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HinweisBei dieser Datei handelt es sich um ein Protokoll, das einen Vortrag im Rahmendes Chemielehramtsstudiums an der Uni Marburg referiert. Zur besserenDurchsuchbarkeit wurde zudem eine Texterkennung durchgeführt und hinter daseingescannte Bild gelegt, so dass Copy & Paste möglich ist – aber Vorsicht, dieTexterkennung wurde nicht korrigiert und ist gerade bei schlecht leserlichenDateien mit Fehlern behaftet.
Alle mehr als 700 Protokolle (Anfang 2007) können auf der Seitehttp://www.chids.de/veranstaltungen/uebungen_experimentalvortrag.htmleingesehen und heruntergeladen werden.Zudem stehen auf der Seite www.chids.de weitere Versuche, Lernzirkel undStaatsexamensarbeiten bereit.
Dr. Ph. Reiß, im Juli 2007
Protokoll zum Experimentalvortrag
I. Einle i tm(
K 0 H L E N H Y D RAT E I - MON 0 S ACe H A R I D E
von Dietmar Hüppner
Juni 1983
Gliederungs
I. Einleitung
11. Der Aufbau der MOnosaccharide aa Beispiel der Glucose
1) Die Summenformel der Glucose
2) Nachweis der funktionellen Gruppen
3) Die Stereoisomeren einer Aldohexose
4) Die Ringstruktur der Glucose
111. Bachweisreaktionen für Monosaccharide
1) Oaazon-Bildung
2) ••chweis auf Grund reduzierender Eigenschaften
,) Iachwei. durch .pezitische Farbreaktionen (-.Purfuralderivate)
4) Ia.ymatische ~e.t.
!T. Ver8uehsanleitungen
T. Literaturangaben
Die Kohlenhydrate bilden zusammen mit den Fetten und Eiweißen die pflanz
lichen und tierischen Bau-,Betriebs- und Reservestoffe.Sie stellen mengen
mäßig dengröBten Anteil der auf der Erde vorhandenen organischen Substanz
dar.
Der Molekülgröße nach unterteilt man die Kohlenhydrate in drei Hauptgruppenl
-die kleinsten Einheiten,die sogenannten Monosaccharide können hydrolytisch
nicht weiter in kleinere Bausteinegespalten werden.
-Oligosaccaride sind aus 2-6 Monosaccharid-Bausteinen aufgebaut.Je nach An
zahl der Bausteine unterscheidet man Di-,Trisaccharide usw.
-Polysaccharide sind aus sehr vielen Monosaccharid-Untereinheiten aufgebaute
Makromoleküle.Die bedeutensten Polysaccharide sind Stärke,derwichtigste
pflanzliche Reservestoff,Cellulose,der Hauptbestandteil der pflanzlichen
Zellwand und Glykogen,der bei Tieren am häufigsten vorkommende Kohlenhydrat
speicher.
Die Glucose ist das wichtigste Monosaccharid.Aus Glucose-Untereinheiten .ind
alle drei erwähnten Polysaccharide aufgebaut. Wahrscheinlich ist die Glucose
die mengenmäßig häufigste organische Verbindung überhaupt auf Erden.
Gebildet wird sie beim in grünen Pflanzenablaufenden Prozess der Photosynthe.e
aus dem Kohlendioxid der Luft und Wasser unter dem Einfluß des Sonnenliohtes.
Mit Hilfe des grünen Blattfarbstoffes,des Chlorophylls,vird Strahlungsenergie
in chemische Energie umgewandelt und in Form von Glucose bzw. osaotiech in
aktiven ~~romolekülen vie der Stärke gespeiohert.
Aa Beispiel der Glucose möchte ioh daher 1. ersten Teil dieses Experimental
~rtrage8 jen oharakteristischen Aufbau der MOnosaccharide erläutern.
11. Der Aufbau der Monosaccharide am Beispiel der Glucosel
1) Die Summenformel der Glucosel
tlbergießt man in einem Becherglas etwas Glucose mit konz. H2S04,so wächst
im Glas in einer stark exothermen Reaktion ein schwarzer "Pilz".
Die konzentrierte Schwefelsäure entzieht dem Monosaccharid Wasser.Zurück
bleibt nach neueren Untersuchungen nicht,wie in vielen Lehrbüchern noch
zu lesen ist,reiner Kohlenstoff,sondern ein Gemisch hochungesättigter,
komplexer Verbindungen,die in etwa Graphitstruktur besitzen sollen.
Zum Nachweis,daßes sich bei der sogenannten "Zuokerkohle" nicht um reinen
Kohlenstoff handelt,gibt man den schwarzen Rückstand in Wasser,neutralisiert
und versucht mit organischen Lösungsmitteln auszuschütteln.
Als Vergleich verfährt man analog mit etwas gepulverter Holzkohle.
(Eventuell kann man sowohl von der wäßrigen wie von der organischen Phase
ein Chromatogr~ anfertigen.)
Chemie in der Schule: www.chids.de
+
Die Reaktion der Glucose mit konzentrierter Schwefelsäure weist bereits
auf die Elemente hin,aus denen sich das MOnosaccha( aufbaut.ln zwei
kleinen Vorversuchen möchte ich Wasserstoff,Sauerstoff und Kohlenstoff
zunächst qualitativ nachweisen und anschließend ihr Verhältnis zueinander
durch quantitative Verbrennung der Glucose bestimmen.
V1 I Qualitati?8 Zuckeranalyse
Nachweis von H und 01
Beim Erwärmen im schwerschmelzbaren Reagensglas zersetzt sich die
Glucose.Während ein schwarzer Bodenkörper zurückbleibt,schlägt sich
ein gasförmig entweichendes Produkt an den kälteren Stellen des
Reagensglases in Tröpfchenform nieder.Diese Flüssigkeit läßt sich
mit Hilfe von wasserfreiem Xupfer(II)-sulfat bzv. Kobalt(II)-chlorid-
papier als Wasser identifizieren.
CuS°4 + 5 B20 - CuS°4 5 H20...-
weiS blau
[COCI~- + 6 B20
---.... [co (B20) 6]++ + 4- Cl-...--
~ ~
Leitet .an das ...förmige Zersetzungsprodukt über glühende Magnesium
späne,eo leuchten diese hell auf.Das Magnesium verbrennt zu einem
weißen Rückstand,Magnesiumoxid.Den dabei gebildeten Wasserstoff fängt
aan über eine pneUll&iische Wanne in einem Reagensglas auf und weiet
ihn durch die Knallgasprobe nach.to ...
Xc + B20
2 Bt.· + Oie2 2
'achwei. wn CI
Hiersu wird 18 der Spitze eine. ebenfalls 8chwerschmelzbaren Reagens
gi.... eiwa. Gl.oo.e mit Xupfer(II)-oxid in Drahtfor. veraisoht,das
Ganse anschlieSend mit weiterem Iupferoxid überschichtet.
Der Kohlenstoff,der bei der thermischen Zersetzung der Glucose als
schwarzer festkörper zurUckbleibt,wird durch das Kupferoxid zu
Kohlendioxid oxidiert und durch Einleiten in Barytlauge nachgewiesen.
Die schwarzen Kupferoxid-Stäbchen färben sich durch das gebildete
Kupfer an einigen Stellen rot-metallisch•
+\ te to ...2 ceo + c ---... 2 Cu + CO
2t....
CO2 + B
20-... HB CO " -t!2Q... R 0+ + aco J......- 2 3
~H20-3 3
I~f
II
BaCO 3 ~
weiB
Nachweise auf weitere Elemente,z.B. Stickstoff,Schwefel,Phosphor,
Halogene usw.,verlaufen negativ.Aus Zeitgrtinden mußten entsprechende
Versuche im Vortrag entfallen.
V2 1 Quantitative"Verbrennung"der Glucose
Die Glucose wird wiederum thermisch zersetzt ( Reagensglas aus
Quarzglas verwenden! ! ),der gebildete Kohlenstoff wie im zweiten
Vorversuch mit Kupfer(II)-oXid zu Kohlendioxid oxidiert.
Das bei der Zersetzung gebildete Wasser wird in einer Kühlfalle
aufgefangen und gravimetrisch bestimmt,das Volumen des entstehenden
Kohlendioxids mit Hilfe eines Kolbenprobers registriert.
Die Auswertung von Versuch 2 ergibt,daB e & H • 0 in der Glucose 1m
Verhältni8 1 : 2 I 1 auftritt. (Auswertung aiehe Verauchsanleitungen)
Durch Bestimmen der MOlmasse von Glucose über die SiedepunktaerhBhung
bzv.Gefrierpunktserniedrigung einer wäßrigen Lö.ung von Gluco.e erhält
.an die Summenformel.Aus der MOlmasse von 180 und den Atomgewichten der
drei Elemente ergibt sich für die Glucose folgende Summenformell
2) Nachweis der funktionellen Gruppen:
Diese Summenformel der Glucose (das Verhältni. C • H I 0 • 1 I 2 I 1
findet eich in den meisten MOnosacohariden wieder) und die Tatsache,
taB die ••isten Zucker eich beia Brwär..n ~t.r V..aerabepaltung zer
.etzen,führten zu der irreführenden Bezeichnung -KOhlenhydrate- fUr
diese Verbindungsklaase.
In den nachfolgenden Versuchen möohte ich einige Kigen8chatten der
Monosaccharide zeigen,die klarmachen,daS es sich keine8falls um Hydrate
des Kohlenstoffs handelt.
V3
1 Naohweis der Hydroxylgruppen mit Cerammonnitrat
Dieser Nachweis auf alkoholische Hydroxylgruppen verläuft mit einer
Glucose-Lösung ebenso positiv wie mit der Vergleich8substanz Ethanol.
Mit Aceton und Acetaldehyd unterbleibt dasesen eine Rotfärbung des
Nachveisreagenes.
+ BOB + B20 ~ IC8(OR) (BO,);l-- + B,O+ + BO,·rot
HC03- + H 0+
3 + C03--
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Die.e Bestiaaungerfolgt naoh der Methode TOn Willetätter und Schudel
durch Oxidation ait Batriumh7pojodid bei Zimmertemperatur und in schwach
• asymmetrisches C-Atom
Der Verar zeigt,daB pro Glucose-Molekül eine Aldehyd-Funktion vor
handen iSG (näheres siehe Versuchsanleitungen).
Bei Reduktion der Glucose mit Jodwasserstoff und rotem Phosphor erhält
man n-Hexan.Daraus kann man schließen,daB die 6 C-Atome in einer unver
zweigten Kette angeordnet sein müssen.Da wir pro Glucose-Molekül 5Hydroxyl- und eine Aldehydgruppe nachgewiesen haben,geminale Hydroxyl
gruppen aber nur in Ausnahmefällen auftreten,ergibt sich für die Glucose
folgende Konstitution:
folgt.
CHO CHOH ~H20HI 11CHOH COH COa I ,CHOH ----...... CHOH CHORI • ,CHOR ---- CHOH ..- CHOH•
, ,CHOH CHOH CHOB• I
,CB20H CH20H CH20H
Glucose 1,2-Endiol Fructose
CHD,·CHOH
.cHOH
·CHOH
-hHOHICH20H
Die Glucose ist also ein Polyhydroxyaldehyd,nach der Zahl der Kohlen
stoff-Atome auch a18 Aldohexose bezeichnet.
Die andere Gruppe der MOnosaccharide sind die Po17hydrox7ketone,deren
bekannteeter Vertreter die Pructose ist.Die Fructose zeigt auf Grund
der benachbarten Hydroxyl- und Carbonylfunktion ebenfalls reduzierende
Eigenschaften (positive Silberspiegel- und Fehlingprobe),da in stark
alkalischer Lösung eine Umlage~ung über das 1,2-Endiol zur Gluoose er-
Schwach alkalische Jod-Lösung entfärbt Fructose allerdings sehr viel
langsamer als Glucose.Diese Reaktion kann daher zur Unterscheidung Ton
Aldosen und Ketosen herangezogen werden. (Weitere Unterscheidungs
möglichkeiten siehe 2.Teil des Vortrages).
+
alkalischer Lösung.
Jte + 20H-2
~ -OJ- + OH + R
Ein Vergleich des Löslichkeitsverhaltens von Glucos r 'md einem prim.
Alkohol gleicher Kettenlänge zeigt,daB der Zucker ri _ im stark polaren
Lösungsmittel Wasser gut löslich ist,während sich n-Hexylalkohol nur
zu ungefähr einem Gramm in hundert Gramm Wasser löst.n-Hexylalkohol
zeigt dagegen ausgeprägte lipophile Eigenschaften.
Diese Beobachtung läßt vermuten,daB im Glucose-Molekül mehr als nur eine
polare Gruppe vorhanden sein muß.Als weiteres Indiz dafür ist zu werten,
daß Monosaccharide bei Zimmertemperatur kristallin vorliegen (n-Hexyl
alkohol ist flüssig) sowie die in den ersten Versuchen ausgenutzte Eigen
schaft der Glucose sich bei höheren Temperaturen zu zersetzen. Die inter
molekularen Kräfte sind in den Monosacchariden stärker als die intra
molekularen Bindungen.MOnosaccharide sind daher nicht unzersetzt dest
illierbar.
Eine quantitative Veresterung von wasserfreier Glucose mit Essigsäure
anhydrid gibt uns die Möglichkeit an die Hand,die Zahl der Hydroxylgruppen
im Glucose-alekül su bestimmen.
Iach abgeschlossener Veresterung wird das nicht umgesetzte Anhydrid mit
Wasser su Essigsäure zersetzt und die Säure ~t 1 M Iatronlauge titriert.
~us der Differenz des Verbrauchs an Natronlauge von Elindwert (Essig
.iur.anhydrid ohne Glucose + Wasser) und Glucosewert ergibt sich die Zahl
derHydroxylgruppen pro Glucose-MOlekül.Es zeigt sioh,daß pro Molükül
Gluoose 5 Bydroxylgruppen vorhanden sind.
Die Glucose zeigt in alkalischer Lösung reduzierende Eigenschaften,die
nioht yon den Hydroxylgruppen herrühren,eondern auf das Vorhandensein
einer ~ldeh7d-Funktion hinweisen.So ergibt Glucose eine positive Fehling
Reaktion,die Silberepiegelprobe Terläuft ebenfalls posi tiv.
Y4' Beetiulung der Zahl 4er Aldeh7dgruppen im Glucose-Molekül
.. -,-;==- OJ- + J- + H20 (-Disproportionierung).. ..-4
- CHO~ R COO- + J- + H20Durch Rücktitrieren mit einer 0,1 N Natriumthiosulfat-Lösung läßt sich
die Menge des bei der Oxidation der Aldehyd-Funktion zur Carbonsäure
(bzw. in alkalischer Lösung zum entsprechenden Carbonsäure-Anion) ver
brauchten Jods bestimmen.
1"2· + 2 [S;03r-)
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3) Die Stereoisomeren einer Aldohexose,
D(+)-Talose
D(+)-Galaoto.e
D(- )-Idose
D(-)-Gulose
D(+)-Mannose
CHO CHO CHO CHO CHO
~ -f. f t ~CHO
D(+)-Glucose
CHO
D(+)-Altrose
CHO
D(+)-Allose
Die Liga~'~n werden dabei nach ihrer Priorität,d.h. nach fallender
Oz-dnuncs .!l der am asymmetrischen C-Atm direkt gebundenen Atome ge-
ordnet. (Niheres siehe Beyer/Walter - Lehrbuch der organischen Chemie
19. Auflage,Seite 259 :AbsoluteKonfiguration am asymmetrisohen C-Atom).
Bleiben wir bei Glycerinaldehyd als Bezugssystem,so erhalten wir für
unsere Aldohexose 16 Stereoisomere,von denen 8 der D-Reihe und 8 der
L-Reihe angehören.Der Einfachheit halber sei hier nur die D-Reihe auf
geführt.
Für die Aufklärung der Konfiguration der (+)-Glucose erhielt Eail Fiacher
im Jahre 1902 den Nobelpreis.Uber den Weg Fischers zur Konfiguration der
Glucose kann man sich in den meisten organischen Lehrbüohern (z.B.~rrison/Boyd - Lehrbuch der orß&nisohen Chemie,2. Auflage,Seite '161)informieren.
CHO+OHB
(Wir haben bisher erfahren,daB die Glucose eine Alaohexose ist.Die Frage
ist nur welche?
Wie aus der Konstitution der Glucose hervorgeht, besitzt sie 4 Asymmetrie
zentren im MOlekül,also Kohlenstoff-Atome,die von 4 verschiedenen Liganden
umgeben sind.Eine Verbindung mit n asymmetrischen Kohlenstoff-Atomen
kann in 2n
Stereo isomeren auftreten.Für unsere Aldohexose bedeutet das
24 • 16 Stereoisomere.
Als Bezugssubstanz für die Konfigurationen der Kohlenhydrate schlug
Rosanoff im Jahre 1906 das Glycerinaldehyd vor.Alle Verbindungen ,deren
Konfiguration an dem am weitesten von der Carbonylfunktion entfernten
asymmetrischen C-Atom in der Fischer-Projektion der des D-Glycerin
aldehyds entspricht,gehören zur D-Reihe.
Bei der sogenannten Fischer-Projektion,8chreibt man das C-Atom mit der
höchsten Oxidatiosstut. immer nach oben. Alle horizontalen Striohe stellen
Bindungen dar,aur den Betraohter zu ,a180 aus der Papierebene heraus ge
richtet sind, alle vertikalen Striohe entsprechen Bindungen,die vom Beo
bachter veg hinter die Papierebene gerichtet sind.
0110 CEI ,. f
B-O-oB • H~C40HI !CH20H CH
20B
D (+) - Glycerinaldehyd L (-) - Glycerinaldehyd
4) Die Ringstruktur der Glucose:
Dafür,daS mit der Zuordnung der Konfiguration die Struktur der Gluoose
noch kein••wegs vollständig geklärt iat,sprecheb ••hrere fakten,
-so zeigt die Glucose einige,für Aldehyde charakteristi80he Beaktionen
nicht.
Vs' Die Addition von Natriumhydrogensulfit an CarbonylverbindungeD
Aldehyde und Ketone bilden mit BaHS03
schwerlösliche Additions
pz-oduk t e , aus denen beim erwärmen mit verdünnter Säure oder Na2CO3
die Carbonylverbindung wieder freigesetzt wird.
Bei unserer Aldohexose bildet sioh_tein Iiederschlag.
Glycerinaldehyd wurde als Bezugssubstanz gewählt,weil es das einfachste
Kohlenhydrat - eine Aldotriose- ist,das in optischen Isomeren auftreten
kann.Dem (+)-Glyoerinaldehyd wurde willkürlich die oben angegebene Kon
figuration zugewiesen. Beim D (+)-Glycerinaldehyd soll die Hydroxylgruppe
in der Fischer-Projektion nach rechts zeigen.Erst später zeigte sich,das
diese willkürlich gewählte Konfiguration mit der tatsächliohen überein~
stimmt.
Es sei noch einmal deutlich herausgestellt,daß die Bezeichnung D bzw. L
nichts über die optische Drehung der jeweiligen Verbindung aussagt,
sondern nur die relative Konfiguration verglichen mit der Bezugssubstanz
Glycerinaldehyd wiedergibt.
Zur Beschreibung der absoluten Konfiguration verwendet man das RS-System
bei dem eine Numerierung der Liganden nach bestimmten Sequenzregeln erfolgt.
/HR - C
~g'+ Na+ ~
,..HR- C- Q.!='
'SO H3
/H] +R-C-OH Na'SO e
3
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~-D-Glucose
64"Sap 150 0 ,l.tlD-+18 , 7°
Tetrahydro
pyran
0,1 "
(\\ 0,",, 1-
I
H C. - 0'"'c/" '-.. H~ N ~,/
I " 0" H ·/~~oOM ' ,t,-- c."
I I
H 0&1
offenkettige oder
Aldehyd-Form
()Pyran
36~
Smp 1460 ,l~D-+112,2o
-' -D-Glucose
Im Falle der Glucose kann nun die Aldehyd-Funktion am Kohlenstoffatom C1
mit der ( Jxylgruppe von C5
zu einem Halbacetal reagieren.Wir gelangen
so zu einem 6-Ring,der,abgeleitet vom cyclischen Äther Pyran,auch als
Pyranose-Ring bezeichnet wird.
farblose fuchsin
schweflige Säure
•
Mit fuchsinschwefliger Säure zeigen Aldehyde eine Rotviolett
färbung (nur Formaldehyd ergibt eine blauviolette Farbe).Auch diese
Reaktion unterbleibt bei Zugabe von Glucose zum Reagenz.
Der Mechanismus des Schiff'schen Testes ist noch nicht vollständig
geklärt,sicher scheint aber zu sein,daß er nicht auf der reduzier
enden Wirkung der Aldehyde beruht,sondern eine Kondensationsreaktion
von Carbonyverbindung und Base (-prim.Amin) darstellt.
Eine wäßrige Fuchsinlösung wird zunächst durch Zugabe von schwefliger
Säure entfärbt.Aus dieser farblosen "fuchsinschwefligen Säure" bildet
sich bei Zugabe eines Aldehyds ein rotvioletter Farbstoff unbekannter
Konsti tution.
V6 ' Schiff'sches Reagenz auf Aldehyde
fuchsinschweflige Säure + R - C ~ 0"'H --+
Rotvioletter Farbstoff
Acetal
-darüber hinaus Kommt D (+) -Gluco.e in zwei isomeren Formen vor,die das
Phäno..n der Mutarotation .eigen.Darunter versteht aan den 1846 von
Dubruntaut eratmala beobaohteten Effekt,daß eiDe trisoh bereitete Zucker
lösung beim Stehenlaa.en eine kontinuierliche Änderung ihrer optischen
Drehung .eigt und .ohlieSlich einen konstanten Endvert erreicht.
.us diesen Fakten zog man ua 1895 den SohluB,daS die eiDfachen Zucker
nicht in einer offenkettigen Aldehyd- bzw. Xetaform vorliegen,sondern
daß es durch ·intramolekulare Halbacetalbildung • zur Ausbildung von
Ringen kommt.
Aldehyde können mit Alkoholen zu sogenannten Halbacetalen und mit einer
weiteren Hydroxylgruppe zu Acetalen reagieren:0"; /H /H
R C# + RI-OH ...... R-C-OH + HI-OH -. R-C-OR' + H20- -H "OR' 'ORI
Halbacetal
I
.)
Durch Halbacetalbildung zwischen C1
und C4 wäre auch die Ausbildung
eines 5-Ringes (Furanose-Ring,abgeleitet vom oyclischen Äther Furan)
aöglich.Nähere Unter8uchungen .eigen,daß D-Gluco.e bevorzugt ala Pyrano.e.
Ring vorliegt.Die Klärung der RinggröSe gelang erat 1926.Da diEt offenkettige oder Aldehydform in wäßriger Lösung nur 111 8ehr
seringer Konzentration vorliegt,fallen leicht re?eraible AldehydDaoh
weisreaktionen vie Schiff-Test bzw. die Bildung ei.e8 B1sulfit-~dditioa.
produktes negativaus.
Bei der Fehling-Reaktion,der Silberapiegelprobe u.a. liegt das Gleiohge
wicht dagegen so sehr auf der Seite der Produkte,daß die Offenketti88
Form im Sinne einer Gleichgewichtseinstellun~ständig wieder nachgeliefert
wird.
Eine weitere Folge der geringen Konzentration an offenkettiger Form ist
das Ausbleiben der für Aldehyde typischen Carbonylbande bei 1700 cm-1
•
Durch die Halbacetalbildung entsteht am Kohlenstoffatom C1 ein neues
Asymmetriezentrum,Bo daS zwei diastereomere D-Glucosen auftreten können.
(Diastereomere,die sich nur in der Konfiguration an C1 unterscheiden,
werden auch als Anomere bezeichnet).
Diese beiden Halbacetalformen stehen in wäßriger Lösung über die offen-
kettige Form miteinander im Gleichgewicht.Löst man eine der beiden
Substanzen in Wasser,so ändert sich die optische Drehung bis sie denChemie in der Schule: www.chids.de
+
+CH -111Ic-oI
H, - -C .. N - NH - C
6HI 5H-~ - OH + H20
R
-
-CH:;lNH- - C H~.:..1 6 5 -.
'JC --I I
CH =NHI
C=OI
~H" i - NH - C6H5
-C - OH,
C.,.HI~
H- ~-OH + 2H N- NH- C6H5
R
Di. Autoren gehen dabei von der Elimination von Anilin aus der
tautomeren Form eines ~-Hydroxyphenylbydrazonsaus.
tiber den Ablauf dieser Reakt ion herrscht noch w.itgehend Unklar
heit.lch führe hier die Version aus dem neuesten Organik-Christ.n,
5.Auflage 1982,anl
Wie ar.dere Carbonylverbindungen so reagieren auch Monosaccharide
mit Phenylhydrazin zu Phenylhydrazonen.
Die farblosen Phenylhydrazone der Monosaccharide haben allerdings d.n..~
Nachteil,daB keine Neigung zur Kristallisation zeigen.
Dagegen sind die meist gelben Phenylosazone,die sowohl Aldos.n als
auch Ketosen mit Phenylhydrazin im ttberschuB bilden,in den üblichen
Lösungsmitteln schwerlöslich,kristallisieren in der Regel gut aus und
besitzen einen scharf.n Schmelzpunkt.Die Phenylosazone werden daher
häufig zur Identifizierung von MOnosaochariden h.rangezogen.
'71 Darst.llung d.s Phenylosazons d.r Gluco••
III. Nac ' isreak tionen für Monosaccharide :"-
1) Osazon-Bildung :
Die Osazone lassen auch Schlüsse auf die Konfiguration der Monosaccharid.
zu.So ergeben D-Glucose,D-Mannose und D-Fructose das gleiche Osazon,
müssen also bezüglich der Konfiguration an den Kohlenstoffatomen C3,C4
und C5
übereinstimmen.
01\Sessel II
Sessel 11
"~'---7""""
~-D-Gluoo8e
"S••s.l I
M
konstanten Wert von +52,10 im Gleichgewichtszustan~ erreicht( .
Es zeigt sich jedoch,daB auch die oben wiedergegebc'len Ringformeln nac h
Hayworth nicht die volle Wahrheit über die Struktur der Glucose wieder
spiegeln. Sie machen nur Aussagen über die Konfiguration(-räumliche An
ordnung eines Moleküls ohne Berücksichtigung der Atomanordnungen,die sich
durch Rotation um Einfachbindungen ergeben),nicht aber über die Konform
ation der Glucose,geben also die genaue räumliche Anordnung der Atomezueinander nicht wisder.
Die Kohlenstoff-Atome im Pyranose-Ring sind ebenso wie der Sauerstoff
sp3-hybridisiert,die Liganden umgeben das Zentralatom tetraedrisch.Für
einen Sechsring hat das zur Folge,daB er nicht planar,sondern in Sessel
bzw. Wannenform vorliegt.Ähnlich wie beim Cyclohexan ist auc~ im Falle
der Glucose die Sesselform energetisch begünstigt.
1m G8~nsatz zum Cyclohexan lassen sich aber sowohl zur ~_ als auch
~-D-Glucose zwei Ter8ohi.dene S.8sel aufz.iohnen, bedingt dadurch,daB
an d.n Xohlen.toff-Ato.en T.rschied.n. Ligand.n eitzen.
llei d.r ~ -D-Gluoo••• t.h.n i. Palle TOn 5••••1 I alle sperrigen
Gruppen ( -CH20H , -oH ) &quatorial,di••• KOnformation wird also stabiler
••in al. Sessel II bei dem di••• Gruppen axial st.hen.
S.ssel I ist auch für ~-D-Glucose die .tabil.r. Konformation,da hier
nur .in. sperrige Hydroxygrupp. axial steht.
.'
cl.. -D-Glucose
0.. aXial Co = äquatorialChemie in der Schule: www.chids.de
2) Nachweis auf Grund reduzierender Eigenschaften: ~
Monosaccharide sind relativ leicht oXidierbar,jedoch sind die meisten
der auf der Oxidierbarkeit beruhenden. Nachweise verhältnismäßig un
spezifisch.So ergeben die Tollens-Reaktion (-Silberspiegelprobe),die
Fehling- und die Nylander-Reaktion mit vielen anderen Reduktions
mitteln ebenfalls positive Ergebnisse.
Diese Reaktionen Sind auch nicht zur Unterscheidung von Aldosen und
Ketosen geeignet,da im alkalischen Milieu in dem sich diese Nachweise
abspielen die bereits vorne erwähnte Isomerisierung auftritt.So lagert
sich D-Fructose zum Beispiel über das 1,2-Endiol in D-Glucose und D
Mannose um.
Da alle drei oben angeführten Reaktionen darüber hinaus in der Wärme
erfolgen und in heißer alkalischer Lösung eine Zersetzung der C6- Kor per
in kleinere Untereinheiten mit z.T. ebenfalls reduzierenden Eigenschaften
erfolgt,ist bei der Verwendung dieser Test. zur quantitativen Bestimmung
redusierender Zucker dae Einhalten atandadieierter Versuchsbedingungen
und das Erstellen einer E1ohkur~ UDerläSlich.
Warum der T~~t mit Glucose negativ verläuft ist noch nicht endgültig
geklärt,ma( armutet jedoch,daB der Angriff der selenigen Säure
sterisch gehindert ist.
3) Nachweis durch spezifische Farbreaktionen:
Während verdünnte alkalische Lösungen eine Isomerisierung der MOnosaccharid.,
heiße konzentrierte Lösungen gar eine Spaltung der Moleküle in Unterein
heiten hervorrufen,sind Monosaccharide gegenüber verdünnten Säuren relativ
stabil.
Verdünnte Säuren katalysieren nur die im ersten Abschnitt besprochene Muta
rotation,erhöhen also die Geschwindigkeit der Gleichgewichtseinstellung
zwischen den Halbacetalen (bei Aldosen) bzw. den Halbketalen (bei Ketosen).
Starke konzentrierte Säuren bewirken dage"gen die Eliminierung von Wasser,
wobei aus Pentosen und Hexosen,den bedeutensten MOnosacchariden,Furfural
derivate gebildet werden,die durch spezifische Farbreaktionen zum Nachweis
der jeweiligen Zucker herangezogen werden können.
Tg' Unterscheidung von Pentosen und Hexosen (Bial-Reaktion)
Ketoaldehyd
hrtural
~<, _/,(,'10o
o(~OOOll
~rüne Verbindung
+
J'e'+
----+ 2+bzv. Cu
..
Orcin
z.B. Destillation
.1 t 1~iger BCI
C~ 0
," H
(CHOH) 3ICH
20H
Pentose
Bei der Einwirkung von konzentrierter Säure auf Pentosen bildet sich
Furfural,das in salzsaurer Lösung mit Orcin eine grüne Verbindung er
gibtl
(diese hier angeführte Verbindung ist dem Handbuch der photometrisohen
Analyse organischer Verbindungen von Kaklc und Vejdelek,1974,ent-
nommen).
Aus Hexosen bildet sich unter diesen-Bedingungen 5-Hydroxymethyl
furfural,es tritt keine Grünfärbung auf.lm atark sauren Bereioh
(15 M Schwefelsäure) kann das 5-Hydroxymethylfurfural weiter zu
Lävulinsäure und Ameisensäure reagieren.
-4 .4CH20H C"O• ,'H
2 · CcO ..-+ SeO ----.... 2 •I 2 ..
c=oR I
R
Auch über den Mechanismus dieser Reaktion ist wenig bekannt. Nach
Beyer - Lehrbuch der organischen Chemie - können Hydroxyketone
durch 8e02
zu Ketoaldehyden oxidiert werd~nl
Tal unterscheidung Pruotose-Gluoose
Zur Unterscheidung Ton ~ldosen und Ketosen läßt eich die Oxidation mit
Bromvasser heranziehen.Während Aldosen oxidiert werden,unterbleibt die
Reaktion mit Ketosen.Auf der leichteren Oxidierbarkeit der Aldosen be
ruht auch die schnellere Entfärbung von schwaoh alkalischer Jod-Lösung.
(eiehe Verauch 4) Duroh Isomerisierung im alkalischen Milieu wird die
Jod-Löaung auch durch Ketosen langsam entfärbtl
Ia Widerspruch sua bisher ..sagten scheint die Beobachtung zu stehen,
da- Sele.d1oxid bzv. seleni.. Säure ~n D-lruoto•• unter Ab.cheidung
~n rote. ele.entar•• Sele. reduziert vird,vohin..gen diese Reaktion
ait D-Gluooae unterbleibt.
Chemie in der Schule: www.chids.de
,';Die Bial-Reaktion wird in einfachen biochemischen Versuchen zur Unter-
scheidung von DNS und RNS benutzt. Dabei macht man ~ zu Nutze,daß die
Ribose,die bei der sauren Hydrolyse der RNS entsteht,~it Drcin eine Grün
färbung ergibt,während die Reaktion mit der Desoxyribose,dem Mono
saccharidanteil der DNS,unterbleibt.
V10 ' Unterscheidung von Aldosen und Ketosen (Seliwanoff-Reaktion)
Bei diesem Test oxidiert ein Enzym,das aus dem Schimmelpiiz Peni
cillium tatum gewonnen und daher als Botain oder Glucoseoxidase\
bezeichn~t wird,Glucose spezifisch zum Lacton.Dabei wird mit dem
Sauerstoff der Luft Wasserstoffperoxid gebildet,welches seinerseits
unter Katalyse einer Peroxidase o-Tolidin in einen blauen Farbstoff
überführt. (im Versuch selbst wurde ein fertiger Gluko-Test der
Firma Merck verwendet).
Das Proteid Glucoseoxidase enthält pro MOl Protein (p) 2 MOl Flavin-Dieser Nachweis ist z.B. geeignet zur Unterscheidung von Fructose
und Glucose.Die Methode beruht darauf,daß unter den vorgegebenen
Reaktionsbedingungen die Ketosen schneller in das entsprechende
Furfuralderivat überführt werden als die Aldosen.tlber die Ursache
dieser unterschiedlichen Umsetzungsgeschwindigkeiten herrscht noch
Unklarheit.
adenindinucleotid(.~ON
~O O"
2 0""0" M" 0\\
D-Glucose
(FAD) •
2 ~~~ 70 +
H oM"D-G I ucono _clLac ton
(Es soll an dieser Stelle noch einmal klar hervorgehoben werden,
daS alle diese Nachweiereaktionen,die auf der Bildung von Furturalderivaten beruhen,nur aöglich sind tür MOnosaocharide mit
.ehr ale 4 Koh1enatoff-Atoaen 111)
+ 2 02 ----...
Luftsaueratotf
Das gebildete JUrfura1deriTat,iaPa1le der Pructoa. 5-Hydroxymethyl
furfural,erzeugt ait Resorcin im sauren Milieu eine Rotfärbung.
Zwar bildet eich dieser rote Farbstoff auch ait Glucose,allerdigs
Als enzymatischen Test im weiteren Sinne kann man die Vergärbarkeit von
Honosacchariden durch Hefezellen ansehen. Während Pentosen nicht angegriffen
werden,verarbeiten die Hefezellen die wichtigsten Hexosen (D-Glucose,D
Hannose,D-Galactose,D-Fructose) zu Ethanol und Kohlendioxid.
Diese enzymatische Bachveis 1st .ehr .pe.ifisoh für Gluoo.e.Andere
Zucker wie Fructose,Galactose usw. aollen naoh ADgaben der Hereteller
firma dieser Test~Lösungen nicht erfaSt werden.(Ea hat eich bei ..inen
Yersu,~hen allerdings gezeigt,daS auch bei huotose eine BlaufärbUDB
auf tritt ,allerdings bei sehr viel höheren Konzentrationen und .ehr
viel langsamer~~
Die Bachweisgrenze dieser 'ests liegt ungefähr bei 40 ag Glucose/
100 ml Lösung.
Peroxi- ..... O-Q-~'u.. MN:: - "11. dase - +
c..") '"blauer Farbstoff
\I~./C)\JO\3I1t?+"):::Y Y::::::.f H20 2c.") (,~.
o-Tolidin (-Benzidin-Derivat)
farblos
~ro ter Farbstoff
sehr viel langsamer als mitleO
Z> --.R ("0 + 2 •
0 0'J'urfuralderiTat h.oroin
R - -B(Pentosen),-CH20 H (Hexo••n)
-CH(OH)CH20H (Heptosen)
4) EnZymatische Testsl
Y11' Spezifischer Glucose-Nachweis (GOD-Test)
Ein sehr spezifischer Nachweis für Glucose ist der z.B. in den
Zuckerteststäbchen routinemäßig verwendete Glucoseoxidase-Test
(_GOD-Test) •
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IV. Versuchsanleitungen 1
V21 Quantitative "Verbrennung" der Glucose (
Versuchsaufbaulaus den Gasgesetzen läßt sich das Volumen unter Normalbedingungen
berechnen 1
Versuchs durchführung 1
1• 0,0384 g
, da p _ p und T _ 200 eo
77 • 273
293
3,2· 10-3 . 1210-3 Hol oder '1 • ------ g
71,75
22 400
T
p V To--- ._-
x
Vo
VO-7
1,75 ml
Da nach der Avogadro-Hypothese ideale Gase unter Normalbedingungen
die ~igenschaft haben,daß 1 Mol ein Volumen von 22,4 I einnimmt,
kann man die Stoffmenge an e0 2 bereohnen,der ein Volumen von 71,75
ml entspricht.
In dieser Stoffmenp C02
sind 3,2
Kohlsnstoff enthalten.
I -
L iKolbenprober (100 ml)
I " " I . . . _I
RG aus Quarzglas
/ \=~/
~r--
( ' ~
nj 1(, <
C,\ ;;'oh;;m I! ' JLIl-Rohz
,.ti.,......... 1 \::J IGlucose,TBrmisoht
alt CuO (Draht) Kühlfalle (Eis-Viehsalz-Geaisch)
Man wiegt sunächst das U-Rohr leer. Dann bringt man eine definierte
Menge waseerfreier Glucose (ungefähr 0,1 g) in ein Quarz-Reagens
glu ein,vermischt mit etwas CuO in Drahtform und übersohiohtet
2-3 cm hoch mit CUO (Draht).Dann setzt man die Apparatur wie oben
beschrieben zuaaamen und prüft die Dichtigkeit,indem man den
Stempel des 101öenprobera etwas herauszieht.Bach Loslassen sollte
er in die Aua.anpa~ellunszurückkehren.
Zu Jelinn des Yerauchea bringt man d1e obere euO-Schich~ sur Rot
C1ut und slüht dann die Reagensglas-Spitze durch.Die Zersetzung
der Glucose setst ein,bereits nach kurzer Zeit bildet sich auf dem
schwarzen euO rotes,elementares Cu. (Stempel des Kolbenprobers da
bei leioht drehen um ein Festsetzen zu verhindernI)
Baoh einem letzten kräftigen Durohglühen läßt man auf Zimmer
temperatur abkühlen. Das U-Rohr wird ausgebaut,auBen gut getrocknet
und gewogen.Aus der Differenz zum Ausgangswert erhalten wir die
Henge des gebildeten Wassers. Vor Ausbau des U-Rohres liest man
Am Xolbenprober das Volumen des entetandenen Kohlendioxids ab.
6,6. 10-3 • 1oder _
18
2,06Je 1 H 1 0 •
dies entsprioht 0,0594.
0,0384 0,0066 0,0554e 1 H 1 0 = --- 1---1--- - 0,0032 1 0,0066 1 0,0035
12 1 16
mo - m - me - ~ • 0,1004 - 0,0384 - 0,0066. 0,0554 g
Hasse des gebildeten Waasersc jaH20
- 0,0594 g {
• 0,0066 g H enthalten.
Die Hasse des Sauerstoffs berechnet sich aus der Differenz von einge
wogener Masse und der Kassen von e und HI
In dieser Stoffmenge W..ser sind 6,6' 10-3 Mol
trocknen,ansohließend
(Werte des Probevortrages)
0,100~\1100C 1-2h
Berechnung des Verhältnisses C 1 H 1 °Eingewogene Henge Glucose 1\L.m__...:....."..~(Glucose im Trockenschrank bei
im Exsikkator aufbewahrsn)
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V : Di~ 'ddition von Natriumhydrogensulfit an Carbonylverbindungen~
Reagens: 12 ml einer 40 % igen wäßrigen NaHSO,-Lösung +' ml
Ethanol
v3: Nachweis der Hydroxylgruppen mit Cerammonnitr~t
(gelöst in 500 ml 2 N END,
Ansatz: 0,5 ml Reagenz + 3 ml H20
+ 4-5 Tropfen SubstanzAnsatza 10 ml Reagens + 3 ml der zu prüfenden Substanz in
einem RG gut durchsohütteln.
Parallel werden zugegeben' 10 %ige Zuckerlösung,Ethanol,Aceton
(eventuell Acetaldehyd)
V4' Bestimmung der Zahl der Aldehydgruppen im Glucosemolekül
Versuchs durchführung:
In einen 200 ml Erlmeyerkolben wiegt man 0,1 g vasserfreie
Glucose ein und löst in 10 ml B20 dest.Dazu gibt man 20 ml
0,1 • Jodlösung sowie 25 _I 0,1 N Natronlauge und läßt das Ganze
5 Minuten lang ?eraohlossen stehen.
~8ohlieSend wird ait 10 .1 ! N H2S04 Ters.tzt und das nicht
uagesetste Jod ait 0,1 • Batriumthio8ultat-Lösung zurUoktitriert.
~la Indikator .etzt aan einige Tropfen Stärke-Lösung zu.
Versuchsauswertung: (Werte des Probevortrages)
Terbrauchte Menge an 0,1 • Na2
S20
3- Leg l 10,2 ml
diese 10,2 ml entspreohen 253.16 • 10-3 g oder 1,02 • 10-3 Mol
Batriumthi08ul~at.
Da ein MOl ~io.ultat entaprechend der".t6ohio•• tri8chen Gleich
ung 0,5 101 Jod re4usiert,1e4eute. d1e verbrauchten 1,02- 10-3
Ibl,daB 0,51- 10-3 MOl Jod suraokiitriert wurden.
lu ••1nn 4•• Verauohe. wurden 20 .1 0,1 • Jod-Lösung,also
0,254 g oder 1 • 10-3 Mol Jod zugegeben.
Zur Oxidatio der ~dehydgruppen im Glucosemolekül wurden dem
su1'olge 1 • 10-3 - 0,5' • 10-3 - p,49 • 10-~ Mol JOdl verbrauoht.
Da die eingewogene Menge von 0,1 g Glucose 0,55· 10-3 MOl
Glucose entspricht,ist pro MOlekül Glucose eine Aldehyd-Funktion
vorhanden.
Auch hier bieten sich wieder Parallelversuche an mit:
10 %iger Zuckerlösung,Ethanol,Aceton, sowie eventuell Acet
aldehyd
v6 : Schiff'sches Reagens auf Aldehyde
Reagens: 1 g Fuchsin in 100 ml H2Ö dest ungefähr 10 min schütteln,
anschließend abriltrieren.Je einen Teil dieser Lösung
versetzt aan mit drei Teilen Waaaer.
Zu 10 al schwefliger Säure (5-6 • 802) gibt man dreimal
je 5 .1 der V.rdünnten Lösung,vobei aan jedesmal wartet,
bi. sioh das Ganse entfärbt hat.
Ansatz: 2 ml Reagens + wenige ~opfen Substanz
Parallelversuche wie bei.V5
Die Aldehyde reagieren mit den Anilin-N-Atomen,di. auoh im sauren
Bereioh nioht vollständig protoniert sind.An die Doppelbindung der
gebiideten Sohiff'schen Basen addiert wiederum sohweflige Säurea
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Schifftsche Base
~- e~ 0NM-~-"
R'
20 ml 10 % ige Glucose-Lösung + 10 ml (B) + 10 ml (A)Ansatz I
teIlung des Phenylosazons der Glucose
Reagenzien: (A) 0,5 g Phenylhydrazin + 5 g NaHS03
in 50 ml
ausgekochtem H20 (im Eisschrank 3 Tage haltbar)
(B) 25 g NaOAc + 25 ml Eisessig mit H20
auf 100 ml
auffüllens -_ ,C\
R. JQ".-~- C - H-~-, ,H R'
In unserem speziellen Falle sieht das folgendermaßen aus:Am günstigsten erhitzt man im siedenden Wasserbad (bzw. geeignetes
Ölbad) am Rückflußkühler.Nach 10 min tritt eine Gelbfärbung auf,
nach ungefähr 45 min fällt das gelbe Osazon aus.
Va' Unterscheidung Fructose - Glucose
Reagenz: 5 g Se02
zu 20 .1 mit H20
.est lö.en und die .elenige
säure mit wa8serfreiem 8&20°, auf pB • 7 einstellen
(ungefähr 2,5 g Ka2Co, )
In dieser"Bi8-amino-8ulfoneiure" ist die Basizität des Anilin-N
~~~ 80 g8achwächt,daS es vorwiegend unprotoniert vorli~·~t·:D~~~·
aoll nun die Ausstoßung der Sulfonatgruppe als Sulfit (wird sofort
protoniert) und die Ausbildung eines farbigen mesomeren Systemserlauben.
Ansatz. 5 ml 0,5 ~ ige Zuckerlösung + 0,5 .1 Reagenz
Anschließend i •• iedenden Wasserbad erhitzen.(Es besteht auch
die Möglichkeit Testpapiere herzustellen,indea .an kleine Rund
filter 30 e lang in die Reagenz-Leg eintauoht und dann trooknet.
Zum eigentlichen Nachweis gi~t man einen Tropfen Zuckerlösung
auf das Papier und hält kurz über siedende. Wasser.)
V9
' Unterscheidung von Pentosen und Hexosen (Bial-Reaktion)
Reagenz: In 100 ml konz. Hel werden 100 mg FeeI,· 6 H20 und
500 mg Orcin gelöst.
Ansatz: 1 ml Reagenz + 1 ml der Probe-Lösung
Durch die neuen Substituenten am Stickstoff zeigt diese Verbindung
ein anderes Absorptionsverhalten als dae Fuchsin.Auch hier wieder im siedenden Wasserbad erhitzen.
Mechanis~us 00r Reaktion:
10-(M - C.H -0"R·/ \ ---("1- (\.\ .0 ...
'0 / "co 'MK H
Ho-CI - er/ \
'''1 CM *0/ ...... C'0 0 'HH M
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(" - eHI{ "
C.\\ c"o"0/ c.."Furfural
Die Gewinnung von Furfural aus Pentosen stellt eine sauer katalysierte
Eliminierung Ton Wasser aus Alkoholen dar.Bei den drei Eliminierungs
schritten kommt es zweimal zur Ausbildung einer C - C - Dgppelbindung,
einmal entsteht eine cyclische Ethergruppierung.
MeCh," ~us der Reaktion:
Es handelt sich wie in Versuch 9 um eine sauer katalysierte
Substitutionsreaktion einer Carbonylverbindung an Aromaten
(in diesem Fall zweimal hintereinander),der sich die Ausbildung eines
cyclischen Ethers unter Eliminierung von Wasser anschließt.
o~~-(~- + DOH
H
'e ](
, OH
R- 'H
O~~C'l _lI
e O~o(JiCl-C i'" N'; R-C I OHI. .,1 , ~ ,~
H R GMOll
• OHR- C""
'"Oll
[
0"Orcin
Die nachfolgende Reaktion des Furfurals mit Orcin entspricht dem Typ
einer sauer katalysierten ,elektrophilen Substitution von Carbonyl
verbindungen an Aromaten.
V10
: Unterache1dung ?On A1dosen und Ketosen (Se1iwanoff-Reaktion)
(d.. sugegebene '-Cl, 1at eine Lev1a-Saure und wirkt katalysierend.)
"0'(Y'~'-A-?0
~C~V
00--.
roter Farbstoff
V11 , Spezifischer Glucose-Nachweis (GOD-Test)
c."~f/\ _O~O' .. /--t- ~Q •
" 0\\grüne Terbindung
_.e......
Reagenz: 0,1 g Resorcin + 0,25 g Thioharnstoff in 100 ml
Eisessig (Dunkel aufbewahren!) Reagenz: Gluko-Test der Firma Herck
Ansatz: 2 ml Probe-Lösung + 2 ml Reagenz + 6 ml Konz. HCI
Einige Zeit im Vasser~ad (100°C) erhitzen.Man verwendet zur
Demonstration 5 ~ ige Lösungen ?On Fructose und Glucose.
Ansatz: 1 ml Lösung 2 (nach Vorschrift Gluko-Test) + 4 m1
H20 dest + 5 Tropfen einer 1 %igeD Glucose- bzv.
Fructose-Lösung
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V, Li t ' ~turangaben:
\ ( ~ ,1) Christen - Grundlagen der organis chen Chemie , Ver lag Sa lle +
saue r ländsr, 5 . Auflage 198 2
2) Beyer/Val ter - Lehrbuch de r or ganischen Chemie ,Verla g S. Hirze l
Stuttgart , 19.Auflage 198 1
~) Morrison/Boyd - Lehrbuch der organischen Chemie, Verlag Chemie,
2. Auflage 1978
4) Bukatsch/Glöckner - Experimentelle Schul chemie,Bd 6/1, Organ i sche
Chemis II, 1975
5) Kak~~/Ve j d~ lek - Handbuc h der pho tometrischen Anal yse organisch er
Verbindungen Bd . 2,Verlag Chemie, Veinhe i m 1974
6) Pi l hofer _ Biochemische Gr undve rs uche , Pr axis Schriftenreihe
Chemie Bd. 25,Aulis Verlag Deubner & Co,~.Auflage 1978
7) Hollemann/Sohuler - Einfaohe Versuohe auf dem Gebiet der organ
hohen Chellie,9 • .lufl age ., 1965
8) Lutz Hafner - Materialien für die Sekundarstufe 11 Chemie,Ein
führung in dDe organische Chemie unter besonderer Berücksichtig
ung der Biochemie,Verlag Hermann Schroedel, 1974
9) Juat/Hradetzky - Chemische Schulexperimente,Bd. 4 Organisohe
Chemie, 1978
IChemie in der Schule: www.chids.de