12
1 Standardregler Version 19.05.04 2 Übersicht PID-Regler Einstellregeln von Ziegler und Nichols Charakterisierung von Regelstrecken Faustformelverfahren 3 Grundstruktur einer Regelung Reglerfunktional: u(t)=F{e(t)} Regler Regel- strecke Führungs- größe w(t) Regelgröße y(t) Stellgröße u(t) Regel- abweichung e(t) + - 4 Gesichtspunkte für die Strukturwahl Flexibilität: Das Reglerfunktional soll an unterschiedliche Regelungsstrecken und –ziele anpassbar sein. Der Aufwand für die technische Realisierung des Regler- funktionals soll nicht zu groß sein. Transparenz: Veränderungen der Werte der Reglerpara- meter sollen sich überschaubar auf das Regelungsver- halten auswirken. Dies ist eine Voraussetzung für die Optimierbarkeit der Reglerparameter von Hand. Es sollen mathematische oder rechnergestützte Verfahren zur modellgestützten Optimierung der Reglerparameter verfügbar sein.

Grundstruktur einer Regelung Gesichtspunkte für die ... · 10 37 Charakterisierung von Regelstrecken ohne Ausgleich anhand ihrer Sprungantwort Wendetangente Wendepunkt x(t) x T g

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Page 1: Grundstruktur einer Regelung Gesichtspunkte für die ... · 10 37 Charakterisierung von Regelstrecken ohne Ausgleich anhand ihrer Sprungantwort Wendetangente Wendepunkt x(t) x T g

1

1

Standardregler

Version 19.05.04

2

Übersicht

PID-ReglerEinstellregeln von Ziegler und NicholsCharakterisierung von RegelstreckenFaustformelverfahren

3

Grundstruktur einer Regelung

Reglerfunktional: u(t)=F{e(t)}

Regler Regel-strecke

Führungs-größe w(t)

Regelgröße y(t)Stellgrößeu(t)

Regel-abweichung e(t)+

-

4

Gesichtspunkte für die Strukturwahl

Flexibilität: Das Reglerfunktional soll an unterschiedliche Regelungsstrecken und –ziele anpassbar sein.

Der Aufwand für die technische Realisierung des Regler-funktionals soll nicht zu groß sein.

Transparenz: Veränderungen der Werte der Reglerpara-meter sollen sich überschaubar auf das Regelungsver-halten auswirken. Dies ist eine Voraussetzung für die Optimierbarkeit der Reglerparameter von Hand.

Es sollen mathematische oder rechnergestützte Verfahren zur modellgestützten Optimierung der Reglerparameter verfügbar sein.

Page 2: Grundstruktur einer Regelung Gesichtspunkte für die ... · 10 37 Charakterisierung von Regelstrecken ohne Ausgleich anhand ihrer Sprungantwort Wendetangente Wendepunkt x(t) x T g

2

5

Unterschiedliche Parametrisierungen des PID-Reglers

Kp

e u++ +

KI

Kdddt

1

e u+

+ +

Tvddt

∫ K R1Tn

mathematische Parametrisierung

technisch übliche Parametrisierung

KR : ReglerverstärkungTn : NachstellzeitTv : Vorhaltezeit

KR=KPTn=KP/KITv=KD/KP

KP=KRKI=KR/TnKD=Tv KR

6

Reglergesetz des PID-Reglers

Regelabweichung e(t), Stellgröße u(t)Reglerfunktional: e(t) -> u(t)

P-Anteil: „Je größer die Regelabweichung e umso größer die Stellgröße u“.I-Anteil: „Je länger eine Regelabweichung e auftritt, umso stärker muss die Regelung eingreifen.“D-Anteil: „Je stärker sich die Regelabweichung e verändert, umso stärker muss die Regelung eingreifen.“

0

( ) ( ) / ( ) ( )t

R R n R vu t K e t K T e d K T e tτ τ= + +∫

7

Transparenz der technisch üblichen Parametrisierung des PID-Reglers

1

e u+

+ +

Tv d dt

∫ KR1 Tn

Vv dynamisches

System

Verstärkungsfaktor

RegelstreckePID-Regler

+ +

ϑsoll ϑist

Zur Transparenz von KR:

Änderungen des Verstärkungsfaktors V der Regelstrecke lassen sich durch Änderungen von KR kompensieren.

8

Transparenz der technisch üblichen Parametrisierung des PID-Reglers

0 2 4 6 8 t

-1

0

-2

1

2

e

e(t) e(t/2)

0 2 4 6 8 t

u(t) u(t/2)

u

-50

-10

-15

51015

Zur Transparenz von Tn und Tν: Leichte Anpassbarkeit an ein verändertes Zeitverhalten der Regelstrecke

Ausgezogene Kurven: KR = 5, Tn = 2, Tν = 1Gestrichelte Kurven: KR = 5, Tn = 4, Tν = 2

Page 3: Grundstruktur einer Regelung Gesichtspunkte für die ... · 10 37 Charakterisierung von Regelstrecken ohne Ausgleich anhand ihrer Sprungantwort Wendetangente Wendepunkt x(t) x T g

3

9

Die Übertragungsfunktion des P- und I-Reglers

KR E U K IR

s E U

P-Regler:=

−=

Zeitbereich :LaplaceBereich :

R

R

Übertragungsfunktion

u K e

U K E

I-Regler: =

=

− =

⇒ =

∫0

Übertragungsfunktion

Zeitbereich : ( ') '

Differentiation :Laplace Bereich :

t

IR t

IR

IR

IR

u K e t dt

u K esU K E

KU Es

10

Die Übertragungsfunktion des PI-Reglers

Zeitbereich:

Differentiation:

0

1( ') ')

t

R tn

u K e e t dtT

= + ∫

RR

n

Ku K e eT

= +

Laplace-Bereich:

RR

n

KsU K s ET

= +

⇒ Übertragungsfunktion:

= +

1( ) 1R

n

G s KT s

11

Die Übertragungsfunktion des PID-Reglers

Zeitbereich: τ τ

= + +

∫0

1( )

t

R vtn

deu K e e d TT dt

Differentiation: = + +RR R v

n

Ku K e e K T eT

Laplace-Bereich:

= + +

⇒ = + +

2

2 1

RR R v

n

Rv

n

KsU K sE E K T s ET

KU T s s Es T

⇒ Übertragungsfunktion:

= + +

2 1

( ) Rv

n

KG s T s ss T

12

Der P-Regler

t

u

Reglerfunktional: Ru K e=

KR: „Übertragungsbeiwert“

Übertragungsfunktion: G(s) = KR

Sprungantwort:

Symbol:

Page 4: Grundstruktur einer Regelung Gesichtspunkte für die ... · 10 37 Charakterisierung von Regelstrecken ohne Ausgleich anhand ihrer Sprungantwort Wendetangente Wendepunkt x(t) x T g

4

13

Der I-Regler

t

u

Steigung KIR

Reglerfunktional:0

( )t

IR t

IR

u K e d

u K e

τ τ=

⇒ =

Übertragungsfunktion: =( ) IRKG ss

Sprungantwort:

Symbol:

14

Der PD-Regler

t

u Impulsfläche KR Tv

KR

Reglerfunktional: = +

R vdeu K e Tdt

Tv: Vorhaltezeit

Übertragungsfunktion: = +( ) (1 )R vG s K T s

(Zählergrad > Nennergrad!)

Sprungantwort:

Symbol:

= ++

( ) (1 )1

vR

T sG s KTs

D-Anteil wird technisch durch ein DT1-Glied realisiert mit T<<Tv

15

Elektronische Realisierung von P-Reglern

u e 1

e 2 R

R R 1

R 2

R 0

P-Regler, Summation, Differenzbildung:

0 02 1

2 1

R Ru e eR R

= −Inverter

16

Elektronische Realisierung von I- und PI-Reglern

R 0

R

C

R

C I-Regler:

PI-Regler:

= −∫1u e dt

RC

= − −∫ 01

Ru e dt eRC R

Page 5: Grundstruktur einer Regelung Gesichtspunkte für die ... · 10 37 Charakterisierung von Regelstrecken ohne Ausgleich anhand ihrer Sprungantwort Wendetangente Wendepunkt x(t) x T g

5

17

Der PI-Regler

t

u Steigung KIR /Tn

Tn

KR

Reglerfunktional:0

1( ) )

t

R tn

u K e e dT

τ τ

= +

∫KR: ÜbertragungsbeiwertTn: Nachstellzeit

Übertragungsfunktion: = +1

( ) (1 )Rn

G s KT s

Sprungantwort:

Symbol:

18

Elektronische Realisierung von D-Reglern

R

C

L

R

Realisierung mit Kapazität:

= −( )G s RC s

Realisierung mit Induktivität:

= −( )LG s sR

19

Elektronische Realisierung von PID-Reglern

= − + + +0 10 1

1 0 1 0

1( ) ( )

R CG s R C sR C R C s

R 0

R1

C0

C1

P I D

20

Industrieller PID-Regler

Anti- Windup

u

TnK R

K R

K RTVZ

e

y

z

1

TV

Standard-PID

P

I

D

Vorfilter für D-Anteil

Anti-Windup

Stellgrößen-begrenzer

Unempfindlich-keitszone

Störgrößen-aufschaltung

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6

21

Modellgestützte Regleroptimierung

Regelungsziele

Modell der Regelstrecke

reale Regelstrecke

Optimierungsverfahren

Reglerparameter

KR Tn Tv

Modellgestützte Optimierung eines PID-Reglers

22

Einstellregeln von Ziegler und Nichols Neuronales Netz

artikulierbares Wissen:Regelstrategien WENN-DANN-Regeln

Regelstrecke( )R vn

1 deu=K 1 e t ' dt ' T

T dt + +

KR Tn Tv

e u ϑ istϑsoll

Einstellung der Reglerparameter eines PID-Reglers von Hand

23

Einstellregeln von Ziegler und Nichols

Klassisches Verfahren zur Dimensionierung von PID-ReglernReglereinstellung ohne StreckenmodellAnalyse der Sprungantwort der Strecke (open-loop)

Ermittle Kenngrößen der SprungantwortBestimme aus diesen die Parameter des PID-Reglers

Analyse des geschlossenen Regelkreises (closed-loop)Stabilisiere Strecke mit einem P-Regler, Erhöhe die statische Verstärkung des Reglers bis der geschlossene Kreis instabil wirdErmittle die Reglerparameter aus Kenngrößen im grenzstabilen Verhalten.

24

Einstellregeln von Ziegler und Nichols

Closed-Loop-VerfahrenVoraussetzung: Die Regelstrecke ist stabil und kann zeitweise im grenzstabilen Bereich betrieben werdenDer Regelkreis wird mit Hilfe eines P-Reglers geschlossen.Die Reglerverstärkung wird solange erhöht, bis der geschlossene Kreis nach einer Sollwertänderung eine Dauerschwingung ausführt. Die dabei eingestellte Reglerverstärkung heisst KR,k, die Periodendauer Tk.

Page 7: Grundstruktur einer Regelung Gesichtspunkte für die ... · 10 37 Charakterisierung von Regelstrecken ohne Ausgleich anhand ihrer Sprungantwort Wendetangente Wendepunkt x(t) x T g

7

25

Kritische Verstärkung und Periodendauer

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 200

0.2

0.4

0.6

0.8

1

1.2

1.4

1.6

t

y(t)

Kp=5

Kp=3

Kp=1

Tk≈2

26

Einstellregeln von Ziegler und Nichols

TνTnKRRegler

0,12 TK0,5 TK0,6 KR,kPID

-0,88 Tk0,45 KR,kPI

--0,5 KR,kP

Stabilitätsgrenze des proportional geregeltenSystems wird experimentell ermittelt

KR,k: kritische VerstärkungTk: Periodendauer bei kritischer Verstärkung

27

Einstellregeln von Ziegler und NicholsRegelstrecke:

Kritische Verstärkung KR,k= 5Periodendauer Tk= 2P-Regler: KR=2.5 -> Kp=2.5PID-Regler: KR=2.25, Tn=1.76 -> Kp=2.25, KI=1.28PID-Regler: KR=3, Tn=1 , Tv=0.24 -> Kp=3, KI=3, KD=0.72

ziegler_nichols.mdl

28-2 0 2 4 6 8 100

0.5

1

1.5

u(t),y(t)

t

Sprungantwort

Die Sprungantwort (Übergangsfunktion) beschreibt wie die Regelstrecke auf eine sprungförmige Eingangsgröße reagiert.Sprungfunktion:

0 für 0( )

1 für 0t

tt

σ<

= ≥

Sprungfunktion u(t)

Sprungantwort y(t)

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8

29

Statische Verstärkung

Für stabile Systeme nähert sich die Sprungantwort für t->∞ einem Endwert y(∞), der die statische Verstärkung Ks des Systems beschreibt.

-2 0 2 4 6 8 100

0.5

1

1.5

u(t),y(t)

t

Statische Verstärkung

30

Sprungantwort des geschlossenen Regelkreises

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 200

0.5

1

1.5

t

y(t)

PID-Regler

PI-Regler

P-Regler

310 1 2 3 4 5 6 7 8 9 100

0.5

1

1.5

y(t)

t

Sprungantwort des geschlossenen RegelkreisesReduktion des Überschwingens durch größere Nachstellzeit Tn=2

Tn=1

Tn=2

32

Einstellregeln von Ziegler und Nichols

Voraussetzungen: Die Regelstrecke ist stabil und weist näherungsweise aperiodisches Übergangsverhalten auf.Durch Experimente mit der Regelstrecke wird die Sprungantwort bestimmt.Aus der Sprungantwort werden statische Verstärkung Ks, Totzeit Ttund Ausgleichszeit Tg bestimmt

pt_1_T_t.mdl

Page 9: Grundstruktur einer Regelung Gesichtspunkte für die ... · 10 37 Charakterisierung von Regelstrecken ohne Ausgleich anhand ihrer Sprungantwort Wendetangente Wendepunkt x(t) x T g

9

33

Einstellregeln von Ziegler und Nichols

Statische Verstärkung Ks, Totzeit Tt und Ausgleichszeit Tg

Tt=2

Tg=3Ks=2

Wendetangente

Wendepunkt

34

0 0.5 1 1.5 2 2.5 3 3.5 4 4.5 50

0.2

0.4

0.6

0.8

1

1.2

1.4

y(t)

t

Einstellregeln von Ziegler und NicholsStatische Verstärkung Ks, Verzugszeit Tu , Ausgleichszeit Tg

Tu

Tg

Ks

Wendetangente

Wendepunkt

35

Regelstrecken ohne Ausgleich

u x ∫ 1

1 t

x(t)

u(t)

x

u

Gleichstrommotor

Teilsystem ∫ϕω

Integrierglied (links) mit Sprungantwort x(t) als Beispiel für eine Regelstrecke ohne Ausgleich

Gleichstrommotor als Beispiel für eine Regelstrecke ohne Ausgleich. Die Eingangsgröße u ist eine elektrische Spannung, die Ausgangsgröße ϕ ist der Drehwinkel. Die Winkelgeschwindigkeit ω ist eine innere dynamische Größe.

36

Charakterisierung von Regelstrecken mit Ausgleich anhand ihrer Sprungantwort

Wendetangente

Wendepunkt

x(t)Tg

KS

Tut

x

Charakterisierung der Sprungantwort einer Regelstrecke mit Ausgleich durch die Kenngrößen

- Statische Verstärkung KS

- Verzugszeit Tu

- Ausgleichszeit Tg

Page 10: Grundstruktur einer Regelung Gesichtspunkte für die ... · 10 37 Charakterisierung von Regelstrecken ohne Ausgleich anhand ihrer Sprungantwort Wendetangente Wendepunkt x(t) x T g

10

37

Charakterisierung von Regelstrecken ohne Ausgleich anhand ihrer Sprungantwort

Wendetangente

Wendepunkt

x(t) x

Tg KIS

Tu t

Charakterisierung der Sprungantwort einer Regelstrecke ohne Ausgleich durch die Kenngrößen KIS , Tu und Tg . Dargestellt ist die Ableitung der Sprungantwort x(t) der Regelstrecke für eine sprungförmige Änderung der Eingangsgröße mit der Sprunghöhe 1.

( )x t

38

Einstellregeln von Ziegler und Nichols

TνTnKRRegler

0.5 Tt2 Tt1.2 Tg/KsTtPID

-3.33 Tt0.9 Tg/KsTtPI

--Tg/KsTtP

Statische Verstärkung Ks , Totzeit/Verzugszeit Tt ,Ausgleichszeit Tg

Ks=2 , Tt =2 , Tg=3P : KR=0.75PI : KR=0.67, Tn=6.66 PID : KR=0.9, Tn=4, Tv=1

pt_1_T_t_PID.mdl

39

Sprungantwort des geschlossenen Regelkreises

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 200

0.2

0.4

0.6

0.8

1

1.2

1.4

t

y(t)

PID-Regler

PI-Regler

P-Regler

40

Sprungantwort des geschlossenen Regelkreises

PID-Regler mit reduziertem Überschwingen Tn=4Tt

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 200

0.2

0.4

0.6

0.8

1

1.2

1.4

y(t)

t

Tn=2Tt

Tn=4Tt

Page 11: Grundstruktur einer Regelung Gesichtspunkte für die ... · 10 37 Charakterisierung von Regelstrecken ohne Ausgleich anhand ihrer Sprungantwort Wendetangente Wendepunkt x(t) x T g

11

41

Faustformeln nach Samal

Faustformeln für Regelstrecken mit Ausgleich

Reglertyp

Regelungsziele

gutes Führungsverhalten gutes Störverhalten

möglichst keinÜberschwingen

Überschwingenakzeptabel

möglichst keinÜberschwingen

Überschwingenakzeptabel

K ~~ 0.3R1

K S T u

T g K ~~ 0.71R1

K S T u

T g K ~~ 0.3R1

K S T u

T g K ~~ 0.71R1

K S T u

T gP

PIK ~~ 0.34R

1K S T u

T g

T ~~ 1.2n T g

K ~~ 0.59R1

K S T u

T g

T ~~n T g

K ~~ 0.59R1K S T u

T g

T ~~ 4n Tu

K ~~ 0.71R1

K S T u

T g

T ~~ 2.3n Tu

PIDK ~~ 0.59R

1K S T u

T g

T ~~n T g

K ~~ 0.95R1

K S T u

T g

T ~~n Tg

K ~~ 0.95R1K S T u

T g

T ~~ 2.4n T u

K ~~ 1.2R1

K S T u

T g

T ~~ 2n T u1.35

T ~~v Tu T ~~v Tu T ~~ 0.42v Tu T ~~ 0.42v Tu0.470.5

42

Faustformeln für Regelstrecken ohne Ausgleich

Reglertyp

Regelungsziele

gutes Führungsverhalten gutes Störverhalten

möglichst keinÜberschwingen

Überschwingenakzeptabel

möglichst keinÜberschwingen

Überschwingenakzeptabel

K ~~ 0.3R1

K IS T uK ~~ 0.71R

1K T u

K ~~ 0.3R1

K T uK ~~ 0.71R

1K T u

P

PIK ~~ 0.34R

1K T u

K ~~ 0.59R1

K T uK ~~ 0.59R

1K T u

T ~~ 4n Tu

K ~~ 0.71R1

K T u

T ~~ 2.3n Tu

PID K ~~ 0.59R1

K T uK ~~ 0.95R

1K T u

K ~~ 0.95R1

K T u

T ~~ 2.4n Tu

K ~~ 1.2R1

K T u

T ~~ 2n Tu

T ~~v Tu T ~~v Tu T ~~ 0.42v Tu T ~~ 0.42v Tu0.470.5

1

IS

1

IS

1

IS

1

IS

1

IS

1

IS

1

IS

1

IS

1

IS

1

IS

1

IS

1

bzw.

PI

Faustformeln nach Samal

43

Entwurfsbeispiel für das Faustformelverfahren

Glühofenu ϑ

MessgliedStellglied

Strukturbild eines gasbeheizten Glühofens mit der Eingangsgröße u (Ventilstellung des Gasventils) und der Ausgangsgröße ϑ (Temperatur)

Aus der Sprungantwort liest man die Kennwerte

= = =2 2 10.7 310u gK T T

44

Entwurfsbeispiel für das Faustformelverfahren

ϑ

2000

1500

1000

500

0

°C 2000

1500

1000

500

0

uϑ(t)

u(t)

t/s0 400 800 1200 1600

Ks= =220001000

ϑ

2000

1500

1000

500

0

°C

ϑ(t)

t/s0 100 200 300 400

Tg

Tu

Sprungantwort ϑ(t) des Glühofens für u(t) ≡ 1000

Page 12: Grundstruktur einer Regelung Gesichtspunkte für die ... · 10 37 Charakterisierung von Regelstrecken ohne Ausgleich anhand ihrer Sprungantwort Wendetangente Wendepunkt x(t) x T g

12

45

Entwurfsbeispiel für das Faustformelverfahren

Hiermit liefert die Faustformeltabelle für die Entwurfs-ziele „gutes Führungsverhalten“ und „möglichst kein Überschwingen“ folgende Einstellwerte für die Ausle-gung eines P-, PI- bzw. PID-Reglers:

P KR = 4.35PI KR = 4.93 Tn = 372PID KR = 8.55 Tn = 310 Tν = 5.35

GlühofenRegler r e u ϑ

Glühofen-Regelungssystem46

Entwurfsbeispiel für das Faustformelverfahren

0 100 200 300 400t/s

u(t)

ϑ

1200

1000°C

800

600

400

200

0

u

12000

10000

8000

6000

4000

2000

0

ϑ(t)

ϑsoll

P

0 100 200 300 400t/s

u(t)

ϑ

1200

1000°C

800

600

400

200

0

u

12000

10000

8000

6000

4000

2000

0

ϑ(t)

ϑsoll

PI

0 100 200 300 400t/s

u(t)

ϑ

1200

1000°C

800

600

400

200

0

u

12000

10000

8000

6000

4000

2000

0

ϑ(t)

ϑsoll

PID