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Heft 3/2003 Mitgliederzeitschrift des Sport- AnglerBundes Vöcklabruck 2.10.2003 www.sab.at

Hef t 3/2003 - SAB Sportanglerbund VB Journal 2003_03.pdf · 4 Wahl der richtigen Rute für das Schlepp-fischen Vor allem passende Schnurwahl ist bedeutend für den Fangerfolg Information

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Heft 3/2003

Mitgliederzeitschrift des Sport-AnglerBundes Vöcklabruck

2.10.2003www.sab.at

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Sehr geehrtes Mitglied!

Nach wie vor schlägt die Lizenzaus-gabe durch eine Salzburger Firma amAttersee hohe Wellen. Unseren Aus-gabestellen wurde angedroht, dass siegeklagt werden, wenn sie weiterhinLizenzen für den ganzen See aus-geben.

Damit eines einmal ganz klar gesagtist: Die vom Revier Attersee ausgege-benen Lizenzen gelten für den ganzenAttersee und das ohne jede Ausnahmevon irgendeiner Bucht. Den Mehrpreisvon 10 Euro damit zu begründen,dass man vermeintlich nicht in eineBucht hineinfischen könne, ist alsoschlicht und unergreifend falsch!

Wo sind denn die Herren, die so bein-hart über ihren Anwalt gedrohthaben? Warum hat man denn nichtschon geklagt? Was ist denn los,haben die Herren den Mut verloren?

Eines steht jedenfalls ganz sicher fest:Der Revierausschuss wird jeden Preis,den die Pächter des Mayr-Melnhof-rechtes und des Rechtes des StiftesAigen Schlägl verlangen, auch in dernächsten Saison unterbieten – undwenn die Lizenzen gratis abgegebenwerden. Und dies solange, bis derSpuk vorüber ist.

Die Frage eines Homepage-Besuchersam Attersee, warum man (Revier oderauch der Sportanglerbund Vöckla-bruck) nicht gescheiter selbst gepach-tet habe, anstatt nunmehr in Prozesseverwickelt zu werden, kann auchbeantwortet werden. Einerseits mussder Revierauschuss alle Rechtseigen-tümer dem Grunde nach gleichbehandeln, andererseits hat Hr. Mayr-Melnhof ein verbessertes Angebot desRevierausschusses als “Zumutung”empfunden, weil er sich mehr erwartet

hatte und – wie man sieht – auchbekommen hat. Dass sich das Non-Profit-Unternehmen Stift Aigen Schlägldieser Sicht der Profitmaximierungunter Missachtung und ohne Aufkün-digung der seit 80 Jahren gepfloge-nen, gemeinsamen Lizenzausgabe an-geschlossen hat (siehe Beitrag Ent-wicklung der Fischerei am Attersee indieser Ausgabe !!), ist zumindest ver-wunderlich. Gerade dort hätte ich ver-mutet, dass Tradition einen Stellen-wert hat. Und im übrigen sollte nurniemand sagen, er hätte nichtgewusst, dass der Pächter auch Lizen-zen ausgeben wird, denn dies ist ex-plizit in den Pachtverträgen angeführt !

Schade ist nur, dass die Fischereiselbst zu Schaden kommt, denn dieKontrolle siecht nur mehr vor sichhin. Wozu soll auch kontrolliert wer-den, wenn die andere Seite nur aufLizenznehmer wartet ! Na und an denzukünftigen Besatz darf ich gar nichtdenken. Die Antworten kommen erstnach Jahren und dann werden sieerschreckend deutlich.

Apropos Antworten! Vor nicht allzulanger Zeit hat am Attersee ein Fischereinen Waller mit beachtlicher Größe(über 20 kg) gefangen. Jetzt wird mansich fragen, woher kommt denn dieserFisch, der in den Attersee ja so garnicht hineinpasst. Vor nunmehr schonetlichen Jahren ist aus der Hälte-rungsanlage vom Fischer Sepp inLitzlberg ein ganzer Schwung dieserTiere ausgekommen. Eine Anzeige desSportanglerbundes wurde damalsdamit abgetan, dass dies keine nach-teilige Wirkung auf das ÖkosystemAttersee habe, da wahrscheinlichdiese Fische nicht überleben.Und jetzt?

Petri Heil !Josef Eckhardt

EditorialWeiterhingroßeUnsicherheitunter denAttersee-fischern

JahrelangeintensiveBewirt-schaftung und Arbeit in Gefahr

Informationi

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AbendlicheSchlepptouram Attersee

ErstmaligpackenProfis aus

Information &Kommunikation

Schleppfischen – Teil 1 von Rudolf Mikstetter und Josef Hofinger / www.angelprofi.at

Schleppfischen!! Allein schon der Klangdieses Wortes elektrisiert Fischer in allerHerren Länder. Um den besonderen Reiz,den das Schleppfischen an unseren großenSeen auf uns Anglern ausübt, zu beschrei-ben, werden wir diese für uns schönste Artder Fischerei in den nächsten Ausgabenunseres SAB-Journals vorstellen.

Über Vorzüge und Besonderheiten derverschiedenen Fischereiarten gehen dieMeinungen auseinander. Sicher ist jedoch,dass ein Tag auf dem See ebensoviel Ent-spannung und Abenteuer bringen kann, wieein solcher am Fluss. Manches Problem fandin der besonderen Umgebung, wo das Atmenplötzlich leichter fällt und die Gedankenfreier werden, schon seine Lösung. Wie vieleunzertrennliche Freundschaften hat dasSchleppangeln zu zweit schon geschmiedet !Man muss sich nur eine endlos scheinendeWasserfläche vorstellen, zwei Ruten, diedurch unsere ausgelegten Köder in leichteSchwingungen versetzt werden und dieSpannung, jederzeit kann ein großer Hechtoder gar eine Seeforelle anbeißen. Und aufeinmal biegt sich die Rute...!!!!

Doch vor dem Fangerfolg muss man beson-ders beim Schleppangeln seine Hausauf-gaben machen. Es gilt verschiedene Kriterienwie Wasserfarbe, Strömungs- oder Windver-hältnisse zu beachten und diese Verhältnissefür unseren Fangerfolg zu nutzen. Ein guterSchleppfischer ist auch immer ein guterBeobachter. Er sieht an den Ringen an derWasseroberfläche, ob die Futterfische unser-er Raubfische hoch oder tief stehen. DerSchleppangler stellt sich auf die Jahreszeitenein und verändert die Schlepptiefe ent-sprechend der Sprungschicht. Alle diese ver-schiedenen Komponente werden wir in denkommenden SAB-Journalen unseren Mit-gliedern vorstellen und näher beschreiben.

Der Aufbau einer erfolgreichenSchleppmontage

Man stelle sich vor, ein Angler geht in einFischereigeschäft und möchte sich vorabinformieren, wie man eine erfolgreicheSchleppmontage zusammenstellt. Er wird inden meisten Fällen nur oberflächlich beratenwerden und kauft sich aus UnwissenheitSachen, die er nach einigen Schlepptouren(mit mehr Erfahrung ) wieder beiseite stellt.Um euch solche Leerläufe zu ersparen,geben wir hier ein paar Tipps für die richtigeZusammenstellung einer Schleppmontage.

Rutenhalter für den Schleppfischer

Der wohl wichtigste Teil einer erfolgreichenSchleppmontage ist ein geeigneter Boots-rutenhalter. Da eine Unmenge dieser Ruten-halter am Markt sind und wir mit diesemTeil viele Jahre (und Fische) schleppenwollen, müssen wir auf ein paar Kriterienachten. Der Bootsrutenhalter sollte in jedegewünschte vertikale oder horizontale Ein-stellung verstellbar sein (Verzahnung oderstufenlos). Er darf bei einem Anbiss nichtnachgeben, da sich der Fisch sonst nichthakt oder nur sehr schlecht sitzt. Auch einnachträglicher Anhieb nützt dann nichtsmehr, im Gegenteil, man kann dem Fischden schlecht sitzenden Haken ausschlenzen.Speziell der Hecht - Schleppfischer solltenRutenhalter von hoher Qualität besitzen, daim harten Hechtmaul Angelhaken bessergreifen, wenn die Rute gut befestigt ist. GuteQualität hat aber auch seinen Preis undRutenhalter, die den Ansprüchen einesSchleppanglers entsprechen, kosten ca. ab€ 25,00 aufwärts. Doch da man gute Ruten-halter eigentlich sein ganzes (Angler-)Lebenbesitzt, sollte der Preis keine so große Rollespielen. Für Schleppangler ist das Multi-talent der vielleicht beste Rutenhalter derWelt. Das salzwasserfeste Teil besteht ausDruckguss-Aluminium. Befestigt wird derRutenhalter mittels solider Grundplatte ander Bordwand. Die Rute wird bombenfestgehalten, weil der Haltemechanismus einerKlammer ähnelt, die sich nur bei kräftigem

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Wahl derrichtigenRute für das Schlepp-fischen

Vor allempassendeSchnurwahlist bedeutendfür denFangerfolg

Information &Kommunikation

Ruck senkrecht nach oben öffnet. MittelsFlügelschraube lässt sich der Anstellwinkeldes Rutenhalters fast beliebig verändern. Sokann man die Lauftiefe der Köder verändernund den Gegebenheiten anpassen.

Schleppruten

Um dieses Thema auch bildlich zu veran-schaulichen, zeigen wir Euch mit Hilfe einerGrafik eine kleine Übersicht über Ruten-aktionen.

Schleppschnüre

Geflochtene SchleppschnüreBei der Auswahl einer geeigneten Schlepp-schnur sollte man immer die Qualität undnicht den Preis im Auge haben. Da man einegute Schleppschnur ein paar Jahre verwendet,wird sich gute Qualität immer rechnen. WeißeDyneema Schnüre mit enger Flechtung sind

hervorragend geeignet und zusätzlich miteinem schwarzen Permanent-Marker gut zumarkieren. Diese Schnur kann man auchsehr gut einfärben und farblich an die Gewäs-serfarbe anpassen. In der Regel verwendenwir dazu einen grünen Permanent-Marker.

Tipp: Eine der derzeit besten geflochtenenSchnüre ist die WHIPLASH PRO von Berkley.Die 0,21 mm ist moosgrün eingefärbt undträgt unglaubliche 26,4 kg.

Monofile SchleppschnüreNatürlich finden auch monofile Schlepp-schnüre ihre Verwendung. Nur würde ichdiese Schnüre in erster Linie in glasklarenGewässern mit nur wenig Eintrübungverwenden. Da die Fische in solch klarenGewässern meistens extrem schnurscheusind, kann eine gute Monofile wie die StroftGTM entscheidend für den Fang sein.

Wie man sieht, kann man bei Schlepp-schnüren eigentlich nicht sagen, ob ge-flochtene oder monofile Schnüre besser sind.Hier ist wieder der Schleppangler gefordert,der anhand seiner Erfahrung und derBeschaffenheit seines Gewässers bestimmt,welche Schnur am besten geht. Der Trendgeht allerdings in Richtung geflochteneSchnur. Alte Schleppfüchse schwören aberimmer noch auf ihre monofilen Schnüre unddie fangen bekanntlich auch ihre Fische.

Fortsetzung nächste Ausgabe:

Aufbau einer erfolgreichenSchleppmontage.

Geflochten

Vorteile Nachteile

Geringe Dehnung für einenoptimalen Anschlag

Durch geringe Dehnung großeBelastung für Angelgerät

Gute Markierungsfähigkeit fürSchlepplängen

Ohne Einfärben große Sichtig-keit

Lange HaltbarkeitGeringe Dehnung im Drill kann

zum Ausschlitzen führen

Empfohlene Schnurstärke 0,20er Dyneema

Monofil

Vorteile Nachteile

Unsichtbar für den FischBei zu großen Schlepplängen

(ab 25 m) viele Fehlbissedurch Dehnung

Gute Dehnbarkeit im DrillHoher Verschleiß durch

Abrieb und UV-Einstrahlung

Kein Schnurmarkieren mitFarbstiften möglich

Empfohlene Schnurstärke 0,40erCopolymner-Stroft GTM

LeichteSpitzenaktion

mit einem steifenRückgrad

Schweres Schlepp-fischen mit Schlepp-gewichten bis 200 g

Aktion B

Aktion A

Leichte Spitzenaktion,bei der sich die Ruteim ersten Drittel, vonder Spitze gemessen,

durchbiegt

MittelschweresSchleppen mit

großen Wobblern,Systemen und

Löffel mit Schlepp-gewichten bis 100 g

Aktion CMittlere Spitzenaktion,die bis in die Mitte der

Rute reicht

Leichtes Schleppenohne Schnur-beschwerung.Sehr gut für

Wobbler, Systemeund Schlepplöffel

Aktion D

So genannteParabolik-Aktion,bei der sich die

Biegung über dieganze Rute verteilt

Kommt beim Down-rigger-Schleppen zur

Anwendung.Ansonsten zu weich

für dasSchleppangeln

Diese Tabelle soll nur eine Richtlinie sein, die einemSchleppfischer-Neuling beim Kauf einer Schlepprutedie richtige Wahl für seine Art des Schleppangelns

erleichtern soll.

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Information &Kommunikation

Vorstellungeiner für dienaturnaheBewirt-schaftungbahn-brechendenErfindung

Großartige Erfolge mit der WV-BoxDie Withlock/Vibert- oder kurz „WV“-Box istnun seit vielen Jahren im praktischen Einsatz.Hat sie die in sie gesetzten Erwartungenerfüllt?

Nicht nur dies. Die WV-Box hat unsereHoffnungen weit übertroffen!Tausende von wildgezogenen Besatzforellensind nun schon an heimischen Gewässernaus unseren WV-Boxen geschlüpft. Sieweisen eine unvergleichlich höhere Vitalitätals ihre Artverwandten aus den Zuchttrögenauf. Und in großer Zahl sind sie bereits biszur Fanggröße aufgewachsen.

Ihre natürliche Scheuheit und ihre versteck-te Lebensweise bewahren sie im Vergleich zuSatzfischen davor, allzu oft gefangen zu wer-den. Daher stellen sie selbst für erfahrenenFliegenleute fangtechnisch wahre Lecker-bissen dar. Nicht zuletzt auch deswegen, weilder Nahrungsreichtum des Aussetzgewässersdiese Fische auf Grundnahrung übergehenließ, so dass sie fast nur mit Nymphen oderStreamern zu fangen sind.

Der kontinuierliche Einsatz von WV-Boxes,die mit Tausenden Forelleneiern bestückt indas Aufzuchtsgewässer eingebracht wurden,hat sich also absolut gelohnt. Als wir bei-spielsweise eine 1 km lange Teststrecke einesAufzuchtbaches abfischten, konnten wirsogar einmal als Maximalertrag 1.770 ein-und zweisömmrige Forellen in bester Kondi-tion zählen!

Der Umgang mit Fischeiern und WV-Boxessowie der Arbeitsablauf sind für uns in-zwischen zur Routine geworden und dement-sprechend ist unser Zeitaufwand auf einMinimum geschrumpft. Um 20.000 beäugteForelleneier einzusetzen, benötigen wir nunzu viert nur noch etwa drei Stunden.

Wir sind dabei ausschließlich zur Verwen-dung des Drahtkorbes (craddle planter)übergegangen. Die zur Einbettung der WV-Boxes benötigte Kiesmenge ließ sich dadurchreduzieren, dass wir nunmehr über den Korbeinen Drahtdeckel legen, der Plombierungs-schüttungen an den Außenseiten unnötigmacht.

Whitlock/Vibert Box beim Füllen. Die Eier werden mit demoffenen Deckelverschluss in die Hatchery geschaufelt.Eier wurden zuvor an das Aussetzgewässer antemperiert.

Box von der Seite. Man sieht die Hatchery mit den Eiernund darunter die noch leere Nursery, welche die Dotter-sackbrut aufnimmt.Die gefüllte Box mit noch geöffnetem Verschluss.

Die Box ist mit ca. 400 Eiern gefüllt und verschlossen.

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Für alle näher Interessierten stelle ich hiergerne einmal alle erforderlichen Materialienzusammen und beschreibe nachfolgend dieeinzelnen Arbeitsgänge. Man benötigt:

1. Zwei bis drei WV-Boxes pro Korb.2. Forelleneier im Augenpunktstadium

(300 bis 400 Eier pro Box).3. Drahtkörbe von 40x40x15 cm.4. Blumendraht.5. Eine Gartenhaue.6. Beil oder Fäustel.7. Baustahlnägel, 1 cm stark, 50 und mehr

cm lang, je nach Fließgeschwindigkeitund Beschaffenheit des Grundes.

8. Starke Gummiringe (Fahrradschlauch).9. Sechs Plastikeimer.

10. Eine Gänseschwungfeder oder Pipette.11. Drahtgitter (Rolle, Gärtnerbedarf).12. Flusskies in Pflaumengröße.

Wie schon früher betont, erfordert der Einsatzvon WV-Boxes lediglich ein systematischesund sorgfältiges Vorgehen. Dabei sind folgen-de Arbeiten schon zu Hause zu erledigen:

1. Die noch zusammengelegten WV-Boxeswerden in warmes Wasser gelegt und dannaufgefaltet. Die Deckellasche bleibt offen.

2. An einer Unterkante der Box wird ein ca.15 cm langes Stück Blumendraht durch-geschlauft und etwas zusammengedreht.

3. Die vorbereiteten Boxen transportiertman am besten in großen Plastiksäcken.

4. Nun noch die Korbabdeckung im Formatvon 50x50 cm von der Drahtrolle schnei-den und die mit Häkchen versehenenGummis einschlaufen.

Die Arbeit am Wasser

Nun arbeitet man am besten in zwei Zwei-mannteams, von denen das eine für die Vor-bereitung der Aussetzstellen und für dasVerfüllen und Einbringen der bestücktenund verschlossenen Drahtkörbe zuständig ist.Das andere Team prüft das Eimaterial,gibt es in die Boxes und stellt diese in dieDrahtkörbe. Im einzelnen fallen folgendeArbeiten an:

Die einkammrige Vibert Box wird lediglich in einemschottergefüllten Drahtbeutel im Bach versenkt und miteinem langen Eisennagel fixiert.

Der mit Schotter und Boxen gefüllte Drahtkorb wird imBach platziert.

Dottersackbrut in der Draufsicht. Sehr markant die großenAugen.

Die Boxen werden im Drahtkorb platziert und mit dünnemDraht daran fixiert, um sie vor dem Auswaschen zu schützen.

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Viel Know-Howund Arbeit fürden natürlichaufgezogenenFischbestandunsererGewässer

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5. Den Fischeiern im Transportgefäß,einem dickwandigen, mit Sauerstoff auf-gefüllten Plastiksack, wird schubweiseAussetzwasser zugegeben.

6. Inzwischen wird die Aussetzstelle mit derGartenhaue geebnet. Dabei keine Vertie-fung graben!

7. Nun werden die Fischeier und das Was-ser vorsichtig in Plastikeimer umgeleert.Zerdrückte, blutige oder weißliche Eiersind nun mittels der Gänseschwungfederoder einer Pipette sorgsam auszusortieren.

8. Mit der Brutkammerlasche werden nun300 bis 400 Eier in die Box geschaufelt.Dann wird die Box mit der Lasche ver-schlossen und in einem ebenfalls mitAussetzwasser gefüllten Eimer gestapelt.

9. Ist die Aussetzstelle vorbereitet, so stelltman zwei oder drei Boxes in einen Draht-korb, befestigt sie mit der Blumendraht-schlaufe am Korbboden und füllt denKorb soweit mit pflaumengroßem Kies,bis die WV-Boxes mit ein bis zwei Lagenbedeckt sind und der Kies mit dem Korb-rand abschließt.

10. Nun noch den Drahtdeckel darüber legenund die Häkchen an der Korbaußenseiteeinhängen. Dann den gefüllten Drahtkorbrasch auf den vorbereiteten Bachgrundstellen. Er soll dabei mit einer Ecke, dieder Breitseite der Boxes gegenüberliegt,gegen die Strömungsrichtung zu stehenkommen.

11. Schließlich ist der Korb noch mit einemBaustahlnagel am Bachgrund zufixieren. Dann kann man bereits bach-abwärts zur nächsten Ausbringstelleweitergehen.

Ebenso einfach wie effektivSobald man erst einmal selbst ein paar WV-Boxes ausgebracht hat, weiß man, wie ein-fach diese Arbeiten sind. Und sofern dieWasserqualität ausreicht und einem Versan-den der Drahtkörbe vorgebeugt werdenkann, hat man an den Ergebnissen dieserArbeiten seine helle Freude.Ja, sogar in stehenden Forellengewässernlässt sich die WV-Box erfolgreich einsetzen.Man stellt dort einen Drahtzylinder von ca.1 m Höhe und 0,6 m Durchmesser etwa zurHälfte mit Kies gefüllt im Uferbereich auf.Dann bringt man die mit Eiern bestücktenBoxes ein und füllt den Zylinder weiter mitKies. Fertig.Alle, die ein noch halbwegs intaktes Forellen-wasser selbst bewirtschaften oder für einentsprechendes Vereinsgewässer verantwort-lich sind, haben es also heute in der Hand,dass dort künftig nur auf die üblichenBesatzfische gefischt werden kann oder aberauf wildgezogene Exemplare.

Dottersackbrut in der Seitenansicht. Das Herz und diewichtigsten Adern sind schon zu sehen. Diese Fischlarveist noch nicht schwimm- und fressfähig.

Dottersackbrut geschlüpft. Die leeren Eierschalen sind zu sehen.

Fressfähige Brut. Der Dottersack ist aufgezehrt und dasFischlein beginnt Plankton zu erbeuten. Bachforellenrutschen noch lange Zeit am „Boden“ herum, bevor sie sichzum Freischwimmen entschließen.

Der Lohn der Arbeit. Einjährige Forellen wurden durchElektroabfischung „gewonnen“ und in den größeren Flussumgesetzt.

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Information &Kommunikation

VielfältigeMöglichkeitenzur Re-naturierungunsererGewässer

Wie im letzten Bericht angekündigt, werden nach-stehend naturnahe wasserbauliche Bauweisenvorgestellt. Konkret werden in dieser Ausgabe zweiBauweisen erläutert. Einleitend sei noch fest-gehalten, dass sämtliche Baumethoden des natur-nahen Wasserbaues auf eine hohe Nachhaltigkeithinsichtlich ökologisch verträglicher Ufersicherungund Sohlstabilisierung mit positiver Auswirkungauf Gewässereigendynamik sowie natürlicheGewässermorphologie abzielen.

RauhbäumeBei der Verwendung eines sogenannten Rauh-baumes handelt es sich um eine relativ einfachdurchzuführende Methode gegen unerwünschteUfererosion bzw. auch um eine wirksame Sanie-rungsmaßnahme für Uferanbrüche und hoch-wasserbedingte Auskolkungen.Als Rauhbäume werden ausschließlich Nadel-bäume herangezogen, welche parallel vor dem zuschützenden bzw. zu sanierenden Uferabschnitteingebracht werden. Der Wurzelstock ist dabeiflussaufwärts orientiert. Die Verwendung vonNadelbäumen begründet sich darin, dass hier dieÄste bei Überströmung eine bessere Flexibilität alsbei Laubbäumen aufweisen und zudem dasAstwerk bzw. die benadelten Zweige dichter an-geordnet sind. Weiters bewirken die „dichteren“Nadelkronen eine weitaus höhere Filterung be-züglich der Sedimentierung von organischen undanorganischen Feststoffen.

Durch Rauhbäume kommt es somit einerseits zumwirksamen Schutz vor uferangreifender Strömungund andererseits zur sukzessiven Sedimentierungvon Feststoffen im Rauhbaumbereich und durchdie Strömungsminderung vor allem im eigent-lichen Bereich zwischen Wasseranschlagsliniendes Ufers und dem Rauhbaum. Dieser Bereich ver-landet somit im natürlichen Sinne. Als Lebens-dauer können rund 10 bis 20 Jahre je nach Rauh-baumdimension angegeben werden. Bei ent-sprechender Verlandung des zu schützenden bzw.zu sanierenden Uferbereiches ist ehestmöglicheine standortgerechte Bepflanzung des sedimen-tierten Substrates vorzunehmen, da der nach-haltige Uferschutz erst durch eine entsprechendeDurchwurzelung und Substratfestigung gewähr-leistet ist.Die Situierung der Rauhbäume ist im Mittel-wasserbereich vorzunehmen, sodass die untereHälfte des eingebrachten Baumes permanent um-und durchströmt wird.Die Befestigung von Rauhbäumen erfolgt durchAnhängen des Wurzelkranzes mittels Stahlseilesan vorgelagerte, eingeschlagene Pfähle. Weiterskönnen Wipfelbereiche mit einem Steinwurf in derLage stabilisiert werden. Generell werden dieBefestigungsarten erst vor Ort je nach Geländebzw. Gewässer entschieden.Bei längeren und größeren Uferanbrüchen undUfersicherungsmaßnahmen werden Rauhbäumekettenartig aneinandergeordnet. Hier erfolgt dieBefestigung der einzelnen Stämme an mit-eingebrachte Blocksteine, welche so als Ankerfungieren.Hinsichtlich der ökologischen Wertigkeit dieserRauhbäume ist auf die gute Unterstandsmöglich-keit sowie kleinräumige Habitatbildung für Fließ-gewässerorganismen zu verweisen.

Bei entsprechend „alten“ Rauhbaumverbauungenkommt es zum biotisch wertvollen Totholzeffekt.

FaschinenbündelFaschinen stellen eine Methode der Längsver-bauung dar und werden im naturnahen Wasser-bau vor allem für Böschungsfußsicherungenverwendet. Es handelt sich dabei um eineMethode, welche mit lebenden Baustoffendurchgeführt wird.Zur Herstellung werden Weidenruten mit einerStärke bis etwa 2 cm walzenförmig zu rund 30 cmbis 50 cm starken und 3 m bis 6 m langenBündeln mittels Draht zusammengebunden.

Naturnaher Wasserbau –eine Chance für unsere Fließgewässer

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Schaffung vonnatürlichenLebensräumenmit einfachenMitteln

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Die Weidenruten gewinnt man am besten in derVegetationsruhe. Falls die Ruten nicht sofortverarbeitet werden, müssen diese feucht gehaltenbzw. mit Erdreich überdeckt werden. Diesezusammengeflochtenen Bündel werden im Bereichder Wasseranschlagslinie (Mittelwasser) mit denverjüngenden Astenden flussabwärts verlegt undmit Holzpflöcken befestigt, indem die Bündeldurchschlagen werden.

Zum Teil erfolgt auch eine Überschüttung mitErdreich des oberen Drittels, um ein Austrocknenzu verhindern. Als Befestigungspflöcke könnenauch armdicke Weidensteckhölzer eingeschlagenwerden, da diese ebenfalls ausschlagen bzw.austreiben.

Die Ufersicherung beginnt bereits beim Einbau derFaschinen durch einen rein mechanischen Schutzvor Erosion und Strömungsangriff.

Zudem bewirkt das bündelartige Weidengeäst eineSedimentation von Feststoffen. Die nachhaltigeSchutzfunktion entwickelt sich sukzessive beimAusschlagen und Austreiben der Weidenäste unddes somit entstehenden Gehölzsaumes, welcherden jeweiligen Uferabschnitt durchwurzelt undsomit fortlaufend festigt. Die Einbringung vonFaschinen erfolgt in verschiedenartigen Ver-bänden, wobei meist zwei bis drei Faschinenhintereinander angeordnet sind. Teilweise werdenbei eingeschränktem Platzangebot auch soge-nannte Faschinenwände mit Erdreichhinterfüllungerrichtet.

Eine spezielle Form von Faschinen stellensogenannte Senkfaschinen dar. Diese werdendurch Steine im Bündelinneren beschwert, sodassdiese auch unter Wasser verbleiben bzw. bei tiefenAnbrüchen zum Einsatz kommen. Senkfaschinensind ein Beispiel für kombinierte Bauweisen vonlebenden und toten Baustoffen. Unter Wasserkommt es dabei zu einer mechanischen Ufer-stabilisierung, da die Weidenruten bei perma-nenter Überströmung nicht ausschlagen, jedoch inweiterer Folge als Totholz einen hohen Standort-wert bedeuten.

Faschinen sind generell sehr flexibel und in öko-logischer Betrachtungsweise als sehr hochwertigeinzustufen. Als Voraussetzung für eine rascheUfersicherung und Ufersanierung durch denEinsatz von Faschinen muss ein Austrocknendieser biologischen Einbauten verhindert werden.Häufig wird dabei eine entsprechende humoseÜberdeckung als Feuchtespender durchgeführt.Es ist in diesem Zusammenhang auch anzu-führen, dass sich der Einsatz von Faschinen auchim naturnahen Erdbau (Hangstabilisierung etc.)bewährt.

In der nächsten Ausgabe werden weitere Bauweisen vorgestellt.

Dipl.-Ing. Bernd SalletmayrIngenieurkonsulent für Landschaftsplanungund LandschaftspflegeSalzburger Straße 304840 VöcklabruckTel.: 07672/78180 - Fax: 07672/758716mobil: 0664/1522892e-mail: [email protected]

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Information &Kommunikation

SchwierigesUmfeld zurKontrolle derFischerei

UnklareVergabe vonFischerei-rechten

SteigendeRivalitätzwischen derBerufs- undSportfischerei

Die Entwicklung der Fischereiwirtschaft amATTERSEE bis in die jüngste Zeit und

Vorschläge zur Behebung vorhandener Fehlervon Dr. Hans Wörz, verfasst 1927 (Fortsetzung aus SAB-Journal 2/2003)

Es kommt also die Fischereikontrolle durch diepolitische Bezirksbehörde unter den derzeitigenVerhältnissen sehr wenig in Betracht. Die Auf-sicht liegt in der Hauptsache in den Händender vom Fischereirevierausschusse namhaftgemachten und von der Bezirkshauptmann-schaft bestätigten und beeideten Wachorgane(§ 50 des Landesfischereigesetzes und § 3 derFisch-Betriebsordnung). Diese beeideten Auf-seher rekrutieren sich aber nur aus denFischereiberechtigten, den anderen Personenfehlen die Kenntnisse, die ein solches Amterfordern. Sollte sich wirklich einmal ein zurRuhe gesetzter Fischer finden, der zur Über-nahme eines Aufseherpostens bereit wäre, so fehlen sicher die Mittel, denselben ent-sprechend zu entschädigen, denn die politischeBehörde kann nicht die Gelder dafür zur Ver-fügung stellen und der Revierausschuss wirdkaum einen ihm vielleicht lästigen Kontrollorbezahlen wollen. Die Aufsicht durch die Fischerselbst krankt aber wieder an den nachbarlichenund kameradschaftlichen Beziehungen zu denzu Überwachenden. Es wir dabei gern durchdie Finger gesehen; manche Personen lehnendie Bestellung als Wachorgan völlig ab, weil siezu anständig sind, um einerseits Übergriffeunbeachtet zu lassen und andererseits Feind-schaften sich nicht zuziehen wollen.

Die neue Seeordnung ist jetzt schon zweiJahre lang gültig, trotzdem ist sie bis heutenicht wirklich eingebürgert und sinngemäßgehandhabt.

Als mangelhaft durchgeführte Bestimmungenseien hervorgehoben:

1. Eine Kontrolle der Mindestmaße der Fischefindet überhaupt nicht statt. Am meistenwird hier bei den Hechten gesündigt, für dieein Mindestmaß von 50 cm vorgeschriebenist (§ 5 Seeordnung).

2. Die Erlaubnis zum Fange der Reinankenund Kröpflinge während der Schonzeit wirdnicht bloß zum Zwecke des Laichfangeserteilt, sondern für die ganze Schonzeitgegeben. Diese beginnt am 15. Novemberbzw. am 15. Jänner, die Fische treten aberfrühestens in der zweiten Dezemberwocherespektive Anfang Feber in den Laich.Vorher gefangene Fische sind nicht reif undgehen für den Nachwuchs verloren.Der mit dem Erlaubnisschein ausgestatteteFischer kann sie aber ruhig fangen, denner braucht überhaupt keine Unterbrechungin den seit dem Frühsommer betriebenenCoregonenfang eintreten zu lassen.Der Hauptzweck, der durch die neue See-ordnung verlegten und verlängerten Schon-zeit, den Fischen vor dem Laichgeschäfte

eine Zeit der Ruhe und Vorbereitung zuschaffen, wird hinfällig. Eine Änderungwäre leicht herbeizuführen, wenn die Laich-fangerlaubnis nicht auf die ganze Schonzeit,sondern auf jene Wochen lauten würde, inwelchen man wirklich reife Fische fangenkann (§ 5 d. Seeordnung).

3. Der Hechtfang wird noch immer vielfachohne behördliche Bewilligung zur Laichzeitbetrieben, die Laichgewinnung meistensunterlassen oder nicht sachgemäß durchge-führt; die Sorgfalt bei Behandlung von Eiernund Brut lässt vieles zu wünschen übrig(§ 5 der Seeordnung).

4. Die Anlegung und Erhaltung besondererLaichstätten für Lauben und Schiede vonSeiten der den Laichfang betreibendenFischer wird nicht verlangt (§ 50 der See-ordnung).

5. Die Anzeigepflicht über die während derSchonzeit gefangenen Seeforellen wird nichterfüllt (§ 9 der Seeordnung).

Um das Bild der dermaligen Verhältnisse amAttersee zu vervollständigen, muss auch überdie Sportfischerei gesprochen werden. Wieschon früher angeführt, ist die Erteilung vonSportanglererlaubnissen das Recht der Groß-fischereibesitzer. Manchmal kam es aber dochvor, dass ein Kleinfischer jemanden erlaubte,innerhalb der Grenzen seines Rechtes zuangeln, und je mehr die Sportfischerei inÜbung kam, desto häufiger wiederholten sichsolche Vorfälle, die zu Beschwerden der Groß-fischer führten. Nach Verhandlungen vor etwa12 bis 15 Jahren kam es zu einem Vergleiche,durch den die rechtliche Frage offen gelassenwurde. Ohne also eine gültige Entscheidung derpolitischen Behörde oder der Gerichte herbei-zuführen, einigten sich alle Fischereiberechtig-ten dahin, dass bis auf weiteres die Erlaubnissefür Sportangler nur vom Revierausschusse aus-gestellt werden und dass auch alle darausentspringenden Einnahmen dem Revieraus-schusse zu Gute kommen sollten. DiesesÜbereinkommen wurde seither nicht gekündigtund ist noch in Geltung. So lange die hautsäch-lichen Großfischrechte in der Hand HerrnSpringers waren, verlangte derselbe auch dieAblieferung der von den Sportfischerngefangenen Seeforellen und der über 1 kgschweren Hechte (siehe das illustrierteBüchlein “Die Sportfischerei in Österreich”.Die Übernehmer des Großfischrechtes nachSpringers Tode haben die Ablieferungs-bedingungen bisher nicht geltend gemacht,haben aber auch nicht ausdrücklich daraufverzichtet.

Forsetzung folgt

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Information &Kommunikation

Schaffung undAufbereitungder Kinder-stuben für dieAufzucht

Wildgezogener Besatz (Fortsetzung aus SAB-Journal 04/02)

Der BrutbachAls Kinderstube für den geplanten Bach-forellenbesatz wurde ein Zulauf des Haupt-flusses ausgesucht, ein kleiner, ca. 1 m breiterWiesenbach, der mit vielen Rieselstrecken undin starken Mäandern zu Tal fließt. Hier obenim Quellbereich ist dieses Bächlein durch-schnittlich 5 bis 10 cm tief und erreichtlediglich in seinen Tümpeln maximal 30 cmWasserstand. Sein klares, bernsteinfarbenesWasser ist völlig unbelastet. Es wies zumZeitpunkt der Besatzaktion eine Temperaturvon 2,4° C auf. Selbst bei der herrschendenLufttemperatur von – 6° C hatte der künftigeBrutbach auch in seinen Ruhigwasserzonennoch kein Eis gebildet.Der Bach hat sein Bett in den Granitbodengegraben und sein Grund besteht aus großen,kantigen Steinen, die in den Grus eingebettetsind. Das Fehlen mittlerer Steingrößen warinsofern problematisch, als das für das Ein-betten der WV-Boxes geeignete Substrat hiervöllig fehlte und, wie schon erwähnt, nun extraherbeigeschafft werden musste.Ansonsten bot der Bach für den geplantenBesatz gute Voraussetzungen. Auf seinemGrundstein wucherte Quellmoos (Fontinalis)und es gab einen guten Bestand an Bach-flohkrebsen in unterschiedlicher Größe.Damit die Jungfische möglichst ungefährdetaufwachsen können würden, war der Bachzuvor elektrisch abgefischt worden.

Die WV-Box im EinsatzAm Sonntagmorgen kam dann gegen 9 Uhrfrüh der Fischzuchtmeister mit dem erstenBesatzmaterial, d. h. mit 10.000 etwa 25 Tagealten, angeäugten Bachforelleneiern. Auch FrauDr. Butz, Wissenschafterin am Bundesinstitutfür Gewässerforschung und Fischereiwirtschaftin Scharfling am Mondsee, traf bei uns ein. Dergenaue Einsatzplan wurde noch einmal durch-gesprochen, dann wurden die Gerätschaften indie Fahrzeuge verstaut.Allein mit dem Geländewagen gelang es uns,direkt bis an den Bachlauf vorzudringen, damitwir die schottrige Last gleichmäßig an denvorgesehenen Aussatzstellen deponierenkonnten. Nach Entnahme einer Wasserprobedurch Frau Dr. Butz, zur Bestimmung des PH-Wertes und des Sauerstoffgehaltes, wurden dieBachforellen-Eier gewässert und das Gerätbereitgelegt.Inzwischen hatten wir auch schon mit derersten Grabung im Bachbett begonnen. Natür-lich wurde mit der zuoberst gelegenen Pflanz-stelle begonnen und dann in Fließrichtungweitergearbeitet. Es erwies sich für den Ablaufunseres Vorhabens als überaus günstig, zuviert arbeiten zu können!Die erste Person hob an den markierten Stellenmit der Hacke Löcher im Gewässergrund aus,stellte Drahtkorb, Pflöcke, Anker und Anker-

schnur und die vorgesehenen 1 oder 2 nochleeren WV-Boxes bereit.Die zweite Person nahm den Kübel mit dengewässerten Forellen-Eiern in ihre Obhut (hättealso im Falle einer vorherigen Bestückung derBoxes die Kühlbox zu übernehmen gehabt).Ihre Aufgabe war es zunächst, die ca. 1 m langeAnkerschnur mit der WV-Box zu verbinden.Dabei befestigt man die Schnur an der Rück-seite der Box, fädelt sie durch den Drahtkorb,der die WV-Box aufnimmt und knotet denAnker an, der dann stromauf der Box so aus-gelegt wird, dass die Schnur gradlinig amGewässerboden aufliegt. Sie erleichtert –insbesondere in größeren Besatzgewässern –das Wiederauffinden der WV-Boxes. Sodannhatte dieser Helfer den Inkubatorraum derantemperierten Box unter Wasser mit ca. 300bis 400 Forelleneiern zu belegen und die Box zuverschließen.Inzwischen hatte die dritte Person den Draht-korb mit seiner Breitseite quer zur Strömung indas ausgehobene Loch gestellt. Sie brachtenun jeweils zwei bestückte WV-Boxes ebenfallsbreitseits zur Strömungsrichtung im nochleeren Korb unter und hielt sie dort unterWasser nieder.Während sich nun die zweite Person mit demBesatzmaterial schon zur nächsten Brutstellebegab, füllte die vierte Person zusammen mitder dritten den gewaschenen Schotter um dieWV-Boxes herum in den Korb, bis das Niveaudes Bachgrundes erreicht war. Der um denKorb herum bestehende Freiraum wurde eben-falls mit dem Schotter aufgefüllt, dann derAnker ausgelegt und mit einem Pflock markiert.Diese Arbeitsweise erwies sich als sehr effektivund in Fließrichtung vorgehend, deponiertenwir 14 WV-Boxes in sieben Pflanzstellen.An weiteren drei Stellen brachten wirPrototypen der WV-Boxes, also die etwas älteren Vibert-Boxes ein, die von Frau Dr. Butzbeigesteuert wurden und die einem Funktions-vergleich dienen sollten. (Frau Dr. Butz arbeitetübrigens schon seit einiger Zeit zum Zweck derbiologischen Gewässsergüte-Bestimmung mitVibert-Boxes, wobei das Forellen-Ei als Indi-kator fungiert.)Die ganze Unternehmung war bereits nach vierStunden abgeschlossen, früher als wir gedachthatten. Wenn man zu viert arbeitet, kann manalso ca. 30 Min. Zeitaufwand pro Brutstelle ver-anschlagen.Um Aufschluss über den genauen Schlüpf-zeitpunkt des eingebrachten Besatzmaterials zuerhalten, wurde vom Besatztage an in jederWoche einmal die Wassertemperatur desBrutbaches gemessen. Die Schwimmfähigkeitder geschlüpften Bachforellenbrut wurde fürEnde März, rund zehn Wochen nach demEinbringen der Eier, erwartet.

Und dazu 20.000 Regenbogen-forellen-Eier.

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Für den Inhalt verantwortlich: Josef Eckhardt,Titelfoto: R. Mikstetter.

Fotos: Moser,Schatz, Klinger.

FangberichtKapitaler Hecht aus dem AtterseeAm 25. Juli. 2003 um 9.20 Uhr ging für mich derTraum jedes Fischers in Erfüllung. An der Grund-angel ging mir ein kapitaler Hecht (auf totenKöderfisch) mit 1,10 m und 15 kg!!! an die Angel.Nach 15 min. Drill hatte ich den wunderschönenFisch in meinen Händen. Petri Heil !

Fotos unseres Fischereigastes,Hrn. Johann Geldenhurst aus Südafrika,Leserbrief und Bericht über seinen erfolgreichen Fischer-urlaub an der Ager folgt im nächsten SAB-Journal!