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28 2010 SONNABEND / SONNTAG, 10. / 11. JULI 2010 D iese Ruhe! Ist sie nicht himmlisch? Nur die Vögel zwitschern, die Kastanien rauschen, und was sehen wir, wenn wir aus dem Fenster gucken? Nein, keine Fata Morgana, sondern freie Parkplätze, direkt vor unserer Haustür! Ja, das ist Hamburg, wenn seine Bewohner geflüchtet sind – in die Sommer- ferien, gleich am ersten Tag, weg, bloß weg! Tja, und wo sind sie jetzt? Vermutlich im knallvollen Flieger bei lausigem Essen, verstopften Toiletten und danach am Gepäckband, wo ihre Koffer nicht auftauchen. Und wenn sie dann für viel Geld vor Ort Zahnbürste und Unterwäsche gekauft haben, kommen sie endlich todmüde an, in einem Ferienapartment mit abgezähltem Besteck und Blick auf den Parkplatz. Einer Disco natürlich. Wie gut, dass wir zu Hause geblieben sind! Und es erst 21 Uhr ist, noch über eine Stunde, bis die Sonne untergeht. Übrigens – im Süden geht sie mindestens eine Stunde früher unter. Draußen zu sitzen ist bei der Mückenplage in viel zu warmen Klimazonen auch kein Vergnügen. Es gibt viele Gründe, warum man seine Sommerferien in der Heimatstadt verbringt. Manchmal auch verbringen muss. Eine leere Urlaubskasse ist ein Grund, vielleicht hat sich ja auch der Herr des Hauses beim Alther- renfußball das Bein gebrochen, drei Tage vor Abfahrt zum Ferienhaus in Südfrankreich. Dort wird übrigens eingebrochen wie verrückt. Doch ganz gleich, warum man nicht verreist, ob frei- oder unfreiwil- lig – die ersten Tage können hart sein. Denn zu Hause zu bleiben, wenn alle anderen wegfahren, ist wie keine Einladung zum Kindergeburtstag zu kriegen – alle haben Spaß, nur man selbst darf nicht mitspielen. Man muss in Hamburg bleiben und wenn man Pech hat, regnet es die ganzen sechs Wochen, bis einem Schwimmhäute zwischen den Fingern wach- sen. Okay, weinen Sie, wälzen Sie sich in Selbstmitleid. Ich erlaube Ihnen auch ein Eis mit Eierlikör dazu. Den es übrigens am Mittelmeer nicht gibt, genauso wenig wie vernünftiges Schwarzbrot. Aber in diesem Sommer wird alles anders, im Hamburger Sommer- märchen 2010. Es bleibt nämlich erst mal noch so heiß, dass wir uns alle irgendwann auf den nächsten Regenschauer freuen – um dann wieder zu jammern, dass Hamburg kurz unterm Nordpol liegt. Ich verbringe schon seit vielen Jahren einen Großteil der Ferienzeit zu Hause, weil es für mich nichts Schöneres gibt als einen Hamburger Sommer, wenn die meisten weg sind. Und ich Zeit in einer Stadt verbringen kann, die nur auf mich gewartet hat: Kaum noch Abgase, keine lästigen Verkehrsstaus, stattdessen wölbt sich ein blauer Himmel mit kleinen Schäfchenwolken über mir, bin ich nicht die Schönste? Stimmt, unsere Stadt fühlt sich auf einmal ganz anders an, freier, friedlicher, so, als ob sie nach einer gründ- lichen Putzorgie tief Luft holt. Ich finde ja sowieso eine Party immer dann am tollsten, wenn alle Gäste gegangen sind und ich in der Küche mit der entspannten Gastgeberin die letzten Reste aus Töpfen und Platten kratze. Und mein Eppendorf ganz besonders, wenn die dicken SUVs weg sind, die blondgesträhnte Powermuttis so gern im absoluten Halteverbot dauerparken. Wenn ich mir ganz spontan ein Boot mieten, mit Freunden durch die Alsterarme paddeln und anderen Leuten vom Wasser aus in die Gärten gucken kann. Alles ist möglich, alles ist einfach. Ich leg mich einfach auf die Alsterwiese, zum Joggen ist es sowieso viel zu heiß, und zähl die Segelboote. Oder ich geh ganz früh ins Kelling- husenbad und esse anschließend bei Café Lindtner auf der Terrasse Frühstück, auch kein schlechter Tagesanfang. Und wenn die Sonne untergeht, ist ein Bier in der Strandperle Pflicht. Weil man dort nämlich nur in den Sommerferien noch ein Plätzchen am Elbstrand kriegt. Es gibt so vieles, um nichts zu tun, viel zu wenig Zeit! Ich habe schon vor vielen Sommern festgestellt, dass ich meine eigene Stadt gar nicht richtig kenne. Dass ich es für selbstverständlich hielt, dass sie mehr Kanäle als Venedig hat, im Sommer eine grüne Hölle ist und man in einer Stunde sowohl die Ostsee, als auch Nachbarstädte wie Lüneburg oder Lübeck erreichen kann, deren romantische Altstädte Ja- paner und Amerikaner vor Begeisterung ausflippen lassen. Hamburg war wie mein Ehemann, lieb und teuer, immer da, und nicht mehr so rasend aufregend. Was für ein Riesenfehler! Hand aufs Herz – wann haben Sie zuletzt einen Dämmertörn gemacht, sind den Michel hochgeklettert oder haben im Tierpark Hagenbeck eine Dschungelnacht erlebt? Wie wäre es mit einem Reeperbahnbummel zu zweit und am Sonntagmorgen auf den Fischmarkt? Und danach ab ins Schwimmbad oder an einen See. Der in Boberg ist besonders idyllisch, ohne die Mitmenschen, die sich gerade an überfüllten Stränden Sonnen- brände und Hautschäden holen. Falls es also ausnahmsweise regnen sollte, denken Sie bitte daran, dass Sonne total überschätzt wird. Gerade Hamburg ist ja auch im Regen die schönste Stadt der Welt: Museen, Bibliotheken, das soeben erst neu eröffnete Passage-Kino, und jede Menge Plüschcafés, in denen man endlich mal wieder ein Buch lesen kann. Muss ja nicht Ulysses, kann ja ruhig ein Hamburg-Krimi sein. Aber egal bei welchem Wetter, bitte nicht immer ins Lieblingslokal gehen, sondern jedes Mal in ein anderes, vielleicht sogar in Stadtteilen, in die man noch nie einen Fuß gesetzt hat. Frühstück auf der Veddel, Curry- wurst in Waltershof, Kaffee und Kuchen in Finkenwerder und Dinner in Lohbrügge, Hamburg hat nämlich 104 Stadtteile, ja, da staunen Sie! Und wenn die Ferien vorbei und all die ver- und abgebrannten Men- schen wieder da sind und mitleidig: „War sicher ziemlich langweilig, oder?“ fragen, dann nicken Sie bitte und rufen: „Und wie!“ Die Wahrheit würden sie uns ja sowieso nicht glauben. Dass nämlich Hamburg ein einziges Sommermärchen ist. S. 4/5 – Die 55 schönsten Ferien-Erlebnisse, die Hamburg und der Norden zu bieten haben. Unterwegs: Strandausflug nach St. Peter-Ording Stadtgespräch: Kaffeekönig Albert Darboven Titel-Thema: 55-mal Urlaub in der Stadt Lokal-Termin: Charmantes „Rexrodt“ Gestern & Heute: Das 25. Schleswig-Holstein Musik Festival Handgemacht: Bestens behütet Nichts gegen die Karibik, aber Strand und Palmen haben wir selbst – und Alsterwasser dazu. EVELYN HOLST sagt, warum sie hier so gern Urlaub macht. Hamburg ein Sommermärchen Ferien an der Elbe: In Hamburg, hier der Park Fiction am Pinnasberg, bringt einen nichts auf die Palme. FOTO: PLAINPICTURE/TRANQUILIUM

Hamburgein Sommermärchen - static.apps.abendblatt.destatic.apps.abendblatt.de/flips/magazin/magazin2010_28/files/magazin2010-28.pdf · 28 2010 SONNABEND / SONNTG,A10. / 11.JULI2010

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SONNABEND / SONNTAG, 10. / 11. JULI 2010

D iese Ruhe! Ist sie nicht himmlisch? Nur die Vögel zwitschern, die Kastanien rauschen, und was sehen wir, wenn wir aus dem Fenster gucken? Nein, keine Fata Morgana, sondern freie Parkplätze, direkt vor unserer Haustür! Ja, das ist Hamburg, wenn seine Bewohner geflüchtet sind – in die Sommer-ferien, gleich am ersten Tag, weg, bloß weg! Tja, und wo sind sie jetzt? Vermutlich im

knallvollen Flieger bei lausigem Essen, verstopften Toiletten und danach am Gepäckband, wo ihre Koffer nicht auftauchen. Und wenn sie dann für viel Geld vor Ort Zahnbürste und Unterwäsche gekauft haben, kommen sie endlich todmüde an, in einem Ferienapartment mit abgezähltem Besteck und Blick auf den Parkplatz. Einer Disco natürlich.

Wie gut, dass wir zu Hause geblieben sind! Und es erst 21 Uhr ist, noch über eine Stunde, bis die Sonne untergeht. Übrigens – im Süden geht sie mindestens eine Stunde früher unter. Draußen zu sitzen ist bei der Mückenplage in viel zu warmen Klimazonen auch kein Vergnügen. Es gibt viele Gründe, warum man seine Sommerferien in der Heimatstadt verbringt. Manchmal auch verbringen muss. Eine leere Urlaubskasse ist ein Grund, vielleicht hat sich ja auch der Herr des Hauses beim Alther-renfußball das Bein gebrochen, drei Tage vor Abfahrt zum Ferienhaus in Südfrankreich. Dort wird übrigens eingebrochen wie verrückt.

Doch ganz gleich, warum man nicht verreist, ob frei- oder unfreiwil-lig – die ersten Tage können hart sein. Denn zu Hause zu bleiben, wenn alle anderen wegfahren, ist wie keine Einladung zum Kindergeburtstag zu kriegen – alle haben Spaß, nur man selbst darf nicht mitspielen. Man muss in Hamburg bleiben und wenn man Pech hat, regnet es die ganzen sechs Wochen, bis einem Schwimmhäute zwischen den Fingern wach-sen. Okay, weinen Sie, wälzen Sie sich in Selbstmitleid. Ich erlaube Ihnen auch ein Eis mit Eierlikör dazu. Den es übrigens am Mittelmeer nicht gibt, genauso wenig wie vernünftiges Schwarzbrot.

Aber in diesem Sommer wird alles anders, im Hamburger Sommer-märchen 2010. Es bleibt nämlich erst mal noch so heiß, dass wir uns alle irgendwann auf den nächsten Regenschauer freuen – um dann wieder zu jammern, dass Hamburg kurz unterm Nordpol liegt. Ich verbringe schon seit vielen Jahren einen Großteil der Ferienzeit zu Hause, weil es für mich nichts Schöneres gibt als einen Hamburger Sommer, wenn die meisten weg sind. Und ich Zeit in einer Stadt verbringen kann, die nur auf mich gewartet hat: Kaum noch Abgase, keine lästigen Verkehrsstaus, stattdessen wölbt sich ein blauer Himmel mit kleinen Schäfchenwolken über mir, bin ich nicht die Schönste? Stimmt, unsere Stadt fühlt sich auf

einmal ganz anders an, freier, friedlicher, so, als ob sie nach einer gründ-lichen Putzorgie tief Luft holt. Ich finde ja sowieso eine Party immer dann am tollsten, wenn alle Gäste gegangen sind und ich in der Küche mit der entspannten Gastgeberin die letzten Reste aus Töpfen und Platten kratze. Und mein Eppendorf ganz besonders, wenn die dicken SUVs weg sind, die blondgesträhnte Powermuttis so gern im absoluten Halteverbot dauerparken. Wenn ich mir ganz spontan ein Boot mieten, mit Freunden durch die Alsterarme paddeln und anderen Leuten vom Wasser aus in die Gärten gucken kann. Alles ist möglich, alles ist einfach. Ich leg mich einfach auf die Alsterwiese, zum Joggen ist es sowieso viel zu heiß, und zähl die Segelboote. Oder ich geh ganz früh ins Kelling-husenbad und esse anschließend bei Café Lindtner auf der Terrasse Frühstück, auch kein schlechter Tagesanfang. Und wenn die Sonne untergeht, ist ein Bier in der Strandperle Pflicht. Weil man dort nämlich nur in den Sommerferien noch ein Plätzchen am Elbstrand kriegt. Es gibt so vieles, um nichts zu tun, viel zu wenig Zeit!

Ich habe schon vor vielen Sommern festgestellt, dass ich meine eigene Stadt gar nicht richtig kenne. Dass ich es für selbstverständlich hielt, dass sie mehr Kanäle als Venedig hat, im Sommer eine grüne Hölle ist und man in einer Stunde sowohl die Ostsee, als auch Nachbarstädte wie Lüneburg oder Lübeck erreichen kann, deren romantische Altstädte Ja-paner und Amerikaner vor Begeisterung ausflippen lassen. Hamburg war wie mein Ehemann, lieb und teuer, immer da, und nicht mehr so rasend aufregend. Was für ein Riesenfehler!

Hand aufs Herz – wann haben Sie zuletzt einen Dämmertörn gemacht, sind den Michel hochgeklettert oder haben im Tierpark Hagenbeck eine Dschungelnacht erlebt? Wie wäre es mit einem Reeperbahnbummel zu zweit und am Sonntagmorgen auf den Fischmarkt? Und danach ab ins Schwimmbad oder an einen See. Der in Boberg ist besonders idyllisch, ohne die Mitmenschen, die sich gerade an überfüllten Stränden Sonnen-brände und Hautschäden holen. Falls es also ausnahmsweise regnen sollte, denken Sie bitte daran, dass Sonne total überschätzt wird. Gerade Hamburg ist ja auch im Regen die schönste Stadt der Welt: Museen, Bibliotheken, das soeben erst neu eröffnete Passage-Kino, und jede Menge Plüschcafés, in denen man endlich mal wieder ein Buch lesen kann. Muss ja nicht Ulysses, kann ja ruhig ein Hamburg-Krimi sein. Aber egal bei welchem Wetter, bitte nicht immer ins Lieblingslokal gehen, sondern jedes Mal in ein anderes, vielleicht sogar in Stadtteilen, in die man noch nie einen Fuß gesetzt hat. Frühstück auf der Veddel, Curry-wurst in Waltershof, Kaffee und Kuchen in Finkenwerder und Dinner in Lohbrügge, Hamburg hat nämlich 104 Stadtteile, ja, da staunen Sie!

Und wenn die Ferien vorbei und all die ver- und abgebrannten Men-schen wieder da sind und mitleidig: „War sicher ziemlich langweilig, oder?“ fragen, dann nicken Sie bitte und rufen: „Und wie!“

Die Wahrheit würden sie uns ja sowieso nicht glauben. Dass nämlich Hamburg ein einziges Sommermärchen ist.

S. 4/5 – Die 55 schönsten Ferien-Erlebnisse, die Hamburg und der Norden zu bieten haben.

Unterwegs: Strandausflug nach St. Peter-Ording › Stadtgespräch: Kaffeekönig Albert Darboven › Titel-Thema: 55-mal Urlaub in der StadtLokal-Termin: Charmantes „Rexrodt“ › Gestern & Heute: Das 25. Schleswig-Holstein Musik Festival › Handgemacht: Bestens behütet

Nichts gegen die Karibik, aber Strand und Palmen haben wir selbst – und Alsterwasser dazu.EVELYN HOLST sagt, warum sie hier so gern Urlaub macht.

Hamburg ein Sommermärchen

Ferien an der Elbe: In Hamburg, hier der Park Fiction am Pinnasberg,

bringt einen nichts auf die Palme.FOTO: PLAINPICTURE/TRANQUILIUM

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Nordsee

Bad St. Peter

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Sankt-Peter-Dorf

Böhl-Süderhöft

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Nationalpark

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Die Spannung ist spürbar. Sie ergreift alle Zu-schauer. Wenn am Derby-Sonntag in Ham-burg-Horn die edelsten Vollblüter auf dem

Geläuf unterwegs sind, summt die ganze Rennbahn. Es ist diese Mischung aus lautstarker Anfeuerung der begeisterten Zuschauer und dem donnernden Trom-melwirbel der galoppierenden Hufe, die jeden Zu-schauer – ob klein, ob groß – mitreißt. Es ist Derby-Woche in Horn. Und wer glaubt, das gesellschaftliche Ereignis sei nur etwas für Kenner der deutschen Rennsportszene, für VIPs und feine Damen mit edlen Hüten, irrt sich gewaltig. Denn das, was sich vom 10. bis 18. Juli auf der Horner Rennbahn abspielt, ist vor allem eines: der Renner für die ganze Familie.

Allein die Pferde sind Programm genug. 800 sind es in diesem Jahr, die mit ihren Starjockeys aus allen Erdteilen nach Hamburg gereist sind. Wenn sie in insgesamt 70 Rennen über die Bahn galoppieren und um die wichtigste und begehrteste Trophäe im deut-schen Galopprennsport kämpfen, ist das Spannung pur. Das ist mitreißender als jedes Autorennen.

Ganz dicht ran an die schnellsten Pferde der Welt können die Kleinen am Führring und Absattelplatz gleich neben der Zeltstadt. Auf dem sogenannten Marktplatz können sich große wie kleine Zuschauer

Der weite Strand ist es, der die Menschen nach St. Peter-Ording lockt: 12 Kilometer lang ist er und 2 Kilometer breit. Das ist viel Platz, auch für Events vom Kitesurf-Weltcup über Open-Air-Konzerte bis zur Lenkdrachenmeisterschaft.

Für individuelles Strandvergnügen bleibt an den fünf offiziellen Badestellen noch genug Raum. Fuß- und Radfahrstege führen durch die Dünen – sogar einen Strand-parkplatz hinter der Strandüberfahrt Ording gibt es. Vor knapp hundert Jahren wurden die ersten Pfahlbauten nahe der Fluten errichtet, sie hießen Giftbuden, weil es dort „wat gift“ (Plattdeutsch: „etwas gibt“), etwa Cognac, wie Insidern bekannt war. Noch heute beherbergen die Stelzenhäuser Lokale mit großartigem Blick auf die Nordsee.Der viele Sand war nicht immer das große Glück des Ortes. Durch den ständigen Sandflug konnte sich Fischfang hier nie etablieren. Die Verwehungen machten es unmöglich, einen Hafen anzulegen. Überflutungen versalzten oder versandeten die Ländereien. Die Ordinger mussten sich lange den Weg zu ihrer Kirche freischaufeln,bis diese schließlich ganz Opfer von Wanderdünen wurde – das passierte zweimal.Doch bereits 1838 kamen die ersten Feriengäste, damals noch ohne zu wissen, dass sie gerade eine Thalasso-Therapie genießen. 1932, mit Anschluss an die Bahn,wuchs die Bedeutung als Ferienort, 1958 wurde die einzige Schwefelsolequelle in Schleswig-Holstein entdeckt. Ein weiteres Heilmittel, der Original St. Peter-Ording Schlick, wird direkt am Ort abgebaut. 2,3 Millionen Übernachtungen zählt das Nord-seeheil- und Schwefelbad mittlerweile jährlich. Wenn Ebbe ist, macht man eine Wanderung durchs UNESCO-Naturerbe Wattenmeer (Achtung, die Tide beträgt bis zu drei Meter), man vergnügt sich im Nordseewasser des Erlebnisbades „Dünen-Therme“ oder bleibt einfach am Strand, der dann noch viel größer wirkt.

TIPPS & TERMINE

1 KITESURF WORLD CUP 2010 Die Weltelite kämpft in den Disziplinen Freestyle,Course Racing und Big Air um 50 000 Euro Preisgeld. Neben spektakulären Jumps gibt es ein Rahmenprogramm von BMX-Shows über Konzerte bis zum Stand-up-Paddle-Boarding. In der Surfschule X-H²O werden Kiteschnupperkurse angeboten.» 16.–25. Juli 2010, Ordinger Strand, www.kitesurfworldcup.de

2 OPEN-AIR-KONZERT VON JAN DELAY „Wir werden Reggae-Nummern spielen, die passen nämlich genau zu diesem Beach-Feeling“, kündigt Chefstyler Jan Delay für sein Open-Air-Konzert an. Der zweifache Echo-Gewinner schickt abends seine Druckwellen über den Ordinger Strand.» Sa, 24.7., 19 Uhr, Ordinger Strand, N-JOY the Beach live Konzert.Eintritt frei mit gültiger Gästekarte für den Strandzugang.

3 WATTWANDERUNG ZU DEN „SMALL FIVE“ Strandkrabbe,Wattwurm, Nordseegarnele, Wattschnecke und Herzmuschel sind die „Small Five“ des Wattenmeeres. In Sand und Schlick verbergen sich bei Ebbe noch weitere Schätze, die man bei der Exkursion „Das Watt lebt! – die ‚Small Five‘“ entdecken kann. Wichtig: Gummistiefel und wetterfeste Kleidung!» Exkursionen z.B. Mo, 12.7., 18.30 Uhr, Fr, 16.7., 9 Uhr, Sa, 17.7., 10 Uhr, Treff-punkt: Pfahlbau Strandburg, Zum Südstrand, www.schutzstation-wattenmeer.de

4 BEACHVOLLEYBALL Deutschlands beste Beach-Pritscher spielen bei der „smart beach tour“ am Ordinger Strand um die Qualifikation zu den Beachvolleyball-Meisterschaften. Abends gibt es entspannte Partys am Strand.» smart beach tour, 6.–8.8., Ordinger Strand, www.smart-beach-tour.de

5 DRACHENFEST Vorsicht Nackenstarre! Über 100 professionelle Piloten lassen ihre Drachen am Himmel flattern. Höhepunkte sind das Finale der Deutschen Lenkdra-chenmeisterschaft, eine Nachtflugshow, die längste lenkbare Drachenkette der Welt (300 Meter) und kreative Großdrachen von Peter Lynn, dem Weltrekordhalter aus Neuseeland. Im Rahmenprogramm sorgt der NDR2-Showtruck für Unterhaltung.» Drachenfestival, 20.–22.8., Ordinger Strand, Meisterschaft im Lenkdrachenflie-gen am Sa, 21.8., 10–17 Uhr, www.drachenfestival-on-tour.de

6 STRANDBAR 54° NORD Über 30 Jahre war dieser Pfahlbau bekannt als „Doris Strandcafé“. Seit 2008 weht hier frischer Wind: Die Terrasse wurde vergrößert, es gibt auch eine Ecke mit Liegestühlen. Richtig schön ist es, wenn die Flut kommt,der Pfahlbau unterspült ist und die Nordsee direkt unter einem tost. Probieren: die Pasta mit Scampis oder den Scampispieß.» Ordinger Strand, tgl. ab 11 Uhr (Küche bis 19.30 Uhr), wenn die Fahne im Wind flattert, ist geöffnet. Tel. 04863/47 81 75, www.strandbar-spo.de

7 WESTKÜSTENPARK & ROBBARIUM In dem kleinen Natur- und Erlebnispark kann man für einen Tag Tierpfleger sein und bei den Seehunden, den Haustieren wie den Alpakas, Eseln und Schafen oder auch bei den Reptilien mit anpacken.» Wohldweg 6, Tel. 04863/3044, Eintritt: Erwachsene 9 Euro, Kinder 6,50 Euro,Tierpfleger-Tag 125 Euro pro Person, www.westkuestenpark.de

TOURISMUS-ZENTRALE ST. PETER-ORDING, Maleens Knoll 2, 25826 St.Peter-Ording, Tel. 04863/9990, E-Mail: [email protected], www.st.peter-ording.de

Nach 2400 Metern und knapp zweieinhalb Minuten wird der

neue Derby-Sieger feststehen.FOTO: PICTURE-ALLIANCE/DPA

Service» Männerwirtschaft 10.7., 20 Uhr,Alma Hoppes Lustspielhaus (U 1 Hudtwalckerstraße, U 3 Kel-linghusenstraße, Bus 20, 25),Ludolfstraße 53, Karten: 20 bis 24 Euro (wochentags 11 bis 24 Euro),Tel. 55565556, www.almahoppe.de

Die Rennbahn rocktStartschuss für das 141. Deutsche Derby an der Horner Rennbahn. 800 Pferde und ihre Starjockeys sind in insgesamt 70 Rennen am Start. Großer Galopprennsport und ein tierisches Spektakel, das die ganze Familie auf Trab bringt. Wetten, dass …?!

TEXT: HANNA KASTENDIECK

Ab nach St. Peter-Ording

Guck mal, wie’s bei dir aussieht. Bei mir im Zimmer kannst Du vom Erdboden essen“, meckert der Putzteufel. „Bei mir auch“,

kontert der Messie. „Hier sind die Kekse und dort die Erdnüsse.“ Sie ahnen es bereits – hierbei kann es sich nur um eine Männer-WG handeln. Inspiriert von Oscar und Felix aus der legendären TV-Serie „Män-nerwirtschaft“, rechnet das Kabarett-Duo Alma Hop-pe im gleichnamigen Stück jetzt mit ökonomischen Risikospielern und politischen Schönfärbern ab. Am heutigen Sonnabend gibt es vor der Sommerpause noch eine Chance, sich im Lustspielhaus über Nils Loenicker und Jan-Peter Petersen und ihr neolibera-les Typen-Kabinett schlapp zu lachen.

„The Odd Couple“ ist ein Dauerbrenner, seit Neil Simon 1965 seine Komödie am Broadway heraus-brachte. 1968 kam der Film mit Jack Lemmon und Walter Matthau in die Kinos, 1970 folgte dann die TV-Serie mit Tony Randall und Jack Klugman. Das zan-kende Alma-Hoppe-Duo macht aus den beiden gna-denlose Oberflächen-Stylisten: Der Hypochonder Felix ist ein manisch Staub saugender Ghostwriter, der für Politiker schlimme Fakten in so nichtssagen-de wie optimistische Luftblasen verpackt. Petersen verwandelt den Sportreporter Oscar in einen Schön-heitschirurgen, dem man lieber nicht unters Messer

Ein seltsames Paar: Jan-Peter Petersen als Dreckspatz Oscar,Nils Loenicker als putzsüchtiger Felix ist aber auch nicht sauber.FOTO: PR

Pfahlbauten: Wahrzeichen von St. Peter-OrdingFOTO: PICTURE-ALLIANCE/DPA (2)

STRAND-AUSFLUGMehr Spaß am Meer

BirgitHahn

Das Kabarett-Duo Alma Hoppe begibt sich in „Männerpension“ auf die Spuren von Jack Lemmon und Walter Matthau.

TEXT: KLAUS WITZELING

die Füße vertreten, Pferdemalereien bestaunen, Old-timer angucken oder am Schmuckstand stöbern. Ein paar Schritte weiter liegt das Kinderland. Auch wenn das Ponyreiten abgesagt werden musste, gibt es hier großes Programm für die Kleinen. Malwettbewerbe, Hüpfburg, Sandspielplatz und professionelle Betreu-er, die Spiele organisieren, Kinder schminken oder Eis verteilen. Überhaupt, hungrig bleibt hier keiner. Überall locken Stände für Gaumenschmaus.

Dann kann man wieder gemeinsam mit den 50 000 anderen Zuschauern die einzigartige Atmosphäre ge-nießen – besser als im Fußballstadion. Denn während in der kommenden Woche die Nationalelf ihre Tri-kots längst verstaut hat, tragen die Pferde hier noch schwarz-rot-gold, allerdings „nur“ acht lebensgroße Kunstfohlen in Trikots, handsigniert von der deut-schen Kicker-Elite. Die Fußball-Pferde werden am 17. und 18. Juli vor dem VIP-Zelt für notleidende Kinder versteigert. Initiatoren der Aktion sind Kaffeekauf-mann Albert Darboven und die Sparda-Bank.

Und weil gerade für Darboven Kinder, Familie und Reitsport eng zusammengehören, können alle Besu-cher unter 14 Jahren ohne Eintrittskarte auf das Ver-anstaltungsgelände galoppieren. Vorausgesetzt, die Eltern werden mitgeführt. Aber selbst die müssen am 13. und 14. Juli keinen Cent für das Rennen bezahlen. Also, kommen Sie in die Hufe!

geraten möchte. Der rabiate Doktor erspäht Opfer im Publikum, will Altersfalten und Schmerbäuche mit Botox und Skalpell korrigieren.

Alma Hoppe sind das kongeniale Duo, um skanda-löse Wahrheiten aufzudecken und anzuprangern – in diesem, wie auch in den anderen Stücken ihres Lust-spielhauses. Alma Hoppe eröffnete nämlich am 25. März 1994 seine eigene Bühne. Das 1927 erbaute Haus an der Ludolfstraße diente bereits früher als Theater. Damals gastierten hier Hans Albers, Wolf-gang Borchert, Inge Meysel, Georg Thomalla und Heinz Erhardt. Zwischen 1978 und 1993 wurde es als Probe-Bühne des Ernst-Deutsch-Theaters, später als Malsaal des Thalia-Theaters genutzt.

Heute bietet das Winterhuder Lustspielhaus im Saal mit 350 Plätzen die urige Atmosphäre einer Bierkneipe. Bei Brezeln und Hellem sitzen die Besu-cher zwanglos an langen Holztafeln oder Rundtisch-chen. Im Rang genießt man etwas „feudaler“ vom bequemen Original-Gestühl aus dem Zürcher Opern-haus den Blick auf die Bühne. Nicht nur beim traditi-onellen Kabarett-Festival im März treten hier die Spitzenkünstler der großen Kleinkunst auf, Stars wie Henning Venske und Hans Scheibner.

Übrigens hat das Stück, das von schlechten Nach-richten handelt, eine gute Nachricht: Auch nach den Sommerferien bleibt „Männerwirtschaft“ noch in Alma Hoppes Spielplan.

KULTUR ERLEBEN

Die WG desGrauens

DER GRÜNE PUNKT Zur nachhaltigen Radtour (um 50 km) den Elberadweg entlang nach Stade lädt Frank Wiesner von der Harburger Initiative Verkehr21 ein, um „lokale Perlen“ umweltfreundlich zu erkunden. Treffpunkt: 11.7., Harburger Rathausplatz, 11 Uhr (bis ca. 18 Uhr). Kontakt: 040/765 15 52.

STADTLEBEN

77,7 Prozentder Hamburger, fast 1,4 Mio. Menschen, fahren mindestens einmal im Jahr in Urlaub – deutscher Rekord. Allein im Juni 2010 reisten 1,17 Mio. Passagiere über den Flughafen Fuhlsbüttel.

SONNTAGS-GEDANKEDeutschland steht wieder im kleinen WM-Finale. Davor haben wir vier Wochen davon geträumt, ab jetzt über alle Grenzen hinweg immer so fröhlich und ausgelassen zu einander zu kommen wie all die Fans. Klasse, wenn wir noch einmal gewönnnen! Noch besser, wenn dieser Traum wahr wird: In der Qualifikation zum Zusammenspiel der Menschheit fliegen Gewalt und Krieg in der ersten Runde aus dem Turnier. Der Welt-meister heißt: Frieden.Pastor Frank Engelbrecht,Hauptkirche St. Katharinen

Die 41-jährige Moderatorin von Radio Hamburg steht zweimal auf,bevor es ein langer Tag wird.

Service» 141. Deutsches Derby10. – 18. Juli, Horner Rennbahn,Rennbahnstraße 96, Öffnungszei-ten jeweils 90 Minuten vor Renn-beginn. Eintritt: Stehplatz ab 7,Tribüne ab 10, Logen ab 15 Euro (Kinder bis 14 Jahre frei). 13. und 14. Juli freier Eintritt für die ganze Familie, 11. Juli freier Eintritt für Damen mit Hut. Keine Rennen am 12. und 15. Juli. Karten-Tel.: 651 82 81, www.galopp-hamburg.de

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Sonnabend / Sonntag, 10. / 11. Juli 2010

10 Uhr Erstes Aufstehen. Die Gardinen werden lang-sam zur Seite gezogen, gege-benenfalls der Zeigefinger rausgestreckt, um zu checken, wie die Lage ist. Um zur Besinnung zu kommen, gibt es erst einen schwarzen Tee mit Milch, den ich im Bett trinke und dabei noch etwas döse. Ausschlafen und sich nicht hetzen lassen ist der größte Luxus am Sonntag.

11 Uhr Zweites Aufstehen. Ich mache mich in aller Ruhe eine Stunde lang im Bad fer-tig. Mit Haarkur und Body-peeling und allem Pipapo.

12 Uhr Eine Sonntagszei-tung und noch etwas Leckeres vom Bäcker holen und dann frühstücken oder schon brun-chen. Das kann locker bis 13.30 Uhr dauern.

14 Uhr Es geht raus an die frische Luft. Gerne die Klassi-ker Elbe oder Alster oder zu Planten un Blomen. Es gibt nichts Schöneres, als sich ein laues Lüftchen um die Nase wehen zu lassen. Das gibt Kraft für die ganze Woche!

16 Uhr Verabredung mit Freunden zum Klassiker: Kaffee und Kuchen. Entweder in der Schanze bei den Herren Simpel oder, wenn ich in Blankenese unterwegs war, kurz zu Lühmanns Teestube. Mein Favorit: Käse- oder Ap-felkuchen! Manchmal reicht auch ein Ausflug zum Balzac Coffeeshop um die Ecke.

18 Uhr Der sonntägliche Telefonmarathon, da meine Freunde und Familie am besten zu erreichen sind und man sich ein wöchentliches Update liefern kann.

20 Uhr Entweder ich koche etwas Nettes, das meistens in die asiatische Richtung geht, und lasse mich dann genüss-lich auf dem Sofa nieder. Oder ich gehe ins Kino. Und schaue mir Filme im Original mit Untertitel an. Meistens im Abaton, da ich in der Nähe wohne und es einfach so prak-tisch ist. Spätestens um 23 Uhr bin ich wieder zu Hause.

Mein perfekterSonntag

KART

E:GR

AFIK

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› WOCHENENDE

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Sonnabend / Sonntag, 10. / 11. Juli 2010

Filou und Gentleman

MAGAZIN: Wenn Sie die Horden vor Starbucks sitzen se-hen, was geht Ihnen da durch den Kopf ?DARBOVEN: Erst mal ist das sehr erfreulich, dass der Coffeeshop-Trend so zugenommen hat, denn damit haben wir Kaffeeröster endlich die Möglichkeit, die jungen Leute an das Kaffeegetränk heranzuführen.

MAGAZIN: Mehr Sahne als Kaffee – kränkt Sie das nicht in Ihrer Berufsehre?DARBOVEN: Das muss der Verbraucher wissen. Ich habe meinen Kaffee immer nur schwarz getrunken. Das ist eine ziemlich deutsche Angelegenheit.

MAGAZIN: Sie haben ein schönes Ritual: Mit Ihrer Frau gönnen Sie sich jeden Tag am frühen Abend ein Cham-pagnerstündchen. Haben Sie einen Trinkspruch?DARBOVEN: Manchmal sage ich: In all den Kuddelmud-del ist min Trost min Buddel! Aber dafür muss die entsprechende Situation sein. Sonst heben wir nur das Glas und genießen, was drin ist.

MAGAZIN: Ihre Frau ist eine geborene Prinzessin von An-halt. Haben Sie je von einem Adelstitel geträumt?DARBOVEN: Ich hätte mich totgelacht, als Prinz Albert herumzulaufen. Ich werde auch kein Konsul. Auch einen Professorentitel hat man mir neulich angebo-ten – ohne mich. Die Presse macht ja schon den Kaf-feekönig aus mir, das muss genügen.

MAGAZIN: Sie haben mehrfach mit und gegen Prinz Char-les Polo gespielt. Ganz ehrlich: Ist er gut?DARBOVEN: Ja, sehr gut. Mit dem Vater, Prinz Philip, habe ich auch noch eine Saison gespielt.

MAGAZIN: Auch ein guter Verlierer? DARBOVEN: Absolut. Wir hatten ein gutes Spiel zusam-men, das wir leider im Finale verloren haben – und nur, weil wir einen Mitspieler hatten, der törichte Fouls gemacht hat. Aber was soll es? Sport ist Sport.

MAGAZIN: Feiern Adelige anders als Normalsterbliche?DARBOVEN: Da ist kein wesentlicher Unterschied. Sie werden natürlich dort nie jemanden erleben, der groß aufschneidet oder mit Geschäften prahlt. Ganz einfache Gespräche werden da geführt. Meistens re-det man über Jagd.

MAGAZIN: Wer darf Sie eigentlich Atti nennen?DARBOVEN: Die Leute, die mit mir zur Schule gegangen sind, und ganz enge Freunde. Eigentlich ist mir egal, ob sie Albert sagen oder Atti – aber wenn, dann nur mit Doppel-T, bitteschön. Und meine Frau nennt mich natürlich auch Atti.

MAGAZIN: „Mir ist ein persönliches Sie allemal lieber als ein unpersönliches Du“, haben Sie mal gesagt. DARBOVEN: Ich bin nicht fürs schnelle Du. Das ist doch so etwas so Persönliches. Da kloppen einem die Leute auf die Schulter und meinen, man hätte zusammen schon Kohle geholt. Ich hatte eine andere Erziehung.

MAGAZIN: Sie haben über 1000 Mitarbeiter. Wie viele kennen Sie eigentlich persönlich?DARBOVEN: Über die Hälfte sicher. Ich bin ja ständig an meinem Arbeitsplatz unterwegs, entweder an den Packmaschinen oder im Kontor. Viele Mitarbeiter habe ich selbst eingestellt. Und dann habe ich noch jeden Morgen meine Geburtstagsliste und gratuliere demjenigen, der Geburtstag hat.

MAGAZIN: Sind Sie ein guter Menschenkenner?DARBOVEN: Das glauben Sie gar nicht, wie oft man sich in Menschen täuscht. Gerade in der letzten Zeit habe ich leider die Feststellung machen müssen, dass es doch nicht der oder die Richtige ist.

MAGAZIN: Jeder Mitarbeiter darf Ihnen angeblich frank und frei seine Meinung sagen.DARBOVEN: Das tun viele, und ich bin sogar dankbar da-für. Dabei lerne ich Menschen kennen. Sie sagen na-türlich keine Gehässigkeiten, sondern: Das sehe ich

etwas anders. Ich versuche bei so einer Unterhaltung immer, dass die Menschen ihren Kopf benutzen. Zum Denken, nicht nur als Arbeitsmasse für den Friseur. Das ist nämlich leider die am meisten verbreitete Faulheit der Menschheit: die Denkfaulheit.

MAGAZIN: Dann können Sie mit Kritik gut umgehen.DARBOVEN: Ich stecke jeden Tag irgendwo etwas ein, ob es im Haus ist, in der Firma oder im Sport.

MAGAZIN: Stecken Sie das Alter genauso gut weg?DARBOVEN: Meine runden Geburtstage habe ich wie je-den anderen Tag auch behandelt. Ich habe meinen 50. Geburtstag in Bayern bei Freunden verbracht. An dem Abend war die Prinzessin Margret da, die Schwester von Königin Elisabeth II. Ich war ihr Tischherr. Nur ein einziger Verwandter hat von mei-nem Geburtstag gewusst und mir still und heimlich über den Tisch hinweg zugeprostet. Meinen 60. habe ich genauso heimlich verbracht. Als ich 70 wurde, wollte ich es ebenso machen, aber man hat mir eine Überraschungsparty in der Firma organisiert.

MAGAZIN: Ein großer Feierer sind Sie nicht.DARBOVEN: Ich bin kein großer Geburtstagsfeierer. Ge-nauso, wie Silvester. Ich gehe immer ins Bett und schlafe ins neue Jahr rein. Meine Frau hat mich an-fangs immer um zwölf Uhr aus dem Bett geholt, dann musste ich fünf Minuten mit ihr Walzer tanzen. Aber dann bin ich gleich wieder zurück in mein Bett.

MAGAZIN: Sie gelten als äußerst sparsam. Es heißt, Sie är-gern sich selbst über ein verschwendetes Blatt Papier. DARBOVEN: Richtig. Ich kann einen tropfenden Wasser-hahn nicht leiden oder unnütz brennendes Licht.

MAGAZIN: Eine Spezialität von Ihnen ist Rührei mit Mag-gi. Weil’s gut schmeckt oder wenig kostet?DARBOVEN: Nein, weil es gut schmeckt. Wenn ich Spa-ghetti esse, kommt auch etwas Maggi rein. In die Sup-pe auch. Außerdem ein Löffel Rotwein.

Prinz Charles ist ein sehr guter Polo-Spieler, wie sein Vater Prinz Philip. Im Finale haben wir

nur verloren, weil ein Mitspieler Fouls beging.

Eine gute Idee: Pferdefreund Albert Darboven, 74, auf seinem

Gestüt „Idee“ in Rissen.

Karolin Jacquemain trifft Albert Darboven

Polo, jeden Tag 12 Tassen Kaffe und ein Glas Champagner: Kaffeekönig Albert Darboven weiß das Leben zu genießen.

Kurz-Biografie» Albert Darboven wurde 1936 als Albert Hopusch in Darmstadt geboren.Nach dem Tod des Vaters 1953 adop-tierte ihn sein Onkel Arthur Darboven,Besitzer des seit 1866 existierenden Kaffeehandelshauses J.J. Darboven.Bereits 1915 entstand die Marke „Idee-Kaffee“ mit dem Slogan „Aus Freude am Leben“. Darboven verbrachte seine Lehrjahre u. a. als Einkäufer in Costa Rica und Nicaragua. In El Salvador lernte er seine erste Frau Ines kennen; aus der Ehe ging Sohn Arthur Ernesto Darboven hervor. Seit 1973 ist Albert Darboven zum zweiten Mal verheiratet; seine Frau Edda ist eine geborene Prinzessin von Anhalt. 1960 übernimmt er die Leitung der Firma, zu der auch die Marken „Eilles“ und „Mövenpick of Switzerland“ zählen. Darbovens Leidenschaft gilt dem Pferdesport.Beim 141. Deutschen Galopp-Derby am 18. Juli in Horn geht auch sein Hengst Russian Tango an den Start.

MAGAZIN: Von John Updike stammt dieses Zitat: „Dass eine Ehe zu Ende geht, ist alles andere als ideal. Aber alle Dinge unter dem Himmel gehen zu Ende, und wenn zeitliche Begrenztheit einer Sache ihren Wert nähme, dann könnte nichts im Leben wirklich gelingen.“ Kann man so sehen, oder?DARBOVEN: Da hat er recht. Eine Ehe, da muss man sich im Klaren sein, ist ein Abenteuer und unkalkulierbar. Aber man muss sich natürlich trotzdem trauen. Das-selbe gilt übrigens auch für die Karriere.

MAGAZIN: Was ist das Komplizierteste an der Ehe?DARBOVEN: Ich habe viel zu jung geheiratet: Sie war 19, ich 22. Ich habe mich damals in den Beruf gestürzt und war daneben auch immer lustig unterwegs. Ir-gendwann hat sie gesagt: Jetzt habe ich keine Lust mehr, das ist so ein Filou! Deshalb mein Ratschlag für junge Männer: Sie sollen erst mal 30 werden, dann können sie heiraten.

MAGAZIN: Jemand, der Sie gut kennt, hat mir gesagt: Er ist ein Macho vor dem Herrn – einverstanden?DARBOVEN: Vor unserem Herrn da oben? Auf jeden Fall.

MAGAZIN: Wann sind Sie erwachsen geworden?DARBOVEN: Wenn Sie so wollen, war ich mit sieben, acht Jahren erwachsen. Damals habe ich schon erkannt: Was dieser Hitler da anrichtet, das kann nicht stim-men. Andererseits habe ich durchaus ein kindliches Gemüt, was etwas sehr Angenehmes ist. Ich glaube manchmal, richtig erwachsen werde ich nie.

MAGAZIN: Herr Darboven, sind Sie eitel? ALBERT DARBOVEN: Wer ist nicht eitel? Wenn ich mich to-tal gehen lassen würde, dann passten meine Anzüge nicht mehr. Der hier ist immerhin fast 25 Jahre alt und passt mir heute noch.

MAGAZIN: Sie steigen jeden Morgen auf die Waage. Ver-raten Sie mir, was sie heute angezeigt hat?DARBOVEN: Das hat sich zuletzt kaum geändert. Mal ein Kilo mehr, mal ein Kilo weniger. Also, ich liege zwi-schen 75 und 76 Kilo. Das halte ich ganz brav.

MAGAZIN: Reiten scheint besser zu sein als jede Diät.DARBOVEN: Ich reite nicht mehr, weil ich nicht dazu komme. Aber ich trinke viel weniger Bier. Und esse seit einem Jahr keine Schokolade mehr – obwohl das eine gewisse Leidenschaft von mir ist.

MAGAZIN: Zehn bis zwölf Tassen trinken Sie täglich. Kaf-fee wird nur dann gefährlich, wenn einem ein Bohnen-sack aus dem fünften Stock auf den Kopf fällt, haben Sie mal gesagt. Warum hält sich dieses Gerücht so hartnäckig, dass Kaffee gesundheitsschädigend ist?DARBOVEN: Diese Horrorbotschaften haben sich bis vor knapp 20 Jahren gehalten: dass er entwässert, den Cholesterinspiegel erhöht und so weiter. Alles dum-mes Zeug. Wir haben sehr lange geforscht. Es gibt kein Kaffeeproblem. Höchstens eines: Wenn sie sehr viel Kaffee trinken, müssen sie öfters aufs Klo.

MAGAZIN: Es gab mal diesen Kaffeetest: Produzenten mussten mit verbundenen Augen ihren eigenen Kaffee aus vielen anderen Sorten herausschmecken. Kaum ei-ner hat es geschafft. Könnte Ihnen das auch passieren?DARBOVEN: Das kann man auch kaum schaffen. Schon in meinem Musterzimmer, wo ich jeden Tag probiere, kann ich das feststellen. Und wenn ich jetzt noch ir-gendwo auf der Bühne verschiedene Kaffeesorten hingestellt bekäme – vorausgesetzt, es handelt sich um dieselbe Qualität –, hätte ich ein Problem.

FOTO: MELANIE DREYSSE

E in Freitagmorgen im Juni, acht Uhr. Wer den Chef sprechen will, muss früh aufstehen. Albert Darboven empfängt auf seinem Gestüt in Rissen. Er trägt Anzug,

Einstecktuch, das volle graue Haar ist akkurat gescheitelt. Nicht einmal der Nieselregen kann ihm etwas anhaben. Er wirkt so munter, als wollte er gleich ein Liedchen pfeifen. Stattdessen serviert er Kaffee: frisch gebrüht, kräftig, duftend. Anders hätte man es von Hamburgs berühmtestem Kaffeeproduzenten, der als Albert Hopusch geboren und von seinem Onkel Arthur Darboven adoptiert wurde, auch nicht erwartet. Als Gesprächsraum dient der frühere Hühnerstall, heute Darbovens Kreativwerkstatt, ein Lieblings-platz. Kaffeesäcke schmücken die Decke, Malereien die Wände, Holzskulpturen lässt er nach seinen Vorlagen anfertigen, aktuell Noahs Arche. Der Mann, das wird schnell klar, ist ein Ästhet. Ein Mensch mit Sinn für die schönen Dinge im Leben. Dazu zählt unbedingt der Pferdesport. Am 18. Juli geht Russian Tango aus dem Gestüt Darboven im Hamburger Derby an den Start. Aufgeregt? Ein bisschen schon, sagt der stolze Besitzer. Den Pferdenamen hat er übrigens, wie den fast aller Tiere, persönlich ausgesucht. Das sei, sagt Darboven, „eine heilige Handlung“. Den Besuch später vom Chauffeur ins Büro fahren zu lassen, ist für den 74-Jährigen eine Selbstverständlichkeit. Würde es nicht so altmodisch und richardgerehaft klingen, dann könnte man sagen: Albert Darboven ist der perfekte Gentleman.

› STADTGESPRÄCH

III

Page 4: Hamburgein Sommermärchen - static.apps.abendblatt.destatic.apps.abendblatt.de/flips/magazin/magazin2010_28/files/magazin2010-28.pdf · 28 2010 SONNABEND / SONNTG,A10. / 11.JULI2010

Urlaub in der StadtREDAKTION: KAROLA KOSTEDE, OLIVER VOM HOFE

Warum in die Ferne schweifen, wenn der Spaß so nahe liegt? Für alle,die hier bleiben: DIE 55 SCHÖNSTEN FERIEN-ERLEBNISSE, die Hamburg und der

Norden zu bieten haben – zu Lande, zu Wasser, in der Luft und unter der Erde.

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› THEMA DER WOCHE

IV V

VORSPRUNG DURCH TECHNIKDrei in einem: Beim Ausflug ins Uni-versum Bremen gibt es nicht nur das Science Center mit 250 Mitmach-Exponaten zum Thema Mensch, Erde und Kosmos zu erforschen. Auch der Entdecker-Park mit 25 Stationen zum Thema Bewegung ist einen Ausflug wert, ebenso die Ausstellung „Farben. Formen. Fantasien“ in der SchauBox. Zudem kann man im 27 Meter hohen „Turm der Lüfte“ Experimente zu Wind und Wetter verfolgen.» Universum Bremen, Wiener Str. 1 a,28359 Bremen, Tel. 0421 / 334 60, Mo – Fr 9–18, Sa/So 10–19 Uhr, 16 Euro, Familien-karte 40 Euro, www.universum-bremen.de

REIF FÜR DIE ELBINSELSie ist ein künstliches Eiland, auf dem bis 1990 ein Wasserwerk in Betrieb war: die Insel Kaltehofe in Rothenburgsort. Heute ist sie ein einzigartiges Natur-paradies, in dem Kormorane und seltene Pflanzen zu Hause sind, sogar Seeadler hat man hier schon gesichtet. Turmartige Pumpenhäuschen aus Backstein, die an eine Wasserburg erinnern, und eine „Filterstraße“ mit 22 Wasserreinigungsbecken säumen das Industrie-Idyll.» Elbinsel Kaltehofe, Rothenburgsort,www.nachhaltiges-hamburg.de/kaltehofe Infos zu Führungen, Anfahrt u. m.:www.karo4tel.de/kaltehofe/

SKI UND RODEL GUT!Perfekte Wintersportbedingungen im Hochsommer: Im Snow Dome Bispin-gen ist das Skifahren und Rodeln umso cooler, je heißer es draußen wird. Über 130 qualifizierte und geprüfte Trainer kümmern sich hier um Skifahrer und solche, die es werden wollen.

» Snow Dome, Horstfeldweg 9, 29646 Bispingen, Tel. 05194 / 431 10, Mo – Do 12 – 22, Fr / Sa 9 – 23, So 9 – 19 Uhr, 1-Stun-denticket: Erwachsene 18 Euro, Kinder 12 Euro, 3-Stundenticket: 23 / 16 Euro, Tages-ticket: 29 / 19 Euro, www.snow-dome.de

JAGD AUF DEN LUCHSDer Wildpark Schwarze Berge in Ham-burgs Süden lockt mit einem bunten Sommerprogramm – wie z.B. dem „Tag des Luches“: Man kann die Fütterung der jungen Drillinge beobachten, Gips-abdrücke von Spuren nehmen oder auf einer der Spielstationen einen Luchs mit dem Blasrohr „betäuben“. » Wildpark Schwarze Berge, Am Wildpark 1,21224 Rosengarten, Tel. 040 / 81 97 74 70,Erw. 7,50 Euro, Kinder ab 3 Jahre: 5,50 Euro, Tag des Luchses: 25.7., 11– 16.30 Uhr,www.wildpark-schwarze-berge.de

STRANDFEELING IN HAMBURGDie Boberger Düne am beliebten Badesee ist die letzte Wanderdüne der Stadt, umgeben von Heide und Marsch-wiesen. Früher erstreckte sich die Dünenlandschaft vom Berliner Tor bis Bergedorf, aufgetürmt von den Winden des Elb-Urstromtals. Wer mehr erfahren will, macht Station im Boberger Naturschutz-Informations-haus – und chillt danach in der Düne oder am Baggersee.» Boberger Düne, An-fahrt: U 2 bis Mümmel-mannsberg, dann Bus-linie 12 bis Haltestelle Schulredder. Von dort in den Boberger Furtweg.Naturschutz-Informationshaus Boberger Niederung, Boberger

Furt 50, Tel. 73 93 12 66, geöffnet Mi – Fr 9 – 13, Sa 12 – 17, So 11 – 17 Uhr,www.stiftung-naturschutz-hh.de/boberg

FAHRT IN DIE VERGANGENHEITDer Hansa-Park bietet ein gigantisches Programm für alle Generationen: Während sich die ganz Großen an den Gärten und dem Sommerblütenfesti-val erfreuen, zieht es die ganz Kleinen in die mittelalterliche Welt der „Hanse in Europa“ mit einem orignalgetreuen Nachbau des Holstentors. Ein Muss für Adrenalinsüchtige ist die Groß-achterbahn „Der Fluch von Novgorod“ – in nur 1,4 Sekunden beschleunigt sie auf knapp 100 Stundenkilometer, rast durch die Zitadelle von Novgorod, um dann fast senkrecht ins Dunkle zu stürzen. Außerdem locken noch ein Dutzend weitere Attraktionen wie der Niedrigseilpark zum Balancieren und Hangeln, der Holstein-Turm oder der Mini-Auto-Scooter, auf die man aus-weichen kann, falls es regnen sollte.» Hansa-Park, Am Fahrenkrog 1, 23730 Sierksdorf, Tel. 04563 / 4740, tägl. 9 – 18 Uhr, 28 Euro, Kinder und Senioren 22 Euro,www.hansapark.de

PICKNICK IM GRÜNENIm idyllischen Alten Land auf dem Obsthof von Ulrike Schuback geht es mit dem Bollerwagen zur Landpartie auf die Wiesen und Felder der Familie. Dazu wird ein Picknickkorb mit Wurst, Käse, Rosmarinbrot, Konfitüren und weiteren Leckereien der Region ge-

füllt. Bitte 3 Tage vorher anmelden. » Obstparadies Schuback, 21635

Jork, Westerjork 81, Tel. 04162/370,Picknickkorb ab 2 Personen, 18 Euro p. P., Grillkorb: 20 Euro p. P.,www.obstparadies-jork.de

BARFUSS UNTERWEGS Es geht durch Moor, Wasser, Sand und über Steine, Rinde und – Glas! Trotz-dem ist der 14 Hektar große „Barfuß-park Egestorf“ mitten im Naturschutz-gebiet „Lüneburger Heide“ ein echtes Fest für die Füße. Der Weg mit einer Länge von 2,7 Kilometern durchläuft 60 Stationen mit den unterschied-lichsten Sinneseindrücken. Ein Grill-platz lädt zum Fest im Grünen ein, und mit den zahlreichen Erlebnis- und Spielstationen ist der Park ideal für Kindergeburtstage.» Barfußpark Egestorf, Ahornweg 9, 21272 Egestorf, Tel 04175 / 1516, tägl. 9 – 18 Uhr,Familienkarte (2 Erw. u. 2 Kinder) 12,50 Euro, www.barfusspark-egestorf.de

DRAUSSEN BEI DEN SEEHUNDENSeit 25 Jahren ist die Seehundstation Friedrichskoog die einzige Aufnahme-stelle für verwaiste und kranke Rob-ben in Schleswig-Holstein. Die von der Mutter verlassenen Seehundbabys werden in den ersten Lebenswochen auch als Heuler bezeichnet – derzeit haben hier 85 von ihnen ein neues Heim gefunden, ihre Aufzucht ist ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit auf der Station. Hein, Lümmel, Deern und die anderen Seehunde und Kegel-robben leben in naturnah angelegten Becken und können an Land und unter Wasser bestens beobachtet werden. Am 5.8. feiert die Station mit dem „Seehund-Sommerfest“ 25. Geburts-tag, Kinder haben dann freien Einritt. » Seehundstation Friedrichskoog, An der Seeschleuse 4, 25718 Friedrichskoog,Tel. 04854 / 1372, tägl. 9 – 18 Uhr,Robben-Fütterung um 10.30, 14 und 17.30 Uhr, 5 Euro, Kinder 3,50 Euro,www.seehundstation-friedrichskoog.de

Sonnabend / Sonntag, 10. / 11. Juli 2010

BRUNCH AUF DER ELBEAchtung, Labskaus auf Achtern! Vom Dreimastschoner „Mare Frisum“ hat man beste Aussicht auf Hafen, Strände und 1000 Köstlichkeiten: Der vier- stündige Brunchtörn bietet ein großes Buffet unter weißen Segeln.» Nordevent, Tel. 200 06 41 05, 1.8.,11 – 15 Uhr, 79 Euro. www.nordevent.de

DRINK AUF DEM MICHELChillen ganz oben auf der ehrwürdigen St. Michaelis-Kirche: Am Abend öffnet die Bar im Turmboden und schenkt bei Kerzenlicht Bier, Wein und Soft-drinks aus. Auf der Aussichtsplattform in 109 Metern Höhe stehen Barhocker und Bistrostühle bereit für einen ent-spannten Sundowner mit Sicht über Hafen, Speicher- und Innenstadt. » St. Michaelis-Kirche, Englische Planke 1 a, Anmeldungs-Hotline: Tel. 28 51 57 91,Fr, Sa, 19.30 – 24 Uhr, Mo – Do und So,19.30 – 23 Uhr (Wartezeit einplanen),Eintritt: 9,50 Euro, www.nachtmichel.de

AUF MONTAGE BEI AIRBUSEinen spannenden Blick hinter die Kulissen des Hamburger Flugzeug-

bauers Airbus vermittelt die 2,5-stündige Führung durch das

Werk in Finkenwer-der. Neben Filmen

und Vorträgen können Sie auch die Endmon-

tage des kleinen A�318 und seiner großen

Geschwister A�319 und A�312 besuchen.

» Globetrotter Reisebüro, Damm 9–19,Tel. 04101 / 545 00, 25421 Pinneberg,Termine: nach Anmeldung, Mindestalter:14 Jahre, 14 Euro,http://airbus-werksfuehrung.de

ZU GAST IM FERNSEHENSonst sind sie per TV-Gerät jeden Tag in unseren Wohnzimmern zu Besuch, jetzt ist es endlich mal umgekehrt: Bei der NDR-Tour exklusiv für 30 Leser des Hamburger Abendblatts geht es in die Studios der „Tagesschau“ und von „Das!“. Dabei werden Mitarbeiter und Technik vorgestellt – und falls es der hektische Sendebetrieb zulässt, auch die „NDR Talk Show“, „Visite“ und der „Sportclub live“. » NDR-Führung für Abendblatt-Leser:29. 7., 14 Uhr, Mindestalter: 15 Jahre,Anmeldung postalisch: Hamburger Abend-blatt / magazin, Axel-Springer-Platz 1,20350 Hamburg, Stichwort: NDR,Online: [email protected] ist der 15.7.

HAMBURG VON UNTENTief unter dem Hauptbahn hof und hinter bis zu 3,75 Meter dicken Beton-wänden liegt ein Luftschutzbunker, gebaut in den Jahren 1941 bis 1944. Damals sollten hier 2460 Menschen Schutz vor Bombenangriffen finden, heute betritt man das Bauwerk durch den selben Eingang, der schon für den Ernstfall vorgesehen war. Auf der 90-minütigen Tour mit Führung erfährt man viel Wissenswertes über Tiefbun-ker am Steintorwall und das Hamburg

während des Zwei-ten Welt-kriegs und zur Zeit des Kalten Krieges.» Hamburger Unterwelten e. V.,Tel. 20 93 38 54, 17.7. 14 und 16.30 Uhr,31.7. 14 und 16.30 Uhr, 7 Euro,www.hamburgerunterwelten.de

HAMBURG VON OBENFür Überflieger: Geben Sie dem Leben eine neue Perspektive und betrachten Sie ihre Heimatstadt mit ganz anderen Augen – z.�B. auf dem 20-minütigen Hamburg-Elbe-Flug im Helikopter.» Flugplatz Uetersen, Bültenkoppel 19,25492 Heist, Tel. 04122 / 401 99 42, 18.7.,ab 14 Uhr, ab 99 Euro p. P., www.citycopter.de

TOUR MIT DEN BEATLES Vom Beatlesplatz über den Star Club bis zur Thadenstraße, wo sie ihreLederjacken kauften: 1960/61 spielten und lebten die Beatles fast ein Jahr an der Elbe, und die dreistündige Tour führt nicht nur zu ihren Hamburger Stationen – die Führer Steffi Hempel und Bernd Schrubka singen auch eini-ge ihrer Hits wie „Yellow Submarine“.» Stattreisen Hamburg e. V., Kuhberg 2,Tel. 87 08 01 00, jeden Sa 19 Uhr, 18 Euro,Treffpunkt: vor der U-Bahnstation Feld-straße, www.stattreisen-hamburg.de

TOUR ZU DEN LEGENDENHans Albers, Inge Meysel, Gustaf Gründgens, Heinz Erhardt – sie alle ließen sich in Ohlsdorf bestatten,

mit 400 Hektar der größte Parkfriedhof der Welt. Und Führerin Karin Karsten-Licht

erklärt auf ihrer Tour, „wer sie waren und wo sie ruhen“.» Ohlsdorfer Friedhof, Fuhlsbüttler Str. 756,Tel. 601 01 00, 6.8., 15–17 Uhr,Treffpunkt: Hauptgebäude / Eingang, 8 Euro,Kinder 4 Euro, www.friedhof-hamburg.de

MIT POLO-STICK UND PFERDDer Polo-Kompakt-Kurs für Einsteiger. Den eigenen Vierbeiner muss man nicht mitbringen, dafür aber Grund-kenntnisse im Reiten und Polo. Aus-rüstung und Pferd werden gestellt, auf dem Lehplan stehen generelle Übun-gen für Reiter und spezielle für Polo-spieler, dazu Strategie und Schlagtech-niken. Unterrichtet wird in Gruppen von vier bis acht Personen (auch Ein-zelunterricht ist möglich).» Hamburger Pologestüt, Katerwohrd 25,22549 Hamburg, Tel. 866 28 60,Sommerseminar: 31.7. – 1.8., 400 Euro,www.hamburgerpologestuet.de

MIT JOLLEN IN DIE VOLLENJeder Hamburger will schon immer mal einen Segelschein machen – jetzt ist endlich die (Ferien-)Zeit dazu: Die Traditions-Segelschule Käpt’n Prüsse bietet einstündige Schnupper-Kurse an, und hat man die Fahrt auf der Als-ter ohne Seekrankheit überstanden, kann es so richtig in die Vollen gehen.» Segelschule Käpt’n Prüsse, An der Alster 47 a, Gurlittinsel, Tel. 280 31 31, 25 Euro,www.pruesse.de

EIN TAG IM PARKLustwandeln unter uralten Bäumen, zwischen klassizistischen Prachtbau-ten, Teichen und Schau gärten: Im Hirschpark lebt es sich wie Gott in Hamburg. In der über 200 Jahre alten Anlage, die ihren Namen dem heute noch erhaltenen Hirschgatter ver-dankt, lassen sich Damwild, Wasser-vögel und Pfauen beobachten. Und im Gasthaus „Witthüs“ speist man danach wie Gott in Frankreich.» Hirschpark, Elbchaussee 499, Eintritt frei, S 1 / S 11 bis Hochkamp

EINE STUNDE POWERJeder ist willkommen und keine An-meldung nötig: Vom MeridianSpaCity geht es zu den Magellan-Terrassen, wo das Open-Air-Training in der Hafen-City mit einem Warm-up beginnt. Kurze Walking- und Laufeinheiten führen durch Hamburgs Docklands. Die Kräftigungsübungen werden teil-weise mit Zusatzgeräten durchgeführt.» MeridianSpaCity, Schaarsteinweg 6,jeden Do, 19 Uhr, www.meridianspa.de

30 SEKUNDEN SPASSOb Polonaise durch die Europapassage oder Wasserschlacht auf dem Rathaus-markt: Bei einem Flashmob verabreden

sich Menschen übers Internet zu wit-zigen bis subversiven Blitz-Aktionen auf öffentlichen Plätzen. So geht’s: Die Termine nachsehen, zum angege-benen Treffpunkt erscheinen – und hoffen, dass man nicht der einzige ist.» http://flashmob-hh.de

EINER FÜR ALLESIn Planten un Blomen gibt es viel zu entdecken: Im Tropenhaus kann man in die Welt tropischer Pflanzen eintau-chen, und die Teezeremonie mit Frau Kazuko Chujo im Japanischen Garten wird zu Asienreise. Danach auf der Rollschuhbahn ein paar Runden dre-hen und zuletzt mit einem Picknick beim Wasserlichtkonzert den perfek-ten Tag im Grünen ausklingen lassen. » Tropenhaus, Holstenwall 8, Mo – Fr 9 – 16.45 Uhr, Sa, So: 10 – 17.45 UhrTeezeremonie, 11. + 25.7., 8. + 22.8., 15 Uhr;Rollschuhbahn, Große Wallanlagen,tägl. 9 – 21 Uhr;Wasserlichtkonzert, bis 31.8., 22 Uhr;www.plantenunblomen.hamburg.de

ALLES IM FLUSSTai Chi Modern Style an der Elbe: Zu meditativer Chill-out-Musik bringt Lehrmeister Alexander Kron mit lang-sam-fließenden Bewegungen aus der

Körper-mitte Kraft und Energie zurück, mit Atem- und Bewegungstechniken werden Verspannungen gelöst. » Treffpunkt: Piano Beach / IndoChine,Neumühlen 11, jeden So 10 – 11 Uhr,www.meridianspa.de

REIME AM STRANDSie sind jung und brauchen das Publi-kum: Bereits seit 1998 finden jeden Sommer am Elbstrand Lesungen statt. Bei „Poets on the Beach“ geben jetzt vier Hamburger Autoren ihre neuen Stücke zum Besten – selbst bei Regen!» Poets on the Beach, Elbstrand Oevel-gönne, 50 Meter vor der Strandperle, 25.7.,18 Uhr, www.writersroom.de

WIESN IM STADTPARKUnter alten Linden lockt Hamburgs größter Biergarten – mit Maßbier, Brezn, über 1200 Sitzplätzen und Wiesn-Stimmung. Zudem veranstaltet das Neue Landhaus Walter jeden Sonntag den Livemusik-Frühschop-pen mit Jazz, Blues und Rock.» Das Neue Landhaus Walter, Hinden -burg str. 2, Tel. 27 50 54, Biergarten: Mo – Fr 16 – 24, Sa – So 12 – 22 Uhr,www.landhauswalter.de

KRAXELN AM BUNKERAm Bunker neben der Roten Flora zeigen Kletter-Profis, wie man sich richtig sichert – und wenn man alles im Griff hat, geht es die Wand hoch. Das offene Klettern funktioniert ohne Anmeldung, einfach vorbeikommen. » Kilimanschanzo, Klettern im Florapark,Schanzenstraße 69, Tel. 25 48 54 29,jeden So, 15 – 17.30 Uhr (nur bei gutem Wetter), www.kilimanschanzo.de

RAUCHZEICHEN AM HIMMELNichts ist für einen Grillmaster befrie-digender, als in der Natur zu brutzeln.Dies sind die schönsten Ferien-Grill-plätze: 1. die Strände am Falkensteiner Ufer in Rissen und am Strandweg beim Leuchtturm in Blankenese – weil nicht so überfüllt wie an der Strandperle. 2. der Stadtpark – weil er vier feste Grillanlagen und einen Spielplatz hat. 3. Rotenhäuser Wettern in der Neu-höfer Straße – weil der kleine Park neben zwei Grillstellen über ein Beach-volleyball- und ein Streetball-feld verfügt.» Diese und noch mehr Grill-plätze unter www.hamburg.de

ZEITREISE INS MITTELALTER Anfang August herrscht auf dem Guts-hof Wulksfelde Helmpflicht: Beim Mittelaltercamp schlüpfen dann näm-lich Kinder zwischen acht und elf Jahren in die Rollen von Waldläufern, Handwerkern, Zauberern und Krie-gern. Das Abenteuer findet im ge-schützten Wald des Guts statt, dumm nur, dass die Ritter und Burgfräuleins abends wieder zurück nach Hause ins ganz normale Leben müssen.» Camp auf Gut Wulksfelde, Wulksfelder Damm 15 – 17, 22889 Tangstedt, Tel.04535 / 299 85 35, 2. – 6.8., 125 Euro,www.gut-wulksfelde.de oder www.abenteuercamps.de

TRIP ZUM ÄQUATOR Vorbei an farbenprächtigen Papageien und mächtigen Nilkrokodilen, durch wildwuchernde Urwälder führt die Expedition im Tropen-Aquarium von Hagenbecks Tierpark. 14�300 Tiere gibt es hier zu entdecken. Höhepunkt ist das Große Hai-Atoll mit 1,8 Millio-nen Litern Meerwasser, in dem Haie, Rochen, Muränen und Drückerfische zum Greifen nahe an den großen und kleinen Entdeckern vorbeischwimmen.» Hagenbecks Tierpark, Lokstedter Grenz-straße 2, Tel. 530 03 30, tägl. 9 – 19 Uhr,Kinder von 4 bis 16 Jahren: 9 Euro, mit Ferienpass: 7,50 Euro, Erw. 13 Euro,www.hagenbeck.de

TRECKERFAHRT INS HEUSchlafsack und eine Taschenlampe mitbringen! In Haases Heu-Hof darf der Gast nämlich auf dem Heuboden schlummern, und wer standesgemäß kutschiert werden will, kann von Friedrichsruh einen Shuttleservice mit dem Trecker buchen. Auf dem Heu-Hof erwarten den Besucher aber nicht nur schöne Träume unterm Dach, es gibt hier auch eine Go-Cart-

Bahn und riesige Hüpfkissen, einen Fußballplatz und jede Menge Tiere. » Haase’s Heu-Hof, Tannenweg 5, 22929 Kasseburg-Ödendorf, Übernachtung im Heu mit Frühstück: 18 Euro, 2 Erwachsene mit 2 Kindern inkl. Halbpension: 95 Euro,Treckertour: 58 Euro, www.haasesheuhof.de

RAD UND TAT Auf spielerische Weise etwas für das körperliche und auch seelische Gleich-gewicht tun: Die Spiel- und Erlebnis-tage „Alles rollt!“ laden Kinder zwi-schen sieben und zwölf Jahren dazu ein, mit Rollgeräten wie Inline-Skates auf diversen Balanceparcours ihr Körpergefühl zu trainieren. Spaß und Erfolge sind dabei vorprogrammiert, Bälle und alle anderen Sportgeräte werden gestellt.» Kleine bzw. große Unihalle im Sportpark der Universität, Turmweg 2,Tel. 428 38 36 05, 9. – 13.8., 9 – 13 Uhr,159 Euro, www.inline-skating-schule.de

WASSER UND SPIELEWie errichtet man eine Brücke? Wie baue ich einen Einbaum? Wie legt man eine Wasserburg an? Wie befährt man die Elbe? Wie leben Delfine und Pin-guine? Bei der Reihe „Wasserdicht“ können Kids zwischen sechs und zwölf Jahren diesen Fragen in Theorie und Praxis nachgehen, in Museen und auf Schiffen. Dabei wird es auch mal feucht, aber dafür erhält jedes Kind am Ende den Stempel „Wasserdicht“.» Die Reihe „Wasserdicht“ tourt durch diverse Museen, Preis: 5 Euro pro Kind / Tag,Anmeldung unter Tel. 428 13 10:13. – 16.7.: Museum der Arbeit, Wiesen-damm 3; 20. – 23.7.: Helms-Museum für Archäologie, Harburger Rathausplatz 5; 27. – 30.7.: Museum für Hamburgische Ge-schichte, Holstenwall 24; 3. – 6.8.: Museum

für Bergedorf und die Vierlande, Bergedorfer Schlossstr. 4; 3. – 6.8.: Hafenmuseum Hamburg, Kopfbau des Schuppens 50 A/Australiastraße; 10. – 13.8: Altonaer Museum, Museumsstr.23; www.museumsdienst-hamburg.de

BIESTER UND BESTIEN„Als Tierforscher ist man auch Krimi-nalkommissar,“ sagt Daniel Bein. Und als Leiter des Tierforscher-Prakti-kums im Zoologischen Museum muss er es ja wissen: Kinder und Jugendli-che von sieben bis�15 Jahren können unter dem Motto „Aus die Maus“ ein echtes Mäuse-Skelett zusammen-basteln. Wer das Praktikum besteht, darf dann auch noch eine Urkunde mit nach Hause nehmen. » Zoologisches Museum Hamburg,Martin-Luther-King-Platz 3,Tel. 45 06 09 68, 13. – 16.7. und 20. – 23.7., 10 – 13 Uhr, 3,50 Euro plus 1 Euro für Materialien,www.biologie.uni-hamburg.de/zim/schaumuseum/aktuell.html

HERR DER RINGERSchicken Sie die Kinder auf die Matte – aber keine Sorge: Das Junioren-Wrestling ist eine entschärfte Version des so genannten Prowrestlings und für Kinder zwischen acht und zwölf Jahren bestens geeignet. Zudem ist hier ein echter Fachmann am Werk: Profiwrestler und Europameister Karsten Kretschmer zeigt dem Nach-wuchs, worauf es ankommt.» Nordisch Fightclub, Steilshooper Str.309 b, Tel. 58 96 76 49, Mo und Mi 17 – 18 Uhr, 32 Euro (Probestunde kostenlos),www.nordischfightclub.com

SCHWEIN GEHABT!Auf der Elbinsel Wilhelmsburg wohnt das Hausschwein „Schnitzel“, das 2005 an der Seite von Jürgen Vogel im Film

„Emmas Glück“ mitgespielt hat. Nicht ganz so berühmt, aber bei Kindern ebenso beliebt sind die Gänse, Hühner, Hasen und Ponys, die ebenfalls auf dem Kinderbauernhof Kirchdorf le-ben. Bewirtschaftet wird er von ehren-amtlichen Mitarbeitern und Kindern, wer möchte, kann auch Pate eines der Tiere werden. Im Sommer gibt es zu-dem ein Baumhaus für abenteuerliche Übernachtungen, Ponyreiten u.�m. » Kinderbauernhof Kirchdorf, Stübenhofer Weg 19, Tel. 750 84 84, tägl. 10 – 19 Uhr,Übernachtung im Baumhaus für sechs Kinder inkl. Frühstück: 50 Euro, Ponyreiten: So 15.30 – 16.30 Uhr, Runde / 80 Cent,www.kibaho.com

FUSSBALL IST UNSER LEBENDamit wir auch in Zukunft noch kraft-

voll zutreten können: Für Kinder und Jugendliche zwischen

sechs und 14 Jahren richtet der Kinderspaßverein in den Ferien gleich mehrere Fuß-ball-Camps ein – für Anfän-

ger, aber auch für Auswahl-spieler. Neben Ganztagsbetreu-

ung und gesunder Verpflegung gehört auch der Besuch eines Profifußball-trainings bei den Helden vom HSV oder von St. Pauli zum Programm. Und neben dem Ballspiel geht es auch ins Schwimmbad oder zum Kanufahren. Hartz-IV-Empfänger müssen übrigens nicht im Abseits stehen: Für sie gelten Sonderpreise.» KSV Hamburg e. V., Bernstorffstr. 160 g,Tel. 0171 / 743 18 08, Camps: Schule Lutterothstraße, (Lutterothstr. 28); Mini-golfanlage im Stadtpark, Grundschule Bergstedt (Bergstedter Alte Landstr. 12); Sportplatz Duvenstedter SV (Puckaffer Weg 159); Sportplatz Außenmühle FSV Harburg (Vinzenzweg); Mo – Fr, 9 – 17 Uhr,80 Euro, erm. Preis für Hatz-IV-Empänger: 50 Euro, www.kinderspassverein.de

POKERN UND BLUFFEN Wer einmal gelernt hat, cool zu bluffen, kommt damit auch im Leben weiter: In der Spielbank Hamburg zeigt man Ihnen nicht nur das Turnier-Poker-Spiel Texas Hold’ em, sondern auch, wie man ein Pokerface aufsetzt. Gruppen bis elf Spieler bekommen dabei ihren eigenen Tisch und einen Profi-Karten-dealer. Also vorab eine Liste der Poker-freunde mit Namen und Geburtsdatum einsenden, außerdem das gute Sakko oder schicke Outfit nicht vergessen.» Spielbank Hamburg, Stephansplatz 10,20354 Hamburg, Tel. 334 73 30, Mo – Sa,18 – 19.30 Uhr, Gruppenpreis: 150 Euro,Gruppenpreis, www.spielbank-hamburg.de

FINGERHUT UND SCHERESchöne Kleider werden noch schöner, wenn es sich dabei um selbstgenähte Unikate handelt. Modedesignerin Rosi Bätz weiß, wie’s geht: Im Gruppen- und Einzel unterricht hilft sie beim Maßnehmen, Schnittmuster und Zu-schnitt. Termine nach Absprache.» Atelier für Mode und Textiles, Sternstr. 21,Tel. 0162 / 189 43 11, Wochendseminar(13 Stunden): 150 Euro, Einzelunterricht (3 Stunden): 90 Euro, www.rosibaetz.de

LIEBE UND SÜNDEWenn im Ehebett außer Late-Night-TV nicht mehr viel passiert – Carmen J. Breuker und Steffen Gill wissen, woran es liegt. Im Seminar „Magische

Räume für die Partnerschaft“ zeigen sie, was die Stimmung tötet und wie man sein Schlafzimmer einrichtet, um die Erotik wieder zu beleben.» Raumexperten, Seminarraum Phönixhof in Ottensen, Tel. 43 27 40 88, Sa, 7.8.,14 – 19 Uhr, 65 Euro, Paare: 108 Euro,www.raum-experten.de

TANZALARMBei andalusischen Fandangos wird nicht nur getanzt, sondern auch ge-sungen, geklatscht und mit Kastagnet-ten geklappert. Wer nicht singen mag, übernimmt die Palmas, das traditio-nelle Klatschen. Die Lehrerinnen im „La Cajita“ vermitteln ein rundum sinnliches Erlebnis, das ein ganz neues Körpergefühl schenkt. » Flamenco-Studio La Cajita, Alte Dosenfa-brik, Stresemannstr. 374, Tel. 89 01 88 55,22.– 25.7., 55 Euro, www.lacajita.de

BILDERSTURMArchitektur klassisch und modern: Auf seiner Exkursion in die Hafen-City und Speicherstadt weist Profifotograf Jürgen Müller den Weg zum per-fekten Bild und plaudert dabei amüsant aus dem Nähkästchen der Branche.» Jürgen Müller, 23.7., 9 – 17 Uhr,279 Euro, Buchung überwww.kreativessehen.de

TORTENSCHLACHT Gehen Sie doch mal ins „Café Max“ und schauen sich die Traumtorten an. Wenn Sie die auch backen wollen, sind Sie dort genau richtig: Matthias Max verrät in seinem Kurs neben Grund-kenntnissen auch Profi-Tricks wie das Modellieren mit Marzipan, und als Sahnehäubchen gibt es alle Rezepte in einem Heft zum Mitnehmen.» Café Max, Schulterblatt 12,Tel. 69 21 99 51, 27.7., 20 Uhr, 70 Euro,www.herrmax.de

FARBORGIEEine breite Palette an Maltechniken bietet die Kunstschule Hamburg-KAW in ihren offenen Kursen an, ob Acryl, Öl oder Aquarell. Jetzt gibt es auch zahl-reiche Ferienkurse für Jugendliche und Kinder, bei denen sie z.�B. das Zeichnen von Comics, Mangas und Mode-Design

lernen.» Kunstschule Hamburg-

KAW, Haubachstraße 78,Tel. 43 19 76 06; Malen an der

Staffelei: 12. – 16.7., 19. – 23.7.,26.– 30.7., 2.– 6.8., 10– 12.30

Uhr; Airbrush: 12.7 – 16.7. und 26. – 30.7., 16.30 – 19 Uhr;

Comic & Manga: 19. – 23.7. und 2. – 6.8., 16.30 – 19 Uhr; Kosten:

130 Euro, Kinder: 115 Euro; www.kunstschulehamburg-kaw.de

COOL WIE ROBIN HOODDanach hat man den Bogen raus: Am Ende des sechsstündigen Kurses soll jeder Teilnehmer den Pfeil zumindest halbwegs sicher ins Ziel bringen. Dazu vermittelt die Bogenschule Stellmoor dem Schützen erst einmal die richtige Körperhaltung und auch mentale Grundlagen. Materialien wie Bogen, Pfeile und Armschutz werden zur Verfügung gestellt.» Bogenparcours, Schemmannstr. 56(gegenüber vom Kinderspielplatz), Tel.66 85 42 96, 75 Euro, 15.8., 10 – 16 Uhr,www.stellmoorbogen.de

FRECH WIE TIM MÄLZER Gleichzeitig das Schnitzel und Sprüche klopfen: Wer sich dabei nicht auf die Finger haut, ist hier goldrichtig. Denn das Jumping-Dinner ist ein Drei-Gänge-Menü, das in drei verschiedenen Wohnungen gekocht und serviert wird. Die Zubereitung erfolgt immer zu zweit, und die Zusammensetzung der Gäste an der sechsköpfigen Tafel ändert sich von Ort zu Ort. So wird man nicht nur satt, sondern macht an einem Abend auch zwölf neue Be-kanntschaften. Und damit man sich nicht sofort wieder aus dem Auge ver-liert, geht es nach dem Dessert zum krönenden Abschluss auf das Jumping-Dinner-Come-Together. » My-Days-Online, Buchungs-Hotline: 01805/95 97 26, 29 Euro, www.mydays.de

HEISSE EISENDer perfekte Golfkurs für Einsteiger: 90 Minuten lang geht es nach kurzer Einweisung mit Leihschläger und bis zu acht Teilnehmern zur Sache. In den überdachten Abschlag-Kabinen der Golf Lounge, die über drei Stockwerke verlaufen, kann man sich auch bei Regen neuen Schwung holen.» Golf Lounge, Billwerder Neuer Deich 40,Tel. 81 97 87 90, 19 Euro, www.golflounge.de

DICKE BAGGERIm Sandkasten haben alle Junges davon geträumt, auf dem WIWA Baggerplatz werden diese Fantasien doch noch war: Mit dem 22,5 Tonnen Hydraulik-Kettenbagger geht es hier in den Dreck zum Buddeln. Brummm! » WIWA Wilko Wagner, Hovestraße 31 – 33, Tel. 890 58 50, Sa und So, 8 – 16 Uhr; Kettenbagger: 30 Euro; Mini-Bagger: 10 Euro (je 15 Min.); www.baggerplatz.de

COOLE SKATERModemacher Thomas Friese, besser bekannt als Thomas I-Punkt, hatte die Idee, für seinen Sohn eine Skateanlage zu schaffen. Heute gibt es das I-Punkt-skateland mit 1500 Quadratmetern Innen- und 1800 Quadratmetern Außenfläche, zahlreichen Sonderver-anstaltungen und sogar Jugendarbeit, um Kids von der Straße zu holen.» I-Punktskateland, Spaldingstraße 131,Tel. 23 44 58, tägl. 13 – 20 Uhr, 3,50 Euro,unter 18 Jahren: 2,50 Euro, Veranstal-tungen: Mi, 20 Uhr: Senioren-Skaten, 5.7.und 2.8., 18 Uhr: Frauen-Skaten,www.i-punktskateland.de

SCHWINDELGEFAHRFür alle, die hoch hinaus wollen: 16 Meter über das Deck und 30 Meter über das Wasser führt Deutschlands erster schwimmender Hochseilgarten auf der Cap San Diego. Keine Angst, das Schiff schwankt kaum: 159,40 Me-ter lang und 21,40 Meter breit, ist es der weltweit größte noch seetüchtige Museums-Frachter.» Schnurstracks Sachsenwald,Überseebrücke, Tel. 04104 / 907 15 11,Do, 5.8., 59 Euro, 11 – 14 und 15 – 18 Uhr,www.schnurstracks-kletterparks.de

FARBRAUSCHPaintball ist nichts anderes als das gute alte Cowboy-und-Indianer-Spiel, bloß mit Farb-Pistolen statt Bogen und Winchester. Grundregel: Wer getroffen ist, muss das Feld verlassen. Das Team von Neon Paintball hat aber auch eigene Varianten wie Blinde Kuh entwickelt. Beim Einstiegerkurs kann man bei Sonnenschein auf dem 13�000-Quadratmeter-Außenfeld 300 Farbkugeln verballern, und keine Bange: Die Flüssigkeit ist auswaschbar.» Neon Paintball, Indoor-Anlage: Guten berg str.3 a, Outdoor-Anlage: Kirchweg 128, 24558 Hen-stedt-Ulzburg, Tel.0176 / 821 13 51 91,Mo – Fr 17 – 21,Sa / So 12 – 21 Uhr, 29 Euro,www.hamburg-paintball.de

EWIGE NACHTNichts für Leute, die sich im Dunklen fürchten: Im „SchwarzLICHTviertel“ können sich Gäste auf den 18�½ Bah-nen der Minigolfanlage mit spekta-kulären Licht- und Soundeffekten austoben. Im „Blindhouse“ wird’s dann richtig unheimlich – im stockdunklen Tast-Labyrinth sind alle Sinne neu gefordert. Und bei der „Mission Possi-ble“, einem Geschicklichkeitsparcours durch Laserhindernisse, gilt es den High-score zu knacken.» SchwarzLICHTviertel, Kieler Straße 561,Tel. 219 01 91 50, So – Do, 10 – 22 Uhr,Fr und Sa 10 – 24 Uhr, 8,50 Euro, Kinder 7,50 Euro, www.schwarzlichtviertel.de

STRAND-BODENHEIZUNGFans des Beachvolleyballs brauchen keinen Sonnenschein: Neben sechs Outdoor-Feldern stehen ihnen im Beach Center Hamburg noch acht Indoor-Courts zur Verfügung – mit feinkörnigem und beheiztem Sand. Hier wird auch Beachfußball, -hand-ball und -basketball gespielt und der neueste Renner aus Italien – Tambu-rello, eine Art Tennis im Sand. Beim Ferien-Angebot „Beach club Sommer“

treten offene Teams gegeneinander an, man erscheint ohne Anmel-

dung einzeln oder in Gruppen und sucht sich eine Mann-schaft und ein freies Feld.» Beach Center Hamburg, Alter

Teichweg 220, Tel. 86 69 00 49,tägl. 10 – 23 Uhr, Beachclub Som-

mer: Mo – Fr 10 – 18, Sa 10 – 20 Uhr,8 Euro, www.beachhamburg.de

ÜBER DIE RAMPEBis zu 15 Meter weit katapultiert die 8,5 Meter hohe Wasserrampe am Oort-katensee den Wagemutigen, der sich auf einem Bobby-Car oder Reifen über die Sprungschanze schleppen lässt. Am 7.8. ab 15 Uhr findet hier die „Abflug!-WM“ statt, bei der die besten Springer um die Titel des „Speed Abflieger 2010“ und „Freestyle Abflieger 2010“ kämpfen. Mindest alter für die Benut-zung der Rampe: 16 Jahre oder ab 12 mit Einverständniserklärung der Eltern.» Abflug, Oortkatenufer 12, Hotline 0176 / 54 74 84 02, So – Do 12 – 22 Uhr,Fr / Sa 12 – 1 Uhr, 5 Euro (3 Sprünge inkl.Sicherheitsausrüstung und Fluggerät),www.der-abflug.de

ADRENALIN SATTNur etwas für Männer und Frauen ohne Nerven: die Hamburger Adrena-lin-Events des Veranstalters Jochen Schweizer. Beim Fassadenlauf vom Dach des Holiday Inn geht es gute 50 Meter steil die Wand hinunter. Beim Kunstflug-Extra „Bruchpiloten“ fliegt der Pilot alle Manöver, die sich der Gast besser nicht gewünscht hätte: Looping, Rolle, Trudeln, Messerflug und vieles mehr. Und beim Bungee-Jumping vom Hamburger Hafenkran bitte nicht das Handtuch für den Angstschweiß vergessen.» Jochen Schweizer Events, Hotline 0180 / 560 60 88; House Running am Holiday Inn: 7.8., 79 Euro; Bungee-Jumping im Hafen: 7. und 8.8., 99 Euro; Kunstflug: Termin nach Absprache, 379 Euro;www.jochen-schweizer.de

Umsonst

TypischHamburg Kinder

Action

Kreativ

Ausflüge

Tricksen in der Spielbank

„Wer liegt wo?“in Ohlsdorf

Magical History Tour zu den Beatles

Schlemmen auf dem Segler

Flirten und tanzen

Zielen und treffenBacken und naschen

Toben auf dem Bauernhof Kirchhof

Ritter im Abenteuercamp

Spaß bei „Alles rollt!“

Praktikum im Zoologischen Museum

Die Kilimanschanzo

Fitness in der HafenCityEntspannung im Hirschpark

Klettern auf der Cap San Diego

Abschlagen in der Golf Lounge Blackout im Schwarzlichtviertel

Rock die Rampe

Der Hanse-Park im Hansa-Park Sinnliche Erlebnisse im Barfußpark

Luchse im Wildpark Schwarze BergeSiebenmeilenstiefel im Universum Bremen

Happy Hour im Michel

Planten un Blomen

Page 5: Hamburgein Sommermärchen - static.apps.abendblatt.destatic.apps.abendblatt.de/flips/magazin/magazin2010_28/files/magazin2010-28.pdf · 28 2010 SONNABEND / SONNTG,A10. / 11.JULI2010

Urlaub in der StadtREDAKTION: KAROLA KOSTEDE, OLIVER VOM HOFE

Warum in die Ferne schweifen, wenn der Spaß so nahe liegt? Für alle,die hier bleiben: DIE 55 SCHÖNSTEN FERIEN-ERLEBNISSE, die Hamburg und der

Norden zu bieten haben – zu Lande, zu Wasser, in der Luft und unter der Erde.

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› THEMA DER WOCHE

IV V

VORSPRUNG DURCH TECHNIKDrei in einem: Beim Ausflug ins Uni-versum Bremen gibt es nicht nur das Science Center mit 250 Mitmach-Exponaten zum Thema Mensch, Erde und Kosmos zu erforschen. Auch der Entdecker-Park mit 25 Stationen zum Thema Bewegung ist einen Ausflug wert, ebenso die Ausstellung „Farben. Formen. Fantasien“ in der SchauBox. Zudem kann man im 27 Meter hohen „Turm der Lüfte“ Experimente zu Wind und Wetter verfolgen.» Universum Bremen, Wiener Str. 1 a,28359 Bremen, Tel. 0421 / 334 60, Mo – Fr 9–18, Sa/So 10–19 Uhr, 16 Euro, Familien-karte 40 Euro, www.universum-bremen.de

REIF FÜR DIE ELBINSELSie ist ein künstliches Eiland, auf dem bis 1990 ein Wasserwerk in Betrieb war: die Insel Kaltehofe in Rothenburgsort. Heute ist sie ein einzigartiges Natur-paradies, in dem Kormorane und seltene Pflanzen zu Hause sind, sogar Seeadler hat man hier schon gesichtet. Turmartige Pumpenhäuschen aus Backstein, die an eine Wasserburg erinnern, und eine „Filterstraße“ mit 22 Wasserreinigungsbecken säumen das Industrie-Idyll.» Elbinsel Kaltehofe, Rothenburgsort,www.nachhaltiges-hamburg.de/kaltehofe Infos zu Führungen, Anfahrt u. m.:www.karo4tel.de/kaltehofe/

SKI UND RODEL GUT!Perfekte Wintersportbedingungen im Hochsommer: Im Snow Dome Bispin-gen ist das Skifahren und Rodeln umso cooler, je heißer es draußen wird. Über 130 qualifizierte und geprüfte Trainer kümmern sich hier um Skifahrer und solche, die es werden wollen.

» Snow Dome, Horstfeldweg 9, 29646 Bispingen, Tel. 05194 / 431 10, Mo – Do 12 – 22, Fr / Sa 9 – 23, So 9 – 19 Uhr, 1-Stun-denticket: Erwachsene 18 Euro, Kinder 12 Euro, 3-Stundenticket: 23 / 16 Euro, Tages-ticket: 29 / 19 Euro, www.snow-dome.de

JAGD AUF DEN LUCHSDer Wildpark Schwarze Berge in Ham-burgs Süden lockt mit einem bunten Sommerprogramm – wie z.B. dem „Tag des Luches“: Man kann die Fütterung der jungen Drillinge beobachten, Gips-abdrücke von Spuren nehmen oder auf einer der Spielstationen einen Luchs mit dem Blasrohr „betäuben“. » Wildpark Schwarze Berge, Am Wildpark 1,21224 Rosengarten, Tel. 040 / 81 97 74 70,Erw. 7,50 Euro, Kinder ab 3 Jahre: 5,50 Euro, Tag des Luchses: 25.7., 11– 16.30 Uhr,www.wildpark-schwarze-berge.de

STRANDFEELING IN HAMBURGDie Boberger Düne am beliebten Badesee ist die letzte Wanderdüne der Stadt, umgeben von Heide und Marsch-wiesen. Früher erstreckte sich die Dünenlandschaft vom Berliner Tor bis Bergedorf, aufgetürmt von den Winden des Elb-Urstromtals. Wer mehr erfahren will, macht Station im Boberger Naturschutz-Informations-haus – und chillt danach in der Düne oder am Baggersee.» Boberger Düne, An-fahrt: U 2 bis Mümmel-mannsberg, dann Bus-linie 12 bis Haltestelle Schulredder. Von dort in den Boberger Furtweg.Naturschutz-Informationshaus Boberger Niederung, Boberger

Furt 50, Tel. 73 93 12 66, geöffnet Mi – Fr 9 – 13, Sa 12 – 17, So 11 – 17 Uhr,www.stiftung-naturschutz-hh.de/boberg

FAHRT IN DIE VERGANGENHEITDer Hansa-Park bietet ein gigantisches Programm für alle Generationen: Während sich die ganz Großen an den Gärten und dem Sommerblütenfesti-val erfreuen, zieht es die ganz Kleinen in die mittelalterliche Welt der „Hanse in Europa“ mit einem orignalgetreuen Nachbau des Holstentors. Ein Muss für Adrenalinsüchtige ist die Groß-achterbahn „Der Fluch von Novgorod“ – in nur 1,4 Sekunden beschleunigt sie auf knapp 100 Stundenkilometer, rast durch die Zitadelle von Novgorod, um dann fast senkrecht ins Dunkle zu stürzen. Außerdem locken noch ein Dutzend weitere Attraktionen wie der Niedrigseilpark zum Balancieren und Hangeln, der Holstein-Turm oder der Mini-Auto-Scooter, auf die man aus-weichen kann, falls es regnen sollte.» Hansa-Park, Am Fahrenkrog 1, 23730 Sierksdorf, Tel. 04563 / 4740, tägl. 9 – 18 Uhr, 28 Euro, Kinder und Senioren 22 Euro,www.hansapark.de

PICKNICK IM GRÜNENIm idyllischen Alten Land auf dem Obsthof von Ulrike Schuback geht es mit dem Bollerwagen zur Landpartie auf die Wiesen und Felder der Familie. Dazu wird ein Picknickkorb mit Wurst, Käse, Rosmarinbrot, Konfitüren und weiteren Leckereien der Region ge-

füllt. Bitte 3 Tage vorher anmelden. » Obstparadies Schuback, 21635

Jork, Westerjork 81, Tel. 04162/370,Picknickkorb ab 2 Personen, 18 Euro p. P., Grillkorb: 20 Euro p. P.,www.obstparadies-jork.de

BARFUSS UNTERWEGS Es geht durch Moor, Wasser, Sand und über Steine, Rinde und – Glas! Trotz-dem ist der 14 Hektar große „Barfuß-park Egestorf“ mitten im Naturschutz-gebiet „Lüneburger Heide“ ein echtes Fest für die Füße. Der Weg mit einer Länge von 2,7 Kilometern durchläuft 60 Stationen mit den unterschied-lichsten Sinneseindrücken. Ein Grill-platz lädt zum Fest im Grünen ein, und mit den zahlreichen Erlebnis- und Spielstationen ist der Park ideal für Kindergeburtstage.» Barfußpark Egestorf, Ahornweg 9, 21272 Egestorf, Tel 04175 / 1516, tägl. 9 – 18 Uhr,Familienkarte (2 Erw. u. 2 Kinder) 12,50 Euro, www.barfusspark-egestorf.de

DRAUSSEN BEI DEN SEEHUNDENSeit 25 Jahren ist die Seehundstation Friedrichskoog die einzige Aufnahme-stelle für verwaiste und kranke Rob-ben in Schleswig-Holstein. Die von der Mutter verlassenen Seehundbabys werden in den ersten Lebenswochen auch als Heuler bezeichnet – derzeit haben hier 85 von ihnen ein neues Heim gefunden, ihre Aufzucht ist ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit auf der Station. Hein, Lümmel, Deern und die anderen Seehunde und Kegel-robben leben in naturnah angelegten Becken und können an Land und unter Wasser bestens beobachtet werden. Am 5.8. feiert die Station mit dem „Seehund-Sommerfest“ 25. Geburts-tag, Kinder haben dann freien Einritt. » Seehundstation Friedrichskoog, An der Seeschleuse 4, 25718 Friedrichskoog,Tel. 04854 / 1372, tägl. 9 – 18 Uhr,Robben-Fütterung um 10.30, 14 und 17.30 Uhr, 5 Euro, Kinder 3,50 Euro,www.seehundstation-friedrichskoog.de

Sonnabend / Sonntag, 10. / 11. Juli 2010

BRUNCH AUF DER ELBEAchtung, Labskaus auf Achtern! Vom Dreimastschoner „Mare Frisum“ hat man beste Aussicht auf Hafen, Strände und 1000 Köstlichkeiten: Der vier- stündige Brunchtörn bietet ein großes Buffet unter weißen Segeln.» Nordevent, Tel. 200 06 41 05, 1.8.,11 – 15 Uhr, 79 Euro. www.nordevent.de

DRINK AUF DEM MICHELChillen ganz oben auf der ehrwürdigen St. Michaelis-Kirche: Am Abend öffnet die Bar im Turmboden und schenkt bei Kerzenlicht Bier, Wein und Soft-drinks aus. Auf der Aussichtsplattform in 109 Metern Höhe stehen Barhocker und Bistrostühle bereit für einen ent-spannten Sundowner mit Sicht über Hafen, Speicher- und Innenstadt. » St. Michaelis-Kirche, Englische Planke 1 a, Anmeldungs-Hotline: Tel. 28 51 57 91,Fr, Sa, 19.30 – 24 Uhr, Mo – Do und So,19.30 – 23 Uhr (Wartezeit einplanen),Eintritt: 9,50 Euro, www.nachtmichel.de

AUF MONTAGE BEI AIRBUSEinen spannenden Blick hinter die Kulissen des Hamburger Flugzeug-

bauers Airbus vermittelt die 2,5-stündige Führung durch das

Werk in Finkenwer-der. Neben Filmen

und Vorträgen können Sie auch die Endmon-

tage des kleinen A�318 und seiner großen

Geschwister A�319 und A�312 besuchen.

» Globetrotter Reisebüro, Damm 9–19,Tel. 04101 / 545 00, 25421 Pinneberg,Termine: nach Anmeldung, Mindestalter:14 Jahre, 14 Euro,http://airbus-werksfuehrung.de

ZU GAST IM FERNSEHENSonst sind sie per TV-Gerät jeden Tag in unseren Wohnzimmern zu Besuch, jetzt ist es endlich mal umgekehrt: Bei der NDR-Tour exklusiv für 30 Leser des Hamburger Abendblatts geht es in die Studios der „Tagesschau“ und von „Das!“. Dabei werden Mitarbeiter und Technik vorgestellt – und falls es der hektische Sendebetrieb zulässt, auch die „NDR Talk Show“, „Visite“ und der „Sportclub live“. » NDR-Führung für Abendblatt-Leser:29. 7., 14 Uhr, Mindestalter: 15 Jahre,Anmeldung postalisch: Hamburger Abend-blatt / magazin, Axel-Springer-Platz 1,20350 Hamburg, Stichwort: NDR,Online: [email protected] ist der 15.7.

HAMBURG VON UNTENTief unter dem Hauptbahn hof und hinter bis zu 3,75 Meter dicken Beton-wänden liegt ein Luftschutzbunker, gebaut in den Jahren 1941 bis 1944. Damals sollten hier 2460 Menschen Schutz vor Bombenangriffen finden, heute betritt man das Bauwerk durch den selben Eingang, der schon für den Ernstfall vorgesehen war. Auf der 90-minütigen Tour mit Führung erfährt man viel Wissenswertes über Tiefbun-ker am Steintorwall und das Hamburg

während des Zwei-ten Welt-kriegs und zur Zeit des Kalten Krieges.» Hamburger Unterwelten e. V.,Tel. 20 93 38 54, 17.7. 14 und 16.30 Uhr,31.7. 14 und 16.30 Uhr, 7 Euro,www.hamburgerunterwelten.de

HAMBURG VON OBENFür Überflieger: Geben Sie dem Leben eine neue Perspektive und betrachten Sie ihre Heimatstadt mit ganz anderen Augen – z.�B. auf dem 20-minütigen Hamburg-Elbe-Flug im Helikopter.» Flugplatz Uetersen, Bültenkoppel 19,25492 Heist, Tel. 04122 / 401 99 42, 18.7.,ab 14 Uhr, ab 99 Euro p. P., www.citycopter.de

TOUR MIT DEN BEATLES Vom Beatlesplatz über den Star Club bis zur Thadenstraße, wo sie ihreLederjacken kauften: 1960/61 spielten und lebten die Beatles fast ein Jahr an der Elbe, und die dreistündige Tour führt nicht nur zu ihren Hamburger Stationen – die Führer Steffi Hempel und Bernd Schrubka singen auch eini-ge ihrer Hits wie „Yellow Submarine“.» Stattreisen Hamburg e. V., Kuhberg 2,Tel. 87 08 01 00, jeden Sa 19 Uhr, 18 Euro,Treffpunkt: vor der U-Bahnstation Feld-straße, www.stattreisen-hamburg.de

TOUR ZU DEN LEGENDENHans Albers, Inge Meysel, Gustaf Gründgens, Heinz Erhardt – sie alle ließen sich in Ohlsdorf bestatten,

mit 400 Hektar der größte Parkfriedhof der Welt. Und Führerin Karin Karsten-Licht

erklärt auf ihrer Tour, „wer sie waren und wo sie ruhen“.» Ohlsdorfer Friedhof, Fuhlsbüttler Str. 756,Tel. 601 01 00, 6.8., 15–17 Uhr,Treffpunkt: Hauptgebäude / Eingang, 8 Euro,Kinder 4 Euro, www.friedhof-hamburg.de

MIT POLO-STICK UND PFERDDer Polo-Kompakt-Kurs für Einsteiger. Den eigenen Vierbeiner muss man nicht mitbringen, dafür aber Grund-kenntnisse im Reiten und Polo. Aus-rüstung und Pferd werden gestellt, auf dem Lehplan stehen generelle Übun-gen für Reiter und spezielle für Polo-spieler, dazu Strategie und Schlagtech-niken. Unterrichtet wird in Gruppen von vier bis acht Personen (auch Ein-zelunterricht ist möglich).» Hamburger Pologestüt, Katerwohrd 25,22549 Hamburg, Tel. 866 28 60,Sommerseminar: 31.7. – 1.8., 400 Euro,www.hamburgerpologestuet.de

MIT JOLLEN IN DIE VOLLENJeder Hamburger will schon immer mal einen Segelschein machen – jetzt ist endlich die (Ferien-)Zeit dazu: Die Traditions-Segelschule Käpt’n Prüsse bietet einstündige Schnupper-Kurse an, und hat man die Fahrt auf der Als-ter ohne Seekrankheit überstanden, kann es so richtig in die Vollen gehen.» Segelschule Käpt’n Prüsse, An der Alster 47 a, Gurlittinsel, Tel. 280 31 31, 25 Euro,www.pruesse.de

EIN TAG IM PARKLustwandeln unter uralten Bäumen, zwischen klassizistischen Prachtbau-ten, Teichen und Schau gärten: Im Hirschpark lebt es sich wie Gott in Hamburg. In der über 200 Jahre alten Anlage, die ihren Namen dem heute noch erhaltenen Hirschgatter ver-dankt, lassen sich Damwild, Wasser-vögel und Pfauen beobachten. Und im Gasthaus „Witthüs“ speist man danach wie Gott in Frankreich.» Hirschpark, Elbchaussee 499, Eintritt frei, S 1 / S 11 bis Hochkamp

EINE STUNDE POWERJeder ist willkommen und keine An-meldung nötig: Vom MeridianSpaCity geht es zu den Magellan-Terrassen, wo das Open-Air-Training in der Hafen-City mit einem Warm-up beginnt. Kurze Walking- und Laufeinheiten führen durch Hamburgs Docklands. Die Kräftigungsübungen werden teil-weise mit Zusatzgeräten durchgeführt.» MeridianSpaCity, Schaarsteinweg 6,jeden Do, 19 Uhr, www.meridianspa.de

30 SEKUNDEN SPASSOb Polonaise durch die Europapassage oder Wasserschlacht auf dem Rathaus-markt: Bei einem Flashmob verabreden

sich Menschen übers Internet zu wit-zigen bis subversiven Blitz-Aktionen auf öffentlichen Plätzen. So geht’s: Die Termine nachsehen, zum angege-benen Treffpunkt erscheinen – und hoffen, dass man nicht der einzige ist.» http://flashmob-hh.de

EINER FÜR ALLESIn Planten un Blomen gibt es viel zu entdecken: Im Tropenhaus kann man in die Welt tropischer Pflanzen eintau-chen, und die Teezeremonie mit Frau Kazuko Chujo im Japanischen Garten wird zu Asienreise. Danach auf der Rollschuhbahn ein paar Runden dre-hen und zuletzt mit einem Picknick beim Wasserlichtkonzert den perfek-ten Tag im Grünen ausklingen lassen. » Tropenhaus, Holstenwall 8, Mo – Fr 9 – 16.45 Uhr, Sa, So: 10 – 17.45 UhrTeezeremonie, 11. + 25.7., 8. + 22.8., 15 Uhr;Rollschuhbahn, Große Wallanlagen,tägl. 9 – 21 Uhr;Wasserlichtkonzert, bis 31.8., 22 Uhr;www.plantenunblomen.hamburg.de

ALLES IM FLUSSTai Chi Modern Style an der Elbe: Zu meditativer Chill-out-Musik bringt Lehrmeister Alexander Kron mit lang-sam-fließenden Bewegungen aus der

Körper-mitte Kraft und Energie zurück, mit Atem- und Bewegungstechniken werden Verspannungen gelöst. » Treffpunkt: Piano Beach / IndoChine,Neumühlen 11, jeden So 10 – 11 Uhr,www.meridianspa.de

REIME AM STRANDSie sind jung und brauchen das Publi-kum: Bereits seit 1998 finden jeden Sommer am Elbstrand Lesungen statt. Bei „Poets on the Beach“ geben jetzt vier Hamburger Autoren ihre neuen Stücke zum Besten – selbst bei Regen!» Poets on the Beach, Elbstrand Oevel-gönne, 50 Meter vor der Strandperle, 25.7.,18 Uhr, www.writersroom.de

WIESN IM STADTPARKUnter alten Linden lockt Hamburgs größter Biergarten – mit Maßbier, Brezn, über 1200 Sitzplätzen und Wiesn-Stimmung. Zudem veranstaltet das Neue Landhaus Walter jeden Sonntag den Livemusik-Frühschop-pen mit Jazz, Blues und Rock.» Das Neue Landhaus Walter, Hinden -burg str. 2, Tel. 27 50 54, Biergarten: Mo – Fr 16 – 24, Sa – So 12 – 22 Uhr,www.landhauswalter.de

KRAXELN AM BUNKERAm Bunker neben der Roten Flora zeigen Kletter-Profis, wie man sich richtig sichert – und wenn man alles im Griff hat, geht es die Wand hoch. Das offene Klettern funktioniert ohne Anmeldung, einfach vorbeikommen. » Kilimanschanzo, Klettern im Florapark,Schanzenstraße 69, Tel. 25 48 54 29,jeden So, 15 – 17.30 Uhr (nur bei gutem Wetter), www.kilimanschanzo.de

RAUCHZEICHEN AM HIMMELNichts ist für einen Grillmaster befrie-digender, als in der Natur zu brutzeln.Dies sind die schönsten Ferien-Grill-plätze: 1. die Strände am Falkensteiner Ufer in Rissen und am Strandweg beim Leuchtturm in Blankenese – weil nicht so überfüllt wie an der Strandperle. 2. der Stadtpark – weil er vier feste Grillanlagen und einen Spielplatz hat. 3. Rotenhäuser Wettern in der Neu-höfer Straße – weil der kleine Park neben zwei Grillstellen über ein Beach-volleyball- und ein Streetball-feld verfügt.» Diese und noch mehr Grill-plätze unter www.hamburg.de

ZEITREISE INS MITTELALTER Anfang August herrscht auf dem Guts-hof Wulksfelde Helmpflicht: Beim Mittelaltercamp schlüpfen dann näm-lich Kinder zwischen acht und elf Jahren in die Rollen von Waldläufern, Handwerkern, Zauberern und Krie-gern. Das Abenteuer findet im ge-schützten Wald des Guts statt, dumm nur, dass die Ritter und Burgfräuleins abends wieder zurück nach Hause ins ganz normale Leben müssen.» Camp auf Gut Wulksfelde, Wulksfelder Damm 15 – 17, 22889 Tangstedt, Tel.04535 / 299 85 35, 2. – 6.8., 125 Euro,www.gut-wulksfelde.de oder www.abenteuercamps.de

TRIP ZUM ÄQUATOR Vorbei an farbenprächtigen Papageien und mächtigen Nilkrokodilen, durch wildwuchernde Urwälder führt die Expedition im Tropen-Aquarium von Hagenbecks Tierpark. 14�300 Tiere gibt es hier zu entdecken. Höhepunkt ist das Große Hai-Atoll mit 1,8 Millio-nen Litern Meerwasser, in dem Haie, Rochen, Muränen und Drückerfische zum Greifen nahe an den großen und kleinen Entdeckern vorbeischwimmen.» Hagenbecks Tierpark, Lokstedter Grenz-straße 2, Tel. 530 03 30, tägl. 9 – 19 Uhr,Kinder von 4 bis 16 Jahren: 9 Euro, mit Ferienpass: 7,50 Euro, Erw. 13 Euro,www.hagenbeck.de

TRECKERFAHRT INS HEUSchlafsack und eine Taschenlampe mitbringen! In Haases Heu-Hof darf der Gast nämlich auf dem Heuboden schlummern, und wer standesgemäß kutschiert werden will, kann von Friedrichsruh einen Shuttleservice mit dem Trecker buchen. Auf dem Heu-Hof erwarten den Besucher aber nicht nur schöne Träume unterm Dach, es gibt hier auch eine Go-Cart-

Bahn und riesige Hüpfkissen, einen Fußballplatz und jede Menge Tiere. » Haase’s Heu-Hof, Tannenweg 5, 22929 Kasseburg-Ödendorf, Übernachtung im Heu mit Frühstück: 18 Euro, 2 Erwachsene mit 2 Kindern inkl. Halbpension: 95 Euro,Treckertour: 58 Euro, www.haasesheuhof.de

RAD UND TAT Auf spielerische Weise etwas für das körperliche und auch seelische Gleich-gewicht tun: Die Spiel- und Erlebnis-tage „Alles rollt!“ laden Kinder zwi-schen sieben und zwölf Jahren dazu ein, mit Rollgeräten wie Inline-Skates auf diversen Balanceparcours ihr Körpergefühl zu trainieren. Spaß und Erfolge sind dabei vorprogrammiert, Bälle und alle anderen Sportgeräte werden gestellt.» Kleine bzw. große Unihalle im Sportpark der Universität, Turmweg 2,Tel. 428 38 36 05, 9. – 13.8., 9 – 13 Uhr,159 Euro, www.inline-skating-schule.de

WASSER UND SPIELEWie errichtet man eine Brücke? Wie baue ich einen Einbaum? Wie legt man eine Wasserburg an? Wie befährt man die Elbe? Wie leben Delfine und Pin-guine? Bei der Reihe „Wasserdicht“ können Kids zwischen sechs und zwölf Jahren diesen Fragen in Theorie und Praxis nachgehen, in Museen und auf Schiffen. Dabei wird es auch mal feucht, aber dafür erhält jedes Kind am Ende den Stempel „Wasserdicht“.» Die Reihe „Wasserdicht“ tourt durch diverse Museen, Preis: 5 Euro pro Kind / Tag,Anmeldung unter Tel. 428 13 10:13. – 16.7.: Museum der Arbeit, Wiesen-damm 3; 20. – 23.7.: Helms-Museum für Archäologie, Harburger Rathausplatz 5; 27. – 30.7.: Museum für Hamburgische Ge-schichte, Holstenwall 24; 3. – 6.8.: Museum

für Bergedorf und die Vierlande, Bergedorfer Schlossstr. 4; 3. – 6.8.: Hafenmuseum Hamburg, Kopfbau des Schuppens 50 A/Australiastraße; 10. – 13.8: Altonaer Museum, Museumsstr.23; www.museumsdienst-hamburg.de

BIESTER UND BESTIEN„Als Tierforscher ist man auch Krimi-nalkommissar,“ sagt Daniel Bein. Und als Leiter des Tierforscher-Prakti-kums im Zoologischen Museum muss er es ja wissen: Kinder und Jugendli-che von sieben bis�15 Jahren können unter dem Motto „Aus die Maus“ ein echtes Mäuse-Skelett zusammen-basteln. Wer das Praktikum besteht, darf dann auch noch eine Urkunde mit nach Hause nehmen. » Zoologisches Museum Hamburg,Martin-Luther-King-Platz 3,Tel. 45 06 09 68, 13. – 16.7. und 20. – 23.7., 10 – 13 Uhr, 3,50 Euro plus 1 Euro für Materialien,www.biologie.uni-hamburg.de/zim/schaumuseum/aktuell.html

HERR DER RINGERSchicken Sie die Kinder auf die Matte – aber keine Sorge: Das Junioren-Wrestling ist eine entschärfte Version des so genannten Prowrestlings und für Kinder zwischen acht und zwölf Jahren bestens geeignet. Zudem ist hier ein echter Fachmann am Werk: Profiwrestler und Europameister Karsten Kretschmer zeigt dem Nach-wuchs, worauf es ankommt.» Nordisch Fightclub, Steilshooper Str.309 b, Tel. 58 96 76 49, Mo und Mi 17 – 18 Uhr, 32 Euro (Probestunde kostenlos),www.nordischfightclub.com

SCHWEIN GEHABT!Auf der Elbinsel Wilhelmsburg wohnt das Hausschwein „Schnitzel“, das 2005 an der Seite von Jürgen Vogel im Film

„Emmas Glück“ mitgespielt hat. Nicht ganz so berühmt, aber bei Kindern ebenso beliebt sind die Gänse, Hühner, Hasen und Ponys, die ebenfalls auf dem Kinderbauernhof Kirchdorf le-ben. Bewirtschaftet wird er von ehren-amtlichen Mitarbeitern und Kindern, wer möchte, kann auch Pate eines der Tiere werden. Im Sommer gibt es zu-dem ein Baumhaus für abenteuerliche Übernachtungen, Ponyreiten u.�m. » Kinderbauernhof Kirchdorf, Stübenhofer Weg 19, Tel. 750 84 84, tägl. 10 – 19 Uhr,Übernachtung im Baumhaus für sechs Kinder inkl. Frühstück: 50 Euro, Ponyreiten: So 15.30 – 16.30 Uhr, Runde / 80 Cent,www.kibaho.com

FUSSBALL IST UNSER LEBENDamit wir auch in Zukunft noch kraft-

voll zutreten können: Für Kinder und Jugendliche zwischen

sechs und 14 Jahren richtet der Kinderspaßverein in den Ferien gleich mehrere Fuß-ball-Camps ein – für Anfän-

ger, aber auch für Auswahl-spieler. Neben Ganztagsbetreu-

ung und gesunder Verpflegung gehört auch der Besuch eines Profifußball-trainings bei den Helden vom HSV oder von St. Pauli zum Programm. Und neben dem Ballspiel geht es auch ins Schwimmbad oder zum Kanufahren. Hartz-IV-Empfänger müssen übrigens nicht im Abseits stehen: Für sie gelten Sonderpreise.» KSV Hamburg e. V., Bernstorffstr. 160 g,Tel. 0171 / 743 18 08, Camps: Schule Lutterothstraße, (Lutterothstr. 28); Mini-golfanlage im Stadtpark, Grundschule Bergstedt (Bergstedter Alte Landstr. 12); Sportplatz Duvenstedter SV (Puckaffer Weg 159); Sportplatz Außenmühle FSV Harburg (Vinzenzweg); Mo – Fr, 9 – 17 Uhr,80 Euro, erm. Preis für Hatz-IV-Empänger: 50 Euro, www.kinderspassverein.de

POKERN UND BLUFFEN Wer einmal gelernt hat, cool zu bluffen, kommt damit auch im Leben weiter: In der Spielbank Hamburg zeigt man Ihnen nicht nur das Turnier-Poker-Spiel Texas Hold’ em, sondern auch, wie man ein Pokerface aufsetzt. Gruppen bis elf Spieler bekommen dabei ihren eigenen Tisch und einen Profi-Karten-dealer. Also vorab eine Liste der Poker-freunde mit Namen und Geburtsdatum einsenden, außerdem das gute Sakko oder schicke Outfit nicht vergessen.» Spielbank Hamburg, Stephansplatz 10,20354 Hamburg, Tel. 334 73 30, Mo – Sa,18 – 19.30 Uhr, Gruppenpreis: 150 Euro,Gruppenpreis, www.spielbank-hamburg.de

FINGERHUT UND SCHERESchöne Kleider werden noch schöner, wenn es sich dabei um selbstgenähte Unikate handelt. Modedesignerin Rosi Bätz weiß, wie’s geht: Im Gruppen- und Einzel unterricht hilft sie beim Maßnehmen, Schnittmuster und Zu-schnitt. Termine nach Absprache.» Atelier für Mode und Textiles, Sternstr. 21,Tel. 0162 / 189 43 11, Wochendseminar(13 Stunden): 150 Euro, Einzelunterricht (3 Stunden): 90 Euro, www.rosibaetz.de

LIEBE UND SÜNDEWenn im Ehebett außer Late-Night-TV nicht mehr viel passiert – Carmen J. Breuker und Steffen Gill wissen, woran es liegt. Im Seminar „Magische

Räume für die Partnerschaft“ zeigen sie, was die Stimmung tötet und wie man sein Schlafzimmer einrichtet, um die Erotik wieder zu beleben.» Raumexperten, Seminarraum Phönixhof in Ottensen, Tel. 43 27 40 88, Sa, 7.8.,14 – 19 Uhr, 65 Euro, Paare: 108 Euro,www.raum-experten.de

TANZALARMBei andalusischen Fandangos wird nicht nur getanzt, sondern auch ge-sungen, geklatscht und mit Kastagnet-ten geklappert. Wer nicht singen mag, übernimmt die Palmas, das traditio-nelle Klatschen. Die Lehrerinnen im „La Cajita“ vermitteln ein rundum sinnliches Erlebnis, das ein ganz neues Körpergefühl schenkt. » Flamenco-Studio La Cajita, Alte Dosenfa-brik, Stresemannstr. 374, Tel. 89 01 88 55,22.– 25.7., 55 Euro, www.lacajita.de

BILDERSTURMArchitektur klassisch und modern: Auf seiner Exkursion in die Hafen-City und Speicherstadt weist Profifotograf Jürgen Müller den Weg zum per-fekten Bild und plaudert dabei amüsant aus dem Nähkästchen der Branche.» Jürgen Müller, 23.7., 9 – 17 Uhr,279 Euro, Buchung überwww.kreativessehen.de

TORTENSCHLACHT Gehen Sie doch mal ins „Café Max“ und schauen sich die Traumtorten an. Wenn Sie die auch backen wollen, sind Sie dort genau richtig: Matthias Max verrät in seinem Kurs neben Grund-kenntnissen auch Profi-Tricks wie das Modellieren mit Marzipan, und als Sahnehäubchen gibt es alle Rezepte in einem Heft zum Mitnehmen.» Café Max, Schulterblatt 12,Tel. 69 21 99 51, 27.7., 20 Uhr, 70 Euro,www.herrmax.de

FARBORGIEEine breite Palette an Maltechniken bietet die Kunstschule Hamburg-KAW in ihren offenen Kursen an, ob Acryl, Öl oder Aquarell. Jetzt gibt es auch zahl-reiche Ferienkurse für Jugendliche und Kinder, bei denen sie z.�B. das Zeichnen von Comics, Mangas und Mode-Design

lernen.» Kunstschule Hamburg-

KAW, Haubachstraße 78,Tel. 43 19 76 06; Malen an der

Staffelei: 12. – 16.7., 19. – 23.7.,26.– 30.7., 2.– 6.8., 10– 12.30

Uhr; Airbrush: 12.7 – 16.7. und 26. – 30.7., 16.30 – 19 Uhr;

Comic & Manga: 19. – 23.7. und 2. – 6.8., 16.30 – 19 Uhr; Kosten:

130 Euro, Kinder: 115 Euro; www.kunstschulehamburg-kaw.de

COOL WIE ROBIN HOODDanach hat man den Bogen raus: Am Ende des sechsstündigen Kurses soll jeder Teilnehmer den Pfeil zumindest halbwegs sicher ins Ziel bringen. Dazu vermittelt die Bogenschule Stellmoor dem Schützen erst einmal die richtige Körperhaltung und auch mentale Grundlagen. Materialien wie Bogen, Pfeile und Armschutz werden zur Verfügung gestellt.» Bogenparcours, Schemmannstr. 56(gegenüber vom Kinderspielplatz), Tel.66 85 42 96, 75 Euro, 15.8., 10 – 16 Uhr,www.stellmoorbogen.de

FRECH WIE TIM MÄLZER Gleichzeitig das Schnitzel und Sprüche klopfen: Wer sich dabei nicht auf die Finger haut, ist hier goldrichtig. Denn das Jumping-Dinner ist ein Drei-Gänge-Menü, das in drei verschiedenen Wohnungen gekocht und serviert wird. Die Zubereitung erfolgt immer zu zweit, und die Zusammensetzung der Gäste an der sechsköpfigen Tafel ändert sich von Ort zu Ort. So wird man nicht nur satt, sondern macht an einem Abend auch zwölf neue Be-kanntschaften. Und damit man sich nicht sofort wieder aus dem Auge ver-liert, geht es nach dem Dessert zum krönenden Abschluss auf das Jumping-Dinner-Come-Together. » My-Days-Online, Buchungs-Hotline: 01805/95 97 26, 29 Euro, www.mydays.de

HEISSE EISENDer perfekte Golfkurs für Einsteiger: 90 Minuten lang geht es nach kurzer Einweisung mit Leihschläger und bis zu acht Teilnehmern zur Sache. In den überdachten Abschlag-Kabinen der Golf Lounge, die über drei Stockwerke verlaufen, kann man sich auch bei Regen neuen Schwung holen.» Golf Lounge, Billwerder Neuer Deich 40,Tel. 81 97 87 90, 19 Euro, www.golflounge.de

DICKE BAGGERIm Sandkasten haben alle Junges davon geträumt, auf dem WIWA Baggerplatz werden diese Fantasien doch noch war: Mit dem 22,5 Tonnen Hydraulik-Kettenbagger geht es hier in den Dreck zum Buddeln. Brummm! » WIWA Wilko Wagner, Hovestraße 31 – 33, Tel. 890 58 50, Sa und So, 8 – 16 Uhr; Kettenbagger: 30 Euro; Mini-Bagger: 10 Euro (je 15 Min.); www.baggerplatz.de

COOLE SKATERModemacher Thomas Friese, besser bekannt als Thomas I-Punkt, hatte die Idee, für seinen Sohn eine Skateanlage zu schaffen. Heute gibt es das I-Punkt-skateland mit 1500 Quadratmetern Innen- und 1800 Quadratmetern Außenfläche, zahlreichen Sonderver-anstaltungen und sogar Jugendarbeit, um Kids von der Straße zu holen.» I-Punktskateland, Spaldingstraße 131,Tel. 23 44 58, tägl. 13 – 20 Uhr, 3,50 Euro,unter 18 Jahren: 2,50 Euro, Veranstal-tungen: Mi, 20 Uhr: Senioren-Skaten, 5.7.und 2.8., 18 Uhr: Frauen-Skaten,www.i-punktskateland.de

SCHWINDELGEFAHRFür alle, die hoch hinaus wollen: 16 Meter über das Deck und 30 Meter über das Wasser führt Deutschlands erster schwimmender Hochseilgarten auf der Cap San Diego. Keine Angst, das Schiff schwankt kaum: 159,40 Me-ter lang und 21,40 Meter breit, ist es der weltweit größte noch seetüchtige Museums-Frachter.» Schnurstracks Sachsenwald,Überseebrücke, Tel. 04104 / 907 15 11,Do, 5.8., 59 Euro, 11 – 14 und 15 – 18 Uhr,www.schnurstracks-kletterparks.de

FARBRAUSCHPaintball ist nichts anderes als das gute alte Cowboy-und-Indianer-Spiel, bloß mit Farb-Pistolen statt Bogen und Winchester. Grundregel: Wer getroffen ist, muss das Feld verlassen. Das Team von Neon Paintball hat aber auch eigene Varianten wie Blinde Kuh entwickelt. Beim Einstiegerkurs kann man bei Sonnenschein auf dem 13�000-Quadratmeter-Außenfeld 300 Farbkugeln verballern, und keine Bange: Die Flüssigkeit ist auswaschbar.» Neon Paintball, Indoor-Anlage: Guten berg str.3 a, Outdoor-Anlage: Kirchweg 128, 24558 Hen-stedt-Ulzburg, Tel.0176 / 821 13 51 91,Mo – Fr 17 – 21,Sa / So 12 – 21 Uhr, 29 Euro,www.hamburg-paintball.de

EWIGE NACHTNichts für Leute, die sich im Dunklen fürchten: Im „SchwarzLICHTviertel“ können sich Gäste auf den 18�½ Bah-nen der Minigolfanlage mit spekta-kulären Licht- und Soundeffekten austoben. Im „Blindhouse“ wird’s dann richtig unheimlich – im stockdunklen Tast-Labyrinth sind alle Sinne neu gefordert. Und bei der „Mission Possi-ble“, einem Geschicklichkeitsparcours durch Laserhindernisse, gilt es den High-score zu knacken.» SchwarzLICHTviertel, Kieler Straße 561,Tel. 219 01 91 50, So – Do, 10 – 22 Uhr,Fr und Sa 10 – 24 Uhr, 8,50 Euro, Kinder 7,50 Euro, www.schwarzlichtviertel.de

STRAND-BODENHEIZUNGFans des Beachvolleyballs brauchen keinen Sonnenschein: Neben sechs Outdoor-Feldern stehen ihnen im Beach Center Hamburg noch acht Indoor-Courts zur Verfügung – mit feinkörnigem und beheiztem Sand. Hier wird auch Beachfußball, -hand-ball und -basketball gespielt und der neueste Renner aus Italien – Tambu-rello, eine Art Tennis im Sand. Beim Ferien-Angebot „Beach club Sommer“

treten offene Teams gegeneinander an, man erscheint ohne Anmel-

dung einzeln oder in Gruppen und sucht sich eine Mann-schaft und ein freies Feld.» Beach Center Hamburg, Alter

Teichweg 220, Tel. 86 69 00 49,tägl. 10 – 23 Uhr, Beachclub Som-

mer: Mo – Fr 10 – 18, Sa 10 – 20 Uhr,8 Euro, www.beachhamburg.de

ÜBER DIE RAMPEBis zu 15 Meter weit katapultiert die 8,5 Meter hohe Wasserrampe am Oort-katensee den Wagemutigen, der sich auf einem Bobby-Car oder Reifen über die Sprungschanze schleppen lässt. Am 7.8. ab 15 Uhr findet hier die „Abflug!-WM“ statt, bei der die besten Springer um die Titel des „Speed Abflieger 2010“ und „Freestyle Abflieger 2010“ kämpfen. Mindest alter für die Benut-zung der Rampe: 16 Jahre oder ab 12 mit Einverständniserklärung der Eltern.» Abflug, Oortkatenufer 12, Hotline 0176 / 54 74 84 02, So – Do 12 – 22 Uhr,Fr / Sa 12 – 1 Uhr, 5 Euro (3 Sprünge inkl.Sicherheitsausrüstung und Fluggerät),www.der-abflug.de

ADRENALIN SATTNur etwas für Männer und Frauen ohne Nerven: die Hamburger Adrena-lin-Events des Veranstalters Jochen Schweizer. Beim Fassadenlauf vom Dach des Holiday Inn geht es gute 50 Meter steil die Wand hinunter. Beim Kunstflug-Extra „Bruchpiloten“ fliegt der Pilot alle Manöver, die sich der Gast besser nicht gewünscht hätte: Looping, Rolle, Trudeln, Messerflug und vieles mehr. Und beim Bungee-Jumping vom Hamburger Hafenkran bitte nicht das Handtuch für den Angstschweiß vergessen.» Jochen Schweizer Events, Hotline 0180 / 560 60 88; House Running am Holiday Inn: 7.8., 79 Euro; Bungee-Jumping im Hafen: 7. und 8.8., 99 Euro; Kunstflug: Termin nach Absprache, 379 Euro;www.jochen-schweizer.de

Umsonst

TypischHamburg Kinder

Action

Kreativ

Ausflüge

Tricksen in der Spielbank

„Wer liegt wo?“in Ohlsdorf

Magical History Tour zu den Beatles

Schlemmen auf dem Segler

Flirten und tanzen

Zielen und treffenBacken und naschen

Toben auf dem Bauernhof Kirchhof

Ritter im Abenteuercamp

Spaß bei „Alles rollt!“

Praktikum im Zoologischen Museum

Die Kilimanschanzo

Fitness in der HafenCityEntspannung im Hirschpark

Klettern auf der Cap San Diego

Abschlagen in der Golf Lounge Blackout im Schwarzlichtviertel

Rock die Rampe

Der Hanse-Park im Hansa-Park Sinnliche Erlebnisse im Barfußpark

Luchse im Wildpark Schwarze BergeSiebenmeilenstiefel im Universum Bremen

Happy Hour im Michel

Planten un Blomen

Page 6: Hamburgein Sommermärchen - static.apps.abendblatt.destatic.apps.abendblatt.de/flips/magazin/magazin2010_28/files/magazin2010-28.pdf · 28 2010 SONNABEND / SONNTG,A10. / 11.JULI2010

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TEXT: HANNA KASTENDIECK • FOTOS: THOMAS LEIDIG

Jugendstil: Als Metzgerei 1896 eröffnet, wurde das Rexrodt 1982 ein Restaurant für Frankophile.

Kurz-BiografieNiels-Ove Nielsen, 42,Inhaber und Küchenchef des Restaurants Rexrodt,lernte sein Handwerk im Hotel Ritter in Durbach.

Nach Abschluss der Ausbil-dung folgten Stationen im Hamburger Landhaus Dill,Cölln’s Austernstuben, im

Schwarzwälder Restaurant Hirschen. 1992 heuerte

Nielsen bei Christian Rach im Tafelhaus an, wechselte 1994 als Chef de Cuisine

ins Rexrodt. 1999 wurde er Inhaber des Restaurants.

Erfrischender Charme

Die besten Kritiker sitzen in den eigenen Rei-hen. Und sie nehmen den Mund gerne voll. Wenn Niels-Ove Nielsen die Gerichte für die

14-tägig wechselnde Speisekarte kreiert, muss die Fa-milie ran. Oder besser: darf! Denn das, was der Chef-koch und Inhaber vom Restaurant Rexrodt auf der Uhlenhorst für seine Gäste zubereitet, ist Küche auf höchstem Niveau. Platz auf der handgeschriebenen Karte findet, was die Söhne Hannes, 13, Kalle, 8, und Mats, 5, sowie Mutter Katja für gut befunden haben. Und das ist wahrhaft Göttliches. Das Panna Cotta vom Heide-Spargel mit knusprigem Tempura von grünem Spargel und Wildgarnelen macht ebenso Lust auf mehr wie das Zanderfilet mit Salbei gespickt auf Bohnen-Frühlingsgemüse oder das Ossobuco von der Kalbshaxe mit Salbei in Sangiovese geschmort. Doch gemach. Es ist nicht allein das Kulinarische, das einen Besuch in diesem Kleinod unvergessen macht.

Es ist das Ambiente, das verzaubert. Dem Charme des Restaurants Rexrodt erliegen die Hamburger seit 1982. Schon vor der Tür empfängt den Besucher das Pariser Flair. Spontan haben Chef und Bedienung ein paar Holztische auf dem Gehweg platziert, mit dun-kelroter Decke und edlem Porzellan eingedeckt. Es ist Sommer. Zeit für das Savoir-vivre. Wer auf dem Trot-toir keinen Tisch mehr ergattert, macht es sich drin-nen in den mit Jugendstilkacheln geschmückten Räumen der einstigen Metzgerei bequem. Hier ste-hen die Tische dicht gedrängt, typisch französisch!

Überhaupt liegt der Fokus im Rexrodt auch kulina-risch auf Bistroküche mit internationalen Akzenten wie bei der Roulade vom Perlhuhn mit Pistazien und getrockneten Tomaten gefüllt, auf Zitronen-Thymi-anjus und Basilikum-Risotto (18,50 Euro).

Niels Ove-Nielsen, seit elf Jahren Inhaber des Re-staurants, weiß, wie wichtig seinen Gästen der Faktor „Erlebnis“ ist, dass aber letztlich nur zählt, was Küche und Keller zu bieten haben. Das kann sich auch preis-lich sehen lassen: 17 Euro kostet das dreigängige Mittags-Menü, das sich der Gast à la carte zusammen-stellen kann. Und weil alles so unkonventionell, kre-ativ und familiär ist, treffen sich hier Film- und Ge-schäftsleute genauso gern wie Familien. Dann ser-viert der Küchenchef auf Wunsch auch mal ein paar hausgemachte Pommes oder einen Teller Spaghetti, die so lecker sind, dass sie bei den Kleinen ebenso den Naschneid erwecken wie das warme Gratin von Erd-beeren mit Topfensorbet (7,50 Euro). Nielsen weiß eben, was den Gaumen verführt. Und er lässt jeden, der möchte, an diesem Geheimnis teilhaben. Jeden ersten Samstag im Monat veranstaltet der Patron Kochkurse, bei denen mit marktfrischen Zutaten ein saisonales Menü gezaubert wird. Was davon übrig bleibt? Auf dem Teller garantiert nichts – aber im Kopf die Gewissheit, dass der nächste Besuch auf kei-nen Fall lange auf sich warten lassen darf.

» Restaurant Rexrodt, Papenhuder Straße 35, Mo–Fr 12–15 und Mo–Sa ab 18.30 Uhr, So Ruhetag, Tel. 229 71 98,www.restaurant-rexrodt.de

Das „Rexrodt“ bringt französisches Flair auf die Uhlenhorst – kulinarisch wie atmosphärisch.

Sonnabend/Sonntag, 10./11. Juli 2010

LOKAL-TERMIN

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REZEPT VON NIELS-OVE NIELSENJungschweinefilet mit SerranoschinkenFür 4 Personen:2 Schweinefilet à 300 g4 Scheiben Serranoschinken50 g getrocknete Tomaten50 g Toastbrot1 KnoblauchzeheFrische Gartenkräuter: Basilikum, Petersilie,Thymian und Kerbel

30 g Butter1 Ei400 g Mangold1 Zehe Knoblauch30 g Butter1 EL Kapern2 SardellenfiletsSchale einer Zitrone

1 Toastbrot in der Küchenmaschine feinmixen und inOlivenöl in einer Pfanne anrösten. Pinienkerneebenfalls rösten. Tomaten fein würfeln, die Kräuterhacken und denKnoblauch zerdrücken. Alle Zuta-tenmit demEi und der Butter mischen undwürzen.

2 In das Filet eine Tasche schneiden, mit je einerScheibe Serranoschinken belegen, mit der Kräuter-Brotmasse füllen.Mit Küchengarn umwickeln,mit Salz und Pfeffer würzen. In Olivenöl von allenSeiten scharf anbraten und für 10Minuten bei200 ° C in den vorgeheizten Backofen schieben.

3 Mangold putzen, Stiele von den Blättern trennen,fein schneiden. Blätter ebenfalls klein schneiden,beides getrennt im Salzwasser blanchieren (Stielebrauchen länger). Knoblauch in etwas Butteranbraten, blanchiertenMangold, Kapern, 2 kleingeschnittene Sardellenfilets sowie die abgeriebeneZitronenschale hinzufügen, mit Salz und Pfefferabschmecken. Jungschweinefilet schräg anschnei-den, als Türmchen auf demMangold anrichten.

Samurai-Sudoku

Lösungsweg:Beim Samurai-Sudoku sind vier Eck-Sudokus so um ein Zentral-Sudoku angeordnet, dass jedes der vier Eck-Sudokus sich je

einen Block mit dem Zentral-Sudoku teilt! Dabei gelten für jedes der 5 Sudoku-Diagramme die klassischen Spielregeln: Alle Diagramme sind mit den Zahlen

1 bis 9 aufzufüllen. Dabei darf jede Zahl in jeder Zeile und jeder Spalte sowie in jedem 3 x 3 - Feld nur einmal vorkommen.Lösung: siehe unten …

Irgendwo in Hamburg. Nur wo?Durch einen Sprung verlor sie ihren Klang, nun steht sie an der Nordseite von Hamburgs belieb-tester Hochzeitskirche, nur noch Dekoration: die Glocke. 1647 wurde sie in Glückstadt gegossen,ein Artefakt der Renaissance. Ihre „Schwester“ wurde wegen „Klanglosigkeit“ bereits 1707 umgegossen. Nun hängt sie wieder, gemeinsam mit zwei neueren Glocken aus den Jahren 1955 und 1962, und erfüllt dort ihren Auftrag: „Ich läute zum Gebet, zur Predigt und zur Leichen, ich melde Feuer und Krieg und gebe Friedenszeichen.“

Für scharfe Denker

Waagerecht:1 Hier ist kleine Kunst ganz groß. 16 Ihr Lebens-elixier heißt Erlebnisgier. 17 Für die Naturvölker des hohen Nordens ist er ein Göttervogel, für den Ornithologen die Krönung der Singvogelevolution.18 Gesangsstück für Leute mit wenig Zeit gefäl-lig? 19 Schweizerischer Schriftsteller, der außer-irdischen Besuch erwartet. 20 Ist er gut, könnte man ihn Entwicklungshelfer nennen. 21 Biegt bei Andermatt nach Norden ab, durchquert die Schöl-lenenschlucht und kommt der Aare endlich von rechts. 22 Französische Seins-Form. 23 Raten in gewesener Form. 24 Helmut aus Essen machte Deutschland schießend zum Weltmeister 1954.26 Schmuckstück in der norwegischen Fjord-landschaft, auf mehrere Inseln verteilt und doch eins. 30 Wässrige deutsche Grenze, auch Balti-sches Meer genannt. 34 Sie setzt den Begriff ins Bild, wenn man um die Ecke denken kann. 39 Of-fensichtlich sehr straff geführte Sportrepräsen-tanz der gehobenen Ebene. 40 Der steht immer im Landregen herum. 41 Zubereitungsform für Gurken, tief aus des Meeres Grund. 42 Eine stei-nerne oder hölzerne Schranke in der Kirche, hinter der Laien nichts zu suchen hatten. 43 In dieser algerischen Stadt fördert man u.a. Mineralwasser.44 Schlussendlich ist die Bischofsmütze auch extrem. 45 Oft folgt aus Kindermund noch „mene muh“:. 46 Für ihn geht die Corrida selten im Happyend aus. (span.) 47 Er (1810–1893) ist für die ungarische Nationalhymne verantwortlich.48 Hier sind Pickel sehr willkommen.

Senkrecht:1 In den Drakensbergen beginnt dieser Fluss seine Südafrikatour. 2 Die saloppe Art, eine Strafe zu verbüßen. 3 Schwanzloser Schreitvogel. 4 So etwas von träge! 5 Philipp war Schweizer und Politiker. 6 Eine dreiseitige Pyramide ist so einer.7 Fürwort, das rückwärts Bereitschaft zur Buße zeigt. 8 Fredrik Willem war Holländer und Dichter.9 Wer zu ihm geht, heiratet. 10 So wird Matthias in den Alpen gerufen. 11 Fließt durch Österreich.12 Himmlisches Schaf (lat.). 13 Das seltenste der Gefühle. 14 Hier sind die Weinstöcke durch-einander geraten. 15 Ein französischer Renatus.23 Wäschemangel als sportliche Übung. 25 Im Land der Friesen hört man Vornamen wie diesen.27 Er spendete Segen in Iglus. 28 Keine Buch-stabenteilzahlung, sondern Salze der Harnsäure.29 Die „Ballettprobe“ ist eines seiner Meister-werke. 31 Endlose Aktionen. 32 Ist man so,sind orale Bedürfnisse gestillt. 33 Kopfloser japanischer Kaisertitel. 35 Arbeit an Stöcken.36 Manch Skandinavier heißt so. 37 Welch edler Stein! 38 Jesus Nazarenus Rex Judaeorum viel kürzer.

IMPRESSUMChefredaktion: Claus Strunz (V.i.S.d.P.)Redaktion: Anika Riegert (verantwortlich)Art Direction: Julia WagnerMitarbeiter dieser Ausgabe: Albrecht Barke,Melanie Dreysse, Oliver vom Hofe, Evelyn Holst,Karolin Jacquemain, Hanna Kastendieck,Karola Kostede, Thomas Leidig, Karin Lübbe,Britta Lübbert, Peter Maus, Julia Marten, Joachim Mischke, Norman Raap, Kirsten Rick, Maike Schiller,Josephine Warfelmann, Klaus WitzelingKonzeption & Realisation:mar10 media GmbHGeschäftsführer: Nikolas MartenAnzeigen (verantwortlich): Dirk Seidel,Tel. 040/34 72 25 56Verlag & Druck: Axel Springer AG,Axel-Springer-Platz 1, 20350 Hamburg

Irgendwo inHamburg: Glockevor derKirche Nienstedten,Elb-chaussee408

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VARIETEETHEATERABENTEUERINRABEARIETTEDAENIKENLEHRERREUSSETRERIETRAHNALESUNDOSTSEEALLEGORIELSAANDRETREPANGLETTNERSAIDATRAENETOROERKELEIS

› BROT & SPIELE

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Essen und ausgehen

RESTAURANT

Bistro im AtriumIdyllisch ist es in Lemsahl. Golfer ken-nen das Hotel Treudelberg – nun haben alle einen Grund, ans Ende der Stadt zu fahren. Auf der Terrasse des im Frühjahr rundum erneuerten Bistros wird im Juli samstags gegrillt – französisch: Es gibt Loup de Mer, Maishähnchen, Crevetten,süße Desserts und Käse. Mit Reservie-rung für 19,50 Euro (exkl. Getränke).

» STEIGENBERGER HOTELTREUDELBERG, Lemsahler Landstr. 45,Tel. 608 22 87 14, Sa ab 18 Uhr,www.treudelberg.com

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RESTAURANT

MooiDer Schlemmersommer geht in die zwölfte Runde. Über 100 Restaurants in und um Hamburg bieten Menüs für zwei zum Preis von 59 Euro an. Im lauschigen Innenhof des „Mooi“ werden z.Z. Ziegen-käseravioli mit Waldhonig serviert, Rote-Bete-Carpaccio, Doradenfilet, Couscous und Basilikumsorbet. Unter einer dichten Baumkrone und mit einem plätschernden Brunnen – ein perfekter Sommerabend.» MOOI, Karolinenstr. 7, Hinterhof,Tel. 43 19 00 66, Schlemmermenü: Di–Sa 18–23 Uhr, www.mooi-menue.de

RESTAURANT

Kleiner SpeisesaalVertraut und doch ganz neu. Das „Café Hirsch“ hat dem „Kleinen Speise-saal“ Platz gemacht. Und in dem wirbeln alte Bekannte aus dem nahen „Pasta e Vino“: Kai Krassmann und Ole Petersen haben mit Marc Klinkmüller nun ihr eigenes Lokal eröffnet und servieren im geschmackvoll schlichten Souterrain kreative Küche mit mediterranen bis asi-atischen Aromen – zu sehr fairen Preisen.» KLEINER SPEISESAAL, Dorotheenstr.33, Tel. 30 33 03 31, Mo–Fr 12–22, Sa 16–22.30 Uhr, www.kleinerspeisesaal.de

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ben, vier Jahre später krachte es richtig. Der Festival-Etat wies klaffende Löcher auf, und man entdeckte, was der Hamburger Senat heute am liebsten unter „kreativer Buchführung“ abheften möchte. 2,6 Mil-lionen Miese, Abschied von Sponsoren, Hauen und Stechen zwischen Frantz und seinem erbittertsten Widersacher, dem damaligen Kieler Wirtschaftsmi-nister Peer Steinbrück (SPD). Krisensitzungen, Spe-kulationen, Umwandlung von der GmbH zur Stiftung. Am 22. November 1994 warf Intendant Justus Frantz hin, mit einem theaterdonnernden Auftritt. Umzug aus Justus Frantz’ Hamburg nach Lübeck. Das Was-ser stand dem Festival bis zum Hals.

War das das Ende? War es natürlich nicht. Von der damaligen Ministerpräsidentin Heide Simonis (SPD) ist der denkwürdige Satz überliefert: „Es macht Freu-de, dass sich das Werk von Justus Frantz auch nicht durch ihn selbst zerstören ließ, obwohl er zum Teil kräftig auf sein eigenes Kind eingeprügelt hat.“ Für den Pianisten Frantz, der als Gründer seiner „Phil-harmonie der Nationen“ immer mehr den Drang zum Dirigieren in sich verspürte und auf sehr eigene Rechnung auslebte, rückte Franz Willnauer nach. Everybody’s darling, wie Frantz es immer sein wollte, war der Österreicher aber eher nicht. Doch er war in verantwortlicher Position bei den Salzburger Fest-spielen gewesen; wer das durchhält, sollte doch wohl auch das SHMF-Bilanz-Desaster durchschauen und begradigen können, dachten sich die Intendanten-Headhunter. Willnauer sanierte und reorganisierte, bis er drei Jahre später „Habe die Ehre“ sagte und zu den Beethoven-Festen nach Bonn wechselte. Das nächste Stühlerücken brachte eine Doppelspitze in die Chefetage: Rolf Beck, ansonsten auch für die Ensembles des NDR zuständig, und der damalige NDR-Chefdirigent Christoph Eschenbach.

Im Laufe der ersten SHMF-Sommer war man auf die Idee gekommen, nicht einfach nur so viel Pro-gramm wie möglich aufzufahren, und erfand deshalb später die Länderschwerpunkte. Klassische Musik-nationen wie Italien oder Russland gaben viel her; Exoten wie Finnland oder gerade jetzt Polen ver-langen den Konzertdramaturgen schon einiges mehr ab, um mit den notwendigen Überraschungen aufzu-warten. Zum absoluten Klassiker unter den Publikumslieblingen wurden jedoch die „Musikfeste auf dem Lande“. Kulturbanausen können sich da schlimmstenfalls mit Ess- und Trinkbarem unter einem Baum parken, während alle anderen Besucher das musikali-sche Angebot nutzen.

Was aus dem vergangenen Vierteljahrhundert bis heute in Erinnerung blieb? Einiges. Aber nicht immer und nicht nur die großen Namen, die erwartungsge-mäß prächtigen Star-Auftritte aus der Mutter/Norman/Lang Lang-Liga. Viel eher ein Klavierabend mit dem greisen, knurrigen Svja-toslav Richter. Im Halbdunkel des Heider Tivoli spielte er Schu-manns „Träumerei“ so herzergreifend, dass Tränen flossen. Die Kieler Aufführung von Stockhausens „Carré“ für vier Orchester, mit dem Meister selbst, der zwischen allen und jedem hin und her wuselte. Oder das Konzert mit dem Cellisten Yo-Yo Ma und seinem Ensemble, das die Musiktraditionen von den Rändern der Seidenstraße rund um die Welt trug. Ei-nen freundlicheren und charismatischeren Musik-vermittler als Ma muss man lange suchen.

Heute startet das 25. Schleswig-Holstein Musik Festival,eine Institution der Klassik-Kultur. Als alles begann, war es eine Rock’n’Roll-Party. JOACHIM MISCHKE erinnert sich.

Und natürlich Leonard Bernstein. „Lennie“ für alle, die auch nur einmal im selben Konzertsaal wie er saßen. Ein Dirigierkurs in der Probenscheune von Salzau: Ein Nachwuchstalent verhedderte sich schwitzend und stocherte verzweifelt in einer Sibe-lius-Symphonie. Bernstein konnte das Elend nicht mehr mitansehen, ging dazwischen und erklärte jovi-al, in einer Hand die Zigarette, in der anderen den Taktstock, ganz lässig, wie es geht. Das international besetzte Jugend-Orchester spielte wie ausgetauscht, der Schüler hatte eine Lektion fürs Leben bekom-men. Bei einem Auftritt in der Holstenhalle von Neu-münster, die man ansonsten nur betreten sollte, wenn man eine Herde Zuchtvieh kaufen möchte, stellte Bernstein das Dirigat beim langsamen Satz ei-ner Brahms-Symphonie komplett ein. Blicke und Schulterzucken, mehr war nicht nötig, das Orchester erkannte den Weg, er wusste ihn, und alle trafen sich am Ende. Was für ein cooler Hund, dachte ich mir da-mals. Und dann war da noch ein Konzert in einem Westerländer Flugzeughangar, das der britische Ex-Premierminister Edward Heath angeblich dirigierte. Er dirigierte gern auf seine alten Tage, kaum jemand hinderte ihn daran, sich für einen Dirigenten zu hal-ten. Doch was sich da vor Heaths Dilettanten-Takt-stock abspielte, war so unfreiwillig komisch, dass ich dafür nun wirklich nicht den letzten, rettenden Zug aufs Festland verpassen wollte.

Heute ist alles längst in ordentlichen Bahnen beim SHMF. Alles wird gelenkt wie ein mittel-ständischer Kulturbetrieb. Man plant, macht,

tut, organisiert, präsentiert und feiert. Sponsoren sponsern, alle Jahre wieder werden Besucher- und Auslastungsrekorde vermeldet. Alles ist sehr effektiv, vieles sehr berechen- und damit auch austauschbar. Artig statt einzig. Das Hirn, die Intendanz, residiert in einem Stadtpalais in Lübeck. Der jetzige Chef Rolf

Beck, im Zweitberuf „Klangkör-permanager“ beim NDR, ist seit etlichen Jahren Alleinherrscher im Reiche SHMF. Ein alter Hase und cleverer Stratege, der weiß, wie man wann an welchen Strip-pen ziehen kann, um im hartum-kämpften Klassikmarkt von Ham-burg und Umgebung sooft wie möglich am längeren Hebel zu bleiben. Beck hat seinen Vertrag bis 2013 verlängert, bis in jenes Jahr also, in dem womöglich die Elbphilharmonie eröffnet wird. In jener Stadt, in der das SHMF in den letzten Jahren mehr und mehr Flagge zeigte. Im Konzert-haus auf dem Kaispeicher A ist das NDR-Sinfonieorchester als Resi-denzorchester tonangebend.

Was das alles auf lange Sicht für Beck, das Festival und Hamburg bedeutet, wird sich weisen müssen. Man streitet sich jetzt erst einmal mit der dramatisch klammen Kieler Landespolitik um Zuschüsse und Perspektiven. Man argumentiert professionell mit der strukturellen Bedeutung für Land und Leute. Es geht um Imagefragen, Bilanzen, Kosten. Ums Ein-gemachte. Der anarchische Wahn der frühen Jahre, der ist weg. Kein Wunder.

C haos. Meistens groß, selten klein, aber immer charmant. Als das Schleswig-Holstein Musik Festival (SHMF) noch kein windschnitti-ger Markenartikel war, da wunder-te man sich als Einheimischer sehr darüber, dass so viel Anarchie überhaupt gut gehen konnte. Dass

sich Scheunen für Konzerte eigneten. Dass die Künst-ler dort ankamen, wo sie auftreten sollten, und dass auch das Publikum hingefunden hatte. Dass niemand maulte, wenn Bauer Petersen mit seinem Trecker durch die leisen Passagen eines Klavierabends die-selte. Dass die Schleswig-Holsteiner und ihre Som-mergäste nicht ganz generell fragten: „Wat juckt mi dat Gefiedel?“, und einfach bei Fischbrötchen und Buddelbier am Strand blieben, wo es ja – ganz ohne Beethoven, Brahms und Co. – auch nett sein kann.

Mitte der 80er-Jahre kam das ziemlich verschlafe-ne Bundesland zwischen den Meeren auf den Reise-routen großer Klassik-Stars nicht vor. Da flog man höchstens drüber, das war irgendwie da, störte und kümmerte aber nicht weiter. Ein umtriebiger Pianist und einige Freunde änderten das, aus heutiger Sicht geradezu abenteuerlich realitätsfern. Keiner wusste so recht, worauf er sich einließ, aber alle machten mit. Ein Wunder? Kann man wohl so sagen.

Justus Frantz, der damalige CDU-Ministerpräsi-dent Uwe Barschel (zu jener Zeit noch weit entfernt von der tödlich endenden Polit-Tragödie unter dem Titel „Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort“) und on top Leonard Bernstein. Bernstein soll durch gutes Zure-den, verbunden mit größeren Mengen nobler Spiritu-osen, weichbegeistert worden sein. „Schleswig-Hol-stein gehörte nicht zu den Teilen der Welt, mit denen ich besonders vertraut war“, sagte er später. Das war höflich. Mit ihm als Motor nahm die Festival-Idee

schnell Fahrt auf, seine Mundpropaganda machte etliche Kollegen so neugierig, dass sie kamen. Eine Handvoll Idealisten sorgte mit Geld und guten Wor-ten dafür, dass ganz Schleswig-Holstein sich im Som-mer 1986 in eine Konzertbühne verwandelte.

Ganz Schleswig-Holstein? Naja, fast. Hier und da gab es noch einzelne Dörflein, die noch nicht unter Naturidyll-Logo aus Notenlinien standen, in denen keine Scheune mit Kammermusik bespielt und kein Herrenhaus als Virtuosenherberge beschlagnahmt wurde. Lokale Widerstände wurden schnell durch pa-tente Beirats-Damen in Grund und Boden gelächelt. Am 2. Juli 1986 dirigiert Bernstein Haydns „Schöp-fung“ in Kiel, die passenderweise mit der „Vorstellung des Chaos“ beginnt. Bundespräsident Richard von Weizsäcker sprach von einer „musikalischen Bürger-initiative“, im Premieren-Sommer liefen knapp 100 Konzerte, 100�000 Besucher kamen. Es ward Licht.

Ein Jahr später wurden dann in Sachen Nach-wuchsförderung erste Weichen gestellt. In der Lübecker Musikhochschule gingen die Meis-

terkurse an den Start. Junge Talente aus aller Welt wurden in aller Welt bei Vorspielen gesiebt, bis die Besten feststanden, die dann für einige Wochen zu einer Orchesterakademie in Salzau kommen durften. Tanglewood, das Sommerdomizil des Boston Sym-phony Orchestra, hat für diese Idee Pate gestanden, die ersten Patenonkel hier waren Bernstein und Celi-bidache. Die Zeit zwischen den vielen Proben wurde von Anfang an intensiv für länderübergreifende Kon-taktaufnahmen der Orchestermitglieder genutzt, schon um dem Lagerkoller im Ostholsteinischen vor-zubeugen. Salzauer Nächte waren oft kurz.

Als das SHMF-Maskottchen Leonard Bernstein im Oktober 1990 in New York starb, geriet das Festival in seine erste Krise. Bei einer sollte es aber nicht blei-

„Die einzige ehrliche Form der Anerkennung in

Deutschland ist der Neid.“ Justus Frantz, 66, bis 1994 Intendant

des SHMF, zu seinen Kritikern.

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Sonnabend / Sonntag, 10. / 11. Juli 2010

SERVICE

Das 25. Schleswig-HolsteinMusik Festival findet vom 10. Juli bis 29. August statt mit Hunderten von hochkarätigen Künstlern und Konzerten. Der diesjährige Länder-schwerpunkt ist „Polen am Puls“ mit namhaften Komponisten und Musikern aus dem Nachbarland,und wieder laden die „Musikfeste auf dem Lande“ zum Open-Air-Vergnügen in Herrenhäusern und Parks ein. Eintrittstickets können Sie an den üblichen Konzertkassen erwerben oder bestellen bei der Kartenzentrale des SHMF:Tel. 0431/57 04 70; E-Mail: [email protected] komplette Programm, die Spielstätten, Künstler, Preise und Termine finden Sie online unter: www.shmf.de

» Die Festival-Höhepunkteim Spielraum Hamburg:Mi, 14.7.: Thomas Hampson singt Mahler, Laeiszhalle, 20 Uhr.Fr, 16.7.: A-cappella-Gospel mit Take 6, Laeiszhalle, 20 Uhr.Do, 22.7.: Elina Garanca singt Werke von Rachmaninoff, Schtschedrin und Berlioz, Laiszhalle, 20 Uhr.Fr, 23.7.: Star-Geigerin Hilary Hahn spielt Mendelssohn und Schumann,Laeiszhalle, 20 Uhr.Sa, 24.7.: Nigel Kennedy jammt mit polnischen Jazz-Stars, Museum der Arbeit (Open Air), 20 Uhr.Sa, 14.8.: Krystof Penderecki dirigiert sein „Polnisches Requiem“,St. Michaelis, 20 Uhr.Do, 26.8.: Pianist Leif Ove Andsnes und das Norwegische Kammer-orchester spielen Mozart, Grieg und Sørensen, Laeiszhalle, 20 Uhr.

» Die Festival-Höhepunktein Schleswig-Holstein:Sa, 10.7.: Eröffnung des SHMF mit Christiane Oelze und dem NDR-Sinfonieorchester unter Leitung von Christoph Eschenbach, Musik- und Kongresshalle Lübeck, 11 und 18 Uhr.So, 25.7.: Musikfeste auf dem Lande,Emkendorf, Scheune, ab 11 Uhr.So, 18.7.: „Eschenbach & Friends“-das Geburtstagsfest, Konzert-scheune, Salzau, 11 und 15 Uhr.Mi, 11.8.: Bobby McFerrin singt Chopin, Musik- und Kongresshalle Lübeck, 20 Uhr.So, 15.8.: Großes Jubiläumsfest mit Justus Frantz, Bobby McFerrin,Christoph Eschenbach u.v.m.,Sparkassenarena, Kiel, 17 Uhr.Sa, 21.8.: Leonard-Bernstein-Award 2010, Musik- und Kongresshalle Lübeck, 20 Uhr.

TonDer gute

25 JAHRE SCHLESWIG-HOLSTEIN MUSIK FESTIVAL

Da Capo: Dirigent Günter Wand nimmt 1987 in Lübeck Ovationen von Loki und Helmut Schmidt sowie Justus Frantz entgegen.

Grazioso: Die Reihe „Musikfeste auf dem Lande“ gehört zu denPublikumsmagneten des Festivals.

Fortissimo: Leonard Bernstein 1989 am Pult und bei einer seiner legendären After-Show-Partys.FOTOS: AXEL NICKOLAUS/SHMF, FRIEDRUN

REINHOLD/SHMF (2), THOMAS KREBS/SHMF

› GESTERN & HEUTE

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Page 8: Hamburgein Sommermärchen - static.apps.abendblatt.destatic.apps.abendblatt.de/flips/magazin/magazin2010_28/files/magazin2010-28.pdf · 28 2010 SONNABEND / SONNTG,A10. / 11.JULI2010

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Sonnabend / Sonntag, 10. / 11. Juli 2010

Die Wochenvorschau 12.–18. JULI

THEATER: „Kaltstart Hamburg 2010“ ist eine Kooperation der vier Festivals Fringe, Young Star, Finale und Kaltstart pro – und so das größte deutsche Nachwuchstheatertreffen.Spielorte: Theaterakademie Zeise-hallen, HausIII&70, monsun theater,13. Stock (Bar Rossi), Waagenbau etc., bis 25. Juli. Heute „Kurze Interviews mit fiesen Männern“,13. Stock (Bar Rossi), 20.30 Uhr.www.kaltstart-hamburg.de

KINO: Die italienische Komödie „Männer al dente“ eröffnet das Sommer-Open-Air der Zeise-Kinos.Innenhof des Altonaer Rathauses,Filmbeginn ca. 22 Uhr.

KONZERT: HipHop-Star Nas und Damian „Jr. Gong“ Marley, jüngs-ter Sohn von Bob Marley, verbinden kritische Texte mit den Wurzeln af-rikanischer Musik. Stadtpark, 19 Uhr.

KLASSIK: „Der Liebe linder Duft“ liegt in der Luft, wenn Bariton Tho-mas Hampson Lieder von Gustav Mahler singt, begleitet vom Schles-wig-Holstein Festival Orchester.Laeiszhalle, 20 Uhr.

KINO: Wird der Kampf zwischen Vampiren und Werwölfen in „Eclipse – Bis(s) zum Abendrot“ neu entfacht? Vorpremiere im Streits,19.30 Uhr, im Cinemaxx, 20 Uhr.

DESIGN: Eröffnung der Jahres-ausstellung „Konzentrat 2010“ am Department Design der HAW.Studienarbeiten von Mode- bis Kom-munikationsdesign werden gezeigt.Aula, Armgartstraße 24, 18 Uhr.

SALSA-FESTIVAL: Partys, Shows und Workshops mit Latin-Rhyth-men bis 18.7. „Pre-Festival Party“,La Macumba, Adenauerallee 3,21 Uhr. salsafestival-hamburg.de

FEST: Viel los ist beim Hafenfest Wedel – zwei Bühnen mit Live-musik, ein bunter Festumzug, eine Vereins- und Kulturmeile, Kinder-angebote, 2-tägiger Flohmarkt und ein Feuerwerk. Strandweg, 22880 Wedel, bis 18. Juli.

COMEDY: Jubiläumsshow „10 Jahre Caveman“ mit prominenten Gästen. Schmidts Tivoli, 20 Uhr.

SPORT: Beim Dextro Energy Triathlon schwimmen, radeln und laufen Jedermänner, Schüler und internationale Triathleten um und durch die Alster. Start: Alster-anleger. Sa 6 – 18, So ab 7 Uhr.

UMZUG: Hossa! Ein bisschen Spaß beim Schlagermove muss sein. Um 13 Uhr beginnen die Vorbereitungen, um 15 Uhr ist Start am Heiligengeistfeld.

WÄHLEN: Primarschule – ja oder nein? Per Volksentscheid wird über die Schulreform abgestimmt.201 Abstimmungsstellen sind von 8 – 18 Uhr geöffnet.

ERNTEN: Auf den Feldern vom Erdbeerhof Kühl in Quickborn-Renzel und Ellerbek kann man die Sommerfrüchtchen selber pflücken.Standorte: www.erdbeerhof-kuehl.de

SCHILLERSSTADTGEFLÜSTER

Es gibt so Sätze, die reichen für ein ganzes Leben. Zieh dich warm an, ist kalt draußen. Fahr vorsichtig,

ist glatt draußen. Creme dich ein, die Sonne knallt. Mütter sind es meistens, die solche Sätze sagen, Sätze, die vor-dergründig vor all den klimabedingten Unwägbarkeiten eines mitteleuropäi-schen Lebens warnen, am Ende aber nur eines bedeuten: Heirate bloß nicht den Falschen. Während Mütter nie auf-hören, ihre Sätze zu sagen – auch dann übrigens nicht, wenn man längst ver-heiratet ist, auch dann übrigens nicht, wenn es weder glatt noch mützenkalt noch sonnenmilchheiß draußen ist, und bisweilen hört man sogar alle drei Warnungen in Tateinheit! – treten doch immer noch neue Sätze in ein Leben, die die alten nicht verdrängen, aber doch im Einzelfall sinnvoll ergänzen.

Einen habe ich neulich auf einem Grillfest gelernt. Eine dort anwesende Frauenzeitschriftenredakteurin hat – Berufskrankheit, vermute ich – auf die Portionen aller anderen geschielt und diese so eifrig wie lautstark und selbst-redend ungefragt kommentiert. Vermut-lich ist es Einstellungsvoraussetzung bei Frauenzeitschriftenredakteurinnen, den Kalorienwert aller gängigen Grill-genüsse im Kopf zu haben und bei Be-darf abzufeuern. Das ist immer dann von eingeschränktem Unterhaltungs-wert, wenn man sich gerade eine vor knusprigem, tierischem Fett triefende

so genannte „Grillfackel“ neben seinen Mayo-Kartoffelsalat gepackt hat und imstande ist, über das glänzende Ge-samtkunstwerk ordentlich süßen Cur-ryketchup zu schütten, bevor man wie-der zum Bier greift. Aber dann hat sie einen Satz gesagt, der sich in seiner schlichten Schönheit für immer bei den Anwesenden einprägen wird: Ge-müse hält, was Obst verspricht.

Lieber mal eine Karotte knabbern (Vitamine!) als in einen Apfel beißen (Zucker!!), heißt das wohl, aber Rhyth-mus und Melodie dieses Satzes wirken über den eigentlichen Nährwert hin-aus. Gemüse hält, was Obst verspricht.

Ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Besuch bei meiner Mutter. Ziehdichwarmanistkaltdraussenhast-dudicheingecremt? Ich werde gewin-nend lächeln und cool kontern: Ach, Mutter, wusstest du eigentlich? Gemü-se hält, was Obst verspricht.

Obst & Gemüse

BRITTA LÜBBERT, 43, Globaler Marketing Vice President Dressings bei Unilever, tauschte Wohnung und Arbeitsplatz in Hamburg gegen einen Traumjob in New York.

„The lights inspire me“ (Die Lichter inspirieren mich). Jeden Abend genieße ich diesen tollen Blick aus meinem Wohnzimmer auf den Hudson River und aufdie wunderschön beleuchtete Skyline von Manhattan dahinter. Heute Abend ist die Spitze des Empire State Buildings, das der-zeit höchste Gebäude von New York, rot-weiss-blau eingefärbt – jeden Tag leuchtet sie in einer anderen Farbkombination.

Und dann legt gerade gegenüber ein Kreuzfahrtschiff ab. Wer

weiß, vielleicht nimmt es Kurs auf die Heimat –

nach Hamburg. So wie neulich die Queen Mary 2, die sich majes-tätisch, aber relativ unbeob achtet aus dem

Hudson River in Richtung offenes Meer schob.

Nicht nur die Lichter von New York strahlen Optimismus aus, auch die amerikanischen Kolle-gen, Nachbarn und Freunde imponieren mir immer wieder durch ihre Freundlichkeit, ihren Glauben an eine positive Zukunft – und nicht zuletzt dank ihres Willens, aus jedem Tag das Beste herauszuholen. Wir schaffen das, „we can do it“, sagt und denkt der Amerikaner im Alltag, im Job, aber gerade auch in der aktuellen wirtschaftlichen Lage.

Die New Yorker genießen dasLeben, die Restaurants sind prop-pevoll, jetzt im Juli startet das „summer festival“ – das Sommer-fest mit vielen Freiluft konzerten und besonderen Angeboten. Und wie selbstverständlich sind die New Yorker innen dann immer schick gekleidet (derzeit sind kurze Spaghettiträger-Kleidchen und silberne oder goldene San-dalen der Hit), gut frisiert und für unsere Verhältnisse relativ stark geschminkt.

Und was vermisse ich hier in New York? Natürlich „unser“ Hamburg und die Alster, meine Eltern und meine Freunde, Kinderschokolade und Franz-brötchen, ja, auch frisches Schwarzbrot und zum Beispiel mal wieder einen ganzen Abend über den Sinn des Lebens zudiskutieren. Letzteres macht der New Yorker nämlich nicht …

MADE IN HAMBURGEr ist alljährlich der Kinder-Klassiker für die „Großen Ferien“ zu Hause – der „Hambur-ger Ferienpass 2010“ gilt für die Sommer- und Herbstferien: viel-seitige, attraktive und günstige Angebote für jeden Geschmack!

Hamburger Ferienpass für Schüler u. a. im JIZ-Infoladen, Dammtorwall 1.Infos: www.ferienpass-hamburg.de

New York

Fahne „Hissfahne Totenkopf klein“ (120 × 200 cm), im FC St. Pauli Fanshop, Auf dem Heiligengeistfeld, um 40 Euro.

Uhr Jaeger-LeCoultre „Reverso squadra“, gesehen bei Juwelier Becker, Gänse-markt 19, um 7450 Euro.

Kaffee Espresso Arabica Sanft (Fair Trade), 500 g,nur über www.gourvita.com,um 15 Euro.

MEIN STYLE-TRIO

Wie wichtig ist Ihre Uhr für Sie?Die Uhr habe ich 2008 bei einem Turnier gewonnen. Seit-dem trage ich sie Tag und Nacht. Bei dem Modell „Reverso squadra“ kann man die Ziffernanzeige drehen, sodass beim Polospiel die Rückseite mit Panzerglas außen ist. So ist sie absolut sicher und schlagfest. Und die Stoppuhrfunktion hilft beim täglichen Training. Die perfekte Sportuhr.

Wann und wie oft trinken Sie Kaffee?Den Darboven-Kaffee trinke ich jeden Morgen zum Wach-werden. Und zwar schwarz mit Zucker. Ohne den Kaffee fängt kein Tag an. Das ist aber auch der einzige Zeitpunkt für Kaffee, und ich trinke morgens nie mehr als zwei Tas-sen. Wichtig ist, dass er mild ist und ein Fair-Trade-Kaffee.

Warum haben Sie bei allen Polospielen eine St.-Pauli-Flagge dabei?Die Flagge ist ein Ge-schenk von Freunden. Die haben eine was-serdichte Unterlage drunter genäht und so benutze ich sie als Glücksbringer bei allen Polospielen, als Picknickdecke für ei-ne kleine Rast und zur Ablage meines Polo-Equipments. Wenn ich mehr Zeit hätte, würde ich mir ab und zu ein Spiel des FC St. Pauli ansehen.

Deutschlands bester Polospieler Thomas Winter, 41, mag es schwarz. Ob tickend am Arm, heiß in der Tasse oder als Glücksbringer.

Immer am Ball

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K lingt komisch, ist aber tatsächlich so: Betritt man den kleinen Laden von Birke Breckwoldt, fühlt man sich sogleich „behütet“ – auch ohne Hut. Denn

gleichnamiger Schriftzug über dem Eingang des Geschäfts im Weidenstieg ist nicht nur Name, sondern auch Pro-gramm der Hutmacherin. Die Designerin hat nämlich die Gabe, den Kunden vor allem als Persönlichkeit zu erfas-sen. Sie sieht das Ganze, auch wenn sich ihre Arbeit aus-schließlich um den Kopf dreht. Oder besser: um das, was den Kopf so alles schmücken kann. Hüte, Mützen, Kappen, Federschmuck, Schleifen und Haarreifen.

Ein Gang durch ihren Laden ist wie eine Reise in eine an-dere Welt. Da gibt es Strohhüte in allen Farben und Formen, bunte Kappen mit Bändern, Kordeln, Schleifen, Mützen aus Wolle, Cotton, Samt und Seide, türkisfarbene Haarreifen mit glitzernden Perlen und Kämme mit schillernden Stoff-blüten. Alles zauberhaft – und verzaubernd. Im Schaufens-ter steht ihr Lieblingshut: genäht aus weißem Baumwoll-satin, mit goldenen Löwen bedruckt, verziert mit Federn und Goldstaub. Ein Schmuckstück für 320 Euro, an dem sie mehrere Nächte gearbeitet hat – an der Nähmaschine, denn die Hutmacherin ist eigentlich gelernte Modedesignerin. An ihren ersten Hut kann sich die 40-Jährige noch gut erin-nern. Ein Schlapphut war es, in den Siebzigern. „Da war ich vielleicht fünf“, sagt sie. „Ich hatte mir von meiner Mutter besagten Hut, Sonnenbrille und Handtasche gemopst und habe mich als elegante Dame verkleidet.“ Dass sie rund 20 Jahre später ihr erstes eigenes Modell fertigen würde, damit hätte Birke Breckwoldt nicht gerechnet.

Nach dem Modedesign-Studium in Berlin sammelt sie Berufserfahrung bei dem japanischen Designer Yuca und lernt schließlich an der New Yorker Parson School of Design das Handwerk der Hutmacherin. Ihr erstes Modell, eine Filzkappe mit Strickrand, wird zu ihrem ersten Verkaufs-schlager – so erfolgreich, dass sie ihn diesen Herbst wieder auflegen wird. Sie gründet ein eigenes Label mit dem Namen „Prayer“, fährt mit ihren Modellen zu den großen

BestensbehütetOhne sie ginge es auf Hamburgs Musicalbühnen und auch beim Deutschen Derby lange nicht so bunt zu: Birke Breckwoldt näht Hüte nach Maß.

TEXT: HANNA KASTENDIECK • FOTOS: THOMAS LEIDIG

Modemessen nach London, Paris, Mailand. Sie knüpft Kon-takte und macht sich einen Namen. „Ich bin durch die ganze Welt gereist“, sagt sie. Heute kommt die ganze Welt zu ihr. Die Kundenwünsche können noch so ausgefallen sein, Birke Breckwoldt erfüllt sie alle. Im kleinen Atelier hinter der La-denfläche am Weidenstieg fertigt sie Hüte für Hochzeiten, Geburtstage, Jubiläen – und zuletzt besonders für die Besu-cherinnen des Deutschen Derbys auf der Horner Rennbahn. „Die Kundinnen wollen das passende Modell zu ihren Klei-dern, Schuhen, Handtaschen“, sagt Birke Breckwoldt. „Und ich sorge dafür, dass es rechtzeitig das Haupt schmückt.“ Die Hüte werden nach Maß gefertigt oder aus der aktuellen Kollektion verkauft. Auch Herrenmodelle wie Panamahüte und Zylinder und Käppis für Kinder fertigt sie an. Die Preis-spanne liegt zwischen 15 und 500 Euro.

Tagsüber steht die Hutmacherin im Laden, abends setzt sie sich an die Werkbank, stellt sich ein Hörspiel an, zieht die Gardinen zum Verkaufsraum zu und macht sich einen Kopf um die Köpfe der anderen. Sie zieht Filz über die

HANDGEMACHT

Holzköpfe, näht Stoffe zusammen, formt, dekoriert und ver-feinert. Oft dauert die Arbeit bis in die Morgenstunden. „Meine Arbeit ist für mich ein Stück Lebensqualität. Der Kreativität sind quasi keine Grenzen gesetzt“, schwärmt sie. „Und es gibt immer wieder neue Herausforderungen.“

So fertigt die Designerin inzwischen auch Hüte, Mützen, Kappen für Theaterhäuser und Musicalbühnen an, für „Tar-zan“, „Phantom der Oper“ und „Ich war noch niemals in New York“. Von den anfänglichen Ängsten, sie könne von ihrem Handwerk nicht leben, hat sie sich längst verabschie-det. „Im Gegenteil“, sagt sie. „Handwerk hat goldenen Bo-den. Und wenn es in die eine Richtung nicht mehr weiter-geht, probiere ich eben eine andere aus.“ An Ideen jedenfalls mangelt es Birke Breckwoldt nicht. Gerade erst hat sie eine neue Kollektion entworfen, die noch mehr auf Qualität setzt und aus reinen Naturstoffen hergestellt wird: „Prayer na-ture“. Die Stoffe liegen bereits im Atelier. Im Herbst werden die ersten Modelle dann im Schaufenster stehen. Bleibt nur, den Hut zu ziehen.

Kontakt» Birke Breckwoldt, Weidenstieg 16, Di – Fr 10 – 13 und 14 – 19,Sa 10 – 16 Uhr, Tel. 51 31 02 03,www.birkebreckwoldt.com

Hut ab! Birke Breckwoldt, 40, schneidert exklusive Damenhüte,verkauft aber auch Herren-Zylinder und Käppis für Kinder.

Kopfschmuck: Die bunten Kreationen kosten 15 bis 500 Euro, manche sind mit Goldstaub verziert.

Kolumnen-Buch» Hier schreiben im wöchentlichen Wechsel Maike Schiller und Joachim Mischke. Ausgewählte Kolumnen aus dem „magazin“ und der „Welt“ erscheinen in dem Band Hamburger Momente, 9,95 Euro.www.abendblatt.de/shop oder über Tel. 342 65 66.

› STIL & LEBEN

VIII

MONTAG DIENSTAG MITTWOCH DONNERSTAG FREITAG SONNABEND SONNTAG