Infozeitung März 2015

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Die aktuelle Infozeitung der Hilfsaktion Noma von März 2015

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  • Noma aktuell / Mrz 2015 Seite 2

    1994 sah Ute Winkler-Stumpf im Fernsehen einen Bericht ber die Krankheit Noma. Heute, 20 Jahre spter, hat sie zusammen mit Spen-derhilfe 135.929 Kindern aus Niger und Guinea-Bissau durch Operati-onen, Impfungen, Ernhrung und Heilbehandlungen die Chance auf ein neues Leben geschenkt.

    2015 blickt die 1. Vorsitzende der Hilfsaktion Noma auf viele bewegte, aber vor allem sehr erfolgreiche Jahre zurck. Die Hilfe fr Noma-Kinder ist fr sie zu einer Herzensangelegenheit geworden. Die pensionierte Lehrerin hat ihr Leben in den Dienst der No-ma-Hilfe gestellt und wurde dafr be-reits unter anderem mit dem Bundes-verdienstkreuz und der Bayerischen Staatsmedaille fr besondere soziale Verdienste geehrt.

    Bis zu elf Mal im Jahr reist Ute Wink-ler-Stumpf nach Niger und Guinea- Bissau. Hier betreibt die Hilfsaktion Noma mehrere Krankenhuser und Kinderheime. Einheimische Mitarbei-ter kmmern sich in diesen Zentren

    um nomakranke Kinder, deutsche und sterreichische rzte fhren mehr-fach im Jahr OP-Einstze vor Ort durch. Die Krankenhuser der Hilfsak-tion sind die einzigen Anlaufstellen fr Noma-Kranke in den beiden bitter-armen Lndern gibt es sonst keinerlei medizinische Hilfe fr die Patienten.

    Jedes Kind, dem wir in den vergan-genen Jahren helfen konnten, war je-de Anstrengung wert. Noma ist eine so grausame Krankheit sie zerfrisst kleinen Kindern das Gesicht bei le-

    bendigem Leib. Ich konnte und kann einfach nicht tatenlos zusehen., erklrt Ute Winkler-Stumpf ihr Engagement. Besonders stolz ist sie auf die vielen Spender und Mitglieder, die sich in den vergangenen Jahren mit ihr zu-sammen dafr einsetzten, dass Noma- Kindern geholfen wird. Ohne unsere Spender wren wir nichts. Ohne den finanziellen Beistand unserer Frderer htten wir keinem Kind helfen knnen.

    Operationen und Behandlung, Medi-kamente, der Bau von Krankenhu-sern das alles kostet viel Geld. Die Hilfsaktion Noma finanziert all das oh-ne staatliche Untersttzung. Und Ute Winkler-Stumpf hat auch weiterhin viel vor: Auf Bitte der dortigen Regierung wollen wir unsere Hilfe auf die Elfen-beinkste ausweiten. Die Menschen dort sind arm, zu viele Kinder erkran-ken an Noma. Und es gibt niemanden, der hilft!, erklrt Winkler-Stumpf. In den kommenden Monaten sollen rz-te in der Erkennung und Behandlung von Noma ausgebildet werden. Dafr werden Mediziner aus Niger in das Land reisen, um ihr Wissen an die Kollegen vor Ort weiterzugeben.

    Ute Winkler-Stumpf ist zuversicht-lich: Ich habe mir vorgenommen, die Noma ganz auszurotten. Noch haben wir das nicht geschafft doch wir sind auf einem guten Weg. Ich hoffe, dass unsere Spender uns weiter engagiert zur Seite stehen.

    Vor Ort im Einsatz Seit 20 Jahren koordiniert Ute Winkler-Stumpf persnlich die Hilfseinstze.

    Hilfsaktion Noma sagt Danke

    Viele Jahre engagierte Hilfe fr Noma-Kinder

  • Noma aktuell / Mrz 2015 Seite 3

    Technische Neuentwicklung

    Durchblutungs-Messgert erleichtert die Behandlung von Noma Es ist eine Neuentwicklung, die No-ma-Kindern viel Leid ersparen kann: RNDr. Viktor Dvok aus Prag hat dafr ein Gert entwickelt, mit dem der Blutdurchfluss von Gewebe ge-messen werden kann. Damit sinkt die Gefahr, dass auf Noma-Wunden transplantiertes Gewebe abgesto-en wird.

    Um Noma-Wunden abzudecken, wird oft Gewebe aus dem Unterarm der Kinder verwendet. Das Gewebe eignet sich gut, da die Struktur der

    Adern denen des Gesichtes hnlich ist. Trotzdem kommt es manchmal zu Abstoungsreaktionen des Krpers, wenn das transplantierte Gewebe nicht gut genug durchblutet wird. Die betroffenen kleinen Patienten mssen dann erneut operiert werden, eine groe Belastung fr die ohnehin ge-schwchten Kinder. (Bitte lesen Sie dazu auch den Artikel auf Seite 4.)

    Mit dem neu entwickelten Gert kann dieses Risiko nun minimiert werden. Es misst den Blutdurchfluss an Krper-

    stellen, die fr die Gewebeentnahme in Frage kommen knnten. So kann im Vorfeld der Transplantation sicher- gestellt werden, dass das Gewebe fr die Abdeckung der Noma-Wunde geeignet ist.

    RNDr. Viktor Dvok war durch ein Informationsschreiben der Hilfsaktion Noma auf deren Arbeit aufmerksam geworden und hatte seine Hilfe an-geboten. Wir hoffen sehr, dass sei-ne Neuentwicklung die Behandlung von Noma-Kindern vereinfacht.

    Guinea-Bissau

    Operationseinsatz schenkt Kindern HoffnungSeit Erffnung des Noma-Zentrums in Guinea-Bissau im November 2012 konnten dort bereits 326 Noma-Pati-enten behandelt werden. Das ster-reichische Team um Prof. Dr. Jrgen Holle hat 23 besonders schwere Flle operiert.

    Fr Prof. Dr. Jrgen Holle waren es anstrengende, aber ebenso er-fllende Tage. Whrend der letzten OP-Kampagne verbrachte er Stunde um Stunde im Operationssaal. Viele der Eingriffe waren kompliziert, alle erforderten hchste Aufmerksamkeit. Noma-Wunden wurden geschlossen, Nasen rekonstruiert, Kieferknochen wieder aufgebaut die Behandlung ei-nes Noma-Patienten erfordert viel Er-fahrung auf dem Gebiet der Gesichts- chirurgie.

    Fr viele der kleinen Patienten wa-ren die OPs der erste Schritt in ein Leben ohne Noma-Leid. Sie alle ha-ben schreckliche Schmerzen durch-gemacht, als sich die Erreger durch Haut, Gewebe und Knochen fraen. Viele von ihnen konnten vor den Ein-griffen kaum etwas essen oder trinken, einige waren bereits lebensbedrohlich

    schwach. Mit den Operationen hat fr die Kinder ein neues Leben begonnen. Viele der Kleinen brauchen noch wei-tere Operationen und Nachbehandlun-gen, doch ein erster, wichtiger Schritt ist getan.

    Herzlichen Dank an alle Frderer, die die wichtige Arbeit des rzte- Teams mglich gemacht haben. Spenden rettet Leben.

    Rettende OPs Diese Noma-Kinder brauchen medizinische Behandlung.

    Vor Ort im Einsatz Seit 20 Jahren koordiniert Ute Winkler-Stumpf persnlich die Hilfseinstze.