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Innovative Ansätze zum Erhalt der Grundversorgung im ländlichen Raum - Konzepte aus der Praxis - Manfred Klaus, Referent für Regional- und Kommunalpolitik der Fraktion DIE LINKE im Bu Fachkonferenz „Öffentliche Daseinsvorsorge in Brandenburg“ am 21. September 2007 in Po

Innovative Ansätze zum Erhalt der Grundversorgung im ländlichen Raum

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Innovative Ansätze zum Erhalt der Grundversorgung im ländlichen Raum. - Konzepte aus der Praxis -. Dr. Manfred Klaus, Referent für Regional- und Kommunalpolitik der Fraktion DIE LINKE im Bundestag zur Fachkonferenz „Öffentliche Daseinsvorsorge in Brandenburg“ am 21. September 2007 in Potsdam. - PowerPoint PPT Presentation

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Page 1: Innovative Ansätze zum Erhalt der Grundversorgung   im ländlichen Raum

Innovative Ansätze zum Erhalt der Grundversorgung im ländlichen Raum

- Konzepte aus der Praxis -

Dr. Manfred Klaus, Referent für Regional- und Kommunalpolitik der Fraktion DIE LINKE im Bundestag zur Fachkonferenz „Öffentliche Daseinsvorsorge in Brandenburg“ am 21. September 2007 in Potsdam

Page 2: Innovative Ansätze zum Erhalt der Grundversorgung   im ländlichen Raum

1. Das Gemeindeschwester-Modell AGnES

• Arztentlastende Gemeinde-nahe E-Healthgestützte Systemische Intervention

• Rügen: August 2005 - März 2007• Lübbenau: seit Juli 2006• Neu 2007: Sachsen (seit März), M-V (seit Juli)• Kernanliegen: Unterstützung von Hausärzten

durch speziell ausgebildete Krankenschwestern in Regionen, die von hausärztlicher Unterversorgung betroffen oder bedroht sind

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Page 3: Innovative Ansätze zum Erhalt der Grundversorgung   im ländlichen Raum

Inhalt der Hausbesuche:

• Standardisierte Überprüfung des Gesundheitszustandes, Umsetzung der Anweisungen / Aufträge des Arztes

• Medikamentenkontrolle (Dosierung, Lagerung, Haltbarkeitsdatum)

• Sturzprophylaxe: Ermittlung von Risikofaktoren, Wohnungsbegehung

• Schmerztherapie

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Page 4: Innovative Ansätze zum Erhalt der Grundversorgung   im ländlichen Raum

Hohe Akzeptanz

• Gerade für ältere Patienten eine große Hilfe, da der Besuch des Arztes oftmals sehr schwer fällt.

• Bis Ende August 2007 insgesamt rund 2.300 Hausbesuche

• Neues Berufsbild: Telegesundheitsschwester/Gemeindeschwesterseit Herbst 2006 in Kooperation mit Hochschule Neubrandenburg: berufsbegleitender EU-Weiterbildungsstudiengang für Krankenschwestern und Pflegekräfte

• Aktuell: Kostenträger und Kassenärztliche Vereinigungen verhandeln über Überführung des Konzeptes in die Regelversorgung (Gesetzentwurf der Bundesregierung in Vorbereitung)

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Page 5: Innovative Ansätze zum Erhalt der Grundversorgung   im ländlichen Raum

2. Grundversorgung im „DORV“

• Dienstleistung und Ortsnahe Rundumversorgung

• Pilotprojekt DORV-Zentrum GmbH Jülich-Barmen (Krs. Düren/NRW) Eröffnung: 9. Oktober 2004

• Kernanliegen: ortsnahes Angebot von Lebensmitteln des täglichen Bedarfs, das mit Dienstleistungen und bürgernahen sozialen Diensten gekoppelt ist

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Page 6: Innovative Ansätze zum Erhalt der Grundversorgung   im ländlichen Raum

Das DORV-Drei-Säulen Modell

Säule 1 – Güter des täglichen Bedarfs:

Lebensmittel, Brot, Fleisch, Käse, Gemüse und Obst, Getränke (Frische-Prinzip, nur wenige Konserven) Verbrauchsmaterialien, Reinigungsmittel

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Page 7: Innovative Ansätze zum Erhalt der Grundversorgung   im ländlichen Raum

Das DORV-Drei-Säulen Modell

Säule 2 – Dienstleistungen:

Sparkasse, Post, Kreis- bzw. Stadtverwaltung, Stadtwerke, AOK, Zeitungsverlag, Reisebüro, Reinigung, Paketdienst, Versicherung, Versandhaus-shop u.a.

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Page 8: Innovative Ansätze zum Erhalt der Grundversorgung   im ländlichen Raum

Das DORV-Drei-Säulen Modell

Säule 3 – Sozial-Service Station:

Freiwilligenzentrum, Sozialstation, Sozialberatung, Hol- und Bringdienst, Altenpflege, Essen auf Rädern Tagesmütter … Medizinische Versorgung (Zahnarzt, praktischer Arzt, Apothekendienst)Vereinsecke

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Page 9: Innovative Ansätze zum Erhalt der Grundversorgung   im ländlichen Raum

Die DORV-Grundsätze

• Bündelung: Alles unter einem Dach, 363 Tage im Jahr geöffnet

• Konzentration: Passgenaues Angebot• Regionale Ausrichtung: Vorhandene

Strukturen stärken • Qualität: Wettbewerbsvorteile nutzen• Entfernungen entfallen: Moderne Medien

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Page 10: Innovative Ansätze zum Erhalt der Grundversorgung   im ländlichen Raum

Neue DORV-Projekte

• Inden-Schophoven,Jülich-Koslar (beide Kreis Düren, NRW), Rhede-Krechting (Krs. Borken/NRW)

• Maßnahmen zur Entwicklung eines DORV-Zentrums sind in NRW zu 50 Prozent förderfähig (außer Neu- und Anbauten)

• Bagatellgrenze liegt bei 12.500 EuroDiese Summe muss mindestens erreicht werden, um überhaupt eine Förderung zu erhalten

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Page 11: Innovative Ansätze zum Erhalt der Grundversorgung   im ländlichen Raum

3. Schulstandorte erhalten

Rückgang der Schülerzahlen bedroht flächendeckend die Standorte der Grundschulen

• Weitverbreitete Meinung: Weniger Standorte kosten weniger Geld

• Aber: Schulwege werden länger, Ausgaben für Schulbusbeförderung steigen

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Page 12: Innovative Ansätze zum Erhalt der Grundversorgung   im ländlichen Raum

Kosten Schule vs. Schülerbeförderung• Untersuchungen des Planungsbüros Gertz Gutsche

Rümenapp Stadtentwicklung und Mobilität GbR, Hamburg, in den Kreisen Dithmarschen und Steinburg(SH) sowie Mecklenburgische Seenplatte

• Gebäude-Investionskosten der nächsten 10 Jahre, Sach- und Personalkosten des Schulträgers, Schulleitung, Lehrpersonal

• „Kostenspareffekte von Schulschließungen werden weitestgehend durch Schülerbeförderung aufgezehrt“

http://www.best-age-conference.com/2kongress/pdf/Gutsche.pdfFolie 12

Page 13: Innovative Ansätze zum Erhalt der Grundversorgung   im ländlichen Raum

Wenn Schulen geschlossen werden …

• … gehen soziale Aktivitäten und Kommunikationsmöglichkeiten verloren

• … verlieren Chor, Sportverein, Gemeindevertretung, Urania und Volkshochschule, in denen Lehrerinnen und Lehrer sich oft engagieren

• … fallen Räume für öffentliche Veranstaltungen und Vereine, Parteien, Verbände weg

• … schwindet die Chance auf Zuzug von Familien mit Kindern ...

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Page 14: Innovative Ansätze zum Erhalt der Grundversorgung   im ländlichen Raum

Wohnortnahe Schulen erhalten und als soziale Kristallisationspunkte entwickeln

• Öffentliche Bibliothek, Jugend- und Seniorenklub• Vereins- und Ausstellungsräume• Internetcafè• Bankautomat, Postagentur• Kosmetik, Friseur• mehr Raum für unkonventionelle Schulformen,

unabhängig von Klassenstärke oder Zügigkeit• Ausbauen: Schulkooperationen

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Page 15: Innovative Ansätze zum Erhalt der Grundversorgung   im ländlichen Raum

4. Neue Wege übers Land

• Rufbus, Anrufssammeltaxi, Dorfmobil, Discobus

• Sparkassenbus• mobile Bibliotheken• mobile Verkaufsstände• mobile Gesundheitsdienste und

Arztsprechstunden

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Page 16: Innovative Ansätze zum Erhalt der Grundversorgung   im ländlichen Raum

• Bereitstellung moderner Informationstechnologien (z.B. Datenautobahn via kabelloses Breitband)

• Bestellagenturen für Waren und Dienstleistungen im Internet

• Unterrichtseinheiten via Satellit • Onlinebanking

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Page 17: Innovative Ansätze zum Erhalt der Grundversorgung   im ländlichen Raum

5. Grundversorgung solide finanzieren!• Einführung eines Flächenfaktors bei den

Schlüsselzuweisungen • Berücksichtigung eines Demografischen Faktors• Ressortübergreifende Förderbudgets• Förderung interkommunaler Zusammenarbeit

als neuer Fördertatbestand • Wirksame Formen der Entschuldung von

Gemeinden, damit sie ihre Aufgaben zur Grundversorgung weiter erfüllen können

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Page 18: Innovative Ansätze zum Erhalt der Grundversorgung   im ländlichen Raum

• FRAGEN ?

Dr. Manfred KlausFraktion DIE LINKE im Bundestag

Platz der Republik 1, 11011 Berlin 030 - 227 55110 030 - 227 56413

[email protected]