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Donnerstag, 14. April 2011 vorherige Ausgabe » anmelden » Griechen droht gigantischer Hair-Cut Griechenland droht ein Umschuldung in großem Ausmaß. In EU-Kreisen werde auf Arbeitsebene davon ausgegangen, dass 40 bis 50 Prozent der Verbindlichkeiten gestrichen werden müssten, um das Land wieder auf eine solide Grundlage zu bringen, berichtet die Zeit. Es sei allerdings noch keine Entscheidung getroffen. Die Ratingagentur Standard & Poor's hält sogar einen noch stärkeren Schuldenschnitt um 50 bis 70 Prozent für nötig. Im Interview mit dem Handelsblatt wehrt sich der griechische Finanzminister Giorgos Papakonstantinou gegen eine Umschuldung: "Die damit verbundenen Verluste der privaten Investoren könnten zu Stabilitätsproblemen im griechischen und europäischen Bankensystem führen." Die griechische Regierung schuldet Siemens, Hochtief und anderen deutschen Firmen rund 500 Millionen Euro. Laut Wall Street Journal sorgen sich Investoren zunehmend auch um die Türkei. » Handelsblatt » HB2 » Spiegel » Wall Street Journal NEWS Rettungsschirm außer Kontrolle Im Streit um den neuen Euro-Rettungsschirm pfeift Wolfgang Schäuble auf die Rechte des Bundestags: Er will sich deutsche Zahlungen nicht absegnen lassen. Der Bund der Steuerzahler ist not amused: Er hat die Bundestagsabgeordneten aufgefordert, bei der Finanzierung des Rettungsschirms auf ihren Zustimmungsrechten zu beharren. Zunehmend gewinne man den Eindruck, dass die Regierung alles allein entscheide. Auch Klaus-Peter Flosbach, finanzpolitischer Sprecher der Unions-Fraktion, hat sich deutlich dagegen gewandt, die Kontrollmöglichkeiten des Bundestags zu beschneiden. "Blankoschecks werden wir nicht ausstellen." Auf nationale Parlamente angewiesen zu sein, würde das Vertrauen in den ESM schwächen, schimpft dagegen La Tribune aus Frankreich. » Handelsblatt » HB2 » Frankfurter Rundschau » Spiegel » La Tribune Gewerkschafter attackieren Banker Nachdem sie das Feld lange allein Präsident Barack Obama und der erzkonservativen Tea-Party überlassen haben, melden sich die US-Gewerkschaften zurück. Mit dem Druck der Straße und Boykotten wollten sie für Steuererhöhungen für Höchstverdiener sorgen und gegen die Gier der Banken kämpfen, sagte Bob King, Präsident der mächtigen Autogewerkschaft UAW. Die UAW rufe ihre Mitglieder zudem dazu auf, Gelder etwa bei JP Morgan oder Bank of America abzuziehen. Obama hat in einer Grundsatzrede drastische Haushaltskürzungen in Höhe von vier Billionen Dollar angekündigt. » Handelsblatt » HB2 Unter Goldman-Verdacht JP Morgan hat den Nettogewinn im ersten Quartal um rund 70 Prozent gesteigert. Doch pünktlich zur Bilanzpressekonferenz sind schwere Vorwürfe gegen einen früheren Manager der US-Bank durchgesickert: Ähnlich wie Goldman Sachs soll JP Morgan bei der Vermarktung eines komplizierten Finanzprodukts Interessenkonflikte verschwiegen haben. » Financial Times Deutschland » Neue Zürcher Zeitung » Wall Street Journal » Forbes » NYT Großbanken im Visier Die fehlerhaften Zwangsvollstreckungen von abertausenden Eigenheimen in den USA haben ein Nachspiel: Die US-Bankenaufsicht vermeldet, dass sie nicht nur Auflagen verhängen wird, sondern auch an Geldstrafen denkt. US-Ermittler untersuchen weiterhin, ob Großbanken wie die Bank of America und UBS versucht haben, den Referenzzinssatz Libor zu manipulieren. Inzwischen konzentrieren sich die Ermittlungen darauf, ob die Banken sich dabei zwischen 2006 und 2008 koordiniert haben. Dritte Front: US-Ermittler haben ihre Belege, dass Banken wie Goldman Sachs und Deutsche Bank bei der Vermarktung verbriefter Hypothekenkredite (CDO) Investoren betrogen haben, an das US-Justizministerium für strafrechtliche Schritte übergeben. » Handelsblatt » Wall Street Journal » Financial Times Page 1 of 3 Handelsblatt GmbH - Newsletter 27.04.2011 http://kompakt.handelsblatt-service.com/ff/display.php?msgID=1436485120&adr=fm...

Handelsblatt newsletter - April. 14

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Worüber die Finanzwelt schmunzelt

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Griechen droht gigantischer Hair-Cut Griechenland droht ein Umschuldung in großem Ausmaß. In EU-Kreisen werde auf Arbeitsebene davon ausgegangen, dass 40 bis 50 Prozent der Verbindlichkeiten gestrichen werden müssten, um das Land wieder auf eine solide Grundlage zu bringen, berichtet die Zeit. Es sei allerdings noch keine Entscheidung getroffen. Die Ratingagentur Standard & Poor's hält sogar einen noch stärkeren Schuldenschnitt um 50 bis 70 Prozent für nötig. Im Interview mit dem Handelsblatt wehrt sich der griechische Finanzminister Giorgos Papakonstantinou gegen eine Umschuldung: "Die damit verbundenen Verluste der privaten Investoren könnten zu Stabilitätsproblemen im griechischen und europäischen Bankensystem führen." Die griechische Regierung schuldet Siemens, Hochtief und anderen deutschen Firmen rund 500 Millionen Euro. Laut Wall Street Journal sorgen sich Investoren zunehmend auch um die Türkei. » Handelsblatt » HB2 » Spiegel » Wall Street Journal

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Rettungsschirm außer Kontrolle Im Streit um den neuen Euro-Rettungsschirm pfeift Wolfgang Schäuble auf die Rechte des Bundestags: Er will sich deutsche Zahlungen nicht absegnen lassen. Der Bund der Steuerzahler ist not amused: Er hat die Bundestagsabgeordneten aufgefordert, bei der Finanzierung des Rettungsschirms auf ihren Zustimmungsrechten zu beharren. Zunehmend gewinne man den Eindruck, dass die Regierung alles allein entscheide. Auch Klaus-Peter Flosbach, finanzpolitischer Sprecher der Unions-Fraktion, hat sich deutlich dagegen gewandt, die Kontrollmöglichkeiten des Bundestags zu beschneiden. "Blankoschecks werden wir nicht ausstellen." Auf nationale Parlamente angewiesen zu sein, würde das Vertrauen in den ESM schwächen, schimpft dagegen La Tribune aus Frankreich. » Handelsblatt » HB2 » Frankfurter Rundschau » Spiegel » La Tribune

Gewerkschafter attackieren BankerNachdem sie das Feld lange allein Präsident Barack Obama und der erzkonservativen Tea-Party überlassen haben, melden sich die US-Gewerkschaften zurück. Mit dem Druck der Straße und Boykotten wollten sie für Steuererhöhungen für Höchstverdiener sorgen und gegen die Gier der Banken kämpfen, sagte Bob King, Präsident der mächtigen Autogewerkschaft UAW. Die UAW rufe ihre Mitglieder zudem dazu auf, Gelder etwa bei JP Morgan oder Bank of America abzuziehen. Obama hat in einer Grundsatzrede drastische Haushaltskürzungen in Höhe von vier Billionen Dollar angekündigt. » Handelsblatt » HB2

Unter Goldman-Verdacht JP Morgan hat den Nettogewinn im ersten Quartal um rund 70 Prozent gesteigert. Doch pünktlich zur Bilanzpressekonferenz sind schwere Vorwürfe gegen einen früheren Manager der US-Bank durchgesickert: Ähnlich wie Goldman Sachs soll JP Morgan bei der Vermarktung eines komplizierten Finanzprodukts Interessenkonflikte verschwiegen haben. » Financial Times Deutschland » Neue Zürcher Zeitung » Wall Street Journal » Forbes » NYT

Großbanken im Visier Die fehlerhaften Zwangsvollstreckungen von abertausenden Eigenheimen in den USA haben ein Nachspiel: Die US-Bankenaufsicht vermeldet, dass sie nicht nur Auflagen verhängen wird, sondern auch an Geldstrafen denkt. US-Ermittler untersuchen weiterhin, ob Großbanken wie die Bank of America und UBS versucht haben, den Referenzzinssatz Libor zu manipulieren. Inzwischen konzentrieren sich die Ermittlungen darauf, ob die Banken sich dabei zwischen 2006 und 2008 koordiniert haben. Dritte Front: US-Ermittler haben ihre Belege, dass Banken wie Goldman Sachs und Deutsche Bank bei der Vermarktung verbriefter Hypothekenkredite (CDO) Investoren betrogen haben, an das US-Justizministerium für strafrechtliche Schritte übergeben. » Handelsblatt » Wall Street Journal » Financial Times

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Kreditversicherer bitte kommen Die Allianz hat ihre Forderung wiederholt, einen europäischen, staatlich gestützten Kreditversicherer zu schaffen, der ähnlich wie die Monoliner in den USA Anleihen versichert. Dieser würde dazu beitragen, die Kreditkosten der verschuldeten Länder und das Risiko von Staatspleiten zu senken. » Wall Street Journal

Shortcuts aus der Finanzbranche Die Eigenmittelquote der Commerzbank droht infolge einer gerichtlichen Auseinandersetzung mit US-Investoren abzusinken » MM Der Verkauf von Immobilienfinanzierer und WestLB-Tochter Westimmo wird immer wahrscheinlicher - schlägt der Finanzinvestor Apollo zu? » HB Die russische Sberbank buhlt um die österreichische Volksbank International, will aber das Rumänien-Geschäft außen vor lassen » Wb Die deutschen Banken bekommen für den europaweiten Stresstest offenbar fast eine Woche mehr Zeit » HB China sondiert offenbar eine Milliardeninvestition in den angeschlagenen spanischen Bankensektor » HB Der afghanische Präsident Hamid Karsai hat strafrechtliche Schritte gegen die Beraterfirmen Deloitte, BearingPoint und PricewaterhouseCoopers wegen der Fast-Pleite der Kabul Bank angekündigt » FTD

FEEDBACK - meistgeklickter Link der vorherigen Ausgabe

Merkels Euro-Plan rüttelt an der VerfassungDie Euro-Rettung bedroht das Budget-Recht des Bundestages und damit die Verfassung, sagt der Bundesrechnungshof. FDP und SPD sind alarmiert und warnen die Kanzlerin davor, das Grundgesetz zu schleifen. » Handelsblatt » Handelsblatt (kostenloses Probeabo)

HEUTE IM HANDELSBLATT

Titel: Alle gegen RWE-Chef Großmann Politik: Berlin lehnt geplante EU-Bonds ab Unternehmen: Aufseher gehen auf Nummer sicher Finanzen: Unicredit verliert erneut Topmanager » Handelsblatt vierwöchiges Miniabo » Hier können Sie die aktuelle Ausgabe für 1,59 € direkt downloaden

KÖPFE

Banker statt Vizekanzler? Josef Pröll, österreichischer Finanzminister und Vizekanzler, zieht sich vollständig aus der Politik zurück. Sorgen um eine berufliche Zukunft muss sich Pröll nicht machen. Christian Konrad, Chef der österreichischen Raiffeisen-Bank, wünscht sich den Vizekanzler als seinen Nachfolger. » Salzburger Nachrichten » Wirtschaftsblatt » Standard

Top-Manager auf dem Sprung Andreas Wölfer, in der Unicredit-Gruppe verantwortlich für das Private Banking mit den vermögenden Kunden, will die Bank verlassen. Der 49-Jährige verhandelt offenbar derzeit über die Auflösung seines Vertrags. Da noch kein Nachfolger feststeht, ist noch offen, zu welchem Zeitpunkt er ausscheidet. Wölfer wird auch den Vorstand der Unicredit-Tochter Hypo-Vereinsbank verlassen. Unicredit hat erst im September den Vorstandsvorsitzenden Alessandro Profumo verloren. » Handelsblatt

Die Hausfrauen der Wall Street Matt Taibbi ist der Rolling-Stone-Redakteur, der mit seiner Behauptung berühmt wurde, Goldman Sachs habe jede größere Marktmanipulation seit der Großen Depression eingefädelt und Rivalen wie Lehman Brothers zu Fall gebracht. Jetzt nimmt sich der Journalist das Rettungsprogramm der US-Notenbank vor: Die Fed habe der Firma zweier Gattinnen von Morgan Stanley-Schwergewichten (darunter Chairman John Mack) Kredite im Volumen von 220 Millionen Dollar eingeräumt, obwohl diese über null betriebswirtschaftliche Expertise verfügten. » Rolling Stone » Financial Times

Wachsende Ungeduld James P. Gorman, Chief Executive bei Morgan Stanley, steht in der Kritik von Investoren. Seit seinem Amtsantritt vor rund einem Jahr habe Gorman zwar das Management verändert und viele neue Mitarbeiter eingestellt, doch die Aktie liege aktuell unter dem Vorjahresniveau. Analysten blickten pessimistisch auf die Vorstellung der Quartalszahlen in der kommenden Woche. » New York Times

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Partner von PartnerKlaus Wellershoff, Ex-Chef-Ökonom der UBS, wird volkswirtschaftlicher Berater der Liechtensteiner Privatbank Kaiser Partner. Wellershoffs Team soll Anlagestrategien und neue Dienstleistungen entwickeln. Im vergangenen November ging Wellershoff & Partners auch mit der Zuger Kantonalbank eine Partnerschaft ein. » Finenews

Goldman unter Beschuss Richard Schutte, ehemaliger Chief Operating Officer beim Hedge-Fonds Galleon, hat vor Gericht ausgesagt, dass Goldman Sachs einer der wichtigsten Partner der Firma war. Vor dem Kadi steht Schuttes früherer Kollege Raj Rajaratnam, dem Insiderhandel vorgeworfen wird. » Financial Times

ZUGABE - worüber die Finanzwelt schmunzelt

Wie der Deal Maker Oma über den Tisch ziehtDieses Video ist nicht gerade ein charmantes Porträt des Private-Equity-Managers, der mitten in der Nacht ein unmoralisches Angebot an der Bar ausschlägt, um zurück ins Büro zu gehen und dabei von seinem spannenden Alltag als "Deal Maker" zu rappen: Er schleime sich bei Kunden ein, betrüge sogar die Oma, verkleide sich als Hippie, um einen Wald zu privatisieren. Was ihm aber am wichtigsten ist: Er sei kein Banker. » Youtube

Der Newsletter wird erstellt von der Handelsblatt-Redaktion Line Extensions: Jürgen Röder (Verantwortlicher im Sinne des § 55 Abs. 2 RStV) in Zusammenarbeit mit » www.ecolot.de und » www.blattwerk.info Handelsblatt GmbH Geschäftsführung: Dr. Tobias Schulz-Isenbeck, Dr. Michael Stollarz AG Düsseldorf HRB 38183, UID: DE 812813090 Verantwortlich für die Anzeigen: iq media marketing GmbH Kasernenstraße 67 40213 Düsseldorf Internet: » www.iqm.de Dieser Newsletter wurde an [email protected] gesendet. Dieser Newsletter wird Ihnen ausschließlich mit Ihrem Einverständnis zugesandt. Wollen Sie diesen Newsletter in Zukunft nicht mehr erhalten, klicken Sie bitte hier.

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