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Bundesagentur für Arbeit Zentrale Bundesagentur für Arbeit. Regensburger Str. 104, 90478 Nürnberg Justiziariat Ulrich Wockelmann Weststr. 10 58638 Iserlohn Ihr Zeichen: Ihre Nachricht: 23.05. 2013 Mein Zeichen: JD ( Bei Jeder Antwort bitte angeben) Name: Sandra Ries Durchwahl: +49 911 179 1720 Telefax: +49 911 179 5474 E-Mail: [email protected] Datum: 28. Mai 2013 Antrag nach dem IFG Sehr geehrter Hr. Wockelmann, gemäß Ihrem Antrag vom 23.05.2013 erhalten Sie anbei den Sprachleitfaden der Bundesagentur für Arbeit. Mit freundlichen Grüßen Dienstgebäude Telefon Bankverbindung Öffnungszeiten Sie erreichen uns: Regensburger Str. 104 +49 911 179 0 BA-Service-Haus 000000000000000000000000 Haltestelle Seharrerstraße 90478 Nürnberg Telefax Bundesbank Straßenbahnlinie 6 +49 911 179 3600 BLZ 76000000 Haltestelle Meistersingerhalle Internet www.arbeitsagentur.de Kto.Nr. 76001617 BIC: MARKDEF1760 IBAN: Straßenbahnlinie 9, Buslinie 36, 55 DE50760000000076001617

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Bundesagentur für ArbeitZentrale

Bundesagentur für Arbeit. Regensburger Str. 104, 90478 Nürnberg Justiziariat

Ulrich WockelmannWeststr. 1058638 Iserlohn

Ihr Zeichen:Ihre Nachricht: 23.05. 2013Mein Zeichen: JD( Bei Jeder Antwort bitte angeben)

Name: Sandra RiesDurchwahl: +49 911 179 1720Telefax: +49 911 179 5474E-Mail: [email protected]: 28. Mai 2013

Antrag nach dem IFG

Sehr geehrter Hr. Wockelmann,

gemäß Ihrem Antrag vom 23.05.2013 erhalten Sie anbei den Sprachleitfaden der Bundesagentur fürArbeit.

Mit freundlichen Grüßen

Dienstgebäude Telefon Bankverbindung Öffnungszeiten Sie erreichen uns:

Regensburger Str. 104 +49 911 179 0 BA-Service-Haus 000000000000000000000000 Haltestelle Seharrerstraße

90478 Nürnberg Telefax Bundesbank Straßenbahnlinie 6

+49 911 179 3600 BLZ 76000000 Haltestelle Meistersingerhalle

Internet

www.arbeitsagentur.de

Kto.Nr. 76001617

BIC: MARKDEF1760

IBAN:

Straßenbahnlinie 9,

Buslinie 36, 55

DE50760000000076001617

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Der Sprachleitfadender Bundesagentur für Arbeit

Bundesagenturfür Arbeit

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Inhaltsverzeichnis

1 Vorwort ...................................................................................................................................................... 3

2 Warum brauchen wir eine kundenorientierte Sprache? ............................................................................. 4

3 Wie wird die Sprache der BA kundenorientiert? ........................................................................................ 53.1 Klar ...................................................................................................................................................... 53.2 Persönlich ........................................................................................................................................... 53.3 Partnerschaftlich ................................................................................................................................. 53.4 Zeitgemäß ........................................................................................................................................... 5

4 Die wichtigsten Tipps und Regeln .............................................................................................................. 64.1 Fragen vor dem Schreiben .................................................................................................................. 64.2 Verständlicher Sprachstil ................................................................................................................... 74.3 Die richtige Satzgestaltung ............................................................................................................... 114.4 Geben Sie Ihrem Text Struktur ......................................................................................................... 124.5 Sprachliche Gleichstellung ............................................................................................................... 15

5 Standards für Texte .................................................................................................................................. 175.1 Umgang mit Ziffern ........................................................................................................................... 175.2 Gebrauch von Abkürzungen .............................................................................................................. 175.3 Betreffzeile ........................................................................................................................................ 175.4 Anrede und Grußformel .................................................................................................................... 185.5 Anlagen - ihre Positionierung ........................................................................................................... 18

6 Anhang ..................................................................................................................................................... 196.1 Literatur ............................................................................................................................................ 196.2 Beispiele aus überarbeiteten Bescheiden ......................................................................................... 20

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1 Vorwort

Sehr geehrte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,

Sie alle haben dazu beigetragen, wesentliche Zieleder Reform umzusetzen. Viele von Ihnen haben daranmitgewirkt, verbesserte Strukturen und Arbeitsab-läufe zu entwickeln und neue Standards für unsereDienstleistungen einzuführen.

Die BA ist ein kundenorientierter Dienstleister. Wich-tig ist deshalb, wie wir mit unseren Kundinnen undKunden sprechen. Dies gilt nicht nur für den persön-lichen Kontakt, sondern auch für die zahlreichenSchreiben, die wir bundesweit an unsere Kundensenden.

Eine kundenorientierte Sprache beeinflusst die posi-tive Wahrnehmung der BA wie unser Corporate De-sign. Sie berücksichtigt die Gleichstellung von Frauenund Männern in allen Formulierungen. Eine Änderungder Sprachkultur ist allerdings nicht so einfach imArbeitsalltag umzusetzen wie ein Logo, eine Beschil-derung oder ein Farbsystem. Wenn wir diese Heraus-forderung annehmen, können wir unser Ziel der Kun-denorientierung künftig noch besser erfüllen.

Unsere Schreiben haben für unsere Kundinnen undKunden oft weit reichende Konsequenzen. Die Schrei-ben müssen vor allem rechtssicher und verständlichsein. Sie sollen aber auch freundlich wirken. Davonist abhängig, wie glaubwürdig die BA von der Öffent-lichkeit als kundenorientierter Dienstleister wahrge-nommen wird. Außerdem führen unverständlicheSchreiben zu Nachfragen und Widersprüchen. LassenSie uns gemeinsam die Sprachkultur der BAverbessern.

Die BA hat bereits in den letzten Jahren viele Schrei-ben sprachlich überarbeitet. Nun kommt es daraufan, dass wir die begonnene Arbeit fortsetzen. AlleSchreiben, die unser Haus verlassen, solIten so un-bürokratisch wie möglich formuliert sein - klar, per-sönlich, partnerschaftlich und zeitgemäß.

Dieser Leitfaden stelIt die wichtigsten Regeln für einekundenorientierte Sprache vor. Viele authentischeBeispiele aus überarbeiteten Schreiben runden denLeitfaden ab - sie beweisen, dass auch rechtlich kom-plexe Sachverhalte verständlich und kundenorientiertdargestellt werden können. Eine kundenorientierteSprache ist auch eine Frage der Einstellung. Bitte nut-zen Sie diesen Leitfaden als Ratgeber und Nachschla-gewerk und versuchen Sie, die Empfehlungen in IhreSchreiben und Texte einzubringen.

Ich bin davon überzeugt, dass es uns Schritt fürSchritt gelingen wird, in unserem Arbeitsalltag einenoch kundenorientiertere Sprache einzusetzen undwünsche Ihnen viel Erfolg dabei. Probieren Sie es ein-fach mal aus.

Ihr

Frank-Jürgen WeiseVorsitzender des Vorstands

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2 Warum brauchen wir einekundenorientierte Sprache?

Die Antwort ergibt sich von selbst. Wer wird schongerne in einer Sprache angesprochen, die der Situati-on, oder der Person, zum Beispiel dem eigenen Ge-schlecht, nicht gerecht wird oder die nicht verständ-li ch ist?

Eine Sprache repräsentiert ein Unternehmen oder ei-ne Organisation ebenso wie eine unverwechselbareMarke (Corporate Design). Die Sprache, in der ein Un-ternehmen spricht, hat große Öffentlichkeitswirkung.Diese Wirkung ist uns jedoch oft nicht bewusst, sodass wir die Sprache nicht entsprechend einsetzen.

Eine Unternehmenssprache oder „Corporate Langu-age" ist immer eine kundenorientierte Sprache. DieSprache, mit der wir untereinander und nach außensprechen, muss gut verständlich sein. Damit ent-spricht sie sowohl unseren Bedürfnissen als auch denBedürfnissen unserer Kunden.

Unser Sprachprofil richtet sich aus an den Werten:Klar, persönlich, partnerschaftlich, zeitgemäß.Nach diesem Motto wollen wir unsere Sprach- undSchreibkultur ausrichten. Nur so trägt sie die ge-wünschten Früchte.

Es ist nicht leicht, den Sachverhalt oder die rechtlicheSituation richtig wiederzugeben und dennoch ver-ständlich und freundlich zu formulieren. Wenn das ge-lingt, gewinnen wir an Überzeugungskraft und Glaub-würdigkeit. Als Grundregel gilt: So fachlich wienötig - so bürgernah wie möglich. Das ist Service,der auch uns selbst Vorteile bringt. Eine nicht ver-ständliche oder gar bürokratische Sprache schrecktab und wird zu einer Barriere.

Dieser Leitfaden zeigt Ihnen, wie Sie eine kundenori-entierte Sprache bewusst einsetzen können. Sie sollauch innerhalb der BA angewendet werden. Jedes Mal,wenn Sie mit Ihren Kolleginnen oder Kollegen spre-chen, sind diese Ihre interne „Kundschaft". Auch fürdie interne Kommunikation gelten daher die vorge-stelIten Tipps und Regeln.

VORTEILE EINER KUNDEN0RIEN-TIERTEN SPRACHE

Nicht nur die Kundinnen und Kunden profitieren voneiner Sprache, die sie anspricht und die sie verstehen.Auch Sie haben viele Vorteile. Sie sind skeptisch?

I Wenn Sie verständlich schreiben, müssen Sie we-niger Zeit in die Beantwortung von Anrufen undRückfragen Ihrer Kundinnen und Kunden investie-ren. Auch die Anzahl der Beschwerden und der Wi-dersprüche, die Sie und Ihre Kolleginnen und Kol-legen bearbeiten, wird sich reduzieren. Sie könnensich Arbeit und Stress mit verärgerten Kundenersparen.

1 Verständliche Schreiben erhöhen bei Kundinnenund Kunden die Akzeptanz und die Bereitschaft,konstruktiv mit Ihnen zusammenzuarbeiten.

1 Kennen Sie das schöne Gefühl, wenn sich eine zu-friedene Kundin oder ein zufriedener Kunde beiIhnen persönlich bedankt? Damit wird Ihnen Aner-kennung und Akzeptanz entgegegen gebracht. Dasbeeinflusst Ihre ganz persönlicheArbeitszufrieden heit.

Natürlich ist Sprache keine „Wunderwaffe". Ein ab-lehnender Bescheid wird in der Regel keine Freudeauslösen - egal, wie kundenorientiert er geschriebenist. Wichtig ist, dass die Entscheidung für die Kundinbzw. den Kunden nachvolIziehbar wird. Das schafftAkzeptanz und Vertrauen in Ihre Kompetenz.

Viele Faktoren bestimmen unsere tägliche Arbeit. Sokann die Wirkung kundenfreundlicher und verständ-licher Schreiben nicht isoliert ermittelt werden. Siewerden uns aber immer mehr Nutzen bringen.

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3 Wie wird die Spracheder BA kundenorientiert?

Die BA ist moderner und kundenorientierter Dienst-leister. Das soll in der Sprache erkennbar sein - Spra-che ist immer Ausdruck des Selbstverständnisses.

Unsere kundenorientierte Sprache zeichnet sichdurch vier Werte aus: klar - persönlich - partner-schaftlich-zeitgemäß

3.1 KLAR

Eine klare Sprache ist unverzichtbar für jedes Unter-nehmen, das kundenorientiert arbeiten will. Dies giltbesonders für die BA, denn unsere Kundinnen undKunden müssen uns verstehen.

Eine Botschaft ist nutzlos, wenn sie nicht verstandenwird. Klare, alIgemeinverständliche Worte bewirkenmehr als Fachbegriffe, die nur Fragen hervorrufen.

Klare Sprache lässt Kundinnen und Kunden nicht imUngewissen, sondern informiert über alles, was sie inihrer individuellen Situation wissen müssen. Wer sichdurch einen Text quälen muss, wird nicht nur unzu-frieden, sondern misstrauisch. Deswegen gilt: Werklar formuliert, kann überzeugen.

3.2 PERSÖNLICH

Persönlich von Mensch zu Mensch - so wird jedergerne angesprochen, auch im Arbeitsleben. Auch des-halb ist eine persönliche Sprache in den Schreibender BA wichtig. Die Leserinnen und Leser persönlichanzusprechen bedeutet auch geschlechtergerecht zuformulieren. Unpersönliche Formulierungen erzeugenvon Anfang an Abneigung und lassen das GefühI ent-stehen: „ Mein Anliegen ist nicht wichtig, ich bin nur eineNummer und werde als Mensch und Kunde nicht ernst ge-nommen." Bitte vermeiden Sie unbedingt diesen Ein-druck in Ihren Schreiben.

3.3 PARTNERSCHAFTLICH

Es sind oft nicht die Inhalte der Schreiben, über diesich Kundinnen und Kunden ärgern. Von oben herab,besserwisserisch, autoritär - so kommt der Schreib-stil manchmal an. Oftmals entscheidet sich die Frageder Zufriedenheit an den Botschaften, die „zwischenden Zeilen" zu lesen sind. Ein belehrender TonfalI för-dert nicht die Zusammenarbeit. Jeder Mensch hat An-spruch auf eine faire Behandlung und Respekt.

Pflegen Sie einen partnerschaftlichen Umgang mit Ih-ren Kundinnen und Kunden. Sprechen Sie sie auf „glei-cher Augenhöhe" an.

Warum ist das oft so schwierig? Bei Ihrer täglichenArbeit müssen Sie das geltende Recht umsetzen.Wenn Sie dabei bürokratisch oder autoritär auftreten,wird die Kommunikation in aller Regel schwierig. Wermöchte schon gerne im BefehIston angesprochen undbelehrt werden?

Eine partnerschaftliche und verständliche Anspra-che ist die beste Voraussetzung für eine erfolgreicheKommunikation.

3.4 ZEITGEMÄSS

Verwenden Sie beim Schreiben und Sprechen einezeitgemäße Sprache, die gut zu verstehen ist. Vermei-den Sie Amtsdeutsch und so weit wie möglich Fremd-wörter und Fachbegriffe.

Überholte Formulierungen werden oft nicht verstan-den; sie sind deshalb fehl am Platz und passen nichtzum Selbstverständnis der BA. Altmodische Formulie-rungen lassen die Leserinnen und Leser auf eine Behör-de mit einem überholten Selbstverständnis schließen.

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Chef
Hervorheben
Chef
Hervorheben
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4 Die wichtigsten Tipps und Regeln

In der BA werden pro Arbeitstag mehr als 500.000Schreiben verschickt. Das sind pro Jahr mindestens120 Millonen Schreiben. Deshalb kann nicht jede Mit-teilung individuelI formuliert werden. Textbausteine

und Standardschreiben helfen, die tägliche Korres-pondenz zu bewältigen. Dennoch müssen Sie auchTexte selbst formulieren. Gibt es Regeln, an die Siesich halten können? Selbstverständlich!

4.1 FRAGEN VOR DEM SCHREIBEN

Sie schreiben einen Text, weil Sie der Kundin oderdem Kunden etwas mitteilen wollen. Bevor Sie mitdem Schreiben beginnen, fragen Sie sich:

Für wen schreibe ich, wie denkt, fühlt,

spricht meine Zielgruppe?

Die meisten unserer Schreiben sind nicht an Fachleu-te oder Experten gerichtet. Die Kundinnen und Kun-den der BA können unterschiedlicher nicht sein, z. B.• in sozialer Hinsicht (z. B. Bildung, Altersgruppe)• in kultureller Hinsicht (z. B. Religion, Staatsange-

hörigkeit, ).

Gegenüber Fachleuten können Sie selbstverständlichFachbegriffe verwenden. Was Sie bei Ihren Schreibenimmer beachten solIten und was für alle Zielgruppengilt, ist: Stoßen Sie Ihre Gesprächspartner nicht vorden Kopf. Auch das, was Sie „zwischen den Zeilen"mitteilen, sollte partnerschaftlich sein. Das Geheim-nis erfolgreicher Kommunikation liegt nicht nur in derWahl der Worte, sondern auch in Ihrer Einstellung zuIhrem Gegenüber.

Was ist die Botschaft, die ich mitteilen will?

Sie schreiben, um etwas mitzuteilen, das ist selbst-verständlich. Doch die Frage ist berechtigt: Was wollenSie mitteilen? Und wie kann die sprachliche Gestal-tung Ihres Schreibens dabei helfen?

Aus Sicht Ihrer Kundinnen und Kunden sind folgendePunkte wichtig:• Was ist die Botschaft?• Was muss ich auf jeden FalI

in Erinnerung behalten?

Die Grundregel lautet: So kurz wie möglich, so langwie nötig. Beschränken Sie sich auf wesentlicheInformationen!

Teilen Sie nicht mehr mit als nötig, aber auch nichtweniger. Beides kann für Ihre Kundin oder Ihren Kun-den zum Problem werden.

Es kommt vor, dass wir Dinge mitteilen, die nichts zurSache tun - oder dass wir versäumen, das Wichtigezuerst zu erwähnen. Das ist in der Regel keine böseAbsicht. Wesentlich sind Entscheidungen, Fristen o-der Aufforderungen. Sie solIten längere Ausführungen,zum Beispiel zu gesetzlichen Grundlagen, kritisch da-raufhin überprüfen, ob sie wirklich erforderlich sind.

Was soll erreicht werden?

Überlegen Sie, welche Wirkung Sie bei Ihrer Kundinoder Ihrem Kunden erzielen wollen:1

Erhoffen Sie sich freiwillige Kooperation?1

Erwarten Sie eine Mitwirkung?1

Mahnen Sie bereits zum wiederholtenMale eine erforderliche Handlung an?

Kundenorientiert zu formulieren bedeutet nicht, nurpositive Dinge mitzuteilen. Wenn z. B. eine Frist ver-säumt ist oder Unterlagen nicht abgegeben wordensind, müssen Sie diese Information an die Frau oderan den Mann bringen. Die Kunst besteht darin, situa-tionsbezogen zu formulieren - freundlich, wo es ange-bracht ist, bestimmt, wenn es erforderlich ist. Erstso wirken Sie glaubwürdig und erreichen Ihr ge-wünschtes Ziel.

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Chef
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4.2 VERSTÄNDLICHER SPRACHSTIL

Unter Punkt 3 wurden Ihnen die vier Sprachwerte fürdie Sprachkultur der BA vorgestellt: Klar, persönlich,partnerschaftlich und zeitgemäß.

Die folgenden Regeln erleichtern die Anwendung -angefangen bei der Wortwahl, über Fachausdrücke,den Gebrauch von Substantiven und Verben bis hinzum Aufbau und zur Gliederung von Schreiben.

4.2.1 Klare Sprache

Eine klare Sprache verzichtet. Vermeiden Sie bitte: weitschweifige Erklärungen,missverständliche Formulierungen,Fremdwörter und Fachbegriffe, wenndiese entbehrlich sind.

Wenn Sie viele Fremdwörter und Fachbegriffe ver-wenden, wird Ihr Text unverständlich. Nehmen wir alsBeispiel das „Dispositionsrecht":

statt so

„Ich bitte, den fehlenden Antrag umgehend persönlicheinzureichen oder von Ihrem Dispositionsrecht Gebrauchzu machen. Im Rahmen dieses Dispositionsrechtes kön-nen Sie bestimmen, dass die Voraussetzungen für einenAnspruch auf Arbeitslosengeld nicht oder erst zu einemspäteren Zeitpunkt vorliegen sollen. Ihre Entscheidung tei-len Sie mir bitte durch Übersendung des beiliegenden For-mulares mit. Hinsichtlich der Ihnen zur Verfügung stehen-den Gestaltungsmöglichkeiten können Sie sich von IhrerAgentur für Arbeit beraten lassen [...]"

Besser so

„So lange über die Anträge noch nicht entschieden wor-den ist, können Sie bestimmen, ob und wann Ihr Anspruchauf Arbeitslosengeld entstehen soll. Dies kann sich posi-tiv auf die Entscheidung über Ihren aktuellen Antrag aus-wirken. Wenn Sie hierzu Fragen haben, wenden Sie sichbitte an Ihre Agentur für Arbeit."

Eine klare Sprache beachtet folgende Grundsätze:

I Einheitliche WortwahI

Machen Sie es Ihren Kundinnen und Kunden leicht,einen Sachverhalt zu verstehen. Bezeichnen Siegleiche fachliche Sachverhalte möglichst mit dem-selben Wort. Ein Ausdruckswechsel, nur um Wie-derholungen zu vermeiden, macht die Aussage oftschwerer verständlich und führt zur Verwirrung.Wenn Sie sprachliche Varianten einbauen, tun Siedas erst, nachdem der Sachverhalt klar ist.

I Verben statt Substantive Benutzen Sie Verben, denn Hauptwörter bewirkenoft den „typischen Amtston", der überholt undnicht kundenorientiert ist. Der verbale Stil ist dergesprochenen Sprache ähnlicher und wird besserverstanden. Die Sätze werden kürzer und präziser.Wird der Sachverhalt mit Hauptwörtern beschrie-ben, so enden diese meist auf „-ung", „-keit" oder„-heit". Die Sätze wirken umständlich und distan-ziert. Wenden Sie den Hauptwortstil nur bei Über-schriften an.

Statt so Besser so

•Aufhebung . aufheben• Mitteilung machen . mitteilen• Einer Prüfung unterziehen . prüfen• Möglichkeit eröffnen . ermöglichen• Die Wirksamkeit besteht . ... ist seit 1. August 2009seit 01.08.09. wirksam.

Bitte reihen Sie nicht mehr als vier Hauptwörter in Sät-zen zusammen. Bilden Sie keine Hauptwortketten.Dadurch lassen sich Aussagen zwar verkürzen, abersie sind schwerer verständlich. Bilden Sie lieber ei-nen neuen Satz.

Statt so

„Hiermit erhalten Sie die Bestätigung des Eingangs Ih-res Widerspruches gegen die Entziehung desArbeitslosengeldes."

Besser so

„Am 26. Mai 2009 ist Ihr Widerspruch gegen die Entzie-hung Ihres Arbeitslosengeldes bei mir eingegangen."

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4.2.2 Klare Gliederung

Eine gute Gliederung verbessert das Verständnis. DieGrundregel ist:

Das Wichtigste gehört an den Anfang des Schrei-

bens - das Ereignis oder die Entscheidung, die Anlassfür Ihr Schreiben ist. Zu solchen Entscheidungen zäh-len beispielsweise Aufhebungen oder Bewilligungen.

In Variante 1 steht das Wichtigste ganz am Ende desBescheids. Die Leser müssen sich durch das ganzeSchreiben arbeiten, um die entscheidende Aussagezu erfahren. Verlagern Sie die „Aufhebung" an den An-fang des Schreibens (siehe Variante 2).

Variante 1 Aufhebungsbescheid

„Sehr geehrte Frau Colibri,Sie sind am 01.02.2009 umgezogen. Diese Änderung ha-ben Sie mir nicht mitgeteilt, obwohl Sie hierzu gem. § 60des Ersten Buches Sozialgesetzbuch (SGB I) verpflichtetwaren. Auf die Ausführungen im Merkblatt für Arbeitslosenehme ich Bezug.Anspruch auf Leistungen hat, wer arbeitslos ist. Arbeitslosist u. a. aber nur, wer der Arbeitsvermittlung zur Verfü-gung steht und Vermittlungsvorschlägen zeit- und ortsnahFolge leisten kann. Der Arbeitslose hat deshalb sicher-zustellen, dass die Agentur für Arbeit ihn persönlich anjedem Werktag an seinem Wohnsitz durch Briefpost errei-chen kann.Da Sie am 01.02.2009 umgezogen sind, ohne dies derAgentur für Arbeit mitzuteilen, waren Sie in der Zeit vom02.02.2009 bis ... nicht erreichbar, infolgedessen nichtverfügbar, also nicht arbeitslos.Ich hebe daher die Entscheidung über die Bewilligung vonArbeitslosengeld ab 02.02.2009 auf."

Variante 2 Aufhebungsbescheid

„Sehr geehrte Frau Colibri,die Bewilligung von Arbeitslosengeld hebe ich ab dem2. Februar 2009 auf.Sie sind am 1. Februar 2009 umgezogen. Dies haben Siemir nicht mitgeteilt, ob-wohl Sie hierzu verpflichtet waren(§ 60 Erstes Buch Sozialgesetzbuch). Sie waren damit fürdie Arbeitsvermittlung nicht verfügbar, also auch nichtarbeitslos.Sie haben keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld, wenn Sieauf Vermittlungsvorschläge nicht zeit- und ortsnah reagie-

ren können. Sie müssen deshalb sicherstellen, dass BriefeSie persönlich an jedem Werktag unter der von Ihnen be-nannten Anschrift erreichen können."

4.2.3 Angemessene Informationstiefe

Vermitteln Sie in Ihren Schreiben das, was für IhreKundinnen und Kunden wichtig ist, so dass sie überdie Sachlage angemessen informiert sind.

Zur Erinnerung, die Grundregel ist: So kurz wie mög-

lich, so lang wie nötig. Das klingt auf den erstenBlick einfach und selbstverständlich. Doch die Erfah-rung zeigt, dass nicht jedes Detail, das in Ihren Augenrelevant ist, für Ihre Kundinnen und Kunden von Be-deutung ist.

Achten Sie darauf, dass Ihre Schreiben:

• die wesentlichen Informationen geben,• keine überflüssigen Informationen enthalten,I Doppelungen vermeiden.

4.2.4 Persönlich

Die folgenden Regeln zeigen, wie Sie persönlichschreiben.

1. Persönliche Ansprache

Sprechen Sie Ihre Kundinnen und Kunden immer per-sönlich an, denn so erwecken Sie Aufmerksamkeitund vermitteln Wertschätzung.

a) Sprechen Sie die Kundinnen und Kunden im „Sie-Stil" an. Verwenden Sie die Personalpronomen „Sie",„Ihr", „Ihnen". Wollen Sie mehrere Adressaten errei-chen, sprechen Sie jeden persönlich an. Achten Sieauf die sprachliche Gleichbehandlung von Frauen undMännern. Nennen Sie dabei Frauen immer zuerst. Isteine persönliche Anrede nicht möglich, empfiehlt sicheine neutrale Formulierung.

b) Verwenden Sie Personalpronomen „ich" und „wir"anstatt passiver Formulierungen:

Ich-Pronomen: Bauen Sie „ich" in Ihre Formulierungenein, wenn Sie Ihrer Kundin oder Ihrem Kunden die Ent-scheidung, mitteilen.

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Hervorheben
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Wir-Pronomen: Das „ich" können Sie gegen das kol-lektive Pronomen „wir" eintauschen, wenn mehrereMitglieder eines Ausschusses oder eines Gremiumsdie Entscheidung getroffen haben.

c) Bitte gehen Sie auf persönliche Sachverhalte mög-li chst individuell ein, in Bescheiden mit Hilfe diffe-renzierter Textbausteine oder mit Freitextfeldern.Nehmen Sie sich Zeit für diese Formulierungen.Auch so vermitteln Sie Ihren Kundinnen und Kunden,dass Sie deren Anliegen ernst nehmen und sie nichtnur eine Nummer sind.

Statt so

„Sehr geehrte Frau Colibri,Ihrem Antrag auf Arbeitslosengeld vom 0/.02.2009 kannnicht entsprochen werden. Man kann ..."

Besser

„Sehr geehrte Frau Colibri,Ihren Antrag auf Arbeitslosengeld vom /. Februar 2009 leh-ne ich ab, weil ... Sie können ... oder: Ich kann ..."

Verstecken Sie sich und die Personen, die Sie an-sprechen, nicht hinter dem Passiv. Das ist Behörden-deutsch, es wirkt bürokratisch und ist unhöflich.Wenn Sie die Personen nicht direkt ansprechen, son-dern nur über das Passiv einbeziehen, kann es auchsein, dass sich die Kundinnen und Kunden nicht ange-sprochen fühlen und auf Ihre Aufforderungen nichtreagieren.

Eine weitere Möglichkeit, Passivkonstruktionen zuvermeiden, sind neutrale Formulierungen, wie: „IhreAgentur für Arbeit", oder „die Bundesagentur für Arbeit".Es gilt jedoch: Machen Sie die BA nur dann zum Sub-jekt Ihres Satzes, wenn die Autorität der Organisationgefragt ist.

4.2.5 PartnerschaftlichBemühen Sie sich um ein partnerschaftliches Mitein-ander mit Ihren Kundinnen und Kunden. Im Mittel-punkt steht das Problem der Kundin oder des Kunden.Bauen Sie nicht bewusst Hierarchie oder Distanz auf.

2. Aktiv statt PassivVersuchen Sie aktiv zu formulieren, wann immer diesmöglich ist. So wird Ihr Schreiben besser verstanden,es wirkt zeitgemäßer und persönlicher. Hierzu einigeBeispiele:

Verwenden Sie - soweit möglich - die Form derBitte.Auch ein gelegentliches „Danke" trägt zu einempartnerschaftlichen Stil bei.Vermeiden Sie die Grundform des Verbs in Ver-bindung mit „zu" und „haben", denn dies drücktmeist eine passive Befehlsform aus. FormulierenSie Ablehnungen oder Mahnungen sachlich, ohneSchärfe oder unangemessenes Amtsgehabe.

Statt so

• „Es muss der Nachweiserbracht werden, dass..."

• „Es wird vorgeschlagen..."• „Die Unterlagen werdenIhnen nach Eingang derZahlung auf das Kontoder Agentur für Arbeitzugesandt."

• „ Mit Aufhebung der Leis-tung ab 0/.02.2009 sindSie bei der für sie zu-ständigen Krankenkas-se nicht gegen Krank-heit und das Pflegerisikopflichtversichert."

Besser so

• „Sie müssen nachweisen,dass ..."

• „Ich schlage vor ..."• „Bitte überweisen Sie die

Gebühren auf das Kon-to der Agentur für Arbeit.Die Unterlagen sendenwir Ihnen zu, sobald derBetrag bei uns eingegan-gen ist."

• „In der Zeit, in derSie kein Arbeitslosen-geld erhalten, sind Sienicht kranken- undpflegeversichert."

Statt so

• „Der Antrag ist vom An-tragsteller auszufüllen."

• „Sie hätten wissen müs-sen, dass ..."

• Der Auszubildende hat in-nerhalb von 5 Tagen beider Agentur für ArbeitKöln vorzusprechen.

• Wir sehen uns daher ge-zwungen, die Bewilligungvon Arbeitslosengeldaufzuheben.

Esser so

• „Ich bitte Sie, den Antragausgefüllt an michzurückzusenden."

• „ Wie wir Ihnen bereitsmitgeteilt haben, ..."Wir bitten Ihren Sohn,Florian Meier, sich inner-halb von 5 Tagen bei derAgentur für Arbeit Kölnzu melden.

• Ich hebe ab 19. Dezember2009 die Bewilligung vonArbeitslosengeld auf.

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4.2.6 ZeitgemäßDie Grundregel für eine zeitgemäße Sprache ist:Orientieren Sie sich an einer guten aktuellen

Umgangssprache.

Hierzu folgende Tipps:

1 Zeitgemäße Wörter wählen,• Ausdrücke vereinfachen und verkürzen,• Füllwörter vermeiden.

4.2.7 Zeitgemäße Wörter wählen

Zum typischen Amtsdeutsch gehören beispielsweiseAusdrücke wie „ausstehende" und „vorgenannte". Sol-che Wörter sollten Sie, so weit es geht, vermeiden.Hier einige Beispiele:

Statt so Besser so

• Blockbeschulung . Blockunterricht• Eignungsfeststellungs- . Eignungsprüfung

verfahren• „Ihr in dem oben genann- „Ihr Argument..."ten Schreiben aufgeführ-tes Argument..."

• „Sie haben Ihre Ortsab- „Sie haben mich über Ihrewesenheit entgegen § 60 Abwesenheit nicht infor-des Ersten Buches Sozial- miert, obwohl Sie dazugesetzbuch nicht mitge- verpflichtet waren (§ 60teilt (SGB I - siehe beilie- Erstes Buch Sozialgesetz-gender Gesetzestext)." buch - SGB I)."

4.2.8 Ausdrücke vereinfachen und verkürzen

Komplizierte Formulierungen werden als unangemes-sen und als „Amtsgehabe" empfunden. FormulierenSie daher sachlich und genau.

a) Fachausdrücke verständlich übersetzen

b) Einfach formulieren

Statt so

„Sehr geehrter Frau Colibri,die Entscheidung über die Bewilligung von Arbeitslosen-geld wird für die Zeit vom 01.02.2009 bis 01.03.2009aufgehoben.Sie waren in dem vorbezeichneten Zeitraum wegenOrtsabwesenheit für die Bundesagentur für Arbeit nichterreichbar"

Besser

„Sehr geehrte Frau Colibri,die Bewilligung von Arbeitslosengeld hebe ich für die Zeitvom 1. Februar 2009 bis zum 1. März 2009 auf.Während dieses Zeitraums hielten Sie sich nicht an Ih-rem Wohnort auf und waren für die Arbeitsvermittlungnicht zu erreichen."

4.2.9 FülIwörter vermeiden

Statt so

„Sehr geehrte Frau Colibri,die Leistungszahlung wurde befristet bewilligt bis zum31.12.2009.In Ihrem eigenen Interesse bitte ich Sie daher, mir bis spä-testens 15.04.2009 das genaue Umzugsdatum und Ihrevollständige Wohnanschrift mit beiliegender Erklärungmitzuteilen."

MN Besser so

„Sehr geehrte Frau Colibri,Arbeitslosengeld habe ich Ihnen bis zum 31. Dezember2009 bewilligt.Bitte teilen Sie mir bis zum /5. April 2009 auf beiliegen-dem Formular das Datum Ihres Umzuges mit."

S t, f

„Sehr geehrter Herr Colibri,Sie sind als Arbeitnehmer mehr als kurzzeitig (min-

destens 15 Stunden wöchentlich) tätig. Deshalb sind Sienicht arbeitslos und haben keinen Leistungsanspruch."

gltk Besser so

„Sehr geehrter Herr Colibri,[..1 Sie arbeiten 15 Stunden oder mehr pro Woche undsind deshalb nicht arbeitslos. Somit haben Sie keinen An-spruch auf Arbeitslosengeld."

1 0

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4.3 DIE RICHTIGE SATZGESTALTUNG

Nicht nur schwierige Inhalte können Lesende zur Ver-zweiflung bringen, sondern auch kompliziert gestal-tete Sätze.

4.3.1 Erst Hauptsatz, dann Nebensatz

Stellen Sie den Hauptsatz mit der wichtigsten Aussa-ge an den Anfang. An erster Stelle steht immer das,was für Ihre Kundinnen und Kunden am Wichtigstenist. Wenn die Hauptaussage im Nebensatz steht, wirdder Satz unnötig lang und das Gewicht der Aussageverschoben.

Statt so

„Sie haben angegeben, nicht mehr alle zumutbaren Be-schäftigungen aufnehmen zu wollen, so dass Sie nichtmehr arbeitslos sind."

Besser so

„Sie sind nicht mehr arbeitslos, weil sie nicht mehr alle zu-mutbaren Beschäftigungen aufnehmen wollen."

4.3.2 Vermeiden Sie lange Sätze

Wahrscheinlich ist es Ihnen schon aufgefallen - langeBandwurmsätze ermüden. Bilden Sie kurze Sätze. Hiergilt das bekannte Motto: So kurz wie möglich, solang wie nötig.

Statt so

„Bitte teilen Sie mir deshalb unter anderem mit, wenn sichdie wöchentliche Arbeitszeit auf 15 oder mehr Stunden er-höht, die Höhe des Nebeneinkommens monatlich 165,00€ übersteigt, eine weitere Nebenbeschäftgung aufgenom-men oder die Nebenbeschäftigung beendet wird."

g().

„Bitte teilen Sie mir jede Änderung bei Ihrer Nebenbe-schäftigung mit."

4.3.3 Vermeiden Sie Schachtelsätze

Diese Sätze sind schwer verständlich, weilan einem Hauptsatz mehrere Nebensätze hängen

I und die Nebensätze ineinander verschachtelt sind.

Die Leserinnen und Leser müssen die Aufmerksam-keit gleichzeitig auf viele einzelne Satzteile richten,die für sich alleine keine sinnvolle Aussage beinhal-ten. Der vollständige Inhalt erschließt sich erst amSatzende. Bringen Sie die Hauptaussage soweit wiemöglich im ersten Satz unter und wandeln Sie die Ne-bensätze lieber in Hauptsätze um.

4.3.4 Vermeiden Sie schwer verständliche

Verbformen

Benutzen Sie den Indikativ, alle anderen Verbformenkönnen die Sätze unnötig schwierig machen. Der In-dikativ steht für das tatsächliche Geschehen.

Beispiel:

„Die Arbeitsvermittlerin sendet dem Kunden ein Stellen-angebot zu." Dies ist der „Normalmodus" in allen Tex-

ten. Setzen Sie ihn so oft wie möglich ein.

Konjunktiv (Möglichkeitsform)Konjunktive wie: „hätte", „könnte", „müsste" sollenso weit wie möglich vermieden werden. VerwendenSie keinen Konjunktiv, wenn auch der Indikativ (dieWirklichkeitsform) möglich ist.

Statt so

„Sie haben mich über Ihre Arbeitsunfähigkeit nicht in-formiert, obwohl Sie dazu verpflichtet gewesen wären(§ 60 Erstes Buch Sozialgesetzbuch - SGB I)."

0 Besser so

„Sie mussten mich über Ihre Arbeitsunfähigkeit infor-mieren (§ 60 Erstes Buch Sozialgesetzbuch - SGB I)."

Partizipien

Schwer verständlich sind die Partizipien I und II. Dassind unvollendete Verbformen. Die Anzahl und / oderdie zugehörigen Personen werden nicht genannt. Par-tizipien können wie ein Adjektiv verwendet werden.Wenn Sie Partizipien und / oder Adjektive in meh-reren Satzteilen verwenden, werden Sätze zu kom-pakt. Es gibt sprachlich bessere und einfachereMöglichkeiten:

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Statt so

„Diese Vermutung haben Sie nicht widerlegt. Sie ha-ben nicht dargelegt und nachgewiesen, dass Ihr Ausbil-dungsgang bei ordnungsgemäßer Erfüllung der in denAusbildungs- und Prüfungsbestimmungen vorgeschrie-benen Anforderungen die Ausübung einer versiche-rungspflichtigen, mindestens 15 Stunden umfassendenBeschäftigungen zulässt."

0 Besser so

„Sie haben nicht nachgewiesen, dass Sie trotz IhrerAusbildung /5 Stunden oder mehr pro Woche versiche-rungspflichtig beschäftigt sein können (§ 120 Absatz 2Satz 2 SGB III)."

4.4 GEBEN SIE lHREM TEXT STRUKTUR

4.4.1 AlIgemeiner Aufbau Ihres Schreibens

Besiegen Sie die „Lesefaulheit", indem Sie Ihr Schrei-ben logisch aufbauen und gut gliedern. Ziehen Sie ei-nen roten Faden durch Ihr Schreiben. Erleichtern Siees Ihren Kundinnen und Kunden, den Inhalt zu verste-hen und Wichtiges sofort zu erfassen.

Grundregeln:

1 Gliedern Sie Ihr Schreiben in: Einleitung, Haupt-teil und Schluss.

• Jede Aussage sollte folgerichtig und logisch aufden wesentlichen Inhalt hinführen.

• Jede Aussage sollte nur einmal getroffen werden.• Für eine vollständige und nachvolIziehbare Argu-

mentation solIten alle wesentlichen Schritte ge-nannt werden.

„Sehr geehrte Frau Colibri,[1.Einleitung] die Deutsche Post AG hat mich darüber infor-miert, dass sich Ihre Anschrift geändert hat. Dies habenSie mir nicht mitgeteilt, obwohl Sie dazu verpflichtet wa-ren (§ 60 Absatz 1 Nr. 2 Erstes Buch Sozialgesetzbuch).Sie waren ab dem Tag nach Ihrem Umzug möglicherweisefür die Arbeitsvermittlung nicht verfügbar, also auch nichtarbeitslos.[2.Hauptteil] Ich muss nun prüfen, ob ich die Bewilligung vonArbeitslosengeld aufheben muss und falls ja, für welchenZeitraum.Bitte teilen Sie mir bis zum 15. April 2009 auf beiliegen-dem Formular das Datum Ihres Umzuges mit.[3. Schlussteil] Falls Sie sich bisher noch nicht bei der nunfür Sie zuständigen Agentur für Arbeit gemeldet haben,sollten Sie dies umgehend nachholen (Damm 25 in 25421Pinneberg)."

Mit freundlichen Grüßen im AuftragAnlagen

4.4.2 Besonderheiten von Bescheiden

Bescheide regeln Sachverhalte verbindlich, daher be-nötigen sie eine besondere Struktur. Sie haben neunBestandteile:

[1.Betreff] Aufhebungsbescheid

[2.Anrede] Sehr geehrte Frau Colibri,[3. Entscheidung] die Bewilligung von Arbeitslosengeld hebeich für die Zeit vom 1. Februar 2009 bis zum 15. Februar2009 auf.[4. Begründung] Während dieser Zeit halten Sie sich nicht anIhrem Wohnort auf und sind für die Arbeitsvermittlung nichtverfügbar. Damit sind Sie in diesem Zeitraum nicht arbeits-los und haben keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld.[5.Gesetzliche Grundlagen] Meine Entscheidung beruht auf §118,§ 119 Absatz 5 des Dritten Buches Sozialgesetzbuch (SGBIII) und § 48 Absatz 1 Satz 2 des Zehnten Buches Sozial-gesetzbuch in Verbindung mit § 330 Absatz 3 SGB[6. Rechtsbelehrung Gegen diesen Bescheid ist der Wider-spruch zulässig. Der Widerspruch ist schriftlich oder zurNiederschrift bei der Agentur für Arbeit Nürnberg einzurei-chen, und zwar innerhalb eines Monats, nachdem dieserBescheid Ihnen bekannt gegeben worden ist

[7.Hinweise] HinweiseBitte teilen Sie mir mit, wenn sich der angegebene Zeit-raum ändert.Wenn Sie kein Arbeitslosengeld erhalten, sind Sie nichtkranken- und pflegeversichert. Sie sollten sich daher um-gehend bei Ihrer Krankenkasse über die Voraussetzungenfür einen lückenlosen Versicherungsschutz erkundigen.

[8.Grußformel] Mit freundlichen Grüßen im Auftrag[9. Anlagen] Anlagen

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Umgang mit GesetzesverweisenGesetzesverweise sind unverzichtbare Bestandtei-le des Bescheids. Denn die Kundinnen und Kundenmüssen die Möglichkeit haben, sich selbst über denInhalt der Rechtsvorschriften zu informieren. Sie soll-ten den Text aber nicht dominieren. Achten Sie dar-auf, dass Sie beim Verweisen die vorgegebene Syste-matik einheitlich anwenden. Das hilft, den Bescheidso übersichtlich und so kurz wie möglich zu halten.

Die folgenden Regeln zeigen, wie Sie mit Gesetzesver-weisen am besten umgehen:

a) Platzierung unterhalb der BegründungDie Gesetzesverweise stehen immer unter der Begrün-dung.

b) In den Satz integrierenDie Gesetzesverweise sollten nach Möglichkeit in denFließtext integriert werden. Wenn das Gesetz an-schließend noch mehrfach genannt wird, fügen Siedie Abkürzung in Klammern hinzu. Bei erneutem Ver-weis reicht es aus, nur die Abkürzung zu verwenden.Hier zwei Beispiele für die Erstnennung:

Meine Entscheidung beruht auf §48 Absatz 1 Satz 1 desZehnten Buches Sozialgesetzbuch (SGB X).

oderMeine Entscheidung beruht aufs 1/8 Absatz / Nr. 1, § 1/9Absatz 1 Nr. 3 sowie Absatz 5 des Dritten Buches Sozial-gesetzbuch (SGB III) und aufs 48 des Zehnten Buches So-zialgesetzbuch in Verbindung mit § 330 Absatz 3 SGB

c) In Klammern setzenWenn sich der Gesetzesverweis nicht direkt in denSatz integrieren lässt, setzen Sie ihn bitte in Klam-mern. Wird das Gesetz anschließend noch mindes-tens einmal genannt, setzen Sie die Abkürzung bei derErstnennung mit einem Gedankenstrich ab, um eineDoppelklammer zu vermeiden.

Sie haben mich über Ihre Abwesenheit nicht informiert,obwohl Sie dazu verpflichtet waren (§ 60 Erstes Buch So-zialgesetzbuch - SGB I)

d) Abkürzen ab zweiter NennungAb der zweiten Nennung können Sie die Abkürzungfür den Gesetzesverweis verwenden:

Hierzu sind Sie verpflichtet (§ 60 Erstes Buch Sozialge-setzbuch - SGB I). Sollten Sie meiner Aufforderung nichtnachkommen, werde ich Ihre Anträge ohne weitere Prü-fung ablehnen (§ 66 SGB I).

e) Verbinden von ParagrafenZwei Paragrafen werden mit „und" verbunden, wenndiese im selben Gesetz stehen:

Meine Entscheidung beruht aufs 117 Absatz 1 Nr. / und§ 118 Absatz 1 Nr. 1 des Dritten Buches Sozialgesetzbuch.

f) Verbinden von Absätzen eines odermehrerer ParagrafenWerden für die Begründung mehrere Absätze einesoder mehrerer Paragrafen herangezogen, werden dieAbsätze mit „sowie" verbunden:

Deshalb haben Sie während dieser Zeit keinen Anspruchauf Arbeitslosengeld (§ 118 Absatz 1 Nr. / und § 119 Absatz1 sowie Absatz 5 Nr. / Drittes Buch Sozialgesetzbuch).

Die RechtsbehelfsbelehrungDie Rechtsbehelfsbelehrung ist bei Bescheiden eben-falIs unverzichtbar. Damit werden die Kundinnen undKunden über ihre Verfahrensrechte informiert. Nut-zen Sie dazu die vorhandenen Textbausteine.

Beachten Sie bitte folgende Punkte:

• Nutzen Sie den Begriff „Rechtsbehelfsbelehrung"als Überschrift und heben Sie den Begriff durchFettdruck hervor.

I Platzieren Sie die Rechtsbehelfsbelehrung hinterden gesetzlichen Grundlagen.

HinweiseIm Sinne einer guten Dienstleistung können Sie IhrenKundinnen und Kunden auch zusätzliche Informatio-nen im Schreiben anbieten, die individuell auf die Situa-tion abgestimmt sind, wie zum Beispiel Hinweise auf

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weitere Ansprechpartner,versicherungsrechtliche Fragen,mögliche andere Leistungen ,Informationsbroschüren.

Hinweise gehören hinter die Rechtsbehelfsbelehrungund erhalten eine eigene Überschrift (Fettdruck).

Hier zwei Beispiele für Zusatzinformationen, die Sie inder Rubrik „Hinweise" geben können:

„Wenn Ihr Lebensunterhalt nicht gesichert ist, solltenSie Arbeitslosengeld II beantragen."„Bei Fragen zu Ihrer Kranken- und Pflegeversicherungwenden Sie sich bitte an Ihre Krankenkasse."

Notwendige Unterlagen beifügenWählen Sie sorgfältig aus und fügen Sie die Unterla-gen bei, die für Ihre Kundinnen und Kunden sinnvolIund erforderlich sind - so ersparen Sie ihnen überflüs-sige Wege. Informationen wie zum Beispiel Auszügeaus Gesetzen solIten Sie nur ausnahmsweise beifü-gen. Prüfen Sie bitte in solchen Fällen, ob diese Infor-mationen für Ihre Kundin oder Ihren Kunden wirklichhilfreich sind. Eine Überfrachtung mit Informationen,ist ebenso schlecht wie das Fehlen wirklich wichtigerUnterlagen.

4.4.3 Hilfsmittel für die GliederungKennen Sie das? Sie wollen einen Text lesen und bevorSie richtig angefangen haben, haben Sie schon keineLust mehr. Woran liegt das? Dann ist der Text meistschlecht gegliedert und unübersichtlich gestaltet. EineSeite, voll geschrieben, wo-möglich eng gesetzt, ohneAbsätze oder Hervorhebungen. So macht das Lesenkeinen Spaß.

Hier einige Gestaltungsregeln:

I Bilden Sie Absätze und ZwischenüberschriftenSie helfen Ihren Kundinnen und Kunden, sich schnelIzu orientieren, wenn Sie den Text strukturieren unddem Sinn nach Absätze bilden. Wählen Sie auch Zwi-schenüberschriften und nutzen Sie Fettdruck, um die-sen Effekt zu verstärken.

1 Nutzen Sie AufzählungenAuch sie lenken die Aufmerksamkeit schnelI auf diewichtigsten Stellen im Text, da der Text stichtwortartigmit Punktlisten („Bulletpoints") oder Nummerierungeneingerückt wird

1 Arbeiten Sie mit HervorhebungenHeben Sie wichtige Passagen mit Fettdruck hervor.Das ist sinnvoll, wenn Sie z. B. Beträge oder Terminemitteilen. Der Text wird jedoch schnelI unübersicht-li ch, wenn Sie zu viele Hervorhebungen einbringen.Gehen Sie daher mit Hervorhebungen sparsam um,nach dem Motto: „Auf die richtige Dosierung kommtes an".

-patt so

„Es ergibt sich somit eine Gesamtforderung gegen Sie inHöhe von 112,00 Euro.Bitte lassen Sie deshalb ihr seit Beginn der Tätigkeit erziel-tes Nebeneinkommen durch Ihren Arbeitgeber bescheini-gen und reichen Sie diese ausgefüllte Bescheinigung bisspätestens 01.03.2009 ein. Sollten Sie kein Nebenein-kommen erzielt haben, teilen Sie dies bitte ebenfalls biszum genannten Termin mit."

sser so

„Somit müssen Sie insgesamt einen Betrag in Höhe von112,00 Euro zurückzahlen.Bitte lassen Sie sich deshalb das Nebeneinkommen, dassie ab dem 0/. Januar 2009 erzielt haben, von Ihrem Ar-beitgeber bescheinigen. Reichen Sie bitte die Bescheini-gung bis zum 01. März 2009 ein."

I Besser keine doppelten HervorhebungenDoppelte Hervorhebungen sind nicht sinnvoll, wiezum Beispiel die Kombination von fett und kursiv,Großbuchstaben sowie umrahmte Textpassagen. Sieverursachen ein „unruhiges" Schriftbild, bieten keingutes Layout und wirken nicht seriös.

1 Was können Sie sonst nutzen?Auch Tabellen und Zusammenfassungen strukturie-ren den Text und verbessern die Verständlichkeit.

Tipp: Wenn Sie Berichte und Präsentationen erstellen,schauen Sie im BA-Intranet bei den Regeln zur Ge-staltung von Berichten, Präsentationen und Auswer-tungen nach. (Fundstelle: Interner Serviee Kommunikation

- Interne Kommunikation - Gestaltungsregeln)

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4.5 SPRACHLICHE GLEICHSTELLUNG

Es ist uns ein wichtiges Anliegen, Frauen und Männerauch sprachlich gleichberechtigt zu behandeln. Esreicht nicht aus, wenn Sie in Formulierungen Frauenschon „mitmeinen", „hineindenken" oder sie gar miteinem Generalhinweis in die Fußnote verbannen (z. B.:„Die männliche Form wurde aus Gründen der Verein-fachung gewählt und dient der besseren Lesbarkeit").Es sei klar gesagt, dass diese Fußnoten nicht zuläs-sig sind.

Auch Kurzversionen mit Schrägstrichen oder Klam-merzusätzen z. B. „Teamleiter/-innen" sollten nicht inFließtexten verwendet werden. Bitte nutzen Sie sol-che Schreibweisen nur in Ausnahmefällen wie z. B. inTabellen. Besser ist es, wenn Sie beide Geschlechteransprechen. Die sprachliche Gleichstellung mussdurchgängig umgesetzt werden. So wäre es ein Fehler,wenn in Ihrem Schreiben stünde, Frau Meier sei der-zeit Arbeitnehmer.

Die sprachliche Gleichstellung ist übrigens auch ge-setzlich vorgeschrieben. Nach § 1 Absatz 2 Bun-desgleichstellungsgesetz ist die Gleichstellung vonFrauen und Männern nicht nur in Rechts- und Ver-waltungsvorschriften des Bundes, sondern auch imdienstlichen Schriftverkehr zum Ausdruck zu bringenund daher unbedingt zu beachten.

Um sprachliche Gleichstellung zu erreichen, gibt esmehrere Möglichkeiten:

1. Geschlechtsspezifische Einzelformen sollten ver-wendet werden, wenn Sie eine Person konkret anspre-chen wollen, z. B. in Bescheiden, Antwortschreiben.

• Die Antragstellerin, der AntragstellerDie Kundin, der Kunde

2. Paarfomen werden empfohlen, wenn Sie sich aus-drücklich an Frauen und Männer wenden, z. B. in Stel-lenausschreibungen Merkblättern, Broschüren. Jedochsollten Paarformen nicht „schematisch" verwendet

werden, der Text wird sonst schwer lesbar. Manch-mal ist es besser, neue Sätze zu bilden oder auch ge-schlechtsneutrale Begriffe zu verwenden. ProbierenSie einfach neue Möglichkeiten der Satzgestaltungaus.

• Damen und Herren• Kundinnen und Kunden• Die Bewerberin bzw. der Bewerber

3. Geschlechtsneutrale Begriffe können genutztwerden, um eine Abwechslungzu Paarformen zu schaf-fen. Sie sind eine gute Alternative, um vorangegange-ne Paarformen zu ersetzen.

In alIgemein gehaltenen Fachtexten oder Aufsätzen,solIten Personenbezeichnungen alIgemein genanntwerden. Personenbezeichnungen solIten im Plural ver-wendet werden, sofern diese geschlechtsneutral sind.

• Die Führungskräfte• Die Vorsitzende oder der Vorsitzende der Geschäftsfüh-rung wird für vier Jahre gewählt. Gleiches gilt für ihreStellvertretung.

• Die Angestellten• Die Beschäftigten• Die Steuerpflichtigen

4. Neutrale Begriffe Eine weitere Alternative sindWörter, die Personen, unabhängig von ihrem gram-matischen Geschlecht, sowohl im Singular als auchim Plural, neutral bezeichnen.

Es können auch zusammengesetzte Substantive mit„-person", „-kraft", „-hilfe", „-berechtigte" oder mit„-ung" gebildet werden.

• Das Mitglied, die Mitglieder• Das Elternteil, die Eltern• Die Vertrauensperson• Die Lehrkraft, die Bürohilfe• Die Agenturleitung

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Anstelle von Personenbezeichnungen können auchz. B. Adjektive verwendet werden:

Statt so

Eine Rechtsanwältin oder einen Rechtsanwalt hinzuziehen.

Besser so

Juristische Beratung hinzuziehen oderjuristische Hilfe ein-holen.

Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, Sätze umzu-formulieren und auf geschlechtsspezifische Personen-bezeichnungen zu verzichten, z.B. durch die direkteAnrede von Personen „Die Agentur für Arbeit steht Ihnenwährend der normalen Öffnungszeiten zur Verfügung"oder durch die allgemeine Anrede von Personen, „ Werden Antrag persönlich abgibt, beachte bitte die regulärenÖffnungszeiten der Agentur für Arbeit."

Diese und weitere Möglichkeiten können Sie kreativmiteinander verbinden, damit die Schreiben lesbarbleiben und nicht unnötig lang werden. Welche dervorgeschlagenen Varianten Sie wählen, hängt davonab, ob Sie Einzelpersonen individuelI und damit ge-schlechtsbezogen ansprechen oder ob Sie mehrerePersonen allgemein ansprechen wollen, so dass Sieneutrale Bezeichnungen wählen können. Nehmen Siedie „geschlechtergerechte Sprache" als wichtige Auf-

gabe an. Trennen Sie sich zugunsten der Kundenori-entierung von alten Formulierungsgewohnheiten undprobieren Sie auch neue Formulierungen aus.

Statt so esser so

• Der/ die Antragsstellerin . Die Antragsstellerin bzw.erhält in Kürze eine wei- der Antragsteller erhälttere Information. in Kürze eine weitere

Information.• „Der Kunde kann seine „Die Kundinnen und Kun-Beschwerden an das den können sich beim Kun-Kundenreaktionsmana- denreaktionsmanagementgement der BA richten." der BA beschweren."„Die im beiliegenden . „ Die im Antrag genanntenAntrag aufgeführten Personen."Arbeitnehmer"

• „Die Mitarbeiter/-innen . „Alle Beschäftigten derder BA benötigen einen BA benötigen einenDienstausweis." Dienstausweis."„Die Nutzerinnen und • „ Wenn Sie die JOBBÖRSENutzer der JOBBÖR- nutzen, erhalten Sie aktu-SE erhalten aktuelle elle Informationen."Informationen."

Weitere Tipps und Beispiele zur sprachlichen Gleich-behandlung von Frauen und Männern finden Sie u. a.im BBB-Merkblatt „Sprachliche Gleichbehandlung vonFrauen und Männern" (siehe Literaturverzeichnis).

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5 Standards für Texte

Das Handbuch zum Corporate Design der BA „Gestal-tungsrichtlinien für das einheitliche Erscheinungsbildder Bundesagentur für Arbeit und ihrer Dienststellen,aktuelle Version 2.1", enthält die grundlegenden Re-gelungen für den Schriftverkehr.

Wichtige Festlegungen für alIgemeine Texte und Be-scheide im Überblick:

5.1 UMGANG MIT ZIFFERN

Achten Sie beim Umgang mit Ziffern auf eine einheit-li che Schreibweise:

I Schreiben Sie Zahlen grundsätzlich in Ziffern. Die-se sind leichter zu erfassen: „2 Personen" statt„zwei Personen"Ausnahme: Da das Zahlwort „ein" dekliniert wird,schreiben Sie es aus: „innerhalb einer Woche".

1 Zahlen, die mehr als 3 Stellen vor dem Komma ha-ben, werden durch Punkte 3-stellig gegliedert. Bei-spiel: 1.547.332,61 Euro

• Bei Geldbeträgen werden immer die Stellen nachdem Komma ausgewiesen: 1,00 Euro

• Euro wird im Fließtext ausgeschrieben: „3.000,00Euro". In Tabellen sollten Sie das „e"-Zeichen ver-wenden; alternativ können Sie auch „EUR" in Groß-buchstaben schreiben. Die Währungen stehenstets hinter dem Betrag.

I Datum:Im Fließtext wird der Monat ausgeschrieben.

Beispiel:

Statt so

05.09.09

5. Sept. 2009

3ser so

5. September 2009

5.2 GEBRAUCH VON ABKÜRZUNGEN

Abkürzungen werden häufig verwendet, denn ihr Ge-brauch ist bequem. Sie erschweren das Verständnisvon Texten - die Augen des Lesenden „fliegen" quasinur über Buchstaben, ohne den Inhalt hundertprozen-tig aufzunehmen. Zudem sind Abkürzungen, die fürSie selbstverständlich sein mögen, Ihren Kundinnenund Kunden nicht unbedingt bekannt. Für Schreibenan externe Kundinnen und Kunden lautet daher dieGrundregel: Schreiben Sie Abkürzungen aus.

•1. V m. in Verbindung mit

•ggf gegebenenfalls

•bzw. beziehungsweise

•Abs. Absatz

Ansonsten gilt:

Wenn Sie Abkürzungen unbedingt verwenden wollen,werden diese beim ersten Auftreten im Text zunächstausgeschrieben. Die Abkürzung wird in Klammern da-hinter gesetzt. Danach kann die Abkürzung verwendetwerden.

5.3 BETREFFZElLE

Die Betreffzeile gibt den Kern des Schreibens in Stich-worten wieder. Wichtig ist, dass Ihre Kundin oder IhrKunde sofort erkennt, worum es geht. Dies wird soerreicht:

1. Die Betreffzeile steht in Fettdruck über derAnrede.

2. Die Botschaft ist kurz, prägnant und konkret.3. Der Betreff ist grundsätzlich nicht länger als

eine Zeile.4. Die Betreffzeile enthält keine Rechtsverweise.

(Fundstelle im Intranet: Interner Service Kommunikation Marketing—> Erseheinungsbild Handbuch)

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5.4 ANREDE UND GRUSSFORMEL

Bei der WahI der Anrede und der Grußformel gilt dasMotto: „Keine Experimente".

Üblich sind

I für die Anrede:Sehr geehrte ... oder Sehr geehrter ...für die Grußformel:Mit freundlichen Grüßenim Auftrag

Neu: Bei dem Zusatz „im Auftrag" wird die BA die emp-fohlene Schreibweise der DIN Norm 5008 schrittwei-se in allen Briefen übernehmen. Das Wort „im" wirddaher klein geschrieben.

Die Grußformel „Hochachtungsvoll" solIten Sie grund-sätzlich nicht verwenden. Nur in einem TrauerfalI istdiese Grußformel angebracht.

5.5 ANLAGEN — IHRE POSITIONIERUNG

Wenn Sie Ihrem Schreiben Unterlagen beifügen, solItenSie dies unter Ihrer Unterschrift mit „Anlagen" (Fett-druck) kenntlich machen.

Sind die Anlagen bereits im Text benannt, werden die-se nicht mehr am Ende des Textes als „Anlage"aufgeführt.

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6 Anhang

6.1 LITERATUR

Möchten Sie sich mit dem Thema „VerständlicheSprache" eingehender beschäftigen? Hier finden Sieein paar Literaturtipps.

• Adamzyk, Kirsten: Sprache - Wege zum Verstehen.Stuttgart 2007.

• Bundesverwaltungsamt: Arbeitshandbuch Bürger-nahe Verwaltungssprache. Köln 2002.

• Bundesverwaltungsamt: BBB-Merkblatt M 19Sprachliche Gleichbehandlung von Frauen undMännern, Köln 2002.

Duden: Die deutsche Rechtschreibung. Das umfas-sende Standardwerk auf der Grundlage der neuenamtlichen Regeln. Mannheim, Leipzig u.a.; 24.Auflage 2006.

• Fluck, Hans-Rüdiger: Zum („guten") Stil in Fach-texten. In: Was ist „gutes Deutsch"? Hrsg. vonArmin Burkhardt. Mannheim 2007 (DUDEN, The-men Deutsch), Band 8.

• Hovermann, Eike: Briefe und E-Mails schreibenund gestalten nach DIN. Die kommentierte DIN5008. Hannover 2007.

• Langer, Inghard, Friedemann Schulz von Thun undReinhard Tausch: Sich verständlich ausdrücken.München, Basel 1999.

• Melenk, Hartmut und Hans Hannappel: AlItags-sprache. München 1984.

• Watzlawick, Paul: Menschliche Kommunikation:Formen, Störungen, Paradoxien. Bern 2007.

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6.2 BEISPIELE AUS ÜBERARBEITETEN BESCHEIDEN

a) Tabelle 1: Betreffzeilen

ursprüngliche Formulierung nach Änderung

1 Ihr Antrag vom 01.02.2008 auf Arbeitslosengeld Ablehnungsbescheid

2 Nicht mitgeteilter Wohnungswechsel währenddes Bezuges von Arbeitslosengeld

Ihr Umzug

3 Aufhebung der Bewilligungsentscheidung über AufhebungsbescheidZahlung von Arbeitslosengeld

4 Prüfung des Ihrer Leistung zugrunde liegenden Ergebnis der Prüfung auf unbillige HärteArbeitsentgelts auf unbillige Härte im Rahmendes §30 Drittes Buch Sozialgesetzbuch - SGB III

5 Übergang von Arbeitsentgeltansprüchen gern. Übergang von Ansprüchen gegen die Firma X§ 143 Absatz 3 Drittes Buch Sozialgesetzbuch(SGB III) i.V.m. §115 des Zehnten Buches Sozial-gesetzbuch (SGB X) im Rahmen der Massefor-derung nach § 55 Abs. 1 Nr. 2 Insolvenzverord-nung (Ins0) im Insolvenzverfahren der Firma X

6 Entgeltersatzleistungen nach dem Dritten Buch Ihr Antrag auf Arbeitslosengeld vomSozialgesetzbuch (SGB III) / Ihr Antrag auf vor-läufige Bewilligung nach §328 SGB III

5. Januar 2009

7 Anspruchsübergang gern. § 143 Drittes Buch Übergang der Ansprüche von Else ColibriSozialgesetzbuch (SGB III) für Else Colibri, geb.am 05.08.1973, wohnhaft in 99955 Kutzleben,Teststraße 73

auf die Agentur für Arbeit

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b) Tabelle 2: Unpersönliche Formulierungen

ursprüngliche Formulierung

Anspruch auf Leistungen hat nur, wer den Ver-mittlungsbemühungen der Agentur für Arbeitzur Verfügung steht. Dies setzt voraus, dass derArbeitslose Vorschlägen der Agentur für Arbeitzur beruflichen Eingliederung zeit- und ortsnahFolge leisten kann.

2 Die Bewilligung von Arbeitslosengeld wirdaufgehoben.

Ihrem Antrag auf Arbeitslosengeld vom01.02.2009 kann nicht entsprochen werden.

4 Die Einschränkung der Arbeitsbereitschaft aufHeimarbeit steht nur dann der Verfügbarkeitnicht entgegen, wenn die Anwartschaftszeit fürden Leistungsanspruch mit einer Beschäftigungals Heimarbeiter erfüllt wurde.

nach Änderung

Anspruch auf Arbeitslosengeld haben Sie jedochnur, wenn Sie für die Arbeitsvermittlung verfüg-bar sind. Dies setzt voraus, dass Sie in Ihre Agen-tur für Arbeit kommen, wenn Sie dazu aufgefor-dert werden.

Ich hebe die Bewilligung von Arbeitslosengeld auf.

Ihren Antrag auf Arbeitslosengeld vom 1. Febru-ar 2009 lehne ich ab.

Sie sind nur zu Heimarbeit bereit. Hierdurch sindSie für die Arbeitsvermittlung nicht verfügbar.

Der Sprachleitfaden wurde von SWA 5 und SP III 31 im Rahmen des gemeinsamen Projektes: „KundenfreundlicheBK-Vorlagen, Alg" erstelIt. Wir danken Brigitte Baki, DGB Landesverband Hessen-Thüringen, und Helmut Loch,Agentur für Arbeit Trier, für die sehr engagierte Mitarbeit.

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Page 23: Home - Beispielklagen - ndntr für Arbt · 2013. 6. 1. · ndntr für Arbt Zntrl Bndntr für rbt Rnbrr tr 1 97 Nürnbr Jtzrt lrh lnn ttr 1 53 rlhn hr Zhn hr Nhrht 35 13 n Zhn JD (

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