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25 th technopark zürich anniversary special edition

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25th

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EINBLICKDAS TECHNOPARK MAGAZIN Oktober | 2018

1/4-Jahrhundert Leuchtturm. Nahtstelle. ETH transfer. Alltags-aufgaben CEO-Talk. Erster Mieter Querdenker. Neues LevelSportvermarktung. Leisere Baukraft Elektrobagger. GesunderFisch Solarenergie. Vertrauliche Gespräche Sicherheit. Kühle Lieferung Pharma-Container. Muskel-Boost Trainingsroboter.

1993

–20

18technoparkzürich1/4-jahrhunder t

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EinblickTechnopark

26Nur Gewinner!

18Ökologisch

baggern.

Die SUNCAR HK AG hat sich der Entwick-lung von Elektrofahrzeugen verschrieben.Aber nicht etwa Personenwagen stehen im Zentrum. Das junge Unternehmen hat sichin einer Nische etabliert: Das Team ausElektro- und Maschineningenieuren ent-wickelt batteriebetriebene Bau- und Nutz-fahrzeuge. Im Fokus stehen Bagger.

pares...

22Abhör-schutz.

Gryphon Secure SA entwickeltverschlüsselte Kommunikati-onslösungen, die nicht zu kna-cken sind. Damit verhindern sieSpionage und Manipulation.Ihre Kunden sind Unternehmenund Regierungen auf der gan-zen Welt.

20Frische Fische

fischen.

Die Novaton Erneuerbare Energien AGentwickelt für Fischzüchter auf der gan-zen Welt solarbetriebene Aquakulturen imOzean und an Land. Die Anlagen sorgenfür einen emissionsfreien Betrieb. Folge:Die Kosten sinken, während die Qualitätder Zuchtfische steigt. Ein Angebot, das inder Branche auf riesiges Interesse stösst.

24Zukunfts-training.

Wöchentlich zweimal zehn Minuten Trainingfür die Beine kann reichen? dynamic devicesAG macht das Undenkbare möglich. Ein Trainingsroboter «fühlt» sich durch eineausgeklügelte Technologie in den Nutzer einund bringt ihn an seine Leistungsgrenze. Dasüberzeugt nicht nur Schweizer Kunden.

23Temperatur

im Griff.

Primus inter

Impressum. Herausgeberin Technopark Immobilien AGProjektleitung Barbara Frauenfeld MagazinJAKOB Der Werbemacher Druck Vogt-Schild Druck AG Auflage 5500 Expl. Kontakt [email protected]

16Virtuelle

Werbung.uniqFEED AG will die Banden-werbung bei grossen Sportver-anstaltungen so verändern,dass nicht alle Zuschauer vorden TV-Bildschirmen das glei-che sehen, sondern genau das,was zu ihnen passt. Das ist virtuelle Werbung auf einemvöllig neuen Niveau.

14Einer der

Ersten.

Anton Gunzinger ist nicht nur einer der be-kanntesten Mieter im Technopark, er warauch einer der Ersten, die 1993 hier einge-zogen sind. Der 61-jährige Elektroinge-nieur ist Gründer und Inhaber der FirmaSupercomputing Systems AG im Techno-park Zürich. Gleichzeitig hat er an der ETHZürich einen Lehrauftrag in Computerarchi-tektur. Gunzinger wurde in den 90er-Jah-ren berühmt mit der Entwicklung desSupercomputers, welcher die Informatik-welt revolutionierte. Das amerikanische«Time Magazine» kürte den gebürtigenSolothurner zu einem der 100 wichtigstenLeader des 21. Jahrhunderts. Heute ist erzusätzlich Buchautor. 2015 hat er das Buch«Kraftwerk Schweiz – Plädoyer für eineEnergiewende mit Zukunft» geschrieben.

12En Guete!

Die Küche aus der Anfangszeit des Tech-nopark Zürich entsprach nicht mehr denaktuellen Bedürfnissen. In den letzten Jah-ren haben sich die Arbeitsabläufe und dasVerhalten der Gäste verändert. Deshalbwar mit dem Jubiläum der richtige Zeit-punkt für eine Neugestaltung des gesam-ten Gastronomiebereichs gekommen.

6Wiege der

Innovation.

Der Start vor 25 Jahren war pionierhaftund mutig. Inzwischen ist der TechnoparkZürich aber längst ein sicherer Wert in derFörderung und Vernetzung von Jung-unternehmen und ihren Innovationen.Stiftungsratspräsident Gian-Luca Bonaund Teamleiter Matthias Hölling blickenzurück, vor allem aber nach vorne.

10Finger-spitzen-gefühl.

Karin Looser ist stolz. Stolz da-rauf, dass der Technopark fast3000 Arbeitsplätze und 33Mio. Steuervolumen pro Jahrgeneriert. Stolz ist sie aberauch auf ihr Team, welches mitihr an einem Strick zieht und soden rund 250 Firmen im Tech-nopark einen idealen Nähr-boden bietet.

Konstante Kühlung ist beimTransport von Pharmaproduk-ten essenziell. Der Container vonSkyCell meistert diese Heraus-forderung mit einer ausgeklü-gelten Kühlungstechnologie. ImKreise der Anbieter belegt dasUnternehmen auf diese Weiseeinen der vordersten Plätze.

8Türöffner derInnovation.ETH transfer und der Techno-park Zürich sind seit 25 Jahrenein starkes Team, welches dafürsorgt, dass Gründerinnen undGründer beim Einstieg in dieWirtschaft bestmögliche Chan-cen haben. So sollen die neuenTechnologien aus der ETH- Forschung möglichst schnell inden Markt gebracht werden.

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EinblickTechnopark

Seine Eröffnung vor 25 Jahrenwar ein mutiger und pionier-hafter Schritt auf unbekanntemTerrain. Seither hat sich aber vieles getan. Heute muss sich der Technopark Zürich in einer lebendigen Start-up-Szene be-haupten. Dabei setzt er auf Flexibilität und auf innovativeFirmen, die gegenseitig vonei-nander profitieren – mit Erfolg.

Als vor 30 Jahren die Stiftung TechnoparkZürich mit grosser Weitsicht gegründetund dann vor 25 Jahren der eigentlicheTechnopark Zürich in der Industriebracheum das Maag-Areal eröffnet wurde, gab es in der Schweiz eine traditionelle Industrielandschaft. Nur erste zaghafteAnsätze einer Start-up-Szene waren erkennbar. Für junge Hochschulabgängerwar Entrepreneurship noch kaum einThema, das übliche Ziel waren klassischeKarrieren. Die Anfangszeit des TechnoparkZürich war deshalb keineswegs einfach. Es brauchte das wiederholte, engagierteund pionierhafte Zusammenwirken vonPersönlichkeiten aus Wirtschaft, Politikund Wissenschaft.

Heute ist das anders: In der Schweiz besteht ein umfangreiches Innovations-ökosystem und der Technopark Zürich hatsich von seiner Pionierrolle zugunsteneiner gewissen Reife und Nachhaltigkeitentwickelt. Inzwischen beherbergt er aufüber 47'000 Quadratmetern gut 250 Firmen in verschiedenen Entwicklungs-stufen. Von den Start-ups in der Früh-phase über wachsende Jungfirmen bis hinzu etablierten und erfolgreichen Unter-nehmen. Er ist zu einem lebenden Ort der gegenseitigen Unterstützung und der Innovation angewachsen. Und mit seinen zahlreichen Veranstaltungen trägter massgeblich zum Austausch in derSzene bei.

Das weitere Umfeld des Technoparks istvielfältig mit Inkubatoren und verschie-densten Förder- und Beratungsinstru-menten durchsetzt. Das heisst aber nicht,dass es immer einfach ist, eine adäquateFinanzierung zu erhalten. Obwohl dieSchweiz Innovationsweltmeister ist, ist

das Auffinden von genügend Risikokapitalfür Jungunternehmen noch immer einegrosse Herausforderung.

Über die Jahre hat der Technopark Züricheine ganze Reihe von Brüdern undSchwestern erhalten, die sich in der Tech-nopark-Allianz gegenseitig unterstützenund zusammenarbeiten. Netzwerke undSolidargemeinschaften bis weit über denTechnopark hinaus sind entstanden. Siebeschleunigen die Entwicklung der Firmenim kompetitiven, globalen Umfeld.

Die Stiftung ist sehr dankbar für die Un-terstützung, die sie von Gönnern, aber vorallem durch die beiden in der TechnoparkImmobilien AG vertretenen Eigner erhält:die Swiss Life und die Zürcher Kantonal-bank. Sie investieren zusätzlich immerwieder hohe Beträge, um die Immobilieauf dem neuesten Stand zu halten.

Ideale Bedingungen bieten bedeutet inder heutigen Zeit immer mehr auch flexi-bles und rasches Reagieren auf verän-

derte Situationen im sich rasant ent-wickelnden digitalen Umfeld. Deshalbwerden die Firmen im Technopark auchständig überprüft. Wie sieht es mit ihrerInnovationskraft aus? Und wie passen sie sich neuen Trends an? Es sind solche Fragen, die dabei im Zentrum stehen.Denn nur, wenn der Pioniergeist erhaltenwerden kann, bleibt der Technopark wei-terhin ein Leuchtturm in der Jungunter-nehmer- und Innovationsförderung.

Das engagierte Team in der Stiftung Tech-nopark wird sich wie bisher mit vollerKraft und grosser Flexibilität dafür einset-zen, dass die verschiedenen Firmen imTechnopark beste Bedingungen für einenkonstruktiven Austausch vorfinden. EinenAustausch auch mit Partnern ausserhalbdes Technoparks. Dies ist nicht zuletztauch eine Kommunikationsaufgabe, beider die Marke «TECHNOPARK» eine erheb-liche Rolle spielt.

Das Team kann allerdings nur im Dialogmit den Unternehmen Impulse aufneh-

Gemeinsam in eine innovative Zukunft.

LebendigeStart-up-Szene.Pioniergeisterhalten

Volle Kraft undgrosse Flexibilität.Engagiertes Team

der Stiftung

men und bewerten, beraten und ver-netzen. Schlussendlich sollen neue Start-ups von etablierten Unternehmen lernen und umgekehrt.

Damit der Technopark weiterhin gesundund kräftig wachsen – und seine starkeAusstrahlung in Zürich und der Schweizdurch die Schaffung von innovativen Arbeitsplätzen weiter stärken kann – wirdsich selbstverständlich auch das ganzeSystem über einen gewissen Grad anSelbstorganisation entwickeln müssen.

Weit über den Technopark

hinaus sind Netz-werke und Solidar-

gemeinschaften entstanden.

Prof. Dr. Gian-Luca Bona, Präsident Stiftung Technopark und CEO Empa

Dr. Matthias Hölling, Teamleiter Stiftungsbereiche, Stiftung Technopark

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EinblickTechnopark Silvio Bonaccio, erklären Sie uns bitte

die Beziehung zwischen dem Techno-park und ETH transfer.ETH transfer unterstützt unter anderemdie Ausgründung von Jungunternehmenaus der ETH Zürich, sogenannte Spin-offs.

Silvio Bonaccio ist Leiter von ETH transfer, der Technologietransfer-stelle der ETH Zürich. Zusammen mit dem Technopark Zürich sorgtETH transfer dafür, dass Gründerinnen und Gründer bei ihrem Start in die Wirtschaft unterstützt werden. Sei es mit einem Büro, mit Beratung oder benötigten Ressourcen. Die Zusammenarbeit isterfolgreich.

Weshalb?Sie sind ein wichtiges Vehikel, um die sehr frühen Technologien aus der ETH- Forschung in den Markt zu bringen. Damitdiese Firmen schnell und erfolgreich wachsen können, brauchen sie ein ent-

sprechendes Umfeld, wo sie in der frühenPhase einerseits professionell als Wirt-schaftspartner auftreten können, gleich-zeitig aber noch in engem Kontakt zurForschung stehen und falls nötig Zugriffauf die lokale Infrastruktur der Hochschulehaben. Genau das bietet der Technopark.

Das Ziel der Zusammenarbeit zwischen Technopark undETH ist es also, den jun-gen Unternehmen einideales Umfeld zu bie-ten? Die Vision des leider allzufrüh verstorbenen Initia-

tors Dr. Thomas von Wald-kirch war es, ein Zentrum zu

schaffen, wo Wissenschaft und Wirtschaftunmittelbar zusammenkommen und mit-einander interagieren können. Er sprach

damals von der sogenannten «Naht-stelle», die einen effizienten und effekti-ven gegenseitigen Austausch ermögli-chen sollte. Die ETH und der Technoparkversuchen dies genauso umzusetzen.

In den letzten 25 Jahren hat sich dieZusammenarbeit sicher verändert. Können Sie uns sagen, wie?Der Technopark war damals eine gross-artige Vision und die Zusammenarbeit zu-nächst vermutlich mal ein Experiment.Niemand wusste, ob das wirklich klappenwird. Heute ist der Technopark eine eta-blierte Institution, die man sich nicht mehrwegdenken kann. Entsprechend hat sich

die Zusammenarbeit perfekt eingespieltund professionalisiert. Was aber erfreuli-cherweise geblieben ist, ist dieser positivePragmatismus.

Und wie haben sich die Spin-offs und ihre Erfindungen in den letzten 25 Jahren verändert? Ganz allgemein ist einerseits die Unter-stützung sehr viel professioneller gewor-den, andererseits sind auch die Gründerund Gründerinnen sehr viel besser ausge-bildet als früher. Neben den vielen exter-nen Kursen bieten auch der Technoparkoder die ETH Zürich interne Kurse an. Un-terdessen hat sich auch eine schlagkräf-tige Truppe von Studierenden dem Themaangenommen.

Wie?Die Studierenden bilden über den Entre-preneur Club eines der besten internenNetzwerke. Eine andere Vereinigung, dieETH Juniors, haben sogar einen kleinenUnterstützungs-Fonds, den jFund, gegrün-det. Über diverse Förderprogramme ander ETH wie z. B. das Pioneer Fellowshipwerden die Technologien heute markt-tauglich(er) gemacht, die Geschäftsfällenoch stärker geschärft und die zukünfti-gen Gründer/-innen noch besser auf ihrekommende Aufgabe vorbereitet.

Spürt man das an der Qualität der Spin-offs, die aus diesen Programmenkommen?Ja, ganz klar. Ein weiterer fördernder As-pekt ist aber sicher auch die Tatsache,dass es nun auch in der Schweiz langsam

einen Pool von Serial Entrepreneurs gibt.Leute also, die das alles schon einmaldurchexerziert haben und ihren Start-upzum Beispiel über einen Tradesale erfolg-reich übergeben konnten. Sie stehen nunder neuen Generation mit ihrer wertvollenErfahrung und ihrem ausgedehnten Netz-werk, allenfalls sogar mit Finanzierung zurSeite.

Welche Unterstützung oder Förderungbrauchen junge Firmengründer dennkonkret? Alles, was sie kriegen können! Ein Dachüber dem Kopf, Zugang zu den benötigtenRessourcen, Austausch unter den Grün-dern und Beratung durch erfahreneCoaches stehen aber sicher oben auf derListe.

Wie sieht die Unterstützung konkretaus, wenn die Jungunternehmen imTechnopark eingezogen sind? Seitens der ETH sieht die Unterstützung –Coaching, Beratung und Vernetzung – füralle Spin-offs ähnlich aus, unabhängigvom Standort der Firma. Im Einsteintraktdes Technoparks, also dem «ETH-Teil» desHauses, befinden sich sowohl Forschungs-

gruppen wie auch Spin-offs. Dank dieserNähe können sie sich auf sehr einfacheWeise untereinander austauschen. Unteranderem ist auch deshalb der Platz imTechnopark begehrt. Der Technoparkselbst bietet natürlich auch eine Fülle vonDienstleistungen wie Coaching, Netz-werke, Veranstaltungen usw. an. Im soge-nannten Beratungsausschuss ist dannauch die ETH Zürich wiederum vertreten.

Das Ziel des Technologietransfers ist einmöglichst volkswirtschaftlicher Gewinnund ein Rückfluss von Geldern in dieForschung. Erreichen Sie dieses Ziel mitIhrer Arbeit?Der Wissens- und Technologietransfer istneben Forschung und Lehre ein weiteresMandat des Bundes. Dabei geht es nichtin erster Linie darum, einen möglichsthohen Profit aus dem Technologietransferzu erwirtschaften, sondern darum, densozio-ökonomischen Nutzen insgesamtzu optimieren.

Das heisst?Der primäre Auftrag ist es, möglichst effi-zient und effektiv der Wirtschaft und derGesellschaft die Errungenschaften aus derwissenschaftlichen Forschung zur Verfü-gung zu stellen. Die Zahlen sprechen fürsich: Mit den jährlich Hunderten von For-schungszusammenarbeiten mit der Wirt-schaft, den ca. 80 neuen Lizenzen pro Jahrund den jährlich über 20 Ausgründungensteht die ETH Zürich auch im internationa-len Vergleich in der vordersten Reihe.

www.transfer.ethz.ch

«Dieser positive Pragmatismus isterfreulicherweise

geblieben.»Geburts-hilfe.

Alles, was sie kriegen können!Silvio Bonaccio,Leiter ETH transfer

«Niemand wusste, ob das wirklich klappen wird.»

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EinblickTechnopark

Betreuung dieses Ideenkomplexes ver-langt Dynamik, Offenheit und grosse Flexibilität, aber auch Organisation undÜbersicht über die Vielfältigkeit der Auf-gaben. Nur als Beispiel: Pro Jahr möchtenjeweils etwa 60 Firmen ihre Fläche ver-grössern oder verkleinern.

Eine organisatorische Meisterleistung!Das stimmt. Wir versuchen immer, in per-sönlichen Gesprächen individuelle Lösun-gen zu finden. Meistens gelingt uns dasauch. Bei Bewerbungen gehen wir eben-falls so vor. Unser Ziel ist es, für jeden un-serer Mieter und Gäste das Passende zuorganisieren. Wir sind ja nicht nur dieAdresse für innovative Start-ups.

Sondern?Wir bieten ebenso Platz für etablierte, technologieorientierte Unternehmen. Zudemsind wir ein attraktiver und wichtiger Kon-gress- und Veranstaltungsort für Forschungund Privatwirtschaft. Es macht Freude, fürdieses Zentrum für Innovation, Forschungund Wissenstransfer zu arbeiten.

Das heisst, Sie persönlich haben auch immer wieder Kontakt zu den Unternehmen im Technopark und zuauswärtigen Gästen?Ja. Gerade diese Zusammenarbeit und derpersönliche Kontakt machen die Arbeithier einzigartig. Spannend sind natürlichauch die verschiedenen Aufgaben. ZumBeispiel passen wir das Angebot für dieFirmen laufend an. Auch die Infrastrukturwird ständig überarbeitet. Es braucht bau-liche Anpassungen unter Berücksichti-gung der behördlichen Auflagen.Gleichzeitig müssen die Erneuerungenauch optisch ins Bild des Technoparks pas-sen und den Ort attraktiv machen. DieLeute sollen sich wohlfühlen hier!

Bei Ihrer Arbeit werden Sie von einem11-köpfigen Team unterstützt.Genau. Das schätze ich sehr. Obwohl jederund jede in ihrem Spezialgebiet praktischalleine für eine erfolgreiche Zielerreichungverantwortlich ist, ziehen wir alle aneinem Strick. Für mich bedeutet das, dassich immer die Übersicht behalten und Fin-gerspitzengefühl beweisen muss.

Weshalb?Weil bei uns jedes Teammitglied mit sei-

nem einzigartigen Fachwissen zählt. Nurso greifen die Zahnräder immer perfektineinander. Und nur so können wir denTechnopark Zürich erfolgreich weiterent-wickeln.

Welche Bedeutung hat denn der Technopark heute?Dazu haben wir im letzten Jahr zusam-men mit dem Forschungsunternehmen«rütter soceco – sozioökonomische For-schung + Beratung» eine Studie lanciert.Gemeinsam haben wir die volkswirt-schaftliche Bedeutung des TechnoparksZürich für den Kanton ermittelt. Und dieResultate sind beachtlich.

Was heisst das in Zahlen?Die Unternehmen im Technopark Züricherzielen mit ihren Aktivitäten direkte und indirekte Umsätze von insgesamt725 Mio. Franken pro Jahr. Diese löseneine Bruttowertschöpfung von 454 Mio.Franken aus. Rund 2700 Vollzeitstellenwerden dadurch generiert. 1800 davondirekt im Technopark Zürich und rund 900indirekt im Umfeld der Firmen. Erstaunlichist auch die Anzahl Logiernächte im Kanton Zürich, die unsere eingemietetenUnternehmen und die Veranstaltungenauslösen.

Wieviele Logiernächte sind es?Rund 8500 – konservativ geschätzt.

Wie sieht es mit dem Steuervolumenaus?Auch das ist beachtlich: 33 Mio. Frankennimmt der Kanton durch die direkte undindirekte wirtschaftliche Wirkung derTechnoparkfirmen ein. Und das sind nureinige Zahlen zum Technopark Zürich.Weitere interessante und zum Teil ganzverblüffende Grössen finden Sie auf dernächsten Seite ...

Karin Looser ist seit fünf Jahrendie Frau an der Spitze des Technopark Zürich. Als CEO ist Sie dafür verantwortlich, dasssich die rund 250 Firmen im Hauswohlfühlen und sich in einemguten Umfeld entwickeln kön-nen. Wie sie ihre vielen ver-schiedenen Aufgaben im Alltagmeistert und wie bedeutend derTechnopark heute für den KantonZürich ist, erzählt sie hier.

Karin Looser, was fasziniert Sie amTechnopark?Die Vielfältigkeit der Firmen und die Personen, die dahinterstehen. Es ist sehrspannend zu erleben, wie die verschie-denen Charaktere ihre Start-ups unter-schiedlich aufbauen und vorantreiben.

Was erachten Sie als Herausforderungin der Führung der Stiftung?Der Technopark ist die Heimat von rund250 ganz unterschiedlichen Firmen. Die

Fasziniert von der Vielfältigkeit.Karin Looser, CEO

Technopark Zürich

Tat -sachen:)76’900

Liter pro Tag ist der Wasserver-brauch im Technopark. Das sindca. 513 Badewannen (150 l Volu-men) und entspricht dem Wasser-durchlauf der Sihl während 30Sekunden! Bei 2000 Arbeitendenmacht das ca. 38,5 l pro Person imTag und 26'070 Kubikliter proJahr.

16Kilogramm Honig bei zweimaligerErnte pro Jahr produzieren heutevier Bienenvölker auf dem Dachdes Technoparks. Im Winter sindes pro Volk ca. 8000 und im Sommer circa 40'000 Bienen. Beieiner Lebensdauer von etwa 40 Tagen ergibt das Lebenswerkeiner Biene einen gestrichenenTeelöffel Honig.

24Putzwagen, 22 Personen (Reini-gungspersonal), 6 Liter Entkalkertäglich, 600 Microfasermops proWochenende und 12 Stunden Be-seitigung der Kaugummis im Aus-senbereich pro Jahr bringen denganzen Technopark auf Hochglanzund 1 verstopftes WC pro Tag wie-der zum Laufen.

5,8Gigawattstunden pro Jahr ist derStromverbrauch im Technopark.im Vergleich dazu verbraucht dieStadt Zürich ca. 10'000 GWh End-energie pro Jahr. 2,45 kWh proJahr ist der Wärmeverbrauch imTechnopark. Die Wärme wird alsAbwärme über die Kehrricht-anlage in der Josefsstrasse bereit-gestellt.

212Toiletten, 5 Duschen, ca. 2000WC-Rollen pro Woche und 20’000Handtuchrollen pro Jahr gebenden Personen im Technopark eingutes Gefühl.

33’392 Veranstaltungen und gebuchteEvent-Räume von 2000 bis 2017(ca. 1855 pro Jahr), das Audito-rium seit 2003 an insgesamt2750 Tagen belegt (im Schnitt an172 Tagen im Jahr) und mehr als90% der Mietfläche seit 1998jährlich vermietet, machen denTechnopark nicht nur für die ca. 25seit 2007 jährlich neu eingemie-teten Firmen (aktuell 250 Mieter-firmen) so attraktiv.

300Sitzplätze und 20 Mitarbeiter desRestaurants DELI1993 sorgen imTechnopark pro Tag mit 350 Menüs(an Spitzentagen bis zu 500), 20 kg Pasta, 20 l Suppe, 35 l Kaffee,70 Gipfeli, 10 Smoothies, 10 Muffinsund 40 Süssigkeiten (Mars, Snickersusw.) für das leibliche Wohl.

163Tonnen Abfall im Jahr fallen imTechnopark an und müssen ent-sorgt werden. Das sind 680 kg proArbeitstag (= 2 Harley Davidson)oder 350 g pro Person und Tag (= 87 Würfelzucker). Von den 163Tonnen sind 34,9 Tonnen Papierund Karton. Dazu kommt proMonat 1700 kg Elektroschrott (7 Paletten à ca. 250 kg).

2225Brandmelder, 1041 Sprinklerköpfe,150 Feuerlöscher, der Rettungs-wagen, die Feuerwehr oder die Polizei, die ein Mal pro Monat gerufen werden müssen, sorgenfür die Sicherheit und 12 Lifte (6 Warenlifte und 6 Personenlifte)für die Mobilität im Technopark.

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Das Herzstücksteht:

Umbaugelungen:Herzlich

willkommen!

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EinblickTechnopark

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EinblickTechnopark

Technopark als imposantes Gebäude undMarke profitiert. Unseren ersten Kundenhaben wir damit Eindruck gemacht. Undes hat uns einen Touch Seriosität verlie-hen.

Lange brauchten Sie das nicht. IhreFirma Supercomputing Systems war erfolgreich und wuchs rasch. Heute sindSie mit rund 150 Mitarbeitenden dasgrösste private Unternehmen im Haus.War ein Umzug nie ein Thema?Nein, der Technopark ist für uns ideal. Wirkonnten hier von 60 auf heute 3000 Qua-dratmeter wachsen, bei Bedarf auch un-kompliziert mal einen Raum dazu mieten.Dreimal sind wir richtig umgezogen inner-

Unternehmer, ETH-Professor und

Buchautor.Anton Gunzinger,

SCS AG

Hatten Sie damals denn schon Erfahrung als Unternehmer?Nein. Unternehmerisch hatte ich keinenblassen Dunst. Und es gab auch kein ECO-System für Jungunternehmerinnen und -unternehmer wie heute. Keine Beratung,keine Förderung, keine Unterstützung –nichts. Zum Glück war da Thomas vonWaldkirch. Er hatte mehr Ahnung als ich.

In der Anfangszeit – mitten in der Immobilienkrise – hatte der Technoparknoch Mühe mit der Auslastung. HabenSie sich hier trotzdem gut aufgehobengefühlt? Ja. Neben der Unterstützung durch Thomas von Waldkirch habe ich vom

Er startete auf 60 Quadratmetern,heute sind es 3000: Der bekannteUnternehmer, ETH-Professor undBuchautor Anton Gunzinger. Als er1993 direkt nach der Eröffnung alseiner der ersten seine Zügelkistenin den Technopark trug, ahntenoch niemand, wie steil bergaufseine Karriere gehen würde. Heutebetreibt der Erfinder des Super-computers mit 150 Mitarbeiten-den das grösste Technologieunter-nehmen im Haus. Dem «Einblick»erzählte er, wovon er hier beson-ders profitiert und weshalb er auchnach 25 Jahren noch immer imTechnopark ist.

Anton Gunzinger, weshalb haben Siesich damals für diesen Standort ent-schieden?Der Grund war Thomas von Waldkirch, dererste Direktor des Technoparks. Er war alsVerantwortlicher für die Forschungs-förderung an der ETH Zürich tätig, ich alsOberassistent. Er überzeugte mich, diesenSchritt zu tun.

Wie gross war Ihre Firma denn damals?Da war nichts. Nur ich alleine – mit meinerIdee im Kopf und einem kleinen Team vonder ETH. So zog ich damals in ein 60-Qua-dratmeter-Büro im Trakt «Darwin» ein.Das passte. Das Motto war «Überleben»(lacht).

Welche Idee hatten Sie denn im Kopf?Den Supercomputer zu bauen. Und das istuns gelungen. 12 Stück haben wir hier zu-sammengeschraubt und anschliessend andie ETH und verschiedene Universitätenverkauft. Geld verdient haben wir damitkeines. Erst danach bekam ich einen grös-seren Entwicklungsauftrag und konnteetwa sieben Personen einstellen.

halb des Hauses. Das war sehr praktisch,weil wir so für das räumliche Wachstumkaum Energie verschwendet haben.

Gab und gibt es für Sie weitere Vorteileim Technopark?Natürlich. In erster Linie die verkehrstech-nisch gute Lage. Unsere Ingenieure kom-men aus der ganzen Schweiz. Da ist eswichtig, dass der Arbeitsplatz nahe beimHauptbahnhof liegt. Auf der anderen Seiteist es für unsere Kunden «gäbig», dass siezu uns nicht durch die ganze Stadt fahrenmüssen. Und ich persönlich schätze dieNähe zur ETH, an der ich noch immer einenLehrauftrag habe. Auch in Bezug auf dieAkquisition von neuen Mitarbeitenden istdas ein grosser Vorteil.

Nutzen Sie auch das Veranstaltungs-programm des Technoparks?Sicher. Neben den fachlichen Inputs habenwir an solchen Veranstaltungen schonmehrere Kunden gewonnen. Sogar Bun-desrat Deiss kam nach seinem Vortrag inder Aula spontan noch bei uns vorbei. Manlernt hier einflussreiche und bekannte Per-

sonen kennen, die einen als Jungunter-nehmen einen grossen Schritt weiterbrin-gen können.

Gibt es auch Dinge aus der Anfangszeit,die Sie heute vermissen?Der Pioniergeist, der in den 1990er-Jahrenherrschte, ist heute nicht mehr ganz sostark. Natürlich spürt man ihn noch immer,

doch ist durch die zunehmende Professio-nalität des Technoparks auch etwas davonabhandengekommen. Dafür haben wirauch schon Aufträge von anderen Firmen

im Haus bekommen. Der Technopark istalso schon so etwas wie ein verlängertesWerkbanklabor.

Würden Sie einem heutigen Jungunternehmen empfehlen, in den Technopark zu ziehen?Wenn es viel Platz für Produktion braucht,gibt es sicher kostengünstigere Orte. Aberfür die Akquisition von Mitarbeitenden istder Technopark ideal. Die Leute arbeitengerne hier im Trendquartier Zürich-Westund schätzen das riesige kulinarische undkulturelle Angebot, das ihnen hier gebo-ten wird. Und das ist eigentlich das Wich-tigste.

Das heisst, Sie haben Ihren Standort-entscheid von damals nie bereut?Im Gegenteil. Ich bin «gottenfroh», dasswir hier sind. Und ich schaue glücklich aufdie 25 Jahre zurück, die wir hier verbrachthaben. Und eines weiss ich ganz sicher:Solange ich diese Firma leite, bleiben wirauch hier.

www.scs.ch

«Für die Akquisition von

Mitarbeitenden ist der Technopark

ideal.»

Gottenfroh!

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EinblickTechnopark

Erinnern Sie sich? An der diesjährigen Fussball-WM in Russlandhaben wir als TV-Zuschauer nicht nur die gewohnte Werbungvon Adidas oder Coca-Cola gesehen. Nein, es waren auch

chinesische Brands wie Wanda oder Hisense auf den LED-Banden am Spielfeldrand zu sehen – teilweise

sogar in Mandarin-Schriftzeichen. Bedeutung hattedies lediglich in Asien. In allen anderen Ländernverpufften die Sponsoring- und Werbegelderder chinesischen Unternehmen. Trotzdem blät-terten sie dafür zwei- bis dreistellige Millionen-beträge hin – zur Freude der FIFA.

Massgeschneiderte BandenwerbungDas Technopark-Unternehmen uniqFEED will genau

diesen Zustand ändern. Es hat eine Software entwickelt, die esmöglich macht, Werbung im TV gezielt auszustrahlen. Konkretheisst das, dass Sponsoren bei internationalen Grossveran-staltungen ihre Werbung auch nur für den eigenen Zielmarktbeim Rechtehalter (z.B. FIFA usw.) kaufen können. Schweizer Werbung wird auf diesem Weg also nur in der Schweiz gesehen,chinesische nur in China. Auch für globale Sponsoren ist die Lösung attraktiv: Sie könnenunterschiedliche Produkte in verschiedenen Zielmärkten oderauch nur in gewissen Märkten bewerben. «So kann eine Firmagenau dort Visibilität kaufen, wo sie auch wirklich gesehen wer-den will», sagt CEO und Gründer Lukas Gysin. «Streuverluste wiean der WM in Russland würden auf ein Minimum reduziert.»

Bereits Markt-readyWie ist das möglich? «Wir nutzen die noch junge, aber zukunfts-trächtige Computer Vision Technologie (bildpunktbasiert) im Zusammenspiel mit künstlicher Intelligenz», erklärt CEO Gysin.«Sie verfolgt einen nicht-intrusiven Ansatz, um ein einfaches,skalierbares und kosteneffizientes Operating für den Kunden wiedie FIFA zu gewährleisten.» Bei Court-Sportarten wie Tennis,Tischtennis oder Badminton ist uniqFEED bereits Markt-ready.Eine Zusammenarbeit mit der ATP und dem Tennisweltverband(ITF) besteht schon seit dem Gründungsjahr 2015. Schon damals

Champions League.

ren aus oder modifizieren die LED-Banden mit zusätzlicher Tech-nologie.» Das sei logistisch sehr aufwendig, kostenintensiv undtechnisch kompliziert. «Die ideale, zukunftsträchtigste Lösungist laut den Experten deshalb vollständig softwarebasiert.»

www.uniqfeed.com

durfte uniqFEED die ersten Tests machen, später sogar soge-nannte Hidden Live Tests vor Ort.

Hohes Interesse bei FIFA und UEFA Lukas Gysin und sein Team haben sich zum Ziel gesetzt, bis 2020 eine vorführbare Fussballlösung zu präsentieren. Angestrebtwird ein stufenweiser Produktelaunch in den verschiedenenIndoor- und Outdoor-Sportarten. FIFA und UEFA, die Rechtehalter im Fussball, zeigen hohes Interesse an der rein softwarebasierten Lösung. Ebenso US-Sportarten wie die NHL. «Alleine die Fussball-WM mit einem Sponsoring-Volumen von ca. 1,5 Milliarden US-Dollar sowie der Fussball allgemein ist für uns ein wichtigerMarkt», so Gysin.

Zukunftsträchtige LösunguniqFEED ist nicht die einzige Firma, welche die Sportvermark-tung auf ein neues Level bringen will. Der CEO erklärt: «Unsere Konkurrenten rüsten Kameras mit speziellen Filtern bzw. Senso-

uniqFEED AG – ein Spin-off-Unternehmen der ETH Zürich – bringt die Sportvermarktung auf ein neuesLevel. Mit einer speziellen Software macht dieFirma es möglich, die Werbung in den Stadien undauf den Courts bei Liveübertragungen von Fussball,Eishockey, Tennis usw. zu individualisieren. Und das in Echtzeit. Damit erreichen die Sponsoren undWerbetreibenden ihre Zielgruppen vor den Bild-schirmen viel gezielter.

Software fürSportvermarktung. Lukas Gysin, CEOuniqFEED AG

«Alleine die Fussball-WM mit einem Sponsoring-Volumen von ca. 1,5 Milliarden US-Dollar sowie der Fussball

allgemein ist für uns ein wichtiger Markt.»

Beim Tennis funktioniert die Software schon. Das nächste Ziel: Fussball.

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EinblickTechnopark

Unter Strom!In der schnell wachsenden Branche der Elektromobilität füllt die SUNCAR HK AG eine Lücke. Seit der Gründung 2015 entwickelt sie imTechnopark Zürich Bau- und Nutzfahrzeuge für die Prototypen- undKleinserienproduktion. Im Interview erzählt Stefan Schneider, Co-Geschäftsleiter, weshalb SUNCAR HK den Fokus auf kleine Bagger legtund wieso diese sogar in autofreien Kurorten eingesetzt werden dürfen.

ElektrisiertBaufahrzeuge.

Stefan Schneider,SUNCAR HK AG

Stefan Schneider, in Saas-Fee kann aufden Baustellen nur dank Ihrer FirmaSUNCAR HK ganzjährig gearbeitet werden. Warum?Das stimmt. Saas-Fee ist ein autofreierKurort. Um die Belastung für die Kurgästeso gering wie möglich zu halten, herrschtdort ein Verbot für Verbrennungsmotorenauf Baustellen. Mit unseren Elektrobag-gern ist das Bauen aber kein Problem. Siesind viel leiser als Dieselfahrzeuge undverursachen keine Emissionen. Momentansind in Saas-Fee deshalb ein 1,9- und ein16-Tonnenbagger von uns im Einsatz.

Mit einem 16-Tonnenbagger hat die Geschichte Ihres Start-ups auch begonnen. Erzählen Sie!Unser 16-Tonnen-Elektrobagger ist dererste weltweit. Der Takeuchi TB 1140wurde im Rahmen eines Fokusprojekts der ETH Zürich elektrifiziert. Mit ihmhaben wir – damals noch Studenten – imJahr 2015 sowohl den Schweizerischenals auch den Europäischen Solarpreis ge-wonnen.

Wie haben sich diese Preise auf dieSUNCAR HK ausgewirkt?Die Baufirma Huppenkothen, welche unserProjekt massgeblich unterstützt hat, warauch danach sehr interessiert an der Wei-terentwicklung von Baumaschinen mitElektroantrieb. Deshalb wurde SUNCAR HKüberhaupt gegründet – als Tochterfirmavon Huppenkothen.

Warum konzentrieren Sie sich ausschliesslich auf Baufahrzeuge?Weil wir so ausserhalb des Massenmarktsder Automobilhersteller funktionierenkönnen. Das ist interessant. So hat manauch als schweizerisches Unternehmeneine Chance, sich in der Entwicklung undals Lieferant für kleine Serien zu etablie-ren.

Welches sind bei der Entwicklung der Elektrobagger die grössten Herausforderungen?Eine qualitativ hochwertige Batterie fürdiesen Einsatz zu beschaffen und in derMaschine zu verstauen. Denn die Batteriebraucht am meisten Platz. Und dann na-

türlich, dank intelligenter Steuerung einmöglichst effizientes Zusammenspiel zwi-schen E-Motor, Ladegerät und Klimatisie-rung zu erreichen.

Wie nehmen Sie diese Hürden in Angriff?Wir setzen auf das grosse technische Verständnis unseres Engineering-Teams.Dieses pflegt wertvolle Kontakte zu ver-schiedenen Hochschulen, insbesondereder ETH Zürich. So wurden die Hürden bisjetzt immer gut überwunden.

Gibt es ausser dem ökologischen Aspekt weitere Unterschiede Ihrer Fahrzeuge im Vergleich zu herkömmlichen Dieselbaggern?Ein SUNCAR HK Elektrobagger ist auf denersten Blick teurer als ein Dieselbagger.Für unsere Kunden ist der Preis aber na-türlich essenziell.

Das heisst, Sie müssen den Preisunterschied irgendwie wett- machen.Genau. Und das machen wir auch – in denBereichen Betrieb und Wartung. Nach fünfbis acht Jahren sind unsere Elektrobaggersogar günstiger als dieselbetriebene Fahr-zeuge. Unsere Maschinen sind zusätzlichleiser und stossen weniger CO2 aus. Beim16-Tonnenbagger sind es 32 Tonnen proJahr. Das wird nicht nur auf den Baustellensehr geschätzt.

Wieviele Elektrobagger der SUNCAR HKsind unterdessen in Betrieb?Rund 30.

www.suncar-hk.com

«Nach 5 bis 8 Jahren sind unsere

Elektrobagger sogargünstiger als diesel-

betriebene Fahr-zeuge.»

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EinblickTechnopark

Keine EinheitsprodukteNovaton verkauft keine Einheitsprodukte. «Wir setzen uns mitdem Anliegen des jeweiligen Kunden auseinander, besprechenseine Bedürfnisse, sehen uns die Betriebe an», erklärt Kabbani.Und Christine Ledergerber Hinderling ergänzt: «Dass wir die Per-spektive unserer Kunden einnehmen, ist das Geheimnis unseresErfolges.» Natürlich muss aber auch das Angebot stimmen. Unddas tut es bei Novaton: Durch den Betrieb mit Solarenergie fallenfür den Zuchtbetreiber weniger Kosten an, nach drei bis vier Jah-ren ist die Umstellung auf erneuerbare Energien amortisiert. Unddas Wichtigste: Die Qualität der Zuchtfische steigt massiv, sodassdafür ein höherer Preis verlangt werden kann: «Definitiv eineWin-win-Situation für alle Beteiligten.»

www.novaton.com

Fischzuchtkäfigen ausgestattet werden, deren Energiebedarfvollständig mit der eigenen Solarenergie gedeckt wird. Dies funk-tioniert laut den Novaton-Verantwortlichen sogar weit draussenim exponierten Ozean, wo die Fischzucht durch die hohen Wellenbis jetzt stark erschwert wurde. «Das Positive daran ist, dass da-durch ökologisch sensible Küstenregionen geschont werden», er-klärt Novaton-CEO Issam Kabbani.

An Land kombiniert Novaton die Solarenergieproduktion mitnachhaltiger Fischzucht, der sogenannten «Zero Water DischargeRecirculation Aquaculture». Das ist ein geschlossener Wasser-kreislauf, der optimal gemanagt und kontrolliert wird, sodass eskeine Medikamente mehr braucht. Das ist sowohl für die Fischeals auch für die Menschen und die Umwelt besser.

Langer Weg zum ZielDie erste Energie-Aquakulturlösung hat Novaton im Februar dieses Jahres verkauft. «Bis es dazu kam, haben wir einen langenProzess durchlaufen», sagt Christine Ledergerber Hinderling.2010 hat sie zusammen mit ihrem Mann, Prof. Dr. Thomas Hin-derling, die Firma gegründet. Er hat die sogenannte «HinderlingSolar Island», eine riesige Solarinsel mit einer Fläche von 5800Quadratmetern, lanciert. «Nach seinem Tod 2011 kämpfte ichdamit, die richtigen Leute und die richtigen Marktnischen zu fin-den, um unsere Vision weiterzuentwickeln und umzusetzen», er-klärt die Gründerin. Mit Issam Kabbani konnte sie den richtigenMann an Bord holen.

Gesunder Fisch auf den Teller.

SolarbetriebeneAquakulturen

Diesel verschmutzt WasserHeute werden weltweit rund 60 Millionen Tonnen Diesel pro Jahrin die Aquakulturen gepumpt. Das, obwohl die Wasserqualitätmassgebend ist für die Qualität des Fisches. «Egal, ob wir mitFischzuchtbetreibern aus Indonesien sprechen oder mit solchenaus dem Mittleren Osten, überall ist es dasselbe Problem», erklärtLedergerber Hinderling, «der Dieselbetrieb ist sehr teuer, ver-schmutzt die Umwelt und produziert ungesunden Fisch als End-produkt.»

Funktioniert auch bei WellenDie Lösung von Novaton: saubere Energielösungen und nachhal-tige Aquakulturen. Das Jungunternehmen hat bereits mehrerepatentierte Lösungen für den Bau von schwimmenden Solar-inseln in Industriegrösse entwickelt. Die Inseln können auch mit

Jährlich wächst die Nachfrage für Fisch als Nahrungsmittel. Al-leine mit der Wildfischerei kann sie längst nicht mehr gedecktwerden. 55 Prozent davon werden deshalb bereits heute durchkontrollierte Zucht gedeckt. Keine andere Lebensmittelbrancheist in den vergangenen Jahren so stark gewachsen. Doch es gibtProbleme: Die Fischzuchtbetreiber haben Mühe mit der Rentabi-lität ihrer Betriebe. Zudem verlangen die Konsumenten nachimmer gesünderen Fischen auf ihren Tellern. Und manchmal grei-fen sogar Regierungen ein: In Norwegen wird 2022 der Betriebvon dieselbetriebenen Aquakulturen verboten. Wie soll das ineinem Land funktionieren, in dem die Fischerei ein wirtschaftli-cher Grundpfeiler ist? «Die Novaton hat die Lösung dafür: solar-betriebene, nachhaltige Aquakulturen», sagt ChristineLedergerber Hinderling, Gründerin und Vorsitzende der NovatonErneuerbare Energien AG mit Sitz im Technopark.

O sole mio.Gründerin Christine Ledergerber Hinderling, Novaton-CEO Issam Kabbani (rechts) und Financial Consultant Robert Oldin (links).

Das Angebot der Novaton Erneuerbare Energien AG – solarbetriebene Aquakulturen im Ozean und anLand – schlägt in der Branche ein wie eine Bombe. Kein Wunder, löst es doch ein Problem, das die ganzeWelt beschäftigt: die steigende Nachfrage nach gesundem Fisch.

Schwimmende Solarinseln von Novaton mit integrierter Fischzucht.

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EinblickTechnopark

Heikle Fracht.Über Umwege zum ZielDabei war das Ziel ursprünglich ein ganzanderes: Ros und Ettl wollten eigentlicheine neuartige Isolation für Hochhäuserauf den Markt bringen. Die Begegnungmit dem Manager des Schweizer Pharma-riesen Novartis durchkreuzte diese Pläneaber: «Er schlug unsere Gebäudeisolationaus, sah aber Potenzial in der Nutzung desMaterials für Medikamententransporte»,erklärt Richard Ettl. Fortan schlugen diebeiden Jungunternehmer eine neue Rich-tung ein.

Ausgeklügelte Technologie Die innovative Kühltechnologie garantiertin Kombination mit einer speziellenDämmtechnik eine konstante Temperaturvon zwei bis acht Grad im Container. Unddas auch bei extremen Aussentemperatu-ren. So können Medikamente 160 Stun-den am Stück unter idealen Temperatur-bedingungen transportiert werden. Wennnötig können die Container unterwegs inKühlhäusern oder -schränken aufgeladen

werden, wodurch die Transportzeit belie-big verlängert werden kann. Dass

die Temperaturen innerhalbder Container auch wirklichnicht schwanken, kontrol-lieren spezielle Sensoren.

Menschen in Entwick-lungsländern profitieren

«Durch diese Technologiekönnen hoch sensible Medika-

mente neu auch in Entwicklungs-länder geliefert werden. Zum Beispiel inden Irak», sagt Richard Ettl. Früher habeman damit häufig Probleme gehabt, weildie Kühlkette auf dem Weg in solche Länder oft unterbrochen wurde. «Dadurchverloren die Medikamente ihre Wirkung.»

Vollständig recycelbarDie SkyCell-Container haben noch weitereVorteile: Durch die leichte Bauweise sindsie bis zu 20 Prozent leichter als Modelle der Konkurrenz. Laut Ettl sparen SkyCell-

Kunden dadurch bis zu einem Fünftel derKosten. Und auch ökologisch ist SkyCellden Mitbewerbern voraus: Die Isolationder Container ist aus PET gemacht unddeshalb zu fast 100 Prozent recycelbar.

Nächster SchrittDer nächste Schritt des Unternehmens istbereits in vollem Gange. «Unser Ziel istnun die Entwicklung von kleineren Hoch-leistungsboxen, die in Zukunft sogar fürden privaten Gebrauch verwendet werdenkönnen», sagt Ettl. Den Prototypen hält erbereits in den Händen. 2019 soll der Mini-Container auf den Markt kommen.

www.skycell.ch

Die Zahl ist erschreckend: Mehrals jede dritte Ampulle Impfstoffnimmt beim Transport Schadenund wird unbrauchbar. Grunddafür sind Temperaturschwan-kungen. Die Firma SkyCell AG hatfür dieses Problem eine Lösungentwickelt: Pharma-Container,die durch ihren Aufbau die sta-bile Kühlung der Fracht möglichmachen.

SkyCell-Container sind mit einer völligneuen Kühlungstechnologie ausgerüstet.Fünf Jahre lang haben die Gründer des Unternehmens, Richard Ettl und Nico Ros,in deren Entwicklung investiert. Es hatsich gelohnt: Im kommenden Jahr ist SkyCell bereits der drittgrösste Anbieterfür Medizintransportlösungen weltweit.Zwölf der zwanzig grössten Pharma-firmen gehören zu den Kunden des Technopark-Unternehmens.

«Auch ökologisch ist SkyCell den Mit-

bewerbern voraus.»

Coole Pharma-Container.

Richard Ettl,CEO & Mitgründer

SkyCell AG

Top Secret!

nikation zu sichern, unabhängig davon, obsich ein Benutzer auf einem mobilenGerät, Laptop, Desktop-Telefon oder Tablet befindet. Die Benutzer können problemlos kommunizieren und müssensich keine Sorgen machen, dass sie ab-gehört werden und Informationen verlo-ren gehen. Das funktioniert sogar ohneBeeinträchtigung der Benutzerfreundlich-keit.

Warum ist sichere Kommunikation sowichtig?Sie bildet den Grundstein jeder Regierungoder jedes Unternehmens. Denken Sie andie Versuche, Wahlen zu manipulieren.Oder an Konkurrenten, die an vertraulicheInformationen eines Unternehmens kom-men möchten. Das sind nur zwei Beispiele,die zeigen, dass vertrauliche Informatio-nen absolut unerlässlich sind.

Und die Gryphon Secure garantiert,dass Informationen auch wirklich vertraulich bleiben?Genau. Indem wir ihre Kommunikationverschlüsseln, stellen wir sicher, dass Un-ternehmen und Regierungen unabhängigarbeiten können und jederzeit die Gewiss-heit haben, dass alles, was innerhalb der

Organisation kommuniziert wird, auch inder Organisation bleibt.

Welches sind denn die grössten Anliegen Ihrer Kunden?Sie suchen nach sicheren Kommuni-kationslösungen, die sie einfach in ihr

bestehendes System oder die Infra-struktur integrieren können. Undsie suchen Lösungen für eineHome-Office-Umgebung oder fürreisende Mitarbeiter. Wir sind für

beide Fälle gerüstet.

Was ist das Revolutionäre an Ihren Produkten und Dienstleistungen?Unsere Lösungen bieten Sicherheitstech-nologie – sowohl auf Hardware- als auchauf Softwareebene. Gryphon bietet dreiLösungen: Gryphon Veil, ein Smartphonefür das Militär. Gryphon Assure App, einesichere Messaging-Anwendung für iOS-und Android-Geräte, und Gryphon Con-nect, ein sicheres VPN-Gateway.

In welchen Branchen wird Ihre Technologie bereits angewendet? Hauptsächlich in Regierungen und hochregulierten Industrien in Europa, Kanada,dem Nahen Osten und Afrika.

Welches sind Ihre nächsten Ziele?Wir werden die Funktionen unserer Pro-dukte ausbauen, weiterhin Partnerschaf-ten mit Regierungen aufbauen und unserePräsenz bei den Unternehmen erweitern.Kurz: Wir wollen eine Welt schaffen, in derGryphon als Synonym für sichere Kommu-nikation steht.

www.gryphonsecure.com

Man hört es immer wieder: Wahlen werden manipuliert,Spionage betrieben. Dagegenkämpft die Gryphon Secure SAan. Durch ihre sicheren Kommu-nikationslösungen braucht keinUnternehmen und keine Regie-rung mehr Angst zu haben, dassdie falschen Personen mithörenoder -lesen könnten.

Thomas Roth, Sie sind CTO von GryphonSecure. Bitte erklären Sie uns kurz, wasIhre Firma macht.Gerne. Wir von Gryphon Secure bauen seit2015 sichere Kommunikationslösungenfür Regierungen und Unternehmen aufder ganzen Welt.

Was heisst das konkret?Wir erstellen Lösungen, um ihre Kommu-

«Gryphon als Synonym für sichere

Kommunikation.»

Smartphone für das Militär. Eine von drei

Gryphon SecureLösungen

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EinblickTechnopark

Fit wie der Blitz!

FühlenderTrainingsroboter.Spielerisches Training

Raja Dravid, in Japan hat man Ihre Erfindung mit Begeisterung aufgenom-men. Was ist das für Sie als Mitgründervon Dynamic Devices für ein Gefühl?Natürlich ist das grossartig für uns! Im dynamischen fernen Osten scheint die Ak-zeptanz für robotische Technologie gross

zu sein. Abgesehen von den Verkäufen sind wir deshalb dabei, eine Tochtergesell-schaft in Tokyo zu gründen – Dynamic Devices Japan. Nun trainieren japanischeAthleten auf unserem Dynamic DevicesSystem für die Olympischen Spiele 2020.Dass unsere Arbeit auf diese Weise aner-kannt wird, ist schon ein sehr gutes Gefühl.

Trainieren auch bekannte SchweizerSportler auf Ihrem Trainingsroboter?Ja, da gibt es einige. Der ehemalige Ski-rennfahrer Daniel Albrecht zum Beispielnutzte unser Gerät schon zu seinen Spit-zenzeiten. Ausserdem EishockeyspielerRafael Diaz oder die MotorradrennfahrerTom Lüthi und Marcel Fässler. Viele Fuss-ballspieler sind ebenfalls dabei, darunterPatrick Koch vom FC St. Gallen und NatashaGensetter vom FC Zürich.

Was ist denn das Revolutionäre anIhrem Trainingssystem? Es «fühlt». Das DD System ELITE ist dasweltweit erste spielbasierte robotischePersonaltrainingssystem. Es misst, wievielKraft der Trainierende hat und reagiertganz individuell auf Unterschiede in dengrundmotorischen Fähigkeiten – wie Ko-ordination, Schnellkraft und Kraftausdauer.Genauso wie ein menschlicher Personal-trainer stellt es die Belastungsbedingun-gen immer so ein, dass der Mensch ganzknapp unter seiner Leistungsgrenze bleibt.Denn Krafttraining ist nur dann besonderseffizient, wenn man wirklich intensiv trai-niert und bis an die Leistungsgrenze geht.Ausserdem können mit unserem Systeminnerhalb von Sekunden massgeschnei-derte Krafttrainingspläne zusammenge-stellt werden. Das ist das Training derZukunft.

Also gehören hauptsächlich Sportler zu Ihrer Zielgruppe?Nein. Die DD Systems können genauso gutin der Fallprävention bei Senioren ein-gesetzt werden oder beim Kraftaufbau

bei Menschen, die wegen chronischerKrankheiten sonst nicht trainiert werden können. Zum Beispiel in der Post-Rehabili-tation nach Knieverletzungen oder beineuronalen Erkrankungen erzielen wir op-timale Ergebnisse. Eben dadurch, dass un-sere Systeme optimal auf den Nutzerreagieren. Jung, alt, mit Vorbelastung oderohne, die DD Systems sind für alle geeig-net.

Krafttraining macht aber nicht allenSpass. Wie schaffen Sie es, auch Sport-muffel dafür zu begeistern?Auf unseren Systemen wird man übereinen grossen Bildschirm beim Trainierengut unterhalten. Wir haben spezielleGames programmiert, um das Trainingsehr spielerisch gestalten zu können. Aus-serdem sind die Sequenzen auf dem Ro-boter sehr kurz. Zwei- bis dreimal zehnMinuten pro Woche reichen, um Muskelnaufzubauen und fit zu bleiben bzw. zuwerden.

Games mögen im Normalfall vor allemjunge Leute. Wie sprechen ältere daraufan?Sehr gut! Im Spiel ist für sie oft viel mehrmöglich als in der Realität. Plötzlich kön-nen sie wieder über einen Gartenzaunspringen. Das motiviert unheimlich.

Blicken wir kurz auf die Anfangszeit vonDynamic Devices zurück. Hatten SieMühe, die Öffentlichkeit auf Ihr Angebotaufmerksam zu machen? Fitnessgerätegibt es ja wie Sand am Meer. Das stimmt. Trotzdem erzielten wir schnell

erste Erfolge. Nach der Firmengründung2011 konnten wir gleich einen Deal mitder Schweizer Skinationalmannschaft aus-handeln. Dazu kamen eine Eishockey-mannschaft und zwei Rehakliniken, dieunsere Geräte gekauft haben.

Ein Raketenstart?Nein, nicht ganz. Wir haben uns schonlangsam gesteigert. Zunächst haben meinMitgründer Max Lungarella und ich alles al-leine gemacht. Wir haben die Geräte vonGrund auf selbst konzipiert und herge-stellt. 2017 haben wir dann einen Investorgefunden. Und nach und nach auch Mitar-beiter, die zu uns und zu Dynamic Devicespassten.

Ich nehme an, um deren Fitness mussteman sich ab diesem Zeitpunkt keineSorgen mehr machen. (Lacht.) Nein, tatsächlich nicht. Wir alletrainieren auf den DD Systems. Wir mes-sen uns immer aneinander – in einem po-sitiven Sinn. Jeder will bei den Spielenmehr Punkte holen als der andere.

www.dynamicdevices.ch

«Zwei- bis dreimal zehn

Minuten pro Wochereichen.»

Das Gerät erinnert vom Aussehen her an eine gewöhnliche Kraft-maschine für die Beine. Aber das Dynamic Devices Trainingssystemkann viel mehr: Durch eine ausgeklügelte Technologie reagiert es ganz individuell auf den Trainierenden und ermöglicht diesem so beste Trainingsergebnisse in kürzester Zeit. «Mit dieser Erfindung sind wirbereits bis in den asiatischen Markt vorgedrungen», erzählt uns Raja Dravid im Interview.

Die beiden Gründer der Dynamic Devices AG, Raja Dravid (sitzend) und Max Lungarella (hinten mit Brille), mit ihrem Team.

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EinblickTechnopark

Seit 2001.Nur Gewinner!

Der ZKB Pionierpreis Technopark isteine Erfolgsgeschichte. 17 Jungunter-nehmen wurden seit dem Beginn imJahr 2001 bereits für ihre beeindru-ckenden Leistungen und ihre innovati-ven Produkte mit dem begehrtenAward ausgezeichnet. Neben demPreisgeld von rund 100'000 Frankenhaben sie von der Publizität profitiert,die sich positiv auf das Vertrauen vonKunden und Investoren ausgewirkthat.Erfreulich ist: Von den Preisträgern derletzten zehn Jahre existiert nur ein ein-ziges Unternehmen nicht mehr. Alleanderen haben ihre Projekte zu markt-fähigen Produkten und Dienstleistun-gen weiterentwickelt. Und sie habenzusammen über 200 Arbeitsplätze ge-schaffen, die meisten davon im KantonZürich.

Wie ehemalige Gewinner zurückblicken, erfahren Sie auf der nächsten Seite.

Was raten Sie anderen Jungunter-nehmen, die überlegen, sich für denZKB Pionierpreis Technopark zu bewerben?Unbedingt machen! Es lohnt sich – egal obman gewinnt oder nicht!

Zum Schluss nochmals zurück zu Ihremneuen Rollstuhl. Kann man den «ScewoBro» denn jetzt bereits kaufen?Ja, man kann ihn vorbestellen und so zuden ersten gehören, die mit dem «ScewoBro» durch die Stadt flitzen. Wenn allesrund läuft, können wir die ersten Roll-stühle Ende 2019 ausliefern.

www.scewo.ch

Thomas Gemperle (30), PascalBuholzer (26) und Bernhard Win-ter (24), die Gewinner des ZKBPionierpreis Technopark 2018,

befinden sich weiter auf derÜberholspur. Im September ha-ben die drei Jungunternehmerdas neue Modell ihres treppen-steigenden Rollstuhls präsentiert– mit grossem Erfolg. Dabei ge-holfen hat ihnen auch der Siegdes Pionierpreises.

Thomas Gemperle, gut ein halbes Jahr ist es nun her, seit Sie mit Ihrem treppensteigenden Rollstuhl den ZKBPionierpreis Technopark gewonnenhaben. Was hat sich seither verändert?Vieles. In erster Linie natürlich die finan-zielle Situation. 100‘000 Franken Preis-geld sind für ein Jungunternehmen vielGeld. Aber wir haben durch den Pionier-preis auch viele Menschen kennengelernt,die uns in verschiedenen Bereichen wei-tergebracht und unterstützt haben.

Was haben Sie denn mit den 100‘000Franken gemacht?Wir haben sie in die Entwicklung unseresneuen Rollstuhlmodells «Scewo Bro» in-vestiert. Nach monatelangem Tüfteln inunserer Werkstatt und vielen Tests konn-ten wir unseren neuen Schützling EndeSeptember endlich der Öffentlichkeit prä-

sentieren. Das war ein wahnsinniger Mo-ment. Wir sind jetzt noch überglücklichund stolz.

Wie ist der neue Rollstuhl angekommen?Super! Wir hatten ja zuvor auf den erstenPrototypen schon ganz viel positives Echobekommen. Schon für diesen hatten wirviele Anfragen von Privatpersonen und In-stitutionen. Das hat sich inzwischen nochverstärkt. Unter anderem durch den Pio-nierpreis und die damit verbundene Prä-senz in den Medien kennt man Scewoheute in der Öffentlichkeit. Auch dadurchist das Vertrauen der Menschen in uns undunseren Rollstuhl noch gewachsen.

Das heisst, Sie haben durch den ZKB Pionierpreis Technopark nicht nur finanziell gewonnen? Genau. Die grosse Aufmerksamkeit in derÖffentlichkeit hat uns zu vielen neuen An-fragen und Kontakten verholfen. Das istgenauso wertvoll wie das Geld.

Was haben Sie durch den ganzen Prozess bis zur Verleihung des Pionierpreises gelernt?Viel. Das Pionierpreis-Team besteht ausabsoluten Profis. Die Jurymitglieder sindgestandene Unternehmer, die es geschaffthaben. Menschen, zu denen man auf-schaut. Sie haben uns viel wertvolles Wis-sen mit auf den Weg gegeben. TolleErfahrungen waren aber auch das Foto-shooting, der Dreh des Videoporträts miteinem professionellen Filmteam sowie diePressekonferenz am Flughafen Zürich.

Hat sich die Teilnahme am ZKB Pionierpreis Technopark für Sie also gelohnt? Auf jeden Fall. Man muss zwar für die An-meldung einen gewissen Aufwand betrei-ben, aber das macht man auch für sich. Eswird ja nichts verlangt, das man nicht oh-nehin irgendwann machen müsste. ZumBeispiel einen sauberen Businessplan.

Die Ersten ...

Scewo AGüberzeugte: Pionierpreis-Gewinner 2018

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Von welchen Veranstaltungen sprechen Sie?Beispielsweise die lange Nacht der Unternehmen oder ein Projekt,das wir mit dem Amt für Wirtschaft und Arbeit des Kantons Zürich/Standortförderung im November starten: «Industrie imDialog». Bei diesem Anlass werden Branchenexperten und politische Vertreter über die heutige Rolle und die Zukunftsent-wicklungen der Industrie am Standort Zürich diskutieren.

Welche Innovationen treibt MAN Energy Solutions momentan voran?Unsere neuste Entwicklung in Kooperation mit ABB Schweiz heisstETES. Diese Technologie wird in Zukunft dafür sorgen, dass nach-haltige erneuerbare Energie genutzt werden kann, auch wennSonne und Wind Pause machen. Und zwar entweder als elektri-sche Energie, als Wärme oder Kälte – oder alles gleichzeitig. Keineandere Technologie lässt dies bislang zu. Diese Kopplung der Sek-toren ist essenziell für das Gelingen der Dekarbonisierung.

Wie sehen Sie die Zukunft von MAN Energy Solutions? Wir möchten zusammen mit unseren Partnern den Wandel zueiner CO2-neutralen Welt aktiv vorantreiben und mitgestalten. DerWerkplatz Zürich bietet uns dabei optimale Rahmenbedingungen.

MAN Energy Solutions hält als eines der einzigengrossen Industrieunternehmen seit über 200 Jahrenam Werkplatz Zürich fest. Und das in enger Nähezum heutigen Technopark. Seither hat sich der tra-ditionelle Maschinenbetrieb zu einem High-Tech-Unternehmen entwickelt.

Rund 800 Mitarbeitende sind am Escher-Wyss-Platz verantwort-lich für die Entwicklung, Konstruktion, Produktion und das Testenvon Turbokompressoren, Vakuum-Gebläsen sowie für Service-Dienstleistungen. Schlüsselfertige Maschinenstränge und Einzel-maschinen mit Drücken bis 1.000 bar oder Volumenströmen bis 750.000 m3/h – diese sind das Herzstück nahezu jedes industriellen Prozesses der Öl- und Gasindustrie, der Chemie undPetrochemie und des Energiesektors.

Der heutige Fokus liegt auf Innovation und Forschung – befruch-tet durch die enge Zusammenarbeit mit der EidgenössischenTechnischen Hochschule (ETH) und mit innovativen Start-up-Un-ternehmen, manche davon im nahe gelegenen Technopark.

Prof. Dr. Hans Gut, Managing Director,MAN Energy Solutions im Kurzgespräch:

Wie findet die Vernetzung zwischenden verschiedenen Interessengruppenam Werkplatz Zürich statt?Hauptsächlich findet der Austausch im all-täglichen Arbeitsleben statt. Daneben ge-lingt dies auch über Organisationen und

Verbandsstrukturen, aber auch über gemeinsame Veranstaltun-gen, doch es gibt ganz klar Steigerungspotenzial bezüglich Inten-sität der Kommunikation zwischen den Akteuren.

Erfolgsfaktor Innovation am Werkplatz Zürich.

28

EinblickTechnopark

Der Kanton Zürich zeichnet sich durch eine ausgeprägteBranchenvielfalt aus. Sie reicht von der Finanzwelt überdie Kreativwirtschaft und die Lebenswissenschaften biszur Landwirtschaft und präsentiert sich in den elf Zür-cher Regionen mit spezifischer Charakteristik. Diese Viel-falt liefert Stoff für überraschende News. Die Plattformwirtschaftsraum-zuerich.ch informiert täglich in ausge-wählten Beiträgen über Entwicklungen, Erfolge, Neuhei-ten aus Wirtschaft und Wissenschaft. Die Beiträgewerden bereitgestellt vom Netzwerk StandortförderungKanton Zürich. Diesem gehören die beim Amt für Wirt-schaft und Arbeit angesiedelte kantonale Standortför-derung sowie die regionalen Standortförderer an.

Noch mehr über Zürich erfahren:

Einblick in die Produktionshallen von MAN Energy Solutions Schweiz AG

Twenty Green AG (201

7)

«Für ein Start-up ist

die Preis-

summe von knapp 100

'000 Fran-

ken gewaltig. Das Ge

ld hat uns

Luft zum Atmen gege

ben und die

Möglichkeit zum Agi

eren. Durch

die grosse Aufmerksam

keit in der

Öffentlichkeit hat uns

der Pionier-

preis aber auch zu

sehr vielen

neuen Anfragen und

Kontakten

verholfen, was genau

so wertvoll

ist.»

SwissLitho (2013)«Die Teilnahme und der Sieg wa-ren sehr hilfreich, um Türen zu öff-nen und die Bekanntheit zusteigern, aber auch für die Mitar-beitermotivation. Heute sind wirsehr erfolgreich. Dieses Jahr gab es einen Teilverkauf an den Welt-marktführer Mikrolithographie. Wirhaben Zugang zu Service- und Ver-triebsnetzwerken in 52 Ländernund konzentrieren uns am Stand-ort Zürich auf die Weiterentwick-lung der Technologieplattform.»

Nomoko AG (2016)«Toll ist es auch, dass wir immernoch Kontakt mit den Jurymit-gliedern haben. Das bringt unsviel!»

AOT AG (2014)

«Der Pionierpreis ist eine Leucht-

marke bei der Diskussion mit In-

vestoren. Er bringt Aufmerksam-

keit, so dass die Leute dem Projekt

Gehör schenken.»

Cytosurge AG (2012)«Es ist eine tolle Erfahrung. Manbekommt viel Feedback, Anerken-nung und wertvolle Kritik. Eszwingt die Unternehmer dazu, dieeigene Geschäftsidee so zu formu-lieren, dass auch Dritte etwasdamit anfangen können. VieleJungunternehmer meinen, einetolle Technologie allein sei bereitsein gutes Geschäft. Wenn ichnochmals von vorne beginnenwürde, würde ich mich viel frühermit dem Kundennutzen, dem Mar-keting und dem Vertrieb meinesProduktes beschäftigen.»

... werden nicht die Letzten sein.

Optotune AG (2009)

«Der Pionierpreis hat uns geholfen,

unsere Technologie weiterzuent-

wickeln, und zudem hat die Prä-

senz in der Presse dazu beige-

tragen, erste sehr gute Mitarbeiter

zu rekrutieren.»

Nanolive SA (2015)«Die Teilnahme am Pionierpreiswar eine tolle und motivierendeErfahrung. Durch den Preis er-hielten wir viel Beachtung und Anerkennung im ganzen Land, gewannen wertvolle Kontakte undbekamen die Möglichkeit, miteiner hochqualifizierten Jury un-sere Stärken zu analysieren undan unseren Schwächen zu arbei-ten.»

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25th technopark zürich anniversary special edition