GT78542017 Baugrundgutachten VAZGampern · 2018. 10. 11. · ISO 14688-1 und ÖNORM B 4400-1 ingenieurgeologisch aufgenom-men. Die Ergebnisse sind in den Anlagen 3 in Form von geologischen

Geotechnik Tauchmann GmbH A-4641 Steinhaus bei Wels – Magazinstraße 3 Tel: 07242-211642 Fax: 07242-211593 e-mail: [email protected] Seite 1 von 14

Geotechnisches Gutachten Projekt:

BV Veranstaltungszentrum Gampern

Lage: Auftrag: Bauherr: Auftraggeber:

Grst. Nr. 5704/2 und Teil von 5704/1 KG 50307 Gampern Bodenuntersuchungen & Baugrundgutachten Gemeinde Gampern Gampern 50 A-4851 Gampern ARGE Generalübernehmer eww Anlagentechnik GmbH & Berger Bau GmbH Griesmühlstraße 6 4600 Wels

Datum: 25.01.2018 Projektnummer:

GT78542017

BV Veranstaltungszentrum Gampern Geotechnisches Gutachten GT78542017 vom 25.01.2018 Bodenuntersuchungen – Baugrundgutachten


Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines und Aufgabenstellung ................................... 3 2 Methodik und durchgeführte Untersuchungen ................. 4 3 Untersuchungsergebnisse ................................................... 5

3.1 Lage und Morphologie ................................................... 5 3.2 Geologie ........................................................................... 5 3.3 Hydrogeologie ................................................................. 7 3.4 Rammsondierungen ........................................................ 7 3.5 Bodenmechanische Laboruntersuchungen ............... 7 3.6 Radonpotential ................................................................ 8 3.7 Erdbebengefährdung ..................................................... 8

4 Beurteilung ............................................................................ 8

4.1 Bodenklassen und Bodenmechanische Kennwerte .. 8 4.2 Tragfähigkeitsbeurteilung ............................................... 9 4.3 Gründungsmaßnahmen Fundamente ....................... 10 4.4 Gründungsmaßnahmen Fußboden . Fehler! Textmarke nicht definiert. 4.5 Gründungsmaßnahmen Verkehrsflächen ................. 11 4.6 Versickerung Oberflächenwässer ............................... 12 4.7 Beurteilung gemäß Deponieverordnung ................. 12

5 Schlussbemerkungen ........................................................ 14 Verzeichnis der Anlagen 1 Lagepläne 2 Geologische Schnitte 3 Schichtprofile 4 Rammprotokolle 5 Fotodokumentation



1 Allgemeines und Aufgabenstellung Die Gemeinde Gampern plant auf den Grundstücken Nr. 5704/1 und 5704/2 der KG 50307 Gampern ein neues Veranstaltungszentrum zu errichten. Vom Bauherrn erhielten wir den Auftrag, die im Bereich des Projektstandortes anstehenden Bodenverhältnisse orientierend zu erkunden und ein Baugrundgutachten zu erstellen. Für die Bearbeitung des Auftrags wurde uns der Einreichplan mit Plandatum vom 19.09.2017 übermittelt. Zusätzlich wurde auf einschlägige Fachliteratur, geologische Karten und Ergebnisse von Bodenuntersuchungen aus der näheren Umgebung zurückgegriffen. Das geplante Gebäude weist Grundrissabmessungen von etwa 40 x 33 m auf und soll nicht unterkellert und eingeschossig errichtet werden. Die geplante Fußbodenoberkante 0,00 liegt bei 508,95 m ü.A. Über die Gebäudelasten liegen uns keine Angaben vor. Nach den uns derzeit zur Planung vorliegenden Angaben ist gemäß ÖNORM B 1997-2 das Bauvorhaben der geotechnischen Kategorie 2 zuzuordnen. Gemäß der digitalen Gefahrenhinweiskarte des Landes Oberöster-reich ist für den Projektstandort kein Gefahrenhinweis für gravitative Massenbewegungen ausgewiesen. Das vorliegende Gutachten umfasst die Darstellung und Bewertung der Untersuchungsergebnisse.



2 Methodik und durchgeführte Untersuchungen Zum Aufschluss der Baugrundverhältnisse wurden drei Baggerschürfe bis zu einer Tiefe von maximal ca. 3,2 m unter derzeitiger GOK ausgeführt (Tabelle 1). Die Baggerschürfe wurden von uns in Anlehnung an die ÖNORM EN ISO 14688-1 und ÖNORM B 4400-1 ingenieurgeologisch aufgenom-men. Die Ergebnisse sind in den Anlagen 3 in Form von geologischen Schichtprofilen dargestellt. Die Baggerschürfe wurden fotografiert. Die Fotodokumentation ist den Anlagen 5 beigelegt. Zur Verdichtung des Aufschlussrasters und um Hinweise über die Lagerungsdichte bzw. Konsistenz der Böden zu erhalten, wurden zusätzlich drei Rammsondierungen mit der schweren Rammsonde DPH (SRS 15) gemäß ÖNORM EN ISO 22476-2 bis in eine Tiefe von maximal 8,0 m unter derzeitige GOK ausgeführt (Tabelle 1). Die Ergebnisse der Sondierungen sind in den Anlagen 4 in Form von Rammdiagrammen graphisch und tabellarisch dargestellt. Die ungefähre Lage der Aufschlusspunkte ist der Anlage 1.5 zu entnehmen.

Erkundungstiefe[m u. GOK]

SCH 1 3,20SCH 2 3,00SCH 3 2,10SRS 1 7,00SRS 2 8,00SRS 3 7,00

Aufschluss-punkt

Tabelle 1: Grunddaten der Aufschlussarbeiten



3 Untersuchungsergebnisse 3.1 Lage und Morphologie Der Projektstandort befindet sich im Zentrum von Gampern auf den Grundstücken Nr. 5704/1 und 5704/2 der KG 50307 Gampern. Die Lage des Projektstandorts ist in der Anlage 1.1 in Form eines Auszugs aus der Österreichischen Karte ÖK50 sowie in der Anlage 1.2 in Form eines Luftbilds graphisch dargestellt. Das Projektareal wird im Westen vom Ortsplatz, im Süden und Osten von Straßen und im Norden von unbebauten Grundstücken begrenzt. Die Grundstücke werden derzeit als Grünfläche genutzt. Das Gelände ist weitgehend eben. Eine Geländeschummerung (Laserscan-Aufnahme) des Projektstandorts ist der Anlage 1.4 zu entnehmen. Gemäß Auskunft von Passanten während der Durchführung der Baggerschürfe befand sich im westlichen Teil des Baufeldes einst (bis ca. 1980) eine Grube, die angeblich mit Bauschutt verfüllt wurde. Ein Luftbild aus dem Jahr 1994 des Projektstandorts ist als Anlage 1.10 beigefügt. Eine Fotodokumentation des Projektgrundstücks liegt dem Gutach-ten als Anlage 5 bei. 3.2 Geologie Die generelle regionale Geologie im Bereich des Projektstandortes wird gemäß der digital kompilierten, geologischen Karte von Oberösterreich, M 1:20.000 der Geologischen Bundesanstalt, Wien 2014 durch pleistozäne Sedimente bzw. die Riß-Endmoräne be-stimmt. Ein Auszug aus der Geologischen Karte liegt dem Gutachten als Anlage 1.3 bei. Mit den Baggerschürfen wurde eine ca. 0,2 bis 0,3 m mächtige Mutterbodenschicht angetroffen. Erfahrungsgemäß kann die Stärke der Mutterbodenschichten stark schwanken und auch über bzw. unter den in den Schichtprofilen beschriebenen Stärken liegen.



Unterhalb des Mutterbodens wurden mit den Baggerschürfen SCH 1 und SCH 3 Anschüttungen angetroffen. Bei den Anschüttungen handelt es sich um umgelagerte, lokal anstehende Böden (Lehm) mit Verunreinigungen wie Ziegelresten, Bauschutt, Glasscherben mit Anteilen bodenfremder Bestandteile von ca. 20 – 50 %. Der be-schriebene Anteil an bodenfremden Anteilen bezieht sich nur auf die Verhältnisse im Bereich der Baggerschürfe. Über die räumliche Verteilung der Anschüttungen sowie deren Zusammensetzung können ohne weiterführende Untersuchungen keine detaillierten Angaben getroffen werden. Die Unterkante der Anschüttungen wurde bei ca. 3,0 m (SCH 1) bzw. 1,8 m (SCH 3) unter GOK angetroffen wobei der Übergang zu den natürlich gewachsenen Böden teils fließend ist und nicht genau festgelegt werden konnte. Unterhalb der Anschüttungen bzw. bei SCH 2 unterhalb des Mutterbodens wurde Verwitterungslehm angetroffen. Aus geotech-nischer Sicht ist dieser als feinsandiger, schwach kiesiger Schluff (SiL) in weicher bis steifer Konsistenz zu klassifizieren. Der Kiesanteil nimmt mit der Tiefe zu. Als tiefste geologische Einheit wurde mit SCH 2 ab einer Tiefe von ca. 1,7 m unter derzeitiger GOK verwitterte Moräne angetroffen. Die Moräne ist gemäß ÖNORM EN ISO 14688-1 und ÖNORM B 4400-1 als feinsandiger, stark kiesiger, steiniger Schluff (SiL) bzw. stark schluffiger, steiniger Kies in steifer Konsistenz bzw. mitteldichter Lagerung zu klassifizieren. Entsprechend dem glazialen Ablagerungsmilieu ist die Korngrößen-verteilung der Moräne zum Teil sehr heterogen. Mit bindigen Anteilen, Steinen, Blöcken und konglomeratischen Verkittungen ist zu rechnen. Die Schichtgrenzen der einzelnen Bodenschichten sind im Detail in den Anlagen 3 in Form von geologischen Schichtprofilen dargestellt. Über die räumliche Verteilung der einzelnen Schichten und deren Konsistenz bzw. Lagerungsdichte können ohne weiterführende Untersuchungen keine detaillierteren Angaben getroffen werden. Die Baugrundsituation wurde in einem Baugrundmodell zusammen-gefasst, das in der Anlage 2 in Form von geologischen Schnitten graphisch dargestellt ist.



3.3 Hydrogeologie Mit den Bodenaufschlüssen wurde kein Grund- oder Schichtwasser angetroffen. Nach längeren Niederschlagsereignissen ist in den Lößlehmen allerdings mit Schichtwasseraustritt zu rechnen. Generell sind Schichtwasseraustritte an wasserdurchlässigere Schichten bzw. Linsen gebunden und können lokal in Ergiebigkeit und Tiefenlage sehr stark schwanken. Zusätzlich kann es im Zuge des Baugrubenaushubs durch Entspan-nungserscheinungen zu einem Austritt von Poren- und/oder Schichtwasser im Bereich der Baugrubensohle kommen. 3.4 Rammsondierungen Die Ergebnisse der Rammsondierungen sind in den Anlagen 4 in Form von Rammdiagrammen dargestellt. Den Diagrammen ist über die Tiefe der Sondierung die für jeweils 10 cm Eindringung benötigte Schlagzahl n10 zu entnehmen. Bei der Interpretation der Ergebnisse ist zu berücksichtigen, dass in bindigen Böden die Schlagzahlen aufgrund der mit der Tiefe zunehmenden Mantelreibung bei gleicher Konsistenz der Böden deutlich zunehmen. Einzelne sehr hohe Schlagzahlen (n10 > 20) können auf Steine und Blöcke in der Auffüllung oder der Moräne zurückgeführt werden. 3.5 Bodenmechanische Laboruntersuchungen Da die Benennung der Böden und die Klassifizierung nach ÖNORM EN ISO 14688-1 durch einfache Feldversuche vorgenommen werden konnte und eine Zuordnung von bodenmechanischen Kennwerten nach Erfahrung möglich ist, wurde vorab auf weiterführende Laborversuche verzichtet. Bei Bedarf sind im Zuge der Hauptuntersuchungen gemäß ÖNORM B 1997-2 Pkt. 6.2.3 zusätzliche und weiterführende Untersuchungen durchzuführen und v.a. die Scherparameter und die Kohäsion sowie die Mantelreibung und der Spitzendruck der relevanten Boden-schichten zu ermitteln.



3.6 Radonpotential Gemäß der Radonpotenzialkarte des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW 1998, Überarbeitung 2013) ist für den Projektstandort die Radonpotenzial-klasse 2 ausgewiesen (vgl. Anlage 1.8). Entsprechende Schutzmaß-nahmen gemäß ÖNORM S 5280-2 sind bei Bedarf vorzusehen und mit dem Planer und Baumeister abzustimmen. 3.7 Erdbebengefährdung

Gemäß der ÖNORM B 1998-1 und ÖNORM EN 1998-1 besteht für den Projektstandort eine Erdbebengefährdung der Zone 0 (vgl. Anlage 1.9).

4 Beurteilung Die Gemeinde Gampern plant auf den Grundstücken Nr. 5704/1 und 5704/2 der KG 50307 Gampern ein neues Veranstaltungszentrum zu errichten. Die im Folgenden getroffenen Aussagen über die Tragfähigkeit der anstehenden Böden stellen eine generelle Beurteilung dar. Im Zuge der Ausführungsplanung und –arbeiten sind die Gründungsmaß-nahmen mit dem Statiker und uns abzustimmen. 4.1 Bodenklassen und Bodenmechanische Kennwerte Die Klassifizierung des anstehenden Bodens nach ÖNORM B 2205 ist der Tabelle 2 zu entnehmen.

Bodenschicht Klassifizierung nach ÖNORM B 2205

Anschüttung Lehm, weich 3 – 5*

Verwitterungslehm 4 – 5*

Moräne 3 – 5** *) unter Wasserzutritt zum Teil Bodenklasse 2 bzw. klebrige Böden möglich **) z. T. 6 – 7 wegen diagenetisch verfestigter Lagen Tabelle 2: Bodenklassifizierung nach ÖNORM B 2205.



Für erdstatische Berechnungen können den Böden erfahrungsge-mäß die folgenden Kennwerte zugeordnet werden. Wenn für bestimmte Parameter eine Spannweite der Werte angegeben ist, so kann in einfachen Fällen der Mittelwert angesetzt werden. In sensiblen sicherheitsrelevanten Fällen ist der ungünstigere Grenzwert heranzuziehen und sind weiterführende Laboruntersuchungen zur Bestimmung der Bodenkennwerte durchzuführen.

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γk γr,k γ´k φ´k c´k c´u,k Eoed,k

[kN/m³] [kN/m³] [kN/m³] [] [kN/m²] [kN/m²] [MN/m²]

Auffüllung 18,0

19,0 9,0 17,5-25,0

0 0

-

Lehme steif 18,5

19,5 9,5 22,5 -27,5

5-10 5-15

2-7,5

Moräne mittel-dicht

19,5 20,5 10,5 32,5-35,0

0-2* 2-5* 35 – 75

* Kapillarkohäsion cc,k Tabelle 3: Bodenkennwerte 4.2 Tragfähigkeitsbeurteilung Die im Bereich des Projektstandorts anstehenden Anschüttungen und Vewitterungslehme weisen geringe Scherfestigkeiten und ein hohes Setzungspotential auf. Sie sind als gering tragfähiger Baugrund einzustufen und zur Lastabtragung von Gebäudelasten nicht heranzuziehen. Die ab einer Tiefe von ca. 3 m bis 7 m unter GOK anstehende Moräne ist generell als gut tragfähiger Baugrund zu klassifizieren.



4.3 Gründungsmaßnahmen Die Angabe von zulässigen Bodenpressungen und Setzungsprogno-sen, insbesondere Differenzsetzungen ist für eine Flachgründung über Einzel- und Streifenfundamente ohne zusätzliche Gründungsmaß-nahmen nicht möglich. Nach Rücksprache mit dem zuständigen Statiker ist eine Gründung des Gebäudes über eine Bodenplatte vorgesehen. Die Lasten sollen über eine Pfahlgründung abgetragen werden. Entsprechend den angetroffenen Bodenverhältnissen ist eine Pfahlgründung für das Gebäude vorzusehen. Wegen der anstehen-den Anschüttungen sind Verdrängungspfähle, bei denen kein Aushubmaterial anfällt zu bevorzugen (z.B. duktile Rammpfähle). Nach Vorliegen der Gebrauchslasten und des zu verwendenden Systems ist ein Pfahlausteilungsplan auszuarbeiten, wobei die Fußböden vorab statisch als Decken zu rechnen sind. Die zulässigen Pfahllasten sind entsprechend dem verwendeten System bzw. dem Durchmesser anzusetzen. Zusätzlich sind die Angaben der EN 1997-1, EN 1997-1-1, EN 1997-1-3, EN12699, EN 14199 und der ÖNORM B 2567 zur Dimensionierung und Ausführung der Pfähle entsprechend zu berücksichtigen. Bei Verwendung von mantelverpressten duktilen Rammpfählen kann gemäß EN 1997-1-3 für die Bemessung der Längen und Tragfähigkeit der Pfähle in der Moräne ein charakteristischer Wert des Pfahlman-telwiderstandes qs,k mit 0,1 MN/m² angesetzt werden, wobei die Abminderungen gemäß Modellfaktoren entsprechend zu berück-sichtigen sind. Für die Bemessung der äußeren Tragfähigkeit der Pfähle darf vorab in den Aufschüttungen keine Mantelreibung angesetzt werden. Für die Pfahlgründung ist ein tragfähiges Arbeitsplanum vorzusehen. Bei Verwendung von duktilen Pfählen ist das Rammkriterium für die Herstellung und Längen der Pfähle im Zuge der Pfahlausführung an den ersten Pfählen durch den Geotechniker vor Ort festzulegen. Nach Vorlage des Berechnungs- und Bemessungsmodells des Statikers sind die Bodenkennwerte und Bemessungswerte mit dem Statiker abzustimmen und unter Berücksichtigung des Eurocode 7 samt nationaler Anhänge anzuwenden.



4.4 Gründungsmaßnahmen Verkehrsflächen Generell wird der Straßenaufbau durch die Richtlinien und Vorschrif-ten für das Straßenwesen (RVS) und deren Technische Vertragsbe-dingungen RVS 08.15.01 Ungebundene Tragschichten (bzw. RVS 08.15.02 Ungebundene Tragschichten mit Asphaltgranulat) sowie RVS 03.08.63 Oberbaubemessung von Straßenneubauten i.d.l.g.F. definiert. Die Tragfähigkeit der Schüttungen bzw. des Unterbauplanums und der Frostkofferschicht ist mittels Lastplattenversuche gemäß ÖNORM B 4417 zu überprüfen. Es ist auf der OK Unterbauplanum ein Verfor-mungsmodul Ev1 von > 35,0 MN/m2 bei einem Verhältniswert von EV2/EV1 < 2,5 einzuhalten. Auf der Oberkante der Frostschutzschicht ist ein Verformungsmodul von EV1 > 60 MN/m² bei einem Verhältniswert EV2/EV1 < 2,2 nachzuweisen. Alternativ kann die Bestimmung der Tragfähigkeit mittels dynami-scher Lastplattenversuche gemäß RVS 08.03.04 erfolgen. Es ist dann ein dynamischer Verformungsmodul von EVd > 38 MN/m² auf dem Untergrundplanum bzw. 58 MN/m² auf der Frostschutzschicht nachzuweisen. Entsprechend den durchgeführten Bodenuntersuchungen ist nach vollständigem Abtrag der organischen Oberböden nicht zu erwarten, dass die geforderte Tragfähigkeit des Unterbauplanums von Ev1 > 35,0 MN/m2 nachgewiesen werden kann. Daher ist ein zumindest 30 cm starker Bodenaustausch vorzusehen. Zwischen den anstehenden Böden und dem Bodenaustausch ist ein filterstabiles Trennvlies mit einem Flächengewicht > 250 g/m² mit zumindest 50 cm Überlappung einzubauen. Der Bodenaustausch hat diese mit einem verdichtungsfähigen weitgestuften Kies-Sand Gemisch (Wandschot-ter, oder entsprechend klassifiziertes und inertes Recyclingmaterial ohne verrottbare Anteile und einem maximalen Ziegelanteil von 5 %, das die für den Standort und den Zweck erforderliche Qualitätsklasse gemäß Richtlinie für Recycling-Baustoffe, Österreichischer Baustoff-Recycling Verband sowie aus dem Bundesabfallwirtschaftsplan in der jeweiligen letztgültigen Fassung erfüllt) mit einem Feinkornanteil < 5 % zu erfolgen. Der Bodenaustausch ist auf mindestens 100 % der einfachen Proctordichte zu verdichten. Sollten die Anforderungen trotz ordnungsgemäßem Material und Verdichtung nicht eingehal-ten werden können, ist die Stärke des Bodenaustauschs gemäß den Ergebnissen der Lastplattenversuche entsprechend zu erhöhen.



Breiige Lehme im Bereich des Unterbauplanums sind vollständig auszutauschen. Generell ist anzumerken, dass aufgrund der angetroffenen verfor-mungsempfindlichen Anschüttungen langfristige Verformungen der (nicht auf Pfählen gegründeten) Verkehrsflächen v.a. in den Anschlussbereichen zu erwarten sind. Entsprechende Nachbesse-rungsarbeiten (z.B. durch Aufbringen von Feinasphalt, verfüllen von Fugen o.ä.) bzw. Schleppplatten sind daher in Abstimmung mit dem Statiker vorzusehen. 4.5 Versickerung Oberflächenwässer Die anstehenden Böden sind für eine konzentrierte Versickerung von Oberflächenwässern nicht und für eine flächenhafte Versickerung nur bedingt geeignet. Wir empfehlen daher eine Ableitung von Oberflächenwässern in Abstimmung mit der zuständigen Behörde und dem Betreiber unter Berücksichtigung etwaiger Retentionsmaß-nahmen in den Kanal vorzusehen. Sollte keine Kanaleinleitung möglich sein, ist die Versickerungsfähigkeit der Moränensedimente in größerer Tiefe an einer Bohrung vorab > 15 m durch einen Versicke-rungsversuch vor Ort zu überprüfen und die Dimensionierung der Versickerungsanlagen entsprechend den Ergebnissen des Versicke-rungsversuchs anzupassen. 4.6 Beurteilung gemäß Deponieverordnung 2008 Mit den Baggerschürfen im Bereich des Projektgrundstücks wurden Anschüttungen mit Verunreinigungen mit Ziegelresten und Betonres-ten mit einer Mächtigkeit bis zu ca. 3,0 m unter GOK angetroffen. Die Anschüttungen weisen unterschiedliche Anteile bodenfremder Bestandteile auf (ca. 20-50%). Für den Abtransport von Baugrubenaushubmaterial sind gemäß BGBl II Nr. 39 Deponieverordnung 2008 weiterführende chemische Untersuchungen und -beurteilungen unter Berücksichtigung der angetroffenen Auffüllungen durchzuführen. Eine entsprechende Position mit Hinweis auf den Abfallbesitzer ist bei der Ausschreibung vorzusehen.



Generell ist beim Abtransport von Aushubmaterial mit mehr als 5% bodenfremder Anteile eine Deponierung auf zumindest einer Inertabfalldeponie und bei mehr als 50 % bodenfremder Anteile eine Deponierung auf zumindest einer Baurestmassendeponie vorzuse-hen. Ab 30 % bodenfremder Anteile besteht eine ALSAG- Pflicht. Sollten im Zuge der Bauausführung sensorisch auffällige Böden angetroffen werden, ist der Bodengutachter zu verständigen und sind gegebenenfalls zusätzliche chemische Analysen zu veranlassen.



5 Schlussbemerkungen

Die Interpolation und Interpretation der Untersuchungsergebnisse aus den naturgemäß nur punktförmigen Aufschlüssen erfolgte aufgrund unserer Erfahrung und schließt natürliche Heterogenitäten des Baugrundes nicht aus. Über die unterhalb der Erkundungstiefen anstehenden Böden liegen keine Detailinformationen vor. Die geologischen Aussagen sind nicht ohne weiterführende Untersu-chungen auf angrenzende Bereiche übertragbar. Für eine genauere Abschätzung bzw. Abgrenzung der lokalen geologischen Verhältnis-se sind zusätzliche und weiterführende Untersuchungen erforderlich. Das Gutachten ist nachweislich der Erdbaufirma und dem Bauleiter der ausführenden Baufirma zu übergeben. Die im Zuge der Bauausführung angetroffenen Bodenverhältnisse sind mit dem Gutachten zu vergleichen. Bei Änderungen der Boden- oder Schichtwasserverhältnisse bzw. Planänderungen sind wir zur Abstimmung der erforderlichen Maßnahmen und Ausführungen hinzuzuziehen. Die Baumaßnahmen sind u. a. zur Gewährleistung der angegebenen Bodenkennwerte von einem Baugrundgutachter gemäß ÖNORM B 1997-2 begleitend zu überwachen und abnehmen zu lassen. Steinhaus bei Wels, am 25.01.2018

Alexander Tauchmann Dipl.-Ing. Margarete Göritzer (Projektleiterin)

Anlagen 1

Lagepläne

Lage des Bauvorhabens

Auszug aus: Digitales Oberösterreichisches Raum-Informations-System [DORIS], 2017

Anlage 1.1

BV VAZ Gampern

Lage des Bauvorhabens


Anlage 1.2

GSt 5704/2 + Teil von 5704/1, KG 50307 Gampern

Gampern 56, 4851 Gampern (Nachbargrundstück links)

BV VAZ Gampern

Auszug aus der Geologischen Karte


Digitale kompilierte geologische Karte Oberösterreichs 1:20.000 Stand 2010, GBA, Wien 2014

Anlage 1.3

186 Glaziale Elemente Kiessand Sand

Legende:

BV VAZ Gampern

Laserscan (ALS)


Anlage 1.4

Legende:

Schummerung Auflösung: 5x5m

BV VAZ Gampern

Ungefähre Lage der Aufschlusspunkte


Plan-Auszug: Einreichplan F2 Architekten ZT GmbH, 19.09.2017

Anlage 1.5

Legende:

SCH1 …..Baggerschurf

Rammsondierung

……………Geologischer Schnitt

mittlere Geländehöhe ca. 508m ü.A.

sehr schwach (ca. 3%) nach Nord-Ost geneigt

±0,0 = 508,95m ü.A.

SCH1

SCH2

SCH3

SRS 1

SRS 1

SRS 3

SRS 2

A – A‘

A‘

A

B

B‘

Gefahrenhinweiskarte


Gefahrenhinweiskarte für gravitative Massenbewegungen - Datenstand: 28.11.2017

Flächentyp Anlage 1.6

Beurteilungsraum, keine gravitativen Massenbewegungen kartiert.

Legende: keine Flächenausweisung im Beurteilungsraum - graue Flächen:

Für die betrachtete Fläche liegen keine Hinweise auf eine Anfälligkeit für spezifische

gravitative Massenbewegungen vor. *

Flächentyp A blaue Flächen:

Für die betrachtete Fläche liegen indirekte Hinweise auf eine Anfälligkeit für

gravitative Massenbewegungen vor. *

Flächentyp A+ blaue Fläche mit roter Schraffur:

Für die betrachtete Fläche liegen offensichtliche, direkte Hinweise auf eine

Anfälligkeit für spezifische gravitative Massenbewegungen vor. *

Flächentyp B lila Flächen: Für die betrachtete Fläche liegen offensichtliche, direkte

Hinweise auf eine Anfälligkeit für spezifische gravitative Massenbewegungen vor.*

Die gesammelten Hinweise erfüllen vereinbarte, prozessspezifische Kriterien für ein

Ereignispotenzial mit höherer Intensität.

*... nach fachlicher Abschätzung und auf Grundlage des im Rahmen der angewandten Methodik

derzeit erzielbaren Kenntnisstandes

BV VAZ Gampern

Grundwassergleichen-

und Schlierreliefplan


Anlage 1.7

Legende:

BV VAZ Gampern

Radonrisiko

Auszug aus: Radonpotenzialkarte, Lebensministerium, 2017

Anlage 1.8

Radonpotenzialklasse 2

Legende:

BV VAZ Gampern

Erdbebengefährdung

Auszug aus: Erdbebengefährdung, Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik, Wien, 2010

Anlage 1.9

Erdbebengefährdung Zone 0

Legende:

BV VAZ Gampern

Fotodokumentation Luftbilder

Anlage 1.10

Luftbild 1994

Luftbild: Digitales Oberösterreichisches Raum-Informations-System [DORIS]

BV VAZ Gampern

Anlagen 2

Geologische Schnitte

DC

Geotechnik Tauchmann GmbH Bauvorhaben: BV Veranstaltungszentrum Maßstab : 1:100 / 1:100 Anlage:A-4641 Steinhaus bei Wels - Magazinstraße 3 Ort: Gampern Datum: 14.12.2017

2.1Tel: 07242-211642 Fax: 07242-211642-20 Projektnr.: GT78542017 Bearbeiter : MGe-mail: [email protected] Bauherr: Geprüft :

0 10 20 30

Anzahl Schläge je 10 cm Eindringung

0

1

2

3

4

5

6

7

Ein

drin

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m

40447864

GOK

SRS 1

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GOK

SRS 3

A

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A

A

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GOK

SCH 1GOK

SCH 2

GT78542017 BV Veranstaltungszentrum - Gampern

Geologischer Schnitt A - A'

W O

?

?

?

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Moräne

Moräne

VerwitterungslehmAuffüllung ehemalige Grube

GOK

Punkte wurden teils in den Schnitt interpoliert

DC

Geotechnik Tauchmann GmbH Bauvorhaben: BV Veranstaltungszentrum Maßstab : 1:100 / 1:100 Anlage:A-4641 Steinhaus bei Wels - Magazinstraße 3 Ort: Gampern Datum: 14.12.2017

2.2Tel: 07242-211642 Fax: 07242-211642-20 Projektnr.: GT78542017 Bearbeiter : MGe-mail: [email protected] Bauherr: Geprüft :

0 10 20 30


0

1

2

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Ein

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40447864

GOK

SRS 1

A

A

A

A

A

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A

A

GOK

SCH 10 10 20 30


0

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2

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Ein

drin

gtie

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m

GOK

SRS 2

GT78542017 BV Veranstaltungszentrum - Gampern

Geologischer Schnitt B - B'

N S

Moräne

Moräne

Auffüllung ehemalige Grube

GOK

Punkte wurden teils in den Schnitt interpoliert

??

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Anlagen 3

Schichtprofile

DC

Geotechnik Tauchmann GmbH Projekt BV Veranstaltungszentrum - Gam

A-4641 Steinhaus - Magazinstraße 3 Projektnr. GT78542017

Tel: 07242-211642 - Fax: 07242-21164220 Maßstab 1: 30

e-mail: [email protected] Anlage

0.00m

M u M u

0.20mMutterboden

dunkelbraunA

A

A

A

A

A

1.20m

Anschüttung: Schluff, schwach kiesig, schwach steinig

DC



Tel: 07242-211642 - Fax: 07242-21164220 Maßstab 1: 30


0.00m

M u M u

0.20mMutterboden

dunkelbraun

1.70m

Schluff, feinsandig, schwach kiesig

weich bis steif

braunSiL

3.00m

Schluff, feinsandig, kiesig bis stark kiesig, steinig bis Kies,

stark schluffig, sandig, steinig

steif bis mitteldicht

rotbraun

SiL - siGr

Endtiefe

SCH 2GOK

0.00m

-1.00 m

-2.00 m

-3.00 m

DC



Tel: 07242-211642 - Fax: 07242-21164220 Maßstab 1: 30


0.00m

M u M u

0.20mMutterboden

dunkelbraunA

A

A

A

A

A

A

A

A

A

1.80m

Anschüttung: Schluff, schwach kiesig teils Kies, sandig bis stark

sandig

Lehm, lagenweise Bauschutt etc

2.10m

Schluff, feinsandig, kiesig

steif

braun

SiL

Endtiefe

SCH 3GOK

0.00m

-1.00 m

-2.00 m

-3.00 m

Anlagen 4

Rammprotokolle

DC

Geotechnik Tauchmann GmbH Projekt: BV Veranstaltungszentrum - Gam

A-4641 Steinhaus - Magazinstraße 3 Projektnr.: GT78542017

Tel: 07242-211642 Fax: 07242-211593 Maßstab: 1: 50

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Anlage 5

Fotodokumentation

Fotodokumentation Baggerschürfe

Anlage Baggerschurf SCH 1


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Documents

GT78542017 Baugrundgutachten VAZGampern · 2018. 10. 11. · ISO 14688-1 und ÖNORM B 4400-1 ingenieurgeologisch aufgenom-men. Die Ergebnisse sind in den Anlagen 3 in Form von geologischen