40
E I Z E R A R M E E HANDBUCH Social Media Stand August 2018

Handbuch Social Media der Armee - Schweizer Armee · Es ersetzt das «Social Media-Handbuch für die Schweizer Armee» vom August 2013. Weil aktuell vor allem Facebook gelebt und

  • Upload
    others

  • View
    4

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Handbuch Social Media der Armee - Schweizer Armee · Es ersetzt das «Social Media-Handbuch für die Schweizer Armee» vom August 2013. Weil aktuell vor allem Facebook gelebt und

S

WISS ARMED FORCES

SWIS

S A

RM

ED

FO

RC

ES

SWIS

S AR

M

ED FORCES

SWISS AR

ME

D F

OR

CE

S

SW

ISS

AR

ME

D F

OR

CE

S

SWIS

S

ARMED FORCES

SW

ISS AR MED FORCES

SW

ISS

ARM

ED FOR

CE

S

SW

ISS

AR

ME

D FORCES

ARMEE SUISSE

AR

ME

E S

UIS

SE

AR

ME

E S

UIS

S

E

AR

ME

E S

UIS

SE

AR

ME

E S

UIS

SE

ARMEE SUISSE

AR

MEE

SUISS

E

AR

ME E SUIS

SE

ARME

E S

UIS

SE

ESERCITO SVIZZERO

ESERCITO SVIZZERO

ESE

RCITO SVIZZERO

ESERCITO

SV

IZZ

ER

O

ESERCITO SVIZZERO

ES

ERCITO SVIZZERO

ESE

R

CITO SVIZ

ZERO

ESERC ITO SVIZZERO

SCHWEIZER ARMEE

SC

HW

EIZ

E

R A

RM

EE

SC

HW

EIZ

ER

ARM

EE

SCHWEIZER AR

ME

E

SC

HW

EIZ

ER

AR

ME

E

SCHWEIZER A

RME

E

SCHWE

IZE

R A

RM

EEARM

EE

SU

ISSE

ESERC ITO SVIZ

ZE

R

O

S CHW

EIZ

E

R ARME E

S CHWEIZER ARMEE

HANDBUCH

Social MediaStand August 2018

Page 2: Handbuch Social Media der Armee - Schweizer Armee · Es ersetzt das «Social Media-Handbuch für die Schweizer Armee» vom August 2013. Weil aktuell vor allem Facebook gelebt und

Inhalt

1 Einleitung 2

1.1 Chancen und Risiken 2

1.2 Ein Wort an die Kommandanten und Chefs 3

1.3 Social Media in Operationen/Einsätzen 3

2 Aufbau eines Auftrittes 4

3 Einrichten des Social Media-Auftrittes 5

3.1 Allgemeine Kontodaten, E-Mail-Adresse 6

3.2 Passwort 6

3.3 Benennung 6

3.4 Visuelle Aufbereitung 6

3.5 Kurze Beschreibung/Info/Bio 7

3.6 Einstellungen 9

3.7 Anbinden von 3rd Party Apps 10

3.8 Schliessen eines Auftritts 10

4 Content 11

4.1 Grundsätze für Beiträge 11

4.2 Sprache und Tonalität 12

4.3 Content-Mix 12

4.4 Aktualität 15

4.5 Emotionen 16

5 Beitragstypen 17

5.1 Text 17

5.2 Bilder 18

5.3 Videos 20

5.4 Drucksachen online: ePaper 21

ImpressumHandbuch Social Media der Armee 2. Fassung, Stand August 2018

HerausgeberSchweizer Armee Kommunikation VerteidigungStauffacherstrasse 65/Gebäude 31bCH-3003 BernTelefon +41 58 464 52 17E-Mail [email protected]

Page 3: Handbuch Social Media der Armee - Schweizer Armee · Es ersetzt das «Social Media-Handbuch für die Schweizer Armee» vom August 2013. Weil aktuell vor allem Facebook gelebt und

1

6 Community 22

6.1 Dialog und Interaktion 22

6.2 Anfragen 24

6.3 Liken, folgen, kommentieren und teilen 25

6.4 Hashtags 25

6.5 Shitstorm 26

7 Zehn Grundsätze für Facebook-Auftritte 27

8 Monitoring 28

8.1 Abonnenten-Angaben 28

8.2 Reichweite 28

8.3 Beiträge 28

9 Kommunikationsregeln 29

9.1 Informationsschutz 29

9.2 Metadaten 31

9.3 Daten- und Persönlichkeitsschutz 31

9.4 Anlagenschutz 33

9.5 Urheberrechte 33

9.6 Aussenwirkung 34

9.7 Verbot von Extremismus, Rassismus und Sexismus 34

9.8 Politische Äusserungen 35

9.9 Werbung und Erwähnung von Sponsoren 35

9.10 Bezahlte Reichweite 35

9.11 Übernahme durch Dritte 35

9.12 Verstösse 35

10 Empfehlungen für Nutzer von Social Media 36

PremediaZentrum elektronische Medien ZEM

Für spezifische Anliegen zum ThemaE-Mail [email protected]

MitarbeitKdo Op (FGG 3/9), Fachof (Maj) Samuel Ebneter, Fachof (Maj) Andreas Rohner, Fachof (Maj) Christoph Widmer, Hptm Michael Backes, Fachof (Hptm) Daniel Seckler

Bei Fragen oder für Verbesserungsvorschläge wenden Sie sich bitte an die Kommunikation Verteidigung.

Page 4: Handbuch Social Media der Armee - Schweizer Armee · Es ersetzt das «Social Media-Handbuch für die Schweizer Armee» vom August 2013. Weil aktuell vor allem Facebook gelebt und

2

1 Einleitung

Social Media haben an Bedeutung gewonnen. Die unmittelbare Informations-

verbreitung, verbunden mit dem direkten Austausch zwischen dem Absender und

dem Empfänger der Information, ist attraktiv und auch für die Schweizer Armee

eine Chance. Social Media haben ein paar ganz eigene, spezielle Gesetzmässigkeiten,

die es zu berücksichtigen gilt. Nebst den Chancen des schnellen, direkten Informati-

onsaustausches, der modernen Kommunikation untereinander sowie der Förderung

des Zusammenhalts bestehen auch Risiken wie die Preisgabe vertraulicher Informati-

onen oder Empörungswellen. Mit Social Media verwischen die Grenzen zwischen

der klassischen internen und externen Kommunikation. Social Media sind ein

öffentlicher Raum. Die Beiträge können weiterverbreitet werden und sie bleiben im

Internet auffindbar.

Die Kommunikation der Schweizer Armee will den Dialog mit und innerhalb der

Truppe vermehrt auf Social Media leben. Als Teil des Sicherheitsverbundes Schweiz

hat sie etwas zu erzählen – auch über die Social Media-Kanäle. Für die Umsetzung

sind vor allem die geschulten Kommunikationsspezialisten verantwortlich.

Dieses Handbuch soll den Machern von Auftritten von Miliz- und/oder Berufs-

formationen Tipps und Hinweise zum Gebrauch der neuen Medien geben. Es soll als

Leitfaden dienen, um den Umgang mit Social Media zu erleichtern sowie Leitplan-

ken setzen, die den besonderen Anforderungen im Umfeld der Armee Rechnung

tragen. Es ersetzt jedoch keine Schulung oder Praxiserfahrung in der Anwendung

von Social Media.

Dieses Handbuch vermittelt allgemeine Praxis-Tipps, unabhängig von Betriebs-

systemen und Social Media-Plattformen. Es ersetzt das «Social Media-Handbuch für

die Schweizer Armee» vom August 2013. Weil aktuell vor allem Facebook gelebt

und auch ein Facebook-Auftritt für alle Formationen mit Komm-Zellen verlangt wird,

sind entsprechende Praxis-Tipps mit dem Logo markiert.

1.1 Chancen und Risiken

Social Media-Auftritte haben Chancen und Risiken:

Chancen

• Möglichkeit für Feedback und damit zur Verbesserung

• Dialogfähigkeit beweisen und gegebenfalls auch erklären

• Begeisterung wecken/teilen

• Entkräftung von Vorurteilen

• Austausch und Vernetzung

Risiken

• Informationsabfluss

• Frustration bei nicht erfüllter Erwartung

• Verlangt Ausdrucksfähigkeit

• Immer im Sinne des Kommandanten?

• Im schlimmsten Fall: Shitstorm

Page 5: Handbuch Social Media der Armee - Schweizer Armee · Es ersetzt das «Social Media-Handbuch für die Schweizer Armee» vom August 2013. Weil aktuell vor allem Facebook gelebt und

3

1.2 Ein Wort an die Kommandanten und Chefs

Die Kommunikations-Spezialisten erstellen und pflegen für Ihre Formation einen Social

Media-Auftritt. Für die Inhalte sind Sie als Kommandant und Chef verantwortlich. Sie

als Verantwortungsträger geben die Texte, Bilder und Filme zur Publikation frei oder

delegieren diese Kompetenz an Ihren Kommunikations- oder Informationsverantwort-

lichen. Sie als Kommandant und Chef sind zuständig für die Einhaltung der Vorschrif-

ten zum Informations- und Datenschutz sowie des Grundsatzes in der (Truppen-)Kom-

munikation, wonach jeder und jede in der Armee sich einzig und allein in seinem Zu-

ständigkeitsbereich und zu seinem Zuständigkeitsbereich äussern darf.

Social Media haben das Nutzungsverhalten von Medienkonsumenten beeinflusst. Die

Inhalte sind geprägt von Bildern. Textlich sind Kürze und Prägnanz verlangt, was für

Sicherheits- und Militärthemen nicht immer einfach ist. Gelingt es Ihnen, die Geschich-

te in drei bis fünf Sätzen zu erzählen?

1.3 Social Media in Operationen/Einsätzen

Über den Gebrauch von Social Media während Operationen und Einsätzen der Schwei-

zer Armee entscheidet der einsatzführende Kommandant. Massgebend sind die Aus-

führungen zur Kommunikation im entsprechenden Operations- oder Einsatzbefehl.

Bei Einsätzen gilt in der Regel: Nur offiziell Publiziertes (in der Regel von Komm V) darf weiterverbreitet werden.

Page 6: Handbuch Social Media der Armee - Schweizer Armee · Es ersetzt das «Social Media-Handbuch für die Schweizer Armee» vom August 2013. Weil aktuell vor allem Facebook gelebt und

4

2 Aufbau eines Auftrittes

Social Media-Auftritte sind nach der Massgabe des Kommunikationsbefehls im Rah-

men der Armeebefehlsgebung für Formationen mit Kommunikationsspezialisten eine

Pflicht. Bevor Sie als Kommunikationsspezialist sich an die Erstellung einer Social Me-

dia-Plattform machen, überlegen Sie sich und klären Sie in einem Konzept zuhanden

Ihres Kommandanten in jedem Fall folgende Punkte:

• Was ist das Ziel der Social Media-Präsenz, was möchten Sie erreichen? • Welche Zielgruppen möchten Sie ansprechen? • Was bieten Sie Ihren Abonnenten, was ist der Mehrwert Ihres Kanals? • Über welche Inhalte verfügen Sie, welche Art von Beiträgen möchten Sie veröffent-

lichen? • Wie viel Zeit steht für die Betreuung des Auftrittes zur Verfügung? • Wer bewirtschaftet den Kanal regelmässig – auch längerfristig? • Wie soll der Kanal bekannt gemacht werden? • Wie sieht die Exit-Strategie aus?

Generell gilt:

Der Auftritt von Institutionen soll über dem Auftritt von Einzelpersonen stehen. Dem

persönlichen Blog eines Kommandanten vorzuziehen ist ein Auftritt der Formation –

denn der Kommandant wechselt, die Formation aber bleibt bestehen und ihr Auftritt

muss fortgeführt werden können. Als Teil einer Regierungsorganisation ist die Konti-

nuität über das persönliche Engagement zu stellen.

Sprechen Sie Ihr Vorhaben mit der vorgesetzten Kommandostufe ab und informieren

Sie die Triage der Kommunikation Verteidigung nach der Erstellung. Bauen Sie kein

Versuchs- oder Fake-Profil auf. Studieren Sie zuvor die Nutzungsregeln der jeweili-

gen Plattform.

Ankündigung mit der Kernbotschaft.

Page 7: Handbuch Social Media der Armee - Schweizer Armee · Es ersetzt das «Social Media-Handbuch für die Schweizer Armee» vom August 2013. Weil aktuell vor allem Facebook gelebt und

5

3 Einrichten des Social Media-Auftrittes

Im Folgenden werden die wichtigsten Einstellungen für die Einrichtung des Social Me-

dia-Auftrittes beschrieben. Damit die Aktualität der Anleitungen auf Ebene Plattform

gewährleistet ist, verweisen wir an dieser Stelle auf die Startanleitungen der einzel-

nen Plattformen.

Für Facebook-Anfänger ist die Unterscheidung zwischen Profil, Seite und Gruppe nicht

immer einfach.

Profil Ein Profil steht für eine echte Person und wird von dieser alleine verwaltet. Ein Profil habe ich als private Person angelegt, mit meinem echten und vollständigen Namen sowie mit meiner E-Mail-Adresse. Ich kann mich mit diesem Profil einloggen. Im Profil kann ich eine Seite (Page), eine Veranstaltung oder eine Gruppe anlegen. Ein Profil ist persönlich und nicht übertragbar. Hingegen kann ich ein privates Profil in eine Seite umwandeln.

Seite Eine Seite (Page) ermöglicht einer militärischen Formation, etwas zu teilen. Die Bearbeitung einer Seite ist übertragbar: Sie wird von einer oder mehreren Personen verwaltet, die ein privates Profil haben. Eine Facebook-Seite kann ausserdem mit einem Business Account erstellt werden, der nicht mit einer privaten Person verknüpft ist.

Für die militärische Formation erstellen wir – basierend auf dem Pro-fil – eine Seite und wählen «Unternehmen, Organisation oder Insti-tutionen» und als Kategorie «Regierungsinstitution». Eine Seite kann von Personen mit einem Facebook-Profil mit einem «Like» oder einem Abonnement verfolgt werden. Diese Profile bilden vor allem das Publikum der Seite. Die Inhalte der Seite können aber auch ohne «Like» oder Abonnement von einem Nutzer konsumiert werden.

Gruppe Gruppen erlauben es, sich mit Menschen – wie beispielsweise der Familie, Kollegen, Teammitgliedern oder anderen Leuten mit gleichen Interessen – zu verbinden. Gruppen sind Bereiche, die es ermöglichen, Updates, Fotos, Videos oder Dokumente zu posten. Des Weiteren kann man anderen Mitgliedern Nachrichten schicken. Weder offene noch geschlossene Gruppen dürfen für dienstliche Zwecke verwendet werden.

Page 8: Handbuch Social Media der Armee - Schweizer Armee · Es ersetzt das «Social Media-Handbuch für die Schweizer Armee» vom August 2013. Weil aktuell vor allem Facebook gelebt und

6

3.1 Allgemeine Kontodaten, E-Mail-Adresse

Für das Aufsetzen wird eine private E-Mail-Adresse (keine militärische mil.admin-Adres-

se) verwendet. Denken Sie an die Verfügbarkeit über die Dienstzeit hinaus. Wir emp-

fehlen, eine Funktionsadresse bei einem E-Mail-Anbieter einzurichten. Logins und Pass-

wörter sind redundant beim jeweiligen Kommandanten und beim Verantwortlichen

für die Bewirtschaftung des Social Media-Auftrittes abgelegt.

3.2 Passwort • Vermeiden Sie Namen, das Geburtsdatum oder andere Informationen, die mit

der eigenen Person, der Formation oder dem genutzten Konto zusammenhängen. • Vermeiden Sie Begriffe, die aus einem Wörterbuch stammen oder stammen könnten. • Sie sollten mindestens vier Arten von Schreibweisen/Sonderzeichen verwenden.

Damit sind Gross- und Kleinschreibung, Buchstaben, Nummern und Sonderzeichen

wie !@#%$*~;. gemeint. • Geben Sie dem Passwort eine Länge von mindestens zehn Zeichen. • Verwenden Sie niemals dasselbe Passwort für verschiedene Konten/Zugänge. • Wechseln Sie das Passwort regelmässig (mindestens alle sechs Monate).

3.3 Benennung

Die Account- und Seitennamen haben dem Namen der Formation zu entsprechen (in

der Sprache der jeweiligen Formation). Bestehende Auftritte sind nach Möglichkeit

anzupassen.

Beispiele • Nicht Log Bat X, sondern Logistikbataillon X; • Nicht Infanterie Bataillon X, sondern Infanteriebataillon X.

3.4 Visuelle Aufbereitung

3.4.1 Profilbild

Das Profilbild zeigt die Identität des Absenders und ist das reichweitenstärkste Element

des Auftrittes. Als militärischer Verband zeigen wir ausschliesslich den freigestellten

farbigen Badge (Typ A wie auf dem Ausgänger) des Truppenkörpers.

Es sind nur die offiziellen Versionen des Badges zu verwenden. Ein Link auf die Bild-

dateien ist auf www.lms.admin.ch/truppenkomm, Seite Social Media, hinterlegt. Die

Badges auf dem Server des Zentrums für elektronische Medien (ZEM) werden regel-

mässig aktualisiert, verzichten Sie deshalb darauf, eine lokale Kopie zu machen und

holen Sie bei Bedarf über diesen Link den aktuellsten Badge. Die Verwendung von

Badges der Schweizer Armee zu kommerziellen Zwecken ist verboten.

Das Profilbild auf Facebook ist quadratisch und misst 180×180 Pixel.

Page 9: Handbuch Social Media der Armee - Schweizer Armee · Es ersetzt das «Social Media-Handbuch für die Schweizer Armee» vom August 2013. Weil aktuell vor allem Facebook gelebt und

7

3.4.2 Coverbild

Das Coverbild ergänzt – zusammen mit dem Seitennamen und dem Profilbild – die

Identität der Formation auf der Plattform. Wir setzen das Bild gezielt ein, um den Auf-

trag der Formation zu kommunizieren.

• Foto ohne Text • Keine Collagen • Vermitteln der Kernkompetenz/des Grundauftrages der Formation • Resultate oder Arbeiten zeigen – keine identifizierbaren Einzelpersonen

Das Coverbild misst 820×310 Pixel.

Musterbeispiel einer Facebook-Seite mit dem Badge als Profilbild, ausgeschriebener Benennung und Coverbild.

3.5 Kurze Beschreibung/Info/Bio

Die kurze Beschreibung/Info/Bio(-grafie) ist ein essentieller Bestandteil des Auftritts

und vermittelt dem Nutzer zwei Sachverhalte: • Dies ist ein offizieller Auftritt; • Name und Grundauftrag der Formation.

Gleichzeitig kann die Formation auf diese Weise die Erwartungshaltungen der Nutzer

steuern. Inhaltliche Vorgaben: • Vollständiger Name der Formation; • Kurze und prägnante Umschreibung des Grundauftrages; • Wenn nicht an anderer Stelle vorgesehen/möglich: Verweis auf die nächsthöhere,

dauerbesetzte Kanzlei (z. B. der Schule oder des Grossen Verbandes).

Page 10: Handbuch Social Media der Armee - Schweizer Armee · Es ersetzt das «Social Media-Handbuch für die Schweizer Armee» vom August 2013. Weil aktuell vor allem Facebook gelebt und

8

Die Story oder Biografie des Panzersappeurbataillons 1.

Page 11: Handbuch Social Media der Armee - Schweizer Armee · Es ersetzt das «Social Media-Handbuch für die Schweizer Armee» vom August 2013. Weil aktuell vor allem Facebook gelebt und

9

3.6 Einstellungen

3.6.1 Zugriff für übergeordnete Stellen

Oberstes Ziel ist die Account-Sicherheit, der Schutz der eigenen Auftritte und ein Mo-

nitoring der Auftritte der Armee. Mittelfristig werden übergeordnete Reports für eine

weitere Verbesserung der Inhalte und der zielgruppengerechten Ansprache bereitge-

stellt. Zudem soll die Möglichkeit genutzt werden, Armeebotschaften breit zu streuen.

Damit die Arbeit mit den Accounts langfristig sichergestellt werden kann, ist den Ver-

antwortlichen aus der Komm-Zelle des vorgesetzten Verbandes der Seitenzugriff zu

gewähren.

Auf Stufe Armee wird der Business Manager von Facebook zur sicheren Verwaltung

der verschiedenen Facebook-Seiten verwendet. Die Kommunikation Verteidigung wird

über den Business Manager den Zugriff auf Ihre Facebook-Seite beantragen.

3.6.2 Notifications abstellen

Wir empfehlen, die Benachrichtigungen abzustellen. Das gilt sowohl für etwaige im

Einsatz stehende native Apps der Social Media-Plattformen als auch für E-Mail-Be-

nachrichtigungen.

3.6.3 Zielgruppeneinschränkungen

Wir möchten einem möglichst breiten Publikum offenstehen. Einzige Einschränkung

der Zielgruppe ist deshalb für die Länderauswahl vorzunehmen: wir empfehlen, auf

die Schweiz einzugrenzen.

3.6.4 Bewertungen/Kommentare

Wir sind offen für Feedback, möchten dieses aber direkt auf unseren Beiträgen haben

und nicht als öffentliche Bewertungen. Aus diesem Grund lassen wir Kommentarfunk-

tionen offen und stellen – wo möglich – Reviews und Bewertungen ab.

3.6.5 Impressum und Netiquette

Wir wollen als Absender erkenn- und kontaktierbar sein. Entsprechend geben wir im

Impressum die vollständige Bezeichnung der Formation, eine Post- und eine E-Mail-Ad-

resse sowie den Short-Link zur offiziellen Webseite an. Grosse Verbände, Bataillone

und Abteilungen verfügen über eine eigene URL zur Armee-Webseite, die mit «www.

armee.ch» beginnt (z. B. www.armee.ch/rttg-bat-4 oder www.armee.ch/mech-bat-17).

Bei der Postadresse verweisen wir auf eine ständig besetzte Kanzlei und nicht auf die

private oder geschäftliche Adresse des Kommandanten oder des Kommunikationsspe-

zialisten. Wenn die Formation selbst nicht über eine dauerbesetzte Kanzlei verfügt,

verweisen wir auf die nächsthöhere, dauerbesetzte Kanzlei (z. B. der Schule oder des

Grossen Verbandes). Das Gleiche gilt für die E-Mail-Adresse.

Zudem weisen wir die Nutzer auf die Netiquette der Schweizer Armee hin:

www.armee.ch/netiquette.

Textbeispiel:

Für diese Facebook-Seite gilt die Netiquette der Schweizer Armee (www.armee.ch/

netiquette). Beiträge, die gegen diese Regeln verstossen, werden gelöscht.

Page 12: Handbuch Social Media der Armee - Schweizer Armee · Es ersetzt das «Social Media-Handbuch für die Schweizer Armee» vom August 2013. Weil aktuell vor allem Facebook gelebt und

10

3.7 Anbinden von 3rd Party Apps

Im Hinblick auf mögliche zukünftige Entwicklungen und den zusätzlichen Aufwand

für die Bewirtschaftung empfehlen wir, auf die Verwendung von Drittanbietern (so

genannte 3rd Party Apps wie z. B. HootSuite, SproutSocial, Buffer, IFTTT, Fanpagekar-

ma) zur Bewirtschaftung von Social Media zu verzichten.

Dies betrifft sämtliche Prozesse im Zusammenhang mit Social Media, so insbesondere:

Content Creation, Content Publishing, Content Distribution, Monitoring, Reporting,

Assignments oder Automationen.

3.8 Schliessen eines Auftritts

Sollte ein Account nicht mehr benötigt werden – beispielsweise infolge Auflösung

der Formation oder wegen Übernahme und missbräuchlicher Nutzung durch eine Ge-

genseite –, ist die Kommunikation Verteidigung unmittelbar zu informieren. Sie ent-

scheidet über eine Zusammenführung mit einem anderen Auftritt oder die Löschung.

Abschliessen und sagen, wie es weitergeht: Beispiel des FU Bat 15, das im Zuge der WEA aufgelöst wurde.

Page 13: Handbuch Social Media der Armee - Schweizer Armee · Es ersetzt das «Social Media-Handbuch für die Schweizer Armee» vom August 2013. Weil aktuell vor allem Facebook gelebt und

11

4 Content

4.1 Grundsätze für Beiträge

Kommunizieren Sie auch auf Social Media-Plattformen offen, ehrlich, wertschätzend

und glaubwürdig. Verdeutlichen Sie die Hintergründe für Ihr Handeln, schaffen Sie

Identifikationsmöglichkeiten, Glaubwürdigkeit und Transparenz. Erzählen Sie Ge-

schichten, vermitteln Sie Menschen und Emotionen. Überladen Sie nicht: Grundsätz-

lich sollte jeder Beitrag dem Prinzip «one post, one message» folgen und eine der –

idealerweise im Kommunikationskonzept der eigenen Formation definierten – Bot-

schaften der Formation transportieren.

Offen, ehrlich: Auch für sachliche Kritik hat es Platz.

Page 14: Handbuch Social Media der Armee - Schweizer Armee · Es ersetzt das «Social Media-Handbuch für die Schweizer Armee» vom August 2013. Weil aktuell vor allem Facebook gelebt und

12

4.2 Sprache und Tonalität

Grundsätzlich ist die Sprache auf Social Media-Plattformen informeller als in der klas-

sischen Medienarbeit. Es gilt, für alle Nutzer verständliche Formulierungen zu wählen

und die Sprache einfach zu halten. Um auch militärferne Nutzer zu erreichen, sollten

Abkürzungen, auch wenn sie in der Schweizer Armee gebräuchlich sind, grundsätzlich

vermieden und Begriffe immer ausgeschrieben werden. • Bezüglich Ansprache ist zu empfehlen, grundsätzlich die Du-Form zu verwenden.

Sprechen Nutzer uns mit «Sie» an, dann siezen wir zurück. Im Zweifelsfall wählen

wir als Regierungsorganisation das «Sie». • Emoticons und Anglizismen sollten zurückhaltend verwendet werden. • Die Hauptsprache von Milizverbänden gilt auch für die jeweiligen Social Media-Auf-

tritte. Ab Stufe Grosser Verband ist auf einen ausgewogenen Sprachen-Mix zu ach-

ten. Sprachversionen können nach der Übersetzung nachgeliefert werden.

4.3 Content-Mix

Der Inhalt der Social Media-Kommunikation muss auf die Kommunikationsbedürfnis-

se der Zielgruppen angepasst sein und entsprechend entwickelt werden. Die im Soci-

al Media-Konzept definierten Ziele werden durch eine Mischung der Inhalts- und Bei-

tragstypen erreicht. Dabei gilt es, eine zielgerichtete Aufteilung der folgenden drei

Inhaltstypen zu definieren.

4.3.1 Information

Dieser Inhaltstyp wird dazu genutzt, um wichtige und interessante Informationen zu

teilen. Dies sind beispielsweise: • Personen in Aktion: Wie wird geübt und gearbeitet? • Die Besonderheit der eigenen Formation: Was hebt sie von anderen ab?

(Bedenken Sie jedoch, dass einzigartige Fähigkeiten zu den schutzwürdigen

Informationen zählen könnten.) • Wo sind Begegnungen mit der Öffentlichkeit geplant? Zeit- und Ortsangaben.

Textbeitrag mit Nutzen für den AdA.

Page 15: Handbuch Social Media der Armee - Schweizer Armee · Es ersetzt das «Social Media-Handbuch für die Schweizer Armee» vom August 2013. Weil aktuell vor allem Facebook gelebt und

13

4.3.2 Unterhaltung

Die Nutzer von Social Media erwarten, dass sie nicht nur informiert, sondern auch un-

terhalten werden. Aus diesem Grund gilt es, einen Infotainment-Ansatz zu wählen,

welche informative Inhalte in unterhaltender Form transportieren. Neue und spannen-

de, aber auch regelmässige Beiträge sorgen für Unterhaltung und führen dazu, dass

sich die Nutzer die Beiträge gerne ansehen und teilen. • Emotionen: Humorvolle und soziale Momente der Formation; • Eindrückliche Momente/Landschaften/Leistungen einfangen.

Ein Gag für Insider: Beitrag mit Humor.

Page 16: Handbuch Social Media der Armee - Schweizer Armee · Es ersetzt das «Social Media-Handbuch für die Schweizer Armee» vom August 2013. Weil aktuell vor allem Facebook gelebt und

14

4.3.3 Interaktion

Durch die Gestaltung des Beitrages kann aktiv die Meinung der Community erfragt

und auf einen Dialog abgezielt werden. Die Interaktion erfolgt wertschätzend und

auf Augenhöhe. Auf konkrete Fragen werden – wenn möglich zeitnah – Antworten

geliefert; mehr dazu unter Kapitel 6, Community.

Wettbewerbe laden zum Reagieren ein. (Vorher unbedingt die Details definieren und in Teilnahmebedingungen offenlegen.)

Aufruf zum Mitmachen oder «Call to act»: Beispiel des Log Bat 101

Page 17: Handbuch Social Media der Armee - Schweizer Armee · Es ersetzt das «Social Media-Handbuch für die Schweizer Armee» vom August 2013. Weil aktuell vor allem Facebook gelebt und

15

4.4 Aktualität

Erfolgreiche Social Media-Auftritte leben von der Aktualität. Die Beiträge zeigen Er-

eignisse, die gerade stattfinden oder erst kürzlich stattgefunden haben. Im militäri-

schen Kontext sind Echtzeit-Informationen aber problematisch, weshalb Live-Streams

grundsätzlich untersagt sind. Zum Schutz der Truppe sollten Beiträge nur mit Verzö-

gerung publiziert werden.

Die Militärmusik hält ihr Publikum auf dem Laufenden.

Page 18: Handbuch Social Media der Armee - Schweizer Armee · Es ersetzt das «Social Media-Handbuch für die Schweizer Armee» vom August 2013. Weil aktuell vor allem Facebook gelebt und

16

4.5 Emotionen

Die Social Media leben von aussagekräftigen und emotionalen Beiträgen. Generell ge-

lingen die Auftritte, wenn eine Mischung aus sachlicher Information und Humor ent-

steht. Beiträge mit einer starken Interaktion können gewinnbringend sein.

Personalien interessieren und ein Abschied ist immer auch mit Emotionen verbunden.

Spannung erzeugen mit einem Cliffhanger.

Trauer und Anteilnahme bei Unglücken.

Page 19: Handbuch Social Media der Armee - Schweizer Armee · Es ersetzt das «Social Media-Handbuch für die Schweizer Armee» vom August 2013. Weil aktuell vor allem Facebook gelebt und

17

5 Beitragstypen

Unterschiedliche Beitragstypen besitzen unterschiedliche Stärken und Schwächen, wel-

che für den Erfolg eines Beitrages bedacht werden müssen.

5.1 Text • Geeignet für Bild- und Videobeschreibungen, Medienmitteilungen, Teaser,

Interviews usw. • Der Text sollte kurz gehalten werden. • Bilder- und Videobeschreibungen müssen zwingend einen Bezug zu den Aufnah-

men haben (Gefahr von so genannter Text-/Bild-Schere). • Ironie und Sarkasmus können missverstanden werden und sind deswegen zu

vermeiden.

Leserführung zu Beginn eines Auftrittes.

Page 20: Handbuch Social Media der Armee - Schweizer Armee · Es ersetzt das «Social Media-Handbuch für die Schweizer Armee» vom August 2013. Weil aktuell vor allem Facebook gelebt und

18

5.2 Bilder • Beispielsweise Stimmungsbilder, Porträts, Fotoreportagen, Grafiken. • Der Qualität von Bildmaterial muss Beachtung geschenkt werden. Dazu zählen

beispielsweise die Bildschärfe, Belichtung, störendes Bildrauschen usw. • Als geeignete Sujets gelten beispielsweise Fotos von AdA im Einsatz, Schlüsselmittel

(sofern nicht klassifiziert), Fahrzeuge und technische Geräte, Interaktion mit zivilen

Partnern oder der Bevölkerung, Landschaftsaufnahmen usw., welche keine schutz-

würdigen Informationen freigeben. • Aus Gründen der Authentizität und der Glaubwürdigkeit ist auf sämtliche Manipula-

tion am Bild zu verzichten (kein Abdecken, kein Verpixeln). • Es gibt keine Bilder ohne Legende bzw. Begleittext. • Die Aufnahmen sollen die Dynamik wiedergeben. Dazu müssen die Motive auf

den Bildern gross abgebildet sein und Menschen in Bewegung zeigen. Die Bilder

sollen nicht von ausserhalb einer Gruppe gemacht werden, sondern von innerhalb

der Gruppe; so wird dem Betrachter ein Dabei-Sein vermittelt.

Für Bilder, die im Bereich Neuigkeiten gepostet werden, empfiehlt sich eine Grösse

von 1200×900 Pixel. Wo die Bilder als Medienrohstoff und zur Weiterverwendung in

druckfähiger Auflösung angeboten werden, sollte ein Download-Angebot über die

Webseite der Formation im CMS erfolgen.

Ein gutes Bild, verbunden mit den besten Wünschen zum WK.

Page 21: Handbuch Social Media der Armee - Schweizer Armee · Es ersetzt das «Social Media-Handbuch für die Schweizer Armee» vom August 2013. Weil aktuell vor allem Facebook gelebt und

19

Packende Bilder sichern die Aufmerksamkeit des Publikums.

Page 22: Handbuch Social Media der Armee - Schweizer Armee · Es ersetzt das «Social Media-Handbuch für die Schweizer Armee» vom August 2013. Weil aktuell vor allem Facebook gelebt und

20

5.3 Videos • Beispielsweise Stimmungsvideos, Porträts, Reportagen, Dokumentationen. • Der Qualität von Videomaterial ist Beachtung zu schenken. Verwackelte Aufnahmen,

minderwertige Tonqualität, unscharfe Szenen, unruhiger Hintergrund usw. haben

keinen Platz. Dies bedeutet in den meisten Fällen einen erheblichen Aufwand. • Aus Gründen der Authentizität und der Glaubwürdigkeit ist auf sämtliche

Manipulation am Bewegtbild zu verzichten (kein Abdecken, kein Verpixeln). • Die Länge des Videos wird durch manche Social Media-Plattformen begrenzt.

Grundsätzlich sollten die Videobeiträge kurz gehalten werden, da die Aufmerksam-

keitsspanne des Betrachters eher kurz ist. Auch wenn die Videodauer vom Inhalt ab-

hängt, empfiehlt sich eine maximale Dauer von 30 Sekunden. • Weil eine wachsende Anzahl von Social Media-Nutzern Videos ohne Ton betrachtet

und aus Gründen der Barrierefreiheit sollte Gesprochenes untertitelt werden. • Interessant können auch Aufnahmen mittels Videodrohne sein. Bei diesem Mit-

tel sind die rechtlichen Vorschriften für den Einsatz von Multikoptern zu beachten

(www.bazl.admin.ch/rpas). • Merkblätter Filmtipps und Verwendung von Musik beachten (abrufbar unter

www.lms.admin.ch/truppenkomm). • Auf den Social Media-Plattformen der Armee ist ein Livestream grundsätzlich verbo-

ten. Ausnahmen bewilligt in besonderen Fällen die Kommunikation Verteidigung

(z. B. erleben Sie den Brückenschlag live).

Wir empfehlen das Hochladen in bestmöglicher Qualität (1920×1080 Pixel oder

1280×720 Pixel); Wichtig ist das Seitenverhältnis von 16:9. Youtube passt die Quali-

tät des Videostreams an, das heisst je nach Internetverbindung werden Inhalte von

der Standardauflösung (z. B. 240 Pixel oder 360 Pixel) bis HD-Qualität wiedergegeben.

Die Armee zeigt in Videos, was sie kann und tut: Einsatz des Bergepanzers Büffel.

Page 23: Handbuch Social Media der Armee - Schweizer Armee · Es ersetzt das «Social Media-Handbuch für die Schweizer Armee» vom August 2013. Weil aktuell vor allem Facebook gelebt und

21

5.4 Drucksachen online: ePaper

Die Armee bietet elektronische Publikationen im portablen Dokumentenformat (PDF)

ausschliesslich auf dem CMS zum Download an. Die PDF sollten die Vorgaben bezüg-

lich Accessibility (Barrierefreiheit) erfüllen. Es ist auf das «Gewicht» des PDF zu achten

und ein Kompromiss zwischen Darstellungsqualität und Dateigrösse zu finden.

PDF-Publikationen werden auf dem Webauftritt der Armee publiziert. Ein URL-Shortener wie bit.ly oder goo.gl hilft beim Vertrieb über Social Media.

Page 24: Handbuch Social Media der Armee - Schweizer Armee · Es ersetzt das «Social Media-Handbuch für die Schweizer Armee» vom August 2013. Weil aktuell vor allem Facebook gelebt und

22

6 Community

6.1 Dialog und Interaktion

Mit ihren Social Media-Auftritten haben die Formationen das Ziel, mit Fans und der

Community zu kommunizieren. Dialog und Interaktionen sind deshalb erwünscht. Die-

se entstehen durch ehrliche und interessant gestaltete Posts. Das heisst auch, dass eine

gewisse Beteiligung an der Community notwendig ist. Das kann sein: Liken, Teilen, Fol-

gen, Kommentieren, auf Fragen antworten und Verlinken.

Positive Reaktionen sollten durch Interaktion verstärkt werden. Bei negativen Reakti-

onen oder Wortmeldungen gibt es folgende Reaktionsmöglichkeiten:

• Abgrenzen, distanzieren • Relativieren, einordnen • Entschuldigen • Entgegenkommen • Schweigen • Melden und löschen

Beobachten Sie eine Diskussion eine gewisse Zeit, evtl. verteidigt ein Fan Ihre Organi-

sation. Vermeiden Sie einen belehrenden Ton.

Beispiel eines positiven Dialoges zwischen VBS und SRF Meteo auf Twitter.

Page 25: Handbuch Social Media der Armee - Schweizer Armee · Es ersetzt das «Social Media-Handbuch für die Schweizer Armee» vom August 2013. Weil aktuell vor allem Facebook gelebt und

23

Die Reaktionszeiten sind für die verschiedenen Social Media-Plattformen unterschied-

lich. Es gilt: so rasch wie möglich. In der Armee reagieren wir in der Regel innert drei

Stunden am Tag und auf Mitteilungen in der Nacht unmittelbar am nächsten Morgen.

Ausserhalb der Dienstzeit ist der Chef Kommunikation des Grossen Verbandes für die

Bewirtschaftung des Kanals verantwortlich. Mit dem Ende der Dienstzeit muss die In-

formation durchgegeben werden, wann der Account wieder aktiv bewirtschaftet wird

(nächster ADF). Für Anfragen wird auf die Adresse des Grossen Verbandes verwiesen.

Auch zwischen den WK präsent sein.

Am Ende der Dienstleistung kann auf verschiedene Art Adieu gesagt werden.

Page 26: Handbuch Social Media der Armee - Schweizer Armee · Es ersetzt das «Social Media-Handbuch für die Schweizer Armee» vom August 2013. Weil aktuell vor allem Facebook gelebt und

24

6.2 Anfragen

Art der Anfrage Beispiele Mögliche Reaktion

Sachliche Fragen «Was ist das für ein Panzer auf diesem Bild?»

«Wann findet der Besuchstag statt?»

«Muss ich das Tenü A mitnehmen?»

Sachliche, einfache und kurze Antworten, wenn nötig/möglich mit weiterführenden Links.

Wenn für die Beantwortung noch Ab-klärungen nötig sind, teilen wir dies mit: «Danke für die Frage. Wir wollen eine korrekte Antwort geben, darum müssen wir vertieft abklären. Wir melden uns so schnell wie möglich.»

Lob/ positives Feedback

«Wir sind froh, hat die Armee so rasch geholfen.»

Bedanken und weiterverbreiten oder kommentieren, um weiterführende Ergänzungen abzugeben.

Beschwerden/ negatives Feedback

«Zum dritten Mal Teigwaren diese Woche!»

«Mein Auto wurde durch ein Militär-fahrzeug beschädigt.»

«Der Knall des Militärjets hat mein Kind geweckt.»

Verständnis zeigen, Lösung anbieten (z. B. Schadenzentrum VBS, Fachstelle Fluglärm) und/oder Feedback weiter-leiten. Rückmeldung geben, sobald das gemeldete Problem behoben ist.

Statement/ Bemerkungen

«D’Pionier sind die Geilschte!»

«Schon früher hatten wir dreimal Teigwaren die Woche.»

Wenn Situation angepasst, dann liken oder kommentieren.

Fundamentalkritik «Ihr verschwendet eh nur sinnlos Steuer-gelder.»

«Bin froh, aus dem Verein raus zu sein.»

Zunächst sachliche, einfache und kurze Antworten, wenn nötig/möglich mit weiterführenden Links; bei erneutem Auftreten ignorieren. Wenn es ausartet: löschen.

Persönliche Beleidigungen

«Sdt XXX ist eine Kameradensau.» Kommentarlos löschen.

Trolle (Provokateure, Destruktive, chronische Nörgler)

«Alles Archslöcher im Militär!» Nicht reagieren («Don’t feed the troll»). Bei klarem Verstoss gegen Netiquette melden und löschen.

Page 27: Handbuch Social Media der Armee - Schweizer Armee · Es ersetzt das «Social Media-Handbuch für die Schweizer Armee» vom August 2013. Weil aktuell vor allem Facebook gelebt und

25

6.3 Liken, folgen, kommentieren und teilen

Wir sind uns bewusst, dass alle unsere Handlungen/Interaktionen als Haltung der For-

mation und der Schweizer Armee verstanden werden.

Wenn wir liken, dann • reagieren wir auf positive Feedbacks; • bekräftigen und unterstützen wir andere Formationen der Schweizer Armee.

Wenn wir folgen, dann • anderen Formationen der Schweizer Armee; • offiziellen Regierungsstellen der Schweiz, der Kantone oder Gemeinden; • offiziellen Partnerorganisationen.

Wenn wir kommentieren, dann • halten wir uns an unsere eigene Netiquette; • bleiben wir sachlich.

Wenn wir teilen, dann • positive Beiträge, welche die eigene Formation betreffen; • Beiträge der Kommunikation Verteidigung sowie von anderen Formationen der

Schweizer Armee; • Hinweise auf Veranstaltungen mit Beteiligung der Schweizer Armee.

Wenn wir erwähnen bzw. verlinken, dann • auf andere offizielle Auftritte der Schweizer Armee; • auf Anlässe mit Beteiligung der Schweizer Armee.

6.4 Hashtags

Ein mit dem Rautensymbol (#) gekennzeichneter Begriff oder eine Phrase, ein so ge-

nannter Hashtag, setzt Social Media-Einträge in einen bestimmten Kontext. Diese

Schlüssel- oder Schlagworte erleichtern es den Nutzern, nach bestimmten Themen

oder Formationen zu suchen.

Hashtags sind auf verschiedenen Kanälen von unterschiedlicher Bedeutung.

Auf • Twitter: um zu kategorisieren; • Pinterest: um Marke und Spezifität zu pflegen (Tags sind nur anklickbar in • Pin-Beschreibungen); • Instagram: um eine Community aufzubauen und einzigartig/detailliert zu sein; • Google+: um zu kategorisieren; generiert automatisch Tags basierend auf dem,

für den Ihr Beitrag am relevantesten ist; • Tumblr: um Interessen zu kategorisieren, kann spezifisch und allgemein sein

(hat eine «track your tags»-Funktion); • Facebook: Wenn es Community-orientiert ist, folgen Sie den Pinterest/Instagram-

Regeln.

Nicht nur auf Facebook ist bei den Hashtags Zurückhaltung geboten: Weniger ist mehr.

Überlegen Sie sich Ihre Hashtags darum genau und setzen Sie diese gezielt ein. Über-

prüfen Sie vorher, ob der ausgesuchte Hashtag bereits in einem anderen Kontext ver-

wendet wird. Zwischen Gross- und Kleinschreibung wird bei der Suche nicht unter-

schieden.

Page 28: Handbuch Social Media der Armee - Schweizer Armee · Es ersetzt das «Social Media-Handbuch für die Schweizer Armee» vom August 2013. Weil aktuell vor allem Facebook gelebt und

Die Hashtags #schweizerarmee (de), #armeesuisse (fr) und #esercitosvizzero (it) werden

für alle Beiträge empfohlen. Ein weiterer Hashtag kann die Bezeichnung der Formation

in abgekürzter Form enthalten. Werden im Rahmen einer militärischen Übung mehre-

re Beiträge veröffentlicht, so können sie mit dem Übungsnamen versehen werden (z. B.

#ABCFTX14, #RATHAR17, #NEPTUN18).

Beispiele:

#strikehardandwin – Slogan der Mech Br 11

#bereitsbereit – Slogan des Spit Bat 5

6.5 Shitstorm

Unter einem Shitstorm ist eine Situation zu verstehen, in der sich innerhalb kurzer Zeit

auf verschiedenen Social Media-Kanälen eine grosse Menge an kritischen Kommentaren

über eine Organisation oder Person verbreitet, wodurch die Reputation des angegriffe-

nen Objekts gefährdet wird. Eine besondere Relevanz erhält im Internet geäusserte Kri-

tik für Organisationen dann, wenn die digitale Kritik in die traditionelle Medienbericht-

erstattung überschwappt.

Nicht jede kritische Bemerkung auf dem Social Media-Auftritt Ihrer Formation hat das

Potential, sich zu einem Shitstorm zu entwickeln. Wenn Sie sich bei Ihrer Kommunikati-

on auf den Social Media-Plattformen auf Ihren gesunden Menschenverstand verlassen,

die in diesem Handbuch dargelegten Leitlinien beachten und die Interaktion der Nutzer

Ihrer Social Media-Auftritte stetig moderieren, haben Sie bereits eine solide Grundlage

zur Shitstorm-Prävention gelegt.

Sollten Sie dennoch das Gefühl haben, auf dem Social Media-Auftritt Ihrer Formation

sei ein Shitstorm am Entstehen oder bereits im Gange, informieren Sie unverzüglich die

Kommunikation Verteidigung.

Hashtags machen einen Beitrag auffindbar.

26

Page 29: Handbuch Social Media der Armee - Schweizer Armee · Es ersetzt das «Social Media-Handbuch für die Schweizer Armee» vom August 2013. Weil aktuell vor allem Facebook gelebt und

CHECKLISTE – DAS WICHTIGSTE FÜR MACHER IN KÜRZE

7 Zehn Grundsätze für Facebook-Auftritte

Die Facebook-Auftritte der Schweizer Armee sind • aktuell, direkt, dialogisch, vernetzt; • einheitlich und wiedererkennbar durch diese zehn Grundsätze; • individuell und nah, dank Delegation der Verantwortung an die Kommandanten.

1. Jeder Inhalt wird durch den zuständigen Kommandanten verantwortet und freigegeben.

2. Das Prinzip TOZZA (keine unüberlegte Preisgabe von Informationen über Truppe, Orte, Zeiten,

Zahlen und Aufträge) ist einzuhalten. Informationsschutz zur Operationssicherheit (Op Sec),

Daten- und Personenschutz sind hoch zu gewichten.

3. Der Name des Verbandes ist auszuschreiben: nicht Log Bat 52, sondern Logistikbataillon 52.

4. Das Profilbild bildet den Badge (Typ A), das grosse Titelbild zeigt einen typischen Inhalt des Gros-

sen Verbandes/Truppenkörpers. Bei den Kontaktinformationen ist die nächsthöhere dauerbesetzte

Kanzlei anzugeben.

5. Die Sprache entspricht der Sprache des Grossen Verbandes/des Truppenkörpers und respektiert

die Sprachen von Minderheiten. Im Grundsatz gilt: Aktualität vor Dreisprachigkeit. Wo nötig wer-

den Übersetzungen zeitnah nachgeliefert.

6. Die Administrationsrechte liegen beim Chef Komm Gs Vb oder beim PIO und werden von

diesen ebenfalls der vorgesetzten Komm-Stelle sowie der Kommunikation Verteidigung einge-

räumt. Dies, damit im Notfall eine Eskalationsstufe agieren kann.

7. Der Facebook-Auftritt wird vor allem während der Dienstleistung aktiv bewirtschaftet und ausge-

baut. Er ist jedoch auch ausserhalb der Dienstzeit regelmässig zu beaufsichtigen. Die Kommunikati-

on Verteidigung ist über sich abzeichnende Probleme (u. a. Shitstorms) zu benachrichtigen.

8. Die gegenseitige Verlinkung von Web-Auftritt und Facebook-Auftritt ist Pflicht.

9. Beim Vernetzen mit anderen Social Media-Auftritten gilt: Wir folgen anderen Formationen der

Schweizer Armee, offiziellen Regierungsstellen der Schweiz, der Kantone oder Gemeinden und

offiziellen Partnerorganisationen.

10. Der militärische Facebook-Auftritt wahrt die allgemein gültige Netiquette der Armee 1.

1 Siehe www.armee.ch/netiquette

27

Page 30: Handbuch Social Media der Armee - Schweizer Armee · Es ersetzt das «Social Media-Handbuch für die Schweizer Armee» vom August 2013. Weil aktuell vor allem Facebook gelebt und

8 Monitoring

Sie sind angehalten, zum Ende Ihrer Dienstleistung Ihre Social Media-Aktivitäten auszuwerten. Die

Auswertung ist in einer Vorlage zu erfassen, die Sie unter www.lms.admin.ch/truppenkomm, Seite

Social Media, finden. Die Auswertung dient der Weiterentwicklung Ihres Auftrittes, als Übersicht

für Ihren Kommandanten und womöglich auch der Kommunikation Verteidigung. Untenstehend

werden drei Kennzahlen ausgewählt und näher vorgestellt, die Sie zum Minimum auf sämtlichen

Social Media-Plattformen auswerten sollten.

8.1 Abonnenten-Angaben

Diese Kennzahl zeigt Ihnen die Entwicklung der Abonnenten-Zahl Ihrer Seite (nicht zu verwechseln

mit «Gefällt mir»-Angaben). Analysieren Sie, welche Ursachen plötzliche Veränderungen haben,

um das Verhalten der Fans besser zu verstehen. Gab es beispielsweise Posts, die besonders häufig

geteilt wurden und so zu einer erhöhten Aufmerksamkeit für die Seite geführt haben?

Detailliertere Einblicke über die Entwicklung Ihrer Abonnenten-Zahlen erhalten Sie durch das Dia-

gramm der «Nettoabonnenten»-Angaben. Hier sehen Sie, wie viele neue Abonnenten Sie pro Tag

gewonnen haben. Dabei werden die Abonnenten-Angaben vom Brutto-Wert abgezogen. Sollten

Sie zu einem Zeitpunkt eine auffällig hohe Anzahl an «nicht mehr abonniert»-Angaben vorfinden,

so sollten Sie unbedingt die Ursachen identifizieren: Gründe können sowohl die Inhalte Ihrer Posts

als auch deren Häufigkeit sein. Die Facebook-Statistiken liefern hier wichtige Informationen, die

Ihnen helfen, Ihre Social Media-Massnahmen stetig zu optimieren.

8.2 Reichweite

Unter dem Menüpunkt Reichweite erhalten Sie detaillierte Angaben zu den Reichweiten Ihrer Sei-

te. In den ersten Diagrammen sehen Sie, wie viele Personen an welchen Tagen Ihre Inhalte gese-

hen haben und wie viele Interaktionen es gab. Ausserdem gibt es eine Übersicht der negativen

Handlungen.

Wenn Personen Ihre Beiträge als Spam melden oder verbergen lassen, wirkt sich das auch auf die

gesamte Performance Ihrer Seite aus, da Facebook dies als Hinweis für uninteressante oder unan-

gemessene Inhalte wertet.

8.3 Beiträge

Zum Ende der Dienstleistung ermitteln Sie die drei erfolgreichsten und die drei schwächsten Posts,

gemessen an der Reichweite. Bewerten Sie die sechs Posts mittels Aussage, Erkenntnis und Kon-

sequenz.

28

Page 31: Handbuch Social Media der Armee - Schweizer Armee · Es ersetzt das «Social Media-Handbuch für die Schweizer Armee» vom August 2013. Weil aktuell vor allem Facebook gelebt und

29

9 Kommunikationsregeln

Das Reglement Organisation der Ausbildungsdienste (ODA, Regl 51.024) erlaubt die

Nutzung von Social Media-Plattformen unter Einhaltung der Informationsschutzvor-

schriften als Mittel der externen Kommunikation von Grossen Verbänden, Schulen,

Truppenkörpern und Einheiten. Sämtliche Inhalte müssen vor der Veröffentlichung

auf die Einhaltung der Auflagen überprüft und entsprechend selektioniert werden.

Der Kommandant gibt Beiträge frei oder delegiert diese Kompetenz an seinen Kom-

munikationsspezialisten.

Untersagt ist jedoch die Nutzung von Social Media für den dienstlichen Gebrauch. Da-

mit ist gemeint, dass über diese Kanäle keine dienstlichen Bekanntmachungen, z. B. be-

fehlstechnischer oder organisatorischer Art, verbreitet oder dienstliche Anordnungen

oder Abmachungen getroffen werden dürfen. Dies gilt auch für geschlossene Grup-

pen, die nur eine Scheinsicherheit bieten.

9.1 Informationsschutz

Mit Informationsschutz- und Sicherheitsmassnahmen soll sichergestellt werden, dass

nur Berechtigte Kenntnis von schutzwürdigen Informationen erhalten. Es geht kon-

kret darum, die illegale Beschaffung und die Kenntnisnahme nachrichtendienstlich in-

teressanter Informationen aus sensiblen Bereichen von Wirtschaft, Verwaltung, Armee

und Industrie zu verunmöglichen. Die Geheimhaltungspflicht gilt für alle Kommuni-

kationskanäle der Schweizer Armee. Militärische Informationen und Sachen, die klas-

sifiziert sind, dürfen nicht veröffentlicht werden (Schriftstücke, Anlagen, Geräte usw.).

Aufgepasst bei Informationen, die im Hintergrund mitgeliefert werden.

Page 32: Handbuch Social Media der Armee - Schweizer Armee · Es ersetzt das «Social Media-Handbuch für die Schweizer Armee» vom August 2013. Weil aktuell vor allem Facebook gelebt und

30

Im Reglement Grundschulung 17 (GS 17, Regl 51.019) ist das Prinzip TOZZA zur Geheim-

haltung von militärischen Informationen beschrieben. Die Notwendigkeit, Informationen

über Truppen, Orte, Zeiten, Zahlen und Absicht zu verbreiten, wird in der Kommunikati-

on immer geprüft. Die Einsatzbereitschaft der Armee verlangt auch in der ordentlichen

Lage Schutzmassnahmen. Weil ein potentieller Gegner stets die Information sucht, sind

auch in Friedenszeiten keine Informationen zu veröffentlichen, die im Verteidigungsfall

zurückgehalten würden. Die Geheimhaltungsvorschriften sind kompromisslos einzuhal-

ten. Im Zweifelsfall ist auf eine Publikation zu verzichten.

Arbeiten Sie zudem nur auf Geräten, die ausreichend geschützt sind. Behalten Sie die all-

gemeinen Gefahren der Informatiknutzung im Auge, um eine ungewollte Übernahme

Ihres Social Media-Auftrittes zu verhindern. Dazu zählen • Social Engineering

Seien Sie zurückhaltend mit der Preisgabe von Informationen. Ein Kontaktnehmer

könnte andere Absichten verfolgen, als Sie meinen. Mögliche Auswirkungen und Ge-

fahren sind Identitätsdiebstahl, Kompromittierung, Betrug oder die Verbreitung von

Viren und Trojanern. • Phishing

Mittels Phishing, einer speziellen Form des Social Engineering-Angriffs, versuchen Be-

trüger, an vertrauliche Daten von ahnungslosen Internet-Benutzern zu gelangen. Da-

bei kann es sich beispielsweise um Zugangsdaten von E-Mail-Konten, Online-Auktions-

anbietern, E-Banking oder Social Media-Accounts handeln. Die Betrüger nutzen die

Gutgläubigkeit und Hilfsbereitschaft ihrer Opfer aus, indem sie ihnen E-Mails mit ge-

fälschten Absender-Adressen zustellen.

Eine Übersicht über aktuelle Gefahren finden Sie bei der Melde- und Analysestelle Infor-

mationssicherung des Bundes (MELANI) unter https://www.melani.admin.ch.

Behalten Sie die allgemeinen Gefahren für die Nutzung von Informatikmitteln im Auge: Beispiel eines Phishing-Mails. Klicken Sie in verdächtigen E-Mails auf keine Anhänge und folgen Sie keinen Links. Geben Sie keine sensitiven Informationen preis.

Page 33: Handbuch Social Media der Armee - Schweizer Armee · Es ersetzt das «Social Media-Handbuch für die Schweizer Armee» vom August 2013. Weil aktuell vor allem Facebook gelebt und

31

9.2 Metadaten

Foto- und Videodateien enthalten neben zahlreichen Pixeln noch viele weitere ver-

steckte (Meta-)Information, genannt EXIF-Daten (Exchangeable Image File Format).

Sie geben unter anderem Auskunft über Kameraeinstellungen sowie den Kompres-

sionstyp. Darüber hinaus können EXIF-Daten auch Aufnahmedatum und -zeit, den

GPS-Standort sowie eine einzigartige Identifikationsnummer der verwendeten Kame-

ra enthalten. Sogar Informationen über den Fotografen sowie zum Urheberrecht kön-

nen in Meta-Daten abgespeichert werden. Mit der Veröffentlichung solcher Dateien

können unabsichtlich schutzwürdige Informationen preisgegeben werden.

Foto-Metadaten entfernen

Mit kleinen Spielereien können Sie sichergehen, dass das alles nicht nur graue Theo-

rie ist. Unter http://exif.regex.info/exif.cgi können Sie sich die gespeicherten Metada-

ten Ihrer Datei ansehen. Oder Sie können ein Bild auf http://www.stolencamerafinder.

com/ hochladen (nicht mit eigenen Bildern ausprobieren!) und schon wird nach weite-

ren öffentlichen Bildern mit derselben Kamera-ID gesucht. Anhand der verbundenen

GPS-Informationen werden sie anschliessend auf einer Karte dargestellt.

9.3 Daten- und Persönlichkeitsschutz

9.3.1 Recht am eigenen Bild

Grundsätzlich gilt: Mitarbeitende, Angehörige der Armee sowie schutzdienstpflichti-

ge Personen, die im VBS Dienst leisten und dienstlichen Tätigkeiten nachgehen und

nicht eindeutig identifizierbar sind, dürfen ohne Einwilligung der Betroffenen und

ohne Nennung ihres Namens zur Illustration veröffentlicht werden (Weisungen des

VBS vom 15. Dezember 2016 über die Nutzung der Informatikmittel des VBS, Ziffer 7).

Wo Mitarbeitende, Milizangehörige der Armee oder schutzdienstpflichtige Personen

auf Bildern eindeutig erkennbar sind oder namentlich genannt werden, muss der Be-

troffene mit der Veröffentlichung im Einzelfall einverstanden sein. Es empfiehlt sich,

dieses Einverständnis schriftlich einzuholen. Hierfür kann das Formular Einverständ-

niserklärung (erhältlich auf www.lms.admin.ch/truppenkomm) verwendet werden.

Schlüsselfunktionen sind besonders zu schützen.

Windows Mac OS X Linux

• Öffnen Sie im Datei- Explorer die Eigen-schaften des Bildes mit einem Rechtsklick auf das Foto.

• Wechseln Sie nun zu dem Tab «Details».

• Ganz unten in dem Fenster können Sie auf «Eigen schaften und persönliche Informatio-nen entfernen» klicken.

Wir empfehlen die Nutzung des Tools ImageOptim, wel-ches von der Entwickler seite heruntergeladen werden kann (https://imageoptim.com/mac). Nach dem Herunterladen und der Installation können die Bilder in das offene Fenster gezogen werden und die EXIF-Daten werden entfernt. Die Datei wird automatisch ersetzt.

Wir empfehlen das Werkzeug ExifTool. Leider gibt es dafür keine grafische Oberfläche. Es muss also im Terminal ge arbeitet werden. Anleitungen dazu sind im Internet zu finden.

Page 34: Handbuch Social Media der Armee - Schweizer Armee · Es ersetzt das «Social Media-Handbuch für die Schweizer Armee» vom August 2013. Weil aktuell vor allem Facebook gelebt und

32

Menschlich sein und Anteil nehmen – aber nie ohne Einwilligung der Betroffenen.

Menschen zeigen – ohne Persönlichkeitsrechte zu verletzen.

Page 35: Handbuch Social Media der Armee - Schweizer Armee · Es ersetzt das «Social Media-Handbuch für die Schweizer Armee» vom August 2013. Weil aktuell vor allem Facebook gelebt und

33

9.3.2 Recht am eigenen Wort

Zitate bedürfen zur Veröffentlichung stets der Zustimmung der zitierten Person.

9.4 Anlagenschutz

Jedes Fotografieren, Filmen, Zeichnen, Vermessen oder sonstiges Aufnehmen von ge-

schützten militärischen Anlagen ist verboten. Wer geschützte militärische Anlagen be-

treten, sie aufnehmen oder Informationen darüber veröffentlichen will, braucht eine

Bewilligung. Das gilt auch für Berichte über militärische Übungen oder andere Veran-

staltungen, die in militärischen Anlagen stattfinden (Bundesgesetz vom 23. Juni 1950

über den Schutz militärischer Anlagen, Artikel 5).

Jedoch gilt gemäss der Verordnung zu diesem Gesetz auch das Wahrnehmungsprin-

zip: Was von aussen ohne besondere Hilfsmittel oder spezielle Vorkehrungen wahrge-

nommen werden kann, darf ohne Bewilligung aufgenommen und veröffentlicht wer-

den, wobei die Veröffentlichung jedoch keine Identifizierung des Standortes oder der

Zweckbestimmung der Anlage erlauben darf (Verordnung vom 2. Mai 1990 über den

Schutz militärischer Anlagen, Artikel 4 Absatz 5).

9.5 Urheberrechte

Dem Bund stehen die alleinigen Verwendungsbefugnisse zu für alle Werke, die ein Ar-

meeangehöriger in Ausübung seiner dienstlichen Tätigkeit schafft (Militärgesetz vom

3. Februar 1995, Artikel 40b). • Bild- und Videoaufnahmen, welche durch Drittpersonen erstellt wurden, dürfen

nur mit deren Einverständnis genutzt und veröffentlicht werden. • Musik, welche beispielsweise als Hintergrundton von Videos verwendet wird,

darf nicht Urheberrechte verletzen (siehe Merkblatt «Tipps rund um Musik

für Videobeiträge» des Zentrums Elektronische Medien auf

www.lms.admin.ch/truppenkomm).

Page 36: Handbuch Social Media der Armee - Schweizer Armee · Es ersetzt das «Social Media-Handbuch für die Schweizer Armee» vom August 2013. Weil aktuell vor allem Facebook gelebt und

34

9.6 Aussenwirkung

In Beiträgen dürfen keine Bilder oder Videos verwendet werden, in welchen Ange-

hörige der Armee gegen die Sicherheits- und/oder Bekleidungsvorschriften oder das

korrekte militärische Verhalten verstossen. Zu bedenken ist, dass Einzelbeiträge oder

Übungs-Szenarien und -Bezeichnungen, die aus dem Zusammenhang gerissen werden,

gegen die Armee verwendet werden und ihrem Image schaden können.

9.7 Verbot von Extremismus, Rassismus und Sexismus

Jegliche Formen von Extremismus, Rassismus und Sexismus sind verboten, wie es be-

reits in der Netiquette festgehalten ist. Bei Unsicherheiten steht Ihnen die Fachstelle

Extremismus der Armee unter www.armee.ch/extremismus zur Verfügung.

Mit zwei Reaktionen sind stets zu rechnen: Zum einen der Hinweis auf einen Verstoss gegen die Sicherheitsvorschriften, zum anderen der Hinweis auf nicht korrekte Tenues.

Page 37: Handbuch Social Media der Armee - Schweizer Armee · Es ersetzt das «Social Media-Handbuch für die Schweizer Armee» vom August 2013. Weil aktuell vor allem Facebook gelebt und

9.8 Politische Äusserungen

Die Einschränkungen zu politischen Aussagen und Propaganda (Dienstreglement der

Armee, Ziffer 96) gelten sinngemäss auch für sämtliche Beiträge in den Social Media.

9.9 Werbung und Erwähnung von Sponsoren

Auf den Social Media-Auftritten der Armee werden keine Firmenlogos von Sponsoren

oder Links auf kommerzielle Firmen veröffentlicht. Es gelten die Weisungen des VBS

vom 18. Dezember 2008 über Sponsoring und Werbung.

9.10 Bezahlte Reichweite

Es ist grundsätzlich untersagt, mittels Bezahlung die Reichweite militärischer Social

Media-Auftritte zu steigern.

9.11 Übernahme durch Dritte

Es besteht die Gefahr, dass Ihr Social Media-Account gehackt, das heisst von Dritten

übernommen wurde. Hinweise dafür sind: • Auf Ihrem Auftritt erscheinen plötzlich Nachrichten, die Sie gar nicht geschrieben

haben; • Jemand hat sich von einem merkwürdigen Standort aus in Ihren Account eingeloggt; • Ihre Seite wird mit Werbung zugemüllt; • Sie sind plötzlich mit jeder Menge neuer Menschen verbunden, von denen Sie vorher

noch nie etwas gehört haben; • Sie haben schlichtweg keinen Zugang mehr zu Ihrem Account.

Wenn Sie sich noch einloggen können, wurde Ihre E-Mail-Adresse womöglich noch

nicht geändert. Handeln Sie in diesem Fall rasch und überprüfen Sie, ob nur Ihre eige-

ne oder noch eine neue, fremde E-Mail-Adresse mit Ihrem Account verknüpft ist. Falls

ja, müssen Sie diese unbedingt löschen. Gleiches gilt für registrierte Handynummern.

Wenn der Hacker auch die E-Mail-Adresse geändert hat, mit der Sie sich registriert

haben, sollten Sie sich rasch an den Support der Plattform wenden.

Sollte Ihr Facebook-Account übernommen worden sein, folgen Sie den Anweisungen

auf https://www.facebook.com/hacked. Sie können sich dort auch mit einem ehema-

ligen Passwort einloggen.

Untersuchen Sie nach der Behebung Ihren Computer unbedingt auf Malware und

Viren.

9.12 Verstösse

Entdecken Sie auf Social Media Beiträge, die gegen Rechtsgrundlagen oder Anord-

nungen verstossen, so melden Sie diese umgehend der Militärpolizei unter der Num-

mer 0800 552 333. Machen Sie zudem eine Meldung mit dem Formular SIME (Sicher-

heitsmeldung) an die Informations- und Objektsicherheit (IOS): Telefon 058 464 45 45

und E-Mail [email protected].

35

Page 38: Handbuch Social Media der Armee - Schweizer Armee · Es ersetzt das «Social Media-Handbuch für die Schweizer Armee» vom August 2013. Weil aktuell vor allem Facebook gelebt und

36

CHECKLISTE – DAS WICHTIGSTE FÜR ANWENDER

10 Empfehlungen für Nutzer von Social Media

Die Schweizer Armee ist sich bewusst, dass ihre Bürgerinnen und Bürger in Uniform über moderne

Kommunikationsmittel – und dazu zählen Smartphone und Social Media – mit ihrem Umfeld in Ver-

bindung stehen. Für den Schutz jedes einzelnen AdA, des militärischen Verbandes sowie der Opera-

tion/des Einsatzes gilt es jedoch, für das militärische Personal wie auch für Milizangehörige der Ar-

mee einige Grundregeln einzuhalten.

1. Es gelten die Verschwiegenheitspflicht gemäss Militärgesetz, das Prinzip TOZZA gemäss dem

Reglement Grundschulung 17 und das Fotografie- und Aufnahmeverbot gemäss dem Dienstbefehl.

Ausnahmen vom Fotografie- und Aufnahmeverbot bewilligt der Kommandant.

2. Schalten Sie rechtzeitig vor Ihrer Dienstzeit bei Ihren Geräten sämtliche informationsgebenden

Signale wie z. B. Ortungsdienste, WLAN und Bluetooth aus.

3. Im Ausbildungsdienst wie auch im Einsatz erhalten Sie Informationen, die wertvoll sind für eine

Gegenseite, welche stören oder sogar schaden will. Seien Sie sich bewusst, dass der Ernstfall in

der Friedenszeit beginnt und behalten Sie in Ihrem eigenen Interesse und im Interesse Ihrer Kame-

raden militärische Informationen für sich.

4. Seien Sie sich bewusst, dass Ihre Botschaften in Uniform – sei es als Lohn- oder als Soldempfänger –

jederzeit als Äusserung der Armee wahrgenommen werden. Veröffentlichen Sie nichts, das

dem Ansehen der Armee schadet. Insbesondere für Armeeangehörige im Auslandeinsatz gilt:

Öffentliche Meinungsäusserungen über politische, religiöse oder gesellschaftliche Verhältnisse

im Einsatzgebiet sind während der ganzen Dauer des Einsatzes zu unterlassen (Dienstreglement

der Armee vom 22. Juni 1994, Anhang 2 Ziffer 8).

5. Teilen Sie im Rahmen des Erlaubten positive Momente in der Dienstzeit öffentlich und tragen

Sie negative Erlebnisse oder Differenzen unter vier Augen mit Ihren Vorgesetzten aus.

6. Echtzeit-Informationen wie zum Beispiel Livestreams sind generell verboten.

7. Melden sich bei Ihnen Medienschaffende oder Social Media-Nutzer wegen einer Auskunft, ant-

worten Sie nicht selbst. Verweisen Sie diese an die Medienstelle der Armee [email protected].

8. Wählen Sie die Empfänger Ihrer Botschaften mit Bedacht und überprüfen Sie regelmässig die

diesbezüglichen Einstellungen Ihrer Social Media-Plattform.

9. Prüfen Sie Einträge sorgfältig, bevor Sie diese veröffentlichen. Das Web vergisst nie. Informationen

im Internet können Sie nicht mehr löschen – einmal online, immer online.

10. Seien Sie wachsam und trauen Sie nicht jedem Link oder Programm: Soziale Netzwerke werden

oft missbraucht, um Sie mit Hilfe von entsprechender Software, die hinter einem Link versteckt ist,

auszuspionieren oder um Viren zu verbreiten. Halten Sie Ihre Informatikmittel sicher.

Page 39: Handbuch Social Media der Armee - Schweizer Armee · Es ersetzt das «Social Media-Handbuch für die Schweizer Armee» vom August 2013. Weil aktuell vor allem Facebook gelebt und
Page 40: Handbuch Social Media der Armee - Schweizer Armee · Es ersetzt das «Social Media-Handbuch für die Schweizer Armee» vom August 2013. Weil aktuell vor allem Facebook gelebt und

81.2

37.0

1 08

.18

500