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1 2 Globale und lokale   Muskulatur – zwei Muskel- systeme als Garant für   Gesundheit 3 Den Rumpf stabilisieren  – den Rücken stärken 4 Prinzipien des   Grundkrafttrainings 5 Krafttraining inszenieren  6 Rumpfmuskulatur   8 Kopiervorlage –   Übungen auf einen Blick 10 Rückenmuskulatur 11 Bauchmuskulatur 12 Bein- und   Gesässmuskulatur 14 Arme und Schultergürtel 16 «mobile» –   abonnieren Sie die Praxis! Inhalt S pricht man von Kraft, erscheinen vor dem inne- ren Auge oft gespannte T-Shirts über aufgebläh- ten  Oberarmen,  v-förmige  Rücken  und  durch- trainierte Hintern. Ein schöner und durchtrainierter  Körper kann durchaus Ziel eines Krafttrainings sein.  In der vorliegenden Praxisbeilage wird allerdings das  Augenmerk vielmehr darauf gerichtet, dass ein aus- dauerndes  und  stabilisierendes  Muskelsystem  sehr  viel zur persönlichen Entwicklung im Sport beitragen  kann  und  Grundlage  eines  jeden Trainingsaufbaus  sein sollte. Die Auswahl und Anordnung der Kräftigungsübun- gen  richten  sich  deshalb  nach  folgendem  Grund- anliegen:  Zentrales  Ziel  eines  Basisprogrammes  ist  erstens eine Verbesserung der stabilisierenden Mus- kulatur, insbesondere die des Rumpfes, und zweitens  eine Optimierung der Grundkraft. Verstehen und anwenden In der Praxisbeilage wird einleitend auf die Begriffe  der globalen und lokalen Muskeln und deren Bedeu- tung für Haltung und Bewegung eingegangen (Seite  2).  Dies  ermöglicht  ein  tieferes  Verständnis  dafür,  wie diese Muskeln zusammenarbeiten und welches  Training  beispielsweise  bei  Rückenschmerzen  im  Lendenwirbelsäulenbereich sinnvoll ist (Seite 3). Im  Anschluss daran sind die Prinzipien des Grundkraft- trainings, allgemeine Richtlinien zur Ausführung der  vorgestellten Übungen und Organisationsformen zu  finden (Seiten 4 und 5). Auf den übrigen Seiten wird  schliesslich eine breite Palette von Kräftigungsange- boten vorgestellt. Diese sind unterteilt in Übungen  für den Rumpf, Bauch und Rücken, Beine und Gesäss  sowie Arme und Schultergürtel. Überall einsetzbar Allen Übungen gemeinsam ist, dass sie ohne Hilfs- mittel, d. h. nur unter Verwendung des eigenen Kör- pergewichts ausgeführt werden. Im Mittelteil ist zu- dem eine Auswahl an Übungen als Kopiervorlage für  den Unterricht oder das Training zu finden. Ob in der  Turnhalle, im Wald, im Büro oder zu Hause im Wohn- zimmer – die Praxisbeilage ist überall einsetzbar! Stabilisation durch Kräftigung mobile 1/05 Die Fachzeitschrift für Sport Mit einer optimalen Entwicklung im Kraftbereich wird ein wichtiger Grundstein für das  Training in jeder Sportart gelegt. Diese Praxisbeilage ist deshalb nicht nur für Sportleh- rerinnen und Trainer eine Pflichtlektüre, sondern für alle, die mit den folgenden Empfeh- lungen und Beispielen ihr individuelles Programm zusammenstellen möchten. Stephan Meyer, Roland Gautschi Fotos: Daniel Käsermann «mobile praxis» ist eine Beilage der Ausgabe 1/05 von «mobile», der Fachzeitschrift für Sport. Leserinnen und Leser können zusätzliche Exemplare von   «mobile praxis» bestellen: •    1 Ex. (mit Heft «mobile»):  Fr. 10.–/E 7.– •    Ab 2 Ex. (nur «mobile praxis»):  Fr. 5.–/E 3.50 (pro Ex.) • Ab 5 Ex.: Fr. 4.–/E 3.– • Ab 10 Ex.: Fr. 3.–/E 2.– Einsenden an: Redaktion «mobile» BASPO, 2532 Magglingen  Tel. 032 327 64 18, Fax 032 327 64 78 E-Mail: [email protected], www.mobile-sport.ch Andrea Hartmann, BASPO Andrea Hartmann, BASPO

Inhalt Stabilisation durch Krä · PDF file1 2 Globale und lokale Muskulatur – zwei Muskel­ systeme als Garant für Gesundheit 3 Den Rumpf stabilisieren

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    2GlobaleundlokaleMuskulaturzweiMuskelsystemealsGarantfrGesundheit

    3DenRumpfstabilisierendenRckenstrken4PrinzipiendesGrundkrafttrainings5Krafttraininginszenieren

    6Rumpfmuskulatur

    8KopiervorlagebungenaufeinenBlick

    10Rckenmuskulatur

    11Bauchmuskulatur

    12BeinundGesssmuskulatur

    14ArmeundSchultergrtel

    16mobileabonnierenSiediePraxis!

    Inhalt

    SprichtmanvonKraft,erscheinenvordeminnerenAugeoftgespannteTShirtsberaufgeblhtenOberarmen, vfrmige Rcken und durchtrainierteHintern.EinschnerunddurchtrainierterKrperkanndurchausZieleinesKrafttrainingssein.IndervorliegendenPraxisbeilagewirdallerdingsdasAugenmerkvielmehrdaraufgerichtet,dasseinausdauerndesundstabilisierendesMuskelsystemsehrvielzurpersnlichenEntwicklungimSportbeitragenkann undGrundlage eines jedenTrainingsaufbausseinsollte.DieAuswahlundAnordnungderKrftigungsbungen richten sich deshalb nach folgendem Grundanliegen: Zentrales Ziel eines Basisprogrammes isterstenseineVerbesserungderstabilisierendenMuskulatur,insbesonderediedesRumpfes,undzweitenseineOptimierungderGrundkraft.

    Verstehen und anwendenInderPraxisbeilagewirdeinleitendaufdieBegriffederglobalenundlokalenMuskelnundderenBedeutungfrHaltungundBewegungeingegangen(Seite2). Dies ermglicht ein tieferes Verstndnis dafr,wiedieseMuskelnzusammenarbeitenundwelchesTraining beispielsweise bei Rckenschmerzen imLendenwirbelsulenbereichsinnvoll ist(Seite3). Im

    AnschlussdaransinddiePrinzipiendesGrundkrafttrainings,allgemeineRichtlinienzurAusfhrungdervorgestelltenbungenundOrganisationsformenzufinden(Seiten4und5).AufdenbrigenSeitenwirdschliesslicheinebreitePalettevonKrftigungsangebotenvorgestellt.DiesesindunterteiltinbungenfrdenRumpf,BauchundRcken,BeineundGessssowieArmeundSchultergrtel.

    berall einsetzbarAllenbungengemeinsamist,dasssieohneHilfsmittel,d.h.nurunterVerwendungdeseigenenKrpergewichtsausgefhrtwerden.ImMittelteilistzudemeineAuswahlanbungenalsKopiervorlagefrdenUnterrichtoderdasTrainingzufinden.ObinderTurnhalle,imWald,imBrooderzuHauseimWohnzimmerdiePraxisbeilageistberalleinsetzbar!

    Stabilisation durch Krftigung

    mobile 1/05 DieFachzeitschriftfrSport

    MiteineroptimalenEntwicklungimKraftbereichwirdeinwichtigerGrundsteinfrdasTraininginjederSportartgelegt.DiesePraxisbeilageistdeshalbnichtnurfrSportlehrerinnenundTrainereinePflichtlektre,sondernfralle,diemitdenfolgendenEmpfehlungenundBeispielenihrindividuellesProgrammzusammenstellenmchten.

    Stephan Meyer, Roland GautschiFotos: Daniel Ksermann

    mobile praxis ist eine Beilage der Ausgabe 1/05 von mobile, der Fachzeitschrift fr Sport.

    LeserinnenundLeserknnenzustzlicheExemplarevonmobilepraxisbestellen: 1Ex.(mitHeftmobile):Fr.10./E 7. Ab2Ex.(nurmobilepraxis):Fr.5./E 3.50(proEx.)Ab5Ex.:Fr.4./E 3.Ab10Ex.:Fr.3./E 2.

    Einsenden an:RedaktionmobileBASPO,2532MagglingenTel.0323276418,Fax0323276478EMail:[email protected],www.mobilesport.ch

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    www.mobile-sport.ch

    KontrollederBewegungendereinzelnenWirbelsulensegmente verantwortlich.Am Rumpf werden beispielsweise dergeradeBauchmuskel(M.rectusabdominis), die schrge Bauchmuskulatur (M.obliquusinternusundexternus)undderRckenstrecker (M. errector spinae), diealle zwischenBrustkorbundBeckenansetzen, zumglobalenMuskelsystemgezhlt.DietiefliegendeBauchmuskulatur(M.transversusabdominis)unddietiefenRckenmuskeln (M.multifidus) gehrenhingegenzumstabilisierendenSystem.

    DieMuskulaturdesBewegungsapparatesistprimrfrdieaufrechteHaltungunddasAusfhrenvonBewegungenverantwortlich.Grundstzlichkannmanzweiverschiedene,interaktiveMuskelsystemeunterscheiden:daslokaleunddasglobaleSystem.

    Zwei Muskelsysteme frdern die Gesundheit

    DieEinteilungderMuskelsystemeinein lokalesundeinglobalesergibtsich durch die anatomischen undfunktionellenEigenschafteneinesMuskels. Globale Muskeln sind lang, oberflchlichundkrftig.Siesindverantwortlich frdieprimreBewegungunddasKrpergleichgewicht. Die Muskeln deslokalenSystemsliegenmeistensgelenknahunterhalbderglobalenMuskeln.Siesindkurzundeherausdauernd.DaslokaleSystemistfrdieStabilittderGelenkeund im Bereich derWirbelsule fr die

    So wird die Wirbelsule stabilisiert

    1 Gerade und schrge Bauchmuskulatur (Rectus abdominis und Obliquus internus/externus)

    2 Rckenstrecker (Errector spinae)3 Tief liegende Bauchmuskulatur (Transversus abdominis)4 Tiefe Rckenmuskulatur (Multifidus)

    mobile praxis Nr.1,Februar2005

    Stufen der muskulren Stabilisation

    Sportartspezifische Kraft

    TransferindasTrainingmitGewichtenundsportspezifischenBewegungen.

    Lokale Kontrolle

    AktivierungderlokalenstabilisierendenMuskulatur.

    Globale Grundkraft

    IntegrationderlokalenKontrolleindasTrainingdesglobalenSystems.

    Brustkorb

    globales System lokales System

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    1Weniger Rckenschmerzen dank lokaler StabilittSchmerzenimLendenwirbelsulenbereichgehrenzudenhufigstenBeschwerdenamBewegungsapparat.EingezieltesTrainingdertieferliegendenMuskulaturdesRumpfeskannvorbeugenoderlindern.

    mobile 1/05 DieFachzeitschriftfrSport

    Ausgangsposition

    ZurKontrollewerdendieFingerkuppensoandietiefeBauchmuskulaturgelegt,dassvondervorderenknchernenKanteihresBeckensca.2cmnachinnenunduntengefahrenwird.DieWirbelsulewirdineinerneutralenPositiongehalten,nichtnachvorneodernachhintengedrckt.

    Whrend der Ausfhrung

    DerBauchnabelunddieBauchdeckewerdenleichtnachobenundinnengezogen,nurimunterenBauchbereich.EsistnureineleichteAnspannungntig.DieSpannung10Sekundenhalten.Essolltenormalweitergeatmetwerden,sodasssprechenmglichist.DiegeradeundobereschrgeBauchmuskulaturistentspannt.DasBeckenunddieLendenwirbelsulebewegensichnicht.UnterdenFingerkuppensolltedasAnspannendertiefenBauchmuskulaturgesprtwerden.Weicher,langsamerSpannungsaufbau.DieSpannungsollte10mal10Sekundengehaltenwerdenknnen.Nunsollversuchtwerden,whrendderSpannungzustzlichdenBeckenbodenzuaktivieren.DieVorstellung,aufderToilettebeimWasserlsendenVorgangzuunterbrechen,istdazubestensgeeignet.

    Variante

    InRckenlagemitangestelltenBeinenistdiesfrAnfngeroftmalseinfacher.Diebungsprinzipiensindgenaudieselben!

    BeiherkmmlichenKrafttrainingsformen werden oft nur die globalenMuskeln,geradeundschrgeBauchmuskulatur,eingesetzt.DieStabilittdereinzelnenWirbelkrperistdadurchallerdings nicht gewhrleistet. Die MuskelndeslokalstabilisierendenSystemsanderWirbelsulemssenprziseundmitgeringerIntensittgekrftigtwerden.

    Nicht nur globale Muskeln krftigenDrcke den Rcken nach unten! Spanne deine Bauchmuskeln fest an! Halte den Rcken ganz steif! Solche Rckmeldungen sind grundstzlichrichtig, um die Lendenwirbelsule zuschtzen.EswerdendabeiabervorallemdieglobalenMuskeln,geradeundschrgeBauchmuskulatur eingesetzt, die berdie Erhhung des Druckes im Bauchinnenraum derWirbelsule eine gewisseStabilittverleihen.

    Das Training der stabilisierenden MuskulaturDielokalstabilisierendeMuskulaturwirktoptimalbei30%ihrermaximalmglichenAnspannungsfhigkeit.Wirdsiedarberhinausbelastet,kommteszueinerAktivierungderglobalenMuskulatur.DasTrainingdeslokalenSystemserfolgtdeshalbmitsehrgeringerIntensitt.DasZielbestehtdarin,bereineverbesserteWahrnehmungundAnspannungsfhigkeitdielokaleStabilittzuerhhen.DieserfordertvondenAusfhrendeneingutesKrpergefhlunddieBereitschaft,mit niedriger Intensitt przise zu krftigen.AuchausdiesenGrndensinddiebungenaufder rechtenSeite eher frErwachsenegeeignet.

    Das Ziel soll sein, in verschiedenen Ausgangsstellungen die Spannung halten zu knnen. Funktioniert das gut, sollte man diese Grundspannung bei allen Krftigungsbungen (vgl. Seiten 6 15) integrieren, um die Wirbelsule zu schtzen!

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    www.mobile-sport.ch

    Lange, langsam und przise!

    EsgibtvieleArten,wiegekrftigtwerdenkann.DabeisindnichtnurdieAuswahlderbungen,sondernauchdieAusfhrungderselbenwichtig.FrdasTrainingderGrundkraftgeltenspezielleRichtlinien.

    DiefolgendenMerkpunktegeltenfrallevorgestelltenbungenabSeite6.

    Vor der Krftigung

    Aufwrmen!Bevorgekrftigtwird,mssendieKrpertemperaturerhhtundderPulsbeschleunigtwerden.ErreichtwirddiesmiteinemAufwrmenvonmindestensfnfMinuten(leichtesLaufen,SchrittkombinationenzuMusik,Fahrradergometeretc.).

    Whrend der Krftigung

    Ohne Zusatzgewichte!DasTrainingderGrundkraftsollohneZusatzgewichte,nurunterVerwendungdeseigenenKrpergewichtsabsolviertwerden.

    Viele Wiederholungen!EsgeltendieRichtliniendesKraftausdauertrainings:20odermehrWiederholungen,2bis5Serien,1bis2MinutenPauseund2bis3malwchentlich.Dynamisch langsam!WichtigistdieAusfhrungsqualittauchinBezugaufdasTempo:Diebungensollendynamischlangsamausgefhrt

    mobilemitmehrPraxis

    Jede Ausgabe von mobile wird neuvonzweiPraxisbeilagenbegleitet;einehat eher spielerischen Charakter, beispielsweise zum Thema Unihockey,dieanderehltindividuellereTrainingsanleitungen undbungen bereit, wiedas beiliegende Exemplar StabilisationundKrftigung.

    Ein Bestseller als Nummer eins VielleichtwirdesSieberraschen,dasswirdasneueJahrmitderaltbekanntenundhchsterfolgreichenPraxisbeilageStabilisation und Krftigung begin

    nen. Rund 150 000 Exemplare sind seitderen Verffentlichung im Jahre 2001verteilt worden. Der Vorrat neigt sichdemEndezu.SieprofitierenalsErstevondieserNeuauflage,diebreiteAnwendunggefundenhat:Physiotherapeutennutzendas Beiheft als Vorbeuge und Rehabilitationsinstrument fr ihre Patientenund Trainerinnen bauen ihr TrainingsprogrammaufdenKrftigungsbungenvonStephanMeyerauf,demChefPhysiotherapeutenamSwissOlympicMedicalCenterinMagglingen.Sportlehrerhabenuns darauf hingewiesen, dass die von

    werden.AnfngerundJugendlichebis12Jahreknnendiebungenauchstatischausfhren.

    Richtig atmen!Whrendderbungenso