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Gründungsspiegel 2013 │ 1
Gründungsspiegel 2016 Das Gründungsgeschehen in der Region Neckar-Alb
Gründungsspiegel 2016 │ 2
Inhalt
Die Nachhaltigkeit nimmt zu Seite 3
Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick Seite 4
Gewerbean- und -abmeldungen in der Region Neckar-Alb Seite 6
Welche Rechtsformen nutzen Gründerinnen und Gründer? Seite 10
In welchen Branchen wird gegründet? Seite 11
IHK-Serviceleistungen für Gründerinnen und Gründer Seite 12
Empfehlungen der Wirtschaft für eine bessere Gründerkultur Seite 14
Methodische Hinweise Seite 16
Impressum Seite 19
Gründungsspiegel 2016 │ 3
Die Nachhaltigkeit nimmt zu
Liebe Leserinnen und Leser des Gründungsspiegels,
es ist ein positives Signal für die Nachhaltigkeit der
Unternehmen in der Region Neckar-Alb: Die Zahl der
schließenden Unternehmen geht zurück. 2015 sind es
3.180. So wenig wie schon seit 2006 nicht mehr. Nach
Einschätzung der IHK Reutlingen liegt dies an der
stabilen konjunkturellen Lage. Derzeit geht es der
Wirtschaft gut. Der Saldo ist mit fast 400 mehr
Anmeldungen deutlich positiver als noch 2014. Leider
ist die Zahl der Gründungen noch einmal um 2,5 Prozent
im Vergleich zu 2014 zurückgegangen. 3.573
Unternehmen haben den Sprung ins Unternehmerleben
gewagt. Ein weiterer Trend: 45 Prozent aller neuen
Unternehmen gründen im Nebenerwerb. Bei den
Kleingewerbetreibenden sind es sogar 60 Prozent. Aus
Sicht der IHK eine gute Strategie, die Geschäftsidee erst
einmal auszuprobieren. Passen Umsätze und Einnahmen,
kann man seinen Hauptberuf etwas beruhigter an den
Nagel hängen. Auch so lässt sich Nachhaltigkeit
erreichen.
Für die IHK gehört die Unterstützung von Gründungen
zu den Kernaufgaben. Sie unterstützt alle Interessierten
mit einem breiten Spektrum an Informations-,
Beratungs- und Seminarangeboten. Es gibt spezielle
Angebote für die Gründung im Nebenerwerb, für
Gründerinnen, Migranten oder auch Gründer aus der
Arbeitslosigkeit. Darüber hinaus bietet die IHK seit 2016
auch Angebote für Gründungen in der Kreativwirtschaft
an.
All diese Aktivitäten helfen, dass aus dem Traum von der
eigenen Firma am Ende ein solides und zukunftsfähiges
Unternehmen wird. Denn hinter jeder Gründung stecken
frische Ideen, wirtschaftliche Dynamik, eine Belebung
des Wettbewerbs und in der Perspektive ein Zugewinn
an Arbeitsplätzen.
Reutlingen, im Oktober 2016
Karin Goldstein Michael Baukloh
Gründungsspiegel 2016 │ 4
Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick
Das Interesse, ein eigenes
Unternehmen zu gründen,
sinkt
Gründung im Nebenerwerb
macht rund 60 Prozent aller
Kleingewerbegründungen
aus
Gewerbeabmeldungen
sinken um 10 Prozent
Gründungsspiegel 2016 │ 5
Die Überlebensquote der
gewerblichen Gründungen
liegt mittelfristig bei rund
35 Prozent
GmbH und die Sonderform
UG (haftungsbeschränkt)
sind auch 2015 die
beliebtesten Rechtsformen
Dienstleistung und Handel
führen auch 2015 wieder
im Branchenranking
Gründungsspiegel 2016 │ 6
Gewerbean- und -abmeldungen in der Region Neckar-Alb
Auch 2015 geht das Interesse am eigenen Unternehmen weiter zurück. 3.573
Gewerbeanmeldungen entsprechen einem Rückgang von rund 2,5 Prozent im
Vergleich zum Vorjahr. Aber: Die Talsohle scheint bei rund 3.500 Anmeldungen im
Jahr erreicht zu sein.
Seit 2008 kann man sein Unternehmen explizit als „Gewerbebetrieb im
Nebenerwerb“ anmelden. Der Anteil wuchs von anfänglichen 50 Prozent auf
heute rund 60 Prozent. Für viele ist dies eine gute Möglichkeit, die eigene
Geschäftsidee auszuprobieren und Erfahrungen zu sammeln.
Gründungsspiegel 2016 │ 7
Der Blick auf die Landkreise Reutlingen, Tübingen und Zollernalb ergibt ein
differenziertes Bild. Erfreulich ist, dass im Zollernalbkreis die Zahl der
Anmeldungen von 2014 auf 2015 um 3,3 Prozent steigt und sich somit ein
positiver Trend einstellt. Reutlingen verzeichnet einen Rückgang von 2,7 Prozent.
Der Landkreis Tübingen hat mit 7,1 Prozent den stärksten Rückgang in der Region
Neckar-Alb zu verzeichnen.
Die „Gründungsintensität“ ist eine wichtige Kennziffer für den Vergleich zwischen
den Regionen und gibt die Zahl der Gründungen pro 1.000 Einwohner an. Der
Spitzenwert für die Region Neckar-Alb lag im Jahr 2009 bei 7,2. Seitdem sinken
die Werte kontinuierlich bis auf aktuell 5,2. Schlusslicht in 2015 ist der Landkreis
Tübingen mit einer Gründungsintensität von 4,5. Der Kreis Reutlingen kommt auf
einen Wert von 5,6 und im Zollernalbkreis steigt die Intensität leicht auf 5,2.
Gründungsspiegel 2016 │ 8
In 2015 werden insgesamt 3.180 Unternehmen abgemeldet. Das ist absolut
gesehen der niedrigste Wert seit 2006. Somit stellt sich ein anhaltender Trend von
rückläufigen Gewerbeabmeldungen ein. Ein positives Signal, da damit die
Überlebensquote der Unternehmen zunimmt.
Auch in den Landkreisen stellt sich ein mittelfristig positiver Trend von
rückläufigen Gewerbeabmeldungen ein. Im Kreis Reutlingen sind es 14 Prozent
weniger Abmeldungen als noch 2014. Im Kreis Tübingen sinkt die Zahl um
12,6 Prozent und im Zollernalbkreis um 3,3 Prozent.
Gründungsspiegel 2016 │ 9
Seit dem Jahr 2000 ermittelt die IHK Reutlingen die Überlebensquote der
Unternehmen. Mit der Analyse wird errechnet, wie lange Unternehmen am Markt
tätig waren. Durch den langen Untersuchungszeitraum können immer
verlässlichere Werte ermittelt werden. Im Ergebnis liegt die Überlebensquote der
gewerblichen Gründungen mittelfristig bei etwa 35 Prozent.
Die Entwicklung ist allerdings nicht linear. 11 Prozent der Unternehmen schließen
noch im Jahr der Gründung. Oder umgekehrt gesagt: 89 Prozent vollenden das
erste Geschäftsjahr. Nur 75 Prozent der Unternehmen vollenden dann das zweite
Geschäftsjahr. Knapp 50 Prozent sind sechs Jahre am Markt aktiv. Und nur etwa
40 Prozent gibt es über einen Zeitraum von 10 Jahren.
Gründungsspiegel 2016 │ 10
Welche Rechtsformen nutzen Gründerinnen und Gründer?
2.691 neue Kleinunternehmen registriert die IHK Reutlingen in 2015. Das sind 137
Unternehmen weniger als noch im Vorjahr. Die Zahl der Handelsregisterfirmen
steigt leicht auf 820 Gewerbeanmeldungen in 2015.
Von den 820 Handelsregisterfirmen gründen 624 Unternehmen eine GmbH oder
deren Sonderform, die Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt). Das sind in
Summe 76 Prozent. Damit ist die Beliebtheit dieser Rechtsform ungebrochen.
64 Prozentpunkte entfallen dabei auf die GmbH und 12 Prozentpunkte auf die UG.
Gründungsspiegel 2016 │ 11
In welchen Branchen wird gegründet?
Die Gründerbranchen in 2015 sind Dienstleistungen mit 35 Prozent und Handel
mit 32 Prozent. Es folgen Gastgewerbe, Industrie, Kommunikation,
Finanzwirtschaft, Verkehr und Immobilien im einstelligen Prozentbereich.
Mit Blick auf die Gewerbeabmeldungen ergibt sich somit ein deutlich positiver
Saldo von 393 Unternehmen. Allein im Dienstleistungsbereich sind es 238.
Gründungsspiegel 2016 │ 12
IHK-Serviceleistungen für Gründerinnen und Gründer
Die IHK Reutlingen unterstützt bei der Gründung des
eigenen oder bei der Übernahme eines bestehenden
Unternehmens. Das Angebot reicht von halbtägigen
Einsteigerkursen bis hin zu mehrtägigen Seminaren, die
in die Tiefe gehen und viel Detailwissen vermitteln.
Einzelberatung
Die eigene Idee und konkrete Fragen dazu? Die
Einzelberatung hilft! Im Gespräch mit den IHK-Experten
gibt es Details und Denkanstöße zum Geschäftsmodell
und zum Businessplan oder zu branchenspezifischen
Fragen. Alles individuell auf die persönliche Situation
zugeschnitten.
Existenzgründungslehrgang
Für alle, die tiefer einsteigen wollen, gibt es den IHK-
Existenzgründungslehrgang. Er gliedert sich in sechs
Module und liefert viel Know-how zu den Themen
Businessplan, Marketing, Kommunikation, Vertrieb,
Finanzierung, Rechnungswesen, Steuern, Recht,
Versicherungen und Vorsorge.
Finanzierungssprechtage
An unseren Finanzierungssprechtagen kommen die
Experten der L-Bank und der Bürgschaftsbank in die IHK
und beraten Gründerinnen und Gründer über die
verschiedenen Förderprogramme für Existenzgründung
und Existenzsicherung.
Fördermittelberatung
Was tun, wenn man öffentliche Förderprogramme in
Anspruch nehmen will? Die IHK berät zu Fragen der
Finanzierung von Gründung und Wachstum und
unterstützt bei der Antragstellung.
Gründungswerkstatt
Gründungsunterstützung gibt es auch online. Die
„Gründungswerkstatt Neckar-Alb“ hilft angehenden
Unternehmerinnen und Unternehmern, den eigenen
Businessplan zu entwickeln. Zusätzlich gibt es wichtige
Tipps und Hinweise sowie einen virtuellen Tutor bei
konkreten Fragen.
IHK-Börsen
Büroraum, Kooperationspartner, Unternehmens-
übernahme oder -beteiligungen gesucht? Die IHK-
Börsen bringen Angebot und Nachfrage zusammen.
IHK-Campus-Startup
Für mehr innovative Startups in der Region gibt es „IHK-
Campus-Startup“. Mit dem Projekt ist die IHK an den
Forschungseinrichtungen, Universitäten und
Hochschulen vor Ort und unterstützt angehende
Unternehmerinnen und Unternehmer vor der Gründung
und in der Startphase.
IHK-Netzwerk „Einpersonen- und Kleinunternehmen“
Frisch gegründet und jetzt alleine kämpfen? Dass muss
nicht sein. Das IHK-Netzwerk „Einpersonen- und
Kleinunternehmen“ ermöglicht den Austausch unter den
Inhaberinnen und Inhabern. Die Veranstaltungen liefern
Impulse zu Fragen des Managements, zu rechtlichen
Aspekten und natürlich auch zu Marketing und Vertrieb.
Wichtig bei jedem Treffen: der Austausch untereinander.
Er bringt neue Kontakte und Anregungen für die eigene
Arbeit.
Gründungsspiegel 2016 │ 13
IHK-Netzwerk „Selbstständige im Nebenberuf“
Jedes Jahr starten etwa 60 Prozent der neu gegründeten
Einzelunternehmen nebenberuflich. Das IHK-Netzwerk
„Nebenberufliche Selbstständigkeit“ bringt sie
zusammen. Bei den Treffen geht es um Vereinbarkeit
von Haupt- und Nebenerwerb, die richtige soziale
Absicherung, steuerliche Aspekte, Marketing, Vertrieb
und natürlich den Austausch untereinander.
Kompaktseminar
Das Kompaktseminar ist die Basis für die gewerbliche
Existenzgründung. Es vermittelt Informationen zu den
persönlichen Voraussetzungen, zur Gestaltung des
Gründungskonzepts, zu Rechtsfragen, zu steuerlichen
Aspekten, zur Einnahmen- und Ausgabenrechnung und
zu Fragen der Finanzierung und der Förderung.
Telefonsprechtage
Wer sich orientieren will, erhält erste Informationen zur
Selbstständigkeit auch am Telefon. Die Experten der IHK
geben Hinweise zum Geschäftsplan, zu öffentlichen
Fördermitteln oder zur Gewerbeanmeldung. Und es gibt
Anregungen, mit welchen Schulungen und Seminaren
sich angehende Unternehmerinnen und Unternehmer
auf die Selbstständigkeit vorbereiten können.
Unternehmensnachfolge
Gründen kann man auch, indem man ein bestehendes
Unternehmen übernimmt. Der IHK-Nachfolgemoderator
steht an der Schnittstelle zwischen Übergebern und
Übernehmern und hilft so beiden Seiten.
Gründungsspiegel 2016 │ 14
Empfehlungen der Wirtschaft für eine bessere Gründerkultur
Bürokratie für Gründer weiter abbauen
Mit der Erhöhung der Grenzen für den Jahresgewinn von
50.000 auf 60.000 Euro und für den Jahresumsatz von
500.000 auf 600.000 Euro, unter denen statt einer
Bilanzierung eine einfachere Einnahme-
Überschussrechnung möglich ist, hat die
Bundesregierung eine wichtige Empfehlung zum
Bürokratieabbau umgesetzt. Weitere Schritte müssen in
einem zweiten Bürokratieentlastungsgesetz folgen.
Kleine Unternehmen sollten ihren Überschuss statt mit
dem komplizierten Steuer-Pflicht-Formular „EÜR“
wieder formlos ermitteln dürfen. Gründern sollte, wie
etablierten Unternehmen auch, eine vierteljährliche
Umsatzsteuervoranmeldung erlaubt werden. Die Grenze
für die Abschreibung geringwertiger Wirtschaftsgüter
sollte angehoben werden. Anschaffungen bis 1.000 Euro
sollten ohne jahrelanges Mitschleppen in den Büchern
sofort abgeschrieben werden können. Das wäre gerade
für Gründer, die für ihr junges Unternehmen die erste
Ausstattung anschaffen, eine erhebliche Erleichterung.
Finanzierung erleichtern
Trotz des derzeit historisch günstigen
Finanzierungsumfeldes mit äußerst niedrigen
Fremdkapitalzinsen sehen die IHK-Gründungsberater bei
37 Prozent der Teilnehmer Defizite hinsichtlich der
Finanzierung ihres Vorhabens. Mehr Möglichkeiten,
privates Beteiligungskapital zu akquirieren, würde die
Finanzierungssituation vieler Gründer entspannen.
Immerhin hat die Bundesregierung mit dem Ausschluss
der Besteuerung von Veräußerungsgewinnen bei
Streubesitz eine weitere Barriere verhindert. Es bestehen
jedoch weiterhin sehr hohe Hürden im deutschen
Steuerrecht für Investoren von Beteiligungskapital,
deren Abbau der Kern eines Venture-Capital-Gesetzes
sein muss. So sollten Verluste beim Einstieg eines
Investors nicht untergehen, sondern in den
Folgeperioden steuermindernd berücksichtigt werden
können. Außerdem müssen ausländische Investoren
rechtssicher darauf vertrauen können, dass sie für ihre
Investments in deutsche Gründungsunternehmen
zusätzlich zur Besteuerung in ihrem Heimatland nicht
auch noch in Deutschland Steuern zahlen müssen.
Zudem sollte auf die Besteuerung der
Veräußerungsgewinne aus Streubesitzanteilen auch
zukünftig verzichtet werden.
Auf EU-Ebene sollte sich die Bundesregierung weiterhin
dafür einsetzen, dass die vom Baseler Ausschuss für
Bankenaufsicht geplante Einführung einer langfristigen
Liquiditätskennziffer die für Gründer und junge
Unternehmen so wichtige Langfristfinanzierung durch
Banken und Sparkassen nicht einschränkt.
„Alles aus einer Hand“-Prinzip umsetzen
Gründer empfinden die Vielzahl der zu konsultierenden
Stellen für Anmeldungen und Genehmigungen als
Belastung. Die Zeit fehlt, um sich gerade in der
sensiblen Startphase um Kunden und Finanzierung zu
kümmern. Das Thema zieht sich nahezu durch jede IHK-
Gründungsberatung. Jede Gründung inklusive aller
Genehmigungen sollte binnen eines Monats möglich
sein. Für die von der Bundesregierung angekündigten
One-Stop-Agenturen bieten sich die IHKs an, die bereits
einen passgenauen Gründerservice aus einer Hand
bieten. Von der Erstauskunft über Businessplan-Check
bis zur Unterstützung bei Finanzierung, Förderanträgen
und Gewerbeanzeigen.
Gründungsspiegel 2016 │ 15
Hochschulausgründungen attraktiver machen
Das Thema „Unternehmensgründung“ sollte tragendes
Element des Leitbildes jeder Universität sein. Hier setzt
das EXIST-Programm der Bundesregierung mit der
Förderung und Bekanntmachung solcher Universitäten
bereits wichtige Zeichen. Ziel sollte es sein, dass
sämtliche Hochschulen schlüssige Strategien für
Gründungen aus der Hochschule und kompetente
Ansprechpartner für gründungswillige Studenten und
Hochschullehrer anbieten.
Unternehmertum flächendeckend in
die Schulen bringen
Die Erfahrung der letzten Jahre zeigt, dass es trotz
zahlreicher Kampagnen und Projekte nicht gelungen ist,
den Funken für mehr Unternehmertum in Deutschland
zu zünden. Der größte Hebel für mehr
Unternehmensgründungen mit Chancen liegt in einer
guten ökonomischen Bildung in der Schule. Ergänzend
zum Wirtschaftsunterricht kann die Aufgeschlossenheit
für Unternehmertum durch Unternehmensplanspiele
oder Schülerfirmen vermittelt werden. In allen
Bundesländern sollten Schulen auch innovative Wege
erproben, wie beispielsweise Sommercamps für
unternehmerisch interessierte Schülerinnen und Schüler.
Für eine gute ökonomische Bildung ist auch eine
fachlich eigenständige Lehrerausbildung notwendig.
Als Vorbild für Unternehmertum werben
Unternehmerinnen und Unternehmer als Vorbilder
können Interesse am „Beruf Unternehmer“ wecken. Die
IHKs initiieren jährlich hunderte von Kontakten
zwischen Unternehmern und Schülern. „Vorbild-
Unternehmerinnen“ haben gerade auch Mädchen und
junge Frauen erreicht. Auch die Initiative „FRAUEN
unternehmen“ der Bundesregierung bietet hierfür eine
gute Plattform.
Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessern
42 Prozent aller IHK-Gespräche zur Selbstständigkeit
werden mit gründungsinteressierten Frauen geführt.
Doch viele sehen dann vom Schritt in die
Selbstständigkeit ab. Der Anteil der von Frauen
geführten Gründungsunternehmen beträgt lediglich 28
Prozent. Viele Frauen sehen die Selbstständigkeit als
Möglichkeit zur besseren Vereinbarkeit von Familie und
Erwerbstätigkeit und starten überwiegend im
Nebenerwerb. Bessere Rahmenbedingungen zur
Vereinbarkeit von Familie und Beruf etwa bei den
Betreuungsmöglichkeiten durch Kindertagesstätten und
mehr Ganztagsplätze in Schulen sind ein Hebel, um das
Potenzial zur unternehmerischen Selbstständigkeit von
Frauen zu heben.
Gründungsspiegel 2016 │ 16
Methodische Hinweise
Der Gründungsspiegel der Industrie- und
Handelskammer Reutlingen berichtet über das
Gründungsgeschehen in der Region Neckar-Alb. Diese
umfasst die Landkreise Reutlingen und Tübingen sowie
den Zollernalbkreis. Der vorliegende Gründungsspiegel
betrachtet die Jahre 2011 bis 2015.
„Gewerbemeldungen“ umfassen „Gewerbeanmeldungen“
und „Gewerbeabmeldungen“. Eine Gewerbeanmeldung
liegt bei einer Neuerrichtung eines Betriebes, bei Zuzug
oder bei Übernahme eines bestehenden Betriebes vor.
Eine Gewerbeabmeldung liegt bei einer Aufgabe eines
Betriebes, bei Fortzug oder bei Übergabe eines weiterhin
bestehenden Betriebes vor.
Grundlage der Betrachtung nach Unternehmensformen
ist die Unterscheidung zwischen Kleinunternehmen und
Handelsregisterfirmen. Kleinunternehmen umfasst die
Kleingewerbetreibenden (KGT) und die Gesellschaften
bürgerlichen Rechts (GbR). Handelsregisterfirmen
umfassen den e.K., die OHG, die KG, die GmbH & Co. KG,
die UG (haftungsbeschränkt), die GmbH und die AG.
Nach § 14 und § 55 c der Gewerbeordnung besteht für
das Betreiben eines Gewerbes eine Anzeigepflicht beim
Gewerbeamt der zuständigen Gemeinde. Grundlage der
Datenerfassung für den Gründungsspiegel der IHK
Reutlingen sind die übermittelten Gewerbemeldungen
aller Gewerbeämter der Region Neckar-Alb und der
zuständigen Registergerichte. Erfasst werden nur
Betriebe, die Mitgliedsunternehmen der Industrie- und
Handelskammer Reutlingen sind.
Grundlage der Branchenbetrachtung ist die
„Wirtschaftszweigklassifikation 2008“ des statistischen
Bundesamtes. Die im vorliegenden Gründungsspiegel
aggregierten Branchen sind: Industrie (Abschnitt B-F),
Handel (Abschnitt G), Verkehr (Abschnitt H),
Gastgewerbe (Abschnitt I), Kommunikation (Abschnitt J),
Finanzwirtschaft (Abschnitt K), Immobilien (Abschnitt L)
und Dienstleistung (Abschnitt M-N und P-S). Die
Abschnitte A, O, T und U werden unter Sonstige
zusammengefasst.
Gründungsspiegel 2016 │ 17
Der Gründungsspiegel wird jährlich mit aktuellen Daten
für die einzelnen Jahre des Erhebungszeitraums erstellt.
Dies ist erforderlich, da laufend rückwirkende
Gewerbemeldungen erfasst werden. Somit variieren die
Werte zwischen den jährlichen Ausgaben des
Gründungsspiegels.
Die Ergebnisse des vorliegenden Gründungsspiegels sind
aufgrund der Erhebungsmethodik vergleichbar mit den
Ergebnissen anderer IHKs in Deutschland. Da das
Statistische Landesamt Baden-Württemberg mit einer
anderen Erhebungsmethodik arbeitet, sind die dort
dargestellten Daten nicht mit den im IHK-
Gründungsspiegel veröffentlichen Daten vergleichbar.
Gründungsspiegel 2016 │ 18
Gründungsspiegel 2016 │ 19
Impressum
Herausgeber Industrie- und Handelskammer Reutlingen
Hindenburgstraße 54
72762 Reutlingen
Internet: www.reutlingen.ihk.de
Existenzgründung und Unternehmensförderung
Karin Goldstein (Bereichsleiterin)
Telefon: 07121 201-125
Fax: 07121 201-4125
E-Mail: [email protected]
Statistik und Redaktion Michael Baukloh (Leiter Existenzgründung)
Telefon: 07121 201-121
Fax: 07121 201-4121
E-Mail: [email protected]
Titelfoto: electriceye, Fotolia LLC, New York
Diagramme und Informationsgrafiken: Industrie- und Handelskammer Reutlingen
Nachdruck oder Vervielfältigung auf Papier und elektronische Datenträger sowie Einspeisung in Datennetze nur mit
Genehmigung des Herausgebers. Alle Angaben wurden mit größter Sorgfältigkeit erarbeitet und zusammengestellt. Für
die Richtigkeit und Vollständigkeit des Inhalts sowie für zwischenzeitliche Änderungen übernimmt die IHK Reutlingen
keine Gewähr.
© 2016 IHK Reutlingen, alle Rechte vorbehalten, Oktober 2016
Gründungsspiegel 2014 │ 20
Industrie- und Handelskammer Reutlingen
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72762 Reutlingen
www.reutlingen.ihk.de