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In der relationalen Soziologie werden Akteure, bzw. ihr Handeln als Resultate von sozialen Prozessen verstanden. Die Dichotomie zwischen substantialistischen Ansichten (strukturdeterminierte Individuen) und einem autonom und frei handelnden Akteur (Rational Choice) wird überwunden und das Augenmerk auf die Beziehungen (Relationen) zwischen dem Individuum und seiner Umgebung gelegt. Karin Hitz, M.A., Nachwuchsforschergruppe Religion vernetzt, Centrum für religionswissenschaftliche Studien CERES, Ruhr-Universität Bochum Forschungsfragen Inwiefern wirkt sich eine islamische Sozialethik auf zivilgesellschaftliche und soziale Aktivitäten aus und welche Rückwirkungen haben wiederum solche Aktivitäten auf sozialethische Vorstellungen und Handeln sowie auf die sozialen Beziehungen? Welche Rolle spielen in diesem Zusammenhang Grenzziehungsprozesse und Legitimierungsdynamiken? Narration meets Netzwerk Zur Wechselwirkung zwischen religiöser Deutung und sozialer Einbettung von zivilgesellschaftlich und sozial aktiven Muslimen in Deutschland 7. Berliner Methodentreffen Qualitative Forschung, Freie Universität Berlin, 15.-16. Juli 2011 Karin Hitz, M.A. Nachwuchsforschergruppe Religion vernetzt Centrum für religionswissenschaftliche Studien CERES Ruhr-Universität Bochum 0234 32 29483 [email protected] www.vernetzt.ceres.rub.de Rückmeldungen erwünscht! Narratives Interview zu Religion und Engagement Ego-zentrierte Netzwerkanalys e Fragebogen zu persönlicher Religiosität Subjektive Sinnzusammenhänge bezüglich Engagement und Glaube: Welche Rolle spielt Religion für das Engagement? Wie und wodurch werden Handlungen und Aktionen legitimiert? Wie und gegenüber wem werden Abgrenzungen vorgenommen? Kreuzung sozialer Kreise: Wie wird emergierte religiöse und welt- anschauliche Differenz verarbeitet? Welche Rolle spielen dabei persönliche Charaktereigenschaften? Erhebung Auswertung Erkenntnisint eresse Welchen Einfluss hat das Netzwerk einerseits auf soziale und zivilgesellschaftliche Aktivitäten und andererseits auf sozialethische Vorstellungen? Inwiefern decken sich semantische Grenzziehungen mit der Netzwerkstruktur? Warum ja/nein? Welche unterschiedlichen Beziehungen werden über das Ego in verschiedenen sozialen Kreisen vermittelt? Welche Dimensionen von Religiosität sind dominant? Wie wichtig ist Religiosität im Vergleich mit anderen Lebensbereichen (Zentralität)? Statistische Analyse im Hinblick auf eine Klassifizierung von Religiosität (wenig religiös, religiös, hoch religiös). Diese Ergebnisse sind Teil der Skalierung. Zwischenresümee: Skalierungskategorien Religiosität, Engagement-Motivation, Engagement-Zugang, Sozialethik, Grenzziehung gegenüber anderen Muslimen, Grenzziehung gegenüber Nicht-Muslimen (Gläubige, Nicht- Gläubige), Vernetzungsstrategie, Umgang mit Dissonanz, Medienkritik, religiöse Erziehung, Emanzipationsgrad (Eltern, Geschlecht, Kultur), Genderbewusstsein, Charakter Strukturelle Merkmale: Alter, Geschlecht, Bildungsstand, Familienstand, eigene Kinder, Migrationserfahrung, Konversionserfahrung, Engagementbereiche (religiöse/ nicht-religiöse) Ausgangshypothese Die muslimische Sozialethik ist eine Ressource für soziales und zivilgesellschaftliches Engagement über die Anliegen der eigenen Community hinaus im Hinblick auf das Wohl der Gesamtgesellschaft in Deutschland. Literatur: Hollstein, Betina & Straus, Florian (Hrsg.) (2006). Qualitative Netzwerkanalyse. Konzepte, Methoden, Anwendungen. Wiesbaden: VS. Hopf, Christel & Schmidt, Christiane (1993). Zum Verhältnis von innerfamilialen sozialen Erfahrungen, Persönlichkeitsentwicklung und politischen Orientierungen. Dokumentation und Erörterung des methodischen Vorgehens in einer Studie zu diesem Thema. Institut für Sozialwissenschaften der Universität Hildesheim. Kuckartz, Udo (2010). Einführung in die computergestützte Analyse qualitativer Daten. Wiesbaden: VS Przyborski, Aglaja &Wohlrab-Sahr, Monika (2008). Qualitative Sozialforschung. Ein Arbeitsbuch. München: Oldenbourg. Schütze, Fritz (1983). Biographieforschung und narratives Interview. Neue Praxis, 13, 283-293. Skalenbasierte Auswertungskategorien und thematisches Codieren nach Hopf (1993) mit Hilfe von MAX QDA 10 Komparative Analyse der visuellen Netzwerkkarten: kontrastives/ kongruentes Vorgehen 1 2 3 4 5 6 7 Ziel ist eine Typologie von Deutungs- und Vernetzungsstrategien sozial und zivilgesellschaftlich aktiver Muslime in DE

In der relationalen Soziologie

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Karin Hitz, M.A., Nachwuchsforschergruppe Religion vernetzt, Centrum für religionswissenschaftliche Studien CERES, Ruhr-Universität Bochum. Narration meets Netzwerk - PowerPoint PPT Presentation

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Page 1: In der  relationalen Soziologie

In der

relationalen Soziologiewerden Akteure, bzw. ihr Handeln als Resultate von

sozialen Prozessen verstanden. Die Dichotomie zwischen substantialistischen Ansichten

(strukturdeterminierte Individuen) und einem autonom und frei handelnden Akteur (Rational Choice)

wird überwunden und das Augenmerk auf die Beziehungen (Relationen) zwischen dem Individuum und seiner Umgebung gelegt.

Karin Hitz, M.A., Nachwuchsforschergruppe Religion vernetzt, Centrum für religionswissenschaftliche Studien CERES, Ruhr-Universität Bochum

Forschungsfragen

Inwiefern wirkt sich eine islamische Sozialethik auf zivilgesellschaftliche und soziale Aktivitäten aus und

welche Rückwirkungen haben wiederum solche Aktivitäten auf sozialethische Vorstellungen und

Handeln sowie auf die sozialen Beziehungen? Welche Rolle spielen in diesem Zusammenhang

Grenzziehungsprozesse und Legitimierungsdynamiken?

Narration meets NetzwerkZur Wechselwirkung zwischen religiöser Deutung und sozialer Einbettung von zivilgesellschaftlich und sozial aktiven Muslimen in Deutschland

7. Berliner Methodentreffen Qualitative Forschung, Freie Universität Berlin, 15.-16. Juli 2011

Karin Hitz, M.A.Nachwuchsforschergruppe Religion vernetzt

Centrum für religionswissenschaftliche Studien CERESRuhr-Universität Bochum

0234 32 [email protected]

www.vernetzt.ceres.rub.deRückmeldungen erwünscht!

Narratives Interviewzu Religion und Engagement

Ego-zentrierte Netzwerkanalyse

Fragebogen zu persönlicher Religiosität

Subjektive Sinnzusammenhänge bezüglich Engagement und Glaube: •Welche Rolle spielt Religion für das Engagement? •Wie und wodurch werden Handlungen und Aktionen legitimiert?•Wie und gegenüber wem werden Abgrenzungen vorgenommen? •Kreuzung sozialer Kreise: Wie wird emergierte religiöse und welt-anschauliche Differenz verarbeitet?•Welche Rolle spielen dabei persönliche Charaktereigenschaften?

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• Welchen Einfluss hat das Netzwerk einerseits auf soziale und zivilgesellschaftliche Aktivitäten und andererseits auf sozialethische Vorstellungen?

• Inwiefern decken sich semantische Grenzziehungen mit der Netzwerkstruktur? Warum ja/nein?

• Welche unterschiedlichen Beziehungen werden über das Ego in verschiedenen sozialen Kreisen vermittelt?

• Welche Dimensionen von Religiosität sind dominant?

• Wie wichtig ist Religiosität im Vergleich mit anderen Lebensbereichen (Zentralität)?

Statistische Analyse im Hinblick auf eine Klassifizierung von Religiosität

(wenig religiös, religiös, hoch religiös).Diese Ergebnisse sind Teil der Skalierung.

Zwischenresümee: Skalierungskategorien

Religiosität, Engagement-Motivation, Engagement-Zugang, Sozialethik, Grenzziehung gegenüber anderen Muslimen, Grenzziehung gegenüber Nicht-Muslimen (Gläubige, Nicht-Gläubige), Vernetzungsstrategie, Umgang mit Dissonanz,

Medienkritik, religiöse Erziehung, Emanzipationsgrad (Eltern, Geschlecht, Kultur), Genderbewusstsein, Charakter

Strukturelle Merkmale: Alter, Geschlecht, Bildungsstand, Familienstand, eigene Kinder, Migrationserfahrung, Konversionserfahrung, Engagementbereiche (religiöse/ nicht-religiöse)

Ausgangshypothese

Die muslimische Sozialethik ist eine Ressource für soziales und zivilgesellschaftliches Engagement über die Anliegen

der eigenen Community hinaus im Hinblick auf das Wohl der Gesamtgesellschaft in Deutschland.

Literatur:Hollstein, Betina & Straus, Florian (Hrsg.) (2006). Qualitative Netzwerkanalyse. Konzepte, Methoden, Anwendungen. Wiesbaden: VS.Hopf, Christel & Schmidt, Christiane (1993). Zum Verhältnis von innerfamilialen sozialen Erfahrungen, Persönlichkeitsentwicklung und politischen Orientierungen. Dokumentation und Erörterung des methodischen Vorgehens in einer Studie zu diesem Thema. Institut für Sozialwissenschaften der Universität Hildesheim.Kuckartz, Udo (2010). Einführung in die computergestützte Analyse qualitativer Daten. Wiesbaden: VSPrzyborski, Aglaja &Wohlrab-Sahr, Monika (2008). Qualitative Sozialforschung. Ein Arbeitsbuch. München: Oldenbourg.Schütze, Fritz (1983). Biographieforschung und narratives Interview. Neue Praxis, 13, 283-293.

Skalenbasierte Auswertungskategorien und thematisches Codieren nach Hopf (1993) mit Hilfe von MAX QDA 10

Komparative Analyse der visuellen Netzwerkkarten: kontrastives/ kongruentes Vorgehen

12 3

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7

Ziel ist eine Typologie von Deutungs- und Vernetzungsstrategien

sozial und zivilgesellschaftlich aktiver Muslime in DE