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hier: WWW.RWE.COM/NACHBARSCHAFT DAS NACHBARSCHAFTSMAGAZIN VON RWE POWER NR. 3/2013 NORDREVIER +++ Geocaching +++ Wärmedämmung +++ Traktortreffen +++ GEWINNSPIEL TS EL LÖSEN UND 3D-FERNSEHER ODER HEIMKINO-SYSTEM GEWINNEN! SEI T E 22 Erfahrene Mitarbeiter haben oft Spezialwissen gesammelt. Damit dieses erhalten bleibt, wenn Mitarbeiter in den Ruhestand gehen oder die Stelle wechseln, wird in Unternehmen wie RWE Power der Wissenstransfer langfristig vorbereitet. Seite 6 WISSEN WEITERGEBEN

hier - RWE Group · MuIfeS k StIVAl Jülich. Das multikulturelle Musikfestival bringt englische Folk-Musiker, deutsche Singer-Songwriter, kölsche Klassiker,

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hier:www.rwe.com/nachbarschaft

Das NachbarschaftsmagaziN voN rWE PoWEr

Nr. 3/2013 NorDrEviEr

+++ Geocaching +++ Wärmedämmung +++ Traktortreffen +++

gewinnspiel

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sEitE 22

Erfahrene Mitarbeiter haben oft Spezialwissen gesammelt. Damit dieses erhalten bleibt, wenn Mitarbeiter in den Ruhestand gehen oder die Stelle wechseln, wird in Unternehmen wie RWE Power der Wissenstransfer langfristig vorbereitet. Seite 6

wissen weitergeben

ansichtansicht

Prall, rot, lecker – die Tomaten à la Hortithermplus von Land-wirt Michael Bong sind reif. Hortithermplus ist keine neue Sorte, sondern ein von RWE entwickeltes Verfahren, das die Pflanzenaufzucht unter Glas noch effizienter macht: 30 Grad warmes Kühlwasser aus dem Kraftwerk Niederaußem fließt zum 1,5 Kilometer entfernten Gewächshaus, wo es über Wär-metauscher umgewandelt und verteilt wird. Diese Methode heißt Hortitherm. Da der BoA-Block in Niederaußem seine Abwärme zur Steigerung des Wirkungsgrads nutzt und so die Kühlwassertemperatur für die Beheizung der Gewächshäuser sinkt, wurde die Technik weiterentwickelt: Hortithermplus. Wärmetauscher, Lüfter und Pumpen erzielen noch bessere Werte, alles wird automatisch gesteuert. CO2-Emissionen, die bei konventioneller Gewächshausbeheizung entstehen, wer-den eingespart. In der Pilotanlage wird die Hortithermplus-Technologie weiter getestet – mit dem Ziel, anschließend kommerziell den Betrieb aufzunehmen. Bong: „Wir haben mit Hortitherm gute Erfolge erzielt. Ich bin sicher, dass wir von der innovativen Weiterentwicklung profitieren.“

2 Das NachbarschaftsMagaziN voN rWE PoWEr

TomaTen Reifen Dank Boa

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inhalt

hier: bei uns Geocaching I Meldungen und Termine seite 4 arbeitswelt seite 6Generationswechsel und verändertes Arbeiten bei RWE Power

hier: im nordrevier Lokale Meldungen und Termine seite 12

technik seite 14 Wasserwirtschaft: Fachleute reden über die Sümpfung von Tagebauen

service seite 16Das müssen Sie beim Dämmen des Hauses beachten

power-mix seite 17 Nachrichten und Berichte aus dem Unternehmen

menschen von hier: seite 20Werner Wahl aus Oberaußem hat eine Leidenschaft: Traktoren

gewinnspiel seite 22Kreuzworträtsel lösen und tolle Preise gewinnen

ausblick seite 23Edle Tropfen: Alles rund um Wein

in diesem Heft

So erreicHen Sie unS

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unsere Arbeitswelt hat sich in den vergangenen Jahren stark verändert. Um mit dem Tempo neuer Zeiten Schritt zu halten, ist Flexibilität genauso gefor­dert wie die Bereitschaft, zu­sätzliche Aufgaben zu über­nehmen und sich stetig fortzubilden. Gerade auch vor dem Hintergrund des demografischen Wandels werden Wissen und Erfahrung zu einem wichtigen Gut, das es zu erhalten gilt. Eine Herausfor­derung, die unser Unternehmen sehr ge­

zielt angeht – wie Beispiele aus dem rheinischen Revier zeigen (Seite 6).

Der Druck steigt. In der kon­ventionellen Energieerzeugung spüren wir dies aufgrund der sich ändernden Marktrahmen­

bedingungen in Folge der Energiewende. Durch den starken Ausbau der erneuerba­ren Energien fallen die Preise im Strom­großhandel, dadurch sinkt die Wettbe­werbsfähigkeit der konventionellen Kraft­werke, teilweise verdienen wir mit den

RWE-KundEnsERvicE: telefon: 0800/99 44 009 (kostenlos) postfach 17 69, 50307 brühl e-mail: [email protected]

RWE-sERvicEtElEfon BERgschadEnsBEaRBEitung telefon: 0800/88 22 820, werktags 9–15 uhr

hiER:-REdaKtion

telefon: 0800/88 33 830 (kostenlos) e-mail: [email protected]

www.rwe.com/nachbarschaft

impressum:

herausgeber: RWE Power AG

anschrift: Huyssenallee 2, 45128 Essen Stüttgenweg 2, 50935 Köln

v.i.s.d.P.: Stephanie Schunck, RWE Power AG

Redaktion und gestaltung: RWE Power AG / ergo Unternehmenskommunikation GmbH & Co. KG, Köln

Anlagen kein Geld mehr, auch in der Braun­kohle (Seite 18). Deshalb unternehmen wir eine Menge, um die Wettbewerbs­fähigkeit der Kraftwerke zu sichern – und damit auch die Zukunft der Region. Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre!

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hier: Nr. 3/2013

Vorstandsvorsitzender der RWE Power AG und der RWE Generation SE

4 Das NachbarschaftsMagaziN voN rWE PoWEr

Grevenbroich. Die gute alte Schnitzel-jagd erlebt ein digitales Comeback. Beim Geocaching suchen die Spieler mit GPS-Geräten an öffentlichen Plätzen nach versteckten Behältern. Auch in Noithausen liegt eine kleine Dose. Wer bibelfest ist, ist bei die-sem Schatz klar im Vorteil. Einige Geocacher hat Pfarrer Ulrich Filler, 41, an der katholischen Kirche St. Mariä Geburt in Noithausen schon beobachtet. Ausgerüstet mit GPS-Geräten oder Smartphones suchen sie nach einer ver-steckten Box, Cache genannt, in der sich ein Logbuch und Tauschgegenstände befinden. Nahe der Kirche liegt der „Noithausener Wallfahrtscache“, den Elke Stölting, 38, vor zwei Jahren anläss-lich der Marienoktav dort versteckt hat. „In meinem Heimatort gab es noch kei-nen Cache, dabei ist unsere Marienfigur wirklich einen Besuch wert“, so Stölting, die als Lehrerin am Berufskolleg in Neuss arbeitet. „Der Name passte thematisch ganz gut“, schmunzelt Stölting, die unter dem Spitznamen „Mother Mary“ bereits rund 250 Schätze entdeckt hat.

Wer ihren Cache finden will, muss erst ein paar Fragen zur Muttergottes be-antworten. Die Antworten ergeben die

Schnitzeljagd mit Schutzpatron

„Mother Mary“ : Elke Stölting legte nahe der Kirche St. Mariä Geburt einen Cache.

Pfarrer Ulrich Filler freut es.

So geht‘s: Geocacher suchen per GPS einen Behälter („Cache“), der von ande-ren Spielern versteckt wurde. Die Finder tragen sich in ein Logbuch ein.

Im Mai 2000 wurde der erste Cache in Oregon (USA) versteckt. Fünf Monate später wurde in Deutschland der erste Cache nahe Berlin gelegt.

Die Plattform www.geocaching.com zählt über 2.150.000 Caches und fünf Millionen Spieler weltweit.

Auf dem Mount Everest und in der Raumstation ISS sind angeblich Caches.

INfo: www.cachewiki.de, www.geo-caching.com, www.geocaching.de, www.navicache.de, opencaching.de

gpS-SchatzSuche

Koordinaten des Schatzes. Über 40 Geocachern ist es bislang gelungen, diesen zu finden. Das freut die Besitze-rin – und Pfarrer Filler: „Es kom-men Menschen hierher, die sich sonst nicht mit der Bibel be-schäftigen“.

In ihre Box legte „Mother Mary“ vor zwei Jahren auch einen sogenannten Travel-Bug – einen kleinen Anhänger, der von Cache zu Cache reist.

Spieler, die einen Travel-Bug finden, nehmen diesen mit und legen ihn im nächsten Cache ab. Stöltings Anhän-ger zeigt Christophorus, den Schutzpatron der Rei-senden. „Irgendwie sym-bolisch“, findet sie. Die

Aufgabe ihres Travel-Bugs namens „Hl. Christophorus“: Einmal von Grevenbroich nach Rom und zurück wan-dern. 12.000 Kilometer hat der Travel-Bug bereits hinter sich und dabei schon einige Umwege genommen. „Bis nach Italien hat er es jedenfalls noch nicht ge-schafft“, sagt Stölting und lacht. „Mal se-hen, wann er wieder hier ist.“

Cache: Der Geist des BergmannsÜbrigens: Auch die Mitarbeiter der For-schungsstelle Rekultivierung hat das Geocaching-Fieber gepackt. Sie haben den Multi-Cache „Der Geist des Berg-manns“ entwickelt, der über diverse Sta-tionen durch die rekultivierte Landschaft im rheinischen Revier führt. Für die Su-che sollte man vier Stunden einplanen und Spaß am Rätseln haben.

INfo: www.forschungsstellerekultivie-rung.de (Rubrik: „Geocaching“)

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hier: Nr. 3/2013

termine

BerGIttA VICtor Bergheim. Auf eine

musikalische

Weltreise

nimmt

Bergitta

Victor ihr

Publikum am

15. November

ab 20 Uhr im

Medio-Rhein-Erft

mit. Die Sängerin wuchs in Tansania

und in der Schweiz auf und lässt in ihre

Musik Elemente

von Soul, Jazz

und World

Music fließen.

Eintritt: 16 Euro

(Vorverkauf), 8

Euro (ermäßigt).

Die „hier:“ und BM.Cultura verlosen

2 x 2 tickets! Schicken Sie bis zum

15. oktober 2013 eine Mail mit dem

Stichwort „Bergitta“ an die Adresse

[email protected]. Viel Glück!

www.bm-cultura.de

JAzz IM BürGerhAuShürth. Jazz vom Feinsten gibt es am

5. Oktober im Bürgerhaus Hürth zu

hören. Ab 20

Uhr treten

neben dem

Joscho-Ste-

phan-Quartett

die Latin-Jazz-

Band Acoustic

Rhythm sowie das Gitarren-Duo Frank

Vignola & Vinny Raniolo auf. Karten im

Vorverkauf 15 Euro (Tel.: 02233/53720)

und an der Abendkasse für 20 Euro.

www.joscho-stephan.de

MuSIkfeStIVAl Jülich. Das multikulturelle Musikfestival

bringt englische Folk-Musiker, deutsche

Singer-Songwriter, kölsche Klassiker,

Rock’n’Roll und italienische Klänge

zusammen. Wann? Am 2. Oktober um

20 Uhr im Kulturbahnhof. Tickets: 7

Euro, ermäßigt 5 Euro. Der Erlös geht an

die Kinderwohngruppe Jülich.

www.kuba-juelich.de

fachtagung. Naturschutzexperten, Fachleute aus Behörden sowie Wissenschaftler und lokale Politiker diskutieren am 10. Oktober im Schloss Paffendorf über die Rekultivierung der ausgekohlten Tagebaulandschaften im rheinischen Revier. Schwerpunkte des von RWE Power organisierten Rekultivierungskongresses sind die Bedeutung der biologi-schen Vielfalt, die Wiederherstellung von Wäldern und neuen Landschaften sowie der Natur- und Artenschutz. Zur Veranstaltung eingeladen werden unter anderem Partner und Experten von den Unis Aachen, Köln und Münster, der Stiftung Rheinische Kultur-landschaft sowie dem Forschungszentrum Jülich.INfo: www.forschungsstellerekultivierung.de

Smart am Start. Interessante Einblicke in die Welt des Journalismus erhielten RWE-Auszubildende bei einem Treffen Anfang Juli mit Helmut Heinen, dem Herausgeber der Kölnischen Rundschau und Präsidenten des Bundesverbands Deutscher Zeitungs-verleger. Im Rahmen des Projekts „Smart am Start – Azubis entdecken Zeitung“ stellte sich der 58-Jährige in lockerer Atmosphäre den Fragen der jugendlichen Besucher, wie etwa „Was macht ein Herausgeber?“ oder „Wie sieht eine perfekte Titelseite aus?“. Auch der Medienprofi selbst nutzte die Gelegenheit und hakte bei den potentiellen Le-sern nach, was sie von einer Zeitung erwarten und was junge Menschen gerne lesen wollen. Ihre Antworten: lokale Nachrichten, Sport und Technologie-Themen.

diSkuSSion über rekultivierung

hIer: BeI uNS

waS azubiS leSen

tickEts zu

gEWiNNEN!

Stichwort „bergitta“

biS zum 15. oktober an

[email protected]

Plauderten in lockerer Atmosphäre: Zeitungsver-leger Helmut Heinen und

die RWE Power-Azubis.

Arbeitswelt

Jüngere lernen von Älteren: Elke Henkel (rechts) teilt ihre über viele Jahre erworbenen Erfahrun-gen mit ihrer Nachfolgerin Dr. Wiebke Klauder. Der Personalentwickler Wilhelm Stock unter-stützt den Wissenstransfer.

Das NachbarschaftsMagaziN voN rWE PoWEr6

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Beruf. Unsere Arbeitswelt hat sich stark verändert. Die Anforderungen an Unternehmen und Beschäftigte sind gestiegen. Man muss flexibel sein, sich neue Aufgaben aneignen und bereit sein, von Kollegen zu lernen. Beispiele aus dem rheinischen Revier zeigen, wie dies gelingt.

Von Kollegen lernen

7hier: Nr. 3/2013

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Das NachbarschaftsMagaziN voN rWE PoWEr

Arbeitswelt

s war eine schöne Zeit auf meiner Scholle.“ Ein bisschen Wehmut schwingt mit, als Elke Henkel sich

nach fast 33 Jahren bei RWE Power in die Altersteilzeit verabschiedet. Als Geolo-gin war sie lange Zeit für die Wasserqua-lität im rheinischen Revier verantwort-lich. In den letzten Jahren überwachte Henkel die Rurscholle und analysierte das Grundwasser und die Auswirkungen der Sümpfung für den Tagebau Inden. Nun ist es Zeit, ihr Stück Erdkruste an ihre Nachfolgerin abzutreten.

Bauingenieurin Dr. Wiebke Klauder ist 35 Jahre alt und bringt Erfahrung aus der technischen Entwicklung, der Planung und dem Bohrbetrieb bei RWE Power mit. Sie weiß, wie die Kollegen draußen im Winter frieren und im Sommer schwitzen. Dennoch: Die gemeinsame Zeit der bei-den Frauen ist knapp. Wie also lässt sich sicherstellen, dass durch den kurzfristi-gen Wechsel nicht wichtiges Wissen unter den Schreibtisch fällt? Seit Anfang des Jahres hat sich die technische Weiter-bildung von Tagebauen und Kraftwerken diesem Thema auf neue Art gewidmet: In sogenannten Triadengesprächen setzen sich die RWE-Personalentwickler mit Wis-sensgeber und Wissensnehmer zusam-men und moderieren die Übergabe, Punkt für Punkt.

Personalentwickler moderieren den WissenstransferWilhelm Stock ist einer von ihnen: „Ich gebe den Kollegen eine Struktur vor, an der sie sich entlanghangeln können und dokumentiere gleichzeitig ihre Erzählun-gen.“ Welche Projekte stehen an, wie laufen Prozesse, welche aktuellen Pro-bleme gibt es? Diese Informationen sind wichtig – viel entscheidender ist oft aber das implizite Wissen, jenes, das man

kommen, noch bevor der Tagebau gesümpft wird, und wir sind die Letzten, die das Licht ausmachen.“

Dass Nachfolger das Geschäft seit Jahren kennen, ist heute im Berufsalltag die Ausnahme. Zeit und Ressourcen in

Unternehmen werden in unserer Zeit immer knapper, die Fluktuation steigt – und Aufgaben müssen häufiger neu ver-teilt werden. Wissensmanagement ist daher ein großes Thema, auch bei RWE Power. Neben den Triadengesprächen bieten die Personalentwickler weitere Werkzeuge an, arbeiten mit ganzen Teams und virtuellen Sharepoints, in denen Informationen zu Projekten digi-tal hinterlegt und gemeinsam bearbei-tet werden. Stock: „Die Erfahrung der

nicht ans schwarze Brett hängen würde: Über viele Jahre hat Elke Henkel ihr Netz-werk ausgebaut und Kontakte geknüpft. Sie weiß, wen sie anrufen muss, und sie weiß auch, in welchem Tonfall. „Unsere Abteilung Wasserwirtschaft bewegt

sich in einem großen Spannungsfeld zwischen den Leuten vor Ort und den Behörden“, erklärt Klauder. „Schließlich sind wir die ersten, die irgendwo hin-

»Es war eine schöne Zeit auf meiner Scholle. Nun ist es jedoch so weit, dieses Stückchen Erde an meine Nachfolgerin abzugeben.«

Elke Henkel, Geologin bei RWE Power

Wissenstransfer bedeutet mehr als reine Arbeitsplatzübergabe. Es geht um Kontakte,

Ansprechpartner, die Akzeptanz vor Ort.

»Wir sind die Ersten, die irgendwo hinkommen, bevor der Tagebau gesümpft wird, und wir sind die Letzten, die das Licht ausmachen.«

Dr. Wiebke Klauder, Bauingenieurin bei RWE Power

hier: Nr. 3/2013 9

Arbeitswelt

Kollegen ist ein immens wichtiges Gut, das wir im Unternehmen bewahren und anderen Kollegen gezielt zur Verfügung stellen wollen.“

Die Arbeitswelt hat sich in den ver-gangenen Jahren stark verändert, das gilt für viele Branchen. Unternehmen müssen heutzutage in der Lage sein, auf

„Zahlen sinken, die Qualität nicht“Der konventionelle strommarkt steht unter enormem Druck, die Preise an den Großhandelsmärkten fallen, etliche Kraftwerke lassen sich nicht mehr wirtschaftlich betreiben. wie wirkt sich die schwierige wirt-schaftliche situation auf die Ausbil-dung bei rwe Power aus? Die „hier:“ sprach mit Ausbildungsleiter roger ringel.

Herr Ringel, werden die Azubis, die in diesem Sommer gestartet sind, bei RWE Power in Ruhestand gehen?ringel: 20, 30 oder sogar 40 Jahre in einem Unternehmen – das wird es in Zukunft wohl nur noch selten geben. Auf dem Arbeitsmarkt bieten sich nach wie vor gute Chancen und Perspektiven für junge Leute, wichtige Vorausset-zung ist dabei jedoch auch bei RWE Mobilität. Mechatroniker, die im rheini-schen Revier ausgebildet wurden, könnten zukünftig etwa auch in Windparks in der Nordsee ein-gesetzt werden.

Die Branche steckt in einer tiefen Krise. Wie wirkt sich die

Hilfe-Kurse oder Fahrsicherheitstrainings ste hen auf dem Plan. Nicht zu verges-sen unsere Einstiegsqualifizierungsmaß-nahme „Ich pack‘ das!“ für junge Men-schen, die keinen Ausbildungsplatz gefunden haben. Mehr als 80 Prozent der Teilnehmer konnten in den letzten Jahren in eine Ausbildung vermittelt werden.

angespannte Situation auf die Ausbil-dung aus?Es ist unser Prinzip, über Bedarf auszu-bilden, um möglichst vielen Menschen eine Grundlage für den Start ins Berufs-leben zu bieten. Allein bei RWE Power haben wir 900 Auszubildende, rund 660 davon im rheinischen Revier. In diesem Sommer werden etwa 250 junge Men-schen ihre Ausbildung bei uns begin-nen. Gleichzeitig ist unser Unternehmen aber in einer extrem schwierigen Situa-tion und muss Kosten senken. Trotzdem möchten wir unserer sozialen Verant-wortung weiterhin gerecht werden. Das wird ein schwieriger Spagat.

Die Qualität soll darunter nicht leiden. „Mehr als nur Ausbildung“ bieten Sie jungen Leuten. Was meint der Slogan?In den letzten Jahren hatten wir immer

eine Abschlussquote von knapp 100 Prozent. Außer der

Qualität der Ausbildung sind für uns weitere Bestandteile selbst-verständlich: Team-wochen, Austausch-

programme, Erste-

www.rwe.com/ausbildung. infos auf www.facebook.com/rwepowerausbil-dung oder unter 0221/4 80 14 44.

kurzfristige Ereignisse schnell zu reagieren. Nur so bleiben sie konkur-renzfähig. Deswegen brauchen sie Arbeitnehmer, die flexibel sind,

zusätzliche Aufgaben bewältigen, sich fortbilden, bereit sind, von Kolle-gen zu lernen und dem steigenden Druck standzuhalten – eine Entwick-

lung, die man in vielen Teilen der Gesell-schaft beobachten kann.

Diese neuen Anforderungen gelten nicht nur in kaufmännischen Bereichen, sondern auch „an der Schippe“, wie Ste-fan Steins Erfahrung aus dem Tagebau zeigt.

Know-how aus dem Tagebau ist im Technikzentrum gefragtGarzweiler, seit über 25 Jahren. Stefan Stein hat sein komplettes bisheriges Berufsleben im Tagebau verbracht, Tag für Tag Getriebe, Bandtrommeln und andere Bauteile auseinanderge -schraubt, die Einzelteile repariert oder erneuert und anschließend wieder

»Ich gebe den Kollegen eine Struktur vor, an der sie sich entlanghangeln können und dokumentiere gleichzeitig ihre Erzählungen.«

Wilhelm Stock, Personalentwickler bei RWE Power

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ausbilDuNg

2014:Jetzt informieren

und

bewerben!

Roger Ringel (Mitte) verantwortet die Ausbildung im rheinischen Braunkoh-lenrevier.

Das NachbarschaftsMagaziN voN rWE PoWEr10

zusammenmontiert. Die Demontage der richtig schweren Maschinen, damit kennt sich der gelernte Schlosser aus wie kaum ein anderer in Garzweiler. Erfahrene Mitarbeiter wie Stefan Stein sind von unschätzbarem Wert für jedes Unternehmen. Umso wertvoller sind sie, wenn sie ihr Wissen an die nachfolgende Generation weitergeben – selbst wenn das bedeutet, über den Tagebaurand hinauszublicken.

Stefan Stein ließ sich darauf ein: fremde Kollegen, fremdes Terrain. Als im Technikzentrum Frechen Not am Mann war, schickte ihn sein Chef, Kristijan Mad-zar, zu einem sechswöchigen Spezial-auftrag: „Dick gefüllte Auftragsbücher,

gleichzeitig sehr viele junge, zum Teil noch nicht so erfahrene Kollegen. In die-ser Situation wollten wir den Frechener Kollegen weiterhelfen“, berichtet Madzar. „Stefan Stein war dafür genau der richtige Mann. Mit seiner aufgeschlossenen Art kommt er gut bei den jungen Leuten an.“

In der Ausbildung, so Madzar, lerne man zwar viel Theorie und auch die Grundlagen des Handwerks – einen Facharbeiter mit nur einem Jahr Berufs-

erfahrung würde er dennoch nicht alleine an eine Bandtrommel lassen. „Demontagen sind sehr anspruchsvoll, weil wir die Einzelteile der Maschinen hinterher nicht wegwerfen, sondern nach Möglichkeit weiterverwenden

möchten. Wegen der hohen Komplexi-tät der Bauteile ist es schwierig, sie fach-gerecht auseinanderzunehmen, ohne Einzelteile zu beschädigen. Vielfach kommen komplizierte Montagehilfen zum Einsatz.“ Deshalb arbeiten in der Werkstatt immer ältere und jüngere Kol-legen zusammen an einem Bauteil. Manchmal trennen sie 30 Jahre. Also stehen die älteren Kollegen in der Pflicht, ihr Wissen „on the job“ an die Jüngeren weiterzugeben.

Viel öfter als früher, glaubt Madzar, trauen sich die jungen Facharbeiter aber, ihre eigenen Ideen in die Arbeits-prozesse einzubringen. Mitdenken ist ausdrücklich erwünscht – gerade auch, wenn das bedeutet, den Älteren die Augen für neue Wege zu öffnen. „Das haben wir schon immer so gemacht“ ist schließlich keine zufriedenstellende Begründung. Madzar ist überzeugt: „Am Ende ist die richtige Mischung aus Erfah-rung und frischem Wind das Erfolgsre-zept – und sie sorgt für Kontinuität und fortlaufende Verbesserung.“

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rubriK

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»Ich gebe meine Erfahrungen sehr gerne an die jungen Kollegen weiter. Zudem hält mich der Umgang mit ihnen fit. Einige könnten vom Alter her meine Kinder sein.«

Stefan Stein, RWE Power

Erfahrung trifft auf Ideen: die RWE Power-Mitarbeiter Andreas Winter, David Jürgens, Stefan Stein und Dario Kind im Technik- zentrum Frechen (v. l.).

11 hier: Nr. 3/2013

Dr. Christian Feldhaus ist Leiter der Arbeitsmedizin im RWE Konzern.

„Menschen brauchen Orientierung“Höher, schneller, weiter: Die Art, wie wir arbeiten, verändert sich in Zei-ten der Globalisierung mit immer größerer Geschwindigkeit. wie kön-nen unternehmen und Mitarbeiter mit den neuen Herausforderungen unserer Zeit am besten umgehen? eine Frage, die Dr. Christian Feld-haus als leiter der Arbeitsmedizin und des betrieblichen Gesundheits-managements im rwe Konzern tag-täglich beschäftigt.

„Die erschöpfte Arbeitswelt“ heißt ein aktuelles Papier der Bertelsmann Stif-tung. Darin wird der Fall eines Automo-bilherstellers vorgestellt, in dessen Belegschaft völlig gesunde Mitarbeiter mit nur 30 Prozent klar in der Minder-heit sind. 44 Prozent leiden gar an einer chronischen Krankheit. Ist das der Normalfall in deutschen Unternehmen?Dr. Feldhaus: Der Normalfall vielleicht nicht. Aber diese Zahlen belegen die Auswirkungen des demografischen Wandels in deutschen Unternehmen. Wir haben immer mehr ältere Mitarbei-ter, da ist die Zunahme von chroni-schen Krankheiten normal. Das ist auch bei RWE Power Fakt.

Führungskräfte mit gezielten Maßnah-men dabei zu unterstützen, dem Stress entgegenzuwirken. Die Strategie, mit Herausforderungen umzugehen und Entspannung zu finden, kann dabei bei jedem Menschen anders aussehen.

Der konventionellen Stromerzeugung geht es nicht mehr so gut. Vermutlich hat das auch Auswirkungen auf die Mitarbeiter?Das ist ganz sicher so. Neben der ganz existenziellen Angst um den eigenen Job geht es auch um eine weitere Ebene: Die Identifikation mit der Arbeit. Wir haben Kraftwerke, die nur noch selten Strom produzieren, weil der Börsenpreis so niedrig ist und die erneuerbaren Ener-gien mit Einspeisevorrang produzieren. Diese Entwicklung geht nicht spurlos an den Mitarbeitern vorbei, es macht etwas mit ihnen: Ihre Arbeit, die gesellschaft-lich anerkannt und wichtig für die ganze Volkswirtschaft ist, wird nun nur noch zeitweise gebraucht und von Teilen der Öffentlichkeit gar verteufelt. Das stellt eine ganze Lebensleistung infrage. RWE Power steht zu ihren Leuten und hilft, wo sie kann. Aber manche Dinge hat man nicht in der eigenen Hand.

Eine Strategie von Unternehmen könnte es also sein, noch mehr auf die Gesundheitsvorsorge ihrer Mitarbeiter zu achten – nach dem Motto „Wie ver-walte ich meinen Stress besser“?Stress ist per se nichts Schlechtes. Posi-tiver Stress ist letztlich unser Antrieb, uns weiterzuentwickeln. Aber: Das Ver-hältnis zwischen An- und Entspannung muss stimmen. Für Unternehmen ist es deshalb sehr wichtig, Mitarbeiter und

Arbeitswelt

Ideal: Menschen, die im Job Anerken-nung bekommen, sind weniger anfäl-lig für stressbedingte Krankheiten.

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hier: im nordrevier

Das NachbarschaftsMagaziN voN rWE PoWEr

Garzweiler. Schaufelradbagger 284 bekommt zurzeit ein neues Hauptlager, das größte Gewerk eines zwei Jahre vorbereiteten Reparaturprogramms. Mit 40 zum zweiten Mal eine neue Hüfte? Ja, das muss wohl sein, wenn man von Kindheit an so hart gearbeitet hat wie der 284 auf dem Hauptkohleflöz des Tagebaus Garzweiler. Auf dem 18 Meter breiten, verschlissenen Kranz ruht der 3.200 Tonnen schwere Oberbau des Stahlriesen. Trotz dieser riesi-gen Maße bleibt bei manchen Arbeiten nur wenig Raum. Deshalb wurden diese Montagearbeiten in einem Modell simuliert, sodass unter anderem eine Personenbergung trainiert werden konnte.

Spende für kinderheim Garzweiler. Eine Spur der Verwüstung hinterließ das Hochwasser im Juni in den betroffenen Gebieten im Süden und Osten Deutsch-lands. Die Bilder ließen auch die Verantwortlichen im Tagebau Garzweiler nicht kalt. Deshalb sammelte RWE Power beim traditio-nellen Tscherperfrühstück Ende Juni 350 Euro. Das Unternehmen verdoppelte den Betrag, und so kamen 700 Euro für ein zerstörtes Kinder- und Jugendheim in Markkleeberg nahe Leipzig zusammen. Das Geld wird für den Wiederaufbau des Spielplatzes genutzt. RWE Power übergab die Spende an den Hilfsfonds der enviaM, einem mit-teldeutschen Energieunternehmen. Lutz Kunde, Leiter des Tagebaus Garzweiler: „Wir sind beruflich und persönlich eng mit den Bergleu-ten in Mittel- und Ostdeutschland verbunden. Da war es für uns keine Frage, dass wir schnell helfen. Das Tscherperfrühstück war der pas-sende Anlass.“ Zu dem Frühschop-pen laden Betriebsrat und -leitung des Tagebaus regelmäßig Vertreter von Politik, Behörden, Kommunen und Wirtschaft sowie Betroffene ein, um über aktuelle Themen im rheini-schen Revier zu diskutieren.

eine neue Hüfte in GröSSe XXL

frühstücksbox für i-dötzcHen erkelenz. Über ein Geschenk von RWE Power freuten sich 75 I-Dötzchen an ihrem ersten Schultag an der Franziskus-

Schule in Erkelenz. Bürgermeister Peter Jansen, Schulleiterin Hedwig Michalski und Dr. Mar-

kus Kosma vom Tagebau Garzweiler überreichten jedem frisch einge-

schulten Kind eine Frühstücks-dose. „Vernünftige Ernährung ist wichtig für die Entwicklung des

Kindes. Die Frühstücksbox ist sicher eine kleine Denkstütze, dies bei unse-

ren kleinsten Bürgerinnen und Bürgern nicht zu vergessen“, so Bürgermeister Jansen. Schullei-

terin Michalski: „Wir freuen uns mit den Kindern über die Frühstücksbox. Eine ausgewogene Ernährung ist für die Kleinen besonders wichtig.“ Markus Kosma erklärte den Kleinen mit einem Quiz, wofür auch im Schulalltag Energie benötigt wird. Neben Schreibutensilien enthält die Box eine Broschüre mit Energieabenteuern, Bewegungsspielen und Energie-Wissen sowie ein faltbares Frisbee. info: Auf www.3malE.de können Kinder Energie entdecken,

erforschen und erleben.

GKG Grielächer Blau Weiss orKen e. v.

»Karneval steht für Frohsinn, Tradition, Gemeinschaft und Zusam-menhalt. Er führt auf humoristische Art die Menschen zusam-men und hilft, Unterschiede zu überwinden. Ganz nach der Devise ‚Jeder Jeck is anders‘. Deshalb nimmt der Karneval für die Mitglieder unseres Vereins auch einen ganz beson-deren Stellenwert ein.« Michael Büttgenbach, Geschäftsführer

GeGründet: 1948 mitGlieder: 85 motto der ses-sion 2013: „Et Lääve wör halv so schwer, wenn emmer Fas-telovend wör.“ Besonderes: Der GKG Grielächer Blau Weiß Orken e. V. pflegt eine Partnerschaft mit dem Karnevalsverein „Var-kenskoppen“ im belgischen Zaventem und nimmt auch am dortigen Umzug teil. info: www.orken.deFo

tos:

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termine

französischer marKterkelenz. Savoir vivre im Nordrevier:

Vom 25. bis 27. Oktober lädt der Fran-

zösische Markt in Erkelenz seine Besu-

cher dazu ein,

sich auf die

Reise in unser

Nachbarland zu

begeben. Händ-

ler aus Frank-

reich kredenzen

Crémant und französische Wurstspezia-

litäten, provenzalisches Landbrot und

Crêpes.

www.erkelenz.de (Den Veranstal-

tungskalender finden Sie unter der

Rubrik „Tourismus & Kultur“.)

Kunst und KaBarettGrevenbroich. Was fand Rubens

eigentlich an dicken Frauen? Kabarettist

Jürgen Becker kennt die Antwort – und

viele weitere auf kuriose Fragen der

Kunstge-

schichte. Er

beantwortet sie

in seinem Pro-

gramm „Der

Künstler ist

anwesend“ am

5. Oktober im Pascal-Gymnasium in Gre-

venbroich. Beginn ist um 20 Uhr, der

Eintritt kostet 20 Euro.

www.juergen-becker-kabarettist.de

Wenn dat rosi KlinGelt …Jüchen. … machen Sie am besten die

Tür auf! Ansonsten verpassen Sie, wie

die sympathische Ruhrpott-Perle

unmissverständlich klarmacht, wo bei

ihr der Hammer hängt. Dat Rosi alias

Sabine Wiegard

nimmt wieder

kein Blatt vor

den Mund und

Politiker, Volks-

musiker, Hunde-

schüler und

Wellnessoasen auf die Schippe. Kaba-

rett vom Feinsten! Eintritt: 15 Euro.

Wann: 10. Oktober, ab 20 Uhr im Forum

Realschule Jüchen.

www.sabine-wiegand.de

hier: Nr. 3/2013

Jeder Hof zeigte seine Schwerpunkte, von Getreide, Gemüse und Kartoffeln über Milchvieh bis hin zu Pferden. Mit der Höfetour möchte die Kreisbauernschaft den Bürgern Einblicke in die moderne Landwirtschaft geben. „Nicht auf Hochglanz po-liert – die Leute sollen sehen, wie der Alltag auf dem Hof aussieht“, berichtet Mitor-ganisatorin Bettina Pflipsen vom elterlichen Milchvieh- und Ackerbaubetrieb Pflip-sen. Das große Interesse der Besucher machte die Entscheidung leicht: Im nächsten Jahr soll wieder eine Tour stattfinden, bei der es auf einer neuen Route weitere Bau-ernhöfe zu entdecken gibt.

einblicke in die LandwirtScHaft

vorbei an Burgen aus strohballen, his-torischen traktoren und modernen milchviehbetrieben: über 5.000 Besu-cher aus der region schwangen sich im Juni zu einer höfetour aufs rad, um auf einer strecke von 20 Kilometern fünf landwirtschaftliche Betriebe rund um mönchengladbach-rheindahlen zu erkunden. rWe unterstützt die höfetour über seine initiative rWe aktiv vor ort.

MElDEN siE

sich bEi uNs! Wir stellen

lokale Vereine und

Projekte Vor:

[email protected]

für die reGion

14 Das NachbarschaftsMagaziN voN rWE PoWEr

Sümpfung. Um Braunkohle im Tagebau fördern zu können, muss das Grundwasser groß­flächig abgesenkt werden. Über das daraus resultierende Wassermanagement informierten sich Ende Juni Teilnehmer aus Politik, Verwaltung, Verbänden und weitere Sachverständige.

und 550 Millionen Kubikmeter Wasser sümpft RWE Power pro Jahr, pumpt es also aus dem Erd­

reich ab, um die drei Tagebaue trocken zu halten. Die Brunnen im Revier sind das einzige sichtbare Zeichen dieser Mam­mutaufgabe. Im Hintergrund arbeiten rund 630 Mitarbeiter von RWE Power plus zahlreiche Kollegen von Partnerfirmen. Im Untergrund transportiert ein Leitungs­netz das entnommene Wasser: Etwa 70 Millionen Kubikmeter werden aufbe­reitet, als sogenanntes Ökowasser sen­siblen Feuchtgebieten wieder zugeführt und stabilisieren dort den Wasserspiegel. 40 Millionen Kubikmeter werden als Trink­wasser aufbereitet, 280 Millionen Kubik­meter in Bäche und Flüsse eingeleitet,

WasserWirtschaft im RevieR

160 Millionen Kubikmeter finden als Brauchwasser in den Kraftwerken des Re­viers Verwendung.

Fachtagung fördert den Dialog in der RegionBei diesen Mengen ist klar, dass der Was­serhaushalt einer gesamten Region und damit auch zahlreiche Institutionen, Ge­meinden und Unternehmen im rheini­schen Revier berührt werden. Transpa­renz, Beteiligung und Kontrolle sind da­her oberstes Prinzip bei RWE Power: „Mit unserer Fachtagung wollten wir den Be­teiligten eine aktuelle und differenzierte Betrachtung des Spannungsfelds Was­serwirtschaft bieten und den Dialog zwi­schen den beteiligten Stellen fördern“,

Gehört zur Routine: Die Kollegen kontrollieren die Sickerbrunnen

im Naturpark Schwalm-Nette.

Informativ: Bei der Fachtagung zeigten die Referenten, wie das Grundwasser gesenkt wird und wohin es anschließend fließt.

15hier: Nr. 3/2013

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gRundwaSSeR-BeRaTung

HauSBauBeim Neubau eines Hauses ist es

äußerst wichtig, über den Grundwas­

serstand Bescheid zu wissen – das

gilt für Bauherren in ganz Deutsch­

land. Im rheinischen Revier kommt

ein besonderer Umstand hinzu, weil

der Grundwasserspiegel durch die

Tagebaue großflächig abgesenkt

wurde. Dies jedoch nur für eine

gewisse Zeit: Wenn der aktive Braun­

kohlenabbau endet, wird das Grund­

wasser in den folgenden Jahrzehnten

in der Regel wieder auf das natürliche

Niveau ansteigen. Für Bauherren im

Revier geben die Experten des Erft­

verbands umfangreiche Auskünfte

über höchste zu erwartende Grund­

wasserstände, um Gebäudeschäden

zu vermeiden, und beraten bei der

Planung von Bauvorhaben.

inFO: www.erftverband.de/service/grundwasserstaende Telefon: 02271/88-1296

sagt Dr. Lars Kulik, Leiter Braunkohlen­planung bei RWE Power.

Komplexes Wassermanage-ment überwacht die TagebaueÜber die vergangenen Jahrzehnte haben sich die Anforderungen und Ansprüche an die Wasserwirtschaft in Bergbauge­bieten stark verändert. Aus dem reinen Trockenhalten der Tagebaue und dem Ableiten des Sümpfungswassers wurde ein komplexes Wassermanagement. Bei­spiel Feuchtgebiete: Um diese sensiblen Ökosysteme vor den Auswirkungen der tagebaubedingten Grundwasserabsen­kung zu schützen, wird nicht einfach kontinuierlich Wasser versickert. „Wir ha­ben mithilfe von hunderten Messstellen ein sehr umfangreiches System zur Über­wachung des Grundwasserstandes ins­talliert. Dank eines weitverzweigten Lei­tungsnetzes ist es möglich, schnell und effizient Wasser an die benötigten Stel­len zu transportieren und einzuleiten“, sagt Professor Christian Forkel, Leiter Wasserwirtschaft bei RWE Power. Dabei wird zwischen einer natürlichen und ei­ner durch den Menschen verursachten Absenkung unterschieden. Wenn es bei­spielsweise lange Zeit nicht regnet und

Erste Bohrungen geben Auskunft über die Erdschichten, dann wird das Grundwasser mithilfe von Brunnen abgesenkt.

der Grundwasserstand in anderen Gebie­ten sinkt, passt die Wasserwirtschaft den Zufluss in den versorgten Gebieten an. „Wir betreiben also keine Steuerung von Ökosystemen, sondern gleichen le­diglich den Bergbaueinfluss aus.“

Während die Fachtagung einen all­gemeinen Überblick über die Maßnah ­men von RWE Power gab, die Auswirkun­gen der Grundwasserabsenkung auf Na­tur, Mensch und Wirtschaft so gering wie möglich zu halten, besteht im Arbeitsalltag eine stetige und fachlich intensive Zusam­menarbeit mit Behörden. Forkel: „Über ein sogenanntes Monitoring beobachten, be­urteilen und steuern wir zusammen mit den Partnern unsere Maßnahmen der Was­serwirtschaft“. Der Monitoring Prozess wird vom Umweltministerium gemeinsam mit den Bezirksregierungen geleitet, be­teiligt sind neben RWE Power rund 50 wei­tere Organisationen aus Kreisen, Städten und Gemeinden sowie auch Wasser­, Landwirtschafts­ und Naturschutzverbän­den. „So ist maximale Transparenz bei Be­rücksichtigung aller Interessen gewähr­leistet. Das System funktioniert.“

inFO: Broschüre „Wasserwirtschaft“ zum Download unter: www.rwe.com/nachbarschaft

eutsche Eigenheimbesitzer sind im Dämmfieber – überall im Land werden derzeit Gebäude energe-

tisch saniert. Doch Dämmung ist nicht gleich Dämmung: Es gibt viele Wege, den Energieverbrauch im Haus zu sen-ken. Das ist zu beachten, wenn die Wärme im Haus bleiben soll:

Check: Bevor Hausbesitzer loslegen, sollten sie sich informieren, welche Däm-mung für sie die beste ist. RWE bietet ei-nen kostenlosen Dämmungs-Check an.

SERVICE

16 Das NachbarschaftsMagaziN voN rWE PoWEr

EigEnhEim. Die richtige Wärmedämmung sorgt für mehr Wohnkomfort und schont Umwelt sowie Geldbeutel. Bis zu 70 Prozent der Energiekosten lassen sich sparen. Beratung, Umset-zung, Service: RWE bietet seinen Kunden ein Rundum-sorglos-Paket in Sachen Dämmung.

raumfrei eingeblasen. Ein Baugerüst ist dafür in der Regel nicht notwendig, der Garten bleibt somit unbeschädigt.

Dämmung: Das Dämmen der Außenwände ist oft nur der erste Schritt. Wärme kann auch über das Dach oder den Keller nach außen gelangen. Um das zu verhin-dern, sollten Dachgeschosse und Kellerdecken ebenfalls gedämmt werden. Rund

40 Prozent der Wärmeverluste können so vermieden werden.

Heizung: Wer bei der energetischen Sa-nierung des Hauses zuerst dämmt und im zweiten Schritt die Heizung aus-tauscht, kann die Heizanlage wesentlich kleiner dimensionieren und somit Kosten sparen. Bei der Wahl der Heizung lohnt es sich auch, über die Anschaffung eines stromgeführten Heizsystems nachzu-denken. Strombetriebene Wärmepum-pen sind schon heute eine attraktive Al-ternative zu bewährten Heizungen mit Brennwert-Technik. Aufgrund höherer Effizienzauflagen werden sie künftig vor allem in neuen Einfamilienhäusern eine immer größere Rolle spielen.

Materialien: Vom Altglas bis zur Schaf-wolle – Dämmstoffe werden aus völlig unterschiedlichen Werkstoffen herge-stellt. Dabei eignet sich nicht jeder Dämmstoff, es gibt etwa Filz, Platten oder Schüttun-gen, für jeden Einsatzzweck. Für Dämmstoffe gelten euro-päisch abgestimmte Nor-men. RWE unterstützt seine Kunden bei der Auswahl des richtigen Materials.

Kostenersparnis: Die Dämmung eines Hauses macht die Besitzer unabhängiger vom Energiepreis. Der Energieverbrauch wird durch niedrigere Wärmeverluste ge-senkt: Rund drei Viertel des Energiever-brauchs im Gebäudebestand gehen auf die Heizung zurück – hier schlummert ein großes Einsparpotenzial. Die RWE-Kom-fortdämmung schützt zudem die vorhan-dene Bausubstanz und damit den Wert der Gebäude.

Bauarbeiten: Bei der RWE-Komfortdäm-mung sind Profis am Werk, die schnell und sauber arbeiten. Durch qualifizierte Handwerker wird etwa bei der Kerndäm-mung der Außenwand das Dämmmate-rial in das zweischalige Mauerwerk hohl-

Das GelD in ihrEn WändEn

rWE Zukunftshaus

gutEs BEispiElWas in Einfamilienhäusern in Sachen

Energieeffizienz heute schon möglich

ist, kann man im „RWE Zukunftshaus“

sehen. Dieses Haus aus den 60er-Jah-

ren hat RWE gemeinsam mit Indus-

triepartnern im Rahmen des Projek-

tes „InnovationCity Ruhr“ in Bottrop

zum Plus-Energiehaus saniert.

INFO: www.zukunftshaus.org oder

www.energiewelt.de.

POwER-MIxFo

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Ein wichtiger Schritt für das Projekt BoAplus: Der Regionalrat Köln hat Anfang Juli beschlossen, den Regionalplan zu ändern und eine bislang landwirtschaftlich genutzte Fläche von rund 23 Hektar für das Kraftwerksvorhaben am Standort Niederaußem freizugeben. RWE Power ist zuversichtlich, dass die weiteren Ge-nehmigungsverfahren bis Ende 2014 abgeschlossen werden

können. Eine finale Bauentscheidung jedoch wird das Unterneh-men erst treffen, wenn rechtssichere Genehmigungen vorliegen und die Wirtschaftlichkeit gegeben ist. Der geplante neue Kraft-werksblock mit einer Leistung von 1.100 MW und einem Wir-kungsgrad von 45 Prozent soll ein flexibler, effizienter und um-weltfreundlicher Partner der erneuerbaren Energien werden.

ÄnDerunG Des reGionalplans für Boaplus

nEuBau dEr a 44 Geht voranGarzweiler. Kipplaster liefern im Minuten-takt neuen Kies an. Dann werden die lee-ren Lkw mit Aushub beladen, den sie in den Tagebau fahren. Die Erdarbeiten für die neue Autobahn 44 laufen auf Hochtou-ren. Sie entsteht auf einer Länge von etwa 10 Kilometern zwischen den Knotenpunk-ten Jackerath und Holz. In Blickweite zur Autobahnbaustelle holen die Schaufelrad-bagger Braunkohle aus dem Tagebau Garz-weiler. „Dieser neue Autobahnabschnitt ist etwas ganz Besonderes. Hier bauen wir schon, obwohl noch ein 190 Meter tie-fes Loch vor uns liegt“, sagt der Leiter Ver-kehrsbau bei RWE Power, Karsten Waschke.

Autobahnbau und Rekultivie-rung laufen Hand in HandBis 2017 soll das neue Stück der A 44n fertig sein. Und das, obwohl der Tagebau entlang der Trasse noch nicht komplett verfüllt ist. „Hier verzahnen sich Tagebau und Autobahnbau auf engstem Raum.“ Die aufeinander abgestimmten Bergbau- und Bauplanungen für das Projekt laufen seit 1995, damals wurde der Tagebau Garzweiler II genehmigt. Schon frühzei-tig wurde die spätere Trasse festgelegt. Als der Tagebau die Autobahn 2006 er-reichte, wurde sie zwischen Jackerath und Holz stillgelegt und abgerissen. Die parallel verlaufende, sechsspurig ausge-baute A 61 nimmt den Verkehr auf. Mit

dem Spatenstich unmittelbar am neu zu bauenden Kreuz Jackerath im Mai 2012 hat der Neubau der A 44 begonnen.

Es entsteht nur einige hundert Meter südlich vom bestehenden Dreieck Jacke-rath. Später kreuzen sich hier die A 44 und A 61. Die neue Trasse wird bereits angelegt. „Für die Autobahn wurde die

Rekultivierung bestimmter Abschnitte vorgezogen“, sagt Projektleiter Axel Rit-ter. So wächst die Autobahn in den Tage-bau hinein. Später werden sich noch öst-lich und westlich offene Tagebauberei-che befinden. Ein spezielles Verfahren sorgt dafür, dass die Autobahn standsi-cher ist. Waschke: „Direkt unterhalb des

Straßenbelags sind die Anforderungen besonders streng. Hier darf nur bester Bergkies aufgeschüttet werden.“ So ent-steht ein besonders tragfähiger Unter-grund. Mögliche Setzungen werden mi-nimiert. 350 Messpunkte entlang der Au-tobahn prüfen schon jetzt die Stabilität.

Umbau bei laufendem Verkehr: Erfahrung zahlt sich ausDie Planer haben mit Straßenbau auf ver-kipptem Land viel Erfahrung: In den 90ern stellten sie die A 540 zwischen Gustorf und Jüchen wieder her. Seither waren keinerlei Nachbesserungen nötig.

Das Projekt A 44n kostet mehr als 100 Millionen Euro. RWE Power hat die Planung übernommen und das Genehmi-gungsverfahren begleitet. Bauherr ist der Landesbetrieb Straßen NRW. Zum Gesamtprojekt gehört auch der sechs-spurige Ausbau der A 46 zwischen Holz und Wanlo. Ritter: „In wenigen Wochen beginnen wir bei Hochneukirch mit Lärm-schutzmaßnahmen“. Der Umbau ge-schieht unter laufendem Verkehr. 2017 soll alles fertig sein, wenn die Schaufel-radbagger an der A 61 stehen. Bis 2035 verschwindet der Abschnitt Jackerath-Wanlo für ein paar Jahre von der Land-karte. Und dann? Folgt das nächste große Straßenbauprojekt . . .

„Wir bewegen Autobahnen“, umschreiben Projektleiter Axel Ritter (l.) und Karsten Waschke (Leiter Verkehrsbau) ihre Aufgabe.

INFO: www.strassen.nrw.de

UNTER DER LUPE

18 Das NachbarschaftsMagaziN voN rWE PoWEr

power-mix

Börsenpreis. Für Strom gibt es einen Großhandelsmarkt, die europäische Strombörse EEX. Angebot und Nachfrage bestimmen, wie viel Euro eine Megawatt-stunde zu welchem Zeitpunkt kostet. Durch den Ausbau der erneuerbaren Ener-gien steht immer öfter mehr Strom zur Verfügung als nötig – das Angebot über-steigt die Nachfrage. Deshalb sinken die

Großhandelspreise seit Längerem. Da-durch reduzieren sich die Gewinne der Kraftwerksbetreiber – bei RWE Power etwa zuletzt um 62 Prozent. Verbraucherpreis. Wie überall ist auch beim Strom Einkaufs- nicht gleich Ver-kaufspreis. Neben Margen für Erzeugung und Vertrieb kommen Netzkosten und die stark gestiegenen gesetzlichen Umlagen

zur Förderung von Kraft-Wärme-Kopplung und dem Ausbau der Erneuerbaren hinzu. Wer einen Windpark baut oder Solaranla-gen installiert, erhält eine auf Jahre garan-tierte Einspeisevergütung aus dem Geld-beutel aller Stromkunden. Am Ende kom-men noch die Strom- und Umsatzsteuern auf die Rechnung. Daher steigen die Ver-braucherpreise für Strom seit Längerem.

dEr PrEis für strom sinkt. dEshaLb mErkEn vErbraUchEr davon nichts:

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energie. Ein Gebirge steiler Zacken veranschaulicht das nervöse Auf und Ab in der Stromerzeugung: Es zeigt, wie viel Strom im Juni aus welcher Energiequelle kam. Weil Strom nicht im großen Stil bevorratet werden kann, müssen die verschiedenen Kraftwerke immer so viel produzieren wie benötigt wird. Mal braucht Deutschland viel, mal wenig Strom. Für die Betreiber des Stromnetzes ist es schwierig, die Balance zu halten. Der Verbraucher merkt davon nichts. Er kann sich darauf verlassen, jeder-zeit und überall die benötigte Energie zu bekommen. So funktioniert das System:

SolaranlagenWindkraftKonventionell (Braun- und Stein-kohle, Erdgas, Kernkraft)

Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So Mo Di Mi Do Fr Sa So 03. 04. 05. 06. 07. 08. 09. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30.

montag bis Freitag,

24. bis 28. Juni:

Eine normale Arbeitswoche, der Strom-bedarf ist hoch. Die Erneuerbaren liefern

kräftig, doch allein stellen sie die Versorgung nicht sicher. Zudem gibt es weniger Solar-strom, weil das Wetter schlecht ist. Das ist aber kein Problem. Denn die konventionel-

len Kraftwerke passen ihre Leistung flexibel an und bilden die verläss-

liche Basis unserer Strom-versorgung.

Samstag/Sonntag

8./9. Juni:

Die Zacken sind deutlich kleiner als an den Tagen davor. Typisch. Das zeigt: Am Wochenende wird weniger Strom

verbraucht. Viel Strom kommt aus Solar-anlagen, spitzenmäßig natürlich um die

Mittagszeit. Weil die erneuerbaren Energien gesetzlich Vorfahrt im

Netz haben, drosseln die konventi-onellen Kraftwerke ihre

Leistung.

Samstag/Sonn-tag, 15./16. Juni:

Eine Woche später fahren die kon-ventionellen Kraftwerke dann ganz auf

Sparflamme runter. Denn an diesem ziem-lich sonnigen Wochenende weht zusätzlich

auch noch ein ordentlicher Wind – und auch der hat Vorrang im deutschen

Stromnetz. Jetzt decken die erneuerba-ren Energien zeitweise die Hälfte

des Strombedarfs in Deutschland.

iNFo: www.rwe.com/ so-entsteht-der-strompreis

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RWE Power-Vorstand Dr. Ulrich Hartmann: „Wir setzen alles daran, möglichst viele Kraft-werke am Laufen zu halten und möglichst viele Arbeitsplätze in der Region zu sichern.“

„Der Abwärtstrend verschärft sich“Harte Zeiten für die konventionelle ernergieerzeugung: Sonne und wind verdrängen die Kraftwerke aus dem markt, die sinkende Nachfrage nach konventionell erzeugtem Strom lässt die Börsenpreise fallen. Das hat Konsequenzen für die gesamte Branche. Dr. Ulrich Hartmann, Vor-standsmitglied bei rwe power, sprach mit der „hier:“ über die enor-men Herausforderungen, denen die energiekonzerne nun gegen-überstehen.

Herr Dr. Hartmann, die Energiekonzerne schwächeln. Wir lesen von Gewinnein-brüchen, Kraftwerksstilllegungen, Perso-nalabbau. Wird da nicht übertrieben? Hartmann: Leider nein. Die gesamte deutsche Stromerzeugung steckt in einer tiefen Krise, und damit auch RWE Power. Unser Halbjahresergebnis 2013 zeigt es: minus 62 Prozent. Und dieser Abwärts-trend wird sich weiter verschärfen.

Planen Sie Kraftwerksstilllegungen?Ja, auch wir werden Kraftwerkskapazitä-ten und Strombezugsverträge von über 4.000 Megawatt saisonal oder dauerhaft vom Netz nehmen. Das betrifft defizitäre Gas- und Steinkohlenblöcke. Aber auch einige Braunkohlenkraftwerke stehen unter verschärfter Beobachtung.

Aber die Braunkohle wird doch noch ge-braucht - ebenso Kernenergie und Was-serkraft ...Es ist zwar richtig, dass diese Kraftwerke ganz gut ausgelastet sind. Das heißt aber nicht, dass sie immer, wenn sie lau-fen, auch Geld verdienen. In der Braun-kohle etwa ist es schon heute so, dass die Erzeugung älterer Blöcke manchmal zwar benötigt wird, aber trotzdem nur ei-nen Teil der Vollkosten erwirtschaftet. Und auch die Erlöse in der Kernenergie und der Wasserkraft gehen zurück.

Woran liegt das? Wir verkaufen unsere Erzeugung zu Großhandelspreisen an der Leipziger Strombörse EEX. Dort sind die Preise enorm gefallen. Das wiederum hat mit

dem Ausbau der erneuerbaren Energien zu tun: Wenn viel Sonne und Wind da sind, verdrängen sie die konventionellen Anlagen aus dem Markt – und die Nach-frage nach Kraftwerksstrom und damit der Strompreis sinken.

Pech für Sie – aber vielleicht ein Licht-blick für uns Stromkunden? Im Strompreis, den wir als Otto-Normal-verbraucher bezahlen, sind neben den Großhandelspreisen und den Vertriebs-margen unter anderem auch Netzkosten, Stromsteuern und Umlagen zur Förde-rung erneuerbarer Energien enthalten. Und die steigen. Ich kann Ihnen nicht viel Hoffnung machen, dass die geschrumpf-ten Großhandelspreise das ausgleichen.

Wenn immer mehr Kraftwerke vom Netz gehen, müssen wir uns dann um eine stabile Stromversorgung sorgen? Die vorhandenen Kraftwerke konnten das System bisher stabil halten. Wir sind aber gerade in der Phase eines gewalti-gen Umbruchs. Immer mehr Kraftwerke sind Stilllegungskandidaten, weil sie –

wie beschrieben – nicht mehr kosten-deckend betrieben werden können. Andererseits werden diese Kraftwerke aber dringend gebraucht, wenn Sonne und Wind mal nicht verfügbar sind. Die-sen grundlegenden Widerspruch können wir als Unternehmen nicht auflösen. Da muss sich auch die Politik etwas einfallen lassen, erst recht, wenn demnächst auch noch weitere Kernkraftwerke per Gesetz vom Netz gehen.

Und was tun Sie derweil?Wir drehen an allen unseren Stellschrau-ben. Das bedeutet zum einen, unsere An-lagen noch flexibler genau dann einzu-setzen, wenn sie mangels Sonne und Wind besonders gefragt sind. Zum ande-ren gilt: Wo immer möglich, müssen wir sparen. Überwiegend geht es dabei um Sachkosten, dennoch werden wir auch nicht darum herumkommen, Personal ab-zubauen. Unser Ziel ist es, dies sozialver-träglich zu gestalten. Wir setzen alles da-ran, möglichst viele Kraftwerke am Lau-fen zu halten und damit möglichst viele Arbeitsplätze in der Region zu sichern.

Auf einem Bauernhof in Rheidt-Hü-chelhoven wuchs Werner Wahl auf. Schon als Kind liebte er es,

mit seinem Opa im Traktor auf die Felder rauszufahren. „Die Leidenschaft für Trak-toren wurde mir sozusagen in die Wiege gelegt“, sagt der heute 50-Jährige. Mitt-lerweile wohnt er mit Frau und Sohn in Oberaußem. „Meine Heimat bleibt aber Rheidt-Hüchelhoven.“

Und dort kommt er oft vorbei. Denn Wer-ner Wahl ist Vorsitzender der Traktor-freunde Rheidt-Hüchelhoven. Zunächst als lockerer Zusammenschluss gegrün-det, sind die Traktorfreunde heute ein eingetragener Verein mit derzeit 27 Mit-gliedern – allesamt „liebenswerte Chao-ten“, wie ihr Vorsitzender sie nennt. Die Mitglieder verbindet die Liebe zu alten Schätzchen: Traktoren und Landmaschi-

nen, von denen viele mehr als ein halbes Jahrhundert auf dem Buckel haben. „Uns geht es darum, die alte Technik wieder zum Leben zu erwecken“, erzählt Wahl und schwärmt: „Wenn der Auspuff röhrt und der Motor lostuckert – das ist Adre-nalin pur für mich.“

Die Trecker zu restaurieren kostet viel Zeit und Geld. Die Ersatzteile für die Oldtimer sind meist nur schwer zu be-

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PS-Hobby. Tuckert der Motor eines Oldtimer-Traktors los, dann ist Werner Wahl glücklich. Der 50-Jährige ist Vorsitzender der Traktorfreunde Rheidt-Hüchelhoven. Der Verein hat im August das erste Traktortreffen in Niederaußem organisiert – mit mehr als 300 restaurierten Treckern.

alte technikzu neuem lebenerwecken

Das NachbarschaftsMagaziN voN rWE PoWEr

hier: Nr. 3/2013

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kommen. „Was früher 50 Mark kostete, bekommt man heute meist nicht unter 350 Euro“, erklärt Wahl. Er selbst fährt einen FAHR D180H aus dem Jahr 1956. „Den habe ich einem guten Freund ab-gekauft. Der Traktor war ein ziemlicher Schrotthaufen.“ Zwei Jahre bastelte der

Links: Werner Wahl in seinem roten Trak-tor und Dietmar Henseler, zweiter Vorsit-zender der Traktorfreunde, auf Tour. Rechts: Traktortreffen in Niederaußem.

„Adrenalin pur“: Werner Wahl (unten) ist Vorsitzender der Traktor-

freunde Rheidt-Hüchelhoven.

inFo: www.traktorfreunde- rheidthuechelhoven.de

gelernte Elektriker an seinem „Altertüm-chen“ herum und beseitigte alle „Weh-wehchen“. Heute ist der Traktor sein ganzer Stolz. Und wenn man stolz auf et-was ist, will man es zeigen.

Regelmäßig unternehmen die Trak-torfreunde Ausfahrten. Im Korso geht es auf die Straße. „Das ist immer ein schö-nes Abenteuer“, erzählt Wahl. Zuletzt waren die Traktorfreunde an der Mosel – eine rund 200-Kilometer-Tour. Das kann dauern, denn die Gruppe fährt im-mer nur so schnell wie der Langsamste. Wahl lachend: „Wir hatten einen Trecker mit gerade einmal 12 Pferdestärken un-ter der Haube dabei.“

Die meisten Menschen, die der Traktor-Treck passiert, freuen sich: „Viele kom-men angelaufen und winken“, berichtet Wahl. Weniger erfreut ist dagegen manch eiliger Autofahrer, der durch die gemütlichen Landfahrzeuge ausge-

bremst wird: „Da sehen wir dann oft einen bestimmten Finger win-ken“, sagt Wahl und schmunzelt.

Weil sich dennoch viele für alte Traktoren und Landmaschinen interessieren, haben die Traktor-freunde ihre Schätze nun einem großen Publikum präsentiert: Im Au-gust organisierten sie das erste Trak-tortreffen in Rheidt-Hüchelhoven auf dem Gelände des RWE-Standorts Nie-deraußem, der den Verein unterstützt und das Treffen gemeinsam mit vielen kleineren Firmen und dem Theaterver-ein Frohsinn sponserte. Mehr als 300 Traktoren warteten herausgeputzt auf die Besucher. Ein Ziel des Treffens war es auch, neue Mitglieder zu finden: „Wir wollen uns vergrößern“, so Wahl. Ein ei-gener Traktor sei für eine Mitgliedschaft nicht nötig. Aber eines ganz bestimmt, sagt der Vorsitzende: „Man muss schon ein bisschen bekloppt sein“.

Traktorfreunde präsentierten ihre Schätze großem Publikum

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„Energie sparen“ lautete die Lösung des Preisrätsels der letzten „hier:“ (Ausgabe, 2/2013). Gewonnen haben Marlies Berger aus Elsorf (1. Preis, Weber-Gasgrill), Sieglinde Fuchs aus Erkelenz (2. Preis, Lumix Unterwasserkamera) und Marianne Andre aus Neuss (3. Preis, Salisbury Picknickkoffer).

Teilnahmeberechtigt an den Gewinnspielen in diesem Heft sind alle Personen, die das 18. Lebensjahr vollendet haben, die keine Mitarbeiter von ergo Kommunikation, nicht mit der Organisation der Gewinnspiele betraut oder mit solchen Personen verwandt sind. Die Namen der Gewinner werden in der nächsten Ausgabe dieses Magazins veröffentlicht. Zur Abwicklung der Preise erhält ergo die Kontaktdaten der Gewinner. Die Gewinne können von den Abbildungen abweichen. Der ordentliche Rechtsweg wird ausgeschlossen.

Senden Sie das Lösungswort sowie Ihren Namen und Ihre Anschrift an: [email protected] oder per Post an die RWE Power AG, Informationszentrum

Schloss Paffendorf, Burggasse, 50126 Bergheim. einsendeschluss ist der 31. Oktober 2013. Viel Glück!

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Götze,Idol

berufl.geprägterLebens-bereich

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Men-schen e.Alters-stufe

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ausblick

WeissWein darf nicht zu lange gären, da sonst Substanzen aus den Früchten gelöst werden, die den Wein verfärben oder den Geschmack verschlechtern. Er wird aus den hellen Trauben weißer oder roter Rebsorten gewonnen.

RotWein bekommt seine Färbung erst durch das Beimischen der Schalen und des Fruchtfleisches roter Trauben.

RoséWein wird aus blauen oder roten Trauben gewonnen und wie Weißwein hergestellt.

schaumWein basiert auf dem soge-nannten Grundwein, der einer zweiten Gärung unterzogen wird. So erhöht sich der Alkoholgehalt. Zudem wird der Wein mit Kohlenstoffdioxid angerei-

chert. Zu den Schaumweinen zählen Sekt oder Champagner.

PeRlWein weist weniger Kohlensäure-überdruck als Schaumwein auf. Seine Renaissance erlebte er seit den 1990er-Jahren durch den Prosecco.

eisWein gehört zu den hochwertigs-ten Weinen. Die Trauben werden gefro-ren geerntet. So bleibt die Fruchtsäure erhalten. Das Resultat: ein natursüßer und säurehaltiger Wein.

FedeRWeisseR ist ein noch gärender Rebensaft. Der süffig-fruchtige Wein wird in Flaschen mit luftdurchlässigem Deckel verkauft, damit das Kohlen-dioxid entweicht. Deshalb müssen die Flaschen aufrecht lagern.

WEIN. Die Traube ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Welt. Zu uns kam sie vor 2.000 Jahren mit den Römern. Rund 80.000 Winzer keltern in Deutschland heute verschie-denste Weinsorten. Was den Rot- vom Weißwein und den Schaum- vom Perlwein unterscheidet, erfahren Sie hier.

Passt PErfEkt:

Zwiebelkuchen und Federweißer

Rezept. 600 g Zwiebeln in Ringe schneiden. 200 g Speck würfeln. Öl erhitzen, Speck und Zwiebeln andünsten und mit 125 ml Wein ablöschen. 15 Minuten schmoren, beiseitestellen. 100 g geriebenen Käse mit 125 ml Sahne verrühren, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Für den Teig 400 g Mehl, etwas Zucker, Hefe und 10 Esslöffel Öl vermengen, auf dem gefetteten Blech ausrollen und einen Rand hochziehen. Teig mit wenig Paniermehl bestreuen, Zwiebeln sowie Käsesahne darübergeben, in den kalten Backofen schieben. Backzeit: 35 Minu-ten bei 200°C, danach 10 Minuten im warmen Ofen ruhen lassen.

EdlE TropfEnIN rot uNd WEIss

Adolph-Kolping-Stiftung

Am 08.12.1813 wurde in Kerpen der Gründer des Katholischen Gesellenvereins und des heute international wirkenden Kolpingwerks, Adolph Kolping, geboren.

Die seit letztem Jahr offiziell benannte Kolpingstadt Kerpen fühlt sich eng mit dem großen Gesellenvater verbunden; sein Leben und sein Wirken machen ihn auch heute noch – 200 Jahre nach seiner Geburt – zu unserem Vorbild.

Bereits 1982 hat der Kerpener Stadtrat zum Andenken an den berühmten Sohn Kerpens beschlossen, die selbstständige und von der Stadt unabhängige Adolph-Kolping-Stiftung zu errichten. Diese Stiftung zeichnet seit über 30 Jahren Menschen aus, die im Sinne Adolph Kolpings

Solidarität

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Mitmenschlichkeit

in den Vordergrund ihres eigenen Handelns stellen.

Hierzu vergibt die Adolph-Kolping-Stiftung jährlich, spätestens alle 2 Jahre, den mit 5.000,00 € dotierten Adolph-Kolping-Preis. Die Finanzierung dieses Preises erfolgt lediglich über Zinserträge und Spenden. Daher sind wir im Wesentlichen auf das Engagement von Bürgerinnen und Bürgern unserer Stadt angewiesen, die mit ihren freiwilligen Beiträgen zu einem entsprechenden Stiftungs-kapital beitragen.

Helfen auch Sie mit, dass die Adolph-Kolping-Stiftung weiterhin Menschen auszeichnen kann, die sich für die Bedürfnisse und Nöte ihrer Mitmenschen einsetzen!

Ihre Spende ist herzlich willkommen!

Marlies Sieburg Bürgermeisterin der Kolpingstadt Kerpen und Vorsitzende der Adolph-Kolping-Stiftung

Bankverbindung der Adolph-Kolping-Stiftung: Kreissparkasse Köln, Blz. 370 502 99, Konto-Nr. 0152000152

Weitere Informationen erhalten Sie im Rathaus Kerpen, Zimmer 156, Jahnplatz 1, 50171 Kerpen oder unter 02237/58-356.