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„Ich bin getauft auf deinen Namen“ Anregungen für Eltern und Paten zur Gestaltung des Taufgottesdienstes für ihr Kind

„Ich bin getauft auf deinen Namen“ - evangelisch im  · zum Glauben, schenke ihm eine neue Geburt und lass es mit uns zum ewigen Leben gelangen. Amen. 2. Die Lesung zur Taufe

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„Ich bin getauft auf deinenNamen“

Anregungen für Eltern und Paten zur Gestaltung des Taufgottesdienstes

für ihr Kind

Liebe Eltern und Paten,Sie wollen Ihr Kind taufen lassen oder wollen selbst getauft werden? Wir freu-en uns darüber.Vielleicht haben Sie im Freundes- oder Verwandtenkreis auch schon Taufenerlebt, so daß Sie wissen, „was da in etwa auf Sie zukommt“. Vielleicht habenSie auch schon ziemlich konkrete Vorstellungen, was bei der Taufe vorkom-men soll und was nicht. Die folgenden Seiten jedenfalls sollen Ihnen dabeihelfen, Ihre Taufe mitzugestalten. Natürlich kann ich als Ihr Gemeindepfarrerdas auch alleine tun. Aber es ist ja „Ihre Taufe“, und sie soll Ihnen in guter Er-innerung bleiben. Deshalb ist es mehr als sinnvoll, wenn Sie bei der Gestal-tung Ihre Wünsche und Ideen einbringen.Der große Rahmen liegt zwar fest, darin aber gibt es eine Menge Möglich-keiten: die musikalische Gestaltung, die Gebete, Lesungen und natürlich derTaufspruch. Darüberhinaus können auch Sie selbst oder Verwandte oderFreunde von Ihnen beim Gottesdienst selbst in Aktion treten.Sie sehen: Da ist einiges möglich. Nutzen Sie das und bereiten Sie sich aufunser Gespräch mit den folgenden Seiten vor. Sie sollen Ihnen Anregung undHilfe sein, und vielleicht haben Sie ja auch noch ganz andere Ideen. Redenwir drüber.Die Taufe wird so zu einem Gottesdienst, den Sie nie vergessen; denn eswar „Ihr Gottesdienst“. Sie haben ihn mitgestaltet.

Gute Gedanken und Ideen wünscht IhnenIhr

Pfarrer Roland Höhr

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.Ablauf des TaufgottesdienstesA. Eingang

1 Glockengeläut und Orgelmusik2 Begrüßung3 Kinderevangelium4 Segnung mit dem Kreuz5 ♦ Lied

B. Verkündigung1 Gebet2 Lesung zur Taufe3 Glaubensbekenntnis4 ♦ Lied5 Ansprache6 ♦ Lied

C. Taufe1 Lesung des Taufbefehls2 Taufe3 ♦ Anzünden der Taufkerze4 Tauffrage5 Segnung der Familie6 ♦ Lied

D. Sendungsteil1 ♦ Dank- und Fürbittengebet2 Vaterunser3 Segen

♦ Sie können die mit ♦ bezeichneten Elemente auswählen. Im Weiteren wer-den jeweils verschiedene Beispiele dafür angeführt. Die Nummern werden je-weils an den entsprechenden Stellen aufgenommen. Sie sind zur besserenÜbersicht da.

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A. Eingang

Nach dem Glockenläuten und dem Orgelvorspiel begrüßt der Pfarrer dieTaufgemeinde, indem er das Votum („Im Namen des Vaters und desSohnes und des Heiligen Geistes“) und einleitende Worte zur Taufespricht. Das Votum macht deutlich, daß wir im Namen Gottes versammeltsind.Nach dem Eingangsspruch schließt sich das Kinderevangelium an, in demdeutlich wird, dass die Kinder für Jesus Christus wichtig sind. Anschlie-ßend wird der Täufling vom Pfarrer gesegnet und mit einem Kreuz auf derStirn bezeichnet, um zu zeigen, dass er zu Jesus gehört.

Das Kinderevangelium (Markuse-vangelium 10,13-16):Sie brachten Kinder zu ihm, dass ersie anrühre. Die Jünger aber fuhrendie an, die sie trugen. Als das Je-sus sah, wurde er unwillig undsprach zu ihnen: „Lasst die Kinder

zu mir kommen und wehrt ihnennicht, denn solchen gehört dasReich Gottes. Wahrlich, ich sageeuch: Wer das Reich Gottes nichtempfängt wie ein Kinder, der wirdnicht hineinkommen.“ Und er herztesie und legte die Hände auf sie undsegnete sie.

B. Verkündigung

1. Das Gebet vor der TaufeIn diesem Gebet wird für Sie um Gottes Beistand gebeten, wenn die Taufevollzogen wird. Dieses Gebet kann der Pfarrer stellvertretend für Sie be-ten. Wenn Sie allerdings wollen, können Sie das Gebet auch selbst (vor-)beten.

Pfarrer: Herr, wir bitten dich fürdieses Kind, das mit dem Zeichendes Kreuzes gesegnet worden ist.Schütze es allezeit mit der Kraft,

die vom Kreuz deines Sohnes Je-sus Christus ausgeht. Weil du esdir ausgewählt hast, befreie es vonder Macht des Bösen. Führe es

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zum Glauben, schenke ihm eineneue Geburt und lass es mit uns

zum ewigen Leben gelangen.Amen.

2. Die Lesung zur TaufeIn dieser Lesung wird der Zusammenhang zwischen der Taufe Ihres Kin-des und Jesus Christus hergestellt. Wichtig dabei ist der Gedanke der Er-lösung: Ihr Kind bekommt Anteil an der Erlösung, weil Christus gestorbenist. Mit seinem Tod hat er für unsere Sünden gebüßt, also auch für alles,was im Leben Ihres Kindes einmal falsch laufen könnte. Die Lesungmacht auch deutlich, dass die Taufe keine Handlung von uns Menschenist, sondern ein Geschenk Gottes, das im Glauben ergriffen werden soll.Deshalb sprechen wir im Anschluss stellvertretend für den Täufling dasGlaubensbekenntnis.

Pfarrer: Wisst ihr nicht, dass alle,die wir auf Christus Jesus getauftsind, die sind in seinen Todgetauft? So sind wir ja mit ihm be-graben durch die Taufe in den Tod,damit, wie Christus auferweckt istvon den Toten durch die Herrlich-keit des Vaters, auch wir in einemneuen Leben wandeln. Denn wennwir mit ihm verbunden und ihmgleichgeworden sind in seinem

Tod, so werden wir ihm auch in derAuferstehung gleich sein. Wir wis-sen ja, dass unser alter Mensch mitihm gekreuzigt ist, damit der Leibder Sünde vernichtet werde, sodass wir hinfort der Sünde nichtdienen. Denn wer gestorben ist,der ist frei geworden von der Sün-de. Sind wir aber mit Christus ge-storben, so glauben wir, dass wirauch mit ihm leben werden.

5. AnspracheIm Verkündigungsteil bedenken wir den Taufspruch. Der Taufspruch istein Spruch oder auch ein längerer Text aus der Bibel, der den Täufling inseinem Leben begleiten soll.Sie können diesen Taufspruch selbst auswählen. Wenn Ihnen die Wahlschwerfällt, können Sie die Entscheidung mit Ihrem Pfarrer gemeinsamtreffen.

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TaufsprücheDie folgenden Bibelworte sollen Ihnen dabei helfen, Ihren Taufspruch zu fin-den. Oft kann es sinnvoll sein, den Spruch in der Bibel selbst nachzuschla-gen und zu sehen, in welchen Zusammenhang er steht. Über diese Vorschlä-ge hinaus ist prinzipiell jeder Spruch, wie er in der Bibel steht, geeignet. DieSprüche sind nach einzelnen Stichworten geordnet.

Freude:Lukas 1,46-47: „Meine Seele erhebt

den Herrn, und mein Geist freutsich Gottes, meines Heilands.“

Lukas 10,20: „Freut euch, dasseure Namen im Himmel geschrie-ben sind.“

Psalm 100,2: „Dienet dem Herrnmit Freuden, kommt vor sein An-gesicht mit Frohlocken.“

Römer 12,12: „Seid fröhlich in Hoff-nung, geduldig in Trübsal, be-harrlich im Gebet!“

Josua 1,9: „Ich habe dir geboten,dass du getrost und unverzagtseist!“

Frieden:Epheser 2,14: „Christus ist unser

Friede.“Matthäus 5,9: „Selig sind die Fried-

fertigen, denn sie werden GottesKinder heißen.“

Jesaja 32,17: „Der GerechtigkeitFrucht wird Friede sein.“

Jesaja 54,10: „s sollen wohl Bergeweichen und Hügel hinfallen,aber meine Gnade soll nicht vondir weichen, und der Bundmeines Friedens soll nicht hinfal-len, spricht der Herr, dein Erbar-mer.“

Lukas 2,14: „Ehre sei Gott in derHöhe und Friede auf Erden beiden Menschen seines Wohlgefal-lens.“

Gebet:Johannes 16,23: „Wenn ihr den Va-

ter um etwas bitten werdet inmeinem Namen, wird er es euchgeben.“

Joel 3,5: „Wer des Herrn Namenanrufen wird, der soll errettetwerden.“

Psalm 50,15: „Rufe mich an in derNot, so will ich dich erretten.“

Psalm 66,20: „Gelobt sei Gott, dermein Gebet nicht verwirft nochseine Güte von mir wendet.“

Daniel 9,18: „Wir liegen vor dir mitunserem Gebet und vertrauennicht auf unsere Gerechtigkeit,sondern auf deine große Barm-herzigkeit.“

Glaube:Apostelgeschichte 16,31: „Glaube

an den Herrn Jesus, so wirst duund dein Haus selig!“

Römer 10,10: „Wenn man von Her-zen glaubt, so wird man gerecht.“

Markus 9,23: „Alle Dinge sind mög-lich dem, der da glaubt.“

Johannes 3,36: „Wer an den Sohnglaubt, der hat das ewige Leben.“

Johannes 20, 29: „Selig sind, dienicht sehen und doch glauben.“

1. Johannes 5,4: „Unser Glaube istder Sieg, der die Welt überwun-den hat.“

Lukas 7,50: „Dein Glaube hat dirgeholfen.“

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Gnade:Jesaja 54,10: „Es sollen wohl Berge

weichen und Hügel hinfallen,aber meine Gnade soll nicht vondir weichen!“

Psalm 103,17: „Die Gnade desHerrn währt von Ewigkeit zuEwigkeit über denen, die ihnfürchten.“

Johannes 1,14: „Das Wort wardFleisch und wohnte unter uns,und wir sahen seine Herrlichkeit,eine Herrlichkeit voller Gnadeund Wahrheit.“

1. Petrus 1,2: „Gott gebe euch vielGnade und Frieden.“

Psalm 90,14: „Fülle uns frühe mitdeiner Gnade, so wollen wir rüh-men und fröhlich sein unser Le-ben lang.“

Geist Gottes:Römer 8,14: „Welche der Geist

Gottes treibt, die sind Gottes Kin-der.“

2. Korinther 3,17: „Der Herr ist derGeist; wo aber der Geist desHerrn ist, da ist Freiheit.“

Psalm 51,12: „Schaffe in mir, Gott,ein reines Herz und gib mir einenneuen, beständigen Geist.“

Römer 5,5: „Die Liebe Gottes istausgegossen in unsre Herzendurch den Heiligen Geist, der unsgegeben ist.“

Gottes Wort:Römer 1,16: „Ich schäme mich des

Evangeliums nicht; denn es isteine Kraft Gottes, die seligmacht alle, die daran glauben.“

Psalm 33,4: „Des Herrn Wort istwahrhaftig, und was er zusagt,das hält er gewiss.“

Lukas 11,28: „Selig sind, die dasGotteswort hören und bewahren.“

Matthäus 24,35: „Himmel und Erdewerden vergehen; aber meineWorte werden nicht vergehen.“

Matthäus 4,4: „Der Mensch lebtnicht vom Brot allein, sondernvon einem jedem Wort, das ausdem Mund Gottes geht.“

Hoffnung:Psalm 56,12: „Auf Gott hoffe ich

und fürchte mich nicht; was kön-nen wir Menschen tun?“

Psalm 32,10: „Wer auf den Herrnhofft, den wird die Güte umfan-gen.“

Psalm 28,7: „Der Herr ist meineStärke und mein Schild; auf ihnhofft mein Herz, und mir ist ge-holfen.“

Psalm 37,5: „Befiehl dem Herrn dei-ne Wege und hoffe auf ihn, erwird's wohl machen.“

Psalm 147,11: „Der Herr hat Gefal-len an denen, die ihn fürchten,die auf seine Güte hoffen.“

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Psalm 13,6: „Mein Herz freut sich,dass du so gerne hilfst. Ich willdem Herrn singen, dass er sowohl an mir tut.“

Kolosser 1,27: „Christus ist in euch,die Hoffnung der Herrlichkeit.“

Leben:1. Timotheus 6,12: „Ergreife das

ewige Leben, wozu du berufenbist.“

Johannes 11,25: „Christus spricht:Ich bin die Auferstehung und dasLeben. Wer an mich glaubt, derwird leben!“

Offenbarung 2,10: „Sei getreu bisan den Tod, so will ich dir dieKrone des Lebens geben.“

1. Johannes 2,17: „Die Welt ver-geht mit ihrer Lust; wer aber denWillen Gottes tut, der bleibt inEwigkeit.“

Matthäus 22,32: „Gott ist nicht einGott der Toten, sondern ein Gottder Lebendigen.“

Licht:Johannes 8,12: Christus spricht:

„Ich bin das Licht der Welt. Wermir nachfolgt, der wird nicht wan-deln in der Finsternis, sondernwird das Licht des Lebens ha-ben.“

Psalm 27,1: „Der Herr ist mein Lichtund mein Heil; vor wem sollte ichmich fürchten?“

1. Thessalonicher 5,5: „Denn ihralle seid Kinder des Lichtes undKinder des Tages.“

Psalm 119,105: „Dein Wort istmeines Fußes Leuchte und einLicht auf meinem Wege.“

Liebe:Jeremia 31,3: „Ich habe dich je und

je geliebt, darum habe ich dich zumir gezogen aus lauter Güte.“

1. Johannes 4,16: „Gott ist die Lie-be; und wer in der Liebe bleibt,der bleibt in Gott und Gott inihm.“

Johannes 13,34: „Ein neues Gebotgebe ich euch, dass ihr euch un-tereinander liebt, wie ich euchgeliebt habe.“

Römer 15,7: „Nehmet einander an,wie Christus euch angenommenhat.“

1. Johannes 3,18: „Lasset uns nichtlieben mit Worten, sondern mitder Tat und mit der Wahrheit.“

Lob, Preis und Dank:Psalm 103,2: „Lobe den Herrn, mei-

ne Seele, und vergiss nicht, waser dir Gutes getan hat!“

Psalm 66,20: „Gelobt sei Gott, dermein Gebet nicht verwirft nochseine Güte von mir wendet.“

Psalm 68,20: „Gelobt sei der Herrtäglich. Gott legt uns eine Lastauf, aber er hilft uns auch.“

2. Korinther 2,14: „Gott sei gedankt,der uns allezeit den Sieg gibt inChristus.“

Psalm 117: „Lobet den Herrn, alleHeiden! Preiset ihn, alle Völker!Denn seine Gnade und Wahrheitwaltet über uns in Ewigkeit. Hal-leluja!“

Segen:1. Mose 12,2: „Ich will dich segnen,

und du sollst ein Segen sein.“ Psalm 115,12: „Der Herr denkt an

uns und segnet uns.“ 2. Korinther 9,6: „Wer da sät im Se-

gen, der wird auch ernten im Se-gen.“

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4. Mose 6,24-26: „Der Herr segnedich und behüte dich; der Herrlasse sein Angesicht leuchtenüber dir und sei dir gnädig; derHerr hebe sein Angesicht überdich und gebe dir Frieden.“

1. Petrus 3,9: „Vergeltet nicht Bö-ses mit Bösem oder Scheltwortmit Scheltwort, sondern segnetvielmehr, weil ihr dazu berufenseid, dass ihr den Segen ererbt.“

Weg:Hosea 14,10: „Die Wege des Herrn

sind richtig, und die Gerechtenwandeln darauf“

Psalm 86,11: „Weise mir, Herr, dei-nen Weg, dass ich wandle in dei-ner Wahrheit.“

Psalm 23,3: „Er führet mich aufrechter Straße um seines Na-mens willen.“

Johannes 14,6: „Ich bin der Wegund die Wahrheit und das Leben;niemand kommt zum Vater denndurch mich.“

Psalm 23,1: „Der Herr ist mein Hir-te, mir wird nichts mangeln.“

Weisheit:Kolosser 2,3: „In Christus liegen

verborgen alle Schätzeder Weisheit und der Er-kenntnis.“

Sprüche 2,6: „Der Herr gibtWeisheit, und aus seinemMunde kommt Erkenntnisund Einsicht.“

Sprüche 1,7: „Die Furchtdes Herrn ist der Anfangder Erkenntnis.“

Psalm 19,8: „Das Zeugnis desHerrn ist gewiss und macht dieUnverständigen weise.“

Sirach 1,5: „Das Wort Gottes in derHöhe ist die Quelle der Weisheit.“

Vertrauen:1. Petrus 5,7: „Alle eure Sorgen

werft auf ihn; denn er sorgt füreuch!“

Psalm 27,14: „Sei getrost und un-verzagt und harre des Herrn.“

Psalm 118,8: „Es ist gut, auf denHerrn vertrauen und nicht sichverlassen auf Menschen.“

5. Mose 4,31: „Der Herr, dein Gott,ist ein barmherziger Gott; er wirddich nicht verlassen.“

Psalm 73,23: „Dennoch bleibe ichstets an dir; denn du hältst michbei meiner rechten Hand.“

Zuversicht:Philipper 4,13: „Ich vermag alles

durch den, der mich mächtigmacht.“

Matthäus 28,18: Christus spricht:„Mir ist gegeben alle Gewalt imHimmel und auf Erden.“

Psalm 121,2: „Meine Hilfe kommtvom Herrn, der Himmel und Erde

gemacht hat.“ Jesaja 43,1: „Fürchte dich

nicht, denn ich habe dicherlöst; ich habe dich beideinem Namen gerufen;du bist mein.“

Psalm 46,2-3: „Gott ist uns-re Zuversicht und Stärke,darum fürchten wir unsnicht.“

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C. Taufe

1. Lesung des TaufbefehlsJesus Christus hat seinen Jüngern befohlen zu taufen. In dieser Traditionbefinden wir uns, wenn wir heute noch taufen. Deshalb wird als Begrün-dung für die Taufe der Taufbefehl vorgelesen:

Pfarrer: Christus spricht: Mir ist ge-geben alle Gewalt im Himmel undauf Erden. Darum gehet hin undmachet zu Jüngern alle Völker.Tauft sie auf den Namen des Va-

ters und des Sohnes und des Heili-gen Geistes und lehret sie zu hal-ten alles, was ich befohlen habe.Und siehe, ich bin bei euch alleTage bis an der Welt Ende.

3. Anzünden der TaufkerzeEs ist ein schöner Brauch, anlässlich der Taufe eine Kerze für den Täuf-ling zu entzünden. Auch damit wird die Verbundenheit zu Jesus Christusdeutlich. Denn Jesus Christus hat sich selbst als das Licht der Welt be-zeichnet (Johannes 8,12). Indem wir die Kerze anzünden, machen wirdeutlich, dass der Täufling ebenfalls für die Welt leuchten soll.Diese Kerze können Sie über Ihr Pfarramt beziehen; schöner ist es aller-dings, wenn sie selbst gestaltet wird (z.B. Auch als Geschenk von einemPaten).

Pfarrer: Christus spricht: „Ich bindas Licht der Welt. Wer mir nach-folgt, der wird nicht wandeln in derFinsternis, sondern wird das Licht

des Lebens haben.“ Weil das LichtJesu Christi auf für ________leuchtet, entzünden wir seine Kerzean der Osterkerze.

4. TauffrageIndem Sie Ihr Kind zur Taufe anmelden, bekunden Sie auch Ihren Willenund Ihre Bejahung der Taufe. Zur Taufe gehört aber – gemäß dem Tauf-befehl – auch die Lehre: Das Wissen und die Erkenntnis, was es mit Tau-fe und Glaube auf sich hat. Nun kann ein Baby oder Kleinkind, das getauftwird, natürlich nichts darüber wissen. Aber im Laufe seines Lebens soll esin unserem Glauben unterrichtet und erzogen werden. Dafür sind zu-nächst Sie, die Eltern und Paten zuständig. Deshalb wird Ihnen im Gottes-dienst die sogenannte Tauffrage gestellt. Natürlich gibt es für die christ-liche Erziehung gerne Hilfen vom Pfarramt. Eine Möglichkeit dazu bietendie „Elternbriefe zur religiösen Erziehung“, die von Professor Frieder Harzgeschrieben wurden. Sie werden Ihnen kostenfrei zugesandt. Anmeldenkönnen Sie sich unter www.vertrauen-von-anfang-an.de.

Pfarrer: Liebe Eltern und Paten! Inder Taufe hat Gott dieses Kind alssein Kind angenommen und ihm

ewiges Heil geschenkt. Dieses Ge-schenk will im Glauben ergriffenund festgehalten werden. Dabei ist

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das Kind auf die Hilfe seiner Elternund Paten angewiesen. Darum istes eure Aufgabe, euer Kind zumGlauben an Jesus Christus zu füh-ren und ihm zu helfen, ein leben-diges Glied der Gemeinde zu wer-den.

Seid Ihr dazu bereit, so antwortet:Ja.Eltern und Paten: Ja (mit GottesHilfe)Pfarrer: Gott stärke Euch für dieseAufgabe.

5. Segnung der FamilieIn der Taufe erbitten wir Gottes Segen über den Täufling. Zugleich bedeu-tet es aber auch eine große Aufgabe für die Eltern, ihr Kind christlich zuerziehen. Um für diese Aufgabe gerüstet zu werden, wird die Familie alsGanzes (Vater, Mutter, Täufling, evtl. Geschwister des Täuflings) geseg-net. Dieser Segen soll ihnen Hilfe und Stütze bei der Aufgabe der christ-lichen Erziehung sein.

Pfarrer: Lasst euch als Familiesegnen.(Tauffamilie tritt vor Altar)Der Segen Gottes des Vaters und

des Sohnes und des HeiligenGeistes komme über euch und blei-be bei euch jetzt und alle Zeit. Ge-het hin in Frieden +.Amen.

D. Sendungsteil

1. Dank- und FürbittengebetIm Fürbittengebet werden Wünsche für den Täufling als Bitten an Gott ge-richtet. Auch hier ist es schön, Verwandte oder Freunde in die Gestaltungdes Gottesdienstes einzubinden, um Fürbitten zu sprechen. Dabei könnendie einzelnen Bitten durch ein gesungenes oder gesprochenes „Herr, erhöreuns“ aufgenommen werden. Diese hier vorgeschlagenen Fürbitten könnennatürlich auch von Ihnen durch eigene Anliegen ergänzt oder ersetzt werden.

Pfarrer: Allmächtiger, barmherzigerGott und Vater, wir sagen dir Lobund Dank, daß Du ________ in dei-ne Gemeinde aufgenommen hast.Erhalte ihn in Deiner Gemeinde undlaß ihr sein Leben nach DeinemWorte führen. Bleibe bei Ihm mitDeinem Segen. Amen.

oderWir bitten dich für _________, denwir heute durch die Heilige Taufe indeine Gemeinschaft aufgenommen

haben: Begleite ihn auf seinem Le-bensweg, hilf ihm Probleme zu mei-stern, lass ihn Segen erleben undgib, dass er in schwierigen Situati-onen bewahrt werde. Das bitten wirdurch Jesus Christus, unsernHerrn. Amen.

oderLieber Vater im Himmel, wir freuenuns über die Taufe von _________.Danke, dass du ihn aufnimmst indeine Gemeinschaft, danke, dass

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du ihn führen willst in seinem Le-ben, danke, dass du ihm Anteilgibst am Leiden und Sterben JesuChristi. Wir bitten dich: Bewahre ihn

allezeit in der Gemeinde Jesu Chri-sti, damit er mit uns das ewige Le-ben ererbe. Amen.

2. VaterunserAn das Fürbittengebet schließt sich das gemeinsam gesprochene Vater-unser an:

Alle: Vater unser im Himmel, ge-heiligt werde dein Name. DeinReich komme. Dein Wille gesche-he, wie im Himmel, so auf Erden.Unser tägliches Brot gib uns heute.Und vergib uns unsere Schuld, wie

auch wir vergeben unsern Schuldi-gern. Und führe uns nicht in Versu-chung, sondern erlöse uns von demBösen. Denn dein ist das Reich unddie Kraft und die Herrlichkeit inEwigkeit. Amen.

3. Segen:Pfarrer: Es segne euch der all-mächtige und barmherzige Gott (+),der Vater, der Sohn und der HeiligeGeist.

oder

Der Herr segne euch und behüteeuch. Der Herr lasse leuchten seinAngesicht über euch und sei euchgnädig. Der Herr erhebe sein Ange-sicht auf euch und gebe euch (+)Frieden.

Die Lieder zur TaufeÜblicherweise werden bei einem Taufgottesdienst vier Lieder gesungen.Freunde oder Verwandte können den Gottesdienst musikalisch mitgestalten.Die Liednummern beziehen sich auf das „Evangelische Gesangbuch“ (EG).Es sind aber auch weitere, hier nicht aufgeführte Lieder möglich.

65 Von guten Mächten134 Komm, o komm, du Geist des Lebens168 Du hast uns, Herr, gerufen 170 Komm, Herr, segne uns171 Bewahre uns, Gott, behüte uns, Gott175 Ausgang und Eingang (Kanon)179 Allein Gott in der Höh sei Ehr 200 Ich bin getauft auf deinen Namen201 Gehet hin in alle Welt202 Christ, unser Herr, zum Jordan kam203 Ach lieber Herre Jesu Christ, der du ein Kindlein worden

bist204 Herr Christ, dein bin ich eigen205 Gott Vater, höre unsre Bitt206 Liebster Jesu, wir sind hier, deinem Worte nachzuleben207 Nun schreib ins Buch des Lebens

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208 Gott Vater, du hast deinen Namen209 Ich möcht', daß einer mit mir geht210 Du hast mich, Herr, zu dir gerufen211 Gott, der du alles Leben schufst212 Voller Freude über dieses Wunder243 Lob Gott getrost mit Singen274 Der Herr ist mein getreuer Hirt287 Singet dem Herrn ein neues Lied 288 Nun jauchzt dem Herrn, alle Welt289 Nun lob, mein Seel, den Herren295 Wohl denen, die da wandeln 296 Ich heb mein Augen sehnlich auf305 Singt das Lied der Freude über Gott 316 Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren 320 Nun laßt uns Gott dem Herren321 Nun danket alle Gott 322 Nun danket all und bringet Ehr (bes. V. 5-7) 324 Ich singe dir mit Herz und Mund329 Bis hierher hat mich Gott gebracht331 Großer Gott wir loben dich 334 Danke für diesen guten Morgen 346 Such, wer da will, ein ander Ziel347 Ach bleib mit deiner Gnade 352 Alles ist an Gottes Segen (V. 1+2)359 In dem Herren freuet euch368 In allen meinen Taten (V. 1-4)369 Wer nur den lieben Gott läßt walten (V. 1+7) 391 Jesu, geh voran395 Vertraut den neuen Wegen398 In dir ist Freude416 O Herr, mach mich zu einem Werkzeug419 Hilf, Herr meines Lebens 425 Gib uns Frieden jeden Tag440 All Morgen ist ganz frisch und neu 441 Du höchstes Licht, ewiger Schein 454 Auf und macht die Herzen weit 496 Laß dich, Herr Jesu Christ574 Lasset mich mit Freuden sprechen575 Ein Kind ist angekommen576 Kind, du bist uns anvertraut577 Von des Himmels Thron638 Herr, deine Liebe645 Ins Wasser fällt ein Stein

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Ein kleines Tauf-ABCAnmeldung Die Anmeldung zurTaufe sollten Sie möglichst frühzei-tig bei Ihrem zuständigen Pfarramtoder direkt beim Pfarrer vor-nehmen. Dann kann der genaueTermin rechtzeitig abgesprochenwerden, und es besteht die Mög-lichkeit zu einem Taufgespräch zwi-schen Pfarrer, Eltern und Paten.GeburtsurkundeVor der Taufe eines Kindes ist inder Regel bei der Anmeldung eineGeburtsurkunde vorzulegen. Ambesten nehmen Sie zur Anmeldungeiner Taufe das ganze Stammbuchmit, damit gegebenenfalls auch dieanderen notwendigen Urkunden(Taufe, Konfirmation, Trauung derEltern) zur Hand sind, wenn dieseverlangt werden sollten. Im Stamm-buch wird dann auch die Taufe ein-getragen.KirchenmitgliedschaftDie Taufe hat auch eine rechtlicheFolge. Da nach dem christlichenGlaubensbekenntnis unser Glaubeimmer der Gemeinschaft mit ande-ren Christen bedarf – das Glau-bensbekenntnis spricht von der„Gemeinschaft der Heiligen“, die

Gott selbst durch sein Wort und un-seren Glauben schafft -, bedeutetdie Taufe auch die Aufnahme in dieGemeinschaft der Kirche und derGemeinde. Sollte ein Getaufter dieGemeinschaft der Kirche verlassen,so bleibt seine Taufe dennoch gül-tig, denn die Taufe ist ja Gottes An-gebot und Geschenk -das könnenwir Menschen auch durch unserfalsches Tun oder Lassen nicht un-gültig oder unwirksam machen. Wirkönnen es höchstens vergessen,verachten, ablehnen, unbenutzt las-sen.KonfirmationBei der Konfirmation spricht der Ju-gendliche, der als Kind getauft wur-de und damals nicht selbst seinenGlauben bekennen konnte, sein ei-genes JA zur Taufe. Im Konfir-mandenunterricht – der eine Art„nachgeholter Taufunterricht“ ist –lernen die Konfirmanden die Be-deutung ihrer Taufe und den Inhaltdes christlichen Glaubens kennen.Danach können sie ihrerseits dieVerantwortung für die christliche Er-ziehung eines Neu-Getauften über-nehmen: Mit der Konfirmation wird

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das Patenrecht verliehen.NottaufeBei akuter Todesgefahr für einenUngetauften kann jeder getaufteChrist ohne besondere Formali-täten eine Nottaufe vollziehen. Ein-zige Bedingung ist, dass die Taufeauf den Namen Gottes des Vaters,des Sohnes und des HeiligenGeistes und, wenn irgend möglich,mit Wasser vollzogen wird. Eine„Anweisung zur Vornahme der Not-taufe“ ist in den meisten Ge-sangbüchern zu finden. Die Nottau-fe soll im zuständigen Pfarramt ge-meldet und dort ins Taufregistereingetragen werden.PatenDer Pate (Abkürzung für lateinisch„Pater spiritualis“ = „Geistlicher Va-ter“) übernimmt im Auftrag Gottesund seiner Kirche die Mitverantwor-tung für die christliche Erziehungeines Kindes.PatenscheinIn vielen Gemeinden müssen Pa-ten, die aus einer anderen Gemein-de kommen, einen Patenscheinvorlegen. Das ist die Bestätigungihrer Wohnsitzgemeinde, dass sieMitglied und im Besitz des „Paten-rechtes“ sind, d. h., dass sie konfir-miert sind und Pate werden kön-nen.

SegenIm Segen verspricht Gott selbst denMenschen, die zu ihm gehören, beiihnen zu sein, sie zu schützen, zubewahren, ihnen sein ewiges Le-ben zu schenken.TaufkleidViele Familien haben besondersschöne, alte Taufkleider für ihreTäuflinge. Jedes Familienmitgliedträgt dieses Taufkleid bei seinerTaufe: ein Zeichen, dass wir durchdie Taufe in die „Familie Gottes“aufgenommen werden.TaufregisterJede Gemeinde führt ein Register,in dem alle Taufen, die dort vollzo-gen werden, eingetragen sind.Sollte eine Taufurkunde verlorengehen, kann bei der Gemeinde, inder getauft wurde, ein „Auszug ausdem Taufregister“ angefordert wer-den.WasserDas Wasser ist das sichtbare Zei-chen der Taufe, in dem Gott unsseine Gegenwart erfahren lassenwill. Doch „Wasser allein tut's frei-lich nicht“, deshalb gehören zurTaufe auch das Wort der göttlichenVerheißung und unser mensch-licher Glaube, der die Verheißungannimmt.

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