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46 Lobelias Hexenkräuter Zauberkräuter - Zauberpflanzen - Magische Kräuter - Küchenkräuter Kost Nix!!!

hexenkräuter

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Lobelias Hexenkräuter Zauberkräuter - Zauberpflanzen - Magische Kräuter - Küchenkräuter

Kost

Nix!!!

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ÜBERBLICK:

Die mit dem *Sternchen* sind die giftigen Pflanzen!!! Gegen (fast) alles ist ein Kraut gewachsen!

Auf dieser Seite möchte ich Kräuter und "Zauberpflanzen" vorstellen, die ich zum Teil

selbst sammele und trockne, in meinem Kräuterbeet anpflanze - oder solche, die als He-

xenpflanzen bekannt sind.

Da von dieser Seite immer wieder Raubkopien auf anderen Internet-Seiten auftauchen,

hoffe ich, dass sie von allgemeinem Interesse ist und mir meine persönliche Darstellung

der Kräuter und Hexenpflanzen gelungen ist :-).

Ackerschachtelhalm Alant Alraune* Bärlauch

Baldrian Basilikum Beifuss Bibernelle

Bohnenkraut Borretsch Brennessel Brombeerblätter

Dill Efeu * Ehrenpreis Eisenkraut

Fenchel Fingerhut * Fliegenpilz * Frauenmantelkraut

Gänseblümchen Gänsefingerkraut Gundermann Hagebutte

Herzgespann Himbeerblätter Hirtentäschel Holunder

Hopfen Huflattich Johanniskraut Kamille

Kapuzinerkresse Katzenminze Knoblauch Kümmel

Kresse Labkraut, echtes Lavendel Liebstöckel

Lindenblüten Löwenzahn Mädesüß Majoran

Melisse Mistel Nachtkerze Odermennig

Oregano Petersilie Pfefferminze Rainfarn *

Ringelblume Rosmarin Salbei Sanddorn

Sauerampfer Schafgarbe Schlehen Schnittlauch

Schöllkraut * Seidelbast* Sellerie Sonnenhut

Spitzwegerich Stechapfel * Taubnessel, weiße Tausendgüldenkraut

Thymian Tollkirsche * Wachholder Waldmeister

Wegwarte Wiesenknopf Ysop Zwiebel

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nen, eine frisch aufgeschnittene Zwiebel auf einen Wespen- oder Bienenstich zu legen. Der Zwiebelsaft hat nämlich auch antibakte-riellen Charakter. Ich benutze Zwiebeln auch bei Ohrentzündungen meiner Kinder. Ein Leinensäckchen (man kann ein Geschirrtuch nehmen oder ei-ne Stoffwindel) mit gehackten Zwiebeln gebe ich für Sekunden in die Mikrowelle (auch Hexen haben dieses neumodische Zeug heu-te!). Dabei muss beachtet werden, dass die Zwiebeln nicht zu heiß werden, sonst führt ihr beißender Geruch zu den bekannten Au-genreizungen. Dann wird dieses Zwiebelsäckchen auf das er-krankte Ohr gelegt. Selbst bei sehr schmerzhaften Mittelohrentzün-dungen hat das schon zu erheblicher Schmerzlinderung geführt. Ein weiteres Hausmittel, das man mit der Zwiebel schnell herstel-len kann ist Zwiebelsaft gegen Husten und Bronchitis. Ich selbst mache das so: Eine große Gemüsezwiebel schneide ich oben et-was ab und höhle sie aus. In die ausgehöhlte Zwiebel fülle ich Kandiszucker und lasse die gefüllte Zwiebel dann über Nacht ste-hen. In der Zwiebel bildet sich dann Saft, von dem man alle paar Stunden einen Teelöffel voll zu sich nimmt. Die schnellere Variante, um Zwiebelsaft herzustellen geht so: eine kleingehackte Zwiebel, gebe ich ebenfalls mit Kandiszucker in ei-nen Topf, gebe etwas Wasser dazu und lasse diese Mischung eini-ge Minuten köcheln. Dann den Topf von der Platte ziehen und ab-kühlen lassen. Den erkalteten Saft durch ein Sieb gießen und von dem Saft alle paar Stunden einen Teelöffel voll trinken.

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Wiesenknopf Der Große Wiesenknopf hat eine rote Blüte und wurde deshalb schon von alters her damit in Verbindung gebracht bei Blutungen wirksam zu sein. Inzwischen ist seine blutstillende Wirkung auch wissenschaftlich nachgewiesen. Bei Menstruationsstörungen wird er als Tee getrunken. Bei Nasenbluten soll man sich ein Bündel frisches Kraut in den Nacken legen. Ysop Ysop ist ein Kraut, dass ich in meinem Kräuterbeet habe. Ähnlich wie Salbei, Thymian oder Rosmarin ist es ein stark duftendes Kraut. Die Inhaltsstoffe sind schleimlösend, entzündungshemmend und krampflösend. Deshalb wird es hauptsächlich bei Atemwegs-erkrankungen angewendet. Als Gewürz eignet es sich für Braten und Soßen. Der wissenschaftliche Name ist Hyssopus. Ysop taucht sogar in der Bibel auf: "Entsündige mich mit Ysop, dann werde ich rein; wasche mich, dann werde ich weißer als Schnee." (Psalm51,9) Angeblich geht dieses Gebet auf David zu-rück, nachdem ihm wegen seines Ehebruchs mit Bathseba die Le-viten gelesen wurden. Der Sage nach, soll es ein Ysopzweig ge-wesen sein, mit dem Jesus der Essigschwamm gereicht wurde, als dieser am Kreuz hing.

Zwiebel Schon die alten Ägypter sprachen der Zwiebel besondere Heilkräf-te zu. Laut Statistik ist die Zwiebel das meist verbrauchte Küchen-gemüse in deutschen Landen. Was sicher nicht zuletzt auf ihrer verdauungsfördernden Wirkung beruht, wenn sie nicht im Über-maß gegessen wird. Sie senkt außerdem den Blutzucker, ist mine-ralsalzzuführend und blutstillend. Aber auch in der Heilkunde hat sie ihre Anwendung. Fast jeder wird wohl das alte Hausmittel ken-

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Die Fotos auf dieser Seite wurden mir zum Teil von HaJü Sobota zur Verfügung ge-

stellt, wofür ich mich ganz herzlich bedanken möchte. Die anderen Fotos sind von mir.

Alant Von dieser Pflanze wird vor allem die Wurzel verwendet. Alantwur-zel ist ein schleimlösendes und auswurfförderndes Mittel und ge-hört in Hustenteemischungen. Tee mit Alantwurzel (käuflich in der Apotheke zu erwerben) sollte direkt aufgekocht werden und dann 10 Minuten ziehen. Alraune - Mandragora, Zauberwurzel oder Alrun - war im Mittelalter eine berühmte Zauberpflanze. Bei den Ägyptern wurde sie als Liebes-trank und Zaubermittel eingesetzt. Heute ist sie deshalb wieder so bekannt, weil sie durch die Harry-Potter-Filme wieder in aller Mun-de ist. Die Wurzel der Pflanze ähnelt einem runzeligen menschli-chen Gesicht. Im Mittelalter glaubte man, man müsse die Wurzeln mit besonderer Vorsicht und allerlei Zauber ausgraben, da die schrillen Schreie der Alraunen einen töten könnte. Das wird ja auch bei Harry Potter gezeigt :-)Verbreitet ist die Alraune im Mittel-meerraum und in Asien, es besteht also keine Gefahr hier bei uns sich mit dieser Pflanze zu vergiften. Die Alraune gehörte natürlich auch zu den geheimen Pflanzen, die in Hexensalben gemischt worden sein soll. Sie ist sehr giftig (unter anderem enthält sie Atro-pin) und hat halluzinogene Wirkung. Von Experimenten mit dieser Pflanze ist dringend abzuraten, da sie zu Atemlähmung, Koma und Herzstillstand führen kann.

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Ackerschachtelhalm

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wirken wassertreibend. Patienten mit Nierenleiden sollten ihn mei-den. Er hat appetitanregende Wirkung, hilft bei Leber- und Galle-leiden. Als Tee gegen Husten, Sodbrennen und Blähungen. Er wird in unseren Breitengraden aber in erster Linie als Küchenge-würz verwendet, das die Speisen bekömmlich macht - z.B. in Ein-töpfen, Suppen und Sauerkraut, aber auch bei Fleischgerichten werden gerne ein paar Wacholderbeeren mitgekocht. Ich nehme ihn für würzige Eintöpfe und manchmal gebe ich ihn an das Sauer-kraut. Waldmeister auch Maikraut genannt. Ihm werden auch eine Reihe von Heilwir-kungen zugeschrieben. Ich benutze Waldmeister aber nur als Kraut für die Maibowle, die ich jedes Jahr in der Walpurgisnacht ansetze. Auch Hexen wollen nicht immer nur Kräutertee trinken :-) Das Rezept für den Walpurgisnachtpunsch steht auf der Seite He-xenkueche. Wegwarte Die Wegwarte gehört zu den alten Heilkräutern. Ihren Namen hat sie, weil sie an jedem Weg wächst, oder besser gesagt, früher ge-wachsen ist. Heute ist es schon nicht mehr ganz so häufig diese schöne Pflanze am Wegesrand anzutreffen. Sie ist ein sehr ge-nügsames Kraut, das nur kleine Wurzeln hat, aber eine Pflanze mit bis über 1 Meter Höhe daraus hervorbringt. Ihre schönen blauen Blüten sind ein wahrer Schmuck der Straßenränder. Als Heilmittel wird sie eingesetzt zur Appetitanregung, als Kräftigungsmittel und bei Leber- und Gallestärkungen, auch gegen Hautunreinheiten als Tee oder für Waschungen.

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gesetzt wird. Er wirkt entkrampfend auf die Bronchien, ist auswurf-fördernd und antibakteriell und eignet sich daher bei Bronchitis und Keuchhusten und anderen Katarrhen der oberen Luftwege. Sein ätherisches Öl eignet sich auch sehr gut für Inhalationen oder zur Luftbefeuchtung. Als meine Kinder noch klein waren, habe ich im Krankheitsfall oftmals Thymianöl in einen mit Wasser gefüllten Ei-erkocher gegeben und damit das Öl im Zimmer verdunsten lassen, was zur besseren Luftbefeuchtung und damit zu besserem Atmen führte. Wobei man dann immer aufpassen muss, dass man den Eierkocher ausschaltet bevor er anfängt zu Piepen, sonst sind die Kleinen, die gerade sanft eingeschlafen sind, sofort wieder wach. Auch zur Verwendung in Badeölen ist Thymianöl bestens geeig-net. Siehe auch meine Hexenrezepte Als Hexenkraut wird Thymi-an auch zu Räucherungen genommen. Ein Thymianzweig in der Tasche getragen, soll vor schwierigen Lagen schützen. Tollkirsche Atropa Belladonna - Teufelskirsche - Eine tödlich giftige Pflanze!!! Ihren Namen hat die Pflanze, weil sie beim Menschen Tobsuchts-anfälle hervorrufen kann. Das Gift befindet sich in allen Pflanzen-teilen, nicht nur in den Beeren. Im Mittelalter spielte sie eine große Rolle, sie wurde für Liebestränke, Zauberelixiere, Hexensalben - und Giftmorde verwendet. Sie gehört zu den klassischen Hexen-drogen. Trotz ihrer Giftigkeit ist die Tollkirsch eine wichtige Heilpflanze, die aber nur mit ärtzlicher Verordnung verabreicht werden darf. Bella-donna wird verwendet bei Krämpfen, Asthma, Magen-Darmerkrankung, Koliken, Neuralgien, Menstruationsbeschwer-den.

Wacholder Wacholder ist ein bekanntes Küchengewürz. Wacholderbeeren

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- auch Zinnkraut genannt (weil es früher zum Putzen von Zinnge-schirr verwendet wurde). Das Zinnkraut hat eine harntreibende Wirkung, ist blutstillend und mineralsalzzuführend. Somit ist es ein ideales Kraut bei Nieren- und Blasenleiden. Es sollte in keiner Tee-mischung für Blasen- und Nierentee fehlen! Bärlauch Allium ursinum - Bärlauch vertreibt den Winterfrust! Seinen Namen verdankt der Bärlauch den alten Germanen. Der Bär - so glaubte man - verleihe seine Kraft und Fruchtbarkeit auch bestimmten Pflanzen, durch deren Verzehr sich der Mensch Bärenkräfte ein-verleiben könne. Nach entbehrungsreichen Wintern waren die fri-schen Bärlauchblätter eine willkommene Quelle für Vitamine und zur Entschlackung des Körpers. Der Bärlauch wird im Volksmund auch Hexenzwiebel genannt. Der Bärlauch wächst gerne in lichten Birkenwäldern und ist weit verbreitet. In den letzten Jahren ist er zu einem "Mode-Kraut" ge-worden, so dass man ihn inzwischen auch in Gemüseläden und auf Märkten bekommt. Sein nach Knoblauch duftendes Aroma macht ihn in der Kräuterküche zu einem sehr beliebten und würzi-gem Kraut!

Baldrian - auch Katzenkraut genannt, weil der Geruch dieser Pflanze die Katzen magisch anzieht. Gesammelt wird bei diesem Kraut die Wurzel, die man aus der Erde zieht, abschrubbt und dann trocknet. Die feinen Wurzelteile werden dann kleingeschnitten und können als Tee zubereitet werden. Baldrian hat aufgrund seines Alkaloid-gehaltes eine beruhigende und krampflösende Wirkung. Anzuwen-den bei Schlafstörungen, Migräne, Depressionen, psychischen Störungen, Durchfällen, Darmkrämpfen, Klimakteriumsbeschwer-den. In Kissen und Säckchen gefüllt soll man ihn im Haus aufhän-

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gen. Für guten Schlaf, als Schutzkraut und zur Reinigung. Basilikum Dieses aromatisch duftende Kraut stammt ursprünglich aus Süd-asien. Es hat eine leichte Wirkung bei Magenbeschwerden und Blähungen. Außerdem gilt er als milchbildend und kann als Tee in der Stillzeit getrunken werden. Er ist aber mehr als Küchenkraut zu empfehlen. In Indien gehört Basilikum zu den heiligen Kräutern, es soll die Gesundheit fürdern und gilt als Aphrodisiaka. Man esse jeden Tag ein Blatt von diesem Kraut und das Sexualleben soll niemals langweilig werden. In der italienischen Küche ist es sehr beliebt. Ich benutze Basilikum für Salate, Tomatensoßen und in meiner Pesto. Das Pesto-Rezept findest du auf der Seite Hexen-küche

Beifuss - auch wilder Wermut genannt. Er ist der kleine Bruder des Wer-muts und hat ähnliche Wirkung in abgeschwächter Form (ist aber dafür weit eher trinkbar als Wermut, bei dem es einem doch ganz böse schüttelt!). Seine Bitterstoffe sind galletreibend, fiebersen-kend und krampflösend. Er wird deshalb bei Verdauungsstörungen und Menstruationsbeschwerden angewandt. Schon im Mittelalter wurde er als Gewürz für fette Speisen verwendet. Ich nehme ihn zur Füllung (als getrocknetes Bündel) für meinen Gänsebraten. Beifuss galt auch als Schutzkraut: "Wer Beifuss bei sich trägt, ist sicher vor Gift, wilden Tieren und Sonnenstich" - na, dann kann ja nix mehr passieren :-). Ein anderer Volksglaube sagt, man solle Beifuss auf Reisen in einem Säckchen bei sich tragen, das würde einen beschützen. Beifuss-Räucherungen werden heute auch wieder in der Geburtsheilkunde eingesetzt, wenn sich das Kind im Mutterleib drehen soll, werden bestimmte gymnastische Ãœbungen (eine Art Brücke, mir fällt der richtige Name jetzt nicht ein, obwohl ich das selbst schon ausprobiert habe) empfohlen und Beifussräucherungen über dem Bauch. Angeblich soll der Ge-

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den Appetit an. Tausendgüldenkraut Das Kraut mit dem schönen Namen wird als schwacher Teeauf-guss getrunken zur allgemeinen Stärkung und hat blutstillende Wirkung.

Thymian

Thymian ist ein Kraut, das als Küchenkraut und als Heilkraut ein-

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Stich geben, hilft gegen die Schwellung und den Juckreiz. Und das ist ein Mittel, das in der freien Natur praktisch überall zur Verfü-gung steht. Eine angelsächsische Heilsagung aus dem 11 Jh. "Und du Wegerich, Mutter der Pflanzen, offen nach Osten, mächtig im Innern: Über dich knarren Wagen, über dich ritten Frauen, über dich ritten Bräute, über dich schnaubten Farren Allen widerstandest du und setztest dich entgegen nun widerstehe auch dem Gift und der Ansteckung und dem Übel, das über das Land dahinfährt." Stechapfel Datura Stramonium - Diese Pflanze gehört zu den Nachtschatten-gewächsen und ist sehr giftig! Ich erwähne sie nur, weil sie zu den sagenumwobenen Hexenkräutern gehört, die angeblich in den He-xensalben waren. Der Stechapfel ist hoch halluzinogen und sehr gefährlich (Herzrhythmusstörungen, Atemlähnung, Koma). Experi-mente mit dieser Pflanze können tödlich enden! Taubnessel, weiße Von ihr werden die weißen Blüten gesammelt und getrocknet. Diese sind auswurffördernd und werden deshalb bei Hustener-krankungen gerne als Tee eingesetzt oder in Teemischungen ver-wendet. Die Taubnessel verbessert auch die Magensäfte und regt

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ruch des Beifusses das Baby dazu bewegen, sich von alleine zu drehen. Woher der Name kommt, ist nicht wirklich geklärt. Vielleicht haben ihn Wanderer und römische Legionäre in die Schuhe gelegt gegen müde Füße und Blasen.

Bibernelle

- auch Pimpinella genannt. Im Mittelalter wurde ihr Wunderheilung gegen Cholera und die Pest zugeschrieben. "Esset Knoblauch und Bibernell, dann sterbet ihr nicht so schnell". Sie hat zwar wundhei-lende und hustenstillende Eigenschaften, wird aber heute mehr als Würzkraut verwendet. Sie gehört zu den 7 Kräutern, die in die ori-

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ginal "Hessische Grüne Soße" gegeben werden, die schon zu den Lieblingsgerichten von Goethe gehört haben soll. Das Rezept da-zu steht auf der Seite Hexenküche Bohnenkraut Bohnenkraut wurde vom Schwarzen Meer in unsere Region ge-bracht. Als Heilpflanze spielt es heute keine so große Rolle mehr. Obwohl es durchaus bei Husten als Tee zu nutzen ist. Es wird heute vielmehr gerne als Gewürzkraut für deftige Speisen, wie Bratkartoffeln, Bauernfrühstück, Bohneneintopf etc., genommen. Durch seinen würzig-aromatischen, bitterscharfen Geschmack run-det es diese Speisen ideal ab.

Borretsch Auch Borretsch ist ein Kraut, das mehr in der Küche als in der Na-turheilkunde Verwendung findet. Es eignet sich gut für Salatsoßen. Allerdings müssen seine stacheligen und haarigen Blätter sehr klein geschnitten werden. Die Blüten eignen sich als appetiliche Farbtupfer in den Salaten. Das aus ihm gewonnene Borretschöl ist als Heilmittel in Salben und Lotionen für Neurodermitiskranke zu empfehlen. Die Römer sagten: "Borretsch bringt nur Freude."

Brennessel - die Berührung mit ihr bleibt jedem unvergessen. Das Brennen und Jucken wird von der Ameisensäure ausgelöst. Seit alters her wurde die Brennessel zur Behandlung von rheumatischen Be-schwerden benutzt. Das Peitschen der Haut hat eine durchblu-tungsfördernde Wirkung und wurde schon im Mittelalter gegen Rheuma angewandt. Übrigens soll diese Methode auch eine po-

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Seidelbast Der Seidelbast ist eine seltene (steht unter Naturschutz) und hoch-giftige Pflanze. Er wurde im Mittelalter als Abführmittel verwendet. Heute kann man aber nur ausdrücklich davor warnen ihn innerlich anzuwenden. Seine rosa Blüten duften stark und angenehm, die Beeren sind leuchtend rot. Schon 10 Beeren können tödlich wir-ken!!! Sellerie Sie zählt bei uns zu den bekanntesten Aphrodisiakas. Ein Sellerie-salat soll wahre Wunder wirken :-) Auf alle Fälle ist es eine gesun-de Gemüsepflanze mit vielen Mineralstoffen, wie Eisen, Magnesi-um und Calzium. Und die Sellerie gehört als Standart in das soge-nannte "Suppengemüse". Sonnenhut Echinacea - Diese Pflanze stammt aus Amerika und ist in wilder Form bei uns eigentlich nicht zu finden. Er wird jedoch in vielen Gärten angebaut. Die Indianer verwendeten die Pflanze zur Wund-heilung. Bei uns ist Echinacea inzwischen ein verbreitetes Natur-heilmittel zur Infektvorbeugung. Spitzwegerich Unter den Wegerichbrüdern (Breitwegerich, Mittlerer Wegerich und Spitzwegerich) ist er der bekannteste. Die Wirkungsweise ist bei allen aber ziemlich ähnlich. Sein Hauptanwendungsgebiet sind die Erkältungskrankheiten. Spitzwegerichtee ist ein guter Hustenlöser. Ein Rezept für die Herstellung eines Hustensaftes steht auf meiner Seite Hexenrezepte. Seine frischen Blätter kann man sehr gut ein-setzen bei Insektenstichen. Die Blätter ausdrücken und auf den

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Schlehen Schlehenblüten ergeben einen wohlschmeckenden Tee und kön-nen als leichtes Abführmittel verwendet werden. Aus den reifen Schlehen lässt sich ein wunderbarer Likör ansetzen. Dieses Re-zept steht unter den Hexenküche. Wobei die Schlehen noch bes-ser ihr Aroma abgeben, wenn man sie nach dem ersten Frost sam-melt. Was aber einen Nachteil hat - meistens findet man dann kei-ne einzige Schlehe mehr, weil sie längst von den Vögeln wegge-fressen wurden :-) Schnittlauch Dieses bekannte Küchenkraut darf in meiner Kräuterliste natürlich auch nicht fehlen. Er gehört zu den Lauchgewächsen. Seine Wir-kung ist schleimlösend, antibakteriell und harntreibend Schnitt-lauch hat sehr viele Vitamine, vor allem Vitamin C, enthält aber auch wertvolle Mineralstoffe. In der Pflanzenheilkunde hat er heute keine größere Bedeutung mehr. Er ist aber ein sehr gesundes Kü-chenkraut. Einen Nachteil hat der Schnittlauch - man kann ihn nicht trocknen. Aber man kann ihn gut einfrieren und dann porti-onsweise verwenden. Schöllkraut Mit dem Schöllkraut ist größte Vorsicht geboten, da es stark giftig ist. Es sollte nicht ohne ärztliche Anweisungen innerlich angewen-det werden. Das Kraut kann zu Nervenlähmungen führen. Diese Wirkung wird bei Magen-Darm- und Gallenkoliken genutzt. Unge-fährlicher ist seine Anwendung als Warzenmittel. Regelmäßig den frischen Saft von Schöllkrautblüten auf die Warze getröpfelt führt zu deren Verschwinden. Gegen Warzen habe ich aber auch noch einen Hexenzauber, er steht auf meiner magischen Seite. Die Warzen werden dabei in einer Vollmondnacht besprochen ... gru-sel grusel :-)

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tenzsteigernde Wirkung haben :-)Und auch dem Brennesselsamen wird eine aphrodisierende Wirkung zugeschrieben. Bei mir wird die Brennessel allerdings in Form eines Elexieres zum Einreiben ge-gen rheumatische Beschwerden verabreicht. Siehe dazu auch meine Seite über Hexenrezepte. Als Tee hat die Brennessel eine blutreinigende und harntreibende Wirkung. Brombeerblätter

Getrocknete Brombeerblätter werden als Tee verarbeitet. Sie hel-fen bei verstärkten Regelblutungen (ähnlich wie der Himbeerblät-tertee). Außerdem ist der Tee blutreinigend und gefäßverengend. Auch bei Durchfall anzuwenden. Aus den wunderbaren Früchten können wir herrlichen Brombeer-gelee zubereiten. Der auch gemischt mit Holunder sehr gut schmeckt!

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Dill

Ein altes Sprichwort sagt: "Ich hab' Senf und Dill, mein Mann muss tun, was ich will". Am Hochzeitstag sollte die Frau Senf- und Dillsamen auf die Sachen des Mannes streuen und diesen Satz dazu sprechen :-). Dill soll auch vor bösen Hexen schützen und vor Gewitter. Man kann Dill auch über die Haustür hängen, dann sorgt er dafür, dass keiner, der es böse meint, das Haus betritt. Als Ba-dezusatz soll Dill unwiderstehlich machen ... ich selbst benutze ihn aber meistens nur für meinen Gurkensalat. Efeu Efeu ist eine weitverbreitete Kletterpflanze, die sich schnell aus-breitet. Die Efeublätter wurden in der Volksmedizin als Heiltee bei Husten und Katarrh eingesetzt. Da Efeu aber giftig ist, rate ich von

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Schafgarbe

auch "Augenbraue der Venus" genannt. Sie ist eines der ganz viel-seitigen Heilkräuter, von denen eine Hexe schon einen größeren Vorrat für den Winter anlegen muss. Schafe fressen sie übrigens ganz gezielt, wenn es ihnen schlecht geht. "garbe" heißt soviel wie heilen. Und ein altes Sprichwort sagt: "Schafgarbe im Leib, tut wohl jedem Weib". Auch Pfarrer Kneipp sagte: "Viel Unheil bliebe den Frauen erspart, wenn sie ab und zu mal zur Schafgarbe grei-fen würden". Schafgarbentee hilft sowohl bei Menstruationsbe-schwerden als auch bei Beschwerden in den Wechseljahren. Au-ßerdem ist er anzuwenden bei Sodbrennen und Übelkeit, Blähun-gen, bei krampfartigen Magen-Darmbeschwerden und auch bei Gallenbeschwerden. Aber auch als Gewürzkraut können junge Schafgarbenblätter gut verwendet werden. Gerade bei fetten Spei-sen würzt sie angenehm und fördert die Verdauung. Sie kann aber auch gut in Salate gemischt werden.

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Sauerampfer

Schon als Kinder haben wir ihn auf den Wiesen gesammelt und die kleinen sauren Blätter einfach gegessen. Dabei ist dieser Ge-nuss in größeren Mengen gar nicht ungefährlich. Seine Oxalsäure steigert nämlich die Nervenerregbarkeit und es kann zu Krämpfen und Lähmungen kommen. Seine Wirkung als Heilkraut ist eher ge-ringer. Bei mir kommt er als Würzkraut an Salate und natürlich als eines der mindestens 7 Kräuter in die "Frankfurter Grü' Soß" ... Rezept dazu auf der Seite: Hexenküche

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solchen Tees ab. Man bekommt einen gutschmeckenden Husten-saft mit Efeublätterextrakt in der Apotheke, den meine Kinder im-mer gerne getrunken haben - und der auch gut geholfen hat bei Husten. Ehrenpreis auch Männertreu genannt, weil schon bei leichter Berührung die Blüten abfallen. Wegen dieser Empfindlichkeit wurde es auch als Mittel für Menschen von sensiblem Gemüt angesehen. Trotzdem war es im Mittelalter als Wundermittel gepriesen und ihm wurden eine Vielzahl von Wirkungen zugeschrieben. Heute ist Ehrenpreis ein wenig in den Hintergrund gedrängt worden. Anzuwenden bei Husten, Nervosität, Altersjucken, Rheuma und Gicht. Sein Tee hat verdauungsfördernde, hustenstillende und blutreinigende Wirkung. Eisenkraut Verbena Officinalis - auch Druidenkraut oder Wundkraut genannt. Es wächst an Hecken und Mauern. Ein Kraut das in mittelalterli-chen Kräuterbüchern häufig genannt wird. Es wurde zur Wundhei-lung eingesetzt und als Wunderkraut gegen zig andere Beschwer-den. Heute als Heilkraut nicht mehr sehr verbreitet. Verbena wird aber wegen seines wohlriechenden Duftes noch gerne als Kräuter-tee genutzt. Fenchel Ein Kraut, das aus dem Mittelmeerraum stammt, bei uns wird er in Gärten angebaut. Fencheltee ist bekannt für seine entblähende Wirkung und wird sehr gerne bei Säuglingen angewendet, wenn diese (jede Mutter kann ein Lied davon singen!) zu nächtlichen Blähungen neigen. Er wird aber auch als Hustenmittel verwendet und er hat beruhigende Wirkung.

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Fingerhut Digitalis - Handschuhkraut Der Fingerhut ist eine tödlich giftige Pflanze und eigene Experimente mit dem Kraut sind strengstens verboten! In der Medizin wird sein Wirkstoff Digitalis in der Be-handlung von Herzkrankheiten eingesetzt. Auch diese sind rezept-pflichtig und dürfen nur nach ärztlicher Verordnung eingenommen werden. Wir sollten uns einfach an der Schönheit der Pflanze er-freuen, wenn wir ihr bei einem Waldspaziergang begegnen. Fin-gerhut kann bis zu 2 Meter groß werden und seine wunderschö-nen roten Blütentrauben bringen bunte Farbe in dunkle Wälder. Fliegenpilz Amanita muscaria - Der Fliegenpilz, dieser leuchtend rote Geselle, ist zwar nicht so stark giftig, wie in den meisten Pilzbüchern be-hauptet wird, vor Experimenten damit sei jedoch gewarnt. Er ent-hält das Gift Muscarin. Die Druiden und Schamanen benutzen den Fliegenpilz für heilige Rituale. Seinen Namen hat der Pilz, weil man früher Pilzstücke in gezuckerte Milch legte um Fliegen zu tö-ten. Frauenmantelkraut

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"Lasst Salbei im Garten wachsen, und der Tod wird euer Haus nicht betreten!" - dies ist ein Spruch von den alten Römern. Salbei hilft bei verschiedenen Beschwerden. Bekannt ist sicher seine Wir-kung bei Halsschmerzen und Erkrankungen der Atemwege. Als Gurgelmittel und als Tee wird er da vielseitig verwendet. Er hilft aber auch bei Nervosität, Leberleiden, Migräne, gegen Schweiß-ausbrüche in den Wechseljahren, und als Gurgelmittel bei Angina und Zahnfleischentzündungen. Salbeitee eignet sich auch zum Ab-stillen, da er die Milchbildung hemmt. Es gibt viele verschieden Ar-ten und der Duft des Salbeis ist wunderbar, wenn man ein Blatt in den Fingern zerreibt. Als Hexenkraut bringt der Salbei ein langes Leben, Weisheit, Gesundheit und Schönheit. Sanddorn Sanddorn wächst gerne in Sanddünen und hat auch daher seinen Namen. Geerntet werden die orangeroten Beeren. Die Pflanze steht unter Naturschutz und darf in der freien Natur nicht gepflückt werden. Hat man Sanddorn im Garten kultiviert kann man daraus wahre "Vitamin C-Bomben" in Form von Mus, Saft oder Marmela-den herstellen. Deshalb ist Sanddorn ein gutes Heilmittel bei Fie-ber, Infektionen und Erkältungen.

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Lieblingsölbad. Zu beiden Bereichen siehe auch auf meiner Seite Hexenrezepte nach. Rosmarin hat eine wundheilende, entzün-dungshemmende und stimulierende Wirkung und ist deshalb für die Haut besonders zu empfehlen. Seine verdauungsfördernde, spasmolytische und kreislaufstimulierende Wirkungen sind der Grund für seine innere Anwendung. Rosmarintee kann sowohl zur Anregung des Blutdrucks als auch zur Verdauungsförderung getrunken werden. Einen Nachteil hat der Rosmarin: normalerwei-se sind seine Pflanzen nicht winterhart, was bedeutet, dass man ihn in Kübeln ziehen muss, die man im Winter ins Haus bringen muss. Seit neuerem gibt es aber auch winterharte Stauden. Meine Schwiegermutter hat ein Traumexemplar eines Rosmarinstrau-ches, der 2 Meter groß ist und jedem Winter standhält. In meinem Kräuterbeet hat der Rosmarin auch schon einen Winter überlebt, aber dann hat ihn doch der Frost geholt. Rosmarin kann auch als Räucherzeug zur Reinigung der Atmosphäre verwendet werden. Es gilt außerdem als Schutzkraut.

Salbei

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Alchemilla - wird auch Muttergottesmantel genannt und ist mit reli-giösen Vorstellungen verbunden. Das Frauenmantelkraut wird, wie sein Name schon sagt, hauptsächlich zur Behandlung von Frauen-leiden angewandt. Ist aber auch einzusetzen bei Durchfall und bei Muskel- und Gliederschmerzen. Es war auch bei den Alchemisten bekannt, sie vermuteten oder hofften, dass der kleine silbrige Trop-fen, der sich der Mitte des Blattes bildet, für die Gewinnung von Gold und Silber nutzbar wäre. Gänseblümchen "Er liebt mich - er liebt mich nicht ..." Dieses Gänseblümchenorakel haben wir schon als Kinder gespielt. Im Mittelalter wurde es auch zu Heilzwecken eingesetzt. Verwendet werden die Blüten und die Blätter. Die Blüten machen sich auch optisch gut in Teemischun-gen gegen Husten und Hautkrankheiten. Ich selbst nehme Gänse-blümchen für Schmalzbrote und auch für Salate. Die Blüten auf die Brote gesteckt oder dem Salat beigegeben sind immer eine Über-raschung für Gäste. Gänsefingerkraut Ein Kraut das weit verbreitet auf unseren Wiesen wächst. Es hat krampflösende und entzündungshemmende Eigenschaften und ist dadurch gut bei Durchfällen und Unterleibskrämpfen einzusetzen. Ein gutes Mischkraut für Magentee und Kräuterbitter. Gundermann - auch Gundelrebe genannt, war schon den alten Germanen als Heilpflanze bekannt. Auch Hildegard von Bingen erwähnte Gun-dermann in ihren Schriften. Sie empfahl das Kraut heiß zu über-brühen und warm in ein Leinentuch zu geben, welches bei Ohrent-zündungen auf die Ohren gelegt wurde. Heute wird die Gundelre-be nur noch wenig verwendet. Da es aber ein Kraut ist, das fast in

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jedem Garten wild wächst, kann man es gut für die Kräuterküche nutzen: Die zarten, feingehackten Gundermannblättchen verleihen Salatsaucen oder dem Kartoffelsalat ein ganz neues Aroma. Hagebutte

Die Scheinfrüchte der Heckenrose, auch Hundsrose genannt, sind sehr reich an Vitamin C. Deshalb ist der Tee aus getrockneten Ha-gebuttenschalen ein gutes Mittel zum Vorbeugen gegen Infektions-krankheiten. Meine Großmutter machte aus ihnen immer eine Mar-melade, die bei uns immer "Hätscherbätsch" genannt wurde, wo-bei "Hätscher" wohl für Hagebutte steht und "-bätsch" für quet-schen/ausdrücken. Das Rezept dazu findest du auf meiner Seite Hexenküche, obwohl ich dieses Rezept ausnahmsweise noch nicht selbst ausprobiert habe - ich verlasse mich dabei aber auf meine Großmutter :-).

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ersten Wahl! Sie wirkt sowohl bei spröder und rissiger Haut, als auch bei schlecht heilenden Wunden, bei Mundwinkelentzündun-gen, rauen Lippen, sie lindert Sonnenbrand und leichtere Verbren-nungen. Und sie hat eine durchblutungsfördernde Wirkung auf die Haut, was bewirkt, dass die Haut zart und geschmeidig wird. Sal-benumschläge sind angezeigt auch bei Ekzemen, Erfrierungen, Hornhaut und Blutergüssen. Rosmarin

Den Rosmarin verwende ich in der Küche als Gewürz und auch als Zugabe bei der Herstellung von Kräuterölen und -essigen. Und zum anderen gehört er in Form seines ätherischen Öls in mein

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terschiedlich giftig sind. Immer wieder ist es deshalb bei Behand-lungen mit diesem Kraut zu Vergiftungen gekommen. Ein Kraut das im Sommer überall blüht und durch seine leuchtend gelben Korbblüten leicht zu erkennen ist. Man kann Rainfarn sehr schön mit anderen Wiesenkräutern zu bunten Bauernsträußen bin-den.

Ringelblume

Die ursprünglich aus dem Mittelmeerraum kommende Pflanze ist wegen ihrer dekorativen Blüte schon seit ca. 500 Jahren bei uns beheimatet. Sie ist aber nicht nur eine hübsche Zierpflanze, son-dern eine der ganz großen Heilpflanzen zur Bereitung von Salben. Verwendet werden in erster Linie die Blüten, die zur Salbenverar-beitung - siehe auch meine Seite Hexenrezepte - verwendet wer-den oder aber in getrocknetem Zustand zu Tee. Wobei die Nut-zung als Tee rückläufig ist, obwohl die Ringelblume eine krampflö-sende Wirkung hat und somit bei Magenkrämpfen und Menstruati-onsbeschwerden angewendet werden kann. Ich mische immer gerne einige Ringelblumenblütenblätter unter meine Teemischun-gen, alleine schon wegen der optischen Wirkung, weil sich die gel-ben Ringelblumenblütenblätter so schön in den grün-braunen Tee-mischungen ausmachen. Denn das Auge isst nicht nur mit - es ge-sundet auch mit! Die Ringelblumensalbe ist aber ein Heilmittel der

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Herzgespann - ist ein seltenes und geschütztes Kraut. Man sollte es sich also im Garten kultivieren, wenn man es als Heilkraut nutzen will. Ich bin war ganz stolz darauf, dass ich es in meinem Garten ansiedeln konnte, nachdem ich von einer Kräuterfrau einen Ableger bekom-men habe. Dann hat es mir aber doch ein harter Winterfrost ge-raubt. Man kann es natürlich auch in der Apotheke käuflich erwer-ben (ich vergesse diese Möglichkeit immer zu erwähnen - das gilt aber für alle Kräuter). Herzgespann hilft bei klimakterischen Be-schwerden, Hitzewallungen, Angstzuständen, Nervosität und bei starkem Herzklopfen. Im Klimakterium empfiehlt sich ein Tee aus Herzgespann und Johanniskraut. Es kann aber auch bei Blähun-gen und Magen-Darmstörungen eingesetzt werden. Himbeerblätter Der Himbeerblättertee ist ein Wundermittel bei sehr schmerzhaften und starken Regelblutungen, da er die Regelblutungen normali-siert. Er ist aber auch bei Durchfall und Fieber einzusetzen. Hirtentäschel Der Name kommt von den vielen kleinen taschenförmigen Scho-ten, in die, nach altem Volksglauben, der liebe Gott seine Heilkräf-te gelegt haben soll. Es wächst überall sofort, wo Erde aufgewor-fen wird. Als Tee getrunken wirkt es gegen Hauterkrankungen und Ekzeme. Seine blutstillende Wirkung wurde noch im Zweiten Welt-krieg zur Heilung von Kriegsverletzungen genutzt.

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Holunder

Er ist eine alte, sagenumwobene und vielseitig verwendbare Pflan-ze. Der Holunderstrauch gehört zu den wenigen Pflanzen, die schon in vorgeschichtlicher Zeit bekannt waren. Sein Samen wur-de bereits in Steinzeitsiedlungen gefunden. Den alten Germanen war er heilig und er war der schützenden Hausgöttin Frau Holle (Freya) gewidmet. Es wurde auch geglaubt, die Göttin würde in den Blüten wohnen. Einen Holunderbaum umzuhauen galt als schwerer Frevel, der Unglück und sogar den Tod bringen konnte. Und auch in christlichen Legenden wird er erwähnt, demnach soll sich Judas an einem Holunderstrauch erhängt haben. Der Volks-mund sagt: "Wer Holunder bei sich trägt, schreckt vor Ehebruch zurück". Der Holunder wird in der Pflanzenheilkunde vielseitig verwendet. Gesammelt werden die Blüten, die Beeren und auch die Blätter. Vorsicht: Der Genuss von rohen Beeren kann Übelkeit und Erbre-chen auslösen! Holunderblütentee wird eingesetzt bei Erkältungen und Blasenent-

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Pfefferminze

Pfefferminztee hat wohl jeder schon mal getrunken, der irgend-wann mal im Krankenhaus lag. Er hilft bei Erkältungen und Be-schwerden von Magen, Darm und Galle. Bei Kopfschmerzen soll man Minzeblätter in den Nacken legen, bei Fußschmerzen in die Schuhe. Minzöl ist in vielen Badeölen, Hautcremes und Arzneimit-teln. Als Inhalation oder als Einreibung bei Erkältungen sorgt Pfef-ferminze für Befreiung der Atemwege. Es ist aber damit auch Vor-sicht geboten, da das Öl (das Menthol) die Schleimhäute reizen kann. Wenn man zuviel Minzöl in das Badewasser gibt, kann man sich leicht Verbrennungen zuziehen, da durch die kühlende Wir-kung des Menthols die wahre Temperatur des Wassers leicht un-terschätzt wird. Rainfarn - auch Wurmkraut genannt, da der Rainfarn früher für Wurmkuren genutzt wurde. Er diente zur Austreibung von Madenwürmern, Spulwürmern und Bandwürmern. Von seiner Anwendung ist aber abzuraten, da es vom Rainfarn verschiedene Sorten gibt, die un-

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Petersilie

(bei dem Foto handelt es sich um glatte Petersilie - in unseren Küchen und Gär-ten ist die krause Petersilie allerdings bekannter) Die Petersilie ist das vielleicht bekannteste Küchenkraut in deut-schen Landen. Petersilie sollte immer erst kurz vor Fertigstellung des Gerichtes zugegeben werden, da sie sonst ihre Wirkstoffe ver-liert (auch den hohen Vitamingehalt). In der Kräuterheilkunde wird sie angewendet bei Leberleiden (Gelbsucht), Erkrankungen des Urogenitaltraktes (Zystitis, Prostatis). Der Petersilie wird auch ein aphrodisierender Effekt nachgesagt. Es gibt da den alten Spruch: "Petersilie hilft dem Mann auf's Pferd - und der Frau unter die Erd". In der Antike galt Petersilie als Symbol der Widergeburt. Sie soll die Kraft haben neues Leben einzuhauchen. Ihre Wurzeln wurden in die erotisierend wirkenden Flugsalben gemischt. Ferner wurde dieses uns so vertraute Küchenkraut im Mittelalter auch für Abtrei-bungen benutzt. Ihr ätherisches Öl (Apiol) kann durch seine anre-gende Wirkung den Uterus reizen und dadurch einen Abort auslö-sen. Natürlich ist es aber ungefährlich für Schwangere, wenn ein bisschen Petersilie im Salat ist!!

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zündungen, Holundersaft aus den Beeren bei Husten und Erkäl-tungen (hoher Vitamin C-Gehalt). Blattauflagen sind angezeigt bei müden Augen und Bindehautentzündungen. Auch kulinarisch hat der Holunder einiges zu bieten - Rezepte da-zu stehen auf der Seite Hexenküche und der Seite Hexenrezepte Hopfen "Hopfen und Malz - Gott erhalts!" Hopfen muss man nicht nur in Form von Bier zu sich nehmen:-) Auch ein Hopfenblütentee hat eine nervenberuhigende Wirkung. Als Teemischung zusammen mit Baldrian oder Melisse kann er als Schlaftee getrunken werden. Der Tee ist außerdem appettitanregend und magenstärkend. Huflattich Eines der bekanntesten Hustenmittel. Er hat schleimlösende, schweißtreibende und sedative Wirkung. Als Tee alleine oder mit anderen Kräutern gemischt, ist es ein gutes Mittel, um festsitzen-den Husten zu lösen. Auch kann das getrocknete Kraut bei Erkran-kungen der Atemwege als Zigarette oder in der Pfeife geraucht werden. Dies erzeugt ein angenehmes Wärmegefühl im Brust-korb. Ist aber wohl eher für Raucher zu empfehlen. Neuerdings ist der Huflattich etwas ins Gerede gekommen. Wissenschaftliche Un-tersuchungen haben ergeben, dass einer seiner Wirkstoffe in hochkonzentrierter Form bei Tierversuchen krebserregende Wir-kung hat. Allerdings wurde ein Hundertfaches der Dosis verab-reicht.

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Johanniskraut

Johanniskraut ist das Hexenkraut schlechthin. Als echte Hexe schneide ich es natürlich in der Johannisnacht. An seinen leuch-tend gelben Blüten ist es leicht zu erkennen. Wenn man eine Blüte zwischen den Fingern zerreibt, tritt ein roter Farbstoff aus, das ist der Wirkstoff Hypericin. Welcher inzwischen ausgiebig untersucht wurde und seine Heilwirkung wissenschaftlich belegt ist. Aber viel schöner finde ich die sagenhaften Geschichten, die sich um diesen Saft ranken. So wurde er im Volksglauben als das Blut Christi ge-deutet, das aus seinen Wunden ausgetreten ist. Der Legende nach stand die Pflanze unter dem Kreuz Christi und jede Blüte fing einen Tropfen seines Blutes auf. Eine andere Legende sagte, dass die Blumen weinten, als der heilige Johannes zum Märtyrertod ge-führt wurde. Zum Dank dafür vermachte dieser ihnen sein Blut. Ei-ne weitere Legende berichtet, dass das Johanniskraut an der Stel-le wuchs, an der der Kopf von Johannes des Täufers zu Boden fiel, nachdem ihn Herodes auf Wunsch von Salome enthaupten ließ. Es ist das Kraut auf das Wöchnerinnen und die Neugeborenen ge-bettet wurden und es ist ein Kraut, das auch als Liebesorakel dien-te. In der Johannisnacht wurde das Kraut von jungen Mädchen gerne in ein Leinensäckchen gefüllt, dann sprachen sie den Satz:

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Oregano

- auch Dost oder wilder Majoran genannt. Auch dieses Kraut wur-de im Mittelalter dazu verwendet Hexen und Geister fernzuhalten. Heute wird er überwiegend als Küchenkraut genutzt (besonders in der italienischen Küche). Als Heilkraut hat Majoran verdauungsför-dernde, schleimlösende und zyklusregulierende Wirkung. Auf mei-ner Seite Hexenküche steht das Rezepte für meine Kräuter-pesto, worin Oregano natürlich auch nicht fehlen darf.

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Odermennig

Dies ist ein altes Heilkraut, das schon im Altertum angewandt wur-de. Aus einem alten Kräuterbuch: "Odermennig ist gut den zer-knirschten Gliedern, darauf gebunden. Es heilt Schläg und zer-schlagene Glieder mit dem Saft darauf gestrichen. Von Odermen-nig getrunken vertreibt alle Schmerzen im Leib. Damit gebadet in einem Schweißbad ist gut für den Stein, so von Hitze und Dörre entstanden." Mit dieser mittelalterlichen Schilderung ist schon viel über seine Wirkung erzählt. Es wirkt bei Nieren-, Leber und Milzleiden, Gal-lenblasenentzündungen, Magenübersäuerung und Durchfall, auch bei Frauenleiden. Als Salbenzubereitung bei Prellungen und Quet-schungen - siehe dazu: Hexenrezepte - ist sie ein gutes Mittel zur schnellen Heilung und Schmerzlinderung.

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Ist mein Schatz gut, kommt rotes Blut. Ist er mir gram, gibt's nur Scham (Schaum). Dem Johanniskraut wird eine schützende Wirkung vor bösen He-xen und Gewittern nachgesagt. Es wurde in bäuerlichen Gegen-den überall aufgehängt. Und auch die Kirche hat sich des Krautes bedient als Mittel zum Exorzismus. Man hat den vom "Teufel be-sessenen" Johanniskrauttee zum Trinken gegeben. Da es sich da-bei vermutlich um psychisch erkrankte Menschen gehandelt hat, wurden sie durch das Johanniskraut ruhiggestellt. Auch vor Hexen-verbrennungen wurde dieser Trank den Verurteilten gereicht. Da ich dieses Kraut ganz besonders liebe und verehre, habe ich darüber auch ein kleines Gedicht gemacht, es steht auf meiner Seite Hexengedichte. Seine Wirkung als Heilpflanze ist heute unumstritten. Kein Heil-kraut wurde wissenschaftlich so genau und gründlich untersucht wie dieses! Und inzwischen kommt auch die Schulmedizin nicht mehr darum herum, dieses Kraut als echte Alternative zu Psycho-pharmaka einzusetzen. Es ist stimmungsaufhellend, antidepressiv und beruhigend zugleich. Er ist beispielsweise anzuwenden bei Depressionen, Angstzuständen, Nervosität, Schlafstörungen und klimakterischen Beschwerden. Der Tee sollte allerdings über einen längeren Zeitraum hinweg regelmässig getrunken werden (ca. 3 Wochen). Längere Aufenthalte in der Sonne sollten in dieser Zeit vermieden werden, da das Hypericin zu einer Sonnenallergie füh-ren kann. Was sich aber normalerweise nur bei besonders son-nenempfindlichen Menschen bemerkbar macht. Johanniskrautöl - wie es angesetzt wird, steht bei den Hexenre-zepten - ist ein sehr gutes Wundöl. Kratzer und Schrunden heilen schneller ab. Außerdem hat es eine ausgezeichnete Wirkung bei Muskelverspannungen, Zerrungen, Prellungen, rheumatischen Be-schwerden und auch bei Sonnenbrand. Kamille Die Kamille ist überall als Heilkraut bekannt. Bei ihr ist zu beach-ten, dass sie ihre Wirkung erst nach dem Kochen voll entfaltet (Wirkstoff: Pro-Azulen C). Sie hat krampflösende, schmerzlindern-

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de und antiseptische Wirkung. Sie wird gerne als Tee verwendet bei Koliken, Magenbeschwerden, Nieren- und Blasenbeschwer-den, auch bei Erkältungen (mit Honig!) und bei Menstruationsbe-schwerden. Kamillensalbe oder -creme wird bei rauer und spröder Haut angewendet und dient dem Heilungsprozess von kleinen Wunden. Auch hier steht das Rezept auf der Seite:Hexenrezepte. Als Hexenkraut bringt die Kamille Frieden und Harmonie. Kapuzinerkresse Eine Pflanze mit wunderschönen Blüten, die sich auch gut in der Küche einsetzen lassen. Nicht umsonst wird die Kapuzinerkresse auch Salatblume genannt. Zuviel von den Blüten sollte man nicht essen, da sie dann den Magen reizen können. Aber als essbare Dekoration im Salat oder auch in hellen Geleesorten macht sie sich optisch sehr gut. Die Anwendung als Heilpflanze spielt heute keine größere Rolle mehr. Katzenminze Als echte Hexe habe ich natürlich auch ein Kraut für meine Katzen im Garten stehen. Die Katzenminze wird von Katzen sehr ge-schätzt und gerne gefressen. Außerdem ist die Katzenminze auch ein Bestandteil von Hexenflugsalben - deren weitere Ingre-dienzien natürlich geheim sind :-)

Knoblauch Knoblauch ist aus meiner Hexenküche natürlich nicht wegzuden-ken. Aber auch als Heilpflanze ist der Knoblauch ausgiebig unter-sucht worden. Ob die Einnahme von Knoblauchpillen uns aller-dings wirklich 100 Jahre alt werden lässt, wage ich zu bezweifeln. Dennoch ist nachgewiesen, dass im Knoblauch Substanzen sind, die bakterielles Wachstum vermindern, Knoblauch ist gut für die

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beruhigende Wirkung, ist aber auch spasmolytisch (krampflösend) und verdauungsfördernd. Der Melisse wird auch eine heilende Wir-kung bei Liebeskummer nachgesagt. Früher banden sich liebes-kranke Mädchen Melisseblätter auf die Brust. Das sollte das lie-beskranke Herz heilen. Wer einmal ein Melisseblatt in den Händen zerrieben hat und den wohlriechenden Duft eingeatmet hat, der glaubt sofort an diese Wirkung!

Mistel Das alte Druidenkraut findet man als Schmarotzer in hohen Laub-bäumen. Sie sehen aus wie runde Nester. Meines Wissens steht die Mistel aber bei uns unter Naturschutz und sollte deshalb nicht selbst geschnitten werden. Früher wurde es als Mittel gegen inne-re Blutungen eingesetzt, bei Krämpfen und Epilepsie. Mistelsalbe wurde bei eitrigen Geschwüren verwendet. Heute wird die Mistel bei Bluthochdruck und Arteriensklerose zur Unterstützung gege-ben. Auch gibt es Versuche in der Krebstherapie mit der Mistel, inwieweit diese Misteltherapie hilfreich ist, ist aber bisher noch nicht wissenschaftlich belegt. Nachtkerze Die Nachtkerze ist eine große Pflanze mit leuchtend gelben Blüten. Sie kann bis zu 1 Meter groß werden und ist ein wunderbarer Blickfang. Ihren Namen hat sie, da sie ihre Blüten erst am Abend öffnet. Früher wurden ihre Wurzeln ausgegraben und daraus ein Gemüse gemacht. Heute ist sie auch in der Schulmedizin aner-kannt. Das aus ihr gewonnene Nachtkerzenöl ist reich an Linolsäu-ren und wird in der Neurodermitis-Behandlung eingesetzt.

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Majoran als Teezubereitung bei Erkältungskrankheiten, Blähungen und Zahnfleischbluten. In der Antike war er der griechischen Göttin Aphrodite gewidmet. Um das Verlangen der Angebeteten zu erwe-cken, soll der Tischwein mit Majoran versetzt werden. Ich selbst zweifle zwar daran, dass es eine aphrodisierende Wirkung haben könnte, wenn man mir Majoranblätter in meinen Wein geben wür-de - habe es aber auch noch nicht ausprobiert :-)

Melisse

Sie ist eine Pflanze, die aus dem Orient kommt, aber heute in vie-len Gärten kultiviert ist. Melissentee ist sehr wohlschmeckend und alleine aus diesem Grund schon ein Genuss. Als Heilkraut wirkt die Melisse gegen Depressionen. Sie hat eine ausgleichende und

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Verdauung und schützt vor Erkältungskrankheiten. Aber in erster Linie ist er eine wunderbare Gewürzpflanze, ohne die unsere Re-zepte um vieles ärmer wären. Kresse Im Orient wurde die Kresse als Heilpflanze bei Infektionskrankhei-ten genutzt. Bei uns ist sie inzwischen ein weit verbreitetes Kü-chenkraut. Aber ihr hoher Vitamin C Gehalt und ihre antibakterielle Wirkung machen sie auch bei uns zu einem gesunden Küchen-kraut. Kresse kann man einfach und schnell selbst auf der Fenster-bank ziehen. Sie ist ein gutes Kraut gegen Frühjahrsmüdigkeit - und sehr lecker in Salaten. Kümmel Kümmel ist ein gutes Mittel gegen Blähungen, darum gibt man es gerne üppigen Speisen bei. Er unterstützt die Verdauung und beugt Koliken vor. Gerne wird er in Krautgerichte gegeben, an Schweinebraten, Bratkartoffeln auch beliebt ist Kümmelbrot oder Kümmelstangen. Er ist ein sehr gesundes Gewürz, das vielseitig einsetzbar ist. Wer nicht auf Kümmelkörner beißen will, kann diese auch zerreiben oder mahlen bevor sie den Speisen zugegeben werden. Dann stört der Kümmel weit weniger - und selbst meine Kinder merken es dann nicht, dass ich dem Essen Kümmel beige-geben habe :-) Zusammen mit Fenchel und Anis kann er als Tee bei Verdauungs-störungen oder Blähungen getrunken werden. Mit Korn angesetzt kann man einen Kümmelschnaps herstellen. Labkraut, echtes Vom Labkraut gibt es verschieden Sorten. Das "echte" oder "wahre" Labkraut, ist das leuchtend gelbe. Seine Blüten haben ei-nen leichten Duft nach Honig. Seinen Namen hat es wegen des

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enthaltenen Labenzyms, welches die Milch gerinnen lässt. Es hat harntreibende und krampflösende Wirkung und ist deshalb beson-ders bei Blasen- und Nierenerkrankungen zu empfehlen. Lavendel

Der Lavendel ist eine Pflanze, die eigentlich im Mittelmeerraum beheimatet ist. Er ist aber bei uns in kultivierter Form sehr verbrei-tet und hat sich dadurch auch schon teilweise wild ausgebreitet. Lavendel ist schon immer begehrt wegen seiner guten Duftsoffe und wird als Lavendelwasser oder auch als Zusatz in Parfums be-nutzt. Hildegard von Bingen sah im Lavendel ein Antiaphrodisia-

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Mädesüß

auch Spierstrauch oder Geißbart genannt. Wächst gerne an den Ufern von Flüssen und Seen. Seine weißen Blüten werden zu Tee verarbeitet, der eine gute harntreibende Wirkung hat, auch eine schweißtreibende und deshalb bei Blasen- und Nierenleiden angezeigt ist oder in die entsprechenden Teemischungen gehört. Der Wirkstoff Salizylsäure (= der Wirkstoff des Aspirins)ist darin enthalten, deshalb kann ein Mädesüß-Tee bei leichteren Schmer-zen getrunken werden. Habe auch davon gehört, dass es im Kli-makterium verabreicht wird, wobei das meiner Meinung nach ein bisschen im Widerspruch zu seiner schweißtreibenden Wirkung steht. Mädesüß ist ein Kraut, das schon die Kelten gerne verwen-det haben. Es ist aber auch ein gutes Gewürz für die Weihnachts-bäckerei. Es hat einen leichten Vanilleduft und auch -geschmack, was bei Weihnachtsplätzchen zu einem guten Aroma führt. Majoran Er ist in fast allen Kräuterbeeten anzutreffen und er ist ein fester Bestanteil unserer Würzkräuter. In der Volksmedizin schätzt man

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dings mitgekocht werden, damit das ganze Aroma frei wird. Auch in der Pflanzenheilkunde findet es Anwendung. Es hat harntreiben-de, verdauungsfördernde Eigenschaften. Und der Name sagt es schon, in der Hexenküche wird es als aphrodisierendes Mittel ein-gesetzt. Deshalb sollte Liebstöckel im Gewürzregal niemals ausge-hen! Lindenblüten Der Lindenblütentee ist ein weit verbreitetes Heilmittel. Er reinigt den Körper von Giftstoffen. Seine schweißtreibende Wirkung macht ihn zu einem wesentlichen Bestandteil von Husten- und Er-kältungstees. Eine Schwitzkur mit Lindenblütentee zu Anfang einer Erkältungskrankheit kann diese vertreiben. Außerdem hat der Tee schleimlösende und sedative (beruhigende) Wirkung. Auch ist er angezeigt bei Verdauungsstörungen und Harn- und Blasenlei-den. Und eines hat der Lindenblütentee auch noch zu bieten: Er ist sehr wohlschmeckend und wird auch von Kindern gerne getrun-ken. Einen Liebeszauber mit Lindenblüten kenne ich auch noch, der steht aber auf der magischen Seite Löwenzahn - den kennt nun wirklich jeder! Tee aus Löwenzahnblättern oder Löwenzahnsaft regen die Tätigkeit der Leber und der Nieren an. Eine solche Kur sollte allerdings ca. 6 Wochen dauern. Danach sei man wie durch einen Jungbrunnen gezogen. Menschen mit einer Neigung zu Gallensteinen, können der Neubildung von Steinen damit vorbeugen. Auch kann man sich zur Blutreinigung leicht ei-nen Löwenzahnhonig herstellen - Hexenrezepte - und davon täg-lich 1 Eßl. voll einnehmen. Löwenzahn als Salatzubereitung ist in-zwischen auch weit verbreitet (allerdings sollte man dazu die jun-gen Blätter nehmen).

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kum - sie bezeichnete es deshalb als Muttergotteskraut. Aber auch als Heilpflanze ist er angezeigt. Lavendelöl - Hexenrezepte - eig-net sich sehr gut, um damit Kopfschmerzen zu lindern, wenn man es auf Stirn und Schläfen reibt. Auch bei Verbrennungen und Son-nenbrand verschafft es der Haut Kühlung. Es ist auch anzuwen-den bei Verstauchungen und Prellungen. Häufig wird Lavendel auch in Duftsäckchen gefüllt und in den Kleiderschrank gehängt. Der Geruch hält den Schrank frei von Motten. Andererseits heißt es, dass der Duft von Lavendel auf Männer besonders anziehend wirken soll. Nun, Männer und Motten müssen ja nicht den glei-chen Geschmack haben :-) Liebstöckel

- auch Maggikraut genannt, weil es genauso riecht wie diese Kü-chenwürze in der kleinen braunen Flasche. Das Kraut muss aller-