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. . . 596 _. ..... . .- . . . . [ Zeitschrift 1Ur Neue Bticher angewandte Chemie - __. ~ ~ chen, wie sehr es deni allgenieinen Interesse und Rediirfnis iiach eingehmcler Ilnterrirhtung iiber die so ungeniein wich- tige Vitaminfriige und alles, was darnit zusanimenhlngt, ent- gegenkonimt. In der zwisrhen beiden Auflagen verflossenen kurzen Zeit ist die Literiitur ge\valtig angexhwollen, etwa 1100 iieue Literaturniigaben sind aufgenomnien und im Text verar- beitet worden, ob\vohl die Literiitur leider nur bis August 1923 beriicksichtigt ist. Hei der Wiclitigkeit des Gebietes und dern raschen Fortschreiten der Forschung ist der so weit zuriirk- liegende Abschlufitermin zu bedauern. Trotz der Menge des zu verarbeitenden Materials hat es der Verfnsser ver- standen, mit einer Vermehrung des Textes von nur etwa Hogen nuszukomnien. 1)as ist zugunsten des Werkes aus- geschlagen, welches mir sehr an Straffheit der Darstellung und Obersicht gewonnen zu haben srheint. I)ie urspriinglirhi? Einteilung ist geblieben, aber iille Kapitel habeii eine sorg- fiiltige Neubearbeitung erfahren. I)as Hefewarhstumvitamin D und das antirachitische Vitiiinin E sind iils selbstandige Vita- mine gesondert behandelt worden. I)a von arneriltanischer Seile niit den beiden Huchstaben andere Vitamine bezeichnet werdeii, besteht die groi3e Ciefiihr eines hrcheinanders, und eine Eini- guiig iiber die Nornenklntur scheint dringend notwendig. Ge- rade F u n k ware der geeignete Autor, durch Fiihlungnahnie mil den Heteiligten, eine solche herbeizufiihren. Sehr willkomnien wird den Lesern die eingehende Srhil- tlerung der Methodik der I<attenversurhe und die Hinweise auf die vielen, oft nicht gewiirdigten Schwierigkeiten und Fehler- nioglirhkeiten sein. Hingewiesrn sei noch besonders auf den drittenTeil (die mensrhlichen Avitiiniinosen), in dem der Verfasser ;iueh die andern, neben den Vitiiminen wichtigen Faktoren ein- gehend beriicksichtigt, was sehr zur Klarung der Vorstellungen beitrlgt. Wir zweifeln iiicht, dafi die 3. Auflage, die keiner, der sirh mit deni Vit;iniinproblr-in befafit, entbehren kann, die gleieh gute Aufnahme aie die zweite finden wird. Leitfaden des einfiihrendcn Unterrirhtes der Chemie und Mine- ralogie an hiibercn Lehranstaltes. Nach einer auf Beobachtung des . Srhiilers haenden, anschlieliend folgernden und voni 1,ehrer erganzenden (sir!) Unterrirhtsweise, unter Beriickeicli- t i p n g der geschichtlichen Entwickhing der Chemie. Von Ilirektor Prof. 1)r. .J. I1 off m R n n. Zweile, neu bearbeitete Aufkige. Ostt!rreichisrher Schulbiirherverlag 1924. 182 S., 97 Abbild. Kr. 51 OOO J)er Inhalt halt,. was der 'l'itel an Weitschweifigkeit ver- spricht. Der Verfnsser gehiirt zu deiien, die ihr Wis.sen beim Ihchschreiben nirht bandigen konnen. Das ObermaD des Minera- logischen bietet keinen Ersatz fur die Vernachlassiyng dcr praktischen Redeutung der Chemie. Es besteht keine Veran- Iiissung. dieses Buch den vorhnndenen guten Chemie - Schul- biirhern vomiziehen. Slocl;. [BB. 115.1 Tnrhnnlogis der Kautschukwaren. Von Ih. K. G o I t 1 i) b. 2. Aufl. Rtaunschweig 1925. F. Vieweg h Sohn, A.-G. XII, 340. Geb. M Z-; brosch. M 19,50 Unsere Kennlnisse auf deni Gebiete des Kaulschuks, sowolil in wissensrhaftlicher \vie auch iii technischer Beziehung, habeii sich in den letzten 7ehn Jiihren erheblich vertieft. 1)eni. hat K. (i o t t 1 o b Rechnung petragen und eine Neuuufliige seines bekannten Kautsrhukburhes ersrheineii Iassen. Ein Durrh- blattern tles Ruches zeigt schon, daB es nicht ein einhcher Ab- druck der erslen Auflage ist. Trotzdeni der Umfnng des Werkes nur uni 100 Seiten gestiegen ist, bringt der Verfasser doch eine erwhopfende Darstellung des gesaniten Kautvchukgebietes in terhnisrher Hinsicht. Fehr . interessaiit iintl lehrreirh. aurh fur den. Kautschcik- terhniker, ist die erweiterte Einleitung des I3uches iiber die Chwnie tles natiirliirhen Kautxliuks. Resonders hervonuheben ist die Reriic-kwichligung der Arbeilen auslandisrher Cheniiker. Eine p n z e Heihe von Kapiteln des ersten Teiles sind revidiert und vervollstandigt worden. von denen als die wirhtigsten ge- naiirit seien : I)er RohkiidWhult und seine Gewinnung, die )lane tles Kautsrhuks, die Untersurhung des Rohkautschuks und der Vulkanisiile. die Knutschukmisrhungen, die Cheniie der Vulknnisation. lisrhen Eigenschafkn des Rohkautschuks, die Eigensrhnften der Scheunert. [BB. 354.1 Gnnz neu aufgenommen sinil die Kapitel iiber die physiiia- ' Vulknnisate, die Alterungserscheinungen und die Beschleuniger. Auch in1 zweiten Teil, der speziellen Technologie der Kautschuk- \wren, is2 ein Teil der verschiedenen Abschnitte enveitert und erggnzt. I)em Verstand~lis des GRnxen dient d,ie stnrke Ver- mehrung der beigegebenen Fipren, ist dorh die Gesamtzahl der Bilder iintl Zeirhnungen von 92 in der ersten Auflage auf 128 in der vorliegenden qestiegen. I)as Kapitel iiber kiinstlichen Kautschiilr hiit heute nur noch ein historisrhes Interesse, laat aber dorh (fie ungeheure Arbeit iilinen, die zu der technisrh braurhbnren Bereitung kiinstlichen Knutschuks wahrend tles Krieges gefuhrt hat. Die iiberall in reichem MaDe beigegebenen Zitate erleirch- tern das Naclischlagen der Originalliteratur; unniitz zu er- wiihnen, daB die Literatur his in die neueste h i t ergiinzt worden ist. Wer das Ci o t t I o b .%-he Uuch benutzt, der wird finden, da1.i AS die beste und vollstandigste Monographie auf deni Gebiete der Technologie des Kaiitsrhiiks ist, die wir heute hnben. Eoers. [RB. 128.1 Handbiicher der stsatlichen Huseen zu Berlin. F. R a t h ge n : D i e A 1 t e r t u rn sf u n d en. Mit Beriicksichtigung ethnographischer und kunslgewerblicher Sammlungsgegenstande. 11. und 111. Teil. M e t a 11 e u n d M e t a 11 e Zweitt., urngearbeitete Auflage mit 68 pbbildungen. Berlin und Leip- Die in diesem Buche besprorhenen Verfahren zur Erhaltung und Wiederherstellung von kunslgewerblichen Gegenstanden rind Altertumsfunden stellen ein Gebiet der iingeaandten Chemie und Physik dar, dks bei seiner auflerordentlichen Viel- seitigkeit fast eine ganze Wissenschafl fur sirh ausmarht. Die umfangreiche Literatur ist eingangs zusamniengestellt. Der zweite Teil beschaftigt 8ich mit den Metallen und ihren Legierungen. Nur der Konig der Metalle, das Gold, halt allen zerstorenden Widerwlirtigkeiten zum Trotz Jahrtausende hin- durch stand. Alle anderen miissen der Verganglichkeit rnehr oder niinder ihren Tribut zahlen. Dabei ist die von C o hen ihreni Wesen nach aufgeklarte Zinnpest nicht vergessen. die be- ltanntlich in der Ersrheinung besteht, dafi metallisches Zinn bei langerem Aufbewahren unterhalb dt.s I1mw:indlungspunktes voii + 18" in eine graue, pulverige Modifikation von kIeinereni Eigengewicht (also unter Ausdehnung) iibergehen kann, wo- durrh dns metallische Gefuge rettungslos zerstort wird. Die bei- gegebenen Abbildungen zeigen. in wie iiberrasrhender Weise die unter formlos verdeckenden Oxydschichten verborgenen feinen Ziselierungen von Speerspitzen oder Dolchscheiden durch eine sachgemaoe Behandlung wieder Zuni Vorschein kommen. Tm dritten Tpil wird die Rehandlunp der aus orgnnischeli Stoffen (Holz, Papier, Leder, Knorhen, Faserstoffen usw.) be- stehendei! Gegenstande besprochen. Hier handelt es sirh ja vorwiegend um die Bekampfunq kleinster Lebewesen, wie Wiir- nicrn. Motten, Rakterien, also urn das Gebiet der Desinfektion oder Entkeimung und Entwesung. Das neue Mottenmittel Eulnn und die vielumstriltene Blausaure fehlen dabei nicht. Ein Verzeichnis der Abbildungen und ein alphabetisches Register erhohen die Brauchbarkeit des trefflirhen Ruches. das nicht nur allen Museumsvc-rwaltungen, sondern auch jedein Privatsnnimler, und diesem ganz besonders. auBerst wertvolle Dienste leisten wird. Lorkemonn. [BH. 195.1 Intensitiitnriieswuri~rn in dcr Induatrie. \'on l)ipl.-Ing. W. S t e in - t h a 1. Herlin 1921. 57 S. H.-M. 8,70 Vcrfiisser bilut iiuf Taylorschen (;riindsiitzeii auf. Zwerii ist Erhohung der Wirtschaftlichkeit, die von der Intensitat und I'roduktivitat abhingig ist, Intensilat als Dirhtigkeit aufge- wandter personlirher Arbeit und sarhlicher Produktionsniittel verstanden. Zur Erkenntnis des Intensitatsgrades ist ihre Messung erfortlerlich, zunichst des zeitlichen Wirkungsgrades. Vcrfiisser untersuchf. \vie \veit die industrielle Intensitals- messung imstande ist, die Wirtschaftlichkeit zum Ausdrurk zu bringen. Er zeigt wie die Intensitat der Arbeit (Produktions- menge: Einheitszeit) durch Zeitstudien, ein Xormzeitwert und iiormnler Leistungswert festgestellt aerden kann. Der Leistungs- wert mu13 ein objektiver und optinialer sein. Er zeigt weiter. wie man ein Bild der Arbeitsintensitat des gesamten Betriebes erhalten kann. Er unterscheidet Werkstatt-, Betriebsabteilungs-. K o n s e r v i e r u n g \TO n i e ru n g e 11. 0 r ga n i s r h e S t o f f e. zig 1924. Walter de Gruyter & Co. R.-M. 6,60

Intensitätsmessungen in der Industrie. Von Dipl.-Ing. W. Steinthal. Berlin 1924. 57 S

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. . . 596 _. ..... . .- . . . .

[ Zeitschrift 1Ur Neue Bticher angewandte Chemie - __. ~ ~

chen, wie sehr es deni allgenieinen Interesse und Rediirfnis iiach eingehmcler Ilnterrirhtung iiber die so ungeniein wich- tige Vitaminfriige und alles, was darnit zusanimenhlngt, ent- gegenkonimt. I n der zwisrhen beiden Auflagen verflossenen kurzen Zeit ist die Literiitur ge\valtig angexhwollen, etwa 1100 iieue Literaturniigaben sind aufgenomnien und im Text verar- beitet worden, ob\vohl d i e Literiitur leider nur bis August 1923 beriicksichtigt ist. Hei der Wiclitigkeit des Gebietes und dern raschen Fortschreiten der Forschung ist der so weit zuriirk- liegende Abschlufitermin zu bedauern. Trotz der Menge des zu verarbeitenden Materials hat es d e r Verfnsser ver- standen, mit einer Vermehrung des Textes von nur e twa

Hogen nuszukomnien. 1)as ist zugunsten des Werkes aus- geschlagen, welches mir sehr an Straffheit der Darstellung und Obersicht gewonnen zu haben srheint. I) ie urspriinglirhi? Einteilung ist geblieben, aber iille Kapitel habeii eine sorg- fiiltige Neubearbeitung erfahren. I)as Hefewarhstumvitamin D und das antirachitische Vitiiinin E sind iils selbstandige Vita- mine gesondert behandelt worden. I)a von arneriltanischer Seile niit den beiden Huchstaben andere Vitamine bezeichnet werdeii, besteht die groi3e Ciefiihr eines h rche inande r s , und eine Eini- guiig iiber die Nornenklntur scheint dringend notwendig. Ge- rade F u n k ware d e r geeignete Autor, durch Fiihlungnahnie mil den Heteiligten, eine solche herbeizufiihren.

Sehr willkomnien wird den Lesern d i e eingehende Srhil- tlerung de r Methodik der I<attenversurhe und die Hinweise auf die vielen, oft nicht gewiirdigten Schwierigkeiten und Fehler- nioglirhkeiten sein. Hingewiesrn sei noch besonders auf den drit tenTeil (die mensrhlichen Avitiiniinosen), in dem der Verfasser ;iueh die andern, neben den Vitiiminen wichtigen Faktoren ein- gehend beriicksichtigt, was sehr zur Klarung d e r Vorstellungen beitrlgt. Wir zweifeln iiicht, dafi die 3. Auflage, die keiner, der sirh mit deni Vit;iniinproblr-in befafit, entbehren kann, die gleieh gute Aufnahme a ie die zweite finden wird.

Leitfaden des einfiihrendcn Unterrirhtes de r Chemie und Mine- ralogie an hiibercn Lehranstaltes. Nach einer auf Beobachtung des . Srhiilers haenden , anschlieliend folgernden und voni 1,ehrer erganzenden (sir!) Unterrirhtsweise, unter Beriickeicli- t i p n g de r geschichtlichen Entwickhing der Chemie. Von Ilirektor Prof. 1)r. .J. I1 o f f m R n n. Zweile, neu bearbeitete Aufkige. Ostt!rreichisrher Schulbiirherverlag 1924. 182 S., 97 Abbild. Kr. 51 OOO

J)er Inhalt halt,. was de r 'l'itel an Weitschweifigkeit ver- spricht. Der Verfnsser gehiirt zu deiien, d i e ihr Wis.sen beim Ihchschreiben nirht bandigen konnen. Das ObermaD des Minera- logischen bietet keinen Ersatz fur die Vernachlassiyng dcr praktischen Redeutung der Chemie. Es besteht keine Veran- Iiissung. dieses Buch den vorhnndenen guten Chemie - Schul- biirhern vomiziehen. Slocl;. [BB. 115.1

Tnrhnnlogis de r Kautschukwaren. Von I h . K. G o I t 1 i ) b. 2. Aufl. Rtaunschweig 1925. F. Vieweg h Sohn, A.-G. XII, 340. Geb. M Z-; brosch. M 19,50

Unsere Kennlnisse auf deni Gebiete des Kaulschuks, sowolil in wissensrhaftlicher \vie auch i i i technischer Beziehung, habeii sich in den letzten 7ehn Jiihren erheblich vertieft. 1)eni. hat K. ( i o t t 1 o b Rechnung petragen und eine Neuuufliige seines bekannten Kautsrhukburhes ersrheineii Iassen. Ein Durrh- blattern tles Ruches zeigt schon, daB es nicht ein e inhche r Ab- druck d e r erslen Auflage ist. Trotzdeni d e r Umfnng des Werkes nur uni 100 Seiten gestiegen ist, bringt der Verfasser doch eine erwhopfende Darstellung des gesaniten Kautvchukgebietes in terhnisrher Hinsicht.

Fehr . interessaiit iintl lehrreirh. aurh fur den. Kautschcik- terhniker, ist die erweiterte Einleitung des I3uches iiber die Chwnie tles natiirliirhen Kautxliuks. Resonders hervonuheben ist die Reriic-kwichligung d e r Arbeilen auslandisrher Cheniiker. Eine p n z e Heihe von Kapiteln des ersten Teiles sind revidiert und vervollstandigt worden. von denen als die wirhtigsten ge- naiirit seien : I)er RohkiidWhult und seine Gewinnung, die ) l a n e tles Kautsrhuks, die Untersurhung des Rohkautschuks und d e r Vulkanisiile. die Knutschukmisrhungen, die Cheniie de r Vulknnisation.

lisrhen Eigenschafkn des Rohkautschuks, die Eigensrhnften der

Scheunert. [BB. 354.1

Gnnz neu aufgenommen sinil die Kapitel iiber die physiiia- '

Vulknnisate, die Alterungserscheinungen und d i e Beschleuniger. Auch in1 zweiten Teil, de r speziellen Technologie d e r Kautschuk- \wren, is2 ein Teil de r verschiedenen Abschnitte enveitert und erggnzt. I)em Verstand~lis des GRnxen dient d,ie s tnrke Ver- mehrung d e r beigegebenen F i p r e n , ist dorh die Gesamtzahl d e r Bilder iintl Zeirhnungen von 92 in de r ersten Auflage auf 128 in de r vorliegenden qestiegen. I)as Kapitel iiber kiinstlichen Kautschiilr hiit heute nur noch ein historisrhes Interesse, laat abe r dorh (fie ungeheure Arbeit iilinen, die zu d e r technisrh braurhbnren Bereitung kiinstlichen Knutschuks wahrend tles Krieges gefuhrt hat.

Die iiberall in reichem MaDe beigegebenen Zitate erleirch- tern das Naclischlagen de r Originalliteratur; unniitz zu er- wiihnen, daB die Literatur his in die neueste h i t ergiinzt worden ist. Wer das Ci o t t I o b .%-he Uuch benutzt, de r wird finden, da1.i AS die beste und vollstandigste Monographie auf deni Gebiete der Technologie des Kaiitsrhiiks ist, die wir heute hnben. Eoers. [RB. 128.1

Handbiicher de r stsatlichen Huseen zu Berlin. F. R a t h g e n : D i e A 1 t e r t u rn sf u n d e n . Mit Beriicksichtigung ethnographischer und kunslgewerblicher Sammlungsgegenstande. 11. und 111. Teil. M e t a 11 e u n d M e t a 11 e Zweitt., urngearbeitete Auflage mit 68 pbbildungen. Berlin und Leip-

Die in diesem Buche besprorhenen Verfahren zur Erhaltung und Wiederherstellung von kunslgewerblichen Gegenstanden rind Altertumsfunden stellen ein Gebiet der iingeaandten Chemie und Physik dar, dks bei seiner auflerordentlichen Viel- seitigkeit fast eine ganze Wissenschafl fur sirh ausmarht. Die umfangreiche Literatur ist eingangs zusamniengestellt.

Der zweite Teil beschaftigt 8ich mit den Metallen und ihren Legierungen. Nur der Konig der Metalle, das Gold, halt allen zerstorenden Widerwlirtigkeiten zum Trotz Jahrtausende hin- durch stand. Alle anderen miissen d e r Verganglichkeit rnehr oder niinder ihren Tribut zahlen. Dabei ist die von C o h e n ihreni Wesen nach aufgeklarte Zinnpest nicht vergessen. die be- ltanntlich in der Ersrheinung besteht, dafi metallisches Zinn bei langerem Aufbewahren unterhalb dt.s I1mw:indlungspunktes voii + 18" in eine graue, pulverige Modifikation von kIeinereni Eigengewicht (also unter Ausdehnung) iibergehen kann, wo- durrh dns metallische Gefuge rettungslos zerstort wird. Die bei- gegebenen Abbildungen zeigen. in wie iiberrasrhender Weise die unter formlos verdeckenden Oxydschichten verborgenen feinen Ziselierungen von Speerspitzen oder Dolchscheiden durch eine sachgemaoe Behandlung wieder Zuni Vorschein kommen.

Tm dritten Tpil wird die Rehandlunp der aus orgnnischeli Stoffen (Holz, Papier, Leder, Knorhen, Faserstoffen usw.) be- stehendei! Gegenstande besprochen. Hier handelt es sirh ja vorwiegend um die Bekampfunq kleinster Lebewesen, wie Wiir- nicrn. Motten, Rakterien, also urn das Gebiet der Desinfektion oder Entkeimung und Entwesung. Das neue Mottenmittel Eulnn und die vielumstriltene Blausaure fehlen dabei nicht.

Ein Verzeichnis der Abbildungen und ein alphabetisches Register erhohen die Brauchbarkeit des trefflirhen Ruches. das nicht nu r allen Museumsvc-rwaltungen, sondern auch jedein Privatsnnimler, und diesem ganz besonders. auBerst wertvolle Dienste leisten wird. Lorkemonn. [BH. 195.1

Intensitiitnriieswuri~rn in dcr Induatrie. \'on l)ipl.-Ing. W. S t e in - t h a 1. Herlin 1921. 57 S. H.-M. 8,70

Vcrfiisser bilut iiuf Taylorschen (;riindsiitzeii auf. Zwerii ist Erhohung d e r Wirtschaftlichkeit, d ie von d e r Intensitat und I'roduktivitat abhingig ist, Intensilat als Dirhtigkeit aufge- wandter personlirher Arbeit und sarhlicher Produktionsniittel verstanden. Zur Erkenntnis des Intensitatsgrades ist ihre Messung erfortlerlich, zunichst des zeitlichen Wirkungsgrades. Vcrfiisser untersuchf. \vie \veit die industrielle Intensitals- messung imstande ist, die Wirtschaftlichkeit zum Ausdrurk zu bringen. Er zeigt wie die Intensitat de r Arbeit (Produktions- menge: Einheitszeit) durch Zeitstudien, ein Xormzeitwert und iiormnler Leistungswert festgestellt a e r d e n kann. Der Leistungs- wert mu13 ein objektiver und optinialer sein. E r zeigt weiter. wie man ein Bild der Arbeitsintensitat des gesamten Betriebes erhalten kann. Er unterscheidet Werkstatt-, Betriebsabteilungs-.

K o n s e r v i e r u n g \ T O n

i e r u n g e 11. 0 r g a n i s r h e S t o f f e.

zig 1924. Walter de Gruyter & Co. R.-M. 6,60

38. Jahrgang 19251 Rundspbau - Personelnachriohten - Verein deutscher Chemiker 597 ____._____-.__ ~- -

Werk- und Firmenintensitat. Die Werkstattintensitat ist eine Resultierende verschiedener Kompofienten: der Betriebsmittel, der Werkstoffe und der Organisation. Bei der letzten spielt der Arbeitswille, die Ermudung, die Eignung eine g r o h Rolle; daher Eignungsprufungen und Auslese der Eintretenden.

Die Schwierigkeiten, die sich solchen Intensitatsmessungen entgegenstellen, deren Moglichkeit aber an sich nicht bezweifelt werden kann, verkennt Verfasser durrhaus nicht. Gleichviel beweist e r durch die eigene Praxis, wie weit und mit welcher Genauigkeit solche Intensitatsmessungen angestellt werden konnen. Es komte noch recht vie1 Notwendiges geschehen, ehe wir an die Grenzen des Wiinschenswerten kommen wiirden.

Das Buchlein ist klar geschrieben. Es ist mehr eine kurz zusammenfassende Darstellung der Grundfragen der Betriebs- intensitatsmessung als eine eigene Spezialuntersuchung. Es nimmt ein durch die sehr verstandige und ma5volle Stellung des Verfassers, der sich von den Auswiichsen des Taylorismus vollig fernhalt. Als eine erste Orientierung sei die Schrift emp- fohlen. Leitner. [BB. 262.1

Rundschau. I ~~~ ~~~~ ~~ ~~

Die Versuchsstation fUr die Konserven-Industrie in Braunschweig

bestand am 1. 7. d. J. 25 Jahre. Als wissenschafilich-technisches Auskunfts-Institut der Konserven-Zeitung untsr G. B r a n d a u ins Leben gerufen, wurde die Versuchsntation im J a k e 1912 von Dr. H. S e r g e r und €3. H e m p e 1 zum selbstandigen Unter- nehmen erhoben. Die Leitung der Versuchsstation hat heute der um die Ausgestaltung der wisuenschaftlichqn Kanser- vierungstechnik verdiente Nahrungsmittelchemiker Dr. phil. 11. S e r g e r.

I Personal- und Hochschulnachrichten. I Geheinirat Dr. C. D u i s b e r g , Leverkusen, wurde das

Ehrenzeiehen des Deutschen Roten Kreuzes I. Klasse verliehen. Diese Auszeichnung, die in vollem Einrernehmen mit der deut- schen Regierung geschaffen wurde, stellt zuneit das einzige Dankes- und Ehrenzeichen dar, welches vom Deutschen Roten Kreuz gegeben wird.

E r n a n n t w u r d e n : Dr.-Ing. G. S c h m i t t , Hamburg, Mitinhaber des Chemischen Laboratoriums und Petroleum- instituts Ur. R. Koetschau und Dr. G. Schmitt, zum ver- eidigten Sachverstandigen bei der Gewerbekammer Hamburg. - E. M a n z e 1 1 a zum Prof. der chemischen Technologie an der Ingenieurschule zu Pal'ermo. - Prof. Dr. I. P l o t n i k o w Zuni ordentlichen Mitglied der ,,American Electrochemical So- ciety", Columbia University, New York.

G e s t o r b e n i s t : Prof. S. G r i m a l d i , Direktor des Stadtischen Chemisrhen Laboratoriums, Siena und freier Dozent fiir Chemie an der IJniversitat Siena, am 12. 5.

I Verein deutscher Chemiker. I Haupdversammnlung 1925

vom 1. bis 5. September in NUrnberg. Antrag des Vorstandes und Vorstandsrates,

zu Satz 9 der Satzungen etwa folgende Bestimmung anzufiigen: ,,hi den Ehreriiimtern des Vereins, seiner Abteilungen, Aus- schiisse usw. darf die ununterbrochene Amtsdauer des Vor- sitzmden und der Eeisitzer 6 Jahre nicht iiberschreiten". (Vgl. Protokoll der Sitzung des Vorstandsrates in Hannover S. 511).

Faehguppe fiir analytisehe Chemie: E. D e i s s , Berlin: ,,Trennung und BPsfiinmung U O I I Chrorn itnd Vanadin".

Faehgruppc fur Chemie der Farben- und Textilindustrie: P. K r a i s, Dresden: ,,#ber einige Beohachtungen hetr. die Fcstiykeit und Bruchdehnriny uon Krinstseide".

Fachgruppe fiir Chemie der Erd-, Mineral- und Pigmentfarben : H. W a g n e r , Stuttgart: ,,Die Lichtechtheit uon Kiirper- furhen (nicht wie auf S. 563 versehentlich steht Kupen-

farben), deren Normung und Priifung mit der Quecksilber- lampe".

Fachgruppe fiir anorganische Chenlie: R. S c h w a r z , Frei- burg i. B.: ,,Thema vorbehalten".

Fachgruppe fiir chemisehes Apparatewesen: B. B I o c k , Char- lottenburg: ,,Warurn macht sich in der Zuckerindustrie das Restreben bemerkbar, uon der Mehrkiirper-Vakuuni- oerdaniplring zur Druckuerdampfitny iiberrugehen?" - E. C z a p e k , Bomlitz (Hanu.) : ,,Ober ein einfaches Prim rip der betriebsmiiPigen Herstelluny hochkonzentrierter 1,iisunyen". - B e r t h 9 1 d , Dresden (Koch & Sterzel) : ,,Die Methoden rind Apparate der chernischen Analyse mit Rontyenstrahlen." - W i 11 c k e 1 , Berlin (Neuluft Chem.- Techn. Luftfilter u. TrocknungsG. m. b. H., Berlin-Wil- mersdorf) : ,,Uber die moderne Luft- und Desodorisierungs- technil: in rhernisrhen BetrieDen". - W e i 1 , Biebrich (Rheinhutte) : ,,Die Entruicklung der stopfbiichsenlosen Zentrif 11 yalpunipen".

Frehgruppe fiir Gesehichte der Chemie: J. R u s k a , Heidelberg: ,,Neiie Artfgabvn der Chemiegeschichte".

. . .

Aus den Bezirksvereinen. Bezirksverein Mittel- u. Nieder-Sehlesien. SiVmng am 28. 5.

1925 im gro5en Horsaal des Cheniischen lnstituts der Univer- sitat. Vomitzender: Prof. J. M e y e r. Anwesend 175 Milglieder und Giiste. Generaldirektor Dr. F. B e r g i u s , Heidelberg: ,,Ole aus Kohle". Nachsitzung von 40 Mitgliedern und Cissten im ,,Echten Bierhaus".

Bezirksverein a. d. Paar. 1. Vortrag Dr. K o h 1: ,,Uber Drehstrom", 2. Geschaftliiches. Vortr. schlug vor, die Demonstrationen d a m am 29. April

7 Uhr ab'ends in seiner Fabrik zu geben, so da5 er sich nur mit einigen Skizzen begniigen konnte. Die Ausfiihrungen des Vor- tragenden und die anschliefiende Diskussion uber Wesen und Entstehung der Art des Drehstromes waren sehr interessant.

Es folgten einige geschaftliche Mitteilungen. - Anwesend, waren 14 Mitglieder und 2 Gaste. SchluD der Sitzung 10,30 Uhr.

Bezirksverein Wiirttemberg. Sitzung am 8. 5. 1925, abends 8,G Uhr, mit der Stuttgarter Chemischen Gesellschaft im Hcr- saa1 d'es Laboratoriuins fur anorganische Cheniie, Schelling- str. 36. Anwesend etwa 50 Mitglieder und Gaste. Vors. Prof. Ih . K ii s t e r. Dr. E. S a u e r: ,,Uber Technische Ertraktionsuer- f ahr en".

Theoretisch gelt,en fur . den Vorgang der Extraktion die gkichen G~esetzma5igkdten, wie sie von N a y e s u. W i t n e y , N e r n s t , B r u m m e r u. a. fur die Auflosung fester Stoffe aufgestellt wu'rden. Eine Komplikation tritt bei d,er Extraktion dadurch ein, da5 die feste Substanz nicht restlos verschwinolet, wie h i der Auflosung, vielmehr der unlodiche Anteil meist als fdnporiges Geriist zuruckbleibt. Der D i h s i o n s w e g wird langer, je weiter der Vorgang fortschreitd. Demmentsprechend geht die Extraktionsgeschwindigkeit zuriick.

Man wird bestrebt sein, in der Praxis diejenigen Faktoren, die eine Einwirkung auf die Extraktionsdauer besitzen, also Temperatur, Konzentrationsgefalle und Diffusionsweglange, in dem Sinne zu beeinflussen, der fur den Vorgang giinstig ist.

Die verschiedenen Extraktionsverfahren werden besohrie- ben und vor allem a d die Arbeitsweise mit rotierenden Appa- raten naher eingegangen, da 1,etztere neuerdings im Vordergrund des Inkwesses shehen.

Eine vergleichende N,ebeneinandersPellung der Betriebs- zahlen fur Anlagen m.it feststehenden und rdlierenden Extrak- toren zdgt, da5 d,ie Llteren fesistehenden Apparate recht g i h stige Ergebnisse liefern und auch in Zukunft ihren Pl,atz .be- haiipten werden.

Die Vorziige des rotierenden Extralrtors mit Filtriervorrich- tung kommen dagegen dann voll zur Geltung, wenn es sich um ein schwer zu behandelndes Rohmaterial von feinpulveriger oder schlarnmartiger Beschaffenheit handelt, bei dessen Verarbeitung d,be Anlagen alterer Art uberhaupt versagen.

An d,er Diskussion nahmen tzeil: Prof. K u s t e r , Prof. B a u e r , Prof. W i l k e - D o r f u r t , Dr. S c h i k l e r und der Vortr. SrhluB der Sitzung 9,30 Uhr. Nachsitwng: Restaurant Friedrichsbau. Dr. B i n d e r .

Sitzung am 1. April 1925.

V. M e u r e r .