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2 4 Ru~, Hans Ziemann ~. -- Tagesgeschichte. Kli~fische \Voehen~ehrift HANS ZIEMANN -~. Mit dem Heimgang yon ZII~MANN hat die deutsche Tropen- medizin abermals einen schweren Verlust erlitten. NIt,MANN ge- h6rte in die Reihe derjenigen, denen es verg6nnt war, Pionier- arbeit in den neuerworbenen Nolonialgebieten zu leisten, and zwar zog es ihn schon als Studenten des Med.-Chir. Instituts, der sp~teren Kaiser Wilhelm-Akadelnie, nach Kamerun, dem auch sparer seine ganze Liebe geh6rte. Bereits 1894--1895 finden wit ihn aut S.M.S. Hy~tne bei seinen ersten Malariastudien. Er vervollst~ndigte seine Kenntnisse fiber das Wechselfieber in Italien und war yon 1899 bis 1912 im Marinedienst and mehrnoch im Nolonialdienst in Kamerun t~tig. Dort wurde er I9o8 Chefarzt der Schntztruppe und nahm 1912 seinen Abschled,~um sieh 19i 3 in 13er]in als Privat- dozent ffir Innere Medizin und Tropenkrankheiten zu habilitiercn. Der Weltkrieg sah ihn zun~chst im Westen, sp~tter als beratenden Hygieniker in Syrien and Pal~istina. Nach dem Kriege ging er ungebroehen daran, sich seinen Wir- kungskreis neu aufzubauen. Unter vielen Mtihen trug er sich aus eigenen Mitteln ein vorbildliches Vorlesungsmaterial zusammen and Melt mit 13egeisterung seine Nurse an der Charit6. 1923 wurde er Professor. Uberall suchte ZIEMAN~ den Gedanken an Deutsch- land hochzuhalten and setzte sich selbst in zahlreichen Vortr&gen ffir Neuerwerbung der Nolonieu ein. Die Wiedererstarkung der Wehrmacht brachte auch far ihn, den trotz hatter Schieksatsschl~ge nicht Gebeugten, neue, Erfolg versprechende Arbeit. In den R~umen der Milit~r-Nrztlichen Akademie entstand nnter seiner fachkundigen Leitung eine neue Abteilung fflr Tropenmedizin und Tropenhygiene, die als Vor- l~iufer einer grOBeren Abteilung in dem Neubau der Mil.-*rztl. Akademie gedacht war. Auf kleinem Raum fand sich hier viel- faches Lehrgut, mit Liebe und FleiB zusammengetragen, and bier hielt der Verewigte bis zuletzt seine Vorlesungen. Im Mittelpunkt seiner Forschungen stand die Malaria. Den Niederschlag seiner vielfachen JLrfahrungen finden wit in der grogen weltbekannten Monographie ,,Malaria und Schwarzwasser- fieber" (MENs,, Handbuch der Tropenkrankheiten Bd. 3, 1924.) Es stellt das Beste aus diesem Gebiet dar, was je in deutscher Sprache erschienen ist. Erw~hnt sei in diesem Zusammenhang noch, nur um aus der Ffille seiucr Arbciten einiges herauszugreifen, die Entdeckung des FrambOsieerregers, gleichzeitig mit CAST~LLANI, der Nachweis einer besonderen Tierpiroptasmose in Namerun und die Auffindung des Trypanosoma vivax. GreBe Verdienste erwarb sich der Verstor- bene um die Hygiene der Eingeborenen und um die 13earbeitung der Bev61kerungsfrage in den Kolonien. Seine 19o 7 erschienene Schrift: ,,Wie erobert man Afrika ffir die weiBe and sehwarze Rasse ?" erlebte in den letzten Jahren eine neue Auflage. Seine vielfach grundlegenden Arbeiten brachten ihln die Ehrenmitgliedschait zahlreicher Medizinischer Gesellschaften. Die deutsche J~rzteschaft, insbesondere die TropenXrzte dfirfen ZIE~ANN mit Stolz einen ihrer Besten nennen. Mit Hingebung hat er sich bis kurz vet seinem Tode der Wissenschait und seinen Kranken gewidmet. Sein Leben war Miihe und Arbeit. Ru~E, Kiel. TAGESGESCHICHTE. Nach einem Runderlaf~ des Reichsministers des Innern betr. Umbenennung einer .K_rztekammer (vom 23. Oktober I939) .t.riigt die ,,J~rztekammer Nurmark" yon jetzt ab die Bezeichnung ,,Arzte- kammer Mark Brandenburg". Ab i. Januar I94o gilt nach einer Verordnung des Reichsmini- sters des Innern voul 2o. 0ktober 1939 das Deutsclie Arzneibueh, 6. Ausgabe I926 nebst Nachtr~gen auch in der Ostmark. Im 1. Hatbjahr I939 warden im alten 2~e@hsgebiet insgesamt 313226 Ehen geschloseen, das sind 10122 oder 3,3% mehr als im I. Halbjahr 1938 (3o3 io4). Auf iooo Einwohner kamen im 2. u jahr 1939 ix,i EheschlieBungen gegenfiber II,O im 2. Vierteljahr i938. In der Ostmark. hielt die auBergew6hnlich starke Anhfmfung yon EhesehlieBungen auch im 2. Vierteljahr 1939 an. In dieser Zeit wurden ira Gebiet des ehemaligen Osterreichs 2849o Ehen geschlossen, das sind nochmals 8921 oder 45,6% mehr als im 2, Vierteljahr 1938, obwohl die Zahl der Ehesehliel3ungen damals schon um 6498 oder 49,4% gegenfiber dem 2. Vierteljahr 1937 (13146) gestiegen war. Im i. Halbjahr 1939 wurden im ehemaligen 0sterreich 59 21o Eheschliel3ungen gez~hlt, 28954 oder 95,7 % mehr als in der ersten Jahresh~lite yon I938 (3o256). Auf Anregung des Reichsgesundheitsamtes nnd mit Genehmi- gung des Reichsarbeitsministeriums haben PJlichtkrankenkassen mit 4,38 Millionen Mitgliedern mit einer einheitlichen Jreiwilligen Kranlcheitsetatistil~ nach Nrankheitsarten begonnen. Wirtsch. u. Statist. I939, H. 14 hat fiber das Ergebnis der Feststellungen vom Jahre 1937, die 1,77 Millionen NrankheitsfM1e mit fiber 48~/e Mil- lionen Tagen Arbeitsunf~higkeit umfassen, eine erste Ubersicht gegeben. AuffMlig ist die gegenfiber den weiblichen Versicherten wesentlich stiirkere Belastung der m~nnlichen Nassenmitglieder mit Magenerkrankungen, insbesondere Magengeschwfiren. l-tier- fiber wird (unter n~therer Begrfindung) der Verdacht ausgesprochen, dab zwischen diesen Erkrankungen und GenuBgiften urs~chliche Beziehungen bestehen. ,,Medizinische Fachkreise ffihren diese Umkehrung (gegenfiber der Zeit vor dem Weltkrieg, we das weib- liche Geschlecht starker an jenen Erkrankungen beteiligt war) auf vermehrten TabakgenuB, insbesondere Zigarettenrauchen, zurfick, dem vet allem die m~innliche ]ugend in den groBen St'adten ver- fallen ist." Die Reichsarbeitsgemeinschaft ffir Volksern&hrung wendet sich im Einvernehmen mit dem Deutschen Frauenwerk zur vollst~n- digen Erfassung der Hagebutten mit einem Hinweis an die deut- schen HausJrauen, in dem der besonders hohe Gehalt der Hagebutten ar~ Vitamin C (der z. I3. hhher Ms der der Apfelsinen oder der schwarzen Johannisbeeren ist) und die M6glichkeit, diesen Vita- mingehalt durch saehgemliBe Herstellung yon Marmeladen zum groBen Tell zu erhalten, betont werden. Am 13. Dezember 1939 Iand in 2114~nehen in Durchffihrung der Bestimmungen der ,,13ernhard Spatz-Stiftung" die 10. Otto v. Bol- linger-Geddchtnis-Vorlesung start. Yet einer grol~en Zuh6rerschaft spraeh Geh.-Rat LUDWIG ASCHOFF, ~reiburg, fiber das Krop]- problem. Am 22. Dezember 1939 j~hrte sich zum 50. Male der Todestag v6n Dr. HGRMANN ]~R]~I{MER, des Begrfinders der Lehre yon der Heilbarkeit der Lungentuberkulose, die ffir die gesamte Tuber- kulosebehandlung richtungweisend wurde. Der vor 61 Jahren yon P. 136RNER begrfindete Reichs~Medizinal- Nalender ffir Deutschland ist mit seinen Anlagen in neuer Auflage ffir das Jahr 194 ~ erschienen. Das Taschenbuch -- yon N. P0CZKA herausgegeben -- ist durch folgende Beitr~ge erweitert worden: Die kassen~,irztliche Vereinlgung Deutschlands (LAUTSC~), die medizinalpolizeilichen Bestimmungen (ResT), Nampfstoiferkran- kungen (Mu•TscH), Aufgaben des Amtes im Luftschutz (LIEBER- MANN). Leipzig: Georg Thieme, XVI u. 528 S. Preis RM. 2.4 o. Das Hamburger lnstitut ]i~r SehiJJs- und Tropenkrankhelten gibt bei J. A. t3arth, Leipzig, im Rahmen des ,,Archivs ifir Schifls- and Tropenhygiene" eine Reihe yon Merkbl~,ttern fiber medi- zinisch wiehtige Insekten heraus, die auch einzeln ~iir 25 Rpf. er- hMtlieh sind. (i. L~,use. 2. F15he. Weitere Merkbli~tter fiber Stechmficken, Stechfliegen, "Wanzen, Zecken usw. folgen.) Tagungen und Nurse. Veto 16. I. bis 5- III. 194 ~ finder in der Reiehsstelle ffir Arbeitsschutz in Berlin-Charlottenburg der 13. Lehrgang fiber ,,Entstehung and Verhi~tung yon Berufskrank- heiter~" start. Unter anderem wird die III. Verordnung fiber die Ausdehnung der Unfallversicherung auf die Berufskrankheiten be- sprochen, die Yergiftung durch Blei und Bleiverbindnngen, durch andere Metalle, wie Quecksilber, Zinn, Cadmium,~ Chrom usw., durch Atzgase und Reizgase oder durch L0sungs- and Extraktionsmittel. Der Internationale Kongrefi ]i~r Hals-, ~asen- and Ohrenheil- kunde, der 194o in Amsterdam stattfinden sollte, ist vorl~ufig verschoben worden. Hochschulnachrichten. Berlin. Oberstarzt Dozent Dr. reed. habil. OTTO MUNTSCH wurde zum aul3erplanm. Professor ernannt. -- l~'rank]urt a. M. Der bisherige Dozent an der Deutschen Uni- versis in Prag, Dr. reed. ALolS BXUTEL, wurde zum Dozenten ffir Allgemeine R6ntgenologie ernannt. -- Graz. Dem nb. ao. Pr0- fessor Dr. reed. NARD [~HRHARDT wurde unter Ernennung zum o. Professor der Lehrstuhl ffir Geburtshilfe und Gyn~kologie fiber- tragen. -- Hamburg. Dozent Dr. reed. habil. WALTER MENK wurde zum auBerplanln. Professor ernannt. -- KOln. Der Direktor des Instituts ffir Leibesfibungen Dr. phil. ERICH I~2LINGE wurde zum Honorarprofessor ernannt. -- Leipzig. Dozent Dr. reed. dent. habil. RUDOLF KLEEBERa wurde zum auBerplanm. Professor ernannt. -- Wien. Dozent Dr. rned. FI~II~DRICH VON SCHORER- WALDH~IM wurde zum augerplanm. Professor fflr Allgemeine Chirurgie ernannt. -- Dozent Dr. reed. ADOLF WINIgELBAUER wurde zum auBerplanm. Professor ffir Chirurgie ernannt. Am 3 I. Dezember I939 beging GenerMoberstabsarzt a. D. Dr. WILHELM ABeL in Burg b. Magdeburg seinen 70. Geburtstag. Seit seiner Verabschiedung iibt er bis heute eine grebe segensreiehe Allgemeinpraxis aus. Ffir den Inhalt verantwortlieh: Dr. V. SALLE, Berlin W 9, Linkstr. ~[~4. Verlag you Julius Springer, Berlin W 9, und J. F. Betgmam% Miiuehen. Druek der Spamer A.-G. in Leipzig.

Hans Ziemann

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2 4 R u ~ , Hans Ziemann ~. -- Tagesgeschichte. Kli~fische \Voehen~ehrift

H A N S Z I E M A N N -~.

Mit dem Heimgang yon ZII~MANN ha t die deutsche Tropen- medizin abermals einen schweren Verlust erlitten. NIt, MANN ge- h6r te in die Reihe derjenigen, denen es verg6nnt war, Pionier- arbei t in den neuerworbenen Nolonialgebieten zu leisten, and zwar zog es ihn schon als S tudenten des Med.-Chir. Ins t i tu t s , der sp~teren Kaiser Wilhelm-Akadelnie, nach Kamerun , dem auch sparer seine ganze Liebe geh6rte. Bereits 1894--1895 finden wi t ihn aut S.M.S. Hy~tne bei seinen ersten Malariastudien. Er vervollst~ndigte seine Kenntnisse fiber das Wechselfieber in I ta l ien und war yon 1899 bis 1912 im Marinedienst and m e h r n o c h im Nolonialdienst in K a m e r u n t~tig. Dor t wurde er I9o8 Chefarzt der Schntz t ruppe und n a h m 1912 seinen Abschled,~um sieh 19i 3 in 13er]in als Pr ivat - dozent ffir Innere Medizin und Tropenkrankhe i ten zu habilitiercn. Der Weltkrieg sah ihn zun~chst im Westen, sp~tter als bera tenden Hygieniker in Syrien and Pal~istina.

Nach dem Kriege ging er ungebroehen daran, sich seinen Wir- kungskreis neu aufzubauen. Un te r vielen Mtihen t rug er sich aus eigenen Mitteln ein vorbildliches Vorlesungsmater ia l zusammen and Melt mi t 13egeisterung seine Nurse an der Charit6. 1923 wurde er Professor. Uberall suchte ZIEMAN~ den Gedanken an Deutsch- land hochzuhal ten and setzte sich selbst in zahlreichen Vortr&gen ffir Neuerwerbung der Nolonieu ein.

Die Wiederers ta rkung der W e h r m a c h t brachte auch far ihn, den t rotz ha t t e r Schieksatsschl~ge nicht Gebeugten, neue, Erfolg versprechende Arbeit. I n den R~umen der Milit~r-Nrztlichen Akademie en t s tand nn te r seiner fachkundigen Lei tung eine neue

Abteilung fflr Tropenmedizin und Tropenhygiene, die als Vor- l~iufer einer grOBeren Abtei lung in dem Neubau der Mil.-*rztl . Akademie gedacht war. Auf kleinem R a u m fand sich hier viel- faches Lehrgut , mi t Liebe und FleiB zusammengetragen, and bier hielt der Verewigte bis zuletzt seine Vorlesungen.

I m Mit te lpunkt seiner Forschungen s tand die Malaria. Den Niederschlag seiner vielfachen JLrfahrungen finden wit in der grogen wel tbekannten Monographie ,,Malaria und Schwarzwasser- fieber" (MENs,, H a n d b u c h der Tropenkrankhe i ten Bd. 3, 1924.) Es stellt das Beste aus diesem Gebiet dar, was je in deutscher Sprache erschienen ist.

E r w~hn t sei in diesem Z u s a m m e n h a n g noch, nur u m aus der Ffille seiucr Arbci ten einiges herauszugreifen, die En tdeckung des FrambOsieerregers, gleichzeitig mi t CAST~LLANI, der Nachweis einer besonderen Tierpiroptasmose in N a m e r u n und die Auff indung des T rypanosoma vivax. G r e B e Verdienste erwarb sich der Verstor- bene u m die Hygiene der Eingeborenen und u m die 13earbeitung der Bev61kerungsfrage in den Kolonien. Seine 19o 7 erschienene Schrift: ,,Wie erober t m a n Afrika ffir die weiBe and sehwarze Rasse ?" erlebte in den letzten Jah ren eine neue Auflage. Seine vielfach grundlegenden Arbeiten brach ten ihln die Ehrenmitgl iedschai t zahlreicher Medizinischer Gesellschaften.

Die deutsche J~rzteschaft, insbesondere die TropenXrzte dfirfen ZIE~ANN mit Stolz einen ihrer Besten nennen. Mit Hingebung ha t er sich bis kurz ve t seinem Tode der Wissenschai t und seinen Kran k en gewidmet. Sein Leben war Miihe und Arbeit. Ru~E, Kiel.

TAGESGESCHICHTE.

Nach einem Runderlaf~ des Reichsminis ters des I nne r n betr. U m b e n e n n u n g einer .K_rztekammer (vom 23. Oktober I939) .t.riigt die , ,J~rztekammer N u r m a r k " yon jetzt ab die Bezeichnung ,,Arzte- kammer Mark Brandenburg".

Ab i. J a n u a r I94o gilt nach einer Verordnung des Reichsmini- sters des I nne rn voul 2o. 0k t obe r 1939 das Deutsclie Arzneibueh, 6. Ausgabe I926 nebs t Nachtr~gen auch in der Ostmark.

I m 1. Ha tb jah r I939 warden im alten 2~e@hsgebiet insgesamt 313226 Ehen geschloseen, das sind 10122 oder 3,3% mehr als im I. Ha lb jah r 1938 (3o3 io4). Auf iooo E inwohner kamen im 2. u jahr 1939 ix , i EheschlieBungen gegenfiber II,O im 2. Vierteljahr i938. I n der Ostmark. hielt die auBergew6hnlich starke Anhfmfung yon EhesehlieBungen auch im 2. Viertel jahr 1939 an. I n dieser Zeit wurden ira Gebiet des ehemaligen Osterreichs 2849o Ehen geschlossen, das sind nochmals 8921 oder 45,6% mehr als im 2, Vierteljahr 1938, obwohl die Zahl der Ehesehliel3ungen damals schon u m 6498 oder 49,4% gegenfiber dem 2. Viertel jahr 1937 (13146) gestiegen war. I m i. Ha lb jah r 1939 wurden im ehemaligen 0s ter re ich 59 21o Eheschliel3ungen gez~hlt, 28954 oder 95,7 % mehr als in der ersten Jahresh~li te yon I938 (3o256).

Auf Anregung des Reichsgesundhei tsamtes nnd mit Genehmi- gung des Reichsarbei tsminis ter iums haben PJlichtkrankenkassen mit 4,38 Millionen Mitgliedern mi t einer einheitlichen Jreiwilligen Kranlcheitsetatistil~ nach Nrankhe i t sa r t en begonnen. Wirtsch. u. Stat ist . I939, H. 14 ha t fiber das Ergebnis der Fests te l lungen vom Jah re 1937, die 1,77 Millionen NrankheitsfM1e mit fiber 48~/e Mil- lionen Tagen Arbeitsunf~higkeit umfassen, eine erste Ubersicht gegeben. AuffMlig ist die gegenfiber den weiblichen Versicherten wesentl ich stiirkere Belas tung der m~nnlichen Nassenmitgl ieder mi t Magenerkrankungen, insbesondere Magengeschwfiren. l-tier- fiber wird (unter n~therer Begrfindung) der Verdacht ausgesprochen, dab zwischen diesen E rk rankungen und GenuBgiften urs~chliche Beziehungen bestehen. ,,Medizinische Fachkreise ffihren diese U m k e h r u n g (gegenfiber der Zeit vor dem Weltkrieg, we das weib- liche Geschlecht s tarker an jenen E r k r a n k u n g e n beteiligt war) auf ve rmehr t en TabakgenuB, insbesondere Zigaret tenrauchen, zurfick, dem ve t allem die m~innliche ]ugend in den groBen St'adten ver- fallen is t ."

Die Reichsarbei tsgemeinschaf t ffir Volksern&hrung wendet sich im E inve rnehmen mi t dem Deutschen F rauenwerk zur vollst~n- digen Er fassung der H a g e b u t t e n mi t einem Hinweis an die deut- schen HausJrauen, in dem der besonders hohe Gehalt der Hagebutten ar~ Vitamin C (der z. I3. hhher Ms der der Apfelsinen oder der schwarzen Johannisbeeren ist) und die M6glichkeit, diesen Vita- mingeha l t durch saehgemliBe Hers te l lung yon Marmeladen zum groBen Tell zu erhalten, be ton t werden.

Am 13. Dezember 1939 Iand in 2114~nehen in Durchff ihrung der Bes t immungen der ,,13ernhard Spatz-St i f tung" die 10. Otto v. Bol- linger-Geddchtnis-Vorlesung s tar t . Ye t einer grol~en Zuh6rerschaf t spraeh Geh . -Ra t LUDWIG ASCHOFF, ~reiburg, fiber das Krop]- problem.

Am 22. Dezember 1939 j~hrte sich zum 50. Male der Todestag v6n Dr. HGRMANN ]~R]~I{MER, des Begrfinders der Lehre yon der Heilbarkei t der Lungentuberkulose , die ffir die gesamte Tuber- kulosebehandlung r ichtungweisend wurde.

Der vor 61 J a h r e n yon P. 136RNER begrfindete Reichs~Medizinal- Nalender ffir Deutschland ist mi t seinen Anlagen in neuer Auflage ffir das J ah r 194 ~ erschienen. Das Taschenbuch - - yon N. P0CZKA herausgegeben - - ist durch folgende Beitr~ge erweiter t worden: Die kassen~,irztliche Vereinlgung Deutschlands (LAUTSC~), die medizinalpolizeilichen Bes t immungen (ResT), Nampfs to i fe rkran- kungen (Mu•TscH), Aufgaben des Amtes im Luf t schutz (LIEBER- MANN). Leipzig: Georg Thieme, X V I u. 528 S. Preis RM. 2.4 o.

Das Hamburger lnstitut ]i~r SehiJJs- und Tropenkrankhelten gibt bei J. A. t3arth, Leipzig, im R a h m e n des , ,Archivs ifir Schifls- and Tropenhygiene" eine Reihe yon Merkbl~,ttern fiber medi- zinisch wiehtige Insek ten heraus, die auch einzeln ~iir 25 Rpf. er- hMtlieh sind. (i. L~,use. 2. F15he. Weitere Merkbli~tter fiber Stechmficken, Stechfliegen, "Wanzen, Zecken usw. folgen.)

Tagungen und Nurse. Veto 16. I. bis 5- I I I . 194 ~ finder in der Reiehsstelle ffir Arbei tsschutz in Berl in-Charlot tenburg der 13. Lehrgang fiber ,,Entstehung and Verhi~tung yon Berufskrank- heiter~" star t . Unte r anderem wird die I I I . Verordnung fiber die Ausdehnung der Unfal lversicherung auf die Berufskrankhei ten be- sprochen, die Yergif tung durch Blei und Bleiverbindnngen, durch andere Metalle, wie Quecksilber, Zinn, Cadmium,~ Chrom usw., durch Atzgase und Reizgase oder durch L0sungs- and Ext rak t ionsmi t te l .

Der Internationale Kongrefi ]i~r Hals-, ~asen- and Ohrenheil- kunde, der 194o in Amsterdam s ta t t f inden sollte, ist vorl~ufig verschoben worden.

H o c h s c h u l n a c h r i c h t e n . Berlin. Obers ta rz t Dozent Dr. reed. habil. OTTO MUNTSCH wurde zum aul3erplanm. Professor e rnannt . -- l~'rank]urt a. M. Der bisherige Dozent an der Deutschen Uni- versis in Prag, Dr. reed. ALolS BXUTEL, wurde zum Dozenten ffir Allgemeine R6ntgenologie ernannt . - - Graz. Dem nb. ao. Pr0- fessor Dr. reed. NARD [~HRHARDT wurde un te r E r n e n n u n g zum o. Professor der Lehrs tuh l ffir Geburtshilfe und Gyn~kologie fiber- tragen. - - Hamburg. Dozent Dr. reed. habil. WALTER MENK wurde zum auBerplanln. Professor e rnannt . - - KOln. Der Direktor des I n s t i t u t s ffir Leibesfibungen Dr. phil. ERICH I~2LINGE wurde zum Honorarprofessor ernannt . - - Leipzig. Dozent Dr. reed. dent. habil. RUDOLF KLEEBERa wurde zum auBerplanm. Professor ernannt. -- Wien. Dozent Dr. rned. FI~II~DRICH VON SCHORER-

WALDH~IM wurde zum augerplanm. Professor fflr Allgemeine Chirurgie ernannt . - - Dozent Dr. reed. ADOLF WINIgELBAUER wurde zum auBerplanm. Professor ffir Chirurgie ernannt .

Am 3 I. Dezember I939 beging GenerMoberstabsarzt a. D. Dr. WILHELM ABeL in Burg b. Magdeburg seinen 70. Gebur ts tag . Seit seiner Verabschiedung iibt er bis heute eine grebe segensreiehe A l l g e m e i n p r a x i s aus.

Ffir den Inhalt verantwortlieh: Dr. V. SALLE, Berlin W 9, Linkstr. ~[~4. Verlag you Julius Springer, Berlin W 9, und J. F. Betgmam% Miiuehen. Druek der Spamer A.-G. in Leipzig.