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Zeitschrift Hochschule und Weiterbildung Call for Papers Geschichte der wissenschaftlichen Weiterbildung Heft 2020/1 Redaktionsschluss: 15.10.2019 Veröffentlichung: Juni 2020 Zur Zeitschrift Die Zeitschrift Hochschule und Weiterbildung (ZHWB) ist die führende deutschsprachige Zeitschrift für Themen der wissenschaftlichen Weiterbildung und erscheint zweimal im Jahr zu einem ausgewählten Schwerpunktthema als Open-Acess. Alle thematischen und offene Beiträge (Rubrik Forum)werden peer-reviewed (double-blind). Redaktion Prof. Dr. Wolfgang Jütte, Universität Bielefeld Dr. Claudia Lobe, Universität Bielefeld Dr. Maria Kondratjuk, Universität Halle Prof. Dr. Mandy Schulze, Hochschule Zittau/Görlitz Dr. Therese E. Zimmermann, Universität Bern Zur thematischen Schwerpunktsetzung Sich mit der Geschichte der wissenschaftlichen Weiterbildung auseinandersetzen, erscheint auf einen ersten Blick ungewöhnlich. Hat die wissenschaftliche Weiterbildung programmatisch erst in den 1970er-Jahren an gesellschaftlichem Stellenwert gewonnen, so wie es auch für andere Bildungsbereiche zu beobachten ist. Die aktuellen Jubiläumsschriften im Sinne von (Erfolgs-) geschichten zu Einrichtungen, Verbänden und wissenschaftlichen Fachgesellschaften der (Weiter)Bildung zeugen von den Aufbrüchen vor einem halben Jahrhundert. Zugleich ist das Feld der wissenschaftlichen Weiterbildung aus Sicht ihrer Akteur_innen stark vom „operativen Geschäft“ und dem Primat alltäglicher Problemlösung geprägt. Ebenso dringlich ist die Zukunftsgewandtheit: Es gilt immer wieder strategische Neuausrichtungen vorzunehmen, die die Arbeit „zukunftsfähig“ machen. Darauf verweisen auch die aktuellen Empfehlungen des Wissenschaftsrats (2019); u.a. die Aufforderung an die Hochschulen, sich im Selbstverständnis stärker als Einrichtungen lebenslangen Lernens zu begreifen. Warum nun dieser thematische Schwerpunkt zur historischen Reflexion (zum „Blick zurück“)? Schon diese Frage selbst verweist auf den gegenwärtigen Zustand der wissenschaftlichen Weiterbildung. Die historiographische Aufarbeitung zählt zu den „weißen Flecken“ (Kondratjuk & Schulze, 2016). Das zugrundeliegende Dilemma brachte Elke Gruber (2010, S. 5) für die Erwachsenenbildung auf den Punkt: „Für eine historische Reflexion von Zielsetzungen, Strukturen und Persönlichkeiten der Disziplin bleibt zumeist nur wenig Raum“. Für ihren (akademischen)

Geschichte der wissenschaftlichen Weiterbildung Heft 2020/1 · Manuskripte werden über das Open Journal System der Zeitschrift Hochschule und Weiterbildung (ZHWB) eingereicht . Bitte

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Page 1: Geschichte der wissenschaftlichen Weiterbildung Heft 2020/1 · Manuskripte werden über das Open Journal System der Zeitschrift Hochschule und Weiterbildung (ZHWB) eingereicht . Bitte

Zeitschrift Hochschule und Weiterbildung

Call for Papers

Geschichte der wissenschaftlichen Weiterbildung Heft 2020/1 Redaktionsschluss: 15.10.2019 Veröffentlichung: Juni 2020

Zur Zeitschrift

Die Zeitschrift Hochschule und Weiterbildung (ZHWB) ist die führende deutschsprachige Zeitschrift für Themen der wissenschaftlichen Weiterbildung und erscheint zweimal im Jahr zu einem ausgewählten Schwerpunktthema als Open-Acess. Alle thematischen und offene Beiträge (Rubrik Forum)werden peer-reviewed (double-blind). Redaktion Prof. Dr. Wolfgang Jütte, Universität Bielefeld Dr. Claudia Lobe, Universität Bielefeld Dr. Maria Kondratjuk, Universität Halle Prof. Dr. Mandy Schulze, Hochschule Zittau/Görlitz Dr. Therese E. Zimmermann, Universität Bern

Zur thematischen Schwerpunktsetzung

Sich mit der Geschichte der wissenschaftlichen Weiterbildung auseinandersetzen, erscheint auf einen ersten Blick ungewöhnlich. Hat die wissenschaftliche Weiterbildung programmatisch erst in den 1970er-Jahren an gesellschaftlichem Stellenwert gewonnen, so wie es auch für andere Bildungsbereiche zu beobachten ist. Die aktuellen Jubiläumsschriften im Sinne von (Erfolgs-) geschichten zu Einrichtungen, Verbänden und wissenschaftlichen Fachgesellschaften der (Weiter)Bildung zeugen von den Aufbrüchen vor einem halben Jahrhundert. Zugleich ist das Feld der wissenschaftlichen Weiterbildung aus Sicht ihrer Akteur_innen stark vom „operativen Geschäft“ und dem Primat alltäglicher Problemlösung geprägt. Ebenso dringlich ist die Zukunftsgewandtheit: Es gilt immer wieder strategische Neuausrichtungen vorzunehmen, die die Arbeit „zukunftsfähig“ machen. Darauf verweisen auch die aktuellen Empfehlungen des Wissenschaftsrats (2019); u.a. die Aufforderung an die Hochschulen, sich im Selbstverständnis stärker als Einrichtungen lebenslangen Lernens zu begreifen. Warum nun dieser thematische Schwerpunkt zur historischen Reflexion (zum „Blick zurück“)? Schon diese Frage selbst verweist auf den gegenwärtigen Zustand der wissenschaftlichen Weiterbildung. Die historiographische Aufarbeitung zählt zu den „weißen Flecken“ (Kondratjuk & Schulze, 2016). Das zugrundeliegende Dilemma brachte Elke Gruber (2010, S. 5) für die Erwachsenenbildung auf den Punkt: „Für eine historische Reflexion von Zielsetzungen, Strukturen und Persönlichkeiten der Disziplin bleibt zumeist nur wenig Raum“. Für ihren (akademischen)

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Stellenwert, ihre Profilierung und Professionalisierung, kurzum um das Feld besser zu verstehen, gilt es bisherige Entwicklungen in den Blick zu nehmen. Hinzu kommt, dass sich im Feld ein Generationenwechsel vollzogen hat und vollzieht. Vielen der heute eher als Projektmitarbeiter_innen Beschäftigten fehlt weitgehend ein historischer Blick und das „institutionelle Gedächtnis“ von Einrichtungen wird in Zeiten des projektförmig getriebenen Wandels immer kurzzeitiger. Vereinzelt gab es immer wieder historische Aufarbeitungen: sei es zu den Vorläufern wissenschaftlicher Weiterbildung (Schäfer, 1988), zur Geschichte der Universitätsausdehnung (Filla, 2006) und den Entwicklungen seit dieser Zeit (Wolter & Schäfer, 2018), zur Institutionalgeschichte einzelner Hochschulen (Keil, 2014) oder ideengeschichtlich zur Weiterbildung als Vermittlung zwischen Wissenschaft und Gesellschaft (Faulstich 2006) und den Pionier_innen öffentlicher Wissenschaft (Faulstich, 2008) – und vor allem anlassbezogene periodische Zwischenresümees der Fachgesellschaft (bspw. Dikau, 1996; Hörr & Jütte, 2017). Es ist Zeit, bisherige Erkenntnisse zu rekonstruieren, festzuhalten und in den aktuellen Diskurs einzubringen. Wir laden Beiträge zur historiographischen Aufarbeitung ein, die sich mit einem der folgenden Aspekte aus einer historischen Perspektive beschäftigen:

• Gesellschaftliche Entwicklungen, sozialer Wandel und Trends und deren Niederschlag in programmatischen Grundlagen, Diskursen, Themenkonjunkturen und Projekten,

• Begriffsgeschichte(n) und ideengeschichtliche Entwicklungen,

• Geschichte der Akteur_innen, von Institutionen, Einrichtungen und Verbänden, Selbstverständnisse, Biografien

• Geschichte der Hochschulbildung in Deutschland, Bildungsverständnisse und Professionalisierungsansprüche,

• Entwicklungen in der didaktischen Bearbeitung des Theorie-Praxis-Verhältnisses, in den didaktisch-methodischen Zugängen und weiteren professionellen Handlungsvollzügen

• Geschichtliche Entwicklungen aus internationaler/komparativer Sicht und transdisziplinäre Beiträge zur Historiographie,

• Geschichte der Forschung und wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit wissenschaftlicher Weiterbildung und ihren Vorläufern, Quellenlagen und Methoden (Zeitzeugeninterviews, Programmanalysen, Statistische Erfassung…)

Literatur Dikau, J. (1996). Die Entwicklung des AUE bis zur Wiedervereinigung Deutschlands. In J. Dikau, B. P. Nerlich, & E. Schäfer (Hrsg.), Der

AUE an der Schnittstelle zwischen tertiärem und quartärem Bildungsbereich: Bilanz und Perspektive ; Festschrift aus Anlaß des 25jährigen Bestehens des AUE (S. 24–39). Bielefeld: AUE.

Faulstich, P. (Hrsg.). (2006). Öffentliche Wissenschaft: Neue Perspektiven der Vermittlung in der wissenschaftlichen Weiterbildung. Bielefeld: Transcript.

Faulstich, P. (2008). Vermittler wissenschaftlichen Wissens Biographien von Pionieren öffentlicher Wissenschaft. Bielefeld: Transcript. Filla, W. (2006). Volkstümliche Universitätskurse - ein historisches wie aktuelles Modell der Wissenschaftsverbreitung. In P. Faulstich

(Hrsg.), Öffentliche Wissenschaft: Neue Perspektiven der Vermittlung in der wissenschaftlichen Weiterbildung (S. 51–72). Bielefeld: Transcript  und DGWF e.V.

Gruber, E. (2010): Editorial. REPORT. Zeitschrift für Weiterbildungsforschung, H. 4, S. 5-7 Hörr, B., & Jütte, W. (Hrsg.). (2017). Weiterbildung an Hochschulen. Der Beitrag der DGWF zur Förderung wissenschaftlicher

Weiterbildung. Bielefeld: W. Bertelsmann Verlag. Keil, J. (2014). Und der Zukunft zugewandt? Die Weiterbildung an der Humboldt-Universität zu Berlin 1945-1989. Leipzig: Akademische

Verlagsanstalt. Kondratjuk, M./Schulze, M. (2016): Forschungsaktivitäten in der Hochschulweiterbildung. Ein Systematisierungsvorschlag als Auftakt

einer Kartografie. Zeitschrift Hochschule und Weiterbildung (ZHWB), H. 2, 12-18. Schäfer, E. (1988). Historische Vorläufer der wissenschaftlichen Weiterbildung. Von der Universitätsausdehnungsbewegung bis zu den

Anfängen der universitären Erwachsenenbildung in der Bundesrepublik Deutschland. Wiesbaden: Springer VS. Wissenschaftsrat (2019) Empfehlungen zu hochschulischer Weiterbildung als Teil des lebenslangen Lernens. Berlin. Wolter, A., & Schäfer, E. (2018). Geschichte der wissenschaftlichen Weiterbildung – Von der Universitätsausdehnung zur Offenen

Hochschule. In W. Jütte & M. Rohs (Hrsg.), Handbuch Wissenschaftliche Weiterbildung (S. 1–28). Wiesbaden: Springer.

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Redaktioneller Ablauf

Alle Beiträge zum Themenschwerpunkt und der Rubrik Forum durchlaufen ein Peer-Review-Verfahren (double-blind). Die Review-Kriterien können Sie auf der Website der Zeitschrift als Datei downloaden. 15.10.2019 Deadline zur Einreichung von Beiträgen

15.03.2020 Rückmeldung der Review-Ergebnisse

15.04.2020 Deadline zur Überarbeitung der Beiträge

30.05.2020 Freigabe der Druckfahnen

Juni 2020 Veröffentlichung

Einreichung der Beiträge

Manuskripte werden über das Open Journal System der Zeitschrift Hochschule und Weiterbildung (ZHWB) eingereicht https://www.hochschule-und-weiterbildung.net. Bitte halten Sie sich bei der Erstellung Ihrer Manuskripte an die Formatvorgaben der Zeitschrift: Beiträge im Themenschwerpunkt und Forum haben einen Umfang von maximal 30.000 Zeichen (einschließlich Leerzeichen). Fügen Sie bitte eine Zusammenfassung von 150 bis 250 Wörtern bei sowie 3 bis 5 Schlagwörter, die auch in Ihrem Artikel vorkommen. Reichen Sie Ihren Text bitte als Word-Dokumente ein. Eine Formatvorlage sowie die Richtlinien für Autor_innen finden Sie auf der Website der Zeitschrift. Bei inhaltlichen Fragen steht Ihnen die Redaktion gerne unter [email protected] zur Verfügung; bei technischen Problemen wenden Sie sich an [email protected]. Wir freuen uns über die Einreichung Ihres Beitrags. Bitte leiten Sie den Call gerne an interessierte Kolleg_innen weiter!