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Vorwort (Sepp Fischer) Grundlagen Was Du wissen musst (Michael Blaumeiser) Ausrüstung (Michael Blaumeiser) Aufmerksamkeit & Naturwahrnehmung (Peter Nietz) Sicherheit (Detlev Hoppenrath) Wasser und Nahrung Trinkwasser beim Bushcraſten (Joe Vogel) Draußen kochen (Joe Vogel) Waldhandwerk konkret Feuer (Rocco Harig) Lager und Unterstände (Susanne Williams) Arbeiten mit dem Messer (Oliver Lang-Geffroy) Knoten (Susanne Williams) Lederarbeiten (Markus Graßmann) Spurensuchen & Fährtenlesen (Peter Nietz) Index 4 6 8 16 24 29 36 38 50 76 78 96 118 138 150 162 174 INHALT ––------------------------------------------ ––------------------------------------------

INHALT · sionalität draußen unterwegs sein könnt. Jeder hat es verdient, dass ihm die Freiheit der Natur, der Wälder, der Flüsse und Seen (wieder) nähergebracht wird. Eigentlich

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Page 1: INHALT · sionalität draußen unterwegs sein könnt. Jeder hat es verdient, dass ihm die Freiheit der Natur, der Wälder, der Flüsse und Seen (wieder) nähergebracht wird. Eigentlich

Vorwort (Sepp Fischer)

Grundlagen

Was Du wissen musst (Michael Blaumeiser)

Ausrüstung (Michael Blaumeiser)

Aufmerksamkeit & Naturwahrnehmung (Peter Nietz)

Sicherheit (Detlev Hoppenrath)

Wasser und Nahrung

Trinkwasser beim Bushcraften (Joe Vogel)

Draußen kochen (Joe Vogel)

Waldhandwerk konkret

Feuer (Rocco Hartwig)

Lager und Unterstände (Susanne Williams)

Arbeiten mit dem Messer (Oliver Lang-Geffroy)

Knoten (Susanne Williams)

Lederarbeiten (Markus Graßmann)

Spurensuchen & Fährtenlesen (Peter Nietz)

Index

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VORWORT VON SEPP FISCHER

interessante Hinweise, Kniffe und Tricks, damit Ihr mit mehr Spaß und mehr Profes-sionalität draußen unterwegs sein könnt. Jeder hat es verdient, dass ihm die Freiheit der Natur, der Wälder, der Flüsse und Seen (wieder) nähergebracht wird.

Eigentlich aus den Bergen stammend, später in der Großstadt tätig, war ich selber eine ganze Weile lang naturabstinent – mittler-weile eine anerkannte Diagnose: »Natur- defizit«. Mit 36 Jahren erkannte ich end-lich wieder, was mir die Natur bedeutet und

Liebe Leserin, lieber Leser,

vielen Dank dass Du Dich fürs Bushcraf-ten interessierst! Ich freue mich, dass die Begeisterung für die Natur weithin zu-nimmt und zu einem wachsenden Trend geworden ist. Bushcraft-Techniken sind Helfer in allen Outdoor-Angelegenheiten, aber das Bushcraften ist auch ein eigen-ständiges Hobby.

Egal ob Einsteiger, Fortgeschrittene oder Experten – ich hoffe, in den nächsten Ka-piteln finden sich für jeden von Euch viele

VORWORT

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Liebe Leserin, lieber Leser

wieviel es mir bringt, draußen zu sein. Ich denke, es hing mit dem Ausgebranntsein zusammen, dass ich mich nach Stress im Geschäftsleben und privaten Problemen am Fluss sitzend und Kiefernnadeltee kochend wiederfand. Und wieder zu Hause, merkte ich sofort, wieviel Kraft und Schwung mir diese kurze Auszeit gegeben hatte.

»Wenn Dich das Leben anekelt, geh hinaus in den Wald, geh hinaus auf die Wiese, geh hinaus zum See und atme.« Das gibt mei-ne Gefühle so ziemlich wieder. Oder auch: »Bushcraft ist etwas im Herzen, das etwas im Kopf öffnet«.

Bushcraft bedeutet für mich reine, unge-trübte Lebensfreude, draußen in der Natur eins zu sein mit allem Geschaffenen. Bush-craft gibt mir Kraft, Zuversicht, Entspan-nung, Freude, Genügsamkeit, Zufrieden-heit und so manches Mal Erinnerungen für’s Leben.

Und viele gute Leute durfte ich durch das Waldhandwerk schon kennen lernen, nicht nur aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, sondern auch Gäste und Besu-cher aus so unterschiedlichen Ländern wie Rumänien, England oder den USA. Bush-craft ist ein sehr friedliches Hobby, das Menschen weltweit miteinander verbin-det. Alle sind wir sehr an der Gemeinschaft und am Teilen (von der Ausrüstung bis hin zum Erlebnis) interessiert. Der Bushcraf-ter ist ein eigener Schlag. Und vor allem die Bushcrafterin, denn glücklicherweise erfreuen sich auch immer mehr Frauen am Leben draußen.

Jedem Bushcraft-interessierten Menschen, den ich bisher getroffen habe, war unser gemeinsames Hobby schon mal eine Hilfe und Stütze im Leben. Nicht nur als Freizeit-

gestaltung, sondern auch und besonders in schwierigen Lebenssituationen. Wenn man seinen Mitmenschen die Freude an kleinen Dingen wiederbringen kann, ist das eine schöne Sache. Bushcraft kann das schaffen, und das nicht als jahrelanger Prozess mit ungewissem Ausgang, sondern als Ergebnis im Hier und Jetzt.

Bushcraften erdet, es eröffnet ganz neue Möglichkeiten, die Natur und das Draußen-sein zu genießen; es macht freier und zu-versichtlicher, wenn man sich in der Natur bewegt. Und gleichzeitig lehrt es einen auch wieder, klar zu erkennen und sehr zu schät-zen, was unsere Zivilisation alles zustande gebracht hat.

Bushcraft ist ein Life-Style aber auch eine Family-Affair, hier können Alt und Jung gleichermaßen Freude haben. In der Natur wird man wieder Zeit-reich und lernt, mit Spaß das ganze Jahr über draußen sein zu können und die Natur zu respektieren.

Mein größter Dank gebührt meiner Familie, die mich immer wieder rauslässt oder so-gar ins Freie schickt. Er gilt meinen lieben Bushcraft-Freunden und Autoren dieses Buches: Michael Blaumeiser, Markus Graß-mann, Rocco Hartwig, Detlev Hoppenrath, Oliver Lang-Geffroy, Peter Nietz, Susanne Williams und meinem Freund und Trai-ningspartner Joe Vogel. Er gilt auch mei-nen Zuschauern auf YouTube, dem Pietsch Verlag mit m(s)einer ausgesprochen flei-ßigen und geduldigen Lektorin Susanne Fischer und natürlich allen Lesern dieses Buches, welche hoffentlich die Freude am Draußensein weiterverbreiten.

So, nun aber viel Spaß beim Lesen und Ausprobieren! Geht’s Ausse!

Euer Sepp Fischer

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GRUND- LAGEN

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WAS DU WISSEN MUSSTnaturverbundenes sowie langfristiges Drau-ßensein beschreiben, wohingegen Survival sich eher mit der Thematik des Überlebens mit absoluter minimaler Ausrüstung oder in Katastrophenfällen beschäftigt. Aber na-türlich haben beide Themen gewisse Über-schneidungspunkte. Als »Bushcrafter« ist es Dir ein Anliegen, natürliche Ressourcen zu nutzen, aber sie nicht bis zur Erschöp-fung auszunutzen, wohingegen jemand, der sich in einer Survivalsituation befin-det, wahrscheinlich aufgrund der absoluten Notsituation eher weniger auf Nachhaltig-keit achten würde. Ein gemeinsames Inter-esse von Bushcrafter und »Survivalist« ist es, auch mit natürlichen oder traditionellen Methoden Dinge herzustellen, die ein gutes Leben oder eben auch ein Überleben mög-lich machen.

Was ist Bushcraft?

Bushcraft ist ein Begriff, der in den USA geprägt wurde; er beschreibt die Fähig-

keit oder Kunst, in der Wildnis zu überleben (abgeleitet von bush = dem Lebensraum der australischen Aboriginals und craft = Fer-tigkeiten/Handwerk). In Großbritannien wird eher von Woodcraft (von wood = Wald) gesprochen. Immer mehr Europäer erfreuen sich mittlerweile dieses Hobbys. Es vereint das Wissen über unterschiedlichste The-men: vom Bau eines Unterschlupfs bis hin zur Bestimmung von essbaren Wildpflanzen oder der Zubereitung tierischer Notnahrung (z.B. Nagetiere oder auch Insekten).

Und was ist dann der Unterschied zwi-schen Bushcraft und Survival? Na ja, Bush-craft würde ich als ein freiwilliges und

GRUNDLAGEN: MICHAEL BLAUMEISER

Sepp Fischer und Michael Blaumeiser auf einer Winter-Bushcrafttour in der Jachenau.

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Von wem stammt es?

Viele nehmen das Thema Bushcraft schon fast zu ernst und machen es zu einer Art Re-ligion – für mich stehen dabei der Spaß und der Erfahrungsaustausch an erster Stelle. Es ist ein Fakt, dass wir als Bushcrafter (und auch als Menschen überhaupt) nie ausler-nen; so gibt es immer noch Dinge, wo ich heute sage: »Was, so geht das auch?« Wenn es dann zu mir und zu meinem Stil passt, ver-suche ich, dieses Wissen in mein »System« zu integrieren – toll, was Neues gelernt! Ich glaube, das ist auch der Hauptunterschied zum Survivalisten, der nur ein Ziel verfolgt: ÜBERLEBEN.

Sepp hab ich mal sagen hören:

»Technisch gesehen ist Bushcraft eine Schnitt-menge aus drei großen Teilbereichen:

1. modernes Camping, Hiking, Bergtouren, Kanufahren; eigentlich sämtliche Outdoorak-tivitäten

2. Expeditionen, Extremreisen, langes Über-dauern außerhalb der Zivilisation

3. überlieferte Techniken von der Steinzeit über das Mittelalter bis zur frühen Moderne.«

Ich denke, das trifft es sehr gut: Unterm Strich benutzen wir heute genauso moderne Materialien wie steinzeitliche und überlie-ferte Methoden, um uns ein Feuer zu starten oder einen Unterschlupf zu bauen. Und war-um sollte jemand ein schlechterer Bushcraf-ter sein, nur weil er im Zelt schläft – dafür ist er vielleicht besser am Bowdrill oder in anderen Techniken.

Von wem stammt es?

Streng genommen, kommen viele der noch heute benutzten Techniken eigentlich aus der Steinzeit bzw. der Prähistorischen Zeit, z.B. das Benutzen eines Handbohrers wie eines Bowdrills oder die Verwendung von Schlag- eisen und Feuerstein, um mit diesen ein Feu-er zu machen. Diese Techniken werden auch heute noch von Naturvölkern benutzt, wenn es ums Feuermachen geht, und der Fallenbau ist bei diesen Völkern ebenfalls noch heute präsent. Der Begriff »Waldläufer« ist einer der geläufigsten Begriffe, der auch heute noch gerne verwendet wird, wenn es um Bush- craft geht.

Links: Traditionelles Feuerkit mit Flint, Steel und Zundermaterial. Rechts: Eine Tasse Tee gekocht auf der EDC-Bushbox.

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GRUNDLAGEN: WAS DU WISSEN MUSST

Ich habe Euch die 12 Woodlores oder »Wald- regeln« mal übersetzt – ein toller Leitfaden für Bushcrafter und Survivalisten, wie ich finde:

Ray Mears’ »Woodlores«

1. Fordere nicht die Natur heraus, son-dern Dich selbst.Gelegentlich hörst Du Leute darüber reden, dass sie die »Elemente besiegen«, indem sie einen Berg besteigen oder die Polkappen oder indem sie andere, ach so mutige Ta-ten vollbringen. Die Wahrheit ist aber, dass die Herausforderung in jedem selbst liegt. Hast Du die nötigen Fähigkeiten? Kannst Du Deine Angst überwinden? Niemand kann die Elemente besiegen; wer so dumm ist, die Warnzeichen nicht zu beachten oder mit dem Kopf durch die Wand zu gehen, stirbt dabei. Anstatt unnötige Risiken zu einzugehen, musst Du die Herausforde-rung annehmen, zu wissen, wann Du Dich zurücknehmen musst, Dich selbst besser kennenzulernen und zu verstehen, wie die Natur funktioniert.

2. Wenn es sich zu »hart« anfühlt, machst Du was falsch.Jeder Dummkopf kann es sich schwer ma-chen; man bekommt keine Fleißpunkte für das Tragen eines schweren Rucksacks oder für irgendwelche unnötigen selbstauferleg-ten Aufgaben. Natürlich kannst Du für eine Expedition trainieren und es Dir dabei et-was härter machen – denk aber immer auch darüber nach, ob es nicht eine Möglichkeit gibt, es Dir bequemer zu machen, ohne dass dies zum Nachteil wird. Insbesondere in Notsituationen, wenn Du schon demora-lisiert bist, kann eine kleine Schwierigkeit der Tropfen sein, der das Fass zum Überlau-fen bringt.

3. Gib immer 100 Prozent beim ersten Versuch.Ob Unterschlupf, Feuermachen oder was auch immer – wenn Du es nicht gleich beim

Ray Mears sowie Mors Kochanski sind für mich die prägendsten Personen im Bereich Bushcraft, die in ihrer Herangehensweise sehr traditionell sind. Der Satz »The more you know, the less you carry« ist ein Beispiel, das sich ins Hirn brennt. Ich denke, das macht wirklich die Kunst aus: mit wenig zurechtkommen und das Beste aus der Si-tuation machen, bedächtig und im Kopf vorbereitet sein sowie sich selbst und seine Grenzen kennen.

Ray Mears und seine »12 Woodlores« sind für mich noch immer von großer Bedeu-tung. Sätze bzw. Regeln wie »Aim to achieve maximum efficiency for the minimum effort« (was im konkreten Fall z.B. mal heißen kann: »Warum ne Axt nehmen, wenn ich den Ast auch absägen kann?«) sind, so denke ich, eine gute Anleitung für ein gu-tes und »bequemes« Leben in der Natur. Hier kann ich das Thema nur anreißen, ich empfehle Dir aber, mal z.B. in Ray Mears »The Survival Handbook« zu blät-tern. (Auch wenn das auf den ersten Blick merkwürdig klingen mag; Bushcraft und Survival gehen doch enger Hand in Hand, als so mancher denkt.)

Klassische Ausrüstung: der italienische Gebirgs- jäger-Rucksack gepackt für eine 1-Tages-Tour.

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Ray Mears’ »Woodlores«

stücke in den Taschen, die ich vor einigen Jahren gesammelt habe, um sie dort zu trocknen.

6. Passe soweit wie möglich Deine Erwar-tungen an die gegebenen Umstände an.Wenn Du keinen bequemen Riesen-Shelter bauen kannst, dann gib Dich mit einem kleinen Schutzraum zufrieden. Wenn keine Riesen-Auswahl von Wildpflanzen zur Ver-fügung steht, sei dankbar für die eine Art, die Du essen kannst. Lass die Psychologie für Dich arbeiten. Sei realistisch – mach es Dir bequem, aber überarbeite Dich nicht, um dies zu erreichen: Es bringt nichts, Dir einen Palast zu bauen, wenn Du dann er-schöpft darinnen zusammenbrichst. Aber unterschätze auch nicht, was Du erreichen kannst.

7. Iss nur das, was Du sicher identifizieren kannst.Vertrau nicht auf Geschmackstests und verwende nicht auf gut Glück unbekannte Pflanzen als Nahrungsmittel. Der einzige

ersten Mal richtig machst, verschwendest Du Deine Energie und wirst noch einmal von vorne anfangen müssen.

4. Versuche, den geringstmöglichen Auf-wand zu betreiben und möglichst effizient zu sein.Um zu arbeiten, brauchst Du Energie; für Energie brauchst Du Nahrung. Draußen Nahrung zu finden ist Arbeit. Wenn Du Feuerholz sammelst, trägst Du dann gleich große Mengen oder nur eine Hand voll?

5. Verpasse keine Gelegenheit.Dies ist sehr wichtig. Wenn Du unterwegs geeignete Wasser- oder Nahrungsmittelvor-räte bzw. Materialien zum Feuermachen fin-dest, sammle sie sofort – es kann sein, dass sich später, wenn Du sie brauchst, keine Gelegenheit mehr dazu ergibt. Dies gilt be-sonders für Feuermaterialien bzw. Zunder. Am Ende eines Tages kann es immer noch regnen, oder es hat schon vorher geregnet, und alles ist durchnässt. Viele meiner alten Hemden und Jacken haben Birkenrinden-

Ein rustikales Frühstück auf einer Bushcraft-Tour in den Schweizer Voralpen.

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GRUNDLAGEN: WAS DU WISSEN MUSST

Nahrung solltest Du immer darauf achten, genügend gesunde Pflanzen, Schalentiere oder was auch immer übrigzulassen, die den Bestand fortsetzen können. Hierdurch wer-den stärkere, gesunde Pflanzen und Lebe-wesen die besten Chancen haben, zu überle-ben und sich in Zukunft zu vermehren.

11. Nimm nur Erinnerungen mit und hinterlasse nur Fußabdrücke.Minimiere Deine Einwirkungen auf die na-türliche Umwelt, wann immer es Dir mög-lich ist. Dein Ziel sollte immer sein, Dei-nen Lagerplatz in einem besseren Zustand zu verlassen, als Du ihn angetroffen hast.

12. Sei fit, bereit zu schwimmen und gib niemals auf.Jede einzelne nützliche Fertigkeit oder Technik ist leichter zu erlernen und zu be-herrschen, wenn Du fit bist. Die Wildnis ist voller Risiken und unvorhersehbarer Umstände. Dein körperlicher Zustand und Deine Fitness kann unter solchen Umstän-den überlebenswichtig sein.

Was bringt es?

Die Frage, was Bushcraft bringt, kann nur jeder Einzelne für sich selbst beantworten. Für mich ist es im Wesentlichen ein Zurück-kommen zur Natur und auch zu sich selbst, eine Art der Entschleunigung in einer sich viel zu schnell drehenden und bewegenden Welt bzw. Gesellschaft. Sich in der Natur zu bewegen, sich selber wieder spüren zu lernen und einfach mit wenigen Mitteln zurechtzukommen, erscheint manchem am Anfang bestimmt unmöglich bzw. undenk-bar. Aber wenn Du einmal festgestellt hast, wie viel es einem bringen kann, kannst Du regelrecht süchtig danach werden. Ein einfacher Kaffee, ein Essen, ein ganzer Tag draußen. Ein Wochenende, wo Du Dir viel-leicht ein eigenes Lager baust, wohin Du Dich zurückziehen kannst, ist ein Antrieb, der einen wirklich beflügeln kann.

Weg, um sicher zu essen, ist es, bevor Du aufbrichst zu lernen, was man essen kann und wie man die entsprechende Nahrung zubereitet. Wenn Dir das zu schwierig ist, dann solltest Du nicht versuchen, Dich von Wildpflanzen zu ernähren.

8. Betrachte jedes Wasser als verschmutzt.Sogar das sauberste, schnell fließende und verlockende Wasser könnte verunreinigt sein; Du kannst das nicht auf den ersten Blick erkennen. Koche oder reinige jedes Wasser – und überprüfe es insbesondere auf Anzei-chen einer chemischen Verschmutzung!

9. Dein Feuer verhält sich proportional zu Deinem Gemütszustand.Wie auch immer Dein Gemütszustand sein mag: Wenn Du ein Feuer anzünden kannst, wird er sich verbessern, aber wenn Du es vergeigst, wird Deine Motivation wie ein Kartenhaus in sich zusammenfallen. Wenn Du nicht genügend Vertrauen in Deine Fähigkeiten hast, ein Feuer im Regen zu starten, dann ist es möglicherweise besser, Du versuchst es erst, wenn der Regen auf-gehört hat.

10. Wenn Du natürliche Ressourcen sam-melst, orientiere Dich an der natürlichen Selektion – das ist der »Weg« der Natur.Lass die Starken stehen, ernte die Schwa-chen; beim Sammeln von Pflanzen bzw.

Edelstahlbehälter eignen sich hervorragend, um auf Feuer zu kochen.