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GROSS WARTENBERGER
atbla Mitteilungsblatt für Familie - Kultur und Zeitgeschehen
Jahrgang 19 Juni 1976 Nr. 6
Die Heimatgruppen sind aktiv! Reiches Programm in Düsseldorf, Berlin, München und Nürnberg
Die Festenberger Schützengilde hatte anr 1. Mai ihren
Ausflug nach Altenkirchen, Westerwaid. Bai herrli-
chem Wetter ging es durch die Berge deswesterwal-
des. Gemeinsam aßen wir zu Mittag, dann gingen die
Damen zum Kegeln und die Schützen ins Schützenhaus.
Neben einem großen Preisschießen wurde auch unser
Maikönig 1976 ausgeschossen. Bester Schü:ze Wal’ R.
Dubiel. Auch konnten wir zum erstenmal Kleinkaliber
schießen. Nach dem Kaffeetrinken wurden die Sieger
vom Kegeln und Schießen durch Günther Freitag ge-
ehrt.
Düsseldorf
DieHeimatgruppe lud alleLandsleute zum großenMai-
heimatabend in das Vereinshaus des Kleingartenver-
eins ein. Den Auftakt bildete auch hier ein Preis-
schießen und auch hier wurde der Maikönig 1976aus-
geschossen. Maikönig wurde Horst Titze, Z.Wolfgang
Großer, 3. Erwin Leowski, 4. Rudi Dubiel. Auch bei
dem Wurfspiel wurde tüchtig gekämpft. Bester wurde
Horst Manthei. Nach gemeinsam gesungenen Wandcr-
liedern begrüßte Karl-Heinz Neumann dieanwesendm
105 Teilnehmer herzlich. Neben der Ehrung der Ge-
burtstagskinder wurde auch der verstorbenen Lands-
leute Hermann Müller und Pelagia Hagewiesehe in ei-
ner Gedenkminute gedacht. Für den Besuch von mehr
als 75 Heimatabenden wurde den Landsleuten Willi
Kinast und Frau, Georg Probost und Frau, Karl Neu-
mann und Frau und Karl Heinz Neumann und Frau mit
einem Brieföffner mit dem Festenberger Wappen, für
ihre Treue zur schlesischen Heimat, gedankt. - Ein
Singspiel mit schönen Einlagen folgte, vorgetragen
von Ilse Braun, Christel und Irmgard Lcowski,Erwin
Leowski, Horst Manthei, Günter Freitag, Arlni und
Heinz Neumann. Ebenso spielte uns Horst Manthei ei-
nen echten Jagdunfall vor. Es gab viel Beifall. Eine
große Verlosung schloß sich an. Hier- möchten y/ir im
Namen aller für die Geld und Sachspenden danken. _
Besonderer Dank galt Karl Neumann, der in großer
Arbeit diese Verlosung zusammengestel I t hat. Unsere
Maikönigin wurde gewählt. Es ist Irmgard Großer. -
Zum Tanz spielte Kapel I e Jakob/Hauffe aus Oberhau-
sen. Im Nu vergingen diese herrl idien Stunden im Mai-
engrün, das von Günter Neumann mitgebracht wurde.
Ebenso sei erwähnt der schöne Maikranz, den Sieg-
fried Danz mitbrachte. Im Freien wurden ,,echt schle-
sische Würstet’ gegrillt. Allen, die zu diesemgroßen
und schönen Fest beigetragen haben sei vornvorstand
herzlicher Dank gesagt.
Am Samstag, den 26. Juni startet unser Ausflug indie
Nähe von Hattingen/Ruhr. Abfahrt Düsseldorf,Immer-
mannstral3e mit modernen Bussen, um 13 Uhr, inLan-
genberg ab 14 Uhr am Bahnhof, auch für alle, die mit
PKWS kommen. Bitte sofort bei KH Neumann, Telefon
76 42 32, anmelden.
Zum Geburtstag gratulieren wir recht herzlich: 13. 6.
Max Wolf aus Festenberg zum 73. Geb. ; 14. 6.76 Willi
Moch aus Festenberg zum 61. Geb. ; am 15.6.76Fritz
Bartsch aus Suschen zum 62. Geb. ; am 17.6.76 Ernst
Herrmann aus Festenberg zum 57. Geb. ; am 26.6. Fr.
Irmgard Moch aus Festenberg zum 55. Geb. ; am 27.6.
Frau Ruth Plücker aus Geschütz zum 53. Geburtstag.
Berlin KH.Neumann
Zum Treffen im Mai fanden sich dieHeimatfreundezu-
nächst spärlich ein. Vielleicht war dasFußballspiel,
im Clympiastadion daran schuid. Leider vermißten
bir auch unseren Vorsitzenden Wiesent und Frau. -
Frau Kokott, unsere zweite Vorsitzende, begrüßte in
herzlicnen Worten alle Anwesenden, besonders aber
einige Gäste, die anläßlich eines Berlinbesuches Sid7
bei uns eingefunden hatten. Zu berichten gab esdies-
mal nichts, nur wurden bereits die Plaketten für den
Tag der Heimat, der diesmal einheitlich am 12. 9. in
allen deutschen Landen gehalten wird, angeboten und
gut abgesetzt. Unsere bewährten Clnterhalter, Hfrd.
O&mann und Hfrd. Kohse sorgten für geistigeGenüsse.
Landsmann Kohse weckte Erinnerungen an unser ge-
liebtes Gruß-Brasse1 mit dem besonderen Stadtteil in
ganz Schlesien bekannt unter dem Namen I,Tschepine”,
und dem dort gesprochenen ,,exklusivent’ Jargon. -Im
Laufe des Nachmittags fanden sich noch etliche Hei-
matfreunde ein, so daß der Raum doch von einem be-
achtlichen Stimmengewirr erfüllt war. Es herrschte
eine heitere Maistimmung bis wir uns trennten.- Nun
freuen wir uns auf ein ebenso heiteres Wiedersehen,
beim nächsten Treffen, am 19. Juni.
Frohe Maigrüße allen Heimatfreunden von der Heimat-
gruppe Oels-Groß Wartenberg-Namslau in Berlin.
München G. Sehr.
Gut besucht war das Festkonzert des Schlesierchors
München am 25. April im Großen Konzertsaal der Stl.
Musikhochschule in München, das aus Anlaß des 25-
jährigen Bestehens des Chors auch unter Mitwirkung
Seite 2 Groß Wartenberger Heimatblatt Nr. 6/1976
des Münchner Mandolinen-Zirkels und aller Besucher
die zum Mitsingen der Paul-Linke-Melodien aufgefor-
dert wurden, stattfand und großen Beifal I für die So-
listen und alle Mitwirkenden fand.
Beim Treffen am Sonntag, den 13. Juni werden wir
die Berichte von unserer Omnibusfahrt hören undvon
dem Pfingsttreffen der Bernstädter und Sacrauer, in
Nürnberg-Langwasser, hören. Wir werden auch noch
über eine weitere Omnibusfahrt in diesem Sommer zu
berichten haben.
Am 11. Juli nehmen wir an der 25-Jahr-Feier der be-
kannten Riesengebirgstrachtengruppe teil und unser
nächster Heimatabend ist dann im Trefflokal, Ober-
anger 38, erst am Sonntag, den 8. August 1976, nach-
mittag ab 15 Uhr. Bitte die Termine vormerken!
Wir gratulieren: am 12. 7. Frau Maria Kusoke, gebo-
rene Wilk, 8000 Mü 80, Fehwiesenstr. 89 (Kammerau);
zum 49. Geb. am 19.7. Lm. Wal ter Jänsch, 8000 Mü 45,
Kuttnerstraße 16 (Geschütz-Neudorf); am 25.7. Frau
Else Peschel geb. Kotrerke, 8000 Mü 45, Parlerstm-
Re 17 (Muschi itz); am 30. 7. Frau Hoffmann geb. Koch,
8000 Mü 13, Milbertshofener Platz 12, I (Zollamt Wi-
oske); am 31. 7. 1976 Frau Gertrud Finke, 8000 Mü 80,
Fehwiesenstraße 89, (Geschütz).
Liebe Landsleute! bereiten Sie sich für unser20jäh-
riges Patenschaftstreffen in Rinteln vor, es wird al-
ler Voraussicht nach Hochbetrieb w.erden. In der Juli-
und August-Ausgabe teile ich alles Nähere über Ab-
fahrt, Übernachtung, Fahrpreis USW. mit, Anmeldun-
gen nehme ich ab sofort an. Willi Plener.
Nürnberg Nachdem nun Heimatfreund Menzel endgültig in Ruhe-
stand geht, müssen wir diesesmal auf den gewohnten
Ausflug nach Alfalter verzichten. Zur Zeit wird das Lokal aber nur von einem Vertreter geführt. Sobald
ein festangestel I ter Nachfolger das Heim übernimmt,
werde ich für nächstes Jahr den Ausflug besprechen.
Damit die Sommerpause nicht zu lang wird, treffen wir
uns am Samstag, den 26. Juni 1976 im Gasthof ,,Tiro-
l er Höhe”, ab 16 Uhr. Dieses Lokal liegt im Süden
Nürnbergs, in der Sterzinger Straße. Zufahrt über:
Frankenstraße, Tirolerstraße, Straßenbahnhaltestel-
le Frankenstraße. Wir sind dieses Mal unter uns, das
heißt, ohne Oels. Auf vielseitigen Wunsch habe ich
auch den Beginn auf 16 Uhr festgelegt und hoffe, daß
dieses Mal auch Freunde dabei sind, die am Samstag
vormittag noch berufstätig sind. Wir werden dort die
Gelegenheit haben auch über die Fahrt nach Rinteln
zu sprechen.
Wir erwarten diesmal auch wieder den Besuch unse-
rer Familie Eisert. Wir werden dabei einige schöne
Lichtbilder sehen: ,,Der Kreis Grpß Wartenberg und
seine Bewohner”. Einige Quizfragen werden uns die
Heimat Schlesien wieder näher bringen. Außerdem -
wir wollen auch einmal tüchtig singen - und vielleicht
auch zwischendurch mal tanzen. Es verspricht also
ein netter Abend zu werden und ich bitte um zahlrei-
chen Besuch.
Im Juni gratulieren wir: Lm. Karl Kühn, Paulwitz, am
17. 6. zum 67. Geburtstag; Frau Anna S&olz, Glogau,
am 13. 6. zum 65. Geb. ; Lm. Willi Hoy, Rudelsdorf,
am 12.6. zum 62. Geb. ; Lm. Franz Schickel, Festen-
berg, am 13. 6. zum 61. Geb. und Frau Anneliese Schumann, Festenberg, am 23.6. zum 54. Geburtstag.
Wir wünschen weiterhin beste Gesundheit und alles
Gute. E. B.
Hannover
Das letzte Treffen in Hannover war diesmal nursehr
schwach besucht, wie uns Dr. Kittner mitteilte. Sei-
ner Meinung nach habe es daran gelegen, daR wir den
Termin des Treffens nicht wiederholt angegeben ha-
ben. Es wären Landsleute aus Distelwitz zum ersten
Male erschienen, die dann sehr betrübt waren,keinen
einzigen Bekannten getroffen zu haben. Nun, das ist
durchaus möglich. Es ist natürlich keine Garantiege. 1
geben, daß bei einem einmaligen Besuch einer solchen
Veranstaltung ausgerechnet diejenigen da sind, wel-
ehe man zu treffen erhofft. Deshalb ist es zweckmä- 1
ßig, wenn man sich an den Besuch dieser Treffen für / ,
eine längere Zeit - mindestens über mehrere Treffen t
hinaus - gewöhnt und eben zu den regelmäßigen Teil-
nehmern gehört. Für die Vergeßlichen wiederholen
wir deshalb nochmals .Jie Termine der Treffen in der
Gaststätte des Hauptbahnhofes - Dorpmüiler-Saal-in
Hannover (erstmals erschienen im März) die indiesem 4
Jahr noch vorgesehen sind. Wir können nur bitten,ja
wir hoffen auch, daß die Treffen von unseren Lands-
leuten aus dem Kreis Groß Wartenberg auch besucht
werden. Landsmann Dr. Kittner würde sich über ei-
nen guten Besuch freuen.
Die nächsten Treffen finden statt:
Sonntag, 19. September 1976, um 15 Uhr
Sonntag, 28. November 1976, um 15 Uhr jeweils im Dorpmüller-Saal des Hauptbahnhofes.
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mit unserer Chronik
GROSS WARTENBERG STADT UND KREIS
348 Seiten, Leinengeb., mit 215 teils bisher unveröffentlichten Dokumentarfotos, Stichen
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Verlag Karl-Heinz Eisart - Inh. Käthe Ebert 7167 ßiihlenann. Krs. Schwäberch Hall. “h,sndn,aßs
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J. G. BLÄSCHKE VERLAG Ul Darmsladt. Smdstrallc 38, Yosthch 225, Tel. 2 09 48
Nr. 6/1976 -
Grof3 Wartenberger Heimatblatt Settc: 3
Von Haus zu Haus.. . I Familiennachrichten aus den Kreisgemeinden
Schönsteine. Frau Paul ine Bendig geborene Par-
siegler feierte am 5. Mai rusalnmen mit ihrem Ehemann
Kurt Bendig und ihren neun Kindern, acht Sdlwieger-
kindern und 13 Enkeln bei bester Gesundheit ihren 70.
Geburtstag in 3371 Gremshetm Ubcr Seesen/Harz, im
Kreis Gandersheim. Noch nachtragl ich gratulieren
wir herzlich!
Goschütr. Frau Hedwig Petschek, Hannoversr.he
Strake 9, 3017 Pattensen 1, Telefon (05101) 13838 -
teilt uns mit: ,,Mein lieber Mann Bruno Petschek, ge-
boren in Geschütz, begeht am 26. 7. 1976 seinen 80.
Geburtstag. Seine Frau, sein Sohn Joachim, Frau u.
Enkelin, sowieTo&ter Dagmar, Mann und zbvei Enke;
gratulieren recht herzlich und wünschen ihm zu die-
sem FcsttagalIesGuteundweiterhinguteGesundi:eit. ”
Im Namen aller Goschützer Frei.inde unci Bekannten
schliet3en wir uns diesem herzlichen Glückwunsch an
und gratulieren zu seinem 00. Geburtstag. Wirwun-
sehen viele schöne Jahre in Gesundheit und in Wofll-
ergehen.
Geschütz. Eine nette Form der Mitteilungerreich-
te uns mit dieser Anschriftcnanderung: ,,Liebes Hei-
matblätttl ! ich muß Dir sagen, wir ziehen um, in \ve-
nigen Tagen, EarbarastraRe 13, ziehen wir,- schick
es da hin, ich danke Dir. Auf ein gesundes W i eJer-
sehn in Rinteln an der Weser, grüßen recht herrlioh
Fami I ie PI ücker, Deine Leser. ”
Geschützhammer. Am 28. April 1976verstarb In
Hamburg, Frau Anna Goriitr g-d Pt-or:trne Turshi itn Ai-
ter von 74 Jahren. Sie folgte ihrem Mann, demTisdi-
termeister August Görlitr in1 Tode nach, der am 25.
12. 1970 gestorben ist. Die Eheleute betrieben inoen
Jahren 1925 bis 1945 eine Tischlerei in Juliusoiurg -
Kreis Gels -. Die einzige Tochter Waltraut is: veir-
heiratet ntit Johann-Friedrich Ohmmann und lebt zu--
sammen mit ihm und der einzigen Tochter Anettejetrt
in 2000 Hamburg 65, Hufnerweg 7. Sie al Ie trauern
um die Verstorbene (und werden ihr ein gutes Andcn-
ken bewahren!
IN MEMORIAM
HERMANN REIMNITZ
Am 8. April verstarb in Kampen auf Sylt unser-aIIzf.it
hochuerehrter Rektor Hermann Reirnnitz im Alter von
83 Jahren. Es trauern um ihn: seine Ehefrau, Eli~a-
beth, seine sechs Kinder mit den Familien un:J zwölf
Enkelkinder. Hermann Reimnitr, ehemals Rektor der
eu. Volksschule Neumittelwalde, in den Jahren nact~
dem ersten Weltkrieg, war bis in die späten rwanzi-
ger Jahre in Neumittelwalde tätig. In dieser Zeit war
er überoll sehr aktiv und galt als Initiator der ver-
schiedensten volksbildenden Vereine und Bestrebun-
gen. Als guter Pianist hat derJubilar das Musikleben in Neumittelwalde mitgestaltet. Wir denken dabei noch
heute an die vielen schsnen Bachabende, die er ver-
anstaltete. Er war an der Gründung 3es sehr regen
Volksbildungsvereins beteiligt, er warVogelschützer
und Pflanzenschützer, passionierter Wanderer,Foto-
graf und Sternkundler, Schwimmlehrer und Schöpfer
Hermann Reimnitz mit Frau und drei seiner Söhrie
(etwa .I~I 1950 in Klappholttal-Sylt, Vogelkoje)
26:;~ Eisbahn an der Romenade. Mehr als dreißig Jahre
sputer sind wir ihm in Kampen auf Sylt wiederhegeg-
ne;. Noch immer war er aufgeschlossen und von einer
star!<enVittilität. Er kannte keine Ruhe unJ liebtedie
,,Insel”, wie er Sylt kurz nannte. Unvergessen ist es
iv i ,r noch heute, als er irn Gespräch sagte: ,,Manmiiß-
te zwei L-eben haben.. . ! ” Er war und blieb sein gan-
zes Leben hindurd- ein ednterSuchender. Er war der
Typ des Menschen, der hinter dieDinge sdiauen ivollte,
der einmal das als richtig Erkannte auch gegen alles
in der \rJeit mit ganzem Herzen verteidigte und recht-
fertigte. Er hat es sich damit in seinem Leben nie so
besonders leicht gemacht. Allen seinen Schül em war
er stets ein hochges&ätrterLehrer und Erzieher. Er
wird uns unvergessen bleiben. KH. Eiscrt
Anschriften-Änderungen
Bruno Patschek, Hannoversche Str.9, 3017 Pattenszn 1
Alois Walcrybok, Enzianweg 7, Kaan-Marienborn,
5900 Siegen 1
Walter Heimlich, Holzbildhauer,Frankenau 3,
6551 Bürk
Ruth und Werner Plücker, Barbarastraße 13,
5600 Wuppertal 1
Als neue Leser können wir begrüßen:
Ilse Bossier, Kslner Str. 22, 4018 Langenfeld
Fritz John, Steenkamp 65, 2400 Lübeck-TralemünJc
August Lachmann, Scharnhützfeld 32 a, 4250 Bottrop
Seite 4 Groß Wartenberger Heimatblatt Nr. 6/1976
Stadtoberamtmann Ernst Seela aus Braunschweig hat
uns dieses Foto zugesandt, das er über die Kriegs-
und Nachkriegszeit gerettet hat. Die Aufnahme wur-
de gemacht bei einem dienstlichen Zusammensein der
Bediensteten des Landratsamtes Groß Wartenberg in
staatlichen Aufgaben. Darauf sind noch einigermaßen
gut erkennbar: Landrat von Reinersdorff, Walter Ruh,
Frau Helene Hoffmann (Vorzimmerdame des LUndrats)
Nach langem, schwerem Krankenlager ist am 11. Mai
1976 Landsmann Michael Milde im Alter von 76Jahren
gestorben. Michael Milde wird denFestenbergern noch
gut in Erinnerung sein. Er war lange Zeit beschäftigt
bei der Stadtsparhasse in Festenberg und zog in den
dreißiger Jahren nach Groß Wartenberg, wo er eine
Verbesserung seiner beruflichen Laufbahn erreichen
konnte, Er hat sich mit seiner Familie auch in Grofl
Wartenberg gut eingelebt, ist aber immer mit Festen-
berg eng verbunden geblieben. Nach der Flucht 1945
hat er sich im bayrischen Raum niedergelassen und
wohnte zuletzt in 8174 Benediktbeuern, Ried 61. Alle,
die den Verstorbenen kannten, werden ihm ein gutes
Andenken über das Grab hinaus bewahren.
Das Fest der goldenen Hochzeit kann Bruno l-ippa und
seine Frau Klara geborene l-ohwasser am 19,Juni 76
feiern. Die Eheleute wohnten früher in Festenberg in
Schlesien und sind jetzt wohnhaft in 8600Bamberg in
derMittelstraße 30. Es gratulieren: dieTochter Herta
mit Mann und Familie sowie die beiden Schwestern -
und der Schwager. Die Eheleute grüßen alle Heimat-
freunde aus Festenberg und Umgebung herzi ich!
Am 8. Mai ist im Alter von fast 87 Jahren Frau Minna
Rosse geborene Günzel gestorben. Sie hat ihren Ehe-
mann Carl Rosse um einige Jahre überlebt und si&er
wird sie noch vielen Festenbergern in Erinnerung ge-
blieben sein. Das Ehepaar Rosse war lange Zeit re-
gelmäßig unter den Teilnehmern der RintelnerTreffen
zu finden. Beide hingen sehr an der Heimat Festen-
berg. DieEinäscherung war am 12. Mai, um 11 Uhr,in
Coburg, wo Frau Rosse zuletzt gewohnt hat. Ein gu-
tes Andenken ist der Verstorbenen gewiß!
Wie uns Landsmann Anton Jendrike, Landschützstraße
11, 4350 Recklinghausen-Süd, mitteilt, ist am 6.März
1976 plötzlich gestorben, Landsmann Hubert Schipke
aus Muschlitz, geboren am 18.4. 1923, zuletzt wohn-
haft in 4690 Herne 1, Röttgersbankstraße 84.
AW 5. Juni clie:,e<- j Jahres wurde Frau GertrudKatzen-
berger geborene Jarrasch in Wiesbaden, Königstuhl-
straße 17, 60 Jahre al!. Frau Wesenberg aus 6204
Taunusstein-Wehen, Marienbader Stral3e 6, schreibt
uns dazu: ,,Mit viel Freude werden wir an dicsemTa-
ge das Geburtstagskind aufsuchen, UI~ herzlicnst zu
gratulieren. Im Kreise ihrer Farnil ie haben 1yir schon
viele frohe Stunden verbracht. Bei uns wird aud? je-
der Anlaß zum Feiern wahrgenommen und jecler freut
sich, wenn wicdtr allf: t>eisammeil sind. Da am ylci-
chen Tage auch Frau Hildegard Fiebig aus Dausenau
Geburtstag hat, werden die Dauscnauer (Fiebig, Iiel-
mut und Erna) unter den Gästen in Wiesbaden fehlen”.
Frau Hildegard Fiebig ist aus Landeshalt und unter
dem Mädchennamen Schibille sicher noch vielengut in
Erinnerung. Den Geburtstagskindern gelten herzliche
Glückwünsche! Alles Gute und gute Gesundheit, auch
weiterhin!
Bruno Bojack, Georg-Baumann-Straße 1, 8018 Gra-
fing bei München, wird a:n 22. <Juni dieses Jahres 70
Jahre alt. Es geht ihm noch gut un:l cr ist dankbar -
und zufrieden - und freut sich, daß er noch den Gar-
ten bebauen kann. Es ist sein Hobby. Seinen bisheri-
gen Garten hat er abgeben müssen, der Grund ist zum
Bauland geworden. In der Nähe bekam er* als Ersatz ein Stück Wiese, das Jetzt wieder wie ein Gartenan-
zusehen ist. Es stecht i’iel Aroeit darin, er hat aber
schon wieder geerntet. Eine gemirt I iche Eckf.2 ist aud7 hergerichtet, wo er sich aucl~ im Licye-,!Lr:-11 t71al aus-
ruhen und ein Glas Bier trinken kann. Siclierwerden
ihn noch viele Neui-nittelwailier Lennen, o»~~vohl cr ja
schon 1927 von dort wegqing. Bruno Rojack hat :‘ocn bis vor zwei Jahren im Berufslrbengestjrider-i und ist
jetzt Rentner. Im Juli will er zu seinen Gcs&wistern
in die DDR fahren, sie leben noch alle vier. Richard
Berger und Se!ma Beck: :yill er bei (:ii:;cr. Reis- auch
besuchen, da man sich jetzt in der DDi? doch freir;j-
giger bewegen kann. Er grUnt alle Neumittelwalder -
die ihn lkennen - herrlich. Wir wünschen ihm für das
neue Lebensjahrzehnt alles Gute!
Am 1. Mai ist in einem Altersheim in Jena Frau Helene
Trenkel geborene Dziallas aus Neumittelwalde im Al.
Lebensjahr gestorben. In ihrem Nachlai? befand sic11
eine Aufzeichnung, worin sie bat, Ihren Tod irn Hei-
matblatt bekanntzugeben, damit die Neumittelwalder
wissen, daß die Familie aufgelöst ist. Der Sohn Sig-
frid ist im zweiten Weltkrieg gefallen und ihrEhegat-
te Wilhelm Trenkel ist im Jahre 1959 gestororn. Die
entfernteren Verwandten, die auch für die Beisetzung
sorgten, leben alle in der heutigen DDR. Frau Tren-
kel soll in den letzten Jahren ihre Lebernseinsteilung
sehr getin<c,r.t haben. Alle, die sie kannten, werden
sie nicht vergessen.
Nr. 6/1976 GroR Wartenberger Heimatblatt Seite 5
pRY!Em Heimatkreistreffen 1WB2. September In Ausweispapieren, die für den
Gebrauch im Inland bc;timmt sind, dürfen nach einer Anweisung des Bundesinnenministers für Orte im Reichsgebiet nach den Grenzen von 1937 polnische Bezeichnungen nicht verwendet werden. In Reise- pässen dürfen polnische Ortsnamen dann eingetragen werden, (mit deutscher Bezeichnung in Klam- mern), wenn die Reisepässe für Reisen in den polnischen Macht- bereich benutzt werden und der Betroffene nach 1945 dort geboren ist. Dies geschieht, weil Polen an- derenfalls kein Visum bewilligen würde. Der Betroffene hat einen Anspruch auf einen zweiten Reise- paß mit deutscher Ortsbezeichnung. Eine ähnliche Regelung besteht für die Ausstellung von Ehefähigkeits- zeugnissen, die für die Eheschlie- ßung mit im polnischen Machtbe- reich lebenden Personen benötigt werden.
Der Ministerpräsident des Lan- des Niedersachsen, Dr. Ernst Al- brecht, empfing den Bundesvorsit- zenden der Landsmannschaft Schlesien, Dr. Herbert Hupka, MdB, und die drei stellvertretenden VOr- sitzenden Heinz Lorenz, Franz Ma- der, MdL, und Helmut Kostorz ZU einem eineinhalbstündigen Ge- spräch. Inhalt des Gespräches war die vor 25 Jahren vom Lande Nie- dersachsen übernommene Paten- schaft für Schlesien. Diese Paten- schaft habe, wie der Ministerpräsi- dent ausführte, nichts an ihrer Be- deutung verloren und soll mit allen Kräften auch weiterhin gepflegt werden. ,,Das deutsche Volk einig in seinen Stämmen”, dieser Satz aus der Weimarer Verfassung gelte uneingeschränkt auch heute und übertrage uns die Pflicht, in Verant- wortung vor der Geschichte den Schlesiern alle Möglichkeiten zu eröffnen, im Bewußtsein unseres Volkes gegenwärtig zu bleiben.
Einen besonders breiten Raum nahm während des Gespräches die Eingliederung der jetzt zu uns kom- menden Spätaussiedler ein. Mit Genugtuung nahmen die Schlesier zur Kenntnis, daß Ministerpräsident Dr. Albrecht die besondere Ver- pflichtung des Landes Niedersach- sen für das in den deutsch-polni-
Abs.:
(Vorname, Name) den
(StraBe, &NsWJmmer) ” ..
(Postleitzahl, Wohnort)
An
den Landkreis Grafschaft Schaumburg Abteilung ‘20
326 Rinteln
Betr.: 1 1 . Heimatkreistreffen des Kreises Groß Wartenberg
am 11. und 12. September 1976 in Rinteln.
Quartieranmeldung
An dem am 1 1. und 12. September in Rinteln/Weser
stattfindenden 1 1 .Heimattreffen des Kreises Groß Warten-
berg nehme ich mit Personen teil.
Ich reise an mit
eigenem PKW - Bahn - Omnibus.*
Quartier wird benötigt für Personen vom
bis ( Nächte), und zwar
Einbettzimmer Doppelzimmer Dreibettzimmer.*
Nach Möglichkeit wünsche ich folgende Unterbringung:
Gasthaus - Hotel - Privathaus - Jugendherberge.*
* Nichtzutreffendes bitte streichen.
Bitte deutlich schreiben!
(Unterschrift)
sehen Vereinbarungen verbindlich ausgehandelte Offenhalten der Aussiedlung für alle aussiedlungs- willigen Deutschen herausstellte und zugleich Maßnahmen zur be- schleunigten Integration der Aus- siedler ankündigte.
Die Landsmannschaft Schlesien bot ihre reichen Erfahrungen auf diesem Gebiete an, und es wurde eine enge Zusammenarbeit zwi- schen dem Patenland Niedersach- sen und der Landsmannschaft Schlesien vereinbart.
Päpstliche Auszeichnung für Edelhard Rock
Papst Paul VI. hat unseren Kollegen E d e 1 h a rd R o c k - Herausgeber des ,,Schlesischen Gebirgsboten“ und der ,,Oberlausitzer Rundschau“ - zum Comtur des Sylvesterordens ernannt. Mit der Er- hebung in den Comturstand und der da- mit verbundenen Verleihung eines Hals- ordens hat der Papst - wie Bischof Jans- sen aus Hildesheim in einer Feierstunde in Wolfenbüttel betonte - die Verdienste Rocks anerkannt, die dieser sich innerhalb und außerhalb der Kirche im betont christlichen Geiste erworben hat. Wir gra- tulieren Edelhard Rock herzlich zu dieser Auszeichnung!
Seite 6 Groß Wartenberger Heimatblatt Nr. 6/1976
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Autobummel in die Ekholungsgebiete des SchaumburgerWeserberglandes
Die Schaumburg, das Wahrzeichen des Schaum- burger Weserberglandes, ist der Mittelpunkt einer anmutigen Landschaft Im Naturpark We- serbergland Schaumburg-Hameln, die Ihnen die Schaumburger Weserbergland-Route erschließt. Keine Schnellstraße, die nach der Stoppuhr be- fahren wird, sondern ein Rundkurs, der Ihnen auf Straßen, überwiegend abseits der Hauptver- kehrsströme, die Schönheiten der Landschaft nahebringt: so recht geeignet, mit dem Auto durchs Land zu bummeln Zahlreiche Waldpark- platze und Rastplätze laden zum Verweilen ein. Rund 80 km sind es, die wir ihnen fur einen
Grunen, die Einkehr In einer der hubsch gelege- nen Gaststatten, ein Aufenthalt in den romantt- sehen Städten oder ein Rundblick von den Ho- hen der Weserberge, vieles werden Sie ent- decken: bei Ihrem Autobummel ,,Rund um die Schaumburg”.
Gemeinde Auetal
Stadt Rinteln
25 000 Einwohner. Alte Festungs- und Unrversi tatsstadt mit zahlreichen Bauten der Gotik und der Weserrenaissance. Historischer Marktplatz. .I
Diesen Ort suchen Sie In Ihrer Autokarte noch vergebens. 1974 neu gegrundet aus den Gemein- den des Auetales zwischen der Wesergeblrgskette und den Buckebergen. Ein ‘wertes stilles Tal, ohne storende Industrie. Ein Plati fur den Indi. vidualrsten. Hier finden Sie noch den stillen Winkel, die Ruhe und Einsamkett. Dremachtige Suntelbuche her Raden vermittelt einen Ein- druck, was ungestorte Natur zu schaffen vermag. Freibad in Rolfshagen, Waldparkplatze, Wande- rungen,Wildbeobachtung. Auskunft: ^ . Gernerndeverwaltung Auetai,
erholsamen Austlug ausgesucnt nahen. Uo vvan- Hermatmuseum. Kloster Möllenbeck. Beheiztes -. - dern, Baden, Angeln, Segeln, ein Prcknrck Im Freibad, Waldfreibad Deckbergan,
3265 Auetal Ortster1 Rehren, Rodenberger Hallenbad Straße 5, Telefon: 0575213 61 3 62
Stadt Obernkirchen
Aite ßergbau- und Glashuttenstadt Weltwelt bekannt durch den ,,ObernkircherierSandstein” (Bremer Rathaus, Mlchaelrskirche Harnburg, Friedenspalast Haarlem, SchloR Kronsburg, Hel.
11.
HEIMAT-
KREIS-
T RE,FFEN 0
RINTEI-N
AN DER
WESER l
20 JAHRE PATENSCHAFT
singor). Strft mit Stiftskirche Beherztes Frerbad, Jugend-Bildungs-FreIzelt-Centrum Buckberg. Waldpark Krarnhagen mit Campingplatz, Schleß sportanlagen, Kegelbahnen Wanderungei? Park. platze, Wildbeobachtung Ortsprospekt und Auskunft: Verkehrsamt der Stadt Obernkrrchen, 4962 Obernkirchen, Rat- haus, Telefon: 05724110 22.
Nr. 6/1976 Groß Wartenherger Heimatblatt Seite 7
(Von Dr. Gerhard Göbel - au? seinem Lebensbericht)
Verlangt? nun ein Betroffener von drüben, nacndem
wir ihn in der’geschilderten einfachen Fo~,m ange-
schrieben hatten, sein Testamen! zurück, so begaben
Herr Kurtz und ich uns kurzer Hund zur Grenze bei
Granowe oder bei Krashen-Niefken, wo uns ein hierzu
bereiter deutscher Ztillner hinter cien Schlagbaum an
die wirkliche Grenze begleitete. Dort erwartete uns
der einfachst benachrichtigte Antragsteller, in Be-
gleitung eines polnischer Zollbeamten, un;i iibernahm
von uns, nachdem cr sich ausgewiesen hatte, - gegen
Quittung - das Dokument. Id- habe mit Herrn Kurtr da-
mals mehrere solcher F3lle auf dic~eunbüruhratische
Weise erlediqen und uns dadurch viele Schreibarbeit
ersparen können.
Leider blieb nicht aus, daß man eines 1.ages, vor <>/-
lem wohl in Warschau, wo sie in diesem Punkt crnp-
find icher zu sein schienen, Von unsei-em eigenwi I I i-
gen Rechtshilfegebaren Wind bekommen hatten. Auch
ich erhielt auf dem Dienstweg davon Nachricht und
wurde dabei in aller Form ersucht, mich ktinftig Dur?
in dieser Hinsicht streng an das Gesetz zu halten.
Dem Ersuchen waren in Fotokopie einige unserer nach
drüben gerichteter Schreiben zum Beweis flir unher
FehlverhaI ten beigefügt. Es mu8te offenbar hierzu so-
gar zu einem Notenwechsel zwischen Warschau unii
Berlin gekommen sein.
Mit der neuen Grenzlage des Amtsgerichts Neumittel-
walde hing auch die Besonderheit zusammen, duf3 mir
eines Tages ein Eisenbahner aus der ;poInischen Stadt
Adelnau, der einen Zug von dort nachNeumittelwalde
begleitet hatte, durch einen Neumittelwalder Bahn-
hofsangehörigen einen kollegialen Gruß des Adelnau-
er Richters bestellen ließ. Ich hatte mit diesemzumr
ebenfalls schon einige Male, natürlicheinvetxtändnis-
VOII, in der geschilderten Weise Rechtshilfeverkehr
unterhalten, wobei es sich vor allem um Auskünfte
über beim Gericht in Adelnau vorhandene Unterlagen
gehandelt hatte, diefür einen Neumittelwalder Rechts-
fal I irgendwie bedeutsam gewesen waren. Natürlich
erwiderte ich diese wohlgemeinten Grtifie über die
Reichsgrenze hinweg nicht minder herzlich.
Es herrshte ja damals zwisdien Deutshland und Po-
len eine Zeitlang so etwas, wie ein politisches ,;rdu- wetter”. Wir beide benachbarten Richter Patten des-
halb beabsichtigt, uns gelegentiich sogar einmal ge-
genseitig zu besuchen. Mein Oelser Präsident hatte
hierzu schon seine mündliche Genehmigurig erteilt. -
Aber die Lage zu Polen verschlechterte sich ja be-
kanntlich bald wieder. So blieb auch dieser wohlge-
meinte Plan auf der Strecke.
Einer gewissen Merkwürdigkeit entbehrte auch nicht,
daß ich während meiner Neumittelwalder Amtszeit au-
Rerdienstlich noch den Fremdenführer spielen mußte.
Die örtliche Partei!eitung hatte mich Hierum gebeten.
Ich übernahm gern dieseMitarbeit. Wir staatlichen Be-
diensteten sollten ja ohnehin ganz besonders in der
Partei mitarbeiten. Mich re’ IZ e zudem dieseTätigkeit t
sehr. Ich sollte, wie der Auftrag besagte, auswärtige
Gruppen, die häufig audi unser Neumittelwalder Grenz-
land zu informationszwecken bereisten, führen sowie
entsprechend unterrichten. Dabei hatte ich die Besu-
eher an die eindrucksvollsten Grenzstellen bei Neu-
mittelwalde,sovoralIem nachGranowe und Kraschen-
Niefken, zu begieiten und zunächst schon an Ort und Stelleauf diewidersinnigkeit der neuenGrenzziehung,
die zusammengehörige Feldgebiete, sogar Gehöfte und
Ortsteile sowie ganze Familien, mitleidlos trennte,
hinzuweisen. Anschließend mußte ich die Teilnehmer
zu mir in den Sitzungssaal des Amtsgerichtes bitten,
um ihnen dort über die neue Grenzlage bei Neumittel-
walde einen Kurzvortrag zu halten, an den sich meist
eine lebhafte Diskussion anschloß.
Unter diesen Grenzlandbesuchern, die in Abständen
während des ganzen Jahres zu uns kamen, befanden
sich nicht nur auswärtige Parteiorganisationen. Auch
Schüler oberer Volksschulklassen und höhererS&u-
len mit ihren Lehrern waren darunter, einmal wares
die Prima eines Lübener Gymnasiums, die nahe Fe-
stenberg ihr Ferienlager aufgeschlagen hatte. Regel-
mäßig zweimal im Jahr fand sich auch das sogenannte
,,Ostlandsemester ” der Breslauer Hochschulen zu sel.
chem Grenzlandbesuch bei uns ein, begleitet von ei-
nigen Hochschu!lehrern. Die hierzu gehörigen stu-
denten stammten aus außerschlesischen Landschaften.
Sie kamen na& Breslau, um hier unter erleichternden
wirtschaftlichen Bedingungen mindestens ein Seme-
ster lang zu studieren. Das deutsche Ostland, zu dem
in dieser Hinsicht noch Kanigsberg und Danzig zähl-
ten, sollte hierdurch in seinem Hochschulleben kul-
turel I gesttirkt werden. An den Grenzlandbesuchen
dieser Studenten aus Breslau nahmen bisweilen auch
AngehOrige der dort akkredierten ausländischenKon-
sulzte teil.
V.
Nun seien noch einige Vorkommnisse während meiner
Neumittelwalder Richtertätigkeit erwähnt, die zwar
ni&t mehrmit der besonderenGrenzlage des Gerichts,
wohl aber auch noch mit den allgemeinen dienstlichen
Verhältnissen dort zusammenhingen.
Als ich eines Tages im zeitigen Vormittagangestrengt
über einem eiligen und wichtigen Aktenstück brütete,
klopfte es recht zurückhaltend an die Tür meines
Dienstzimmers. Ich brachte, ob dieser unerwünsch-
ten Störung, nur ein kurzes und unwilliges ,,,Herein!”
tiber- meine Lippen, ohne dabei der Tür und den Ein-
tretenden eine sonderliche Aufmerksamkeit zuzuwen-
den. Nur fltichtigkonnte ic? dort zwei recht merkwür-
dig sportlich gekleidete Herren im Hereintreten ins
Zimmer erkennen, denen ich etwas herrisch zurief,
sie möchten erst einmal Platz nehmen und abwarten,
bis ich für sie Zeit haben würde. Die Herren setzten
sich daraufhin folgsam auf die harte Bank, die durch
eine Barriere von dem übrigen Dienstraum get rennt
und für den Publikumsverkehr bestimmt war. - Hier
harrten sie geduldig aus, bis ich Zeit fand nach ihrem
Begehr zu fragen. Da erhob sich der offenbar ältere
von ihnen, ein kleiner etwas korpulenter Herr, und
sagte in leisem Ton, er wäre der neueGeneralstaats-
anwalt Dr. Sturm aus Breslau, der mit seinem Refe-
renten Dr.Labriga (früher übrigens einmal Richter in
Groß Wartenberg) heut einmal meinem Gefängnis eitx?n
Besuch abstatten möchte. Mir war nun zwar blitzartig
klar, daß sich damit eine hochoffizielle Gefängnisre-
vision anbahnte. Aber dennoch behielt ich nunmeinen
Gleichmut bei und tat so, als wenn gar nichts Beson-
deres geshehen wäre. Die sich anschließende Besich-
tigung unseres Gefängnisses fiel sehr zufriedenstel-
lend aus. Fortsetzung felg,
Seite 8 Groß Wartenberger Heimatblatt Nr. 6/1976
Und nun sinken meine Flammen Langsam in sich selbst zusammen.
Wir nehrnen Abschied von
Hermann Reimnitz * 21.1.1893 I 8.4. 1976
Elisabeth ReimniQ geb. Rienau
Rudolf Reimnitj und Adelheid geb. Rienau
Erk Reimnib und Käte geb. Wiesmann
Volker Reimnib und Birgit geb. Knorr
Ulrich Schmucker und Frauke geb. Reimnitz
Olaf Reimni$ und Christiane geb. Aurich
Hartmut Reimni$ und Ilse geb. Schemmel
und 12 Enkelkinder
Kampen, 12. April 1976
Die Beisetzung der Urne fand im engsten
Familienkreis in Keitum statt.
Mitten aus einem schaffensreichen t-eben
verließ uns plötzlich nach schwerer Krank-
heit mein lieber Mann, Bruder, Schwager
und Onkel
Hermann Müller s9.7.1912 t3.5.197ii
aus Landeshut (Riesengebirge).
In stiller Trauer:
GERTRUD MÜLLER geb. Kugler (Honig)
und alle Angehörigen
404 Neuß 22 - Holzheim, den 3. 5. 1976
Lövel ingerstraße 17
Die Beerdigung fand statt am 7. 5. 1976
auf dem Friedhof Neuß-Holzheim.
Am 1. Mai starb im Singerheim in Jena
Frau Helene Trenkel geb. Dziallas
aus Neumittelwalde, im 81. Lebensjahr.
Nie hat sie die liebe Heimat vergessen
und trauerte all die Jahre um den ein-
zigen Sohn Sigfrid und ihren lieben Mann
Mann, Wilhelm Trenkel, der schon 1959
verstorben ist.
L. Kursawe.
Ein Herz hat aufgehört zu schlagen
und nimmermOde Hände haben Ruh.
t -Unsere geliebte, herzensgute Mutter, Großmutter. SC+IWES!EW und
sdlwägerln
Minna Rossk geb. Günzel
+ 11.9. 1889
ist am 8. Mai 1976 um 1.20 Uhr, auch für sie selbst unerwartet. fern ihrer geliebten He!mat Schlesien, im Alter von fast 87 Jahren. in Frle-
den eingeschlafen und zur ewigen Ruhe heimgegangen.
In stiller Trauer:
Carl W. E. RosB Oberregierungsrat Waltraut Engelbrecht geb. Rosse nebst weltwen Anverwandten
Coburg-Creidlitz, den 10. Mai 1976
Die Einäscherung fand am Mittwoch, 12. Mei 1970. um 11 Uhr in Coburg
statt.
Gott der Herr, hat heute das lange,
schwere Leiden unseres lieben Ver-
storbenen durch einen sanften Tod
beendet.
Herr Michael Milde *27.3.1900 tll.5.1976
Un- ihn trauern:
Erna Milde geb. Horn
Ruth Aibertz geb.. Milde
und Sohn Olaf
Dorothea Klaus geb. Milde
Hans-Georg Milde mit Familie
8174 Ried, Franz-Marc-Straße 45
(früher Festenberg/Groß Wartenberg)
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Familienanzeigen in der Heimatzeitung
benachrichtigen alle Heimatfreunde und werden
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