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Schreiber Marc Prof. Dr.
Leiter Zentrum für Berufs-, Studien-, und
Laufbahnberatung
www.zhaw.ch/psychologie
Pfingstweidstrasse 96, Postfach 707
CH-8037 Zürich
Tel. +41 58 934 84 21
Zürcher Fachhochschule
Angewandte Psychologie
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Handbuch HEXACO Personality Inventory-Revised
(HEXACO-PI-R)
Marc Schreiber & Ida Marie Mueller, April 2017
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Inhalt
1 Einleitung ................................................................................................................................. 4
2 Theorie ..................................................................................................................................... 4
2.1 Konzept der Big Five ....................................................................................................... 4
2.2 Das HEXACO-Modell und die Big Six............................................................................... 5
2.3 Unterschiede zwischen den Big Five und dem HEXACO-Modell ....................................... 6
3 Die HEXACO-PI-R Skala .......................................................................................................... 7
4 Der HEXACO-PI-R .................................................................................................................... 8
5 Zielgruppe und Nutzen ............................................................................................................ 10
6 (Norm-)Stichprobe .................................................................................................................. 10
7 Gütekriterien ........................................................................................................................... 13
7.1 Objektivität .................................................................................................................... 13
7.2 Reliabilität ..................................................................................................................... 13
7.3 Validität ........................................................................................................................ 14
7.3.1 Inhaltsvalidität ........................................................................................................... 14
7.3.2 Konstruktvalidität ....................................................................................................... 14
7.3.3 Faktorielle Validität .................................................................................................... 15
7.3.4 Konvergente und Diskriminante Validität .................................................................... 18
Literatur ........................................................................................................................................ 27
Anhang ......................................................................................................................................... 29
Anhang A: Praxisbeispiel und Profilinterpretation ........................................................................ 30
Anhang B: Beschreibung der Dimensionen und Unterskalen ....................................................... 34
Anhang C: Items nach Dimension und Unterskala geordnet ........................................................ 40
Anhang D: Interkorrelationen der HEXACO-PI-R Unterskalen ..................................................... 53
Anhang E: Explorative Faktorenanalyse über alle Items des HEXACO-PI-R ................................ 55
Anhang F: Explorative Faktorenanalyse innerhalb jeder Dimension ............................................. 62
Anhang G: Zusammensetzung der Stichprobe ............................................................................ 68
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Tabellenverzeichnis
Tabelle 1 Beispielitems der Facetten des HEXACO-PI-R .................................................................. 9 Tabelle 2 Reliabilitäten, Mittelwerte und Standardabweichungen der Dimensionen ......................... 11 Tabelle 3 Reliabilitäten, Mittelwerte und Standardabweichungen der Unterskalen ........................... 12 Tabelle 4 Interkorrelationen der Dimensionen ................................................................................ 14 Tabelle 5 Explorative Faktorenanalyse über alle Unterskalen des HEXACO-PI-R ............................ 17 Tabelle 6 Interkorrelation der HEXACO-PI-R Dimensionen mit den MRS-30-R1 Dimensionen ......... 19 Tabelle 7 Interkorrelation der HEXACO-PI-R Dimensionen mit den IPIP-240 Dimensionen .............. 20 Tabelle 8 Korrelation der HEXACO-PI-R Unterskalen mit den IPIP-240 Unterskalen (Dim. N, E) ..... 21 Tabelle 8 (Fortsetzung 1) Korrelation der HEXACO-PI-R Unterskalen mit den IPIP-240
Unterskalen (Dim. O, V) .............................................................................................. 22 Tabelle 8 (Fortsetzung 2) Korrelation der HEXACO-PI-R Unterskalen mit den IPIP-240
Unterskalen (Dim. C) ................................................................................................... 23 Tabelle B1 Beschreibung der Dimensionen und Unterskalen des HEXACO-PI-R ............................ 34 Tabelle C1 Items des HEXACO-PI-R ............................................................................................. 40 Tabelle D1 Interkorrelationen der Unterskalen ............................................................................... 53 Tabelle E1 Mustermatrix der Hauptachsenanalyse mit Promax-Rotation ......................................... 55 Tabelle F1: Mustermatrix der Items der Dimension Ehrlichkeit-Bescheidenheit ............................... 62 Tabelle F2: Mustermatrix der Items der Dimension Emotionalität. ................................................... 63 Tabelle F3: Mustermatrix der Items der Dimension Extraversion ..................................................... 64 Tabelle F4: Mustermatrix der Items der Dimension Verträglichkeit .................................................. 65 Tabelle F5: Mustermatrix der Items der Dimension Gewissenhaftigkeit ........................................... 66 Tabelle G1 Stichprobe nach Alterskategorie ................................................................................... 68 Tabelle G2 Stichprobe nach höchstem Bildungsabschluss ............................................................. 68 Tabelle G3 Stichprobe nach beruflicher Position ............................................................................ 69 Tabelle G4 Stichprobe nach Wirtschaftszweig ................................................................................ 69
Abbildungsverzeichnis
Abbildung A1. Auszug aus Profilblatt Seite 1 .................................................................................. 30 Abbildung A2. Auszug aus Profilblatt Seite 3 .................................................................................. 30 Abbildung A3. Auszug aus Profilblatt Seite 2 .................................................................................. 31
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1 Einleitung
Der HEXACO-PI-R (Lee & Ashton, 2004) ist ein Fragebogen zur Erfassung der Persönlichkeit
entlang der sechs Dimensionen Ehrlichkeit-Bescheidenheit (Honesty-Humility), Emotionalität
(Emotionality), Extraversion (Extraversion), Verträglichkeit vs. Ärger (Agreeableness; im Fol-
genden nur Verträglichkeit genannt), Gewissenhaftigkeit (Conscientiousness) und Offenheit für
Erfahrungen (Openness to Experiences). Jede dieser Dimensionen untergliedert sich in vier
Facetten, welche die Persönlichkeitsbeschreibung noch weiter differenzieren.
Das HEXACO-Modell kann als eine der bedeutendsten Alternativen oder Erweiterungen der Big
Five Persönlichkeitsdimensionen angesehen werden. Die beiden Modelle zeigen daher inhaltli-
che Überschneidungen, unterscheiden sich jedoch auch neben der Anzahl der Faktoren in we-
sentlichen Aspekten. Der HEXACO-PI-R ist die revidierte Fassung des HEXACO-PI und besteht
aus 200 Items. Diese setzen sich aus 32 Items je Dimension (8 Items je Facette) und einer zu-
sätzlichen Facette, Altruismus vs. Feindseligkeit (im Folgenden Altruismus) mit 8 Items zusam-
men. Für die deutschsprachige Version wurden die Items aus dem Englischen übersetzt.
Der HEXACO-PI-R ist im Internet frei zugänglich auf
www.laufbahndiagnostik.psychologie.zhaw.ch.
2 Theorie
2.1 Konzept der Big Five
Das Konzept der Big Five gehört zu den eigenschaftstheoretischen Ansätzen der Persönlich-
keits- und Differentiellen Psychologie (Rammsayer & Weber, 2010). Eigenschaftstheorien ge-
hen davon aus, dass sich die Persönlichkeit eines Menschen durch seine Ausprägungen in Ei-
genschaften beschreiben lässt. Für Eigenschaften werden auch synonym die Begriffe Persön-
lichkeitsmerkmale, Dispositionen oder in Englisch „traits“ verwendet. Eigenschaften beschrei-
ben Klassen von Verhalten- und Erlebensweisen, die sich relativ konstant über die Zeit hinweg
und in verschiedene Situationen zeigen. Sie entstehen individuell im Laufe der Entwicklung als
Resultat eines Zusammenspiels von Anlage- und Umweltfaktoren.
Das Konzept der Big Five ist aus dem psycholexikalischen Ansatz der Persönlichkeitsforschung
entstanden. Dieser Ansatz beruht auf der Annahme, dass die wichtigsten Eigenschaften, in de-
nen sich die Menschen in ihrer Persönlichkeit unterscheiden, in sprachlicher Form repräsentiert
sind. In einer Reihe von Forschungsarbeiten wurden ab den 1940er Jahren Wörterbücher ana-
lysiert und daraus umfangreiche Listen von Begriffen für Persönlichkeits- und Charaktereigen-
schaften erstellt. Mittels faktorenanalytischen Verfahren wurde in diesen Listen nach dahinter-
liegenden Strukturen gesucht. Ziel war, voneinander unabhängige Dimensionen zu finden, mit-
tels derer die Persönlichkeit auf umfassende Art und Weise beschrieben werden konnte. Tupes
und Christal publizierten 1961 den Befund, dass sie in verschiedenen Analysen immer wieder
fünf Persönlichkeitsfaktoren fanden (Tupes & Cristal, 1992). Zahlreiche Forschungsarbeiten
kamen seither immer wieder zu demselben Ergebnis (Norman, 1963; Goldberg, 1990; McCrae
& Costa, 1985). Goldberg (1981) prägte dafür den Begriff der Big Five, um damit auszudrücken,
dass jeder dieser Faktoren sehr breit konzipiert ist und eine grössere Anzahl von spezifischeren
Eigenschaften umfasst.
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Der Vorteil der Big Five ist, dass sie keiner psychologischen Theorie verpflichtet sind, sondern
faktoranalytisch aus der Sprache hergeleitet wurden. Als deskriptives Modell finden die Big Five
breite Akzeptanz und erlauben, sich über verschiedene Disziplinen und unterschiedliche theore-
tische Ausrichtungen hinweg über die Persönlichkeit zu verständigen (Ostendorf & Angleitner,
2004).
Die Big Five Dimensionen lassen sich wie folgt beschreiben (Friedman, Schuhstack & Rinder-
mann, 2004; siehe auch Schallberger & Venetz, 1999):
Neurotizismus (auch als Emotionale Instabilität bezeichnet):
Emotional instabile Menschen sind tendenziell nervös, unruhig, angespannt und besorgt. Emo-
tional stabile Menschen sind ruhig und zufrieden.
Extraversion (auch als Aufgeschlossenheit bezeichnet):
Extravertierte Menschen sind tendenziell energisch, enthusiastisch, dominierend, gesellig und
gesprächig. Introvertierte Menschen sind tendenziell schüchtern, zurückhaltend, unterwürfig
und ruhig.
Offenheit für Erfahrungen (in älteren Modellen auch als Kultur oder Intellekt bezeichnet):
Offene Menschen erscheinen im Allgemeinen als phantasievoll, originell und kreativ. Menschen,
die über diese Dimension nur einem geringen Ausmass verfügen, sind oberflächlich, einfach
und schlicht.
Verträglichkeit:
Sozial verträgliche Menschen sind freundlich, kooperativ, vertrauensvoll und warmherzig. Men-
schen, die über diese Dimension nur in einem geringen Ausmass verfügen, sind kalt, streitsüch-
tig und unfreundlich.
Gewissenhaftigkeit (auch als Mangel an Impulsivität bezeichnet):
Gewissenhafte Menschen sind im Allgemeinen vorsichtig, zuverlässig, gut organisiert und ver-
antwortungsvoll. Impulsive Menschen sind tendenziell unvorsichtig, unordentlich und unzuver-
lässig.
2.2 Das HEXACO-Modell und die Big Six
In den letzten 20 Jahren kamen neue Forschungsergebnisse bezüglich der Persönlichkeitsdi-
mensionen auf, u.a. da die Einschränkungen des Sprach- und Kulturraumes bisheriger psycho-
lexikalischer Studien überwunden werden konnten. Diese internationalen Untersuchungen
brachten, im Gegensatz zu den etablierten Big Five, sechs Persönlichkeitsdimensionen (Ehr-
lichkeit-Bescheidenheit, Emotionalität, Extraversion, Verträglichkeit, Gewissenahftigkeit, Offen-
heit für Erfahrungen) hervor, woraus Ashton und Lee das HEXACO-Modell als Alternative oder
Erweiterung der Big Five entwickelten. Das Konzept des HEXACO-PI-R hat somit, ebenso wie
die Big Five, seinen Ursprung im lexikalischen Ansatz der Persönlichkeitsdiagnostik. Dieselben
oben beschriebenen Methoden zur Untersuchung der Persönlichkeitseigenschaften, die zum
fünfdimensionalen Modell geführt haben, haben also auch zur Entdeckung der sechsten Di-
mension beigetragen (Ashton & Lee, 2001). Dadurch teilen das Big Five-Modell und das HE-
XACO-Modell bestimmte Elemente, unterscheiden sich jedoch in der inhaltlichen Beschreibung
der verschiedenen Faktoren.
De Raad et al. (2008) hat die 6-Faktoren-Struktur verschiedener lexikalischer Studien miteinan-
der verglichen. Darunter befanden sich auch die sechs Faktoren des HEXACO-Modells. Auf-
grund ähnlich hoher moderater Konvergenzen zwischen den Studien zu diesen sechs und den
berühmten fünf Persönlichkeitsdimensionen, kam er zu dem Schluss, dass sechs Faktoren zu
einer ähnlich stabilen Vorhersage beitragen, wie die Big Five es tun. Saucier (2009) bezeichne-
te daraufhin diese sechs Faktoren als „narrowband Cross-Language Six (NCL6)“, da sie aus
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Studien hervorkamen, welche in der Auswahl ihrer Variablen stark eingeschränkt waren. Die
Einschränkung beläuft sich auf den Ausschluss von Attributen mit einer starken Wertung (z.B.
„dumm“ oder „ausserordentlich“) sowie mit Bezug zu emotionalen Zuständen (z.B. „traurig“) und
Eindrücken, die eine Person von einer anderen hat (z.B. „charmant“). Grund hierfür war, dass
diese Attribute keine dauerhaften Verhaltensmuster wiederspiegeln und ihre Hinzunahme
dadurch eher das Antwortmuster in Richtung soziale Erwünschtheit verschieben als bedeu-
tungstragenden Mehrwert zu leisten. Der Ausschluss dieser Variablen führte laut Saucier jedoch
zu einem Validitätsverlust. Die früheste lexikalische Studie zu den sogenannten „wideband“
Persönlichkeitsfaktoren wurde 1987 von Tellegen und Waller durchgeführt und führte zu einer 7-
Faktoren-Struktur, bestehend aus vier Faktoren, die den korrespondierenden Big Five-Faktoren
(Extraversion, Verträglichkeit, Gewissenhaftigkeit, Emotionale Stabilität) sehr nahe kamen, ei-
nem Faktor mit entfernter Ähnlichkeit zum Big Five-Faktor Offenheit und zwei neuen Faktoren
(Positive und Negative Valenz), welche durch die Hinzunahme der wertenden Variablen hervor-
kamen. Der Vergleich der obigen 6-Faktoren-Struktur mit der 7-Faktoren-Struktur zeigte einen
durch den siebten Faktor so geringfügigen Zugewinn an Varianzaufklärung, dass die 6-
Faktoren-Struktur als nützlicher eingeschätzt wurde. Die aus den beiden Strukturen resultieren-
den sogenannten Big Six wurden folgendermassen bezeichnet: Coscientiousness, Honesty (or
Propriety / Non-Violativeness), Agreeableness, (Resiliency or reversed) Emotionality, Extraver-
sion, Intellect / Openness (or Originality / Talent). Sie bilden eine Alternative zum HEXACO zur
Erfassung der Persönlichkeit anhand von sechs Dimensionen (Saucier, 2009).
2.3 Unterschiede zwischen den Big Five und dem HEXACO-Modell
Der grösste Unterschied zwischen den Big Five und den HEXACO-Faktoren ist die sechste Di-
mension „Ehrlichkeit-Bescheidenheit“, welche nur im HEXACO-Modell aufzufinden ist.
In den meisten anderen Dimensionen zeigen sich starke inhaltliche Überlappungen. Die HE-
XACO-Faktoren Extraversion, Gewissenhaftigkeit und Offenheit für Erfahrung sind weitestge-
hend identisch zu den entsprechenden Big-Five Faktoren. Lediglich der Faktor Offenheit für Er-
fahrung schliesst im HEXACO-Modell im Gegensatz zu früheren Big Five-Modellen bewusst in-
tellektuelle Fähigkeiten im Sinne von Intelligenz aus, beinhaltet jedoch Aspekte der intellektuel-
len Neugierde und Wissbegierigkeit (Ashton & Lee, 2007).
Deutlichere Unterschiede zeigen sich in den Faktoren Emotionalität (Big Five: Neurotizis-
mus/emotionale Stabilität) und Verträglichkeit. Die HEXACO-Faktoren Emotionalität und Ver-
träglichkeit entsprechen leicht rotierten Varianten der Faktoren Neurotizismus und Verträglich-
keit im Big Five-Modell (Ashton & Lee, 2007; Moshagen, Hilbig & Zettler, 2014). Der Faktor
Emotionalität untergliedert sich in die Facetten Furchtsamkeit, Ängstlichkeit, Abhängigkeit und
Sentimentalität. Sentimentale Inhalte werden in den Big Five stärker dem Faktor Verträglichkeit
zugewiesen, wohingegen sie im HEXACO-Modell eher vom Faktor Emotionalität aufgenommen
werden. Aspekte des interpersonellen Ärgers werden im HEXACO-Modell dem Faktor Verträg-
lichkeit zugeordnet, im Big Five-Modell jedoch dem Faktor Neurotizismus.
Das Big Five-Modell vermischt soziale bzw. interpersonelle und individuell-emotionale Aspekte
in den Faktoren Neurotizismus und Verträglichkeit, wohingegen das HEXACO-Modell erstere
Aspekte stärker dem Faktor Verträglichkeit und zweitere dem Faktor Emotionalität zuschreibt
(Moshagen, Hilbig & Zettler, 2014).
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3 Die HEXACO-PI-R Skala
Nachdem die sechs Persönlichkeitsdimensionen in mehreren lexikalischen Studien und ver-
schiedenen Sprachen gefunden werden konnten (vgl. Ashton & Lee, 2007), begannen Lee und
Ashton im Jahr 2000 die Entwicklung des HEXACO-Persönlichkeitsinventars (HEXACO-PI).
2002 wurde der erste Selbstbeschreibungs-Fragebogen mit 108 Items fertiggestellt, welcher nur
Schlussfolgerungen über die Werte in den sechs Dimensionen ohne Facetten zuliess. Dieser
wurde bis 2004 auf 192 Items (acht Items pro Facette) erweitert. Um Zustimmungstendenzen zu
kontrollieren wurden etwa gleich viele positiv und negativ formulierte Aussagen ausgewählt. Die
Facetten der sechs Persönlichkeitsdimensionen wurden von den Autoren anhand früherer lexi-
kalischer Studien bestimmt. Aus über 600 Items wurden die finalen 192 Items ausgewählt und
an verschiedenen Stichproben getestet (vgl. Lee & Ashton, 2009).
Hinzu kamen noch zwei weitere Zwischenskalen (vgl. Ashton & Lee, 2006), welche Eigenschaf-
ten einschlossen, die gleichzeitig auf zwei oder mehr der sechs Faktoren luden. Somit enthielt
der Fragebogen in voller Länge 208 Items. Eine der Zwischenskalen umfasste Items zur negati-
ven Selbstbewertung, wurde jedoch mit der Entwicklung der revidierten Fassung, u.a. aufgrund
der Einführung der Facette Soziales Selbstbewusstsein, wieder aus dem Itempool ausge-
schlossen. Die zweite zusätzliche Facette, Altruismus vs. Feindseligkeit, wurde mit ihren acht
Items zu Warmherzigkeit und Sympathie auch in der Revision beibehalten. Diese Facette er-
fasst Eigenschaften, die sich auf die Dimensionen Ehrlichkeit-Bescheidenheit, Verträglichkeit
und Emotionalität verteilen (vgl. Lee & Ashton, 2009).
Neben dem Ausschluss der zusätzlichen Facette Negative Selbstbewertung wurde in der Revi-
sion die Facette Ausdruckskraft in der Dimension Extraversion durch die Facette Soziales
Selbstbewusstsein ersetzt (vgl. Lee & Ashton, 2009).
Der HEXACO-PI-R umfasst somit in der in diesem Manual beschriebenen Langversion 200
Items und in der Kurzversion 100 Items.
Ingo Zettler (persönliche Mitteilung, 27.04.2017) zufolge wurden die 200 Items des HEXACO-
PI-R von Birgit Schyns ins Deutsche übersetzt und daraufhin von den Autoren des Fragebogens
geprüft und als stimmig anerkannt.
Zur Validierung der 200 Item-Version des HEXACO-PI-R wurde von den Autoren keine Validie-
rungsstudie veröffentlicht, daher beziehen sich die folgenden Werte auf den HEXACO-100, die
englische Kurzversion des Fragebogens mit 100 Items. Der HEXACO-100 wurde anhand von
zwei Stichproben validiert. Eine Online-Stichprobe von 100’639 Teilnehmern wurde zwischen
Oktober 2014 und Oktober 2015 auf der Seite http://hexaco.org erhoben und nach Ausschluss
ungültiger Daten auf 100’318 Probanden (48.4 % Frauen, 50.2 % Männer, 1.4 % o.A.) mit ei-
nem Altersdurchschnitt von 37.1 Jahren (SD = 14.1) reduziert. Diese Stichprobe füllte online
den Selbstbeschreibungsfragebogen des HEXACO-100 aus. Die zweite Stichprobe bestand
aus 2868 Studierenden (64.3 % Frauen, 34.9 % Männer, 0.8 % o.A.) mit einem Durchschnittsal-
ter von 20.9 Jahren (SD = 3.9), welche sowohl den Selbst- als auch den Fremdbeschreibungs-
fragebogen ausfüllten (Lee & Ashton, 2016).
Die Reliabilitätskoeffizienten nach Cronbachs α für die Dimensionen des englischen HEXACO-
100 lagen für den Selbstbeschreibungsfragebogen der Online-Stichprobe zwischen .82 (Offen-
heit für Erfahrungen, Gewissenhaftigkeit) und .89 (Ehrlichkeit-Bescheidenheit). Für die Facetten
lagen sie zwischen .59 (Unkonventionalität) und .83 (Fairness, Materielle Genügsamkeit).
In der Studierenden-Stichprobe erreichten die Reliabilitäten der Dimensionen im Selbstbe-
schreibungsfragebogen Werte zwischen .81 (Offenheit für Erfahrungen) und .85 (Extraversion).
Für die Facetten lagen sie zwischen .52 (Unkonventionalität) und .81 (Materielle Genügsam-
keit). Der Fremdbeschreibungsfragebogen erreichte in den Dimensionen Reliabilitätswerte zwi-
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schen .82 (Offenheit für Erfahrungen) und .89 (Gewissenhaftigkeit, Verträglichkeit). Auf Facet-
tenebene lagen sie zwischen .45 (Unkonventionalität) und .82 (Fairness).
Die konvergente Validität des HEXACO-100 mit der Langversion, dem HEXACO-200, lag zwi-
schen .90 (Unkonventionalität) und .96 (Organisiertheit), wodurch die beiden Fragebogen ver-
gleichbar sind. Die Langversion wird vor allem empfohlen, wenn die Facetten mit noch höherer
Reliabilität gemessen werden sollen und genügend Bearbeitungszeit zur Verfügung steht.
4 Der HEXACO-PI-R
Die Bezeichnung „HEXACO“ geht auf die englischen Faktorbezeichnungen zurück: Honesty-
Humility (Ehrlichkeit-Bescheidenheit), Emotionality (Emotionalität), EXtraversion (Extraversion),
Agreeableness versus Anger (Verträglichkeit vs. Ärger), Conscientiousness (Gewissenhaf-
tigkeit) und Openness to Experience (Offenheit für Erfahrungen). Zudem deutet sie auch die
Anzahl der Faktoren (altgr.: „hexa“ entspricht „sechs“) an (siehe z.B. Moshagen, Hilbig & Zettler,
2014).
Die deutschsprachige HEXACO-PI-R Skala wurde im Jahr 2013 als Fragebogen zur Erfassung
der Persönlichkeit in die Plattform Laufbahndiagnostik integriert. Die Items sowie die Zuordnung
der Items zu den Faktoren und Facetten wurden gemäss Lee & Ashton (2004) umgesetzt. Der
Begriff Dimension im HEXACO-PI-R ist im Folgenden gleichbedeutend mit dem Begriff Faktor
und der Begriff Facette entspricht dem Begriff Unterskala.
Als Download ist auch ein Fragebogen zur Fremdeinschätzung auf der Facettenebene in paper-
pencil Format verfügbar.
Basis für die Beschreibung der Dimensionen und Facetten des HEXACO-PI-R war der HEXA-
CO-PI (Ashton & Lee, 2004). Die Beschreibungen sind in Anhang B zu finden.
Bei den Items handelt es sich um kurze Aussagen, zu denen die Probandinnen und Probanden
auf einer 5-stufigen Likert-Skala zwischen starker Zustimmung und starker Ablehnung angeben
können, in welchem Ausmass die Aussagen auf sie zutreffen.
In Tabelle 1 ist zu jeder Facette ein Beispielitem aufgeführt, In Anhang C ist die vollständige Lis-
te der Items zu finden.
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Tabelle 1
Beispielitems der Facetten des HEXACO-PI-R
Dimension / Facette Beispielitem
Ehrlichkeit-Bescheidenheit
Aufrichtigkeit Wenn ich von jemandem etwas will, lache ich auch noch
über dessen schlechteste Witze. (R)
Fairness Ich würde in Versuchung greaten, Falschgeld zu benutzen,
wenn ich sicher sein könnte, damit durchzukommen. (R)
Materielle Genüg-
samkeit
Es würde mir viel Freude bereiten, teure Luxusgüter zu be-
sitzen. (R)
Selbstbescheidung Ich verdiene mehr Einfluss und Macht als die meisten ande-
ren Leute. (R)
Emotionalität
Furchtsamkeit Wenn es um körperliche Gefahren geht, bin ich sehr ängst-
lich.
Ängstlichkeit Ich liege oft wach im Bett und mache mir um irgendetwas
Sorgen.
Abhängigkeit Wenn ich wegen einer schmerzvollen Erfahrung leide,
brauche ich jemanden, der mich tröstet.
Sentimentalität Ich bleibe emotionslos, selbst in Situationen, in denen die
meisten Leute sehr sentimental werden. (R)
Extraversion
Soziales Selbstvertrau-
en Manchmal habe ich den Eindruck, dass ich wertlos bin. (R)
Soziale Kühnheit Wenn ich in einer Gruppe von Leuten bin, bin ich oft der-
jenige, der im Namen der Gruppe spricht.
Geselligkeit Ich geniesse es, viele Leute um mich herum zu haben, mit
denen ich reden kann.
Lebhaftigkeit Ich bin fast immer voller Energie.
Verträglichkeit vs. Ärger
Nachsichtigkeit Es fällt mir schwer, jemandem vollkommen zu vergeben,
der mir etwas Gemeines angetan hat. (R)
Sanftmut Ich neige dazu nachsichtig zu sein, wenn ich andere beur-
teile.
Kompromissbereitschaft Einige Leute haben sich darüber beschwert, dass ich immer
alles auf meine eigene Art haben will. (R)
Geduld Es braucht nicht viel, um mich ärgerlich zu machen. (R)
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Gewissenhaftigkeit
Organisiertheit Andere machen oft mit mir zusammen Witze über die Unor-
dentlichkeit meines Zimmers oder Schreibtisches. (R)
Fleiss Ich erreiche oft etwas, indem ich versuche mich mehr anzu-
strengen als andere Leute.
Perfektionismus Ich versuche immer fehlerfrei zu arbeiten, auch wenn es
Zeit kostet.
Besonnenheit Manchmal tue ich aus einem Impuls heraus Dinge, die sich
später als unklug herausstellen. (R)
Offenheit für Erfahrungen
Sinn für Ästhetik Der Besuch einer Kunstausstellung würde mich ziemlich
langweilen. (R)
Wissbegierigkeit Ich bin daran interessiert, etwas über die Geschichte und
Politik anderer Länder zu lernen.
Kreativität Ich glaube, ich könnte einige gute Ideen für Werbespots im
Fernsehen entwickeln.
Unkonventionalität Ich mag Leute, die unkonventionelle Ideen haben.
Altruismus Ich habe Mitgefühl mit Menschen, die weniger Glück haben
als ich.
Anmerkung. Es ist jeweils das Item mit der höchsten Trennschärfe innerhalb der Unterskala
aufgelistet. (R) bedeutet, dass das Item in der Auswertung umgepolt wird.
5 Zielgruppe und Nutzen
Der HEXACO-PI-R ermöglicht, die Persönlichkeit umfassend und zugleich detailliert zu erfas-
sen. Er richtet sich an Personen ab 16 Jahren, wobei der Fragebogen auch ab 14 Jahren ein-
gesetzt werden kann.
6 (Norm-)Stichprobe
Zwischen März 2013 und April 2017 wurde der HEXACO-PI-R von 1870 Personen (935 Frauen,
544 Männer) auf der Plattform Laufbahndiagnostik ausgefüllt. Sechs Personen wurden auf-
grund ihres Alters unter 14 Jahren von der Analyse ausgeschlossen, so dass letztendlich 1864
Probanden, 1046 Frauen, 816 Männer und 2 neutrale Personen, in die Berechnungen eingin-
gen. Die Daten der beiden neutralen Personen wurden für die Berechnungen eingeschlossen,
sind jedoch aufgrund der zu vernachlässigenden Anzahl im Geschlechterunterschied nicht ex-
plizit aufgeführt. Das durchschnittliche Alter lag bei 36.1 Jahren (SD = 10.6 Jahre, Spanne 14
bis 76 Jahre). 89.7 % aller Personen arbeiteten in der Schweiz, 4.4 % in Deutschland, 1.9 % in
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diversen anderen Ländern und 4 % machten keine Angabe zum Arbeitsland. Anhand dieser
Stichprobe wurden die psychometrischen Testgütekriterien ermittelt und interpretiert.
Weitere Angaben zur Stichprobe wie die Zusammensetzung nach Alterskategorie, höchstem
Bildungsabschluss, beruflicher Position und Wirtschaftszweig sind in Anhang G zu finden.
Mit dem Fragebogen zur Erfassung der Persönlichkeit wird keine interindividuelle Normierung
angestrebt. Mit Hilfe der in Tabelle 2 und Tabelle 3 enthaltenen Mittelwerte (M) und Stan-
dardabweichungen (SD) können jedoch interindividuelle Normwerte berechnet werden. Diese
Normwerte sind in Bezug auf die Zusammensetzung der vorliegenden Stichprobe zu interpretie-
ren. Der mögliche Wertebereich der Items liegt zwischen 1 (starke Ablehnung) und 5 (starke
Zustimmung).
Tabelle 2
Reliabilitäten, Mittelwerte und Standardabweichungen der Dimensionen
alle Frauen Männer
Dimension α M SD M SD M SD
Ehrlichkeit-Bescheidenheit 0.89 3.72 1.06 3.82 0.44 3.59 0.54
Emotionalität 0.87 3.17 1.10 3.29 0.44 3.02 0.45
Extraversion 0.92 3.54 1.02 3.54 0.52 3.53 0.56
Verträglichkeit 0.88 3.00 0.95 2.97 0.44 3.03 0.45
Gewissenhaftigkeit 0.88 3.49 1.03 3.49 0.46 3.48 0.47
Offenheit für Erfahrungen 0.87 3.46 1.14 3.45 0.47 3.47 0.49
Anmerkungen: N(alle) = 1864, N(Frauen) = 1046, N(Männer) = 816, N(Neutral) = 2; α = Cronbachs
α, M = Mittelwert, SD = Standardabweichung. Aufgrund der geringen Anzahl neutraler Teilneh-
mer sind die Werte hier nicht aufgeführt.
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Tabelle 3
Reliabilitäten, Mittelwerte und Standardabweichungen der Unterskalen
alle Frauen Männer
Dimension / Unterskala α M SD M SD M SD
Ehrlichkeit-
Bescheidenheit
Aufrichtigkeit .76 3.70 0.98 3.76 0.58 3.60 0.62
Fairness .78 3.89 1.23 3.98 0.65 3.78 0.75
Materielle Genüg-
samkeit
.82 3.58 1.09 3.70 0.63 3.42 0.75
Selbstbescheidung .80 3,71 0.94 3.83 0.54 3.56 0.66
Emotionalität
Furchtsamkeit .77 2.77 1.13 2.88 0.64 2.63 0.65
Ängstlichkeit .80 3.16 1.22 3.26 0.69 3.03 0.73
Abhängigkeit .82 3.14 1.07 3.25 0.67 2.99 0.66
Sentimentalität .76 3.62 0.97 3.78 0.56 3.42 0.58
Extraversion
Soziales Selbstver-
trauen .85 3.95 0.85 3.93 0.63 3.98 0.65
Soziale Kühnheit .84 3.22 1.10 3.17 0.70 3.30 0.75
Geselligkeit .79 3.38 1.09 3.41 0.65 3.34 0.69
Lebhaftigkeit .84 3.58 1.01 3.64 0.68 3.50 0.71
Verträglichkeit vs. Ärger
Nachsichtigkeit .82 2.61 1.01 2.56 0.65 2.68 0.68
Sanftmut .76 3.11 0.88 3.10 0.57 3.12 0.57
Kompro-
missbereitschaft
.61 3.03 0.95 3.02 0.49 3.03 0.52
Geduld .79 3.25 0.95 3.21 0.60 3.30 0.65
Gewissenhaftigkeit
Organisiertheit .84 3.49 1.21 3.55 0.76 3.42 0.75
Fleiss .80 3.52 0.98 3.55 0.62 3.50 0.66
Perfektionismus .80 3.58 1.01 3.59 0.65 3.56 0.64
Besonnenheit .75 3.35 0.95 3.29 0.56 3.43 0.60
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Offenheit für Erfahrungen
Sinn für Ästhetik .81 3.40 1.33 3.51 0.73 3.25 0.77
Wissbegierigkeit .75 3.55 1.24 3.41 0.68 3.73 0.62
Kreativität .73 3.38 1.15 3.37 0.61 3.39 0.66
Unkonventionalität .69 3.51 0.85 3.51 0.49 3.51 0.55
Altruismus vs. Feindsel-
igkeit .76 4.00 0.51 4.09 0.47 3.88 0.53
Anmerkungen: N(alle) = 1864, N(Frauen) = 1046, N(Männer) = 816, N(Neutral) = 2; α = Cronbachs
α, M = Mittelwert, SD = Standardabweichung. Aufgrund der geringen Anzahl neutraler Teilneh-
mer sind die Werte hier nicht aufgeführt.
7 Gütekriterien
7.1 Objektivität
Die Durchführungsobjektivität des Instrumentes ist durch eine schriftliche Instruktion gewähr-
leistet. Aufgrund der standardisierten Auswertung kann die Auswertungsobjektivität ebenfalls als
gegeben angesehen werden. Zudem ist auch die Interpretationsobjektivität als zuverlässig ein-
zuschätzen, da die Dimensionen und Unterskalen der Persönlichkeit eindeutig beschrieben und
definiert sind.
7.2 Reliabilität
Die Reliabilität des Instrumentes wurde anhand der internen Konsistenz nach Cronbachs α ge-
prüft. Die Werte für die Dimensionen und Unterskalen sind in Tabelle 2 und Tabelle 3 ersichtlich.
Die Reliabilitätswerte der Dimensionen reichen von α = .87 (Emotionalität; Offenheit für Erfah-
rungen) bis α = .92 (Extraversion).
Die Werte der Unterskalen liegen zwischen α = .61 und α = .85. Innerhalb der Dimension Ehr-
lichkeit-Bescheidenheit bewegen sie sich zwischen α = .76 (Aufrichtigkeit) und α = .82 (Materiel-
le Genügsamkeit), innerhalb der Dimension Emotionalität zwischen α = .76 (Sentimentalität)
und α = .82 (Abhängigkeit), innerhalb der Dimension Extraversion zwischen α = .79 (Gesellig-
keit) und α = .85 (Soziales Selbstvertrauen), innerhalb der Dimension Verträglichkeit vs. Ärger
zwischen α = .61 (Kompromissbereitschaft) und α = .82 (Nachsichtigkeit), innerhalb der Dimen-
sion Gewissenhaftigkeit zwischen α = .75 (Besonnenheit) und α = .80 (Fleiss; Perfektionismus)
und innerhalb der Dimension Offenheit für Erfahrungen zwischen α = .69 (Unkonventionalität)
und α = .81 (Sinn für Ästhetik). Für die zusätzliche Facette Altruismus vs. Feindseligkeit liegt die
interne Konsistenz bei α = .76. Damit erreichen alle Dimensionen sowie alle Unterskalen, aus-
ser den beiden Unterskalen Kompromissbereitschaft und Unkonventionalität, den für die Einzel-
falldiagnostik geforderten α-Wert von .70 (vgl. dazu Bühner, 2011, S. 80).
Im Vergleich zur 96-Item-Version des Questionaire Big Six Scales (Saucier, 2009), einem weite-
ren Fragebogen zur Bestimmung der sechs Persönlichkeitsdimensionen, erreicht der HEXACO-
96, eine verkürzte Version des HEXACO-PI-R, sehr ähnliche Reliabilitätswerte für die Dimensi-
onen (Thalmayer, Saucier & Eigenhuis, 2011).
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7.3 Validität
7.3.1 Inhaltsvalidität
Die Inhaltsvalidität kann als gegeben betrachtet werden, was sich aus der klaren Definition der
einzelnen Dimensionen und Unterskalen sowie der Übereinstimmung zwischen den Definitionen
und der inhaltlichen Formulierung der Items ergibt.
7.3.2 Konstruktvalidität
In der Folge werden die Korrelationen zwischen den Dimensionen bzw. den Unterskalen des
HEXACO-PI-R hinsichtlich ihrer Effektstärke nach Cohen (1988) interpretiert: r = .10 gilt als
kleiner Zusammenhang, r = .30 als mittlerer Zusammenhang, r = .50 als grosser Zusammen-
hang. Zudem wird angesichts grossen Stichprobe (N = 1864) und der damit verbundenen ho-
hen Sensitivität von Signifikanzüberprüfungen auf die Angabe von Signifikanzen verzichtet.
Konstruktvalidität der Dimensionen. Tabelle 4 zeigt die Korrelationen zwischen den Dimensi-
onen. Die stärksten Zusammenhänge erreichen nahezu eine mittlere Effektstärke und bestehen
zwischen den Dimensionen Ehrlichkeit-Bescheidenheit und Verträglichkeit, sowie zwischen
Emotionalität und Extraversion. Die übrigen Korrelationen sind als klein bis mittel einzustufen.
Tabelle 4
Interkorrelationen der Dimensionen
Dimension H E X A C O
Ehrlichkeit-Bescheidenheit .07 -.07 .27 .17 .02
Emotionalität -.23 -.16 -.08 -.10
Extraversion .18 .11 .18
Verträglichkeit vs. Ärger .09 .04
Gewissenhaftigkeit .03
Offenheit für Erfahrungen
Anmerkung: N = 1864; H = Ehrlichkeit-Bescheidenheit, E = Emotionalität, X = Extraversion, A =
Verträglichkeit vs. Ärger, C = Gewissenhaftigkeit, O = Offenheit für Erfahrungen.
Konstruktvalidität der Unterskalen. Die Interkorrelationen der Unterskalen sind im Anhang D
in Tabelle D1 ersichtlich. Die Korrelationen zwischen Unterskalen, die derselben Dimension an-
gehören, fallen im Durchschnitt höher aus, als die Korrelationen zwischen Unterskalen, die nicht
derselben Dimension angehören. Im ersten Fall sind mehr als drei Viertel der Interskalenkorre-
lationen (78 %) hinsichtlich der Effektstärke als mittel bis hoch einzustufen (r >= .30 und < .50)
und etwa ein Siebtel (14 %) als hoch (r >= .50). Im zweiten Fall sind lediglich acht der 240 In-
terskalenkorrelationen (3 %) als mittel bis hoch einzustufen und keine Korrelation >.50.
Im Gesamtbild treten die Dimensionen Extraversion und Offenheit für Erfahrungen hervor. Die
Unterskalen der Dimension Extraversion zeigen sowohl innerhalb als auch ausserhalb der ei-
genen Dimension im Durchschnitt stärkere Zusammenhänge zu den anderen Unterskalen als
die Unterskalen der anderen Dimensionen. Bei der Dimension Offenheit hingegen dominieren
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Interskalenkorrelationen mit kleinen oder unbedeutenden Effektstärken (r <= .20) und es ist kei-
ne einzige hohe und nur eine knapp mittlere Effektstärke (.30) zu finden.
Die zusätzliche Skala Altruismus vs. Feindseligkeit zeit die stärksten Zusammenhänge mit den
Facetten Sentimentalität (.51), Selbstbescheidung (.43), Sanftmut (.42) und Fairness (.40).
7.3.3 Faktorielle Validität
Die faktorielle Validität wurde einerseits für den Fragebogen als Ganzes und andererseits in-
nerhalb jeder Dimension geprüft. Für die Überprüfung des gesamten Fragebogens wurden zwei
Faktorenanalysen durchgeführt: In der ersten wurden die Werte der 200 Items einzeln einbezo-
gen, in der zweiten die 24 Unterskalen (d.h. die bereits zu Unterskalen verdichteten Werte der
192 Items) sowie die zusätzliche Skala Altruismus vs. Feindseligkeit. Für die Überprüfung der
Dimensionen wurde pro Dimension eine Faktorenanalyse durchgeführt. Es wurden jeweils die
Werte der 32 Items einbezogen wurden, die der Dimension zugeordnet sind.
Als Verfahren für die insgesamt sieben Faktorenanalysen wurde jeweils eine Hauptachsenana-
lyse mit Promax-Rotation durchgeführt (vgl. Bühner, 2011). Gemäss Theorie wäre eigentlich ei-
ne rechtwinklige Rotation naheliegend, weil das HEXACO-Modell von sechs unkorrelierten glo-
balen Faktoren der Persönlichkeit ausgeht. Trotzdem wurde eine schiefwinklige Rotationsme-
thode gewählt. Einerseits, weil die Korrelationen zwischen den Dimensionen und den Un-
terskalen teilweise dieser Annahme widersprechen, und andererseits, weil auch eine schief-
winklige Rotation die Orthogonalität aufzeigen würde, sollte sich die Theorie in den Daten be-
stätigen (Bühner, 2011).
Ziel der Faktorenanalysen war es, zu prüfen, ob die Items bzw. die Unterskalen ausreichend
stark und eindeutig auf die Dimension bzw. die Unterskala laden, der sie angehören. Im Idealfall
würde sich eine Einfachstruktur zeigen. Entsprechend wurde für die Überprüfung des Fragebo-
gens als Anzahl der zu extrahierenden Faktoren die Zahl sechs vorgegeben, für die Überprü-
fung der Dimensionen die Zahl vier. Zudem wurde analysiert, wie die zusätzliche Facette Altru-
ismus vs. Feindseligkeit in das Konzept der sechs Faktoren einzuordnen ist.
Faktorenanalyse über den gesamten Fragebogen unter Einbezug der einzelnen Items. Die
Mustermatrix ist in Anhang E ersichtlich. Die Ergebnisse zeigen, dass die Ladungen der Items
mehrheitlich bedeutsam sind. Von den insgesamt 200 Items weisen 91 % mindestens eine La-
dung von ≥ .30, bzw. 66 % mindestens eine Ladung von ≥. 40 auf. Lediglich bei zwei Items
(Efear2, Oinqu4) sind die Ladungen durchgehend < .20. Im Folgenden wird auf die 192 Items
der sechs HEXACO-Dimensionen eingegangen und daraufhin werden die 8 Items der zusätzli-
chen Skala Altruismus vs. Feindseligkeit betrachtet.
Die deutliche Mehrheit der 192 Items (84 %) verweist eindeutig, d.h. mit einer Ladung die min-
destens um .10 höher ist als allfällig vorhandene Nebenladungen, auf die Dimension, welcher
das Item angehört. Bei 25 der 192 Items (13 %) unterscheiden sich die Ladungen in ihrer Höhe
weniger eindeutig. Bei 20 dieser 25 Items verweist jedoch die höchste Ladung ebenfalls auf die
Dimension, welcher das Item angehört. Bei den übrigen 5 Items verweist die höchste Ladung,
wenn auch nicht eindeutig, auf eine andere als die eigene Dimension. Lediglich 6 der 192 Items
(3 %) laden eindeutig stärker auf eine andere als die eigene Dimension. Die Neben- und Mehr-
fachladungen sind inhaltlich aufgrund der Itemformulierungen in allen Fällen gut nachvollzieh-
bar. Wenn auch das Resultat keine klare Einfachstruktur erkennen lässt, können die sechs Di-
mensionen in ihren Items faktoranalytisch bestätigt werden. Einerseits wegen der inhaltlichen
Passung der Items, andererseits, weil in der überwiegenden Mehrheit die Angehörigkeit der
Items zu ihrer Dimension aufgrund der Ladungen passend ist.
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Beim Betrachten der Zwischenskala Altruismus vs. Feindseligkeit zeigt sich, dass alle bis auf
ein Item (Alt5) mindestens eine Ladung von ≥ .30 aufweisen. Alle acht Items laden auf den Fak-
toren Ehrlichkeit-Bescheidenheit und/oder Emotionalität. Drei Items laden zusätzlich auf dem
Faktor Offenheit. Lee und Ashton (2009) beschreiben die zusätzliche Skala Altruismus vs. Fein-
seligkeit als „interstitial facet scale“, deren Itemladungen sich zwischen den Faktoren Ehrlich-
keit-Bescheidenheit, Verträglichkeit und Emotionalität bewegen sollte. Der Zusammenhang mit
den Faktoren Ehrlichkeit-Bescheidenheit und Emotionalität wird in den Daten deutlich. Es laden
zwar nur zwei Items der Zwischenskala (Alt1 und Alt 5) auf dem Faktor Verträglichkeit und dies
jeweils nur mit einer Höhe von <.30, aber beim Betrachten der Faktorenanalyse unter Einbezug
der Unterskalen (Tabelle 5) wird deutlich, dass die Zusatzskala trotzdem, nach den Faktoren
Emotionalität und Ehrlichkeit-Bescheidenheit, am dritthöchsten auf dem Faktor Verträglichkeit
(.24) lädt. Daher kann die These von Lee und Ashton (2009) bestätigt werden.
Faktorenanalyse über den gesamten Fragebogen unter Einbezug der Unterskalen. Die
Mustermatrix ist in Tabelle 5 ersichtlich. Die Ergebnisse zeigen, dass alle Skalen mindestens
eine Ladung von > .30 aufweisen und dass nur bei einer Unterskala (Furchtsamkeit) keine der
Ladungen das Niveau von .40 erreicht. Alle Unterskalen laden mit ihrer höchsten Ladung auf
der Dimension, der sie angehören.
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Tabelle 5
Explorative Faktorenanalyse über alle Unterskalen des HEXACO-PI-R
Dimension
Unterskala 3
(H)
4
(E)
1
(X)
2
(A)
6
(C)
5
(O)
H Aufrichtigkeit .72
Fairness .55 .29
Materielle Genügsamkeit .78
Selbstbescheidung .67
E Furchtsamkeit .37 -.20
Ängstlichkeit .52 -.41
Abhängigkeit .66
Sentimentalität .77
X Soziales Selbstvertrauen .68
Soziale Kühnheit .70
Geselligkeit .36 .75
Lebhaftigkeit .84
A Nachsichtigkeit .57
Sanftmut .76
Kompromissbereitschaft .60
Geduld -.20 .80
C Organisiertheit .60
Fleiss .32 .54
Perfektionismus -.21 .61
Besonnenheit .27 .63
O Sinn für Ästhetik .68
Wissbegierigkeit .52
Kreativität .70
Unkonventionalität .68
Altruismus .35 .46 .24
Anmerkung. N = 1864; H = Ehrlichkeit-Bescheidenheit, E = Emotionalität, X = Extra-
version, A = Verträglichkeit, C = Gewissenhaftigkeit, O = Offenheit für Erfahrungen;
Extraktionsmethode: Hauptachsenfaktorenanalyse. Rotationsmethode: Promax mit
Kaiser-Normalisierung. Ladungen <.20 werden nicht aufgeführt.
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Faktorenanalysen pro Dimension. Anhang F zeigt die Mustermatrizen der Faktorenanalysen
pro Dimension. In allen Dimensionen sind die Ladungen der Items mehrheitlich bedeutsam.
Über alle Dimensionen hinweg weisen 94 % der Items mindestens eine Ladung von > .30 bzw.
81 % mindestens eine Ladung von >. 40 auf. Nur bei einem Item (Oaesa2) sind die Ladungen
durchgehend <.20. In allen sechs Dimensionen bilden die Items annähernd eine Einfachstruktur
ab. Bedeutsame Nebenladungen sind in allen Fällen aufgrund der Itemformulierung gut nach-
vollziehbar. Nur insgesamt 13 Items laden eindeutig auf eine andere Unterskala, als das Item
angehört: In der Dimension Extraversion sind es drei (Xsses7, Xsses8, Xlive5), in der Dimensi-
on Verträglichkeit fünf (Aforg1, Agent8, Aflex2, Aflex5, Apati7) und in der Dimension Offenheit
für Erfahrungen fünf (Ocrea1, Ocrea6, Ounco6, Ounco7, Ounco8). In der Dimension Verträg-
lichkeit ist diese Gegebenheit darauf zurückzuführen, dass je zwei Unterskalen inhaltlich ähnli-
che Konstrukte erfassen: Nachsichtigkeit und Geduld, sowie Kompromissbereitschaft und
Sanftmut. Ebenso verhält es sich mit den Unterskalen Kreativität und Unkonventionalität in der
Dimension Offenheit für Erfahrungen, hierbei kommt jedoch auch noch die Unterskala Sinn für
Ästhetik dazu, welche deutlich mit einem Item der Facette Kreativität (Ocrea6) und mittelstark
mit einem Item der Facette Unkonventionalität (Ounco8) zusammenhängt. Dies bestätigen auch
die hohen Interkorrelationen der jeweiligen Unterskalen (siehe Anhang D). Insgesamt können
auch die Unterskalen der fünf Dimensionen in ihren Items faktorenanalystisch bestätigt werden.
7.3.4 Konvergente und Diskriminante Validität
Die Überprüfung der Konstruktvalidität geschieht anhand der folgenden Instrumente:
– MRS-30-R1 (Schallberger & Venetz, 1999): Fragebogen zur Erfassung der Persönlich-
keit (Big-Five)
– IPIP-240 (Treiber, 2013; Treiber, Thunsdorff, Schmitt & Schreiber, 2013): Fragebogen
zur Erfassungs der Persönlichkeit (Big-Five)
– ORVIS-R Deutschsprachige Version (vgl. Pozzebon, Visser, Ashton, Lee & Goldberg,
2010): Fragebogen zur Erfassung der Berufsinteressen
– MPZM (Schönbrodt, Unkelbach, & Spinath, 2009): Fragebogen zur Erfassung der Moti-
ve nach dem Zürcher Modell.
HEXACO-PI-R mit MRS-30-R1. Die Interkorrelationen zwischen dem HEXACO-PI-R und dem
MRS-30-R1 sind in Tabelle 6 dargestellt. Der MRS-30-R1 bildet ein Fünffaktorenmodell ab. So-
mit unterscheidet er sich vom HEXACO-PI-R insbesondere durch dessen sechsten Faktor Ehr-
lichkeit-Bescheidenheit. Zudem schliesst der HEXACO-PI-R bewusst intellektuelle Fähigkeiten
im Sinne von Intelligenz aus, welche der MRS-30-R1 im Faktor Offenheit/Intellekt beinhaltet.
Weitere Unterschiede zeigen sich in den Faktoren Emotionalität und Verträglichkeit. Das Big Fi-
ve-Modell vermischt soziale und emotionale Aspekte in den Faktoren Neurotizismus und Ver-
träglichkeit, wohingegen das HEXACO-Modell soziale Aspekte stärker dem Faktor Verträglich-
keit und emotionale stärker dem Faktor Emotionalität zuschreibt. Emotionalität im HEXACO-PI-
R nimmt ausserdem die Facette Sentimentalität auf, welche im MRS-30-R1 eher der Dimension
Verträglichkeit zugewiesen wird. Andersherum gehören Aspekte des interpersonellen Ärgers im
HEXACO-PI-R zur Dimension Verträglichkeit und werden im MRS-30-R1 stärker dem Faktor
Neurotizismus zugeschrieben.
Erwartungsgemäss fallen die Korrelationen zwischen den Dimensionen, die dasselbe Konstrukt
abbilden, hoch, d.h. r > .50, aus. Die Konvergenz ist in der Dimension Extraversion mit r = .76
am deutlichsten und in der Dimension Verträglichkeit mit r = .58 am geringsten. Die sechste Di-
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mension des HEXACO-PI-R, Ehrlichkeit-Bescheidenheit, weist mit r = .39 einen mittleren bis
hohen Zusammenhang mit der Dimension Verträglichkeit des MRS-30-R1 auf. Von den übrigen
signifikanten Interkorrelationen erreichen zwei das Niveau einer mittleren Effektstärke. Sie sind
in Tabelle 6 fett gedruckt dargestellt und aufgrund der Interkorrelationen des HEXACO-PI-R
selbst gut nachvollziehbar.
Die zusätzliche Skala Altruismus vs. Feindseligkeit wird in den Dimensionsinterkorrelationen
(Tabelle 6) der beiden Fragebögen nicht aufgeführt, da sie nicht als eine siebte Dimension an-
gesehen werden soll. Die Korrelationen zwischen der zusätzlichen Skala und den 5 Dimensio-
nen des MRS-60-R sind mehrheitlich unbedeutend oder klein. Nur der Zusammenhang zwi-
schen HEXACO-Altruismus und der MRS-Dimension Verträglichkeit fällt mit .66 ins Auge. Dies
unterstützt die These der inhaltlichen Überlappung von Altruismus und Verträglichkeit (vgl. Lee
& Ashton, 2009).
Tabelle 6
Interkorrelation der HEXACO-PI-R Dimensionen mit den MRS-30-R1 Dimensionen
MRS-30-R1
HEXACO-PI-R N E O V G
Ehrlichkeit-
Bescheidenheit .09 -.12 -.11 .39** .11
Emotionalität .65** -.06 -.12 .07 -.11
Extraversion -.56** .76** .28** .05 .09
Verträglichkeit -.33** -.05 .03 .58** .01
Gewissenhaftigkeit -.12 -.02 .06 .09 .71**
Offenheit für
Erfahrungen -.19* .12 .60** .20 -.04
Anmerkung: N =156; N = Neurotizismus, E = Extraversion, O = Offenheit/Intellekt, V = Verträg-
lichkeit, G = Gewissenhaftigkeit; *p < .05, **p < .01.
IPIP-240 mit HEXACO-PI-R. Die Interkorrelationen zwischen dem HEXACO-PI-R und dem I-
PIP-240 sind in Tabelle 7 und Tabelle 8 abgebildet. Tabelle 7 zeigt die Korrelationen zwischen
den Dimensionen, Tabelle 8 zeigt die Korrelationen zwischen den Unterskalen. Die Effektstär-
ken der signifikanten Korrelationen entsprechen aufgrund der inhaltlichen Beschreibung der
Dimensionen den Erwartungen. Lediglich der hohe Zusammenhang zwischen HEXACO Extra-
version und IPIP-240 Neurotizismus (r = -.62) fällt auf. Beim Blick auf die Interkorrelationen der
Unterskalen zeigt vor allem die Facette HEXACO Befangenheit signifikante Zusammenhänge
mit allen Facetten der Dimension IPIP-240 Extraversion, aber auch Ängstlichkeit, Depression
und Verletzlichkeit des IPIP-240 hängen deutlich mit den Facetten dieser Dimension zusam-
men. Aufgrund der inhaltlichen Übereinstimmung und der Tatsache, dass Emotionalität trotz al-
lem einen vergleichbar hohen Korrelationswert mit Neurotizismus erreicht (r = .58), kann kon-
vergente Validität in diesem Fall trotzdem angenommen werden.
Des Weiteren kann beobachtet werden, dass die zusätzliche HEXACO-Skala Altruismus vs.
Feindseligkeit die deutlichsten Zusammenhänge mit den Unterskalen des IPIP-Faktors Verträg-
lichkeit aufweist. Zudem zeigt die Skala auch mit der IPIP-Dimension Verträglichkeit einen ho-
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hen Zusammenhang (.68). Die Korrelation der Faktoren HEXACO-Verträglichkeit und IPIP-
Verträglichkeit spricht daher wiederum für die inhaltliche Einordnung der zusätzlichen Skala
zwischen den Faktoren Emotionalität, Ehrlichkeit-Bescheidenheit und Verträglichkeit, ähnlich
wie es in den Korrelationen mit dem MRS-60-R zu beobachten war.
Tabelle 7
Interkorrelation der HEXACO-PI-R Dimensionen mit den IPIP-240 Dimensionen
IPIP-240
HEXACO-PI-R N E O V G
Ehrlichkeit-
Bescheidenheit -.10 -.21** .06 .66** .21**
Emotionalität .58** -.25** -.03 .34** -.24**
Extraversion -.62** .84** .26** -.13* .41**
Verträglichkeit -.35** .11* .05 .49* .04
Gewissenhaftigkeit -.38** .19** -.07 .05 .79**
Offenheit für
Erfahrungen -.21** .26** .73** -.12* -.02
Anmerkung: N = 373; IPIP-240 N = Neurotizismus, IPIP-240 E = Extraversion, IPIP-240 O = Of-
fenheit, IPIP-240 V = Verträglichkeit, IPIP-240 G = Gewissenhaftigkeit;*p < .05, **p < .01; Korre-
lationen von > .40 sind fett gedruckt.
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Tabelle 8
Korrelation der HEXACO-PI-R Unterskalen mit den IPIP-240 Unterskalen (Dim. N, E)
HEXACO-PI-R IPIP-240 Dimension N IPIP-240 Dimension E
Dim
ensio
n
Unte
rskala
Ängstlic
hkeit
Reiz
bark
eit
Depre
ssio
n
Befa
nge
nh
eit
Imp
uls
ivität
Verletz
lichkeit
Herz
lichkeit
Geselli
gkeit
Durc
hsetz
un
gsver
mög
en
Aktivität
Erleb
nis
hun
ger
Fro
hsin
n
H Aufrichtigkeit -.12* -.08 -.10 -.05 -.17** -.10* .04 -.17** -.11* .04 -.18** .07
Fairness -.13* -.23** -.19** .00 -.29** -.14** .12* -.05 -.02 .03 -.27** .09
Materielle Genügsamkeit .03 -.15** .02 -.12* -.17** .06 -.08 -.20** -.32** -.11* -.31** -.07
Selbstbescheidung .09 -.14** .08 .30** -.09 .15** -.03 -.11* -.40** -.26** -.29** -.06
E Furchtsamkeit .40** .17** .10 .40** .04 .35** -.03 -.10* -.22** -.27** -.56** -.14**
Ängstlichkeit .72** .41** .58** .57** .26** .67** -.32** -.23** -.11* -.15** -.12* -.05
Abhängigkeit .37** .21** .22** .27** .13* .42** .14** .11* -.32** -.21** -.08 -.35**
Sentimentalität .21** .08 .08 .20** .10 .23** .20** .06 -.12* -.06 -.8 .15**
X Soziales Selbstvertrauen -.50** -.27** -.71** -.55** -.24** -.54** .57** .32** .46** .34** .04 .59**
Soziale Kühnheit -.44** -.10 -.44** -.73** -.05 -.48** .60** .43** .74** .52** .26** .46**
Geselligkeit -.28** -.08 -.37** -.43** .09 -.23** .75** .75** .40** .32** .32** .53**
Lebhaftigkeit -.56** -.17** -.68** -.60** -.09 -.54** .62** .42** .60** .55** .24** .75**
A Nachsichtigkeit -.25** -.26** -.16** -.24** -.04 -.15** .25** .20** .07 -.03 .16** .15**
Sanftmut -.06 -.37** -.02 .10 -.03 .02 .13* .08 -.31** -.27** .06 .13*
Kompromissbereitschaft -.16** -.35** -.11* -.01 -.14** -.09 .24** .22** -.14** -.14** -.04 .10
Geduld -.39** -.79** -.28** -.15** -.28** -.37** .13* .13* -.01 -.04 -.01 .16**
C Organisiertheit -.24** -.09 -.30** -.19** -.33** -.28** .18** .05 .15** .22** -.07 .13**
Fleiss -.34** -.15** -.36** -.37** -.23** -.43** .25** .16** .51** .54** .15** .28**
Perfektionismus .08 .04 .09 .11* -.10* .10* -.03 -.03 -.05 -.00 -.07 -.01
Besonnenheit -.21** -.45** -.24** -.02 -.48** -.30** -.02 -.03 .05 -.04 -.26** .01
O Sinn für Ästhetik -.09 -.12* -.06 -.13* -.08 -.05 .08 -.05 .06 .05 -.04 .17**
Wissbegierigkeit -.15** -.14** -.08 -.18** -.07 -.19** .10 .02 .12* .12* .10 .14**
Kreativität -.23** -.13** -.21** -.38** -.02 -.24** .30** .19** .38** .29** .24** .36**
Unkonventionalität -.06 -.04 -.04 -.22** .16** -.07 .10 .03 .20** .12* .21** .19**
Altruismus vs. Feidsel-
igkeit .09 -.13* -.01 .15** -.05 .10 .21** -.02 -.13 -.09 -.18** .13*
Anmerkung: N = 373; HEXACO H = Ehrlichkeit, HEXACO E = Emotionalität, HEXACO X = Ext-
raversion, HEXACO A = Verträglichkeit, HEXACO C = Gewissenhaftigkeit, HEXACO O = Offen-
heit für Erfahrungen; IPIP-240 N = Neurotizismus, IPIP-240 E = Extraversion; *p < .05, **p <
.01.
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Tabelle 8 9(Fortsetzung 1)
Korrelation der HEXACO-PI-R Unterskalen mit den IPIP-240 Unterskalen (Dim. O, V)
HEXACO-PI-R IPIP-240 Dimension O IPIP-240 Dimension V
Dim
ensio
n
Unte
rskala
Phanta
sie
Ästh
etik
Gefü
hle
Handlu
nge
n
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en
Wert
e
Vert
rau
en
Fre
imütigkeit
Altru
ism
us
Entg
ege
nko
mm
en
Besch
eid
enh
eit
Guth
erz
igkeit
H Aufrichtigkeit -.07 .07 .14** .09 .06 .10* .14** .57** .30** .13* .23** .27**
Fairness -.16** -.01 .06 .07 .02 .00 .28** .48** .33** .29** .11* .23**
Materielle Genügsamkeit -.00 .10 .06 .02 .07 .28** .11* .39** .19** .29** .36** .34**
Selbstbescheidung -.06 .02 .09 -.11* -.17** .07 .22** .54** .40** .46** .63** .41**
E Furchtsamkeit .09 -.06 .12* -.37** -.24** -.03 .03 .09 .06 .17** .25** .18**
Ängstlichkeit .22** -.11* .17** -.35** -.25** -.04 -.26** -.03 .01 .02 .36** .15**
Abhängigkeit .12* -.04 .24** -.25** -.23** -.07 .06 .03 .22** .08 .21** .20**
Sentimentalität .21** .20** .54** -.03 -.06 .04 .15** .29** .54** .24** .20** .51**
X Soziales Selbstvertrauen -.05 .13* .08 .29** .20** -.03 .37** .08 .23** -.04 -.50** -.01
Soziale Kühnheit -.08 .08 .07 .40** .29** -.00 .21** -.21** .03 -.39** -.64** -.13*
Geselligkeit .08 .04 .21** .29** .12* -.01 .28** -.06 .29** -.13* -.34** .09
Lebhaftigkeit .01 .15** .19** .45** .25** .03 .31** -.03 .22** -.18** -.52** -.05
A Nachsichtigkeit -.08 .04 -.13* .20** .12* .10 .37** .01 .18** .11* -.06 .18**
Sanftmut .12* .10 .05 -.01 -.08 .07 .27** .30** .46** .58** .23** .41**
Kompromissbereitschaft -.10* .05 -.01 .05 -.12* .04 .25** .31** .31** .48** .14** .23**
Geduld -.13* .12* -.24** .21** .16** .03 .29** .23** .25** .44** -.04 .11*
C Organisiertheit -.24** .00 .01 .01 -.06 -.23** .07 .23** .10 .08 -.11 -.12*
Fleiss -.21** .04 .03 .41** .27** -.07 .14** .04 .10* -.16* -.38** -.09
Perfektionismus -.07 .06 .04 -.12* -.03 -.11* -.09 .22** .12* .08 .08 .09
Besonnenheit -.22** -.02 -.26** -.01 .16** -.05 .11* .24** .06 .20** -.14** -.04
O Sinn für Ästhetik .26** .85** .17** .25** .40** .36** .04 .01 .12* -.04 -.13** .19**
Wissbegierigkeit .12* .39** .03 .29** .39** .16** .03 -.11* .01 -.06 -.22** .06
Kreativität .27** .53** .17** .48** .50** .28** .08 -.15** .09 -.26** -.39** .05
Unkonventionalität .37** .39** .18** .39** .51** .36** -.03 -.20** .01 -.30** -.24** .14**
Altruismus vs. Feidsel-
igkeit .19** .17** .29** .06 .08 .25** .33** .44** .64** .42** .23** .68**
Anmerkung: N = 373; HEXACO H = Ehrlichkeit, HEXACO E = Emotionalität, HEXACO X = Ext-
raversion, HEXACO A = Verträglichkeit, HEXACO C = Gewissenhaftigkeit, HEXACO O = Offen-
heit für Erfahrungen; IPIP-240 O = Offenheit, IPIP-240 V = Verträglichkeit; *p < .05, **p < .01.
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Tabelle 8 10(Fortsetzung 2)
Korrelation der HEXACO-PI-R Unterskalen mit den IPIP-240 Unterskalen (Dim. C)
HEXACO-PI-R IPIP-240 Dimension C
Dim
ensio
n
Unte
rskala
Kom
pete
nz
Ord
nu
ngslie
be
Pflic
htb
ew
ussts
ein
Leis
tun
gsstr
eb
en
Selb
std
iszip
lin
Beson
ne
nh
eit
H Aufrichtigkeit .09 .04 .33** .14** .19** .15**
Fairness .18** .16** .46** .27** .26** .36**
Materielle Genügsamkeit -.06 -.08 .17** -.06 -.04 .17**
Selbstbescheidung -.25** .02 .25** -.06 -.04 .16**
E Furchtsamkeit -.23** .10 .01 -.17** -.11* .12*
Ängstlichkeit -.46** -.03 -.18** -.23** -.36** -.15*
Abhängigkeit -.32** -.02 -.02 -.18** -.17** -.12*
Sentimentalität -.14** -.08 .13* .01 -.07 -.09
X Soziales Selbstvertrauen .59** .21** .29** .37** .44** .14**
Soziale Kühnheit .50** .02 .03 .38** .39** -.06
Geselligkeit .25** -.05 .06 .17** .21** -.18**
Lebhaftigkeit .57** .11* .20** .50** .52** -.03
A Nachsichtigkeit .02 -.20** -.02 -.01 .03 -.07
Sanftmut -.12* -.11* .13* -.09 -.06 .01
Kompromissbereitschaft -.02 -.00 .18** -.03 .08 .10
Geduld .18** -.09 .24** .12* .14** .27**
C Organisiertheit .33** .77 .44** .33** .54** .39**
Fleiss .58** .21** .33** .80** .64** .27**
Perfektionismus .04 .29** .24** .20** .07 .32**
Besonnenheit .34** .24** .42** .25** .28** .71**
O Sinn für Ästhetik .05 -.04 -.04 .01 -.03 -.06
Wissbegierigkeit .17** -.06 -.01 .11* .05 -.02
Kreativität .30** -.08 -.05 .18** .05 -.19**
Unkonventionalität .08 -.20** -.19** -.00 -.13* -.28**
Altruismus vs. Feindsel-
igkeit -.02 -.02 .24** .05 -.05 .07
Anmerkung: N = 373; HEXACO H = Ehrlichkeit, HEXACO E = Emotionalität, HEXACO X = Ext-
raversion, HEXACO A = Verträglichkeit, HEXACO C = Gewissenhaftigkeit, HEXACO O = Offen-
heit für Erfahrungen; IPIP-240 G = Gewissenhaftigkeit; *p < .05, **p < .01.
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ORVIS-R mit HEXACO-PI-R. Der ORVIS-R ist ein Instrument der Berufs-, Studien- und Lauf-
bahnberatung und erfasst die beruflichen Interessen ähnlich dem RIASEC-Modell von Holland
(1973). Die Dimension Führung entspricht dem Interessenstyp R im Holland-Modell, Analyse
dem I, Kreativität dem A, Altruismus dem S, Führung dem E und Organisation dem C. Die Di-
mension Abenteuer ist ein Teilaspekt der Holland-Dimension R und Sprache kann dem Holland-
Interessenstyp A zugeordnet werden. Der Zusammenhang zwischen den Persönlichkeitsdimen-
sionen des HEXACO-PI-R und den Interessensdimensionen des ORVIS-R ist in Tabelle 9 dar-
gestellt und mehrheitlich unbedeutend. Nur gerade vier Korrelationen erreichen einen Wert von
r > .40 (Ehrlichkeit-Bescheidenheit und Führung r = -.40, Extraversion und Führung r = .51, Of-
fenheit für Erfahrungen und Kreativität r = .47 und Offenheit für Erfahrungen und Sprache r =
.49). Diese Zusammenhänge sind inhaltlich gut nachvollziehbar. Sie stellen eine Parallele zum
IPIP-240 dar, in welchem diese Dimensionen der Persönlichkeit (Extraversion und Offenheit)
ebenfalls am deutlichsten mit den Berufsinteressen korrelieren (Schreiber & Iller, 2017). Aus der
Perspektive des ORVIS-R betrachtet, zeigt die Dimension Führung die deutlichsten Zusam-
menhänge mit den HEXACO-PI-R Dimensionen. Hingegen weisen die Dimensionen Organisa-
tion, Altruismus, Analyse, Handwerk und Abenteuer keine oder allenfalls einen mittelstarken Zu-
sammenhang auf.
Die zusätzliche Skala Altruismus vs. Feindseligkeit erreicht in keiner der Korrelationen einen
Wert >.30. Am höchsten sind ihre Zusammenhänge mit den ORVIS-Dimensionen Altruismus
(.23), Führung (-.22) und Abenteuer (-.21). Der trotz allem noch geringe Zusammenhang der
zusätzlichen Skala Altruismus mit der ORVIS-Dimension Altruismus lässt sich anhand der ver-
schiedenen Zugänge zur Erfassung der Eigenschaft erklären: Im ORVIS-R wird Alturismus hin-
sichtlich beruflicher Interessen erfasst und hohe Ausprägungen in dieser Dimension sprechen
für Neigungen zu sozial orientierten Berufen mit dem Ziel, andere Menschen zu unterstützen.
Im HEXACO-PI-R entspricht Altruismus einer Persönlichkeitseigenschaft, die zwar den selben
Werten entspricht, jedoch unabhängig von konkreten Berufen erfasst wird. Eine Person kann
daher warmherzig sein und trotzdem kein sozial-orientiertes Arbeitsumfeld suchen.
Tabelle 9
Korrelation der HEXACO-PI-R Dimensionen mit den ORVIS-R Dimensionen
ORVIS-R
IPIP-240 Fü Or Al Kr An Ha Ab Sp
H -.40** -.25** .05 -.03 -.06 .05 -.15 -.01
E -.22** -.04 .02 -.05 -.22 -.33** -.34** .12
X .51** .02 .09 -.02 -.07 -.17* .06 .06
A -.09 .06 .20** .11 .12 .14 -.03 -.03
C .06 .05 -.03 -.02 .05 .03 -.04 -.12
O .27** -.10 .19* .47** .36** .16* .10 .49**
Anmerkung: N = 165; HEXACO H = Ehrlichkeit, HEXACO E = Emotionalität, HEXACO X = Ext-
raversion, HEXACO A = Verträglichkeit, HEXACO C = Gewissenhaftigkeit, HEXACO O = Offen-
heit für Erfahrungen; ORVIS-R: Fü = Führung, Or = Organisation, Al = Altruismus, Kr = Kreativi-
tät, An = Analyse, Ha = Handwerk, Ab = Abenteuer, Sp = Sprache; *p < .05, **p < .01; Korrelati-
onen von > .40 sind fett gedruckt.
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MPZM mit HEXACO-PI-R. Der MPZM erfasst fünf Motivdimensionen nach dem Zürcher Modell
der sozialen Motivation (Schönbrodt et al., 2009). Der Zusammenhang zwischen den Persön-
lichkeitsdimensionen des HEXACO-PI-R und den MPZM Dimensionen ist in Tabelle 10 darge-
stellt und fällt mehrheitlich unbedeutend oder klein aus. Zwei Zusammenhänge sind gemäss
Cohen (1988) als gross einzustufen und zwei Zusammenhänge liegen knapp unter diesem Ni-
veau: Emotionalität und Bindung r = .52, Extraversion und Macht r = .51, Gewissenhaftigkeit
und Leistung r = .49 sowie Ehrlichkeit-Bescheidenheit und Geltung r = -.47. Aus Sicht des HE-
XACO-PI-R zeigen die Dimension Ehrlichkeit-Bescheidenheit und Extraversion die stärksten
Zusammenhänge mit dem MPZM, aus Sicht des MPZM ist es die Dimension Macht. Inhaltlich
sind die Werte der Korrelationen gut nachvollziehbar.
Die Zusammenhänge zwischen der zusätzlichen Skala Altruismus vs. Feindseligkeit und den
MPZM-Dimensionen fallen mehrheitlich unbedeutend oder klein aus. Die beiden stärksten Kor-
relationen zeigen sich mit den MPZM-Dimensionen Bindung (.27) und Macht (-.24) und sind in-
haltlich gut nachvollziehbar.
Tabelle 10
Korrelation der HEXACO-PI-R Dimensionen mit den MPZM Dimensionen
MPZM
IPIP-240 Bindung Unterneh-
mungslust Macht Geltung Leistung
H -.03 -.19** -.44 -.47** -.05
E .52** -.34** -.26 .18** -.19**
X .11** .44** .51** .16** .27**
A -.02 .09* -.24** -.21** -.09**
C .00 -.04 .11** .00 .49**
O -.13** .27** .17** .01 .23**
Anmerkung: N = 608; HEXACO H = Ehrlichkeit, HEXACO E = Emotionalität, HEXACO X = Ex-
traversion, HEXACO A = Verträglichkeit, HEXACO C = Gewissenhaftigkeit, HEXACO O = Of-
fenheit für Erfahrungen; *p < .05, **p < .01; Korrelationen von > .40 sind fett gedruckt.
Die wichtigsten Erkenntnisse hinsichtlich der Validität des HEXACO-PI-R lassen sich wie folgt
zusammenfassen:
Die Konstruktvalidität auf Ebene der Dimensionen zeigt, dass sich die sechs Dimensionen nicht
ganz so orthogonal zueinander verhalten, wie es gemäss des HEXACO-Modells zu erwarten
wäre. Den stärksten Zusammenhang zeigen die Dimensionen Ehrlichkeit-Bescheidenheit und
Verträglichkeit mit r = .27. Trotzdem erreicht keine Interkorrelation einen Effekt von r > .30 und
die meisten Zusammenhänge sind als geringfügig einzuschätzen.
Die explorative Faktorenanalyse unter Einbezug aller Items hat bestätigt, dass die sechs Di-
mensionen, obwohl sie teilweise substanziell untereinander korrelieren, je spezifische Aspekte
der Persönlichkeit erfassen. Dasselbe gilt für die Unterskalen, welche jeweils innerhalb ihrer
Dimension faktoranalytisch überprüft wurden. Einzig in den Dimensionen Verträglichkeit und Of-
fenheit für Erfahrungen gibt es je zwei bis drei Unterskalen, die sich sehr ähnlich sind.
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Die inhaltliche Einordnung der zusätzlichen Skala Altruismus vs. Feinseligkeit zwischen den
Faktoren Emotionalität, Ehrlichkeit-Bescheidenheit und Gewissenhaftigkeit konnte bestätigt
werden.
Die Zusammenhänge des HEXACO-PI-R mit den Persönlichkeitsinstrumenten MRS-30-R
(Schallberger & Venetz, 1999) und IPIP-240 (Treiber,2013; Treiber, Thunsdorff, Schmitt &
Schreiber, 2013) zeigen erwartungsgemässe Übereinstimmungen sowohl auf der Ebene der
Dimensionen wie auch auf der Ebene der Unterskalen.
Die Zusammenhänge, die sich zwischen dem HEXACO-PI-R und den Berufsinteressen des
ORVIS (vgl. Pozzebon, Visser, Ashton, Lee & Goldberg, 2010) beziehungsweise den Motiven
des MPZM (Schönbrodt, Unkelbach, & Spinath, 2009) zeigen, sind ebenfalls einleuchtend.
Zusammenfassen kann festgehalten werden, dass der HEXACO-PI-R die Erwartungen hinsicht-
lich der Validität erfüllt.
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Anhang
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Anhang A: Praxisbeispiel und Profilinterpretation
Abbildung A1. Auszug aus Profilblatt Seite 1
Abbildung A2. Auszug aus Profilblatt Seite 3
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Abbildung A3. Auszug aus Profilblatt Seite 2
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Bei der Interpretation von Profilen der Plattform Laufbahndiagnostik ist darauf zu achten, dass
darin keine normierten Werte abgebildet werden. Dies hat Implikationen für die Interpretation.
Bei der Interpretation sollte man zu den im Profil aufgeführten Antwortkategorien (trifft zu, trifft
eher zu, neutral, trifft eher nicht zu, trifft nicht zu) Bezug nehmen. Siehe auch Anmerkung unten.
Zudem wird bei Profilen der Plattform Laufbahndiagnostik für jede Dimension ein Vertrauensin-
tervall angegeben. Mit dem Vertrauensintervall wird aufgezeigt, dass der verwendete Fragebo-
gen mit einem Messfehler behaftet ist (z.B. weil eine Frage falsch verstanden wird oder weil die
Angabe einer Person aufgrund der aktuellen Stimmungslage „verfälscht“ wird). Es kennzeichnet
den Bereich, innerhalb welchem der erreichte Wert einer Person schwanken kann. Bei der Be-
rechnung des Vertrauensintervalls wird einerseits die Messgenauigkeit (Reliabilität) der Dimen-
sion berücksichtigt. Andererseits wird die Sicherheitswahrscheinlichkeit überall auf 95% festge-
legt. Das bedeutet, dass der erreichte Wert in 95 von 100 Fällen innerhalb des angezeigten In-
tervalls liegen würde. Breite Vertrauensintervalle deuten darauf hin, dass die Dimension eher
ungenau gemessen wird. Schmale Vertrauensintervalle deuten darauf hin, dass die Dimension
eher genau gemessen wird.
Für die Interpretation eines hierarchischen Persönlichkeitsmodelles empfiehlt sich ein stufen-
weises Vorgehen (Costa & McCrae, 1995). Die Durchschnittswerte der Dimensionen vermitteln
einen ersten globalen Eindruck. Die anschliessende Betrachtung der Unterskalen (Facetten)
pro Dimension ergibt ein differenzierteres Bild der Persönlichkeit. So dürften sich beispielsweise
zwei Personen, welche in der Dimension Ehrlichkeit-Bescheidenheit denselben Durchschnitts-
wert aufweisen, in ihrem Erleben und Verhalten unterscheiden, wenn die eine Person die
höchsten Werte in den Unterskalen Aufrichtigkeit und Fairness aufweist und die andere Person
in den Unterskalen materielle Genügsamkeit und Selbstbescheidung.
Das abgebildete Profil von Frau Wolff (Name geändert) zeigt in allen Dimensionen unterschied-
liche durchschnittliche Ausprägungen der Antwortkategorie von „starker Ablehnung“ bis hin zu
„starker Zustimmung“. Der höchste Durchschnittswert zeigt sich in der Dimension Extraversion,
dicht gefolgt von Verträglichkeit. Emotionalität und Offenheit für Erfahrungen weisen die ge-
ringsten Durchschnittswerte auf. Die Durchschnittswerte der Dimensionen Gewissenhaftigkeit
und Ehrlichkeit-Bescheidenheit bewegen sich im neutralen Mittelfeld. Die zusätzliche Skala Alt-
ruismus vs. Feindseligkeit ist bei Frau Wolff mittel stark bis stark ausgeprägt. Bei Betrachtung
der Unterskalen pro Dimension wird deutlich, dass die Werte jeweils unterschiedlich breit ge-
streut sind. Diese Streuung der Unterskalen ist keinesfalls als Ausdruck ungenügender Mess-
genauigkeit zu werten, sondern zeigt, die unterschiedlichen Ausprägungen in den Facetten,
welche der Dimension untergeordnet sind.
Bei Frau Wolff kann die Dimension Ehrlichkeit-Bescheidenheit differenziert betrachtet werden,
da sich die Werte in den zugehörigen Facetten deutlich unterscheiden. So zeigt Frau Wolff ei-
nerseits deutliche Zustimmung zu Aspekten der Aufrichtigkeit und Fairness, was für eine ehrli-
che Person spricht, die weder versucht andere zu manipulieren, noch durch Betrügereien zu
gewinnen. Andererseits weist sie geringe Werte in den Facetten Materielle Genügsamkeit und
Selbstbescheidung auf, was darauf hindeuten kann, dass Prestige und Reichtum für sie eine
Rolle spielen und sie sich anderen gegenüber privilegiert fühlt. Eine solche Hypothese könnte
man im Beratungsprozess gemeinsam mit der Klientin überprüfen. Der mittlere Durchschnitts-
wert in der Facette Ehrlichkeit-Selbstbescheidung ist bei Frau Wolff somit ohne Betrachtung der
Subskalen weniger aussagekräftig.
Die Zustimmung in der Skala Altruismus vs. Feinseligkeit deutet darauf hin, dass Frau Wolff ei-
nen warmherzigen Umgang mit ihren Mitmenschen pflegt und sich grosszügig gegenüber
Schwächeren verhält. Dies passt zu ihren hohen Ausprägungen in manchen Facetten der Di-
mension Ehrlichkeit-Bescheidenheit und Verträglichkeit.
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Über alle Dimensionen hinweg erzielte Frau Wolff in der Facette Soziales Selbstvertrauen den
höchsten Wert und in der Facette Furchtsamkeit den tiefsten Wert.
In einer Laufbahnberatung würde man Frau Wolff in einem ersten Schritt fragen, ob sie sich im
Profil wiedererkennt und was sie zu den aufgestellten Hypothesen meint. In der Folge könnte
man das Persönlichkeitsprofil den Ergebnissen anderer psychometrischer Fragebogen, bei-
spielsweise den Berufsinteressen, sowie den übrigen Erkenntnissen aus dem Beratungspro-
zess gegenüberstellen. Das Persönlichkeitsprofil kann diese Resultate bestätigen oder nahele-
gen, diese zur Diskussion zu stellen.
Wenn man die Zusammenhänge zwischen den Persönlichkeitsdimensionen des HEXACO-PI-R
und den Interessensdimensionen des ORVIS-R betrachtet, lassen sich Rückschlüsse über die
beruflichen Interessen von Frau Wolff ziehen. Ihr Profil zeigt hohe Ausprägungen in den Persön-
lichkeitsdimensionen Extraversion und Verträglichkeit. Die Persönlichkeitsimension Extraversion
korreliert positiv mit der Interessensdimension Führung und negativ mit der Interessensdimen-
sion Handwerk. Die Persönlichkeitsdimension Verträglichkeit und die zusätzliche Facette Altru-
ismus vs. Feindseligkeit zeigen einen positiven Zusammenhang mit der Interessensdimension
Altruismus. Aufgrund dessen könnte der/die Beratende bei Frau Wolff eine Führungsposition
und sozial orientierte Berfusausrichtungen in Betracht ziehen, während Handwerksberufe eher
nicht im Interessensfeld der Klientin liegen. Zudem zeigt Frau Wolffs Profil eher tiefe Ausprä-
gungen in den Persönlichkeitsdimensionen Offenheit für Erfahrungen und Emotionalität. Offen-
heit für Erfahrungen korreliert positiv mit den Interessensdimensionen Sprache, Kreativität und
Analyse. Die Persönlichkeitsdimension Emotionalität zeigt positive Zusammenhänge mit den In-
teressensdimensionen Abenteuer und Handwerk. Daher könnte der/die Beratende künstlerisch-
kreative sowie forschende Berufsausrichtungen ebenfalls in Betracht ziehen. Die sich wider-
sprechenden Resultate bezüglich handwerklicher Berufe sollten im persönlichen Gespräch ge-
nauer analysiert werden.
Wichtig ist zu beachten, dass das Persönlichkeitsprofil immer als Baustein im Kontext anderer
Verfahren der Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung zu sehen und grundsätzlich als Diskus-
sionsgrundlage zu betrachten ist.
Zusätzlich sollte bei der Interpretation des Profils immer auch die aktuelle Situation und die
Stimmung, in der sich die Person während des Ausfüllens des Fragebogens befand, beachtet
werden. Erleben und Verhalten einer Person werden durch die aktuelle Stimmung beeinflusst
und können so auch einen Einfluss auf das Beantworten der Fragen im Fragebogen haben.
Obwohl die Facetten der Persönlichkeit als zeit- und situationsüberdauernde Eigenschaften be-
trachtet werden, kann beispielsweise eine hohe negative Aktivierung zu einer stärkeren Ausprä-
gung bei Emotionalität führen und eine hohe positive Aktivierung die Extraversion akzentuieren.
Im Beispielprofil von Frau Wolff ist die positive Aktivierung deutlich höher als die negative Akti-
vierung, was sich auch in der hohen Ausprägung der Zufriedenheit ausdrückt.
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Anhang B: Beschreibung der Dimensionen und Unterskalen
Tabelle B1
Beschreibung der Dimensionen und Unterskalen des HEXACO-PI-R
Dimension / Unterskala Beschreibung
Ehrlichkeit-Bescheidenheit Personen mit sehr niedrigen Werten in der Skala „Ehrlich-
keit-Bescheidenheit“ manipulieren andere, um ihre Ziele zu
erreichen, brechen Regeln zum persönlichen Vorteil, streben
nach Reichtum und Ansehen und fühlen sich anderen
gegenüber privilegiert und überlegen.
Personen mit sehr hohen Werten in dieser Skala hingegen
vermeiden es, andere zu manipulieren und verspüren nicht
die Versuchung, Regeln zu brechen. Sie streben weder
einen hohen sozialen Status an noch haben sie den An-
spruch, bevorzugt behandelt zu werden.
Aufrichtigkeit Die Skala Aufrichtigkeit zeigt auf, wie authentisch eine Per-
son im zwischenmenschlichen Kontakt ist. Personen mit nie-
driger Ausprägung in dieser Skala können z.B. dem
Gegenüber Sympathie vorspielen, um bevorzugt behandelt
zu werden, während Personen mit hoher Ausprägung sich
weigern, andere zu manipulieren.
Fairness Die Skala Fairness beschreibt, wie gerecht und ehrlich die
Person anderen gegenüber ist. Personen mit niedriger Aus-
prägung in dieser Skala sind bereit, durch Betrügereien zu
gewinnen oder andere zu bestehlen, während Personen mit
hoher Ausprägung weder die Gesellschaft noch
Einzelpersonen ausnutzen wollen.
Materielle
Genügsamkeit
Die Skala Materielle Genügsamkeit gibt an, inwieweit je-
mand unabhängig von Reichtum, Luxus oder sozialem Sta-
tus leben kann. Personen mit niedriger Ausprägung in dieser
Skala streben nach Reichtum und Privilegien, während sich
Personen mit hoher Ausprägung wenig über materielle Güter
oder den sozialen Status motivieren lassen.
Selbstbescheidung Die Skala Selbstbescheidung zeigt, wie bescheiden und an-
spruchslos jemand ist. Personen mit niedriger Ausprägung in
dieser Skala fühlen sich anderen gegenüber privilegiert und
überlegen, während Personen mit hoher Ausprägung sich
als gewöhnliche Menschen sehen, ohne Anspruch auf eine
besondere Behandlung.
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Emotionalität Personen mit sehr niedrigen Werten in der Skala „Emotional-
ität“ lassen sich nicht von möglichen körperlichen Ver-
letzungen abschrecken, sind selten besorgt, können
schwierige Situationen ohne emotionale Unterstützung an-
derer bewältigen und fühlen sich emotional von anderen
abgelöst.
Umgekehrt fürchten sich Personen mit sehr hohen Werten in
dieser Skala vor physischen Gefahren, machen sich auch
über kleine Dinge Sorgen, haben ein grosses Bedürfnis nach
emotionaler Unterstützung und fühlen starke emotionale
Bindungen zu anderen.
Furchtsamkeit Die Skala Furchtsamkeit beurteilt, wie furchtsam eine Person
ist. Personen mit niedriger Ausprägung in dieser Skala füh-
len weniger Furcht vor Verletzungen und sind relativ zäh,
mutig und unempfindlich gegenüber körperlichem Schmerz,
während Personen mit hoher Ausprägung stark geneigt sind,
körperlichen Schmerz zu vermeiden.
Ängstlichkeit Die Skala Ängstlichkeit zeigt, wie stark sich eine Person in
den unterschiedlichen Kontexten Sorgen macht. Personen
mit niedriger Ausprägung in dieser Skala sind selten besorgt,
während Personen mit hoher Ausprägung sich bereits über
kleine Dinge Sorgen machen.
Abhängigkeit Die Skala Abhängigkeit gibt an, wie stark bei einer Person
das Bedürfnis nach emotionaler Unterstützung durch andere
vorhanden ist. Personen mit niedriger Ausprägung in dieser
Skala fühlen sich in der Lage, Probleme ohne die Hilfe und
den Rat anderer zu bewältigen, während Personen mit hoher
Ausprägung mit anderen über ihre Schwierigkeiten sprechen
wollen und von ihnen emotionale Unterstützung benötigen.
Sentimentalität Die Skala Sentimentalität zeigt die Tendenz einer Person,
starke emotionale Bindungen zu anderen zu fühlen. Perso-
nen mit niedriger Ausprägung in dieser Skala reagieren bei
Abschieden oder wenn es anderen schlecht geht weniger
emotional, während Personen mit hoher Ausprägung starke
emotionale Bindungen und eine empathische Sensibilität für
die Gefühle anderer spüren.
Extraversion Personen mit sehr niedrigen Werten in der Skala „Extraver-
sion“ fühlen sich oft unbeliebt und wertlos, sprechen nicht
gerne vor einer Gruppe, suchen weniger den sozialen Kon-
takt und fühlen sich weniger lebhaft und optimistisch als an-
dere.
Umgekehrt sind Personen mit sehr hohen Werten in dieser
Skala mit sich selbst zufrieden, habe keine Angst davor, die
Führung zu übernehmen oder ihre Meinung zu äussern. Sie
geniessen die Geselligkeit und Interaktion mit anderen und
fühlen sich meistens enthusiastisch und energiegeladen.
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Soziales Selbst-
vertrauen
Die Skala Soziales Selbstvertrauen gibt an, wie hoch die
positive Selbstachtung einer Person im sozialen Kontext ist.
Personen mit niedriger Ausprägung in dieser Skala neigen
dazu, sich wertlos und unbeliebt zu fühlen, während Perso-
nen mit hoher Ausprägung meistens mit sich selbst zufrieden
sind.
Soziale Kühnheit Die Skala Soziale Kühnheit beurteilt, wie behaglich sich je-
mand in sozialen Situationen fühlt. Personen mit niedriger
Ausprägung in dieser Skala übernehmen ungern die Füh-
rungsrolle und fühlen sich unbehaglich, wenn sie vor einer
Gruppe sprechen müssen, während Personen mit hoher
Ausprägung gerne in der Führungsrolle sind und keine Angst
haben, ihre Meinung vor anderen zu äussern.
Geselligkeit Die Skala Geselligkeit zeigt die Tendenz einer Person,
Gespräche, soziale Interaktionen und Partys zu geniessen.
Personen mit niedriger Ausprägung in dieser Skala suchen
weniger das Gespräch und arbeiten lieber alleine, während
Personen mit hoher Ausprägung den direkten Kontakt
suchen und es geniessen, mit anderen zu reden und zu fei-
ern.
Lebhaftigkeit Die Skala Lebhaftigkeit gibt an, wie enthusiastisch und ener-
giegeladen jemand ist. Personen mit niedriger Ausprägung in
dieser Skala beschreiben sich als nicht besonders fröhlich
und dynamisch, während Personen mit hoher Ausprägung
oft Optimismus und gute Laune erleben.
Verträglichkeit Personen mit sehr niedrigen Werten in der Verträglich-
keitsskala hegen oft einen Groll gegenüber denjenigen, die
ihnen Leid zugefügt haben. Sie beurteilen die Schwächen
anderer eher kritisch, sind stur beim Vertreten des eigenen
Standpunktes und verspüren schnell Wut, wenn sie schlecht
behandelt werden.
Im Gegensatz dazu sind Personen mit sehr hohen Werten in
dieser Skala bereit, bei Ungerechtigkeiten zu vergeben, sind
nachsichtig bei der Beurteilung anderer, sind bereit Kom-
promisse einzugehen und bleiben in den meisten Situationen
gelassen.
Nachsichtigkeit Die Skala Nachsichtigkeit erfasst die Bereitschaft, Personen
zu vergeben, die einem einen Schaden zugefügt haben.
Personen mit niedriger Ausprägung in dieser Skala tendieren
dazu einen Groll denjenigen gegenüber zu hegen, die sie
verletzt haben, während Personen mit hoher Ausprägung
normalerweise dazu bereit sind, anderen nach einer Ver-
letzung wieder zu vertrauen und freundschaftliche Bezi-
ehungen wiederherzustellen.
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Sanftmut Die Skala Sanftmut erfasst die Tendenz, im Umgang mit an-
deren Personen gnädig und friedsam zu sein. Personen mit
niedriger Ausprägung in dieser Skala tendieren dazu, andere
kritisch zu beurteilen, während Personen mit hoher Aus-
prägung davon absehen, andere streng zu beurteilen.
Kompromissbereitschaft Die Skala Kompromissbereitschaft erfasst die Bereitschaft
einer Person, Kompromisse einzugehen. Personen mit nie-
driger Ausprägung in dieser Skala sind nicht gewillt zu
diskutieren und werden als stur angesehen, während Perso-
nen mit hoher Ausprägung Auseinandersetzungen vermei-
den und den Vorschlägen anderer zustimmen, selbst wenn
diese unvernünftig erscheinen.
Geduld Die Skala Geduld erfasst die Tendenz, gelassen zu bleiben
anstatt wütend zu werden. Personen mit niedriger Aus-
prägung in dieser Skala tendieren dazu, ihre Beherrschung
schnell zu verlieren, während Personen mit hoher Aus-
prägung weniger schnell wütend werden.
Gewissenhaftigkeit Personen mit sehr niedrigen Werten in der Gewissen-
haftigkeitsskala scheinen geordnete Umgebungen und ger-
egelte Abläufe Personen gleichgültig zu sein. Sie vermeiden
schwierige Aufgaben oder herausfordernde Ziele, geben sich
auch mit nicht ganz fehlerfreien Arbeiten zufrieden und fällen
Entscheidungen impulsiv und ohne Reflexion.
Im Gegensatz dazu sind Personen mit sehr hohen Werten in
dieser Skala sehr organisiert, arbeiten diszipliniert auf ihre
Ziele hin, streben nach Präzision und Perfektion und denken
lange nach, bevor sie eine Entscheidung treffen.
Organisiertheit Die Skala Organisiertheit erfasst die Tendenz, einer Person
Ordnung anzustreben, insbesondere in der direkten Umge-
bung. Personen mit niedriger Ausprägung in dieser Skala
tendieren dazu, schlampig und planlos vorzugehen, während
Personen mit hoher Ausprägung Ordnung bewahren und bei
Aufgaben eine strukturierte Herangehensweise bevorzugen.
Fleiss Die Skala Fleiss erfasst die Tendenz, hart zu arbeiten. Per-
sonen mit geringer Ausprägung in dieser Skala haben eine
geringe Selbstdisziplin und sind nicht stark leistungsmotiv-
iert, während Personen mit hoher Ausprägung eine starke
Arbeitsmoral haben und bereit sind, sich anzustrengen.
Perfektionismus Die Skala Perfektionismus erfasst die Tendenz, gründlich zu
sein und sich mit Details zu beschäftigen. Personen mit nie-
driger Ausprägung in dieser Skala tolerieren ein paar Fehler
in ihrer Arbeit und tendieren dazu, Details zu vernachlässi-
gen, während Personen mit hoher Ausprägung ihre Arbeit
sorgfältig auf Fehler und Verbesserungsmöglichkeiten zu
überprüfen.
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Besonnenheit Die Skala Besonnenheit erfasst die Tendenz, sorgfältig ab-
zuwägen und schnelle Impulse zu unterdrücken. Personen
mit niedriger Ausprägung in dieser Skala handeln impulsiv
und tendieren dazu, die Konsequenzen nicht zu
berücksichtigen, während Personen mit hoher Ausprägung
ihre Optionen sorgfältig abwägen und dazu tendieren, vor-
sichtig und beherrscht zu sein.
Offenheit für Erfahrung Personen mit sehr niedrigen Werten in der Skala „Offenheit
für Erfahrungen“ lassen sich von Kunstwerken und Natur-
phänomenen wenig beeindrucken, empfinden eine geringe
intellektuelle Neugier, vermeiden das Ausüben von Kreativi-
tät, und fühlen sich von Ideen wenig angezogen, die radikal
oder unkonventionell erscheinen.
Im Gegensatz dazu versinken Personen mit sehr hohen
Werten in dieser Skala gerne in der Schönheit von Kunst
und Natur, sind wissbegierig, nutzen ihre Fantasie im Alltag
und interessieren sich für ungewöhnliche Ideen oder
Menschen.
Sinn für Ästhetik Die Skala Sinn für Ästhetik erfasst die Freude einer Person
an Schönem in der Kunst und in der Natur. Personen mit
niedriger Ausprägung in dieser Skala sehen in Kunstwerken
oder Naturwundern nichts Besonderes, während Personen
mit hoher Ausprägung eine starke Wertschätzung für die un-
terschiedlichsten Kunstformen und Naturwunder aufweisen.
Wissbegierigkeit Die Skala Wissbegierigkeit erfasst die Tendenz, Informatio-
nen über und Erfahrung mit der natürlichen und menschli-
chen Welt zu suchen. Personen mit niedriger Ausprägung in
dieser Skala zeigen geringe Neugier gegenüber Natur- oder
Sozialwissenschaften, während Personen mit hoher Aus-
prägung viel lesen und sich für Reisen interessieren.
Kreativität Die Skala Kreativität erfasst die Präferenz einer Person für
Innovation und Experimente. Personen mit niedriger Aus-
prägung in dieser Skala neigen nicht zu originellen Ideen,
während Personen mit hoher Ausprägung aktiv nach neuen
Lösungen für Probleme suchen und sich auch gerne kün-
stlerisch ausdrücken.
Unkonventionalität Die Skala Unkonventionalität erfasst die Tendenz, das Un-
gewöhnliche zu akzeptieren. Personen mit niedriger Aus-
prägung in dieser Skala meiden exzentrische und nicht-
konforme Personen, während Personen mit hoher Aus-
prägung empfänglich für Ideen sind, die eigenartig oder
radikal erscheinen.
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Zusätzliche Facette
Altruismus vs. Feindseligkeit
Die Skala Altruismus vs. Feindseligkeit erfasst die Tendenz,
sich sympathisch und warmherzig im Umgang mit anderen
zu verhalten. Personen mit hoher Ausprägung vermeiden es,
anderen Leid zuzufügen und verhalten sich schwächeren
oder hilfesuchenden Menschen gegenüber grosszügig,
während Personen mit niedriger Ausprägung gegebenenfalls
in Kauf nehmen, andere zu verletzen und als hartherzig
wahrgenommen werden können.
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Anhang C: Items nach Dimension und Unterskala geordnet
Tabelle C1
Items des HEXACO-PI-R
R Itemlabel Itemnr Itemtext Facette
R Hsinc1 1 Wenn ich von einer Person, die ich nicht mag, etwas will, verhalte ich mich dieser
Person gegenüber sehr net um es zu bekommen. H1: Aufrichtigkeit
R Hsinc2 25 Ich finde überhaupt nichts Verwerfliches daran, Schmeicheleien einzusetzen, um
im Leben weiterzukommen. H1: Aufrichtigkeit
R Hsinc3 49 Ich versuche manchmal, bei anderen Schuldgefühle zu verursachen, damit sie
tun, was ich will. H1: Aufrichtigkeit
Hsinc4 73 Ich würde keine Schmeicheleien benutzen, um eine Gehaltserhöhung zu bekom-
men oder befördert zu werden, auch wenn ich wüsste, dass es erfolgreich wäre. H1 :Aufrichtigkeit
R Hsinc5 97 Wenn ich von jemandem etwas will, lache ich auch noch über dessen schlechtes-
te Witze. H1: Aufrichtigkeit
Hsinc6 121 Ich würde nicht vortäuschen, jemanden zu mögen, nur um diese Person dazu zu
bringen, mir Gefälligkeiten zu erweisen. H1: Aufrichtigkeit
Hsinc7 145 Wenn ich von Leuten etwas will, frage ich sie direct danach, anstatt sie in dieser
Richtung zu manipulieren. H1: Aufrichtigkeit
R Hsinc8 169 Ich bringe oft andere Leute dazu, mir einen Gefallen zu tun, indem ich ihnen das
Gefühl gebe, sie schulden mit etwas. H1: Aufrichtigkeit
R Hfair1 7 Wenn ich wüsste, dass ich niemals erwischt werde, wäre ich bereit, eine Million
zu stehlen. H2: Fairness
Hfair2 31 Ich würde eine Person nicht betrügen, auch wenn diese ein echter Trottel wäre. H2: Fairness
R Hfair3 55 Ich hätte keine Probleme damit, Leute zu betrügen, die es zulassen, dass man
sie betrügt. H2: Fairness
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R Hfair4 79 Ich würde in Versuchung greaten, Diebesgut zu kaufen, wenn ich knapp bei
Kasse wäre. H2: Fairness
Hfair5 103 Ich würde meine Steuern auch dann zahlen, wenn ich mich davor drücken könnte
ohne erwischt zu werden. H2: Fairness
Hfair6 127 Ich würde niemals Bestechungsgeld annehmen, auch wenn es sehr viel wäre. H2: Fairness
R Hfair7 151 Ich würde gerne wissen, wie man Dinge über die Grenze schmuggelt. H2: Fairness
R Hfair8 175 Ich würde in die Versuchung geraten, Falschgeld zu benutzen, wenn ich sicher
sein könnte, damit durchzukommen. H2: Fairness
Hgree1 13 Einen hohen sozialen Status zu haben ist nicht sehr wichtig für mich. H3: Materielle Genügsamkeit
Hgree2 37 Viel Geld zu haben ist nicht besonders wichtig für mich. H3: Materielle Genügsamkeit
R Hgree3 61 Ich ziehe es vor, angesehene, erfolgreiche Leute zu meinen Freunden zu zählen. H3: Materielle Genügsamkeit
R Hgree4 85 Ich würde gerne in einer sehr teuren, angesehenen Nachbarschaft wohnen. H3: Materielle Genügsamkeit
R Hgree5 109 Ich würde gerne dabei gesehen werden, wie ich in einem sehr teuren Auto her-
umfahre. H3: Materielle Genügsamkeit
R Hgree6 133 Ich würde es geniessen, Mitglied in einem exklusiven Kasino zu sein. H3: Materielle Genügsamkeit
R Hgree7 157 Es würde mir viel Freude bereiten, teure Luxusgüter zu besitzen. H3: Materielle Genügsamkeit
R Hgree8 181 Wenn ich durch etwas wahrscheinlich meinen sozialen Status verbessern kann,
nehme ich dafür hohe Risiken in Kauf. H3: Materielle Genügsamkeit
R Hmode1 19 Ich verdiene mehr Einfluss und Macht als die meisten anderen Leute. H4: Selbstbescheidung
Hmode2 43 Ich bin eine ganz normal Person, die nicht besser ist als andere. H4: Selbstbescheidung
Hmode3 67 Ich will nicht, dass andere Leute mich behandeln, als ob ich ihnen überlegen sei. H4: Selbstbescheidung
R Hmode4 91 Ich bin auf vielfältige Art aussergewöhnlich und überlegen. H4: Selbstbescheidung
R Hmode5 115 Manchmal habe ich das Gefühl, dass Gesetze für jemanden wie mich nicht gelten
sollten. H4: Selbstbescheidung
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R Hmode6 139 Ich denke, dass ich mehr Respekt verdiene als ein durchschnittlicher Mensch. H4: Selbstbescheidung
R Hmode7 163 Einige Leute würden sagen, dass ich ein überhöhtes Ego habe. H4: Selbstbescheidung
R Hmode8 187 Ich will, dass alle wissen, dass ich eine wichtige angesehene Person bin. H4: Selbstbescheidung
Efear1 2 Ich hätte Angst, wenn ich bei schlechten Wetterbedingungen verreisen müsste. E1: Furchtsamkeit
R Efear2 26 Wenn es um körperliche Schmerzen geht, bin ich eine harte Person. E1: Furchtsamkeit
R Efear3 50 Es macht mir nichts aus, einige Beulen und Verletzungen davonzutragen. E1: Furchtsamkeit
R Efear4 74 Es stört mich nicht, Arbeiten zu erledigen, die gefährlich sind. E1: Furchtsamkeit
R Efear5 98 Andere sagen, dass ich eine furchtlose Person bin. E1: Furchtsamkeit
Efear6 122 Ich würde alle Sportarten mit hohem Verletzungsrisiko meiden. E1: Furchtsamkeit
Efear7 146 Wenn es um körperliche Gefahren geht, bin ich sehr ängstlich. E1: Furchtsamkeit
R Efear8 170 Selbst in einem Notfall würde ich nicht in Panik geraten. E1: Furchtsamkeit
Eanxi1 8 Ich kann manchmal nichts dagegen machen, dass ich mir über kleine Dinge Sor-
gen mache. E2: Ängstlichkeit
Eanxi2 32 Ich liege oft wach im Bett und mache mir um irgendetwas Sorgen. E2: Ängstlichkeit
Eanxi3 56 Wäre ich Vater bzw. Mutter, würde ich vermutlich dazu neigen, mir viele Sorgen
um meine Kinder zu machen. E2: Ängstlichkeit
R Eanxi4 80 Ich mache mir viel weniger Sorgen als die meisten Leute. E2: Ängstlichkeit
Eanxi5 104 Manchmal bin ich nervös, ohne zu wissen warum. E2: Ängstlichkeit
R Eanxi6 128 Ich habe selten, wenn überhaupt, Schlafprobleme durch Stress oder Angst. E2: Ängstlichkeit
R Eanxi7 152 Ich neige dazu ruhig zu bleiben, auch wenn andere Leute gestresst sind. E2: Ängstlichkeit
Eanxi8 176 Ich werde sehr unruhig, wenn ich auf eine wichtige Entscheidung warte. E2: Ängstlichkeit
Edepe1 14 Ich verlasse mich stark auf andere Leute, wenn ich deprimiert bin. E3: Abhängigkeit
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Edepe2 38 Ohne die emotionale Unterstützung anderer Leute fühle ich mich manchmal
hilflos. E3: Abhängigkeit
Edepe3 62 Wenn ich wegen einer schmerzvollen Erfahrung leide, brauche ich jemanden, der
mich tröstet. E3: Abhängigkeit
R Edepe4 86 Ich kann jede Art persönlichen Leidens allein durchstehen. E3: Abhängigkeit
Edepe5 110 Wenn ich ein Problem habe, mag ich es, Ratschläge von anderen zu erhalten. E3: Abhängigkeit
R Edepe6 134 Ich kann mit schwierigen Situationen umgehen, ohne dass ich emotionale Unter-
stützung von irgendjemandem brauche. E3: Abhängigkeit
Edepe7 158 Wenn ich mir um irgendetwas Sorgen mache, will ich meine Sorgen mit einer an-
deren Person teilen. E3: Abhängigkeit
R Edepe8 182 Ich diskutiere selten meine Probleme mit anderen Leuten. E3: Abhängigkeit
Esent1 20 Ich könnte weinen, wenn ich andere Personen sehe, die weinen. E4: Sentimentalität
Esent2 44 Wenn jemand, den ich gut kenne, unglücklich ist, kann ich den Schmerz dieser
Person fast selber spüren. E4: Sentimentalität
Esent3 68 Ich fühle starke Emotionen, wenn jemand, der mir nahe steht, für eine längere
Zeit weggeht. E4: Sentimentalität
R Esent4 92 Ich verstehe nicht, warum einige Leute bei Hochzeiten so emotional werden. E4: Sentimentalität
Esent5 116 Wenn jemand, der mir nahe steht, um etwas besorgt ist, bin ich auch besorgt. E4: Sentimentalität
R Esent6 140 Andere sagen manchmal, dass ich nicht sensibel in Bezug auf die Gefühle ande-
rer bin. E4: Sentimentalität
R Esent7 164 Ich bleibe emotionslos, selbst in Situationen, in denen die moisten Leute sehr
sentimental sind. E4: Sentimentalität
Esent8 188 Ich werde manchmal ziemlich sentimental, wenn ich über Personen und Orte na-
chdenke, die ich kannte. E4: Sentimentalität
Xsses1 3 Im Allgemeinen bin ich mit mir ziemlich zufrieden. X1: Soziales Selbstvertrauen
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Xsses2 27 Ich bin der Meinung, dass ich manche sympathischen Eigenschaften besitze. X1: Soziales Selbstvertrauen
Xsses3 51 Ich glaube, dass die meisten Menschen einige Aspekte meines Charakters mö-
gen. X1: Soziales Selbstvertrauen
R Xsses4 75 Ich glaube, dass die meisten Menschen lieber mit mir nicht reden wollen. X1: Soziales Selbstvertrauen
R Xsses5 99 Ich bin der Meinung, dass ich nicht beliebt bin. X1: Soziales Selbstvertrauen
R Xsses6 123 Ich glaube, dass die meisten Menschen mich nicht mögen. X1: Soziales Selbstvertrauen
R Xsses7 147 Manchmal bin ich der Meinung, dass ich nutzlos bin. X1: Soziales Selbstvertrauen
R Xsses8 171 Manchmal habe ich den Eindruck, dass ich wertlos bin. X1: Soziales Selbstvertrauen
Xsocb1 9 Ich fühle mich wohl dabei, mich gegenüber Fremden vorzustellen. X2: Soziale Kühnheit
R Xsocb2 33 Bei Gruppentreffen sage ich nur selten meine Meinung. X2: Soziale Kühnheit
Xsocb3 57 In sozialen situationen bin ich gewöhnlich der, der den ersten Schritt macht. X2: Soziale Kühnheit
Xsocb4 81 Wenn ich in einer Gruppe von Leuten bin, bin ich oft derjenige, der im Namen der
Gruppe spricht. X2: Soziale Kühnheit
R Xsocb5 105 In Diskussionen in grossen Gruppen würde ich nur meine Kommentare abgeben,
wenn ich direct danach gefragt werde. X2: Soziale Kühnheit
Xsocb6 129 Ich kann mit peinlichen sozialen situationen besser umgehen als die meisten an-
deren Leute. X2: Soziale Kühnheit
Xsocb7 153 Ich fühle mich sicher, wenn ich eine Gruppe von Leuten anführe. X2: Soziale Kühnheit
R Xsocb8 277 Ich fühle mich nicht ganz behaglich, wenn ich vor einer Gruppe von Leuten
spreche. X2: Soziale Kühnheit
Xsoci1 15 Ich geniesse es, mich mit anderen zu unterhalten, auch wenn es nichts Wichtiges
zu erörtern gibt. X3: Geselligkeit
R Xsoci2 39 Ich vermeide es mit anderen Leuten Small Talk zu halten. X3: Geselligkeit
Xsoci3 63 Ich geniesse es, viele Leute um mich herum zu haben, mit denen ich reden kann. X3: Geselligkeit
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R Xsoci4 87 Wenn ich reise, ziehe ich es vor, alleine zu sitzen, anstatt neben anderen. X3: Geselligkeit
Xsoci5 111 Ich ziehe Berufe, in denen man sich aktiv mit anderen Menschen auseinander-
setzt solchen vor, in denen man alleine arbeitet. X3: Geselligkeit
Xsoci6 135 Das Erste, was ich an einem neuen Ort tue, ist Freundschaften zu schliessen. X3: Geselligkeit
R Xsoci7 159 Ich mag es nicht besonders, auf Parties zu gehen. X3: Geselligkeit
Xsoci8 183 Ich liebe es zu flirten. X3: Geselligkeit
R Xlive1 21 Ich neige dazu, weniger Energie zu haben als die meisten anderen Leute. X4: Lebhaftigkeit
Xlive2 45 Ich bin fast immer voller Energie. X4: Lebhaftigkeit
Xlive3 69 An den meisten Tagen bin ich fröhlich und optimistisch. X4: Lebhaftigkeit
R Xlive4 93 Andere sagen mir oft, dass ich versuchen sollte, etwas fröhlicher zu sein. X4: Lebhaftigkeit
Xlive5 117 Andere haben mich als lebendige und lebhafte Person beschrieben. X4: Lebhaftigkeit
Xlive6 141 Ich neige mehr als andere dazu, die positive Seite einer Situation zu sehen. X4: Lebhaftigkeit
R Xlive7 165 Die meisten Leute sind aufgedrehter und dynamischer als ich es im Allgemeinen
bin. X4: Lebhaftigkeit
R Xlive8 189 Ich fühle selten viel Enthusiasmus über irgendetwas. X4: Lebhaftigkeit
Aforg1 4 Ich habe selten Wut im Bauch, nicht mal gegen Leute, die mich sehr ungerecht
behandelt haben. A1: Nachsichtigkeit
R Aforg2 28 Wenn jemand, der mir gegenüber sehr unhöflich war, auf einmal nett wird, bleibe
ich dieser Person gegenüber noch längere Zeit misstrauisch. A1: Nachsichtigkeit
Aforg3 52 Meine Einstellung gegenüber Personen, die mich schlecht behandelt haben, ist
„vergeben und vergessen“. A1: Nachsichtigkeit
Aforg4 76 Ich kann Dinge vergeben, die die meisten Leute für eine längere Zeit verbittern
würden. A1: Nachsichtigkeit
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Aforg5 100 Ich kann noch immer mit jemandem befreundet sein, der mich in der Vergangen-
heit schlecht behandelt hat. A1: Nachsichtigkeit
Aforg6 124 Ich kann mit jemandem gut auskommen, auch wenn er mein Vertrauen miss-
braucht hat. A1: Nachsichtigkeit
R Aforg7 148 Wenn mich jemand einmal betrogen hat, werde ich dieser Person gegenüber im-
mer misstrauisch bleiben. A1: Nachsichtigkeit
R Aforg8 172 Es fällt mir schwer, jemandem vollkommen zu vergeben, der mit etwas Gemeines
getan hat. A1: Nachsichtigkeit
Agent1 10 Ich mache, wenn überhaupt, nur selten kritische Bemerkungen über andere. A2: Sanftmut
Agent2 34 Ich bin eine sanftmütige und nachsichtige Person. A2: Sanftmut
Agent3 58 Andere sagen manchmal, dass ich eine Perosn bin, die „keiner Fliege etwas zu-
leide tun kann“. A2: Sanftmut
R Agent4 82 Andere sagen mir manchmal, dass ich zu kritisch gegenüber anderen bin. A2: Sanftmut
Agent5 106 Ich akzeptiere im Allgemeinen die Schwächen anderer, ohne mich darüber zu
beschweren. A2: Sanftmut
Agent6 130 Ich neige dazu nachsichtig zu sein, wenn ich andere beurtele. A2: Sanftmut
Agent7 154 Selbst wenn Leute viele Fehler machen, sage ich nur selten etwas Negatives. A2: Sanftmut
R Agent8 178 Ich neige dazu, Leute, die dumme Sachen tun, kritisch zu beurteilen. A2: Sanftmut
R Aflex1 16 Andere sagen mir manchmal, dass ich zu dickköpfig bin. A3: Kompromissbereitschaft
Aflex2 40 Ich kooperiere oft mit anderen Leuten, selbst wenn ich mit ihnen nicht überein-
stimme. A3: Kompromissbereitschaft
R Aflex3 64 Einige Leute haben sich darüber beschwert, dass ich immer alles auf meine eige-
ne Art haben will. A3: Kompromissbereitschaft
R Aflex4 88 Wenn ich weiss, was ich will, bin ich nicht mit weniger zufrieden. A3: Kompromissbereitschaft
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Aflex5 112 Ich bin gewöhnlich ziemlich flexibel in meinen Ansichten, wenn andere Leute mir
nicht zustimmen. A3: Kompromissbereitschaft
R Aflex6 136 Ich kann ein wenig defensiv werden, wenn Leute versuchen. Meine Meinung zu
einem bestimmten Thema zu verändern. A3: Kompromissbereitschaft
R Aflex7 160 Wenn mir andere sagen, dass ich falsch liege, ist meine erste Reaktion, mit ihnen
zu streiten. A3: Kompromissbereitschaft
R Aflex8 184 Es fällt mir schwer, mit anderen einen Kompromiss einzugehen, wenn ich über-
zeugt bin, dass ich Recht habe. A3: Kompromissbereitschaft
R Apati1 22 Es braucht nicht viel, um mich ärgerlich zu machen. A4: Geduld
R Apati2 46 Andere halten mich für jähzornig. A4: Geduld
Apati3 70 Ich werde selten wütend, selbst wenn andere mich ziemlich schlecht behandeln. A4: Geduld
Apati4 94 Die meisten Leute werden schneller ärgerlich als ich. A4: Geduld
Apati5 118 Einige Leute sagen, dass sie mich noch nie ärgerlich gesehen haben. A4: Geduld
R Apati6 142 Es fällt mir schwer, mich zu beherrschen, wenn Leute mich beleidigen. A4: Geduld
R Apati7 166 Ich reagiere sehr ärgerlich, wenn jemand versucht, mich zu betrügen. A4: Geduld
Apati8 190 Andere können mich ansprechen, ohne sich darüber Sorgen machen zu müssen,
in welcher Stimmung ich gerade bin. A4: Geduld
Corga1 5 Ich mag es, meine Sachen an ihrem richtigen Platz aufzubewahren. C1: Organisiertheit
Corga2 29 Ich putze mein Büro oder zuhause ziemlich oft. C1: Organisiertheit
Corga3 53 Ich plane im Voraus und organisiere, damit in letzter Minute kein Gedrängel auf-
kommt. C1: Organisiertheit
R Corga4 77 Mein Zimmer kann ganz schön schmutzig warden, bevor ich es putzen würde. C1: Organisiertheit
Corga5 101 Wenn ich irgendeinen Gegenstand benutzt habe, lege ich ihn sofort wieder an die
richtige Stelle zurück. C1: Organisiertheit C: Organisiertheit
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R Corga6 125 Andere machen oft mit mir zusammen Witze über die Unordentlichkeit meines
Zimmers oder Schreibtisches. C1: Organisiertheit
R Corga7 149 Ich bin nicht gut darin, meine Aktenordner oder Schreibtischschubladen gut zu
organisieren. C1: Organisiertheit
R Corga8 173 Wenn ich arbeite, habe ich manchmal Schwierigkeiten, weil ich desorganisiert
bin. C1: Organisiertheit
Cdili1 11 Wenn ich arbeite, setze ich mir oft ehrgeizige Ziele. C2: Fleiss
Cdili2 35 Ich treibe mich oft selbst sehr stark an, wenn ich versuche, ein Ziel zu erreichen. C2: Fleiss
Cdili3 59 Ich erreiche oft etwas indem ich versuche, mich mehr anzustrengen als andere
Leute. C2: Fleiss
Cdili4 83 Andere nennen mich manchmal arbeitssüchtig oder einen „Workaholic“. C2: Fleiss
R Cdili5 107 Wenn ich mir ein Ziel setze, gebe ich oft auf, bevor ich es erreicht habe. C2: Fleiss
R Cdili6 131 Ich arbeite nur so viel wie nötig, um gerade so durchzukommen. C2: Fleiss
R Cdili7 155 Ich neige dazu aufzugeben, wenn eine Aufgabe sehr schwierig zu sein scheint. C2: Fleiss
R Cdili8 179 Ich neige dazu, es lange aufzuschieben, bevor ich ernsthaft mit der Arbeit an ei-
nem Projekt anfange. C2: Fleiss
Cperf1 17 Oft kontrolliere ich meine Arbeit mehrfach, um alle Fehler zu finden. C3: Perfektionismus
R Cperf2 41 Wenn ich an irgendetwas arbeite, beachte ich kleine Details nicht allzu sehr. C3: Perfektionismus
Cperf3 65 Ich versuche immer fehlerfrei zu arbeiten, auch wenn es Zeit kostet. C3: Perfektionismus
Cperf4 89 Andere nennen mich oft einen Perfektionisten. C3: Perfektionismus
R Cperf5 113 Ich mag meine Zeit nicht damit verschwenden, eine Arbeit, die schon gut genug
ist, weiter zu perfektionieren. C3: Perfektionismus
R Cperf6 137 Es ist mir egal, ob das was ich schreibe, Rechtschreibungs- oder Zeichenset-
zungsfehler hat. C3: Perfektionismus
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Angewandte Psychologie
Cperf7 161 Wenn ich Zahlen berechne, überprüfe ich alles sorgfältig, um sicherzugehen,
dass ich keine Fehler mache. C3: Perfektionismus
Cperf8 185 Selbst wenn ich einen persönlichen Brief schreibe, lese ich ihn noch mal durch,
um sicherzugehen, dass darin keine Fehler sind. C3: Perfektionismus
Cprud1 23 Andere sagen, dass ich gut darin bin, meine Impulse unter Kontrolle zu halten. C4: Besonnenheit
R Cprud2 47 Ich treffe Entscheidungen eher aus dem Bauch heraus als durch sogfältiges
Nachdenken. C4: Besonnenheit
R Cprud3 71 Ich mache viele Fehler, weil ich nicht nachdenke, bevor ich handele. C4: Besonnenheit
Cprud4 95 Ich lasse nicht zu, dass meine Impulse mein Verhalten dominieren. C4: Besonnenheit
Cprud5 119 Ich denke sorgfältig nach, bevor ich etwas tue, das gefährlich oder ungesund sein
könnte. C4: Besonnenheit
Cprud6 143 Ich halte mich gewöhnlich zurück, bevor ich etwas tue, was ich später bereuen
könnte. C4: Besonnenheit
R Cprud7 167 Manchmal tue ich aus einem Impuls heraus Dinge, die sich später als unklug her-
ausstellen. C4: Besonnenheit
R Cprud8 191 Ich ziehe es vor, das zu tun, was mir gerade in den Sinn kommt, anstatt an einem
Plan festzuhalten. C4: Besonnenheit
R Oaesa1 6 Der Besuch einer Kunstausstellung würde mich ziemlich langweilen. O1: Sinn für Ästhetik
Oaesa2 30 Ich neige mehr als andere Leute dazu, die Schönheit der Natur zu schätzen. O1: Sinn für Ästhetik
R Oaesa3 54 Ich würde meine Zeit nicht damit verbringen, einen Gedichtband zu lesen. O1: Sinn für Ästhetik
Oaesa4 78 Wenn ich die Gelegenheit dazu hätte, würde ich gerne ein Konzert mit klassischer
Musik besuchen. O1: Sinn für Ästhetik
R Oaesa5 102 Ich geniesse es nicht sonderlich, Skulpturen anzusehen. O1: Sinn für Ästhetik
R Oaesa6 126 Der Besuch einer Theateraufführung gehört nicht zu den Dingen, die mir Spass
machen. O1: Sinn für Ästhetik
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Angewandte Psychologie
Oaesa7 150 Manchmal mag ich es, einfach nur dem Wind zuzusehen, wie er durch die Bäume
bläst. O1: Sinn für Ästhetik
Oaesa8 174 Ich kann viel Zeit damit verbringen, ein Gemälde, das ich mag, zu studieren. O1: Sinn für Ästhetik
Oinqu1 12 Ich bin daran interessiert, etwas über die Geschichte und Politik anderer Länder
zu lernen. O2: Wissbegierigkeit
R Oinqu2 36 Ich finde Natur-Dokumentationen im Fernsehen sehr langweilig. O2: Wissbegierigkeit
Oinqu3 60 Ich mag es, Landkarten von anderen Orten zu betrachten. O2: Wissbegierigkeit
Oinqu4 84 Ich kenne die Hauptstädte vieler Länder. O2: Wissbegierigkeit
Oinqu5 108 Ich würde gerne die Ruinen alter Zivilisationen besuchen. O2: Wissbegierigkeit
R Oinqu6 132 Ich wäre von einem Buch über die Geschichte der Wisenschaft und Technik sehr
gelangweilt. O2: Wissbegierigkeit
Oinqu7 156 Ich mag es, über wissenschaftliche Entdeckungen auf dem Laufenden zu bleiben. O2: Wissbegierigkeit
R Oinqu8 180 Ich habe es noch nie wirklich gemocht, eine Enzyklopädie durchzublättern. O2: Wissbegierigkeit
R Ocrea1 18 Ich ziehe es vor, Dinge so zu tun, wie ich sie schon immer getan habe, anstatt
meine Zeit mit der Suche nach einem neuen Weg zu verschwenden. O3: Kreativität
R Ocrea2 42 Ich wünsche mir einen Beruf, der Routine verlangt, anstatt einen der Kreativität
erfordert. O3: Kreativität
Ocrea3 66 Ich glaube, ich könnte einige gute Ideen für Werbespots im Fernsehen entwi-
ckeln. O3: Kreativität
Ocrea4 90 Ich hätte es gerne zum Beruf, Comicstrips oder Karikaturen zu zeichnen. O3: Kreativität
Ocrea5 114 Ich habe oft Probleme gelöst, indem ich neue Ideen verwendet habe, an die an-
dere Leute noch nicht gedacht haben. O3: Kreativität
Ocrea6 138 Ich würde es geniessen, ein Kunstwerk zu schaffen, etwa einen Roman, ein Lied
oder ein Gemälde. O3: Kreativität
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Ocrea7 162 Man hat mir schon oft gesagt, dass ich eine gute Vorstellungskraft habe. O3: Kreativität
R Ocrea8 186 Ich halte mich nicht für einen künstlerischen oder kreativen Menschen. O3: Kreativität
Ounco1 24 Ich mag es, Meinungen zu hören, die anders sind als die der meisten Leute. O4: Unkonventionalität
R Ounco2 48 Ich denke, dass es Zeitverschwendung ist, radikalen Ideen Aufmerksamkeit zu
schenken. O4: Unkonventionalität
Ounco3 72 Andere beschreiben mich manchmal als unkonventionell. O4: Unkonventionalität
R Ounco4 96 Ich würde es vermeiden, mit Leuten Zeit zu verbringen, die ungewöhnliche Mei-
nungen haben. O4: Unkonventionalität
Ounco5 120 Ich mag Leute, die unkonventionelle Ideen haben. O4: Unkonventionalität
Ounco6 144 Ich halte mich selber für eine etwas exzentrische Person. O4: Unkonventionalität
Ounco7 168 Die meisten Leute würden einige meiner Überzeugungen für ziemlich merkwürdig
halten. O4: Unkonventionalität
R Ounco8 192 Ich finde es langweilig, über Philosophie zu diskutieren. O4: Unkonventionalität
Alt1 193 Ich bin ein weichherziger Mensch. Altruismus
Alt2 194 Ich würde mich schrecklich fühlen, wenn ich jemanden verletzen müsste. Altruismus
Alt3 195 Ich habe Mitgefühl mit Menschen, die weniger Glück haben als ich. Altruismus
Alt4 196 Ich versuche, Notleidende grosszügig zu unterstützen. Altruismus
Alt5 197 Ich versuche, die Gefühle anderer zu respektieren. Altruismus
R Alt6 198 Mir gefällt der Gedanke, dass nur die Starken überleben sollten. Altruismus
R Alt7 199 Es würde mich nicht stören, jemandem zu schaden, den ich nicht mag. Altruismus
R Alt8 200 Man hält mich für einen hartherzigen Menschen. Altruismus
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Anmerkung. Die Items sind sortiert nach Dimension und Unterskala aufgelistet. R bedeutet, dass es sich um ein Item handelt,
das in der Auswertung umgepolt wird. Die erste Stelle des Itemlabels gibt Auskunft darüber, welcher Dimension das Item ange-
hört, die nächsten vier Stellen geben die jeweilige Facette an. Die erste Stelle der Spalte „Facette“ bezeichnet die Dimension: H = Ehrlichkeit-
Bescheidenheit, E = Emotionalität, X = Extraversion, A = Verträglichkeit, C = Gewissenhaftigkeit, O = Offenheit für Erfahrung. Die zweite Stelle gibt die
Unterskala an, wobei die Unterskalen innerhalb jeder Dimension mit einer Zahl zwischen 1 und 4 bezeichnet sind, z.B. H1 (Fairness) oder H4 (Selbst-
bescheidung). Die Itemnummer entspricht der Position des Items im Fragebogen. Die letzten acht Items entsprechen der zusätzlichen Facette Altruis-
mus.
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Anhang D: Interkorrelationen der HEXACO-PI-R Unterskalen
Tabelle D1
Interkorrelationen der Unterskalen
Fair
ne
ss
Mate
rielle
Gen
üg
-
sam
keit
Selb
stb
escheid
ung
Fu
rchts
am
keit
Ängstlic
hkeit
Abhä
ngig
keit
Sentim
en
talit
ät
Sozia
les S
elb
stv
er-
tra
uen
Sozia
le K
üh
nh
eit
Geselli
gkeit
Leb
haft
igkeit
Nachsic
htigkeit
Sanft
mut
Kom
pro
-
mis
sb
ere
itschaft
Ged
uld
Org
aniis
ert
heit
Fle
iss
Perf
ektio
nis
mus
Beson
ne
nh
eit
Sin
n f
ür
Ästh
etik
Wis
sbe
gie
rigkeit
Kre
ativität
Unko
nve
ntio
nalit
ät
Altru
ism
us v
s.
Fein
dselig
keit
Aufrichtigkeit .47 .43 .37 -.04 -.13 -.13 .06 .09 -.03 -.08 .07 .02 .13 .13 .13 .12 .12 .11 .10 .11 .04 .06 .03 .31
Fairness .36 .38 .12 -.06 -.02 .12 .14 .01 -.04 .08 .10 .19 .21 .19 .22 .24 .21 .28 .09 .05 -.02 -.13 .40
Materielle Genügsamkeit .56 .07 -.01 .01 .12 -.01 -.17 -.18 -.07 .07 .17 .16 .15 -.03 -.06 .01 .03 .16 .03 -.01 .04 .34
Selbstbescheidung .16 .03 .11 .22 -.02 -.28 -.06 -.09 .09 .29 .35 .18 .06 -.07 .03 .06 .05 -.06 -.19 -.18 .43
Furchtsamkeit .30 .29 .22 -.13 -.29 -.12 -.25 -.17 .01 .01 -.13 .03 -.17 .09 .11 -.00 -.22 -.19 -.22 .16
Ängstlichkeit .35 .33 -.47 -.38 -.17 -.43 -.09 -.03 -.14 -.38 -.10 -.16 .16 -.19 -.00 -.16 -.11 -.05 .07
Abhängigkeit .44 -.06 -.09 .26 -.04 -.27 -.04 .02 -.20 -.06 -.16 -.02 -.17 .06 -.12 -.07 -.04 .21
Sentimentalität .02 -.06 .22 .08 -.05 .21 .09 -.04 .00 .01 .08 -.08 .22 -.05 .09 .03 .51
Soziales Selbstvertrauen .46 .42 .59 .16 .06 .16 .29 .17 .28 -.08 .21 .03 .11 .13 -.00 .16
Soziale Kühnheit .49 .56 .15 -.17 -.00 .08 .08 .30 -.12 -.02 .09 .17 .30 .24 -.04
Geselligkeit .54 .14 .03 .15 .10 -.03 .10 -.16 -.12 -.01 .01 .11 .08 .11
Lebhaftigkeit .21 .04 .09 .21 .14 .35 -.15 -.03 .07 .08 .23 .12 .11
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Fair
ne
ss
Mate
rielle
Gen
üg
-
sam
keit
Selb
stb
escheid
ung
Fu
rchts
am
keit
Ängstlic
hkeit
Abhä
ngig
keit
Sentim
en
talit
ät
Sozia
les S
elb
stv
er-
tra
uen
Sozia
le K
üh
nh
eit
Geselli
gkeit
Leb
haft
igkeit
Nachsic
htigkeit
Sanft
mut
Kom
pro
-
mis
sb
ere
itschaft
Ged
uld
Org
aniis
ert
heit
Fle
iss
Perf
ektio
nis
mus
Beson
ne
nh
eit
Sin
n f
ür
Ästh
etik
Wis
sbe
gie
rigkeit
Kre
ativität
Unko
nve
ntio
nalit
ät
Altru
ism
us v
s.
Fein
dselig
keit
Nachsichtigkeit .37 .35 .46 -.04 .05 .08 .04 .04 .09 .08 .05 .16
Sanftmut .46 .51 .00 -.04 .05 .16 .07 .01 .02 -.06 .42
Kompromissbereitschaft .45 .06 -.03 -.05 .17 .01 .01 -.07 -.19 .26
Geduld .06 .12 -.01 .41 .04 .09 .03 -.03 .22
Organisiertheit .39 .34 .35 .01 .01 -.05 -.16 .04
Fleiss .25 .30 .07 .13 .15 .04 .04
Perfektionismus .34 .08 .07 .01 -.07 .11
Besonnenheit -.03 .11 -.04 -.18 .10
Sinn für Ästhetik .41 .48 .39 .22
Wissbegierigkeit .33 .32 .05
Kreativität .49 .13
Unkonventionalität .07
Altruismus vs. Feindseligkeit
Anmerkung. N = 1864; Korrelationen zwischen Unterskalen, die derselben Dimension angehören sind hellgrau hinterlegt.
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Anhang E: Explorative Faktorenanalyse über alle Items des HEXACO-PI-R
Tabelle E1
Mustermatrix der Hauptachsenanalyse mit Promax-Rotation
Itemlabel
2
(H)
3
(E)
1
(X)
4
(A)
6
(C)
5
(O)
Hsinc1 .30
Hsinc2 .50 -.21
Hsinc3 .53
Hsinc4 .38
Hsinc5 .53
Hsinc6 .43
Hsinc7 .29
Hsinc8 .54
Hfair1 .52 .22
Hfair2 .28
Hfair3 .49
Hfair4 .36 .26
Hfair5 .28
Hfair6 .28
Hfair7 .30 .22
Hfair8 .41 .26
Hgree1 .22
Hgree2 .43 -.20 -.22
Hgree3 .59
Hgree4 .60
Hgree5 .66
Hgree6 .56
Hgree7 .64
Hgree8 .66
Hmode1 .60
Hmode2 .37
Hmode3 .31
Hmode4 .46 -.27
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Itemlabel
2
(H)
3
(E)
1
(X)
4
(A)
6
(C)
5
(O)
Hmode5 .44
Hmode6 .56
Hmode7 .42
Hmode8 .63
Efear1 .33
Efear2
Efear3 .22 -.20
Efear4 .28
Efear5 .28 -.28
Efear6 .20
Efear7 .36
Efear8 .36 -.22
Eanxi1 .50 -.26
Eanxi2 .36 -.34
Eanxi3 .40
Eanxi4 .43 -.29
Eanxi5 .33 -.31
Eanxi6 .29 -.32
Eanxi7 .32 -.35
Eanxi8 .45
Edepe1 .47
Edepe2 .56
Edepe3 .61
Edepe4 .41 .27
Edepe5 .34
Edepe6 .50
Edepe7 .56 .34
Edepe8 .38 .44
Esent1 .46
Esent2 .47 .24
Esent3 .51
Esent4 .37 .27
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Itemlabel
2
(H)
3
(E)
1
(X)
4
(A)
6
(C)
5
(O)
Esent5 .48
Esent6 .22 .42 .23
Esent7 .27 .51 .30
Esent8 .52 .22
Xsses1 .53
Xsses2 .24 .40
Xsses3 .39
Xsses4 .59
Xsses5 .59
Xsses6 .56
Xsses7 -.24 .54
Xsses8 -.24 .54
Xsocb1 .60
Xsocb2 .56 -.22
Xsocb3 .20 .50
Xsocb4 -.22 .47
Xsocb5 .47 -.21
Xsocb6 .33
Xsocb7 -.24 .50
Xsocb8 .44
Xsoci1 .33 .57
Xsoci2 .55
Xsoci3 -.25 .33 .58
Xsoci4 .45
Xsoci5 .23 .55
Xsoci6 -.20 .26 .57
Xsoci7 .46
Xsoci8 -.27 .40
Xlive1 -.21 .55
Xlive2 .58
Xlive3 .65
Xlive4 .61
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Itemlabel
2
(H)
3
(E)
1
(X)
4
(A)
6
(C)
5
(O)
Xlive5 .21 .61
Xlive6 .44 .30
Xlive7 .62 -.22
Xlive8 .46 .20
Aforg1 -.22 .52
Aforg2 .25
Aforg3 .47
Aforg4 .46
Aforg5 .41
Aforg6 .45
Aforg7 .29
Aforg8 .40
Agent1 .51
Agent2 .26 .59
Agent3 .27 .47
Agent4 .44
Agent5 .46
Agent6 .51
Agent7 .51
Agent8 .35
Aflex1 .34
Aflex2 .31
Aflex3 .24 .30 -.22
Aflex4 -.25
Aflex5 .35
Aflex6 .22
Aflex7 .20 .29
Aflex8 .35
Apati1 -.22 .21 .48
Apati2 .24 .29
Apati3 -.22 .62
Apati4 .61
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Itemlabel
2
(H)
3
(E)
1
(X)
4
(A)
6
(C)
5
(O)
Apati5 .55
Apati6 -.21 .48
Apati7 .39
Apati8 .27 .30
Corga1 .57
Corga2 .42
Corga3 .54
Corga4 .45
Corga5 .50
Corga6 .48
Corga7 .46
Corga8 .21 .48
Cdili1 .43 .20
Cdili2 .21 .42
Cdili3 .45
Cdili4 .36
Cdili5 .32 .34
Cdili6 .41
Cdili7 -.25 .29 .30
Cdili8 .21 .36
Cperf1 -.26 .47
Cperf2 .46
Cperf3 -.26 .52
Cperf4 .60
Cperf5 .33
Cperf6 .29
Cperf7 .51
Cperf8 .34
Cprud1 .46 .20
Cprud2 .39
Cprud3 .47
Cprud4 .40 .26
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Itemlabel
2
(H)
3
(E)
1
(X)
4
(A)
6
(C)
5
(O)
Cprud5 .44
Cprud6 .28 .33
Cprud7 -.21 .35
Cprud8 .45
Oaesa1 .54
Oaesa2 .36
Oaesa3 .47
Oaesa4 .48
Oaesa5 .54
Oaesa6 .23 .41
Oaesa7 .43
Oaesa8 .60
Oinqu1 .41
Oinqu2 .29
Oinqu3 .31
Oinqu4
Oinqu5 .42
Oinqu6 -.28 .35
Oinqu7 .44
Oinqu8 .40
Ocrea1 .23 -.21 .31
Ocrea2 .24 .41
Ocrea3 -.24 .36
Ocrea4 .44
Ocrea5 .41
Ocrea6 .60
Ocrea7 .39
Ocrea8 .36
Ounco1 .44
Ounco2 .31
Ounco3 .49
Ounco4 .22 .37
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Itemlabel
2
(H)
3
(E)
1
(X)
4
(A)
6
(C)
5
(O)
Ounco5 .51
Ounco6 -.32 .22
Ounco7 -.26 .33
Ounco8 .53
Alt1 .49 .26
Alt2 .20 .34
Alt3 .22 .36 .23
Alt4 .23 .30
Alt5 .27 .27 .23 .20
Alt6 .43 .24
Alt7 .42
Alt8 .33 .31 .23
Anmerkung. N = 1864; H = Ehrlichkeit-Bescheidenheit, E = Emotionalität, X = Extraversion, A =
Verträglichkeit, C = Gewissenhaftigkeit, O = Offenheit für Erfahrungen; Extraktionsmethode:
Hauptachsen-Faktorenanalyse; Rotationsmethode: Promax mit Kaiser-Normalisierung; Ladun-
gen < .20 sind nicht aufgeführt.
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Anhang F: Explorative Faktorenanalyse innerhalb jeder Dimension
In den folgenden 6 Tabellen (je eine für jede Dimension) sind die Facetten jeweils grau hinter-
legt. Nebenladungen, die höher oder gleich sind, sind fett gedruckt.
Tabelle F1: Mustermatrix der Items der Dimension Ehrlichkeit-Bescheidenheit
Itemlabel 1
Aufrichtigkeit
2
Fairness
3
Mat. Genügsamkeit
4
Selbstbescheidung
Hsinc1 .58
Hsinc2 .57
Hsinc3 .49
Hsinc4 .47
Hsinc5 .61
Hsinc6 .59
Hsinc7 .46
Hsinc8 .50
Hfair1 .73
Hfair2 .33
Hfair3 .40
Hfair4 .68
Hfair5 .44
Hfair6 .38
Hfair7 .51
Hfair8 .87
Hgree1 .31
Hgree2 .62
Hgree3 .39 .27
Hgree4 .77
Hgree5 .64
Hgree6 .21 .54
Hgree7 .88
Hgree8 .36 .25
Hmode1 .68
Hmode2 .65
Hmode3 .28
Hmode4 .73
Hmode5 .37 .38
Hmode6 .74
Hmode7 .42
Hmode8 .32 .44
Anmerkung. N = 1864; Extraktionsmethode: Hauptachsen-Faktorenanalyse; Rotationsmethode:
Promax mit Kaiser-Normalisierung; Ladungen < .20 sind nicht aufgeführt.
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Tabelle F2: Mustermatrix der Items der Dimension Emotionalität.
Itemlabel 1
Furchtsamkeit
2
Ängstlichkeit
3
Abhängigkeit
4
Sentimentalität
Efear1 .32 .26
Efear2 .48
Efear3 .57
Efear4 .68
Efear5 .47
Efear6 .62 -.20
Efear7 .73
Efear8 .36 .24
Eanxi1 .70
Eanxi2 .79
Eanxi3 .44 .20
Eanxi4 .58
Eanxi5 .59
Eanxi6 .66
Eanxi7 .33 .25
Eanxi8 .41
Edepe1 .53
Edepe2 .34 .48
Edepe3 .70
Edepe4 .65
Edepe5 .40
Edepe6 .62
Edepe7 .65
Edepe8 -.21 .56
Esent1 .54
Esent2 .61
Esent3 .45
Esent4 -.20 .47
Esent5 .21 .44
Esent6 .49
Esent7 .55
Esent8 .25 .42
Anmerkung. N = 1864; Extraktionsmethode: Hauptachsen-Faktorenanalyse; Rotationsmethode:
Promax mit Kaiser-Normalisierung; Ladungen < .20 sind nicht aufgeführt.
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Tabelle F3: Mustermatrix der Items der Dimension Extraversion
Itemlabel 1
Soz. Selbstvertrauen
2
Soziale Kühnheit
3
Geselligkeit
4
Lebhaftigkeit
Xsses1 .44 .24
Xsses2 .51
Xsses3 .51
Xsses4 .63
Xsses5 .74
Xsses6 .78
Xsses7 .35 -.28 .61
Xsses8 .38 -.27 .61
Xsocb1 .48 .24
Xsocb2 .69
Xsocb3 .35 .33
Xsocb4 .81
Xsocb5 .70
Xsocb6 .34
Xsocb7 .65
Xsocb8 .69
Xsoci1 .72
Xsoci2 .52
Xsoci3 .73
Xsoci4 .40
Xsoci5 .37
Xsoci6 .57
Xsoci7 .47
Xsoci8 .38
Xlive1 .70
Xlive2 -.29 .81
Xlive3 .79
Xlive4 .30 .48
Xlive5 .47 .21
Xlive6 .53
Xlive7 .30 .34
Xlive8 .20 .26
Anmerkung. N = 1864; Extraktionsmethode: Hauptachsen-Faktorenanalyse; Rotationsmethode:
Promax mit Kaiser-Normalisierung; Ladungen < .20 sind nicht aufgeführt.
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Tabelle F4: Mustermatrix der Items der Dimension Verträglichkeit
Itemlabel 1
Nachsichtigkeit
2
Sanftmut
3
Kompromissbereit-
schaft
4
Geduld
Aforg1 .59
Aforg2 .57
Aforg3 .63
Aforg4 .50
Aforg5 .64
Aforg6 .63
Aforg7 .68
Aforg8 .74
Agent1 .45
Agent2 .56
Agent3 .58
Agent4 .26
Agent5 .45
Agent6 .60
Agent7 .60
Agent8 .22 .23
Aflex1 .49
Aflex2 .25
Aflex3 .67
Aflex4 .30
Aflex5 .34
Aflex6 -.21 .27
Aflex7 .40
Aflex8 .43
Apati1 .77
Apati2 .20 .46
Apati3 .72
Apati4 .73
Apati5 .28 .44
Apati6 .50
Apati7 .28 .21
Apati8 .37
Anmerkung. N = 1864; Extraktionsmethode: Hauptachsen-Faktorenanalyse; Rotationsmethode:
Promax mit Kaiser-Normalisierung; Ladungen < .20 sind nicht aufgeführt.
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Tabelle F5: Mustermatrix der Items der Dimension Gewissenhaftigkeit
Itemlabel 1
Organisiertheit
2
Fleiss
3
Perfektionismus
4
Besonnenheit
Corga1 .70
Corga2 .68 -.22
Corga3 .47
Corga4 .78
Corga5 .66
Corga6 .78
Corga7 .56
Corga8 .43 .27
Cdili1 .69
Cdili2 .72
Cdili3 .60
Cdili4 .54
Cdili5 .60
Cdili6 .57
Cdili7 .61
Cdili8 .32 .38 -.21
Cperf1 .69
Cperf2 .60
Cperf3 .72
Cperf4 .24 .59
Cperf5 .51
Cperf6 .28
Cperf7 .50
Cperf8 .43
Cprud1 .53
Cprud2 .22 .44
Cprud3 .45
Cprud4 .58
Cprud5 .22 .43
Cprud6 .60
Cprud7 .69
Cprud8 .20 .30
Anmerkung. N = 1864; Extraktionsmethode: Hauptachsen-Faktorenanalyse; Rotationsmethode:
Promax mit Kaiser-Normalisierung; Ladungen < .20 sind nicht aufgeführt.
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Tabelle F6: Mustermatrix der Items der Dimension Offenheit für Erfahrungen
Itemlabel 1
Sinn für Ästhetik
2
Wissbegierigkeit
3
Kreativität
4
Unkonventionalität
Oaesa1 .78
Oaesa2
Oaesa3 .61
Oaesa4 .60
Oaesa5 .68
Oaesa6 .62
Oaesa7 .35
Oaesa8 .72
Oinqu1 .56
Oinqu2 .33
Oinqu3 .53
Oinqu4 .49
Oinqu5 .20 .37
Oinqu6 .70
Oinqu7 .62
Oinqu8 .51
Ocrea1 .30
Ocrea2 .31 .30
Ocrea3 .64
Ocrea4 .27 .40
Ocrea5 .49
Ocrea6 .59 .28
Ocrea7 .50
Ocrea8 .22 .48
Ounco1 .59
Ounco2 .38
Ounco3 .27 .47
Ounco4 .63
Ounco5 .70
Ounco6 .36
Ounco7 .21 .20
Ounco8 .31 .28
Anmerkung. N = 1864; Extraktionsmethode: Hauptachsen-Faktorenanalyse; Rotationsmethode:
Promax mit Kaiser-Normalisierung; Ladungen < .20 sind nicht aufgeführt.
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Anhang G: Zusammensetzung der Stichprobe
Tabelle G1
Stichprobe nach Alterskategorie
Alterskategorie N in %
10-19 93 5.0
20-29 421 22.6
30-39 648 34.8
40-49 475 25.5
50-59 204 10.9
60-69 20 1.1
70-79 3 0.2
Anmerkung. N (alle) = 1864.
Tabelle G2
Stichprobe nach höchstem Bildungsabschluss
Bildungsabschluss N in %
kein Bildungsabschluss 0 0
bis maximal 7 Jahre obligatorische Schule 0 0
obligatorische Schule (Real-, Sekundar-, Bezirks-, Orientierungsschule, Pro-,
Untergymnasium, Sonderschule) 63 3.4
1-j. Vorlehre, allg.bildende Schule, 10. Schuljahr, Berufswahlschule, Haus-
haltslehrjahr, Sprachschule, Sozialjahr, o.ä. 2 0.1
2- bis 3-jährige Diplommittelschule, Verkehrsschule, Fachmittelschule FMS
oder ähnliche Ausbildung 2 0.1
Berufliche Grundbildung (Anlehre, 2-4j. Berufslehre oder Vollzeitberufsschu-
le, Handelsdiplom, Lehrwerkstätte o.ä.) 393 21.1
Gymnasiale Maturität, Lehrkräfte-Seminar (für Kindergarten, Primarschule,
Handarbeit, Hauswirtschaft) 170 9.1
Berufs- oder Fachmaturität 166 8.9
Höhere Fach-/Berufsausbildung mit eidg. Fachausweis, Diplom, Meisterdip-
lom, Höhere Fachschule (2 J. VZ o. 3 J. TZ) 55 3.0
Höhere Fachschule (Vorgänger Fachhochschulen, z.B. HTL, HWV, HFG,
HFS) inklusive Nachdiplome (2 J. VZ o. 3 J. TZ) 368 19.7
Bachelor (Universität, ETH, Fachhochschule, pädagogische Hochschule) 44 2.4
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Master, Lizentiat, Diplom, Staatsexamen, Nachdiplom (Universität, ETH,
Fachhochschule, pädagogische Hochschule) 427 22.9
Doktorat, Habilitation 58 3.1
keine Angabe 116 -
Anmerkung. N (alle) = 1864; Fälle ohne Angabe sind nicht Teil der prozentualen Aufteilung.
Tabelle G3
Stichprobe nach beruflicher Position
Berufliche Position N in %
Sachbearbeiter/-in 279 15.0
Fachspezialist/-in 601 32.2
untere Führungsstufe (z.B. Teamleitung) 220 11.8
mittlere Führungsstufe (z.B. Abteilungs- / Bereichsleitung) 167 9.0
obere Führungsstufe (z.B. Geschäftsleitung / CEO) 79 4.2
keine Angabe 518 -
Anmerkung. N (alle) = 1864; Fälle ohne Angabe sind nicht Teil der prozentualen Aufteilung.
Tabelle G4
Stichprobe nach Wirtschaftszweig
Wirtschaftszweig N in %
Land- und Forstwirtschaft, Fischerei 1 0.1
Verarbeitendes Gewerbe / Herstellung von Waren 161 8.6
Energieversorgung 7 0.4
Wasserversorgung; Abwasser- und Abfallentsorgung und Beseitigung von
Umweltverschmutzungen 1 0.1
Energie und Wasser (alte Plattform) 8 0.4
Baugewerbe / Bau 66 3.5
Handel; Instandhaltung und Reparatur von Motorfahrzeugen 75 4.0
Verkehr und Lagerei 25 1.3
Gastgewerbe / Beherbergung und Gastronomie 42 2.3
Information und Kommunikation 28 1.5
Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen 134 7.2
Grundstücks- und Wohnungswesen 2 0.1
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Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienst-
leistungen 76 4.1
Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen 114 6.1
Öffentliche Verwaltung, Verteidigung; Sozialversicherung 134 7.2
Erziehung und Unterricht 142 7.6
Gesundheits- und Sozialwesen 249 13.4
Kunst, Unterhaltung und Erholung 2 0.1
Erbringung von sonstigen Dienstleistungen 318 17.1
keine Angabe 279 -
Anmerkung. N (alle) = 1864; Fälle ohne Angabe sind nicht Teil der prozentualen Aufteilung.