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www.euronatur.org Heft 1/2016 Hoffen und Bangen für den Balkanluchs Balkanflüsse: Grüne Investitionen oder schmutzige Geschäfte? Mein Erbe tut Gutes – das Prinzip Apfelbaum

Heft 1/2016  · Natura 2000-Gebiete sind dabei alles andere als ein Tabu. Auch in dieser Hinsicht ist die EBRD trauriger Spitzenreiter. Von den öffentlichen Banken sind es vor allem

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www.euronatur.orgHeft 1/2016

Hoffen und Bangen für den Balkanluchs

Balkanflüsse: Grüne Investitionen oder schmutzige Geschäfte?

Mein Erbe tut Gutes – das Prinzip Apfelbaum

Editorial

Liebe Freundinnen und Freunde von EuroNatur,

nicht immer ist der Erfolg von Naturschutzarbeit so prompt sichtbar wie im Fall Hutovo Blato an der östlichen Adria. Seit gut zweieinhalb Jahren ermöglichen wir dort regelmäßige Rangerpatrouillen gegen die Vogeljagd. Seither rasten im Naturpark jeden Winter zehn Mal so viele Vögel wie vor Beginn der Kontrollen. Unsere Aktivitäten haben direkt zu einer Verbesserung der Situation geführt. Sie werden sicher zustimmend nicken, wenn wir sagen: Das ist ein Erfolg für den Zugvogelschutz!

Doch wie reagieren Sie, wenn wir Ihnen berichten, dass der Balkanluchs seit Dezember letzten Jahres auf der Roten Liste der Weltnaturschutzorganisation IUCN steht? Können Sie auch dann sofort nachvollziehen, warum wir uns über diese Nachricht gefreut haben? Ich nehme an, zumindest anfangs könnte Sie unsere Reaktion verständlicherweise irritieren. Bei aller Sorge um den Bestand des Balkanluchses ist die Nachricht positiv zu bewerten. Endlich ist es amtlich: Der Balkanluchs gehört zu den am stärksten bedrohten Katzen der Erde und muss strengstens geschützt werden – eine anerkannte Klassi-fizierung, die wir als wertvolle Argumentationsgrundlage für unsere Naturschutzarbeit nutzen können.

Dass der Balkanluchs nun auf der Roten Liste steht, ist also ein Teilerfolg auf den zweiten Blick. Und es ist ein Erfolg, der nicht über Nacht kam. Als wir vor zehn Jahren gemeinsam mit unseren Partnern das Programm zur Rettung des Balkanluchses starteten, wussten nicht einmal die Regierungen von Albanien und Mazedonien, ob die Pinselohren in ihren Ländern noch

vorkommen, geschweige denn wie viele es sind. Erst mit Hilfe intensiver Feldstudien haben wir Schritt für Schritt ein immer klareres Bild davon gezeichnet, wie kritisch die Situation des Balkanluchses tatsächlich ist. Heute können wir schwarz auf weiß belegen, wo die letzten Restpopulationen leben und wie winzig klein sie sind. Wir wissen, auf welche Gebiete wir unsere Schutzbemühungen konzentrieren müssen, um die Balkanluchse vor dem Aussterben zu retten (lesen Sie hierzu den Artikel „Hoffnung für den Balkanluchs?“ auf den Seiten 18 bis 21).

Diese klaren Fakten auf den Tisch legen zu können, ist nicht nur für die Planung und Durchführung weiterer Schutzmaß-nahmen wertvoll und unverzichtbar. Stichhaltige Fakten ermöglichen es uns auch, an entscheidender Stelle Gehör zu finden. Wir konnten belegen, dass der Balkanluchs im Mavrovo Nationalpark eines seiner letzten beiden Rückzugsgebiete findet. Damit haben wir ein schlagkräftiges Argument gegen naturzerstörerische Wasserkraftprojekte in der Hand, die dort geplant sind. Ein Argument, das nicht nur bei der Europäischen Kommission, sondern auch bei der Berner Konvention Gehör fand. Die Folgen sind erfreulich, wie Ihnen der Artikel „Rettet das Blaue Herz Europas“ erzählt (Seiten 4 bis 9).

Eine anregende Lektüre wünscht Ihnen

Christel Schroeder Präsidentin der EuroNatur Stiftung

Christel Schroeder

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Energiewende

Die Ergebnisse der Klimakonferenz von Paris wurden in den Medien fast euphorisch gefeiert. Von „Durch-bruch“ beim Klimaschutz, von „einer neuen Ära“ in der Klimapolitik, von „großartigen Errungenschaften“ war zu lesen und zu hören. Und dies nicht ganz zu Unrecht, denn eine der ganz zentralen Zielsetzungen dieser COP 21 wurde in der Tat erreicht. Alle, wirklich alle Vertragsstaaten haben nun das Klimaproblem als solches anerkannt und sich dazu verpflichtet, zukünftig aktiv gegen Klimaveränderungen vor-zugehen. Man will sogar – auch dies war als Ergebnis vorher nicht zu erwarten – die Klimaerwärmung signifikant unter zwei Grad Celsius halten. So gesehen ist das Pariser Ergebnis in der Tat ein „historisches“.

Doch bei genauerem Hinsehen bröckelt die strahlende Fassa-de schnell: Die von den Vertragsstaaten in Paris zugesagten Emissionsminderungen führen letztendlich immer noch zu einer Erderwärmung von drei bis dreieinhalb Grad. Heute liegen wir schon bei einem Plus von ungefähr einem Grad, und der Klimakollaps ist längst spürbar! Dabei wurde uns im Jahr 1992, als die Klimakonvention beschlossen wurde, versprochen, die Treibhausgaskonzentrationen in der Atmosphäre auf einem Niveau zu halten, das eine gefährliche Störung des Klimasystems verhindert. Wir sehen also: Nicht die Verhandlungsergebnisse, sondern deren Umsetzung werden zeigen, was Paris wert ge-wesen ist. Zusätzliche Anstrengungen, unter anderem bei der Reduktion des Energieverbrauchs, sind dringend erforderlich.

Allerdings hat sich auf der COP etwas gezeigt, das optimistisch stimmen kann: Viele Städte und Regionen haben eigenständige Pläne vorgestellt, wesentlich schneller voranzugehen, als die Politik es bisher vereinbart hat. Überall auf der Welt herrscht Aufbruchsstimmung in Sachen Klimaschutz, doch Europa nimmt hier längst keine Vorreiterrolle mehr ein. Dabei hat sich die Kommission Juncker zum Ziel gesetzt, die weltweite „Nummer eins“ bei Erneuerbaren Energien zu werden. Schöne Sprüche allein helfen aber auch hier nicht weiter. Handeln ist angesagt, und zwar Handeln, das verändert.

Doch ist in Europa wirklich der Wille zur Veränderung vor-handen? Zumindest auf politischer Ebene gibt es allen Grund, daran zu zweifeln: Es wäre wichtig, das Bürgerengagement in Sachen Energiewende anzuerkennen und intensiv zu fördern. Denn bisher waren es die Menschen, nicht die Konzerne, die die Energiewende nach vorn gebracht haben. So gehören heute 95 Prozent der in Deutschland installierten Wind-, Solar- und Biomassekraftwerke nicht den etablierten Stromkonzernen. Das heißt, sie sind also mehr oder weniger in Bürgerhand.

Derzeit aber werden die politischen Rahmenbedingungen so verändert, dass weiteres Bürgerengagement fast unmöglich wird. Stattdessen wird das Bett für die Energieriesen bereitet! Für den Klimaschutz ist es gleichgültig, ob eine Windkraftanlage einem großen Konzern oder einer Bürgergenossenschaft gehört; für die lokale Akzeptanz kann genau dies aber den entschei-denden Unterschied machen. Deshalb wird sich die Änderung der Rahmenbedingungen vermutlich schwer rächen. Denn wer die gesellschaftlichen Beteiligungsmöglichkeiten schwächt, die bislang die Erneuerbaren Energien und somit den Klimaschutz getragen haben, der gefährdet auch den Klimaschutz! Über so etwas aber wurde in Paris nicht diskutiert.

Lutz Ribbe (Naturschutzpolitischer Direktor) und Prof. Dr. Hubert Weiger (Präsidiumsmitglied).

Beide nahmen als Beobachter an der COP 21 in Paris teil.

Klimawandel in der Klimapolitik?Eindrücke von der Klimakonferenz in Paris

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Rettet das Blaue Herz Europas

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Die Kampagne „Rettet das Blaue Herz Europas“

Auf der Balkanhalbinsel finden sich noch wilde, ursprüngliche Flusslandschaften. Dort schlägt das „Blaue Herz Europas“. Doch unter dem Deckmantel grüner Energiegewinnung sind rund 2.700 Wasserkraftwerke zwischen Slowenien und Albanien geplant.

Um der Zerstörung entgegen zu wirken, haben EuroNatur und die österreichische Organisation Riverwatch ge-meinsam mit Partnern aus den Balkanländern 2013 die von der Mava-Stiftung, der Manfred-Hermsen-Stiftung und EuroNatur-Spendern unterstützte Kampagne „Rettet das Blaue Herz Europas“ gestartet. Sie konzentriert sich auf drei ökologisch besonders wertvolle Schwerpunktgebiete: die Vjosa in Albanien, den Mavrovo Nationalpark in Mazedonien und die Save auf ihrer gesamten Fließstrecke in Slowenien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina und Serbien. Alle drei Gebiete sind durch Staudammprojekte bedroht.

Mehr über die Kampagne und eindrucksvolle Bildergalerien finden Sie unter www.balkanrivers.net/deDie zwei Kurzfilme „Save the Balkan Rivers – Biodiversity“ und „Save the Balkan Rivers – Threats“ veranschaulichen die Thematik auf www.youtube.com/euronatur

Rettet das Blaue Herz Europas!Kampagne zum Schutz der Balkanflüsse wirkt

Die Kampagne „Rettet das Blaue Herz Europas“

Auf der Balkanhalbinsel finden sich noch wilde, ursprüngliche Flusslandschaften. Dort schlägt das „Blaue Herz Europas“. Doch unter dem Deckmantel grüner Energiegewinnung sind rund 2.700 Wasserkraftwerke zwischen Slowenien und Albanien geplant.

Um der Zerstörung entgegen zu wirken, haben EuroNatur und die österreichische Organisation Riverwatch ge-meinsam mit Partnern aus den Balkanländern 2013 die von der Mava-Stiftung, der Manfred-Hermsen-Stiftung und EuroNatur-Spendern unterstützte Kampagne „Rettet das Blaue Herz Europas“ gestartet. Sie konzentriert sich auf drei ökologisch besonders wertvolle Schwerpunktgebiete: die Vjosa in Albanien, den Mavrovo Nationalpark in Mazedonien und die Save auf ihrer gesamten Fließstrecke in Slowenien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina und Serbien. Alle drei Gebiete sind durch Staudammprojekte bedroht.

Mehr über die Kampagne und eindrucksvolle Bildergalerien finden Sie unter www.balkanrivers.net/de.Die zwei Kurzfilme „Save the Balkan Rivers – Biodiversity“ und „Save the Balkan Rivers – Threats“ veranschaulichen die Thematik auf www.youtube.com/euronatur.

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Rettet das Blaue Herz Europas

Es wirkt als hätte sie sich in ein Häuschen aus dünnstem Glas zurückgezogen. Von außen schimmert ihr heller, empfindlicher Körper zart durch die Wände und unter der Beleuchtung des Mikroskops scheint sie aus einer fernen Welt zu stammen. Die nur knapp einen Millimeter winzige Süßwasserschnecke Hauffenia tellinii wirkt in ihrer Schale zerbrechlich und schwach. Kaum jemand würde denken, dass sie das Potenzial hat, den Bau eines Wasserkraftwerks zu verhindern. Doch die Schnecke hat das Zeug zur Heldin! Hauffenia tellinii ist nach slowenischem Recht geschützt und der Nachweis dieses Tierchens an der Save könnte entscheidende Argumente liefern, damit das Wasserkraftwerk Mokrice an der slowenisch-kroatischen Grenze endlich zu den Akten gelegt wird. Zwar wäre der Staudamm-Tsunami auf dem Balkan damit längst nicht abgewendet. Doch der Stopp eines Großprojekts könnte eine wichtige Signalwirkung haben. Hauffenia tellinii ist ein eindrückliches Beispiel dafür, wie sehr sich der Kampf von David gegen Goliath lohnt.

Nichts Besonderes? Doch! Mit seinen ausgedehnten Stillgewässerbe-reichen bietet Labudovo Okno im östlichen Serbien Zehntausenden Wasservögeln ein willkommenes Winterquartier an der Donau. Auch so seltene Vogelarten wie die Raubseeschwalbe (Bild links) gelegentlich zu beobachten. Wäre da nicht die massive Vogeljagd.

Wasserkraftwerke drohen die paradiesischen Flusslandschaften auf dem Balkan zu zerstören. Doch unser Widerstand wirkt! Unter anderem wurde im Una Nationalpark (Bild oben rechts) der Bau von zwei Anlagen gestoppt.

Ein Nachweis der kleinen Süßwasserschnecke Hauffenia tellinii (Bild rechts) könnte den Bau des Wasserkraftwerks Mokrice an der Save abwenden.

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Staudamm-Tsunami noch größer als gedacht Hoffnungsschimmer wie diese sind wichtig, denn die drohende Staudammflut auf der Balkanhalbinsel ist überwältigend. Und sie ist sogar noch um einiges größer als bisher angenommen: Inklusive der Kleinwasserkraftwerke mit einer Leistung von weniger als einem Megawatt sind insgesamt weit über zweiein-halbtausend Anlagen geplant. Nahezu kein Fluss bliebe unver-baut. Hinzu kommen über 700 bestehende Wasserkraftwerke. So zumindest das Ergebnis einer im Rahmen der Kampagne „Rettet das Blaue Herz Europas“ durchgeführten Analyse vom September 2015. „Beinahe wöchentlich folgen neue Hiobsbot-schaften, die uns zwingen, die Zahlen nach oben zu korrigieren“, berichtet EuroNatur-Projektleiterin Theresa Schiller.

Wer steckt dahinter? Mit den Balkanflüssen droht ein einzigartiges europäisches Naturerbe zerstört zu werden. Umso skandalöser, dass die großen internationalen Banken in diese schmutzigen Geschäfte verwickelt sind. Im Dezember 2015 brachten wir mit einer Studie der Finanz-NGO Bankwatch erstmals Licht ins Dunkel, wer die Staudammflut auf dem Balkan finanziert. Untersucht wurden insgesamt 1.829 Wasserkraftprojekte. Die Antwort ist eindeutig: Zu den Hauptinvestoren gehören die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD), die Weltbank und die Europäische Investmentbank. Zusammen finanzie-ren sie derzeit Wasserkraftprojekte in Höhe von insgesamt 818 Millionen Euro. Naturschutzgebiete, Nationalparke und Natura 2000-Gebiete sind dabei alles andere als ein Tabu.

Auch in dieser Hinsicht ist die EBRD trauriger Spitzenreiter. Von den öffentlichen Banken sind es vor allem die deutsche Entwicklungsbank KfW und ihre Tochtergesellschaft Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft, die sich an der Finanzierung von Wasserkraftwerken in Naturschutzgebieten am stärksten beteiligen.

Grund zur Hoffnung – die Kampagne wirkt! Die gute Nachricht: „Die Mehrzahl der Projekte ist noch nicht verwirklicht. Wir setzen alles daran, den Raubbau an Europas wertvollsten Flüssen zu stoppen“, sagt EuroNatur-Geschäftsführer Gabriel Schwaderer. Mit der Kampagne „Rettet das Blaue Herz Europas“ setzen wir auf mehreren Ebenen gleichzeitig an: Die Aufklärung und Mobilisierung der Zivilgesellschaft in den betrof-fenen Ländern gehört ebenso dazu wie das Schließen bestehender Wissenslücken über die noch immer kaum erforschten Balkanflüsse, intensive Medienarbeit und politische Lobbyarbeit.

Eine Mischung, die wirkt! Auch die EU-Kommission ist so inzwi-schen auf die Not der Balkanflüsse aufmerksam geworden. Im November 2015 veröffentlichte sie ihre jährlichen Fortschrittsbe-richte der EU-Beitrittskandidaten und hob darin explizit den Ausbau der Wasserkraft als wesentliche Bedrohung für das europäische Naturerbe auf dem Balkan hervor. Sie rief alle Beitrittskandidaten dringend dazu auf, bei Investitionen in den Ausbau der Wasserkraft die Naturschutzerfordernisse zu berücksichtigen und bestehende EU-Richtlinien einzuhalten.

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Rettet das Blaue Herz Europas

Wie Masern drohen Wasserkraftanlagen die Balkanhalbinsel zu überziehen. Selbst Schutzgebiete sind davor nicht sicher. Die gute Nachricht: Die Mehrzahl der Projekte ist noch nicht verwirklicht. Wir setzen alles daran, den Raubbau an Europas wertvollsten Flüssen zu stoppen.

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Konkrete Bedenken äußerte die EU-Kommission hinsichtlich der beiden großen Wasserkraftwerke Lukovo Pole und Boskov Most, die im Mavrovo Nationalpark in Mazedonien geplant sind – einem Gebiet, das zu den Hotspots der Biodiversität in Europa gehört. Und damit ist sie nicht alleine. Im Dezember 2015 machte auch der Ständige Ausschuss der Berner Kon-vention, eines der wichtigsten Naturschutzübereinkommen in Europa, eine klare Ansage: Danach muss die mazedonische Regierung alle Bauprojekte im Mavrovo Nationalpark zunächst stoppen und eine umfassende Umweltprüfung vorlegen. Die Proteste mazedonischer NGOs zusammen mit EuroNatur und Riverwatch sowie zahlreichen Mitstreitern hatten dazu ge-führt, dass Ende 2014 ein Verfahren gegen die mazedonische Regierung eingeleitet sowie eine Expertenkommission der Berner Konvention in den Nationalpark entsendet wurde. Die Ergebnisse der Vorort-Begutachtung dienten dem Ständigen Ausschuss im Dezember 2015 als Entscheidungsgrundlage für seine Empfehlungen. Vor allem legte die Konvention nahe, die Folgen für den Balkanluchs (lesen Sie hierzu die Seiten 18 bis 21) kritisch zu beleuchten. Der Mavrovo Nationalpark ist eines der beiden letzten Gebiete, in dem sich die extrem seltenen Katzen nachweislich fortpflanzen. Im Zuge des Baus von Wasserkraftwerken würde dieser Rückzugsraum durch die nötige Infrastruktur wie Straßen, Stromleitungen und Pipelines stark bedroht.

Weltbank macht RückzieherDie Geldgeber der beiden großen Wasserkraftprojekte haben be-reits reagiert: Die EBRD versicherte in einer Pressemitteilung, die Empfehlungen der Berner Konvention vollständig zu akzeptieren, und hat ihre bereitgestellten Gelder bis auf weiteres eingefroren. Auch die Weltbank hat sich inzwischen von der Finanzierung des Kraftwerks Lukovo Pole zurückgezogen. Unbeeindruckt zeigt sich nach wie vor die mazedonische Regierung. Bei einer öffentlichen Debatte zur „Nationalen Energiestrategie“ wenige

Mavrovo – Lichtblicke im NationalparkWochen nach dem Dezember-Beschluss der Berner Konvention wurde offenkundig, dass die beiden großen Wasserkraftwerke in diesem Strategiepapier trotzdem vorgesehen sind. „Der Bau von Wasserkraftwerken im Mavrovo Nationalpark steht in völligem Widerspruch zu den Schutzzielen. Deshalb gehen wir davon aus, dass die Strategische Umweltprüfung zum endgültigen Stopp sämtlicher Projekte führen wird und der Rückzug der Weltbank aus dem Projekt Lukovo Pole nur der Anfang ist. Wir werden die Ergebnisse der vorgeschriebenen Umweltprüfung genau analysieren“, sagt Gabriel Schwaderer. Insgesamt sollen, unter Berücksichtigung der Kleinwasserkraftwerke, über 20 Wasser-kraftanlagen im Mavrovo Nationalpark gebaut werden.

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Hier sollten die beiden Großwasserkraftwerke Lukovo Pole (Bild unten) und Boskov Most (Bild rechts) entstehen. Dank unserer Kampagne haben die Geldgeber kalte Füße bekommen und sich vorerst aus den Projekten zurückgezogen.

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Dass sich Proteste und Einspruch lohnen, zeigt sich auch am Beispiel der Una, einem der schönsten Flüsse im Save-Einzugs-gebiet. Dort haben wir erreicht, dass der Stadtrat von Bihac, einer kleinen Stadt westlich von Banja Luka an der bosnisch-kroatischen Grenze, den Bau von zwei Wasserkraftwerke im Una Nationalpark gestoppt hat. Diese hätten nicht nur den Nationalpark-Status ad absurdum geführt, sondern auch einen der wichtigsten Lebensräume für den Huchen auf dem Balkan zerstört. Der Huchen, auch Donaulachs genannt, gehört zu den seltensten Fischarten unserer Breiten. EuroNatur hatte im Vorfeld bei den zuständigen Ministerien und beim Stadtrat von Bihac entschieden gegen die Genehmigung der Kraftwerke protestiert. Mit Erfolg: Der Stadtrat von Bihac reagierte auf den großen öffentlichen Druck und zog seine bereits erteilte Genehmigung im Juli 2015 einstimmig zurück.

Die ganz Kleinen können helfenHarte Arbeit ist der Weg zu einem solchen Erfolg noch im „Fall Mokrice“. Es handelt sich dabei um die letzte Anlage vor der kroatischen Grenze, die an der Save in Slowenien gebaut werden soll. Das Wasserkraftwerk würde unter anderem ein wichtiges, flussaufwärts gelegenes Laichgebiet des Frauennerflings schädigen, einer nach EU-Recht geschützten Fischart. Umso unhaltbarer, dass die jüngste Umweltverträglichkeitsprüfung dem Projekt, unter Einhaltung verschiedener Auflagen, Un-bedenklichkeit bescheinigt. Inzwischen haben wir erreicht, dass die Umweltauswirkungen des geplanten Kraftwerks im Rahmen der Espoo-Konvention auch grenzüberschreitend auf kroatischer Seite überprüft werden.

Save – Hoffnungsschimmer am HorizontParallel sind wir mit Hochdruck dabei, weitere stichhaltige Argumente gegen das Wasserkraftwerk Mokrice, aber und auch gegen die zahlreichen anderen Anlagen zu sammeln, die am slowenischen Abschnitt der Save geplant sind. Eine viel ver-sprechende Chance bietet die wenig beachtete Übergangswelt zwischen Oberflächen- und Grundwasser. Dort tummeln sich Unmengen an Wirbellosen wie Rädertierchen, Junglarven oder Süßwasserschnecken. Die wassergefüllten Hohlräume zwischen Kieseln und anderen Flusssedimenten sind eine verborgene Arten-Schatzkiste der Flüsse. An der Save ist sie so reich wie kaum irgendwo sonst auf der Welt. In Zusammenarbeit mit der Biotechnischen Fakultät der Universität Ljubljana ist es uns gelungen, bestimmte „Zwischenraumarten“ nachzuweisen, deren Vorkommen nach slowenischem Recht ein K.O.-Kriterium für den Bau von Wasserkraftwerken in dem entsprechenden Gebiet darstellen kann. die kleine Süßwasserschnecke Hauffenia tellinii gehört dabei zu den besonderen Hoffnungsträgern. Ein von uns beauftragter slowenischer Jurist ist bereits dabei, die Ergebnisse der Studie für eine Klage gegen das Wasserkraftwerk Mokrice aufzubereiten.

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Mit ihren ausgedehnten Überschwemmungsflächen und natürlichen Uferbereichen stellt die Save ein einzigartiges Natur- und Kulturerbe dar (Bild unten: Hutweide-wirtschaft im Naturpark Lonjsko Polje). Als solches wollen wir sie erhalten.

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Einer der zahlreichen Nebenflüsse der Vjosa ist die Benca. Sie gehört zu den ökologisch wertvollsten Flüssen Albaniens. Doch auch die Benca soll in Pipelines abgeleitet und zur Stromgewinnung genutzt werden. Im April 2015 protestierten etwa 150 Personen, vor allem Anwohner, gegen ein im Bau befindliches Wasser-kraftwerk (Bild oben: Ulrich Eichelmann von Riverwatch).

Rettet das Blaue Herz Europas

Wenig Erfreuliches gibt es vom letzten großen Wildfluss Europas zu berichten. Insgesamt sind an der Vjosa und ihren Zuflüssen über 30 Wasserkraftwerke geplant. Praktisch alle Zuflüsse sollen aufgestaut und abgeleitet werden. Noch im März des vergangenen Jahres hatte sich der albanische Premierminister Edi Rama gegenüber dem Vorschlag aufgeschlossen gezeigt, die Vjosa als ersten Wildfluss-Nationalpark Europas auszuweisen. EuroNatur und Riverwatch folgten seiner Aufforderung ein entsprechendes Schutzgebietskonzept auszuarbeiten. Eine offizielle Rückmeldung darauf steht aber bis heute aus. Stattdessen äußerte sich Edi Rama in einer Pressekonferenz ein paar Monate nach dem Treffen mit EuroNatur und River-watch, dass nur ein Teil der Vjosa für einen Nationalpark in Frage komme. So dürften unterhalb des bereits in Bau be-findlichen Kalivac-Staudamms weitere Kraftwerke entstehen und auch Kalivac dürfte fertig gestellt werden. „Diese Lösung ist ein fauler Kompromiss, den wir nicht akzeptieren werden. Damit wäre die gesamte Nationalparkidee hinfällig. Schon ein einziger Staudamm würde das Ökosystem des letzten großen Wildflusses Europas vollkommen aus dem Gleichgewicht brin-gen“, sagt Theresa Schiller. Ein fauler Kompromiss, der auch die Forderungen des EU-Parlaments ignorieren würde. Dieses hatte die albanische Regierung explizit dazu aufgefordert, die geplanten Wasserkraftprojekte an der Vjosa und ihren Zuflüssen zu überdenken. Der Kampf um die wilde Schöne wird uns auch in den kommenden Monaten weiter in Atem halten.

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Vjosa – Zerplatzte Zusagen

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10 Kampagne für den Shar-Nationalpark

Wandern auf gut ausgeschilderten Wegen und Er-lebnispfaden, die sich durch sattgrüne Wälder schlängeln und auf atemberaubende Gipfel winden, mit Rangern den Spuren von Luchs & Co. folgen und in urigen Berghütten lokale Spezialitäten genießen - so könnte ein Natururlaub im Nationalpark Shar-Gebirge im Nordwesten Mazedoniens aussehen. Könnte! Denn noch ist der Nationalpark Zukunfts-musik. Noch gibt es in der Region nur wenige Angebote für Natururlauber. Und noch drohen einseitige Profitinteressen die artenreiche Natur des Shar-Gebirges zu zerstören.

Die Region im Grenzgebiet zu Albanien und dem Kosovo ist einer der ökologisch wertvollsten Abschnitte am Grünen Band Balkan. Durch die ausgedehnten Buchen- und Eichenwälder streifen Bären und Wölfe und wahrscheinlich kommt dort sogar der akut vom Aussterben bedrohte Balkanluchs noch vor. Doch wie lange noch?

Mit massiven Bauvorhaben dringt der Mensch in immer entle-genere Teile des Shar-Gebirges vor. Großflächige Holzeinschlä-ge fressen sich weiter und weiter in die üppigen Bergwälder. Zudem gefährdet die übermäßige Jagd auf Rehe und Gämsen die Nahrungsgrundlage von großen Beutegreifern wie Wolf und Luchs. Bislang gibt es keine gesetzliche Handhabe gegen den Raubbau an den natürlichen Ressourcen. Anders als im benachbarten Kosovo genießt der mazedonische Teil des Shar-Gebirges keinerlei Schutzstatus.

EuroNatur setzt sich seit vielen Jahren dafür ein, dass die ein-zigartige Bergwelt als Nationalpark ausgewiesen wird. Doch trotz zahlreicher Zusagen der Verantwortlichen, hat sich bislang nichts bewegt. „Unsere Geduld ist am Ende. Wir haben daher beschlossen, die Diskussion ohne die Regierung in die Öffent-lichkeit zu tragen“, sagt EuroNatur-Projektleiter Thies Geertz. Mitstreiter gewinnen Gemeinsam mit ihrer mazedonischen Partnerorganisation Macedonian Ecological Society (MES) und mit finanzieller Unterstützung der Deutschen Bundestiftung Umwelt star-tete EuroNatur im Dezember 2014 das Projekt „Biodiversi-tätsschutz durch nachhaltiges Ressourcenmanagement im Shar-Gebirge“. Im Fokus des Projekts stehen die Menschen vor Ort. Mit einer öffentlichkeitswirksamen Kampagne und einem dicken Bündel an Maßnahmen wollen die Stiftung und ihre Partner den Rückhalt der lokalen Bevölkerung für das künftige Schutzgebiet gewinnen.

Dafür wurde eine Aktionsgruppe aus Vertretern lokaler Natur-schutzverbände gegründet. Sie soll die Bevölkerung über die Vorteile eines Nationalparks informieren. „Je mehr Rückhalt wir in der Bevölkerung für die Idee gewinnen, desto höher wird der Druck von der Basis auf die mazedonische Regierung, das Shar-Gebirge zum Nationalpark zu erklären“, ist Thies Geertz überzeugt. Dass dieser Ansatz funktioniert, hat sich hierzulande am Beispiel Nationalpark Schwarzwald eindrücklich gezeigt. Mit seiner Pro-Kampagne hat der Freundeskreis Nationalpark Schwarzwald e.V. wesentlich dazu beigetragen, die Akzeptanz bei der Bevölkerung für den Nationalpark Schwarzwald zu erhöhen.

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Impulse für eine nachhaltige Entwicklung „Langfristig werden wir die Menschen aber nur für die Idee eines Nationalparks gewinnen können, wenn wir ihnen zeigen, dass sie vom Schutz der Natur profitieren“, sagt Thies Geertz. Die Informationskampagne wird daher von einem Maßnahmenpa-ket flankiert, das Impulse für eine nachhaltige Entwicklung der Region setzen soll. So wollen EuroNatur und ihre Partner unter anderem das Wanderwegenetz im Shar-Gebirge ausweiten, um attraktive Angebote für Naturtouristen und Wanderer zu schaffen. Zudem soll die Vermarktung von regionalen Produkten angekurbelt werden (siehe hierzu auch die EuroNatur-Spenden-aktion „Grüne Zukunft für das Shar-Gebirge“ auf S. 12).

Angie Rother

Kampagne für den Shar-Nationalpark

Von den Profis lernen Wesentlicher Teil des Projekts ist daher ein Erfahrungsaustausch mit Aktivisten des Vereins. Im Herbst 2015 reisten Mitglieder der lokalen Aktionsgruppe aus dem Shar-Gebirge im Rahmen einer von EuroNatur organisierten Studienreise in den am 1. Januar 2014 gegründeten Nationalpark Schwarzwald. Dort erhielten die mazedonischen Naturschützer wertvolle Anregungen, wie eine erfolgreiche Kampagne für einen Nationalpark aussehen kann. Ermöglicht wurde die Reise auch durch Erlöse aus dem EuroNatur-Spendenaufruf „Ausverkauf oder grüne Zukunft?“, den die Stiftung im vergangenen Sommer veröffentlichte.

Inspiriert durch den Austausch mit den deutschen Naturschüt-zern hat die Pro-Kampagne im Shar-Gebirge inzwischen Fahrt aufgenommen. Die Initiative professionalisiert sich zunehmend und hat bereits einige öffentlichkeitswirksame Aktionen entwickelt und umgesetzt. So organisierte das Kampagnenteam zum Bei-spiel ein Rockkonzert in Tetovo, um insbesondere junge Leute zu erreichen und für die Nationalparkidee zu begeistern.

Geplant ist außerdem die Medienarbeit weiter zu profes-sionalisieren und eine Webseite für die Kampagne zu entwi-ckeln. Tatkräftige Hilfe erhalten sie dabei vom Freundeskreis Nationalpark Schwarzwald. Mitarbeiter des Vereins reisen im Frühjahr 2016 ins Shar-Gebirge. Vor Ort wollen sie die lokale Aktionsgruppe unter anderem dabei unterstützen, der Initia-tive ein prägnantes Gesicht zu geben und damit eine bessere Sichtbarkeit in der Öffentlichkeit zu gewährleisten.

Ein Paradies für Wanderer: die grandiose Gebirgslandschaft des Leishnica-Tals (Bild 1+2) und der 2.700m hohe Titov Vrv (Bild 5). Ein Nationalpark soll die Naturschätze des Shar-Gebirges künftig schützen. EuroNatur unterstützt eine lokale Aktionsgruppe dabei, mit öffentlichkeitswirksamen Aktionen die Menschen vor Ort für diese Idee zu begeistern (Bild 3). Praktische Tipps für die Infokampagne erhielten die mazedonischen Naturschützer auf einer Studienreise in den Nationalpark Schwarzwald (Bild 4).

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12 Spendenaktion

Grüne Zukunft für das Shar-Gebirge

Bagger im Bergparadies

Das Shar-Gebirge im Nordwesten Mazedoniens ist nicht nur für Wanderer und Naturliebhaber ein Paradies. Die atemberaubende Bergwelt ist auch eine Schatzkiste der Artenvielfalt. Selbst der seltene Balkanluchs kommt hier wahrscheinlich noch vor. Doch massive Bauvorhaben und großflächige Holzeinschläge drohen das Idyll mehr und mehr zu zerstören.

Warme Worte statt Taten

Seit Jahren verspricht die mazedonische Regierung, das Shar-Gebirge unter Schutz zu stellen. Gemeinsam mit ihren Partnern hat EuroNatur mehrfach Gespräche mit den Verantwortlichen geführt und sich intensiv dafür eingesetzt, dass die artenreiche Gebirgslandschaft als Nationalpark ausgewiesen wird. Doch bislang blieb es bei unverbindlichen Zusagen.

Was wir vorhaben

Zusammen mit den Menschen vor Ort wollen wir die Blockadehaltung der Regierung aufbrechen und die ent-scheidenden Weichen dafür stellen, dass die Heimat von Luchs & Co. erhalten bleibt. Um die lokale Bevölkerung als Verbündete zu gewinnen, haben wir eine breit angelegte

Info-Kampagne gestartet (lesen Sie hierzu den Artikel „Ja zum Nationalpark Shar“ auf den vorangehenden Seiten). Gleichzeitig zeigen wir Wege auf, wie die Menschen vom Schutz der Natur profitieren. Attraktive Verdienstmöglich-keiten bieten unter anderem eine regionale Vermarktung von landwirtschaftlichen Produkten und der naturver-trägliche Tourismus.

Wie können Sie helfen?

Um die Menschen bei ihrem Start in eine grüne Zukunft zu unterstützen, wollen wir bis zu drei „Leuchtturmprojekte“ in diesem Jahr fördern. Dafür benötigen wir mindestens 20.000 Euro. Mit Ihrer Spende helfen Sie uns, die großarti-gen natürlichen Ressourcen des Shar-Gebirges für Mensch und Natur zu sichern.

Jeder Euro zählt!

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EuroNatur StiftungBank für Sozialwirtschaft, Köln

Kennwort: Shar-Gebirge

IBAN: DE42 3702 0500 0008 1820 05SWIFT / BIC: BFSWDE33XXX

Bagger im Bergparadies

Das Shar-Gebirge im Nordwesten Mazedoniens ist nicht nur für Wanderer und Naturliebhaber ein Paradies. Die atemberaubende Bergwelt ist auch eine Schatzkiste der Artenvielfalt. Selbst der seltene Balkanluchs kommt hier wahrscheinlich noch vor. Doch massive Bauvorhaben und großflächige Holzeinschläge drohen das Idyll mehr und mehr zu zerstören.

Warme Worte statt Taten

Seit Jahren verspricht die mazedonische Regierung, das Shar-Gebirge unter Schutz zu stellen. Gemeinsam mit ihren Partnern hat EuroNatur mehrfach Gespräche mit den Verantwortlichen geführt und sich intensiv dafür eingesetzt, dass die artenreiche Gebirgslandschaft als Nationalpark ausgewiesen wird. Doch bislang blieb es bei unverbindlichen Zusagen.

Was wir vorhaben

Zusammen mit den Menschen vor Ort wollen wir die Blockadehaltung der Regierung aufbrechen und die ent-scheidenden Weichen dafür stellen, dass die Heimat von Luchs & Co. erhalten bleibt. Um die lokale Bevölkerung als Verbündete zu gewinnen, haben wir eine breit angelegte

Info-Kampagne gestartet (lesen Sie hierzu den Artikel „Ja zum Nationalpark Shar“ auf den vorangehenden Seiten). Gleichzeitig zeigen wir Wege auf, wie die Menschen vom Schutz der Natur profitieren. Attraktive Verdienstmöglich-keiten bieten unter anderem eine regionale Vermarktung von landwirtschaftlichen Produkten und der naturver-trägliche Tourismus.

Wie können Sie helfen?

Um die Menschen bei ihrem Start in eine grüne Zukunft zu unterstützen, wollen wir bis zu drei „Leuchtturmprojekte“ in diesem Jahr fördern. Dafür benötigen wir mindestens 20.000 Euro. Mit Ihrer Spende helfen Sie uns, die großarti-gen natürlichen Ressourcen des Shar-Gebirges für Mensch und Natur zu sichern.

Jeder Euro zählt!

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„Buchenurwälder sind ein herausragender Teil unseres europäi-schen Naturerbes. Es ist unsere Pflicht, die letzten verbliebenen Reste für kommende Generationen und als Lebensräume für Bären, Wölfe und Luchse zu bewahren“, betont EuroNatur-Geschäftsführer Gabriel Schwaderer. Diese Ansicht vertreten auch 30 namhafte Waldexperten aus 12 europäischen Ländern, die Mitte November 2015 zu einer Tagung auf der Insel Vilm zusammenkamen. Gemeinsam verabschiedeten die Mitglieder des europäischen Buchenwaldnetzwerks eine Resolution für Europas Buchenwälder. Darin fordern sie die Regierungen auf, die Buchenurwälder des Kontinents wirksam zu schützen. Die Wald-experten sprachen sich ganz besonders für ein generelles Verbot des Holzeinschlags in diesen Gebieten aus. Denn ursprüngliche Buchenwaldgebiete wie Cosava Mica haben infolge des inten-siven Raubbaus heute ausgesprochenen Seltenheitswert.

Internationalen Druck aufbauenIn Rumänien gab es laut einer Studie des Instituts für Forst-wirtschaften und -Management (ICAS) im Jahr 2005 rund 220.000 Hektar Urwälder. Doch wie sieht es heute aus? „Wie viele dieser Flächen in den letzten Jahren bereits kurzfristigen Profitinteressen zum Opfer gefallen sind, wissen wir nicht. Wir fürchten aber, dass viele der kostbaren alten Wälder jeden Moment abgeholzt werden können, weil sie gesetzlich nicht geschützt sind“, sagt Gabriel Schwaderer. Gemeinsam mit Agent Green will EuroNatur in den kommenden Monaten internationalen Druck auf die rumänische Regierung aufbauen und diese davon überzeugen, die letzten Buchenurwälder vor dem Zugriff der Holzindustrie zu sichern. Im Rahmen der geplanten Kampagne wollen die Stiftung und ihre Partner untersuchen, wie viel von den Urwäldern in Rumänien übrig geblieben ist. Dieses Wissen ist eine Grundvoraussetzung für effektive Schutzmaßnahmen.

Angie Rother

Rumäniens Buchenwälder

Ende des vergangenen Jahres konnten Rumäniens Waldschützer Hoffnung schöpfen. Mit Unterstützung von EuroNatur gelang es der rumänischen Umweltorga-nisation Agent Green durch intensive Kampagnenarbeit, den „Cosava Mica“-Urwald im Südwesten des Landes fürs Erste vor dem Kahlschlag zu retten. Der im Dezember verabschiedete Managementplan für das Gebiet verbietet die Entnahme von Holz für die nächsten zehn Jahre strengstens.

Das im Semenic-Gebirge gelegene Waldgebiet ist seit der letzten Eiszeit vom Menschen nahezu unberührt geblieben und gehört zu den wenigen verbliebenen Resten der einst weit verbreiteten Buchenurwälder Europas. Große zusammenhängende Flächen dieser einmaligen Waldlandschaften stehen heute nur noch in der Ukraine, der Slowakei und in Rumänien. Doch gerade dort greift der illegale Holzeinschlag in verheerendem Ausmaß um sich. Woche für Woche werden in den rumänischen Karpaten Tausende Bäume illegal abgeholzt. Die Behörden sehen dem Raubbau bisher weitgehend tatenlos zu.

Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit: In Rumänien drohen illegale Kahlschläge eines der schöns-ten und ökologisch wertvollsten Waldgebiete Europas Stück für Stück zu vernichten.

Etappensieg für Rumäniens Urwälder

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Etwas Bleibendes schaffen, das immer wieder Früchte trägt, an die nächste Generation und an die Gesellschaft weitergeben, was einem zu Lebzeiten wichtig war: All das steht für das zutiefst menschliche Bedürfnis, in der Welt über den Tod hinaus Spuren zu hinterlassen. Aber wie? Um hier Orientierung zu geben, hat sich vor zwei Jahren zum Internationalen Tag des Testaments am 13. September die Initiative „Mein Erbe tut Gutes. Das Prinzip Apfelbaum“ gegründet. Von damals fünf Gründungsmitgliedern ist die Initiative mittlerweile auf 23 teilnehmende Organisationen und Stiftungen in Deutschland angewachsen, alle aus dem gemeinnützigen Bereich. Seit Januar dieses Jahres ist auch die EuroNatur Stiftung dabei. Werte weitergeben, aber wie?„Das ‚Prinzip Apfelbaum‘ soll einer breiten Öffentlichkeit die grundsätzliche Haltung näherbringen, verantwortungsvoll zu leben und die Welt nach den eigenen Werten mitzugestalten“, sagt Sabine Günther, die bei EuroNatur für die Spenderbe-treuung zuständig ist. „Vielen ist gar nicht bewusst, dass es möglich ist, gemeinnützige Organisationen in ihrem Testament zu bedenken, geschweige denn, wie das formal richtig funkti-oniert. Als neutrale Informations- und Inspirationsplattform soll die Initiative Menschen bei ihrem Vorhaben unterstützen, mit ihrem Erbe Gutes zu bewirken.“

Laut der von der Initiative in Auftrag gegebenen repräsentativen GfK-Umfrage „Gemeinnütziges Vererben in Deutschland“ würde jeder zehnte Deutsche ab 60 Jahren mit seinem Erbe einen guten Zweck unterstützen – bei den Kinderlosen sogar jeder dritte. Die Initiative „Mein Erbe tut Gutes. Das Prinzip Apfel-baum“ bietet potenziellen Erblassern Rat und Orientierung zur aktiven Testamentsgestaltung und zeigt, wie Erbschaften und Vermächtnisse die erfolgreiche Arbeit gemeinnütziger Organisationen nachhaltig sichern. Um unabhängige Rechts-beratung vermitteln zu können, kooperiert die Initiative mit dem Fachverband Deutsche Vereinigung für Erbrecht und Vermögensnachfolge e.V. Für individuelle Fragen vermittelt sie die richtigen Ansprechpartner.

Die Früchte des Lebens Das Symbol des Apfelbaums versinnbildlicht dabei den Zyklus von Leben, Wachstum, Tod und neuem Leben. Man pflanzt den Baum im Herbst, er gefriert im Winter, um im Frühling mit neuer Kraft aufzublühen und erneut Früchte zu tragen. Mit einem Testament für den guten Zweck lässt sich über das eigene Leben hinaus Gutes bewirken und Zukunft gestalten. Egal ob groß oder klein – das Erbe trägt Früchte. Immer wieder.

Katharina Grund

Bekannte Persönlichkeiten wie Günter Grass (der kurze Zeit später verstarb), Anne-Sophie Mutter und Friede Springer gaben im Interview mit Fotografin Bettina Flitner ihre ganz persönlichen Antworten auf die Frage „Was bleibt von mir?“.

Initiative „Mein Erbe tut Gutes“14 1 /2016

Die Ausstellung: Ein Fotoessay zur Frage „Was bleibt von mir, wenn ich nicht mehr bin?“

Dieser Frage stellen sich in großer Offenheit auch elf bekannte Persönlich-keiten – u.a. Günter Grass, Anne-Sophie Mutter, Richard von Weizsäcker und Margot Käßmann – , die von der renommierten Fotografin Bettina Flitner im Auftrag der Initiative porträtiert wurden. Sie lassen Sie teilha-ben an ihrem Nachdenken über das Leben und den Tod, über Erfahrungen und Hoffnungen. Entstanden sind großformatige Fotografien, ergänzt mit persönlichen Gedanken der Portraitierten. Die Arbeiten offenbaren Vergänglichkeit, Verletzlichkeit, Klugheit, Witz und Lebenslust. So ge-lingt es, einen neuen Blick auf bekannte Persönlichkeiten zu richten. Bei ihren Begegnungen wurde Bettina Flitner mit der Kamera begleitet. Die entstandenen Kurzfilme sind Teil der Ausstellung. Sie eröffnen eine zusätzliche Facette. Wer sich einlässt, wird hineingezogen in das „Über-sich-hinaus-Denken“ und beginnt unweigerlich selbst damit. „Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen“ – dieses Martin Luther zugeschriebene Zitat steht Pate für den Titel der Ausstellung. Kein wehmütiger Blick zurück, nicht Trauer oder Trübsal. „Das Prinzip Apfelbaum“ ist ein Bekenntnis für das Leben – und darüber hinaus. Stationen der Ausstellung waren bisher Berlin, Stuttgart, Frankfurt, Hamburg und Düsseldorf.

Erste Station 2016 wird vom 5. April bis zum 28. April Bayreuth sein. Der Eintritt ist frei.

Zur Ausstellungseröffnung am 4. April 2016 möchten wir Sie ganz besonders herzlich einladen!

Sie haben dort die Möglichkeit, Sabine Günther persönlich zu treffen und sich unverbindlich über die Arbeit der EuroNatur Stiftung auszu-tauschen.

Ort: Stadtbibliothek RW21, Richard-Wagner-Straße 21, 95444 Bayreuth

Zeit: 11.00 - 13.00 Uhr / Matinee (geschlossene Veranstaltung)Dieser Termin findet exklusiv für die Unterstützer der Organisationen und Stiftungen statt. Also auch für Sie!

18.00 - 20.00 Uhr / Vernissage (öffentliche Veranstaltung)

Bei Interesse an einer der beiden Veranstaltungen bitten wir Sie um eine verbindliche Anmeldung bei Sabine Günther per E-Mail:[email protected] oder Tel.: 07732-9272-17.

Wollen auch Sie sich neutral und unverbindlich informieren?

Die Initiative „Mein Erbe tut Gutes. Das Prinzip Apfelbaum“ stellt mit Messeauftritten, Infor-mationsmaterialien und unter der telefonischen Servicerufnummer (030) 29 77 24 36 ein um-fassendes Beratungsangebot zur Verfügung. Bei Bedarf und Interesse werden Sie an den richtigen Ansprechpartner in den Organisationen oder an unabhängige Rechtsberater vermittelt.

Mit der Webseite www.mein-erbe-tut-gutes.de erwartet Sie eine umfassende Informations- und Inspirationsplattform.

Fragen wie „Was sollte ich über ein Testament für den guten Zweck wissen?“ werden hier beantwor-tet. In Kurzporträts lernen Sie Menschen kennen, die mit ihrem Erbe Bleibendes schaffen wollen.

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Initiative „Mein Erbe tut Gutes“ 151 /2016

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Abonnement euroNatur-MagazinMit unserem Magazin informieren wir Sie viermal im Jahr über die Projekte der EuroNatur-Stiftung und aktuelle Entwicklungen im Umwelt- und Naturschutz. Als Abonnent verpassen Sie keine Ausgabe und bekommen sie druckfrisch ins Haus geliefert. Wenden Sie sich für Informationen gerne an Frau Gohn / Tel. 07732 - 92 72 40.

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18 Balkanluchs

Für die nächsten zehn Jahre darf kein Baumstamm mehr Albanien verlassen. Nur noch lokalen Nutzer-vereinigungen ist es erlaubt, Holz zu entnehmen. Private Firmen hingegen haben schlechte Karten: Ihnen ist jeder Einschlag strengsten verboten. Wer liegt hier in der Früh-lingssonne und träumt von einer besseren Zukunft? Niemand! Dieses Szenario ist seit Februar dieses Jahres Wirklichkeit.

Albanien verbietet Holzeinschlag Das albanische Parlament hat ein landesweites Holzeinschlag-moratorium verabschiedet, das eine Dekade lang gelten soll und genauso aussieht. „Die derzeitige albanische Regierung hat die Dringlichkeit der Lage endlich erkannt und sich folgerichtig zu diesem drastischen, aber notwendigen Schritt entschlossen. Ginge alles weiter wie gehabt, wäre das Naturkapital des Landes binnen kürzester Zeit ausgebeutet“, sagt Thies Geertz, der für EuroNatur das Projekt zum Schutz der letzten Balkanluchse (Lynx lynx balcanicus) leitet. Die Zerstörung ihrer Lebensräume ist einer der Hauptgründe, warum die faszinierenden Katzen heute beinahe ausgestorben sind. Ganz oben auf der Liste der Bedrohungen steht dabei die massive Abholzung der Wälder in Albanien. Um das wirtschaftlich und politisch isolierte Land zu Zeiten des Kalten Krieges mit Energie und Bauholz zu versorgen, wurden die Waldbestände seit den 1970er Jahren vollkommen übernutzt. Nur entlegene Reviere, wie etwa die Albanischen Alpen, blieben lange Zeit verschont. Doch seit der politischen Wende Anfang der 1990er Jahren stehen auch diese wenigen Restbestände unter erheblichem Druck durch die Holzindustrie.

Zwischen Schock und Freude„Seit Ende letzten Jahres wissen wir, dass in Albanien eine der letzten beiden Teilpopulationen des Balkanluchses lebt, es dort also Nachwuchs gibt. Vor diesem Hintergrund gewinnt das Holzeinschlagmoratorium zusätzlich an Bedeutung“, erklärt Thies Geertz. Im Munella-Gebirge, im Norden des Landes, wurde im Dezember 2015 ein totes Jungtier aufgefunden, das eindeutig aus diesem Gebiet stammte. Trotz des traurigen Anlasses eine kleine Sensation! Denn damit wurde klar, dass sich die extrem seltenen Katzen auch in Albanien fortpflanzen. Bislang gab es derartige Nachweise nur aus ihrem Kernverbreitungsgebiet, dem Mavrovo Nationalpark in Mazedonien. Doch es bleibt dabei: Für den Balkanluchs ist es Fünf vor Zwölf. Zumal auch seine letzten Refugien unter massivem Nutzungsdruck durch den Menschen stehen. Der Mavrovo Nationalpark ist, trotz seines hohen Schutzstatus, durch mehr als 20 Wasserkraftprojekte akut bedroht (lesen Sie hierzu den Artikel auf den Seiten 4 bis 9). In Munella werden die letzten Wälder in atemberaubendem Tempo abgeholzt und niedergebrannt - so zumindest die Situation vor dem Inkrafttreten des Holzeinschlagmoratoriums im Februar.

Hoffnung für den Balkanluchs?Sein Überleben steht auf Messers Schneide

Balkanluchs auf der Roten ListeAktuelle Bestandsschätzungen gehen heute davon aus, dass es noch höchstens rund 35 Balkanluchse gibt. Gut einen Monat vor Weihnachten wurde ihre kritische Lage mit Brief und Siegel bestätigt: Die Weltnaturschutzorganisation IUCN hat den Balkanluchs im November 2015 als eigene Unterart des Eurasischen Luchses anerkannt und in der Folge als „vom Aussterben bedroht“ eingestuft. Damit ist es endlich amtlich: Der Balkanluchs ist eine der seltensten und am stärksten bedrohten Katzen der Erde und muss strengstens geschützt werden. Anders als im Fall des Pardelluchses in Spanien, wo in den letzten 20 Jahren etwa 90 Millionen Euro zur Sicherung des Bestandes eingesetzt wurden, fand die Problematik des Balkanluchses international bislang kaum Beachtung. Das wird sich jetzt hoffentlich ändern.

Noch weniger als gedachtGemeinsam mit Partnerorganisationen arbeitet EuroNatur seit zehn Jahren mit Hochdruck daran, die wenigen verbliebenen Balkanluchse und ihre Lebensräume zu retten (siehe Kasten auf Seite 20). Bis vor kurzem bestand noch Hoffnung, dass es auch in Montenegro und im Kosovo Restvorkommen der selte-nen Pinselohren gibt. Doch intensive Feldstudien durch eigens dafür ausgebildete Luchsteams in beiden Ländern brachten enttäuschende Ergebnisse: Zwar lieferte eine Kamerafalle im Kosovo Anfang letzten Jahres nahe der montenegrinischen Grenze erstmalig das Foto eines Luchses, doch dieser erste Nachweis blieb bislang der einzige. Im Kosovo und in Monte-negro dürften allenfalls noch umherziehende Einzeltiere leben. EuroNatur wird die Luchsteams in Montenegro und im Kosovo weiterhin so unterstützen, dass sie einsatzbereit sind. Vorerst werden wir aber unsere Kräfte dort bündeln, wo die letzten Teilpopulationen von Lynx lynx balcanicus nachweislich vor-kommen: in Albanien und Mazedonien. Neuen Untersuchungen des Balkanluchsteams zufolge ist außerdem klar, dass auch Griechenland dem Balkanluchs potentielle Lebensräume für eine natürliche Wiederbesiedelung zu bieten hat. Zudem gibt es dort vereinzelte Meldungen, dass Luchse gesichtet wurden. Diesen Hinweisen wird EuroNatur gemeinsam mit den grie-chischen Partnerorganisationen Callisto und der Society for the Protection of Prespa (SPP) nachgehen und das Projekt zum Schutz des Balkanluchses auf Griechenland ausweiten.

1: Seit Februar 2016 darf kein Baumstamm mehr Albanien verlassen. 2: Illegal getöteter Luchs im Munella-Gebirge. 3: Jugendliche als Verbündete: Diese Schüler nahmen am Bildungsprogramm „Luchsbotschafter“ teil und tragen ihr wertvolles Wissen über die Ökologie und Gefährdung der Pinselohren nun weiter.

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19Balkanluchs

Kinder als Luchsbotschafter„Wir müssen dringend erreichen, dass die verbliebenen Bestände strikt geschützt werden. Sonst droht dem Balkanluchs das endgültige Aus“, betont Thies Geertz. Neben der Lebensraum-zerstörung, sind es vor allem die Dezimierung der Beutetiere und illegale Tötung, die den Balkanluchs bedrohen. So wurde etwa im Munella-Gebirge in Albanien Ende 2015 ein Fall bekannt, wo ein Luchs illegal getötet wurde. Angesichts der Tatsache, dass dort eine isolierte Population von nur noch vier bis fünf Tieren lebt, ist das eine Katastrophe. Mit jedem Verlust gerät der Balkanluchs näher an den Abgrund des Aussterbens. Noch haben wir das Problem der kriminellen Verfolgung von Luchsen nicht im Griff. Aber wir sind auf einem guten Weg: Dank intensiver Aufklärungsarbeit durch unsere Partnerorganisation PPNEA weiß in Munella heute nahezu jeder Weidmann, dass der Balkanluchs eine geschützte Art ist. Vor wenigen Jahren war selbst das noch eine Wunschvorstellung. Unter anderem erfuhr das Thema große Resonanz in den lokalen Medien. Um junge Menschen und ihre Familien für den Schutzbedarf des Balkanluchses zu sensibilisieren, organisierten Mitarbeiter der PPNEA das Bil-dungsprogramm „Luchsbotschafter“. Insgesamt 25 Kinder und Jugendliche aus Schulen im Gebiet von Munella eigneten sich in zweitägigen Workshops Wissen über die Ökologie und die Gefährdung des Balkanluchses an. Einige Teilnehmer wurden anschließend als „Luchsbotschafter“ zertifiziert. Sie gehen nun auf Tour und tragen ihr neu erworbenes Wissen in ausgewählte Schulen der Region weiter.

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Massive Verstöße gegen JagdbannDoch nicht nur die direkte Tötung der Luchse ist ein großes Problem. Durch maßlose Jagd und Lebensraumzerstörung sind auch ihre Beutetiere rar geworden. Im gesamten potentiellen Verbreitungsgebiet des Balkanluchses gibt es nur noch erschre-ckend wenige Gämsen und Rehe. Ganz besonders kritisch ist die Lage auch in dieser Hinsicht in Albanien. Im März 2014 sprach die Regierung deshalb ein zweijähriges landesweites Jagdverbot aus. Infolgedessen gingen die Jagdaktivitäten anfänglich stark zurück und die Wildbestände erholten sich unmittelbar, wenn auch nur leicht. Vor allem in den letzten Monaten des Jahres 2015 ist die Zahl der Delikte jedoch wieder dramatisch nach oben geschnellt. Der positive Anfangseffekt des Moratoriums steht damit auf dem Spiel.

Kontrollen fehlenOb der Jagdbann verlängert wird, war bis Redaktionsschluss noch unklar. Doch dies wäre dringend nötig. Die Wildtierbe-stände Albaniens befinden sich weiterhin auf einem katastro-phal niedrigen Niveau. Um das Ruder herumzureißen, muss die bereits laufende, umfassende Jagdreform mit Hochdruck vorangetrieben werden. Unabdingbar ist ein Monitoring der jagdbaren Arten, das internationale Standards erfüllt. Jagd-quoten und die Liste jagdbarer Arten dürfen nicht mehr länger aus der Luft gegriffen sein. Entscheidend sind auch der Aufbau zuverlässiger Kontrollen und die Ahndung von Verstößen ge-gen das Jagdrecht. Was dafür bis heute fehlt, sind das nötige Wissen, die nötige Technik und das nötige Personal. „Die al-banische Regierung ist derzeit offen für Naturschutzbelange. An diesem Hebel setzen wir an. Sollte das Jagdmoratorium verlängert werden, haben wir eine realistische Chance, die Ausgestaltung der Jagdreform im Sinne des Balkanluchses zu beeinflussen und die Weichen für eine bessere Zukunft zu stellen“, meint Thies Geertz.

Die Jäger ins Boot holenGanz anders ist die Situation in Mazedonien, wo extrem labile politische Rahmenbedingungen derzeit jegliche Zusammenar-beit mit der Regierung verhindern. Deshalb heißt es dort, andere Verbündete zu suchen. Um ein Management der Wildbestände im Sinne des Balkanluchses zu erreichen, wollen wir künftig verstärkt mit privaten Jagdrevieren zusammenarbeiten. Angren-zend an den Mavrovo Nationalpark etwa, das Kernverbreitungs-gebiet des Balkanluchses, liegen teilweise riesige Jagdreviere. Wenn wir die privaten Jäger ins Boot holen könnten, würde das die Aussichten für die Pinselohren deutlich verbessern. Dass dies gelingen kann, zeigt ein Beispiel aus dem südlich von Mavrovo gelegenen Karaorman-Gebirge. Im Jahr 2015 hatten sich Weidmänner hilfesuchend an die Mitarbeiter der mazedonischen EuroNatur-Partnerorganisation MES gewandt, nachdem eine Luchsmutter dort in ein Gehege mit Dammwild eingedrungen war und über einen längeren Zeitraum mehrere Tiere gerissen hatte. Diese Gelegenheit nutzte die MES, um die Jäger für die Gefährdung des Balkanluchses zu sensibilisieren und ihr Vertrauen zu gewinnen. Mit Erfolg: Kurze Zeit später starteten sie ein gemeinsames Monitoringprogramm, um mit Hilfe von Kamerafallen herauszufinden, wie viele Luchse es in diesem Gebiet noch gibt. Die so gesammelten Erfahrungen wird die MES nutzen, um eine erfolgreiche Zusammenarbeit von Jägern und Luchsschützern auch in anderen privaten Jagdrevieren auf den Weg zu bringen.

Über Schutzgebietsgrenzen hinwegAnsätze wie dieser sind unabdingbar, um langfristig eine Erholung der Balkanluchsbestände zu erreichen. Denn nur, wenn wir über die Grenzen von Schutzgebieten hinaus günstige Lebensbedin-gungen schaffen, haben die Pinselohren eine Chance, sich zu vermehren. Sollte neben dem Holzeinschlagmoratorium auch eine luchsgerechte Jagdreform in Albanien Wirklichkeit werden, wären das zwei große Schritte in die richtige Richtung.

Katharina Grund

Im Jahr 2006 hat EuroNatur gemeinsam mit den Partnerorganisationen Kora (Koordinierte Forschungsprojekte zur Erhaltung und zum Management der Raubtiere in der Schweiz), MES (Macedonian Ecological Society) und PPNEA (Protection and Preservation of Natural Environment in Albania) das von der Mava-Stiftung geförderte „Balkan Lynx Recovery Programme“(BLRP) ins Leben gerufen. Gemeinsam einwickelten die Organisationen ein ausgeklügeltes Schutzprogramm, dessen Ziel es ist, das Überleben des Balkanluchses und den Erhalt seines Lebensraums dauerhaft zu sichern und gleichzeitig auch für die Menschen in der Region Perspektiven zu schaffen.

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4: Foto mit absolutem Seltenheitswert: Balkanluchs im Munella-Gebirge. 5: Zur bevorzugten Beute des Balkanluchses zählen Rehe und Gämsen. Maßlose Jagd hat auch ihre Bestände stark dezimiert. Wir setzen uns für eine umfassende Jagdreform in Albanien ein. 6: Aufklärung ist entscheidend: jugendliche „Luchsbotschafter“. 7 & 8: Die meisten Waldgebiete Albaniens wurden über Jahrzehnte hinweg zur Bau- und Brennholzgewinnung geplündert. In der Folge breiteten sich von Erosion zerfressene Landschaften aus. Das Holzeinschlagmoratorium ist ein wichtiger Schritt, um die letzten Lebensräume des Balkanluchses zu schützen.

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Kurz gemeldet

Peter Rüther übernimmt Vorsitz im EuroNatur-Kuratorium

Im Dezember 2015 wurde Peter Rüther zum Kuratoriumsvorsit-zenden von EuroNatur gewählt. Er übernahm das Amt von Dr. Heidrun Kleinert, die im Oktober 2015 ihren Rücktritt erklärt hatte. Der engagierte Naturschützer entdeckte schon als Ju-gendlicher auf langen Wanderungen durch seine Heimatregion, das Weserbergland, seine Liebe zur Natur. Diese Leidenschaft machte er zum Beruf. Nach seinem Studium der Biologie in Bielefeld und Göttingen arbeitete Peter Rüther zunächst beim Bielefelder Wasserschutzamt, bis er 1992 als Geschäftsführer zur Biologischen Station Senne e.V. (heute: Biologische Station Kreis Paderborn – Senne e.V.) wechselte, die er bis heute leitet. Das Einsatzgebiet, um das er sich mit seinem kleinen Stab an Mitarbeitern und vielen ehrenamtlichen Helfern kümmert, ist abwechslungsreich. Es reicht vom Tiefland der Westfälischen Bucht mit seinen zahlreichen Feuchtwiesen und den vielfältigen Lebensräumen der Senne bis zum Teutoburger Wald und dem Eggegebirge. „Besonders die artenreichen Kulturlandschaften haben es mir angetan. Menschen und Natur zu verbinden, ist mir ein großes Anliegen“, sagt Peter Rüther.

Dieses Motto wird auch bei seiner künftigen Aufgabe als Vorsitzender des Kuratoriums im Mittelpunkt stehen. In dem Gremium sind neben Fachleuten aus dem Naturschutz auch Unternehmer, Politiker, Wissenschaftler und Kulturschaffende vertreten. Diese vielfältige Kompetenz und das breit gefächerte Know-how für EuroNatur und den Schutz artenreicher Kultur- sowie Naturlandschaften in Europa zu nutzen, ist erklärtes Ziel des neuen Kuratoriumsvorsitzenden.

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Gemeinsam für den Schutz der Senne

Biologische Stationen sind eine regionale Einrichtung für den Naturschutz, die es nur in Nordrhein-West-falen gibt. Sie verknüpfen in einzigartiger Weise die drei Aufgabenbereiche Schutzgebietsbetreuung, Ver-tragsnaturschutz und naturbezogene Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit. EuroNatur unterstützt seit vielen Jahren die Biologische Station Kreis Paderborn - Senne dabei, die wertvolle Kulturlandschaft der Senne mit ih-rer breiten Palette an seltenen Tier- und Pflanzenarten zu pflegen und zu erhalten. So erheben die Mitarbeiter der Biologischen Station regelmäßig Daten zur Flora und Fauna der unterschiedlichen Lebensräume, führen Pflegemaßnahmen durch und kümmern sich um eine schonende Besucherlenkung.

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Kurz gemeldet

Lorenz GrafLorenz Graf ist eines der Gründungsmitglieder von EuroNatur und war seit 1987 im EuroNatur-Präsidium aktiv. Nach fast 30-jähriger wertvoller Zusammenarbeit hat sich Lorenz Graf Ende des Jahres 2015 als Mitglied des EuroNatur-Präsidiums verabschiedet. Der ausgebildete Jurist engagierte sich Jahr-zehnte lang für den Natur- und Umweltschutz in Deutschland und Europa. So war er einer der Vorkämpfer für die Rettung des Nürnberger Reichswaldes, den zahlreiche Großprojekte Anfang der 1970er Jahre zu zerstören drohten. Von 1973 bis 1980 gehörte Lorenz Graf dem Landesvorstand des Bund Naturschutz in Bayern e.V. (BN) an und von 1979 bis 1992 war er Bundesgeschäftsführer des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Aus der Einsicht, dass Naturschutz nicht an Grenzen haltmachen darf, brachte er gemeinsam mit Prof. Dr. Hartmut Ern, Albrecht Gagsch, Claus-Peter Hutter und Prof. Dr. Gerhard Thielcke im Jahr 1987 die Stiftung Europäisches Naturerbe (heute EuroNatur Stiftung) auf den Weg. „Mit seiner Kompetenz und langjähri-gen Erfahrung im Naturschutz hat er die Arbeit der Stiftung von der ersten Stunde an maßgeblich mitgeprägt. Seine Begeisterungsfähigkeit für die Schönheit der Natur und sein augenzwinkernder Charme zeichnen ihn aus“, sagt EuroNa-tur-Präsidentin Christel Schroeder. „Wir danken Lorenz Graf herzlich für sein herausragendes Engagement und haben ihn als Ehrenmitglied in das EuroNatur-Präsidium gewählt.“

Prof. Dr. Thomas PotthastThomas Potthast ist ein Grenzgänger zwischen den Disziplinen. Er studierte Biologie und Philosophie in Freiburg und Tübingen und promovierte 1998 am Internationalen Zentrum für Ethik in den Wissenschaften (IZEW) der Universität Tübingen mit einer fachübergreifenden Arbeit zum Thema Evolution und Naturschutz. Nach Station am Berliner Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte und in den USA wurde er 2002 Wissenschaftlicher Koordinator des IZEW. Seit 2012 ist Thomas Potthast außerplanmäßiger Professor. Er forscht zu einem breiten Spektrum an Themen, von der Naturphilosophie der Biodiversität bis hin zu ethischen Fragen im Bereich Landwirt-schaft und Ernährung. Dass EuroNatur bei ihrer Arbeit immer auch die Menschen im Blick hat, schätzt er sehr. „Durch die Zusammenarbeit mit lokalen zivilgesellschaftlichen Akteuren unterstützt EuroNatur die Idee eines friedlichen und geeinten Europas“, sagt Thomas Potthast, der seit Dezember 2015 das EuroNatur-Präsidium verstärkt. In dieser Funktion möchte der engagierte Wissenschaftler unter anderem den Austausch zu aktuellen und grundlegenden Fragen des Naturschutzes för-dern. Eine zentrale Herausforderung unserer Zeit sieht er darin, einen gerechten Zugang heutiger und künftiger Generationen zur Natur zu sichern. „Dies umfasst nicht nur eine nachhaltige Ressourcennutzung, sondern auch die Möglichkeit für jeden Menschen, Natur mit allen Sinnen erfahren zu können. Die biologische Vielfalt zu sichern, ist eine politische und kulturelle Aufgabe, und zwar eine erfreuliche!“

Angie Rother

Wechsel im EuroNatur-Präsidium

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Lorenz Graf schied nach fast 30 Jahren aus. Prof. Dr. Thomas Potthast kam neu dazu.

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Kurz gemeldet

Internationale Aufmerksamkeit für den Zugvogelschutz

Es schützt 255 Wasservogelarten in einem Gebiet, das 40 Prozent der Erdoberfläche abdeckt: das Abkommen zur Erhal-tung der afrikanisch-eurasischen wandernden Wasservögel (AEWA). Vom 9. bis 14. November 2015 kamen die Vertreter der 75 Mitgliedsstaaten aus Europa, Afrika und Zentralasien in Bonn zusammen, um über die Entwicklung dieses wichtigen Vogelschutzinstrumentes zu berichten und die Marschrich-tung für die nächsten drei Jahre zu beschließen.

Im Rahmen ihrer Partnerschaft mit dem AEWA-Sekretariat hat EuroNatur auf diesem internationalen Treffen über die häufig unterschätze Rolle der Adria-Zugroute für das afri-kanisch-europäische Zugvogelsystem berichtet und dabei auch die Gefährdung der Zugvögel durch die Jagd und den Lebensraumverlust herausgestellt. Das AEWA-Sekretariat und EuroNatur haben daraufhin beschlossen, die Zusammenarbeit zu intensivieren.

Löffler im FokusSo nahm EuroNatur gleich Ende November 2015 im Herzen der Camargue am 8. internationalen AEWA-Expertentreffen zum Schutz des Europäischen Löfflers teil. Wissenschaftler, Naturschützer und Schutzgebietsmanager aus 24 Ländern kamen in der Forschungsstation Tour du Valat zusammen, um die Umsetzung des AEWA-Aktionsplans zum Schutz der Löffler voranzutreiben. Die Teilnehmer des Workshops tauschten sich über die aktuellen Entwicklungen zur Erforschung und zum Schutz der charismatischen Vogelart aus und planten ge-meinsam die nächsten Schritte. EuroNatur engagiert sich seit ihrer Gründung für den Schutz des Löfflers auf dem Balkan. Und das ist auch bitter nötig! Denn während die Bestände des Löfflers in Westeuropa zunehmen, befinden sie sich in Südosteuropa auf Talfahrt. In den kommenden drei Jahren will die Expertengruppe daher die Löffler-Bestände in den südöstlichen Brutgebieten und entlang der Adria-Zugroute genauer erforschen und besser schützen.

In den nächsten Monaten wird es außerdem einen gemeinsam mit AEWA organisierten Trainings-Workshop geben, um die Länder entlang der Adria-Zugroute für die Umsetzung ihrer Verpflichtungen unter dem Abkommen zur Erhaltung der afri-kanisch-eurasischen wandernden Wasservögel fit zu machen.Auf der östlichen Zugroute in Gefahr: der Löffler.

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„Naturgucken“ macht Spaß!

„Naturgucken schafft Wissen und macht Spaß!“ Unter diesem Motto lädt die Internetplattform naturgucker.de dazu ein, die eigenen Naturbeobachtungen und -bilder in einem zentra-len Archiv zu veröffentlichen. Nutzer der Plattform können sich dort darüber informieren, welche besonderen Arten in welchem Gebiet zu sehen sind und sich gegenseitig darüber austauschen. Die Datensammlung von naturgucker.de enthält bereits mehr als sechs Millionen Naturbeobachtungen und wächst stark weiter. Über 25.000 aktive Nutzer veröffentlichen derzeit auf naturgucker.de ihre Beobachtungen zu tausenden Tier-, Pflanzen- und Pilzarten. Für den Naturschutz bietet

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Das Magazin für Heimat und NaturReportagen und Naturfotografie aus der Region Bodensee und Oberschwaben.

Erscheint 1x jährlich im April.224 Seiten | DIN A 4 | 8 Euro | Verlag Beate Nash | 07554 9864464 | [email protected] | keine Versandkosten

das Forum ein neues Instrument der Datengewinnung. Denn Naturbeobachtungen, die bislang nur in privaten Archiven dokumentiert waren, werden nun öffentlich zugänglich. EuroNatur ist Kooperationspartner der Initiative und stellt dort unter www.naturgucker.de/euronatur ausgewählte EuroNatur-Projektgebiete vor. Jeder, der eine Reise in eines der Gebiete plant, kann sich ab sofort ganz einfach und unkomp-liziert darüber informieren, welche besonderen Arten ihn dort erwarten. Außerdem ist jeder dazu eingeladen, seine eigenen Naturbeobachtungen in den EuroNatur-Projektgebieten auf der Plattform einzutragen.

251 /2016

Kurz gemeldet

Grüne Zukunft für BelasitsaGemeinsam mit ihren Partnern vor Ort hat EuroNatur in den vergangenen drei Jahren die nötigen Grundlagen dafür ge-schaffen, die Naturschätze des Belasitsa-Gebirges im Drei-ländereck Bulgarien, Mazedonien und Griechenland langfristig zu erhalten. Eines der wesentlichen Ziele war es, die grenzüber-greifende Zusammenarbeit zu stärken. Dass dies gelungen ist, zeigte sich bei der Abschlusskonferenz des von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt geförderten Projekts „Belasitsa über Grenzen hinweg – grenzübergreifende Zusammenarbeit am Grünen Band Balkan“ im November 2015: Die Projektpart-ner aus den drei Ländern werden auch nach dem offiziellen Projektende weiter kooperieren. Die Vertreter der Bulgarian Biodiversity Foundation (BBF), des bulgarischen Naturparks Belasitsa, der mazedonischen Umweltorganisation Planetum und des griechischen Nationalparks Kerkini-See unterzeich-neten eine gemeinsame Absichtserklärung. Darin vereinbarten sie unter anderem, weiterhin Maßnahmen für den grenz-überschreitenden Naturschutz zu entwickeln und umzusetzen, den kulturellen Austausch anzuregen und Initiativen für eine ausgewogene Regionalentwicklung zu fördern.

Erneut DZI-Siegel für EuroNaturDie Naturschutzarbeit von EuroNatur verdient Ihr Vertrauen. Das hat das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) kürzlich offiziell bestätigt und EuroNatur nach eingehender Prüfung erneut das DZI-Spendensiegel verliehen. Mit dem Spendensiegel bescheinigt das DZI der Stiftung unter anderem eine transparente und sparsame Verwendung der Mittel, Seri-osität bei der Spendenwerbung und angemessene Ausgaben für Verwaltung, Werbung und Öffentlichkeitsarbeit. Die Verleihung erfolgt in der Regel jeweils für ein Jahr und muss dann neu beantragt werden. Seit 2006 hat EuroNatur die Auszeichnung durchgehend erhalten. Sie dürfen also sicher sein: Spenden, die Sie uns zukommen lassen, bewirken viel Gutes zum Schutz der Wildtiere und ihrer Lebensräume in Europa.

Filmtipp Unsere Wildnis“

Seit 10. März 2016 erwartet Sie eine Hommage an Europas Natur in den Kinos. Nach den Publikumserfolgen „Unsere Ozeane“ und „Nomaden der Lüfte“ haben sich Jacques Perrin und Jacques Cluzaud auf eine Entdeckungsreise durch Europa und die Jahrtausende begeben. Dabei sind beeindruckende Bilder unseres Kontinents und seiner Bewohner entstanden: Der Film „Unsere Wildnis“ zeichnet nach, wie sich die Natur unaufhörlich unter dem menschlichen Einfluss wandelt. Er zeigt die unglaubliche Vielfalt des Lebens und weckt Hoff-nung, dass ein friedliches Miteinander von Menschen und Natur möglich ist.

Weitere Informationen finden Sie unter www.unsere-wildnis.de

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Gemeinsame Ziele: Vladimir Milushev (BBF) und links im Bild Alexander Lazarow (Planetum).

26 1 /2016

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Den Dinariden-Bären auf der Spur

In den Wäldern Bosnien-Herzegowinas, Mazedoniens, Alba-niens, Montenegros und des Kosovo leben auch heute noch Braunbären. Doch wie viele es sind, wo genau sie umherstreifen und wodurch sie bedroht sind, darüber ist nur wenig bekannt. Um die Wissenslücken künftig zu schließen, veranstaltete EuroNatur im Prokletije Nationalpark in Montenegro gemein-sam mit ihren Partnern Ende Oktober 2015 einen Workshop zum Bärenschutz. Neben Mitarbeitern von Naturschutzorga-nisationen der betroffenen Länder nahmen auch Vertreter von Regierungsorganisationen teil. Internationale Experten wie der kroatische Bärenfachmann und langjährige EuroNatur-Partner Prof. Dr. Djuro Huber vermittelten Kenntnisse zur Erfassung und zum Schutz von Bärenpopulationen. So lernten die Teil-nehmer unter anderem, welch wichtige Rolle die Bären-Not-fallteams in Kroatien bei der Erhebung von Daten spielen und wie sie zur Lösung von Konflikten zwischen Bär und Mensch beitragen. Zudem berichtete der Präsident der spanischen EuroNatur-Partnerorganisation Fapas wie Bären als positive Werbeträger für den naturverträglichen Tourismus genutzt und damit Arbeitsplätze geschaffen werden können. Nun gilt es, ein Monitoring-Netzwerk aufzubauen und das Wissen über die Dinariden-Population der Braunbären auszuweiten.Bi

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Die pure Lesefreude!

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In der aktuellen Ausgabe berichten wir unter anderem über:

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Hoffnungsmeldung vom „Tatort Adria“

Die aktuellen Zahlen der diesjährigen Winterwasservogel-zählung im Naturpark Hutovo Blato machen Mut: Mit rund 26.000 Vögeln wurde das Niveau der beiden Vorjahre erneut erreicht. Auch im Januar 2016 waren dort neben Scharen von Tafelenten und Blässhühnern auch so seltene Arten wie die Moorente zu beobachten. Das Beispiel zeigt klar: In den wichtigsten Rast-, Brut- und Überwinterungsgebieten entlang der Adria-Zugroute müssen dringend zuverlässige Jagdkon-trollen stattfinden. So haben wir eine realistische Chance, die Situation für die Zugvögel auf dem Balkan zu verbessern. Noch vor wenigen Jahren gehörte der in Bosnien-Herzegowina gelegene Naturpark Hutovo Blato zu den Hauptbrennpunkten der Vogeljagd an der östlichen Adria. Mit Unterstützung von EuroNatur gehen dort seit gut zweieinhalb Jahren erst-mals regelmäßig Ranger auf Patrouille, um die Einhaltung des geltenden Jagdverbots zu kontrollieren. Seither rasten dort jeden Winter zehn Mal so viele Vögel wie vor Beginn der Kontrollen. Zudem gibt es mittlerweile eine offizielle Absichtserklärung zum Schutz der Vogelwelt im Naturpark Hutovo Blato. Unterschrieben haben sie neben EuroNatur und der bosnischen Partnerorganistion Naše ptice auch der örtliche Jagdclub, die Naturparkverwaltung und der lokale Naturschutzverein Lijepa naša.

Unentdecktes Serbien – Gruppenreise in die Vojvodina

Eine der größten Binnendünen Europas und das von EuroNatur ausgezeichnete „Europäische Storchendorf“ Taraš stehen unter anderem auf dem Programm der Gruppenreise „Unentdecktes Serbien“, die Terra Unica vom 19. Mai bis 1. Juni 2016 an-bietet. Mit fachlichem Know-how und Ortskenntnis begleitet Reiseleiter Dr. Dieter Bock die Teilnehmer zu noch weithin unbekannten Naturschönheiten in der Vojvodina, darunter auch EuroNatur-Projektgebiete wie der Rusanda-See nahe des Salzmarschgebiets Slano Kopovo. „Für die Einheimischen sind Besuche ausländischer Gruppen ein starker Anreiz, die eigene Natur besser zu schützen“, sagt Dr. Dieter Bock. Bereits 2015 fand die Reise „Unentdecktes Serbien“ statt. Am Rusanda-See wurden die Teilnehmer von Milan Ružić empfangen, der dort ein Vogelschutzprojekt betreut und eng mit EuroNatur zusammenarbeitet. „Die Aufmerksamkeit, die wir hier aus Deutschland erfahren, ist für uns eine große Motivation“, sagt der engagierte Vogelschützer.

Ausführliche Informationen zur Reise und Buchung bei Terra Unica Reisen, Tel. 02191-4222447 und unter www.terra-unica.de

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Regelmäßige Patrouillen wirken Wunder gegen die Wilderei. Wir müssen sie dringend fortsetzen!Kleinode wie der Rusanda-See stehen auf dem Reiseprogramm.

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Gisela Kunzelmann geht in den Ruhestand

Ein Viertel Jahrhundert lang war Gisela Kunzelmann Teil des EuroNatur-Teams. Ende Februar verabschiedete sie sich in den wohlverdienten Ruhestand. Nachdem Gisela Kunzelmann in den Anfangsjahren hauptsächlich als Sekretärin tätig war, übernahm die gelernte Bürokauffrau nach der Gründung der EuroNatur-Service GmbH im Jahr 1995 die GmbH-Buchhaltung. Außerdem hielt sie den Kontakt zu den zahlreichen hervorra-genden Fotografen, die EuroNatur ihre Bilder zur Verfügung stellen. Sie betreute das Bildarchiv und war gemeinsam mit Art Directorin Kerstin Sauer für die Abwicklung des Euro-Natur-Fotowettbewerbs zuständig. Gisela Kunzelmann war immer da, wenn irgendwo Verstärkung gebraucht wurde. Sei es beim Versand des EuroNatur-Magazins oder von Presse-mitteilungen, bei der Entgegennahme von Anfragen über die verschiedensten Kanäle oder wenn es darum ging, Gäste in der EuroNatur-Zentrale zu bewirten.

Das EuroNatur-Präsidium und das gesamte EuroNatur-Team danken Gisela Kunzelmann herzlich für ihren Einsatz und die jahrelange Treue. Für den neuen Lebensabschnitt wünschen wir ihr viel Freude und Gesundheit.

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291 /2016

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Schaffen Sie sich ein lebendiges Andenken!

Mit einer Testamentsspende an EuroNatur helfen Sie, das europäische Naturerbe für kommende Generationen zu bewahren.

Interessiert? Wir informieren Sie gerne. Bitte wenden Sie sich an

Sabine Günther Telefon + 49 (0) 7732/ 9272-17 [email protected]

Fledermaushotel wieder gut belegt Bi

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Die Gewölbe der ehemaligen Ostquellbrauerei in Frankfurt an der Oder, deren Eigentümerin die EuroNatur Stiftung ist, waren auch in diesem Winter gut besucht: Fast 1.500 Fledermäuse suchten die Brauereiruine zum Überwintern auf. Darunter so seltene Arten wie die Mops- oder die Bechsteinfledermaus.

Auch wenn die Zahl der überwinternden Fledermäuse gegenüber dem Vorjahr etwas geringer war, erwies sich die Brauereiruine einmal mehr als eines der bedeutendsten Überwinterungs-quartiere in ganz Deutschland. Und das aus gutem Grund: Die feuchten, frostfreien und gut durchlüfteten Kellergewölbe

bieten den nachtaktiven Insektenfressern ein ideales Mikroklima zum Überwintern. Dicht aneinander gekuschelt hängen die Tiere kopfüber von den Gewölbedecken oder verstecken sich in den unzähligen Nischen und Spalten. Häufigster Gast im Fleder-maushotel war mit 699 Exemplaren das Große Mausohr.

Der oberirdische Teil des Gebäudes ist in einem desolaten Zustand. Doch das Kellergewölbe leistet immer noch heraus-ragende Dienste für Fledermäuse. Gemeinsam mit dem Land-schaftspflegeverband Mittlere Oder bemüht sich EuroNatur um die bauliche Sicherung des wertvollen Fledermausquartiers.

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Kurz gemeldet / Presse / Impressum

Impressum

EuroNaturStiftung Europäisches Naturerbe

Geschäftsstelle Radolfzell: Konstanzer Str. 22 D-78315 Radolfzell Tel. 07732-9272-0, Fax 07732-9272-22 www.euronatur.org, E-Mail: [email protected]

Spendenkonto: 8182005 (BLZ 370 205 00) Bank für Sozialwirtschaft Karlsruhe IBAN DE42 37020500 0008182005SWIFT/BIC BFSWDE33XXX

Geschäftsstelle Bonn: Euskirchener Weg 39, D-53359 Rheinbach/Bonn Tel. 02226-20 45, Fax 02226-1 71 00 E-Mail: [email protected]

Herausgeber: EuroNatur Service GmbH Konstanzer Str. 22, D-78315 Radolfzell Telefon 07732-9272-40, Fax 07732-9272-42

Redaktion und Texte: Katharina Grund (Öffentlichkeitsarbeit) Angie Rother (Öffentlichkeitsarbeit) Gabriel Schwaderer (Geschäftsführer)

Mitarbeit an dieser Ausgabe:Stefan Ferger (Projektleiter), Thies Geertz (Projektleiter), Sabine Günther (Spenderbetreuung), Leonie Kraut (Assistenz der Geschäftsführung), Lutz Ribbe (Naturschutzpolitischer Direktor), Theresa Schiller (Projektleiterin), Christel Schroeder (Präsidentin)

Art Direction: Kerstin Sauer, EuroNatur Service GmbH

Druck: Bresto Media Druck GmbH + Co. KG, Stockach; gedruckt auf 100% Recyclingpapier (Cyclus Print)

Bildnachweis Heft 1/2016: Titel: BLRP - Balkanluchs (Lynx lynx balcanicus)Rückseite: Angelika Rothmaier - Honigbiene (Apis mellifera)

Erscheinungsweise: vierteljährlich, Bezugspreis 16,- Euro jährlich, kostenlos für EuroNatur-FördermitgliederISSN 0945-148X

Schaffen Sie sich ein lebendiges Andenken!

Die tageszeitung - tazTrotzdem hält EuroNatur-Geschäftsführer Gabriel Schwaderer es für möglich, dass die Staudammpläne [im Mavrovo Nationalpark] keinen Bestand haben werden: Er gehe davon aus, dass die Strategische Umweltverträglichkeitsprüfung – wenn sie denn ernsthaft durchgeführt werde – zu keinem anderen Schluss kommen kann, „als die Projekte endgültig zu stoppen“.

GEOSeit 2012 kämpft Eichelmann mit der Partner- organisation EuroNatur und Naturschützern aus den Balkanstaaten gegen den Ausbau der Wasserkraft im Südosten Europas.

Huffington PostGlücklicherweise hat die neue Regierung in Albanien mittlerweile erkannt, dass die Wildbestände vollends zusammenbrechen werden, wenn sich hier nicht umgehend etwas ändert. Tatsächlich trat 2014 ein landesweiter, zweijähriger Jagdstopp in Kraft. Dieser Schritt war längst überfällig und zusammen mit Partnern hat sich EuroNatur über Jahre dafür eingesetzt.

National GeographicIn der Juli-Ausgabe 2013 von National Geographic schrieb der amerikanische Schriftsteller Jonathan Franzen (…) über den massenhaften Mord an Singvögeln im Nahen Osten und in Südosteuropa. Dafür wurde er (…) mit dem EuroNatur-Preis 2015 ausgezeichnet.

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Die tageszeitung - tazTrotzdem hält EuroNatur-Geschäftsführer Gabriel Schwaderer es für möglich, dass die Staudammpläne [im Mavrovo Nationalpark] keinen Bestand haben werden: Er gehe davon aus, dass die Strategische Umweltverträglichkeitsprüfung – wenn sie denn ernsthaft durchgeführt werde – zu keinem anderen Schluss kommen kann, „als die Projekte endgültig zu stoppen“.

GEOSeit 2012 kämpft Eichelmann mit der Partner- organisation EuroNatur und Naturschützern aus den Balkanstaaten gegen den Ausbau der Wasserkraft im Südosten Europas.

Huffington PostGlücklicherweise hat die neue Regierung in Albanien mittlerweile erkannt, dass die Wildbestände vollends zusammenbrechen werden, wenn sich hier nicht umgehend etwas ändert. Tatsächlich trat 2014 ein landesweiter, zweijähriger Jagdstopp in Kraft. Dieser Schritt war längst überfällig und zusammen mit Partnern hat sich EuroNatur über Jahre dafür eingesetzt.

National GeographicIn der Juli-Ausgabe 2013 von National Geographic schrieb der amerikanische Schriftsteller Jonathan Franzen (…) über den massenhaften Mord an Singvögeln im Nahen Osten und in Südosteuropa. Dafür wurde er (…) mit dem EuroNatur-Preis 2015 ausgezeichnet.

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