1
Berivan Saracoglu vom Boxclub „Shake Hands“ Leer wurde in Rehden Niedersach- senmeisterin der Ju- gend. Seite 26 Beim „Bundesliga- Trainer“ liegt das von dem Leeraner Harald Viet gemanagte Team „Harry“ auf Rang sechs. Seite 26 OSTFRIESEN-ZEITUNG, SEITE 25, MITTWOCH, DEN 21. MÄRZ 2012 S Sp po o r rt t „Mini-Halbzeit“ Die A-Junioren-Kicker des TV Bunde absolvierten in der Partie bei Hansa Frie- soythe (siehe auch Bericht Seite 26) vermutlich die kürzeste „Halbzeit“ ihres Fußballer-Lebens. Schieds- richter Daniel Hirsch aus Oldenburg teilte die Lan- desliga-Begegnung näm- lich in drei Abschnitte. Das „Mittel-Drittel“ dauerte da- bei gerade einmal drei Mi- nuten. Ein Versehen des Spielleiters hatte zu dieser ungewöhnlichen Auftei- lung geführt. Er pfiff die erste Hälfte schon nach 42 Minuten beim Stand von 4:0 für Hansa ab. Die Bun- der Betreuer machten den Schiedsrichter in der Pause auf seinen Irrtum aufmerk- sam. Der zeigte sich ein- sichtig und ließ die fehlen- den drei Minuten sofort nach der Halbzeit nach- spielen. Dann beendete er das Extra-Drittel, bat die Teams zum Seitenwechsel und pfiff ohne weitere Ver- schnaufpause zur zweiten Hälfte an. Da starteten die Bunder eine Aufholjagd, verloren aber letztlich 4:5. Hätten sie in der sonderba- ren „Mini-Halbzeit“ eine ihrer beiden Riesenchan- cen genutzt, dann wäre die Partie 5:5 ausgegangen. Und niemand hätte ein- deutig sagen können, ob dem TV der erste Treffer vor oder nach der Halbzeit gelungen war. Georg Lilienthal KURZ NOTIERT Gegner gesucht HEISFELDE - Die Alther- renfußballer des VfR Heis- felde suchen kurzfristig für Freitagabend noch einen Kontrahenten. Ansprech- partner ist Joachim Koning (Tel.: 0491/63152). AUFGESPIEßT DER DIREKTE DRAHT Die Sportredaktion der Ostfrie- sen-Zeitung erreichen Sie unter Telefon: 0491-9790280 bis -285 Fax: 0491-9790201 E-Mail: [email protected] FUßBALL-OBERLIGA 1. Özkan Beyazit (Göttingen) 14 (0) Justin Eilers (Goslarer SC) 14 (1) 3. Mazan Moslehe (Ottersbg.) 12 (0) Muhamed Alawie (Goslar) 12 (0) Alexan. Neumann (Ottersb.) 12 (2) Julian Lüttmann (Oldenburg) 12 (2) 7. Rogier Krohne (Cloppenbg.) 10 (0) LANDESLIGA 1. Tim Wernke (VfL Oythe) 32 (2) 2. Waldemar Kowalczyk (Jedd.) 22 (1) 3. Yakup Akbayram (SC Melle) 17 (0) 4. Ansgar Schnabel (Jeddeloh) 14 (2) Fatmir Dusinovic (SC Melle) 11 (1) 6. Torsten Kuhlmann (Rothenf.) 13 (1) Kai Schröder (VfL Oldenbg.) 13 (1) 8. Chris Schippers (Schüttorf) 11 (1) 9. Keno Schmidt (Großefehn) 10 (0) Martin Habben (Pewsum) 10 (1) Seb. Schmagt (Schüttorf) 10 (0) Max Tolischus (BW Hollage) 10 (0) Samir El-Faid (VfL Oldenbg.) 10 (1) BEZIRKSLIGA NORDWEST 1. Waldemar Ebert (W‘rh‘fehn) 26 (1) 2. Manuel Meints (TuS Esens) 16 (2) 3. Ingo Ukena (RSV Emden) 15 (2) 4. Stefan Brelage (W‘rh‘fehn) 14 (0) 5. Erhan Colak (Conc. Ihrhove) 13 (0) 6. Volker Wirtjes (TV Bunde) 12 (0) 7. Mesut Sürer (Conc. Ihrhove) 10 (0) Martin Meyer (TuS Weener) 10 (1) David Davids (C. Suurhusen) 10 (1) 10. Matthias Habicht (Egels-P.) 9 (0) Thomas Girod (TV Bunde) 9 (0) Denis Djokovic (TuS Esens) 9 (0) Timo Tjarksen (SF Larrelt) 9 (0) Ibrahim Balhas (Borssum) 9 (1) (in Klammern Tore vom Wochenende) TORJÄGERLISTE DIETRICHSFELD - Nikolaus Friedrichs könnte mit seinem Wissen Abende füllen. Der Ortsvorsteher von Dietrichs- feld, Pfalzdorf und Plaggen- burg erscheint im -Gespräch wie ein wandelndes Ostfries- land-Lexikon. Ein wichtiges Kapitel der Dietrichsfelder Dorfgeschichte war die Gründung des Klootschießer- und Boßelvereins „Good wat mit“. Als 21 Männer am 3. April 1927 den Klub im Landkreis Aurich ins Leben riefen, war der heute 68-Jäh- rige noch gar nicht auf der Welt. „Aber der inzwischen verstorbene Ideengeber Wil- helm Einnolf hat mir die Ent- stehungsgeschichte erzählt.“ Wie in vielen anderen Dörfern in Ostfriesland war das Klootschießen ein belieb- ter Sport, der auf Weiden und Wiesen ausgeübt wurde. An- fang des 20. Jahrhunderts entstanden die ersten Frie- sensport-Vereine. 1927 kam es auch in Dietrichsfeld zum Zusammenschluss. Wilhelm Einnolf erfuhr von seinem Onkel aus Wilhelmshaven, dass dort ein Verein mit dem Namen „Good wat mit“ auf- gelöst worden war. Seemann Einnolf gefiel der Name ebenso wie seinen 20 Mit- streitern. „,Good wat mit‘ be- deutet so etwas wie ,der Bo- ßelkugel gute Kraft mitge- ben‘“, erklärt Nikolaus Fried- richs. Sein Vater Nikolaus Friedrichs senior war eben- falls See- mann, einer der Vereins- väter und so- gar Vorsit- zender. „Ich habe ihn lei- der nie ken- nengelernt. Ich bin 1943 geboren. Mein Vater ist nicht aus dem 2. Welt- krieg zurückgekehrt.“ Geboßelt wurde in Punkt- kämpfen zunächst im be- nachbarten Langefeld, da es in Dietrichsfeld keine geeig- nete Straße gab. Das änderte sich 1958, als der Esenser Postweg asphaltiert wurde – seitdem wurde auf der Straße Richtung Langefeld „der Bo- ßelkugel Kraft mitgegeben.“ Der Ursprung der meisten Friesensportklubs ist das Klootschießen. Das Boßeln wurde mit den Jahren aber immer wichtiger. „Als ich 1966 Vorsitzender von ,Good wat mit‘ wurde, hatten wir 87 Mitglieder“, berichtet Ni- kolaus Friedrichs, der den Klub in drei Amtsperioden mehr als 25 Jahre führte und seit 1992 Ehrenvorsitzender ist. „Heute haben wir etwa 300 Mitglieder. In Dietrichs- feld leben insgesamt rund 800 Menschen.“ Solche be- achtlichen Quoten fin- den sich in vielen ost- friesischen Dörfern. Das liegt auch an den Frauen, die in Ostfriesland aber erst in den 70er Jahren Punktkämp- fe austrugen. „Auch wir woll- ten das erst nicht. Die Frauen wollten bei uns sonntagsvor- mittag werfen – da hätten wir ja nichts zum Mittagessen bekommen“, sagt der ehe- malige Bauunternehmer und lacht. Die Zeiten haben sich ge- ändert. Heute gehören die Frauen ebenso zu „Good wat mit“ wie die vielen Jugend- teams. Sie alle beenden ei- nen Kampf mit dem Gegner – wie in ganz Ostfriesland – mit einem dreifachen „Fleu he- rut“. Was so viel bedeutet wie: frei heraus. Warum der Klootschießer- und Boßelverein Dietrichs- feld „Good wat mit“ heißt, wissen laut Friedrichs nur noch wenige Mitglieder. Frei- tag kommen einige von ih- nen im Vereinsheim zusam- men. Die Männer-IV-Mann- schaft (ab 65 Jahre) wurde wieder Kreismeister und fei- ert mit seinen acht Gegnern zusammen. Dann werden Männer mit einer Ziehhar- monika spielen, alte Friesen- sport-Lieder gesungen und vielleicht wird auch einmal die Geschichte von Seemann Wilhelm Einnolf erzählt – wer könnte dies besser als Niko- laus Friedrichs. SV, FC oder TuS – die Herkunft solcher Ver- einsnamen lässt sich leicht ableiten. Warum aber heißen Klubs Friesenstolz oder Wan- dertrupp? Die OZ stellt in einer Serie besonde- re Vereinsnamen vor und erklärt, wie diese entstanden sind. OZ-SERIE Dietrichsfelder hatte die Idee für Boßelklubnamen / Viele Vereine haben besonderen Titel „Good wat mit“ gefiel Seemann Einnolf VON SÖREN SIEMENS Mit einem Umzug durch Dietrichsfeld feierten diese Männer 1968 einen Kreismeistertitel. Meisterschaften gewann der Klub bis heute einige – auf Kreis- und Landesebene. BILDER: PRIVAT/SIEMENS Nikolaus Friedrichs mit ei- ner Original-Kreismeisterur- kunde aus dem Jahr 1932. DELMENHORST / KB - Im Rahmen des Frühjahrswer- fertages in Delmenhorst wur- den die Weser-Ems-Meister- schaften im Hammerwerfen ausgetragen. Das Meldeer- gebnis zu diesen ersten Meis- terschaften der Saison 2012 war so gering, dass in den meisten Altersklassen keine Meistertitel vergeben werden konnten, da mindestens drei Aktive am Wettbewerb hätten teilnehmen müssen. Vom SV Holtland waren Nina Dirks in der weiblichen Jugend A (U20), Nico Schweer bei der männlichen Jugend B (U18) und Christel Junker bei den Seniorinnen W55 im Hammerwerfen ge- meldet. In allen drei Alters- klassen waren sie ohne Kon- kurrenten, was sich letztlich auch negativ auf die Leistun- gen niederschlug. Nina Dirks befindet sich nach längerer Krankheits- pause wieder im Trainings- aufbau und musste sich mit einer Weite von 44,99 Metern zufriedengeben. Drei ungül- tige Versuche deuten auf den großen Trainingsrückstand besonders hin. Nicht viel besser erging es Nico Schweer, der den fünf Kilo schweren Hammer auf die Weite von 51,62 m schleuder- te und damit klar hinter sei- ner persönlichen Bestweite von 54,42 m blieb. Auch Schweer hatte drei ungültige Versuche und war mit seiner Serie nicht zufrieden. Besser machte es Seniorin Christel Junker, die nach dem enttäuschenden Abschnei- den bei den Deutschen Win- terwurf-Meisterschaften Junker wurde Zweite mit 33,23 m – in Delmenhorst ih- re Jahresbestweite auf 36,30 m steigerte. Mit ihrer Siegesweite und auch dem Ergebnis des letzten Wurfs hätte sie in Erfurt den Titel der Deutschen Meisterin ge- wonnen. In der Altersklasse W14 ging Sara van Ohlen vom VfL Germania Leer in den drei Wurfdisziplinen Ku- gel, Diskus und Speer an den Start. Sie gewann sowohl das Kugelstoßen mit 10,55 m als auch das Diskuswerfen mit 29,16 m und den Speerwurf- wettbewerb mit 27,15 m. Da- mit gelang dem Leeraner Nachwuchstalent in Delmen- horst ein hervorragender Sai- sonstart. Eberhard Willms vom MTV Aurich warf den Ham- mer in seiner Altersklasse M60 auf 39,57 m und verfehl- te die 40-m-Marke knapp. Seine anderen Würfe lande- ten zwischen 38 und 39 Me- tern. Dem Norder Thomas Dresp gelang im Diskuswer- fen der Klasse M50 mit 48,35 m eine neue Jahres- bestweite. Ebenfalls vom TV Norden war die Schülerin Hanna Herberts, die in der Alters- klasse W 13 startete. Im Ku- gelstoßen schaffte sie 9,06 m und den Diskus warf sie 27,03 m weit, was ihr jeweils Platz eins einbrachte. Im Speerwerfen wurde sie Zwei- te mit 19,92 m. In Delmenhorst fand ein Frühjahrswettkampf statt. Der Norder Tho- mas Dresp erreichte mit dem Diskus eine neue Jahresbestweite. Holtlander Sportler hofften vergeblich auf großen Wurf LEICHTATHLETIK SVH-Hammerwerfer noch nicht in Bestform / Leeranerin Sara van Ohlen überzeugte In Ostfriesland sind laut dem Friesischen Kloot- schießer-Verband (FKV) 140 Friesensport-Vereine gemeldet. Diese verteilen sich auf die fünf Kreisver- bände wie folgt: Norden (42), Aurich (32), Esens (26), Friedeburg (16), Leer (13), Wittmund (11). Viele Friesensportklubs tragen besondere Namen. So existieren neben„Good wat mit“ Dietrichsfeld mit „Fix wat mit“ Wiesede (Friedeburg), „Lat hum su- sen“ Blersum (Wittmund), „Aant Moor lang“ Evers- meer (Esens), „He löpt noch“ Südarle (Norden) oder „Liek ut“ Westersan- der-Hüllenerfehn (Aurich) viele weitere besondere Klubtitel, die in keinen an- deren Sportarten zu fin- den sind. 140 Vereine Das Vereinslogo ist auf die Dietrichsfelder Ver- einsblusen gestickt.

„Goodwatmit“gefielSeemannEinnolf - KBV-Dietrichsfeld · Fatmir Dusinovic (SC Melle) 11 (1) 6. Torsten Kuhlmann (Rothenf.) 13 (1) Kai Schröder (VfL Oldenbg.) 13 (1) 8. ... Samir

  • Upload
    buikhue

  • View
    221

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Berivan Saracogluvom Boxclub „ShakeHands“ Leer wurde inRehden Niedersach-senmeisterin der Ju-gend. Seite 26

Beim „Bundesliga-Trainer“ liegt das vondem Leeraner HaraldViet gemanagte Team„Harry“ auf Rangsechs. Seite 26

✦ OSTFRIESEN-ZEITUNG, SEITE 25, MITTWOCH, DEN 21. MÄRZ 2012 ✦

SSppoorrtt✦

„Mini-Halbzeit“Die A-Junioren-Kicker desTV Bunde absolvierten inder Partie bei Hansa Frie-soythe (siehe auch BerichtSeite 26) vermutlich diekürzeste „Halbzeit“ ihresFußballer-Lebens. Schieds-richter Daniel Hirsch ausOldenburg teilte die Lan-desliga-Begegnung näm-lich in drei Abschnitte. Das„Mittel-Drittel“ dauerte da-bei gerade einmal drei Mi-nuten. Ein Versehen desSpielleiters hatte zu dieserungewöhnlichen Auftei-lung geführt. Er pfiff dieerste Hälfte schon nach42 Minuten beim Stand von4:0 für Hansa ab. Die Bun-der Betreuer machten denSchiedsrichter in der Pauseauf seinen Irrtum aufmerk-sam. Der zeigte sich ein-sichtig und ließ die fehlen-den drei Minuten sofortnach der Halbzeit nach-spielen. Dann beendete erdas Extra-Drittel, bat dieTeams zum Seitenwechselund pfiff ohne weitere Ver-schnaufpause zur zweitenHälfte an. Da starteten dieBunder eine Aufholjagd,verloren aber letztlich 4:5.Hätten sie in der sonderba-ren „Mini-Halbzeit“ eineihrer beiden Riesenchan-cen genutzt, dann wäre diePartie 5:5 ausgegangen.Und niemand hätte ein-deutig sagen können, obdem TV der erste Treffervor oder nach der Halbzeitgelungen war.

Georg Lilienthal

KURZ NOTIERT

Gegner gesuchtHEISFELDE - Die Alther-renfußballer des VfR Heis-felde suchen kurzfristig fürFreitagabend noch einenKontrahenten. Ansprech-partner ist Joachim Koning(Tel.: 0491/63152).

AUFGESPIEßT

DER DIREKTE DRAHT

Die Sportredaktion der Ostfrie-sen-Zeitung erreichen Sie unterTelefon: 0491-9790280

bis -285Fax: 0491-9790201E-Mail: [email protected]

FUßBALL-OBERLIGA1. Özkan Beyazit (Göttingen) 14 (0)

Justin Eilers (Goslarer SC) 14 (1)3. Mazan Moslehe (Ottersbg.) 12 (0)

Muhamed Alawie (Goslar) 12 (0)Alexan. Neumann (Ottersb.) 12 (2)Julian Lüttmann (Oldenburg) 12 (2)

7. Rogier Krohne (Cloppenbg.) 10 (0)

LANDESLIGA1. Tim Wernke (VfL Oythe) 32 (2)2. Waldemar Kowalczyk (Jedd.) 22 (1)3. Yakup Akbayram (SC Melle) 17 (0)4. Ansgar Schnabel (Jeddeloh) 14 (2)

Fatmir Dusinovic (SC Melle) 11 (1)6. Torsten Kuhlmann (Rothenf.) 13 (1)

Kai Schröder (VfL Oldenbg.) 13 (1)8. Chris Schippers (Schüttorf) 11 (1)9. Keno Schmidt (Großefehn) 10 (0)

Martin Habben (Pewsum) 10 (1)Seb. Schmagt (Schüttorf) 10 (0)Max Tolischus (BW Hollage) 10 (0)Samir El-Faid (VfL Oldenbg.) 10 (1)

BEZIRKSLIGA NORDWEST1. Waldemar Ebert (W‘rh‘fehn) 26 (1)2. Manuel Meints (TuS Esens) 16 (2)3. Ingo Ukena (RSV Emden) 15 (2)4. Stefan Brelage (W‘rh‘fehn) 14 (0)5. Erhan Colak (Conc. Ihrhove) 13 (0)6. Volker Wirtjes (TV Bunde) 12 (0)7. Mesut Sürer (Conc. Ihrhove) 10 (0)

Martin Meyer (TuS Weener) 10 (1)David Davids (C. Suurhusen) 10 (1)

10. Matthias Habicht (Egels-P.) 9 (0)Thomas Girod (TV Bunde) 9 (0)Denis Djokovic (TuS Esens) 9 (0)Timo Tjarksen (SF Larrelt) 9 (0)Ibrahim Balhas (Borssum) 9 (1)

(in Klammern Tore vom Wochenende)

TORJÄGERLISTE

DIETRICHSFELD - NikolausFriedrichs könnte mit seinemWissen Abende füllen. DerOrtsvorsteher von Dietrichs-feld, Pfalzdorf und Plaggen-burg erscheint im -Gesprächwie ein wandelndes Ostfries-land-Lexikon. Ein wichtigesKapitel der DietrichsfelderDorfgeschichte war dieGründung des Klootschießer-und Boßelvereins „Good watmit“. Als 21 Männer am3. April 1927 den Klub imLandkreis Aurich ins Lebenriefen, war der heute 68-Jäh-rige noch gar nicht auf derWelt. „Aber der inzwischenverstorbene Ideengeber Wil-helm Einnolf hat mir die Ent-stehungsgeschichte erzählt.“

Wie in vielen anderenDörfern in Ostfriesland wardas Klootschießen ein belieb-ter Sport, der auf Weiden undWiesen ausgeübt wurde. An-fang des 20. Jahrhundertsentstanden die ersten Frie-sensport-Vereine. 1927 kames auch in Dietrichsfeld zumZusammenschluss. Wilhelm

Einnolf erfuhr von seinemOnkel aus Wilhelmshaven,dass dort ein Verein mit demNamen „Good wat mit“ auf-gelöst worden war. SeemannEinnolf gefiel der Nameebenso wie seinen 20 Mit-streitern. „,Good wat mit‘ be-deutet so etwas wie ,der Bo-ßelkugel gute Kraft mitge-ben‘“, erklärt Nikolaus Fried-richs. Sein Vater NikolausFriedrichs senior war eben-falls See-mann, einerder Vereins-väter und so-gar Vorsit-zender. „Ichhabe ihn lei-der nie ken-nengelernt.Ich bin 1943geboren.Mein Vaterist nicht ausdem 2. Welt-krieg zurückgekehrt.“

Geboßelt wurde in Punkt-kämpfen zunächst im be-nachbarten Langefeld, da esin Dietrichsfeld keine geeig-nete Straße gab. Das ändertesich 1958, als der EsenserPostweg asphaltiert wurde –seitdem wurde auf der StraßeRichtung Langefeld „der Bo-ßelkugel Kraft mitgegeben.“Der Ursprung der meisten

Friesensportklubs ist dasKlootschießen. Das Boßelnwurde mit den Jahren aberimmer wichtiger. „Als ich1966 Vorsitzender von ,Goodwat mit‘ wurde, hatten wir87 Mitglieder“, berichtet Ni-kolaus Friedrichs, der denKlub in drei Amtsperiodenmehr als 25 Jahre führte undseit 1992 Ehrenvorsitzenderist. „Heute haben wir etwa300 Mitglieder. In Dietrichs-

feld lebeninsgesamtrund 800Menschen.“Solche be-achtlichenQuoten fin-den sich invielen ost-friesischenDörfern.

Das liegtauch an denFrauen, die

in Ostfriesland aber erst inden 70er Jahren Punktkämp-fe austrugen. „Auch wir woll-ten das erst nicht. Die Frauenwollten bei uns sonntagsvor-mittag werfen – da hätten wirja nichts zum Mittagessenbekommen“, sagt der ehe-malige Bauunternehmer undlacht.

Die Zeiten haben sich ge-ändert. Heute gehören die

Frauen ebenso zu „Good watmit“ wie die vielen Jugend-teams. Sie alle beenden ei-nen Kampf mit dem Gegner –wie in ganz Ostfriesland – miteinem dreifachen „Fleu he-rut“. Was so viel bedeutetwie: frei heraus.

Warum der Klootschießer-und Boßelverein Dietrichs-feld „Good wat mit“ heißt,wissen laut Friedrichs nurnoch wenige Mitglieder. Frei-tag kommen einige von ih-

nen im Vereinsheim zusam-men. Die Männer-IV-Mann-schaft (ab 65 Jahre) wurdewieder Kreismeister und fei-ert mit seinen acht Gegnernzusammen. Dann werdenMänner mit einer Ziehhar-monika spielen, alte Friesen-sport-Lieder gesungen undvielleicht wird auch einmaldie Geschichte von SeemannWilhelm Einnolf erzählt – werkönnte dies besser als Niko-laus Friedrichs.

SV, FC oder TuS – dieHerkunft solcher Ver-einsnamen lässt sichleicht ableiten. Warumaber heißen KlubsFriesenstolz oder Wan-dertrupp? Die OZ stelltin einer Serie besonde-re Vereinsnamen vorund erklärt, wie dieseentstanden sind.

OZ-SERIE Dietrichsfelder hatte die Idee für Boßelklubnamen / Viele Vereine haben besonderen Titel

„Good wat mit“ gefiel Seemann Einnolf

VON SÖREN SIEMENS

Mit einem Umzug durch Dietrichsfeld feierten diese Männer 1968 einen Kreismeistertitel. Meisterschaften gewann derKlub bis heute einige – auf Kreis- und Landesebene. BILDER: PRIVAT/SIEMENS

Nikolaus Friedrichs mit ei-ner Original-Kreismeisterur-kunde aus dem Jahr 1932.

`5`][�_��]�kÐ5��[Yk�

H�_��

l�Y"k%~�k~�[ l�%k�

DELMENHORST / KB - ImRahmen des Frühjahrswer-fertages in Delmenhorst wur-den die Weser-Ems-Meister-schaften im Hammerwerfenausgetragen. Das Meldeer-gebnis zu diesen ersten Meis-terschaften der Saison 2012war so gering, dass in denmeisten Altersklassen keineMeistertitel vergeben werden

konnten, da mindestens dreiAktive am Wettbewerb hättenteilnehmen müssen.

Vom SV Holtland warenNina Dirks in der weiblichenJugend A (U20), NicoSchweer bei der männlichenJugend B (U18) und ChristelJunker bei den SeniorinnenW55 im Hammerwerfen ge-meldet. In allen drei Alters-klassen waren sie ohne Kon-kurrenten, was sich letztlichauch negativ auf die Leistun-gen niederschlug.

Nina Dirks befindet sichnach längerer Krankheits-pause wieder im Trainings-aufbau und musste sich miteiner Weite von 44,99 Meternzufriedengeben. Drei ungül-

tige Versuche deuten auf dengroßen Trainingsrückstandbesonders hin. Nicht vielbesser erging es NicoSchweer, der den fünf Kiloschweren Hammer auf dieWeite von 51,62 m schleuder-te und damit klar hinter sei-ner persönlichen Bestweitevon 54,42 m blieb. AuchSchweer hatte drei ungültigeVersuche und war mit seinerSerie nicht zufrieden.

Besser machte es SeniorinChristel Junker, die nach dementtäuschenden Abschnei-den bei den Deutschen Win-terwurf-Meisterschaften –Junker wurde Zweite mit33,23 m – in Delmenhorst ih-re Jahresbestweite auf

36,30 m steigerte. Mit ihrerSiegesweite und auch demErgebnis des letzten Wurfshätte sie in Erfurt den Titelder Deutschen Meisterin ge-wonnen. In der AltersklasseW14 ging Sara van Ohlenvom VfL Germania Leer inden drei Wurfdisziplinen Ku-gel, Diskus und Speer an denStart. Sie gewann sowohl dasKugelstoßen mit 10,55 m alsauch das Diskuswerfen mit29,16 m und den Speerwurf-wettbewerb mit 27,15 m. Da-mit gelang dem LeeranerNachwuchstalent in Delmen-horst ein hervorragender Sai-sonstart.

Eberhard Willms vomMTV Aurich warf den Ham-

mer in seiner AltersklasseM60 auf 39,57 m und verfehl-te die 40-m-Marke knapp.Seine anderen Würfe lande-ten zwischen 38 und 39 Me-tern.

Dem Norder ThomasDresp gelang im Diskuswer-fen der Klasse M50 mit48,35 m eine neue Jahres-bestweite.

Ebenfalls vom TV Nordenwar die Schülerin HannaHerberts, die in der Alters-klasse W 13 startete. Im Ku-gelstoßen schaffte sie 9,06 mund den Diskus warf sie27,03 m weit, was ihr jeweilsPlatz eins einbrachte. ImSpeerwerfen wurde sie Zwei-te mit 19,92 m.

In Delmenhorst fand einFrühjahrswettkampfstatt. Der Norder Tho-mas Dresp erreichte mitdem Diskus eine neueJahresbestweite.

Holtlander Sportler hofften vergeblich auf großen WurfLEICHTATHLETIK SVH-Hammerwerfer noch nicht in Bestform / Leeranerin Sara van Ohlen überzeugte

In Ostfriesland sind lautdem Friesischen Kloot-schießer-Verband (FKV)140 Friesensport-Vereinegemeldet. Diese verteilensich auf die fünf Kreisver-bände wie folgt: Norden(42), Aurich (32), Esens(26), Friedeburg (16),Leer (13), Wittmund (11).

Viele Friesensportklubstragen besondere Namen.So existieren neben„Goodwat mit“ Dietrichsfeld mit„Fix wat mit“ Wiesede(Friedeburg), „Lat hum su-sen“ Blersum (Wittmund),

„Aant Moor lang“ Evers-meer (Esens), „He löptnoch“ Südarle (Norden)oder „Liek ut“ Westersan-der-Hüllenerfehn (Aurich)viele weitere besondereKlubtitel, die in keinen an-deren Sportarten zu fin-den sind.

140 Vereine

Das Vereinslogo ist aufdie Dietrichsfelder Ver-einsblusen gestickt.