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GO! DAS SCHWEIZER AUSSENWIRTSCHAFTSMAGAZIN 1 | März 2014 HIGH END TROTZ LOW COST Mit seinem Software-Labor SELISE in Bangladesh fährt Julian Weber an die Spitze. INTERVIEW Isabelle C. Nüssli und ihr Team bauen Stadien, die die Welt bedeuten.

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Sauberes Trinkwasser und Software in Südasien: Wie Schweizer KMU erfolgreich in Indien, Pakistan, Bangladesch und Sri Lanka unterwegs sind.

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GO! Das schweizer aussenwirtschaftsmaGazin 1 | märz 2014

hiGh enD trOtz LOw cOstMit seinem Software-Labor SELISE in Bangladesh fährt Julian Weber an die Spitze.

interview Isabelle C. Nüssli und ihr Team bauen Stadien, die die Welt bedeuten.

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inhaLt unD eDitOriaL

impressum Erscheint viermal jährlich in deutscher und französischer Sprache. Auflage Deutsch: 12’ 000 | Auflage Französisch: 3’000. Herausgeber: Switzerland Global Enterprise, Stampfenbachstrasse 85, CH-8006 Zürich, Tel. + 41 44 365 51 51; E-Mail: [email protected], Internet: www.s-ge.com, Redaktion: Switzerland Global Enterprise, Newsroom, Sibylle Zumstein (Chefredaktorin), redaktionelle Mitarbeit, Produktion und Grafik: Infel Corporate Media, Michael Flückiger (Text) und Franziska Neugebauer (Art Direction) |

Titelbild: G.M.B Akash /LUZPhoto | Inserate: print-ad kretz gmbh, 8708 Männedorf, Tel. +41 44 924 20 70, [email protected], www.printadkretzgmbh.ch | Lithos: n c ag, 8902 Urdorf | Druck: Schellenberg Druck AG, 8330 Pfäffikon.

Südasiens Märkte Indien, Pakistan, Bangladesh und Sri Lanka locken mit über 1,6 Milliarden Marktteilneh-mern. Doch noch ist Südasien mit seinen Wachstums-märkten nicht gleich Südostasien. Indiens Elefant zum Beispiel hat sich mit der wirtschaftlichen Öffnung vor gut zwanzig Jahren erst spät auf den Weg gemacht. Daher liegt er trotz rasanten Wachstums mit seiner Modernisie-rung noch im Rückstand. Die aufwändige Bürokratie lässt sich aber mit Geduld und Geschick meistern. Und für fin-dige Unternehmer sind die Infrastrukturprobleme sowie die Technologie- und Forschungsdefizite eine Chance: Das Schweizer Joint Venture ANI Water vertreibt dort eine ebenso ausgeklügelte wie einfach nutzbare Lösung zur Aufbereitung von Trink- und Abwasser. Gegen den Strich handelt IT-Jungunternehmer Julian Weber. Statt Low-Cost-Software einzukaufen, entwickelt er mit den besten Software-Designern Bangladeshs vor Ort High-End-Software für den europäischen Markt.

NÜSSLI baut weltweit temporäre Stadien und Event- infrastrukturen auf. Isabelle C. Nüssli betritt dabei je-des Mal mit Begeisterung Neuland. Live Communica-tion wird immer wichtiger, konstatiert sie im Interview. Die Firma Habegger schlägt daraus Kapital: Vom neu-en Stützpunkt Doha aus bedient sie die anspruchsvol-len Scheichs Katars mit multimedialen Erlebniswelten.

Ganz besonders freut es mich, Dr. Klaus Wellershoff als neuen Kolumnisten begrüssen zu dürfen. Er glaubt, dass sich der Zielkonflikt in der Währungspolitik der Schwei-zerischen Nationalbank zuspitzt. Und zweifelt deshalb an der Beibehaltung des Status quo.

Das GO! geniesst gemäss Umfrage eine ausgezeich-nete Resonanz bei den obersten Entscheidern. Daher umso mehr: Viel Vergnügen beim Lesen!

Südasien: offen-bart Chancen

04 | fOcus BLick fürs wesentLiche High-End-Software und Wasseraufbereitung in Südasien: SELISE und ANI Water gehen gezielt vor

11 | BranchenGrafik LOGistik Die Schweizer Logistiker sind das Rückgrat des Handels und erwirtschaften über 6 Prozent des BIP

12 | interview isaBeLLe c. nüssLi

«Internationale Grossbaustellen besuche ich möglichst vor Abschluss»

16 | success stOry haBeGGer Der Ramadan in Katar leuchtet dank Schweizer Technik

18 | news & events Ganz schön clever: Die Finalisten für den Export Award

20 | impOrt mechanische kOmpOnenten mit schneiD STI-Precision aus Indonesien legt in Europa zu

22 | OppOrtunities inDien Gespür und Geduld im Geschäft mit dem Elefanten

25 | swiss Business huB Japan 150 Jahre Tradition, die sich im Export auszahlt

27 | LeserBefraGunG GO! GefäLLt unD wirD GeLesen Das Magazin findet viele Leser im oberen Kader

30 | invest meDizin-infOrmatik fOrscht Global Imaging On Line sucht Synergien mit der EPFL

34 | Der BLickpunkt ruhe vOr Dem sturm Wechselkurspolitik ist nicht in Stein gemeisselt

Daniel Küng, CEO Switzerland Global Enterprise

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so unterschiedlich können Lösungen für die Grundbedürfnisse des alltags sein. Das unternehmen ani water könnte dereinst vielen menschen in indien, pakistan und sri Lanka zu sauberem trink- wasser verhelfen. seLise hingegen setzt auf exklusivität und bietet mit 70 hochqualifizierten Bangladeshis anspruchsvollsten schweizer und eu-kunden ein software-Labor an.

text Michael Flückiger | fOtOs G.M.B Akash (LUZPhoto) und Bernhard Lochmatter

BLick fürs wesentLiche

fOcus SÜDASIEN

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«ich arbeite heute noch wie ein student. Lösungsorientiert, unkompliziert und auf das wesent- liche reduziert.» Julian weber, ceO seLise

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hre Volkswirtschaften weisen über die letzten Jahre stolze Wachstumsraten von über fünf Prozent pro Jahr aus. Die insgesamt 1,6 Milli-arden Menschen in Indien, Pakistan, Bangla-desh und Sri Lanka sind mit ihrer jungen Be-völkerung ein wichtiger Weltwirtschaftsfaktor.

Die traditionell in der Textilindustrie starken Länder Bangladesh und Pakistan diversifizieren zunehmend. Und das international mit Call-Center-Lösungen und einem Heer von Software-Entwicklern erfolgreiche Indien will die Industrie stärken und beabsichtigt, in den nächsten Jahren 20 Milliarden US-Dollar in die Infrastruktur zu investieren. «Die Nachfrage von ex-portinteressierten Schweizer Firmen für Südasien ist ungebrochen hoch», erläutert Beat Ineichen, Senior Consultant South Asia bei Switzerland Global Enter-prise (S-GE). «Zumal das derzeit in Verhandlung stehende Freihandelsabkommen mit Indien weitere Hürden abbauen dürfte.» Er weist darauf hin, dass in Südasien vor allem die Entwicklung der Infrastruk-tur mit dem raschen Wachstum der Wirtschaft nicht Schritt halten konnte. «Grosser Bedarf herrscht im Strassen- und Brückenbau, bei der Öl- und Gasför-derung, im Energiebereich sowie in der Wasser- und

iZu 50 Prozent der Zeit führt er SELISE virtuell aus der Schweiz (Schirm links). Am liebsten tüftelt Julian Weber vor Ort in Dhaka mit seinen Software-Ingenieuren (oben).

Abwasserinfrastruktur.» Und schliesslich gelte es heute zunehmend, die Bedürfnisse der wachsenden und jungen Mittelschicht zu erfüllen, was zum Bei-spiel den verarbeitenden Industrien zugutekomme: «Spannend für die Schweizer MEM-Industrie ist zum Beispiel der Bereich Lebensmittelverarbeitung und -verpackung. So wird zunehmend Milch produziert, aber man weiss nicht, wie diese zu verarbeiten ist.»

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seLise

2011 hat der heute 27-jährige Julian Weber SELISE gegründet – direkt nach seinem Studium. Bereits im ersten Jahr erwirtschaftete das Unternehmen einen positiven Cash Flow. Aktuell beschäftigt die in Brütti- sellen bei Zürich eingetragene Firma am Sitz in Dhaka (Bangladesh) über 70 Software-Ingenieure. Julian Weber selbst akquiriert und betreut Kun- den – zumindest teilweise – von der Schweiz aus. SELISE versteht sich als hochinnovatives Labor für anspruchsvolle Software-Entwicklungen. Die Kunden kommen sowohl aus der Schweiz wie aus dem angrenzenden Ausland. weitere infOrmatiOnen: www.selise.ch

Bei SELISE spielen sich die Mitarbeitenden nicht nur in der Software-Entwicklung stets die Bälle zu. Julian Weber setzt auf Kommunikation und einen entspannten Rahmen.

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beschäftigt Julian weber in Dhaka. Die it-spezialisten müssen hohe anforderungen erfüllen und verdienen damit sehr gut.

70 hochqualifizierte

Ineichen hat 17 Jahre in der Region gelebt und kennt die Geschäftskultur der bis heute vom Kolonialismus geprägten Länder. Seine Empfehlung an Investoren und Exporteure: «Wer sich Zeit nimmt und zuerst zu verstehen versucht, was diese Menschen wirklich brauchen, sieht unzählige Ansatzpunkte für nach-haltige Geschäfte.»

Drei Schweizer Unternehmer wussten die Zei-chen zu deuten. Da sind Guido Kohler, Spezialist für Trinkwasseraufbereitung mit UV-Licht, und Andreas Kasper, Abwasserreinigungsexperte. Die beiden ha-ben erkannt, dass dezentrale Wasseraufbereitungssys-teme für diese Schwellenländer ein Segen sind. Dann der junge Julian Weber. Er entdeckte, dass in Indiens Software-Schmieden allzu oft nur günstige Massen- ware programmiert wird. Mit seinem Software-Ent-wicklungslabor mit Elitestudenten aus Bangladesh setzt er den Kontrapunkt für anspruchsvollste Kunden in Zentraleuropa.

seLise – rockin’ software2010 hat Julian Weber das Land Bangladesh erstmals besucht, heute beschäftigt er in der 15-Millionen-Me-tropole Dhaka Dutzende junger Programmierer. Das Software-Engineering liegt dem 27-jährigen Weber im Blut, hat er doch schon während seiner Studienzeit Websites mit integrierten Zahlungs-, E-Logistik- und CRM-Lösungen entwickelt. «Ich arbeite heute noch wie ein Student – also lösungsorientiert, unkompliziert und aufs Wesentliche reduziert», erzählt er in seinem Büro in Brüttisellen. Er belegt es zusammen mit sei-nem Vater Kurt D. Weber, der mit Paninfo den ersten Anbieter für Systemlösungen der Schweiz für ICT auf die Beine gestellt hat. Das Unternehmen verkaufte der Vater 2007, die Geschäftsräume behielt er. «Ich war froh um die Starthilfe meines Vaters. Denn ich brauch-te zuerst ein Team, um den Kunden überhaupt ein An-gebot unterbreiten zu können. Jetzt habe ich so viele Mitarbeitende, dass ich beunruhigt bin, wenn ich nicht persönlich in Dhaka bin», sagt Julian Weber. In Kontakt bleibt er via Skype, VoIP und Google-Dienste.

Gerne erinnert sich Weber an die Feldforschung vor Ort. Er habe mit zahlreichen Unternehmern in Bangladesh gesprochen, so auch mit den im IT-Bereich starken Holländern, Dänen und Amerika-nern. «Es wurde mir rasch klar, dass ich mich mit besser ausgebildeten Programmierern und einer flexibleren Unternehmensstruktur abheben kann. Das war die Geburtsstunde unseres Labors.» Mit «Labor» meint Weber eine vertikale Struktur mit erstklassigen Programmierern, die Herausforde-rungen lösen, die nicht «von der Stange» kommen. «Für einen grossen Schweizer Lösungsanbieter entwickelt ein dediziertes Team von 25 SELISE-Ent-wicklern spezielle Lösungen für Gemeinden. Wenn zum Beispiel die Einwohnerkontrolle jemanden er-fasst, der zuzieht oder wegzieht, ergibt sich daraus ein Rattenschwanz an weiterführenden Prozessen. Da gehen rasch 30 Messages an Drittsysteme raus», erklärt der Jungunternehmer leidenschaftlich in hippem Technologiedeutsch. Besonders stolz ist er darauf, dass er soeben einen der 20 Kunden gewin-

nen konnte, deren Aktienkurse den Swiss Market Index (SMI) ausmachen.

Anfang 2011 hat Julian Weber seinen ersten Mit-arbeiter eingestellt, mittlerweile sind daraus über 70 sorgfältig ausgewählte Kollegen mit unterschied-lichen Spezialkenntnissen geworden. Schlüsselposi-tionen besetzen international erfahrene Leute. Der Usability-Verantwortliche – ein Bangladeshi – war beispielsweise jahrelang in Software-Firmen in Aus-tralien tätig.

Die grosse Frage, die Weber beschäftigte: Wie bringe ich den Businesskontext von der Schweiz 7’000 Kilometer weit nach Bangladesh? Umso grösser war die Erleichterung, als er in Chief Technology Of-ficer Shah Ali Newaj, den alle nur Topu nennen, nach langem Suchen einen Verbündeten fand. «Zwei Mi-nuten habe ich am Telefon mit ihm gesprochen. Da wusste ich, dass ich den lange gesuchten Topcrack gefunden hatte.» Der erfahrene Software-Entwickler ist das Herz der Firma, knallhart prüft er Neubewer-ber. Er rekrutiert die neuen Talente mittels Roadshow direkt von der Uni. Julian Weber hat ein einfaches Re-zept, wie er Tausende von Bewerbern motiviert. «Wer bei uns arbeitet, gehört rasch zu den Wohlhabenden, fliegt einmal im Jahr auf Kosten der Firma in die Fe-rien und beschäftigt nicht selten eigenes Dienstper-sonal. Die Entwickler können bei uns im Schnitt bis 3’000 Dollar und mehr im Monat verdienen. Das ist dreimal mehr, als der Durchschnitt der noch jungen IT-Branche erhält.» Je länger die Leute im Unterneh-men bleiben, desto höher der Lohn.

silicon-valley-kultur made in BangladeshEingerichtet ist SELISE in Bangladesh wie ein klassi-sches Silicon-Valley-Start-up. Arbeit und Freizeit ge-hen Hand in Hand, im Büro steht ein Tischtennistisch, auf Firmengrund wird Cricket und Badminton gespielt, gemeinsame Aktivitäten sind die normalste Sache der Welt. Jeder kann kommen und gehen, wann er will. «Er muss einfach seine Teilaufgaben, so genannte Sprints, rechtzeitig abliefern», sagt Weber. «Die Begeisterung ist

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da. Wir haben Mitarbeitende, die während ihrer Ferien im Büro vorbeikommen, weil ihnen langweilig ist.» Weber will SELISE zum führenden Software-Labor mit internationaler Ausstrahlung machen. Vom tieferen Lohnniveau Bangladeshs will er unabhängig werden.

ani water solutions – die saubere LösungWenn eine Sache derart sauber ist, lässt sie sich noch per Handschlag besiegeln. Die Chemie zwischen den beiden Ingenieuren, Wasserspezialisten und Unter-nehmern Guido Kohler und Andreas Kasper stimmte auf Anhieb. Etwas Chemie, aber vor allem viel clevere Technologie benötigt das Duo, um dem Wasserpro-blem in Schwellenländern zu Leibe zu rücken: Über eine Milliarde Menschen weltweit haben keinen Zu-gang zu sauberem Trinkwasser. «Oftmals existieren für Wohnhäuser weder eine Trinkwasserzufuhr noch eine Kanalisation», hält Kohler fest. «Wir aber können sau-beres Trinkwasser aufbereiten und zugleich über die Hälfte des Abwassers wiederverwenden.» Man spürt deutlich, dass ihn das auf Südasien ausgerichtete Joint Venture «ANI Water» mit Kasper begeistert.

Kohler gibt sich nie zufrieden, sucht immer nach neuen Lösungen. Aus seinen Augen blitzt Unterneh-merlust. Zumindest äusserlich die Ruhe selbst ist hingegen sein Kompagnon Kasper, der mit seinem Unternehmen IMETH AG seit Jahren im Abwasser-business tätig ist und aktuell rund ein Drittel seiner Produkte exportiert. Für ihn ist klar: «Ausschliesslich einen geschlossenen, dezentralen Wasserkreislauf verkaufen zu können, wäre ideal. Wir bieten aber auch einzelne Komponenten an. Wichtig ist: Wir verkaufen Lösungen.» Wie ausgeklügelt eine solche Lösung sein kann, zeigt ihre dezentrale Wasserauf-bereitungsanlage für ein mehrstöckiges Wohnhaus im indischen Hyderabad. 2012 vorgestellt, wurde das System an der International Conference and Exhibi-tion on Green Buildings in Hyderabad mit dem Be-sucher-Award für die innovativste grüne Technologie ausgezeichnet.

Guido Kohler verfügt über viele Jahre Expertise in der Trinkwasseraufbereitung mit UV-Licht. Er ex-portiert mit AquaNetto zu 95 Prozent ins Ausland. Regelmässig arbeitet er mit seinem sechsköpfigen Kleinunternehmen zu Forschungszwecken mit der Fachhochschule Sion zusammen. Zahlreiche seiner Verfahren sind patentiert. Wenn erforderlich, bietet

«wenn wir in indien, pakistan oder sri Lanka erfolg haben wollen, muss die Lösung so einfach wie möglich, robust und sehr wartungsarm sein.» Guido kohler, spezialist für trinkwasseraufbereitung mit uv-Licht

er die umweltfreundliche UV-Technologie, die ohne Abfallstoffe auskommt, in Verbindung mit komple-mentären Methoden wie H2O2, Ozon, Ultraschall oder Chlor an. Standard ist aber UV-Licht. «Wenn wir in Indien, Pakistan oder Sri Lanka Erfolg haben wol-len, muss die Lösung so einfach wie möglich, robust und wartungsarm sein. Auch beim Preis haben wir sehr wenig Spielraum.» Das gilt für private Abneh-mer wie auch für Unternehmen. So zum Beispiel für einen Lebensmittelhersteller, der in Pakistan soeben eine Fabrik für die Produktion von Süssigkeiten in Betrieb genommen hat. Er will die Köstlichkeiten mit mikrofiltriertem und absolut keimfreiem Was-ser produzieren und setzt dafür auf die kompakte Lösung von AquaNetto. Die immer häufiger auftre-tenden Umweltkatastrophen haben Kohler dazu bewogen, unterschiedliche Wasserkioske zu bauen. Der momentan grösste Wasserkiosk nimmt in der Grundabmessung die Grösse einer Palette ein. Mit einer Höhe von rund zweieinhalb Metern erbringt er eine Leistung von 30 Kubikmetern Trinkwasser pro Stunde. Kostenpunkt: 35’000 Franken.

wasserrecycling verspricht umsatzströmeHier setzt Andreas Kasper an und setzt seine Abwas-serreinigungssysteme, hauptsächlich automatisch ge-steuerte Membrananlagen, ein. Ist ein Industriekunde von der Schweizer Qualität der Komponenten und Sys-teme überzeugt, diskutiert er über weitere Projekte wie eine modernere Abwasseraufbereitung und zuneh-mend auch über Wasserrecycling. «Aktuell verspricht die Kombination unserer beider Verfahren vor allem bei Wohnhäusern Erfolg. Unser Vorteil: Die steigenden Umweltanforderungen bringen die Industriebetriebe unter Zugzwang, das Wasser vor dem Versickern zu reinigen und wiederzuverwerten.» ANI Water ist bereit für ein hohes Auftragsvolumen. Schon beschäftigt die frisch gegründete Firma in Indien einen eigenen Ver-käufer, auch Service und Aftersales sind aufgegleist. Das derzeit zu erwartende Auftragsvolumen übersteigt in Kürze die Millionengrenze in Schweizer Franken.

Es gibt einfach saubere Angebote, die man kaum ablehnen kann.

weitere infOrmatiOnen:www.s-ge.com

kann der wasserkiosk pro stunde aufbe-reiten. und über 50 prozent des abwassers können wiederverwendet werden.

30 m3 trinkwasser

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ani water sOLutiOns

Das 2011 von Guido Kohler und Andreas Kasper per Handschlag gegründete Joint Venture im indischen Pune entwickelt Systeme für die dezentrale Aufberei-tung von Trinkwasser und zur dezentralen Reinigung von Abwasser. Für Schwellenländer mit schlechter Wasserinfrastruktur bieten die beiden Ingenieure eine Komplettlösung an: ein modulares System, das die Wasserdesinfektion mittels UV-Licht mit einer Abwasserreinigungsanlage koppelt, sodass bis zu 70 Prozent des verbrauchten Wassers wiederver-wendet werden können. Dafür erhielten sie an der International Conference and Exhibition on Green Buildings in Hyderabad (Indien) Ende 2012 den Award für die innovativste grüne Technologie. weitere infOrmatiOnen: www.aquanetto.chwww.imeth.ch

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Kernstück des Wasserkiosks (links Guido Kohler, rechts Andreas Kasper) im Angebot von ANI Water Solutions ist die UV-Lampe (unten), die das Wasser mit UV-C-Licht ent-keimt. In der Anlage steckt viel Engineering, so etwa im Multiflowadapter (links).

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AUSSEN-WIRTSCHAFTSFORUMChancen ergreifen - Erfolg in der internationalen Wertschöpfungskette

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Gütertransportaufkommen in der Schweiz, 2012Anteil je Verkehrsträger

Anteil Export

Warenwert Import/Export

Anteil Import

Export 0,075 Mio. tImport 0,113 Mio. t

Export 12,6 Mio. tImport 30,2 Mio. t

Export 1,9 Mio. tImport 7,5 Mio. t

Export 0,6 Mio. tImport 6,0 Mio. t

Export 0,8 Mio. tImport 7,0 Mio. t

CO2-Produktion Schweiz total: 46 Mio. t

Anteil Logistikmarkt 6 Mio. t

13%

Umsatz Logistikmarkt

AnzahlMitarbeiter2012174 591

Anteil am BIPder Schweiz20126,5%2009

34,5 Mrd. Fr.

201237,1 Mrd. Fr.

Schiff 3%

Strasse 79%Schiene 14%

Pipeline 3%

Luft <1%

126,0 Mrd. Fr.

115,5 Mrd. Fr.

7,5 Mrd. Fr.

5,4 Mrd. Fr.

10,4 Mrd. Fr.

6,0 Mrd. Fr.

27,6 Mrd. Fr.

79,0 Mrd. Fr.

5,1 Mrd. Fr.

4,2 Mrd. Fr.

Mit einem Jahresumsatz von 37,1 Mrd. Franken ist die Logistik ein wichtiger Wirtschaftsfaktor der Schweiz: 2012 bewegte die Branche 451 Mio. Tonnen über Strassen, Schienen sowie in der Luft, auf dem Wasser und per Pipeline. 16 Mio. Tonnen gingen in den Export (+1,8 Prozent gegenüber 2011). Zugleich nahm der Wert der exportierten Waren um 4,5 Prozent zu. Insgesamt exportierte die Schweiz 2012 Güter im Wert von 210 Mrd. Franken (Import 182,4 Mrd. Franken). Die Strasse ist auch im Export der wichtigste Verkehrsweg, mit 115’000 Franken pro Tonne bewegen Flugzeuge allerdings die klar wertvollste Fracht ins Ausland.

BranchenGrafik LOGistik

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Rückgrat des Exports

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«Die Besucher wOLLen emO- tiOnen spüren»isabelle c. nüssli, verwaltungsratspräsidentin von nüssLi, zu den Bausystemen der zukunft, der fähigkeit zu improvisieren und weshalb die Bedeutung von Live communication weiter zunehmen wird.

interview ISABELLE C. NÜSSLI

interview Sibylle Zumstein | fOtOs Zeljko Gataric

frau nüssli, nüssLi wurde 1941 als zimmerei nüssli in hüttwilen tG ge-gründet. heute sind sie mit niederlas-sungen, vertriebs- und projektbüros weltweit vertreten. in welche märkte setzen sie die internationalisierung fort? In unseren Kernmärkten Europa und den USA haben wir eigene Nieder- lassungen, von wo aus wir viele kleine und grosse Projekte betreuen. In prak-tisch allen anderen Regionen sind wir mit Büros vertreten. Für Grossprojekte kommen wir zwei bis drei Jahre vorher ins Land und bekommen dadurch ein Gespür für das Geschäft. Dann zeigt sich, ob allenfalls auch Folgeaufträge resul- tieren könnten und es Sinn macht, eine Niederlassung aufzubauen. Spanien ist ein Beispiel dafür: 1992 waren wir eng involviert in die Olympischen Spiele und bauten die Bühnen für die Eröffnungs- und Schlussfeier sowie für das Schwimm- und Reitstadion. Darauf folgten weitere Projekte, später die Formel 1, wo wir die

zur persOn isabelle c. nüssli wurde 2010 in den verwaltungsrat der nüssLi invest aG gewählt und ist seit 2012 präsidentin des verwaltungsrats. vorher war sie als controllerin, cfO und ceO a.i. in den us-nieder-lassungen und als strategic sales manager bei der nüssLi Gruppe tätig. sie studierte an der kellogg school of management in chicago und schloss mit dem mBa ab.

zum unternehmennüssLi ist einer der weltweit führenden anbieter für temporäre und modulare Bauten. neben den schlüsselprodukten tribünen und modulare stadien, messe- und pavillonbauten gehören event- und ausstellungsbauten zum portfolio. zudem ist die ehemalige zimmerei auf holz-, metall- und innenausbau spezialisiert. nüssLi führt jährlich über 2’000 projekte durch und ist mit niederlassungen, vertriebs- und projektbüros welt-weit vertreten.

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Tribünen gebaut haben. Heute haben wir Niederlassungen in Barcelona, Valencia und Madrid.

nüssLi ist einer der weltweit führen-den anbieter temporärer und modularer Bauten. wie sehen die Bausysteme der zukunft aus? Sie sind vor allem sicher, nachhaltig, regelkonform und rasch auf- und abbaubar – dabei zählt jeder Tag, jede Stunde, denn Grossanlässe finden oft an neuralgischen Orten statt, wo der nächste Event bereits wartet.

welche trends sehen sie im Bereich der materialien? Standardmaterialien wie Beton, Stahl oder Holz werden zu-nehmend vor Ort beschafft. Hochwertige Materialien wie Glas, Verspiegelungen, Fassadenpaneele oder Membransysteme hingegen werden weltweit nur von ein paar wenigen Lieferanten hergestellt. Ins- gesamt geht der Trend Richtung nach-haltige und clevere Bausysteme, wie etwa

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beim Coca-Cola-Pavillon an den Olympi-schen Spielen in London 2012. Hoch- interessant war hier die Kombination von Materialien und Technologien: mehr- lagige Membranlösungen, Sensoren, LED- Licht, Sound – alles in leichten Kunst-stoffkissen verarbeitet.

ihre produktion (holzbau, innenaus-bau, metallbau) ist in hüttwilen und tschechien zentralisiert. war eine ver- lagerung je ein thema? Die eigene Produktion gibt uns die nötige Flexibili-tät, Spitzen abzufedern. Eine Verlage-rung ist kein Thema. Unser Maschinen-park ist «state-of-the-art». Wir stellen auch viel für Drittfirmen her, etwa für den Innenausbau von Bars und Restau-rants. Damit können wir die Produktion ideal auslasten.

Das temporäre Bauen ist nicht überall auf der welt verbreitet. wie finden sie spezialisierte Lieferanten?

«Die eigene produktion gibt uns die nötige flexibilität, spitzen abzufedern.» isabelle c. nüssli, verwaltungsratspräsidentin nüssLi

Wir haben über die Jahrzehnte ein welt-weites Netzwerk an Lieferanten auf- gebaut, das wir umsichtig pflegen und ständig weiter ausbauen. Unsere Projektleiter haben ein Gespür für zuver-lässige Lieferanten vor Ort entwickelt. Diese müssen mit unserem Tempo mit- halten können und unserem hohen Qualitätsanspruch genügen. Dafür arbei- ten wir auch mit lokalen Experten, die ihr Netzwerk einbringen, und suchen Lieferanten zuerst immer vor Ort, denn ein weiter Transport verursacht Kosten.

stadien oder Bühnen entstehen immer auch unter zeitdruck. wie ma-nagt nüssLi die damit zusammen-hängenden risiken? Wir nehmen uns am Anfang die Zeit, eine klare Aus-gangslage zu schaffen. Dazu müssen die richtigen Teams zusammengestellt werden – und diese müssen dasselbe Ziel vor Augen haben. Vertragsverhand- lungen sind ein weiterer Schritt, für den

man sich am Anfang genug Zeit nehmen muss. Logistikleistungen wollen ge- plant sein. Nichtsdestotrotz gehören Im- provisationsbereitschaft, Entschei- dungsfreudigkeit und unternehmerisches Denken dazu – denn nicht alles ist restlos plan- oder voraussehbar.

welche risiken würden sie nicht ein- gehen? Die Zahlungskonditionen müssen stimmen, der Code of Conduct muss eingehalten werden. Und wir gehen nicht in Kriegsgebiete. In Libyen beispielsweise hat uns der Bürger- krieg überrascht. Wir hätten fünf Stadien bauen sollen. Nachdem das erste fertiggestellt war, brachen die Kämpfe aus, und wir mussten unsere Leute innerhalb von zwei Tagen zurückholen. Dasselbe passierte in Äquatorial- guinea, wo wir ein Stadion gebaut haben. Wenn wir jedoch Risiken komplett umgehen wollten, müssten wir zuhause bleiben.

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für die Olympischen winterspiele 2014 in sotschi baute nüssLi sechs sponsorenpavillons und das house of switzerland. was waren die heraus-forderungen? Die definitive Baubewilli-gung erfolgte sehr spät. Wir mussten die verlorene Zeit aufholen, indem wir Tag und Nacht arbeiteten und mehr Leute aufboten. Sprachliche Barrieren und kulturelle Unterschiede spürten wir ebenfalls. Die Lieferantensuche war schwierig, da das temporäre Bauen in Russland kaum bekannt ist. Auch die erhöhten Sicherheitsvorkehrungen machten uns zu schaffen: Unsere Last-wagen standen am Zoll und wurden doppelt und dreifach durchleuchtet, was lange Wartezeiten zur Folge hatte. Dann gibt es Alltagstücken wie die Orien-tierung im Strassenverkehr: fehlende Ampeln, Verkehrsschilder, Fahrbahnmar-kierungen … Unsere Teams vor Ort meistern diese Herausforderungen jedoch hervorragend!

Bühnen für den papst, die Bregenzer festspiele, Grosskonzerte oder sta- dien für die Olympischen spiele – zu wel- chem ereignis haben sie einen be- sonderen Bezug? Mir liegt jedes Projekt am Herzen, denn jedes Mal schenkt uns der Kunde sein Vertrauen. Ich fiebe-re immer mit! Bei Grossprojekten versuche ich, vor dem Anlass auf die Bau- stelle zu gehen – und nicht erst, wenn alles fertig ist und glänzt. Ich höre den Leuten zu und will wissen, wo der Schuh drückt. So kann ich einen Beitrag leisten, zum Beispiel einen Prozess optimieren. Natürlich gehe ich auch als Besucherin, etwa ans Eidgenössische Schwingfest – in die grösste temporäre Arena der Welt!

werden die menschen auch in zu-kunft zu Grossanlässen in stadien strömen? Auf jeden Fall. Mit der zuneh-menden Digitalisierung und Indivi- dualisierung gibt es zwar eine Gegenbe-

wegung – man kann sich jeden Event ins Wohnzimmer holen. Aber die Leute wollen Emotionen spüren, die Bedeutung von Live Communication wird sogar zunehmen.

sie begannen 2005 als mitarbeiterin bei nüssLi und sind heute die verwal-tungsratspräsidentin. welche phasen haben sie besonders geprägt? Als ich anfing, war ich als Controllerin verantwort- lich für das Projekt «Art Basel Miami Beach» mit der Messe Schweiz als Kunde – ein tolles Erlebnis! Anschliessend habe ich das Key Account Management aufgebaut. Das war hochspannend, weil wir über einen sehr heterogenen Kun- denstamm verfügen – vom Einmann- betrieb über KMU bis zu grossen Organi-sationen – und ich so unser Unterneh-men sehr genau kennengelernt habe. Im Juli 2010 stieg ich als Mitglied und Gene-ralsekretärin des Verwaltungsrates ein. Zu Beginn herrschte eitel Sonnenschein, doch die Wolken zogen schon bald auf: Der Euro verlor stark an Wert, in Libyen und Äquatorialguinea brach Krieg aus, in Indien hatten wir einen Zahlungsaus-fall … Diese Herausforderungen haben mich geprägt. Seit ich das Präsidium inne- habe, gibt es ständig Veränderungen, denen wir uns anpassen müssen. Dazu zählen Innovationen, Business Deve- lopment, die Evaluation neuer Geschäfts-felder. In jedem Fall zielen wir aber auf nachhaltiges Wachstum und nie auf Umsatz um jeden Preis.

weitere infOrmatiOnen:www.nussli.com

Isabelle C. Nüssli setzt bei anstehenden Veränderungen aufgrund von Innovationen oder der Erschliessung neuer

Geschäftsfelder stets auf nachhaltiges Wachstum.

«ich höre den Leuten zu und will wissen, wo der schuh drückt. so kann ich einen Beitrag leisten, zum Beispiel einen prozess optimieren.» isabelle c. nüssli, verwaltungsratspräsidentin nüssLi

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chweiz, Anfang der 1980er-Jahre: Peter Habegger, Inhaber eines Audio/Video-Geschäfts, zieht mit seiner Wanderdisco quer durchs Land. Er ist Techniker und DJ in Personalunion und überrascht das Par-tyvolk bald mit den ersten Lasershows.

Katar, im Juli 2013: Ein gigantisches Farben- und Lichtspektakel begeistert Dohas Bevölkerung und lockt während des Fastenmonats Ramadan viel Pu-blikum in die Hauptstadt. 1’700 Sterne, 65 Monde, 3’000 Blitzlichter und 360 Lichterketten, verbunden mit 42 Kilometern Kabel, erleuchten den ganz in arabischem Stil gebauten neuen Vorzeigestadtteil Katara, das Kultur- und Gastrozentrum des Wüs-

vom meeting bis zum mega-anlass: 1’500 mal pro Jahr rückt habegger veranstaltungen ins rechte Licht und sorgt für guten ton. eventtechnik und -architektur, film und multimedia: in 22 Jahren hat das zürcher unternehmen in 43 Ländern über 20’000 projekte realisiert. und eröffnete nach wien eine niederlassung in katar.

text Therese Marty

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tenstaats. Das gigantische Projekt mit einem Budget von 1,6 Millionen US-Dollar hat die Habegger AG in Szene gesetzt – die Firma des einstigen Wander-disco-Pioniers.

«Wir sind mit der Entwicklung des Markts ge-wachsen», sagt Simon Ackermann, Verwaltungsrats-präsident der Habegger AG und seit den 1990er-Jah-ren Peter Habeggers beruflicher Weggefährte. Dieser hatte seine Dienstleistungen bald auf Unternehmen ausgedehnt, wurde erneut zum Pionier, indem er Eventtechnik als Gesamtpaket anbot. Was mit Hell-raumprojektor und Diashow begonnen hatte, erfuhr mit dem Start des Multimedia-Zeitalters Anfang der 1990er-Jahre eine rasante Entwicklung.

Schöpfer medialer Erlebniswelten

success stOry HABEGGER

Von Habegger in Szene gesetzt: Ein gigantisches Licht- und Farben- spektakel erleuchtet während eines Monats das neue Kultur- und Gastrozentrum Katara in Doha.

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zum unternehmenHabegger mit Sitz in Regensdorf ZH und Büros in Wien und Doha ist führend in der Umsetzung von medialen Erlebniswelten. Diese umfassen tempo-räre Events wie feste Installationen. Zu den Kunden gehören Grossunternehmen, KMU, Kommunika-tions- und Eventagenturen wie Messebauer oder Sportverbände. Pro Jahr werden 1’500 Projekte abgewickelt, täglich werden 30 Tonnen Material transportiert. Das Unternehmen beschäftigt 140 Fachleute aus über 40 Berufen. Gearbeitet wird in interdisziplinären Teams, die für jedes Projekt neu zusammengestellt werden.

events mit inhalt füllen«Wir haben früh erkannt, dass Events nicht nur tech-nisch ausgestattet, sondern auch mit Inhalten gefüllt werden müssen», sagt der Regisseur, der seine Pro-duktionsfirma in die Habegger AG eingebracht und – nachdem sich der Gründer vom operativen Geschäft zurückzog – das Unternehmen übernommen hat. Technik publikumswirksam inszenieren ist zur Spezialität des Zürcher Unternehmens geworden. Simon Ackermann: «Wir unterscheiden grundsätzlich zwischen fixen Installationen – mit multimedialen Themenwelten in Museen, Besucherräumen oder Expo-Pavillons – und temporären Events, also Shows, Automessen, Festivals etc.» Ausserdem werden Film-projekte wie DOK-Sendungen oder Werbespots rea-lisiert. Lang ist die Liste der Veranstaltungen, für die Habegger als Generalunternehmer verantwortlich war und ist. So fahren die schwarzweissen Lastwagen bei den meisten Anlässen im Zürcher Hallenstadion vor; bei Art on Ice ebenso wie beim Sechstageren-nen, bei Konzerten oder Fashionshows. Habegger stemmte Grossanlässe wie die Eishockey-Weltmeis-terschaft 2009, betreute das House of Switzerland an den Olympischen Sommerspielen 2012 in London, die Festspiele in Thun oder St. Gallen und Fernseh-shows wie «Voice of Switzerland» oder den Swiss Award. Auf Hochtouren laufen zurzeit die Vorberei-tungen für die Leichtathletik-Europameisterschaft. «Wir kümmern uns um die gesamte Technik und alle Inhalte von der Eröffnungs- bis zur Schlussfeier.»

So glamourös die Auflistung dieser Mega-Events auch ist: «Unser tägliches Brot», so Ackermann, «sind Kongresse, Generalversammlungen, Firmenanlässe, von denen rund 40 Prozent jährlich wiederkehrende Ereignisse sind.» Auch Mini-Events – «Meetings, bei denen es nicht viel mehr als einen Beamer braucht».

Den kick der praxis fühlenWichtig sind sie alle. «Wir pflegen zu unseren Kun-den ein freundschaftliches Verhältnis, unabhängig vom Umsatz, den sie uns bringen; das ist Teil un-serer Firmenkultur.» Ebenso selbstverständlich ist laut Ackermann, dass auch die Führungspersonen Projektarbeit leisten. «Ich übernehme noch immer Regiejobs», sagt er und fährt fort: «Leidenschaft ist

«Leidenschaft ist die essenz unseres unternehmens – für jeden einzelnen gehören nachtübungen beim kunden und das kribbeln an der front einfach dazu.» simon ackermann, regisseur und präsident des verwaltungsratsFo

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die Essenz unseres Unternehmens – für jeden Einzel-nen gehören Nachtübungen beim Kunden und das Kribbeln an der Front einfach dazu.»

Nun kribbelts also vermehrt auch in Katar, wo Habegger 2006 an den «Summer Asian Games» – damals noch aufgrund einer internationalen Aus-schreibung – und während des letzten Ramadans überzeugende Visitenkarten hinterlassen und mitt-lerweile weitere Aufträge erhalten hat. «Angesichts der Mentalität der Katarer ist es entscheidend, vor Ort präsent zu sein», sagt Ackermann und lobt die Unterstützung, die er bei der in dieser Region nicht ganz einfachen Firmengründung durch Switzerland Global Enterprise (S-GE) erfahren hat. Denn ohne einen vom Staat vorgeschriebenen Sponsor – eine Person oder ein Unternehmen aus Katar, die/das die Aktienmehrheit hält – geht hier gar nichts: «Die für uns ideale Person haben wir nur dank der Unter-stützung des Swiss Business Hub von S-GE in Doha gefunden.» Ruedi Büchi, Senior Consultant Middle East bei S-GE, erklärt: «Eine erfolgreiche Mandatsab-wicklung ist für uns immer eine Teamleistung – von der genauen Abklärung der Kundenbedürfnisse, der Suche nach qualifizierten Partnern bis zur Beglei-tung durch die Mitarbeitenden des Swiss Business Hub vor Ort. Habegger hat grosse Bereitschaft ge-zeigt, sich mit der lokalen Kultur auseinanderzuset-zen – das hat nicht zuletzt zum Erfolg beigetragen.» Der Auftrag für die Ramadan-Beleuchtung kam dank der guten Beziehungen des Sponsors noch vor Abschluss der Firmengründung zustande – «einen besseren Start hätten wir nicht haben können», freut sich Simon Ackermann.

weitere infOrmatiOnen:www.habegger.ch

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er Export Award von S-GE zeichnet Schwei-zer und Liechtensteiner Unternehmen aus, die ihr Expansionsvorhaben für einen definierten Zielmarkt durch ein systemati-sches Vorgehen, mit einem klaren Konzept und mit innovativen Ideen umsetzen oder

umgesetzt haben. Am Aussenwirtschaftsforum vom 3. April 2014 in Zürich wird der Preis zum siebten Mal verliehen. In den Kategorien «Success» und «Step-in» wird jeweils eines von drei nominierten KMU prämiert.

Die Auszeichnung soll den Dialog über erfolgrei-che Exporttätigkeit fördern und weitere Unternehmen dazu motivieren, den Sprung ins Ausland zu wagen.

Die schweizer exportbranche kürt am aussenwirtschaftsforum vom 3. april 2014 ihre Besten. seien es echtzeit-bildverarbeitung, eventtechnik, ein-spritztechnologien oder Business-apps, mikroantriebe oder überwachungs-technologien: Die nominierten in den kategorien «success» und «step-in» tragen spannende Geschäftsmodelle in die welt hinaus.

Die besten Schweizer Exporteure sind...

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Neben dem Export Award gehören die Keynote-Referate zu den Highlights des Aussenwirtschaftsforums. 2013 sprach mit der Ökonomin Linda Yueh eine renommierte Wirtschaftskommentato-rin für Medien wie Bloomberg TV, BBC, CNN oder Financial Times.

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JNJ automation SA gewann den Export Award in der Kategorie «Step-in» 2013. S-GE-Verwaltungsratspräsidentin Ruth Metzler gratuliert Andrea Schlapbach, CEO von SAFEmine AG, dem Gewinner der Kategorie «Success».

kategorie «success» – für firmen, die mit ihrem eingereichten exportprojekt einen messbaren erfolg vorweisen können.

Dacuda aGDie Dacuda AG, ein Zürcher ETH-Spin-off, ist spe- zialisiert auf kosteneffiziente Digitalisierungstechno-logien basierend auf Echtzeitbildverarbeitung. Mit einer selbst entwickelten Scan-Technologie ist dem KMU der Durchbruch im internationalen Massen-markt gelungen. Sie ermöglicht eine schnelle Datener-fassung von Texten, Bildern und Tabellen, eine direkte Editierbarkeit sowie das Teilen von Informationen mit anderen Nutzern. Der Elektronikgigant LG Electronics und zehn weitere Firmen haben Scanner-Mäuse auf den Markt gebracht, die auf der Dacuda-Technologie basieren. Dacuda beschäftigt heute 25 Angestellte und erzielt 90 Prozent des Umsatzes im Export.

Ganser crs aGDie Ganser CRS AG mit Sitz in Winterthur ist ein Pionierunternehmen auf dem Gebiet der Common- Rail-Einspritztechnologie für Dieselmotoren. Schon 1980 erkannte Firmengründer Dr. Marco Ganser das Potenzial der umweltfreundlichen Technologie und entwickelte sie kontinuierlich weiter. Ganser CRS be-liefert Hersteller und Betreiber von Dieselmotoren im Offroad-Markt und rüstet Motoren zur Stromer-zeugung für Schiffe, Lokomotiven und Baumaschi-nen aus. Das KMU beschäftigt zehn Mitarbeitende und erzielte 2013 mit einem Exportanteil von 95 Pro-zent einen Umsatz von 2 Millionen Franken.

habegger aGHabegger AG aus Regensdorf ZH entwickelt, plant und realisiert mediale Erlebniswelten. Als führendes Dienstleistungsunternehmen setzt Habegger mithilfe von modernster und innovativer Eventtechnik jähr-lich über 1’500 lokale und internationale Events, Aus-stellungen und Architekturinszenierungen um. Das Unternehmen beschäftigt heute 140 Festangestellte und hat seinen Umsatz seit 2003 pro Jahr um durch-schnittlich 16 Prozent gesteigert. Im Rahmen einer internationalen Expansion hat Habegger im Januar 2014 eine Niederlassung in Doha (Katar) eröffnet.

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kategorie «step-in» – für firmen, die einen neuen zielmarkt mit erkennbarem und nach-gewiesenem erfolgspotenzial bearbeiten.

coresystems agDie coresystems ag aus Windisch entwickelt inno-vative Apps, die es Unternehmen jeder Grössenord-nung und Branche ermöglichen, ihre Geschäftspro-zesse und speziell den Kundenservice zu optimieren. Weltweit vertrauen heute über 100’000 Anwender aus allen möglichen Industrien und Branchen auf die Business-Apps des Aargauer KMU, das seine Ge-schäfts- und Serviceprozesse permanent optimiert. Mit 140 Angestellten erzielt coresystems einen Jahresumsatz von 12 Millionen Franken, davon fast 70 Prozent im Export.

maxon medical2007 als Business Unit der maxon motor ag gegrün-det, stellt maxon medical aus Sachseln qualitativ hochwertige Mikroantriebe für die Medizinindust-rie her und wurde bereits ein Jahr nach der Grün-dung nach der Medizinnorm ISO 13485 zertifiziert. Antriebe von maxon medical stecken zum Beispiel in verschiedensten aktiven Implantaten, aber auch in Chirurgierobotern, Insulinpumpen, Apnoegerä-ten, Prothesen, Inkubatoren oder Bestrahlungsan-lagen. Die junge Business Unit erwirtschaftet im globalen Wachstumsmarkt Medtech bereits einen Jahresumsatz von 30 Millionen Franken, davon 92 Prozent im Export.

sensile technologies saDie Sensile Technologies SA mit Sitz in Morges ent-wickelt Komplettlösungen zur Fernüberwachung von Heizöl-, Treibstoff- und Gastanks. Kunden können vom Arbeitsplatz aus jederzeit die exakten Füllstände der Tanks einsehen. Die Daten lassen sich sogar direkt aufs Smartphone übertragen. Dank dieser Technologie können Einkauf und Lieferung optimiert und dadurch Kosten sowie Energie ein-gespart werden. Sensile Technologies exportiert die einfach bedienbaren Geräte erfolgreich. Heute stehen bereits über 45’000 Einheiten in mehr als 45 Ländern im Einsatz. www.s-ge.com/exportawardFo

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n Indonesien werden pro Tag 15 000 Mo-torroller produziert. Der Inselstaat ist – mit über 237 Millionen Einwohnern – nicht nur das Land mit der viertgrössten Bevöl-kerung der Welt, sondern auch der zweit-grösste Hersteller von Kraftfahrzeugen

und Kraftfahrzeugkomponenten in Asien, insbe-sondere für japanische Marken.

1995, Tangerang, Insel Java, 25 Kilometer westlich von Jakarta: Anton Santoso, Absolvent der California State Polytechnic University Pomona, USA, kommt zu STI-Precision, heute einer von Indonesiens füh-renden Herstellern von mechanischen Komponen-ten und Schneidwerkzeugen. Sechs Jahre später fand auch Antons jüngerer Bruder Andi zu STI-Precision, ebenfalls ein Absolvent der California State Polytech-nic University Pomona.

eroberung des indonesischen marktes Zu Beginn konzentrierte sich STI-Precision auf mechanische Spezialkomponenten. «Unser Angebot

pt. santoso teknindo (sti-precision) ist einer der führenden indonesischen hersteller von mechanischen komponenten und schneidwerkzeugen. seit das unternehmen dem swiss import promotion programme sippO von s-Ge beitrat, kann es auf zweistellige wachstumsraten blicken.

Hochwertige mechanische Komponenten aus Indonesien

impOrt STI-PRECISION

text Sibylle Zumstein

i im Bereich der Metallbearbeitung umfasst heute vier Hauptproduktkategorien: mechanische Kompo-nenten, Spezialschneidwerkzeuge, Blechherstellung und Rapid Prototyping wie 3-D-Druck, erläutert An-ton. Und stolz fügt er hinzu: «Seit über 30 Jahren, das heisst seit Gründung unseres Unternehmens, sind wir ohne Vertriebsspezialisten erfolgreich. Unseren Kundenstamm haben wir bisher allein durch Mund-propaganda gewonnen.»

starke japanische präsenzIndonesien und Japan sind durch historische, wirt-schaftliche und politische Bande eng miteinander verbunden. Japan ist Indonesiens grösster Ab-nehmer und darüber hinaus einer der wichtigsten Entwicklungshelfer. Im Gegenzug ist Indonesien Japans wichtigster Rohstofflieferant, zum Beispiel für Flüssigerdgas. Japan hält den grössten Anteil am indonesischen Automobilmarkt, und STI be-liefert schon seit vielen Jahren einen der bedeu-tendsten japanischen Automobilhersteller auf in- Fo

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diesen Ansprüchen gerecht werden können. Unsere Umsatzzuwächse und steigenden Mitarbeiterzah-len in den vergangenen drei Jahren haben bislang gezeigt, dass diese Überzeugung gerechtfertigt ist», freut sich Anton.

s-Ge: türöffner für schweizer partnerAnton sieht in der Beziehung mit schweizerischen und europäischen Partnern einen Dialog: «Wir ver-suchen, unsere Partner zu überzeugen, ihre Pro-dukte nach Indonesien zurückzuverkaufen. Wir befinden uns zurzeit in der Angebotsphase für ein bedeutendes Projekt mit unserem schweizerischen Kunden. Es wäre grossartig, wenn wir das Vorhaben zum Erfolg führen könnten!»

In der Tat bietet Indonesien vielversprechende Geschäftschancen für kleine und mittelständische Unternehmen in der Schweiz, die keinesfalls nur auf den MEM- oder den technischen Sektor beschränkt sind. Lebensmittelerzeugnisse und Konsumgüter haben dank des Wachstums des Bruttoinlandpro-dukts insgesamt hohe Zuwachsraten zu verzeichnen.

All das spiegelt sich auch darin wider, dass Swit-zerland Global Enterprise (S-GE) seine Präsenz im Office in Jakarta, welches zum Swiss Business Hub ASEAN gehört, weiter ausbaut. Neben dem weit-reichenden lokalen Netzwerk über das SIPPO-Pro-gramm fungiert das Office als Türöffner für exportie-rende KMU aus der Schweiz, die in Indonesien aktiv sind oder es werden wollen.

Beste aussichten dank Qualität und serviceSTI nahm vor kurzem eine neue Produktionseinrich-tung in Betrieb und plant nun eine stärkere Auswei-tung in die Original-Equipment-Manufacturer- oder OEM-Märkte. Ein OEM fertigt Produkte oder Kom-ponenten, die von einem anderen Unternehmen gekauft und unter dessen Markennamen weiterver-kauft werden.

Wenn die beiden Brüder weiterhin so engagiert sind und ihre überragende Qualität beibehalten, so wird es ihnen zweifellos gelingen, erfolgreiche Bezie-hungen zu weiteren europäischen und schweizeri-schen Importeuren zu knüpfen.

weitere infOrmatiOnen:www.sti-precision.com

zum unternehmen

PT. Santoso Teknindo (STI-Precision) ist ein Familien-betrieb, der 1979 im indonesischen Tangerang gegründet wurde. STI hat sich auf mechanische Komponenten, Spezialschneidwerkzeuge und Blechherstellung spezialisiert. Das Unternehmen beliefert zahlreiche Branchen, wie zum Beispiel die Bereiche Automobil, Luft- und Raumfahrt, Schwerindustrie, Lebensmittel und Getränke, Phar-mazeutik, Medizin und Sanitärprodukte. Als Nächstes nimmt STI den Medtech-Markt ins Visier.

STI-Precision liefert Qua-lität nach schweizeri-schen Mass-stäben.

donesischem Boden. «Durch dieses Unternehmen begannen wir auch mit dem Export nach Thailand», erzählt Anton.

über das s-Ge-netzwerk nach europaChristian Bernet, Programm-Manager Technische Produkte für das Swiss Import Promotion Programme SIPPO von Switzerland Global Enterprise (S-GE), lernte STI während einer Sourcing-Mission im Jahr 2010 kennen. Bernet war von der Qualität der Pro-dukte beeindruckt. «Ich erkannte sofort ihr Potenzial für den europäischen und schweizerischen Markt», erinnert er sich. Er stellte Anton das Programm vor, das – nach der Aufnahme – dem Unternehmen Zu-gang zu einem neuen potenziellen Kundenstamm in Europa und der Schweiz ermöglichen würde.

Zunächst aber mussten die beiden Brüder eine Reihe von Hindernissen aus dem Weg räumen: Scheinbar einfache Dinge, wie zum Beispiel Firmen-präsentationen und -dokumentationen, mussten ins Englische übersetzt und technische Zeichnungen verbessert werden.

Und dann die EU-Standards, -Normen und -Vor-schriften, die eingehalten werden mussten! Die Brü-der arbeiteten hart, und 2010 wurden sie in das Pro-gramm aufgenommen. Im selben Jahr zeigten Anton und Andi ihre Produkte erstmals auf der Messe in Hannover. Was haben sie gelernt? «Es erfordert viel harte Arbeit und Leistungsbereitschaft, um erfolg-reich zu sein. Zumal Indonesien in unseren euro-päischen Zielmärkten noch nicht so gut bekannt ist. Wir haben auf dieser Messe sehr viel darüber gelernt, wie wir mit unseren potenziellen Käufern zusam-menarbeiten müssen. Und das SIPPO-Programm hat eine wichtige Rolle bei der Überwindung kultureller Unterschiede gespielt», fügt Anton hinzu.

markantes wachstum seit programmbeitrittNeben seinen Exporten nach Thailand, Malaysia und Japan fand STI einen Kunden in der Schweiz. Eine Reihe von Partnerschaften in verschiedenen euro-päischen Märkten entwickelt sich dank der Aufmerk-samkeit, die STI auf den SIPPO-Messen in Hannover in den Jahren 2010 und 2011 und bei der Swisstech Selling Mission in Basel im Jahr 2012 erregte, viel-versprechend. «In der Schweiz hat man hohe An-sprüche an die Qualität. Ich bin überzeugt, dass wir

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rapid prototyping spielt im angebot von sti-precision eine zunehmend wichtige rolle.

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ndia grows at night» – Indien wächst in der Nacht. Also dann, wenn die Bürokraten schlafen. Das Buch von Gurcharan Das, dem ehemaligen Indienverantwortlichen von Procter&Gamble, nennt ein Problem des indischen Elefanten beim Namen. Die

drittgrösste Volkswirtschaft Asiens macht es auslän-dischen Investoren nicht einfach, mit ihr ins Geschäft zu treten. «Indien ist nichts für den schnellen Erfolg. Es braucht Geduld, Flexibilität und grosses Engage-ment», so Beat Ineichen, Senior Berater für Indien und erste Anlaufstelle in der Schweiz bei S-GE. Die aktuelle Lage müsste Indien zum Abbau von Han-delshemmnissen und zur Deregulierung zwingen. Im Global Competitiveness Report ist das Land mit 1,2 Milliarden Bewohnern auf Rang 60 zurückgefallen. Das Wirtschaftswachstum ist zwischen 2011 und heu-te von über 9 auf unter 5 Prozent gesunken. Der starke Währungszerfall der indischen Rupie zwischen Mai und September 2013 hat die Importe verteuert. Das ist folgenschwer, zumal Indien als weltweit viertgröss-ter Erdölabnehmer stark vom Dollar-Wechselkurs abhängt. Die Importe sind denn auch eingebrochen. Das World Economic Forum (WEF) setzt Indiens

mit einer neuen regierung und wirtschaftsfreundlichen reformen will der wachstumsgehemmte indische elefant wieder in Gang kommen. für anpas-sungsfähige und kreative schweizer firmen ist und bleibt indien spannend. umso mehr, wenn das freihandelsabkommen zustande kommen sollte.

Elefant vor der Bewährungsprobe

OppOrtunities INDIEN

text Michael Flückiger

i Infrastruktur auf Rang 84. Dringend sind Investitionen in Transport, Energie sowie in die ICT gefragt. Mit dem beabsichtigten Freihandelsabkommen mit den EFTA-Staaten könnte Indien ein sichtbares Zeichen setzen.

Dünne erfolgsbasisObwohl sich Indien in den letzten 20 Jahren enorm entwickelt hat, sind die Gegensätze geblieben. Eine Mittelschicht von rund 300 Millionen Menschen ver-spricht Absatzpotenziale. Gleichzeitig leben ebenso viele mit weniger als 1.25 Dollar am Tag. Die Wirtschaft konzentriert sich auf grosse Ballungszentren und auf-strebende Städte. Die Industrie ist mehrheitlich auf den Binnenmarkt fokussiert. International konkur-renzfähige Technologien kaufen sich indische Fir-men oft zu. Die Koalitionspolitik gründet auf knappen Mehrheiten und erschwert und verzögert politische Entscheide. Modernisiert haben Indien die gebilde-ten Schichten: Der grosse Erfolg des Software-Engi-neerings verdankt sich kreativen Köpfen, die davon profitiert haben, dass die ICT staatlich kaum reguliert ist. «In Indien bezahlen lediglich rund 3–4 Prozent der Bevölkerung Steuern; Unternehmen übergeben rund einen Drittel ihres Ertrages dem Fiskus. Das Fiskalde- Fo

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fizit belastet das Land», so Michael Enderle, seit August 2013 Leiter des Swiss Business Hub India in Mumbai. Er weist auf weitere Achillesfersen des Elefanten hin: «Indien hinkt anderen Volkswirtschaften Asiens um zwei Jahrzehnte hinterher, weil sich die Wirtschaft ver-hältnismässig spät, nämlich erst Anfang der 1990er- Jahre, geöffnet hat. Zudem fliessen die Mittel nicht immer in die richtigen Kanäle.» Der ehemalige Chair-man von Rieter Indien kennt den Markt: «Die Prob-leme Indiens sind hausgemacht, aber nicht unlösbar. Das Bewusstsein für dringende Reformen ist da; wer immer die Wahlen im Mai gewinnt, steht unter Zug-zwang.» Hinter den Schwächen des Landes erkennt er Chancen für Schweizer KMU: «Die indischen In-dustrien sind noch nicht so weit, dass sie selbständig und unabhängig Technologien auf den Weltmarkt bringen und dort positionieren können.» Sprich: Wer hoch entwickelte Technologien, seien es industrielle Erzeugnisse, Infrastrukturleistungen oder Cleantech-Lösungen, anzubieten hat, kann reüssieren. «Die In-der sind hart im Verhandeln, doch sind sie auch bereit, angemessene Preise für Produkte von hoher Quali-tät und Lebensdauer zu bezahlen.» Indiens starkes Wachstum während des letzten Jahrzehnts verdankt sich zu einem guten Teil der Entwicklung im Binnen-markt. Der Export braucht neuen Schub.

Bedürfnisgerecht und lokalChancen ergeben sich daher für Unternehmen, die nicht allein nach Indien exportieren, sondern dem Land mit fortschrittlichen Technologien zu mehr Wett-bewerbsfähigkeit verhelfen. «Indien hat hohen For-schungsbedarf. Die Firmen investieren aktuell ledig-lich rund ein Prozent ihres Umsatzes in Forschung und Entwicklung – im Gegensatz zu EU-Firmen mit rund fünf Prozent.» Enderle ist überzeugt davon, dass zu kurzfristig und -sichtig denkt, wer Indien bloss als Ab-satzmarkt für hochwertige Produkte sieht. Er verweist auf die günstige Beschaffungssituation und die damit verbundenen Chancen, lokal zu produzieren und zu exportieren. Wobei dies bei den derzeit hohen lokalen Kapitalkosten mit eigenem Geld geschehen sollte.

«Ich sehe grosses langfristiges Potenzial für Fir-men, die vor Ort Produkte herstellen und Dienstleis-tungen erbringen und helfen, diese zu verbessern. Forschung und Produktion vor Ort aus indischer Bedarfssicht gepaart mit Schweizer Innovationsgeist bringt Erfolg.» Ansetzen, wo der Schuh drückt, Bin-nenmärkte erschliessen, nahe gelegene Märkte er-obern: Das kann ein Rezept sein. S-GE unterstützt Firmen mit Marktanalysen und fördert den Erfah-rungsaustausch mit anderen Unternehmen vor Ort. Enderle ist klar, dass Investitionsbereitschaft gefragt ist. «Wer konsequent und unbestechlich am Ball bleibt, kann Geld verdienen.» Es braucht Geduld im Umgang mit dem Elefanten. Doch ist dieser nicht zu unterschätzen: Wenn es Hindernisse aus dem Weg zu schaffen gilt, wird bevorzugt der hinduistische Gott Ganesha angerufen. Er trägt einen Elefantenkopf.

weitere infOrmatiOnen:www.s-ge.com/de/country/indiaFo

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Viele Probleme Indiens sind hausgemacht. Das Bewusst-sein für dringen-de Reformen ist aber da.

fläche: 3’287’590 km2 (80-mal die Schweiz)Bevölkerung: 1,22 Milliarden (2012);

Schweiz 8’058’100Bip/einwohner chf: 1’273; CH 70’992 (Schätzung 2012)wachstum Bip: 3,2 (2012); 3,8 (Schätzung 2013)handelsvolumen ch/indien (2012): CHF 4’099 Mio. export ch-indien (2012): CHF 1’440 Mio. import indien-ch (2012): CHF 2’659 Mio.

wirtschaftsdaten indien* 2012 2013BIP (Mrd. CHF) 1’658 1’776BIP / Einwohner CHF 1’351 1’273Wachstum BIP 3,2 % 3,8 %

* Schätzung des World Economy Outlook, Oktober 2013

Das seit 1947 von Grossbritannien unab-hängige Indien ist gemäss IWF 2012 die zehntgrösste Volkswirtschaft der Welt. Der Dienstleistungssektor generiert zwei Drittel des Bruttoinlandproduktes, über die Hälfte aller Arbeiter verdienen ihren Lebensunter-halt in der Landwirtschaft. Nach Jahren des Wachstums mit Raten bis zu 10 Prozent hat sich die Euphorie etwas gelegt. Die Inflation hat angezogen, die Handelsbilanz ist negativ und das Haushaltsdefizit hoch. Im Mai 2014 finden wieder Wahlen statt; der Wunsch nach Reformen ist gross. Indien ist nach China, Hongkong und Japan der viertwich-tigste Handelspartner der Schweiz in Asien. Der Handelsüberschuss liegt bei 1,223 Milli-arden Franken (2012). Stärkste Exportgüter nach Indien sind Edelsteine, Edelmetalle und Bijouterie. Bedeutsam ist der schweize- risch-indische Handel mit IT-Dienstleistun-gen. Der Wert des diesbezüglichen Exports aus Indien in die Schweiz wird auf rund 450 Millionen Franken geschätzt (2012).

inDien – wirtschaftsDaten

Edelsteine, Edel- metalle, Bijouterie

Maschinen

Pharmazeutische Produkte

Chemische Produkte

Optische und medi-zinische Instrumente

Anteil in %

24,7

22,8

21,2

13,1

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CHF Mio.

657,8

605,3

563,5

349,3

177,4

neu-Delhi

wichtiGste expOrte ch-inDien 2012

Quellen: World Economic Outlook, Oktober 2013;

Bundesamt für Statistik, Dezember 2013

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www.strathclyde-mba.ch

• No. 2 in Switzerland (Economist EMBA Ranking 2013, FT EMBA Ranking 2013)

• UK Entrepreneurial University of the Year 2013/14• UK University of the Year 2012/13• No. 4 world-wide in Corporate Strategy (FT Global MBA Ranking 2014)

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das Arbeitsethos und die gut ausgebildeten Arbeits-kräfte. Das beweist auch der Entscheid des deutsch-japanischen Maschinenbaukonzerns DMG Mori, der sein zweites globales Hauptquartier neben Tokio in Winterthur angesiedelt hat.

Rückblende: Zwischen dem 15. und 19. Jahr-hundert waren Schweizer Reisläufer in den meisten grösseren Konfliktherden Europas beidseits der Fronten tätig. Die jungen Männer, meist aus armen Gegenden der Schweiz, bildeten als Gastarbeiter in fremden Diensten ein wichtiges wirtschaftliches Rückgrat für die Kantone. Daher erstaunt es nicht, dass der erste Schweizer, der nachweislich in Japan aufgetaucht ist, ebenfalls ein Söldner war. Der Frei-burger Elie Ripon, ein Hauptmann in den Diensten der Niederländischen Ostindien-Kompanie, betrat im Jahre 1623 japanischen Boden. In seinen Auf-zeichnungen schildert Ripon Japan als ein wohlha-bendes und wohlgeordnetes Land, das in Handwerk und Metallbearbeitung wesentlich weiter sei als Europa. Als Berufssoldat hatte er wohl ein geschul-tes Auge für Waffentechnologie und Kriegskunst. Er lobte aber auch die reichhaltige Küche und das gute Bier. Die offizielle Schweiz liess sich dann mehr als 200 Jahre Zeit, ehe Japan in ihr Interesse rückte. Denn erst im Jahre 1863 kam unter der Leitung von Aimé Humbert-Droz (La Chaux-de-Fonds) eine offizielle Delegation ins Land der aufgehenden Sonne. Humbert-Droz war im Haupt-amt Präsident der damaligen Vereinigung der Schweizer Uhrenproduzenten und hatte die Absicht, diesen neuen Exportmarkt zu erschliessen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten gelang das Unterfan-gen, und der Handels- und Freundschaftsvertrag wurde am 6. Februar 1864 unterschrieben.

Fast Forward: Heute haben wir keine Schweizer Söldner mehr in Japan, aber Uhren sind neben Pharma, Chemie und Maschinen immer noch ein wichtiges Exportgut. Wie schon unser wackerer Hauptmann Ripon vor fast 400 Jahren festgestellt hat, ist das Qualitätsniveau für Produkte und Dienstleistungen in Japan auf einem sehr hohen Niveau. Ausnahmen sind Industrien, die durch protektionistische Handelshemmnisse vor ausländi-scher Konkurrenz geschützt werden.

Der Markteintritt heute, verglichen mit 1864, ist etwas einfacher geworden, obwohl es für Schwei-zer Firmen immer noch gilt, eine Vielzahl an rein japanischen Normen und Vorschriften als Hürden zu nehmen. Was Humbert-Droz vor 150 Jahren begonnen hat, setzt der Swiss Business Hub von Switzerland Global Enterprise (S-GE) seit 2001 in Japan fort: im Dienst der Schweizer Exportindus-trie Chancen erkennen, Kontakte knüpfen, Poten-ziale realisieren.

text Roger Zbinden

2014 ist ein Jubeljahr! Vor 150 Jahren haben die Schweiz und Japan den ersten Handels- und Freundschaftsvertrag unterzeichnet. Was damals mit einem relativ bescheidenen Exportvolumen, vor allem Uhren und Textilien, begonnen hat, spielt heute eine eminent wichtige Rolle und beschert der Schweiz Jahr für Jahr einen Exportüberschuss von mehr als 2 Milliarden Franken. Die Investoren beider Länder schätzen die wirtschaftliche Stabilität,

zur persOn roger zbinden ist seit 2011 Leiter des swiss Business hub tokio in Japan. er berät exportinteressierte schweizer firmen vor Ort und knüpft für diese kontakte zur lokalen Geschäftswelt.

swiss Business huB

Japan – 150 Jahre Handelsbeziehungen

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Reiche Tradition: Schweizer Produkte in Japans Auslagen.

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it einer Auflage von 13’000 Exemplaren, davon rund 10’000 auf Deutsch und rund 3’000 auf Französisch, findet das von Swit-zerland Global Enterprise (S-GE) heraus-gegebene GO! eine starke Verbreitung bei exportorientierten Schweizer KMU. Doch

wie wird es gelesen? Berücksichtigt das vier Mal im Jahr erscheinende Magazin die Anliegen der Leser-schaft? Im Oktober und November 2013 wollte es S-GE genauer wissen. 257 deutschsprachige und

Das aussenwirtschaftsmagazin GO! kommt an. Die hintergrundartikel zu export, import und invest werden aufmerksam gelesen: Besonders beliebt bei den 291 Befragten: die success story, der focus und das ceO-interview. künftig sollen die Branchen im heft mehr Gewicht erhalten, der Online-auftritt wird ausgebaut.

GO! – geschätzt und gelesenLeserumfraGe

m 34 französischsprachige Leserinnen und Leser wurden eingehend befragt. Die Resultate zeigen: Das GO! wird intensiv gelesen und ist richtig posi-tioniert. Die Leserinnen und Leser wünschen aus-drücklich weiterhin vier Ausgaben pro Jahr. Verein-zelt sind Feinjustierungen angebracht. So soll das Heft künftig noch stärker auf einzelne Branchen ausgerichtet werden. Und schliesslich soll eine Online-Umsetzung entwickelt werden, die über das Aufschalten des PDF hinausgeht. Fo

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GraphKonferenzkultur für höchste Ansprüche.

Die Riege erstklassig gestalteter Konferenzsessel ist

klein. Noch überschaubarer ist die Auswahl passen-

der Kombinationen aus Tischen und Stühlen. Hier

setzt das Konferenzprogramm Graph einen neuen,

zeitgemässen Massstab. Die prägnante, vielfach

ausgezeichnete Formensprache der Sessel spiegelt

sich meisterlich im Erscheinungsbild der Tische wi-

der. So entsteht ein Ambiente, das mit durchgängi-

ger Designqualität und Wertigkeit überzeugt und

höchsten Ansprüchen gerecht wird.

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nahezu die hälfte der Leserinnen und Leser liest das ganze heft. 45 Prozent der Leserinnen und Leser lesen die meis-ten oder alle Artikel. Das ist ein sehr hoher Wert. Immerhin 50 Prozent der Befragten lesen ein bis zwei Beiträge.

über 90 prozent der Befragten finden das magazin gut bis ausgezeichnet.Über 75 Prozent beurteilen den Gesamteindruck des Hefts als «gut», während es rund 16 Prozent sogar als «ausgezeichnet» einstufen. Nicht so gut findet es gerade mal rund 1 Prozent der Leserschaft. Die restlichen rund 8 Prozent halten es für ein Durchschnittsprodukt.

rund 96 prozent würden das GO! weiteremp-fehlen. Auch dies ist im Vergleich mit ähnlichen Befragun-gen ein sehr hoher Wert, zumal das GO! ein Mitglie-dermagazin und kein Bezahlheft ist.

Das magazin erreicht mehrheitlich Leserin-nen und Leser aus dem top-management.Rund 60 Prozent der Befragten nehmen in ihrem Unternehmen eine Position im Top-Management

- Die Themen in Export, Import und Invest sollen künftig verstärkt aus Branchensicht angegangen werden.

- Zusätzlich zum Print-Magazin wird eine Online-Lösung entwickelt.

- Beliebte Rubriken wie Success Story, Focus-Geschichte und CEO-Interview werden weiterhin mit attraktiven Inhalten angereichert. Bei den Success Stories soll zudem der Bezug zur Schweiz deutlicher herausgearbeitet werden.

Die wichtigsten Ergebnisseein. Damit erreicht das GO! eine im Vergleich sehr hohe Aufmerksamkeit bei den wichtigsten Ent-scheidern in kleinen und mittleren Unternehmen sowie bei weiteren Stakeholdern aus den obersten Entscheidungsgremien von Politik und Wirtschaft.

Die beliebtesten rubriken sind die success story und die focus-Geschichte, gefolgt vom ceO-interview. Die Leserinnen und Leser des GO! widmen sich ger-ne auch umfassenden Hintergrundreportagen: Die Success Story von im Export erfolgreichen Unter-nehmen steht zuoberst auf der Rangliste. Aber auch die mehrseitige Focus-Geschichte und das ausführ-liche CEO-Interview mit wichtigen Exponenten der Schweizer Wirtschaft werden geschätzt.

Die beliebtesten Branchen sind Dienstleis-tungen sowie transport/Logistik. Die Tatsache, dass die Befragten Dienstleistungs-themen mit Abstand am stärksten gewichten, kann als Hinweis dafür gewertet werden, welch bedeutende Rolle dieser Sektor heute in der Aussenwirtschaft spielt.

weitere infOrmatiOnen:www.s-ge.com/go

Die Massnahmen

der Befragten finden das heft gut bis ausgezeichnet.

90 prozent

geschäft mit der WolkeCoresystems und green.ch nutzen Cloud Computing für internationales Wachstum

intervieW Jörg Wolle, CEO DKSH, über Erfolgsrezepte und Chancen in den Märkten Asiens

go! das schWeizer aussenWirtschaftsmagazin 3 | september 2013

Natürlich GutMit Flocken und Getreide- riegeln mischen Kentaur und Haco den Exportmarkt auf

iNterview Laut Lukas Braunschweiler, CEO von Sonova, stösst nach-haltige Forschung auf Gehör

GO! Das schweizer ausseNwirtschaftsmaGaziN 2 | Juni 2013

Fit Für den Freihandel Die Exportfirmen Hocoma und Metallux profitieren. Allerdings nicht ohne Aufwand.

interview Innovationsgeist und Teamwork ohne Allüren: Dafür steht Yves Serra, CEO Georg Fischer, ein.

GO! das schweizer aussenwirtschaFtsmaGazin 4 | dezember 2013

informationen aus der Dienst- leistungsbranche interessieren am meisten.

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GraphKonferenzkultur für höchste Ansprüche.

Die Riege erstklassig gestalteter Konferenzsessel ist

klein. Noch überschaubarer ist die Auswahl passen-

der Kombinationen aus Tischen und Stühlen. Hier

setzt das Konferenzprogramm Graph einen neuen,

zeitgemässen Massstab. Die prägnante, vielfach

ausgezeichnete Formensprache der Sessel spiegelt

sich meisterlich im Erscheinungsbild der Tische wi-

der. So entsteht ein Ambiente, das mit durchgängi-

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nsere IT-Lösungen dienen der Betreuung von Patienten und dem Datenaustausch im Bereich der medizinischen Bildgebung», er-klärt Patrick Pirazzoli, CEO von Global Ima-ging On Line. «In diesem sensiblen Bereich geht es nicht nur um die Lieferung geeigne-

ter und zuverlässiger Instrumente. Genauso wichtig ist es, das Vertrauen der Fachkräfte im Gesundheits-wesen zu gewinnen, sowohl bei öffentlichen als auch bei privaten Gesundheitsdiensten.»

Global imaging On Line sa vertreibt medizinische software. um den schweizer markt gezielter zu bearbeiten, wählte das pariser unternehmen den wissen-schaftspark der ecole polytechnique fédérale de Lausanne (epfL) als standort. Die schweizer niederlassung hat das potenzial, sich in ein kompetenzzentrum für innovation zu verwandeln.

Innovative Lösungen für das Gesundheitswesen

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text Vanda Janka

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Die Standortwahl des Experten für Medizininformatik fiel auf die ETH Lausanne, weil er Synergien mit For-schungsinstituten und Unternehmen der Region nutzen will.

Im Herbst 2012, nur wenige Monate nach der Eröffnung seiner Niederlassung im Kanton Waadt, konnte Global Imaging On Line die erste Software an das Spital in Morges ausliefern. Insgesamt sind beim Software-Hersteller bisher sechs Bestellungen eingegangen. Drei Einrichtungen in der Romandie wurden bereits mit seinen Produkten ausgestattet.

«Diese Erfolge sind äusserst ermutigend, wenn man bedenkt, dass wir derzeit nur eine Handvoll fester Mitarbeiter im Wissenschaftspark der EPFL Fo

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für den Bereich Investment Promotion beim Swiss Business Hub France. «Das Unternehmen hatte be-reits eine Marktstudie durchgeführt und war ent-schlossen, sich rasch und vor allem dauerhaft in der Schweiz niederzulassen. Die Geschäftsführer der Gruppe nutzten die Anwesenheit von Wirtschafts-vertretern aus unterschiedlichen Kantonen und das für diesen Anlass gebildete Expertenpanel, um die eigenen Überlegungen voranzubringen und die Entscheidung zu beschleunigen.»

express-ansiedlung kompetent unterstütztIn weniger als sechs Monaten konnte Global Imaging On Line sein Projekt konkretisieren. «Das Interesse, das uns durch den Swiss Business Hub France zuteil wurde, hat unsere Glaubwürdigkeit bei den Schwei-zer Behörden wahrscheinlich noch gestärkt», be-merkt Patrick Pirazzoli. «Uns lagen jedenfalls innert kürzester Zeit Anfragen aus mehreren Kantonen vor. Besonders die Wirtschaftsförderung des Kantons Waadt konnte uns überzeugen. Von ihr erhielten wir nicht nur Antworten auf unsere Fragen, sie erkann-te auch frühzeitig unsere Bedürfnisse und bot uns kompetente Unterstützung an.»

Die Wirtschaftsförderung Waadt ist froh über die Entscheidung des Unternehmens. «Global Imaging On Line steht ganz im Zeichen der wirtschaftlichen Dynamik des Kantons Waadt», bringt es Direktor Jean-Frédéric Berthoud auf den Punkt. «Das Unter-nehmen bringt ideenreiche Projekte hervor und bie-tet gute Perspektiven für die Schaffung von Arbeits-plätzen mit hoher Wertschöpfung.»

weitere infOrmatiOnen:www.global-imaging.net

zum unternehmen

Der französische Experte für Informationssysteme im Bereich medizinische Diagnose, Global Ima- ging On Line, hat bis heute knapp 900 Radiologie-zentren mit innovativen webbasierten Lösungen ausgestattet. Das Unternehmen mit internationaler Geschäftstätigkeit kaufte seit seiner Gründung drei seiner Konkurrenten auf. Mit einem Gesamtum-satz von etwa 7,5 Millionen Euro im Jahr 2013 peilt Global Imaging On Line für 2016 Einnahmen in der Höhe von 20 bis 25 Millionen Euro an.

beschäftigen», ergänzt Patrick Pirazzoli. Die Rek-rutierung neuer Mitarbeiter läuft bereits. «Bis 2015 soll das Unternehmen auf etwa zehn Mitarbeiter an-wachsen, wovon die Mehrheit in der Vermarktung, der Installation und der Wartung unserer Systeme tätig sein wird.»

Und Global Imaging On Line hat eine klare Vor-stellung davon, wohin die Reise gehen soll. «Unse-ren Erfolg verdanken wir dem Know-how und der Qualität unserer Lösungen», betont CEO Pirazzoli. «Unsere Wahl fiel auf die EPFL, weil wir Synergien mit Forschungsinstituten und Unternehmen der Re-gion anstreben. Langfristig gesehen kann sich unsere Schweizer Niederlassung in ein Kompetenzzentrum für Innovation verwandeln.»

perfekter kandidat für die schweizDie 1999 in Frankreich gegründete Unternehmens-gruppe setzt auf eine internationale Ausweitung ihrer Geschäftstätigkeit und eröffnete bereits eine Nieder-lassung in Kanada. Dort beschäftigt das Unterneh-men über 80 Angestellte, von denen sich ein Drittel der Forschung und Entwicklung widmet und an ei-ner fünften Generation der Produkte arbeitet. Zudem macht sich die Niederlassung mit der Digitalisierung von Filmen und Dokumenten einen Namen.

«Um schnell, sicher und kostengünstig auf Daten zugreifen zu können, die auf entfernten Servern ge-speichert sind, arbeiten wir mit einem europäischen Leader im Bereich Cloud Computing zusammen», so Patrick Pirazzoli. «Die technologischen Lösungen liegen bereits vor, und die Fachleute bekunden erstes Interesse.» Die Perspektiven sind verlockend, vor al-lem da der Markt für Software-Lösungen im Gesund-heitswesen äusserst wettbewerbsorientiert ist und eine hohe Konzentration erwarten lässt.

expertenpanel beschleunigt entscheidNachdem der Swiss Business Hub France, die Ver-tretung von Switzerland Global Enterprise (S-GE) in Paris, auf Global Imaging On Line aufmerksam wurde, lud dieser das Unternehmen zu einer Infor-mationsveranstaltung ein. «Global Imaging On Line erwies sich als idealer Kandidat für eine Ansiedlung in der Schweiz», sagt Alice Bourrouet, verantwortlich

«unseren erfolg verdanken wir dem know-how und der Qualität unserer Lösungen.» patrick pirazzoli, ceO von Global imaging On Line

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Gerade exportorientierte kmu sehen sich hier mit zunehmend längeren zahlungsfristen und – im schlimmsten falle – zahlungsausfällen konfrontiert. eine factoring-Lösung sichert genau diese risiken ab und sorgt gleichzeitig für Liquidität, welche ansonsten in den forderungen gebunden wäre.

Factoring – die Bank bezahlt Ihre Exportrechnung

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text Richard Hügle, Credit Suisse

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ie Abwicklung von Factoring (= laufender Verkauf von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen an eine Bank als sog. Fac-tor) ist denkbar einfach: In einem ersten Schritt führt die Bank (= Factor) die Bo-nitätskontrolle des gewünschten Abneh-

mers im Ausland durch. Sofern der Befund positiv ist, kann der Exporteur (= Factoringnehmer) im Rahmen der von der Bank bereitgestellten Warenkreditlimite bedenkenlos liefern. Ein allfälliger Forderungsausfall seitens des ausländischen Abnehmers ist zu 100 Pro-zent abgesichert.

Auch über Zahlungsziele und deren Auswirkun-gen auf die eigene Liquidität muss sich das expor-tierende Unternehmen keine allzu grossen Gedan-ken machen. Unmittelbar nach Auslieferung der Ware bzw. Erbringung der Dienstleistung wird die Bank dem Factoringnehmer bis zu 90 Prozent der Forderungen bevorschussen. Damit verfügt der Un-ternehmer ständig über eine gute Liquidität, die es ihm innerhalb bestimmter Grenzen ermöglicht, sei-nen Abnehmern branchen- und landesübliche Zah-lungsziele einzuräumen.

Durch den sofortigen Liquiditätszufluss ergeben sich zudem auf der Beschaffungsseite signifikante Vorteile für den Factoringnehmer: Die Möglichkeit, seinen Lieferanten gegenüber als Barzahler aufzu-treten, erlaubt es, Skonti und Rabatte durchzuset-zen. Entsprechende positive Kosteneffekte sind die Folge.

Über einen Debitorenausfall und den dadurch möglicherweise drohenden Liquiditätsengpass hin-aus birgt der Markteinritt von Schweizer Unterneh-men im Ausland grosse Risiken. Factoring kann hier als kombinierte Finanzierungsabsicherungslösung auf individuelle Weise unterstützen.

weiterführenDe infOrmatiOnen sOwie eine unverBinDLiche inDiviDueLLe nutzen- unD BeDarfsanaLyse finDen sie unter:www.credit-suisse.com/factoring

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wo sehen sie aktuell die grössten herausforde-rungen für exportierende kmu in der schweiz? Die Exportstimmung ist bei den Schweizer KMU seit Anfang Jahr deutlich optimistischer als noch im vorangegangenen Quartal. Allerdings sind die konjunkturellen Aussichten in den Exportländern immer noch von viel Unsicherheit ge-prägt. Wir stellen fest, dass unsere Kunden wegen dieser Unsicherheit und infolge des zunehmenden Wettbewerbs-drucks verstärkt nach Informationen und Know-how zu den jeweiligen Exportmärkten nachfragen.

wie können sich kmu hinsichtlich dieser heraus-forderungen aufstellen? International orientierte KMU brauchen einen zuverlässigen und kompetenten Partner, der neben hervorragenden Produkten auch über die richtigen Kontakte vor Ort verfügt. Das Einholen gezielter Informatio-nen zum Exportmarkt und eine optimale Ausgestaltung des Finanzierungsmix sind von entscheidender Bedeutung.

welche instrumente stehen dabei konkret zur ver-fügung? Zur Finanzierung und Absicherung des Export-handels können sich KMU diverser Instrumente bedienen, wie z.B. Akkreditive, Dokumentarinkassi, Bankgarantien oder individuelle Devisenprodukte. Zudem steht ihnen mit Factoring ein Instrument zur Verfügung, mit welchem sich der gesamte Finanzierungsmix auch im internationa-len Geschäft besser steuern lässt.

in welchem rahmen kann die credit suisse hierbei unterstützung bieten? Mit unseren spezialisierten Beratern können wir Schweizer KMU optimal bei ihren Aus- landsaktivitäten unterstützen und ihnen unser Interna-tionalisierungs-Know-how weitergeben. Die individuelle Beratung komplettieren wir mit Zugang zu unseren Netz-werken wie Switzerland Global Enterprise oder unseren weltweit über 2’000 Partnerbanken. Zudem können sie aus erster Hand auf unsere Markt- und Research-Daten der jeweiligen Zielmärkte zurückgreifen.

weitere infOrmatiOnen:www.credit-suisse.com/unternehmeninternational

interview URS GAUCH

impuLs-sessiOn factOrinG am awfBesuchen Sie unsere Impuls-Session «Liquidität und Sicherheit aus einer Hand: Wie Factoring Ihre Wertschöpfungskette veredeln kann». Am Aussen-wirtschaftsforum vom 3. April 2014 in der Messe Zürich erhalten Sie Informationen und Erfahrungs-berichte aus erster Hand. Gemeinsam mit Matthew Gehring, CEO der Lagam SA in Rotkreuz, die über 200 Kunden in 40 Ländern mit polymerbasierten Qualitätsprodukten beliefert, zeigen Uwe Pfeffer und Richard Hügle von der Credit Suisse, wie durch Factoring internationales Wachstum abgesichert und bilanzschonend finanziert werden kann.

weiterführende informationen zum aussenwirtschaftsforum finden sie hier: www.s-ge.com/schweiz/awf

Urs Gauch, Leiter KMU-Geschäft Schweiz, Credit Suisse AG

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text Klaus Wellershoff

Das vergangene Jahr war ein schwieriges Jahr im Welthandel. Für viele überraschend sind die Handelsvolumina kaum vom Fleck gekommen. Selbst der Exportweltmeister China konnte im Jahr 2013 nur einen Exportanstieg von 8 Prozent verzeichnen. Das klingt nicht schlecht, ist aber verglichen mit den durchschnittlichen 20 Prozent Wachstum der vergangenen zehn Jahre wohl eher ernüchternd.

Der Hintergrund dieser Entwicklung war das nur sehr verhaltene Wachstum der Weltwirtschaft. In den Industrienationen lag der Zuwachs der realen Volkseinkommen im Sommer unter dem Tiefst-stand der Rezession 2001/2002. Erst in der zweiten Hälfte hat dann das Wachstum begonnen, sich langsam zu erholen. Richtig gut läuft die Konjunktur aber auch heute nirgends.

Einzige Ausnahme in der allgemeinen Lethargie der Handelsaktivität waren die Länder, die ihren Exporten mit einer bewussten Abwertung ihrer Wäh- rung nachgeholfen haben. Allen voran war das Japan: Die drastische Abwertung des Yen um beinahe 30 Prozent hat dort die Wachstumsraten der Ex-porte auf astronomische 20 Prozent hochschnellen lassen.

Ansonsten waren die Wechselkurse im vergange-nen Jahr aber aussergewöhnlich stabil. Weder der US-Dollar noch der Euro haben sich stark bewegt, und auch bei dem seit der Finanzkrise deutlich unterbewerteten Pfund ist es nur zu minimalen Bewegungen gekommen. «Glück gehabt», möch- te man der Nationalbank zurufen. Immerhin sitzt die aufgrund der verschiedenen Devisenmarkt-interventionen der Vergangenheit mittlerweile auf

Fremdwährungsbeständen im Gegenwert von 440 Milliarden Franken. «Glück gehabt» gilt aber auch für unsere im Aussenhandel tätigen Unter-nehmen. Geringe Schwankungen bei den Wechsel-kursen haben sowohl Importeuren als auch Exporteuren ein berechenbares Umfeld beschert.

Dass die Wechselkurse so wenig geschwankt haben, ist wohl nur in Bezug auf den Euro-Franken-Kurs der Nationalbank zu verdanken. Dass die anderen Währungen so stabil geblieben sind, ist wohl wirklich nur Glück gewesen. Immerhin liegt die normale Schwankungsbreite des US-Dollars historisch bei ungefähr 12 Prozent. Mit anderen Worten: Ein Auf oder Ab von 10 Rappen wäre histo-risch betrachtet vollkommen normal und volks-wirtschaftlich vollkommen unbedenklich.

Im langfristigen Trend sollte sich der Franken aber weiter aufwerten, was nichts anderes als die in der Schweiz tieferen Inflationsraten reflektiert. Da kann einem schon mulmig werden ob der Unter-grenze zum Euro: Weiss doch die Nationalbank, dass sie diese langfristig nur verteidigen kann, wenn sie höhere Inflationsraten in Kauf nehmen würde. Damit steht die Wechselkursuntergrenze in klarem Konflikt zum Auftrag der Nationalbank, langfristig Preisstabilität zu gewährleisten. Oder anders ausge- drückt: Wir dürfen nicht damit rechnen, dass die Nationalbank die augenblickliche Wechselkurspoli-tik dauerhaft betreiben wird. Wenn die Untergrenze aber verschwindet und die weltweiten Devisen-märkte wieder zum «courant normal» übergehen, war die Ruhe an der Wechselkursfront nur ein vorübergehendes Phänomen.

zur persOn Dr. klaus w.

wellershoff ist ceO der international

tätigen unterneh-mensberatung

wellershoff & partners Ltd., die auf

makroökonomie und finanzmärkte

spezialisiert ist. zuvor war er von 1995

bis 2009 bei der uBs chefökonom und

Leiter research für wealth management

und Business Banking.

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Die Ruhe vor dem Sturm

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