S ollten sich Anleger jetzt auf Substanztitel konzentrieren? Welche Tech-Aktien sind weiter interessant? Oliver Plein von der DWS beantwortet Fragen zur Geldanlage. In der Hausse waren vor allem Wachstumswerte gefragt. Könnten nunmehr – in wieder unruhigeren Börsenphasen – Substanztitel in den Fokus rücken? Keine Frage, nachdem das Reflationsszenario – verbesserte makroökonomische Daten, steigende Unternehmensgewinne und steigende Zinsen in den USA – die Phantasie der Anleger beflügelt hatte, waren defensive Aktienstrategien starkem Gegenwind ausgesetzt und ins Hintertreffen geraten. Aber der Wind hat sich wieder gedreht. Wir befinden uns in einer späten Phase des Zyklus; angesichts der von uns erwarteten höheren Schwankungs- anfälligkeit könnte es ratsam sein, wieder die Defensivkraft zu stärken. Und so kommen dividendenstarke Titel ins Spiel. Diese hatten ohnehin in den vergangenen Monaten im Zuge der Sektorenrotation stark aufgeholt und einen mehr als soliden Wertzuwachs erzielt. Die FAANG-Aktien – Face- book, Apple, Amazon, Netflix, Google – haben sich zuletzt recht unterschiedlich entwi- ckelt. Sollten Anleger noch auf die Stars unter den Tech-Aktien setzen? Auch, aber nicht nur. Unserer Meinung nach ist auch im Tech-Bereich eine breite Aufstel- lung angesagt. Neben klassischen IT-Titeln, die angesichts ihrer Zyklik per se vergleichsweise stark schwanken können, sollten sich Investoren derzeit auch mit der Technologie der industriellen Zukunft – Stichworte „Digitalisie- rung“ und „Industrie 4.0“ – be- schäftigen. Das sind Unterneh- men, die industrielle Produkte und Dienstleistungen instand halten, verbessern oder gar neu erfinden respektive revolutionieren. Solche smarten Unternehmen operieren vor allem auf den Feldern Automatisierung, Digitalisierung, Energieeffizienz, globaler Handel, Gesundheitswesen und Infra- struktur. Charakteristisch für „Industrie 4.0“ ist eine immer engere Verzahnung von Mensch und Maschine sowie zwischen realer und virtueller Welt. Ein Schlagwort ist in diesem Zusam- menhang auch „Robotics“. In jedem Fall sollten Anleger größten Wert auf die Ertragsstärke und die Innovationskraft legen. Stellen Sie Ihre Frage an das Handelsblatt: frage@handelsblatt-investment- live.com. Oder besuchen Sie eines der FinanzmarktForen 2018 von Deutsche Bank und Handelsblatt. Informationen und Anmeldung: www.handelsblatt-investment- live.com Die nächsten FinanzmarktForen finden am 27. September in Wuppertal und am 8. November in Mainz statt. Anleger fragen, Experten antworten INVESTMENT LIVE Oliver Plein, Leiter Produktspezialisten Aktien bei der DWS

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Page 1: INVESTMENT LIVE Anleger fragen, Experten antworten › dam › deutschebank › de › shared › ...wieder die Defensivkraft zu stärken. Und so kommen dividendenstarke Titel ins

Sollten sich Anleger jetzt auf Substanztitel konzentrieren? Welche Tech-Aktien sind

weiter interessant? Oliver Plein von der DWS beantwortet Fragen zur Geldanlage.

In der Hausse waren vor allem Wachstumswerte gefragt. Könnten nunmehr – in wieder unruhigeren Börsenphasen – Substanztitel in den Fokus rücken? Keine Frage, nachdem das Reflationsszenario – verbesserte makroökonomische Daten, steigende Unternehmensgewinne und steigende Zinsen in den USA – die Phantasie der Anleger beflügelt hatte, waren defensive Aktienstrategien starkem Gegenwind ausgesetzt und ins Hintertreffen geraten. Aber der Wind hat sich wieder gedreht. Wir befinden uns in einer späten Phase des Zyklus; angesichts der von uns erwarteten höheren Schwankungs-anfälligkeit könnte es ratsam sein, wieder die Defensivkraft zu stärken. Und so kommen dividendenstarke Titel ins Spiel. Diese hatten ohnehin in den vergangenen Monaten im Zuge der Sektorenrotation stark aufgeholt und einen mehr als soliden Wertzuwachs erzielt.

Die FAANG-Aktien – Face-book, Apple, Amazon, Netflix, Google – haben sich zuletzt recht unterschiedlich entwi-ckelt. Sollten Anleger noch auf die Stars unter den Tech-Aktien setzen?Auch, aber nicht nur. Unserer Meinung nach ist auch im Tech-Bereich eine breite Aufstel-lung angesagt. Neben klassischen IT-Titeln, die angesichts ihrer Zyklik per se vergleichsweise stark schwanken können, sollten sich Investoren derzeit auch mit der Technologie der industriellen

Zukunft – Stichworte „Digitalisie-rung“ und „Industrie 4.0“ – be-schäftigen. Das sind Unterneh-men, die industrielle Produkte und Dienstleistungen instand halten, verbessern oder gar neu erfinden respektive revolutionieren. Solche smarten Unternehmen operieren vor allem auf den Feldern Automatisierung, Digitalisierung, Energieeffizienz, globaler Handel, Gesundheitswesen und Infra-

struktur. Charakteristisch für „Industrie 4.0“ ist eine immer engere Verzahnung von Mensch und Maschine sowie zwischen realer und virtueller Welt. Ein Schlagwort ist in diesem Zusam-menhang auch „Robotics“. In jedem Fall sollten Anleger größten Wert auf die Ertragsstärke und die Innovationskraft legen.

Stellen Sie Ihre Frage an das Handelsblatt:[email protected]. Oder besuchen Sie eines der FinanzmarktForen 2018 von Deutsche Bank und Handelsblatt. Informationen und Anmeldung:www.handelsblatt-investment-live.comDie nächsten Finanzmarkt Foren finden am 27. September in Wuppertal und am 8. November in Mainz statt.

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