12
Laubscher-Familien-Nachrichten Hrsg. Jörg Laubscher „50 Jahre Laubscher-Familien-VerbandHeft 9 – Jahrgang 1963 Heinrich Laubscher Verbandsdirektor in Neustadt-Gimmeldingen, gestorben 15. November 1962 in Mannheim. Unser Bild zeigt den Verewigten beim letzten Familientag auf der Morschbach

Heft 9 Jahrgang 1963 - Familienverband Laubscher...Laubscher-Familien-Nachrichten Hrsg. Jörg Laubscher „50 Jahre Laubscher-Familien-Verband “ Heft 9 – Jahrgang 1963 Heinrich

  • Upload
    others

  • View
    4

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Heft 9 Jahrgang 1963 - Familienverband Laubscher...Laubscher-Familien-Nachrichten Hrsg. Jörg Laubscher „50 Jahre Laubscher-Familien-Verband “ Heft 9 – Jahrgang 1963 Heinrich

Laubscher-Familien-Nachrichten

Hrsg. Jörg Laubscher „50 Jahre Laubscher-Familien-Verband“

Heft 9 – Jahrgang 1963

Heinrich Laubscher Verbandsdirektor in Neustadt-Gimmeldingen, gestorben 15. November 1962 in Mannheim. Unser Bild zeigt den Verewigten beim letzten Familientag auf der Morschbach

Page 2: Heft 9 Jahrgang 1963 - Familienverband Laubscher...Laubscher-Familien-Nachrichten Hrsg. Jörg Laubscher „50 Jahre Laubscher-Familien-Verband “ Heft 9 – Jahrgang 1963 Heinrich

Laubscher-Familien-Nachrichten

Hrsg. Jörg Laubscher „50 Jahre Laubscher-Familien-Verband“

Nachruf der Zeitung für Heinrich Laubscher

Tod des Verbandsdirektors Laubscher verursachte im

Genossenschaftswesen der Pfalz schwer schließbare Lücke!. Sein Herzensbedürfnis: Allezeit den Mitmenschen dienen Gimmeldingen. Das Ableben des schwererkrankten Verbandsdirektors des Rheinpfälzischen Genossenschaftverbandes (Schulze-Delitzsch e.V.), des Wirtschaftsprüfers Heinrich Laubscher, hat vornehmlich auch im öffentlichen Leben unseres engeren Heimatbereiches allgemeines Mitgefühl für die Hinterbliebenen ausgelöst. Das pfälzische Genossenschaftswesen hat mit Heinrich Laubscher eine seiner hervorragendsten Persönlichkeiten verloren, denn bei dem im Alter von 63 Jahren verstorbenen Verbandsdirektor handelt es sich um einen der ganz wenigen, abgerundeten Menschen, dem es allezeit ein Herzensbedürfnis gewesen ist, seinen Mitmenschen zu dienen. In seinem Wirkungsbereich, der ihm Lebensaufgabe war, kamen Heinrich Laubscher seine hervorragenden Geistesgaben und sein umfassendes Wissen und Können gleichermaßen zustatten. Als Mann mit einem lauteren Charakter hat er sich um die genossenschaftliche Idee unvergängliche Verdienste erworben. Er war Inhaber der Schulze-Delitzsch-Gedenkmünze in Gold, der höchsten genossenschaftlichen Auszeichnung. Nicht nur als Verbandsdirektor des rheinpfälzischen Genossenschaftsverbandes, sondern auch als geschätzter Aufsichtsratsmitglied der Zentralkasse südwestdeutscher Volksbanken AG Karlsruhe-Frankfurt war Wirtschaftsprüfer Heinrich Laubscher ein wertvoller Berater. Beispielhafte Arbeitsauffassung, Bescheidenheit, menschliche Größe und besonderes soziales Empfinden wird dem Verstorbenen übereinstimmend von allen bescheinigt, die ihn kannten und schätzten. Als „Neustadter Kind“ (erst in den letzten Jahren verlegte er seinen Wohnsitz in die Weinbaugemeinde Gimmeldingen) stand Heinrich Laubscher nach Absolvierung der Oberrealschule Ludwigshafen zwischen 1920 und 1925 in Diensten der Neustadter Volksbank GmbH, um 1926 zu der im gleichen Hause befindlichen damaligen Pfälzischen Zentralgenossenschaft überzuwechseln. 1929/1930 fand er zeitweise Verwendung als Prüfungsassistent beim Pfälzischen Genossenschaftsverband (Schulze-Delitzsch e.V.) Neustadt, 1930 trat er als Verbandsprüfer beim Hessen-Mittelrheinischen Genossenschaftsverband (Schulze-Delitzsch e.V.) in Wiesbaden ein, wo er nach seiner Bestellung zum Wirtschaftsprüfer (1938) von 1939 bis 1945 zunächst als stellvertretender und dann als Geschäftsführer tätig war. Anfang 1946 holte der Neustadter Volksbank-Direktor, Kommerzienrat Heinrich Saul, den bewährten Mann in die pfälzische Heimat zurück. Hier setzte Heinrich Laubscher seine genossenschaftliche Tätigkeit bei dem damals noch Saar-Pfälzischen Genossenschaftsverband (Schulze-Delitzsch e.V.) in Neustadt anfänglich als Wirtschaftsprüfer und später als Geschäftsführer fort. Beim Verbandstag in Hachenburg 1952 wurde er zum stellvertretenden und beim Verbandstag in Ahrweiler 1956 als Nachfolger von Kommerzienrat Saul zum Verbandsdirektor gewählt. Der Betreuung des vornehmen, aufrechten Genossenschafters Heinrich Laubscher, einem Manne der alten Schule, dessen unermüdliche Schaffensfreudigkeit gepaart mit größter Bescheidenheit und hohem Verantwortungsbewusstsein, unterlagen 58 Kreditgenossenschaften (Volksbanken), vier genossenschaftliche Teilzahlungsbanken, drei Mittelstandskreditbanken und 54 Waren-und Fachgenossenschaften.

Page 3: Heft 9 Jahrgang 1963 - Familienverband Laubscher...Laubscher-Familien-Nachrichten Hrsg. Jörg Laubscher „50 Jahre Laubscher-Familien-Verband “ Heft 9 – Jahrgang 1963 Heinrich

Laubscher-Familien-Nachrichten

Hrsg. Jörg Laubscher „50 Jahre Laubscher-Familien-Verband“

Diese kurze Würdigung des unermüdlich für die Verwirklichung der genossenschaftlichen Ziele tätigen Mannes wäre unvollständig würde nicht hinzugefügt, dass Heinrich Laubscher als stellvertretendes Mitglied des Verbandsausschusses mit größter Sachlichkeit die Bestrebungen des Deutschen Genossenschaftsverbandes in Bonn unterstützte. Schließlich gehörte er noch dem Aufsichtsrat der Deutschen Genossenschaftsverlages eGmbH Wiesbaden an. Sein Tod hinterließ im pfälzischen Genossenschaftswesen eine fühlbare und nur schwer zu schließende Lücke. Sein stets abwägendes, zutreffendes und weitblickendes Urteil wird man künftig vermissen.

Der Heimgang von Herrn Heinrich Laubscher, Gimmeldingen, war auch für unseren Familienverband ein herber Verlust. Wir haben ihm vor allem im Blick auf die Erforschung der Familiengeschichte sehr viel zu verdanken. Seit vielen Jahrzehnten hat er seine geringe Freizeit darangesetzt in mühevoller Kleinarbeit Dokumente zur Familiengeschichte zusammenzutragen und wusste wie kaum ein anderer unter uns Bescheid über die Familienzusammenhänge und den Stammbaum. Im Jahr 1956 machten wir mit ihm zusammen eine Fahrt in die Schweizer Heimat und brachten auch von dort neue, bisher uns unbekannte Familiendokumente mit, wie wir dann in Heft 3 unserer Familien-Nachrichten erzählt haben. Obwohl schon schwerkrank, ließ er noch im letzten Jahr es sich nicht nehmen, mit seiner Familie zum Familientag auf die Morschbach zu kommen. Auf unserem Bild sehen wir ihn mitten unter den anderen Familienmitgliedern, die von Weidenthal, Frankenstein bis Bad Reichenhall gekommen sind, auf der niedrigen Mauer des kleinen Friedhof sitzen während der Gedenkstunde.

Darum soll auch dieses Heft der Familiennachrichten vor allem seinem Gedenken gewidmet sein und einiges von dem, was der liebe Verstorbene in seinem Leben zusammengetragen hat, als Vermächtnis an uns alle in der Familie weitergeben. Den Stammbaum von Heinrich Laubscher haben wir bereits in Heft 3 abgedruckt. Da der Stammbaum aber erst lebendig wird, wenn er zu den Namen und Lebensdaten auch die Bilder der Vorfahren bringt, sei an dem Beispiel dieses Stammbaums von Heinrich Laubscher das Muster einer solchen lebendigen und anschaulichen Darstellung des Weges, den wir herkamen, auf den beiden übernächsten Seiten aufgezeigt.

Page 4: Heft 9 Jahrgang 1963 - Familienverband Laubscher...Laubscher-Familien-Nachrichten Hrsg. Jörg Laubscher „50 Jahre Laubscher-Familien-Verband “ Heft 9 – Jahrgang 1963 Heinrich

Laubscher-Familien-Nachrichten

Hrsg. Jörg Laubscher „50 Jahre Laubscher-Familien-Verband“

Weitere Familienereignisse, von denen wir Kunde erhielten:

03.06.1962 starb in Bockenheim, Magdalena Griebel geb. Münch, geb. 10.01.1885 in Neukirchen. 12.08.1962 starb in Täuffelen/Schweiz, Fräulein Flora Laubscher im 58. Lebensjahr. Sie war vor 4 Jahren bei uns auf der Morschbach zum Familientag. 12.08.1962 starb Jakob Laubscher, geb. 31.07.1874 in Weidenthal, zuletzt wohnhaft auf dem Bärenbrunnerhof bei Dahn. 13.10.1962 heirateten Manfred Laubscher aus Stuttgart, Sohn von David Laubscher und Ursula Schwörel aus Mühlacker. 18.12.1962 starb Leni Kaczmarek in Mainz-Mombach. Auch sie war beim letzten Familientag noch bei uns und kam gerne auf die Morschbach in die alte Stammheimat der Laubscher. 03.02.1963 starb in Heidelberg, Karl August Hissting, geb. 04.10.1899 in Neidenfels, wohnhaft gewesen in Neustadt/Weinstraße. 25.05.1963 starb in Weidenthal, Abraham Laubscher, Bruder von Jakob Laubscher (siehe oben), geb. 20.10.1880 in Weidenthal. 01.06.1963 heirateten Antonius August Laubscher aus Weidenthal und Christa Lina Käfer aus Karlsruhe. Freude und Leid

wechseln beid

und gehen dem Herrn zu sagen

wie du sie getragen.

Page 5: Heft 9 Jahrgang 1963 - Familienverband Laubscher...Laubscher-Familien-Nachrichten Hrsg. Jörg Laubscher „50 Jahre Laubscher-Familien-Verband “ Heft 9 – Jahrgang 1963 Heinrich

Laubscher-Familien-Nachrichten

Hrsg. Jörg Laubscher „50 Jahre Laubscher-Familien-Verband“

Bildstammbaum von Heinrich Laubscher

Philipp Laubscher, Schreiner *14.03.1834 in Weidenthal Sohn von David Laubscher, Taglöhner und Katharina, geb. Mattil +22.06.1909 in Neustadt/Wstr. Zweimal verheiratet mit: Barbara Laubscher aus Neidenfels Katharina Riehm aus Neustadt Kinder:

Heinrich, Philipp, Georg und Marie

Georg Laubscher, Lokomotivführer *16.04.1872 in Neustadt/Wstr. Sohn von Philipp Laubscher und Katharina geb. Riehm +07.01.1947 in Neustadt/Wstr. Verheiratet mit (08.06.1899) Charlotte Laubscher, geb. Gutfrucht

*17.09.1872 in Ebertsheim Tochter von Ludwig Gutfrucht und Sophie geb. Kochendörfer

Heinrich Laubscher, Wirtschaftsprüfer *10.06.1900 in Neustadt/Wstr. Sohn von Georg Laubscher und Charlotte geb. Gutfrucht +15.11.1962 in Mannheim Verheiratet mit (17.10.1931) Suse Laubscher, geb. Klohr

*16.01.1908 in Gimmeldingen Tochter von Ludwig Klohr und Katharina geb. Kerth Kinder:

Hans-Jörg Laubscher *04.03.1938 Ute Laubscher *12.04.1945

Page 6: Heft 9 Jahrgang 1963 - Familienverband Laubscher...Laubscher-Familien-Nachrichten Hrsg. Jörg Laubscher „50 Jahre Laubscher-Familien-Verband “ Heft 9 – Jahrgang 1963 Heinrich

Laubscher-Familien-Nachrichten

Hrsg. Jörg Laubscher „50 Jahre Laubscher-Familien-Verband“

Aus dem Staatsarchiv Speyer

Archivabteilung, Grafschaft Leiningen 28, 29 Act: Battenberg den 25/26. September 1695 eod. Hans Jakob Klein von Watterheim sich itzue zue Morßbach aufhaltendt wirdt gehört Streitfall: Aussage: Hans Laubscher

1.Hanß Georg Buscher seye uff den Hoff Morßbach verwichenen Michelstag 2 Jahr gekommen. 2.Er seye nur einmal nach Esslingen zu Ihm gegangen und hette ihm davon gesagt, da habe Er sich alsobald darzu resolviert. 3.Hanß Lauber gestehet was Buscher anbracht außer gestehet Er nicht, gesagt zu haben, dass keiner Xer davon geben sollte, wol aber, Er Lauber wollte nichts von Ihm haben hette ihm indoch auch nit gesagt, dass pacht davon geben sollte, doch erlaubet, wan etwas bauen könnte, möchte er’s thun. 4.Von diesen punkten wüste Er nichts, seye zu der Zeit zu Lichtenberg gewesen, allwo Er sich auffgehalten. 5.Er hette zu deme Buscher gesagt, sollte, wan Holtz haben wollte, solches bey gnd. Herrschaft verlangen und sich zu Hochspeyer anmelden, alwo man ihm weiter sagen würde. Das Holtz hette Er Lauber umb seinen Lohn gehauen, nemlich 10 Stämme, einen Stamm gestehet Er auch gehauen zu haben, welch 2 plöcke geben, die Er nach Lamprecht an Rudolph verkauft hette vor ein plock 3 btzn bekommen.

Aussage: Hans Georg Buscher

1.Hanß Laubscher hette ihn beruffen und deswegen zum 3ten mal zu ihm kommen umb den Hoff Zuerhalten, dass er nit verwüste. 2.Er seye uff diese condition nach Morßbach gezogen dass Er 2-3 Jahr da wohnen sollte bis es wieder zu bewohnen were indessen wollte Er inß Westrich eine Huth annehmen umb etwas zu verdienen, und wan Er dan wieder käm, sollte Buscher uff das gut nach Weidenthal welches Er von ihme Hanß Lauber gekaufft und wollte Er dan wieder uff den Hoff. 3.Hanß Lauber hette ihm dabey versprochen Er sollte sich nur druff setzen es sollte ihn keinen Xer kosten Er wollte nun davon sein. 4.Er hab das erste Jahr 1 Malter hafer und 2 Simmer gerste gesäet, an gerst und hafer haber Er aber zur erndte Zeit nicht seine saatfrucht wieder bekommen. Auch hette Er 1 Simmern Sommerweitz gesäet gehabt, davon Er 2 hel bekommen. Das andere Jahr aber hette Er 4 oder 5 ½ Simmerhafer gesäet davon Er 2 Haufen bekommen so noch nicht getroschen were. 2 Simmern Sommernweitzen hette Er auch gesäet davon Er 21 oder 22 garben bekommen, so noch nicht vollkommlich getroschen, sondern nur ein garb oder 5 abgebost weren. An gerst hette Er gesäet und etwa 22 garben bekommen, so noch ungetroschen weren. 5.Von der Waldung Holtz zu nehmen davon hette ihm Lauber nichts gesagt Er hette auch

Page 7: Heft 9 Jahrgang 1963 - Familienverband Laubscher...Laubscher-Familien-Nachrichten Hrsg. Jörg Laubscher „50 Jahre Laubscher-Familien-Verband “ Heft 9 – Jahrgang 1963 Heinrich

Laubscher-Familien-Nachrichten

Hrsg. Jörg Laubscher „50 Jahre Laubscher-Familien-Verband“

6.Gesteht wie gedacht, die 10 plocke gehauen zu haben. 7.Buscher hette das Holtz nicht in Klaftern gesetzt, es wüste kein Mensch, was es were, der Jacob hette die Kohlen brennen solen, deswegen wen ihm begehret das holtz uff Klaftern zu setzen, welches Er aber nicht gethan sondern seye zu einem Man nach Lamprecht gang und habe einen andern Man geholt, welcher die Kohlen gebrant. 8.Zwen Wagen voll von dem besten Bauholtz hette Er in die Neustat geführt, welches Ihme, Laubern, Buschers eygene Lan zu Lamprecht gesagt, wie auch Henrich der Statmüller zur Neustat; wie theuer wüste er nicht. 9.Vom Vieh wüste Er nicht wie deme seye, was aber die 2 letzte Ochsen belangte, die hette Er mit dem Jacob halb und seyen Sie beede noch 20 Thlr druf schuldig. 10.Das Holtz hette ein Hofmann macht zu hauen vermög seines Bestandbriefs, Er seye dürr Holtz gewesen unter der waldaxt und zum Hof gehörig.

das erste Jahr kein Holtz gehauen, das andere Jahr aber hette Lauber 10 Stämme Kiefern Holtz zur Seegploche vor ihm Buscher gehauen und 2 vor ihm selber, welche er an den Ruprecht von Lampert gegeben, den Waldzinß hette Buscher gesagt, wollte Er dem Lauber nicht geben, wen die Waldschütz kämen, wollte Er bezahlen, den sonsten müsste Er 2 mal bezahlen. Die 2 plock hette Lauber gehauen, weil Geld benöthigt gewesen, was Er aber davor bekommen wüste Er nicht, vor seine hette Er jedes 1 fl bekommen. 6.Er hette bey dem tiefen Schnee nichts zu thun gewust, dahero den Lauber gefragt, was ein stam dock kosten möchte, der gesagt einen onthsguld. Da Jener: Er wollte gern ein Stam oder Zehn haben, da hette ihm der Lauber die 10 Stämm gehauen. 7.Er hette das Gippelholtz zu Kohlen zu brennen genommen und noch 18 andere Stämme darzu gehauen, welche drey siebenschuichte Klafter gemacht hetten. Zeuge Hans Jakob Klein:

Von den ersten 6 posten wuste Er nichts, die Kohlen hette Er nicht gebrant, das Holtz hette Er wohl gesehen, muthmaesete dass es zwölf Klafter gewesen. Ein Jung von Lamprecht hette die Kohlen gebrant. 8.Hanß Lauber, alß denselben Weg gangen, hette gesagt, Er solle den Stall abbrechen und die Scheuer darmit decken, da hette Er vom Stall 5 Sparen oder 6 übrig gehabt, welche Er an des Kennerhauser Sohn in die Neustat verkauft hette vor 5 Kopfstücke. Weiter hette Er kein Bauholtz vom Hoff weg gefahret. Zeuge Hans Jakob Klein:

Er hatte es auch gehört, dass Buscher 2 Wagen holtz vom Stall zur Neustat geführt. 9.An dem hierher geführten Vieh, welches Hans Buschern zuständig, hette Laubscher nichts, Er selbst hette es gelehnt, nemlich die beiden Kälber um die Helft, das eine vom pfarrer von Lamprecht nemlich das rothe und das schwartze von David Römich von Lamprecht. Die andern 2 Ochsen hette Er gelehnt von dem Rootzer zure Genspach, vor 15 Thlr des Jahrs oder wen Er sie vor eygen haben. An den andern beeden ochsen dem Jacob zuständig hette Hanß Lauber die Helft

Page 8: Heft 9 Jahrgang 1963 - Familienverband Laubscher...Laubscher-Familien-Nachrichten Hrsg. Jörg Laubscher „50 Jahre Laubscher-Familien-Verband “ Heft 9 – Jahrgang 1963 Heinrich

Laubscher-Familien-Nachrichten

Hrsg. Jörg Laubscher „50 Jahre Laubscher-Familien-Verband“

und könnte Sie beede uff verwichenen Martini 10 Thlr bezahlen so sollten Sie gäntzlich sein seyn. Zeuge Hans Jakob Klein:

Confirmant, dass es mit dem ersten Viehe also seye, was aber die letzten 2 Ochsen betrift, so hette ihm Laubern versprochen, wan beyeinander blieben wollte Er ihme die Helfte davon lassen und das geldt von deme was ufm Hof erwerbe, bezahlt nehmen, sonsten hette Er Lauber keinen Heller druf bezahlt uf erfordernden Fall mit einem Eydt bekräftigen wollte. 10.Er hette dem Lauber zu diesem Jakob geholfen, dass Er sollte in gemein mit ihm sein, hetten auch zusammen so vil Holtz beym Hoff gehauen, dass sie hetten 5 Wagen Kohlen davon gebrand. Der Lauber hette dem Jacob gesagt, das Holtz gehöre zum Hoff, Er sollte nur hauen, es sollte ihn nichts kosten. Die Kohlen hetten Sie nachher Neustat verkauft, den Wagen umb 7 fl ongefehr. Zeuge Hans Jakob Klein:

Gesteht, dass die Kohlen und mehr als 5 Wagen gebrant hette, dass Holtz seye unter der waldaxt und stehe theils und theils hette gelegen umb den Hof.

Diesem nach wird angegeben, dass es 21 Stämm gewesen, welche zusammengehauen worden one die plock deren 12 waren weile ? am ? in puncto septimo ume 18 gestanden sind, also müsten es noch 13 sein, auch berichtet Schulths von Hochspeyer dass sie viel plöck gehauen und solche verstecket hetten wie sein Schreiben mit mehreren meldet, also soll die Sach bis Montag über 8 tage vorgenommen werden, als uf welchen tag Hanß Georg Buscher und Hanß Laupert zu erschein verbeschieden sindt, deswegen sich der erste schriftlich reversiert und beede handtgelöbenß gethan haben. Indessen wird die Morßbacher Waldung durch den Schultheisen Walter Müller, Melchior Ackermann und den Jäger Johan Sebastian besichtiget, die es gestanden, dass Schäden geschehen, wie ihr darüber schriftlich ufgesetztes Zeugnuß außweiset. Battenberg, den 6 Dezembris 1695 Johannes Laubschern wird das vorgenannte Zeugnuß abgelesen, kann nicht in abrede sein dass der Schaden also gethan seye, erstlich sind 49 grose bäume gehauen , welche Lauber nicht wissen will, welcher er es gethan. Hans Georg Buscher gestehet, die 50 bücherne stang gehauen zu haben, und kann Hans Jakob Klein auch nicht in abrede sein, anderes mitgehauen zu haben, finden sich also 170 Stämme wo Sie zusammen gehauen. Vor idem fordert Hernus einen Thlr sind 170 Thlr. Hans Georg Buscher erbietet sich uf Zusprache dass einen lieb Eydt zu Gott schweren wollte, dass uf die Ochsen nichts bezahlen sondern umb einen gewissen Zinß gelehnt hette.

Page 9: Heft 9 Jahrgang 1963 - Familienverband Laubscher...Laubscher-Familien-Nachrichten Hrsg. Jörg Laubscher „50 Jahre Laubscher-Familien-Verband “ Heft 9 – Jahrgang 1963 Heinrich

Laubscher-Familien-Nachrichten

Hrsg. Jörg Laubscher „50 Jahre Laubscher-Familien-Verband“

Hanß Jacob Klein bleibt beständig dabey, dass uf seine ochsen mehr nicht als 30 Thlr bezahlt und umb 20 Thlr gekauft hette. Kritische Auswertung von Heinrich Laubscher, Gimmeldingen:

Es wäre einwandfrei zu klären, ob der eingangs angegebene Ort Lichtenberg oder Battenberg sein soll. Vermutlich Battenberg. In der Hauptsache spielen 4 Namen eine Rolle: Hans Laubscher Hans Lauber auch Laupert Hanß Georg Buscher aus Esslingen Jakob Klein aus Wattenheim Die beiden ersten sind dem Sinne nach identisch. Von 2. wird gesagt, dass er sich zu dieser Zeit zu Lichtenberg aufhält, was von Nr. 1 aus anderen Urkunden bekannt ist. Während seiner Abwesenheit hatte er also den Buscher bewegen wollen auf dem Hof zu wohnen. Warum blieb er nicht selbst?, Warum kam später auch noch Klein auf den Hof?, Was veranlasste Laubscher in Lichtenberg zu bleiben?. Bisher war anzunehmen, dass er den Kriegshandlungen aus dem Wege gehen wollte, das hätte aber doch auch für Buscher gegolten. Interessant sind auch die Bemerkungen unter Ziff. 3 des Protokolls. Danach hat Buscher ein Gut von Laubscher in Weidenthal gekauft. War Laubscher etwa, bevor er den Morschbacher Hof besiedelte, in Weidenthal ansässig?. Nach Heinrich Stuckert gab es 1705 einen Heinrich Laubscher in Weidenthal. Wann sind Buscher und Klein von der Morschbach gegangen?. Nach den Ernteergebnissen unter Ziff. 4 des Protokolls scheinen die Zustände des Morschbacher Hofes in dieser Zeit sehr schlecht gewesen zu sein. Dafür spricht auch, dass man den Stall abbrach und das Holz davon verkaufte (Ziff. 8) * Aus dem Pfälzer Tageblatt vom Mittwoch, dem 05. Dezember 1962:

Georg Laubscher zum Siebzigsten ! Der rüstige Jubilar hat sich als Angehöriger der großen Laubscher-Familie in Weidenthal

besonders verdient gemacht Weidenthal. Georg Laubscher, Holzdrehermeister i. R., der am heutigen Mittwoch seinen 70. Geburtstag feiert, gehört zu jenen Persönlichkeiten, die man mit Recht als „Allroundman“ bezeichnen kann. Sowohl in seinem Beruf, als auch in seinem vielseitigen Wirken innerhalb der örtlichen Vereinsarbeit hat er sich durch viele Spezialkenntnisse bei einer sprichwörtlichen Bescheidenheit in der Dorfgemeinschaft ein besonderes Vertrauen erworben. Der noch erfreulich rüstige Jubilar hat keine Zeit, müßig zu sein. Es liegt in seinem Wesen begründet, in aller Stille zu wirken und überall dort, wo es fehlt, mit Rat und Tat zur Stelle zu sein.

Page 10: Heft 9 Jahrgang 1963 - Familienverband Laubscher...Laubscher-Familien-Nachrichten Hrsg. Jörg Laubscher „50 Jahre Laubscher-Familien-Verband “ Heft 9 – Jahrgang 1963 Heinrich

Laubscher-Familien-Nachrichten

Hrsg. Jörg Laubscher „50 Jahre Laubscher-Familien-Verband“

So ist Georg Laubscher seit Jahrzehnten schon unermüdlich als Geschäftsführer des Obst- und Gartenbauvereins tätig. Als Betreuer der Obstverwertung und Schädlingsbekämpfung , sowie in der Bedienung der vereinseigenen Obstpresse und Dosenverschlussmaschine, wie auch in der Vermittlung von Obstbäumen, Beerensträuchern, Rosen- und Blumenzucht ist er in der Vereinsarbeit nicht mehr fortzudenken. Diese besonderen Verdienste um die Belange des Obst- und Gartenbaues hat der Verband der pfälzischen Obst- und Gartenbauvereine durch die Verleihung des „Goldenen Apfels“ schon vor Jahren gewürdigt. Der Zweigverein Weidenthal ernannte den Jubilar zu seinem Ehrenmitglied. Aber auch seine unermüdliche Lebensgefährtin, die ihm stets helfend zur Seite steht, wurde in Anerkennung ihrer Verdienste in dieser Arbeit mit der „Goldenen Rose“ ausgezeichnet. Über diese Tätigkeit hinaus hat Georg Laubscher auf vielen anderen Gebieten noch sein besonderes Interesse bekundet. Seit früher Jugend gehört er dem Turnverein, dem Gesangverein und dem Pfälzerwald-Verein an und trägt mit berechtigtem Stolz die goldenen Ehrennadeln dieser drei Vereine. Der Turnverein ernannte ihn vor einigen Jahren zu seinem Ehrenmitglied. Auch heute fühlt sich der Jubilar diesen Vereinen treu verbunden und stellt sich uneigennützig in ihren Dienst. Wenn am heutigen Tage zahlreiche Gratulanten aus allen Kreisen der Bevölkerung, insbesondere auch die große Laubscher-Familie ihrem Freund und Gönner Dank sagen und ihm mit seiner Ehefrau noch einen langen und schönen Lebensabend wünschen, so schließt sich das „Pfälzer Tageblatt“ dessen eifriger Leser der Jubilar schon immer ist, von ganzem Herzen an!. * Aus der Seeländischen Volkszeitung vom Mittwoch, dem 06. Februar 1963:

Karl Adolf Laubscher 75jährig Heute Mittwoch feiert der aus dem Seeland stammende Dichter und Maler Karl Adolf Laubscher seinen 75. Geburtstag. Der Jubilar ist durch seine Gedichtbände und die Gazellenbilder bekannt, vor allem aber durch seinen Kampf für Natur- und Tierschutz. In den Gazellen sieht Laubscher, wie er uns kürzlich schrieb „das ewige Symbol der Harmonie im ganzen Kosmos“. Unermüdlich führte er den Kampf gegen die Disharmonie großen Stils im Staate, den Kampf für die Menschlichkeit. Karl Adolf Laubscher darf auf ein großes und erfülltes Leben zurückblicken. Zu seinem Festtag gratulieren wir herzlich und hoffen, dass uns seine reiche Schaffenskraft noch lange erhalten bleibe. * Der 1888 in Täuffelen/Schweiz geborene Maler und Dichter Karl Adolf Laubscher begeht heute in seinem Heim in Sigriswil den 75. Geburtstag. Immer wieder kehren seine Gedanken in seine Jugendjahre zurück, haben ihm seine Streifereien im Moos und längs der Schilffelder unseres Sees und seiner Buchten doch

Page 11: Heft 9 Jahrgang 1963 - Familienverband Laubscher...Laubscher-Familien-Nachrichten Hrsg. Jörg Laubscher „50 Jahre Laubscher-Familien-Verband “ Heft 9 – Jahrgang 1963 Heinrich

Laubscher-Familien-Nachrichten

Hrsg. Jörg Laubscher „50 Jahre Laubscher-Familien-Verband“

Eindrücke vermittelt, deren Nachklang zum eigentlichen Unterton seiner lyrischen Dichtung geworden ist. Seine Malerei wie seine Dichtung sind das getreue Abbild ureigensten Empfindens. Weder seine Malerei noch sein dichterisches Werk lehnen sich an irgendwelche Vorbilder an und werden in ihrer Eigenart wohl auch keine Nachfolger finden. So bleiben denn beide ein Lebenswerk, das als eine einmalige Schöpfung zu werten ist, und das anzusprechen ist als der persönlichste Ausdruck eines strebenden, suchenden und eigenwillig gestaltenden Menschen, der den Mut aufgebracht hat, unbekümmert aller, der heutigen Welt anhaftenden Wichtigtuerei im kleinen und großen seinen ihm von der Natur vorgeschriebenen Weg zu gehen. Seine Gazellenbilder und seine tiefempfundenen, die Natur verherrlichenden Gedichte, die in vielen Auflagen erschienen sind, legen Zeugnis ab von seiner Verbundenheit mit der heute auf allen Gebieten bedrohten Natur und werden zur nie erlahmenden Anklage gegen die Rücksichtslosigkeit einer Generation, welche in momentaner Verblendung Wucher treibt mit allem, das berufen ist, uns das Leben lebenswert zu machen. So ist denn Karl Adolf Laubscher in innerer Folgerichtigkeit auch zu einem mutigen Streiter für den Tierschutz geworden, womit sich der von ihm erkannte innere Auftrag seines Lebens zu einem sinnvollen Dreiklang auszuwirken vermochte. Mögen ungebrochener Mut und stille Beglückung auch weiterhin treue Begleiter auf seinem Lebensweg sein, das sei unser Wunsch zu seinem heutigen Ehrentag. In jedes Laubscher-Haus gehört der eben erschienene „Band-Kalender 1964“ mit Bildern und Gedichten des 75jährigen Karl Adolf Laubscher in Sigriswil/Schweiz. Jeder von uns wird seine Freude daran haben. Bestellungen geben wir gerne weiter, auch beim Familientag. Aus dem Vorwort des Band-Kalenders von Dr. A. Schwengeler: Ursprünglich Techniker, erkannte Karl Adolf Laubscher früh seine künstlerische Berufung. 1909 zog er nach München und kämpfte dort während mehr als zwei Jahrzehnten Seite an Seite mit seiner Frau Margit für das hohe Ideal, das er sich gesetzt hatte: Geistige Freiheit und Überwindung des Tierischen im Menschen. Als 1933 der Widersacher all dessen triumphierte, kehrte er in die Heimat zurück – ein Kämpfer auch hier und noch heute. In den vergangenen Jahren ist Laubscher vor allem für den Tierschutz eingetreten, erschüttert vom Leid, das der „Herr der Erde“ seinen wehrlosen Brüdern zufügt. Unser Malerdichter ist ein Stiller und Eigener, doch in seinem Herzen brennt leidenschaftlich die Flamme des Guten. Und wie er selbst zum Licht strebt, so möchte er, der jetzt in Sigriswil lebt und schafft, auch andern Harmonie und Freude bringen. Von seinen schmalen Versbänden, die im Kristall-Verlag, Sigriswil, erschienen sind, seien genannt „Hymnen des Lichts und Gesänge vom Leben“, „Notwendige Worte“, „Gazellengedichte und Tanzbüchlein“, das „Naturbuch“ und „Bärndütschi Tierschutzgedicht“. Für die Reihe der Berner Heimatbücher schrieb Laubscher „Im großen Sommergarten“ (Verlag Paul Haupt, Bern), für den Zürcher Aldus-Manutius-Verlag das reizende illustrierte Bändchen „Das Lied der Gazelle“.

Familientag 1963 Wir laden herzlich ein zu einem Spaziergang auf die Morschbach. Dort zwangsloses Zusammensein nach unserer Gedenkstunde am Friedhof am Nachmittag des zweiten Sonntag im Juli, d. i. am 14.07.1963.

Page 12: Heft 9 Jahrgang 1963 - Familienverband Laubscher...Laubscher-Familien-Nachrichten Hrsg. Jörg Laubscher „50 Jahre Laubscher-Familien-Verband “ Heft 9 – Jahrgang 1963 Heinrich

Laubscher-Familien-Nachrichten

Hrsg. Jörg Laubscher „50 Jahre Laubscher-Familien-Verband“