EinblickAusblick

REHABILITATION UND BEHANDLUNGIN DEN KOMPETENZFELDERN:KARDIOLOGIE UND INNERE MEDIZINPSYCHOSOMATIK UND PSYCHIATRIEONKOLOGIE

Onkologische RehaNeu als eigenständige Abteilung

Magazin der Klinik Gais

Ausgabe Nr. 5

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EDITORIAL

Drei starke Abteilungen für die Rehabilitation

In Zukunft wird es immer wichtiger sein, dass ein Klinikbetrieb Patientinnen und Patienten ganzheitlich betreuen kann. Es wird nicht mehr möglich und sinnvoll sein, erkrankte Menschen in kleineren Einheiten und einzelnen Fachbereichen zu behandeln, ohne die interdisziplinäre Behandlung anzubieten. Um eine hohe Qualität sowie die Wirtschaftlichkeit sicherzustellen, muss ein Klinikbetrieb eine gewisse Grösse auf-weisen. Für die Klinik Gais bedeutete dies eine Umstrukturierung und Optimierung der verschiedenen Fachbereiche.

Im Dezember 2018 durften wir den Neubau termingerecht übernehmen. Gleichzeitig nahm die Onkologie neu als eigenständige Abteilung den Betrieb auf. Die neuen Platzverhältnisse waren nötig, um die ver-schiedenen Disziplinen neu in drei starke Fachbereiche zu gliedern und sinnvoll zu stärken (siehe Seite 3).

Der grosse Vorteil für unsere Patientinnen und Patienten ist, dass alle drei Abteilun-gen durch hochspezialisiertes Fachpersonal geführt werden. Wir sind vertraut mit den zu behandelnden Krankheitsbildern und Diagnosen, die aufgrund des steigenden Lebensalters immer komplexer werden.

Reha-Patientinnen und -Patienten verbrin-gen während Ihres gesamten Krankheits- bzw. Genesungsverlaufs eine verhältnis-mässig kurze Zeit bei uns. Umso wichtiger ist eine ganzheitliche Betrachtung – wo kommt die Person her, welches ist die nächste Station? Auf dieser Basis kann Rehabilitation gelingen. Gemeinsam.

Wir wünschen Ihnen gute Unterhaltung beim Lesen unserer neuen Ausgabe.

Georg Stoffels Vorsitzender der Geschäftsleitung /

Verwaltungsratsdelegierter

INHALT

4 Abteilung Kardiologie und Innere Medizin5 Abteilung

Psychosomatik und Psychiatrie

6 Abteilung Onkologie 8 Onkologie: Medizin10 Onkologie:

Physiotherapie

12 Onkologie: Ernährungsberatung14 Renovation

bestehendes Bettenhaus

4 1410

Einblick /Ausblick | 3

ALLES GUTE KOMMT VON HERZEN

Ganzheitliche Rehabilitationund Behandlung

Mitten in der schönsten Natur befindet sich unsere Fachklinik. Unser Erfolgsrezept ist die ausgewiesene medizinische Kompetenz und die herzliche Atmosphäre. Hier finden unsere Patientinnen und Patienten Ruhe und Raum zur Erholung und Rehabilitation.

Die Klinik Gais versteht sich als patienten-zentriertes, ergebnisorientiertes und wirtschaftliches Dienstleistungs-unternehmen im Gesundheitswesen. Sie ist aktive Gestalterin in einem sich wandelnden Gesundheitswesen.

Patientinnen und Patienten bilden stets das Zentrum des Denkens und Handelns. Sie geniessen eine persönliche, ganzheitliche Behandlung und Betreuung durch das ge-samte Personal der Klinik. Der für sie spürbare Fortschritt ihrer Genesung ist entscheidender Erfolgsfaktor und Qualitätsnachweis zugleich. Die Klinik Gais ist spezialisiert auf Rehabilitation und bündelt verschiedenste Disziplinen in drei Fachbereichen:

Kardiologie und Innere MedizinRehabilitation für Menschen mit Erkrankungen am Herzen, an den grossen Gefässen und deren Begleiterkrankungen aus dem Bereich der Inneren Medizin.

Psychosomatikund PsychiatrieRehabilitation für Menschen mit psychoso-matischen Beschwerden im Zusammenhang mit einer körperlichen Erkrankung und für Menschen mit einer seelischen Erkrankung.

OnkologieRehabilitation von krebsbetroffenen Menschen in allen Phasen der Krebserkrankung: vor, während und nach Krebstherapien in kurativer und nicht-kurativer Intention.

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KARDIOLOGIE UND INNERE MEDIZIN

Rehabilitation bei Herzerkrankungen

Die Klinik Gais behandelt Menschen mit Erkrankungen am Herzen, an den grossen Gefässen und deren Begleiterkrankungen aus dem Bereich der Inneren Medizin. Mit fachlicher Kompetenz und ganzheitlich orientierter Therapie sowie einer hochmodernen Infra-struktur bieten wir ein gut abgestimmtes Behandlungsangebot.

Die klinische Kompetenz dieser Abteilung besteht aus den verschiedenen Disziplinen Kardiologie, Innere Medizin, Kardiopsychologie, Pflege, Kreativtherapie, Bewegungs- und Physiotherapie, Sozialarbeit und Ernährungsberatung. Unsere Fachleute arbeiten eng zusammen, damit sie den komplexen Zusammenhängen und Bedürfnissen eines jeden Einzelnen gerecht werden.

Individuell zugeschnittenWir stimmen uns untereinander gemeinsam mit dem Pati-enten, der Patientin über die Behandlungsziele ab und le-gen einen individuellen Behandlungsplan fest, der sowohl Einzel- wie auch Gruppentherapien enthalten kann. Ziel ist es, die Behandelbarkeit zu vermitteln, das Leben mit die-sen Erkrankungen aufzuzeigen und das Selbstbewusstsein und die Selbstsicherheit zu stärken. Die Rehabilitation in der Klinik Gais hilft dabei, wieder mit Mut und Freude in den Alltag und ins Berufsleben zurückzukehren.

Erkrankungen werden häufigerDa die Bevölkerung immer älter wird, nehmen die Fälle von Krebs- oder Herz-Gefäss-Erkrankungen zu. Auch sind immer mehr Menschen von beidem betroffen. Die Konsequenz daraus ist, dass Kardiologie und Onkologie zusammenarbeiten mit gegenseitigen Konsilien und Besprechungen.

«Die Zusammenarbeitvon Kardiologie undOnkologie gewinnt rasant an Bedeutung.»Dr. med. Artur Bernardo, Chefarzt Kardiologie / Innere Medizin

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PSYCHOSOMATIK UND PSYCHIATRIE

Körper, Geist und Seele als Einheit

Die Klinik Gais betrachtet den Menschen ganzheitlich. Im Fokus stehen nicht nur die Symptome einer Erkrankung, sondern auch deren Ursachen und mögliche Krankheitsfolgen (bio-psycho-soziales Modell). Unser Schwerpunkt liegt in der Behandlung und Rehabili-tation von Erkrankungen aus dem gesamten Spektrum des psycho-somatischen Formkreises.

In der Psychosomatische Rehabilitation werden vor allem Menschen behandelt, die im Rahmen einer körperlichen Grunderkrankung auch relevante psychische Probleme aufweisen, sei es als Folge oder vorbestehend. Nicht selten aber leiden sie auch unter körperlichen Beschwerden ohne organische Ursache, sondern eher mit psychosomatischem Hintergrund. Häufig ist das bei chronischen Schmerzen der Fall, wofür die Klinik Gais ein speziell entwickeltes Rehabilitationsprogramm anbietet.

Jede/r der Betroffenen verbringt eine vergleichsweise kurze Zeit in der Reha-Klinik. Daher ist es entscheidend mitzuberücksichtigen, woher die Person kommt und wohin sie danach geht. Ihr soziales Umfeld ist entscheidend für das Verständnis der Erkrankung sowie den nachhaltigen Erfolg der Behandlung.

Zusammenhang erkennen Voraussetzung für eine wirksame Reha ist, dass die Krank-heit, deren Symptome und Folgen als ein Zusammenspiel von körperlichen, seelischen und sozialen Einflüssen verstanden werden. Die Therapien sollen durch Förderung

der eigenen emotionalen und körperlichen Wahrnehmung ermöglichen, psychisches Erleben und körperliche Zustän-de miteinander zu verknüpfen.

In unserer Abteilung für Psychosomatik und Psychiatrie bieten wir eine individuelle Behandlung, die sich an den persönlichen Anliegen orientiert. Ein Team aus den Disziplinen Medizin, Psychologie, Pflege, Kreativtherapie, Bewegungs- und Physiotherapie und Sozialarbeit arbeitet eng zusammen, um den komplexen Zusammenhängen und Bedürfnissen eines jeden Einzelnen gerecht werden zu können.

Psychische ErkrankungenDepressionen stellen die häufigste psychische Erkrankung dar. Nicht selten leiden Betroffene zeitgleich auch an an-deren psychischen oder körperlichen Störungen, die es in ihrer Komplexität zu erfassen und ins Behandlungskonzept zu integrieren gilt. Dazu gehören beispielsweise Angst-störungen, posttraumatische Störungen, ausgeprägte Erschöpfungszustände oder Abhängigkeitserkrankungen.

«Die Stationen vor und nach dem Reha-Aufent-halt werden in unsererArbeit berücksichtigt.»Dr. med. Frank ZimmerhacklChefarzt Psychosomatik und Psychiatrie

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ONKOLOGIE

Pionierarbeit in integrierter onkologischer Rehabilitation

Die Klinik Gais begleitet Menschen während der Rehabilitation in allen Phasen der Krebserkrankung. Ob vor, zwischen, während oder nach den Krebstherapien. Die Klinik leistet Pionierarbeit mit dem Ziel, diese neue Form integrierter onkologischer Rehabilitation auf nationaler Ebene zu verankern.

PD Dr. med. Florian Strasser Chefarzt Onkologie

Die eigenständige Abteilung Onkologie wurde im Dezember 2018 eröffnet. Dr. Strasser, welches sind Ihre Hauptziele mit der neuen Abteilung?Wir unterstützen krebsbetroffene Menschen, wieder zu ihrer bestmöglichen Kraft zu kommen. Dabei verstehen wir Kraft in einem ganzheitlichen Sinn des Wesens Mensch, dazu gehören körperliche, emotionale, intellektuelle, sozial-familiäre und existentielle-spirituelle Elemente. Dabei leisten wir Pionierarbeit und entwickeln ein neues Modell der integrierten onkologischen Rehabilitation. Wir identifizieren Nebenwirkungen sowohl der Krebserkran-kung wie der Krebstherapien und charakterisieren daraus spezifische Funktionsdefizite. Diese Übersetzungsarbeit von Nebenwirkung zu Funktionsdefizit ist noch wenig etabliert in der Rehabilitationswelt. Unsere onkologische Kompetenz und Vernetzung ermöglichen eine dynamische Definition von Reha-Prognose. Eine schwer kranke Pati-entin mit einem Tumorleiden, das auf Krebstherapien gut anspricht, hat eine gute Reha-Prognose, vor allem wenn die hoffnungsgetragene Motivation und damit die Partizi-pation stark ist.

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Wie verhält sich onkologische Reha zur traditionellen Rehabilitation?Wir nehmen Personen auf, für die bisher onkologische Re-habilitation nicht zugänglich war, z. B. Patienten während systemischen Krebstherapien, Patientinnen mit speziellen hämato-onkologischen Krankheiten, wie nach allogener Transplantation, oder Patienten mit sog. Prähabilitation vor grösseren Chemotherapien, Bestrahlungen oder Ope-rationen. Aber das Finanzierungsmodell der traditionellen Rehabilitation ist noch nicht angepasst für solche Fälle, obwohl diese Rehabehandlungen wirksam, zweckmässig und wirtschaftlich sind. Sowohl die Onkologische wie auch die Rehabilitations-Community sind gefordert. Es sind in-novative, mutige und neue Modelle auch der Finanzierung gefordert im Sinne der Patientinnen und Patienten sowie der Versicherten.

Inwiefern macht es Sinn, Kardiologie-, Psychiatrie- und Onkologie-Patientinnen und -Patienten unter einem Dach zu behandeln?Die Verfügbarkeit von kardiologischer und psychiatrischer Kompetenz im Haus ist für die Abteilung Onkologie sehr wertvoll: zur Diagnostik und Behandlung von kardiologi-schen und/oder psychiatrischen Auswirkungen der Krebs-krankheit oder der Krebstherapien.

Wo sehen Sie Potential für die Zukunft für diese drei Bereiche?Ein Wachstumsbereich ist die Kardio-Onkologie. Neben-wirkungen von Krebstherapien auf das Herz werden von Onkologie-Fachleuten wahrscheinlich unterschätzt und von Betroffenen subjektiv eher überschätzt. Die Messung der kardio-pulmonalen Leistungsfähigkeit kann Patientin-nen und Patienten daher befähigen, selbstwirksamer zu trainieren.

Psychiatrische Kompetenz ergänzt die Psychoonkologie. Viele krebsbetroffene Menschen erleben eine klinisch rele-vante Depression, z. B. bei Fatigue oder fortgeschrittenem Krebsleiden. Auch posttraumatische Stressreaktionen, Angst vor Rückfall oder belastende Kommunikation mit Angehörigen sind häufige Themen.

Wo positioniert sich die Abteilung Onkologie der Klinik Gais in der Landschaft der Rehabilitation?Unsere Abteilung ist die erste onkologische Rehabili-tation in der Schweiz, die systemische Krebstherapien während der stationären Reha in der Rehaklinik unter der Bedingung, dass die Reha-Behandlungen während der Applikation dieser Therapien nicht gestört werden, die Evidenz dafür adäquat ist, und die Reha-Behandlungen passager an die Toxizität angepasst werden können. Wir fragen konsequent nach Funktionsdefiziten in allen Phasen der Behandlungspfade der modernen Onkologie. Unser Pflegeteam etabliert aktivierende-rehabilitative Pflege eingebettet in onkologische Pflegekonzepte und moderne Formen der Selbstwirksamkeitsförderung. Es ist das Ziel, auch von meiner Person als Chefarzt als Co-Präsident von oncoreha.ch, diese neue Form von integrierter onkologi-scher Rehabilitation auf nationaler Ebene zu verankern.

«Rehabilitation, integriert in alle Behandlungspfade und -phasen modernerOnkologie.»PD Dr. med. Florian Strasser, Chefarzt Onkologie

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ONKOLOGIE

Leben mit Krebs

«Wir unterstützen Menschen beim Leben vor, während oder nach einer Krebserkrankung, um möglichst die Einschränkungen zu verbes-sern, welche die Krebserkrankung und die Nebenwirkungen der Krebstherapien verursachen», erläutert PD Dr. med. Florian Strasser. «Zentral ist, dass wir Rehabilitation in alle Phasen der Behandlungs-pfade der modernen Onkologie integrieren».

Die neu geschaffene Onkologie-Abteilung bietet massge-schneiderte Rehabilitation für Patientinnen und Patienten mit guten Rehabilitations-Indikationen und adäquater Reha-Prognose in explizit allen Phasen von modernen onkologischen Behandlungspfaden. Hier können Betroffene

zu sich finden, ihre innere und äussere Kraft und Hoffnung stärken und bleiben dabei verbunden mit den ihnen vertrauten Onkologie-Fachpersonen durch unsere profes-sionellen Netzwerke.

Mensch als IndividuumZuoberst steht unser Menschenbild. Wir sehen die Pati-entin, den Patienten als Individuum. Darum fragen und erfassen wir systematisch: «Was ist richtig wichtig?». Wir formulieren gemeinsam persönliche, menschennahe Ziele. So kann das transprofessionelle Team zielgesteuert in den wöchentlichen Rapporten als lernende Gemeinschaft vorgehen. Wir sind gewillt integrativ- und komplementär-medizinische Konzepte in die Rehabilitation zu integrieren. Die Wertschätzung des Menschen als Individuum leben wir auch in Wertschätzung für die Umwelt. Eine kritische und forschende Evaluation unserer Prozesse und Integration neuester Evidenz ist auch eine gelebte Realität.

«Der Mensch kannnicht irgendein Leben führen, sondern nursein Eigenes.»Remo H. Largo

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Sowohl die Krebserkrankung wie auch Krebstherapien können zu lähmender Müdigkeit führen. Meistens sind für eine wirksame Ver-besserung oder Linderung eine systematische, multimodale Diagnos-tik und koordinierte Behandlungen über längere Zeit notwendig.

Systemische Krebstherapien und Radiotherapie können zu belastender Fatigue führen. Diese kann die Patienten über Monate oder viele Jahre hinweg im Alltags-, Freizeit- und Berufsleben einschränken. Diese sogenannte CTrF (cancer treatment-related fatigue) hat emotionale, kognitive und körperliche Dimensionen. Die Behandlung erfolgt schrittweise, multimodal (Ernährung, Ausdauertraining, mind-body, kognitives Training u.a.) und ist ausgerichtet auf die Selbstwirksamkeit. Sie schliesst kompetente Unter-stützung für Anpassung der möglichen Wiedereingliede-rungsschritte in Alltag und Beruf ein.

Onkologische Kompetenz bei Fatigue bei chronischer KrebserkrankungFatigue beim Leben mit Krebs kann verschiedene Ursachen haben, wie Tumorkachexie, Muskelschwund, Mangelernährung, emotionale Belastungen, Blutarmut, hormonelle Störungen, Entzündungen, oder Medikamente. Die Diagnostik und Behandlung erfordern onkologische Kompetenz wie auch Kompetenz bezüglich anderer Hauptursachen.

Cancer Fatigue Clinic an zwei Standorten In der Klinik Gais werden komplexe Abklärungen und Behandlungen durchgeführt, in St.Gallen vorwiegend Bera-tungen und Behandlungsbegleitung. Das Kernteam besteht aus Frau Sarah Stoll, Pflegefachperson und Spezialistin für Survivorship, und PD Dr. med. Florian Strasser, Chefarzt Integrierte Onkologische Rehabilitation.

CANCER FATIGUE CLINIC

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ONKOLOGIE – BEWEGUNG

Bewegungaktiviert Heilungskräfte

Bewegungs- und Physiotherapie tragen wesentlich dazu bei, neue Kraft zu schöpfen und Heilung zu begünstigen. Bewegungsthera-peuten und Bewegungstherapeutinnen der Klinik Gais wissen aus langjähriger Erfahrung, worauf es ankommt.

Bei einer Krebserkrankung wird der Körper sehr stark belastet und verändert. Bewegung wirkt sich während und nach, ja sogar vor einer Krebserkrankung und Krebsthera-pie (Operation, systemische Krebstherapien, Bestrahlung usw.) positiv auf die Regeneration und Genesung aus. Regelmässige und individuell angepasste Aktivität in Form von Kraft/Ausdauer- und Beweglichkeitstraining bewirkt schon auf der Zellebene Veränderungen, z. B. verbesserte

Funktion der Makrophagen, verbesserte Funktion und grössere Anzahl Killerzellen. Auch trägt Bewegung dazu bei, die krankheits- und krebstherapie-bedingten EInflüsse und Nebenwirkungen zu reduzieren.

Bewegung trotz Cancer FatigueDurch unsere Betreuung und Anleitung wird dieser Pro-zess unterstützt und gefördert. Mit einer Beratung sowie anhand der Bewegungsbroschüre wird im Verlauf des Auf-enthalts ein geeignetes Bewegungsprogramm für zu Hause zusammengestellt, damit der eigene Alltag zuhause trotz Fatigue und anderen Beschwerden wieder bewegungsrei-cher gestaltet werden kann. Durch den kontinuierlichen und eng begleiten Aufbau der Leistungsfähigkeit wird wieder Vertrauen in den eigenen Körper, mehr Sicherheit und Mut für die Zukunft aufgebaut.Inneres achtsam bewegen: Auch sogenannte Mind-Body- Therapien werden ins Bewegungsprogramm integriert (u. a. Atemübungen, Body-Scan, Sitzmeditation, Yoga, progressive Muskelrelaxation).

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Kunsttherapie erreicht den unbewussten und präverbalen Bereich. Sie spricht unsere Gefühle auf einer tiefen Ebene an, der Zugang dazu ist oft verschüttet. Sie fördert die Kompetenz des Menschen, die Umwelt über die Sinne wahrzunehmen und zu begreifen. Sie befähigt zum Aus-druck und ermöglicht, mit anderen in Kontakt zu treten.

Experimentierlust und MutKunsttherapie begünstigt die Verarbeitung von belasten-den Erlebnissen im leistungsfreien geschützten Rahmen. Auch kann dadurch eine bessere Selbstwahrnehmung entwickelt werden, die wiederum hilft, destruktive Verhaltensmuster zu erkennen und zu verändern. Experi-mentierlust und Mut werden wieder geweckt. Das hilft, die Krankheit besser zu verarbeiten und Neues ins Leben zu integrieren.

Grosse BeliebtheitHäufig würden Patientinnen und Patienten gerne mehr Kunsttherapiestunden besuchen, denn vielfach sind sie überrascht, was da alles in ihnen steckt. Sie kommen in Kontakt mit ihrer Lebendigkeit und Lebensfreude, was ja essentiell ist für ihre Genesung. Sie erleben Entspannung und Ruhe und gleichzeitig Inspiration.

KreativtherapienDie Kunsttherapie wird in der Abteilung Onkologie der Klinik Gais im Rahmen der Kreativtherapien (einzeln oder in Gruppen) angeboten, zu der auch die Musiktherapie gehört. Klangmeditation und begleitetes Atelier bilden oft den Einsteig zu Kleingruppen oder Einzeltherapien, koordi-niert mit der Psychoonkologie.

ONKOLOGIE – KUNSTTHERAPIE

Kunsttherapiebringt Lebendigkeit

Die eigenen Ressourcen wiederentdecken oder neu entwickeln, Entspannung erfahren, spielerische Leichtigkeit, Wünsche und Sehn-süchte erkennen und symbolisch darstellen – all das ermöglicht die Kunsttherapie. Durch den kreativen Ausdruck erleben erkrankte Menschen ihre Fähigkeit im Umgang mit sich selbst und ihrer Umwelt.

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ONKOLOGIE – PSYCHOONKOLOGIE

Stärkung für das ganze Wesen

Individuell zugeschnittene psychologische Begleitung, Beratung und -therapien spenden zusätzliche Kraft und Zuversicht, stärken das ganze Wesen und begünstigen den Heilungsverlauf.

Die Psychoonkologie befasst sich mit den psychischen und sozialen Begleiterscheinungen einer Krebserkrankung in allen Krankheitsstadien. Schwerpunkte sind die Förderung der Krankheitsverarbeitung und der Eigenkompetenz der Patientinnen und Patienten. Dies geschieht durch:– Förderung der Krankheitsakzeptanz– Stärkung von Ressourcen – Förderung von Selbstwirksamkeit– Entwicklung von adäquaten Bewältigungsstrategien

Dabei stellen sich verschiedene Herausforderungen: psy-chische Komorbiditäten, extreme körperliche Schwäche, welche fokussierte Gespräche erschweren, oder auch die Befürchtung, als psychisch krank stigmatisiert zu werden. Auch dysfunktionale Vermeidungsstrategien wie Verleug-nung, Verdrängung oder Verneinung sowie fragwürdige Laientheorien gilt es konstruktiv anzugehen.

Zahlreiche Vorteile zunutze machenEine psychoonkologische Begleitung bringt Entlastung durch das Äussern der Gefühle und Gedanken. Auch

wird die Reduktion von Angst, Depression, Hilflosigkeit und Hoffnungslosigkeit begünstigt sowie das Gefühl der Selbstkontrolle gestärkt. Die psychoonkologische Beglei-tung ermöglicht eine Klärung von zwischenmenschlichen Konflikten (z. B. mit Angehörigen) sowie die Förderung der verbleibenden Gesundheit. Realistische Lebensziele werden entwickelt sowie neue Prioritäten gesetzt. Auch die Würdigung der Lebensleistung sowie die Auseinander-setzung mit Sterben und Tod wird unterstützt.

Wie sich eine Behandlung gestaltetDie subjektive psycho-soziale Belastung wird mit einem Screening (u. a. HADS) objektivierbar erfasst. Die Behand-lung umfasst die Beratung der Krebspatientin und ihrer Angehörigen in allen Krankheitsphasen. Je nach Problem-stellung werden Psychoedukation, Selbstbeobachtung, kreatives Schreiben, Entspannungs- und Imaginationsver-fahren angewendet. Gemäss unserem transprofessionellen Ansatz gehören bei uns auch Kunst- und Musiktherapie zum erweiterten psychoonkologischen Angebot.

Welches sind die Schwerpunkte der Sozialberatung?Dazu gehören Informationen und Hilfestellungen für die Zeit nach der Reha und betreffen die Verarbeitung der Krankheitsfolgen, die Unterstützung bei finanziellen und rechtlichen Fragen, die Vorbereitung des Wiedereinstiegs in die Arbeitssituation, die Organisation und Finanzierung von Hilfsmitteln, die Beratung zur Patientenverfügung und zum Vorsorgeauftrag, die Unterstützung bei persönlichen Problemen, die Angehörigenberatung, das Klären von Migrationsfragen, die Mithilfe bei Aus- oder Übertritt sowie verschiedene Entlastungsdienste zu Hause.

Wie gestaltet sich eine Sozialberatung?Das Ziel der Sozialberatung ist es, im Gespräch mit den Betroffenen und deren Bezugspersonen gemeinsam nach Lösungen zu suchen, sie über ihre Rechte und Pflichten aufzuklären und sie für die bestmögliche Wiedereingliede-rung vorzubereiten.

Was kann eine Sozialberatung leisten?Den Betroffenen kann durch die professionelle Beratung etwas Last abgenommen werden, und es entstehen neue Perspektiven.

Die Sozialberatung der Klinik Gais

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Wie beschreiben Sie die Rolle der Ernährung im Zusammenhang mit einer Krebserkrankung?Das Essen kann mit der Diagnose einen anderen Stel-lenwert bekommen. Beispielsweise schmecken geliebte Lebensmittel nicht mehr gleich gut, der Appetit geht zurück, Essen wird vom «Geniessen» zum «Müssen» oder das gemeinsame Essen mit den Liebsten ist nicht mehr das Gleiche. Das Ziel der Ernährungsberatung ist es, aufzuzei-gen, wie die eigene Ernährung aktiv gestaltet werden kann – trotz der Erkrankungen und deren möglichen Auswir-kung auf das Essverhalten. Wir unterstützen Patientinnen und Patienten, damit das Essen wieder «mehr Freude» macht, und sie ihr Körpergewicht halten oder sogar wieder zunehmen können.

Was sind häufige Problemstellungen?Oft treten Appetitlosigkeit, frühe Sättigung, Geschmacks-veränderungen, Übelkeit, Mundtrockenheit, Schluckbe-schwerden oder veränderte gastrointestinale Funktionen auf. Gleichzeitig möchten krebsbetroffene Menschen alles tun, dass der Krebs langsamer wächst oder nicht mehr kommt. Biologisches und vegetarisches Essen gewinnt an wissen-schaftlicher Bedeutung.

Welches sind bewährte Faustregeln?In der Regel helfen eine eiweiss- und fettreiche Ernährung, auf mehrere kleine Malzeiten über den Tag verteilt, sowie eine Anreicherung der Speisen mit Öl, Butter, Rahm, Käse. Bei kalorienarmen und volumenreichen Lebensmitteln wie Gemüse, Salat oder Früchten sollten die Mengen klein ge-halten werden, da der Köper verhältnismässig viel Energie für deren Verdauung benötigt und dabei wenig Energie zurückgewinnt.

Mit welcher Haltung, welchem Credo beraten Sie Patientinnen und Patienten?Oberstes Ziel ist eine individuell angepasste Ernährung. Angepasst auf die Erkrankung und deren Auswirkun-gen auf die Ernährung. Das Essen soll wieder «etwas Freude» machen, soll auf Vorlieben und Abneigungen angepasst sein. Bei Bedarf beziehen wir Angehörige mit ein in die Ernährungsveränderung, um das Verständnis zu fördern.

ONKOLOGIE – ERNÄHRUNGSBERATUNG

Ernährung als Herausforderung

«Aufgrund der Krebserkrankung kann Essen zur Last werden», weiss die Ernährungsberaterin Astrid Niedermann. Individuell zugeschnittene Beratung und -therapien unterstützen das Wohlbefinden sowie den Heilungsverlauf.

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ERÖFFNUNG DES ERWEITERUNGSBAUS

Der Start ist gelungen

Im Dezember 2018 hat die Klinik Gais den Erweiterungsbau eröff-net. Daraus ergab sich eine neue Aufteilung der Räumlichkeiten. Ebenfalls konnten die drei Abteilungen nun auch räumlich in eigene Bereiche unterteilt werden.

Wir bedanken uns bei allen Beteiligten für ihr grossartiges Engagement, damit der Neubau termingerecht und zu-verlässig und während laufendem Klinikbetrieb realisiert werden konnte.

Ein herzlicher Dank gilt auch den Firmen Relesta AG, Mayer Architektur AG sowie der Gemeinde Gais für die konstruktive Zusammenarbeit.

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ANSTEHENDE RENOVATIONEN

Sanierung des bestehendenPatiententraktes

Das bestehende Bettenhaus wird per Frühling 2020 saniert. Der Fokus liegt auf der Erneuerung der technischen Einrichtungen sowie dem Schaffen eines erholsamen Ambientes mit geeigneter Innen-architektur. In der Zwischenzeit steht ein hochwertiges Provisorium mit 28 Doppelzimmern zur Verfügung.

Relesta AG ist als Generalunternehmen verantwortlich für die Planung und Umsetzung der Patiententrakt-Renovati-on. Herr Leuzinger, welche Ziele werden mit den baulichen Massnahmen erreicht?Die Hauptziele für die Sanierung sind die Anpassungen an die heutigen Standards aufgrund des doch eher älteren Baujahres der Liegenschaft. Dazu gehören der Ersatz der Haustechnik, die Verbesserung des Brandschutzes und die Senkung des Energieverbrauchs. Und natürlich die Modernisierung des Erscheinungsbildes sowie Anpassung an die geänderten Bedürfnisse der heutigen Patientinnen und Patienten.

Was macht die Sanierung sowie das Provisorium aussergewöhnlich?Trotz des grossen Umfangs der Sanierungsarbeiten ist der zeitliche Ablauf sehr eng gehalten und dieser Aspekt verlangt nach einer straffen Organisation.

Was ist die grösste Herausforderung bei der Realisation?Aufgrund des laufenden Betriebs stellen das Minimieren der Lärm- und Staubimmissionen, die Logistik und das Einhalten des Terminprogramms die grössten Heraus - forderungen dar.

Wie wird während der Sanierungsphase mit den Lärmemissionen umgegangen?Hier stellt sich die Frage, ob während einer kurzen Zeit grosse Lärmemissionen in Kauf genommen werden oder während einer längeren Zeit der Lärm auf eine begrenzte Tageszeit erfolgen soll. Dieser Entscheid liegt schluss - end lich bei den Verantwortlichen der Klink Gais.

Was sagen Sie zur Zusammenarbeit mit der Klinik Gais?Mit der Klinik Gais findet an regelmässigen Sitzungen sowie Besprechungen ein partnerschaftlicher und intensiver Austausch statt.

Was bedeutet die Sanierung für die Patientinnen und Patienten bzw. für das medizinische Fachpersonal?Der Aufenthalt in der Klinik Gais wird nicht nur sicherer und bequemer, sondern auch moderner, schöner und zeitgemässer.

Gilgian Leuzinger Geschäftsleiter Relesta AG

Behandlung undRehabilitationKardiologie undInnere MedizinPsychosomatikund PsychiatrieOnkologie

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