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GfBK-Info Leberkrebs und Lebermetastasen · PDF fileGfBK-Info Leberkrebs und Lebermetastasen Info-Telefon: 06221 13802-0 · Primärer Leberkrebs ist relativ selten, dagegen kommt

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GfBK-Info

Leberkrebs und LebermetastasenInfo-Telefon: 06221 13802-0 · www.biokrebs.de

Primärer Leberkrebs ist relativ selten, dagegen kommtes häufig zu einem Befall der Leber mit Tochtergeschwül-sten anderer Organtumoren. Metastasen bilden sichoft zuerst in der Leber, weil sie eine erste Filterstationfür das Blut aus einem anderen von Krebs befallenemOrgan ist. Da viele Tumore schon vor der Diagnose oderwährend der Operation Tumorzellen abstoßen, könnendiese in der Leber hängen bleiben und sich dort fest-setzen, besonders bei Darm- und Magenkrebs. Außerdemscheinen Leberzellen eine gewisse „Anziehungskraft“für Tumorzellen zu besitzen.

Mit diesem Infoblatt möchten wir Betroffene darüberinformieren, welche Therapien üblich sind, welche neusind und was ergänzend oder selbst für ein besseresWohlbefinden getan werden kann. Diese Hinweisekönnen nur allgemein sein. Auch scheinbar gleicheTumorerkrankungen verlaufen oft sehr unterschiedlich:Patienten reagieren verschieden auf die Behandlung, beiMetastasen spielt auch der Ursprungstumor eine Rolle.So können Metastasen nach Brustkrebs mit Antihormonenbehandelt werden. Im Einzelfall muss nach den Befundenentschieden werden, welche Therapie Erfolg verspricht.

Konventionelle BehandlungDie Behandlung von Leberkrebs ist noch unbefriedi-gend – das gilt für Primärtumore wie auch für Metas-tasen anderer Organkrebse. Die Suche nach wirksamerenTherapien macht jedoch Behandlungen möglich, dievielen Patienten bessere Chancen bieten.

OperationDie größten Heilungserfolge bietet die Operation.Da sich die Leber gut regenerieren kann, ist es mituntermöglich, große Teile des Lebergewebes zu entfernen.Dennoch kommt es häufig vor, dass eine Operation nichtdurchführbar ist, z. B. wenn der Tumor unzugänglichsitzt oder wenn Metastasen oder kleine Tumornesterüber das ganze Organ verstreut sind. Prof. Dr. Hans J.Schlitt vom Uni-Klinikum Regensburg ist es jedochgelungen, eine Methode zu entwickeln, mit der sichbisher nicht operable sehr große Lebertumore odermehrere verteilte Tumorknoten erstmals operativ entfer-nen lassen.

Bestrahlung mit MikrokügelchenBei mehreren Lebermetastasen oder primären Lebertu-moren besteht seit Anfang 2004 die Möglichkeit, mitradioaktiv beladenen Mikrokügelchen eine lokale hoch-dosierte Bestrahlung des Tumorgewebes zu verursachen(Selektive Interne Radiotherapie = SIRT). Die Mini-Partikelwerden über einen Leistenkatheter direkt durch die

Leberarterie in die Leber eingebracht und erreichen sodas Tumorgewebe, welches dadurch „von innen heraus“zerstört oder zumindest verkleinert wird. Das den Tumorumgebende gesunde Lebergewebe erholt sich in derRegel rasch von dieser Behandlung. Inzwischen wird dasVerfahren an mehr als 15 Zentren bundesweit alsStandardtherapie bei Lebermetastasen durchgeführt.(Anwenderadressen unter www.leberkrebstherapie.org).

ChemotherapieWenn nicht oder nur unvollständig operiert werdenkann, wird meist zu einer systemischen Chemotherapiegeraten. Damit ist es mitunter möglich, die Geschwülsteso zu verkleinern, dass sie operiert werden können.Oder es lassen sich durch die Verkleinerung der TumorenBeschwerden lindern. Systemische Chemotherapiebedeutet: Die Zytostatika werden als Infusion in dieBlutbahn geleitet und wirken im ganzen Körper. Daskann von Vorteil sein, wenn nicht nur die Leber diffusbefallen ist, sondern auch außerhalb der Leber Metas-tasen vorliegen oder vermutet werden.

Regionale ChemotherapieUm die Wirkung der Zytostatika zu verstärken, wurdevor einigen Jahren zunächst für den primären Leberkrebsdie regionale Chemotherapie entwickelt. Sie wirkt nichtsystemisch, sondern ist auf das erkrankte Organ begrenzt.Bei der regionalen Chemotherapie wird nach der Punktionder Leistenarterie (ähnlich wie bei einer Herzkatheterun-tersuchung) ein spezieller Katheter über die Hauptschlag-ader in den Abgang der Leberversorgung plaziert. Dannwerden der zuführenden Leberarterie die Zytostatika inhoher Dosierung beigegeben. Bei dem Verfahren dertransarteriellen Chemoembolisation (=TACE) werdenzusätzlich die Arterien kurzfristig verstopft (embolisiert),damit die Zellgifte länger in der Leber wirksam bleiben.Die Methode der Chemoembolisation führen inzwischenviele Kliniken und Tumorzentren nicht nur bei primärenLebertumoren (HCC) sondern auch bei Metastasen inder Leber durch.

Diese Form der Chemotherapie hat den Vorteil, dass dieZellgifte nur in das befallene Organ, kaum aber in denübrigen Organismus gelangen und ihn schädigen können.Die regionale Chemotherapie kann vor allem dann vonVorteil sein, wenn viele und sehr große Lebermetastasenvorliegen. Besonders für die Therapie von Lebermetas-tasen von neuroendokrinen Tumoren, Brustkrebs, Darm-krebs, Aderhautmelanomen und Gallengangskrebs liegenpositive Daten aus Studien vor. Prinzipiell ist eine regionaleChemotherapie von Lebermetastasen aber auch beianderen Tumorarten denkbar. Besser sind die Ergebnisse,wenn Metastasen nur in der Leber vorliegen.

Säure-Basen-HaushaltStark belastet wird die Leber, wenn mit der Nahrungübermäßig viele säuernde Lebensmittel zugeführt werden.Eine Übersäuerung der Gewebe und Zellen begünstigtdas Krebswachstum und lähmt die Abwehrzellen.

Die Leber aber ist das Hauptorgan, das die säurebildendenNahrungsbestandteile neutralisieren muss. Diese sollendaher bei der Ernährung eingeschränkt werden. Diestärksten Säurebildner sind tierisches Eiweiß (Fleisch)und Zucker (Süßwaren), aber auch (weniger stark) Quark,Käse, Hülsenfrüchte oder Nüsse. Ausgleichende basischeLebensmittel sind vor allem Obst, Gemüse und Kartoffeln.Naturbelassene Fette sind neutral. Um das Säure-Basen-Gleichgewicht im Körper aufrecht zu erhalten, soll dieNahrung zu 70 % basisch sein und nur zu 30 % säure-bildend.

Daher sind die allgemein bekannten Empfehlungenfür „Natriumhydrogencarbonat“-haltige Basenpräparate,insbesondere zur langfristigen Einnahme, kritisch zubewerten.

Die Ernährungsvorgaben können sehr effektiv durcheine ständige „Basentherapie“ in Form eines täglicheinzunehmenden Basenpräparates unterstützt werden.Empfehlenswert sind Mischungen von Kalzium, Kalium,und Magnesium in Citratform. Diese verändern wederdas Magen- noch das Darmmillieu in ihrem vorgege-benen pH-Wert.

Leberstärkend wirken einige Aufbau- oder Nahrungs-ergänzungsmittel, z.B. Kombucha-Tee, Papaya-Konzen-trat (mit Kombucha-Teepilz) und andere, die in Reform-häusern angeboten werden. Wenn Obst, Gemüse undGetreideerzeugnisse schlecht vertragen werden, könnenNahrungsergänzungs-Präparate auf pflanzlicher Basishelfen.

Psychische Beschwerden lindernAls Folge der Krankheit kommt es oft zu psychischenBeschwerden oder Befindensstörungen. Sie lassen sichhäufig durch Mittel aus der Naturheilkunde bessern oderbeheben. Zur Behandlung leichter bis mittelschwererDepressionen eignen sich Präparate aus Johanniskraut.

LebensweiseBei Leberkrebs ist vor allem auf eine entsprechendeErnährung zu achten. Bewährt hat sich eine Vollwert-kost, bei der vorwiegend Gemüse, Obst und Getreide-produkte verzehrt werden. Zu viel tierisches Eiweiß undFett (auch Quark) belasten die Leber unnötig. Genuss-mittel wie Süßwaren und Kaffee sind stark einzuschrän-ken, Alkohol ist ganz zu meiden.

Wichtig: Sprechen Sie Selbstbehandlungen mit IhremTherapeuten ab. Ihr Arzt oder Apotheker kann Präparatemit den genannten Wirkstoffen nennen.

Informationsadressen

Thermoablation von Lebermetastasen(RFA oder LITT)

Adressen RFA:Die Behandlung wird in zahlreichen Universitätsklinikendurchgeführt, z. B. in Hamburg, Hannover, Köln,Magdeburg, Tübingen, Würzburg.

Auch viele städtische Kliniken bieten die RFA inzwischenan (z.B. Helios Klinikum Berlin Buch, Städtisches KlinikumKarlsruhe, Städtisches Klinikum München, ZentralklinikBad Berka, SLK-Klinik Heilbronn, KatharinenhospitalStuttgart, Katholisches Klinikum Mainz). Erkundigen Siesich daher auch in Ihrer Klinik vor Ort.

Adressen LITT:– Charité – Universitätsmedizin Berlin Chirurgische

Klinik und Poliklinik I, Tel.: 030 8445-2543– Universitätsklinikum Frankfurt/Main

Radiologie, Prof. Vogl, Tel.: 069 6301-7277

Bestrahlung mit Mikrokügelchen:Anwenderadressen unter www.leberkrebstherapie.org

Hyperthermie:– Deutsche Gesellschaft f. Hyperthermie

26135 Oldenburg, Tel.: 0441 9365458-6www.dght-ev.de

– Krebsinformationsdienst, KIDTel.: 0800 4203040

Bei der GfBK erhalten Sie ergänzende Informationsschrif-ten über: Nebenwirkungen aggressiver Therapien, Ernäh-rung und Krebs, Thymus, Selen, Vitamine und Spuren-elemente, Tumorimpfung, Hyperthermie, Darmregulation,Säure-Basen-Haushalt und weitere Therapie-Infos.

Die Gesellschaft für BiologischeKrebsabwehr (GfBK) e.V. trägt dasSpendensiegel des Zentralinstitutesfür soziale Fragen (DZI). Es garantiertIhnen, dass Ihre Spende bei derGfBK e.V. in guten Händen ist.

Gesellschaft für BiologischeKrebsabwehr e.V.Voßstr. 3, 69115 HeidelbergTel.: 06221 138020Fax: 06221 [email protected]

Verantwortlich für den Inhalt:Dr. György Irmey

© Februar 2015

Die Gesellschaft für Biologische Krebs-abwehr ist ein eingetragener Verein zurFörderung ganzheitlicher Therapien.

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Ärzte für biologische Krebstherapie haben die Erfahrunggemacht, dass sich die Erfolge der Chemotherapieverbessern lassen, wenn zusätzlich eine Hyperthermieund Immuntherapie durchgeführt wird.

Grenzen der ChemotherapieBei der Chemotherapie werden Zellgifte, so genannteZytostatika, eingesetzt. Sie töten Krebszellen in derenTeilungsphase ab, also niemals alle auf einmal.

Um auch gerade ruhende Krebszellen zu erfassen, wirddie Behandlung in mehreren Zyklen wiederholt. Begrenztwird der Einsatz von Zytostatika durch die Nebenwirkun-gen und dadurch, dass selten alle Krebszellen abgetötetund die verbliebenen resistent gegen die Zellgifte werdenund weiterwuchern. Es sprechen auch nicht alle Krebs-arten und alle Kranken gleichmäßig gut auf die Therapiean. Die erreichten Rückbildungen, auch Vollremissionen,sind oft nur von kurzer Dauer und der Einfluss auf denweiteren Krankheitsverlauf häufig nur gering. Es sollteabgewogen werden, ob der mögliche Nutzen im rechtenVerhältnis zu den Belastungen steht. Auch die Erhaltungeiner guten Lebensqualität muss berücksichtigt werden.

In jedem Fall sollte eine Begleittherapie durchgeführtwerden– mit hochdosierten Radikalenfängern (den Vitaminen

C und E, Betakarotin sowie Selen), um die Neben-wirkungen zu mindern

– mit Mistel- oder Organpräparaten (Thymus) undEnzymen, um die Schwächung der Abwehrkräftezu vermindern.

Neue BehandlungsmethodenDa die Chemotherapie oft nur zeitlich befristete Erfolgebringt, wird seit Jahren nach Behandlungsmethodengesucht, die besser wirken. Die ersten werden nun klinischangewandt. Dabei rückt man den Tumorzellen vor allemmit Hitze zu Leibe. Diese Verfahren scheinen nach denbisher vorliegenden Erfahrungen einer alleinigen Che-motherapie überlegen zu sein.

Hyperthermie (Überwärmung)Die Hyperthermie hat inzwischen einen festen Platz inder Krebsbekämpfung. Erfahrungen und Studien zeigen,dass sich die Ergebnisse der Chemotherapie verdoppelnlassen, wenn diese mit einer Überwärmung kombiniertwird. Auch für die Abwehrzellen des Immunsystemswerden überwärmte Krebszellen angreifbarer. DieHyperthermie erfolgt mehrmals.

Bei nicht zu ausgedehnt liegenden Geschwülsten in derLeber wird vornehmlich die regionale Tiefenhyperthermieeingesetzt. Der Tumorbereich wird von außen auf etwa42 Grad überwärmt. Die Zytostatika werden in einembestimmten Stadium der Behandlung gegeben. Ist dieganze Leber diffus befallen, oder liegen auch noch ananderen Stellen Metastasen vor, kann die Ganzkörper-Hyperthermie angewendet werden. Sie ist jedoch beiälteren oder geschwächten Patienten oft nicht möglich,weil Herz und Kreislauf erheblich belastet werden.

Treten Rückfälle auf, kann oft erneut behandelt werden.Ob Überwärmungen mit moderaten Temperaturenauf 40 Grad – eine Art „Fiebertherapie“ – ähnlich guteErfolge bringen, ist noch nicht geklärt.

Thermoablation von MetastasenEs gibt inzwischen verschiedene minimal-invasive Me-thoden, bei denen Lebermetastasen mithilfe extremhoher Temperaturen von innen heraus „verschmort“und dadurch zerstört werden. Dabei werden Sondendurch die Bauchhaut direkt in den Tumor eingeführt.Laserinduziert (Laserinduzierte Thermotherapie = LITT)oder durch Radiofrequenzen (Radiofrequenzablation =RFA) wird die Geschwulst auf 60 bis 100 Grad erhitzt.Innerhalb weniger Minuten werden die Krebszellen durchdie entstandene Hitze zerstört.

Diese Methode bietet mehrere Vorteile. Die Behandlungdauert nur etwa eine Stunde und kann unter lokalerBetäubung durchgeführt werden. Der Patient darf dieKlinik meist schon am nächsten Tag verlassen. Wegender geringen Belastung durch die Therapie können auchältere oder geschwächte Patienten behandelt werden.

Die bisher an mehreren hundert Patienten erzieltenErgebnisse sind vielversprechend. Die tumorfreie Zeitkann gegenüber der Chemotherapie mehr als verdoppeltwerden. Einige Patienten sind schon länger als 5 Jahreohne Rückfall und gelten als geheilt. Besonders wenndie Leber der einzige Ort einer Metastasierung ist, isteine Lokaltherapie zu empfehlen.

Es können bis zu 5 einzelne Metastasen behandeltwerden, die nicht größer als fünf Zentimeter sein dürfen.Je größer die Metastase ist, um so mehr nimmt dieWahrscheinlichkeit einer kompletten Tumorzerstörungab. Ist die Leber von vielen Metastasen befallen, ist dieMethode nicht anwendbar. Bei vielen Metastasen kannauch eine regionale Chemotherapie oder Chemoembo-lisation (TACE) durchgeführt werden.

Die Kliniken benutzen etwas unterschiedliche Verfahrenbei der Verschmorung. In vielen Kliniken wird das Radio-frequenz-Verfahren (RFA) eingesetzt. Die Sonde wirdunter Ultraschallkontrolle ins Zentrum der Geschwulsteingeführt. Bei der Laser-induzierten Thermotherapie(LITT) wird nach genauer Lokalisation der Geschwulstdie Lasersonde unter CT-Kontrolle in die Geschwulsteingeführt. Bei allen Verfahren werden in der GeschwulstTemperaturen von 60 bis zu 100 Grad erreicht. Nachder Behandlung wird der Stichkanal mit Fibrinklebernversiegelt, um eine Aussaat bösartiger Zellen zu verhin-dern. Per Magnetresonanz wird überprüft, ob auch dasganze Tumorgewebe verschmort wurde. Der Vorteildieser Behandlung: Bei der Verschmorung wird gesundesGewebe kaum geschädigt.

Allerdings werden eventuell schon vorhandene, abernoch unsichtbare Mikrometastasen in der Leber nichterfasst. Deshalb können später an anderen Stellen derLeber neue Tochtergeschwülste auftreten. Auch kannes sein, dass in den Randbereichen der behandeltenGeschwulst einzelne Tumorzellen nicht durch Hitzeabgetötet werden und zu einem Rezidiv führen. DieBehandlung kann bei einem Neuauftreten von Metasta-sen jedoch wiederholt werden.

Da diese Methode noch experimentell ist, ist eineKostenerstattung noch nicht generell geregelt, ist abermöglich. Das sollte am besten vorher mit der Kranken-kasse abgeklärt werden. Die RFA wird inzwischen anvielen Kliniken durchgeführt (siehe Adressteil) und istwesentlich kostengünstiger als die Lasertherapie beigleichen Behandlungsergebnissen.

Verhütung von MetastasenBesondere Bedeutung hat bei jeder Krebserkrankung dieVerhütung von Metastasen. Mit einer ganzheitlichen,biologischen Immuntherapie sollte schon vor jeder Ope-ration begonnen werden (siehe komplementäre Thera-pien). Das ist bei allen organbezogenen Krebserkrankun-gen wichtig – zur Verhütung von Lebermetastasen be-sonders bei Erkrankungen von Darm oder Magen. Beidiesen Tumorarten treten Metastasen häufig in der Leberauf. In der konventionellen Onkologie wird meist durcheine adjuvante Chemotherapie versucht, der Metasta-sierung vorzubeugen.

Zur Verhütung und Bekämpfung von Metastasen eignetsich auch die Tumorimpfung. Die bei der Operationentfernten Krebszellen werden in Speziallabors zu einemImpfstoff verarbeitet, der dem Patienten dann gespritztwird. Dadurch wird das Abwehrsystem in die Lageversetzt, noch im Körper verbliebene Tumorzellen besserzu erkennen und anzugreifen.

Komplementäre TherapienErgänzende biologische Therapien können die Behand-lungsergebnisse bei allen organbezogenen Tumorerkran-kungen verbessern. Sie tragen dazu bei, Rückfälle zuverhindern, aggressive Therapien verträglicher zu machen,Krankheitsbeschwerden zu lindern und die Lebensqualitättrotz der Erkrankung und Behandlung zu erhalten.

Wie stärke ich meine Abwehrkräfte?Da klinische Therapien – neben anderen Nebenwirkun-gen – vor allem das Immunsystem erheblich und lang-fristig schwächen und dadurch die Bildung von Metas-tasen sogar fördern können, soll eine begleitendeImmuntherapie mit Mistel oder Organextrakten (Thymusu.a.), Enzymen sowie hochdosierten Vitaminen undSelen früh begonnen und während der ganzen Dauereiner Chemotherapie durchgeführt werden, um dieNebenwirkungen zu mindern.

Zur Rückfallverhütung und zur Verbesserung der Lebens-qualität soll die Immuntherapie mehrere Jahre langweitergeführt werden.

Die Einnahme der Antioxidanzien Vitamin C und E,Beta-Karotin und Selen soll während einer Chemo- undStrahlentherapie hochdosiert erfolgen, in verringerterDosierung noch über längere Zeit.

LeberschutzDas Entgiftungsorgan Leber wird durch eine Chemo-therapie, andere Medikamente und durch toxischeAbbauprodukte von Tumorzellen stark belastet. Sie wirdmit den vielen Giftstoffen kaum fertig.In einer so ge-schwächten Leber können sich leichter Metastasen bildenals in einem voll funktionsfähigem Organ. Als Folge derChemotherapie kann es auch zu anderen Lebererkran-kungen kommen.

Daher raten Naturheilärzte zu einem vorbeugendenLeberschutz mit Mitteln, die der Leber bei der Entgiftungvon Schadstoffen helfen und die zu ihrer Regenerationund vollen Funktionsfähigkeit beitragen.

Die Entgiftungsfunktion der Leber wird durch Präparateaus der Mariendistel oder Mittel mit dem WirkstoffOrnithinaspartat gefördert. Diese Mittel können beglei-tend zur Chemotherapie und auch danach gegebenwerden.

Weitere der Leberentlastung dienende Mittel sind z. B.Bitterstoffe und Curcumin, Zeolith, rechtsdrehendeMilchsäure sowie Ballaststoffe.

Aus der KräuterapothekeEin guter Leberschutz ist auch mit Kräutertees möglich.Sie unterstützen die Entgiftung und regen Leberzellenzur Regeneration und Neubildung an.

Bewährt hat sich eine Mischung dieser Kräuter:

– 20 g Mariendistelfrüchte (Silybi mariani fructus)zur Anregung der Funktion

– 20 g Löwenzahnwurzel (Taraxaci radix) zur Anregungdes Stoffwechsels

– 20 g Artischockenblätter (Cynarae folium) zurFörderung der Entgiftung

– 20 g Pfefferminzblätter (Menthae folium) zurVerbesserung des Galleflusses

– 10 g Schachtelhalm (Equiseti herba) zur Anregung des Stoffwechsels

– 10 g Fenchelsamen (Foeniculi fructus) zurVerhütung von Blähungen

Zubereitung: 3 mal täglich 1 Teelöffel in einer Tasse mitkochendem Wasser anbrühen, 5 Minuten ziehen lassen,abfiltern und ungesüßt oder mit Honig gesüßt schluck-weise zu den Mahlzeiten trinken. Sinnvoll kann aucheine Fertigtee-Mischung (Leber-Galle-Tee) aus der Apo-theke/Reformhaus sein.

DarmsanierungAuch eine gestörte Darmfunktion belastet die Leber. Diegesunde Darmflora wird durch Zytostatika, aber auchdurch andere Medikamente wie Antibiotika geschädigtoder zerstört. Zu einer nachsorgenden Behandlung gehörtes darum, schnell wieder eine normale Darmflora aufzu-bauen.

Dazu gibt es abgestufte Möglichkeiten. Eine große Rollespielt die Ernährung. Besonders milchsauer vergoreneLebensmittel fördern die Entwicklung nützlicher Darm-bakterien und wirken zusätzlich günstig auf den Säure-Basen-Haushalt, indem das Darmmilieu verbessert unddie Leber entlastet wird. Dazu gehören Joghurt, Kefir,fermentiertes Getreide (Brottrunk), Sauerkraut odermilchsauer eingelegte Gemüse. Einige Joghurts enthaltenbiologische Bakterienzusätze.

Bei schweren oder chronischen Schäden hilft eineMikrobiologische Therapie (Symbioselenkung). DurchMedikamente werden nützliche Darmbakterien zugeführt.Einige Ärzte wenden zusätzlich eine Colon-Hydro-Therapie an. Dabei wird der ganze Dickdarm mit lau-warmem Wasser durchgespült und von Schadstoffengereinigt.

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Ärzte für biologische Krebstherapie haben die Erfahrunggemacht, dass sich die Erfolge der Chemotherapieverbessern lassen, wenn zusätzlich eine Hyperthermieund Immuntherapie durchgeführt wird.

Grenzen der ChemotherapieBei der Chemotherapie werden Zellgifte, so genannteZytostatika, eingesetzt. Sie töten Krebszellen in derenTeilungsphase ab, also niemals alle auf einmal.

Um auch gerade ruhende Krebszellen zu erfassen, wirddie Behandlung in mehreren Zyklen wiederholt. Begrenztwird der Einsatz von Zytostatika durch die Nebenwirkun-gen und dadurch, dass selten alle Krebszellen abgetötetund die verbliebenen resistent gegen die Zellgifte werdenund weiterwuchern. Es sprechen auch nicht alle Krebs-arten und alle Kranken gleichmäßig gut auf die Therapiean. Die erreichten Rückbildungen, auch Vollremissionen,sind oft nur von kurzer Dauer und der Einfluss auf denweiteren Krankheitsverlauf häufig nur gering. Es sollteabgewogen werden, ob der mögliche Nutzen im rechtenVerhältnis zu den Belastungen steht. Auch die Erhaltungeiner guten Lebensqualität muss berücksichtigt werden.

In jedem Fall sollte eine Begleittherapie durchgeführtwerden– mit hochdosierten Radikalenfängern (den Vitaminen

C und E, Betakarotin sowie Selen), um die Neben-wirkungen zu mindern

– mit Mistel- oder Organpräparaten (Thymus) undEnzymen, um die Schwächung der Abwehrkräftezu vermindern.

Neue BehandlungsmethodenDa die Chemotherapie oft nur zeitlich befristete Erfolgebringt, wird seit Jahren nach Behandlungsmethodengesucht, die besser wirken. Die ersten werden nun klinischangewandt. Dabei rückt man den Tumorzellen vor allemmit Hitze zu Leibe. Diese Verfahren scheinen nach denbisher vorliegenden Erfahrungen einer alleinigen Che-motherapie überlegen zu sein.

Hyperthermie (Überwärmung)Die Hyperthermie hat inzwischen einen festen Platz inder Krebsbekämpfung. Erfahrungen und Studien zeigen,dass sich die Ergebnisse der Chemotherapie verdoppelnlassen, wenn diese mit einer Überwärmung kombiniertwird. Auch für die Abwehrzellen des Immunsystemswerden überwärmte Krebszellen angreifbarer. DieHyperthermie erfolgt mehrmals.

Bei nicht zu ausgedehnt liegenden Geschwülsten in derLeber wird vornehmlich die regionale Tiefenhyperthermieeingesetzt. Der Tumorbereich wird von außen auf etwa42 Grad überwärmt. Die Zytostatika werden in einembestimmten Stadium der Behandlung gegeben. Ist dieganze Leber diffus befallen, oder liegen auch noch ananderen Stellen Metastasen vor, kann die Ganzkörper-Hyperthermie angewendet werden. Sie ist jedoch beiälteren oder geschwächten Patienten oft nicht möglich,weil Herz und Kreislauf erheblich belastet werden.

Treten Rückfälle auf, kann oft erneut behandelt werden.Ob Überwärmungen mit moderaten Temperaturenauf 40 Grad – eine Art „Fiebertherapie“ – ähnlich guteErfolge bringen, ist noch nicht geklärt.

Thermoablation von MetastasenEs gibt inzwischen verschiedene minimal-invasive Me-thoden, bei denen Lebermetastasen mithilfe extremhoher Temperaturen von innen heraus „verschmort“und dadurch zerstört werden. Dabei werden Sondendurch die Bauchhaut direkt in den Tumor eingeführt.Laserinduziert (Laserinduzierte Thermotherapie = LITT)oder durch Radiofrequenzen (Radiofrequenzablation =RFA) wird die Geschwulst auf 60 bis 100 Grad erhitzt.Innerhalb weniger Minuten werden die Krebszellen durchdie entstandene Hitze zerstört.

Diese Methode bietet mehrere Vorteile. Die Behandlungdauert nur etwa eine Stunde und kann unter lokalerBetäubung durchgeführt werden. Der Patient darf dieKlinik meist schon am nächsten Tag verlassen. Wegender geringen Belastung durch die Therapie können auchältere oder geschwächte Patienten behandelt werden.

Die bisher an mehreren hundert Patienten erzieltenErgebnisse sind vielversprechend. Die tumorfreie Zeitkann gegenüber der Chemotherapie mehr als verdoppeltwerden. Einige Patienten sind schon länger als 5 Jahreohne Rückfall und gelten als geheilt. Besonders wenndie Leber der einzige Ort einer Metastasierung ist, isteine Lokaltherapie zu empfehlen.

Es können bis zu 5 einzelne Metastasen behandeltwerden, die nicht größer als fünf Zentimeter sein dürfen.Je größer die Metastase ist, um so mehr nimmt dieWahrscheinlichkeit einer kompletten Tumorzerstörungab. Ist die Leber von vielen Metastasen befallen, ist dieMethode nicht anwendbar. Bei vielen Metastasen kannauch eine regionale Chemotherapie oder Chemoembo-lisation (TACE) durchgeführt werden.

Die Kliniken benutzen etwas unterschiedliche Verfahrenbei der Verschmorung. In vielen Kliniken wird das Radio-frequenz-Verfahren (RFA) eingesetzt. Die Sonde wirdunter Ultraschallkontrolle ins Zentrum der Geschwulsteingeführt. Bei der Laser-induzierten Thermotherapie(LITT) wird nach genauer Lokalisation der Geschwulstdie Lasersonde unter CT-Kontrolle in die Geschwulsteingeführt. Bei allen Verfahren werden in der GeschwulstTemperaturen von 60 bis zu 100 Grad erreicht. Nachder Behandlung wird der Stichkanal mit Fibrinklebernversiegelt, um eine Aussaat bösartiger Zellen zu verhin-dern. Per Magnetresonanz wird überprüft, ob auch dasganze Tumorgewebe verschmort wurde. Der Vorteildieser Behandlung: Bei der Verschmorung wird gesundesGewebe kaum geschädigt.

Allerdings werden eventuell schon vorhandene, abernoch unsichtbare Mikrometastasen in der Leber nichterfasst. Deshalb können später an anderen Stellen derLeber neue Tochtergeschwülste auftreten. Auch kannes sein, dass in den Randbereichen der behandeltenGeschwulst einzelne Tumorzellen nicht durch Hitzeabgetötet werden und zu einem Rezidiv führen. DieBehandlung kann bei einem Neuauftreten von Metasta-sen jedoch wiederholt werden.

Da diese Methode noch experimentell ist, ist eineKostenerstattung noch nicht generell geregelt, ist abermöglich. Das sollte am besten vorher mit der Kranken-kasse abgeklärt werden. Die RFA wird inzwischen anvielen Kliniken durchgeführt (siehe Adressteil) und istwesentlich kostengünstiger als die Lasertherapie beigleichen Behandlungsergebnissen.

Verhütung von MetastasenBesondere Bedeutung hat bei jeder Krebserkrankung dieVerhütung von Metastasen. Mit einer ganzheitlichen,biologischen Immuntherapie sollte schon vor jeder Ope-ration begonnen werden (siehe komplementäre Thera-pien). Das ist bei allen organbezogenen Krebserkrankun-gen wichtig – zur Verhütung von Lebermetastasen be-sonders bei Erkrankungen von Darm oder Magen. Beidiesen Tumorarten treten Metastasen häufig in der Leberauf. In der konventionellen Onkologie wird meist durcheine adjuvante Chemotherapie versucht, der Metasta-sierung vorzubeugen.

Zur Verhütung und Bekämpfung von Metastasen eignetsich auch die Tumorimpfung. Die bei der Operationentfernten Krebszellen werden in Speziallabors zu einemImpfstoff verarbeitet, der dem Patienten dann gespritztwird. Dadurch wird das Abwehrsystem in die Lageversetzt, noch im Körper verbliebene Tumorzellen besserzu erkennen und anzugreifen.

Komplementäre TherapienErgänzende biologische Therapien können die Behand-lungsergebnisse bei allen organbezogenen Tumorerkran-kungen verbessern. Sie tragen dazu bei, Rückfälle zuverhindern, aggressive Therapien verträglicher zu machen,Krankheitsbeschwerden zu lindern und die Lebensqualitättrotz der Erkrankung und Behandlung zu erhalten.

Wie stärke ich meine Abwehrkräfte?Da klinische Therapien – neben anderen Nebenwirkun-gen – vor allem das Immunsystem erheblich und lang-fristig schwächen und dadurch die Bildung von Metas-tasen sogar fördern können, soll eine begleitendeImmuntherapie mit Mistel oder Organextrakten (Thymusu.a.), Enzymen sowie hochdosierten Vitaminen undSelen früh begonnen und während der ganzen Dauereiner Chemotherapie durchgeführt werden, um dieNebenwirkungen zu mindern.

Zur Rückfallverhütung und zur Verbesserung der Lebens-qualität soll die Immuntherapie mehrere Jahre langweitergeführt werden.

Die Einnahme der Antioxidanzien Vitamin C und E,Beta-Karotin und Selen soll während einer Chemo- undStrahlentherapie hochdosiert erfolgen, in verringerterDosierung noch über längere Zeit.

LeberschutzDas Entgiftungsorgan Leber wird durch eine Chemo-therapie, andere Medikamente und durch toxischeAbbauprodukte von Tumorzellen stark belastet. Sie wirdmit den vielen Giftstoffen kaum fertig.In einer so ge-schwächten Leber können sich leichter Metastasen bildenals in einem voll funktionsfähigem Organ. Als Folge derChemotherapie kann es auch zu anderen Lebererkran-kungen kommen.

Daher raten Naturheilärzte zu einem vorbeugendenLeberschutz mit Mitteln, die der Leber bei der Entgiftungvon Schadstoffen helfen und die zu ihrer Regenerationund vollen Funktionsfähigkeit beitragen.

Die Entgiftungsfunktion der Leber wird durch Präparateaus der Mariendistel oder Mittel mit dem WirkstoffOrnithinaspartat gefördert. Diese Mittel können beglei-tend zur Chemotherapie und auch danach gegebenwerden.

Weitere der Leberentlastung dienende Mittel sind z. B.Bitterstoffe und Curcumin, Zeolith, rechtsdrehendeMilchsäure sowie Ballaststoffe.

Aus der KräuterapothekeEin guter Leberschutz ist auch mit Kräutertees möglich.Sie unterstützen die Entgiftung und regen Leberzellenzur Regeneration und Neubildung an.

Bewährt hat sich eine Mischung dieser Kräuter:

– 20 g Mariendistelfrüchte (Silybi mariani fructus)zur Anregung der Funktion

– 20 g Löwenzahnwurzel (Taraxaci radix) zur Anregungdes Stoffwechsels

– 20 g Artischockenblätter (Cynarae folium) zurFörderung der Entgiftung

– 20 g Pfefferminzblätter (Menthae folium) zurVerbesserung des Galleflusses

– 10 g Schachtelhalm (Equiseti herba) zur Anregung des Stoffwechsels

– 10 g Fenchelsamen (Foeniculi fructus) zurVerhütung von Blähungen

Zubereitung: 3 mal täglich 1 Teelöffel in einer Tasse mitkochendem Wasser anbrühen, 5 Minuten ziehen lassen,abfiltern und ungesüßt oder mit Honig gesüßt schluck-weise zu den Mahlzeiten trinken. Sinnvoll kann aucheine Fertigtee-Mischung (Leber-Galle-Tee) aus der Apo-theke/Reformhaus sein.

DarmsanierungAuch eine gestörte Darmfunktion belastet die Leber. Diegesunde Darmflora wird durch Zytostatika, aber auchdurch andere Medikamente wie Antibiotika geschädigtoder zerstört. Zu einer nachsorgenden Behandlung gehörtes darum, schnell wieder eine normale Darmflora aufzu-bauen.

Dazu gibt es abgestufte Möglichkeiten. Eine große Rollespielt die Ernährung. Besonders milchsauer vergoreneLebensmittel fördern die Entwicklung nützlicher Darm-bakterien und wirken zusätzlich günstig auf den Säure-Basen-Haushalt, indem das Darmmilieu verbessert unddie Leber entlastet wird. Dazu gehören Joghurt, Kefir,fermentiertes Getreide (Brottrunk), Sauerkraut odermilchsauer eingelegte Gemüse. Einige Joghurts enthaltenbiologische Bakterienzusätze.

Bei schweren oder chronischen Schäden hilft eineMikrobiologische Therapie (Symbioselenkung). DurchMedikamente werden nützliche Darmbakterien zugeführt.Einige Ärzte wenden zusätzlich eine Colon-Hydro-Therapie an. Dabei wird der ganze Dickdarm mit lau-warmem Wasser durchgespült und von Schadstoffengereinigt.

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GfBK-Info

Leberkrebs und LebermetastasenInfo-Telefon: 06221 13802-0 · www.biokrebs.de

Primärer Leberkrebs ist relativ selten, dagegen kommtes häufig zu einem Befall der Leber mit Tochtergeschwül-sten anderer Organtumoren. Metastasen bilden sichoft zuerst in der Leber, weil sie eine erste Filterstationfür das Blut aus einem anderen von Krebs befallenemOrgan ist. Da viele Tumore schon vor der Diagnose oderwährend der Operation Tumorzellen abstoßen, könnendiese in der Leber hängen bleiben und sich dort fest-setzen, besonders bei Darm- und Magenkrebs. Außerdemscheinen Leberzellen eine gewisse „Anziehungskraft“für Tumorzellen zu besitzen.

Mit diesem Infoblatt möchten wir Betroffene darüberinformieren, welche Therapien üblich sind, welche neusind und was ergänzend oder selbst für ein besseresWohlbefinden getan werden kann. Diese Hinweisekönnen nur allgemein sein. Auch scheinbar gleicheTumorerkrankungen verlaufen oft sehr unterschiedlich:Patienten reagieren verschieden auf die Behandlung, beiMetastasen spielt auch der Ursprungstumor eine Rolle.So können Metastasen nach Brustkrebs mit Antihormonenbehandelt werden. Im Einzelfall muss nach den Befundenentschieden werden, welche Therapie Erfolg verspricht.

Konventionelle BehandlungDie Behandlung von Leberkrebs ist noch unbefriedi-gend – das gilt für Primärtumore wie auch für Metas-tasen anderer Organkrebse. Die Suche nach wirksamerenTherapien macht jedoch Behandlungen möglich, dievielen Patienten bessere Chancen bieten.

OperationDie größten Heilungserfolge bietet die Operation.Da sich die Leber gut regenerieren kann, ist es mituntermöglich, große Teile des Lebergewebes zu entfernen.Dennoch kommt es häufig vor, dass eine Operation nichtdurchführbar ist, z. B. wenn der Tumor unzugänglichsitzt oder wenn Metastasen oder kleine Tumornesterüber das ganze Organ verstreut sind. Prof. Dr. Hans J.Schlitt vom Uni-Klinikum Regensburg ist es jedochgelungen, eine Methode zu entwickeln, mit der sichbisher nicht operable sehr große Lebertumore odermehrere verteilte Tumorknoten erstmals operativ entfer-nen lassen.

Bestrahlung mit MikrokügelchenBei mehreren Lebermetastasen oder primären Lebertu-moren besteht seit Anfang 2004 die Möglichkeit, mitradioaktiv beladenen Mikrokügelchen eine lokale hoch-dosierte Bestrahlung des Tumorgewebes zu verursachen(Selektive Interne Radiotherapie = SIRT). Die Mini-Partikelwerden über einen Leistenkatheter direkt durch die

Leberarterie in die Leber eingebracht und erreichen sodas Tumorgewebe, welches dadurch „von innen heraus“zerstört oder zumindest verkleinert wird. Das den Tumorumgebende gesunde Lebergewebe erholt sich in derRegel rasch von dieser Behandlung. Inzwischen wird dasVerfahren an mehr als 15 Zentren bundesweit alsStandardtherapie bei Lebermetastasen durchgeführt.(Anwenderadressen unter www.leberkrebstherapie.org).

ChemotherapieWenn nicht oder nur unvollständig operiert werdenkann, wird meist zu einer systemischen Chemotherapiegeraten. Damit ist es mitunter möglich, die Geschwülsteso zu verkleinern, dass sie operiert werden können.Oder es lassen sich durch die Verkleinerung der TumorenBeschwerden lindern. Systemische Chemotherapiebedeutet: Die Zytostatika werden als Infusion in dieBlutbahn geleitet und wirken im ganzen Körper. Daskann von Vorteil sein, wenn nicht nur die Leber diffusbefallen ist, sondern auch außerhalb der Leber Metas-tasen vorliegen oder vermutet werden.

Regionale ChemotherapieUm die Wirkung der Zytostatika zu verstärken, wurdevor einigen Jahren zunächst für den primären Leberkrebsdie regionale Chemotherapie entwickelt. Sie wirkt nichtsystemisch, sondern ist auf das erkrankte Organ begrenzt.Bei der regionalen Chemotherapie wird nach der Punktionder Leistenarterie (ähnlich wie bei einer Herzkatheterun-tersuchung) ein spezieller Katheter über die Hauptschlag-ader in den Abgang der Leberversorgung plaziert. Dannwerden der zuführenden Leberarterie die Zytostatika inhoher Dosierung beigegeben. Bei dem Verfahren dertransarteriellen Chemoembolisation (=TACE) werdenzusätzlich die Arterien kurzfristig verstopft (embolisiert),damit die Zellgifte länger in der Leber wirksam bleiben.Die Methode der Chemoembolisation führen inzwischenviele Kliniken und Tumorzentren nicht nur bei primärenLebertumoren (HCC) sondern auch bei Metastasen inder Leber durch.

Diese Form der Chemotherapie hat den Vorteil, dass dieZellgifte nur in das befallene Organ, kaum aber in denübrigen Organismus gelangen und ihn schädigen können.Die regionale Chemotherapie kann vor allem dann vonVorteil sein, wenn viele und sehr große Lebermetastasenvorliegen. Besonders für die Therapie von Lebermetas-tasen von neuroendokrinen Tumoren, Brustkrebs, Darm-krebs, Aderhautmelanomen und Gallengangskrebs liegenpositive Daten aus Studien vor. Prinzipiell ist eine regionaleChemotherapie von Lebermetastasen aber auch beianderen Tumorarten denkbar. Besser sind die Ergebnisse,wenn Metastasen nur in der Leber vorliegen.

Säure-Basen-HaushaltStark belastet wird die Leber, wenn mit der Nahrungübermäßig viele säuernde Lebensmittel zugeführt werden.Eine Übersäuerung der Gewebe und Zellen begünstigtdas Krebswachstum und lähmt die Abwehrzellen.

Die Leber aber ist das Hauptorgan, das die säurebildendenNahrungsbestandteile neutralisieren muss. Diese sollendaher bei der Ernährung eingeschränkt werden. Diestärksten Säurebildner sind tierisches Eiweiß (Fleisch)und Zucker (Süßwaren), aber auch (weniger stark) Quark,Käse, Hülsenfrüchte oder Nüsse. Ausgleichende basischeLebensmittel sind vor allem Obst, Gemüse und Kartoffeln.Naturbelassene Fette sind neutral. Um das Säure-Basen-Gleichgewicht im Körper aufrecht zu erhalten, soll dieNahrung zu 70 % basisch sein und nur zu 30 % säure-bildend.

Daher sind die allgemein bekannten Empfehlungenfür „Natriumhydrogencarbonat“-haltige Basenpräparate,insbesondere zur langfristigen Einnahme, kritisch zubewerten.

Die Ernährungsvorgaben können sehr effektiv durcheine ständige „Basentherapie“ in Form eines täglicheinzunehmenden Basenpräparates unterstützt werden.Empfehlenswert sind Mischungen von Kalzium, Kalium,und Magnesium in Citratform. Diese verändern wederdas Magen- noch das Darmmillieu in ihrem vorgege-benen pH-Wert.

Leberstärkend wirken einige Aufbau- oder Nahrungs-ergänzungsmittel, z.B. Kombucha-Tee, Papaya-Konzen-trat (mit Kombucha-Teepilz) und andere, die in Reform-häusern angeboten werden. Wenn Obst, Gemüse undGetreideerzeugnisse schlecht vertragen werden, könnenNahrungsergänzungs-Präparate auf pflanzlicher Basishelfen.

Psychische Beschwerden lindernAls Folge der Krankheit kommt es oft zu psychischenBeschwerden oder Befindensstörungen. Sie lassen sichhäufig durch Mittel aus der Naturheilkunde bessern oderbeheben. Zur Behandlung leichter bis mittelschwererDepressionen eignen sich Präparate aus Johanniskraut.

LebensweiseBei Leberkrebs ist vor allem auf eine entsprechendeErnährung zu achten. Bewährt hat sich eine Vollwert-kost, bei der vorwiegend Gemüse, Obst und Getreide-produkte verzehrt werden. Zu viel tierisches Eiweiß undFett (auch Quark) belasten die Leber unnötig. Genuss-mittel wie Süßwaren und Kaffee sind stark einzuschrän-ken, Alkohol ist ganz zu meiden.

Wichtig: Sprechen Sie Selbstbehandlungen mit IhremTherapeuten ab. Ihr Arzt oder Apotheker kann Präparatemit den genannten Wirkstoffen nennen.

Informationsadressen

Thermoablation von Lebermetastasen(RFA oder LITT)

Adressen RFA:Die Behandlung wird in zahlreichen Universitätsklinikendurchgeführt, z. B. in Hamburg, Hannover, Köln,Magdeburg, Tübingen, Würzburg.

Auch viele städtische Kliniken bieten die RFA inzwischenan (z.B. Helios Klinikum Berlin Buch, Städtisches KlinikumKarlsruhe, Städtisches Klinikum München, ZentralklinikBad Berka, SLK-Klinik Heilbronn, KatharinenhospitalStuttgart, Katholisches Klinikum Mainz). Erkundigen Siesich daher auch in Ihrer Klinik vor Ort.

Adressen LITT:– Charité – Universitätsmedizin Berlin Chirurgische

Klinik und Poliklinik I, Tel.: 030 8445-2543– Universitätsklinikum Frankfurt/Main

Radiologie, Prof. Vogl, Tel.: 069 6301-7277

Bestrahlung mit Mikrokügelchen:Anwenderadressen unter www.leberkrebstherapie.org

Hyperthermie:– Deutsche Gesellschaft f. Hyperthermie

26135 Oldenburg, Tel.: 0441 9365458-6www.dght-ev.de

– Krebsinformationsdienst, KIDTel.: 0800 4203040

Bei der GfBK erhalten Sie ergänzende Informationsschrif-ten über: Nebenwirkungen aggressiver Therapien, Ernäh-rung und Krebs, Thymus, Selen, Vitamine und Spuren-elemente, Tumorimpfung, Hyperthermie, Darmregulation,Säure-Basen-Haushalt und weitere Therapie-Infos.

Die Gesellschaft für BiologischeKrebsabwehr (GfBK) e.V. trägt dasSpendensiegel des Zentralinstitutesfür soziale Fragen (DZI). Es garantiertIhnen, dass Ihre Spende bei derGfBK e.V. in guten Händen ist.

Gesellschaft für BiologischeKrebsabwehr e.V.Voßstr. 3, 69115 HeidelbergTel.: 06221 138020Fax: 06221 [email protected]

Verantwortlich für den Inhalt:Dr. György Irmey

© Februar 2015

Die Gesellschaft für Biologische Krebs-abwehr ist ein eingetragener Verein zurFörderung ganzheitlicher Therapien.