145

Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Blasmusik aus Altösterreich

Citation preview

Page 1: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011
Jeller
Stamp
Page 2: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

17. Innsbrucker

Promenadenkonzerte 2011

Musik aus Altösterreich

Allabendlich

von Donnerstag, 7. Juli, bis Sonntag, 31. Juli,

im Innenhof der Kaiserlichen Hofburg

Dienstag, 19. Juli, und Dienstag, 26. Juli, Ruhetage

Die Konzerte finden bei jedem Wetter statt.

Freiwillige Spenden erbeten!

Page 3: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011
Page 4: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

17. Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

Musik aus Altösterreich

Programmbuch

Redaktion: David Nagiller

Limbus Verlag

Page 5: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

Verlegerische Abwicklung und grafische Gestaltung:

Limbus Verlag

Umschlagfoto © Hofburg Innsbruck

Weitere Informationen finden Sie unter:

www.promenadenkonzerte.at

Für den Inhalt verantwortlich:

Verein Innsbrucker Promenadenkonzerte

ZVR 026911077

Page 6: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

5

Schwerpunkt 2011:

Der Marsch, das verachtete Kunstwerk

Viele Musikfreunde verbinden Blasmusik mit dem

Klang von Märschen, die sie vielleicht seit Kindheitsta-

gen lieben, was sie allerdings nur ungern zugeben.

Denn der Marsch ist politisch unkorrekt.

Das hat natürlich damit zu tun, dass der Marsch als

Ausdruck eines Militarismus betrachtet wird, der spe-

ziell in deutschen Landen nach Preußen, Bismarck und

all den Dummheiten des Wilhelminismus zur Katastro-

phe der Hitlerdiktatur führte, in der Marschmusik mit

besonders perverser Raffinesse als Propaganda- und

Folterinstrument eingesetzt wurde. Und es hängt mit

der sogenannten 68er-Revolution zusammen, die alle

Formen öffentlicher und staatlicher Rituale als autoritär

ablehnte und zuletzt eine Weltsicht als Standard formu-

lierte, deren linksliberale Inhalte dem rechten Wohl-

stand ein gutes Gewissen zu besorgen haben.

Die Abneigung gegen den Marsch ist so umfassend,

dass selbst Dirigenten von Blaskapellen in ihren Pro-

grammen darauf vergessen und sich höchstens bei den

Zugaben dazu herablassen, ein paar schlecht geprobte

Kostproben des Genres zum Besten zu geben. So ge-

nannte sinfonische Blasorchester mit ihren den Hoch-

kultur-Domestiken nachempfundenen Pseudofräcken

müssen überhaupt mit der Brechstange gezwungen

werden, Märsche zu spielen. Ja, selbst Dirigenten staat-

licher Militärorchester machen in der Regel ein säuerli-

ches Gesicht, wenn man sie an ihre ureigenste Musik-

tradition erinnert, und quälen ihre Musiker lieber einen

Page 7: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

6

Abend lang mit pathologischer Fortephobie, um auch

noch dem letzten Zuhörer im Saal zu beweisen, dass

man mehr drauf hat, als Paraden herunterzuknallen.

Bei so viel Antipathie wird leider vergessen: Nur ein

kleiner Teil der Marschliteratur ist dem klingenden Mili-

tarismus zuzurechnen. So sind etwa die mäßigen Erfol-

ge der österreichischen k. u. k.-Armee ganz im Gegen-

teil darauf zurückzuführen, dass in flagranter Weise

vom Konzertpavillon mit seinen wunderbaren Melo-

dien und von der Wiener Ringstraße mit ihren char-

manten Damen auf das Schlachtfeld geschlossen wur-

de, wo der Zauber der Montur rasch in eine Katastro-

phe führte und der Krieg mit Serbien sich keineswegs

als flotter Spaziergang erwies. Abseits des Militarismus

wird seit jeher in der Oper von Lully über Mozart bis

Verdi und Wagner über die Bühne marschiert, lassen

sich Trauernde von Trauermärschen trösten, werden

hochgestellte Persönlichkeiten mit Fest- und Wid-

mungsmärschen bedacht und die Hits von Operetten in

Operettenmärschen zusammengefasst. Es ist zu ver-

kürzt gedacht, die Musik des öffentlichen Gehens, wie

ich den Marsch einmal definierte, aufgrund des zeitwei-

ligen, sicherlich massiven Missbrauchs durch die Politik

als Ganzes zu diskreditieren.

Zumal man sich ja auch sonst darauf geeinigt hat, Mu-

sikwerke nicht wegen politischer oder ideologischer

Verirrungen aus dem Verkehr zu ziehen. Der Verzicht

auf viele bedeutende Komponisten fiele nämlich

schmerzhaft aus. Selbst ein Bach könnte aufgrund ge-

ballten sadomasochistischen Unsinns in seinen Kanta-

ten nicht verschont bleiben und einen Beethoven wür-

Page 8: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

7

de es aufgrund peinlicher politischer Anbiederung

ebenso erwischen wie den Antisemiten Richard Wag-

ner, den geldgierigen Zyniker Richard Strauss oder den

kommunistischen Hymniker Dmitri Schostakowitsch.

Wenn wir aber schon auf die großartigen Werke dieser

bedeutenden Meister nicht verzichten, warum sollten

wir dann auf die vergleichsweise harmloseren Marsch-

komponisten herabschauen und ihre Werke nicht als

streng strukturierte Formen sofortiger Eingängigkeit

und Lebensfreude würdigen? Und auch würdigen als

das immer noch authentischste Angebot, das Blasmusik

ihrem Publikum machen kann!

Daher wurden, um das Genre Marsch auch im Konzert

wieder in gute Erinnerung zu rufen, alle Orchester und

Ensembles, die bei den Innsbrucker Promenadenkon-

zerten 2011 auftreten, gebeten, in ihre Programme

mehr als in den letzten Jahren Märsche aufzunehmen.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Neben den etwa

achtzig Märschen, die vor dem Goldenen Dachl erklin-

gen, können sich die Marsch- und Musikfreunde bei

dreißig Konzerten auf weitere neunzig Märsche freuen:

die ganze Palette vom Opernmarsch bis zum Operet-

tenmarsch, vom Konzertmarsch bis zum klassischen

Militärmarsch österreichischer oder preußischer Prove-

nienz wird zu hören sein.

Gute Unterhaltung!

Alois Schöpf

Künstlerischer Leiter

Page 9: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

8

Ambiente

Im wundervollen Ambiente des Innenhofs der Kaiserli-

chen Hofburg bieten die Innsbrucker Promenadenkon-

zerte Bläsermusik vom Feinsten. Die abwechslungsrei-

che Programmgestaltung und die gelungene Mischung

von Spitzenensembles und Kapellen aus nah und fern

begeistern Einheimische und Gäste gleichermaßen.

Ich danke den Organisatoren der Promenadenkonzerte

für das große Engagement und freue mich darauf, dass

ab dem 7. Juli bei insgesamt dreißig Konzerten

Marschmusik, Walzerklänge und andere berühmte

Werke in Bläserfassung erklingen werden!

Dr.in Beate Palfrader

Landesrätin für Kultur

Blasmusik im imperialen Umfeld

Beschwingte Musik, dargebracht von den besten Blas-

musikorchestern und Bläserensembles Österreichs und

seiner Nachbarländer, das traumhafte barocke Ambien-

te der Hofburg und sommerliche Stimmung – das sind

auch heuer wieder die Zutaten der so erfolgreichen

Innsbrucker Promenadenkonzerte, die heuer Marsch-

musik in all ihren Facetten in den Mittelpunkt stellen.

Ob Opern-, Huldigungs- oder Militärmärsche – lassen

auch Sie sich vom abwechslungsreichen Programm

begeistern. Ich wünsche Ihnen dabei viel Vergnügen.

Mag.a Christine Oppitz-Plörer

Bürgermeisterin der Landeshauptstadt Innsbruck

Page 10: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

9

Ein Höhepunkt des Innsbrucker Sommers

Bereits zum 17. Mal finden die allseits beliebten

„Innsbrucker Promenadenkonzerte“ – bei jedem Wet-

ter und freiem Eintritt – statt. Sie sind aus dem

„Innsbrucker Sommer“ nicht mehr wegzudenken, pas-

sen doch Ambiente und Musik perfekt zusammen und

fesseln das Publikum jedes Jahr aufs Neue. Vom 7. bis

zum 31. Juli werden rund 350 verschiedene musikali-

sche Werke in 30 Konzerten präsentiert, die heuer ganz

dem Marsch gewidmet sind. Als Vorsitzende des Kura-

toriums „Innsbrucker Sommerspiele“ freut es mich

ganz besonders, Sie im Innenhof der Kaiserlichen Hof-

burg begrüßen zu dürfen! Dem Verein „Innsbrucker

Promenadenkonzerte“ danke ich für sein Engagement

und gratuliere zur gelungenen Organisation. Den Zu-

hörerInnen wünsche ich genussvolle Konzertabende!

Univ.-Prof.in Dr.in Patrizia Moser

Kulturreferentin der Landeshauptstadt Innsbruck

Zusammenarbeit zwischen allen Landesteilen

Wie bereits in den vergangenen Jahren ist Südtirol auch

bei der diesjährigen Ausgabe der Innsbrucker Prome-

nadenkonzerte wieder mit einigen Musikensembles

vertreten. Die Bürgerkapelle Lana und die Musikkapel-

len von Latzfons und Algund leisten dabei ihren Bei-

trag zum musikalischen Schwerpunkt der diesjährigen

Veranstaltung, dem Marsch. Die Zusammenarbeit zwi-

schen dem Bundesland Tirol und Südtirol gestaltete

sich auch diesmal wieder unkompliziert und fruchtbar.

Page 11: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

10

Allen Besucherinnen und Besuchern der Konzerte

wünsche ich bleibende musikalische Eindrücke!

Dr.in Sabina Kasslatter Mur

Landesrätin für deutsche Kultur, Südtirol

Pflichtprogramm

Die Innsbrucker Promenadenkonzerte haben sich

durch eine jahrelange konsequente Aufbauarbeit einen

ausgezeichneten Ruf erarbeitet und sind mittlerweile

zum Pflichtprogramm für alle blasmusikinteressierten

Menschen in Tirol und Umgebung geworden. Ich gra-

tuliere sehr herzlich zum abwechslungsreichen und

spannenden Programm 2011 und freue mich gemein-

sam mit vielen Blasmusikfans auf wunderbare musikali-

sche Abende in einem außergewöhnlichen Ambiente!

Mag.a Birgit Neu

Obfrau des Vereins Innsbrucker Sommerspiele

Ein Ereignis der Sonderklasse

Stellen Sie sich vor, Sie schlendern abends durch eine

fremde Stadt und hören Musik aus einer Gasse. Sie

gehen den Tönen nach und finden sich in einem wun-

derschönen Innenhof, in dem vor einem großen Publi-

kum aus Einheimischen und Gästen aus aller Welt ein

tolles Blasmusikkonzert auf höchstem Niveau gespielt

wird. Gerade dieses besondere Ereignis bieten die

Promenadenkonzerte und bereichern damit den

Page 12: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

11

Innsbrucker Sommer seit Jahren. Ich wünsche allen

Besuchern aus nah und fern, dass sie auch einmal in

den Genuss eines solchen Musikereignisses kommen –

den Protagonisten der Promenadenkonzerte wünsche

ich viel Erfolg und gutes Wetter.

Dr. Karl Gostner

Obmann Innsbruck Tourismus

Musikalische Vielfalt

Bereits zum 17. Mal bereichern die Innsbrucker Pro-

menadenkonzerte das Tiroler Kulturangebot im Som-

mer. Wenn auch heuer wieder im einzigartigen Ambi-

ente des Innenhofes der Kaiserlichen Hofburg die bes-

ten Blasorchester und Ensembles der klassischen Musik

huldigen, so bedeutet das für die Tiroler Bevölkerung –

aber auch für unsere Gäste – das melodiöse Erleben

eines wichtigen musikalischen Kulturerbes.

Ich gratuliere herzlich zu diesem eindrucksvollen Pro-

gramm und den herausragenden Musikern, die hier

nach Tirol gebracht werden und unser Kulturleben

noch intensiver gestalten.

Josef Margreiter

Landestourismusdirektor

Fixer Bestandteil der Innsbrucker Kulturszene

Die Innsbrucker Promenadenkonzerte sind seit nun-

mehr 17 Jahren fixer und wichtiger Bestandteil der

Page 13: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

12

Innsbrucker Kulturszene. Ebenso lange präsentieren

die besten Blasorchester und Bläserensembles Öster-

reichs und seiner Nachbarländer alljährlich im Innen-

hof der Innsbrucker Hofburg zahlreiche verschiedene

Werke bei Konzerten in Bläserfassung. Die TIWAG ist

seit nunmehr mehr als zehn Jahren ein nicht mehr weg-

zudenkender Partner unzähliger großer und für die

Tiroler Gesellschaft wichtiger Vereine, Institutionen

und Veranstaltungen. Die Promenadenkonzerte 2011

stehen zur Gänze im Mittelpunkt von mehr als hundert

verschiedenen Opernmärschen, Fest-, Huldigungs- und

Militärmärschen. Es freut uns sehr, dass wir diesen

festen Bestandteil des musikalischen Weltkulturerbes

unterstützen können, ich wünsche einen schönen und

erfolgreichen Verlauf.

Dr. Bruno Wallnöfer

TIWAG Vorstandsvorsitzender

Programmphilosophie

Die österreichische Blasmusikszene muss man sehr

differenziert betrachten: Zum einen haben wir die Auf-

gabe und die Pflicht, das österreichische Musikgut der

Tradition zu pflegen – die Blasmusikkapellen haben

eigentlich die Aufgabe der Streichorchester bzw. der

Kurmusik übernommen: das beweisen die vielen Kur-

konzerte und Platzkonzerte in den Fremdenverkehrsre-

gionen. Zum anderen dürfen wir die Augen vor neuen

Kompositionen nicht verschließen – Österreich hat

Page 14: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

13

sehr viele begabte Komponisten, die auch international

Beachtung finden.

Die Promenadenkonzerte Innsbruck gehören zu den

wichtigsten Festivals der internationalen Blasmusiksze-

ne. Die Pflicht und Verantwortung, qualitätsvolle

Blasmusik dem Publikum zu präsentieren, sowie eine

vorbildliche Organisation und Betreuung stehen dabei

im Vordergrund.

Vielen Dank für dieses Engagement, alles Gute und viel

Freude bei den kommenden Konzerten.

Walter Rescheneder

Bundeskapellmeister des österreichischen Blasmusik-

verbandes

Tradition im besten Sinn

Wir erleben bereits die 17. Auflage der Innsbrucker

Promenadenkonzerte und erinnern uns dabei an bislang

insgesamt Hunderte von Konzerten gespielt von Tau-

senden von Musikerinnen und Musikern – eine kleine

Initiative, begonnen im Garten der Siebererschule, ist

im Lauf der Jahre zu musikalischer Tradition geworden.

Tradition – ein Begriff, der im Laufe der Zeit vielen

verschiedenen Einflüssen, Konnotationen und Inter-

pretationen ausgesetzt war. Bei den Innsbrucker Pro-

menadenkonzerten scheint dieser Begriff wohl wieder

in seine ursprünglichste Bedeutung geführt worden zu

sein. Offenbar ist hier ein Gut aus früheren Zeiten an

uns „weitergegeben“, in unsere Hände gelegt, uns an-

Page 15: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

14

vertraut worden: Musik als österreichisches Kultur-

merkmal, als vitales Denkmal und als kulturelles Erbe.

Im prächtigen Innenhof der Kaiserlichen Hofburg ist

dieses Erbe nun Jahr für Jahr neu erleb- und hörbar. Es

ist der künstlerischen Leitung der Konzertreihe für die

Beharrlichkeit und Ausdauer zu danken und auch für

die visionären Elemente, die uns diese Konzertreihe

mittlerweile bietet. Ohne die programmatischen Prinzi-

pien gänzlich zu verlassen, sind nämlich auch Neuhei-

ten und neue Klangkörper in dieser Konzertreihe zu

hören, sofern sie den strengen Qualitätskriterien ent-

sprechen: Vom Streichorchester über Blasorchester bis

hin zur Brassband erscheint das Programm in erfri-

schender Vielfältigkeit. Tradition bekommt daher auch

im Sinne des großen Jahresregenten Gustav Mahler bei

den Innsbrucker Promenadenkonzerte seit mehreren

Jahren die notwendige Bedeutung von Lebendigkeit

und Aktualität. Für das Musikleben – und im Besonde-

ren für das Blasmusikleben in Tirol – stellen die Inns-

brucker Promenadenkonzerte eines der herausragenden

Festivals der letzten Jahre dar. Der Konzertort, wie er

besser nicht sein könnte, vermittelt kaiserliche Atmo-

sphäre und historisches Charisma.

Freuen wir uns wieder über beeindruckende sommerli-

che Klangerlebnisse mit vielseitig programmierter und

lebendig interpretierter Musik!

Mag. Hermann Pallhuber

Landeskapellmeister des Blasmusikverbandes Tirol

Page 16: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

15

Kunstgenuss

Liebe Musikbegeisterte!

In der Hofburg Innsbruck an 23 Tagen dreißig Konzer-

te genießen: Das erinnert an die Hochzeitsfeier von

Leopold, des Sohnes von Kaiserin Maria Theresia.

Rund 450 Personen feierten zwei Wochen lang mit

Theater, Oper, Bällen und Freischießen. Das Zentrum

der Festlichkeiten vor knapp 250 Jahren war die Hof-

burg Innsbruck. Schon damals wussten die Menschen

das besondere Ambiente zu schätzen. Wenn der Burg-

hof jetzt von Hunderten Musikern bespielt wird, so ist

dies für das Team der Hofburg eine außergewöhnliche

Freude. Mögen tausende Gäste beschwingt die Musik

genießen.

Dir.in Dr.in Waltraud Schreilechner

Hofburg Innsbruck

Ehrlichkeit und Bodenhaftung

Die mittlerweile 17. Innsbrucker Promenadenkonzerte

stehen vor der Tür – als Fortsetzung einer Erfolgsge-

schichte aus musikalischen Erlebnissen der Sonderklas-

se. Diese Erfolgsgeschichte ist frei von Skandalen und

ruht nach wie vor auf dem Einsatz einer schlanken,

transparenten, von Idealisten getragenen Organisation.

Und das macht den Erfolg der Innsbrucker Promena-

denkonzerte aus: Sie sind ehrlich und sie haben Boden-

haftung – trotz höchsten künstlerischen Anspruchs.

Diese Ehrlichkeit und Bodenhaftung zeigt sich auch bei

den gespielten Werken, die als Auslese im besten Sinn

Page 17: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

16

aus dem Repertoire des 17., 18., 19. und beginnenden

20. Jahrhunderts musikalische Literatur darstellen, die

zeitlos für die breite Masse verständlich und emotional

ansprechend wirkt – das eine oder andere zeitgenössi-

sche Experiment ist dabei nicht ausgeschlossen.

Und die Ehrlichkeit zeigt sich ebenso in den abendli-

chen Spontan-Kommentaren des künstlerischen Leiters

und in den schriftlichen Konzertberichten auf unserer

Homepage: Die Innsbrucker Promenadenkonzerte

verzichten bewusst auf Selbstbeweihräucherung zum

Zwecke des Marketings, wir sind der Meinung, dass das

Publikum ein Recht darauf hat, ein rundum ehrliches,

hochwertiges Produkt zu erhalten. In diesem Sinne

freue ich mich auf eine erfolgreiche Konzertsaison und

wünsche allen Gästen eindrucksvolle Musikerlebnisse.

Mag. David Nagiller

Redakteur

Page 18: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

Die Orchester und Ensembles der

17. Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

Page 19: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

18

Die Orchester und Ensembles der

17. Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

Donnerstag, 07. Juli, 19.00 Uhr: Eröffnung

Stadtmusikkapelle Innsbruck – Mariahilf / St. Nikolaus

Musikalische Leitung: Josef Schober

Seite 23

Donnerstag, 07. Juli, 20.15 Uhr: Festkonzert

Bürgerkapelle Lana

Musikalische Leitung: Martin Knoll

Seite 27

Freitag, 08. Juli, 19.30 Uhr

Brassband Bürgermusik Luzern

Musikalische Leitung: Michael Bach

Seite 31

Samstag, 09. Juli, 19.30 Uhr

Sinfonisches Blasorchester Vorarlberg

Musikalische Leitung: Thomas Ludescher Seite 35 Sonntag, 10. Juli, 10.30 Uhr: Matinee Magistratsmusik Wels

Musikalische Leitung: Walter Rescheneder

Seite 39 Sonntag, 10. Juli, 19.30 Uhr Sächsische Bläserphilharmonie

Musikalische Leitung: Thomas Clamor

Seite 43

Page 20: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

19

Montag, 11. Juli, 19.30 Uhr

Amor Musae, Niederlande

Musikalische Leitung: Frans van Dun

Seite 47

Dienstag, 12. Juli, 19.30 Uhr

Swarovski Musik Wattens

Musikalische Leitung: Günther Klausner

Seite 51

Mittwoch, 13. Juli, 19.30 Uhr

Landespolizeiorchester Baden-Württemberg

Musikalische Leitung: Toni Scholl

Seite 55

Donnerstag, 14. Juli, 19.30 Uhr

Brass Band Oberösterreich

Musikalische Leitung: Hannes Buchegger

Seite 59

Freitag, 15. Juli, 19.30 Uhr

Gebirgsmusikkorps Garmisch-Partenkirchen

Musikalische Leitung: Christian Prchal

Seite 63

Samstag, 16. Juli, 19.30 Uhr

Stadtmusikkapelle Wilten

Musikalische Leitung: Peter Kostner

Seite 67

Page 21: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

20

Sonntag, 17. Juli, 10.30 Uhr: Matinee

Bundesbahn-Musikkapelle Innsbruck

Musikalische Leitung: Michael Hölbling

Seite 71

Sonntag, 17. Juli, 19.30 Uhr

Orchestra di Fiati „Liceo Antonio Rosmini“

Musikalische Leitung: Andrea Loss

Seite 75

Montag, 18. Juli, 19.30 Uhr

Bundesmusikkapelle Söll

Musikalische Leitung: Oswald Mayr

Seite 79

Montag, 18. Juli, 21.00 Uhr

Musikkapelle Aldrans / Speckbacher Musikkapelle Rinn

Musikalische Leitung: Andreas Klingler, David Nagiller

Seite 83

Mittwoch, 20. Juli, 19.30 Uhr

Symphonisches Bezirksblasorchester Pongau

Musikalische Leitung: Johann Mösenbichler

Seite 87

Donnerstag, 21. Juli, 19.30 Uhr

Speckbacher Stadtmusik Hall

Musikalische Leitung: Stefan Laube

Seite 91

Page 22: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

21

Freitag, 22. Juli, 19.30 Uhr

Militärmusik Vorarlberg

Musikalische Leitung: Wolfram Öller

Seite 95

Samstag, 23. Juli, 19.30 Uhr

Fiati FilArmonici – Como Lake Wind Orchestra

Musikalische Leitung: Savino Acquaviva

Seite 99

Sonntag, 24. Juli, 10.30 Uhr: Matinee

Musikkapelle Oberhofen

Musikalische Leitung: Stefan Köhle

Seite 103

Sonntag, 24. Juli, 19.30 Uhr

Kärntner Gebirgsschützenkapelle

Musikalische Leitung: Christoph Vierbauch

Seite 107

Montag, 25. Juli, 19.30 Uhr

Salzburger Landesblasorchester

Musikalische Leitung: Hans Ebner

Seite 111

Mittwoch, 27. Juli, 19.30 Uhr

Polizeiorchester Bayern

Musikalische Leitung: Johann Mösenbichler

Seite 115

Page 23: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

22

Donnerstag, 28. Juli, 19.30 Uhr

Bundesbahner Stadtkapelle Klagenfurt

Musikalische Leitung: Michael Janesch

Seite 119

Freitag, 29. Juli, 19.30 Uhr

Musikverein Heilbrunn

Musikalische Leitung: Josef Bratl

Seite 123

Freitag, 29. Juli, 21.00 Uhr: Notturno

Janitscharenmusik des Pannonischen Blasorchesters

Musikalische Leitung: Peter Forcher

Seite 127

Samstag, 30. Juli, 19.30 Uhr

Sinfonisches Blasorchester Landkreis Passau

Musikalische Leitung: Hans Killingseder

Seite 131

Sonntag, 31. Juli, 10.30 Uhr: Matinee

Musikkapelle Latzfons

Musikalische Leitung: Georg Hasler

Seite 135

Sonntag, 31. Juli, 19.30 Uhr

Algunder Musikkapelle

Musikalische Leitung: Christian Laimer

Seite 139

Page 24: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

23

Donnerstag, 7. Juli, 19.00 Uhr: Eröffnung

Stadtmusikkapelle Innsbruck – Mariahilf / St. Ni-

kolaus

Musikalische Leitung: Josef Schober

Als eine der besten Musikkapellen Tirols, die auch bei

Wertungsspielen regelmäßig ausgezeichnet wird und

2010 mit einem tollen Programm beeindruckt hat, sind

die „Mariahilfer“ ein gern gesehener Gast bei den

Innsbrucker Promenadenkonzerten. Besonders beein-

druckt der unbändige Idealismus von Kapellmeister

Josef Schober und seines Jugendreferenten Stefan Grit-

scher, welcher den großen Erfolg einer Musikkapelle

auch im schwierigen urbanen Umfeld ermöglicht. Da

das Konzert 2010 aufgrund eines Unwetters unterbro-

chen werden musste, ist es selbstverständlich, dass das

Orchester erneut eingeladen wurde.

Orchester

Im Jahre 1922 wurde der traditionsreiche Verein als

„Musikkapelle Mariahilf“ von Pfarrer Josef Danler ge-

gründet. Sehr rasch entwickelte sich die Musikkapelle

zu einem bedeutenden Klangkörper mit Konzertreisen

ins In- und Ausland. Eine emanzipatorische Vorreiter-

rolle übernahm die Musikkapelle in unserem Land, als

1970 die ersten weiblichen Mitglieder zum allgemeinen

Erscheinungsbild der Musikkapelle zählten. Ab 1991

übernimmt Obmann Markus Schillegger die organisato-

Page 25: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

24

rische Leitung und seit 1992 dirigiert Kapellmeister

Josef Schober, damals auch Bezirkskapellmeister des

Musikbezirks Innsbruck-Stadt, die Stadtmusikkapelle

Innsbruck – Mariahilf / St. Nikolaus. Beide legen ihr

Hauptaugenmerk neben der traditionellen Rolle einer

solchen Formation auf die Weiterentwicklung der Ka-

pelle zum modernen Klangkörper, um auch dem zeit-

gemäßen Musikverständnis zu entsprechen. Diese

Entwicklung wurde mit „Ausgezeichneten Erfolgen“

bei verschiedenen Konzertwettbewerben in der Ober-

und Höchststufe eindrucksvoll untermauert, zuletzt

beim Bezirkswertungsspiel im Oktober 2008 in Inns-

bruck: Punkte-Höchstzahl in der Stufe D mit 91,83

Punkten.

Dirigent

Josef Schober ist seit 1962 aktiver Musiker als Hornist

und Kapellmeister. Seine musikalische Ausbildung ab-

solvierte er an der Musikschule Innsbruck, am Konser-

vatorium Innsbruck und am Mozarteum Salzburg.

Von 1984 bis 1992 fungierte Schober als Kapellmeister

der Musikkapelle Arzl bei Innsbruck, seit 1992 leitet er

die Stadtmusikkapelle Innsbruck – Mariahilf / St. Niko-

laus. Mit beiden Kapellen nahm er mit viel Erfolg an

Konzert- und Marschwertungsspielen teil. Im Blasmu-

sik-Bezirksverband Innsbruck-Stadt wirkte er über viele

Jahre als Bezirksjugendreferent und als Bezirkskapell-

meister. Josef Schober initiierte zwei Mal ein Jugend-

blasorchester Innsbruck-Stadt, einmal mit Florian Pe-

darnig und einmal mit Michael Stern. Weiters installier-

te er ein Bezirksblasorchester Innsbruck-Stadt unter der

Page 26: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

25

Leitung von Musikdirektor Edgar Seipenbusch. Zudem

organisierte er zwei Veranstaltungen „Die lange Nacht

der Blasmusik“ in Innsbruck mit dem Bezirksverband

Innsbruck-Stadt und Alois Schöpf, eine Vorläuferver-

anstaltung der Innsbrucker Promenadenkonzerte.

Beim Goldenen Dachl, 18.30 Uhr

Sepp Tanzer

Mein Tirolerland (gemeinsam mit BK Lana)

Jaroslav Labský

Olympiade-Marsch

Im Innenhof der Kaiserlichen Hofburg, 19.00 Uhr

Heinrich Isaac / Bearb.: Stefan Gritscher

Innsbruck, ich muss dich lassen

Georg Friedrich Händel / Bearb.: Albert Loritz

Wassermusik – Alla hornpipe

Franz von Suppé / Bearb.: Hans Kliment

Leichte Kavallerie, Ouvertüre zur Operette

Traditional / Bearb.: Armonia Serrano

Tanz der Chabad Chassidim

Anton Bruckner / Bearb.: Stefan Gritscher

Scherzo, Auszug aus dem 3. Satz der Sinfonie Nr. 4

Rudolf Achleitner / Bearb.: Hans Kliment

Seyffertitz-Marsch

Johann Strauß / Bearb.: Stefan Gritscher

Rosen aus dem Süden, Walzer

Johann Strauß / Bearb.: Mihail Viziru

Tritsch Tratsch, Polka schnell

Edward Elgar / Bearb.: Henk van Lijnschooten

Pomp and Circumstance Nr. I, Marsch

Page 27: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

26

Zum Programm

Gemeinsam mit seiner Siebten zählt Anton Bruckners

vierte Sinfonie in Es-Dur zu seinen wohl beliebtesten

Werken. Als einzige Bruckner-Sinfonie trägt sie auch

einen vom Komponisten selbst verliehenen Beinamen:

die „Romantische“. Mit dem 1874 verfassten Werk

erreicht Bruckners Schaffenskraft – ebenso wie auch

der Umarbeitungs- und Verbesserungswahn des Meis-

ters – zwischen 1872 und 1875 ihren Höhepunkt. Die

erste Fassung entstand 1874. Die zweite Fassung von

1878 enthält ein völlig neu komponiertes Scherzo. In

den Jahren 1879/80 überarbeitete Bruckner noch ein-

mal das Finale. Die sehr erfolgreiche Uraufführung

fand im Februar 1881 in Wien statt.

Das „neue“ Scherzo in der überarbeiteten Version von

1878/80 ist von an Jagdmusik erinnernden Hörner-

und Trompetensignalen dominiert und hinsichtlich

seiner Struktur ganz einfach nach der klassischen ABA-

Form angelegt. Das Trio trägt ländlerhaften Charakter,

der typische Bruckner-Rhythmus 3:2 ist weiter extrem

ausgeprägt. In der Einleitung wird der Beginn der ers-

ten Szene des zweiten Aufzugs aus Tristan und Isolde von

Richard Wagner zitiert.

Page 28: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

27

Donnerstag, 7. Juli, 20.15 Uhr: Festkonzert

Bürgerkapelle Lana

Musikalische Leitung: Martin Knoll

Die Bürgerkapelle Lana ist ein über Jahrzehnte gewach-

sener Kulturträger mit einem weit über die Gemeinde

bekannten Ruf. So konzertierte die Kapelle etwa ge-

meinsam mit der Stadtmusikkapelle Wilten oder heuer

mit dem sinfonischen Blasorchester der Stadt Bad

Griesbach, einem Vorzeige-Orchester aus Bayern. Mit

einem neuen, jungen Kapellmeister wird die Bürgerka-

pelle daher den zweiten Teil der Eröffnung bestreiten,

die im Bekenntnis zur kulturellen Landeseinheit somit

von je einer Kapelle aus Nord- und Südtirol umrahmt

wird.

Orchester

Die Bürgerkapelle Lana wurde im Jahr 1832 erstmals

urkundlich erwähnt. Ihre Auftritte beschränkten sich zu

dieser Zeit noch auf die Teilnahme an der feierlichen

Gestaltung der kirchlichen Feste und „Umgänge“, be-

sonders des Festes Mariä Geburt, das bis heute mit

besonderer Festlichkeit begangen wird. 1914 wurde

eine Tracht eingeführt, zuvor wurde in Schützen- oder

Feuerwehrmontur aufgespielt.

Seit 1951 wird im Konzertsaal des Meraner Kurhauses

alljährlich ein Frühjahrskonzert abgehalten, die erste

Tonaufnahme beim ORF wurde 1974 produziert. Be-

Page 29: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

28

reits seit 1975 werden auch Mädchen in die Kapelle

aufgenommen.

2002 erreichte die Bürgerkapelle beim Österreichischen

Bundesblasmusikwettbewerb in Feldkirchen mit 92,3

Punkten den 2. Platz. Im November 2004 wurde die

Kapelle als Vertretung des Landes Südtirol vom Bund

deutscher Nordschleswiger nach Nordschleswig/Däne-

mark eingeladen, um an den Feierlichkeiten anlässlich

des Deutschen Tages 2004 mitzuwirken.

Dirigent

Martin Knoll, Jahrgang 1978, leitet die Bürgerkapelle

Lana seit November 2007. Bereits seit Vater Adolf war

Kapellmeister in Lana (1954–1975 und 1979–1992).

Knoll trat mit 14 Jahren der Bürgerkapelle Lana bei und

schloss sein Schlagzeugstudium am Tiroler Landeskon-

servatorium bei Norbert Rabanser und Mag. Gunnar

Frasr 2005 mit Auszeichnung ab. Er besuchte weiters

einen zweijährigen Kurs für Blasorchesterleitung und

kann auf die Zusammenarbeit mit zahlreichen Orches-

tern verweisen. Knoll ist zurzeit Musiklehrer an den

Musikschulen Lana/Ulten und Schlanders sowie Leiter

der Schlagzeuggruppe „BKL Drummers“.

Beim Goldenen Dachl, 18.30 Uhr

Josef Vancura

Für Kraft und Ehr’

Sepp Tanzer

Mein Tirolerland

Page 30: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

29

Innenhof der Kaiserlichen Hofburg, 19.30 Uhr

Richard Strauss / Bearb.: Wilfried Kornmeier

Wiener Philharmoniker Fanfare

Carl Teike

In Treue fest!, Marsch

Gioacchino Rossini / Bearb.: Lucien Cailliet

Die Italienerin in Algier, Ouvertüre zur Oper

Gaetano Fabiani / Bearb.: Hermann Enger

Venezia, Marsch

Gioacchino Rossini / Bearb.: Ralph Hermann

Variationen für Klarinette (Johann Wechselberger: Klari-

nette)

Alfred Reed

Armenische Tänze, Teil I

Julius Fučík / Bearb.: Franz Bummerl

Unter der Admiralsflagge, Marsch

Franz von Suppé / Bearb.: Max Villinger

Die schöne Galathée, Ouvertüre zur Operette

Dmitri Schostakowitsch / Bearb.: Johan de Meij

Tanz 1 aus der Jazz-Suite Nr. 2

Zum Programm

Als komisch-mythologische Operette in einem Akt

schrieb Franz von Suppé nach einem Libretto von Le-

onhard Kohl von Kohlenegg (Pseudonym Poly Henri-

on) Die schöne Galathée. Die Uraufführung erfolgte im

Juni 1865 in Meysels Theater, Berlin, die Erstauffüh-

rung in Österreich im September desselben Jahres im

Wiener Carltheater. Der Text des Werkes wurde in

Anlehnung an Victor Massés Opéra comique Galathée

aus dem Jahr 1852 verfasst.

Page 31: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

30

Die Operette spielt zur Zeit der Antike, Hauptort des

Geschehens ist das Atelier des jungen Bildhauers Pyg-

malion auf der Insel Zypern. Obwohl auf Käufer für

seine Werke angewiesen, ist eines davon, die Statue der

Nymphe Galathée, unverkäuflich. In seiner Schwärme-

rei fleht Pygmalion die Göttin Venus an, sie möge der

Statue Leben einhauchen, was sogleich passiert, aller-

dings anders, als der Bildhauer sich dies vorstellt: Ga-

lathée entpuppt sich als der Männerwelt überaus zuge-

tan und verführt zuerst Pygmalion, dann seinen Diener

Ganymed und schließlich auch noch den Kunstliebha-

ber Midas. Pygmalion wird wütend und bittet Venus,

die Metamorphose rückgängig zu machen. Als die

schöne Galathée wieder zu Marmor erstarrt ist, ver-

kauft Pygmalion sie mit Freuden an Midas.

Besonders populär wurde die Ouvertüre der Operette

mit dem mitreißenden G-Dur-Walzer, weitere musikali-

sche Höhepunkte sind etwa der auf die Ouvertüre fol-

gende Venuschor, Pygmalions Gebet (Venus, zu dir flehe

ich hier) oder das Terzett von Midas, Ganymed und

Galathée.

Page 32: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

31

Freitag, 8. Juli, 19.30 Uhr

Brassband Bürgermusik Luzern

Musikalische Leitung: Michael Bach

Die besonders leistungsorientierte und mit einer be-

sonders treuen Fangemeinde gesegnete Brassband-

Szene ist mittlerweile – im Sinne der Abdeckung mög-

lichst aller Spektren der Bläsermusik – fester Bestand-

teil der Innsbrucker Promenadenkonzerte. In diesem

Sinne wurde daher die Brassband Bürgermusik Luzern

auch als Vertreterin des Nachbarlandes Schweiz einge-

laden. Bereits die Harmoniemusik Luzern war vor Jah-

ren zu Gast in der Kaiserlichen Hofburg und begeister-

te mit einem delikaten Konzert.

Orchester

Die Bürgermusik Luzern wurde durch die Fusion zwei-

er örtlicher Musikkapellen, der Grütli-Musik und der

Gütschmusik, gebildet. 1967 wandelte sich das klassi-

sche Blasorchester zur Brassband. Eine starke Verjün-

gung und qualitative Verbesserung des Orchesters er-

folgte in den Jahren zwischen 1979 und 1991 unter

Yves Illi, insbesondere auch durch die Gründung einer

B-Band, um eine qualitativ gute Nachwuchsförderung

zu gewährleisten. Heute gilt die Brassband Bürgermusik

Luzern, immer wieder durch Wettbewerbssiege bestä-

tigt, als die beste Brassband der Schweiz.

Page 33: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

32

Dirigent

Michael Bach konnte in den vergangenen Jahren etliche

Erfolge als Dirigent von verschiedenen Brassbands und

Ensembles feiern: Nachdem er am schweizerischen

Dirigentenwettbewerb Baden 2006 mit dem ersten

Preis ausgezeichnet worden war, gewann er als Dirigent

des „Ensemble de Cuivres Euphonia“ zwei Mal in Fol-

ge den Titel in der 1. Klasse im Rahmen des Schweize-

rischen Brassband Wettbewerbes in Montreux. Mit der

Brassband „Harmonie“ Saanen wurde Bach Sieger in

der 2. Klasse beim Eidgenössischen Musikfest Luzern

2006. Auch als Dirigent der Entlebucher Brassband

erreichte er Spitzenplatzierungen in nationalen Wett-

bewerben. Michael Bach ist auch gefragter Gastdirigent

bei diversen Formationen, so dirigiert er etwa seit 2006

regelmäßig das „Orchestra Degli Amici“. Im Jahr 2009

fungierte er zudem als Gastdirigent des Nationalen

Jugend Blasorchesters und der Nationalen Jugend

Brassband. Im selben Jahr übernahm Bach auch die

Leitung der Brassband Bürgermusik Luzern.

Beim Goldenen Dachl, 19.00 Uhr

Bläserensemble der Brassband Bürgermusik Luzern

mit Werken von Gottfried Stucki

Innenhof der Kaiserlichen Hofburg, 19.30 Uhr

John Dunstable / Bearb.: Elgar Howarth

Agincourt Song

Arthur Ney

Vivat Lucerna, Marsch

Page 34: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

33

Franz von Suppé / Bearb.: William Rimmer

Dichter und Bauer, Ouvertüre zur Oper

Gioacchino Rossini / Bearb.: Denis Wright

Una Voce Poco Fa, Solo für Kornett

Dean Goffin

Rhapsody in Brass

Franz Schubert / Bearb.: Gordon Langford

Militärmarsch

Herman Bellstedt

Capriccio Brillante, Solo für Althorn

George Allen

The Wizard, Marsch

Arthur Pryor

Thoughts of Love, Solo für Posaune

Peter I. Tschaikowski / Bearb.: Denis Wright

Capriccio Italien

Zum Programm

Die vom Volksdramatiker Karl Elmar stammende Pos-

se Dichter und Bauer, zu der Franz von Suppé die Ouver-

türe sowie zahlreiche Lieder beisteuerte, wurde im Au-

gust 1846 uraufgeführt.

Die Handlung spielt in einer malerischen Gegend in

Oberbayern, wo drei Frauen und drei Männer aufein-

andertreffen. Hauptrollen sind der reiche Grundbesit-

zer Von Salberstein und sein Mündel Hermine, die ein

großes Vermögen geerbt hat, das durch Von Salber-

stein verwaltet wird. Doch das betreffende Testament

hat seine Tücken: Hermine muss entweder drei Jahre

bis zum Antritt des Erbes warten oder alternativ dazu

Von Salberstein heiraten. Heiratet sie hingegen ohne

Page 35: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

34

Zustimmung ihres Vormunds zwischenzeitlich einen

anderen, verfällt das Vermögen. Das Mädchen denkt

allerdings gar nicht daran, sich auf die Bedingungen des

Testaments einzulassen, denn es liebt den Dichter Fer-

dinand, der allerdings, weil er sich von Hermine verlas-

sen wähnt, aufs Land geflohen ist und nun der Bauern-

tochter Lieschen, die wiederum den Bauern Konrad

Maurer ins Auge gefasst hat, schwärmerische Lyrik

unterbreitet Schließlich taucht noch Barbara auf, eine

entfernte Verwandte Von Salbersteins, die ein schriftli-

ches Eheversprechen des Grundbesitzers vorweisen

kann. So lösen sich zum Schluss alle Verwicklungen auf

und jeder bekommt den passenden Partner.

Der geräuschvolle zweite Teil der Ouvertüre zu Dichter

und Bauer, das Allegro strepitoso, bildete auch den Hö-

hepunkt des Kurzfilms Die Orchesterprobe von und mit

Karl Valentin und Liesl Karlstadt.

Page 36: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

35

Samstag, 9. Juli, 19.30 Uhr

Sinfonisches Blasorchester Vorarlberg

Musikalische Leitung: Thomas Ludescher

Im Gegensatz zu anderen Bundesländern ist es in Vor-

arlberg gelungen, ein höchstklassiges Landesblasorches-

ter zusammenzustellen, das als Repräsentant des west-

lichsten Bundeslandes im In- und Ausland für Begeiste-

rung sorgt. Geleitet wird das Orchester vom stellvertre-

tenden Bundeskapellmeister Thomas Ludescher, der

sich auch als Dozent an der Musikhochschule in Augs-

burg einen Namen gemacht hat.

Orchester

Das Auswahlorchester SBV formierte sich im Jahre

1997 zunächst mit Musikern aus Mitgliedskapellen des

Vorarlberger Blasmusikverbandes, der auch Träger

dieses Orchesters war. Das Orchester wurde im Jahr

2006 organisatorisch und finanziell umstrukturiert, so-

dass es möglich wurde, verschiedene Projekte während

des ganzen Jahres auf höchstem Niveau zu realisieren.

Die Mitglieder des Orchesters sind aktuell Musi-

ker/innen aus der Region Rheintal sowie aus Süd-

deutschland und Tirol. Träger des Orchesters sind der

Förderkreis des SBV und die Gemeinschaftsstiftung

Rheintal. In gezielten Arbeitsphasen wird das jeweilige

Programm für die zahlreichen Konzerte im In- und

Ausland erarbeitet.

Page 37: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

36

Die größten Erfolge erzielte das Sinfonische Blasor-

chester Vorarlberg 2005 und 2009 beim internationalen

Wettbewerb in Kerkrade/Niederlande mit einem 3. und

einem 4. Gesamtrang in der Höchststufe. Ebenso von

Erfolg gekrönt war die Teilnahme an internationalen

Festivals und Wettbewerben in Schladming 2002, Va-

lencia 2004 und Wien 2006. Auftritte und Konzert-

Tourneen führten das Orchester in die Schweiz, nach

Italien, Deutschland, in die Niederlande und nach Pe-

king. Auf große Resonanz stieß auch die Mitwirkung

bei den Bregenzer Festspielen 1999/2000.

Dirigent

Thomas Ludescher ist Leiter des Studienganges „Blas-

orchesterleitung“ am Vorarlberger und Tiroler Landes-

konservatorium, Lehrbeauftragter für „Blasorchesterlei-

tung und Instrumentation“ am Leopold Mozart Zen-

trum der Universität Augsburg und Assistent von Prof.

Maurice Hamers.

Er ist Dirigent und künstlerischer Leiter des „Sinfoni-

schen Blasorchesters Vorarlberg“ und des Fanfareor-

chesters „West Austrian Wings“, Musikpädagoge für

Trompete, Flügelhorn, Kammermusik und Dirigieren

an der Musikschule Montafon sowie Landeskapellmeis-

ter des Vorarlberger Blasmusikverbandes.

Als Dirigent leitet er mehrere Projektorchester und ist

als Gastdirigent, Dozent und Juror international tätig.

Aufträge führten ihn u. a. nach China, Spanien, Norwe-

gen, Deutschland, Italien, Holland und in die Schweiz.

Page 38: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

37

Beim Goldenen Dachl, 19.00 Uhr

Großes Blechbläserensemble des SBV

Musikalische Leitung: Jan Ströhle

Michael Praetorius

Tänze aus Terpsichore

Chris Hazell

Three Brass Cats

Innenhof der Kaiserlichen Hofburg, 19.30 Uhr

Martin Luther / Bearb.: Thomas Ludescher

Intrada: Ein’ feste Burg ist unser Gott

Bob Margolis

Terpsichore, über Themen von Michael Praetorius

Richard Wagner / Bearb.: Lucien Cailliet

Elsas Brautzug zum Münster aus der Oper Lohengrin

Richard Wagner / Bearb.: Hans Eibl

Vorspiel zum 3. Akt aus der Oper Lohengrin

Igor Strawinsky / Bearb.: Randy Earles, Fred Fennell

Der Feuervogel (Suite 1919): Introduktion – Der Feuervogel

und sein Tanz – Reigen der Prinzessinnen – Höllentanz des

Königs Kastschej – Wiegenlied – Finale

Dmitri Schostakowitsch / Bearb.: Roger Niese

Der Bolzen, Ballettsuite: Ouvertüre – Der Bürokrat – Tanz

des Kutschers – Koselkovs Tanz mit Freunden – Intermezzo –

Tanz der Kolonialsklavin – Der Versöhner – Gemeinsamer

Tanz und Apothese

Wolfgang A. Mozart / Bearb.: Albert Schwarzmann

Marsch der Priester aus der Oper Die Zauberflöte

Gioacchino Rossini / Bearb.: Tony Kurmann

Wilhelm Tell, Ouvertüre zur Oper

Page 39: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

38

Zum Programm

Der Feuervogel, ein Ballett in zwei Akten, wurde von Igor

Strawinsky nach einem Libretto von Michel Fokine als

Auftragsarbeit für Sergei Pawlowitsch Djagilew für

dessen Balletttruppe Ballets Russes geschrieben. Die

Musik des 1910 im Pariser Théatre National de l’Opéra

uraufgeführten Bühnenwerks gilt als richtungsweisend

für den Beginn des 20. Jahrhunderts.

Die Handlung basiert auf zwei russischen Volksmär-

chen, die kombiniert wurden. Im Garten des Zauberers

Kastschej lebt der Feuervogel, welcher vom jungen

Prinzen Ivan auf der Jagd gefangen wird. Als das Tier

um seine Freiheit bittet und diese vom Prinzen auch

erhält, schenkt es Ivan zum Dank eine Feder, der magi-

sche Kräfte innewohnen. Im Garten des Zauberers

werden zudem dreizehn Jungfrauen gefangen gehalten,

darunter die Prinzessin, in welche Ivan unsterblich ver-

liebt ist. Als er das Gartentor berührt, erscheint

Kastschej mit Dämonen, um den Prinzen zu töten.

Durch die Wunderfeder ist dieser allerdings geschützt,

zudem erscheint der Feuervogel und lässt magische

Musik erklingen, die die Dämonen zuerst zum Tanzen

zwingt, sie dann aber samt Kastschej in einen tiefen

Schlaf fallen lässt. Der Feuervogel führt Ivan in der

Folge zu einer Höhle, in der ein Ei versteckt ist, das die

Seele des Kastschej enthält. Als der Prinz das Ei zer-

stört, stirbt der Zauberer und sein Zauberreich ver-

schwindet.

Strawinsky fertigte noch mehrere Fassungen für kon-

zertante Aufführungen an, so 1911 und 1919 zwei Sui-

ten für Orchester und eine Suite für Orchester 1945.

Page 40: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

39

Sonntag, 10. Juli, 10.30 Uhr: Matinee

Magistratsmusik Wels

Musikalische Leitung: Walter Rescheneder

Die besondere Verbundenheit der Innsbrucker Prome-

nadenkonzerte zum Österreichischen Blasmusikver-

band und zu Bundeskapellmeister Walter Rescheneder

drückt sich durch die Einladung der Magistratsmusik

Wels aus. Besonders Rescheneders Bemühen um die

klassische österreichische Blasmusikliteratur entspricht

zudem einem langjährigen Anliegen der Promenaden-

konzerte. Hinzu kommt, dass der Bundeskapellmeister

bereits zweimal erfolgreich Gast der Konzertreihe war.

Orchester

Die Stadtmusik Wels (Magistratsmusik) wurde 1894

gegründet. Der jeweilige Stadtkapellmeister war in Per-

sonalunion auch mit der Leitung der Musikschule be-

traut. Er wurde von der Stadt besoldet und auch mit

einer Dienstwohnung ausgestattet. Der Einsatz der

Stadtkapelle war damals für heutige Begriffe geradezu

universell und umfasste etwa auch Sinfoniekonzerte der

Gesellschaft für Musikfreunde und die Musik für das

Stadttheater. Mit dem Anschluss Österreichs an das

Deutsche Reich wurde die Stadtkapelle in die SA über-

nommen, nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges

wurde der Betrieb eingestellt. 1945 kam es bald zur

Neugründung der Stadtkapelle, der Leistungsstandard

der Vorkriegszeit wurde rasch wieder erreicht.

Page 41: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

40

Nach mehreren Kapellmeisterwechseln in den 60ern

übernahm im Jahre 1968 Walter Rescheneder – damals

gerade zwanzig Jahre alt – die Leitung des Orchesters.

Unter dem heutigen Landes- und Bundeskapellmeister

wurde die Stadtkapelle zu einer der besten Kapellen

Oberösterreichs. Schwerpunkte sind die Pflege öster-

reichischer Traditionsmusik und die besondere Berück-

sichtigung der österreichischen und internationalen

Originalliteratur für Blasmusik, vor allem jener der Ge-

genwart. Neben der Umrahmung offizieller Anlässe der

Stadt Wels bildet vor allem die Teilnahme an den Wel-

ser Parkkonzerten einen regelmäßigen Höhepunkt im

Jahreskreis. Zahlreiche Auftritte im ORF und im Baye-

rischen Rundfunk gehören ebenso zum Programm wie

die 1986 eingeführten „Solistenkonzerte“ und die Kon-

zertreihe „Kaiserklänge“.

Dirigent

Walter Rescheneder wurde 1948 in Linz geboren. Er

erlangte die Künstlerische Reife im Fach Klarinette und

Dirigieren am Bruckner Konservatorium Linz sowie an

der Hochschule Mozarteum Salzburg. Von 1979 bis

1997 war Rescheneder Direktor der Landesmusikschule

Wels, seit März 2001 ist er Landesmusikdirektor von

Oberösterreich. Bereits seit 1991 ist der erfahrene Diri-

gent zudem Landeskapellmeister des Oberösterreichi-

schen Blasmusikverbandes, seit 2004 auch Bundeska-

pellmeister des ÖBV. Weiters wirkt Walter Reschene-

der als Blasmusikreferent im ORF Oberösterreich, wo

er die Blasmusik-Sendungen Klingendes Oberösterreich und

Musikanten, spielt’s auf gestaltet und moderiert.

Page 42: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

41

Innenhof der Kaiserlichen Hofburg, 10.30 Uhr

Julius Fučík / Bearb.: Siegfried Rundel

Einzug der Gladiatoren, Marsch

Carl Michael Ziehrer / Bearb.: Johann Mösenbichler

Der Fremdenführer, Ouvertüre zur Operette

Carl Maria von Weber / Bearb.: Robert Brunnlechner

Andante und Rondo Ungarese (Michael Hinterreiter: Fa-

gott)

Johann Strauß / Bearb.: Fritz Neuböck

Wiener Bonbons, Walzer

Johann Strauß / Bearb.: Eugen Brixel

Ja, das Schreiben und das Lesen aus Der Zigeunerbaron

Hermann Dostal / Bearb.: Siegfried Rundel

Fliegermarsch

Klaus-Peter Bruchmann

Der Flaschengeist (Klaus Kuttler: Gesang)

Robert Stolz / Bearb.: Hans Joachim Rhinow

Mein Liebeslied muss ein Walzer sein

Henry Kling / Bearb.: Norbert Studnitzky

Elefant und Mücke (Silke Kager: Piccolo, Martin Mistl-

berger: Tuba)

Carl Millöcker / Bearb.: Eugen Brixel

Ach, ich hab’ sie ja nur auf die Schulter geküsst aus Der Bettel-

student

Page 43: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

42

Zum Programm

Carl Maria von Weber (1786–1826), der als Schöpfer

der deutschen romantischen Oper gilt, komponierte

auch Klavierwerke, Kirchen- und Kammermusik sowie

mehrere Solo-Konzerte, vor allem für Klarinette, aber

auch für Horn und Fagott. Von Weber schrieb das

Andante und Rondo ungarese ursprünglich mit dem Zusatz

„per L’Alto Viola Solo con gran Orchestra“, also als

Solo-Stück für Bratsche und Orchester. Diese Fassung,

komponiert für seinen Bruder Fritz, welcher in Lud-

wigsburg als Bratschist wirkte, existiert heute noch. Sie

wurde, wie am Schluss des Manuskripts angefügt ist,

am 18. Oktober 1809 vollendet. Erst der verdienstvolle

Weber-Forscher Friedrich Wilhelm Jähns entdeckte die

lange verschollene Partitur des ursprünglichen Brat-

schenkonzerts bei dem Berliner Kapellmeister Semler,

der sie von seinem Vater, dem damals berühmten Brat-

schisten Franz Xaver Semler, geerbt hatte. Später hatte

von Weber das Stück auf Wunsch des prominenten

Fagott-Solisten Carl Brandt, der Weber freundschaft-

lich verbunden war, höchstpersönlich in eine neue Fas-

sung für Fagott und Orchester gebracht. Das zweisätzi-

ge Werk dauert im Ganzen etwa neun Minuten, vor

allem im Schluss des Rondos ist der Solist durch viele

atemtechnisch ungünstige Läufe gefordert. Zudem hat

auch das Orchester einiges zu bewältigen, zahlreiche

Tutti-Einsätze ergänzen die Begleit-Funktion.

Page 44: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

43

Sonntag, 10. Juli, 19.30 Uhr

Sächsische Bläserphilharmonie

Musikalische Leitung: Thomas Clamor

Das einzige zivile Profi-Blasorchester Deutschlands ist

bereits seit Jahren ständiger Gast im Rahmen der Inns-

brucker Promenadenkonzerte und begeistert alljährlich

das Publikum, im Vorjahr erstmals mit dem neuen Di-

rigenten Thomas Clamor. Bereits der Einstand Clamors

mit einer „Amerikanischen Nacht“ gelang hervorra-

gend, auch für 2011 erwartet die Zuhörerschaft mit

einem sehr deutschen Programm von Bach über Men-

delssohn Bartholdy und Brahms bis Wagner Bläser-

kunst auf höchstem Niveau.

Orchester

Die Sächsische Bläserphilharmonie wurde 1950 als

Rundfunk-Blasorchester Leipzig gegründet und war 41

Jahre für den Sender Leipzig tätig. In dieser Zeit erlang-

te das RBO durch unzählige Rundfunk- und Fernseh-

auftritte überregionale Bekanntheit. Nach der Trennung

des RBO vom Rundfunksender, blieb der – im wahrs-

ten Sinne des Wortes – klangvolle Name lange Zeit

weiter bestehen. Heute präsentiert sich das Orchester

jedoch als Sächsische Bläserphilharmonie und als klin-

gender Botschafter der lebendigen Kultur der Land-

kreise Leipzig und Nordsachsen. Als einziges deutsches

Kulturorchester seines Genres definiert es maßgeblich

Page 45: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

44

den künstlerischen Entwicklungsstand zeitgenössischer

sinfonischer Bläsermusik. Dieses Musikgenre weiter zu

fördern ist ausdrückliches Ziel zahlreicher Veranstal-

tungen, Konzerte und Seminare. Dem Orchester ist es

wichtig, seine Aufführungen und Projekte unter eine

Thematik zu stellen. So wird sich die Sächsische Blä-

serphilharmonie in diesem Jahr unter der Leitung seines

Chefdirigenten Prof. Thomas Clamor mit dem Pro-

gramm „Festivo Jubilate“ präsentieren. Es werden vor

allem Kompositionen von Bach, Brahms und Mendels-

sohn Bartholdy erklingen.

Dirigent

Thomas Clamor studierte an der Nordwestdeutschen

Musikakademie Detmold im Hauptfach Trompete.

1986 wurde er mit 23 Jahren das damals jüngste Mit-

glied der Berliner Philharmoniker. Als Solist und

Kammermusiker wirkte er in vielen namhaften En-

sembles mit. Zahlreiche Schallplatten, Fernseh- und

Rundfunkaufnahmen dokumentieren diesen Schaffens-

bereich. Gastspiele führten ihn auf alle Kontinente. Seit

frühester Jugend nehmen auch das Dirigieren und die

Ensembleleitung im musikalischen Schaffen Thomas

Clamors eine wichtige Stellung ein. Dabei dient ihm die

Zusammenarbeit mit großen Dirigenten bei den Berli-

ner Philharmonikern als Inspiration für das eigene Ar-

beiten. Er arbeitete mit den bedeutendsten Jugendor-

chestern Europas zusammen, zahlreiche Gastdirigate

führten ihn vor allem nach Südamerika. Seit 2001 ist

Clamor Gastprofessor an der Berliner Musikhochschule

Hanns Eisler sowie Professor h. c. an der Musikhoch-

Page 46: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

45

schule Shanghai. Nach der Gründung der ersten latein-

amerikanischen Brass-Akademie 2001 in Venezuela

konstituierte sich an dessen Spitze das Venezuelan

Brass Ensemble, das unter dem Patronat von José An-

tonio Abreu, dem Gründer von El Sistema steht, und

das Clamor inzwischen leitet.

Beim Goldenen Dachl, 19.00 Uhr

Brass-Quintett der Sächsischen Bläserphilharmonie

Innenhof der Kaiserlichen Hofburg, 19.30 Uhr

Richard Wagner / Bearb.: M. Kohlmann

Einzug der Gäste auf der Wartburg aus der Oper Tannhäuser

Georg Friedrich Händel / Bearb.: S. Goldhammer

Einzug der Königin von Saba

Georg Friedrich Händel / Bearb.: Antal Farkas

Largo

Johann Sebastian Bach / Bearb.: Gunter Brauer

Air aus der 3. Orchestersuite

Giuseppe Verdi / Bearb.: Nick Pfefferkorn

Hymne und Triumphmarsch aus der Oper Aida

Felix Mendelssohn Bartholdy

Denn er hat seinen Engeln befohlen

Felix Mendelssohn Bartholdy / Bearb.: Th. Scheibe

Ein’ feste Burg ist unser Gott, Reformationssinfonie 4. Satz

Ray Farr / Bearb.: Thomas Scheibe

Intrada – Ein’ feste Burg

Johannes Brahms / Bearb.: Gerd Schlotter

Ungarischer Tanz Nr. 5

Johannes Brahms / Bearb.: Stefan Walther

Ungarischer Tanz Nr. 6

Page 47: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

46

Zum Programm

Georg Friedrich Händel (1685 bis 1759) ist wohl der

Barock-Komponist schlechthin. Sein Hauptwerk um-

fasst 46 Opern und 25 Oratorien. Letztere sind drama-

tische, mehrteilige Vertonungen einer zumeist geistli-

chen Handlung, verteilt auf mehrere Personen, Chor

und Orchester. Sie werden ausschließlich konzertant

aufgeführt, eine szenische Darstellung wie in der Oper

ist nicht vorgesehen. Eines der bekannten Händel-

Oratorien ist Salomon: Das dreiteilige Werk wurde zwi-

schen 5. Mai und 13. Juni 1748 komponiert und voll-

ständig instrumentiert. Die Uraufführung fand im März

1749 im Theatre Royal in Covent Garden, London

statt. Das Libretto – der Librettist des Werks ist unbe-

kannt – basiert vorwiegend auf den Büchern der Köni-

ge (1 Kön 1–11) und der Chronik (2 Chr 1–9). Für den

Besuch der Königin von Saba wurden die Antiquitates

Judaicae des jüdischen Geschichtsschreibers Flavius

Josephus einbezogen. Die Königin von Saba wird darin

als Königin des Südens, Herrscherin von Äthiopien,

bezeichnet, die den Samen des Weihrauchbaums nach

Palästina brachte. Sie soll im 10. Jahrhundert vor Chris-

tus eine Reise zum Hof König Salomons in Jerusalem

unternommen haben. Diese Überlieferung verwendet

Händel im 3. Akt des Oratoriums, welchen er mit der

Ankunft der Königin von Saba – im englischen Original

The Arrival of the Queen of Sheba – beginnen lässt. Dieses

feierliche und dennoch lebendige Stück dauert ca. vier

Minuten und fordert das gesamte Orchester, vor allem

aber die Trompeten.

Page 48: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

47

Montag, 11. Juli, 19.30 Uhr

Amor Musae, Niederlande

Musikalische Leitung: Frans van Dun

Dem Ziel, die besten Orchester Europas nach Inns-

bruck einzuladen, folgt die Einladung der Top-Forma-

tion Amor Musae aus den Niederlanden, welche unter

anderem bereits den bekannten internationalen Orches-

terwettbewerb in Valencia gewinnen konnte. Amor

Musae nimmt an der Mid-Europe 2011 in Schladming

teil, die Musiker nehmen sich aber davor Zeit für ein

Gastspiel in Innsbruck, für das sie ein eigenes Pro-

gramm einstudiert haben. Es ist zu hoffen, dass die

österreichische Musik dann auch in den Niederlanden

erklingt: eine schönere Tourismuswerbung für unser

Land kann es wohl nicht geben.

Orchester

Das Harmonieorchester Amor Musae aus Prinsenbeek

in den Niederlanden wurde 1888 gegründet. Seit 1979

spielt das Orchester bei Wertungsspielen in der nieder-

ländischen Höchststufe. Sitz von Amor Musae ist der

Rabobank Konzertsaal in Prinsenbeek bei Breda (Bra-

bant).

Alljährlich werden etwa fünf Konzerte gegeben, zudem

nimmt das Orchester regelmäßig an Wettbewerben teil.

Konzertreisen haben Amor Musae u. a. nach Deutsch-

land, Belgien und Spanien geführt, heuer steht erstmalig

Page 49: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

48

eine Österreich-Tour auf dem Spielplan. Amor Musae

wurde bei Wettbewerben mehrmals Bestplatzierter in

Brabant sowie je einmal Niederländischer Meister bzw.

Vizemeister. Zudem holte sich das Orchester 2006 den

Sieg in der Primera Division beim berühmten Wettbe-

werb „Certamen Internacional de Bandas de Música“ in

Valencia.

Amor Musae begleitet auch oft bekannte niederländi-

sche Musiker im Rahmen von Solisten-Konzerten. Der

Verein umfasst insgesamt 150 Mitglieder.

Dirigent

Frans van Dun studierte Musikwissenschaft an der

Universität von Amsterdam sowie Musikpädagogik und

Dirigieren an der Brabanter Musikhochschule in Til-

burg. Seine Abschlussprüfungen bestand er „summa

cum laude“. Er absolvierte weiters Meisterkurse u. a.

bei Frederic Fennel und Nicolaus Harnoncourt.

Während seiner Militärdienstzeit war van Dun Hornist

und 2. Dirigent beim Blasorchester der Ingenieure der

Königlichen Armee. Derzeit fungiert er als Chefdirigent

beim Harmonieorchester Amor Musae, beim Harmo-

nieorchester EMM sowie beim Brabanter Blasorches-

ter. Mit diesen (und anderen) Orchestern spielte Frans

van Dun zehn CD-Produktionen sowie mehrere Radio-

Aufnahmen ein. Der hauptberufliche Musiklehrer ist

zudem als Wertungsrichter für den Niederländischen

Blasmusikverband tätig, er arbeitet auch als Arrangeur

für mehrere Musik-Verlage.

Page 50: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

49

Beim Goldenen Dachl, 19.00 Uhr

Josef Franz Wagner

Unter dem Doppeladler, Marsch

Johan Wichers

Glück auf!, Marsch

Albert Edward Kelly

Arnhem-Marsch

Innenhof der Kaiserlichen Hofburg, 19.30 Uhr

Henry Purcell / Bearb.: Jacob de Haan

Fanfare and Anthem

Jacques Offenbach / Bearb.: Arie den Arend

Die schöne Helena, Ouvertüre zur Operette

Bernard Zweers / Bearb.: J. de Meij, F. van Dun

An mein Vaterland aus der Sinfonie Nr. 2

Johan Wichers

Mars der Medici

Reveriano Soutillo, Juan Vert / Bearb.: Bram Sniekers

La Leyenda del Beso

Johannes Hanssen

Valdres Marsch

Joseph Haydn / Bearb.: J. van de Braak, F. van Dun

Konzert in Es-Dur für Trompete, 1. Satz

Camille Saint-Saëns / Bearb.: Pierre Desprey

Marche Militaire Française aus der Suite Algerienne

Dmitri Schostakowitsch / Bearb.: C. Righter, F. v. Dun

5. Sinfonie, Finale

Johann Strauß / Bearb.: Marten Grond

Csárdás aus der Operette Ritter Pásmán

Jaroslav Jankovec / Bearb.: Franz Bummerl

Urlaubsschein, Polka

Page 51: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

50

Zum Programm

Die schöne Helena wurde als Operette in drei Akten von

Henri Meilhac und Ludovic Halévy verfasst. Die Musik

zu dem im Dezember 1864 im Théâtre des Variétés in

Paris uraufgeführten Werk – die Erstaufführung in

deutscher Sprache fand 1865 im Friedrich-Wilhelm-

städtischen Theater Berlin statt – komponierte Jacques

Offenbach. Mit der Idee, ein Thema der Überlieferung

der Antike zu parodieren, hatte Offenbach bereits mit

seiner komischen Oper Orpheus in der Unterwelt (1858)

großen Erfolg. Er sollte sich mit der Schönen Helena

wiederholen. Die Operette schildert auf komische Wei-

se eine Episode aus dem in Homers Ilias überlieferten

Trojanischen Krieg, nämlich die – den Krieg auslösen-

de – Entführung der Griechin Helena, Gattin des spar-

tanischen Königs Menelaos, durch den trojanischen

Prinzen Paris. Textautor Ludovic Halévy, der als Spit-

zenbeamter über beste Kenntnisse der Pariser Politik

verfügte, ließ in das Werk einige Gesellschaftskritik

einfließen. So spielt die Operette im mythologischen

Griechenland (Sparta und Nauplia) kurz vor Kriegsbe-

ginn, vermischt mit Elementen der Gegenwart zur Zeit

der Uraufführung.

Die Instrumentierung ist in der Originalfassung sehr

schlank und umfasst zwei Flöten, eine Oboe, ein Fa-

gott, zwei Klarinetten, zwei Hörner, zwei Trompeten,

eine Posaune, Pauken, Schlagwerk und Streicher.

Offenbach hat eine Fülle ins Ohr gehender Melodien

über sein Werk ausgestreut. Insbesondere die Ouvertü-

re wird oft losgelöst vom eigentlichen Werk im Kon-

zertsaal und im Rundfunk aufgeführt.

Page 52: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

51

Dienstag, 12. Juli, 19.30 Uhr

Swarovski Musik Wattens

Musikalische Leitung: Günther Klausner

Seit Beginn der Innsbrucker Promenadenkonzerte ge-

hört die Swarovski Musik Wattens zum Fixprogramm.

Diese vom verstorbenen Kapellmeister Franz Schiefe-

rer begonnene Tradition wird seit einigen Jahren von

Günther Klausner nahtlos fortgesetzt. Die „Wattener“

garantieren neben oft originellen Programmen – in

diesem Fall mit Schwerpunkt Carl Michael Ziehrer –

Musikantentum auf hohem Niveau, Spielfreude und die

bewusste Pflege traditioneller Musik.

Orchester

Die Swarovski Musik Wattens, die im Jahr 2000 das

100-jährige Bestandsjubiläum feierte, ist ein österreichi-

sches sinfonisches Blasorchester mit einem Repertoire,

das sich über nahezu fünf Jahrhunderte erstreckt. Einen

breiten Raum nimmt die Pflege der österreichischen

Blasmusikliteratur ein.

Auf zahlreichen Konzertreisen wirkten die ca. 70 Musi-

kerinnen und Musiker als klingende Botschafter des

Unternehmens Swarovski sowie Tirols und Österreichs

in aller Welt, so unter anderem in Japan, China, Taiwan,

Singapur und Dubai und mehrmals in den USA sowie

in vielen Ländern Europas. In verschiedenen TV-Auf-

tritten und durch viele CD-Einspielungen erreichte die

Page 53: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

52

Kapelle vor allem mit österreichischer Musik ein Milli-

onenpublikum.

Dirigent

Günther Klausner ist ausgebildeter Industriekaufmann

und studierte am Tiroler Landeskonservatorium In-

strumentalpädagogik im Hauptfach Trompete bei Erich

Rinner und als Schwerpunktfach Blasorchesterleitung

bei Florian Pedarnig. Acht Jahre lang war er Solotrom-

peter und Ensembleleiter bei der Militärmusik Tirol.

Kurse und Lehrgänge führten ihn bis nach Trient zum

Europäischen Institut für Blasorchesterdirektion sowie

ans Management Center in Innsbruck.

Klausner war bereits Kapellmeister der Bürgerkapelle

Brixen und Leiter des Auswahl-Orchesters Bläserhar-

monie Brixen. Er ist als Juror, Referent und Aufnahme-

leiter bei vielen Wettbewerben, Kursen und CD-Pro-

duktionen tätig. Seit dem Jahr 2005 leitet er die Lan-

desmusikschule Kufstein und Umgebung.

Beim Goldenen Dachl, 19.00 Uhr

Franz Rezek

Lahousen-Marsch

Karl Komzák

84er Regimentsmarsch

Rudolf Nováček

Castaldo, Marsch

Page 54: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

53

Innenhof der Kaiserlichen Hofburg, 19.30 Uhr

Josef Suk / Bearb.: Karel Belohoubek

Ins neue Leben, Marsch

Alexander Arutjunjan / Bearb.: Guy M. Duker

Konzert für Trompete in As-Dur (Patrik Hofer: Trompete)

Edward Elgar

Pomp and Circumstance Nr. 4

Pietro Mascagni / Bearb.: Jos van de Braak

Intermezzo Sinfonico aus der Oper Cavalleria Rusticana

Giovanni Orsomando

Olympica, Marcia Sinfonica

Carl Michael Ziehrer / Bearb.: Otto Wagner

Die Landstreicher, Ouvertüre zur Operette

Franz Lehár / Bearb.: Hans Eibl

Nechledil-Marsch

Carl Michael Ziehrer / Bearb.: Franz Thomasser

Weana Mad’ln, Konzertwalzer

Carl Michael Ziehrer / Bearb.: Hans Eibl

Loslassen!, Polka

Emil Hornof

Meraner Herbstzauber, Marsch

Zum Programm

Die Landstreicher – eine Operette in einem Vorspiel und

zwei Akten von Carl Michael Ziehrer, Libretto von

Leopold Krenn und Karl Lindau – wurde 1899 beim

Sommertheater Venedig in Wien uraufgeführt. Sie ist

die einzige der 22 Operetten Ziehrers, die nicht in Ver-

gessenheit geraten ist, und erlebte über 1600 Auffüh-

rungen.

Page 55: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

54

Das Stück spielt Ende des 19. Jahrhunderts in Ober-

bayern und handelt vom vagabundierenden Ehepaar

August und Berta Fliederbusch.

Die beiden finden auf der Landstraße eine wertvolle

Perlenkette und einen Tausendmarkschein und gehen

daraufhin ins nächste Gasthaus. Sie bestellen ein opu-

lentes Mahl, fallen dabei aber natürlich auf und werden

verhaftet. Aufgrund einer unversperrten Tür in der

Arreststube können die beiden mitsamt den beschlag-

nahmten Wertgegenständen fliehen, nicht allerdings

ohne zuvor auf den Fürsten Adolar Gilka und seine

Begleiterin, die Tänzerin Mimi, gestoßen zu sein: Gilka

meldet, dass ihm eine wertvolle Perlenkette gestohlen

wurde … In der Folge kommt es zu einer Reihe von

Verwicklungen, in Zuge derer die Fliederbuschs in ver-

schiedene Rollen schlüpfen, um der drohenden Verhaf-

tung zu entgehen. Am Schluss der Operette stellt sich

allerdings heraus, dass die vermeintlich wertvolle Per-

lenkette nur ein billiges Imitat ist, und aufgrund der

mittlerweile entstandenen Sympathie für das Landstrei-

cherpärchen erwirkt Fürst Gilka, dass der Haftbefehl

gegen die beiden zurückgenommen wird.

Das volkstümliche, leicht sentimentale Werk enthält

viele einschmeichelnde Melodien, etwa die Duette der

beiden Leutnants Rudi und Mucki Das ist der Zauber der

Montur und Was uns auch immer der Tag hat gebracht. Ein-

zelne Teile der Operette werden nach wie vor konzer-

tant aufgeführt, so die Polka française In flagranti, die

Landstreicher-Quadrille oder der Mimi-Walzer.

Page 56: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

55

Mittwoch, 13. Juli, 19.30 Uhr

Landespolizeiorchester Baden-Württemberg

Musikalische Leitung: Toni Scholl

Als umtriebiges Marketing-Talent und Produzent zahl-

reicher Tonaufnahmen mit den verschiedensten Beset-

zungen zählt Toni Scholl wohl zu den schillerndsten

Persönlichkeiten der deutschen Blasmusikszene. Mit

seinem Landespolizeiorchester vertritt er die Blasmu-

sikhochburg Baden-Württemberg in Innsbruck. Ebenso

wie der Freistaat Bayern legt auch das Land Baden-

Württemberg Wert darauf, seine Polizeibehörde durch

ein angemessen ausgestattetes, qualitativ hochwertiges

Orchester zu repräsentieren – schade, dass diese Form

der Eigenwerbung seitens des österreichischen Bun-

desheeres nicht im selben Umfang betrieben wird.

Orchester

Die Geschichte des Landespolizeiorchesters Baden-

Württemberg reicht bis zum Beginn des 20. Jahrhun-

derts zurück. Schon damals gab es in Stuttgart eine

Polizeimusikkapelle, allerdings als reines Freizeitmusik-

korps. Im Jahr 1920 erfolgte die Gründung der „Poli-

zeimusik Stuttgart“ als Dienstmusik, welche bis 1940

bestand. Am 1. Oktober 1945 fand sich die Polizeimu-

sik als erstes Musikkorps der noch nicht gegründeten

Bundesrepublik Deutschland zusammen. 1973 wurde

die kommunale Polizei in die Verantwortung des Lan-

Page 57: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

56

des übergeführt. Daraus ergaben sich einige Änderun-

gen, so die Umbenennung in die bis vor Kurzem noch

gültige Bezeichnung „Polizeimusikkorps Baden-Würt-

temberg“. Der Einsatzschwerpunkt verlagerte sich auf

zumeist öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen im

ganzen Landesgebiet. Die Mitglieder des Polizeimusik-

korps Baden-Württemberg sind voll ausgebildete Be-

rufsmusiker, meist mit Studienabschluss.

Dirigent

Toni Scholl, Jahrgang 1963, stammt aus einer musikali-

schen Familie und spielte bereits mit zehn Jahren als

Posaunist im örtlichen Musikverein. Er war auch schon

in jungen Jahren 1. Posaunist beim Jugendsymphonie-

Orchester des Saarlandes und beim Stabsmusikkorps

der Bundeswehr in Siegburg. Von 1984 bis 1989 stu-

dierte Scholl Posaune an der Musikhochschule des

Saarlandes. Zeitgleich begann er autodidaktisch mit

dem Dirigieren und gewann in der Folge mehrere

Wettbewerbe. Er besuchte zudem zahlreiche Meister-

kurse und schloss im Jahr 2000 sein Dirigierstudium

erfolgreich ab. Seit Januar 1993 ist Toni Scholl haupt-

beruflich beim Landespolizeiorchester Baden-Württem-

berg, bis April 2005 als stellvertretender Leiter, im Mai

2005 wurde er zum Chefdirigenten ernannt.

Scholl arbeitet auch als Gastdirigent mit zahlreichen

renommierten Orchestern zusammen, seit April 2006

hat er einen Lehrauftrag für Dirigieren an der Hoch-

schule für Musik in Trossingen.

Page 58: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

57

Beim Goldenen Dachl, 19.00 Uhr

Blechbläserquintett

Giovanni Gabrieli

Canzon Quarta

Henry Purcell

Suite, 1. Satz – March

Johann Strauß

Banditen-Galopp

Innenhof der Kaiserlichen Hofburg, 19.30 Uhr

Gioacchino Rossini / Bearb.: Lorenzo Della Fonte

Die seidene Leiter, Ouvertüre zur Oper

Felix Mendelssohn Bartholdy / Bearb.: Geert Mooren

Doppelkonzert für zwei Klarinetten und Orchester Nr. 1 (Solis-

tinnen: Luise Kalscheuer, Julia Schlag)

Johann Strauß / Bearb.: Roger Niese

Éljen a Magyar!

Hector Berlioz / Bearb.: Ernst Böhlmann

Rákóczi-Marsch

Franz Liszt / Bearb.: Willy Huber

Ungarische Rhapsodie Nr. 2

Julius Fučík / Bearb.: Siegfried Rundel

Attila-Marsch op. 211

Alexander Borodin / Bearb.: Mark Hinsley

Ballettmusik zur Oper Prinz Igor

Julius Fučík / Bearb.: Bruno Hartmann

Die Regimentskinder, Marsch

Page 59: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

58

Zum Programm

Fürst Igor ist der Titel einer vieraktigen Oper von Ale-

xander Borodin. Borodin übernahm bei der Komposi-

tion des Werks, das im November 1890 in der Hofoper

von Sankt Petersburg uraufgeführt wurde, auch die

Rolle des Librettisten. Das Textbuch basiert auf dem

mittelalterlichen Igor-Lied. Borodin war von der Vorlage

so angetan, dass er sich gleich an die Arbeit machte.

Allerdings legte er immer wieder größere Pausen ein,

um andere Werke zu komponieren. Bei Borodins Tod

1887 war die Oper immer noch nicht fertig, sie musste

von Borodins Freund Nikolai Rimski-Korsakow und

dessen Schüler Alexander Glasunow vollendet werden.

In der Oper, die Chören und Ballett einen breiten

Raum gewährt, treffen verschiedene Musikstile aufein-

ander: In den Akten zwei und drei ist die Musik stark

orientalisch gefärbt, während in den übrigen Akten

Anklänge an die russische Kirchenmusik dominieren.

Das Werk spielt im russischen Grenzgebiet, das immer

wieder vom Steppenvolk der Polowetzer heimgesucht

wird. Fürst Igor zieht mit seinem Sohn in den Krieg,

wird aber von den Polowetzern geschlagen und gefan-

gengesetzt. Währenddessen führt sein Schwager, Fürst

von Galitsch, in der Heimat ein Schreckensregiment.

Igors Sohn Wladimir und die Tochter des Polowetzer

Fürsten verlieben sich ineinander und heiraten. Fürst

Igor selbst kann fliehen und in die Heimat zurückkeh-

ren, wo er als Befreier freudig empfangen wird.

Page 60: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

59

Donnerstag, 14. Juli, 19.30 Uhr

Brass Band Oberösterreich

Musikalische Leitung: Hannes Buchegger

Die renommierteste Brassband Österreichs erneut für

ein Gastspiel zu gewinnen, war schon lange Wunsch

der Organisatoren der Innsbrucker Promenadenkon-

zerte. Geleitet wird das Orchester von niemand Gerin-

gerem als Hannes Buchegger, dem Tiroler Pionier, der

die Brassbandmusik schon vor Jahrzehnten nach Mit-

teleuropa gebracht und hier etabliert hat. Als Solist tritt

ebenfalls ein Meister seines Faches auf: Hans Gantsch,

ehemaliger Solo-Trompeter der Wiener Philharmoni-

ker. Die Arrangements der gespielten Werke stammen

übrigens von zwei bekannten Tiroler Arrangeuren: Al-

bert Schwarzmann, sonst verantwortlich für die Arran-

gements der Bläserphilharmonie Mozarteum Salzburg,

und Joe Laube.

Orchester

Die Brass Band Oberösterreich wurde 2002 gegründet

und steht unter der musikalischen Leitung von Hannes

Buchegger. Die Mitwirkenden sind großteils Lehrer und

ehemalige Schüler des Landesmusikschulwerkes.

Die größten Erfolge der Brass Band Oberösterreich

waren bisher der Gewinn der European Champion-

ships in Groningen 2005 und Belfast 2006 in der B-

Section. Seit den EBBC 2007 in Birmingham tritt das

Page 61: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

60

34-köpfige Ensemble in der Championship-Wertung

an, mit Platz 3 bei den EBBC 2010 in Linz, ein Bewerb,

der von Buchegger erstmals nach Mitteleuropa geholt

wurde.

Dirigent

Geboren in Innsbruck, studierte Hannes Buchegger am

Tiroler Landeskonservatorium und erwarb das Diplom

im Fach Trompete. Anschließend absolvierte er seine

Dirigentenausbildung beim Innsbrucker Musikdirektor

Edgar Seipenbusch. 1986 gründete er das Brassquintett

„Haller Stadtpfeifer“. Während einer Konzertreise nach

England wurde Buchegger durch die dortige Brass-

bandszene zur Gründung der Brassband Fröschl Hall

im Jahr 1987 angeregt. Hannes Buchegger ist seit dem-

selben Jahr Leiter der Städtischen Musikschule Hall in

Tirol, mit Schwerpunkt auf Ausbildung erstklassiger

Blechbläser, die schon mit zahlreichen Preisen beim

Österreichischen Bundeswettbewerb Prima la Musica

im solistischen und kammermusikalischen Bereich aus-

gezeichnet wurden. Als Juror ist er bei vielen Solisten-,

Ensemble- und Brassbandwettbewerben in Österreich,

Deutschland und der Schweiz tätig.

Page 62: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

61

Beim Goldenen Dachl, 19.00 Uhr

Trompetenquartett der Brass Band Oberösterreich

Aufzüge aus Renaissance- und Barockmusik

Im Innenhof der Kaiserlichen Hofburg, 19.30 Uhr

Richard Strauss

Wiener Philharmoniker Fanfare

Wolfgang A. Mozart / Bearb.: Albert Schwarzmann

Die Entführung aus dem Serail, Ouvertüre zur Oper

Alessandro Marcello / Bearb.: Albert Schwarzmann

Concerto in d-Moll: Adagio – Presto (Hans Gantsch: Trom-

pete)

Philip Sparke

A London Ouverture

John Williams / Bearb.: Joe Laube

Born on the 4th of July (Hans Gantsch: Trompete)

Johann Strauß / Bearb.: Joe Laube

Furioso-Polka

Ernesto de Curtis / Bearb.: Joe Laube

Torna a Surriento (Lito Fontana: Posaune)

Leonard Bernstein / Bearb.: Eric Greese

Suite aus West Side Story

William German

The President

Clive Barraclough

Simoraine

Karl Lawrence King

Barnum and Bailey’s Favourite

Karl Lawrence King

The Melody Shop

Page 63: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

62

Zum Programm

Die Entführung aus dem Serail wurde im Auftrag Kaiser

Joseph II. als komische Oper in drei Akten von Wolf-

gang Amadeus Mozart nach einem Libretto von Johann

Gottlieb Stephanie komponiert. Die Uraufführung fand

1782 im Burgtheater unter Mozarts Leitung statt und

etablierte den zugezogenen Komponisten als neuen

Star in der Szene. Das Werk erreicht trotz des humoris-

tischen Grund-Charakters in vielen Szenen große emo-

tionale Tiefe und Komplexität, die Charaktere wachsen

durch die differenzierte Zeichnung in den Arien und

Ensembles weit über übliche Stereotypen hinaus. Die

Entführung gilt als erste echte deutsche Oper.

Die Geschichte handelt vom Schicksal der jungen Spa-

nierin Konstanze, die nach einem Seeräuberüberfall mit

ihrer englische Zofe Blonde und deren Freund, dem

Diener Pedrillo, von ihrem Verlobtem, dem spanischen

Edelmann Belmonte, getrennt und in die Sklaverei ver-

schleppt wird. Die beiden Damen kommen bei Bassa

Selim, einem gebürtigen Spanier, der zum Islam kon-

vertierte, unter. Belmonte hat nach Monaten einen

Brief des Pedrillo erhalten und segelt daraufhin zum

Palast des Bassa, entschlossen, die Entführten zu ret-

ten. Nach allerhand Verwicklungen zeigt sich der Bassa

schließlich großmütig und schenkt den Liebenden die

Freiheit.

Die Komposition enthält teilweise Anklänge an „türki-

sche Musik“: Die Erweiterung des Orchesters der Wie-

ner Klassik um Instrumente wie Becken, Große

Trommel, Piccoloflöte und Triangel entsprach dem

Instrumentarium der Janitscharenmusik.

Page 64: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

63

Freitag, 15. Juli, 19.30 Uhr

Gebirgsmusikkorps Garmisch-Partenkirchen

Musikalische Leitung: Christian Prchal

Unter dem mittlerweile zum „Stellvertretenden Leiter

Militärmusikdienst“ der Bundeswehr ernannten Oberst-

leutnant Christoph Scheibling konzertierte das Ge-

birgsmusikkorps bereits mehrmals in Innsbruck und

eroberten die Herzen des Publikums nicht nur auf-

grund ihrer schneidigen Uniform, sondern durch tolle

Programme und einen unverwechselbaren Klang. Unter

seinem Nachfolger Christian Prchal, der das Gebirgs-

musikkorps 2010 übernahm, folgt nunmehr ein weite-

rer Auftritt in der Kaiserlichen Hofburg. Dabei steht

der Schwerpunkt der Promenadenkonzerte 2011, der

Marsch, in seinen verschiedenen Ausgestaltungen im

Zentrum.

Orchester

Das Gebirgsmusikkorps Garmisch-Partenkirchen wur-

de 1956 als Musikkorps der 1. Gebirgsdivision in Sont-

hofen aufgestellt. Nach Stationierungen in München

und Mittenwald fand es 1963 seine endgültige Heimat

in Garmisch-Partenkirchen. Als musikalischer Bot-

schafter der Gebirgstruppe und des Wehrbereichs-

kommandos IV sind die Musiker aus der Region nicht

mehr wegzudenken.

Neben den etwa 160 Einsätzen pro Jahr, die überwie-

gend im bayerischen Raum stattfinden, gehören auch

Page 65: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

64

Tourneen und Einladungen zu internationalen Militär-

musikfestivals ins Ausland zum Einsatzspektrum. Ka-

nada, die USA, Finnland, die Schweiz, Großbritannien

und Afghanistan stehen stellvertretend für die Einsätze

im internationalen Bereich. In ihrer über vierzigjährigen

Geschichte hätten die Gebirgsmusiker mehr als fünf-

zigmal den Globus umrundet, würde man alle Kilome-

ter, die zurückgelegt wurden, zusammenzählen.

Dirigent

Im Frühjahr 2010 übernahm Major Christian Prchal die

Leitung des Gebirgsmusikkorps Garmisch-Partenkir-

chen. Prchal absolvierte die Robert-Schumann-Hoch-

schule Düsseldorf im Fach Dirigieren und durchlief

verschiedene Verwendungen als zweiter Musikoffizier

im Wehrbereichsmusikkorps III Erfurt, Luftwaffenmu-

sikkorps 4 Berlin, Heeresmusikkorps 12 Veitshöchheim

und Luftwaffenmusikkorps 2 Karlsruhe. In diese Zeit

fielen Auslandseinsätze in diversen europäischen Län-

dern sowie in Afghanistan und Kanada. Nach kurzer

Verwendungszeit als Kapellmeister des Wehrbereichs-

musikkorps II Erfurt sowie des Luftwaffenmusikkorps

2 Karlsruhe übernahm Prchal nun sein erstes eigenes

Musikkorps.

Page 66: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

65

Beim Goldenen Dachl, 19.00 Uhr

Karl Mühlberger

Mir sein die Kaiserjäger

Karl Carl

Mussinan-Marsch

Georg Seifert

König Ludwig II.

Innenhof der Kaiserlichen Hofburg, 19.30 Uhr

Georg Fürst

Fahrt ins Blaue, Marsch

Richard Strauss / Bearb.: Walter Ratzek

Festmarsch op. 1

Alexander Lithgow / Bearb.: Andrew Glover

Invercargill, Marsch

Jacques Offenbach / Bearb.: Max Rhode

Orpheus in der Unterwelt, Ouvertüre zur Operette

Johann Strauß / Bearb.: Gerhard Baumann

Ägyptischer Marsch

Luigi Denza / Bearb.: Yo Goto

Funiculi-Funicula Rhapsody

Cuno Graf von Moltke

Des Großen Kurfürsten Reitermarsch

George Gershwin / Bearb.: Warren Barker

Gershwin!

Frederick Loewe / Bearb.: Manfred Schneider

My Fair Lady, Potpourri

Carl Teike

Alte Kameraden, Marsch

Page 67: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

66

Zum Programm

Nach einer Reihe von Einaktern komponierte Jacques

Offenbach mit Orpheus in der Unterwelt zu einem Libret-

to von Hector Crémieux seine erste Operette in zwei

Akten bzw. vier Bildern. Die Uraufführung fand im

Oktober 1858 in dem von Offenbach geleiteten Théât-

re des Bouffes-Parisiens in Paris statt und der Orpheus

als erstes abendfüllendes Werk des Komponisten war

ein sensationeller Erfolg. Die 1860 uraufgeführte Wie-

ner Bearbeitung der Operette stammt von niemand

Geringerem als Johann Nestroy.

Die Orchesterbesetzung nach Original-Partitur umfasst

zwei Flöten, eine Oboe, ein Fagott, zwei Klarinetten,

zwei Hörner, zwei Trompeten, eine Posaune, Pauken,

Schlagzeug und Streicher.

Die Handlung karikiert die griechisch-antike Sage von

Orpheus und Eurydike, sie wird gespickt mit zahlrei-

chen Seitenhieben auf die gehobene Gesellschaft des

Zweiten Kaiserreichs (zur Zeit der Uraufführung konn-

ten sich zahlreiche Mitglieder der Pariser High Society

in dem Stück wiedererkennen). Selbst der damalige

Kaiser Napoléon III. wurde in der Figur des liebestol-

len Göttervaters Jupiter parodiert, was er aber mit Hu-

mor zur Kenntnis nahm. Das bekannteste Einzel-Mu-

sikstück der Operette ist der Höllen-Cancan aus dem

zweiten Akt, ebenso sind viele musikalische Zitate ent-

halten, etwa die französische Nationalhymne oder die

Arie Ach, ich habe sie verloren aus Orfeo et Euridice von

Christoph Willibald Gluck.

Page 68: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

67

Samstag, 16. Juli, 19.30 Uhr

Stadtmusikkapelle Wilten

Musikalische Leitung: Peter Kostner

In den 1950ern wurden die Wiltener unter Sepp Tanzer

zu einer überregional beachteten Größe unter den

Blasmusikkapellen. Es ist bewundernswert, dass dieser

Klangkörper den damals geschaffenen Ruf bis heute

ohne Abstriche wahren konnte und seit Jahrzehnten für

hervorragende Musik steht. Unter den Tiroler Trach-

tenkapellen ist die Stadtmusikkapelle Wilten nach wie

vor etwas Besonderes, das wissen auch die Organisato-

ren der Promenadenkonzerte zu schätzen.

Orchester

In alten Urkunden des Stiftes Wilten ist das Entste-

hungsjahr der Musikkapelle mit 1650 verbrieft – damals

noch als eine der zu dieser Zeit gebildeten Pfarrmusi-

ken. Zu einer regulären „Musikbande“ formierte sich

die Wiltener Musik erst 1814 nach der Rückkehr Tirols

zu Österreich. Seit dieser Zeit sind die Wiltener unun-

terbrochen urkundlich bei feierlichen Anlässen in Tirol

genannt. Waren es anlässlich der Beisetzung Andreas

Hofers 1823 lediglich 13 Musikanten, umfasst der

Klangkörper heute 70 Musiker, die aus allen Berufs-

gruppen und Gesellschaftsschichten kommen. Auf dem

Programmzettel der Wiltener ist von klassischen Ou-

vertüren bis zu sinfonischen Blasmusikwerken, vom

Page 69: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

68

Wiener Walzer bis zur böhmischen Polka oder vom

Operettenpotpourri bis zum Musical alles vertreten und

wird auch auf höchstem Niveau dargeboten.

Dirigent

Peter Kostner (Jahrgang 1963) stammt aus Hatting im

Oberinntal, wo er auch heute noch mit seiner Familie

lebt. Seit 1983 ist Kostner Mitarbeiter im ORF-Landes-

studio Tirol, seit 1995 auch Bereichsleiter für Volks-

und Blasmusik. Seine musikalische Tätigkeit begann er

als Flügelhornist und Tenorist bei der Musikkapelle

Hatting, die er fünf Jahre als Kapellmeister leitete. Eine

enge Verbindung zur alpenländischen Volksmusik hat

Kostner durch seine Tätigkeit als aktiver Musikant, der

mehrere Instrumente beherrscht und Mitglied in meh-

reren Ensembles ist, wobei der Harfe seine besondere

Vorliebe gilt. Die Stadtmusikkapelle Wilten leitet Peter

Kostner seit 1995.

In seine Ära fallen viele bedeutende Fest- und Gala-

konzerte im In- und Ausland und vorbildliche CD-Ein-

spielungen mit konzertanter Blasmusik im traditionel-

len, aber auch im zeitgenössisch-sinfonischen Bereich.

Peter Kostner ist Vorstandsmitglied im Tiroler Volks-

musikverein, Musikbeirat im Landesverband der Tiroler

Blasmusikkapellen und gefragter Juror sowie Referent

bei Workshops und Fortbildungsveranstaltungen im

musikpädagogischen Bereich.

Page 70: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

69

Beim Goldenen Dachl um 19.00 Uhr

Edmund Patzke

Salut à Luxemburg

Rudolf Achleitner

Seyffertitz-Marsch

Gustav Mahr

Hoch Tirol, Marsch

Innenhof der Kaiserlichen Hofburg, 19.30 Uhr

Jeremiah Clarke / Bearb.: Rob Wiffin

The royal duke, Marsch

Franz Schubert / Bearb.: Max Hempel

Heroischer Marsch

Josef Franz Wagner / Bearb.: Hans Kliment

Schwert Österreichs, Marsch

Modest Mussorgski / Bearb.: Tohru Takahahsi

Eine Nacht auf dem kahlen Berge

Antonín Dvořák / Bearb.: Piet Stalmeier

Slawischer Tanz Nr. 8

Johann Strauß / Bearb.: Josef Mellema

Die Fledermaus, Ouvertüre zur Operette

Joseph Hellmesberger / Elmar Neulinger

Zigeunertanz

Hermann Pallhuber

BLISS Concertino für Euphonium (Steven Mead: Eupho-

nium)

Horatio Nicholls

March of the heralds

Peter Kostner

Klingendes Österreich, Potpourri für Sepp Forcher

Page 71: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

70

Zum Programm

Hermann Pallhuber (geboren 1967) über BLISS Con-

certino für Euphonium und Blasorchester (2011):

„BLISS (Seligkeit, Wonne, Glück) ist ein Concertino in

zwei Teilen. Der erste Teil („un poco moto“) stellt nach

einer kurzen, ruhigen Einleitung den Wohlklang des

Euphoniums in seiner schönsten tenoralen Lage vor

und zeigt mit Beginn des Seitenthemas erste virtuose

Momente. Haupt- und Seitenthema stehen in ständi-

gem Dialog mit dem begleitenden Orchester. Eine kur-

ze „Cadenza“ beschließt den ersten Teil. Der zweite

Teil beginnt unvermutet und „vivo“. Er bringt die vir-

tuosen Möglichkeiten, den voluminösen Klang und die

Wendigkeit des Euphoniums zur Geltung. In diesem

schnellen Teil wird dem Solisten einiges an technischer

Virtuosität, Flexibilität und Klangvolumen abverlangt.

Eine für England typische „Air“ bildet thematisch den

Mittelpunkt des zweiten Teiles und ist eine Hommage

an die Heimat des Solisten der Uraufführung dieses

Concertinos beim Frühjahrskonzert 2011 der Stadtmu-

sikkapelle Wilten, Steven Mead.“

BLISS war ein persönlicher Kompositionsauftrag des

britischen Euphonium-Virtuosen Steven Mead an

Hermann Pallhuber.

Steven Mead über BLISS: „BLISS … it’s a winner! It

really captures the spirit and versatility of the eupho-

nium perfectly. It’s in a style that euphonium players

are familiar with and therefore it makes BLISS a very

approachable piece stylistically for us. I have no doubt

that this music will become a favourite solo for eupho-

nium soloists in the years to come.“

Page 72: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

71

Sonntag, 17. Juli, 10.30 Uhr: Matinee

Bundesbahn-Musikkapelle Innsbruck

Musikalische Leitung: Michael Hölbling

Große Fußstapfen sind es, die ihm seine Vorgänger

hinterlassen haben, doch der neue Kapellmeister der

Bundesbahn-Musikkapelle, Michael Hölbling, hat sich

im Orchester bereits bestens eingelebt. Obwohl die

herrschenden Zeiten der Rationalisierung und Privati-

sierung Dienstmusiken besonders hart treffen, halten

die Idealisten der Bahnmusik ihre Kapelle weiterhin

zusammen und musizieren auf hohem Niveau.

Orchester

Die Bundesbahn-Musikkapelle Innsbruck wurde 1920

als Begräbnismusik für sozial schwache Bahn-Angehö-

rige gegründet. In den 30er Jahren erreichte die Kapelle

ein hohes Leistungsniveau, wurde aber aus politischen

Gründen 1938 aufgelöst. Die Wiedergründung nach

dem Krieg gestaltete sich zunächst schwierig, für den

18. Mai 1950 lud die Kapelle dann aber erstmals zu

einem Konzert in den Innsbrucker Hofgarten. Es folg-

ten Jahre erfolgreichen Musizierens mit Teilnahmen an

internationalen Wertungsspielen. 1953 errang die Ka-

pelle in Tegelen (Holland) in der höchsten Spielklasse

einen ersten Preis. Im Jahre 1958 gelang es bei der

„Blasmusik-Olympiade“ in Kerkrade, mit zwei Gold-

und einer Silbermedaille erfolgreich zu sein. Immer

wieder konnte das Orchester in der Folge hervorragen-

Page 73: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

72

de Kapellmeister-Persönlichkeiten gewinnen, so Alois

Fintl, Anton Erich Kratz, Florian Pedarnig, Heinz We-

ber und Peter Schwaizer. Im Jahre 2000 feierte die Ka-

pelle ihr 80-jähriges Gründungsjubiläum mit einem

großen Jubiläumskonzert unter Teilnahme von fünf

Chören im Frühjahr und einem Kirchenkonzert im

Herbst.

Derzeit hat die Kapelle 55 Mitglieder. Höhepunkt des

Musikjahres ist jeweils das Frühjahrskonzert Anfang

April im Saal Tirol des Congress Innsbruck. Einige

Sommerkonzerte in Innsbruck und Ausrückungen bei

Jubiläen und Firmenfeiern runden den musikalischen

Jahresablauf ab. Im Abstand von zwei bis drei Jahren

findet im Herbst eine Kirchenkonzertreihe statt.

Dirigent

Michael Hölbling (Jahrgang 1973) stammt aus Rum bei

Innsbruck. Im Jahr 1986 trat er der Bundesmusikkapel-

le Rum als Flötist bei. Im Jahr 1990 begann er autodi-

daktisch das Tenorhornspiel zu erlernen, er wirkte so-

dann von 1992 bis 2007 als Tenorist und Flötist bei der

Militärmusik Tirol. Als Schüler von Andreas Bramböck

schloss Hölbling 1995 den viersemestrigen Lehrgang

für Blasorchesterleitung am Innsbrucker Landeskon-

servatorium mit Auszeichnung ab, 1998 folgte der Ab-

schluss der Militärmusikfachausbildung bei der Garde-

musik Wien, ebenfalls mit Auszeichnung absolviert.

Seit 1999 ist er Kapellmeister der Speckbacher Musik-

kapelle Gnadenwald. Im November 2009 wurde Mi-

chael Hölbling als musikalischer Leiter der Bundes-

bahn-Musikkapelle Innsbruck eingesetzt.

Page 74: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

73

Beim Goldenen Dachl, 10.05 Uhr

Gustav Mahr

Hoch Tirol, Marsch

Johann Nowotny

92er Regimentsmarsch

Rudolf Nováček

Castaldo, Marsch

Innenhof der Kaiserlichen Hofburg, 10.30 Uhr

Richard Strauss / Bearb.: Hans Paul Breuer

Königsmarsch

Eduard Strauss / Bearb.: Josef Pecsi

Bahn frei! Polka schnell

Franz von Suppé / Bearb.: Hans Eibl

Paragraph 3, Ouvertüre zur Oper

Ludwig van Beethoven / Bearb.: Michael Hölbling

Marsch aus der Oper Fidelio

Johann Strauß / Bearb.: Siegfried Rundel

Wein, Weib und Gesang, Walzer

Johann Strauß / Bearb.: Siegfried Rundel

Wo uns’re Fahne weht, Marsch

Antonín Dvořák / Bearb.: Karel Belohoubek

Polonaise in Es-Dur

Johann Strauß Vater / Bearb.: Heinz Weber

Kathinka-Polka

Johann Strauß / Bearb.: Anton Hoffmann

Wo die Zitronen blüh’n, Walzer

John Philip Sousa / Bearb.: Thomas W. Swayzee

Hail to the Spirit of Liberty, Marsch

Page 75: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

74

Zum Programm

Seine Operetten Banditenstreiche, Bocaccio und Die schöne

Galathée sind bis heute ein Begriff, auch die Ouvertüre

zur Oper Leichte Kavallerie ist bekannt. Ein unbekannte-

res Werk des Komponisten Franz von Suppé ist hinge-

gen Paragraph 3, eine Oper in drei Akten nach einem

Libretto von Moritz Anton Grandjean. Es handelt sich

dabei um ein Frühwerk des Komponisten, die Urauf-

führung fand im Jänner 1858 an der Wiener Hofoper

statt.

Die Geschichte handelt von einem jungen Mädchen,

das ein großes Vermögen erben soll, sofern es entspre-

chend den Bedingungen des Paragraphen 3 des Testa-

ments fristgerecht heiratet. Da es ohnehin einen Ge-

liebten hat, scheint die Bedingung kein großes Problem

zu sein. Allerdings hat sein Vormund das Testament

unterdrückt, um selbst in den Besitz der Erbschaft zu

gelangen. Erst als ein Maler das „verlorene“ Dokument

findet, kann dem Recht zur Geltung verschafft werden.

Die Oper war ein totaler Reinfall: Die Kritiker, allen

voran der damals berühmte Eduard Hanslick, bedach-

ten sie mit vernichtenden Rezensionen. Nach nur drei

Aufführungen wurde die Oper daher vom Spielplan des

Hoftheaters entfernt. Während das Bühnenwerk als

solches nicht mehr aufgeführt wird, hat sich die Ouver-

türe in verschiedenen Bearbeitungen (u. a. für Klavier

zu vier Händen) bis heute erhalten, die Blasmusikbear-

beitung stammt vom ehemaligen Tiroler Landes- und

Militärkapellmeister Hans Eibl.

Page 76: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

75

Sonntag, 17. Juli, 19.30 Uhr

Orchestra di Fiati „Liceo Antonio Rosmini“

Musikalische Leitung: Andrea Loss

Das Orchester aus Rovereto war bereits 2009 zu Gast

in Innsbruck. Die Musiker reisten damals noch in der

Konzertnacht nach Kerkrade weiter, um am dortigen

internationalen Wettbewerb teilzunehmen und gleich

mit einem 1. Preis zurückzukehren.

Wie die anderen bisher in der Hofburg konzertierenden

italienischen Orchester zeichnet sich auch das Orches-

ter aus Rovereto durch mitreißendes, jugendliches En-

gagement und typisch italienische Spielfreude aus.

Orchester

Das Orchester aus Rovereto ist noch sehr jung: Es

wurde 1997 gegründet. Dennoch konnte es sich in kur-

zer Zeit zu einem qualitativ hochwertigen Klangkörper

entwickeln und auch internationale Erfolge erzielen.

Nach einem 1. Preis beim Wettbewerb „Flicorno d’Oro

Jr“ 2003 konnte das Orchester u. a. im Jahr 2005 eine

Goldmedaille in der 3. Division der Blasmusikweltmeis-

terschaft in Kerkrade sowie einen 1. Preis in der ersten

Kategorie beim „Concorso Nazionale del Friuli-Vene-

zia Giulia“ im Jahr 2006 erzielen.

Page 77: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

76

Dirigent

Andrea Loss wurde 1977 in Rovereto geboren und ist

ausgebildeter Klarinettist und Saxofonist. Er studierte

u. a. bei Massimo Zenatti und Paolo Beltramini, sein

Diplom erhielt Loss 1999 am Konservatorium „J. To-

madini“ in Udine. Seine Dirigentenausbildung absol-

vierte er bei Jan Cober, Maurizio Dini Ciacci, Hardy

Mertens und Jan van der Roost. 1997 gründete er die

„Banda musicale del liceo Antonio Rosmini di Rovere-

to“, Loss leitet aber auch noch weitere Blasorchester,

so ist er etwa seit 2003 Chef des Kammerorchesters der

Musikschule Arco. Er arbeitete mit bekannten Musi-

kern wie Steven Mead, Roger Bobo, Eros Sabbatani,

Carlo Serra oder Jacques Mauger zusammen. Gemein-

same Projekte mit Orchestern absolvierte Loss u. a. mit

der „Filarmonica Leopolda delle Ferrovie dello Stato di

Firenze“, der „Banda Giovanile della Comunità Euro-

pea“, dem „Wind symphony orchestra Northern Iowa“,

der „Belluno Wind Band“ und der „Banda Rappresen-

tativa Giovanile della Federazione Corpi Bandistici

della Provincia di Trento“. Andrea Loss ist darüber

hinaus Direktor der Städtischen Musikschule von Arco,

eine von 13 Musikschulen der Provinz Trient.

Innenhof der Kaiserlichen Hofburg, 19.30 Uhr

Amilcare Ponchielli / Bearb.: David Whitwell

Marcia Milano

Riccardo Zandonai / Bearb.: Giovanni Pennacchio

I Cavalieri di Ekebù

Paolo Giorza / Bearb.: Fulvio Creux

Garibaldi a Napoli, Gran Marcia Trionfale

Page 78: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

77

Giacomo Puccini / Bearb.: Johan de Meij

Edgar, suite sinfonica dall’opera

Giuseppe Verdi / Bearb.: Franco Cesarini

Aida – Gran finale aus dem zweiten Akt

Carlo Alberto Pizzini / Bearb.: Gert Buitenhuis

Al Piemonte, trittico sinfonico

Benjamin Britten / Bearb.: Thomas Consway Brown

Soirées Musicales op. 9

Romualdo Marenco / Bearb.: Giovanni dall’Ara

Gran Ballo Excelsior

Zum Programm

Als lyrisches Drama in drei (ursprünglich vier) Akten

wurde Edgar von Giacomo Puccini nach einem Libretto

von Ferdinando Fontana angelegt. Dieses Libretto wie-

derum basiert auf dem Stück La Coupe et les lèvres von

Alfred de Musset. Die Uraufführung von Edgar fand im

April 1889 im Teatro alla Scala in Mailand statt. Die

erneuerte Fassung mit nur mehr drei Akten wurde 1905

erstaufgeführt.

Puccini schrieb seine zweite Oper als Auftragswerk für

den Verlag Ricordi, der das Werk aufgrund des großen

Erfolgs von Puccinis Erstling Le Villi bestellte.

Edgar weist zahlreiche Parallelen zu Bizets Carmen auf:

Die Handlung beider Stücken dreht sich um einen

emotional zwiegespaltenen jungen Mann (die Titelrolle

Edgar), der zwischen der reinen Liebe eines einfachen

Mädchens (hier Fidelia) und der Leidenschaft einer

exotischen Zigeunerin (hier Tigrana) wählen muss.

Das Stück endet tragisch: Edgar fällt vermeintlich in

einer Schlacht, kommt jedoch verkleidet zurück, um die

Page 79: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

78

wahre Gesinnung der beiden Damen auf die Probe zu

stellen. Tigrana bleibt verbittert zurück und tötet

schließlich ihre Konkurrentin, als der verkleidete Edgar

sich zu erkennen gibt und mit Fidelia – die als Einzige

bis zum Schluss für ihn eingestanden ist – von dannen

ziehen möchte. Tigrana wird verhaftet, Edgar bleibt in

seinem Schmerz allein zurück.

Musikalische Höhepunkte sind vor allem die fünf Arien

der Fidelia.

Page 80: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

79

Montag, 18. Juli, 19.30 Uhr

Bundesmusikkapelle Söll

Musikalische Leitung: Oswald Mayr

Als Vertreter des Unterlandes wurde heuer die Bun-

desmusikkapelle Söll eingeladen. Sie hat schon mehr-

fach bei den Promenadenkonzerten überzeugt. An der

Spitze dieser engagierten Trachtenkapelle, die sich den

musikalischen Ansprüchen einer Tourismusgemeinde

zu stellen hat, steht seit vielen Jahren Oswald Mayr,

Musikschulleiter und Vollblutmusikant. Die Söller wer-

den übrigens den Auftakt zu einem sehr kontrastrei-

chen Konzertabend geben.

Orchester

Die Musikkapelle Söll wurde offiziell erstmals 1854

urkundlich erwähnt. Im Jahr 1903 trat die Kapelle dem

Unterinntaler Musikbund bei, woher sich auch die Be-

zeichnung „Bundesmusikkapelle“ ableitet. Vorerst um-

fassten die Aufgaben der Kapelle vor allem Ausrückun-

gen zu kirchlichen und weltlichen Anlässen innerhalb

der Gemeinde. Zu Beginn der 60er Jahre kamen ver-

mehrt touristische Aufgaben hinzu.

Heute hat die Bundesmusikkapelle Söll fast 100 Ausrü-

ckungen im Jahr, von denen das Frühjahrskonzert, das

immer Ende März, Anfang April stattfindet, den musi-

kalischen Höhepunkt bildet. Zwei weitere große Kon-

zerte – das Allerseelenkonzert und das Silvesterkonzert

Page 81: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

80

– runden den Jahreskreis ab. Von Ende Mai bis Ende

September findet jeden Dienstag das traditionelle

Platzkonzert statt. Seit 1975 steht die Kapelle unter der

musikalischen Leitung von Kapellmeister Oswald Mayr

und seit 1984 ist Sebastian Neureiter Obmann der Söl-

ler.

Dirigent

Nach mehr als 35 Jahren erfolgreicher Kapellmeistertä-

tigkeit bei ein und derselben Musikkapelle kann man

Oswald Mayr ohne Übertreibung als Doyen der Tiroler

Blasmusikszene bezeichnen.

Der 1951 geborene Mayr ist seit dem Jahr 1965 Mit-

glied der Bundesmusikkapelle Söll, seit 1975 wirkt der

hauptberufliche Musikschulleiter als ihr Kapellmeister.

Seine musikalische Ausbildung erhielt er an der Musik-

schule der Stadt Wörgl, am Konservatorium Innsbruck

sowie an der Hochschule für Musik in München.

Seit dem Jahr 2002 fungiert Oswald Mayr zudem auch

als Bezirkskapellmeister. Er ist Mitglied der Söller Fest-

tagsbläser und des Grassauer Blechbläserensembles

Beim Goldenen Dachl, 19.00 Uhr

Sepp Neumayr

Freundschaftsmarsch

Josef Franz Wagner

Einzug der Dorfmusik, Marsch

Georg Kaltschmid

Mein Gruß, Marsch

Page 82: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

81

Innenhof der Kaiserlichen Hofburg, 19.30 Uhr

Tielman Susato / Bearb.: Günther Klausner

Pavane Bataille

Georg Friedrich Händel / Bearb.: Markus Rebehn

Feuerwerksmusik, Ouvertüre

Johann Nepomuk Král / Bearb.: Hans Kliment

Hoch Habsburg, Marsch

Friedrich Wilhelm Rust / Bearb.: Hermann Männecke

Der Froschkönig, Konzertouvertüre

Johann Strauß / Bearb.: Anton O. Sollfellner

Stadt und Land, Polka mazur

Karl Mühlberger / Bearb.: Herbert Ebenbichler

Speckbacher Marsch

Johann Strauß / Bearb.: Gerald Atzl

Wiener Blut, Konzertwalzer

Johann Strauß / Bearb.: Erich Blackstein

Kuckucks-Polka

Peter Kostner

So klingt’s bei uns dahoam, Volksmusik-Potpourri

Michael Mayr, Gerald Atzl

Jubiläumsgruß, Konzertmarsch

Page 83: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

82

Zum Programm

Ein Werk aus der mittleren Schaffensperiode von Jo-

hann Strauß Sohn stellt der Konzertwalzer Wiener Blut

aus dem Jahr 1873 – dem Jahr der Weltausstellung im

Wiener Prater – dar. Strauß hatte zu diesem Zeitpunkt

schon eine Vielzahl von Walzern, etwa An der schönen

blauen Donau oder Geschichten aus dem Wienerwald, kom-

poniert und war eben dabei, seine zweite Operette Kar-

neval in Rom fertigzustellen. Mit der 1899, im Todesjahr

des Komponisten, geschaffenen und uraufgeführten

Operette Wiener Blut hat der Walzer übrigens nur den

Titel gemeinsam. Vielmehr wurde die Operette – nach-

dem Strauß selbst schon zu krank zum Komponieren

war – von Theaterkapellmeister Adolf Müller aus ver-

schiedensten Werken von Strauß effektvoll zusammen-

gestellt, wobei er sogar auf sehr frühe, biedermeierlich

wirkende Tänze von Strauß aus den 1840er Jahren zu-

rückgriff.

Gemeinsam mit dem Donauwalzer, dem Kaiserwalzer und

Rosen aus dem Süden zählt Wiener Blut zu den bekanntes-

ten Werken aus einem Fundus von 150 Walzern. Insge-

samt schuf das wichtigste und kreativste Mitglied der

Familie Strauß etwa 500 Tanzmusikstücke, vor allem in

den Jahren 1844 bis 1870, bevor er zur bedeutendsten

Persönlichkeit der goldenen Wiener Operettenära wur-

de.

Page 84: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

83

Montag, 18. Juli, 21.00 Uhr

Musikkapelle Aldrans / Speckbacher Musikkapelle

Rinn

Musikalische Leitung: Andreas Klingler, David Nagiller

Im Rahmen der Innsbrucker Promenadenkonzerte ist

immer wieder Platz für Sonderprojekte, vor allem in

Verbindung mit Musikkapellen aus ländlichen Regio-

nen. Als ein solches steht heuer die Aufführung der

bewegenden Festmusik der Schützen, im Volksmund auch

Tiroler Zapfenstreich genannt, auf dem Programm.

Orchester

Die Musikkapelle Aldrans wurde im Jahr 1897 gegrün-

det. In der darauf folgenden Zeit verzeichnete die Mu-

sikkapelle Aldrans einen raschen Aufstieg, wodurch sie

als eine der ersten Landkapellen bei öffentlichen Kon-

zerten in Innsbruck mitwirken durfte. Die Musikkapelle

erhielt 1938 den Namen „Standschützenmusik“, und

obwohl viele Musikanten zum Militärdienst eingezogen

wurden, war die Musik während des Krieges immer

einsatzfähig.

Mit dem Bau des Schulhauses 1949 erhielt die Musik-

kapelle ein neues Probelokal, das bis zum Umzug in das

Gemeindezentrum 1979 gute Dienste leistete. Höhe-

punkte dieser Jahre waren die Bezirksmusikfeste 1951

und 1984 in Aldrans, wo die Aldranser bei Wertungs-

spielen in der Stufe C jeweils die Note „Sehr gut“ errei-

Page 85: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

84

chen konnte. Beim Landeswertungsspiel 1992 verbuch-

te die Musikkapelle ebenfalls einen sehr guten Erfolg.

Im November 1996 nahm die Musikkapelle ihre erste

CD auf, die zum Jubiläumskonzert anlässlich des 100-

jährigen Bestehens der Kapelle vorgestellt wurde.

Die Speckbacher Musikkapelle Rinn wurde 1833 von

Jakob Weber, einem aus dem Pustertal stammenden

Musikanten, gegründet. Die Musikkapelle bestand da-

mals aus ca. 15 Mann und wurde nach dem in Rinn als

Gutsbesitzer lebenden Helden aus den Befreiungskrie-

gen 1797–1809, Josef Speckbacher, benannt. Aus An-

lass des 100-jährigen Gedenkens an die Tiroler Frei-

heitskämpfe fand in Innsbruck 1909 ein großer Fest-

umzug statt, an dem die Speckbacher Musikkapelle

Rinn erstmals in einheitlicher Speckbacher-Tracht mit

26 Musikanten und vier Marketenderinnen teilnahm.

1983 feierte der Verein mit einem großen Bezirksmu-

sikfest sein 150-jähriges Jubiläum, 2008 wurde das 175-

Jahr-Jubiläum ebenso mit einem Fest begangen. Im

Jahr 2006 konzertierte die Musikkapelle gemeinsam mit

der Stadtmusikkapelle Saggen erstmals bei den Inns-

brucker Promenadenkonzerten. Die Kapellmeister der

Musikkapelle in den Jahren 1934 bis 2007 stammten

mit Ausnahme des Musikjahres 1974/75 alle aus der

eigenen Gemeinde.

Dirigenten

Andreas Klingler, Jahrgang 1969, ist Pflichtschullehrer

von Beruf. Er begann seine musikalische Laufbahn

1979 als Klarinettist bei der Speckbacher Musikkapelle

Page 86: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

85

Rinn. Seine erste Kapellmeisterstelle übernahm Klingler

im November 1998 in der Nachfolge seines Vaters

Franz Klingler in Rinn. Seit 2007 leitet Andreas Kling-

ler die Musikkapelle Aldrans. Klingler wirkte in zahlrei-

chen Ensembles und Musikkapellen mit, so bei der

Speckbacher Stadtmusik Hall oder der Gruppe „Die

wilden Hund“.

Der studierte Jurist David Nagiller, Jahrgang 1979, stieg

1991 als Flügelhornist der Speckbacher MK Rinn in die

Welt der Musik ein. Nach dem Dienst bei der Militär-

musik Vorarlberg erlernte er als Autodidakt Posaune,

Tenorhorn und Tuba und wirkte in zahlreichen En-

sembles und Musikkapellen mit. Als Kapellmeister

wirkte Nagiller von 2004 bis 2007 und seit 2010 bei der

Speckbacher MK Rinn sowie dazwischen einige Jahre

bei der Bundesmusikkapelle Götzens. Seit 2010 ist er

Bezirkskapellmeister des Musikbezirks Innsbruck-Stadt.

Innenhof der Kaiserlichen Hofburg, 21.00 Uhr

Sepp Hell

Tirol isch lei oans, Marsch

Hermann Dostal

Fliegermarsch

Florian Pedarnig

Festmusik der Tiroler Schützen (Tiroler Zapfenstreich)

Sepp Tanzer

Mein Tirolerland

Page 87: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

86

Zum Programm

Die Festmusik der Tiroler Schützen wurde nach einer Idee

des damaligen Landeskommandanten der Südtiroler

Schützen, Dr. Richard Piock, von Florian Pedarnig

zusammengestellt und für großes Blasorchester instru-

mentiert. Sie beschreibt musikalisch ein großes Tiroler

Schützenfest, wobei, der Tradition der Tiroler Schützen

verpflichtet, fast ausschließlich Tiroler Lieder und Wei-

sen verwendet werden. Die enge Verbundenheit des

Schützenwesens zum Glauben wird in dieser Festmusik

besonders dokumentiert, sie zieht sich wie ein roter

Faden durch das ganze Werk: Zitate des Herz-Jesu-

Bundesliedes Auf zum Schwur, Tiroler Land und das

Trompetensignal Gebet kommen im Laufe der Kompo-

sition immer wieder vor. Zudem sind Feldmesse und

Totengedenken musikalisch verarbeitet worden.

Eingebaut sind weiters Elemente aus dem militärischen

Dienstbetrieb, etwa Meldung und Frontabschreitung

mit dem Generalmarsch oder auch die Signale der

Ferntrompeten Tagwache und Vergatterung. Vervollstän-

digt wird das Werk mit Traditionsmärschen und alten

Schwegelpfeiferstücken aus dem Schützenwesen des 18.

und 19. Jahrhunderts, mit welchen damals u. a. das

Scheibenschießen der Schützen auf dem Schießstand

untermalt wurde.

Die Festmusik neigt sich mit der Tiroler Landeshymne

und der Einholung der Fahne unter den Klängen des

festlichen Marsches Tiroler Fackeltanz dem Ende zu. Mit

den Signalen Abblasen und Abschlagen schließt das Werk.

Page 88: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

87

Mittwoch, 20. Juli, 19.30 Uhr

Symphonisches Bezirksblasorchester Pongau

Musikalische Leitung: Johann Mösenbichler

Anspruch eines Bezirksblasorchesters ist es, die leis-

tungsstärksten und -willigsten Musikanten einer Region

zu einem neuen Klangkörper zusammenzuschweißen.

Besonders gut gelingt dies unter der Leitung eines er-

fahrenen und professionellen Dirigenten. In diesem

Sinne besteht seit Jahren eine interessante Zusammen-

arbeit zwischen dem Symphonischen Bezirksblasor-

chester Pongau und dem Dirigenten Johann Mösen-

bichler. Die Ergebnisse sollen dem Publikum der Pro-

menadenkonzerte nicht vorenthalten werden.

Orchester

Das Symphonische Blasorchester setzt sich aus Leh-

rern, Schülern und Absolventen des Musikums Salz-

burg sowie aus Musikstudenten und Kapellmeistern der

Pongauer Blaskapellen zusammen. Für die Künstleri-

sche Gestaltung zeichnet grundsätzlich Bezirkskapell-

meister Klaus Vinatzer verantwortlich, welcher mit dem

Orchester etwa im Jahr 2006 das erfolgreiche Projekt

„Mozart! Mozart?“ auf Schloss Goldegg realisierte. Seit

Jahren besteht aber auch eine erfolgreiche Zusammen-

arbeit mit Prof. Johann Mösenbichler. So wurde etwa

im Jahre 2009 unter Mösenbichlers Leitung eine CD

unter dem Namen grande austria mit Werken zeitgenös-

Page 89: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

88

sischer österreichischer Komponisten wie Thomas

Doss, Otto M. Schwarz oder Hermann Regner einge-

spielt. Einer der Solisten war bereits damals Hans

Gansch, der 2011 im Innenhof der Hofburg ebenfalls

sein Können unter Beweis stellen wird.

Dirigent

Johann Mösenbichler (siehe auch Seite 116), Jahrgang

1959, ist Professor am Bruckner-Konservatorium in

Linz. Als Lehrbeauftragter der Universität für Musik

und darstellende Kunst in Wien ist er für das Sympho-

nische Universitätsblasorchester zuständig. Mösenbich-

ler hat seinen Arbeitsschwerpunkt im Bereich der kon-

zertanten Bläsermusik. Konzertauftritte, die Arbeit als

Gastdirigent sowie umfassende Vortrags-, Lehr- und

Jurorentätigkeiten bei verschiedensten Seminaren,

Workshops und Wettbewerben führten ihn bereits

nach Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien,

in die Schweiz, nach Tschechien, Ungarn, Japan, Tai-

wan und Amerika.

Beim Goldenen Dachl, 19.00 Uhr

Sepp Neumayr

Bläserklang, Konzertmarsch

Hans Schmid

Rainermarsch

Julius Fučík

Die Regimentskinder, Marsch

Page 90: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

89

Innenhof der Kaiserlichen Hofburg, 19.30 Uhr

Manfred Spies

Primus Inter Pares, Konzertmarsch

Johann Strauß / Bearb.: Siegfried Somma

Indigo und die 40 Räuber, Ouvertüre zur Operette

Leopold Mozart

Sinfonia Pastorella, Konzert für Alphorn (Willi Schwai-

ger: Alphorn)

Hans Schmid

Austria-Express, Schnellpolka

Philipp Sparke

Hymn of the Highlands: Ardross Castle – Alladale – Dun-

donell

Hermann Regner

Neue Bahn

Jozsef Barsvari

Konzert für Alphorn op. 32 (Willi Schwaiger: Alphorn)

Hans Schmid

Austria-Ouvertüre

Johann Strauß / Bearb.: Sepp Neumayr

Banditen Galopp op. 378

Sepp Neumayr

Österreich musiziert

Zum Programm

Hymn of the Highlands, ein Werk des zeitgenössischen

englischen Komponisten Philipp Sparke, wurde im Jahr

2002 von David King und seiner Yorkshire Building

Society Band, einer der bekanntesten Brassbands

Großbritanniens, anlässlich des „European Brass Band

Championships Gala Concert“ in Brüssel uraufgeführt.

Page 91: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

90

Die Idee des Werkes war es, ein Programmstück mit

thematischem Überbau zu schaffen, bei dem die Solis-

ten einer Brassband ihr Können unter Beweis stellen

können. Sparke entschied sich für schottische Themen,

allerdings ohne bestehendes Volksliedgut für seine

Komposition zu verwenden.

Hymn oft he Highlands besteht aus sieben Sätzen unter-

schiedlichen Charakters, jeder benannt nach einer

schottischen Örtlichkeit. Die Gesamtspieldauer beträgt

35 Minuten.

Im Rahmen der Promenadenkonzerte 2011 gelangen

drei Sätze zur Aufführung, beginnend mit dem 1. Satz

Ardross Castle. Es folgt ein Trio für Flügelhorn, Horn

und Tenorhorn, das nach dem Fluss Alladale benannt

wurde. Auch das Schlagwerk spielt in diesem Satz eine

wichtige Rolle. Es folgt das Finale Dundonnell, benannt

nach einem Dorf am Ufer von Loch Broom. Es be-

ginnt martialisch und geht bald in ein wildes Presto.

Die Abfolge dieser drei Sätze des ansonsten frei kom-

binierbaren Werkes hat der Komponist als Suite from

Hymn of the Highlands selbst herausgegeben.

Page 92: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

91

Donnerstag, 21. Juli, 19.30 Uhr

Speckbacher Stadtmusik Hall

Musikalische Leitung: Stefan Laube

Mit dem bereits als Kapellmeister der K. u. k. Postmu-

sik Tirol erfolgreichen Stefan Laube geht die Speckba-

cher Stadtmusik Hall bereits in die zweite Saison. Die

Haller Speckbacher gefallen nicht nur aufgrund ihrer

musikalischen Präzision, sondern auch wegen ihres

Leistungswillens und einer energiegeladenen Hingabe

zur Musik, die sich vom rührigen Obmann, Dr. Herbert

Ebenbichler, auf die gesamte Kapelle überträgt

Orchester

1826 ist als Gründungsjahr der Haller Speckbacher

nachweisbar. Von 1875 bis 1910 gab es keine von der

Stadt und ihrem Magistrat unterstützte Kapelle mehr.

Die Neugründung erfolgte im Jahr 1911. Seit dieser

Zeit tragen die Musiker auch ihre typische blaue Tracht.

Unter den Kapellmeistern Theo Steiner (1945–1971)

und Herbert Ebenbichler (1971–1994) entwickelten

sich die Speckbacher zu einem profilierten Klangkör-

per.

Auch in der jüngeren Geschichte kann das Orchester

auf zahlreiche Erfolge verweisen, etwa den Gewinn des

„Tiroler Blasmusikpreises 2001“ in der Höchststufe,

auf den Doppelsieg in der Kunststufe beim Blasmusik-

wettbewerb im schweizerischen Goldach im September

Page 93: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

92

2002 oder das Erreichen der höchsten Punktezahl aller

teilnehmenden Orchester beim Konzertwertungsspiel

im Rahmen der Internationalen Musiktage Vöcklabruck

2007. Die Speckbacher Stadtmusik Hall gewann damit

den begehrten „Windstab 2007“ in der Kunststufe.

Dirigent

Stefan Laube wurde 1968 in Hall in Tirol geboren. Sei-

ne Zeit als aktiver Musikant begann 1982 bei der

Stadtmusikkapelle Pradl, zwischen 1987 und 1991 ge-

hörte er der Militärmusik Tirol an. Von 1985 bis 1993

studierte er am Tiroler Landeskonservatorium und ab-

solvierte die staatliche Lehrbefähigungsprüfung und die

Diplomprüfung im Fach Klarinette. Zudem absolvierte

er Meisterkurse bei Alois Brandhofer, Hans Deinzer,

Sabine Meyer und Reiner Wehle. Der Mitbegründer der

Holzbläserwoche Lienz ist seit mehreren Jahren Mitar-

beiter im Tonstudio Sillton. Nach einer ersten Kapell-

meistertätigkeit bei der Musikkapelle Obsteig zwischen

1994 und 2002 leitete Stefan Laube von 2006 bis 2010

die K. u. k. Postmusik Tirol, seit 2009 ist er Kapellmeis-

ter der Speckbacher Stadtmusik Hall.

Beim Goldenen Dachl, 19.00 Uhr

Werner Morscher

Gruß aus Hall in Tirol

Hans Stilp

Grazer Bummler

Josef Franz Wagner

Schwert Österreichs, Marsch

Page 94: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

93

Innenhof der Kaiserlichen Hofburg, 19.30 Uhr

Giacomo Meyerbeer / Bearb.: Wil van der Beek

Krönungsmarsch aus Der Prophet

Amilcare Ponchielli / Bearb.: Franco Cesarini

Sinfonia per banda, Konzertouvertüre

Amilcare Ponchielli / Bearb.: Stefan Laube

Viva l’Esposizione di Cremona, Marcia

Johan S. Svendsen / Bearb.: Stefan Laube

Fest-Polonaise

Johann Strauß / Bearb.: Stefan Laube

Spanischer Marsch

Darius Milhaud / Bearb.: Johan de Meij

Trois Rag-Caprices

Josef Strauß / Bearb.: Stefan Laube

Delirien-Walzer

Hector Berlioz / Bearb.: Stefan Laube

Marche Hongroise

Léo Delibes / Bearb.: Wil van der Beek

Les Chasseresses aus dem Ballett Sylvia

Carl Michael Ziehrer / Bearb.: Otto Wagner

Zauber der Montur, Marsch

Eduard Strauß / Bearb.: Stefan Laube

Ohne Bremse, Polka schnell

Page 95: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

94

Zum Programm

Les Chasseresses, zu Deutsch „die Jägerinnen“, ist eine

musikalische Szene im Ballett Sylvia von Léo Delibes

aus dem Jahr 1876. Es handelt sich bei Sylvia um ein

klassisches Ballettstück in drei Akten, dessen Handlung

auf Torquato Tassos Gedicht Aminta von 1573 basiert.

Tschaikowski schrieb 1877 dazu: „Ich habe mir Delibes

Sylvia angehört. (…) Hätte ich diese Musik vorher ge-

kannt, hätte ich Schwanensee nicht geschrieben.“

Die Hauptfigur des Stücks ist eine tugendhafte Jägerin

und Nymphe, loyal zu Diana, der griechischen Göttin

der Jagd. Sylvia wird vom einfachen Hirtenjungen

Aminta begehrt. Weitere Hauptrollen in dem Ballett

sind Eros, der griechische Gott der Liebe, sowie Orion,

ein böser Jäger, der Sylvia verfolgt und entführt.

Les Chasseresses ist die vierte Szene im ersten Akt (nach

der Einleitung, der Vorstellung der Faune und des

Schäfers). Es gilt als eines der wichtigsten Dokumente

klassischer Jagdmusik. Diese hatte sich im Lauf der

Geschichte ja von einer Gebrauchs- und Signalmusik

hin zur Kunstmusik entwickelt und wurde etwa auch

von Carl Maria von Weber im Freischütz verwendet. Vor

allem die Begeisterung des Adels für die Jagd schlug

sich ab dem 18. Jahrhundert in der Musik nieder. Jagd-

sinfonien und andere Musik mit Jagdthematik waren

ein gern gehörter musikalischer Effekt, der beim Publi-

kum großen Anklang fand.

Page 96: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

95

Freitag, 22. Juli, 19.30 Uhr

Militärmusik Vorarlberg

Musikalische Leitung: Wolfram Öller

Eine österreichische Militärmusik ist immer Gast der

Innsbrucker Promenadenkonzerte. Nachdem die Mili-

tärmusik Tirol ihren Urlaub im Juli nehmen muss und

daher nur in Ausnahmefällen wie 2010 an den Innsbru-

cker Promenadenkonzerten teilnehmen kann, werden

immer wieder Gäste aus anderen Bundesländern einge-

laden. Zur Militärmusik Vorarlberg bestehen bereits seit

der Amtszeit des verstorbenen Kapellmeisters Karl

Gamper beste Beziehungen, 2011 wird sie in Innsbruck

erstmals unter der Leitung von Kapellmeister Lt. Wolf-

ram Öller auftreten.

Orchester

Erst seit der Ersten Republik besitzt Vorarlberg eine

eigene Militärmusik. Sie gehörte zum selbständigen

Alpenjägerbataillon Nr. 4 und wurde von Karl von

Thann geleitet. Die Angehörigen der damaligen Mili-

tärmusik mussten mindestens zwei Instrumente spielen

können, eines davon sollte ein Streichinstrument sein.

Somit existierten ein Blas- und ein Streichorchester, das

je nach Anlass eingesetzt werden konnte. Nach dem

Zweiten Weltkrieg begann der damalige Kommandant

des in Bregenz und Lochau stationierten Jägerbataillons

Nr. 23 in Eigeninitiative mit der Aufstellung einer Mili-

tärmusik.

Page 97: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

96

Erst 1959 wurde die offizielle Militärmusik Vorarlberg

aufgestellt. Besonders geprägt wurde das Orchester

vom aus Tirol stammenden Kapellmeister Erich Hendl:

In seiner über zwanzig Jahre dauernden Dienstzeit ver-

buchte die Militärmusik Vorarlberg ihre wohl größten

Erfolge, speziell bei Auftritten im Ausland. Hendl führ-

te auch das jährliche Galakonzert im Festspielhaus in

Bregenz ein. Im Jänner 2001 wurde der gebürtige Tiro-

ler Karl Gamper zum Kapellmeister bestellt. Bis zu

seinem tragischen Ableben 2008 blieb er in dieser

Funktion sehr erfolgreich tätig. Seit April 2010 liegt die

Leitung in den Händen von Wolfram Öller.

Dirigent

Wolfram Öller übernahm 2010 als Musikoffizier im

Rang eines Leutnants die Leitung der Militärmusik

Vorarlberg. Öller wurde 1981 in Bregenz geboren.

Nach der Matura am Musikgymnasium Feldkirch diente

er bei der Militärmusik Vorarlberg und schlug dann die

Ausbildung zum Musikoffizier ein. 2003 kam er als

Wachtmeister zur Militärmusik Oberösterreich und

studierte daneben Musikpädagogik an der Bruckner

Universität Linz. Öller spielt Horn und Klavier und

sammelte neben Studium und Dienst mehrere Jahre

auch als Kapellmeister des Musikvereins Arbing (OÖ)

praktische Erfahrung als Dirigent und Musikpädagoge.

Beim Goldenen Dachl, 19.00 Uhr

Hans Schadenbauer

Ehre und Pflicht

Page 98: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

97

Dominik Ertl

Hoch- und Deutschmeister, Marsch

Josef Franz Wagner

Unter dem Doppeladler, Marsch

Im Innenhof der Kaiserlichen Hofburg

John Williams / Bearb.: James Curnow

Olympic Fanfare and Theme

Franz Lehár

Jetzt geht’s los!, Marsch

Johann Strauß / Bearb.: Fritz Neuböck

Waldmeister, Ouvertüre zur Operette

Johann Strauß / Bearb.: Willem Steijn

Ägyptischer Marsch

Philipp Fahrbach junior / Bearb.: Adolf Obendrauf

Prinz Eugen und Radetzky

Josef Biskup

Vorwärts!, Marsch

Julius Fučík / Bearb.: Heribert Raich

Winterstürme, Walzer

Josef Strauß / Bearb.: Siegfried Somma

Moulinet, Polka

Umberto Giordano / Bearb.: Giuseppe Vaninetti

Andrea Chénier, Auszüge aus der Oper

Rudolf Nováček / Bearb.: Franz Bummerl

Castaldo, Marsch

Dmitri Schostakowitsch / Bearb.: Johan de Meij

Jazz Suite No. 2, Marsch und lyrischer Walzer

Václav Vačkář / Bearb.: Franz Bummerl

Gruß an Böhmen, Marsch

Franz Sommer / Bearb.: Rudolf Oswald

Suleymann Pascha, orientalischer Marsch

Page 99: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

98

Zum Programm

Andrea Chénier ist ein musikalisches Drama in vier Ak-

ten von Umberto Giordano nach einem Libretto von

Luigi Illica. Die Uraufführung erfolgte im März 1896

im Mailänder Teatro alla Scala. Die deutschsprachige

Erstaufführung fand im Jänner 1897 in Breslau statt.

Das Stück spielt zur Zeit der Französischen Revolution,

zwischen 1789 und 1794. Die Handlung ist teilweise

frei erfunden, kreist aber um die historische Gestalt des

Dichters André Chénier. Die Geschichte ist in ihrer

Vereinigung von feudaler Galanterie, Intrige und echter

Leidenschaft vor dem blutrot gefärbten Hintergrund

der Revolutionsjahre eine effektvolle Theatermischung.

Der Dichter Andrea Chénier trifft inmitten einer – von

ihm eigentlich abgelehnten – Adelsgesellschaft die jun-

ge Grafentochter Madeleine und verliebt sich in diese.

Auch der Gärtnerssohn Charles Gérard – ein überzeug-

ter Revolutionär – begehrt Madeleine jedoch. Nachdem

es zwischen Gérard und Chénier zu einem Duell ge-

kommen ist, bei dem Ersterer schwer verwundet wur-

de, wird Chénier verhaftet und vor Gericht gestellt.

Andrea Chénier wird zur Guillotine verurteilt und

schließlich mit Madeleine – die sich ins Gefängnis ge-

schmuggelt hat – hingerichtet. Die beiden Liebenden

sind nun im Tode vereint.

Das Werk enthält eine Fülle zündender und zugleich

geschmackvoll geformter, nicht nur „reißerischer“ Mu-

sik. Ihr wesentlicher Zug ist das Streben Giordanos

nach unbeschwert sinnfälliger und dramatisch pointier-

ter Melodisierung.

Page 100: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

99

Samstag, 23. Juli, 19.30 Uhr

Fiati FilArmonici – Como Lake Wind Orchestra

Musikalische Leitung: Savino Acquaviva

Italiens Bläserlandschaft weist neben einer Unzahl

„wilder Bandas“ vor allem im Umfeld von Musikschu-

len zahlreiche hervorragende Orchester auf. Als neuen

Gast dürfen die Promenadenkonzerte daher die phil-

harmonischen Bläser des Como Lake Wind Orchestra

(Blasorchester Como-See) im Innenhof der Kaiserli-

chen Hofburg begrüßen.

Geleitet wird das Orchester von einem Großmeister

der italienischen Blasorchesterdirigenten, Savino Ac-

quaviva: der Maestro konnte im Vorjahr mit dem Or-

chestra di Fiati Filarmonica Mousiké aus dem Valle

Seriana einen umjubelten Einstand in Innsbruck feiern.

Orchester

Das Como Lake Wind Orchestra besteht in seiner heu-

tigen Form seit 2008 und hat seinen Sitz in San Fermo

della Battaglia/Como. Es wurde gebildet, um die Regi-

on um den Como-See musikalisch zu repräsentieren

und bestimmte Konzertprojekte durchführen zu kön-

nen. Ein Merkmal der Partnerschaft mit der Region

Como-See ist die regionalen Bedürfnissen angepasste

Erstellung und Präsentation von Konzerten und musi-

kalischen Themenabenden. Das Orchester besteht aus

60 Musikern, überwiegend Absolventen des Konserva-

Page 101: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

100

toriums sowie Mitglieder von Orchestern aus der Regi-

on. Sein Repertoire umfasst Originalkompositionen

ebenso wie Transkriptionen für Blasorchester.

Dirigent

Savino Acquaviva studierte Klarinette bei Maestro Tas-

sis. Er nahm an zahlreichen internationalen Studien-

gängen und Fortbildungsveranstaltungen u. a. in Lanci-

ano und Siena teil. Er arbeitet nach wie vor mit ver-

schiedenen Orchestern und Kammermusik-Ensembles,

auch als Solist, intensiv zusammen. Zudem ist er Diri-

gent diverser Orchester und Ensembles. Im Jahr 1981

gewann er den internationalen Wettbewerb von Stresa.

Häufig wirkt Acquaviva auch als Gastdirigent u. a. in

Triest, Mailand, in Umbrien, der italienischen Schweiz

sowie als Jury-Mitglied bei Wettbewerben. Er leitet

mehrere Orchester, u. a. Kammer- und Blasorchester

(darunter die berühmte Philharmonie Mousiké) und

gewann mehrere erste Preise bei nationalen und inter-

nationalen Wettbewerben, etwa in Pesaro, Riva del

Garda, Valencia (E) und Kerkrade (NL). Savino Ac-

quaviva leitet das Como Lake Wind Orchestra seit des-

sen Gründung 2008.

Beim Goldenen Dachl, 19.00 Uhr

Brass Quintett des Orchesters

Frederick James Clarke

Trumpet Voluntary

Giuseppe Verdi

Preludio aus Aida

Page 102: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

101

Marc-Antoine Charpentier

Te deum

Innenhof der Kaiserlichen Hofburg, 19.30

Vincenzo Bellini / Bearb.: Franco Cesarini

Norma, Ouvertüre zur Oper

Giacomo Puccini / Jos van de Braak

O mio babbino caro aus Gianni Schicchi (Elena Franceschi:

Sopran)

Gaetano Donizetti / Bearb.: Roger Alier

La Figlia del Reggimento, Ouvertüre zur Oper

Gaetano Donizetti / Bearb.: Luigi di Ghisallo

Una Furtiva Lagrima aus L’Elisir d’Amore (Filippo Pina

Castiglioni: Tenor)

Giacomo Puccini / Bearb.: Paolo Belloli

O Soave Fanciulla aus La Bohème (Elena Franceschi, Fi-

lippo Pina Castiglioni)

Giuseppe Verdi / Bearb.: Giovanni Dall’Ara

Giovanna d’Arco, Ouvertüre zur Oper

Gioacchino Rossini / Bearb.: Carlo Pirola

Una Marcia per il Sultano

Gioacchino Rossini / Bearb.: Hiroshi Nawa

Duetto Buffo di due gatti (Elena Franceschi, Filippo Pina

Castiglioni)

Nino Rota

Ommaggio a Nino Rota

Ennio Morricone / Bearb.: André Waignein

C’era una volta il west (Elena Franceschi)

Ruggero Leoncavallo / Bearb.: Donato Semeraro

Mattinata (Filippo Pina Castiglioni)

Page 103: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

102

Amilcare Ponchielli / Bearb.: Giovanni Dall’Ara

Danza delle Ore aus La Gioconda

Carlo Lombardo / Bearb.: Paolo Belloli

Fox Trot della Luna (Elena Franceschi, Filippo Pina Cas-

tiglioni)

Ernesto de Curtis

Non ti scordar di me (Elena Franceschi, Filippo Pina Cas-

tiglioni)

Zum Programm

Giovanna d’Arco ist eine Oper bzw. ein lyrisches Drama

mit einem Prolog und drei Akten von Giuseppe Verdi

nach einem Libretto von Temistocle Solera. Das Libret-

to wiederum beruht auf Schillers Trauerspiel Die Jung-

frau von Orléans, welches das Leben der französischen

Nationalheldin Jeanne d’Arc behandelt. Diese wurde im

100-jährigen Krieg von den Burgundern gefangenge-

nommen und den Engländern ausgeliefert. Nach einer

ersten Verurteilung wegen Ketzerei wurde sie zunächst

begnadigt, da sie ihre Aussagen zurücknahm, um sechs

Tage später dann doch verbrannt zu werden.

Giovanna d’Arco wurde im Februar 1845 im Teatro alla

Scala in Mailand uraufgeführt. Die Oper lebt – neben

den Chören – von den drei Hauptfiguren: Giovanna,

König Carlo und Giovannas Vater Giacomo. Die dra-

maturgisch wichtigste Figur ist Giacomo, der während

des gesamten Stücks die Handlung vorantreibt: Vor

allem seine Wandlung vom besorgten Vater zum von

religiösem Fanatismus und Aberglauben Besessenen ist

von zentraler Bedeutung für das Werk.

Page 104: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

103

Sonntag, 24. Juli, 10.30 Uhr: Matinee

Musikkapelle Oberhofen

Musikalische Leitung: Stefan Köhle

Als Vertreter des Oberlandes, das im Vorjahr mit der

Musikkapelle Prutz eine beeindruckende Darbietung

gab, ist heuer die seit Jahren um ein eigenständiges Pro-

fil bemühte Musikkapelle Oberhofen eingeladen. Ihre

Leistungsfähigkeit stellte die Kapelle zuletzt beim Lan-

deswertungsspiel mit hervorragenden 89,75 Punkten

unter Beweis. Geleitet werden die Oberhofer, für die

das Konzertprogramm für die Hofburg einen gewissen

Stilbruch zu ihrem üblichen modernen Repertoire dar-

stellt, vom engagierten Kapellmeister Stefan Köhle.

Orchester

Im Jahre 1821 wurde die Musikkapelle Oberhofen

erstmals urkundlich erwähnt. Die ersten Trachten wur-

den 1894 angeschafft, die Kosten durch Konzerte ein-

gebracht. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs – viele

gute Musikanten waren leider gefallen – war es Pfarrer

Leuprecht, der die Musikanten wieder zusammenführte

und kurz leitete. Bereits zu dieser Zeit errang die Mu-

sikkapelle bei Wertungsspielen immer wieder große

Erfolge, so etwa in den Jahren 1948 und 1960. 1967

veranlasste Bürgermeister Franz Mader die Einsamm-

lung aller Instrumente und Uniformen. 1968 wurden

die Musikanten doch wieder zusammengerufen und

Page 105: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

104

Alois Fintl übernahm nach der kurzen Zwischenauflö-

sung die Kapelle. Nach einem Ausflug in die Schweiz

im Jahre 1971 legte Fintl sein Amt zurück und man

ernannte ihn zum Ehrenkapellmeister. Nach einigen

Jahren der Konsolidierung konnte die Kapelle wieder

an alte Erfolge anschließen. 1993 bekam der Verein ein

neues Probelokal. 1995 richtete die Musikkapelle Ober-

hofen das 48. Bezirksmusikfest aus.

Dirigent

Stefan Köhle wurde 1976 in Pfunds geboren. 1997

begann er das Studium am Konservatorium Innsbruck

in den Fächern Klarinette und Dirigieren. Er legte am

„european institute of music“ Diplomprüfungen ab.

Bevor Stefan Köhle die Leitung der Musikkapelle

Oberhofen übernahm, wirkte er als Kapellmeister der

Musikkapelle Pfunds. Er lehrt Klarinette an der Lan-

desmusikschule Telfs und hat auch bereits als Kompo-

nist auf sich aufmerksam gemacht. Köhle ist zudem

Leiter des Bezirks-Jugendblasorchesters des Musikbe-

zirks Telfs.

Beim Goldenen Dachl, 10.05 Uhr

Josef Franz Wagner

47er Regimentsmarsch

Josef Dobes

Gieslingen-Marsch

Franz von Suppé

O du mein Österreich, Marsch

Page 106: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

105

Innenhof der Kaiserlichen Hofburg, 10.30 Uhr

Wilhelm August Jurek / Bearb.: Siegfried Rundel

Deutschmeister Regimentsmarsch

Nikolai Rimski-Korsakow / Bearb.: Erik Leidzen

Einzug der Adeligen

Gioacchino Rossini / Bearb.: Gianluca Gardini

Die diebische Elster, Ouvertüre zur Oper

Jules Levy / Bearb.: Stefan Köhle

Grand Russian Fantasia

Gustav Holst

3. Satz – Marsch aus der First Suite

Richard Wagner / Bearb.: Alfred Reed

Huldigungsmarsch

Joseph Hellmesberger / Bearb.: Otto Wagner

Teufelstanz

Carl Teike

Graf Zeppelin, Marsch

Emil Waldteufel / Bearb.: Siegfried Rundel

Estudiantina, Walzer

Robert Stolz / Bearb.: Hans Eibl

Gruß aus Wien, Marsch

Johann Strauß / Bearb.: Otto Wagner

Vergnügungszug, Polka schnell

Julius Fučík / Bearb.: Bruno Hartmann

Florentiner Marsch

Zum Programm

Der Großteil der von britischen Militärkapellen Ende

des 19. Jahrhunderts gespielten Musik bestand aus

Transkriptionen. Damals war die britische Militärmu-

sik-Bewegung auf ihrem Höhepunkt, wobei der Begriff

Page 107: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

106

„Militärmusik“ für alle Blasorchester mit Holz- und

Blechblasinstrumenten sowie Schlagzeug angewandt

wurde, so auch für örtliche Polizei- und Feuerwehrmu-

siken. Das Fehlen einer Standard-Besetzung dieser Ka-

pellen sowie die allgegenwärtige Überzeugung der

Komponisten, dass man mit einem Blasorchester keine

bedeutende Musik aufführen könne, führten dazu, dass

niemand für Blasmusik komponieren wollte.

Ein Pionier auf diesem Gebiet war deshalb Gustav

Holst (1874–1934), der gleich mehrere Originalwerke

für Blasorchester/Military-Band komponierte, darunter

zwei Suiten für Military-Band und die Moorside Suite

oder Hammersmith Prelude and Scherzo.

Die First Suite for Military Band in Es-Dur op. 28 ent-

stand im Jahr 1909. Sie besteht aus drei Sätzen, die als

Chaconne (Allegro moderato), Intermezzo (Vivace) und

March bezeichnet werden, die Gesamtaufführung dauert

ca. neun Minuten. Die Uraufführung erfolgte 1920 in

der Royal Military School of Music.

Obwohl die Suite in Es-Dur Holsts erste Komposition

für Militärmusik war, war sie im Hinblick auf Stimm-

verteilung und -führung sowie die klangliche Gesamt-

konzeption hervorragend auf die Bedürfnisse dieser

Besetzung abgestimmt. Wie bereits erwähnt, gab es

damals keine Standardbesetzung für Blaskapellen. Um

diesem Problem zu begegnen, hat Holst seine Suite für

19 obligate Instrumente sowie 17 zusätzliche Stimmen,

die aber für die Aufführung unmaßgeblich sind, kom-

poniert.

Page 108: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

107

Sonntag, 24. Juli, 19.30 Uhr

Kärntner Gebirgsschützenkapelle

Musikalische Leitung: Christoph Vierbauch

Ihre Feuertaufe in Innsbruck hat die Gebirgsschützen-

kapelle anlässlich einer Matinee im Rahmen der Pro-

menadenkonzerte 2010 mit Bravour absolviert, die

beeindruckende Interpretation von Fučíks Marinarella-

Ouvertüre etwa setzte Maßstäbe. Unter der Leitung

ihres ebenso routinierten wie bescheiden auftretenden

Kapellmeisters Christoph Vierbauch hat die Kärntner

Gebirgsschützenkapelle im Bereich der Traditionska-

pellen sicher eine Vorreiterstellung inne, auch wenn der

eine oder andere Klangkörper in diesem Spektrum über

einen prominenteren Namen verfügen mag.

Orchester

Die Kärntner Gebirgsschützenkapelle wurde 1994 auf

Initiative des Bataillonskommandanten des Jägerbatail-

lons 26, Oberst Alois Sulzgruber, gegründet. Die Ka-

pelle steht in enger Verbindung mit dem Jägerbataillon

26 und der Garnison Spittal und neben den musikali-

schen Zielen verfolgt der Klangkörper auch die Förde-

rung der militärischen Landesverteidigung. Als Aus-

wahlorchester besteht die Gebirgsschützenkapelle aus

ca. 60 Musikern des Oberkärntner Raumes, die Mitglie-

der anderer Kapellen Oberkärntens sind. Großer Wert

wird darauf gelegt, dass nicht ausschließlich Musiker

Page 109: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

108

mit abgeschlossenem Studium, sondern auch junge

Musiker mit besonders großem Ehrgeiz und Können in

die Kapelle aufgenommen werden. Neben dem musika-

lisch hohen Niveau sei im Besonderen auch auf die

Uniformierung des Orchesters hingewiesen. Sie erfolgte

nach dem Muster der Offiziersuniform des k. u. k.

Landwehrinfanterieregiments 4, Klagenfurt. Fixer Be-

standteil des Jahresprogramms sind die traditionellen

Neujahrskonzerte. Ein besonderer Höhepunkt des Jah-

res 2009 war die Teilnahme an den Feierlichkeiten zum

Nationalfeiertag in Wien.

Dirigent

Christoph Vierbauch – geboren 1950, wohnhaft in Flat-

tach – ist beruflich als Musikschulleiter und -lehrer der

fünf Musikschulen (Heiligenblut, Winklern, Flattach,

Obervellach und Kolbnitz) im Mölltal tätig.

1972 übernahm er die musikalische Leitung der Trach-

tenkapelle Flattach und baute diese in seiner 30-jährigen

Kapellmeistertätigkeit zu einem Höchststufenorchester

aus. Bei der WMC (World Music Competition) in

Kerkrade/Holland erreichte er mit der TK Flattach

zwei Gold-Medaillen.

Als langjähriger Bezirkskapellmeister des Bezirks Spit-

tal/Drau und Landeskapellmeisterstellvertreter des

Kärntner Blasmusikverbandes prägte er die musikali-

sche Entwicklung in Kärnten maßgeblich mit.

Christoph Vierbauch war vor fünfzehn Jahren Mitbe-

gründer der Kärntner Gebirgsschützenkapelle und leitet

diesen Klangkörper seitdem.

Page 110: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

109

Beim Goldenen Dachl, 19.00 Uhr

Rudolf Kummerer

Kaiserschützenmarsch

Rudolf Kummerer

Gendarmerie-Marsch

Rudolf Achleitner

Tiroler Adler, Marsch

Innenhof der Kaiserlichen Hofburg, 19.30 Uhr

Anton Seifert / Bearb.: Hans Kliment

Kärntner Liedermarsch

Adolphe Adam / Bearb.: Josef Pécsi

Wenn ich König wär, Ouvertüre zur Oper

Johann Strauß / Bearb.: Anton O. Sollfelner

Aus der Ferne, Polka mazur

Carl Michael Ziehrer / Bearb.: Franz Kühnel

So singt und lacht man in Wien (Claudia Chmelar: Sopran)

Franz Hoffmann / Bearb.: Hans Kliment

Rumänischer Tanz

Johann Strauß / Bearb.: Gustav Fischer

Unter Donner und Blitz, Polka schnell

Friedrich von Flotow / Bearb.: Anton O. Sollfelner

Martha, Ouvertüre zur Oper

Johann Strauß / Bearb.: Gustav Fischer

Tritsch Tratsch, Polka schnell

Albert Lortzing / Bearb.: Michael Seeber

O sancta justitia! aus Zar und Zimmermann (Andreas Gas-

ser: Bassbariton)

Johann Strauß / Bearb.: Yo Kitano

Pizzicato-Polka

Page 111: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

110

Johann Strauß / Bearb.: Hans Kliment

Frühlingsstimmen-Walzer (Claudia Chmelar: Sopran)

Christoph Glantschnig

Lapis Albus, Konzertmarsch

Zum Programm

Martha oder Der Markt zu Richmond ist eine romantisch-

komische Oper in vier Akten von Friedrich von Flotow

nach einem Libretto des Berliner Schriftstellers Fried-

rich Wilhelm Riese (Pseudonym „Wilhelm Friedrich“).

Sie umfasst 18 ineinander übergehende Musiknum-

mern, die Aufführungsdauer beträgt ca. 150 Minuten.

Vorlage für die Oper, die 1847 im Kärntnerthor-

Theater in Wien uraufgeführt wurde, war das Ballett

Lady Harriette ou La Servante de Greenwich aus dem Jahr

1844.

Die Handlung von Martha spielt im Richmond des be-

ginnenden 18. Jahrhunderts: Aus Langeweile bieten

sich Lady Harriet und ihre Dienerin Nancy auf einem

Markt unter den Namen „Martha“ und „Julia“ als Mäg-

de an und verpflichten sich versehentlich auf ein Jahr

bei den Pächtern Lyonel und Plumkett. In der Woh-

nung der Pächter angekommen, verweigern sie jede

Arbeit und fliehen schließlich. Nach einigen Verwick-

lungen, im Zuge derer sich Harriett alias Martha sogar

festnehmen lässt, kommt es schließlich zur großen Ver-

söhnung und zu einer Doppelhochzeit zwischen Har-

riett und Lyonel bzw. Nancy und Plumkett.

Page 112: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

111

Montag, 25. Juli, 19.30 Uhr

Salzburger Landesblasorchester

Musikalische Leitung: Hans Ebner

Landesblasorchester haben die Aufgabe, die besten

Musiker zu vereinen, um mit ihnen eine Literatur zu

spielen, die außerhalb der Reichweite gewöhnlicher

Musikvereine liegt. Dass solche Orchester auch den

Ehrgeiz der Landeskapellmeister befriedigen, die bei

Konzerten ihre künstlerische Kompetenz zu unterstrei-

chen versuchen, versteht sich von selbst. Landesblasor-

chester haben daher auch in klanglicher und interpreta-

torischer Hinsicht Vorbildcharakter. Ganz in diesem

Sinne wird das Konzert des Landesblasorchesters Salz-

burg, das auch zur Eröffnung der Salzburger Festspiele

aufspielt, mit dem delikaten Programmschwerpunkt

Mozart einen Höhepunkt der diesjährigen Promena-

denkonzerte bilden.

Orchester

Das Salzburger Landesblasorchester wurde im Jahre

2000 gegründet und tritt projektbezogen auf. Das Or-

chester fördert junge Talente durch gemeinsames, bei-

spielhaftes Musizieren mit hochqualifizierten Musikern

aus dem Musikum Salzburg, dem Mozarteumsorchester

und den Blasmusikkapellen. Ein besonderer Schwer-

punkt gilt der zeitgenössischen Blasorchesterliteratur.

Anspruch des Landesblasorchesters ist es, Musik auf

Page 113: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

112

höchstem Niveau zu präsentieren. Höhepunkte der

bisherigen Orchester-Geschichte waren zwei China-

tourneen in den Jahren 2001 und 2002 sowie die Teil-

nahme an der Mid-Europe in Schladming im Jahr 2006.

Der zehnjährige Bestand des Orchesters wurde im

Rahmen der Eröffnung der Salzburger Festspiele 2010

mit einem Festkonzert in der Universitätsaula gefeiert.

Es wurde ein originelles Programm mit dem Klarinet-

tisten Ferdinand Steiner sowie den Schlagwerkern Emi-

ko Uchiyama und David Panzl als Solisten aufgeführt.

Dirigent

Hans Ebner, geb. 1953 in Bad Dürrnberg, war bereits

mit acht Jahren Trompeter, seine erste Kapellmeister-

stelle übernahm er als 22-Jähriger bei der Musikkapelle

in Bad Dürrnberg. Ebner machte 1981 seinen Hoch-

schulabschluss am Mozarteum Salzburg im Konzert-

fach Trompete. Anschließend wirkte er bis 1987 als

Solotrompeter im Philharmonischen Orchester Bad

Reichenhall, seit 1987 ist Hans Ebner hauptberuflicher

Pädagoge am Musikum Salzburg. Nach siebenjähriger

Tätigkeit als Bezirkskapellmeister im Tennengau erfolg-

te 1993 die Bestellung zum Landeskapellmeister. Seit-

dem ist er auch für die Ausbildung von Dirigenten im

Salzburger Blasmusikverband verantwortlich. Ebner ist

seit der Gründung des Salzburger Landesblasorchesters

dessen Dirigent und künstlerischer Leiter.

Page 114: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

113

Beim Goldenen Dachl, 19.00 Uhr

Blechbläserensemble des SLBO

Paul Dukas

Fanfare pour précéder La Péri

Edward Grieg

Triumphmarsch aus Sigurd Jorsalfar

Enrique Crespo

Spirit of Brass

Im Innenhof der Kaiserlichen Hofburg, 19.30 Uhr

Wolfgang A. Mozart / Bearb.: Gerhard Posch

Die Zauberflöte, Ouvertüre zur Oper

Richard Strauss / Bearb.: John Boyd

Hornkonzert Nr. 1 (Solist: Willi Schwaiger)

Jenö Hubay / Bearb.: Laszlo Marosi

Hejre Kati!

Dmitri Schostakowitsch / Bearb.: Jan Cober

Moskau, Tscherjomuschki, Suite in 4 Sätzen: A spin through

Moscow – Polka – Masja & Boebentsov – Lidotsjka & Boris

Franz von Suppé / Bearb.: Gerhard Baumann

Pique Dame, Ouvertüre zur Operette

Giuseppe Verdi, Luigi Bassi / Bearb.: Werner Parzer

Rigoletto, Fantasie für Klarinette (Solist: Ferdinand Stei-

ner)

Johann Strauß / Bearb.: Peter Schwaiger

Accelerationen, Walzer

Julius Fučík / Bearb.: Heribert Raich

Il Soldato, Marsch

Karl Komzák / Bearb.: Walter Schwanzer

Sturmgalopp

Page 115: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

114

Zum Programm

Seinen Rigoletto, eine Oper in drei Akten, schrieb Giu-

seppe Verdi nach einem Libretto von Francesco Maria

Piave, welches auf dem Le roi s’amuse von Victor Hugo

beruht. Mit Piave hatte Verdi bereits mehrmals zusam-

mengearbeitet, u. a. bei den Opern Ernani und Macbeth.

Rigoletto gilt als erstes der Meisterwerke aus Verdis Blü-

tezeit.

Die Uraufführung fand im März 1851 im Opernhaus

La Fenice in Venedig statt, welches auch den Auftrag

für das Werk erteilt hatte. Sie war ein großer Erfolg, vor

allem die Musik wurde positiv aufgenommen: So wurde

etwa den Aufzeichnungen zufolge die zynische Arie des

Herzogs La donna è mobile noch am nächsten Morgen

auf den Straßen gesungen.

Bereits zwei Jahre später wurde die Oper in London, im

Royal Opera House Covent Garden, erstaufgeführt.

Weitere anderthalb Jahre später, im Februar 1855, fand

die erste Aufführung in Übersee statt, und zwar in der

Academy of Music, New York.

Rigoletto gehört mittlerweile zum Standard-Repertoire

aller größeren Opernhäuser weltweit und ist eine der

meistaufgeführten Opern überhaupt.

Page 116: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

115

Mittwoch, 27. Juli, 19.30 Uhr

Polizeiorchester Bayern

Musikalische Leitung: Johann Mösenbichler

Ein schon bekannter Gast in Innsbruck ist das Polizei-

orchester Bayern, vormals „Musikkorps der Bayeri-

schen Polizei“. Anlässlich des 50-jährigen Bestehens

des Orchesters ließen es sich die Initiatoren der Pro-

menadenkonzerte nicht nehmen, die sympathischen

Musiker aus Bayern erneut nach Innsbruck einzuladen.

Und das Polizeiorchester wird anlässlich des Jubiläums

auch mit einem besonderen Programm, einer Opern-

und Operetten-Gala, aufwarten.

Orchester

Am 12. November 1951 wurde ein Musikzug der Baye-

rischen Bereitschaftspolizei in Rebdorf bei Eichstätt ins

Leben gerufen. Da sich die Auftritte zunehmend auf

die Landeshauptstadt und den oberbayerischen Raum

konzentrierten, wurde das Orchester im Jahre 1954

vom idyllischen Eichstätt nach München verlegt. Der

Name „Musikzug der Bayerischen Bereitschaftspolizei“

wurde 1990 in „Musikkorps der Bayerischen Polizei“

abgeändert, seit 2010 trägt es die Bezeichnung „Polizei-

orchester Bayern“. Als einziges professionelles Blasor-

chester des Freistaates Bayern erfüllt das Musikkorps

heute neben repräsentativen und hoheitlichen Aufga-

Page 117: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

116

ben den Auftrag der Imagepflege für die Bayerische

Polizei.

Neben dem großen Blasorchester existieren beim Mu-

sikkorps der Bayerischen Polizei auch andere Konstel-

lationen, wie etwa: Big Band, Blechbläserensemble,

Holzbläserquintett, Tanz’l-Musik, Stubenmusik, Ober-

krainer-Besetzung, Combo religioso und Saxofonquar-

tett. Diese Kammermusikgruppen des Musikkorps tre-

ten vorwiegend bei musikalischen Umrahmungen von

Festakten der Bayerischen Staatsregierung und der Bay-

erischen Polizei auf.

Dirigent

Johann Mösenbichler (siehe auch Seite 88) wirkt im

Oberösterreichischen Blasmusikverband seit 1989 als

Bezirkskapellmeister von Ried im Innkreis und seit

1991 als stellvertretender Landeskapellmeister. Seit

1997 fungiert er als Direktoriumsmitglied der Mid-Eu-

rope in Schladming – einem der bedeutendsten interna-

tionalen Blasmusikfestivals. 1998 wurde Johann Mö-

senbichler mit den Fame-Award für herausragende

Leistungen in der Interpretation zeitgenössischer Musik

ausgezeichnet. Im Folgejahr erhielt er den Berufstitel

„Professor am Bruckner-Konservatorium“.

Beim Goldenen Dachl, 19.00 Uhr

Blechbläserensemble des Polizeiorchesters Bayern

Innenhof der Kaiserlichen Hofburg, 19.30 Uhr

Giuseppe Verdi / Bearb.: Franco Cesarini

Die Macht des Schicksals, Ouvertüre zur Oper

Page 118: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

117

Carl Maria von Weber / Bearb.: E. Schmidt-Köthen

Der Freischütz, Ouvertüre zur Oper

Carl Maria von Weber / Bearb.: Andreas Pranzl

Kommt ein schlanker Bursch gegangen aus Der Freischütz

(Kerstin Möseneder: Sopran)

Carl Maria von Weber / Bearb.: Andreas Pranzl

Durch die Wälder, durch die Auen aus Der Freischütz (Mar-

tin Kiener: Tenor)

Georges Bizet

Carmen, Ouvertüre zur Oper

Georges Bizet / Bearb.: Johann Mösenbichler

Habanera aus Carmen (Kerstin Möseneder: Sopran)

Georges Bizet / Bearb.: Anton Haeck

Lied des Escamillo aus Carmen (Martin Kiener: Tenor)

Gioacchino Rossini / Bearb.: William J. Duthoit

Der Barbier von Sevilla, Ouvertüre zur Oper

Gioacchino Rossini / Bearb.: Jos van de Braak

Largo al Factotum aus Der Barbier von Sevilla (Martin Kie-

ner: Bariton)

Giacomo Meyerbeer / Bearb.: Walter Tuschla

Marsch aus der Oper Der Prophet

Giacomo Puccini / Bearb.: Jos van de Braak

O mio babbino caro aus Gianni Schicchi (Kerstin Mösene-

der: Sopran)

Giacomo Puccini / Bearb.: Robert van Beringen

Nessun Dorma aus Turandot (Martin Kiener: Tenor)

Giacomo Puccini / Bearb.: Andreas Pranzl

O soave fanciulla aus La Bohéme (Kerstin Möseneder: So-

pran, Martin Kiener: Tenor)

Page 119: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

118

Zum Programm

Obwohl der Handlung nach aufwühlend und tragisch,

klassifizierte Georges Bizet seine Carmen als „Opéra

comique“ in vier Akten. Das Libretto schrieben Henri

Meilhac und der damals bekannte Ludovic Halévy, ein

hoher Beamter und auch Librettist von Jaques Offen-

bach, nach der gleichnamigen Novelle von Prosper

Mérimée. Die Uraufführung fand im März 1875 in der

Opéra-Comique in Paris statt.

Die Handlung spielt im Umkreis von Sevilla: Der Sol-

dat Don José soll eigentlich die Waise Micaëla heiraten,

lernt aber im Zuge seines Wachdienstes Carmen, Arbei-

terin in einer Zigarettenfabrik, kennen. Nachdem ein

Streit in der Fabrik ausbricht und Carmen mit ihrem

Messer eine Frau verletzt hat, wird sie verhaftet. Car-

men überredet José allerdings, sie unterwegs fliehen zu

lassen, und verspricht ihm als Dank eine heiße Nacht.

José wird in der Folge kurz eingesperrt und nach weite-

ren Turbulenzen aus der Armee entlassen. Er schließt

sich den Schmugglern an, zu denen mittlerweile auch

Carmen gehört. Diese allerdings hat sich inzwischen

von José abgewendet. Seine Versuche, sie zurückzuge-

winnen, bleiben erfolglos. Der gedemütigte José er-

sticht schließlich Carmen.

Bei der Erstaufführung reagierte das Publikum nach

anfänglicher Begeisterung immer kühler, der unkonven-

tionelle Inhalt wurde nicht angenommen. Auch viele

Kritiker fielen über das Werk her. Der internationale

Erfolg der Oper begann wenige Monate nach der Ur-

aufführung im Oktober 1875 in Wien. Inzwischen war

Bizet jedoch im Alter von 36 Jahren gestorben.

Page 120: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

119

Donnerstag, 28. Juli, 19.30 Uhr

Bundesbahner Stadtkapelle Klagenfurt

Musikalische Leitung: Michael Janesch

Nachdem Gäste aus dem südlichsten Bundesland im

Rahmen der Innsbrucker Promenadenkonzerte eher

unterrepräsentiert waren, freut es die Veranstalter be-

sonders, heuer eine zweite Kärntner Kapelle im Rah-

men der Konzertreihe begrüßen zu können. Die Stadt-

kapelle Klagenfurt gehört zu den wettbewerbserfah-

rensten und leistungsstärksten Musikkapellen Kärntens.

Geleitet wird sie vom rührigen Kapellmeister Michael

Janesch.

Orchester

Die Bundesbahner Stadtkapelle Klagenfurt zählt mit

rund 70 aktiven Musikern zu den größten Blasorches-

tern Kärntens. Sie wurde 1919 unter dem damaligen

Namen „Verkehrskapelle Klagenfurt“ gegründet und

im Jahre 1960 durch einen Stadtsenatsbeschluss zum

offiziellen musikalischen Repräsentanten der Landes-

hauptstadt mit dem Titel „Stadtkapelle“ ernannt. Der

jeweils amtierende Bürgermeister ist Präsident des Or-

chesters. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich das

Orchester einen ausgezeichneten Ruf erarbeitet, der

mittlerweile auch über die Landesgrenzen hinaus be-

kannt ist. Zahlreiche Wettbewerbserfolge unterstrei-

chen die Professionalität des Vereines. Die Bundesbah-

ner Stadtkapelle Klagenfurt legt größten Wert auf ein

breites musikalisches Spektrum. Zu diesem zählt tradi-

Page 121: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

120

tionelle österreichische Musik ebenso wie Operetten,

Musical und Filmmusik sowie besonders auch klassi-

sche und zeitgenössische Musik.

Besonders stolz ist die Bundesbahner Stadtkapelle Kla-

genfurt auf die zahlreichen jungen Mitglieder, so ist

nahezu die Hälfte aller aktiven Mitglieder unter dreißig

Jahren. Auch um den Nachwuchs muss sich die Stadt-

kapelle Klagenfurt keine Sorgen machen. Ein eigenes

Jugendorchester gibt Kindern und Jugendlichen die

Möglichkeit, sich für das Musizieren in der Gruppe zu

begeistern, und erleichtert den Einstieg in das Hauptor-

chester.

Dirigent.

Michael Janesch, Jahrgang 1974, war von 1993 bis 2000

Mitglied der Militärmusik Kärnten. Parallel dazu stu-

dierte er Saxofon und Musikerziehung. Er absolvierte

dieses Studium mit Auszeichnung. Seit 2002 ist er Mu-

siklehrer für Saxofon und Klarinette im Kärntner Lan-

desmusikschulwerk, seit 2006 auch Fachgruppenleiter

für diese Instrumente. Im Jahr 2003 übernahm Janesch

die Leitung der Stadtkapelle Klagenfurt. 2002 bis 2005

absolvierte er zudem noch ein Schwerpunktstudium im

Fach Klarinette bei Prof. Rieger und Prof. Salmhofer,

Meisterkurse für Saxofon bei Prof. Eugene Rousseau

am Mozarteum Salzburg sowie einen Meisterkurs für

Blasorchesterleitung bei Karolos Trikolidis.

Michael Janesch war und ist Mitwirkender in der

Kärntner Bläserphilharmonie, im Kärntner Sinfonieor-

chester, im Stadttheater Klagenfurt, in der Salon Tanz-

kapelle Imperial und in der Big Band „L“.

Page 122: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

121

Beim Goldenen Dachl, 19.00 Uhr

Rudolf Kummerer

Kaiserschützenmarsch

Josef Matýs / Bearb.: Siegfried Rundel

94er Regimentsmarsch

Anton Seifert

Kärntner Liedermarsch

Im Innenhof der Kaiserlichen Hofburg

Jiri Ignáz Linek / Bearb.: Evžen Zámečník

Krönungsintrade Nr. 1 und Krönungsintrade Nr. 2

Ludwig van Beethoven / Bearb.: Johannes Schade

Zapfenstreich Nr. 3 in F-Dur

Felix Mendelssohn Bartholdy / Bearb.: John Boyd

Ouvertüre für Harmoniemusik op. 24

Amilcare Ponchielli / Bearb.: David Whitwell

Principe Umberto, Marcia

Josef Strauß / Bearb.: Michael Seeber, Hiroshi Nawa

Arm in Arm, Polka mazur

Johann Strauß / Bearb.: Michael Seeber

Klipp Klapp, Galopp

Julius Fučík / Bearb.: Siegfried Rundel

Vom Donauufer, Konzertwalzer

Rudolf Kattnig

Kärntner Gebirgsjägermarsch

Hans Gál

Promenadenmusik: Gavotte – Ländler – Marsch

Karel Eska / Bearb.: Siegfried Rundel

Našim Hraničářům (Für unsre Grenzwacht), Marsch

Thomas Koschat

Am Wörthersee, Marsch

Page 123: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

122

Zum Programm

Die Idee zur Ouvertüre für Harmoniemusik op. 24 kam

Felix Mendelssohn Bartholdy im Alter von erst fünf-

zehn Jahren: Im Sommer 1824 hielt sich Mendelssohn

Bartholdy zusammen mit seinem Vater Abraham im

Kurort Bad Doberon bei Rostock auf. Begeistert vom

Spiel des dortigen Kurorchesters, das ausschließlich aus

Blasinstrumenten bestand, beschloss er, für diese Be-

setzung zu komponieren. Es entstand ein Nocturno. Die

Originalpartitur des Werkes ging dann allerdings verlo-

ren, sodass der Komponist für eine geplante Veröffent-

lichung 1826 eine rekonstruierte Fassung vorlegte.

Zwölf Jahre später überarbeitete Mendelssohn Barthol-

dy seine Komposition, um sie als „Ouvertüre für Har-

moniemusik“ in einer Besetzung von 23 Bläsern – ur-

sprünglich waren es nur elf gewesen – und Schlagzeug

seinem Verleger Simrock erneut anzubieten. Offen-

sichtlich räumte der Komponist dieser der Entwicklung

des Blasorchesters Rechnung tragenden Neuinstrumen-

talisierung mehr Chancen auf Veröffentlichung und

Akzeptanz ein. Die vom Amerikaner John Boyd 1981

editierte Neufassung für modernes Blasorchester folgt

allerdings Mendelssohn Bartholdys ursprünglicher,

elfstimmiger Version, die der Instrumentation als Kern

zugrundegelegt und behutsam bis zum sinfonischen

Blasorchester erweitert wird.

Das Werk besteht aus zwei Sätzen, die mit „Andante

con moto“ und „Allegro vivace“ bezeichnet sind.

Page 124: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

123

Freitag, 29. Juli, 19.30 Uhr

Musikverein Heilbrunn

Musikalische Leitung: Josef Bratl

Auch steirische Kapellen haben in der Vergangenheit

tolle Konzerte in der Kaiserlichen Hofburg geboten.

Ein besonders erfolgreiches Orchester aus der grünen

Mark ist der Musikverein Heilbrunn, der beim Landes-

wertungsspiel 2010 in der Höchststufe 97 von 100

möglichen Punkten erzielen konnte.

Auf Empfehlung des bekannten Dirigenten Peter For-

cher, der selbst regelmäßig zu Gast in Innsbruck ist,

haben die Initiatoren der Promenadenkonzerte daher

das Orchester aus dem steirischen Almenland eingela-

den.

Orchester

Das Dorf Heilbrunn weist ein Kuriosum auf: Bei ledig-

lich 36 Einwohnern kann es auf eine Musikkapelle mit

71 Mitgliedern verweisen. Tatsächlich gehört Heilbrunn

nämlich zur Gemeinde Naintsch, und der Musikverein

bezieht die gesamte Pfarre ein, die sich wiederum über

gleich vier Gemeinden erstreckt. Der Verein erreicht

bei Wertungsspielen seit Jahrzehnten einen „Ausge-

zeichneten Erfolg“ und wurde bereits vier Mal mit dem

Steirischen Panther und der Robert-Stolz-Medaille aus-

gezeichnet – zuletzt 2010.

Unter Kapellmeister und Musikschuldirektor Josef

Bratl setzt der Verein neben traditioneller auch auf sin-

Page 125: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

124

fonische Blasmusik. Auch im Bereich der „Musik in

Bewegung“ ist die Kapelle aktiv.

Traditioneller Höhepunkt des Jahres ist das Herbstkon-

zert in der Festhalle Heilbrunn. Im Jahr 2010 nahm das

Orchester zudem am internationalen Wettbewerb für

Blasmusiksolisten Intermusica teil und begleitete einen

der Ihren, den Posaunisten Ivan Horvat.

Dirigent

Josef Bratl leitet seit dem Jahr 2008 die Musikschule

Weiz, die mit über 830 Schülern und 31 Lehrern eine

der größten in der Steiermark ist. Im selben Jahr grün-

dete er im Almenland das Young Music Orchester.

Nach intensiven Vorbesprechungen und Proben mit

den Jungmusikern wurde bereits am 25. Oktober 2008

in der Festhalle Heilbrunn ein Konzert in den verschie-

densten Schwierigkeitsgraden zum Besten gegeben. Des

Weiteren wurde ein Konzertmitschnitt produziert. Bratl

ist ein ambitionierter Pionier in Sachen Neues und Ex-

perimentelles der Musikszene im Almenland.

Beim Goldenen Dachl, 19.00 Uhr

Josef Franz Wagner

Schwert Österreichs

Franz Watz

Heidrun-Polka

Gustav Mahr

Hoch Tirol, Marsch

Page 126: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

125

Im Innenhof der Kaiserlichen Hofburg

Leonard Bernstein / Bearb.: Clare Grundman

Candide, Ouvertüre zur Operette

Franz von Suppé / Bearb.: Hans Kliment

Dichter und Bauer, Ouvertüre zur Oper

Gioacchino Rossini / Bearb.: Julian Oliver

Variationen für Klarinette (Christoph Tiefengraber: Klari-

nette)

Gioacchino Rossini / Bearb.: Georges Moreau

Le Rendez-vous de Chasse

Johann Strauß / Bearb.: Anton Hofmann

Wo die Zitronen blüh’n, Walzer

Johann Strauß / Bearb.: Siegfried Rundel

Annen-Polka

Florian Pedarnig

Älplerisch gsungen, älplerisch gspielt, Potpourri

Rudolf Kummerer

9er Alpenjäger Marsch

Zum Programm

Candide ist in der Urfassung eine Operette in zwei Ak-

ten von Leonard Bernstein nach einem Libretto von

Lillian Hellman. Die Gesangstexte steuerten Richard

Wilbur, John Latouche und Dorothy Parker bei. Das

auf dem satirischen Roman Candide oder der Optimismus

des Philosophen Voltaire basierende Werk wurde im

Dezember 1956 am Martin Beck Theatre in New York

City uraufgeführt, war jedoch ein mäßiger Erfolg. Nach

nur 73 Vorstellungen wurde es abgesetzt. Ursache hier-

für war nicht Bernsteins Musik, es lag vielmehr am Lib-

retto, das in keiner Weise Voltaires satirischer Vorlage

Page 127: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

126

gerecht wurde. Um das Stück für die Bühne zu retten,

wurde es 17 Jahre später von Hershy Kay, Hugh Whee-

ler (der ein neues Libretto verfasste) und Stephen

Sondheim zu einem einaktigen Musical umgeschrieben.

Dieses erlebte seine Uraufführung im März 1974 am

Broadway Theatre in New York und brachte es auf 740

Vorstellungen. Die erste deutschsprachige szenische

Aufführung nach der Originalinszenierung der Musical-

fassung fand im August 1976 in der Stadthalle Wien

statt. Schauplätze der Handlung sind Westfalen, Lissa-

bon (Portugal), Spanien, Cartagena (Kolumbien), Mon-

tevideo (Uruguay), der südamerikanische Dschungel,

das fiktive Land Eldorado und eine verlassene Insel zur

Zeit Voltaires, also um die Mitte des 18. Jahrhunderts.

Die Musik für die Musical-Fassung wurde von Hershy

Kay nahezu unverändert dem 1956 entstandenen Werk

entnommen. An vielen Stellen klingt sie sehr opernhaft,

weshalb das Werk hin und wieder auch als „komische

Oper“ bezeichnet wird. Am ausgeprägtesten kommt die

Verwandtschaft zur Oper in Kunigundes Lied Glitter

and be gay (Mich umglitzert Gold) zur Geltung, das schon

in der Ouvertüre anklingt und streng genommen eine

Arie für Koloratursopran ist. Auch die anderen Haupt-

rollen sind musikalisch ausgesprochen anspruchsvoll,

sodass sie – trotz der Zugehörigkeit zum Genre Musi-

cal – mit ausgebildeten Opernsängern besetzt werden

müssen.

Das bekannteste Musikstück aus dem Werk ist die Ou-

vertüre, die von vielen Sinfonieorchestern in ihr Reper-

toire aufgenommen wurde. Sie erklingt daher oft in

Konzertsälen und im Rundfunk.

Page 128: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

127

Freitag, 29. Juli, 21.00 Uhr: Notturno

Janitscharenmusik

des Pannonischen Blasorchesters

Musikalische Leitung: Peter Forcher

Peter Forcher und das Pannonische Blasorchester sind

langjährige Freunde der Innsbrucker Promenadenkon-

zerte und begeistern immer wieder mit interessanten

Programmen. Für 2011 wird ein in der Blasmusikszene-

rie leider nur wenig beachtetes Genre präsentiert, näm-

lich klassische französische Revolutionsmusik, wie sie

in Frankreich und später auch in Deutschland entstand.

Die Werke werden in Originalbesetzung aufgeführt und

ermöglichen damit einen interessanten Einblick in die

Geschichte der Blas- und Bläsermusik.

Orchester

Das Pannonische Blasorchester (PBO) wurde im

Herbst 1990 von Bernhard Habla und Peter Forcher

gegründet und vereinigt Berufs- und teilweise auch

ausgezeichnete Amateurmusiker, die das gemeinsame

Interesse an konzertanter Musik für Blasorchester so-

wie an avantgardistischen Projekten für Bläser zusam-

menführt. Der Name des Orchesters bezieht sich auf

die ursprünglich römische Provinz Pannonia, die das

Gebiet des heutigen Burgenlandes sowie West-Ungarns

umfasst. Der größte Teil der MusikerInnen lebt und

wirkt in diesem Gebiet sowie in der angrenzenden Stei-

ermark. Die Tätigkeit des Orchesters umfasst Konzerte

Page 129: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

128

mit zahlreichen Uraufführungen und avantgardistischen

Projekten an zahlreichen Orten in Österreich, in

Deutschland, Frankreich, Ungarn und Italien. Zu er-

wähnen sind die Uraufführung von John Cages Fifty

Eight beim Steirischen Herbst in Graz, ein Workshop

mit Vinko Globokar, „Prestup or Umstieg. Eine Kunst-

tagesreise“ in Aigen-Schlägl/Oberösterreich oder das

Eröffnungskonzert von KIBu (Komponisten und In-

terpreten im Burgenland) in Oberschützen. Bei den

Konzerten sind vor allem die Aufführungen der 1. Sin-

fonie von Gustav Mahler in der Bearbeitung von Dési-

ré Dondeyne bei der „Mahler-Woche“ in Toblach oder

Neulengbach sowie die vielbeachteten Aufführungen

der Sinfonie Lord of the Rings von Johan de Meij zu nen-

nen.

Dirigent

Peter Forcher, geboren 1959 in Lienz, studierte am

Landeskonservatorium in Innsbruck, an der Hochschu-

le für Musik und darstellende Kunst Graz, Institut

Oberschützen. 1987 legte er die Diplomprüfung im

Fach Klarinette ab. Er gehörte u. a. dem „Gustav Mah-

ler Jugendorchester“ an, wirkte bei mehreren En-

sembles mit, etwa beim „Klangforum Wien“, beim

„Ensemble des 20. Jahrhunderts“, beim „Wiener Blä-

sersextett“, bei der „Österreichischen Bläserharmonie“,

beim „Trio-Clarin“ und bei der „vienna clarinet con-

nection“. Seit 1982 ist er Lehrer für Klarinette und Sa-

xofon an der Musikschule Birkfeld, seit 1989 Lehrbe-

auftragter an der Universität für Musik und darstellende

Kunst Graz, Institut Oberschützen. 1990 gründete er

Page 130: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

129

das „Pannonische Blasorchester“, das er auch dirigiert.

Im Oktober 2005 wurde er zum Kapellmeister der

Elin-Stadtkapelle Weiz bestellt.

Innenhof der Kaiserlichen Hofburg, 21.00 Uhr

Musik für Harmonie- und Janitscharenmusik

François-Joseph Gossec

Symphonie militaire: Allegro maestoso – Pastorale. Larghetto –

Allegro

Joseph Küffner

Musique militaire ou Sinfonie: Adagio, Allegro vivace – Ro-

mance. Andante – Menuetto. Allegro assai – Finale. Allegro

ma non troppo

Louis Spohr

Notturno für Harmonie und Janitscharenmusik in C: Marcia.

Moderato – Menuetto. Allegro – Polacca – Adagio – Finale.

Vivace

Zum Programm

François-Joseph Gossec (1734 bis 1829) war wallo-

nisch-französischer Abstammung. Als Bauernbursch

geboren, wurde er als Sechsjähriger Chorknabe und

erhielt Unterweisungen in Violine, Klavier, Harmonie-

lehre und Komposition. 1751 ging er mit einem Emp-

fehlungsschreiben zu Jean-Philippe Rameau nach Paris,

der damals Orchesterleiter des Privatorchesters des

Generalpächters war. Nach Rameaus’ Ableben machte

dessen Nachfolger Johann Stamitz Gossec mit den

Errungenschaften der Mannheimer Schule vertraut:

Neben homophonen Orchestersinfonien und beein-

druckenden Dynamikeffekten war dies die Hereinnah-

Page 131: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

130

me von Klarinetten, Bassethörner und weiteren Blasin-

strumente. 1762 übernahm er die Leitung der Kapelle

des Louis V. Joseph de Bourbon und 1766 zusätzlich

jene der Kapelle des Prinzen von Conti Louis-François

de Bourbon. Mit diesen und in der Folge mehreren

weiteren Orchestern brachte er es zu großem Ansehen.

Gossec komponierte vorerst Kammermusik, später

Sinfonien. Mit 25 Jahren beschloss er, ein gewaltiges

Werk zu komponieren, das 90-minütige Requiem Grand

Messe des Morts. Die Uraufführung im Mai 1760 in Paris

machte ihn über Nacht berühmt. Ein weiterer kompo-

sitorischer Meilenstein war das 1779 aus Anlass der

Schwangerschaft von Marie Antoinette entstandene Te

Deum. Mit seinen Bühnenwerken hingegen hatte Gos-

sec nicht viel Glück, zum einen aufgrund schlechter

Libretti, zum anderen dominierten seine Zeitgenossen

Grétry und Gluck dieses Feld.

Gossec zeigte sich trotz jahrelanger Unterstützung

durch adelige Mäzene von den Ideen der Französischen

Revolution begeistert. Er wurde zum offiziellen Kom-

ponisten der Republik und verfasste zahlreiche Werke

für die Festlichkeiten der Revolutionszeit: Sein Marche

lugubre zum Tod von Mirabeau aus dem Jahr 1790 war

das Standardwerk für die Revolutionszeremonien.

Gossec komponierte ab 1790 viele originale Blasmu-

sikwerke, teilweise auch Werke für Chöre und Blasor-

chester. Häufig zu finden ist dabei eine schlanke Beset-

zung, bestehend aus zwei kleinen Flöten, zwei Klarinet-

ten, zwei Hörnern, zwei Fagotti, Trompete und Ser-

pent. Seine populäre Symphonie pour Musique Militaire

entstand in den Jahren 1793/94.

Page 132: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

131

Samstag, 30. Juli, 19.30 Uhr

Sinfonisches Blasorchester Landkreis Passau

Musikalische Leitung: Hans Killingseder

Das Sinfonische Blasorchester des Landkreises Passau

ist durch seine Auftritte im Rahmen von hochrangigen

gesellschaftlichen und kulturellen Veranstaltungen zum

Aushängeschild und Werbeträger des Landkreises Pas-

sau geworden. Das Orchester arbeitet projektbezogen,

es wird sowohl klassische als auch moderne, zeitgenös-

sische Musik, aber auch Musik aus der Welt des Musi-

cals und des Films gespielt. Mit Hans Killingseder als

Orchesterchef und Kreiskapellmeister steht eine Musi-

kerpersönlichkeit von internationalem Ruf an der Spit-

ze des SBO Landkreis Passau.

Orchester

Das SBO Landkreis Passau wurde auf Initiative des

damaligen Landrates Hanns Dorfner, der sich mit Be-

ginn seiner Amtszeit 1990 massiv für kulturelle Projekte

einsetzte, gegründet.

Das Orchester arbeitet projektbezogen, ein Höhepunkt

im Jahreskreis sind allerdings die seit 2003 in der Stadt-

halle Pocking stattfindenden Konzerte im Rahmen der

„Bläserfreundschaften“: Dabei werden stets befreunde-

te Ensembles und Orchester zum gemeinsamen Musi-

zieren eingeladen. Auch Tiroler Kapellen nahmen an

dieser Konzertreihe bereits teil, so 2003 die Brassband

Fröschl Hall, 2007 die Bürgerkapelle Nals und 2008 die

Stadtmusikkapelle Landeck.

Page 133: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

132

Mit dem Sinfonischen Blasorchester Landkreis Passau

stellt sich ein Orchester vor, dessen Name zum Syn-

onym für anspruchsvolle konzertante Blasmusik ge-

worden ist, der weit über die Grenzen Niederbayerns

hinaus einen hervorragenden Klang besitzt.

Dirigent

Hans Killingseder griff mit elf Jahren zum Tenorhorn

und mit dreizehn zur Trompete, die „sein“ Instrument

bleiben sollte. Im Musikverein Enzenkirchen entwickel-

te sich seine Liebe zur Musik weiter und während sei-

ner Militärzeit bei der oberösterreichischen Militärmu-

sik wurde er zum Solisten. Zu dieser Zeit studierte er

bereits am Bruckner-Konservatorium in Linz und an-

schließend an der Hochschule für Musik in München.

Es folgten Engagements in renommierten Orchestern

und Show-Bands, so etwa dem Sinfonieorchester des

Hessischen Rundfunks oder dem Orchester Hugo

Strasser. Außerdem hatte Killingseder eine sehr erfolg-

reiche Showband. Heute ist er Bezirksleiter der Kreis-

musikschule Passau, Kreiskapellmeister des Landkreises

Passau, Stadtkapellmeister von Bad Griesbach und Lei-

ter des Sinfonischen Blasorchesters Landkreis Passau.

Beim Goldenen Dachl, 19.00 Uhr

Wolfgang Findl

Musikantengruß

Josef Franz Wagner

47er Regimentsmarsch

Karl Komzák

Erzherzog Albrecht Marsch

Page 134: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

133

Innenhof der Kaiserlichen Hofburg, 19.30 Uhr

Johann Strauß / Bearb.: Ray Woodfield

Einzugsmarsch aus Der Zigeunerbaron

Antonín Dvořák / Bearb.: Mark Hinsley

Symphonie Nr. 9 „Aus der Neuen Welt“, 4. Satz: Allegro con

fuoco

Johann Strauß / Bearb.: Hans Kliment

Kaiserwalzer

Eduard Strauß / Bearb.: Alfred Reed

Bahn frei, Polka schnell

Johann Strauß / Bearb.: Thomas Modrey

Mein Herr Marquis aus Die Fledermaus (Juliane Hiener:

Sopran)

Anton Rosenkranz / Bearb.: Hans Weber

Die Rast am Franz-Josefs-Berg (Gerhard Reischl: Flügel-

horn)

Johann Strauß / Bearb.: Otto Wagner

Vergnügungszug, Polka schnell

Johann Strauß / Bearb.: Thomas Modrey

Im Feuerstrom der Reben aus Die Fledermaus (Juliane Hie-

ner: Sopran)

Ernst Uebel / Bearb.: Ray Woodfield

Jubelklänge, Marsch

Sepp Tanzer

Tirol 1809, Charakterstück in 3 Sätzen

Alexander Borodin / Bearb.: Masamiez Amano

Polowetzer Tänze

Dmitri Schostakowitsch / Bearb.: Johan de Meij

Marsch aus der Jazz Suite

Adolf Scherzer

Bayerischer Defiliermarsch

Page 135: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

134

Zum Programm

Am 28. Januar 1952 stellte Sepp Tanzer die Partitur

seiner dreiteiligen Suite Tirol 1809 fertig. Sie erzielte

beim Kompositionswettbewerb der Tiroler Landesre-

gierung den 1. Preis. Tanzer selbst hat folgende Werk-

einführung verfasst: „(…) In einer dreisätzigen Kom-

position wird das Aufbegehren der Tiroler beschrieben,

Menschen, die bereit sind, für ihr Land in den Kampf

zu ziehen. Der erste Satz Aufstand bringt den Zorn der

Tiroler über Napoleons Besetzung ihres Landes zum

Ausdruck. Ein religiöses, choralartiges Thema be-

schwört das Vertrauen auf Gott und die wagemutigen

Anführer. Trommel- und Flötenspiel sowie Trompe-

tensignale rufen zum Kampf. Majestätische Unisono-

klänge verdeutlichen die Einigkeit der aufständischen

Tiroler, und mit dem Lied Den Stutzen hear von 1796

wird die Bereitschaft zum Kampf signalisiert. Aus dem

zweiten Satz ertönt die Weise Wach auf, die wie ein stär-

kendes Gebet über das Land im Gebirge hallt. Tiroler,

lasst uns streiten!, das Leiblied des Andreas Hofer aus

dem Jahre 1809, erklingt als Kampfesparole im Marsch-

rhythmus und versinnbildlicht den Aufmarsch der

Truppen am Berg Isel. Siegesgewohnt erklingt von

französischer Seite die Marseillaise. Mit einem markan-

ten Trompetensignal beginnt der Kampf. Im dritten

Satz erklingt, durch das Flügelhorn solistisch vorgetra-

gen, ein Dankgebet zum Allmächtigen, Fanfaren ver-

künden den Sieg dieser Schlacht. Jubelnd und voller

Stolz verlassen die Sieger die Stätte des Kampfes und

kehren in die verlassenen Täler Tirols zurück.“

Page 136: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

135

Sonntag, 31. Juli, 10.30 Uhr: Matinee

Musikkapelle Latzfons

Musikalische Leitung: Georg Hasler

Leistungsstarke Blasorchester aus kleinen ländlichen

Gemeinden sind in Südtirol keine Seltenheit. Neben

bekannten Größen wie Algund oder Pfeffersberg fällt

auch die Musikkapelle Latzfons bei Klausen in diese

Kategorie. Auch quantitativ ist die Kapelle gut aufge-

stellt: Immerhin 50 Musikanten umfasst die Musikka-

pelle der 1400-Einwohner-Gemeinde, die vom wettbe-

werbserfahrenen Dirigenten Georg Hasler geleitet wird.

Orchester

Die Musikkapelle Latzfons wurde 1870 vom Lehrer

Schranz und Hans Obrist gegründet. Im Jahr 1908

wurde die Kapelle mit einer Tracht ausgerüstet, bis

dahin rückte man nur in Zivilkleidung aus. Im Jahr

1932 nahm man am Traubenfest in Meran teil: Dazu

musste sich die gesamte Mannschaft zu Fuß von Latz-

fons nach Klausen begeben, um danach mit einem

Lastwagen nach Meran zu fahren. Obwohl es auch

noch den ganzen Tag regnete, war der erste große Auf-

tritt für die Kapelle ein noch nie dagewesener Erfolg.

In den Jahren des Faschismus geriet die Kapelle durch

ihre Tracht beinahe in politische Schwierigkeiten: Zur

Einweihung der großen Brücke beim Scheidle kam

Mussolini nach Klausen und sämtliche Kapellen der

Page 137: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

136

Umgebung mussten zu einem offiziellen Empfang aus-

rücken. Als die Latzfonser nach Klausen kamen, wurde

ihnen nahegelegt, die weißen Hahnenfedern als Symbol

der Tirolerischen Identität vom Hut zu nehmen. Trotz

der Warnung, dass der Kapellmeister verhaftet würde,

marschierten die Musikanten mit der gesamten Tracht

weiter, und zum Staunen aller Beteiligten war der „Eh-

rengast“ sehr beeindruckt. Der Kapellmeister erhielt

beim offiziellen Empfang aus der Hand Mussolinis

daraufhin sogar 200 Lire, was damals viel Geld war.

Im Jahre 1964 beschloss man, die Kapelle durch den

Kauf von 25 neuen Instrumenten endgültig von C auf

B umzustimmen. Bis zu diesem Zeitpunkt wurde als

Notlösung auf die alten Instrumente einfach ein verlän-

gertes Mundstück aufgesetzt. 1993 wurde das neue

Probelokal eingeweiht. 1996 wurde die erste Musikantin

in die Kapelle aufgenommen. Insgesamt hat die Musik-

kapelle derzeit 64 Mitglieder inklusive Marketenderin-

nen und Fähnrich.

Dirigent

Georg Hasler, Jahrgang 1969, unterrichtet Posaune und

Tenorhorn am Institut für Musikerziehung in Klausen.

Er studierte Klavier am Musikkonservatorium in Bozen

und anschließend Gesang an der Musikhochschule in

Wien. Er leitet die Musikkapelle seit dem Jahr 2000,

vorher gehörte er ihr als Posaunist an. Georg Hasler

leitete auch über mehrere Jahre den Kirchenchor Latz-

fons. Neben seiner Arbeit als Kapellmeister ist er auch

in verschiedenen Bereichen als Sänger und Musiker

tätig.

Page 138: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

137

Beim Goldenen Dachl, 10.05 Uhr

Josef Vancura

Für Kraft und Ehr’

Franz Lehár

Jetzt geht’s los!, Marsch

Hermann Josef Schneider

Erzherzog Karl Marsch

Innenhof der Kaiserlichen Hofburg, 10.30 Uhr

Karl Pils / Bearb.: Herbert Ebenbichler

Festmusik Nr. 1

Albert Lortzing / Bearb.: Florian Pedarnig

Festmarsch

Gaetano Donizetti / Bearb.: Stephan Jaeggi

Don Pasquale, Ouvertüre zur Oper

Julius Fučík / Bearb.: Siegfried Rundel

Danubia, Konzertmarsch

Franz Lehár / Bearb.: Piet Stalmeier

Gold und Silber, Walzer

Antoine Sokolov / Bearb.: Dieter Viehweider

Fast March Nr. 5

Mariano Bartolucci

Pertusia, Konzertouvertüre

Kees Vlak

Russische Tanzsuite

Hermann Ludwig Blankenburg

Abschied der Gladiatoren, Marsch

Bizet, Mozart, Monti, Rossini / Bearb.: Gerd Bogner

Xylo Classics, Solo-Potpourri für Xylophon

Page 139: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

138

Zum Programm

Gaetano Donizetti schrieb seinen Don Pasquale, eine

Opera buffa in drei Akten, nach einem Libretto von

„M. A.“ (Giovanni Ruffini und Gaetano Donizetti nach

älterer Vorlage) als Auftragswerk für das Théâtre-Italien

in Paris. Die Uraufführung fand im Januar 1843 eben-

dort statt. Der Tradition des Hauses entsprechend

wählte Donizetti ein heiteres Sujet, nämlich Ser Marcan-

tonio, ein Libretto von Angelo Anelli, das bereits 1808

einmal vertont worden war. Das Libretto geht auf den

altbekannten Stoff des ungleichen Paares zurück. In

Anlehnung an die Komödien Carlo Goldonis lehnen

sich die Rollen einerseits mehr oder weniger eng an

typische Figuren der Commedia dell’arte an, erhalten

aber andererseits durch sentimentale Züge, d. h. durch

die Fähigkeit, Gefühle zu empfinden und auszudrü-

cken, eine über ihre Typenhaftigkeit hinausgehende

Differenzierung.

Die 19 Gesangsnummern des Don Pasquale sind durch

orchesterbegleitete Rezitative miteinander verbunden.

Auch wenn Anklänge frühere Werke des Genres immer

wieder zu finden sind, setzt sich Donizettis eigene Mu-

siksprache durch. Sie entspricht in ihrer Motorik ganz

seiner Zeit, die durch die Entwicklungen der Eisen-

bahn, durch Industrialisierung, Revolutionen und rasant

wachsende Städte gekennzeichnet war. Pauken, Schlag-

zeug und Blechbläser sind beinahe ständig im Einsatz,

das Hineinfallen in die Tonika konstituiert nur mehr

ganz selten einen Augenblick der Ruhe und des Inne-

haltens.

Page 140: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

139

Sonntag, 31. Juli, 19.30 Uhr

Algunder Musikkapelle

Musikalische Leitung: Christian Laimer

Bereits mit Promenadenkonzert-Erfahrung ausgestattet

ist die Algunder Musikkapelle, wenngleich das erste

Gastspiel der Musikanten aus der Nähe von Meran im

wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser fiel. Die Veran-

stalter der Innsbrucker Promenadenkonzerte hoffen

daher, dass das „Erlebnis Promenadenkonzert“ für die

Südtiroler Musikanten heuer mit einem gut gefüllten,

trockenen Innenhof der Hofburg und der darin entste-

henden magischen Atmosphäre verbunden sein wird.

Denn die Algunder hätten es als Südtiroler Spitzenblas-

orchester wirklich verdient.

Orchester

Im Jahr 1837 gründete der Lehrer Johann Eberhart eine

aus neun Mitgliedern bestehende Blaskapelle, um die im

Pestjahr 1836 als Gelöbnis versprochene Sebastianipro-

zession feierlicher gestalten zu können. Die Kapelle hat

seither, abgesehen von kurzen Unterbrechungen wäh-

rend der Kriegsjahre und der Zeit des Faschismus, zur

musikalischen Gestaltung vieler kirchlicher und weltli-

cher Feiern in Algund und darüber hinaus beigetragen.

Im Jahr 1900 übernahm Anton Schrötter die Leitung

der Kapelle und führte sie während der folgenden 50

Jahre zu jenem Niveau und Namen, den „die Algun-

Page 141: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

140

der“ heute noch genießen. Walter Schrötter, ein Neffe

seines Vorgängers, leitete die zeitweise über 70 Mann

starke Kapelle von 1968 bis 1993. In dieser Zeit konn-

ten viele musikalische Höchstleistungen erzielt und

zahlreiche Konzertreisen europaweit durchgeführt wer-

den. Besonders zu erwähnen ist 1988 die Verleihung

des „Europapreises für Volkskunst“ durch die Stiftung

FVS Hamburg.

Auch heute noch sieht die Kapelle gemäß ihrer Zielset-

zung bei der Gründung in der feierlichen Gestaltung

von kirchlichen und weltlichen Festen in der Gemeinde

die oberste Aufgabe ihres Wirkens. Großer Wert wird

auf die Schulung und Betreuung von Jungmusikanten

gelegt. Den Höhepunkt im Vereinsjahr bildet alljährlich

das „Dreikönigskonzert“, welches jeweils am 6. Jänner

im Großen Kursaal von Meran stattfindet. Dieses Kon-

zert geht auf das Jahr 1948 zurück und ist damit das

älteste und traditionsreichste Saalkonzert in Südtirol.

Dirigent

Christian Laimer, geb. 1974, stammt aus Meran/

Gratsch. Seine erste musikalische Ausbildung erhielt er

an der Musikschule Meran, anschließend studierte er

am Tiroler Landeskonservatorium in Innsbruck. 1998

schloss er die Ausbildung im Hauptfach Klarinette und

im Schwerpunktfach Schlagzeug mit Auszeichnung ab.

Von 1997 bis 2001 belegte Laimer das Fach Dirigieren

bei Prof. Edgar Seipenbusch am Tiroler Landeskonser-

vatorium. Von 1992 bis 2000 war er Kapellmeister der

Musikkapelle St. Walburg im Ultental, in den Jahren

1999 bis 2007 leitete er das Orchester der Musikfreun-

Page 142: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

141

de Meran. Christian Laimer ist Direktor der Musikschu-

le Lana-Ulten-Nonsberg und Mitglied mehrerer En-

sembles in Südtirol. Im August 2000 übernahm er die

Kapellmeisterstelle bei der über die Grenzen Südtirols

hinaus bekannten Algunder Musikkapelle.

Beim Goldenen Dachl, 19.00 Uhr

Julius Fučík

Schneidig vor, Marsch

Anton Ambrosch

Parade-Defiliermarsch

Erwin Trojan

Freiheit hoch, Marsch

Innenhof der Kaiserlichen Hofburg, 19.30 Uhr

Franz Lehár / Bearb.: Siegfried Rundel

Jetzt geht’s los, Marsch

Gioacchino Rossini / Bearb.: Lorenzo Pusceddu

Tancredi, Ouvertüre zur Oper

Johan de Meij

Canticles, Konzertstück für Bassposaune

Julius Fučík / Bearb.: Siegfried Rundel

Florentiner Marsch

Georges Bizet / Bearb.: Clark McAlister

Carmen, Suite in 5 Sätzen

Johann Schrammel / Bearb.: Hans Kliment

Wien bleibt Wien, Marsch

Giuseppe Verdi / Bearb.: Franco Cesarini

Aida – Gran finale aus dem zweiten Akt

Arturo Márquez / Bearb.: Oliver Nickel

Danzón Nr. 2

Page 143: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

Zum Programm

Gioacchino Rossini (1792–1868) schrieb seine Oper

Tancredi im Jahr 1813 als historisch-heroisches Melo-

dram in zwei Akten, es war die erste tragische Oper des

damals 21-Jährigen. Das Voltaires Tragödie Tancrède

entnommene italienische Libretto stammt von Gaetano

Rossi: Die Oper spielt im Syrakus des 11. Jahrhunderts.

Abweichend von der Tragödie Voltaires, in dem der

Held, ein normannischer Königsohn, auf dem Schlacht-

feld stirbt, ohne dass seine Geliebte Amenais sich nach

ihrem mutmaßlichen Verrat rehabilitieren konnte, ist in

der venezianischen Ur-Fassung der Oper allerdings eine

Wiedervereinigung der Liebenden vorgesehen. Aller-

dings gibt es auch das sogenannte „Ferrara-Finale“, das

den Liebenden keine Zukunft vergönnt. Die Spieldauer

beträgt ca. 145 Minuten. Wie bei vielen Belcanto-Opern

ist es auch hier die Musik, die in ihrer mitreißenden

Dramatik und Klangpracht die regelmäßig schwachen

Libretti bei Weitem übertrifft. Die Uraufführung des

Werks fand 1813 im Teatro La Fenice in Venedig unter

widrigen Umständen statt: Der zweite Akt konnte we-

gen einer Übelkeit der Sängerin des Tancred nicht zu

Ende geführt werden. Der überwältigende Erfolg der

Oper stellte sich daher erst beim zweiten Anlauf ein.

Page 144: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

Wir danken für Unterstützung, Kooperation und

Mitarbeit

Unseren Geldgebern

TVB Innsbruck und seine Feriendörfer

Stadt Innsbruck

Innsbrucker Sommer 2011

Unserem Hauptsponsor

Tiroler Wasserkraft

Unseren Sponsoren und Kooperationspartnern

Tirol Werbung

Land Südtirol, deutsche Kultur

Zillertal Bier

Blasmusikverband Tirol

Restaurant Fischerhäusl

Innsbruck Marketing

Österreichischer Blasmusikverband

Athesia Druck

Swarovski Innsbruck

Kaiserliche Hofburg Innsbruck

Fantasy Veranstaltungstechnik

Nordkettenbahn Betriebsgesellschaft

AKM Innsbruck Wien

Page 145: Innsbrucker Promenadenkonzerte 2011

Für Essenseinladungen an Orchester danken wir:

DB Schenker

Hypo Tirol Bank

BAWAG P.S.K. Betriebsservice

Tiroler Versicherung

Zillertal Bier

Hotel Charlotte