Geschichte einer Welt

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    Geschichte

    1492 kamen die Spanier. Damit nderte sich alles. An die Stelle von kleinenStammesgefechten traten Gemetzel, Betrug und Ausbeutung in unvorstellbarenAusmaen. Wo vorher Felder waren stapelten sich bald die Leichen. Wo vorherSiedelungen waren, sah man bald Spanier beim Brandschatzen und Plndern, oder

    Indios, gezwungen in die Sklaverei.Mayas, Azteken und Inkas. Sie alle hatten schon die Grausamkeit der Eroberer, oderBefreier wie diese sich selbst gern nannten, zu spren bekommen, ihr berheblichesSiegerlcheln gesehen. Bald sollten es auch die Tocas, die vierte dort heimischeHochkultur, spren, denn schon braute sich in den Kommandozelten der Sturmzusammen, der den Untergang der Tocas hervorrufen sollte.Doch dazu kam es nie. Die Tocas hatten den Angriff nicht abgewehrt. Sie waren an einenOrt geflchtet, an den man ihnen nie wrde folgen knnen. Sie versetzten sich gemeinsammit allen Menschen, die eine magische Befhigung besaen in eine Parallelwelt der Erde,in der es nichts gab, auer Pflanzen und Tiere.Bei allen die zurckgeblieben waren lschten sie die Erinnerungen an diejenigen, die sie

    mitgenommen hatten, aus. Dort, in ihrem neuen Zuhause ruhten sich die Magier ersteinmal aus.Doch schon bald gab es fr sie wieder Arbeit.Mit der Technologie der KERNe, die ihre Energie aus dem Magnetfeld der Erde zogen,ohne dass sie es dabei aufbrauchten, waren sie in Besitz einer unerschpflichenEnergiequelle.Das Wissen um ihre Herstellung hatten die Magier der Tocas in einer Vision empfangen,als sie durch den Tunnel in die neue Welt sprangen. Die KERNe benutzten sie umLuftschiffe von riesigen Ausmaen anzuheben und zu steuern.Alle, die unfreiwillig mitgesprungen waren, waren orientierungs- und hilflos und zogen inkleinen Nomadenstmmen durch die neue Welt.1520 hatten die Tocas schlielich alle Luftschiffe gebaut, die sie brauchen wrden.Mit einer groen Feier wurden sie verabschiedet und sie und ihre mutige Besatzungbrachen auf um der Welt Wissen zu bringen.Darauf waren sie gut vorbereitet.Sie fhrten die Nomaden aus einem Umkreis von ca. 1000 km zusammen und grndeteneine mit einer Bibliothek ausgestattete Metropole.Dann berlieen sie die Menschen wieder sich selbst und flogen davon.Die Bibliotheken erffneten den Nomaden wieder Kenntnisse der Mathematik, Physik undChemie, die man schon verloren geglaubt hatte.Auch gab es Bcher, aus denen die nun sesshaft gewordenen Nomaden lernten, wie sie

    ihre Magie entfesseln und lenken konnten.In vielen Metropolen wurden daraufhin verschiedene Fortbewegungsmittel erfunden, diedie Expansion der Metropolen schlagartig vorantrieben.1623 fanden die ersten Begegnungen von Kulturen aus verschiedenen Metropolen statt.Es gab Bndnisse und Friedensschlieungen, doch genauso oft brachen auch Kriege undStreitereien aus.Dann, 1650, wurde zum ersten Mal eine neue Krankheit festgestellt. Es war keine normaleKrankheit. Sie schwchte ihren Wirt nicht, sondern fra seine magische Energie auf, bisnichts mehr davon brig war. Sie konnte sich auch nicht mehr regenerieren. Sie wareinfach weg.Viele Magier wurden so zu normalen Menschen.

    Durch die hohe Ansteckungsrate traf es die Metropolen am schlimmsten. Niemand entgingder Seuche. Durch Abgeordnete wurde die Seuche in andere Stdte geschleppt. SelbstBabys, deren Eltern an der Seuche gelitten hatten, hatten keine Magie mehr.

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    Die Seuche wtete 40 Jahre lang. Dann tauchte auf einmal ein Heilmittel auf und dieSeuche konnte gestoppt werden.Zwar brachte das den Leuten ihre Magie nicht zurck, aber auf dem Land gab es nochMagier. Zwar waren sie sehr wenige geworden, doch ihre Anzahl hielt sich. Auch die Tocaswaren von der Seuche verschont geblieben, da sie jeden der in ihr verstecktes reichgetreten war gettet hatten und es selbst auch schon seit langer Zeit es nicht mehr

    verlassen hatten.Viele glaubten nun, dass die schwere Zeit vorbei war, doch da irrten sie sich.1696, nachdem die Seuche besiegt worden war, wurde ein seltsames Wesen entdeckt. Essah aus wie ein Pferd, hatte jedoch ein wei leuchtendes Fell und ein einziges Horn aufdem Kopf. Es hatte mit den Einhrnern aus den Sagen so viel hnlichkeit, dass man essofort als letztes seiner Art verehrte. Doch weitere Kreaturen kamen. Nicht nur Einhrner,auch gefhrliche wie Werwlfe und Vampire. Man suchte nach deren Ursprung und fandein Labor in der Nhe von Paris, in dem diese Kreaturen kreiert worden waren.Der Besitzer, ein Alchimist, konnte fliehen und seine Apparaturen zerstren, bevor mansie untersuche konnte. Zurck blieben nur seine halb fertigen Kreaturen, die man ausGnade ttete und sein Tagebuch, welches noch im selben Jahr dechiffriert werden konnte.

    In ihm fand man eine Vereinheitlichung der Sigelzeichen und eine genaue Anleitung zumGebrauch von Sigeln.Kurze Zeit lang wurden keine neuen magische Kreaturen gesichtet, doch schon baldkamen neue. Sie wurden immer extremer. Brutaler, netter; Grer, kleiner; Zerstrerischer,heilender; Zivilisierter, wilder. Man wusste nie, was als nchstes kommen wrde.Himmlischer Retter oder brutaler Zerstrer?15 Jahre nachdem das erste Einhorn erschienen war, war der Spuk vorbei. Nach derErschaffung seiner letzten Kreatur, einem teuflischen, geflgelten Pferd, zog es denAlchimisten aus seinem geheimen Labor in eine Metropole. In den Metropolen, sowie aufdem Land hatten sich die Kreaturen gut eingelebt. Einige konnten mit Menschenzusammenleben. Andere eher nicht. In der Metropole wurde er entdeckt, als er sich voreinen Camelan, einem menschenhnlichen Geschpf mit Drachenflgeln, stellte, und sichfr seine gute Arbeit lautstark zu gratulieren. Als ihn der verdutzte Camelan zu einerWachstation brachte, hielt man ihn zuerst fr einen Verrckten und er wurde ins Gefngnisgesteckt. Dort brstete er sich erneut mit seinen, von ihm erschaffenen, Kreaturen undverfgte ber solches Detailwissen, dass man ihm die Behauptung schlielich abnahm.Kurz darauf wurde er hingerichtet. Auf dem Podest mit dem Schafott drehte er sich um undsagte: Ich freue mich, dass ihr mich so fr meine Kreaturen, die ich auch gebracht habe,ehrt. Er lchelte in die Menge und dieses Lcheln wollte nicht aus seinem Gesichtweichen, noch nicht einmal als sein Kopf neben ihm zu Boden fiel. Mehr als einer wardavon berzeugt, dass er verrckt gewesen war. Das Geheimnis um den Standort seines

    letzten Labors nahm er mit sich ins Grab. Es wurde nie gefunden.Die Menschen die keine magische Energie hatten standen in den folgenden Jahren voreinem echten Problem. Ohne magische Kraft waren sie den Kreaturen unterlegen,deshalb suchten sie nach einer neuen Energiequelle.1726 nahm Washington seine erste lplattform in betrieb. Andere Metropolen zogen baldnach. Mit einem Mal gab es etwas, das fr alle ntzlich war, das alle haben wollte aber nurwenige besaen.In den folgenden Jahren kam es zu immer heftigeren diplomatischen Spannungen, bisschlielich die Bewohner von Washington das Erdl als ihr Eigen beanspruchten, weil siees entdeckt hatten. Es kam zu ersten militrischen Konflikten und bald wurde die neueKriegstechnologie, die man zusammen mit der Entdeckung des Erdls entwickelt hatte,

    angewandt. So waren bald am ganzen Himmel Flugzeuge zu sehen, und Bombenerschtterten die Nchte. Es kam zum ersten Weltkrieg.1732 stieg auch die letzte bis dahin neutrale Metropole in den Krieg mit ein. Sie war im

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    Himalaja errichtet worden und wegen ihrer Abgeschiedenheit von der Seuche verschontgeblieben. Jetzt griffen die magisch begabten Kampfmnche ein, und wurden in KurzerZeit zu gefrchteten Berserkern auf dem Schlachtfeld. Zwar war die verboteneMetropole, wie sie wegen ihrer Fremdenfeindlichkeit genannt wurde, nicht an linteressiert, doch waren die verschiedenen Armeen durch ihr Territorium marschiert, undhatten angefangen das Land auszubeuten. Das sahen sie nicht lange mit an, und griffen

    schlielich ein.Wenige Jahre spter kamen die Tocas. Mit ihrer Magie attackierten sie die Kmpfendenvon ihren Luftschiffen aus. Wegen ihrer berlegenen Strke konnten sie die Kmpfeschnell beenden und drngten danach die Vlker in ihre angestammten Territorien zurck.Auch rationierten sie das brig gebliebene l.Die darauf folgenden 37 Jahre verliefen sehr ruhig. Niemand hatte Geld, Ausrstung oderLust einen neuen Krieg zu beginnen. Nachdem alle Schden behoben waren erlebten dieWissenschaften eine Bltezeit.Nach diesen ruhigen Zeiten wurde die Bevlkerung, Menschen und Kreaturengleichermaen, jedoch leichtsinnig.In Zentraleuropa konnte sich in mehreren Metropolen der Same fr eine Diktatur einnisten

    und verfestigen. Dies wurde jedoch von den anderen Lndern ignoriert, auch noch, alsandere Metropolen nachzogen. Die infizierten Metropolen schlossen einenuneingeschrnkten Packt zur Untersttzung. Und noch immer hielten alle anderen Still.Schlielich befahl der Diktator die gezielte Ausrottung der Kreaturen, da er sie alsMinderwertig ansah. Zwar nahmen die anderen Metropolen die flchtenden auf, sieunternahmen jedoch nichts dagegen. Erst als Berichte bekannt wurden, aus denenhervorging, dass die Metropolen in denen Der Diktator herrschte anfingen Mobil zumachen, wachten die anderen Lnder langsam auf. Doch war es schon zu spt.Am 3. Dezember 1779 wurde die erste Bombe geworfen, und innerhalb von 20 Jahren,waren alle Metropolen der gesamten Welt mit in diesen Krieg verstrickt. Vielleicht httendie Tocas das Gemetzel aufhalten knnen doch Drachen waren in ihre geheime Residenzeingedrungen und hielt die Tocas fest belagert.Einundfnfzig Jahre lang tobte der Krieg, dann war er endlich vorbei.Wieder waren die Tocas die Retter gewesen. Doch auch ohne ihr Eingreifen wre derKrieg bald zum erliegen gekommen da alle Reserven aufgebraucht und die Naturausgebeutet war.Die Tocas konnten helfen, da sie ihr Problem mit den Drachen zu ihren Gunsten hattenbeenden knnen, und waren geschockt wie sich die Welt verndert hatte. Sie zogen vonneuem Los. Beendeten Gefechte wo noch welche aufflammten und halfen ansonsten dieMetropolen wieder aufzubauen. Doch blieben auch viele Metropolen in Trmmern liegen,da die Bevlkerung stark zurckgegangen war und man sie in grere und kompaktere

    Metropolen umsiedelte. Sie wurden von den Tocas mit ihren neuesten Technologienausgestattet. Solaranlagen, Wind- und Wasserwerke wurden errichtet, um die Metropolenso bequem wie mglich zu machen. Auch wurden die zivilisierten Kreaturen in dieMetropolen gebracht. Die anderen mussten schauen, wie sie in der fast vollkommenzerstrten Natur berlebten.Ein Jahrhundert verging, die Metropolen wuchsen wieder und Wissenschaftler fandenneue, ergnzende Energiequellen zu denen der Tocas. Es kam zu einer Bltezeit derWissenschaft.So verfgte bald jede Metropole ber eine Energieversorgung die komplettaus erneuerbaren Energiequellen stammte. Manche Metropolen wurden sogar bald zuklein und fingen an in die Umliegenden Gegenden zu expandieren. Dies wurde allerdingsmit fortschreitender Verwilderung der Natur im Laufe des Jahrhunderts immer schwieriger.

    Auch die Natur konnte sich erholen. Sie wurde sich selbst berlassen, da alle Metropolensich selbst versorgen konnten, und man die Natur praktisch nicht mehr bentigte.1950 war ein groes Jahr fr die Welt. Man hatte aus der Vergangenheit gelernt und die

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    bersiedelten.2211 sah die Situation folgendermaen aus: Eine sehr groe Spanne von demEntwicklungsfortschritt auf dem Land. Die Stdte die mit Wissen handelten entwickeltensich rasant weiter, whrend die Drfer auf dem Land praktisch im Mittelalter steckenblieben. Daraus folgte ein eine einsetzende und sstetig strker werdende Landflucht in dieStdte. Die Metropolen, nun mit Verstndnis der Magie ausgestattet und mit Siegeln

    bekannt, begannen diese in ihre eigenen Technologien zu integrieren und bauten dafrManahaltige Rohstoffquellen in der Natur ab, wodurch sie jedoch nicht selten in Konfliktmit den dort beheimateten Kreaturen kamen. In den Stdten waren nun die ausgedientenTechniken die die Metropolisten den Lndlern berlassen hatten, mit der Magie undSiegeln kombiniert worden und es hatte sich eine Welt der Verflechtung von Magie undDampfkraft ergeben, die viele Metropolisten mit ihrem eigenen Charme als Touristenanzogen. Fast alle Kreaturen sahen diese Expansion der Metropolisten und ihreVerbrderung mit den Stdtern nicht gerne und zogen sich immer weiter in die Tiefen derwilden Natur zurck.