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Informationen und Mustertexte zur interDaF-Prüfung C1 Stand: August 2010 Herausgegeben von interDaF e.V. am Herder-Institut der Universität Leipzig in Zusammenarbeit mit dem Studienkolleg Sachsen Lumumbastraße 4 04105 Leipzig Tel.: 0341 / 97 37 500 Fax: 0341 / 97 37 549 Internet: www.uni-leipzig.de/interdaf

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Informationen und Mustertexte

zur

interDaF-Prüfung C1

Stand: August 2010 Herausgegeben von interDaF e.V. am Herder-Institut der Universität Leipzig in Zusammenarbeit mit dem Studienkolleg Sachsen

Lumumbastraße 4 04105 Leipzig Tel.: 0341 / 97 37 500 Fax: 0341 / 97 37 549 Internet: www.uni-leipzig.de/interdaf

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Vorwort Diese Informationsschrift wendet sich an Interessenten mit Deutschkenntnissen auf der Niveaustufe C1 des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens, die als Externe die interDaF-Prüfung C1 ablegen wollen. Diese Schrift enthält Informationen zum Sach- und Sprachstoff sowie Beispieltexte und -aufgaben für die Teilprüfungen, denen man Umfang und Schwierigkeitsgrad der InterDaF-Prüfung C1 entnehmen kann. Darüber hinaus werden Literaturhinweise gegeben. Weitere Einzelheiten können telefonisch oder nach vorheriger Terminabsprache in einem persönlichen Gespräch erfragt werden. Inhaltsverzeichnis Informationen zur interDaF-Prüfung C1 3 

Ziel der Prüfung 3 Gliederung der Prüfung 3 Beschreibung der Prüfungsbestandteile 3 Bewertung der interDaF-Prüfung C1 6 Beschreibung der sprachlichen Fähigkeiten in den Teilbereichen 7 Themen für die interDaF-Prüfung C1 8 Sprachstoff 8 Literaturhinweise 9

Mustertexte zur interDaF-Prüfung C1 10

- Schriftliche Prüfung - 10 Prüfungsteil:   Verstehen und Verarbeiten eines Hörtextes 10 Prüfungsteil:   Verstehen und Bearbeiten eines Lesetextes und wissenschaftssprachlicher

Strukturen 16 Prüfungsteil:  Vorgabenorientierte Textproduktion 20 

- Mündliche Prüfung - 23 Mündlicher Ausdruck 23 

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Informationen zur interDaF-Prüfung C1 Ziel der Prüfung Der Bewerber soll die Fähigkeit haben, zu studienbezogenen Themen - den wesentlichen Inhalt von Hörtexten zu verstehen, ihn in zweckmäßiger sprachlicher

Form zu speichern und wiederzugeben. - Lesetexte mit neuen Fakten und Zusammenhängen rationell zu lesen und die Inhalte zu

verarbeiten. Er sollte im aufgabenadäquaten Fixieren der Inhalte sowie im Gliedern, Markieren, Konspektieren und Exzerpieren geübt sein und die Textinhalte in das Lösen von Kommunikationsaufgaben einbeziehen.

- komplexe mündliche Kommunikationsaufgaben in dialogischer und monologischer Form selbstständig, situations- und partneradäquat in angemessener Zeit zu lösen. Er sollte reaktiv und initiativ unter Beachtung der sprachlichen Norm verständlich, geläufig und frei sprechen.

- komplexe schriftliche Kommunikationsaufgaben selbstständig und situationsadäquat in angemessener Zeit zu lösen und dabei unter Beachtung der sprachlichen Norm verständlich, leserlich und frei zu schreiben.

Gliederung der Prüfung Die interDaF-Prüfung C1 besteht aus einer schriftlichen und einer mündlichen Prüfung. Die schriftliche Prüfung findet vor der mündlichen Prüfung statt.

Die schriftliche Prüfung gliedert sich in folgende Prüfungsteile: - Verstehen und Verarbeiten eines Hörtextes (HV) - Verstehen und Bearbeiten eines Lesetextes (LV) - Verstehen und Bearbeiten wissenschaftssprachlicher Strukturen (WS) - Vorgabenorientierte Textproduktion (TP).

Beschreibung der Prüfungsbestandteile Schriftliche Prüfung In allen schriftlichen Prüfungsteilen dürfen Sie ein einsprachiges Wörterbuch benutzen. Elektronische Hilfsmittel sind nicht zugelassen. Am Ende der Prüfungsteile HV, LV und TP zählen Sie bitte die von Ihnen geschriebenen Wörter und schreiben die Wortzahl unter den Text.

Verstehen und Verarbeiten eines Hörtextes

Mit der Prüfung sollen Sie nachweisen, dass Sie in der Lage sind, Vorlesungen und Vorträgen aus dem wissenschaftlichen Bereich mit Verständnis zu folgen, sinnvoll Notizen dazu anzufertigen und damit zu arbeiten. Das Thema wird zweimal präsentiert.

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Im ersten Vortrag erhalten Sie einen kurzen allgemeinen Überblick über das Thema (Vorstellung des Themas und kurze Zusammenfassung). Vor Beginn des Vortrages erhalten Sie ein Aufgabenblatt, auf dem sich auch eine kurze Lexikliste mit schwierigen oder unbekannten Wörtern befindet, die vor dem Vortrag nachgeschlagen werden können. Beim Hören müssen Sie Notizen für die Lösung der Aufgaben machen. Im Anschluss an den Vortrag müssen Sie Fragen zum Gehörten beantworten oder z. B. eine Gliederung ergänzen. Dafür stehen Ihnen 10 Minuten zur Verfügung.

Im zweiten Vortrag wird das Thema ausführlich behandelt. Auch dafür erhalten Sie vor dem Vortrag entsprechende Aufgabenstellungen. Sie müssen ebenfalls Notizen anfertigen und nach dem Vortrag die Fragen beantworten. Dazu haben Sie 40 Minuten Zeit. Zählen Sie bitte anschließend die Wörter der Antworten zum zweiten Hörvortrag. Bewertet werden der Inhalt Ihrer Antworten und deren sprachliche Korrektheit. Inhaltliche Aspekte werden bei der Bewertung stärker berücksichtigt als die sprachliche Korrektheit.

Verstehen und Bearbeiten eines Lesetextes und wissenschaftssprachlicher Strukturen

Diese beiden Bestandteile der schriftlichen Prüfung bilden organisatorisch eine Einheit. Sie sollen zeigen, dass Sie einen Lesetext verstehen und Aufgaben dazu lösen können. Es gibt Aufgaben zur Kontrolle des Leseverstehens und zur Überprüfung Ihrer Kenntnisse wissenschaftssprachlicher Strukturen. Für das Lesen des Textes und das Beantworten der Fragen zum Text sowie das Lösen der Aufgaben zu den wissenschaftssprachlichen Strukturen stehen Ihnen insgesamt 90 Minuten zur Verfügung.

Aufgaben zur Kontrolle des Leseverständnisses können z. B. sein: - Beantwortung von Fragen, - Darstellung der Gliederung des Textes, - Erläuterung von Textstellen, - Formulierung von Überschriften, - Textzusammenfassung.

Sie müssen dabei immer beachten, in welcher sprachlichen Struktur (Stichpunkte oder ganze Sätze) die Antwort verlangt ist. Berücksichtigen Sie dies nicht, werden Punkte abgezogen. Zählen Sie bitte am Ende die von Ihnen geschriebenen Wörter.

Auch in diesem Prüfungsteil werden sowohl der Inhalt als auch die Korrektheit Ihrer Antworten bewertet, wobei der Inhalt stärker berücksichtigt wird. Die Aufgaben im Bereich der wissenschaftssprachlichen Strukturen haben syntaktische, wortbildungsmorphologische, lexikalische, idiomatische oder textsortenbezogene Besonderheiten des Lesetextes zum Gegenstand. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Transformationsübungen und Worterklärungen. Die sichere Beherrschung grammatischer Termini ist eine wesentliche Voraussetzung für die erfolgreiche Bewältigung dieser Aufgaben. Die Bewertung erfolgt nach sprachlicher Richtigkeit.

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Vorgabenorientierte Textproduktion

Dieser Prüfungsteil überprüft Ihre Fähigkeit, sich selbstständig und zusammenhängend zu einem studienbezogenen und wissenschaftsorientierten Thema zu äußeren. In der Regel erhalten Sie die Aufgabe, eine Grafik oder ein Schaubild zu beschreiben und zu interpretieren sowie zu weiterführenden Aufgaben Stellung zu nehmen.

Der zu erarbeitende Text sollte aus drei Teilen bestehen: Einleitung, Hauptteil und Schluss. Der Hauptteil ist noch einmal untergliedert, in der Regel in

- eine Beschreibung der Grafik, - eine Überleitung und - eine Argumentation.

Die Einleitung soll auf das Thema hinführen und den Leser darauf einstimmen. Die Beschreibung der grafischen Darstellung sollte mit einer Nennung der Rahmendaten, wie Titel, Quelle, Datum der Veröffentlichung und Diagrammkoordinaten beginnen. Bei der Beschreibung des Datenmaterials sollten Sie besonders auf Auffälligkeiten achten, Vergleiche ziehen sowie Rangfolgen bzw. Tendenzen, Gemeinsamkeiten und Unterschiede herausarbeiten. In der Überleitung von der Beschreibung zur Argumentation sollte in einem Satz auf die Hauptaussage der Grafik Bezug genommen werden und daran die Argumentation angeschlossen werden. Die Argumentation beginnt mit einer Paraphrase, d. h., Sie erklären das Problem noch einmal mit eigenen Worten. Nun müssen Sie sich mit diesem Problem auseinandersetzen. Sie sollten Argumente für und gegen die diskutierte Auffassung finden, diese erläutern und auch begründen. Am Ende sollten Sie Ihren Standpunkt klar zusammenfassen und eindeutig Stellung nehmen. Ihr Text sollte mit zwei, drei abschließenden Sätzen beendet werden. So können Sie z. B. eine Forderung aufstellen, die sich aus dem Dargestellten ergibt, eine Lösung des diskutierten Problems andeuten oder eine neue Fragestellung aufwerfen. Die Textproduktion wird nach inhaltlichen und nach sprachlichen Aspekten bewertet, wobei die sprachlichen Aspekte (Korrektheit, Wortwahl, Syntax) stärker einfließen. Der erarbeitete Text muss einen Umfang von mindestens 200 Wörtern haben. Mündliche Prüfung Die mündliche Prüfung besteht aus zwei Teilen, einem monologischen und einem dialogischen Teil. Im ersten Teil, der ca. 5 Minuten umfasst, halten Sie einen Kurzvortrag. Sie haben die Aufgabe, eine Grafik zu beschreiben und zu erläutern. Auf den Kurzvortrag können Sie sich 15 Minuten vorbereiten. Bei der Vorbereitung dürfen Sie ein einsprachiges Wörterbuch (keine elektronischen Hilfsmittel) benutzen. Der zweite Teil der mündlichen Prüfung ist ein Gespräch mit den Prüfern zu allgemeinen Themen, das sich unmittelbar an Ihren Kurzvortrag anschließt. Es dauert max. 15 Minuten. Bewertet werden die inhaltliche Angemessenheit, die Verständlichkeit und die Selbstständigkeit der Aussagen. Sie sollten auf die Fragen der Prüfer reagieren können. Auch die sprachliche Korrektheit, der Umfang Ihres Wortschatzes sowie Ihre Aussprache und Intonation bestimmen Ihr Prüfungsergebnis entscheidend mit.

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Bewertung der interDaF-Prüfung C1 In das Gesamtergebnis der interDaF-Prüfung C1 fließen die Ergebnisse der schriftlichen Teilprüfungen und der mündlichen Prüfung ein. Ergebnis der schriftlichen Prüfung

Die vier schriftlichen Teilprüfungen stehen untereinander im Verhältnis 2 (HV) : 2 (LV) : 1 (WS) : 2 (TP). Die schriftliche Prüfung ist bestanden, wenn von den in allen Teilprüfungen gestellten Anforderungen mindestens 57% erfüllt sind. Ergebnis der mündlichen Prüfung

Die mündliche Prüfung ist bestanden, wenn mindestens 57% der Anforderungen erfüllt sind. Ermittlung des Gesamtergebnisses

Das Gesamtergebnis wird durch die jeweils schwächere Leistung der schriftlichen und mündlichen Prüfung bestimmt.

Wenn sowohl in der mündlichen als auch in der schriftlichen Prüfung 57% der Anforderungen erfüllt sind, haben Sie die „Stufe 1“ erreicht.

Wenn sowohl in der mündlichen als auch in der schriftlichen Prüfung 67% der Anforderungen erfüllt sind, haben Sie die „Stufe 2“ erreicht.

Wenn sowohl in der mündlichen als auch in der schriftlichen Prüfung 82% der Anforderungen erfüllt sind, haben Sie die „Stufe 3“ erreicht.

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Beschreibung der sprachlichen Fähigkeiten in den Teilbereichen

Stufe 3

Besonders hohe Fähigkeit

Stufe 2 Differenzierte

Fähigkeit

Stufe 1 Grundlegende

Fähigkeit

Hörverstehen

Der Teilnehmer kann längeren Vorträgen und Redebeiträgen zu komplexen, nicht vertrauten Themen folgen und sinnvolle Notizen machen. Er kann inhaltlich und sprachlich komplex strukturierte Texte zu studienbezogenen und wissenschaftsorientierten Themen im Gesamtzusammenhang und in Einzelheiten verstehen und Inhalte entsprechend vorgegebener Aufgaben-stellungen detailliiert, komplex sowie sprachlich angemessen wiedergeben.

Schriftlicher Ausdruck

Der Teilnehmer kann klare, gut strukturierte Ausführungen zu komplexen Themen verfassen und die dabei entscheidenden Punkte hervorheben. Er kann detailliert beschreiben, Textvorlagen sowie graphische Darstellungen interpretieren und Argumente und persönliche Standpunkte überzeugend und ausführlich darstellen sowie durch Unterpunkte, Beispiele oder Begrün-dungen stützen. Dabei ist er in der Lage, geeignete sprachliche Mittel zu verwenden, sich stilistisch angemessen auszudrücken und grammatisch und orthographisch korrekt zu schreiben.

Leseverstehen

Der Teilnehmer kann lange, komplexe, authentische Sachtexte zu studien-bezogenen und wissenschaftsorientierten Themen mit argumentativem Auf-bau im Gesamtzusammenhang und im Detail verstehen, denen man im gesellschaftlichen und beruflichen Leben oder in der Ausbildung begegnet. Darüber hinaus ist er in der Lage, auch implizite Informationen zu ent-nehmen. Er erkennt die Textstruktur und die Textgliederung und kann die Texte inhaltlich und formalsprachlich bearbeiten.

Sprachsystem-kenntnisse

Der Teilnehmer beherrscht die Grammatik im mündlichen und schriftlichen Sprachgebrauch. Er erkennt und verwendet grammatische Regeln und kann nach grammatischen Prinzipien Ausdrücke und Sätze korrekt produzieren.

Mündlicher Ausdruck

Der Teilnehmer kann sich fast mühelos spontan und fließend zu Themen des gesellschaftlichen und beruflichen Lebens sowie im wissenschaftsorientierten Kontext äußern und seine Gedanken und seine Meinung präzise und grammatisch weitestgehend korrekt formulieren. Fehler fallen kaum auf. Er kann auf Redebeiträge anderer Gesprächsteilnehmer Bezug nehmen und die Sprache wirksam und flexibel gebrauchen. In Gesprächen und Diskus-sionen kann er überzeugend seine Position vertreten, Fragen und Kommen-tare beantworten sowie auf Gegenargumente angemessen reagieren. Darüber hinaus ist er in der Lage, aus Textvorlagen Informationen und Argumente wiederzugeben, zu kommentieren und zu Themen seines Fach- und Interessengebietes zu referieren. Er beherrscht einen großen Wort-schatz, einschließlich idiomatischer Wendungen, und kann bei Wortschatz-lücken problemlos auf Umschreibungen zurückgreifen. Der Teilnehmer verfügt über eine gut verständliche Aussprache und kann Betonung und Intonation situationsabhängig variieren.

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Themen für die interDaF-Prüfung C1 - Sprachen lernen - Kontakte, zwischenmenschliche Beziehungen, Zusammenleben - Lesen und Lernen - Freizeit - Begegnung mit Kunst - Stress und Gesundheit - Medien beim Wissenserwerb - Leben in der Stadt und auf dem Land - Fremd in einem anderen Land, Weltbevölkerungsentwicklung, Dritte Welt - Universität und Studium - Entwicklungen in der Wissenschaft, z. B. Gentechnik - Umwelt, Klimaveränderungen, alternative Energien Sprachstoff Phonetik - Wortakzent - Satzintonation Grammatik - Finalsatz - Infinitivkonstruktion mit „um ... zu” - Plusquamperfekt - Konjunktiv I und II, indirekte Rede - Konditionalsatz ohne Konjunktion - „haben / sein” + „zu” + Infinitiv - Proportionalsatz - Konsekutivsatz - uneingeleiteter Objektsatz - Attributsatz mit Präposition - Partizip als Attribut - erweitertes Attribut - Partizipialkonstruktion - Temporalsätze - Instrumentalsatz - Adversativsatz - Apposition - Komparativsatz - Konzessivsatz - weiterführender Nebensatz - Infinitiv als Subjekt, Objekt bzw. Attribut - adverbiale Angaben in Form von präpositionalen Wortgruppen: final, instrumental,

konditional, temporal, konsekutiv, konzessiv, kausal - Artikelgebrauch - Satzgliedfolge in Haupt- und Nebensätzen

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Wortbildung Substantiv - von Verben abgeleitete Substantive mit und ohne Suffix „-e“ - mehrfach zusammengesetzte Substantive, Komposita - Suffixe „-chen“ und „-lein“

Verb - präfigierte Verben mit „be-“ , „ent-“, „ver-“ und „er-“

Adjektiv - von Fremdwörtern abgeleitete Adjektive mit den Suffixen „-ell“, „-isch“, „-istisch“,

„-arisch“, „-atisch“ und „-ig“ - von Wortgruppen abgeleitete Adjektive auf „-ig“ - Adjektive mit fremden Präfixen „dis-“, „in-“ und „a/an-“ - Adjektive auf „-haltig“

Literaturhinweise - Lehrbücher für Deutsch als Fremdsprache, die die ausgewiesenen Stoffe enthalten und

Übungen und Aufgaben vor allem zur Entwicklung des produktiven sprachkommunikativen Könnens bereitstellen, z. B. Lodewick: DSH & Studienvorbereitung. Göttingen: Fabouda-Verlag

- Grammatiken für Fortgeschrittene, z. B. Hall / Scheiner: Übungsgrammatik für Fortgeschrittene. Ismaning: Max Hueber Verlag Helbig / Buscha: Übungsgrammatik Deutsch. Berlin u. a.: Langenscheidt Dreyer / Schmitt: Lehr- und Übungsbuch zur deutschen Grammatik. Ismaning: Max Hueber Verlag Clamer / Heilmann / Röller: Übungsgrammatik für die Mittelstufe. Meckenheim: Verlag Liebaug-Dartmann

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Mustertexte zur interDaF-Prüfung C1

- Schriftliche Prüfung - Prüfungsteil: Verstehen und Verarbeiten eines Hörtextes THEMA: Private Fachhochschulen vorn Ein Ranking zeigt, wie Absolventen der Betriebswirtschaftslehre (BWL) ihre Fachhochschulen beurteilen. Vortragsgrundlage für das erste Hören Im heutigen Vortrag möchte ich Sie über Ziele, Inhalte und Ergebnisse von Hochschulrankings, die an deutschen Fachhochschulen durchgeführt werden, informieren.

Im ersten Teil des Vortrags geht es um die Rolle der Alumni-Kultur in Deutschland im Vergleich zu anderen Industrieländern, wie z. B. den USA und Großbritannien. Dabei soll verdeutlicht werden, welche Unterschiede es zwischen der Alumni-Kultur in Deutschland und in anderen Industrieländern gibt.

In einem zweiten Punkt beschäftigt sich der Vortrag mit wichtigen Kriterien für das Hochschulranking, also mit Faktoren, nach denen man 43 private und staatliche Fachhochschulen bewertet hat. Darüber hinaus wird eine Einteilung der Fachhochschulen in drei Ranggruppen vorgestellt.

In einem weiteren Punkt werden konkrete Ergebnisse des Hochschulrankings aufgeführt. Die Fachhochschulen werden drei verschiedenen Ranggruppen zugeordnet. Diese Zuordnung wird am Beispiel von drei Fachhochschulen gezeigt. Es wird dargestellt, zu welcher der drei Ranggruppen die im Vortrag genannten Fachhochschulen gehören und warum. Es werden also die Gründe für die Zuordnung in eine Ranggruppe angegeben.

In einem vierten Schwerpunkt des Vortrags geht es darum, welche Voraussetzungen die Absolventen an Fachhochschulen für die Vorbereitung auf den Berufsalltag für besonders wichtig halten.

Zum Abschluss des Vortrags werden die besseren Chancen auf dem Arbeitsmarkt für Absolventen privater Fachhochschulen im Vergleich zu Absolventen staatlicher Fachhochschulen aufgezeigt.

(1508 Zeichen / Quelle: Zeitungsbericht) Lexikliste: der Alumnus, -i/-nen - ehemaliger Student, Absolvent das CHE - das Centrum für Hochschulentwicklung das Ranking - die Rangliste, die Bewertung

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Aufgaben nach dem ersten Hören (Bearbeitungszeit nach dem Vortrag: 10 Minuten) Hören Sie die Ausführungen zur Gliederung des Vortrages! Machen Sie sich Notizen und ergänzen Sie im Anschluss die fehlenden Gliederungspunkte sowie fehlende Informationen! Gliederung:

1. Rolle der Alumni-Kultur in Deutschland und anderen Industrieländern

2. 2 P

3. der Fachhochschulen in eine Ranggruppe

mit Angabe der 1 P

4. Wichtige Voraussetzungen für die Vorbereitung auf das Berufsleben

5. 2 P

5 Punkte Vortragsgrundlage für das zweite Hören Einführung:

- man ist in Deutschland gerade erst dabei, eine Alumni-Kultur zu entwickeln - Alumni-Rankings, also Bewertungen durch Absolventen, werden in Deutschland vom

Centrum für Hochschulentwicklung durchgeführt Welche Unterschiede bestehen bezüglich der Alumni-Kultur zwischen Deutschland und den Industrieländern USA und Großbritannien?

- in Deutschland existiert noch keine Alumni-Kultur wie in den USA und Großbritannien - Kontakt zwischen Hochschule und Absolventen endet am Tag der Zeugnisübergabe - keine Uni oder Hochschule weiß, wo ihre ehemaligen Absolventen arbeiten und ob sie

überhaupt eine Arbeit haben - Absolventen in Industrieländern, z. B. in den USA und in Großbritannien, halten engen

Kontakt zu ihren Universitäten und Hochschulen / Absolventen britischer und amerikanischer Unis halten auch nach Studienabschluss engen Kontakt zu ihrer ehemaligen Hochschule oder Uni

- außerdem unterstützen sie ihre Unis oder HS finanziell / durch Spenden oder Stipendien für neue Studenten

- Alumni in den USA unterstützen junge Absolventen sogar bei Jobsuche

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Wichtige Bewertungskriterien für ein Hochschulranking und Einteilung in drei Ranggruppen (im Alumni-Ranking Bewertung von 43 staatlichen und privaten Fachhochschulen)

- drei wichtige Kriterien: 1. die Struktur des Studiums und die Prüfungsorganisation 2. die Ausstattung mit moderner Informationstechnik, z. B. in der Bibliothek und in

Unterrichtsräumen 3. der Praxisbezug und Vorbereitung auf das Berufsleben während der Ausbildung

- generell: private FH technisch sehr gut ausgerüstet, belegen bessere Plätze im Hochschulranking als staatliche Fachhochschulen

- resultierend aus Einteilung in drei Ranggruppen folgende Gruppen gebildet: Spitzengruppe, Mittelgruppe und Schlussgruppe

Zuordnung in eine Ranggruppe und Angabe der Gründe - im Folgenden genauere Betrachtung einiger konkreter Beispiele aus dem Hochschul-

Ranking und der Gründe für deren jeweilige Platzierung

FH Augsburg: - schlechteste Platzierung bzw. Schlussgruppe - besonders viele Probleme / Unklarheiten in der Prüfungsordnung und bei der Ausstattung

der Räumlichkeiten

FH Münster: - im Mittelfeld bzw. in der Mittelgruppe - Mängel in der Ausstattung der Bibliothek, aber sehr gute Struktur des Studiums /z. B.

sehr gute Prüfungsorganisation

Private Fachhochschule für Bankwirtschaft Frankfurt - absolute Spitze bzw. Spitzengruppe - in allen untersuchten Bereichen sehr gut abgeschnitten / bietet somit den Studierenden

optimale Studienbedingungen

Welche Voraussetzungen für den Berufsalltag schätzen Absolventen an ihrer Ausbildung besonders?

- es kann gesagt werden, dass die FH ihre Studierenden besser auf den Einstieg ins Berufsleben vorbereiten, weil sie stärker für die Praxis ausbilden

- Absolventen schätzen ihre Voraussetzungen und Kompetenzen für den Berufsalltag besonders in Bezug auf das Grundlagenwissen, die Teamfähigkeit und das selbstständige Denken positiv ein, natürlich auch die Auslandserfahrungen durch Praktika und die dabei erworbenen Sprachkenntnisse

Welche Chancen haben Absolventen privater FH auf dem Arbeitsmarkt im Vergleich zu Absolventen staatlicher Fachhochschulen?

- knapp 60 % der befragten Absolventen von privaten FH im Studiengang BWL fanden direkt nach dem Studium einen Job / begannen zu arbeiten

- auch in den übrigen Studiengängen privater FH fanden mehr als 70 % der Absolventen sofort einen Job

- alle Absolventen der privaten Fachhochschule für Bankwirtschaft Frankfurt hatten am Tag der Zeugnisausgabe schon Arbeitsvertrag unterschrieben

- bei Absolventen staatlicher FH und HS sahen die Zahlen nicht so gut aus / nur durchschnittlich ein Drittel hat direkt nach dem Abschluss einen Job gefunden

(4300 Zeichen / Quelle: Zeitungsbericht)

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Aufgaben nach dem zweiten Hören (Bearbeitungszeit nach dem Vortrag: 40 Minuten) Beantworten Sie die Fragen, wenn nicht anders angegeben, in vollständigen Sätzen. Zählen Sie am Ende die Wörter. 1. Erläutern Sie, worin sich die Alumni-Kultur in Deutschland von der in den Industrieländern

USA oder Großbritannien unterscheidet. 4 P 2. Nach welchen Kriterien werden Fachhochschulen bei einem Hochschul-Ranking bewertet?

3 P 3. Welcher Ranggruppe wurden die drei nachfolgenden Fachhochschulen bei dem CHE-

Ranking zugeordnet und welche Gründe wurden dafür genannt? (in Stichpunkten)

Fachhochschule Augsburg: 1 P 2 P

Fachhochschule Münster: 1 P 2 P

Private Fachhochschule für Bankwirtschaft Frankfurt: 1 P 1 P

4. Welche Voraussetzungen und spezifischen Kompetenzen für den Berufsalltag hielten die

Absolventen der privaten Fachhochschulen bei ihrer Bewertung für besonders wichtig? (in Stichpunkten) 3 P

5. Fassen Sie zusammen, wie die Chancen auf dem Arbeitsmarkt für die Absolventen

privater Fachhochschulen im Vergleich zu staatlichen Fachhochschulen sind. 6 P

24 Punkte

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Lösungsvorschläge Aufgaben nach dem ersten Hören (Bearbeitungszeit nach dem Vortrag: 10 Minuten) Gliederung:

1. Rolle der Alumni-Kultur in Deutschland und anderen Industrieländern

2. Wichtige Kriterien für das Ranking an Fachhochschulen 2 P

3. Zuordnung der Fachhochschulen in eine Ranggruppe

mit Angabe der Gründe 1 P

4. Wichtige Voraussetzungen für die Vorbereitung auf das Berufsleben

5. Bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt (für Absolventen

privater Fachhochschulen 2 P

5 Punkte

Aufgaben nach dem zweiten Hören (Bearbeitungszeit nach dem Vortrag: 40 Minuten) 1. Erläutern Sie, worin sich die Alumni-Kultur in Deutschland von der in den Industrieländern

USA oder Großbritannien unterscheidet. 4 P In Deutschland ist die Alumni-Kultur nicht entwickelt. / Der Kontakt zwischen den Absolventen und den Hochschulen endet mit der Zeugnisübergabe. (1) In anderen Industrieländern besteht (auch nach dem Studium) ein enger Kontakt zwischen den Alumni und den Hochschulen. (1) So unterstützen die Alumni in den USA und in Großbritannien ihre Universitäten durch die Vergabe von Stipendien und Spenden. (1) In den USA helfen die Alumni den neuen Absolventen auch bei der Jobsuche. (1)

2. Nach welchen Kriterien werden Fachhochschulen bei einem Hochschul-Ranking

bewertet? 3 P Die Fachhochschulen werden bei einem Hochschulranking nach folgenden drei Kriterien bewertet: - Struktur des Studiums und Prüfungsorganisation (1) - technische Ausstattung (1) - Praxisbezug / Vorbereitung auf das Berufsleben (1).

3. Welcher Ranggruppe wurden die drei nachfolgenden Fachhochschulen bei dem

CHE-Ranking zugeordnet und welche Gründe wurden dafür genannt? (in Stichpunkten) 8 P

Fachhochschule Augsburg: - schlechteste Platzierung / Schlussgruppe (1) - Probleme und Unklarheiten in der Prüfungsordnung und schlechte

Räumlichkeiten (2)

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Fachhochschule Münster: - im Mittelfeld / in der Mittelgruppe (1) - zwar schlechte Bibliotheksausstattung, aber sehr gute Struktur des

Studiums / sehr gute Prüfungsorganisation (2)

Private Fachhochschule für Bankwirtschaft Frankfurt: - absolute Spitze / Spitzengruppe (1) - in allen Bereichen sehr gut abgeschnitten / bietet optimale Studien-

bedingungen (1) 4. Welche Voraussetzungen und spezifischen Kompetenzen für den Berufsalltag hielten die

Absolventen der privaten Fachhochschulen bei ihrer Bewertung für besonders wichtig? (in Stichpunkten) 3 P - Grundlagenwissen - Teamfähigkeit - selbstständiges Denken - Auslandserfahrung und Sprachkenntnisse - Ausbildung stärker für die Praxis (3 Angaben / wichtig: nur Stichpunkte)

5. Fassen Sie zusammen, wie die Chancen auf dem Arbeitsmarkt für die Absolventen privater

Fachhochschulen im Vergleich zu staatlichen Fachhochschulen sind. 6 P Knapp 60 Prozent der BWL-Absolventen privater Fachhochschulen haben nach dem Abschluss einen Job gefunden (1). / 70 % der Absolventen der übrigen Fachrichtungen stiegen unmittelbar nach dem Abschluss in das Berufsleben ein. (1) Alle Absolventen der Fachhochschule für Betriebswirtschaft Frankfurt (1) hatten bei Studienabschluss schon einen Arbeitsvertrag unterzeichnet (1). Bei Absolventen staatlicher Fachhochschulen ist diese Bilanz nicht so gut - nur durchschnittlich ein Drittel (1 P) fand direkt nach dem Abschluss des Studiums einen Job. (1)

24 Punkte

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Prüfungsteil: Verstehen und Bearbeiten eines Lesetextes und wissenschaftssprachlicher Strukturen

THEMA: Die Zukunft ist sauer Das Treibhausgas Kohlendioxid versauert die Meere. Erste Opfer könnten die Kaltwasserkorallen sein. Aber auch das Plankton ist bedroht – und damit die Basis der marinen Nahrungskette.

Der Skagerrak im März ist ein graues Meer. Doch unter den Wellen, auf 100 Meter Wasser-tiefe, wächst ein mariner Zaubergarten. Weißliche Steinkorallen blitzen im Scheinwerferkegel des Tauchbootes „Jago“. Seesterne, See-igel, Krabben und viele Schwämme leben inmitten der Korallen. In der Sichtkuppel von „Jago“ sitzt der Wissenschaftler Ulf Riebesell vom Leibniz-Institut für 5 Meereswissenschaften in Kiel, um das Riff zu studieren. Er ist von dem Anblick überwältigt. Am Übergang zwischen Nord- und Ostsee, wenige Seemeilen vor der Küste Norwegens, besuchte Riebesell in der vergangenen Woche den märchenhaften Korallengarten. Der Grund für diese Expedition: Der bisher kaum erforschte Lebensraum am Meeresgrund ist dem Unter-gang geweiht. „Die Kaltwasserkorallen könnten die ersten Organismen sein, die der Ver-10 sauerung der Ozeane zum Opfer fallen“, sagt Riebesell. Auch André Freiwald von der Universität Erlangen-Nürnberg ist besorgt wegen der schleichenden Veränderung der Meere. Als Schuldigen haben die Forscher das Treibhausgas Kohlendioxid ausgemacht. Seine Konzentration in der Atmosphäre steigt stetig an – eine Folge der Verbrennung fossiler Energieträger wie Kohle oder Öl. Ein Drittel dieses Gases löst sich als 15 Kohlensäure im Meer. Konsequenz: Die Ozeane werden sauer. Die Folgen davon: Viele Muscheln, Schnecken oder Korallen werden es zukünftig schwerer haben, ihre Schalen oder Skelette zu bilden. Sie werden zerbrechlicher sein, langsamer wachsen und noch anfälliger gegenüber der Versauerung sein. „In den skandinavischen Gewässern sind bereits 50 bis 60 Prozent der Korallenriffe durch die Fischerei zerstört oder beschädigt“, schätzt Freiwald. 20 Noch schwerer allerdings könnten künftig die Folgen der steigenden Kohlendioxid-konzentration wiegen: Wird das Meer immer saurer, lösen sich diese Tiere einfach auf. Verschärft sich die Situation weiter und werden die Kohlendioxid-Emissionen nicht drastisch reduziert, bekommen die Kaltwasserkorallen die Versauerung als Erste zu spüren. Besonders bedroht sind die Gewässer um die Antarktis und im nördlichen Pazifik. 25 Sorgen bereiten den Wissenschaftlern dabei vor allem gepanzerte Planktonorganismen wie einzellige Algen oder winzige marine Flügelschnecken. Diese Organismen sind besonders wichtig für das gesamte Ökosystem, weil sie die Basis der gesamten marinen Nahrungskette bilden. Den Algen räumen die Forscher noch eine etwas längere Galgenfrist ein, weil sie etwas stabilere Schalen haben. Die Flügelschnecken jedoch sind sehr empfindlich. Sie könnten 30 aus manchen Meeresgebieten schon in wenigen Jahrzehnten vollständig verschwinden. Darunter würde vor allem die Fischindustrie leiden. Denn am oberen Ende der Nahrungskette, an deren Anfang die Flügelschnecken stehen, finden wir die wirtschaftlich wichtigsten Fisch-arten wie Lachs, Kabeljau oder Makrele. Sie alle fänden dann keine Nahrung mehr und würden sterben. Somit hätte dies auch fatale Folgen für die Ernährung der Menschen. 35 Auch das Absterben der Kaltwasserkorallen könnte drastische Folgen haben. „Weltweit sind diese Tiere die Grundlage einer ausgesprochen vielfältigen Lebensgemeinschaft“, sagt Freiwald. Allein im Nordostatlantik haben Forscher inzwischen 1300 verschiedene Tierarten

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entdeckt, die in den Korallenriffen leben. Zahlreiche Fischarten nutzen diese Unterwasser-strukturen als Kinderstube. „Lösen sich diese Korallen auf, könnte die ganze spezifische 40 Lebensgemeinschaft aus Tiefseefischen, Krebsen und Weichtieren mit ihnen untergehen“, warnt auch der Kieler Forscher Riebesell. Insgesamt 28 Korallenstöcke haben der Meeresbiologe und seine Kollegen mit dem Greifarm des Tauchbootes „Jago“ in der vergangenen Woche aus dem Skagerrak geborgen und ins Forschungsaquarium nach Kiel transportiert. Sie wollen nun im Labor die Folgen der 45 Versauerung ergründen. „Wir wollen den Ozean der Zukunft simulieren“, sagt der Forscher. Künstlich mit Kohlendioxid angereichertes Wasser soll schon bald die Korallen umspülen. Zunächst jedoch müssen sich die empfindlichen Tiere an ihre neue Heimat gewöhnen. Dafür hat man extra eine große Portion Skagerrak, nämlich 24 Tonnen Tiefenwasser aus dem Gebiet des Riffs, nach Kiel transportieren lassen. 50

aus: „Der Spiegel“ vom 3. April 2006, gekürzt (4475 Zeichen mit Leerzeichen) Aufgaben zum Inhalt des Textes Antworten Sie in vollständigen Sätzen, wenn nicht anders verlangt. Schreiben Sie nicht aus dem Text ab. 1. Finden Sie zu den folgenden Abschnitten passende Überschriften:

a) Zeile 26 – 35 1 P b) Zeile 44 – 50 1 P

2. Schon lange ist bekannt, dass das Treibhausgas Kohlendioxid ein gefährliches

Umweltgift ist. a) Wie entsteht es? 2 P b) Warum ist es gefährlich für die Ozeane? 2 P

3. Welche Folgen hat die Ozeanversauerung für Muscheln, Schnecken und

Korallen? (mindestens 4 Fakten) 4 P 4. Welche anderen Lebewesen sind von diesem Prozess bedroht und warum sind

sie so wichtig? 4 P Welche Gefahr ergibt sich daraus für den Menschen? 3 P

5. Welchen Zusammenhang gibt es zwischen dem Absterben der Kaltwasser-

korallen und dem Leben im Ozean? 4 P

21 Punkte

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Aufgaben zu Lexik und wissenschaftssprachlichen Strukturen 1. Erklären Sie die Bedeutung der unterstrichenen Wörter und Wortgruppen aus dem

Textzusammenhang oder schreiben Sie dafür ein Synonym. 4 P

a) Zeile 6 vom Anblick überwältigt b) Zeile 9/10 ist dem Untergang geweiht c) Zeile 13 schleichende Veränderung der Meere d) Zeile 29 eine etwas längere Galgenfrist

2. Formen Sie die Infinitivkonstruktion (Zeile 6) in einen Finalsatz um: 2 P

3. Transformieren Sie das erweiterte Attribut (Zeile 9) in einen Attributsatz. 2 P

4. Transformieren Sie das Zitat (Zeile 19/20) in die indirekte Rede. 2 P

10 Punkte

Lösungsvorschläge Aufgaben zum Inhalt des Textes 1. Finden Sie zu den folgenden Abschnitten passende Überschriften:

a) Zeile 26 – 35 1 P Gefahr für die Nahrungskette / Bedrohung der Nahrungskette

b) Zeile 44 – 50 1 P Der Ozean im Labor

2. Schon lange ist bekannt, dass das Treibhausgas Kohlendioxid ein gefährliches

Umweltgift ist. a) Wie entsteht es? 2 P

Das Treibhausgas Kohlendioxid entsteht durch die Verbrennung fossiler Energieträger wie Kohle und Öl.

b) Warum ist es gefährlich für die Ozeane? 2 P Ein Drittel davon löst sich als Kohlensäure im Meer.

3. Welche Folgen hat die Ozeanversauerung für Muscheln, Schnecken und

Korallen? (mindestens 4 Fakten) 4 P - Muscheln, Schnecken und Korallen haben Probleme, Schalen

und Skelette zu bilden. (1) - Sie wachsen langsamer. 1) - Außerdem werden sie zerbrechlicher / anfälliger gegenüber der

Versauerung. (1) - Sie können sich ganz auflösen .(1)

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4. Welche anderen Lebewesen sind von diesem Prozess bedroht und warum sind sie so wichtig? 4 P - Bedroht sind auch gepanzerte Planktonorganismen (1) wie einzellige

Algen / Flügelschnecken (1). - Sie sind wichtig für das gesamte Ökosystem (1), denn sie stehen am Anfang

der marinen Nahrungskette (1) / sind Nahrung für viele Fische.

Welche Gefahr ergibt sich daraus für den Menschen? 3 P - Den Fischen fehlt die Nahrung/ sie sterben. (1) - Damit fehlt den Menschen eine wichtige Nahrungsquelle. (1) - Die Fischindustrie würde darunter leiden. (1)

5. Welchen Zusammenhang gibt es zwischen dem Absterben der Kaltwasser-

korallen und dem Leben im Ozean? 4 P - Kaltwasserkorallen sind der Lebensraum vieler Tierarten (1300) und

werden von vielen Fischarten als Kinderstube genutzt. (2) - Ihr Aussterben ließe viele andere Arten verschwinden. (2)

21 Punkte

Aufgaben zu Lexik und wissenschaftssprachlichen Strukturen 1. Erklären Sie die Bedeutung der unterstrichenen Wörter und Wortgruppen aus dem

Textzusammenhang oder schreiben Sie dafür ein Synonym. 4 P

a) Zeile 6 vom Anblick überwältigt begeistert / sprachlos b) Zeile 9/10 ist dem Untergang geweiht ist vom Aussterben bedroht /

stark gefährdet a) Zeile 13 schleichende Veränderung der Meere langsame / kaum merkliche b) Zeile 29 eine etwas längere Galgenfrist Restzeit

2. Formen Sie die Infinitivkonstruktion (Zeile 6) in einen Finalsatz um: 2 P

..., damit er das Riff studieren kann.

3. Transformieren Sie das erweiterte Attribut (Zeile 9) in einen Attributsatz. 2 P Der Lebensraum am Meeresgrund, der bisher kaum erforscht wurde / worden ist / ist, ist dem Untergang geweiht.

4. Transformieren Sie das Zitat (Zeile 19/20) in die indirekte Rede. 2 P In den skandinavischen Gewässern seien bereits 50 bis 60 Prozent der Korallenriffe durch die Fischerei zerstört oder beschädigt, schätzt Freiwald.

10 Punkte

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Prüfungsteil: Vorgabenorientierte Textproduktion THEMA: Beruf und Kinder – was Frauen wünschen Aufgaben:

1. Beschreiben und interpretieren Sie die Grafik. 2. Sollte Ihrer Meinung nach eine junge Mutter berufstätig sein?

Begründen Sie Ihre Meinung.

Schreiben Sie mindestens 200 Wörter! Sie haben dafür 60 Minuten Zeit. (Zählen Sie die Wörter und schreiben Sie die Wortzahl unter den geschriebenen Text!)

Umfrage, Ende 1995, Frauen ab 16 Jahre (Mehrfachnennungen möglich)

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Lösungsvorschlag Thema: Beruf und Kinder – was Frauen wünschen Die meisten Frauen möchten Kinder haben und viele Frauen wollen wenige Monate nach der Geburt wieder arbeiten. Andere wollen ihr Kind jedoch lieber zu Hause betreuen. Natürlich gibt es auch Frauen, die keine Kinder haben wollen. Die Grafik zeigt die Ergebnisse einer Umfrage zum Thema „Beruf und Kinder – was Frauen wünschen“, die 1995 durchgeführt wurde. Die Grafik stammt vom IfD Allensbach. Aus der Grafik kann man erkennen, dass die meisten Frauen – im Osten 49 Prozent und im Westen 46 Prozent – Kinder haben möchten und nur teilweise berufstätig sein wollen. Unter diesen Umständen können sie sich um ihr Kind kümmern und auch Geld verdienen. Dieser Wunsch stimmt im Osten und im Westen fast überein. An zweiter Stelle steht der Wunsch von 32 Prozent der Frauen aus dem Westen, Hausfrau und Mutter zu sein, während es bei den Frauen im Osten nur 13 Prozent sind, die dieses Lebensmodell für wünschenswert halten. Dagegen bevorzugen 33 Prozent der Frauen aus dem Osten, Kind und volle Berufstätigkeit miteinander zu verbinden, obwohl das sicher die schwierigste Situation für die Familie ist. Hier verzeichnet die Grafik den größten Unterschied zwischen Ost- und Westdeutschland. Generell wollen die meisten Frauen in Ost- und Westdeutschland Kinder haben. Wer von den Frauen im Osten und im Westen keine Kinder haben will, möchte überwiegend voll berufstätig sein. Ohne Kinder wollen vor allem Frauen im Westen teilweise berufstätig sein. Ein Leben ohne Kinder und als Hausfrau wünschen sich die wenigsten Frauen in Ost und West. Dieses Lebensmodell steht verständlicherweise an letzter Stelle. Vergleicht man die Wünsche der Frauen in Ost und West, stellt sich die Frage nach den Gründen, warum so viele Frauen im Osten Kinder und volle Berufstätigkeit gleichzeitig miteinander vereinbaren wollen. Die Unterschiede zwischen Ost und West ergeben sich meiner Meinung nach im Wesentlichen aus den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebensverhältnissen in beiden Staaten bis 1989, aber auch noch danach. Kinder und Berufstätigkeit war im Osten für die meisten das vorherrschende Lebensmodell. Viele Frauen wollten sich im Beruf verwirklichen und finanziell unabhängig sein. Ich verstehe diesen Wunsch, denn meine Mutter hat ebenfalls gearbeitet, als ich klein war, und sie hat diese Situation gut bewältigt. Auch ich möchte einmal Kinder haben und wie meine Mutter in meinem Beruf arbeiten. Wenn eine junge Mutter berufstätig ist, erweitert sich durch die Berufswelt ihr Horizont. Das ist auch eine Chance für die Entwicklung ihrer Kinder. Die Mehrheit der Frauen zieht es heute vor, nur in Teilzeit zu arbeiten. Leider gibt es nur wenige Teilzeitarbeitsplätze für Frauen, so dass die Wünsche der jungen Mütter, auch beruflich tätig zu sein, oft nicht realisiert werden können. Hier muss die Politik für neue Angebote sorgen und Voraussetzungen dafür schaffen, besonders durch Kinderbetreuungsplätze und flexible Arbeitszeiten, damit viele Mütter ihren Vorstellungen entsprechend voll oder teilweise berufstätig sein können.

(474 Wörter)

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Erläuterungen zur Bewertung Gliederung: 3 Punkte

- deutliche Gliederung der Textproduktion in Einleitung, Hauptteil und Schluss

Sprachliche Gestaltung: 6 Punkte

- Verwendung geeigneter sprachlicher Mittel bis zu 3 Punkte (zur Einleitung, Beschreibung, Interpretation, Argumentation und zum Ausdruck der eigenen Meinung)

- Verwendung geeigneter Satzverflechtungsmittel 2 Punkte (gelungene Überleitungen)

- logische Gedankenführung 1 Punkt Inhalt: 18 Punkte

- inhaltlich geeignete Einleitung 1 Punkt (Hinführung zum Thema)

- Beschreiben der Grafik /des Schaubildes 1 Punkt (Nennen der Rahmendaten: Quelle, Überschrift etc.)

- Beschreibung des Datenmaterials, 4 Punkte (Rangordnung, Auffälligkeiten, Vergleich, Gegensätze etc.)

- inhaltlich geeignete Überleitung von der Beschreibung - 1 Punkt zur Argumentation

- logische und überzeugende Argumentation: 10 Punkte Paraphrase: Darlegung des Problems Stellungnahme zum dargelegten Problem Erläuterung und Begründung der eigenen Meinung Verwendung überzeugender, sachlicher Beispiele

- Schluss 1 Punkt (Lösung des Problems/Ausblick/neue Fragestellung)

GESAMT: 27 Punkte = 100 %

Bei der Korrektheit werden Fehlerprozente berechnet. Es werden 5 % Fehler (bezogen auf die Wortzahl) toleriert, jeder Prozentsatz über 5 % wird aber von den jeweils erreichten Prozenten für die inhaltliche und sprachliche Gestaltung abgezogen, d. h., bei einer Fehlerquote von 7,7 % werden 2,7 % von den erreichten Prozentpunkten abgezogen. Bei einer Wortzahl unter 200 Wörtern werden 0 % Fehlertoleranz zugrunde gelegt.

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