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5/16 August/September D, A, CH: Euro 14,40 | ISSN 1618-002X www.digital-engineering-magazin.de Innovative Lösungen für Konstrukteure, Entwickler und Ingenieure Industrie 4.0 | Internet der Dinge BMW-i3-Prototyp mit IoT-Server von Hewlett Packard Enterprise IoT-Plattform integriert und vereinheitlicht Fahrzeugdaten ECAD-Lösungen Konfigurieren statt konstruieren: Automation in der Elektroplanung Flexibel und schnell Kontaktlose magnetische Winkelsensoren für Maschinenbauer Schiffbau Digitaler Umbruch: Big Data auf dem Wasser

IoT-Plattform integriert und vereinheitlicht Fahrzeugdaten

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Page 1: IoT-Plattform integriert und vereinheitlicht Fahrzeugdaten

5/16 August/September D, A, CH: Euro 14,40 | ISSN 1618-002Xwww.digital-engineering-magazin.de

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| EDITORIAL | 003

Liebe Leser, die Schifffahrtsindustrie boomt, sei es im Han-delsbereich oder im Tourismus. Von Jahr zu Jahr nimmt die Summe der transportierten Ladung beziehungsweise die der beförderten Passa-giere zu. Klar, dass sich das auch auf die Schiffe auswirkt. Sowohl Handelsschiffe – meist Contai-nerschiffe – als auch Kreuzfahrtschiffe werden immer größer.

Inzwischen haben die Container-Riesen eine Länge von 400 Metern erreicht und können über 19.000 Standard-Container über die Welt-meere transportieren.

Aber auch die neuen Kreuzfahrtschiffe müs-sen sich nicht verstecken. Sie werden immer mehr zu schwimmenden Kleinstädten. So hat die Mitte Mai im französischen Saint-Nazaire vom Stapel gelaufene „Harmony of the Seas“ eine Länge von 362 Metern und eine Breite von 66 Metern. Das gigantische Schiff bietet Platz für 6.300 Passagiere und über 2.000 Besatzungsmit-glieder. 20 Speisesäle, 23 Pools und ein Park mit mehr 12.000 Pflanzen sind weitere eindrucks-volle Zahlen des Mega-Cruisers.

Bei der Entwicklung dieser schwimmenden Riesen geht es ohne leistungsfähige CAD- und PLM-Software schon lange nicht mehr. Die aktu-ellsten Werkzeuge für Konstruktion, Berechnung, Simulation, Datenmanagement, Colla boration und Visualisierung gehören zum Softwareport-folio im Bereich des maritimen Engineerings. Aber auch für den Bereich Antriebstechnik und Automation ist die Schifffahrtsindustrie eine hochattraktive Branche. Schließlich benötigen

moderne Schiffe leistungsfähige und sparsame Antriebe sowie intelligente Steuerungs- und Anlagentechnik.

Interessante Aspekte rund um das Enginee-ring im Bereich des Schiffbaus finden Sie in die-ser Ausgabe in unserem Branchenschwerpunkt auf den Seiten 19 bis 31.

Beispielsweise befasst sich der Beitrag „Big Data auf dem Wasser“ von Dr. Dirk Max Johns, der Geschäftsführer des Verbandes Deutscher Reeder ist und als Professor an der Hamburg School of Business Administration lehrt, mit dem digitalen Umbruch in der Schifffahrt (Seite 19 bis 21). Unter anderem geht es in dem Arti-kel um die Tatsache, dass Industrie 4.0 auch für die Schifffahrtsindustrie ein wichtiges Thema ist und die Wertschöpfungsketten der Reedereien erweitern kann. Automatisierung und Vernet-zung können zu autonomen Schiffen führen und die Schifffahrt zugleich ökologischer und effizienter machen.

Welche Rolle die Ethernet-gestützte Kommu-nikation im maritimen Bereich spielt, zeigt dann ein Fachartikel ab Seite 24.

Aber auch die Modernisierung eines bestehen-den Schiffes spielt in unserem Branchenschwer-punkt eine wichtige Rolle. Der Beitrag „Innova-tion mit Tradition“ beschreibt auf den Seiten 30 und 31 den Retrofit eines Dampfschiffes.

Ich hoffe, unser Themenmix rund um das En-gineering in der Schifffahrtsindustrie gefällt Ihnen.

Ihr Rainer Trummer, Chefredakteur

High-Tech auf den Weltmeeren

Rainer TrummerChefredakteur

Mehr als nur CAD und CAM

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DIGITAL ENGINEERING Magazin 05-2016

004 | INHALT |

Schiffe gleichen heute beweglichen Städten oder Farbriken, vollgestopft mit modernster Technik – von der pneumatischen oder elektronischen Maschinensteuerung für den Schiffsdiesel über elektrische Antriebs-technik bis hin zur Ex-geschützten Hydraulik-Steuerung. In unserem großen Branchenthema Schiffbau (ab Seite 19) beleuchten wir den Stand der Technik für die hohe See.

In unserem Schwerpunkt Elektrokonstruktion (ab Seite 34) geht es vor allem darum, wie sich Prozesse mittels Durchgängigkeit und Automatisierung möglichst effizient gestalten lassen, um einen digitalen Workflow im Schaltanlagenbau, um Tools, die die Verbindung mit der mechanischen Kontruktion vereinfachen und wie sich Standardaufgaben automatisieren lassen, damit der Elektro-Konstrukteur wieder Luft hat.

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Titelstory: Beim Aufbau der vernetzten Mobili-tät können Autobauer von der Telekommunika-tionsindustrie lernen. Eine Machbarkeitsstudie mit einem BMW i3 hat nun die Übertragbarkeit der Konzepte aufs Auto belegt. 14

AKTUELL

WirtschaftstickerMacher und Märkte 6

Trends und TechnologieNeue Produkte und Verfahren 10

VeranstaltungskalenderWas, wann, wo? 12

MANAGEMENT

Titelstory: Autos ans IoTMachbarkeitsstudie verknüpft Bussysteme eines BMW i3 mit dem Internet der Dinge 14

Expertenwissen inklusiveFVA-Software vereinfacht Integration von Antriebssystem-Berechnungen in den Entwicklungsprozess 16

Additive Fertigung3D-Druck optimiert die Fertigung beim Luft- und Raumfahrt-Zulieferer UTC 18

BRANCHE: SCHIFFBAU

Big Data zur SeeDie Schifffahrt steckt in der Krise – große Hoffnungen weckt die Digitalisierung 19

Pneumatik in der TotaleTotal Cost of Ownership wird zusehends wichtiger in der Schiffahrt 22

Einfache und sichere VerbindungEthernet-Netzwerktechnik für die hohe See 24

Öl sicher absaugenSteuerung hydraulischer Systeme im explosionsgefährdeten Bereich 26

Effizient geregeltFrequenzumrichtergesteuerte Kühlwasser-pumpen sparen bis zu 50 Prozent Energie 28

Retrofit: Innovation meets TraditionDampfschiff Neuchâtel fährt nun mit Absenk-Vorrichtung des Schornsteins – für den Antrieb sorgt ein moderner Getriebemotor 30

CAD & DESIGN

Gemeinsam starkEffektive 5-Achsen-Bearbeitung benötigt optimales Zusammenspiel von Maschine und CAM-Software 32

Automatisieren, aber wie?Wie sich automatisierte Abläufe in der Elektrokonstruktion etablieren lassen 34

M und E zusammenbringenNeue Tools im E-CAD erleichtern die Verbindung zwischen Maschinenbau- konstruktion und Elektrodokumentation 36

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Page 5: IoT-Plattform integriert und vereinheitlicht Fahrzeugdaten

Digitaler Workflow – schnelle ProzesseWie sich der Bau von Schaltanlagen und -schränken digitalisieren lässt 38

PRODUCT LIFECYCLE MANAGEMENT

Produktkonfiguration: Das „E“ macht’sStatt CPQ (Configure-Price-Quote) prägt Acatec den Begriff CPQE und unterstreicht das Engineering im Konfigurationsprozess 42

Gängige Prozesse im technischen VertriebProduktkonfigurator von Perspectix ver- bessert die Vertriebs- und Katalogprozesse 44

HARDWARE & PERIPHERIE

Von HD zu 4KWie die höhere Auflösung hilft, die Produktivität im Engineering zu steigern 46

Der Mehrwert des „Pro“Was professionelle Grafikkarten an Mehrwert bringen 48

Virtual Reality bodenständigWarum Tarox den neuen Bereich Tarox 360 gegründet hat und was dieser bietet 50

SPECIAL: MOBILE AUTOMATION

Zuverlässige U-Bahn-TürenLeitungen und Energieketten von Igus sichern den U-Bahn-Betrieb in Nürnberg 52

REDAKTIONELL ERWÄHNTE FIRMEN UND INSTITUTIONENAcatec [S. 42], ACE Stoßdämpfer [S. 6], Akytec [S. 11], Altair [S. 9], AMD [S. 48], Aventics [S. 22], BigRep [S. 8], BMW [S. 14], Bosch Rexroth [S. 10], B&R [S. 10], Contact Software [S. 8], Coretechnologie [S. 9], Coscom [S. 11], Danfoss [S. 28], DS Norden [S. 28], Eickhoff [S. 36], Epta [S. 44], Fanuc [S. 6], Flier Systems [S. 44], Fooke [S. 32], Forschungsvereinigung Antriebstech-nik e.V. [S. 16], Fujitsu [S. 10], FVA Gmbh [S. 16], Geesink-Norba [S. 56], Gefran [S. 56], Hamburg School of Business Administration (HSBA) [S. 20], Hewlett Packard Enterprise [S. 14], Hiwin [S. 10], HP [S. 8], Hummel [S. 10], IAV [S. 14], igus[S. 52], Inneo [S. 6], Jet Aviation [S. 6], Kisssoft [S. 10], Luxion [S. 6], Megatron [S. 54], Meier-Ratio [S. 56], Mensch und Maschine [S. 36], Microsoft [S. 8], Mifo [S. 26], Nabtesco [S. 58], Novotechnik [S. 60], Nvidia [S. 46], Omron [S. 62], Open Mind [S. 8], Otto Bihler Maschinenfabrik [S. 44], Papier Sprick [S. 60], Perspectix [S. 44], PGO Automobiles [S. 48], Phoenix Contact [S. 24], PTC [S. 11], Rittal [S. 38], Rodriguez [S. 10], Schifffahrts gesellschaft des Vierwaldstättersees [S. 30], Seal Systems [S. 9], SEW Eurodrive [S. 30], Shiptec AG [S. 30], Siemens PLM Software [S. 7, 8], Simus Systems [S. 6], SKF [S. 6], SMSGroup [S. 6], Solidthinking [S. 9], Stratasys [S. 18], Tarox [S. 50], Tedata [S. 11], UTC Aerospace Systems [S. 18], VAG Verkehrsaktiengesellschaft Nürnberg [S. 52], VDW [S. 7], Vero Software [S. 32], Wago [S. 26], WSCAD [S. 34].

Robust, genau und multifunktionalHeavy-Duty-Joysticks für den Einsatz in der mobilen Automation 54

Sensorik: Feinfühlige GewaltWeg-, Winkel-, Neigungs- und Druck- Sensoren für die Mobilhydraulik 56

ELEKTROTECHNIK & AUTOMATION

Schnelle Zykloidgetriebe für die RobotikNabtesco macht seine spielarmen Getriebe fit für neue Anwendungsfelder 58

Ziemlich flexibel und schnellVerpackungsspezialist setzt auf kontaktlose Winkelsensoren, die nach dem Hallprinzip arbeiten 60

Punkten mit AnlageneffizienzIn Steuerungen integrierte Diagnose- Funktionen verbessern Wettbewerbs- Situation des Maschinenbauers 62

EDITORIAL 3

MARKTPLATZ 65

IMPRESSUM 66

VORSCHAU 66

Titelthemen

| INHALT | 005

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DIGITAL ENGINEERING Magazin 05-2016

006 | AKTUELL | Macher & Märkte

TITEL: BUSSYSTEME SPRECHEN MIT DEM INTERNET DER DINGE

Tiefe Gräben behindern die Umsetzung von Industrie 4.0 oder der vernetzten Mobi-lität - die Gräben verlaufen zwischen Maschinen und IT ebenso wie zwischen Maschi-

nen und Maschinen. Dies gilt auch für das Auto. Mehrere Bussysteme laufen dort getrennt nebeneinander, und bis-lang war es nicht möglich, Steuerimpul-se von dem einem an den anderen zu senden. Wie diese Gräben überwunden werden können, zeigt ein Prototyp, den Hewlett Packard Enterprise zusammen mit IAV entwickelt hat, und der jetzt mit verschiedenen Fahrzeugherstel-lern weiter ausgebaut wird. Im BMW i3 wurde ein spezieller IoT-Server verbaut, der die Daten aller Bussysteme in einer zentralen Systemeinheit zusammen-fasst und das Fahrzeug über eine IoT-Plattform mit Umgebungssystemen verbindet. Die Plattform analysiert, steuert, überwacht und sichert alle an-geschlossenen Systeme. Implementiert wurden im Prototypen Anwendungen wie das Auslösen von Fahrzeugfunktio-nen auf der Grundlage von Schwarmin-telligenz oder die Steuerung von Haus-Infrastrukturen wie Duplexgaragen. Diese Anwendungen sind dabei nur ein Fingerzeig dafür, was künftig möglich sein wird.

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ACE Stoßdämpfer wird den Bereich Industrie der Stabilus S.A. verstärken. Mit dem Übergang der vormalig zur SKF-Gruppe gehörenden Spezialisten für Pro-dukte und Lösungen der Dämpfungs- und Vibrationstechnik möchte Stabilus seine Position als globaler Anbieter von Lösungen zur Bewegungssteuerung und Dämpfung weiter ausbauen.

Ein Rekordergebnis verzeichnet Fanuc Deutschland für das abgelaufene Ge-

schäftsjahr. Über alle drei Geschäftsbe-reiche hinweg wuchs der Umsatz um 18 Prozent auf 212 Millionen Euro. Im ver-gangenen Geschäftsjahr 2015/16 wur-den nahezu 4.000 Roboter verkauft und die Stückzahlen in den vergangenen fünf Jahren fast vervierfacht. Für das laufen-de Geschäftsjahr erwartet das Unterneh-men erneut zweistelliges Wachstum.

Der Hauptsaal der FILharmonie in Filder-stadt war komplett gefüllt, als Helmut

Haas, Geschäftsführer von Inneo, am 23. Juni die Keyshot World eröffnete. Über 200 Teilnehmer aus den Bereichen Engi-neering, Design, Konstruktion, Animation und Architektur waren der Einladung des Keyshot-Resellers Inneo nachgekommen. Es folgten die Referenten Claus Wann Jen-sen (CEO des Keyshot-Entwicklers Luxion Inc.), Uli Staiger (Fotograf & 3D Artist), Nils Krietenstein (Leiter Produktdesign bei Hama) sowie Sebastian Dosch (Geschäfts-führer von Dosch Design).

KURZ

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S I M U S S Y S T E M S

Know-how aus erster HandAm 23. Juni informierten sich über 60 Anwender in Ettlingen über Möglichkei-ten im Datenmanagement auf dem Simus-Classmate-Anwenderforum. Neben dem Unternehmen Simus selbst, das die Erwei-terungen und Verbesserungen der Simus-Version 8.0 erläuterte, kamen insbesondere Anwender mit Beispielen aus der Praxis zu Wort. Thomas Jäger von Océ Printing Sys-tems berichtete beispielsweise über den Einsatz der automatisch arbeitenden Kalku-lationssoftware Classmate Plan. Er sprach darüber, welche Einsparungen entstehen, wenn man Konstrukteure und Entwickler bereits während des Konstruktionsprozes-ses darüber informiert, welche Kosten ihre

Lösungsansätze erzeugen. Peter Thomas von pester pac automation ging auf den automatisierten Materialstammanlagepro-zess ein. Er zeigte anhand von Praxisbei-spielen, wie die Einführung eines geführ-ten Prozesses hilft, Dubletten, Fehler und unvollständige Datensätze zu vermeiden. Makbule Cinar-Nuhn von der SMS Group GmbH präsentierte Details zum Thema Tei-lemanagement. Für die Zuhörer war be-sonders interessant, wie die SMS Group ihre Teilevielfalt minimiert, die Datenquali-tät sichert und Massendaten über mehrere Standorte hinweg effizient in SAP pflegt.

S K F A U F D E R S M M

Lösungen für den SchiffbauAuf der SMM in Hamburg (6. bis 9. Sep-tember) präsentiert SKF Lösungen für den maritimen Bereich. Beispielsweise zeigt SKF das Emissionsüberwachungssys-tem BlueMon. Das System hilft der Crew, Umweltauflagen einzuhalten, indem es die Emissionsdaten von Schiffen erfasst, mit lokal geltenden Vorschriften abgleicht und speichert. Eine komplette Neuerung ist eine neue Ausführung des Simplex-Zwischenwellenlagers, das sich auch auf SKF-Vibracon-Passstücken montieren lässt. Simplex-Zwischenwellenlager sind spezi-ell für Schiffantriebe ausgelegt, zeichnen sich durch eine kurze Bauweise aus und können zur Vermeidung von Kantenbelas-

tungen präzise justiert werden. Die Gehäu-sekonstruktion der neuen Version bietet dank ihres reduzierten Gewichts und ihrer Kompaktheit den Vorteil einer einfachen Installation und Wartung. Zudem präsen-tiert SKF erstmals das neue Dynamic Sta-bilizer Cover (DSC), das den Schiffsrumpf an einschwenkbaren Flossenstabilisatoren verschließt. Das DSC besteht aus zwei auf-pumpbaren Kissen, die am Flossenkasten des Stabilisators befestigt sind. Wird der Stabilisator nicht gebraucht, werden die Kissen mittels Hochdruckluft aufgepumpt und verschließen so den Schiffsrumpf.

Über 60 Anwender informierten sich über die Neuheiten und Möglichkeiten von simus classmate. Bild: Simus Systems

Das Online-Sys-tem BlueMon hilft der Besat-zung, den Schiffs-betrieb an lokal geltende Um-weltvorschriften anzupassen.Bild: SKF

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Page 7: IoT-Plattform integriert und vereinheitlicht Fahrzeugdaten

Macher & Märkte | AKTUELL | 007

V D W U N D A M B

Richtung nach BrexitDer VDW (Verein deutscher Werkzeugmaschinenfabriken) erwartet von der AMB Inter-nationale Ausstellung für Me-tallbearbeitung vom 13. bis 17. September in Stuttgart nach eigenen Angaben auch eine Neuorientierung im Bezug auf den anstehenden Brexit. „Poli-tisch ist das Votum der Briten für den EU-Austritt ein Schock. Es führt zu allgemeiner Verun-sicherung der europäischen Wirtschaft und Vertrauensver-lust bei den internationalen Geschäftspartnern“, kommen-tiert Dr. Wilfried Schäfer, Ge-schäftsführer des VDW. Trotz-dem ist er sich sicher, dass die deutsche Vorzeigebranche dennoch ihre weltweit führen-de Position auch in Zukunft halten und ausbauen kann. Entscheidend sei nun, wie der

weitere Fahrplan aussehe und wie schnell es der Politik gelin-ge, Märkte und Investoren zu beruhigen. Davon hänge teil-weise auch ab, ob die deutsche Werkzeugmaschinenindustrie ihr Produktionswachstum von einem Prozent im laufenden Jahr realisieren kann. Er fordert von der Politik zudem den Ab-bau von Bürokratie und eine bessere Forschungsförderung für den Mittelstand. Im vergan-genen Jahr stand Großbritan-nien mit einem Volumen von 313 Millionen Euro auf Platz 11 der wichtigsten Märkte für die Branche. „Mit rund 70 Prozent Exportanteil ist die deutsche Werkzeugmaschinenbranche weltweit so gut aufgestellt, dass sie eine steigende Nach-frage überall schnell befriedi-gen kann“, erklärt Schäfer.

S I E M E N S P L M U N D J E T A V I A T I O N

Auftrag zur DigitalisierungJet Aviation Basel hat Sie-mens PLM Software damit beauftragt, die Software-Ba-sis für seine künftige Digita-lisierungsstrategie zu liefern. Das bestehende Softwaresys-tem für Product Lifecycle Ma-nagement (PLM) erfülle die Anforderungen im Blick auf Offenheit und Skalierbar-keit nicht mehr. NX, Team-center und das Datenformat JT sollen nun Abhilfe schaf-fen. Nach einer umfassen-den Auswahl entschied sich der in Basel ansässige MRO- und Completion-Stand-ort von Jet Aviation für NX, die integrierte Computer-aided-Design-, Manufactu-ring- und Engineering(CAD/CAM/CAE)-Software von Sie-mens, sowie das PLM Team-center. Sie bilden in Zukunft

die Basis für das digitale Un-ternehmen. Mit den beiden Lösungen, die auf das ISO-standardisierte Dateiformat JT setzen, kann Jet Aviation Basel seine Dokumentations-prozesse schlanker gestalten und entspricht dem Long-Term-Archiving-and-Retrie-val-(LOTAR)-Standard. Das ist in der Luftfahrtbranche von besonderer Bedeutung.

Rendering eines kundenspezifi-schen VIP-Interieurs für einen Boe-ing Business Jet (BBJ3) aus dem Jet Aviation Basel Design Studio.Bild: Jet Aviation und ACA

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DIGITAL ENGINEERING Magazin 05-2016

008 | AKTUELL | Macher & Märkte

C O N T A C T S O F T W A R E U N D M I C R O S O F T

Contact ist Gold PartnerContact Software hat erfolg-reich die Zertifizierung zum Microsoft Gold Partner im Be-reich „Application Develop-ment“ durchlaufen. Diese Part-nerschaft stellt den Zugriff auf neue Entwicklungen aus Red-mond sicher. So kann Contact seine Lösungen zeitnah erwei-tern und neue Funktionen von Microsoft früh für Kunden ver-fügbar machen. Wichtig ist das etwa für integrierte Standard-schnittstellen zu MS Office und Outlook. Seit einigen Jahren un-terstützt Contact auch Windows auf Client- und Server-Seite so-wie den Einsatz der relationalen Datenbank Microsoft-SQL-Ser-ver. Im Zuge der Zertifizierung hat Microsoft die Contact-Lö-sungen gegen Windows 7 und 8, Windows Server 2012 und Microsoft SQL Server 2012 ge-

testet und qualifiziert. Dabei wurden die Anwendungen auf ihre Stabilität, Sicherheit, Ro-bustheit und Übereinstimmung mit den Programmierrichtlinien von Microsoft validiert. Im Zuge von Industrie 4.0 seien flexible Verbundlösungen gefragt, so Contact, die sich dynamisch um weitere Software-Bausteine er-gänzen lassen – und zwar un-abhängig davon, von welchem Anbieter sie kommen. Dies un-terstütze das Unternehmen mit seiner offenen Technologie-plattform Elements, den darauf aufbauenden Apps und einer Vielzahl von Standardschnitt-stellen zu anderen IT-Systemen, die das Unternehmen zertifi-zieren lässt, wenn dies von den Herstellern – wie beispielsweise Microsoft oder SAP – angebo-ten wird.

H P U N D S I E M E N S

3D-Druck neu gedachtSiemens PLM Software arbei-tet mit HP Inc. an einer neuen Lösungen für die additive Fer-tigung (AM – Additive Manu-facturing). Ziel sind Weiterent-wicklungen, die den 3D-Druck weg vom reinen Werkzeug für das Prototyping bringen soll. Die neue Technologie soll den 3D-Druck funktionsfähiger Pro-duktionsteile erlauben. Zum Einsatz kommen soll dabei die sogenannte Multi-Jet-Fusion-Technologie sowie entspre-chende 3D-Drucker von HP. Die Steuerung des 3D-Druckers er-laube dabei, die Materialeigen-schaften bis aufs Voxel (3D-Pi-xel) genau zu bestimmen und das bis zu zehnmal schneller und für die Hälfte der Kosten aktueller 3D-Drucksysteme. Hier ist der Einsatz von Sie-mens. Denn um die Material- und Teileeigenschaften auf Vo-

xel-Ebene zu steuern, sind CAD/CAM/CAE-Systeme notwendig, die hochentwickelte Konstruk-tions- und Simulationstechni-ken unterstützen. „Das Software Know-how von Siemens im Bereich Product Lifecycle Ma-nagement kombiniert mit den Innovationen von HP wird dazu beitragen, den 3D-Druck von einer reinen Prototyping- zu ei-ner umfassenden Produktions-lösung weiterzuentwickeln.“, erklärt Stephen Nigro, Leiter 3D-Druck bei HP. Oder in den Worten von Chuck Grindstaff, President und Chief Executive Officer von Siemens PLM Soft-ware: „Ingenieure erreichen mit der neuen 3D-Drucktechnolo-gie von HP und der Software für additive Fertigung von Siemens ein neues Level an Gestaltungs-freiheit, Anwenderfreundlich-keit und Geschwindigkeit.“

B I G R E P U N D A D D I T I V E M A N U F A C T U R I N G E U R O P E

Die Fabrik der Zukunft

Erstmalig findet in diesem Jahr die Fachmesse Additive Manufacturing Europe vom 28. bis 30. Juni 2016 in Ams-terdam statt. Dabei zeigen Anbieter von 3-D-Drucklösun-gen ihre aktuellen Entwick-lungen. Der Schwerpunkt liegt auf den Anwendungs-bereichen im Gesundheits-wesen, der Luftfahrt und der Fahrzeugindustrie. Mit dabei ist auch BigRep, Entwickler

und Hersteller von sehr gro-ßen 3-D-Druckern. Im Gepäck die „Factory of the Future“. Ne-ben der Verknüpfung mehre-rer BigRep One zu sogenann-ten Printerfarmen, in denen zeitgleich verschiedene Kom-ponenten eines Druckauf-trags gefertigt werden kön-nen, versteht der Hersteller hierunter auch die Verwen-dung modernster Technolo-gien – von der Durchsatzer-höhung während des Drucks durch 2-Millimeter-Nozzles bis hin zum Einsatz von 8-Kilo-gramm-Filamentspulen. Ziel sei nicht nur, kontinuierliches, großformatiges 3-D-Drucken zu ermöglichen, sondern auch, den gesamten Ferti-gungsprozess einfacher, effi-zienter, variabler und schnel-ler zu gestalten.

O P E N M I N D

Schneller schlichten und fräsenCAM/CAD-Entwickler Open Mind zeigt auf der AMB, in-ternationale Ausstellung für Metallbearbeitung, in Stutt-gart das aktuelle Release von Hypermill. Version 2016.2 be-inhaltet laut Hersteller viele Bearbeitungsstrategien, mit denen Kunden ihre Produk-tivität erhöhen können und das bei gleicher oder besse-rer Qualität der Werkstücke. Besondere Leistungssteige-rungen versprechen dabei die sogenannten Power-Stra-tegien für das Schruppen, Schlichen und Bohren des Performance-Pakets Hyper-mill Maxx Machining. Das 5-Achs-tangentiale -Ebe -nenschlichten mit konischen Tonnenfräsern etwa soll in der

Praxis Zeiteinsparungen von 90 Prozent und mehr realisie-ren. Mit der aktuellen Version wurde das Schlichtmodul um die Strategie 5-Achs-Tangen-tialbearbeitung für beliebig krümmungsstetige Flächen ergänzt. Optimierungspoten-zial sollen auch das Schrupp- und das Bohrmodul bieten. Open Mind verspricht mit der HPC-Bearbeitung in trochoi-dalen Werkzeugbewegungen Steigerungsraten zwischen 20 und 70 Prozent. Und mit dem 5-Achs-helikalen Bohren soll sich die Bearbeitungszeit um 20 bis 25 Prozent reduzie-ren lassen.

BigRep möchte unter anderem Komponenten des Motorrads S 1000 RR von BMW live vor Ort dru-cken. Bild: BigRep

Neu in Hypermill Maxx Machining: die 5Achs-Tangentialbearbeitung für beliebig krümmungsstetige Flä-chen. Bild: Open Mind

Page 9: IoT-Plattform integriert und vereinheitlicht Fahrzeugdaten

Trends & Technologien | AKTUELL | 009

S E A L S Y S T E M S

Unternehmensweit konvertierenMit dem Corporate Conversion Server hat Seal Systems eine Konvertierungs-Engine im Programm, die alle Dateikon-vertierungen unternehmensweit auto-matisiert durchführen soll. Die Software verarbeitet Dokumente aus Office, Scans, CAD, Archiv, ECM oder Publishing und erzeugt alle relevanten Dateiformate für Austausch, Aufbewahrung, Archivierung, Druck und Reproduktion. Beispielsweise kann die Beschaffung der Dokumente di-rekt im ECM-System und auch die Vertei-lung an die entsprechenden nachfolgen-

den Prozesse direkt miterledigt werden. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, gleichzeitig neben der Konvertierung die Anreicherung mit zusätzlichen Meta-daten, die Informationsrückgewinnung mittels OCR, die Strukturierung der Da-teien in einem Gesamt-PDF, das Einfü-gen einer digitalen Signatur oder einen Dokumentenschutz durchzuführen. Vom Corporate Conversion Server profitieren alle Unternehmen und Institutionen, bei denen Dateikonvertierung ein notwen-diger Prozess ist.

A L T A I R U N D S O L I D T H I N K I N G

BI-Plattform Envision vorgestellt Altair hat mit Envision eine Cloud-basier-te Business-Intelligence-Plattform vorge-stellt. Vertrieben wird Envision durch So-lidthinking, eine 100-Prozent-Tochter von Altair. Das System soll die Visualisierung, Analyse und das Durchsuchen von Daten in vielen Anwendungen erlauben. Altair in-vestiere verstärkt in Technologien zum Ex-ascale-Computing, Cloud-Anwendungen und das IoT, erklärt James R. Scapa, Grün-der von Altair, Chairman und CEO. „All die-se Anwendungen erzeugen große digitale Datenmengen und erfordern die Fähigkeit, schnell auf Informationen zugreifen zu kön-

nen, sie zu visualisieren, zu analysieren und sie mit den betreffenden Mitarbeitern im Unternehmen mitzuteilen.“ Neben der Ge-schwindigkeit, mit der Daten in Dashboards veranschaulicht werden können, soll sich Envision insbesondere dadurch von ande-ren Lösungen unterscheiden, dass der Zu-griff über eine öffentliche Cloud-Plattform sowie über eine private Cloud-Lösung möglich ist. Durch eine offene Architektur vereinfacht eine API das automatische Er-zeugen eingebetteter Links und ermöglicht die Integration in Web-Anwendungen und in Lösungen von Drittanbietern.

C O R E T E C H N O L O G I E

DMU-Prozesse optimiertCoretechnologie hat eine neue Software zur Optimierung von Digital-Mock-Up-Prozessen entwickelt. Die sogenannte „DMU Inspector Software Suite“ verfügt über Funktionen wie Kollisions- und Frei-gangkontrolle sowie einen geometrischen Modellvergleich. Durch Multiprozessor-berechnung und eine intelligente Nach-barschaftssuche wird der Berechnungs-

prozess beschleunigt und skalierbar. Die Berechnung findet auf der exakten B-Rep-Beschreibung statt. Mit der neuen Soft-ware wird Anwendern die Arbeit durch eine sehr übersichtliche grafisch basierte Darstellung der Ergebnisse deutlich leich-ter gemacht. Ergänzend dazu visualisiert das Modul „3D_Analyzer“ die Ergebnisse zügig als 3D-Modell und ermöglicht ein-fache geometrische Absicherung sehr großer Umfänge. Um die zahlreichen Pro-duktvarianten und Entwicklungsstände zu verwalten, werden in der Software spezi-elle Filterfunktionen für Konfigurationen sowie eine intelligente Berechnung ver-schiedener Revisionen durchgeführt.

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10. – 13.

OKT. 2016

STUTTGART

35. Motek

Internationale

Fachmesse für

Produktions-

und Montage-

automatisierung

Montageanlagen und Grundsysteme

Handhabungstechnik

Prozesstechnik zum Fügen, Bearbeiten, Prüfen

und Kennzeichnen

Komponenten für den Sondermaschinenbau

Software und Dienstleistungen

Page 10: IoT-Plattform integriert und vereinheitlicht Fahrzeugdaten

DIGITAL ENGINEERING Magazin 05-2016

010 | AKTUELL | Trends & Technologien

H I W I N

Kleine Bau-form, große LeistungDer Antriebstechnikliefe-rant Hiwin erweitert die Fa-milie der UL-zertifizierten Synchron-Linearmotoren LMSA um weitere Baugrö-ßen speziell im oberen Leis-tungsbereich. Die von Hiwin entwickelten, nur 36 Milli-meter hohen, eisenbehafte-ten Linearmotoren bringen eine hohe Kraftdichte mit. Die kompakten Antriebe er-reichen Geschwindigkeiten von bis zu 20 m/s und er-möglichen extrem kurze Po-

sitionierzeiten sowie hohe Taktzahlen. Dabei wollen die Ingenieure bei Hiwin den Antrieben das Ruckeln abge-wöhnt haben: Sie haben die Motoren so optimiert, dass sie eine maximale Gleichlauf-güte erreichen. Durch das bestehende Baukastensys-tem lassen sich die Antriebe in wenigen Schritten auf die Anforderungen abstimmen.

K I S S S O F T

3D-Modellierung vereinfachtKisssoft hat im Release 3/2016 den Modellaufbau in Kisssys deutlich vereinfacht: So wer-den nun beim Zufügen von Elementen die Bauteilgeome-trien mit Standardwerten vor-belegt. Gleichzeitig wird eine intelligente Positionierung der Wellen anhand der jeweili-

gen Verzahnungsarten (Stirn-rad-, Kegelrad- oder Planeten-verzahnung) vorgenommen. Der Modellierungsfortschritt ist zudem unmittelbar in der 3D-Ansicht zu sehen. Auch ist es nun möglich, Baugruppen (wie etwa Planetenstufen) zu einem Modell zusammenzu-fügen und optional Wellen zu verbinden. Mehr zu den Kiss-sys-Funktionalitäten allge-mein erfahren Interessierte in einem Basic Training (30. Au-gust bis 1. September) oder im Vertiefungs-Seminar „Pla-netary Stage Gearboxes“ vom 6. bis 7. Dezember.

F U J I T S U

Long-Lifecycle-Work-station vorgestelltFujitsu erweitert das Portfolio der Long-Lifecycle-Desktop-Workstations um die Fujitsu Celsius M740. Der neue Rech-ner für professionelle Nutzer liefert ausreichend Rechen-kraft für Anwendungen wie CAD, CAE, Bild- und Videobe-arbeitung sowie Computer-programme aus Gesundheits-wesen und Forschung. Das neue Gerät wurde für einen minimalen Lebenszyklus von 36 Monaten konzipiert und kommt mit neuen Intel-Xe-on-E5-2600-v4-Prozessoren und schnellem DDR4-Spei-

cher mit einer Größe bis zu 256 Gigabyte. Zahlreiche Gra-fikkarten passen in die neue Workstation, wobei die neue Nvidia Quadro M6000 das Top-Modell bildet. Standard-mäßig sind PCIe-SSD-Lauf-werke verbaut. Dank des op-timierten Belüftungskonzepts innerhalb des Systems ist der Rechner mit maximal 20 dB(A) im Grunde nicht hörbar. Die Celsius M740 ist ab sofort bei Fujitsu selbst und über Distri-butionspartner erhältlich. Der UVP-Einstiegspreis liegt bei 1.799 Euro.

R O D R I G U E Z

Lager für maritime An-wendungenGroßwälzlager und insbeson-dere Kugeldrehverbindun-gen stehen bei Rodriguez auf der SMM im Fokus – die Welt-leitmesse der maritimen Wirt-schaft findet vom 6. bis 9. Sep-tember in Hamburg statt. Die besonders robuste Lagertech-nik in großen Dimensionen eig-net sich zum Beispiel für Krane und Offshore-Gangways. Au-ßer Drehverbindungen sind bei Rodriguez auch Zahnkrän-ze sowie kundenangepasste Lösungen in großen Dimensi-

onen erhältlich, wobei ein Au-ßendurchmesser von bis zu 6.100 Millimetern möglich ist. Großwälzlager mit Innen- oder Außenverzahnung bis Modul 30 sind im Lieferprogramm verfügbar. Geschliffene Verzah-nungen, Zahnriemen und wei-tere Sonderverzahnungen gibt es genau wie korrosionsge-schützte Lösungen auf Anfrage.

Laut Bosch Rexroth gehen 80 Prozent aller Ausfälle von Hydraulikanlagen auf verunreinigte Fluidmedien zurück. Neue Filtermedien der fünften Generation von Rexroth sollen diese Verunreinigun-gen zuverlässig zurückhalten und dabei durch eine deutlich verlängerte Stand-zeit der Filterelemente die Betriebskos-ten senken. Die neuen Materialien kom-men in sämtlichen Filterelementen für alle marktgängigen Größen zum Einsatz.

Eindeutige Position ohne Batterie: B&R stattet die Kompaktservomotoren 8LV der Baugrößen 2 und 3 nun opti-onal mit einem Multiturn-Geber ohne Batteriepufferung aus. Die Multiturn-Position bleibt erhalten, auch wenn die Verbindung zwischen Antrieb und Motor getrennt wird. Zudem stehen mit dem neuen induktiven digitalen Endat-2.2-FS-Geber zahlreiche Safety-Funktionen zur Verfügung.

Auf der Bahntechnik-Messe In-notrans (20. bis zum 23. September in Berlin) zeigt das Unternehmen Hummel neben Kabelverschraubun-gen auch Rundsteckverbinder, In-dustriegehäuse und Kabelschutz-systeme. Die Produkte erfüllen die Anforderungen der Bahnindustrie nach DIN EN 45545 und sind auch erfolg-reich auf die höchste Gefährdungsstufe – Hazard Level 3 – getestet.

KURZ

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Hohe Kraftdichte und kompakte Maße: Die Synchron-Linearmotoren der LMSA-Baureihe. Bild: Hiwin

Rodriguez-Kugeldrehverbindungen mit einem Außendurchmesser von 3.600 Millimetern bewähren sich un-ter anderem in Offshore-Gangways.Bild: Fotolia / think4photop

Page 11: IoT-Plattform integriert und vereinheitlicht Fahrzeugdaten

DIGITAL ENGINEERING Magazin 05-2016

Trends & Technologien | AKTUELL | 011

A K Y T E C

Temperatur- und PID-Regler mit acht KanälenNeben dem einkanaligen Temperaturregler TRM 500 für verschiedene industrielle Anwendungen bietet Akytec nun auch zwei achtkanalige Regler an: Den Zweipunkt-Temperaturregler TRM138 und den Prozess-/PID-Regler TRM148. Beide Regler kön-nen verschiedene physika-lische Prozessgrößen wie Feuchtigkeit, Temperatur und Druck messen, anzeigen und

steuern. Sie steuern darüber hinaus bis zu acht Aktoren und leiten die gemessenen Daten zur Aufzeichnung und Weiterverarbeitung weiter. Acht universelle Eingänge ermöglichen den Anschluss verschiedener Sensor-Typen. Die acht Ausgänge können etwa als Relais-, Analog- (4-20 mA) oder SSR-Ausgang (0/5 V, 50 mA) genutzt und manuell gesteuert werden. Um Sensorfehler anzuzeigen, bieten die Regler zudem eine Alarmfunktion. Über die Tas-ten an der Frontseite lassen sich die Geräte schnell und einfach konfigurieren und programmieren.

P T C

Vernetzte Produkte einfacher entwickelnDer Ansatz ist in der Soft-wareentwicklung bekannt. Nun hat PTC mit Agileworx eine agile Lösung vorgestellt, die die Markteinführung be-schleunigen und die Pro-duktivität von Produktent-wicklungsteams allgemein erhöhen soll. Die Lösung zielt speziell auf die Anforde-rungen von Herstellern kom-plexer und intelligenter, ver-netzter Produkte ab und geht davon aus, dass die Entwickler im verschiedenen Gruppen und mit unterschiedlichen Spezialisten zusammenarbei-ten, um Produktqualität und Sicherheit zu gewährleisten. Zudem sollen Produktlini-en über Jahrzehnte verwal-tet werden können. Mit der

neuen Lösung sollen sie an einem zentralen Ort sich „in Arbeit“ befindliche Objek-te visualisieren, Aktivitäten priorisieren, Abhängigkei-ten feststellen können. Agi-leworx soll zudem schnellere Reaktionen auf das Feedback von Kunden und von anderen Marktteilnehmern erlauben. „Agilität ist die Antwort auf Veränderungen“, kommen-tiert Rogue Martin, Senior VP und General Manager für das Segment Application Lifecyc-le Management bei PTC. „Wir haben Agileworx entwickelt, um unseren Kunden den nö-tigen Wettbewerbsvorteil zu bieten, ihren Weg zu einer agilen Entwicklung zu be-schleunigen.“

C O S C O M

Industrie 4.0 in der NC-ProgrammierungIm Zuge der Digitalisierung der Fertigung integriert die Coscom Werkzeugverwaltung Tooldi-rector VM als übergeordnete, zentrale Datenbank auch das Werkzeugeinstellgerät in den Werkzeugdatenprozess. Bei der NC-Programmierung entste-hen Komplettwerkzeuggrafi-ken und entsprechende Werk-zeugeinsatzparameter, wie zum Beispiel Soll-Daten und Schneidenbezugspunkte. Die-se Bezugspunkte werden häu-fig anwenderspezifisch in der CAD/CAM-Programmierung verändert. Damit das Werkzeug an der CNC-Maschine richtig arbeitet, ist es notwendig, die gewünschte Lage des Schnei-

debezugspunktes an die Vor-einstellung zu übermitteln. Für den eigentlichen Messvorgang am Voreinstellgerät liefert die zentrale Werkzeugdatenbank zusätzlich die dem spezifischen Komplettwerkzeug zugeordne-te Messprogramminformation und die entsprechenden Ska-len- und Fokussierwerte. Alle Parameter werden als konkrete Komplettwerkzeuginformation an das Voreinstellgerät trans-portiert, um das Werkstück me-chanisch korrekt bearbeiten zu können. Nur so kann das ge-prüfte Simulationsergebnis aus der virtuellen Maschine auch für den realen Zerspanungsein-satz sichergestellt werden.

T E D A T A

Neues in der Schrau-benberechnungTedata hat die Schraubenbe-rechnung, MDesign bolt, um drei neue Schraubenarten er-weitert: Gewindestift-, Stift- und Flanschschrauben. Damit lassen sich nun sowohl Steh-bolzen als auch Flanschschrau-benverbindungen schneller realisieren. Durch die Imple-mentierung dieser DIN- und ISO-konformen Schraubenty-pen vergrößert sich nicht nur die Auswahl an genormten, marktgängigen Schrauben-arten, sondern der Anwender soll zudem von einer erheb-lichen Zeiteinsparung durch wegfallende Eingabeschritte profitieren. Ist die gewünschte Schraube dennoch nicht ent-halten, dann steht dem User mit der Option „eigene Schrau-bengeometrie“ die Möglich-

keit zur Verfügung, individuelle Schraubendaten einzugeben. Neu ist auch die Unterstützung von Schrauben mit Zoll-Ab-messungen. Außerdem wurde die Schnittstelle von MDesign multibolt verbessert und die Einbindung von externen FE-Ergebnissen vereinfacht. Die Schraubenberechnung in MDe-sign bolt und das Basis-Schrau-benmodul in MDesign mecha-nical, dienen der Auslegung und Berechnung von zentrisch und exzentrisch verspannten Einschraubenverbindungen nach der Richtlinie VDI 2230 (Ausgabe 2015). Als offizieller Kooperationspartner des Ver-ein Deutscher Ingenieure (VDI) in Deutschland setzt Tedata Än-derungen in den Normen in-nerhalb kürzester Zeit um.

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Cyber-physisches System: Die Vernetzung und Daten-kommunikation zwischen Tooldirector VM und einem Voreinstellgerät als mecha-nisch-digitale Messeinheit.Bild: Coscom

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Page 12: IoT-Plattform integriert und vereinheitlicht Fahrzeugdaten

012 | AKTUELL | Veranstaltungskalender

DIGITAL ENGINEERING Magazin 05-2016

Wenn Sie in diesem Bereich eine Ihrer Veranstaltungen platzieren möchten, wenden Sie sich bitte an Frau Martina Summer, Tel. 0 81 06/3 06-1 64, [email protected]

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Schwindt CAD/CAM-Technologie GmbHCallenberger Str. 896450 CoburgTel.: 0 95 61 - 55 60-0Fax: 0 95 61 - 55 60-10E-Mail: [email protected]: www.schwindt.eu

Ihr PLM-Dienstleister CATIA 3DEXPERIENCE

Hier die nächsten CATIA Kurse: CATIA Multi-Axis Surface Machining CATIA Detail & Drafting CATIA Generative Shape Design

Aktuelle Termine undOrte finden Sie unterwww.schwindt.eu

oder auf Anfrage unterFreecall: 0800-CATIAV6

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TechniaTranscat SOFTWARE DAY Treffpunkt für System- und IT–Verantwortliche, Key User und Interessenten. Erfahren Sie aus erster Hand Neuheiten, Trends und Wissenswertes rund um PLM. Es erwarten Sie kompakte Vorträge von unseren Produktverantwortlichen und Experten aus der Industrie. Namhafte Unternehmen geben Einblicke in ihre Projekte und berichten über ihre Erfahrungen mit ENOVIA, CATIA und 3DEXPERIENCE sowie der Software von TechniaT-ranscat. Melden Sie sie gleich an – die Teilnahmeplätze sind begrenzt. Die Veranstaltung ist für Sie kostenlos.

Termin: 09.11., 08:30 - 18:00 UhrOrt: Zollamt Stuttgart

Weitere Termine, Agenda und Anmeldung unter www.transcat-plm.com/vera

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CADFEM GmbHMarktplatz 285567 Grafing b. MünchenTel.: +49 (0)8092-7005-0Fax: +49 (0)8092-7005-77E-Mail: [email protected]: www.cadfem.de

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Sie haben noch nie simuliert – oder nur gelegentlich? Sie simu-lieren bereits und wissen, da ist noch mehr drin? Probieren Siees aus. Testen Sie die Simulation mit ANSYS® an einer konkretenAufgabenstellung. Wir zeigen Ihnen, wie es geht.Beim CADFEM Open House werden Sie selbst aktiv und berech-nen mit 1:1-Betreuung eines CADFEM Tutors ein von Ihnenausgewähltes Anwendungsbeispiel – kostenfrei.

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H Comsol Multiphysics GmbHRobert-Gernhardt-Platz 137073 Göttingen Tel.: +49-(0)551-99721-0Fax: +49-(0)551-99721-29E-Mail: [email protected]: www.comsol.de

COMSOL Multiphysics® ist eine Simulationssoftware zur virtu- ellen Produktentwicklung. In unseren Workshops, Kursen und Webinaren zeigen wir Ihnen, wie Sie COMSOL Multiphysics und COMSOL Server™ effektiv und produktiv einsetzen kön-nen. Dabei können Sie sich wahlweise über die neueste Version der Software informieren oder in einem Spezialworkshop die Stärken von COMSOL in einem bestimmten Themenbereich kennenlernen.

Infos und Anmeldung unter www.comsol.de/events.

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H TEDATA GmbHKönigsallee 4544789 BochumTel.: +49 234 30703-0Fax: +49 234 30703-99E-Mail: [email protected]: www.mdesign.de

MDESIGN Wissensupdate: Kompakte Weiterbildungsangebote für Konstrukteure und technische Fachkräfte Ihre Vorteile:• Praxisnahes Engineering Know-how zur optimalen Auslegung

und Berechnung von unterschiedlichen Maschinenelementen• Umfangreiche Kenntnis der wichtigsten Normen/technischen

Regeln und deren Anwendung• Anhand von Praxisbeispielen zahlreiche Optimierungsmöglich-

keiten entdeckenAußerdem: MDESIGN Anwendermeeting, 15.-16.09., Bochum

Aktuelle Themen und Termine für das 2. Halbjahr 2016 sowie die Möglichkeit zur Anmeldung auf

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GOM Gesellschaft für Optische Messtechnik mbHMittelweg 7-8 38106 BraunschweigTel.: +49 (0) 531 390 29 0Fax: +49 (0) 531 390 29 15E-Mail: [email protected]: www.gom.com

GOM Inspect Einführungsseminare Netzbearbeitungs- und Auswertesoftware für 3D-Daten

Die kostenlose GOM Inspect Software eröffnet den freien Zugang zur 3D-Datenbearbeitung. Die Seminare richten sich an Anwender aus Produktentwicklung, Konstruktion und Qualitäts-sicherung, die 3D-Daten aus unterschiedlichen Messsystemen betrachten, bearbeiten und auswerten. Das Seminar umfasst praktische Übungen zu Datenimport, Netzbearbeitung, 3D-Ins-pektion, 2D-Inspektion, GD&T, Prüfberichten und Daten-Export.

GOM Inspect Einführungs- seminare am 5. September, 7. November und 5. Dezember in der GOM- Zentrale in Braunschweig.

Anmeldung unter www.gom.com/de/events oder [email protected]

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ESI Engineering System International GmbHSiemensstr. 12 B 63263 Neu-IsenburgTel.: 06102 / 2067-0Fax: 06102 / 2067-111E-Mail: [email protected]: www.esi-group.com

ESI Group lädt Sie ein. ESI Group ist Vorreiter und weltweit führender Anbieter von Virtual Prototyping Software-Lösungen sowie Engineering-Dienstleistungen für die gesamte Fertigungs- industrie. Treffen Sie unsere Experten in den kommenden Wo-chen auf folgenden Veranstaltungen:• Internoise 2016, 21.-24.08., Hamburg• ISMA 2016, 19.-20.09., Leuven, BE• InnoTrans 2016 – Halle 7.2 Stand 100, 20.-23.09., Berlin• 4th OpenFOAM User Conference 2016, 11.-13.10., Köln• VAUC Europe 2016, 12.-13.10., Köln

Ihr Ansprechpartner: Alexandra.Lawrenz @esi-group.com

Weitere Veranstaltungen: www.esi-group.com/events

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Altair Engineering GmbHCalwer Straße 771034 Böblingen

Tel.: [email protected]

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Die Synergie aus Design und Technologie - CONVERGE 2016 Industriedesigner, Konstrukteure, Architekten und alle, die im Bereich innovative Produktentwicklung tätig sind, stehen im Mittelpunkt der CONVERGE 2016, der neuen weltweiten Konferenzreihe von solidThinking. Die CONVERGE Europe findet vom 20. - 21.09.2016 im SANAA-Gebäude in Essen statt und bietet eine einzigartige Plattform für den Austausch mit anderen kreativen Pionieren. Entdecken und erleben Sie neue Strategien und Lösungen für die erfolgreiche Produktentwick-lung und lernen Sie von den Besten der Branche.

Termin: 20. - 21. September 2016

Ort: SANAA-Gebäude, Essen

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Page 13: IoT-Plattform integriert und vereinheitlicht Fahrzeugdaten

Veranstaltungskalender | AKTUELL | 013

DIGITAL ENGINEERING Magazin 05-2016

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PLZ Anbieter Firma/Anschrift Schwerpunkte Termine

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Software Factory GmbHParkring 4 85748 Garching bei MünchenTel.: 089 / 323 501-10Fax: 089 / 323 501-53E-Mail: [email protected]: www.sf.com

Workshops, Seminare und Consulting zu folgenden Themen:

• Software-Entwicklung mit TOOLKIT, OTK und J-Link für Creo Parametric • Anpassungen von Windchill • Wandstärkenprüfung in Creo Parametric mit WALLCHECK

Software Factory – die EXPERTEN für PTC-Produkte

• Entwicklerworkshop TOOLKIT• JLink Entwicklerworkshop• Workshop Windchill Customization• Inhouse Workshops

Infos auf www.sf.com oder per Email an [email protected]

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KISSsoft AGRosengartenstrasse 6 8608 BubikonSwitzerlandTel.: +41 55 254 20 50 Fax: +41 55 254 20 51E-Mail: [email protected]: www.KISSsoft.AG

Die KISSsoft AG stellt Maschinenbau-Berechnungsprogramme für die Nachrechnung, Optimierung und Auslegung von Maschinenelementen (Zahnräder, Wellen, Lager, Schrauben, Federn, Passfedern, Presssitze und andere) her. KISSsoft bietet auf der Grundlage von internationalen Berechnungsstandards (ISO, DIN, AGMA, FKM, VDI etc.) weitgehende Optimierungsmöglichkeiten. Die Anwendung erstreckt sich vom einfachen Maschinenelement bis zur auto-matischen Auslegung von kompletten Getrieben. Schnittstel-len zu allen wichtigen CADs runden dieses Angebot ab.

22.-23.9. Fahrzeuggetriebe mit KISSsys (Expertenschulung)

7.11. Auslegung und Optimie-rung von Wellen und Lagern (Vertiefungsschulung)

Infos und Anmeldung www.KISSsoft.AG

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DSC Software AGAm Sandfeld 1776149 KarlsruheTel.: 07 21/ 97 74-1 00Fax: 07 21/ 97 74-1 01E-Mail: [email protected]: www.dscsag.com

„Fascination with Integration“Die DSC Software AG lebt ihr Firmenmotto und trägt die Begeis-terung weiter: mit cleveren Lösungen rund um SAP. So etwa mit SAP Engineering Control Center als Integrationsplattform für Autorenwerkzeuge sowie intuitives R&D-Cockpit. Mit SAP En-gineering Control Center interface to NX. Oder auch mit Factory Control Center – FCTR: für durchgängige CAD-CAM-DNC-Prozes-se inklusive Fertigungsplanung. Schon mehr als 30 Jahre setzen Hersteller verschiedenster Branchen weltweit auf die Lösungen und das Know-how der Karlsruher Integrationsspezialisten.

Sie möchten „Fascination with Integration“ live erleben? Dann nutzen Sie einfach einen individuellen Infotag, Messe-Präsentatio- nen und Orientierungs- Workshops. Aktuelle Veranstaltungs- termine finden Sie auf www.dscsag.de.

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AutoForm Engineering Deutschland GmbHEmil-Figge-Str. 76-8044227 DortmundTel.: +49 231 9742-320Fax: +49 231 9742-322E-Mail: [email protected]

EuroBLECH 2016 25.-29. Oktober 2016, Hannover, Messegelände Sie finden uns in Halle 16, Stand G131. Unter dem Motto „20 Jahre Innovation für die Prozesskette Blech in Deutschland“ präsentieren wir Ihnen bewährte Lösungen und aktuelle Neue-rungen für den digitalen Umformprozesses.

11. Erlanger Workshop Warmblechumformung 11. November 2016, Fürth, Neue Materialien Fürth GmbH

Ausführliche Informationen zu den Softwarelösungen und allen Veranstaltungen der Firma AutoForm finden Sie unterwww.autoform.de.

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CADBAS GmbH - Teileviel-falt Wissen InnovationenKruppstrasse 8645145 Essen-HolsterhausenTel.: 0201/247 23 - 0Mail: [email protected]: www.cadbas.de

Unter dem Motto „Teilen. Fragen. Diskutieren.“ lädt CADBAS zur zweiten PartscapeConvention am 5. und 6. Oktober 2016 in den Ruhrturm nach Essen ein. Erhalten Sie innerhalb von zwei Tagen tiefgründige Einblicke in Projekte und Hintergrundwis-sen aus erster Hand von den Projektleitern. Lernen Sie dabei die heutigen Möglichkeiten und die aktuellen Forschungs-trends des Teilevielfalt- und Komplexitätsmanagements kennen.

5. und 6. Oktober 2016

Ruhrturm Essen Huttropstr. 60 45138 Essen

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CENIT AGIndustriestraße 52-5470565 StuttgartTel.: +49 711 7825-30Fax: +49 711 7825-4000E-Mail: [email protected]

Unternehmen stellen IT-Lösungen für erfolgreiches PLM und Produktengineering vor. Entsprechend der wachsenden Anfor- derungen an eine effiziente Produktentwicklung und Konstrukti-on widmen wir uns beim IDay 2016 dem Thema „integriertes Pro-duktengineering in Zeiten digitaler Transformation“. ARBURG, thyssenkrupp System Engineering, ebm-pabst und weitere erfolgreiche Unternehmen der Fertigungsindustrie stellen am 24.11. fortschrittliche PLM-Lösungen aus dem SAP-Umfeld vor. Dazu laden wir alle interessierten Fach- und Führungskräfte zum Austausch und Networking beim CENIT IDay 2016 ein.

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!

CENIT IDay 2016Böblingen, 24.11.2016www.cenit.com/iday2016

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DPS Software GmbHEsslinger Straße 770771 Leinfelden- EchterdingenFon +49 (0)711-79 73 10-0E-Mail: [email protected]

DPS Software veranstaltet User-Forum für SOLIDWORKS, SolidCAM und SageDie DPS-Foren finden am 13. Oktober 2016 in der Schwaben-landhalle in Fellbach am 8. November 2016 im Messe und Congress Centrum Halle Münsterland in Münster statt. Auf den Foren wird SOLIDWORKS 2017 zum ersten Mal vorgestellt und in zielgruppenrelevanten Einheiten im Detail geschult. Ein breit gefächertes Vortragsprogramm zu CAD, CAE, CAM, PDM und ERP in sechs Vortragssälen bietet direkten Mehrwert für das Unternehmen.

Kostenlose Buchung auch für Nichtkunden unter:

www.dps-forum.de

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CD-adapco – A Siemens BusinessNürnberg Office Nordostpark 3-5 90411 NürnbergTel.: +49-911-94643-3 Fax: +49-911-94643-99 [email protected] www.cd-adapco.com

CD-adapco – A Siemens Business, ist ein global tätiges Unter-nehmen, das Simulationssoftware für Ingenieursanwendungen entwickelt, mit einer einmaligen Vision für multidisziplinäre Designexplorationen (MDX). Die Lösungen, welche die Firma anbietet, decken u. a. folgende Bereiche ab: Numerische Strö-mungssimulation, rechnergestützte Festkörpermechanik, Wär-meübertragung, Partikeldynamik, chemisch reaktive Strömung, elektrochemische Reaktionen, Akustik und Rheologie.

Informationen und alle Termine unter

www.cd-adapco.com

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Page 14: IoT-Plattform integriert und vereinheitlicht Fahrzeugdaten

DIGITAL ENGINEERING Magazin 05-2016

sensor-Daten vorausfahrender Fahrzeuge, das automatische Anschalten des Lichts beim Überqueren einer Staatengrenze oder die Steuerung von Haus-Infrastruktu-ren wie Duplexgaragen.

Der BMW i3 wurde dafür prototypisch mit bidirektionalen IoT-Gateways auf Basis eines Servers vom Typ HPE Edgeline aus-gestattet. Die IoT-Plattform hat über das Gateway Zugriff auf alle Bussysteme im Fahrzeug und kann alle Protokolle für die Kommunikation zwischen Fahrzeug und Umgebung verwenden. Im Fahrzeug gibt es drei untereinander unverbundene Bus-systeme. Bislang war es nicht möglich, zwischen den an unterschiedlichen Bus-sen angebundenen Komponenten Daten auszutauschen oder Steuerimpulse von einem Bus an einen anderen zu senden.

IoT-Plattform integriert und vereinheitlicht FahrzeugdatenDie von den unterschiedlichen Bus-systemen im Fahrzeug gelieferten Daten werden – ebenso wie Daten aus externen Quellen – über eine spezielle Software-schicht (Network Interworking Proxy, NIP) in die IoT-Plattform eingebracht. Sie bin-det die einzelnen Kommunikationsschnitt-stellen an den Rest des IoT-Systems an und packt jedes Datenpaket in einen Container.

In Container gepackt, wandern die Datenpakete weiter in das DAV-Modul (Data Acquisition and Verification). Dort werden die Daten in den Bestand der IoT-Plattform übernommen und einem stan-dardisierten Datenmodell angepasst. Sie lassen sich somit übergreifend korrelie-ren und analysieren.

Das DAV-Modul kombiniert mehrere rela-tionale und spaltenorientierte Datenbanken mit einem verteilten Dateisystem. So lassen

Plattformen für das Internet of Things (IoT) sind die künftigen Schaltzent-ralen der daten- und servicegetrie-benen Mobilitätswelt. Sie werden

die Klammer bilden für alle Beteiligten in den digitalen Wertschöpfungsketten und die Fahrzeuge mit all ihren Funktionen überwachen und steuern.

Die Telekommunikationsindustrie hat langjährige Erfahrungen mit den sehr hohen Anforderungen, die das Manage-ment von Millionen von vernetzten End-geräten stellt. Wie sich diese Techniken in der vernetzten Mobilität einsetzen lassen, zeigt eine Machbarkeitsstudie, die Hewlett Packard Enterprise (HPE) zusammen mit dem Automotive-Engineering-Dienstleis-ter IAV durchgeführt hat und aktuell mit verschiedenen OEM weiter ausbaut. Um-

gesetzt wurde die Studie mit einem BMW i3, der mit einem speziellen IoT-Server von HPE ausgerüstet war, und HPEs „Univeral IoT Platform“.

Die Studie sollte zeigen, dass es möglich ist, die Daten der Fahrzeug-Bus systeme in einer zentralen Systemeinheit zusammen-zufassen, zu normalisieren, mit Sicher-heits- und Zugriffsregeln zu versehen und den Datenbestand zu analysieren – und die Ergebnisse der Analysen in Form von Diensten auf höheren Ebenen der IoT-Plattform zur Verfügung zu stellen. Außer-dem sollte gezeigt werden, dass die IoT-Plattform die angeschlossenen Systeme verwalten, steuern und überwachen kann. Implementiert hat man dabei konkrete Anwendungsfälle, etwa das Schließen ei-nes Cabrio-Dachs aufgrund der Regen-

014 | MANAGEMENT | Titelstory: Internet of Things (IoT)

V E R K N Ü P F U N G V O N F A H R Z E U G - B U S S Y S T E M E N , I O T - P L A T T F O R M U N D U M G E B U N G S S Y S T E M E N

Bussysteme sprechen mit dem Internet der DingeBeim Aufbau der vernetzten Mobilität sollten die Autobauer von den Erfahrungen der Telekommunikationsindustrie lernen.

Sie hat seit vielen Jahren ausgefeilte Konzepte für das Management von Millionen von Geräten und ihrer Dienste im Einsatz.

Eine Machbarkeitsstudie mit einem BMW i3 hat nun die Übertragbarkeit dieser Konzepte aufs Auto belegt. VON SWEN POSTELS

In der Machbarkeitsstudie wurden die Bussysteme des BMW i3 mit einer zentralen IoT-Plattform verknüpft. Darüber lassen sich alle Fahrzeugfunktionen analysieren, steuern und sichern.

Page 15: IoT-Plattform integriert und vereinheitlicht Fahrzeugdaten

DIGITAL ENGINEERING Magazin 05-2016

Titelstory: Internet of Things (IoT) | MANAGEMENT | 015

sich aktuelle und ältere Daten kostengünstig speichern, was den Datenhorizont für Analy-sen erweitert. Das ist wichtig, um zu erken-nen, wie sich das Verhalten eines Aggregats, etwa des Bremsstrangs, im Lauf der Zeit ge-ändert hat. Damit lässt sich beispielsweise erkennen, ob ein Defekt auf einen Material-fehler oder allmählichen Verschleiß zurück zu - führen ist.

Zudem validiert und verifiziert das DAV-Modul die Daten und beschafft sich feh-lende Datenpunkte durch nochmalige Anforderung oder Extrapolation. Ist bei-spielsweise einer von vielen Sensoren im Getriebe ausgefallen, kann das Modul trotzdem ein vollständiges Bild von den Vorgängen dort gewinnen, indem die übrigen Daten intelligent genutzt werden.

Regeln für jedes DatenpaketÜber das DAV-Modul kommunizieren IoT-Anwendungen auf höheren Systemebe-nen mit den IoT-Geräten und Sensoren. Von hier aus werden auch Aktionen ange-stoßen, etwa ein Alarm, wenn die Daten anzeigen, dass das Hinterrad im Begriff ist, sich zu lösen. Deshalb ist das Mo-dul auch für die Sicherheit zuständig. Es identifiziert und registriert die einzelnen Geräte und verhindert durch Verschlüs-selung unberechtigte Zugriffe. Für jedes Datenpaket lässt sich dabei genau defi-nieren, für welche Zwecke es eingesetzt werden darf. Dies ist wichtig, um bei-spielsweise zu verhindern, dass Hacker das Fahrzeug kapern oder es durch un-erwünschte Fremdsteuerung von Motor, Bremse oder anderen Komponenten zu einem Unfall kommt. Es geht aber auch um den Schutz persönlicher Daten wie etwa den Aufenthaltsort. Fahrzeugda-ten, die Rückschlüsse auf die Insassen er-möglichen, lassen sich deshalb anonymi-sieren.

Anschließend fließen die Daten in das Analysemodul weiter, wo sie unabhän-gig von ihrem Ursprung analysiert und in handlungsleitende Erkenntnisse oder direkte Aktionen umgesetzt werden. Dieses Modul erlaubt zudem maschinel-les Lernen, wobei das System Empfeh-lungen oder Aktionen automatisch opti-miert.

Fernsteuerung und Management von Fahrzeugen und NutzerprofilenDas Device- und Service-Management (DSM) verwaltet den gesamten Lebens-zyklus der IoT-Dienste, Gateways, ange-schlossenen Geräte und Sensoren. Die IoT-Applikationen lassen sich von hier aus konfigurieren, tarifieren, an die Geräte an-binden und verwalten.

Außerdem managt das DSM im Zusam-menspiel mit dem DAV die Kundenkonten und die rollenbasierten Zugriffsrechte für alle am System Beteiligten. So könnte ein Dienst, der Fahrzeuge im Parkhaus auto-matisch einparkt, zwar auf Lenkung, Gang-schaltung, Gas und Bremse zugreifen dür-fen, nicht aber auf das Navigationssystem, den Kofferraum oder andere Komponenten.

Die technische Basis bis hin zur DSM-Schicht der IoT-Plattform hat in der Mach-barkeitsstudie ihre Funktionsfähigkeit be-wiesen. Alle im Fahrzeug generierten Daten ließen sich busübergreifend in das IoT-Gate-way überführen, in die analytische Daten-basis integrieren und schließlich in Steue-rungsimpulse im Fahrzeug umsetzen. Damit stehen innerhalb des Fahrzeugs in bisher nicht gekanntem Umfang Analysedaten zur Verfügung, die beispielsweise für das auto-matische Fahren oder zur Entscheidungs-unterstützung des Fahrzeugführers nutzbar sind. Der Fahrzeughersteller kann die Analy-se-Ergebnisse entweder selbst nutzen oder an externe Service-Anbieter verkaufen.

Data Service Cloud – Baukasten für digitale GeschäftsmodelleDie oberste Schicht von HPEs IoT-Plattform bildet die Data Service Cloud (DSC). Sie in-tegriert Dienste aus unterschiedlichen Quellen oder kombiniert Fahrzeugdaten mit Daten anderer externer Systeme. Mit Application Studio enthält die DSC zu-dem eine Anwendungsentwicklungsum-gebung, mit der sich IoT-Applikationen schnell aus wiederverwertbaren Kompo-nenten und Modulen zusammensetzen lassen. Damit kann ein Plattformbetreiber neue Markt- oder Technologieentwicklun-gen ausnutzen und in Wertschöpfungs-potenziale umsetzen.

Hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Die in der Machbarkeitsstudie umgesetzten Anwendungen sind nur ein Fingerzeig dafür, was künftig mög-lich sein wird. Die Mobilitäts-Apps der Zukunft dürften sich dabei meist aus überschaubaren, wiederverwertbaren Komponenten, sogenannten Mikroser-vices, zusammensetzen, die eine IoT-Plattform zusammenbringt. Letztlich entsteht so ein vielfältiges Service-Öko-system mit zahlreichen Beteiligten und differenzierten Wertschöpfungsketten, in dem für viele profitable Geschäftsmodel-le Raum ist. Geschickt eingesetzt, bleibt mithilfe einer solchen IoT-Plattform die zentrale Rolle des Automobilherstellers erhalten. RT |

Swen Postels ist Chief Technologist bei Hewlett Packard Enterprise.

Über die Universal IoT Platform von Hewlett Packard Enterprise kommu-nizieren Maschinen regel- und analyse-gesteuert mit an-deren Systemen.

Der im BMW i3 verbaute IoT-Server HPE Edgeline wurde speziell für den Einsatz in Fahrzeugen, Maschinen und Anlagen entwickelt.Bilder: Hewlett Packard Enterprise

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DIGITAL ENGINEERING Magazin 05-2016

feld der Antriebstechnik ermöglicht. Ein Beispiel bildet der Bereich der Stirnradver-zahnungen. Das FVA-Berechnungsmodul „FVA 241 (STplus)“ ist seit 1970 Grundlage für die nationale und internationale Nor-mungsarbeit. Das Modul wurde im Rah-men vieler FVA-Forschungsvorhaben an der Forschungsstelle für Zahnräder und Getriebebau der TU München (Lehrstuhl für Maschinenelemente FZG, Prof. Stahl) entwickelt und kontinuierlich aktualisiert.

Viele der Softwaremodule in der FVA-Workbench beinhalten detaillierte Be-rechnungsmöglichkeiten, die weit über die einfachen Normansätze hinausge-hen und in regelmäßigen Abständen von der deutschen Spitzenforschung va-lidiert werden.Diese sind dann Grundla-

gen, um in vereinfachte Normenverfahren in „FVA 241 (STplus)“ abstrahiert zu werden. Neben der Berechnung der Verzah-nungsgeometrie auf Ba-sis der Hauptabmessun-gen, verfügt das Modul über viele weitere Mög-lichkeiten, um eine bestmögliche, funk-tionsfähige Verzah-nungsgeometrie zu konstruieren. Dies sind im Einzelnen:

• Vorgabe der Nenn-profilverschiebung

• Vorgabe der Erzeugungsprofilverschie-bungen

• Vorgabe von Prüfmaßen• Bestimmung des Kopfkreises nach un-

terschiedlichen Verfahren (DIN 867, DIN 3960, durch Werkzeug, durch bezogene

Von einzelnen Maschinenelemen-ten bis hin zum Gesamtsystem: Mit der FVA-Workbench 4.0 bie-tet die FVA GmbH eine Berech-

nungsplattform, die unterschiedlichste Fragestellungen bei der Auslegung eines Antriebssystems beantwortet und intel-ligente Produktionsprozesse unterstützt. Dazu beinhaltet die Software einzigartige Berechnungsmethoden, die seit Jahrzen-ten innerhalb der Forschungsvereinigung Antriebstechnik e.V. (FVA) im Rahmen vorwettbewerblicher Gemeinschaftsfor-schung erarbeitet werden.

Neben Berechnungsfunktionen nach nationalen und internationalen Normen sowie nach weiteren Klassifikationsgesell-schaften, verfügt die FVA-Workbench über

weiterführende Berechnungsverfahren nach aktuellem Stand der Forschung. Die-se FVA-Verfahren ermöglichen es immer wieder die Grenzen des technisch Mach-baren zu verschieben und bilden oft die Grundlage späterer Normen.

Gemeinschaftliche WeiterentwicklungDer Funktionsumfang der Berechnungs-software wird kontinuierlich in Kooperation mit Forschungsinstituten und führenden Unternehmen der Antriebstechnik inner-halb des Expertennetzwerks des FVA e.V. definiert, überprüft und weiterentwickelt. Die FVA-Mitglieder verfügen damit über ein weltweit einzigartiges Instrument, das Ihnen einen zeitlichen sowie technologi-schen Vorsprung im internationalen Um-

016 | MANAGEMENT | Entwicklungsmethoden

F VA - S O F T WA R E V E R E I N FA C H T I N T E G R AT I O N V O N A N T R I E B S S Y S T E M - B E R E C H N U N G E N I N D E N P R O Z E S S

Experten- Wissen inklusiveSteigende Komplexität, Effizienzvorgaben und spezifische Anforderungen der Kunden haben den Wettbewerb im Bereich

der Antriebstechnik rapide verändert. Neue Produktentwicklungskonzepte und Konstruktionsinstrumente werden immer

wichtiger im Rennen um die führende Marktposition. VON TOBIAS HITZEL

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DIGITAL ENGINEERING Magazin 05-2016

Entwicklungsmethoden | MANAGEMENT | 017

Kopfdicke, durch Kopfhöhenfaktor, durch Kopfspielfaktor)

• Geometrieerzeugung mit zwei Werkzeu-gen (zahnstangenförmig, Schneidrad, 0-Grad-Schleifscheibe, Profilwerkzeug)

• Erkennung und Beseitigung von Ein-griffsstörungen

• ToleranzbetrachtungenAnwender des Moduls FVA 241 erhalten als Ergebnis eine reale Fertigverzahnung und können die Daten direkt in den Ferti-gungsprozess überführen.

Berechnung und BedienungIm Mittelpunkt des Bedienkonzepts der FVA-Workbench 4.0 stehen die Berech-nungsziele. Diese führen den Anwender durch den Berechnungsprozess. Grundla-ge bildet die intuitive Eingabelogik und die systematische Anordnung der Eingaben in übersichtliche Tabs. Es werden nur die für das Rechenziel benötigten Daten an-gezeigt. Das System reagiert auf Eingaben, meldet Unvollständigkeiten, gibt Hilfestel-lungen und verhindert Unstimmigkeiten.

Mit der Auswahl einer Getriebekompo-nente oder eines (Teil-)Getriebesystems, zeigt die Bedienoberfläche die möglichen Berechnungsziele auf: Bei Stirnradverzah-nungen sind das beispielsweise die Geome-trieerzeugung sowie die Tragfähigkeitsbe-rechnung nach nationalen/internationalen Normen, FVA-Berechnungsverfahren und/oder nach Vorgaben internationaler Klassi-fikationsgesellschaften.

Ist ein Berechnungsverfahren ausge-wählt, ermittelt das System die benötigten Komponenten und stellt dem Anwender die entsprechenden Eingabemöglichkei-ten zur Verfügung. Hinweissymbole und Informationstexte stellen sicher, dass alle benötigten Daten eingegeben werden. Das System kombiniert anschließend, pas-send zum gewählten Berechnungsziel, au-tomatisiert die Berechnungsfunktionen mehrerer FVA-Berechnungsmodule. Die Ergebnisdarstellung erfolgt in übersichtli-

chen Reports als PDF-Dokument oder im Microsoft-Word-Format.

Die FVA-KnowledgeBaseMit der KnowledgeBase als Element der FVA-Worbench und einer kontextsensiti-ven Hilfe erhält der Anwender bei Bedarf zu nahezu allen Eingabefeldern Erläute-rungen. Komprimierte und anschauliche Inhalte geben Informationen zu den Ein-gabeattributen. An vielen Stellen der Hil-fe gibt es darüber hinaus Verlinkungen zu FVA-Forschungsvorhaben, Normen und Fachliteratur aus dem Themis-Wis-sensportal des FVA e.V. So entsteht durch Vernetzung der Informationen aktives Wissensmanagement auf Basis der FVA-In-formationsplattformen, was den Zugang zum FVA-Wissensfundus aus 50 Jahre For-schungsarbeit erleichtert.

Die 3D-Darstellung des Modells erfolgt auf Basis eines integrierten CAD-Kerns. Der Anwender kann auf diese Weise die Ergebnisse durch eine detailgetreue, geometrisch korrekte Darstellung visuell prüfen. Die Darstellung erlaubt es auch, komplexe Bewegungsabläufe und Leis-tungsflüsse anschaulich und intuitiv ver-ständlich zu vermitteln.

Neben vielen unterstützten offenen Schnittstellen, lässt sich mittels Export des Modells in ein CAD-Format das Getrie-bemodell in externe Programme im Pro-duktentwicklungsprozess überführen.

Automatisierung ermöglicht effizienten EntwicklungsprozessBerechnungsaufgaben können mit der FVA-Workbench 4.0 auch automatisiert bearbeitet und so komfortabel in den Pro-duktentwicklungsprozess integriert wer-den. Hierfür stehen drei Anwendungen zur Verfügung.

Mit Hilfe eines Automatisierungs-Wi-zards lassen sich einfach und schnell Be-rechnungspläne definieren. Hierbei han-delt es sich um ein intuitives System zur

prozeduralen Abarbeitung von Berech-nungszielen mit anschließender Repor-terstellung. Auf diese Weise lassen sich wiederholte Berechnungsabfolgen zeit-sparend und standardisiert durchführen, Getriebemodelle mühelos verändern so-wie Berichte der Berechnungsergebnisse erstellen und zentral speichern. Automati-sierung dient auch dazu, wiederkehrende Aufgaben strukturiert abzuarbeiten.

Maximale Flexibilität bietet die Be-nutzerschnittstelle „Scripting“. Script-Sprachen ermöglichen es, auf unkom-plizierte Weise kleine Programme zu schreiben. In der Workbench steuern tex-tuelle Anweisungen in Javascript die Be-rechnungsplattform. Im Unterschied zur Automatisierung kann ein Script auch Kontrollstrukturen und Schleifen enthal-ten. Mittels Scripting lassen sich auf diese Weise effizient (Variations- und Optimie-rungs-)Berechnungen ausführen, Model-le parametrisieren, Werte vergleichen und Iterationen realisieren. Die Bearbeitung komplexer Aufgaben reduziert sich damit auf einen einzigen Mausklick.

Das dritte Automatisierungsinstrument baut auf dem Scripting auf. Der Batchbe-trieb erlaubt es, die FVA-Workbench 4.0 nahtlos in bestehende Workflows einzubin-den. Dabei startet die FVA-Workbench au-tomatisiert im Hintergrund und führt die gewünschte Berechnung aus. Die Ergeb-nisse werden anschließend in einem be-nutzerdefinierten Verzeichnis abgelegt und nachfolgende Programme können auf die-se Berechnungsergebnisse zugreifen, um diese innerhalb des Produktentwicklungs-prozesses weiterzuverarbeiten. J B I |

Tobias Hitzel ist Manager Marketing & Unterneh-menskommunikation bei der FVA GmbH.

Ein integrier-tes Wissens-management-system bietet Zugriff auf alle Informationen rund um die Berechnungs-methoden und Funktionen der FVA-Work-bench.

Ein integrierter CAD-Kern erlaubt die detailgetreue Darstellungen des Getriebemodells.

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DIGITAL ENGINEERING Magazin 05-2016

dazu entschieden, das neue Ansatzstück aus Ultem 1010 zu fertigen“, erklärt Lar-ry Crano, Automatisierungsspezialist bei UTC Aerospace.

Die Kalkulation kam nun auf 750 US Dol-lar, einschließlich Material und Gemein-kostenanteil. Zudem wurde das Bauteil an nur einem Tag fertiggestellt. „Das neue Bauteil ist nun seit 8 Monaten ohne Riss-bildung oder andere Probleme im Einsatz und brachte damit die Lösung für die Ab-zugssteuerung”, kommentiert Crano. Über diese Beispiel-Anwendung hinaus, sehe UTC in Ultem 1010 ein hohes Potenzial für den 3D-Druck beanspruchter Teile. J B I |

Triebwerksgondeln, Vorrichtungen für die Schubumkehr oder Pylone – das sind typische Baugruppen, die UTC Aerospace Systems an die Her-

steller der großen Flieger liefert. Gerade die Fertigung von Strukturkomponenten für die Luft- und Raumfahrt setzt einen exzel-lent ausgestatteten und stets intakten Ma-schinenpark voraus.

Ebensolchen betreibt das Unternehmen UTC in der Sparte „Aerostructures“ und stellt Ersatzteile für den eigenen Maschi-nenpark oft in eigener Regie her, um un-eingeschränkt auf die Maschinen zugreifen zu können. Neben Teilen für die Serien-anwendung fertigt das Unternehmen so auch Produktionshilfsmittel, Montagevor-richtungen und Befestigungsteile, um die eigenen Produktionsprozesse entspre-chend weiterzuentwickeln. An dieser Stel-le setzt UTC heute häufig auf 3D-Druck.

Vom Prototyp zum HilfsmittelAlles begann mit dem Kauf eines Fortus-900mc 3D-Produktionssystems von Stra-tasys vor einigen Jahren. Ursprünglicher Plan der Aerostructures-Sparte war, Se-rienprodukte mit der Erstellung von 3D-gedruckten Protoypen schneller als bisher zur Marktreife zu bringen. Nach einiger Zeit setzte UTC die 3D-Drucker auch dazu ein, Vorlaufzeiten und Kosten

in der eigenen Produktion zu verringern durch die Fertigung von Ersatzteilen für eigene Maschinen und von Produktions-hilfsmitteln.

Die Suche nach BeständigkeitGegen die Fertigung von beanspruchten Teilen im 3D-Druck sprach jedoch lange Zeit, dass den 3D-Druckmaterialien häu-fig noch die nötige Materialfestigkeit fehlte. Beispiel ist an dieser Stelle ein An-satzstück für den Abzug einer Werkzeug-maschine. In der vom Hersteller gelie-ferten Version, arbeitet der Abzug nicht immer optimal. Mitarbeiter der Produk-tionsabteilung von UTC schlugen daher vor, das zylindrische Ansatzstück durch ein Y-förmiges zu ersetzen, um die Abluft besser absaugen zu können.

UTC-Techniker konstruierten also ein neues Ansatzstück mit doppeltem Aus-gang und fertigten es im 3D-Druck aus dem zu diesem Zeitpunkt verfügbaren ABS-Material. Zur Befestigung am Aufbau des Rauchabzugs wurden Metallknebel-klemmen verwendet. Leider brachen die 3D-gedruckten Ansatzstücke an der Stelle, an der die Knebelklemmen angriffen, nach einiger Zeit ab. Die Techniker kalkulierten die Fertigung des Ansatzstücks aus Metall durch mechanischer Bearbeitung auf etwa 2.000 US Dollar. Zudem würde diese Fer-tigung insgesamt 21 Tage dauern, was ih-nen schlicht zu aufwändig erschien.

Neues Material mit PotenzialParallel hatte UTC begonnen, mit Ultem 1010 zu experimentieren. Das Kunstharz ist sehr zugfest und beständig gegen Hit-ze und chemische Einflüsse. Damit über-trifft es in diesen Disziplinen alle verfüg-baren FDM-fähigen thermoplastischen Kunststoffe. „Wir testeten das neue Mate-rial und die ersten Ergebnisse sahen viel-versprechend aus. Daher haben wir uns

018 | MANAGEMENT | Herstellungsstrategien

3 D - D R U C K O P T I M I E R T F E R T I G U N G B E I L U F T - U N D R A U M F A H R T - Z U L I E F E R E R

Besser produzierenDie Luft- und Raumfahrt-Sparte von UTC Aerospace Systems fertigt Baugruppen für Hersteller von Linien- und Militärflug-

zeugen – etwa für den neuen Boing 787 Dreamliner oder dem Airbus A350 XWB. Indirekt hilft dabei auch 3D-Druck.

VON MICHAEL SWACK

Methode Zeit KostenCNC-Bearbeitung 21 Tage $2,0003D-Druck 1Tag $750

3D-Druck spart gegenüber der mecha-nischen Fertigung 1250 Dollar. Zudem konnte die Durchlaufzeit auf nur einen Tag reduziert werden. Quelle: UTC

Mit dem Originalteil arbeitet der Abzug der Werk-zeugmaschine nicht immer optimal.

Erst mit dem FDM-Druckmaterial Ultem 1010 konn-te UTC einen dauerhaft beständigen Ersatz wirt-schaftlich fertigen. Bilder: Stratasys und UTC

Die Fertigungsbedingungen stellen häufig hohe Ansprüche an

3D-Druckmaterialien – nach unserer Erfahrung ist Ultem 1010 diesen Anfor-

derungen mehr als gewachsen.”, LARRY CRANO, AUTOMATISIERUNGSSPEZIALIST

BEI UTC AEROSPACE SYSTEMS.

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DIGITAL ENGINEERING Magazin 05-2016

Schiffbau | BRANCHE | 019

Die Industrie 4.0 ist auch für die Schifffahrt-Industrie ein wichti-ges Thema und kann die Wert-schöpfungskette der Reedereien

erweitern. Automatisierung und Vernet-zung können zu autonomen Schiffen füh-ren und die Schifffahrt zugleich ökologi-scher und effizienter machen.

Dabei stellt sich aber die Frage: Ist Deutschland wirklich gerüstet, um den Weg aus der aktuell schwierigen Markt-situation in die digitale Zukunft zu finden?

Schauen wir dazu zunächst auf das makro ökonomische Umfeld. Das Welt-Bruttoinlandsprodukt (BIP) wächst und kontinuierlich auch der Welthandel. In den Häfen wächst der Umschlag, auch wenn jede Tonne und jeder Container umkämpft sind. Problematisch ist es, dass es zu viele Schiffe für die (zunehmende) Ladung gibt. Die Nachfrage nach Schiffen ist außeror-dentlich unelastisch. Daher sacken in die-ser Situation die Preise für den Transport sofort stark ab.

Freies Spiel der MarktkräfteDie Vernunft des freien Spiels der Markt-kräfte ist nur in Teilen zum Zuge ge-kommen. So auch jetzt, denn eigentlich müssten derzeit viele Werften vom Markt verschwinden und so die Neubauten ver-teuern. Dadurch würde das Überangebot an Schiffen schnell sinken. Tatsächlich wer-den aber die Großwerften in Asien massiv staatlich gestützt und bieten folglich neue Schiffe zu Dumpingpreisen an.

Bei den langfristigen Makrotrends zeichnet sich somit keine Erholung ab. Im Gegen teil: Der Regionalhandel wächst und Produktion wird aus Asien wieder nach Amerika oder Europa zurückverla-gert. Die verlängerte Werkbank schrumpft sich zurecht, was weniger Transportwege für die Schiffe bedeutet.

Die Schifffahrt reagiert auf die Heraus-forderungen zunächst mit dem klassi-schen Verhaltensmuster. Die Allianzen in der Containerschifffahrt werden neu sor-tiert. Zugleich rollt eine Welle der Kon-solidierungen sowohl bei den Linien-reedereien wie auch bei den reinen Tonnage- Anbietern. Hamburg hat Glück, mit Hapag-Lloyd einen der aktiven Mit-spieler im Konzert der Großen zu haben, der nicht abwartet, was mit ihm passiert, sondern das Heft des Handelns selbst in die Hand nimmt.

Das Dilemma der deutschen ReederEin Blick auf die deutsche Handelsflotte – immerhin die viertgrößte der Welt – offen-bart das Dilemma: die deutschen Reeder reduzieren ihre Schiffe seit 2012 drastisch, da mit den teuren Investitionsgütern der-zeit kein Geld zu verdienen ist. Die Frage steht im Raum, ob am Ende der Krise jene

gut dastehen werden, die ihre Flotte güns-tig erweitert haben oder ob jene richtig liegen, die die ganze Schifffahrt neu ver-stehen. Bildlich gesprochen: die klassi-sche Schifffahrt orientiert sich nach Osten. Europa ist immer weniger das Zentrum der maritimen Welt. Die neue Welt eröff-net sich dagegen im Westen – im Silicon Valley. Dort werden experimentell und ka-pitalintensiv Versuche unternommen, die Industrie zu vernetzen, zu digitalisieren und neu zu verstehen. Viel spricht dafür, dass das wahre Potenzial künftiger Wert-schöpfung im Westen liegt.

So wie Uber und AirBnB Potenziale ge-hoben haben, ohne in Hardware zu inves-tieren, gibt es auch andere Inspiration: Mit Car2Go und DriveNow führen Daimler und Europcar auf der einen und BMW und Sixt auf der anderen Seite vor, wie man Märkte grundlegend verändern kann. Man spürt, dass das Gravitationszentrum der Schiff-

S C H I F F F A H R T I M D I G I T A L E N U M B R U C H

Big Data auf dem WasserDie Schifffahrt hat biblische Dimensionen: Die typischen Zyklen der stark volatilen Branche bewegen sich häufig in

siebenjährigen Rhythmen. Seit der Finanz- und Wirtschaftskrise im Jahr 2008 gelten aber auch in der Schifffahrt neue

Regeln. Die aktuelle Krise ist zum Dauerzustand geworden. Die Erlöse scheinen auf historischen Tiefständen zementiert.

In diesem Moment des Umbruchs eröffnet die Digitalisierung neue Möglichkeiten. VON PROF. DR. DIRK MAX JOHNS

Bei Carnival Maritime in Hamburg, wo auch die Flotte von AIDA Cruises gemanagt wird, ist die digitale Steuerung der Schiffe längst Alltag. Bild: Carnival Maritime

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DIGITAL ENGINEERING Magazin 05-2016

020 | BRANCHE | Schiffbau

bale Werkbank nicht da wäre. Aber diese Innovation hat an vielen Standorten in Europa und in den USA Arbeitsplätze ge-kostet. Dafür sind neue Arbeitsplätze und Möglichkeiten entstanden.

Big Data in der SchiffsindustrieDas größte Innovationspotenzial liegt in dem, was wir etwas kryptisch als „Big Data“ bezeichnen. Dabei geht es gar nicht mehr um die ständige Verbesserung des Ob-jekts Schiff. Es geht um die Optimierung von Prozessen, um das Verständnis der Geschäftsabläufe. Es geht darum, mit Hil-fe von Algorithmen, Waren, Mengen Wege und Geschwindigkeiten zu optimieren. Fahrpläne sind dann vielleicht ein altmo-disches und ineffizientes Konzept.

Das Schiff ist die Antithese des Internet of Things (IoT). Es ist bislang eher ein Ding ohne Internet (DoI). Die Digitalisierung wird deshalb erheblichen Einfluss an Land und auf See haben. Die Hauptwertschöp-fung aus den digitalen Möglichkeiten liegt aber beim Gesamttransport; dieser wird ergänzt durch IT und Datenkontrolle.

Der Schifffahrtsexperte Martin Stopford hat das neue Paradigma so zusammenge-fasst: „Manage transport, not ships“. Das heißt, solange ich nur den Schiffsbetrieb optimiere, tue ich das für andere. Wenn ich die Logistikkette optimiere, bin ich in der Nahrungskette einen Schritt weiter oben.

Diejenigen, die in der Lage sind, ihre globalen Prozesse zu kennen und zu stan-dardisieren, werden die Gewinner bei der Automatisierung und Digitalisierung sein. Dabei muss man verstehen, welche Pro-zesse man digitalisieren möchte, denn Schifffahrt ist nicht gleich Schifffahrt und die Standardisierung von Prozessen in 100 Ländern der Welt keine triviale Aufgabe.

Die Digitalisierung bietet eine einmali-ge Chance. Um die Transportkette besser

fahrt nach Asien wechselt – die meisten Börsennotierungen, die meiste Ladung, der meiste Schiffbau. Aber vielleicht blicken wir in die falsche Richtung, wenn wir die Schifffahrt „innovativ“ betreiben wollen. Die Verbesserungen der Rumpffor-men, der Propeller und die noch verfeiner-te Optimierung des Motors: das ist die op-timierte Vergangenheit. Die Lektion für die Reedereien: Niemand muss warten, bis in Kalifornien eine neue App entwickelt wird. Das kann man auch in Hamburg. Den Teil des Marktes, den man Richtung Osten ver-liert, könnte man also im Westen mehr als kompensieren.

Freiheit versus KonkurrenzHandelsschifffahrt heute bietet die Gna-denlosigkeit der Handelsfreiheit. Man kann Waren auf fast jeder Relation fahren. Aber man ist auch globaler Konkurrenz ausgeliefert. Preis, Service und Informatio-nen bestimmen, wer Erfolg am Markt hat.

In dieser Freiheit haben sich deutsche Reedereien immer wieder neu positioniert. In den ersten Jahrzehnten nach 1945 zu-nächst besonders erfolgreich im Tramp-Geschäft. Dabei fahren die Schiffe Waren ad hoc. Dann haben sich mit der Container-fahrt deutsche Reedereien sehr erfolgreich in den Linien engagiert. Andere Reedereien habe eine neue Rolle gefunden als Char-terreeder, indem sie Schiffe zur Verfügung stellen. Geblieben ist der Mythos des Schif-fes. Und damit der Mythos des Eigentums.

Gleichbedeutend hat sich symbiotisch in den vergangenen Jahrzehnten eine ganz neue Industrie herausgebildet, die alleine Service rund um das Schiff anbie-tet: das Schiffsmanagement – als techni-sches, kommerzielles oder Crew-Manage-ment. Diese Service-Industrie hat keinen Mythos, beschäftigt aber den Großteil des Landpersonals.

In der Schifffahrt gibt es zahlreiche Ge-schäftsmodelle, je nachdem, ob man das Schiff als technisches oder finanzielles Ob-jekt sieht, die Waren, ihren Transport oder die vielen Dienstleistungen am Schiff in den Mittelpunkt stellt.

Deutsche Reeder erfinden sich derzeit wieder neu, dieses Mal werden aus Eigen-tümern immer mehr Dienstleister. Von hier ist der Sprung zum digitalen Dienstleister nicht weit. Das setzt aber voraus, dass man bisherige Geschäftsmodelle ganz oder teilweise über Bord wirft. Dieser Vorgang ist schwierig und wird auch nicht durch den schönen Ausdruck vom „disruptiven Wandel“ verschönert. Innovationen sind grundsätzlich schlecht für das Geschäft. Sie sind teuer, riskant und zerstören den Status quo. Aber genau darum geht es jetzt.

Innovation kann auch brutale Auswir-kungen auf Dritte haben: die Fähigkeit der Schifffahrt, die lokalen Produktionss-tandorte zu einer globalen Werkbank zu-sammenzuschließen, gilt als große volks-wirtschaftliche Errungenschaft. Wir alle könnten nicht so billig einkaufen gehen, wir alle hätten keine erschwinglichen Mo-biltelefone und Computer, wenn die glo-

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Noch wird eine hochqualifizier-te Crew an Bord benötigt, um einen Container-riesen zu steuern. In naher Zukunft könnte das auch vom Land aus ge-schehen und das Schiff weite Teil der Seestrecke autonom zurück-legen.Bild: Hapag-Lloyd

Das Digital Innovati-on Lab der HSBA ist

der Inkubator für jene Unternehmen, die sich

dem disruptiven Wandel verschrieben haben und neue Wege suchen. Das Bild stammt von der Er-

öffnung am 13. Juni 2016 und zeigt den EU-Kom-missar für digitale Wirt-

schaft Günther Oettinger (ganz rechts) mit einem kreativen Projektteam.

Bild: Stephan Wallocha

Page 21: IoT-Plattform integriert und vereinheitlicht Fahrzeugdaten

Schiffbau | BRANCHE | 021

zu managen, muss man mit Daten umge-hen – mit vielen Daten. Mit Big Data. Dies kann man Dritten überlassen, aber das ist eine Einladung an jene, die sich schon Uber, Car2Go und MyTaxi ausgedacht ha-ben. Oder aber man holt diesen Teil der Wertschöpfung wieder in die Reederei-en. Dies ist denkbar und es gibt schon heute Reedereien, die genau das versu-chen.

Die digitale Revolution ist managemen-tintensiv. Das heißt, die Reedereien müs-sen sich möglicherweise auf neue und

neuartige Partnerschaften einlassen. Sie müssen kleine Labore erlauben. Ein Ort wie die HSBA (Hamburg School of Busi-ness Administration) mit dem Digital Lab kann hier als Inkubator dienen.

In der letzten großen Automatisierungs-welle in den 1970er Jahren gab es zu-nächst besonders viele Arbeitslose. Lernen können wir daraus, wie wichtig rechtzeiti-ge Umschulungen, Fortbildungen und Ausbildungen sind. Wie die Schifffahrt in 25 und 50 Jahren tickt, ist für uns undenk-bar. Leider. Aber Unternehmertum be-

steht ja gerade darin, die Zukunft nicht zu kennen, sondern sie zu gestalten.

Selbstfahrendes SchiffWenn das selbstfahrende Schiff da ist, dann wird die Technik wahrscheinlich als Dienst-leistung von den Herstellern gewartet. Das Asset könnte näher an den Hersteller rü-cken. Die Crew wird ganz oder teilweise überflüssig. Folglich wird sich auch die Rol-le der Reederei ändern. Diese konzentriert sich wieder mehr auf die Ladung. Wie beim Carsharing. Vielleicht werden Schiffe in Zu-kunft in Serien gebaut wie im Flugverkehr, um eine Vernetzung zu ermöglichen. Viel-leicht werden Schiffe auch von Land aus gesteuert und an Bord nur noch die Technik betreut. Oder Werften und vor allem Ver-charterer werden das, was Foxconn heute für Apple ist. Vielleicht aber wird auch App-le das nächste Maersk.

Im Moment sieht es aber eher so aus, als hätte eine der Linienreedereien das Zeug dazu, das maritime Google zu werden. R T |

Professor Dr. Dirk Max Johns lehrt an der HSBA Hamburg School of Business Administration.

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Das größte Inno-vationspotenzial

liegt im Bereich „Big Data“. Dabei

geht es darum, mit Hilfe von Al-

gorithmen, Waren, Mengen Wege und

Geschwindigkei-ten zu optimieren.

Fahrpläne sind dann vielleicht

ein altmodisches und ineffizientes

Konzept.Bild: Hamburg Südame-

rikanische Dampfschiff-

fahrts-Gesellschaft

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DIGITAL ENGINEERING Magazin 05-2016

Schiffmotoren zum Einsatz Mit einer Leis-tung von bis zu 80 Megawatt (80 000 000 Watt) erreichen diese Abmessungen von Einfamilienhäusern.

Kostendruck versus SicherheitSeit Jahren bestimmt der Preis, welche Werft den Auftrag bekommt. Qualität spielt eine untergeordnete Rolle. Der Kos-tendruck ist nach wie vor hoch – die Prei-se für Schiffsneubauten sinken weiter und die Werften unterbieten sich gegenseitig im Kampf um Aufträge.

Um die Kosten zu reduzieren, werden oft Materialien verbaut, die nicht dem ma-ritimen Qualitätsstandard entsprechen – und nicht auf ein Schiff gehören. Die Fol-gen können Produktausfälle nach relativ kurzer Zeit und eklatante Sicherheitsrisi-ken sein. Der Ausfall von Schlüsselkom-ponenten kann beispielsweise zu einem Ausfall des Schiffsantriebs führen, im schlimmsten Fall wird das Schiff manöv-rierunfähig und es kommt zur Havarie, was ökonomisch und ökologisch gesehen eine Katastrophe ist. Und nicht zuletzt werden auch Menschenleben gefährdet.

Während Marktbegleiter sich einen Preiskampf liefern, setzten wir auf Qualität“, sagt Andreas Rüther. Der 44-Jäh-

rige arbeitet als Senior Sales Manager für Marine-Anwendungen beim Pneumatik-Spezialisten Aventics, der neben pneu-matischen Komponenten auch komplette

Systeme liefert. Das Unternehmen arbeitet unter anderem mit Werften und Reederei-en zusammen sowie mit privaten Schiffs-besitzern. Eine große und wichtige Kun-dengruppe in der Branche sind zudem Erstausrüster.

Pneumatik kommt auf den Schiffen beispielsweise an den großen Zweitakt-

T O T A L C O S T S O F O W N E R S H I P N I M M T F A H R T A U F I N D E R S C H I F F F A H R T S B R A N C H E

Pneumatik in der TotaleDer Preis war in den vergangenen Jahrzehnten Entscheidungskriterium Nummer

eins beim Kauf eines Schiffs. Doch wer billig kauft, kauft oft zweimal oder bezahlt

im Betrieb drauf. Das zentrale Thema heißt heute: Total Cost of Ownership (TCO).

VON CHRISTIANE HEERING

022 | BRANCHE | Schiffbau

Lange entschied der Kaufpreis eines Schiffes über den Auftrag. Heute wollen immer mehr Betreiber auch die Betriebskosten einkalkulieren. Bilder: Aventics

DIE WURZELN VON AVENTICS

Die Historie von Aventics geht bis in das Jahr 1869 zurück, als Georg Westinghouse das gleich-namige Unternehmen gründete. Westinghouse wurde zunächst als Hersteller von Druckluft-bremsgeräten für Eisenbahnen bekannt. Später kamen auch Produkte für den Schiffbau hinzu. Nach dem Zweiten Weltkrieg konzentrierte sich das Unternehmen zudem auf Geräte und Steu-erungen für die allgemeine Industrie, Bagger und Kräne. 1943 brachte Westinghouse die erste pneumatischen Fernsteuerung für Schiffe auf den Markt. Damit wurden Motoren und Getriebe erstmals direkt von der Brücke aus steuerbar. Sprachrohr und Maschinentelegraph, die bis dato die Kommunikation zwischen Brücke und Maschinenraum ermöglicht hatten, gehörten

damit der Vergangenheit an. Weiterentwicklun-gen machten aus der pneumatischen Fernsteue-rung in den Folgejahren ein Komplettsystem, mit dem sich nicht nur der Motor ansteuern, sondern auch das Umsteuergetriebe bedienen ließen. Einen weiteren Meilenstein in der Geschichte der Schiffsautomation markiert die Integration der Elektronik ab den 1980er Jahren. Seit Ende des Zwanzigsten Jahrhunderts bereichert Digital-technik die Pneumatikprodukte. Im Zuge der technischen Weiterentwicklung liefert Aventics heute neben pneumatischen Systemen auch elektronische Fernsteuerungssysteme für Schiffe und ist in den Branchen Industriepneumatik, Nutzfahrzeug-, Lebensmittel-, Schienenfahr-zeug-, Medizin- und Energietechnik.

1889Gründung der Wes-tinghouse Air Brake Company (WABCO)

1943Entwicklung der ersten pneu-matischen Fernsteuerung für Schiffe durch Westinghouse

1945Gründung von AB Mekanprodukter (später Mecman AB)

1975Beginn der mo-dernen Schiffs-automation

1989Übernahme der Pneumatiksparte von WABCO durch Rex-roth. Gründung der Mannesmann Rexroth Pneumatik GmbH. 1991

Übernahme von AB Mecman durch Mannes-mann Rexroth

1997/98Umbenennung des Unternehmens ins Rexroth Mecman GmbH

2001Fusion von Bosch Automa-tion und der Mannesmann Rexroth AG. Gründung der Bosch Rexroth AG.

2013Eigenstän-digkeit der Pneumatik-sparte

2014Einführung der Marke Aventics

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Schiffbau | BRANCHE | 023

Billig bringt’s nicht„Wer Millionenbeträge in ein Schiff in-vestiert, möchte sicher sein, dass es auch einsatzbereit ist. Dazu gehört Qualität aber auch Langlebigkeit und Zuverläs-sigkeit der Produkte, die auch Jahrzehn-te später noch verfügbar sein sollen. Und natürlich ein durchdachtes Servicekon-zept“, erklärt Rüther.

„Total Cost of Ownership ist aktuell ein zentrales Thema, nicht nur im Bereich der Schifffahrt“, kommentiert Rüther. Mittler-weile habe sich das Bewusst-sein der Endkunden geändert. Die TCO eines Schiffes werde zunehmend wichtiger. Es zäh-len also neben den Anschaf-fungskosten auch die Kosten, die über die Produktlebens-dauer entstehen. Wird die Qua-lität vernachlässigt, treibt dies die Gesamtkosten in die Höhe. Ein günstiges Schiff kann so schnell zur Kostenfalle werden. Gespräche mit technischen In-spektoren der Reedereien be-stätigen ein altes Sprichwort: „Wer billig kauft, kauft zwei-mal.“ Wenn beispielsweise billi-ge Kopien von Markenproduk-ten zum Einsatz kommen, sind teure Instandsetzungsarbeiten vorprogrammiert.

Wider die KurzsichtigkeitRüther und seine Kollegen von Aventics halten hier mit quali-tativ wertigen Produkten ent-gegen. Das Produktprogramm ist über Jahrzehnte in unver-änderter Bauform verfügbar, schließlich haben die Schiffe eine sehr lange Lebensdau-er. Auch wenn Überkapazitä-ten die Reeder dazu zwingen, Schiffe früher abzuwracken, ist eine Lebensdauer von 40 Jah-ren keine Seltenheit.

Traditionell setzt Aventics auf eine langfristige Partnerschaft mit den Kunden. Zu dem Ser-vicekonzept mit dem Namen „Pneumare“ gehört unter an-derem die Beratung. Das Unter-nehmen unterstützt Reedereien und Betreiber vor Ort durch ei-gene Inspektoren, die etwa auf billige Produktkopien hinwei-

sen sowie durch eine vorbeugende War-tung von Komponenten. Weil das Unter-nehmen über ein internationales Netzwerk verfügt, ist ein umfassender Service auf der ganzen Welt möglich. J B I |

Christiane Heering ist freie Mitarbeiterin bei Aventics in Laatzen.

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Pneumatische „Fernsteuerun-gen“ ersetzten in Schiffen einst

das Sprachrohr zum Maschi-nenraum. Heute liefert Aventics

auch elektronische Varianten.

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programm für die komplette Netzwerk- Installation an. In der Feldverkabelung von Maschine zu Maschine sowie zwi-schen unterschiedlichen Schaltschrank-Segmenten erweist sich die Nutzung von Kupferkabeln für die feste und flexible In-stallation als sinnvoll. Die Leitungen sind sowohl als Meterware als auch mit vorkon-fektionierten Steckern erhältlich. Möch-te der Anwender die Kabel selbst im Feld zusammenstellen, umfasst das Leistungs-spektrum zahlreiche Steckverbinder und Werkzeuge in verschiedenen Ausführun-gen. Zur strukturierten Feldverkabelung empfehlen sich Mini-Anschlussfelder. Die passiven Patchpanel für die Tragschiene stellen eine komfortable Alternative zur Vor-Ort-Konfektionierung von RJ45-Ste-ckern dar, denn deren aufwändige Monta-ge mit speziellem Werkzeug kann dadurch entfallen (Bild 2).

Sämtliche Komponenten vorinstalliertIm Schaltschrankbau werden sämtliche Komponenten im Schrank vorinstalliert, sodass man bei der Inbetriebnahme der Anlage beim Endkunden lediglich die Feldleitungen verlegen muss. Sind die Kabellängen im Vorfeld bekannt und die Stecker bereits angebracht, bieten sich Patchpanel mit zwei RJ45-Buchsen an. Die zu verlegenden Leitungen lassen sich ein-fach und sicher über die Patchpanel im Schaltschrank mit den Netzwerk-Teilneh-mern verbinden.

Je nach gewählter Variante wird die Schaltschrank-übergreifende Feldverka-belung auf Schraub-, Federkraft- oder LSA-Anschlussklemmen aufgelegt. Die weitere Ankopplung an die Endgeräte erfolgt mit

In den letzten Jahren hat die Ethernet-gestützte Kommunikation auch im ma-ritimen Bereich stetig an Bedeutung gewonnen. Auf Schiffen werden bei-

spielsweise große Netzwerke aufgebaut, in denen viele einzelne I/O-Stationen mit-einander verbunden sind. Zur Realisierung einer Feuerlöschanlage muss man bis zu vierzig solcher Stationen via Ethernet an-koppeln. Zudem erfordert die Automa-tisierungstechnik ständig höhere Daten-raten und Bandbreiten, bei gleichzeitig signifikant verringerten Übertragungs-verlusten. Die im Büro- und IT-Bereich ver-wendeten Netzwerk-Komponenten wie Kabel, Steckverbinder und Verteilungs-Einrichtungen erfüllen jedoch die beson-deren Anforderungen der rauen Industrie-umgebung nicht.

Vielmehr erfordert diese Umgebung Infrastruktur-Geräte mit einer hohen

Netz- und Anlagenverfügbarkeit, die sich einfach, schnell und störsicher einbau-en lassen. In der Automatisierungswelt kommt es ferner darauf an, dass die ein-gesetzten Komponenten den industrie-typischen Einflüssen trotzen. Dazu ge-hören neben Staub und spritzenden Flüssigkeiten ebenso Beeinträchtigungen durch elektromagnetische Störungen und Überspannungen. Ein störsicherer Daten-austausch lässt sich allerding nur mit Gerä-ten umsetzen, die über eine entsprechen-de elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) verfügen. Darüber hinaus sind ein breiter Temperaturbereich sowie die me-chanisch robuste Montage auf einer Trag-schiene notwendig (Bild 1).

Aufwändige Montage entfälltVor diesem Hintergrund bietet Phoenix Contact ein umfangreiches Produkt-

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Einfache und sichere VerbindungMüssen im industriellen Umfeld Daten ausgetauscht werden, geschieht dies seit geraumer Zeit auf der Grundlage von

Ethernet oder Ethernet-basierten Protokollen. Da immer mehr Applikationen anstatt der bisher verwendeten Feldbus-

Technologie nun Ethernet-Netzwerke nutzen, stehen die Anwender vor der Herausforderung, die richtigen Infrastruktur-

Komponenten auszuwählen. Dies gilt auch für den Schiffbau. VON BERND ROSENBAUM

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Schiffbau | BRANCHE | 025

vorkonfektionierten RJ45-Patchkabeln. Aufgrund der voll geschirmten Leitungs-führung der kompakten Rangierfelder ist die Übertragungsqualität bis zu einem Gigabit pro Sekunde sichergestellt.

Die Patchpanel der Produktfamilie FL-PP verfügen über einen Schirmkon-takt, der direkt über die Tragschiene mit dem Erdpotenzial verbunden ist. Dadurch werden alle auf dem Schirm befindlichen Störungen abgeleitet. Wahlweise lässt sich mit Hilfe eines Jumpers die Verbin-dung vom Kabelschirm zur Tragschiene über ein RC-Glied führen. Im Ausliefe-rungszustand ist die Steckbrücke bereits gesteckt und die Schirmung liegt direkt auf PE. In dieser Einstellung besteht eine niederohmige elektrische Verbindung zwischen Schirm und Erdpotenzial. Durch Entfernen der Steckbrücke lässt sich der Schirm über eine RC-Kombination an das Erdpotenzial anbinden. Ein parallel zu einem Kondensator verwendeter hoch-ohmiger Widerstand sorgt dafür, dass hochfrequente Störungen effektiv gegen PE abgeleitet werden. Dazu muss keine niederohmige elektrische Verbindung vorhanden sein (Bild 3).

Durchgängiges System für alle KommunikationsprotokolleDie Ethernet-Patchpanel von Phoenix Contact sind jetzt gemäß DNV (Det Norske Veritas) zertifiziert. Damit lassen sich die Komponenten auch im mari-timen Sektor einsetzen – egal, ob im Schiffbau oder auf Offshore-Anlagen. Die Anwender erhalten somit eine Alternati-ve zur optischen Übertragung. Denn in Ethernet-Netzwerken schützen die Patch-

panel FL PP sowie die Isolatoren FL Isola-tor vor elektromagnetischen Strahlungen und Potenzialausgleichsströmen. Glei-ches gilt für die Repeater PSM-ME im Be-reich der seriellen Feldbus-Verkabelung. Darüber hinaus sind auch die optischen Umsetzer der Produktfamilie FL MC und PSI-MOS gemäß DNV für Ethernet- und Feldbusnetzwerke zugelassen. Mit den Geräten steht ein durchgängiges System für sämtliche seriellen Schnittstellen und Bussysteme bis hin zur Ethernet-Kommu-nikation zur Verfügung.

In besonders kritischen Applikatio-nen mit sehr hohen Anforderungen an die Verfügbarkeit kommt in der Regel die Lichtwellenleiter-Technik zum Einsatz. Die größten Vorteile, die sich daraus für den maritimen Sektor ergeben, liegen in der Unempfindlichkeit gegen große elektro-magnetische Störungen sowie der auto-matischen galvanischen Trennung. Auf diese Weise können aufwändiger Über-spannungsschutz sowie Schirmungs- und Potenzialausgleichskonzepte entfallen.

Bei der Planung eines industriellen Ethernet-Netzwerks sind viele Faktoren zu berücksichtigen. Beispielsweise müs-sen die verbauten Infrastruktur-Kompo-nenten den Anforderungen eines leis-tungsfähigen Automatisierungsumfelds genügen. Deshalb bietet Phoenix Contact ein umfangreiches Spektrum an Ethernet-Geräten für Installationen in Kupfer- oder Lichtwellenleiter-Technik an. Netzwerk-Isolatoren erlauben beispielsweise eine störsichere galvanische Trennung zum Schutz der teuren Ethernet-Komponen-ten und Kupfer-Schnittstellen. Die Isola-toren lassen sich auf einfache Weise ohne

zusätzliche Spannungsversorgung in die Vernetzung zwischen den unterschied-lichen Potenzialsegmenten integrieren. Mit der großen Auswahl an Patchpanel für die Tragschiene können die Kunden eine strukturierte Verkabelung umsetzen. Stecker, Kabel und Werkzeuge für alle re-levanten Nutzungsmöglichkeiten runden das Portfolio an passiven Komponenten ab. R T |

Bernd Rosenbaum ist Produktmanager im Bereich Communication Interfaces bei Phoenix Contact Electronics in Bad Pyrmont.

Bild 3: Die Kabelschirm-Kontaktierung zur Tragschiene ist direkt oder gefiltert über ein RC-Glied möglich.

Bild 4: Die Ethernet-Patchpanel bieten eine strukturierte Verkabe-lung mit Schnittstelle zur Feldinstallation. Bilder: Phoenix Contact

Bild 1: Mit den richtigen Komponenten lassen sich auf einfache Weise Ethernet-Netzwerke störsicher aufbauen.

Bild 2: Patchpanel für den Schaltschrank dienen der strukturierten Verkabelung und ersparen die aufwändige Stecker-Konfektionierung.

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fährdeten Bereichen überwacht, auf ei-nen Feldbuscontroller vom Typ 750-881 des deutschen Herstellers Wago. Wago hat das Schnittstellenproblem zu den explosi-onsgefährdeten Bereichen durch eingesi-chere I/O-Module gelöst. Dadurch ist eine direkte Verdrahtung von der SPS, die sich in der Zone 2 befindet, hinein in einen po-tentiell explosionsgefährdeten Bereich der Zone 0 und 1 möglich, ohne dafür zusätz-lich eine sonst übliche Zener-Barriere ver-wenden zu müssen. Zener-Barrieren die-nen im Ex-Bereich grundsätzlich dazu, die Energie des Stromkreises so zu begrenzen, dass eine Zündung der explosionsfähigen Atmosphäre verhindert wird. Indem Mifo auf die Zener-Barrieren verzichtet, sind

Molde ist eine Stadt im Nordwes-ten des norwegischen „Schiff-sclusters“ und Firmensitz des Unternehmens Mifo, eines

Technologielieferanten für die Seefahrt-branche. Das Unternehmen hat ein umfas-sendes Steuerungspaket für Ladeluken von Nutzschiffen und Ölskimmer entwickelt.

Ölskimmer dienen zum Absaugen von Ölllachen. Dazu werden sie durch große, hydraulisch gesteuerte Luken an der Sei-te des Schiffes zu Wasser gelassen. Wäh-rend Ölskimmer Öllachen auffangen, entsteht durch die große Menge an Koh-lenwasserstoffgasen eine explosionsfä-hige Atmosphäre. Ist die Öllache aufge-nommen werden die Ölskimmer wieder

in das Schiff eingezogen. Da Erdölge-sellschaften immer weiter in das Nord-meer mit seiner empfindlichen Umwelt vordringen, besteht ein erhöhter Bedarf nach effizienten Skimmern, die auch un-ter extremen Wetterbedingungen und tiefen Temperaturen einsetzbar sind. Da-her ist das Ausbringen von Skimmern ein besonders kritischer Vorgang, expli-zit dann, wenn bei möglichen Ölunfällen schnell gehandelt werden muss.

Neue Controller vereinfachen SystemIn einer solchen Anwendung setzten die Schiffbauzulieferer beim Controller, der sowohl die Hydraulik steuert als auch die Umgebung in diesen stark explosionsge-

S T E U E R U N G H Y D R A U L I S C H E R S Y S T E M E I M E X P L U S I O N S G E F Ä H D E T E M B E R E I C H

Öl sicher absaugenAuf Schiffen ist an einigen Stellen der Ex-Schutz essentiell. Wago bietet hierfür ein I/O-System, das Standard- wie

Ex-Applikationen gleichermaßen anbindet und über ein Proportionalventilmodul verfügt, mit dem sich auch

Hydraulikventile direkt über die Leittechnik ansteuern lassen. VON LEIF K. MIDBØE

Große Schiffe führen häufig sogenannte Ölskimmer mit,

Einrichtungen, die in der Lage sind, Öllachen von der Wasser-

oberfläche abzusaugen.Bilder: Wago

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Schiffbau | BRANCHE | 027

bei der Schaltanlageninstallation nicht nur weniger Komponenten zu verkabeln, son-dern auch deutlich weniger des so wert-vollen Platzes an Bord erforderlich.

Platz spart Mifo neben dem Verzicht auf die Zenerbarrieren auch aufgrund der Tatsache, dass die einzelnen I/O-Module des Wago-Systems über äußerst geringe Abmessungen verfügen: die I/O-Module von Wago stellen 16 digitale I/O-Kanäle auf nur 12 Millimeter bereit.

Die HydraulikmoduleDie von Mifo verwendeten Proportional-ventilmodule können entweder zwei Hy-draulikventile mit einer Spule für den uni-polaren oder bipolaren Betrieb ansteuern oder sie arbeiten in einem Modus mit ei-nem Ventil und zwei Spulen für den uni-polaren Betrieb. In einem wie dem hier beschriebenen explosionsgefährdeten Bereich beträgt der maximale Ausgangs-strom 1,6 Ampere. Wohingegen in unge-fährdeten Bereichen die vollen 2,0 Ampere erlaubt sind, mit denen die meisten han-delsüblichen Hydraulikventile direkt mit der Leittechnik verbunden werden.

Das Modul von Wago verfügt über alle technologischen Funktionen, die für das schnelle und reibungslose Bewegen von tonnenschweren Türen erforderlich sind, einschließlich anpassbarem Dither, Ram-penfunktionen, Gain-Kompensation und vieles mehr. Die Regelgenauigkeit liegt dabei über 0,4 Prozent. Es können so-wohl Drei- als auch Vier-Leiter-Ventile an-gesteuert werden. Die Mifo-Anwendung

verfügt über sechs Ventilsteuerungsmo-dule im selben Rack.

Die Ex-i-BarriereBei herkömmlichen Lösungen, die ein Entzünden von explosiven Gasen durch energiereiche Systeme auf Schiffen ver-hindern sollen, wurden bislang kostenin-tensive Zündschutzarten (etwa feuerfeste Gehäuse oder Kapselungen) verwendet. Alternativ wurden auch häufig Zenerbar-rieren zur Trennung von gefährdeten und sicheren Bereichen genutzt. Da Zenerbar-rieren die überschüssige Energie in die Erde ableiten, gibt es strenge Regelun-gen für die Erdschlusserkennung, und ein einzelner Erdschluss kann ein Abschalten der Systeme erfordern.

Der Einsatz von Barrieren, die auf galva-nischer Trennung basieren, in Verbindung mit einer Leistungsbegrenzung (Strom und Spannung) hat dieses Verfahren stark vereinfacht. Werden diese Barrieren dann noch in die I/O-Module integriert, so wie es Wago umgesetzt hat, ergibt sich eine sehr kompakte und installationsfreund-liche Lösung. Der Steuerungsingenieur kann mit den Signalen genauso arbeiten wie mit jedem anderen Signal, ohne dass ein zusätzlicher Schaltschrank für die Bar-rieren erforderlich ist.

Zudem wird die Trennung zwischen Ex-i-Signalen und Zone-2-Signalen, die sich auf derselben Schiene befinden, durch das Ex-i-Leistungsmodul erreicht, das so-wohl die Leistungsbegrenzung als auch die erforderliche Kriechstrecke von 50 mm

zwischen eigensicheren und nicht eigen-sicheren Modulen sicherstellt. Der Cont-roller mit seinen Schnittstellenmodulen ist gemäß ATEX und IECEx für Zone-2-Instal-lationen zugelassen. J B I |

Leif K. Midbøe ist Geschäftsführer von Wago Norwegen (Wago Norge AS).

Mifo liefert Steuerungspakete für Ladeluken von Nutzschiffen und Ölskimmern. Zum Einsatz kommt das I/O-System der Serie 750 von Wago, einschließlich Standard- und blau-en Modulen für den Ex-Bereich. Das Proportionalventilmodul steuert Ventile bis Zone 2 an.

Das Proportionalventilmodul von Wago verfügt über alle technologischen Funktionen, die für das schnelle und reibungslose Bewegen von tonnen-schweren Türen erforderlich sind, einschließlich anpassbarem Dither, Rampenfunktionen und Gain-Kompensation.

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Die Amortisationszeit für die Investition lag bei weniger als 14 Monaten. Martin Meldgaard kommentiert, dass diese Be-rechnung auf einen Treibstoffpreis von 650 US-Dollar pro Tonne basiere. Dem-nach variiert die Amortisationszeit je nach aktuellem Ölpreis. Dass dieser sehr vari-abel sein kann, lässt sich seit Mitte 2015 feststellen, als der Preis stark nachgege-ben hat. Die aktuelle Entwicklung wieder steigender Preise verringert die Amortisa-tionszeit entsprechend.

Retrofit ohne AusfallDie enge Zusammenarbeit zwischen DS Norden und Danfoss Drives hat zu einer Lösung geführt, die optimal auf die spezi-ellen Bedürfnisse zugeschnitten ist. Wäh-rend eines Termins des jeweiligen Schiffs im Trockendock installierten die Techniker die Frequenzumrichter und nahmen sie in Betrieb. Der Zeitpunkt des Einbaus wur-de so an den Zeitplan der Reederei ange-passt, dass keine zusätzlichen Besuche im Trockendock den normalen Fahrplan der Schiffe durcheinanderbrachte.

Im Zuge der technischen Weiterent-wicklung ersetzen Anwender immer wie-der Frequenzumrichter durch neue, ef-fizientere Modelle. Daher legt Danfoss großen Wert darauf, den Umstieg und die Aufrüstung so einfach wie möglich zu ge-stalten. Mit vorgefertigten Werkzeugen wie beispielsweise Adapterplatten, die es ermöglichen, beim Einsatz eines neuen, kleineren Umrichters die bestehenden Befestigungspunkte weiterzuverwenden, lassen sich Ausfallzeiten durch einen Ret-rofit minimieren. Dies ist auch für mobile Arbeitsmaschinen wie Schiffe sehr wich-tig, da Hafenliegezeiten sehr teuer sind.

Um sicherzustellen, dass die Lösung alle Anforderungen in Sachen Redundanz er-füllt, wurde ein zusätzlicher Schaltkasten installiert. Dieser Schaltkasten beinhaltet

Im Jahr 2011 entschied sich DS Norden (siehe Kasten) dazu, die Meerwasserpum-pen auf dem Öltanker Nord Butterfly mit Frequenzumrichtern bedarfsabhängig

zu steuern. Dieser erste Test erwies sich als äußerst wirtschaftlich, denn die Frequenz-umrichter sind in der Lage, den Durchfluss der Meerwasserpumpen exakt an den je-weiligen Kühlbedarf anzupassen. Auf die-se Weise spart DS Norden sehr viel Energie ein. Hier gilt die Faustregel, dass eine Redu-zierung der Leistung der Pumpe um 20 Pro-zent bis zu 50 Prozent Energie spart.

Schiffskühlsysteme sind bis dato für 100 Prozent Last bei 32 Grad Celsius Meerwas-sertemperatur ausgelegt. Diese Leistung erbringen sie in der Regel unabhängig von der tatsächlichen Wassertemperatur. Da nicht alle Schiffe im warmen Äquator-wasser unterwegs sind oder ständig mit maximaler Geschwindigkeit und damit maximalem Kühlbedarf fahren, wird die

gesamte erzeugte Kühlkapazität nur sel-ten benötigt.

Variabel pumpen – richtig sparenNach dem ersten erfolgreichen Test der Umrichter hat DS Norden die Meerwas-serkühlpumpen von mehr als 20 Tank- und Massengutschiffen mit Frequenzum-richtern nachgerüstet. „Wir sparen bis zu 30.000 US-Dollar pro Jahr auf jedem Schiff mit Frequenzumrichter“, kommentiert Martin Meldgaard, Head of Tanker Vessel Group bei DS Norden. Insgesamt spare das Unternehmen mit der Nachrüstung über 500.000 US-Dollar Betriebskosten pro Jahr.

Im Einsatz sind dabei Umrichter der VLT-Aqua-Drive-Reihe von Danfoss. Diese Um-richter sind mit speziellen Funktionen auf Antriebsaufgaben im maritimen Bereich vorbereitet. Das modulare Design ermög-licht dabei eine optimale Anpassung an die jeweilige Anwendung.

F R E Q U E N Z U M R I C H T E R G E S T E U E R T E K Ü H L W A S S E R P U M P E N S P A R E N B I S Z U 5 0 P R O Z E N T E N E R G I E

Effizient geregeltKühlsysteme sind auf Schiffen unverzichtbar. Dabei ist ihre Funktion in der Regel überdimensioniert, da sie auf

hohe Meerestemperaturen etwa in tropischen Gebieten ausgelegt sind. Eine bedarfsgerechte Regelung des

Kühlwasserdurchflusses spart viel Energie. VON JENS-CHRISTIAN STRATE

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Die Nord Princess ist eines der Schiffe, deren Kühlsystem mit den VLT-Aqua-Drives nachgerüstet wurde.

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einen Funktionsschalter für alle drei Pum-pen. Jeder Schalter wiederum hat dabei drei Positionen: „Manuell“, „Aus“ und „Au-tomatisch“. Auf diese Weise kann der Be-diener die bevorzugte Funktion der einzel-nen Pumpen auswählen.

Die Frequenzumrichter sind zusätzlich mit dem erweiterten Kaskadenregler MCO 101 ausgestattet. Dieser Kaskadenregler unterstützt ein Master-Follower-Kontroll-system, bei dem einer der Frequenzum-richter der „Master“ ist und die anderen beiden die „Follower“. Mittels des Kas-kadenreglers kann ein Frequenzumrich-ter bis zu sechs Pumpen im Master/Fol-lower-Betrieb steuern. Sollte der Master ausfallen, sind die Follower Teil des Back-up-Systems. „Hat der Master eine Funkti-onsstörung, übernimmt einer der anderen Frequenzumrichter die Master-Funktion. Der Schaltkasten ermöglicht uns festzule-gen, welcher Frequenzumrichter als Mas-ter fungiert“, erklärt Martin Meldgaard.

Um eine konstante Temperatur zu hal-ten, regelt der Master die Geschwindig-keit aller Pumpen. Wenn nötig, startet und kontrolliert der Master auch automatisch zusätzliche Pumpen, um die benötigte Temperatur zu erreichen. Dazu ist er über eine elektrische Steuerung mit zwei Tem-peraturfühlern verbunden, die die Wasser-temperatur messen.

Kaskadiert geregeltNeben anderen Hilfsanwendungen verfü-gen Schiffe oft über eine große Anzahl an Pumpen sowie Gebläsen. Für diese Syste-me bietet der VLT-Kaskadenregler flexible Lösungsmöglichkeiten. Die Software bie-tet genaue Fluss-, Druck und Niveaukont-rollen, um Anlagen mit mehreren Pumpen effizient zu betreiben. Jeder VLT-Frequen-zumrichter verfügt über eine integrier-te einfache Kaskadenfunktion für bis zu drei Pumpen. Eine Kaskadenregelung von mehr als drei Pumpen erfordert eine er-weiterte Kaskadenregler-Option. Die Kas-kadenregler MCO101 oder MCO102 etwa regeln Drehzahl und Reihenfolge von bis zu sechs beziehungsweise acht Pumpen oder Gebläsen in drei Betriebsarten:• Standardkaskaden-Modus: Variable

Drehzahlregelung eines Motors und Ein-/Ausschaltung der übrigen Motoren.

• Gemischter Pumpenmodus: Variable Drehzahlregelung einiger Pumpen und Ein-/Ausschaltung der übrigen Pumpen sowie Unterstützung von Pumpen unter-schiedlicher Größe.

• Master/Follower-Modus: Regelt alle Pumpen mit optimaler Drehzahl. Die-ser Modus bietet die energieeffizientes-te Lösung und gewährleistet maximale Leistung bei minimalen Druckstößen.

In allen drei Betriebsarten schaltet der Reg-ler die Pumpen nach Bedarf ein oder aus. Ein weiterer Vorteil ist der automatische Abgleich der Betriebszeiten, indem der Regler die Laufzeiten jeder Pumpe durch Wechsel der Führungspumpe gleichmäßig verteilt. Dies optimiert die Abnutzung und damit die Wartungsintervalle. Die VLT-Kas-kadenregler lassen sich ganz einfach über das Display des Frequenzumrichters oder mithilfe der kostenlos erhältlichen PC-Software MCT 10 PC parametrieren und in Betrieb nehmen.

Die Multifunktionsoption des Kaskaden-reglers ist direkt in den Frequenzumrich-ter eingebaut und beinhaltet zahlreiche Pumpenregelungsfunktionen. Dies macht häufig eine SPS und andere externe Steu-erungen überflüssig. Für den gesamten Leistungsbereich bis 2 Megawatt kommt die gleiche Kaskadenregler-Hardware zum Einsatz. Auch an die Sicherheit ist ge-dacht, denn für Wartung oder Inbetrieb-nahme lässt sich im VLT-Kaskadenregler die Funktion „Pumpenverriegelung“ ma-nuell oder per Digitaleingabe einstellen. Daraufhin überspringt der Kaskadenregler die jeweilige Pumpe oder das Gebläse in der Zuschaltreihenfolge.

Bereit für die raue SeeDie Umrichter von Danfoss sind optimal für den Einsatz in rauer Umgebung, etwa der salzigen Seeluft, vorbereitet. Eine speziel-le Lackierung der Platine nach IEC-60721-3-3-Klasse 3C3 schützt die Steuerkarte vor Korrosion und erhöht die Lebensdau-er des Frequenzumrichters deutlich. Da-rüber hinaus sind die Kühlkanäle und die Kühlrippen mit einem zusätzlichen Korro-sionsschutz für Umgebungen mit aggres-siver Umgebungsluft lieferbar. Eine robus-te Bauweise bietet zudem zusätzlichen Schutz. So sind sämtliche Komponenten vibrationssicher montiert und daher opti-mal für den Einsatz auf Schiffen oder in an-deren mobilen Geräten geeignet.

Nur noch Schiffe mit UmrichterDie Danfoss-Lösung hat so überzeugt, dass DS Norden sie auf neuen Schiffen grund-sätzlich vorschreibt. „Wir verwenden die Danfoss-Lösung auf allen neuen Schiffen, da wir bereits gute Erfahrungen mit der

Retrofitlösung gemacht haben“, kommen-tiert Martin Meldgaard. Danfoss VLT Drives steht demnach auch auf der Zuliefererliste für neue, in Asien gebaute Schiffe. Durch die steigenden Treibstoffpreise überlegt DS Norden zudem, ob weitere Anwendungen wie Frischwasserpumpen und die Ventila-toren im Maschinenraum mit Frequenzum-richtern ausgestattet werden sollten. J B I |

Jens-Christian Strate ist Key Account Manager bei Danfoss VLT Drives.

DS NORDEN

Die 1871 gegründete dänische Reederei Damps-kibsselskabet Norden A/S (kurz: DS Norden) ist eines der weltweit ältesten börsennotierten international agierenden Schifffahrtsunternehmen. Die Reederei betreibt eine Flotte von über 200 Trockenfracht- und Tankschiffen im sogenannten Trampbetrieb und ist damit eines der größten Schifffahrtsunternehmen, das mit verschiedenen Schiffstypen agiert.

Kühlsysteme nutzen Meerwasser insbesondere zum Kühlen von Haupt- und Nebenantrieben. Bis dato waren sie häufig fest auf hohe Wassertemperaturen ausgelegt.

Die drei Frequenzumrichter mit Kaskadensteuerung und der Schaltkasten bilden das Herzstück der Neuausrüstung.Bilder: Danfoss und DS Norden

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Neubau mit innovativen Materialien 1907 ging ein Schwimmdock in Betrieb und seit 1931 werden in der Schiffswerft Sanierungen an Schiffen aller Art durch-geführt. Seit der Inbetriebnahme der MS Mythen im selben Jahr werden auf der Werft auch innovative Motorschiffe kons-truiert und gebaut. In den Folgejahren ent-standen die Schiffe Waldstätter, Titlis und Rigi. Später verließen weitere neue Schiffe die Werft: die MS Schwyz, Winkelried, Pila-tus, Gotthard und Unterwalden. Ein Groß-teil der Schiffe wurde mit – für die dama-lige Zeit – innovativen Materialien gebaut. So kam für den Rumpf verzinkter Stahl und für die Aufbauten Aluminium zum Einsatz.

Service als erfolgreiches Geschäftsmodell Der Geschäftsbereich Schiffstechnik der SGV wurde 2007 in Shiptec Lucerne um-benannt und ist seit 2013 als eigenständi-ge Tochtergesellschaft Shiptec AG geführt. Mit etwa 70 Mitarbeitern erbringt sie heute auch Leistungen für externe Kunden. Lang-jährige Erfahrungen und großes Know-how bestehen in der Entwicklung, dem Es war im Jahr 1835, als der Kaufmann

Casimir Friedrich Knörr die Luzer-ner Bevölkerung mit der Mitteilung überraschte, eine Schifffahrtsge-

sellschaft auf dem Vierwald stättersee be-treiben zu wollen. Was als Idee begann, wurde mit der Jungfernfahrt des Schaufel-raddampfers „Stadt Luzern“ zwei Jahre später Wirklichkeit. Bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelte sich die Schiff-fahrtsgesellschaft des Vierwaldstätter sees (SGV) dank des stark wachsenden Ver-kehrs auf der Nord-Südachse der Alpen (Gotthardpass – Vierwaldstättersee). Mit dem touristischen Aufschwung während der anschließenden Belle Époque um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert war die SGV zur größten Schifffahrtsgesell-schaft der Schweiz angewachsen. Schließ-lich entwickelte sich mit dem steigenden Fahrtenaufkommen auch die Schiffswerft.

Anfänglich nur mit spärlichen technischen Anlagen ausgerüstet, bekam sie im Laufe der Zeit eine umfangreiche und moderne Infrastruktur.

E L E K T R I S C H E A N T R I E B E F Ü R D E N R E T R O F I T I M S C H I F F B A U

Innovation mit Tradition Die Shiptec AG in Luzern, eine Tochterfirma der Schifffahrtsgesellschaft des Vierwaldstättersees, erbringt vielfältige

Werftdienstleistungen. Am restaurierten Dampfschiff Neuchâtel rüstete sie eine Vorrichtung zur Absenkung des

Schornsteins nach. Als Antrieb hierfür kam ein Getriebemotor von SEW-Eurodrive zum Einsatz. Das Besondere:

auf Wunsch des Kunden hat er eine manuell bedienbare Handlüftung. VON GUNTHART MAU

030 | BRANCHE | Schiffbau

Wenn die Dampf- und Motorschiffe – hier das DS Unterwalden – im April ihren Betrieb aufnehmen, erfreuen sich tausende Gäste an den nostalgischen Fahrten auf den Schweizer Seen. Jederzeit kann sich Shiptec auf den guten und schnellen Service der Alfred Imhof AG verlassen. Bild: SGV

Ein DRS-Motor mit K-Getriebe von SEW-Eurodrive sorgt da-für, dass sich der Schornstein einfahren lässt. Bild: SEW

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Schiffbau | BRANCHE | 031

Bau und der Instandhaltung von Fahrgast-schiffen, Arbeitsschiffen und Yachten. Der Hauptumsatz wird durch Service an techni-schen Systemen sowie mit komplexen Er-neuerungsprojekten generiert. „Eines der spannendsten Projekte war die Generalre-vision des Dampfschiffs Unterwalden“, be-richtet Pius Barmet, Leiter Marketing und Verkauf bei Shiptec. Hierbei waren die An-forderungen unterschiedlicher Interessen-gruppen zu berücksichtigen. Daher strebte man ein Gestaltungskonzept an, das weit-gehend dem Zustand zwischen 1920 und 1960 entspricht.

Konstruktive Anpassungen Das seit 2008 unter Denkmalschutz ste-hende Schiff sollte auch weiterhin die le-diglich 8,5 Meter hohe Achereggbrücke in Stansstad am Vierwaldstädtersee passieren können. Deshalb mussten die Planer eini-ge innovative Lösungen integrieren: Die beiden Masten, der Schornstein und das Steuerhaus müssen sich für die Unterque-rung der Brücke einklappen beziehungs-weise absenken lassen. Der Schornstein wird wie ein Teleskop eingefahren. Das ge-schieht mit Hilfe eines Getriebemotors von SEW- Eurodrive, der vom Schweizer Partner-unternehmen Alfred Imhof AG geliefert wurde. Im Mai 2011 feierten die Dampfer-freunde schließlich die dritte Jungfernfahrt des Dampfschiffs Unterwalden, begleitet von einer festlichen Eröffnungsparade.

Auch andere Dampf- und Motorschiffe müssen unter Brücken verkehren können, beispielsweise das Dampfschiff „Neuchâ-tel“. 2007 kaufte der gemeinnützige Ver-ein Trivapor dieses Schiff, das seit 1969 als schwimmendes Restaurant im Einsatz ist. Das Ziel war, diesen ehemaligen Dampfer wieder fahrplanmäßig in Betrieb zu neh-men. Die Instandsetzung erfolgte in einer provisorischen Werft in Sugiez, im Herzen des Dreiseen-Landes am Murtensee gele-gen, zirka 30 Kilometer westlich von Bern. Damit die Reparatur reibungslos erfolgen konnte, wurde die Firma Shiptec als Gene-ralunternehmer beauftragt. Der Spezialist vom Vierwaldstättersee kümmerte sich um die gesamte Planung der Sanierung der „Neuchâtel“ sowie um technische Sys-teme wie den einfahrbaren Schornstein.

Projektierung mit Hilfe eines 3D-Modells „Ganz einfach war die Projektierung des Antriebs nicht“, erinnert sich Armin Pfis-ter, Außendienstmitarbeiter der Alfred Im-hof AG. „Im Schornstein herrschen zwi-schen 80 und 100 Grad Celsius, die vom Dieselgenerator herrühren sowie von den Abgasen eines umweltfreundlichen Mari-nebrenners für die Beheizung des Dampf-kessels. Zudem gibt es beim Absenken des Schornsteins Kollisionspunkte, die berück-sichtigt werden mussten. Mit Hilfe eines 3D-Modells konnten wir den Antrieb ent-sprechend anpassen.“ Schließlich kam ein Kegelstirnrad-Getriebemotor des Typs K87 R57 DRS71 von SEW-Eurodrive mit Bremse zum Einsatz. Dieser 0,37-kW-Motor sorgt dafür, dass sich der Schornstein einfahren lässt. „In solchen Applikationen arbeiten die Antriebe aufgrund der niedrigen Betriebs-dauer nicht an ihrem Limit“, erläutert Pfis-ter. „Daher wird außer Abnutzungen infolge von Vibrationen kaum Verschleiß auftreten.“

Kompetenter Partner für Antriebstechnik Shiptec sucht sich kompetente Partner, die mehr als nur den eigenen Produkt-

katalog kennen müssen. Daher wählte man Lieferanten, die Verfügbarkeit, tech-nische Unterstützung und ein gutes Preis-Leistungsverhältnis bieten können. Adrian Märki, Projektleiter Elektro bei Shiptec: „Der Schornstein muss im Notfall auch manuell absenkbar sein. Wenn beispiels-weise das Stromnetz an Bord ausfällt, kann man weiterhin unter den Brücken hindurchfahren.“ Die Alfred Imhof AG er-gänzte den Antrieb mit einer Handlüftung, die sich über eine Zugkette fernbedienen lässt, und rechnete auch die notwendige Zugkraft aus. Märki: „Wir müssen uns da-rauf verlassen können, dass der Antrieb richtig projektiert wird, auch weil es sich jedes Mal um eine Einzelanfertigung han-delt. Imhof erstellte uns ein Konzept, das im Vergleich zu früheren Lieferanten bes-ser und einfacher ist.“ Genau diese Kompe-tenz wird heute von einem zuverlässigen Partner erwartet. Vor allem bei gutem Wet-ter ist die Nachfrage nach Schiffsfahrten groß. Da würde ein Schiffsausfall schnell ins Geld gehen. Deshalb kann sich Ship-tec für den unwahrscheinlichen Fall, dass an der Antriebstechnik mal etwas kaputt-geht, auf den guten und schnellen Service von Alfred Imhof verlassen. R T |

Gunthart Mau ist Referent Fachpresse bei SEW- Eurodrive in Bruchsal.

VOR ORT UND MOBIL

Die Shiptec AG ist einer der größten Werftbetriebe in der Schweiz. In Luzern steht eine fast 1.000 Qua-dratmeter große Schiffbauhalle zur Verfügung. Ein Schwimmdock erlaubt kurzfristige Reparaturen an allen Schiffstypen bis 400 Tonnen. Dank der mobilen Werkstatt ist es möglich, Arbeiten auch direkt beim Kunden vor Ort auszuführen. Die Shiptec-Mitarbei-ter sind an den Binnengewässern in ganz Europa anzutreffen, sei es für kurzfristige Serviceeinsätze, umfassendere Renovierungen oder Umbauten.

Das 19. Jahrhundert ist durch die stürmische Entwicklung des Maschinenbaus geprägt, auch sichtbar an den Schiffsaggregaten jener Zeit. Diese technische Eleganz und baulich harmonische Schönheit zu erhalten und fahrplanmäßig zu betreiben ist ein Anliegen des gemeinnützigen Vereins Trivapor. Bild: SEW

Bei der Generalrevision des Dampf-schiffs Unterwalden wurde ein Gestaltungs-konzept angestrebt, das weitgehend dem Zustand zwischen 1920 und 1960 entspricht.“ PIUS BARMET, LEITER MARKETING UND VERKAUF BEI SHIPTEC Bild: Shiptec

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blockmaterial und Aluminium, aber auch für die HSC-Bearbeitung von Guss- und Stahlwerkstoffen. Eine ihrer wichtigsten Eigenschaften ist die hohe Struktursteifig-keit. „Diese Maschine gewährleistet hohe Präzision auch bei sehr dynamischen Be-wegungen. Daraus erwächst ein hohes Maß an Produktivität, weshalb sich viele unserer Kunden für diese Maschine ent-scheiden“, kommentiert Nagel.

Durch ihre sehr vielseitige Einsatzfähig-keit hat Fooke eine Endura 704Linear selbst im eigenen Vorführzentrum installiert. Bei relativ kleiner Aufstellfläche, stellt sie ei-nen vergleichsweise großen Bearbeitungs-raum zur Verfügung. Da Nagels Abteilung dem Vertrieb angegliedert ist, zählen Kun-denvorführungen und Benchmarks zu den Hauptaufgaben des Vorführzentrums. Ge-meinsam mit Instituten und Universitäten finden dort Versuche und Messungen statt, um mehr Know-how zum Zerspanungspro-zess zu erhalten und um die Endura-Ma-schinen weiterzuentwickeln.

Beispiel FlugzeugmodellGewissermaßen eine „Sondernutzung“ der Endura im Vorführzentrum stellt ein Flug-zeugmodell dar, das Fooke als Exponat für diverse Messeauftritte gefräst hat. Für diese Aufgabe holten die Maschinenbau-er einen Vertreter der Firma Vero Software mit an Bord. WorkNC-Spezialist Walter Schmidt, der auch bei anderen Anwen-dungsfällen Hilfestellung anbietet, über-nahm die Programmierung des Modells. Für Nagel und sein Team ist ein solches gemeinsames Projekt wichtig, wie er er-klärt: „Die Programmierung der Maschine nimmt nur etwa 30 Prozent unserer Ar-beitszeit in Anspruch. Also sind wir keine Spezialisten, was die zahlreichen Möglich-keiten von WorkNC anbelangt. Mit diesem intensiven Projekt, das sich über mehrere Wochen erstreckt hat, konnten wir viele

Damit eine CNC-Fräsmaschine op-timale Bearbeitungsergebnis-se erzielt, bedarf es einer pas-senden Programmierung. Aber

auch umgekehrt kann ein CAM-System nur für die gewünschten Resultate sor-gen, wenn die Maschine zu entsprechen-der Leistung fähig ist.

Michael Nagel, Leiter Vorführzentrum und Anwendungstechnik bei der Fooke GmbH in Borken, ist sich dieser Abhän-gigkeiten bewusst. Der erfahrene Ma-schinenbauer hat selbst viele Jahre an-spruchsvolle, drei- bis zu fünfachsige Fräsbearbeitung Maschinen eingerichtet und programmiert. So weiß er, wie wich-

tig entsprechende Software und Program-mierkenntnisse sind.

Nagel erklärt: „Wir haben Lizenzen ver-schiedener CAM-Systeme, um unsere Kun-den in deren Programmierwelt abzuholen und zu zeigen, was unsere Maschinen zu leisten vermögen. Wie wir wissen, nutzen sehr viele unserer Kunden WorkNC von Vero Software, so dass wir seit gut einem Jahr eine enge Partnerschaft mit diesem Softwarehaus pflegen.“

5-Achsen nach WunschFooke stellt seit über 30 Jahren große 5-Achs-Portalfräsmaschinen her, die vor allem für die Bearbeitung großflächiger und großvolumiger Werkstücke für Schie-nenfahrzeuge, Autos sowie für die Luft- und Raumfahrt eingesetzt werden. Spezi-alisiert ist das Unternehmen auf Aufgaben aus dem Modell- und Prototypenbau so-wie dem Werkzeug- und Formenbau – An-wendungsbereiche, für die auch das CAM-System WorkNC entwickelt wurde.

Unter der Marke Endura hat Foo-ke in den letzten Jahren verschiedene „Standard“-Baureihen entwickelt, die im Rahmen eines Baukastensystems an Kun-denbedürfnisse angepasst werden kön-nen. Nagel erläutert, dass die Maschinen-Kunden diese Modularität sehr schätzen und somit fast keine Standard-Maschine das Haus verlässt, die mit einer anderen identisch wäre. Dazu kommen noch echte Sondermaschinen, die Fooke von Grund nach Kundenwunsch konzipiert.

Die erfolgreichste Baureihe ist die Endu-ra 700Linear, eine 5-Achs-Fräsmaschine in kompakter Portalbauweise mit Linearmo-tor-Antriebstechnik und fünf CNC-gesteu-erten, simultan verfahrbaren Achsen. Diese Werkzeugmaschine eignet sich besonders für die rationelle 5-Seiten-Fertigbearbei-tung von Werkstücken aus Kunststoff, Verbundwerkstoff (CFK, GFK), Modellbau-

E F F E K T I V E B E A R B E I T U N G M I T 5 - A C H S - M A S C H I N E U N D C A M - S Y S T E M

Gemeinsam starkFooke, Hersteller fünfachsiger Portal-Fräsmaschinen, setzt im Vorführzentrum die Programmiersoftware WorkNC von Vero

Software ein. An einem Flugzeugmodell zeigen ein Maschinenhersteller und ein Softwarelieferant gemeinsam, wie sich die

Bearbeitung optimieren lässt. VON WOLFGANG KLINGAUF

032 | CAD & DESIGN | CAM-Lösungen

Michael Nagel vom Maschinenhersteller Fooke (links) und WorkNC-Spezialist Walter Schmidt von Vero Software arbeiten Hand-in-Hand.

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CAM-Lösungen | CAD & DESIGN | 033

Erfahrungen sammeln und den Kontakt zu Vero intensivieren.“

Gefräst wurden ein 1400 Millimeter lan-ger Flugzeugrumpf aus Aluminium sowie separat die beiden Flügel. Schmidt setz-te zur Programmierung die WorkNC-Soft-wareversion 2016R1 ein, die eigentlich erst im Herbst auf den deutschen Markt kommt. So konnte er schon vorab Erfah-rungen sammeln, die dann wiederum den Kunden zugutekommen.

Um die Bearbeitung besonders effizi-ent zu gestalten, nutzt er die neue Strate-gie Waveform, die besonders dynamisches Fräsen ermöglicht. „Diese Strategie hat den großen Vorteil, dass das Werkzeug run-de, sehr glatte Bewegungen ausführt. Das Werkzeug fährt gewissermaßen spiralför-mig ins Bauteil und schält das Material her-aus. Da ein Vollschnitt vermieden wird, kann man – wie hier am Flugzeugmodell – mit einem 52er Werkzeug und 5 Millimeter Tie-fenzustellung arbeiten. Die Strategie funkti-oniert zudem nicht nur bei Aluminium. Ich habe damit auch schon bei Stahlwerkstof-fen sehr gute Erfahrungen gemacht.“

Durch die Vollschnittvermeidung lassen sich höhere Schnittgeschwindigkeiten so-wie eine längere Werkzeugstandzeit reali-sieren, um letztendlich einen Produktivi-tätsvorteil zu erzielen.

Den Flugzeugrumpf konnte Schmidt mit einem Vorschub von 20 m/min schrup-pen: „Hierbei kommen uns natürlich die homogenen Fräsbahnen entgegen, bei denen sich die Dynamik der Maschine voll entfalten kann.“ Beim Schlichten liegt die wesentliche Herausforderung in den dün-nen Wandstärken von Flügeln und Heck-ruder. Ziel ist, diese dünnen Wandstärken möglichst schwingungsfrei zu bearbeiten, um eine hohe Oberflächengüte zu errei-chen, denn als Ausstellungsstück muss das Flugzeugmodell hohen optischen An-forderungen genügen.“

So gesehen ist die gewählte Vorschubge-schwindigkeit von 8 m/min beim Schlich-ten durchaus beachtlich. Kunden nut-zen – entsprechend ihrer Anforderungen – Vorschübe bis 20 m/min. Schmidt sieht in diesen Ergebnissen einen Beleg für die hervorragende Bewegungsführung der Maschine: „Ein Ergebnis wie bei unserem Flugzeugmodell kann man nur erreichen, wenn die Qualität von NC-Programm und Maschine hoch ist und beide optimal auf-einander abgestimmt sind.“

Drei- und Fünfachsen- Bearbeitung kombiniertEine weitere Herausforderung für die Bear-beitung ist die Kombination aus drei- und fünfachsigem Fräsen. Wobei die fünfachsige Programmierung in WorkNC sehr einfach ist. Die Funktion Auto5 etwa generiert aus exis-tierenden 3-Achs-Bahnen quasi auf Knopf-druck 5-Achs-Fräsbahnen. „Wir haben in WorkNC sämtliche Spannmittel abgebildet, so dass wir genau analysieren beziehungs-weise simulieren können, wie die simulta-ne 5-Achs-Bearbeitung abläuft“, erläutert Schmidt. „Die Endura-Maschinen sind tat-sächlich zu hochdynamischem simultanen 5-Achs-Fräsen in der Lage, da sind viele an-dere Großmaschinen noch nicht so weit.“

Das liegt unter anderem an der hohen Qualität der Bewegungsführung, durch die sich Fooke-Maschinen der Baureihe Endura Linear auszeichnen. Diese Quali-tät ist insbesondere auf die Direktantrie-be in allen Linear- und Rundachsen zu-rückzuführen. Im Vergleich zu Maschinen mit konventionellen Vorschubantrieben bieten die „Linear-Maschinen“ ein höhe-res Geschwindigkeitsniveau, das sich auch positiv auf die Produktivität auswirkt.

Fortschritt im Sinne des KundenDie Leistungsfähigkeit und Qualität der Fooke-Maschinen macht sich auch in

den Unternehmenszahlen bemerkbar. So konnte das Unternehmen im Jahr 2015 den höchsten Auftragseingang seit Beste-hen verzeichnen. Damit sich die positive Entwicklung fortsetzt, entwickeln die Ma-schinenbauer konsequent neue Produkte wie die Portalfräsmaschine Endura 7000Li-near, die durch ihre eigensteife, kompak-te Bauform und eine Beschleunigung von bis zu 3 m/s² für die Hochleistungszer-spanung fester und hochfester Werkstof-fe ausgelegt ist. Sie eignet sich sowohl für effizientes Schlichten als auch für die Schruppbearbeitung. Damit peilt Fooke weitere Einsatzfelder im Werkzeug- und Formanbau an, wo sich die Zusammenar-beit mit WorkNC weiter intensivieren soll.

Der Leiter des Vorführzentrums, Nagel, kommentiert: „Der Schlüssel zu einer er-folgreichen Kundenbeziehung liegt auch in der Partnerschaft der Lieferanten un-tereinander. Wenn wir verstehen, die Kun-denwünsche mit unseren modernen Ma-schinen und einem guten CAM-System wie WorkNC umzusetzen, so dass sich ein profitables Gesamtsystem ergibt, profitie-ren alle drei beteiligten Parteien. Das ist für mich ein wesentliches Ziel.“ J B I |

Walter Schmidt bei der Programmierung vor Ort.

Die Endura 704Linear ist eine 5-Achs-Fräsmaschine in kompakter Portalbauweise mit Linearmotor-Antriebstechnik und fünf CNC-gesteuerten, simultan verfahrbaren Achsen. Bilder: Vero Software

Fingerübung im Vorführraum: Als Exponat für Messeauftritte hat Fooke ein Flugzeugmodell gefräst, das besondere Herausforderung an Maschine und CAM-Software stellt.

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genannte Summenstücklisten mit Men-genangaben und Artikelbeschreibungen“, erklärt Panhölzl. „Idealerweise fügt man diesen Daten heute die gesamte Struktur-kennung hinzu und schon kann man abfra-gen, welche Artikel und Komponenten am Roboter 1 in Anlage 2 verbaut sind. Mit ei-ner geschickten Nutzung der Strukturkenn-zeichen werden Elektrotechnik mit der Mechanik verheiratet und man erhält eine mechatronische Stückliste“. Neben der bes-seren Übersicht ermöglicht dies eine ein-fachere Kalkulation, beispielsweise wenn Roboter 3 an einem anderen Standort ge-fertigt werden soll. Natürlich muss das E-CAD-System die Strukturierung in Form von Strukturkennzeichen unterstützen.

Auf dieser Basis werden jetzt Projektvor-lagen erstellt, in denen neben etablierten Normen und Standards die Projektstruk-tur inklusive möglicher Auswertungen wie Kabel- und Steckerpläne, SPS-Übersichten oder projektspezifischer Artikel abgebil-det sind. Auch dieser Aufwand lohnt sich, denn richtig gemacht, ist in ihnen dann das gesamte Wissen des Unternehmens gespeichert und steht allen Entwicklern und Konstrukteuren zur Verfügung. Klar formulierte Richtlinien, intern wie extern zu Lieferanten und Partnern, vereinfachen die Konstruktionsprozesse weiter.

WiederverwendenBestehende Komponenten und Baugrup-pen wiederzuverwenden heißt, bereits ge-prüfte und getestete Baugruppen einzu-setzen. „Mit einem Schlag entfallen Tests, Abnahmen und Prüfungen“, erläutert Pan-hölzl. „Auch der Herstellungsprozess wird einheitlicher und einfacher.“

Im Bereich Electrical Engineering wer-den häufig wiederkehrende Teilschaltun-gen und -pläne einmal erstellt und in Form von Makros gespeichert. Die WSCAD Sui-te liefert viele Makros vorinstalliert mit.

Wenn Unternehmen sich dazu entschließen, ihre Enginee-ring-Prozesse zu automatisie-ren, tun sie dies idealerwei-

se in vier Schritten: Standardisieren und Strukturieren, Wiederverwenden, Gene-rieren und schließlich Konfigurieren. Was hinter diesen Schlagworten steckt und wie sich so ein Automatisierungsprozess umsetzen lässt, ist folgend am Beispiel der E-CAD-Software von WSCAD beschrieben.

Standardisieren und StrukturierenDie Standardisierung des Produktportfolios zielt darauf ab, mit möglichst wenigen Vari-anten ein individuelles Angebot aus wieder verwendbaren Baugruppen zusammen zu stellen und so eine möglichst hohe Varianz am Markt abzudecken. Dazu müssen Anla-gen und Maschinen zunächst übergeord-net betrachtet werden. Kann beispielswei-se anstelle mehrerer verschieden großer Trafotypen ein einziges Schaltnetzteil ver-wendet werden? Auch wenn dieses im ei-nen oder anderen Fall dann überdimensio-niert und nicht zwingend notwendig wäre, vereinfachen sich dadurch Lagerhaltung, Logistik, Service und Wartung und natür-lich die Anzahl unterschiedlicher Symbole und Teilpläne im Electrical Engineering.

Nebenbei lassen sich durch die höhere Be-zugsmenge im Einkauf bessere Konditi-onen erzielen. Wer zudem mögliche Vari-anten vorausdenkt und vor-verbaut, spart sich im Nachhinein die Neuplanung oder Überarbeitung des Produktes. Mit allen daran anknüpfenden Aktivitäten bis hin zur einer neuerlichen UL-Zulassung.

„Benötigt eine Baugruppe drei Klem-men und eine andere sechs – warum dann nicht gleich eine Baugruppe mit sechs Klemmen für alle Fälle? Wann immer das Serienprodukt anstelle der drei Klemmen dann sechs benötigt, sind diese schon da und müssen im Plan wie im Schaltschrank nur noch belegt werden. Das ist einfach, geht schnell, spart Kosten und reduziert die Variantenvielfalt“, kommentiert Jürgen Panhölzl, Leiter Global Business Services beim E-CAD-Spezialisten WSCAD Electro-nic in Bergkirchen.

Der nächste Punkt ist die Strukturierung von Anlagen und Maschinen mithilfe von Strukturkennzeichen. Von Anfang an kon-sequent durchdacht, lassen sich komplet-te Stücklisten vollautomatisch generieren. Der Abgleich von Baugruppen über ERP-Systeme mit den Daten aus dem M-CAD-Bereich vereinfacht sich immens. „In der Elektrotechnik finden sich noch immer so-

A U T O M A T I S C H E A B L Ä U F E I N D E R E L E K T R O K O N S T R U K T I O N E T A B L I E R E N

Automatisieren, aber wie?Über Jahrzehnte hinweg hat es die deutsche Industrie geschafft, durch hohen Automatisierungsgrad eine weltweite Vorrei-

terrolle einzunehmen. Doch wie sieht es im Bereich Electrical Engineering aus? Lässt sich dort Automatisierung und Indu-

strie 4.0 – also Maschinen steuern Maschinen – überhaupt abbilden und wenn ja, in welcher Tiefe? VON HANS-THOMAS WALKER

034 | CAD & DESIGN | Elektrokonstruktion

Mit geschickter Nutzung der Strukturkennzeichen

wird die Elektrotechnik mit der Mechanik ver-

heiratet und man erhält eine mechatronische

Stückliste.Bilder: WSCAD

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Elektrokonstruktion | CAD & DESIGN | 035

Aber auch individuelle Funktionsbaustei-ne lassen sich für alle Disziplinen denkbar einfach erstellen: Teilschaltung zeichnen, Fenster mit der Maus darüber ziehen, Na-men vergeben und abspeichern. Per Drag & Drop können sie nun beliebig oft in Plä-nen platziert werden.

Damit die Makrobibliotheken nicht zu groß und unübersichtlich werden, emp-fiehlt es sich, Variablen anzulegen. Zum Beispiel zu einer 4-Kilowatt-Lüftung die Variante mit 11 Kilowatt inklusive aller zu-gehörigen Komponenten wie Schalter, Ka-bel, Frequenzumrichter und Motor. Ver-waltet werden Makros und ihre Varianten mit dem Makro-Explorer. So lassen sich neue Pläne im Handumdrehen erstellen.

„Erst die Struktur anlegen, zum Beispiel =A1 für die Anlage 1 und +R1 für den Ro-boter 1, dann eine leere Planseite erzeu-gen und das Makro beziehungsweise die Makrovarianten in den Plan ziehen. Alle im Makro hinterlegten Kenner werden dann automatisch übernommen und in die neue Struktkur eingefügt. Das geht schnell, ist übersichtlich und nichts wird vergessen“, sagt Panhölzl. Auch ein spä-terer Tausch der 4-Kilowatt- gegen eine 11-Kilowatt-Lüftung erfolgt auf Knopf-druck per Makrotausch – in allen Plänen, über alle Disziplinen und Planseiten weg.

Um sicher zu stellen, dass einmal festge-legte Standards durchgängig angewendet werden, gilt ein besonderes Augenmerk der Pflege von unternehmensweit ange-legten Makros und ihren Varianten: Wer darf anlegen, wer darf verändern? Hierbei

hilft eine ausgeklügelte Benutzerverwal-tung, im Falle der WSCAD-Lösung die so-genannten User Rights.

GenerierenWer den dritten Schritt geht, generiert Plä-ne mithilfe des Project Wizards. Ein Knopf-druck genügt und die kleine Add-On-Software zur WSCAD Suite setzt Makros und ihre Varianten zu mehr oder weniger vollständigen Plänen zusammen, inklusi-ve der Dokumentation. Wochenlange Pla-nungsarbeit verkürzt sich somit auf weni-ge Tage bis Stunden.

KonfigurierenNoch einen Schritt weiter geht das Auto-mation Interface: WSCAD-unabhängige Produktkonfiguratoren wie SAP, Acatec oder eigene Entwicklungen übergeben auf Knopfdruck alle für den Engineering-

Prozess erforderlichen Daten an die WSCAD Suite. Wie von Zauberhand ge-führt, erfolgt dort die Erstellung von kom-pletten Plänen inklusive Dokumentation. Und auch wieder in allen Disziplinen, von der Elektrotechnik über den Schaltschran-kaufbau, Verfahrens- und Fluidtechnik bis zur Gebäudeautomation und Elektroins-tallation.

Der gesamte Vorgang läuft im Hinter-grund, die WSCAD-Software muss dazu nicht gestartet werden. Auch Anwender müssen während der Planerstellung nicht eingreifen und anwesend sein. Pläne über Nacht oder Software steuert Software – ein Schritt in Richtung Industrie 4.0 im Engineering. Oder eben konfigurieren an-statt konstruieren.

FazitWas früher Wochen dauerte, geht nun in wenigen Minuten. Weil der Konfigurator beispielsweise auch von Vertriebsmitar-beitern genutzt werden kann, werden Ent-wickler und Konstrukteure spürbar entlas-tet und finden wieder Zeit für wichtigere Aufgaben. „Aus Kundenprojekten wissen wir, dass sich der Konstruktionsaufwand für ein durchschnittliches Projekt mit zirka 200 Seiten Umfang durch Standardisieren und dem Einsatz von Makros und Makro-varianten von mehreren Wochen auf eine Woche reduzieren lässt. Mit dem Project Wizard dauert das dann nur noch einen Tag. Und durch die Automation mit dem WSCAD Automation Interface lassen sich die Pläne jetzt in wenigen Minuten erzeu-gen“, schildert Panhölzl seine Erfahrung aus der Praxis. J B I |

Hans-Thomas Walker ist Redakteur bei Walkerbretting in Stuttgart.

Konfigurieren anstelle konstruieren: Das Automation Interface kann die komplette elektrotechnische Pla-nung und Dokumentation ohne Eingriff eines Konstrukteurs auf Knopfdruck konfigurieren und erstellen.

Neue Makrovarianten lassen sich mit dem Makro-Explorer in WASCAD anlegen und per drag & drop inklusive der kompletten Strukturkennung in die Pläne platzieren.

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wahl einer ECAD-Software vor allem für Systeme interessiert hat, die auf AutoCAD basieren und Pläne im Original-DWG-For-mat erzeugen. Schon im Jahr 2000 hatte sich Eickhoff für ecscad von Mensch und Maschine (MuM) entschieden. Die Tatsa-che, dass ecscad DWG-Dateien generiert, ist unverzichtbar: Heute werden die Kons-truktionszeichnungen der Einschübe – das sind die Baueinheiten in der elektrischen Energieverteilung – und die Elektropläne einfach als DWG-Dateien „zusammenge-hängt“.

Mechanik und Elektrotechnik verbindenDurch die Verknüpfung von Maschinen-bau- und Elektrotechnik-Dokumentation verbessert sich die Zusammenarbeit der jeweiligen Abteilungen nachhaltig. Noch 2014 ermittelte der VDMA in einer Umfra-ge, dass acht von zehn Entwicklungsinge-nieuren mit den Schnittstellen zwischen Mechanik-Konstruktion (MCAD) und Elek-troplanung (ECAD) unzufrieden sind. MuM als einer der Softwarelieferanten von Eick-hoff kann die Wünsche nach besseren Schnittstellen und unterbrechungsfreier Durchgängigkeit erfüllen. Datenmana-gementsysteme wie MuM PDM|pinpoint oder das PLM-System Autodesk Vault eb-nen den Weg in Richtung Industrie 4.0.

Auch wenn das Entwicklungsteam aus der Mechanik in Baugruppen denkt und die Elektrotechniker Bauteile zu Funkti-onsgruppen zusammenfassen – die Soft-ware eliminiert Fehlerquellen, macht die relevanten Informationen überall verfüg-bar und verkürzt die Entwicklungszeit von Produkten.

Sinnvolle Auswertungen mit ecscad„Wir beginnen unsere Projekte ganz klas-sisch mit dem Stromlaufplan“, sagt Hol-ger Malangeri. Angebunden ist eine

Das Familienunternehmen Eick-hoff hat sich schon Ende des 19. Jahrhunderts den Herausforde-rungen des Untertagebergbaus

verschrieben. Wenige Jahrzehnte später begann man, den internationalen Markt zu erobern. Schon 1926 erhielt das Unterneh-men den ersten Großauftrag aus Russland, Mitte der 1970er Jahre wurde Eickhoff als erster westlicher Lieferant überhaupt für Bergbauausrüstungen in China zugelas-sen. Dank der Eickhoff Walzenlader erzie-len Kohle- und Kalibergwerke in China und Australien heute Produktionsrekor-de. Die effizienten Untertage-Riesen sind weltweit im Einsatz.

Entwickelt und produziert werden die zuverlässigen „Kumpel“ in Bochum, montiert schließlich am Einsatzort – un-

terirdisch. Auch die gesamte Elektrik der Walzenlader wird in Bochum konzipiert. Rund 25 erfahrene Planer und Ingenieure entwickeln Steuerungen für die verschie-denen Komponenten. „Beim Kohleabbau setzt man zum Beispiel Wasser ein, um die Staubentwicklung zu reduzieren“, erzählt Konstrukteur Holger Malangeri. „Wir müs-sen dafür sorgen, dass die entsprechen-den Düsen korrekt angesteuert werden. Bei Maschinen für andere Einsatzorte gibt es beispielsweise Komponenten zur Methanüberwachung. Kurz: Jede Maschi-ne ist anders, jeder Stromlaufplan auch.“

Für gute Zusammenarbeit: DWGSoftware von Autodesk ist seit langem Standard bei den Maschinenbauern von Eickhoff – klar, dass man sich bei der Aus-

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Glück auf!Seit fast 20 Jahren setzt die Bochumer Eickhoff Bergbautechnik GmbH ecscad ein, um Elektrodokumentationen

für ihre Walzenlader zu entwickeln. Neue Tools erleichtern die Verbindung von Maschinenbaukonstruktion und

Elektrodokumentation. VON ROSWITHA MENKE

036 | CAD & DESIGN | Elektrokonstruktion

Die mit ecscad konzipierte Elektrik setzt die gewaltigen Walzenlader in Gang.

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Elektrokonstruktion | CAD & DESIGN | 037

Access-Datenbank. Das ist für Eickhoff eine kostengünstige Lösung, da diese Da-tenbanksoftware schon im Unternehmen vorhanden war. Über den Artikelcode ist ein Symbol im Plan mit dem Artikel in der Datenbank verknüpft. Auf diese Weise las-sen sich mit ecscad Auswertungen wie Po-tenzial-Querverweislisten und Klemmen-pläne ausdrucken.

Gerade die Klemmenpläne sind für die Techniker vor Ort wichtig, denn die Maschinen werden in Einzelteilen an die Zechen geliefert und unter Tage montiert. „Das ist auch der Grund, warum unsere Pläne so klein sind“, grinst Holger Malan-geri. „Wir bringen auf 50 bis 60 Seiten das unter, wozu andere ein paar 100 Seiten brauchen. Dafür sind unsere Seiten dich-ter. Der Monteur muss sich jedes Mal ein-lesen, aber er benötigt kein komplettes Buch unter Tage.“

Praktisch: ecscad kann RussischWartungstechniker und Monteure erhal-ten die Pläne als intelligente PDF-Dateien, bei denen sich nach Bedarf einzelne Lay-er ausschalten lassen. Das ist besonders bei den Maschinen wichtig, die ins Aus-land geliefert werden. Hier spielt ecscad einen speziellen Trumpf aus: die Fremd-sprachendatenbank. Holger Malangeri und seine Kollegen können Pläne in deut-scher, englischer und russischer Sprache

oder in beliebigen Kombinationen lie-fern. Jede Sprache wird auf einem eige-nen Layer dargestellt. Die Möglichkeit, im PDF Layer ein- und auszuschalten, führt zu übersichtlichen und für alle Beteilig-ten verständlichen Plänen. Im Augenblick wird die Sprachdatenbank um Türkisch und Tschechisch erweitert; sogar Chine-sisch wäre möglich.

Guter Draht zum SystemhausFür die Elektroingenieure bei Eickhoff ist die MuM-ECAD-Lösung ein zuverlässiges Werkzeug. Bei kleineren Anwendungsfra-gen hilft man sich gegenseitig oder sucht Antworten im Internetforum cad.de, das von MuM mitmoderiert wird. Wenn Soft-ware-Updates auf den Markt kommen, buchen die Eickhoff-Techniker stets auch eine Schulung. So lassen sich die neuen Funktionen schneller produktiv einset-zen, als wenn man sich mit schriftlichen Unterlagen beschäftigt oder mit „Ver-such und Irrtum“ die Neuerungen in An-griff nimmt. „Bei essenziellen Problemen spreche ich die Leute, die ich von Anwen-dertreffen persönlich kenne, schon mal direkt an. Das geht dann noch schneller, als wenn ich die Nummer für den Support aus unserem Wartungsvertrag anrufe“, er-klärt Holger Malangeri. „So steht uns im-mer ein kompetentes Betreuungsteam zur Verfügung.“ R T |

INDUSTRIE 4.0

Mit ecscad und Autodesk Inventor ist die Zusammenarbeit zwischen Elektrotech-nik und Mechanik komfortabel gelöst: Der Elektrotechniker zeichnet die Schaltung und bestimmt die elektrischen Bauteile. Der Mechanik-Konstrukteur, der mit Au-todesk Inventor arbeitet, holt sich für sein 3D-Modell die passenden Komponenten direkt aus der Elektroprojektierung und platziert sie. Gerade bei einer beeng-ten Einbausituation – wie im Falle der Einschübe für Walzenlader – ist dies ein nicht zu unterschätzender Konstruktions-schritt. Benötigt der Konstrukteur auch die exakten Längen von Kabel und Dräh-ten, kann er die elektrischen Verbindun-gen per Mausklick in die 3D-Konstruktion übernehmen und automatisch zwischen den Elektrobauteilen verlegen. Gleichzei-tig entstehen Nagelbrettzeichnungen von Kabelbäumen und Zeichnungsansichten, die sich zusammen mit den Draht- und

Kabellängen in die Elektrodokumentation einfügen lassen. Mit entsprechenden Zu-satzmodulen kann man mit ecscad auch R&I-Fließschemas und Hydraulik-Pneuma-tik-Schaltungen entwerfen und intelligent mit der elektrischen Messtechnik oder Steuerung verknüpfen. So befindet sich die gesamte Dokumentation in einem Projekt und in einem System. Noch sicherer wird die Lösung, wenn ein gemeinsames Ablagesystem für alle Kons-truktionsdaten zum Einsatz kommt. Eine Datenmanagementlösung wie Autodesk Vault bietet einen sicheren Datentresor, in dem die gesamte Projektentwicklung zuverlässig dokumentiert wird. Mensch und Maschine hat diese Lösung noch-mals erweitert: MuM PDM|pinpoint bietet die Möglichkeit, Daten nach Firmenstan-dards zu strukturieren und zu klassifizie-ren. So findet man schnell Teile, die man immer wieder benötigt, und die Kons-

truktionszeit verringert sich. Auch für das „Jeder Walzenlader ist anders“ gibt es eine Lösung: Der Produktkonfigurator customX ermöglicht die gleichzeitige Projektie-rung von Mechanik und Elektrotechnik in einem einzigen System – und zwar außerhalb der CAD- und CAE-Software. Der Konfigurator wird über den Internet-Browser bedient, das heißt, von jedem Arbeitsplatz mit Internetzugang. Das Ergebnis der Konfiguration sieht man so-fort, und die Software erzeugt nach dem „Okay“ durch den Benutzer die Konstrukti-onszeichnungen und Elektrodokumenta-tionen automatisch. Dies ermöglicht eine schnellere und ge-nauere Angebotserstellung, fehlerfreie Projektierung, kürzere Produktionszeiten und somit klare Wettbewerbsvorteile. Die Investitionen für Anschaffung, Implemen-tierung und Schulung amortisieren sich schnell.

Walzenlader von Eickhoff.

Dank DWG-Format arbeiten bei Eickhoff Mechanikkonstruktion und Elektroplanung Hand in Hand. Bilder: Mensch und Maschine

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DIGITAL ENGINEERING Magazin 05-2016

bundenen Fehler werden ebenso vermie-den wie Missverständnisse.

Beginnt das Engineering mit der Erstel-lung eines Schaltplans mit Eplan Electric P8, lassen sich dessen Informationen in Eplan Pro Panel einlesen und dort zum vir-tuellen Montageaufbau in 3D sowie zur virtuellen Verdrahtung der Komponenten verwenden. Die zu platzierenden Kompo-nenten werden in Eplan Pro Panel in einer Montageaufbauliste angezeigt und vom Anwender nacheinander im virtuellen Schaltschrank platziert. So sieht der Kons-trukteur immer die realen Platzverhältnis-se – wie viele Klemmen zum Beispiel auf einer Schiene Raum haben und ob das ge-wünschte Steuergerät noch daneben plat-ziert werden kann.

Die Datenobjekte, die in den umfang-reichen Artikelinformationen im Eplan Data Portal bereitstehen und direkt in die Planung übernommen werden kön-nen, enthalten wesentlich mehr Daten als nur den Produktnamen, die Artikel-nummer und die Geometrie des Bauteils: Hier können bis zu 200 Merkmale für eine Komponente wie zum Beispiel das An-reihschrank-System von Rittal, in soge-nannten Makros hinterlegt werden. Dazu gehören beispielsweise Logik-Informati-onen, 2D- und 3D-Grafikmakros, Schalt-planmakros, Fertigungs- sowie Zubehör-informationen.

Bereits heute bietet Rittal gemein-sam mit Eplan passende Ansätze und Lösungen für Industrie 4.0, die Potenziale zur Effizienzsteigerung

optimal ausschöpfen können – nennen wir es Steuerungs- und Schaltanlagenbau 4.0. Voraussetzung von Industrie 4.0 im Steuerungs- und Schaltanlagenbau ist die Digitalisierung und Integration von Wert-schöpfungsprozessen. Dabei spielt die Durchgängigkeit von Daten eine wesent-liche Rolle. Sie reicht vom digitalen Engi-

neering und der Bestellabwicklung über die kundenindividuelle Produktion bis hin zum integrierten Kundenservice. Im Zen-trum des digitalen Workflows steht dabei der virtuelle Prototyp, der sämtliche Pro-zessschritte effizient und wo immer mög-lich automatisiert ablaufen lässt. Das virtu-elle Modell ist sozusagen das Rückgrat des gesamten Engineerings- und Fertigungs-prozesses. Alle relevanten Informationen lassen sich in jedem Schritt wiederverwen-den, Doppeleingaben und die damit ver-

S T E U E R U N G S - U N D S C H A L T A N L A G E N B A U

Beschleunigte Prozesse durch digitale WorkflowsSteuerungs- und Schaltanlagenbauer stehen heute unter enormem Zeitdruck. Die Fertigung von Anlagen ist in der

Regel eng getaktet und muss nicht selten in „letzter Minute“ durchgeführt werden. Erschwerend kommt hinzu, dass

die Entwicklung und Fertigung von Steuerungsschränken für den Maschinen- und Anlagenbau komplex ist. Um diesen

Prozess wirtschaftlich und mit höchstmöglicher Geschwindigkeit zu bewerkstelligen, sind durchgängig digitale Workflows

notwendig. VON JAN-HENRY SCHALL UND HANS-ROBERT KOCH

038 | CAD & DESIGN | Elektrokonstruktion

Alle Informationen, die mit einem Projekt oder Produkt zusammenhängen, werden in einem Da-tenmodell gesammelt und stehen jedem weiteren Prozessschritt zur Verfügung, ohne neu manuell ein-gegeben oder konvertiert werden zu müssen.

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Elektrokonstruktion | CAD & DESIGN | 039

Kontrolle in der PlanungIn der lokalen Datenbank der Eplan- Anwender können den Artikeln aber auch Informationen hinzugefügt werden, die etwa für die kaufmännische Bewertung hilfreich sind, also Einzelpreise der Artikel. Dieser Ansatz ermöglicht den Konstruk-teuren, auch ohne zusätzliche Berechnun-gen im ERP-System bereits während der Planung kostentechnische Argumente in die Planung mit einzubeziehen.

Qualitätscheck in der FrühphaseDurch die Softwarelösungen von Eplan lässt sich bereits in der Planungsphase eine Art „Qualitätskontrolle“ realisieren, die da-bei hilft, auf Basis von virtuellen Modellen Fehler zu minimieren und dadurch spätere Folgekosten im realen Schaltschrankbau zu vermeiden. Dies beginnt bei elektrotech-nischen und logischen Validierungen im Stromlaufplan und unterstützt unter an-derem beim virtuellen Montageaufbau in Eplan Pro Panel durch das Visualisieren von Mindestabständen und eventuellen Kollisi-onen der Bauteile – immer auf Basis der in den Artikeldaten digital hinterlegten tech-nischen Informationen der Hersteller.

Eplan Pro Panel berechnet auch anhand der Verbindungen im Schaltplan und den platzierten Komponenten die optimalen Wege zwischen allen Anschlusspunkten der Geräte. Ist die gesamte Verdrahtung be-rechnet, wird eine Liste aller Verbindungs-leitungen mit Querschnitt, Farbe, Länge und Art der Aderendbehandlung erstellt – auch hier wieder auf Basis der digital hinter-legten Artikelinformationen der Hersteller im Eplan Data Portal. Diese Verdrahtungs-listen können dann für die manuelle Kon-fektionierung der Verdrahtungsleitungen genutzt werden oder sind Vorgabe für eine vollautomatische Erzeugung von Leitun-gen mit Konfektioniermaschinen.

Thermische OptimierungMit dem virtuellen Modell können wei-tere Überprüfungen und Optimierungen stattfinden. Ein Beispiel dafür ist „Thermal Design Integration“. Hier wird auf Basis der Aufbauplanung in Eplan Pro Panel und der in den Artikelinformationen hinterlegten Verlustleistungen der Komponenten eine Art Simulation der Schaltschrankerwär-mung durchgeführt. Es lässt sich schnell erkennen, wo sich im Schaltschrank Hot-spots befinden, das heißt, wo erhöhte Abwärme von Komponenten auftritt. Mit Thermal Design Integration können dann

von den geplanten Klimatisierungskom-ponenten Vektoren eingeblendet wer-den, woraus erkennbar ist, welche Kom-ponenten im Schaltschrank der Gefahr einer Überhitzung unterliegen und wel-che Komponenten optimal im Kreislauf der Kühlungsluft platziert sind.

Bearbeitungsprogramme erstellenSteht dann final eine optimale Lösung, geht der Auftrag in die Fertigung. Und auch hier spielt das virtuelle Modell des Schalt-schranks eine Hauptrolle – egal ob der Schaltanlagenbauer die Bearbeitung des Schaltschranks und der Komponenten mit Automationslösungen oder manuell erle-digt: Da alle Komponenten im Datenmodell zum Beispiel ihre Schraubpunkte und Aus-schnitte mitbringen, lässt sich etwa die Be-arbeitung der Montageplatte durch Bohren oder Fräsen ohne Medienbruch automa-tisieren: Die Daten aus dem Datenmodell dienen direkt zur Erstellung der Bearbei-tungsprogramme. Diese werden dann von den Automationslösungen von Rittal, zum Beispiel durch das Laserbearbeitungszen-trum Perforex LC, in NC-Daten umgesetzt und daraufhin die Bearbeitung des Schran-kes durchgeführt. Die gleichen Bearbei-tungsinformationen werden auch bei der manuellen Bearbeitung benötigt.

Auch die Bestückung der Klemmleisten lässt sich automatisieren, etwa durch den Klemmenbestückungsautomat Athex von Rittal. Diese Anlage längt DIN-Schienen ab und bestückt diese auf Basis der digi-talen Vorgaben aus dem virtuellen Modell mit Klemmen und anderen Bauelementen und beschriftet sie vollautomatisch. Die Wiederverwendung der digitalen Artikel-

informationen greift hier ein weiteres Mal. Fehlerquellen wie bei einer Bestückung der Klemmleisten von Hand entfallen.

Verdrahtung manuell oder automatischIst die Montageplatte mit allen Kompo-nenten und Kanälen versehen, beginnt die Verdrahtung. Auch hier gibt es wieder zwei Möglichkeiten – manuelle oder vollauto-matische Verlegung der Verdrahtungslei-tungen. Auf Basis der Daten im virtuellen Modell, das sowohl alle Anschlusspunkte als auch die Verdrahtungsinformationen wie den Verlegeweg enhält, lässt sich die Verdrahtung auch ansteuern. Die vollau-tomatische Variante der Verdrahtung wird über die direkte Datenübertragung aller

Schrank in der Seiten-ansicht mit Anzeige der lüftungstechnischen Sperrräume (links). Mit-te: Anzeige des optimal klimatisierten Bereichs. Rechts: Anzeige des op-timal klimatisierten Be-reichs bei Einsatz einer Luftumlenkung.

Steuerungs- und Schaltanlagenbauer können mit der neuen Perforex LC 3015 neben Flachteilen auch komplette Gehäuse und Schaltschränke per Laser-schneiden schnell und präzise bearbeiten.

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Forschung und Entwicklung bei Rittal. Um einzelne Fertigungsschritte zu beschleuni-gen, bietet Rittal Automation Systems un-terschiedliche Automatisierungskonzepte an, die wirtschaftlich je nach Anforderung und Betriebsgröße anpassbar sind.

„Mit der Integration des Schwesterun-ternehmens Kiesling Maschinentechnik in Rittal Automation Systems können wir dem Steuerungs- und Schaltanlagenbau zu-sätzlich zur Systemtechnik und den dazu-gehörenden Software-Lösungen jetzt alle erforderlichen Bearbeitungs- und Hand-habungstechnologien für zeit- und kos-tensparende Fertigungsprozesse aus einer Hand zur Verfügung zu stellen“, so Steffen. Das Produktspektrum von Rittal Automa-tion Systems reicht dabei von manuellen Werkzeugen bis zu vollautomatisierten Bearbeitungszentren.

Mit dem Bearbeitungszentrum Perforex BC lassen sich Schaltschränke exakt und vollautomatisch durch Bohren, Gewinde-schneiden und Fräsen bearbeiten. Eine deutliche Weiterentwicklung ist das neue 3D-Laserzentrum Perforex LC, mit dem ne-ben Flachteilen auch komplette Gehäuse und Schaltschränke per Laserschneiden schnell und präzise bearbeitet werden können. Für das zügige Zuschneiden von Kabelkanälen und Tragschienen bietet der Hersteller das Zuschnittzentrum Secarex.

Der Bestückungsautomat Athex über-nimmt das aufwändige Montieren und Be-schriften von Klemmen. Zur Konfektionie-rung von Kabeladern hat Rittal erstmalig einen Crimp-Automaten im Programm.

Der Verdrahtungsroboter Averex zeigt, wie das bislang zeitaufwendige manuel-le Verdrahten von Montageplatten durch vollautomatisch erzeugte, norm- und sicherheitsgerechte Verbindungen zwi-schen Betriebsmitteln ersetzt werden kann.

Mit diesem Leistungsportfolio, das Rittal international anbietet, verfügt der Sys-temanbieter über ein weltweit einzigarti-ges Lösungsprogramm. Rittal bietet damit Schaltschränke, Stromverteilung, Klima-tisierung, IT-Infrastruktur, Software & Ser-vice und jetzt zusätzlich die benötigte Bearbeitungs- und Handhabungstechnik aus einer Hand. Ein Vorteil, von dem Steue-rungs- und Schaltanlagenbauer entschei-dend profitieren. R T |

Jan-Henry Schall ist Teamleiter Wertschöpfungs-kette bei Rittal in Herborn, Hans-Robert Koch leitet den Bereich Fachpresse.

Verdrahtungsinformationen an das Aver-ex-Verdrahtungszentrum von Rittal rea-lisiert. Hier werden komplette Montage-platten vollautomatisch verdrahtet und die notwendigen Verdrahtungsleitungen direkt produziert.

Aber auch für die manuelle Verdrah-tung, die einen sehr hohen Arbeitsauf-wand im Schaltschrankbau mit sich bringt, stehen wiederum auf Basis des virtuellen Modells des Schaltschranks alle Informati-onen bereit, die der Werker benötigt. Mit der neuen Lösung „Smart Wiring Applica-

tion“ von Rittal, die direkt mit der Eplan-Software-Plattform verbunden ist, werden dem Werker alle notwendigen Informati-onen für die manuellen Schritte zur Ver-drahtung angezeigt und protokolliert.

Daten in nachgelagerten ProzessenDer Nutzen des virtuellen Modells reicht weit über die eigentliche Fertigung hinaus. So können die Daten beispielsweise bei Reparaturen, Modernisierungen und Um-bauten wieder zur Vorbereitung dienen. So lässt sich bereits am PC genau ermitteln, ob beispielsweise eine leistungsstärkere Kom-ponente in den bestehenden Einbauplatz passt. Wenn nicht, ist am virtuellen Modell der Umbau genau planbar, um die neuen Komponenten möglichst effizient in das bestehende Layout zu integrieren.

Mit seinem neuen Geschäftsbereich Rittal Automation Systems trägt Rittal dem Trend zur immer stärkeren Verzahnung der Prozesse vom Engineering bis zur Fer-tigung des Steuerungs- und Schaltanla-genbaus Rechnung. Hier werden Lösun-gen entwickelt, die den Datenfluss über den gesamten Produktionszyklus in der Fertigung hinweg nutzen.

Rittal automatisiert im SchaltschrankbauMit dem neuen Geschäftsbereich „Rittal Automation Systems“ erweitert Rittal sein umfangreiches Lösungsprogramm für den Steuerungs- und Schaltanlagenbau. Der Systemanbieter übernimmt das gan-ze Produktprogramm der Schwesterge-sellschaft Kiesling und erweitert es. Damit steht ein umfassendes Ausrüstungspro-gramm für den professionellen Werkstatt-Betrieb zur Verfügung – von manuellen Werkzeugen bis zur vollautomatisierten Maschinentechnik.

Der Steuerungs- und Schaltanlagenbau, bei dem Unikatfertigung die Regel ist, ist durch viele manuelle Arbeitsschritte ge-prägt. Neben den Effizienzpotenzialen, die sich durch den Einsatz montagefreundli-cher Schaltschranksysteme, von umfang-reichem Systemzubehör und intelligenter Software-Lösungen erzielen lassen, rückt zunehmend die Automatisierung manuel-ler Tätigkeiten in den Fokus.

„Unsere Kunden im Steuerungs- und Schaltanlagenbau suchen nach Potenzial für mehr Produktivität. Die finden sie etwa durch die Automatisierung ihrer Wert-schöpfungsprozesse mit neuester Maschi-nentechnik“, sagt Dr. Thomas Steffen, Leiter

040 | CAD & DESIGN | Elektrokonstruktion

Der Klemmenbestückungsautomat Athex längt DIN-Schienen ab, bestückt diese auf Basis der digitalen Vorgaben aus dem virtuellen Modell mit Klemmen und anderen Bauelementen und beschriftet diese vollautomatisch.

Die vollautomatische Variante der Verdrahtung wird über die direkte Datenübertragung aller Verdrahtungsinformationen an das Averex-Verdrahtungszentrum von Rittal realisiert.

Zur Konfektionierung von Kabeladern hat Rittal erstmalig Crimp-Automaten im Programm. Bilder: Rittal

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ANZEIGE | 041

In Vergleichstests konnte eine wesentlich schnellere Angebotserstellung als zuvor nachgewiesen werden. Der aktive Einsatz des Konfigurations- und Angebotssystems erfolgt über eine zentrale Datenbank und unter Verwendung eines Terminalservers bei den Tochtergesellschaften in China, Indien, Brasilien, Frankreich, den USA, Russland und Australien.

Produktwissen breiter anwendbarEin CRM-System wurde nach dem Ange-botssystem im gesamten Unternehmen eingeführt. Der Anbieter des Angebots-systems verfolgt die Strategie, offen für beliebige CRM-Systeme zu sein, und hat die Integrationen realisiert. Die Übernah-me von Auftragsdaten an das ERP-System wurde durch eine Schnittstelle umgesetzt.

Vorteile beim Anwender durch die neue Lösung sind folgende: Das expan-dierende Unternehmen kann Produkt-wissen mit Konfiguratoren breiter und leichter anwendbar machen. Es wurde eine Qualitätsverbesserung der Angebo-te bei gleichzeitig schnellerer Erstellung erreicht. Außerdem können Preisänderun-gen tagesaktuell auch für die weltweite Nutzung sofort aktiviert werden. Komple-xe technische Auslegungen sind voll in die Produktkonfiguratoren integriert. Schließ-lich werden mit dem effizienten Ange-botssystem Fehler direkt im Angebotssta-dium bei der Auslegung, Konfiguration und Kalkulation der Systeme vermieden.

Für international tätige Anlagenbauer wie die BEUMER Group aus Beckum ist es wichtig, den Kundennutzen ihrer Anlagen griffig darzustellen.

Die umfassende Funktionalität der förder-technischen Anlagen des Unternehmens wird aus einer Vielzahl differenzierter Kom-ponenten zusammengefügt und individu-ell nach Kundenwunsch ausgeprägt. Dabei ist es wichtig, in kurzer Zeit marktgerechte und aussagefähige Angebotsdokumente bereitstellen zu können.

International einsetzbare Lösung Zur Unterstützung des Vertriebs wurde ein neues Angebotssystem für Maschinen und Anlagen der Intralogistik gesucht.

Der Ausgangszustand war geprägt durch diverse Insellösungen und eine auf Word/Excel-basierte Angebotserstellung.

Das neue Angebotssystem sollte eine international einsetzbare, einheitliche und durchgängige Lösung für den Angebots-prozess sein.

A N G E B O T S E R S T E L L U N G A L S D U R C H G Ä N G I G E R P R O Z E S S F Ü R I N V E S T I T I O N S G Ü T E R

Variantenvielfalt sicher beherrschenDie Erzeugnisse der Investitionsgüterindustrie erfordern in Vertrieb und Projektierung qualifizierte Produkt-

beschreibungen. Ein durchgängiges Angebotssystem mit Konfiguratoren hilft, schneller und besser zu werden.

INFO

Hersteller: EAS Engineering Automation Systems GmbH

Anschrift: Zum Rüsperwald 40 D-57399 Kirchhundem

Telefon: +49 27 23 / 71 78 93

Internet: www.eas-solutions.de

Die Know-how-Bereitstellung in einem international expandierenden Unterneh-men mithilfe von relativ komplexen Pro-duktkonfiguratoren war eine wesentliche Teilaufgabe dieser Maßnahme.

Die Entscheidung für die Konfigurati-onslösung fiel nach einem umfassenden Wettbewerbsvergleich und einer prakti-schen Erprobung. Ein wesentliches Kriterium für die Ent-scheidung war die Ausrichtung auf die Anforderungen im Maschinen- und An-lagenbau.

Produktdaten und Logiken sollten ohne Programmierung durch die eigenen Fach-experten aufgebaut werden können.

Angebote in acht SprachenIm Produktiveinsatz ist die Lösung seit dem dritten Quartal 2004. Der Rollout bei der chinesischen Tochtergesellschaft ist erfolgt. Darüber hinaus werden die Konfi-guratoren von Gesellschaften der BEUMER Group in Indien, Brasilien und den USA genutzt.

Die Implementierung inklusive des Auf-baus umfassender Produktkonfiguratoren konnte in wenigen Monaten realisiert wer-den. Im Bereich des Übersetzungswesens wurde in Zusammenarbeit mit der EAS Engineering Automation Systems GmbH eine neue Lösung geschaffen, mit der die Angebote in acht Sprachen, inklusive Rus-sisch und Chinesisch, generiert werden.BEUMER Belt Tray Sorter. Quelle: BEUMER Group

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Selbst wenn Firmen einen kleinen Engi-neering-Anteil im Angebots-Prozess ha-ben, sollten sie das Engineering schon bei der Angebotsentwicklung bedenken. Denn das Engineering kommt bereits ins Spiel, wenn Spezifika der Konstruktion und Fertigung schon beim Angebot be-kannt sein müssen. Auch kleine Abwei-chungen können hier teuer werden. Dazu ein Alltags-Beispiel: Ein Mann will sich ein größeres Auto kaufen und überprüft le-diglich, ob seine Garage von den Quadrat-metern her passt. Stellt sich jedoch später heraus, dass das Garagentor zu schmal ist, nützt ihm die geräumigste Garage nichts.

Ein anderer Fall ist der Maschinenbauer, der kundenindividuell seine Produkte fer-tigt. Trotzdem fordert er von seinem Pro-duktkonfigurator Automatisierung von der Anfrage bis zur Auftragserfüllung. Sei-ne Produkte haben einen hohen Anteil En-gineering und kleine Losgrößen dominie-ren das Geschäft. Manche Unternehmen entwickeln und fertigen sogar nahezu aus-schließlich „Losgröße eins“.

Vom Einfachen zum KomplexenDie Zusammenarbeit von Acatec mit einem Anwender beginnt mit einer Strategiebera-tung: Hier wird für jeden Konfigurator ein Konzept erstellt, das auf einer eingehenden Produkt- und Prozessanalyse basiert. Zu Be-ginn einer jeden Konfigurator-Implemen-tierung steht dann die Definition des Regel-werks für das oder die jeweilige(n) Produkte. Strategisch hat es sich bewährt, mit einem

Bei CPQ liegt der Fokus auf der Au-tomatisierung des Vertriebsprozes-ses. Ziel von entsprechender CPQ-Software ist es, Angebote schnell

und sicher zu erzeugen. Dabei wird der Vertrieb von Routinetätigkeiten entlastet.

Mit der neuen Abkürzung CPQE (Con-figure Price Quote Engineer) möchte der Konfigurationsspezialist Acatec die Prozess-durchgängigkeit unterstreichen, von der Anfrage bis zur Konstruktion und Fertigung. Dazu braucht es eine Technologie, die den Auftrag durchgängig begleitet. Es geht da-rum, das kundenindividuelle Produkt durch maximale Automation zu generieren.

Im Engineering steckt KompetenzAcatec ist seit über 20 Jahre am Markt und hat seine Wurzeln in der CAD-Welt. Daher die technologische Expertise und das Ver-ständnis dafür, die Anforderungen für das Engineering von vorn herein mitzuden-ken. Sonst könnte es sein, dass der Ver-

trieb beim Kunden zu kurz springt – und das kann teuer werden.

Was bringt CPQE?CPQE führt im Unternehmen zu Zeitgewinn, Fehlerfreiheit und besserer Performance – aber vor allem geht es um die Durchgängig-keit von Prozessen und Daten. Es verhindert Systembrüche im gesamten Geschäftspro-zess und reduziert damit nachhaltig Kosten und Aufwände. Jeder, der einen Enginee-ring-Anteil in seiner Geschäftsprozesskette hat, sollte CPQE nutzen, um durchgängige Lösungen erzeugen zu können.

P R O D U K T K O N F I G U R A T I O N F Ü R D E N M A S C H I N E N B A U

Das „E“ macht’sProduktkonfiguration und gerade die Abkürzung CPQ (Configure Price Quote) wurde häufig sehr stark vom Vertrieb

geprägt, um schnell Angebote erstellen zu können. Das greift aber häufig zu kurz, weshalb der technisch denkende

Konfigurator-Anbieter Acatec den Begriff CPQE geprägt hat. Das zusätzliche „E“ steht für Engineer. VON HENNING BITTER

042 | PRODUCT LIFECYCLE MANAGEMENT | Produktkonfiguration

Frontlader, wie die der Firma Stoll, sind Produkte mit einer hohen Variantenvielfalt – die Anbauteile müssen für das jeweilige Traktorenmodell angepasst werden. Bild: Stoll

Aus Engineering-Sicht kritische Punk-te müssen von vornherein, beim Angebot, mitgedacht und geplant werden“, LARS CONSTABEL, MANAGEMENT CONSULTANT & PRODUKTMANA-GER BEI ACATEC SOFTWARE.

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Produktkonfiguration | PRODUCT LIFECYCLE MANAGEMENT | 043

standardisierten Produkt zu beginnen, das gar keine oder wenig Engineering-Anteile hat. Wobei es natürlich auch Unternehmen gibt, die keine Standard-Produkte haben. Dort sollte man mit den einfacheren der komplexen Maschinen beginnen.

Durch die Fokussierung auf ein Stan-dard-Produkt kommt der Konfigurator schnell ins Laufen. Und sichtbare Erfolge sind für das begleitende Team und das Ma-nagement schnell erkennbar.

BeispielsanwendungenProdukte, die man gut standardisieren kann, sind beispielsweise Leitern und Stiege. Sie bestehen aus klar definier-ten Komponenten. Aber je individueller und aufwändiger die Anforderungen an solch einen Überstieg werden, desto mehr kommt die kundenindividuelle Konstruk-tion ins Spiel. Darum hat der Acatec-An-wender Zarges eben mit den einfacheren Produkten begonnen und bildet sie er-folgreich über den Konfigurator ab. Die komplexeren folgen im nächsten Schritt.

Typische Produkte mit hohem Enginee-ring-Anteil sind solche, die individuelle Schnittstellen zu anderen Systemkompo-nenten haben. Beispiele sind Stoßdämp-fer (etwa von ZF Friedrichshafen), die über eine individuelle Applikation an das je-weilige Fahrzeug angepasst werden. Oder Anbauteile bei einem Frontlader (Beispiel Firma Stoll): Sie müssen an den jeweiligen Traktor passen.

Ein weiteres Unternehmen, das erkannt hat, dass aus Engineering-Sicht kritische Punkte von vornherein berücksichtigt werden müssen, ist der Flugzeugküchen-hersteller Sell. Eigentlich denkt man, man braucht doch nur die einzelnen Kompo-nenten. Aber wenn man die Schnittstellen in den jeweiligen Flugzeug nicht berück-sichtigt, in das die Küchen gebaut werden sollen, dann passen beispielsweise die Rol-len der Trolleys dort nicht hinein.

Acatec-Anwender, die Produkte mit ei-nem hohen Engineering-Anteil haben,

rufen bereits in der Planungsphase alle Prozess-Beteiligten gemeinsam an den runden Tisch, um die Produktparameter abzustecken. Vertrieb, Produktmanage-ment, Entwicklung, Konstruktion und Fer-tigung sind hier gefragt. Es prallen manch-mal unterschiedliche Anforderungen aufeinander. Im Idealfall findet sich aber eine gemeinsame Basis. Die Beteiligten definieren, ob und wie viel man mit einem CPQ-Ansatz abdecken kann und ab wo das Engineering involviert sein muss. Inso-fern erfordert eine CPQE-Lösung von den

Beteiligten, mehr auf das ganze Unterneh-mensinteresse zu schauen und Silodenken zu überwinden.

Konfiguration wurde bis dato sowohl im Vertrieb als auch in der Konstruktion eher isoliert betrachtet. Der Vertrieb hatte seine ERP- und CRM-Systemwelt. Das Engineering lebte von Bibliotheken, Baukästen, CAD-Systemen und der CAD-Automation. Die Aufwände, die entstehen, wenn der Vertrieb zwar schnell Angebote erstellt, dabei aber mit ungesicherten Informationen arbeitet, weil er keinen Zugriff auf die Expertise des Engineerings hat, wurden übersehen.

Sukzessive VerfeinerungEs gibt Unternehmen, die ausschließlich kundenindividuell fertigen. Jedes Produkt ist anders – zum Beispiel bei Werkzeug-maschinen, Handling-Systemen oder Ro-botern. Der CPQE-Ansatz hilft schon in der Planungsphase, wenn das Layout des Sys-tems zusammengestellt wird, um ein An-gebot zu erarbeiten. Mehrfach durchläuft das Produkt die Modellentwicklung wird

sukzessive detailliert. Es folgt die Phase der Sonderkonstruktion und Komplettierung durch das Engineering. Man kann sich das wie ein Wasserglas vorstellen, das durch die Phasen nach und nach angefüllt wird.

Je nach Komplexität eines Produktes ar-beiten Anwender verschiedener Bereiche an einem Konfigurationsvorgang. Das er-fasste Regelwerk, die Funktionalitäten von Spyydmaxx (der Konfigurator von Acatec) und das kundenspezifische Framework sor-gen dafür, dass die Aufgaben schnell und fehlerfrei bearbeitet werden können.Der Maschinenbau in Deutschland und Europa lebt in weiten Teilen davon, dass er die Son-derwünsche seiner Kunden im Griff hat. Al-lerdings geht das nur unter der Vorausset-zung, dass nicht jedes Mal das Rad komplett neu erfunden wird. Die Automobilindustrie arbeitet hier seit Jahren mit Konzepten wie „Plattform“ oder „Modularer Baukasten“. Andere Branchen ziehen seit kurzem nach. Auch sind nur wenige komplette Konst-ruktionen wirklich neu und in diesem Sin-

ne eine „Sonderapplikation“. Oft basiert die „Sondermaschine“ doch auf einem gewis-sen Standard. Diesen Standard gilt es zu pflegen und vorrangig zu automatisieren. Ein Konfigurationssystem auf der Basis von des Acatec-Konfigurators Spyydmaxx kann diesen Standard für die Automatisierung der Prozessketten nutzen und ihn gleichzei-tig vor Verwässerung und Erosion schützen.

CPQE – und dann?Die Abkürzung CPQ kommt aus dem Ame-rikanischen und beschreibt lediglich die Themenbandbreite eines Vertriebskonfi-gurators. Nun hat Acatec das „E“ für Engi-neer eingführt, wobei es um Integration und Automatisierung auch des Enginee-rings geht. Später könnte es auch einmal ein zusätzliches M für Manufacturing ge-ben – oder ein X für ganz unterschiedliche, integrative Ansätze. J B I |

Dipl.-Ing. Henning Bitter ist Geschäftsführer von Acatec in Gehrden.

Die für das Engineering relevanten Informationen werden von Phase zu Phase angereichert und durchgetragen. Dafür steht das „E“ in CPQ-E. Der Vertrieb muss die erfolgskritischen Fragen bereits in einer frühen Phasen stellen. Bilder: Acatec

Der Maschinenbau lebt davon, dass er die Sonderwünsche seiner Kunden im Griff hat“, STEFAN SCHREIBER, LEITER CONSULTING BEI ACATEC SOFTWARE.

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stellen. Die 3D-Ansichten der Maschinen, als 3D-PDF oder Ausdruck, verdeutlichen dem Kunden, was geliefert werden soll. Die Tex-te in allen damit verbundenen Dokumenten bleiben durchgängig konsistent.

Früher haben Vertriebsmitarbeiter In-formationen in Microsoft Word mit copy-and-paste übertragen, was zu falschen oder unvollständigen Daten geführt hat. „Die Zeit, in der wir ein Angebot für eine komplette Sälinie erstellen, hat sich von Tagen auf 15 Minuten verkürzt – bei her-vorragender Qualität”, kommentiert Jan Verheul, Systems Manager bei Flier Sys-tems. „Änderungen werden sofort umge-setzt und die Preisinformationen können jederzeit aktualisiert werden.”

Obwohl seit der Einführung von P´X5 zwei Mitarbeiter die Vertriebsabteilung verlassen haben, wurden von den ver-bliebenen mehr Angebote abgegeben als zuvor. Die in P’X5 eingegebenen Ange-botsparameter werden von den Konstruk-teuren verwendet, um Fertigungszeich-nungen zu erstellen. Die Qualität dieser Informationen ist nun fehlerlos und durch-gängiger als in der Vergangenheit – was zu weniger internen Rückfragen bezüglich der verkauften Anlagen führt.

Epta: Flexibilität gewinnen Epta ist eines der weltweit führenden Un-ternehmen im Bereich der gewerblichen Kältetechnik für Lebensmittel und Geträn-ke, im Groß- und Einzelhandel ebenso wie bei Hotels, Restaurants und Cafés. Das Un-ternehmen mit Hauptsitz in Mailand ver-wendet seit 2012 P´X5 zur Konfiguration kundespezifischer Kühlgeräte. Mit über 600 Arbeitsplätzen entwickelt sich das System zunehmend zum Marketing-Instrument, mit dem individuelle Anforderungen der Kunden sicher und effizient erfüllt werden. „Die Software überzeugte uns, weil sie hin-sichtlich Flexibilität, den ausgefeilten Mög-lichkeiten zur 3D-Konfiguration und der In-

Die Digitalisierung durchdringt die Wertschöpfungsketten der In-dustrie und die Befriedigung indi-vidueller Kundenbedürfnisse soll

damit immer genauer und schneller gelin-gen. Dazu müssen die herkömmlichen Ab-läufe zwischen Produktentwicklung und Vertrieb, Produktion und Montage verbes-sert werden. Ein Unternehmen, das hier eine Lösung anbietet, ist die Perspectix AG. P´X5 ist eine Software zur Konfiguration, Projektierung und Kalkulation varianten-reicher Produkte. Drei Anwenderbeispiele aus technischen Branchen sollen zeigen, welche Effizienzgewinne die durchgehen-den Prozessen sowie termin- und kosten-gerechte Produktlieferungen und Abnah-men auf der ganzen Welt mit sich bringen.

Vom Angebot bis zur Montage Mit Kundendaten und Anforderungsprofi-len, Aufstellskizzen und technischen Vor-gaben generiert die Verkaufsorganisation Projektvorschläge in einer durchgängigen digitalen Umgebung. Die Konfigurations-lösung verbindet technische, logistische und geschäftliche Aspekte in einer klaren

Wissensgrundlage – in vielen Sprachen.Der Weg von der Präsentation über die An-passung an Kundenwünsche bis zur Abga-be kaufmännisch korrekter Angebote wird schnell und fehlerfrei durchlaufen. Die Modelle der Visualisierung behalten ihre Bezüge zu den ursprünglichen Baugrup-pen in der Konstruktion. Dadurch kann die Konfiguration später sogar die Erstellung einer verkauften Anlage im CAD-System automatisieren. Montageanleitungen und Aufstellplanungen sichern eine fehlerfreie Lieferung und Inbetriebnahme.

Flier Systems: Schnelle AngeboteDie Implementierung des 3D-Konfigurators P´X5 ermöglichte beispielsweise Flier Sys-tems B.V. (Holland), Hersteller kundenspe-zifischer Maschinen und Anlagen für den Gewächshaussektor, einen Umstieg von der kostspieligen Konstruktion individueller Anlagen auf auftragsbezogene Konfigura-tionsprozesse nach Katalog. Dies beschleu-nigt die Angebotserstellung und ermöglicht Händlern auf der ganzen Welt, Angebote über automatisierte Maschinen und Logis-tiklinien für den Gewächshaussektor zu er-

D I G I T A L I S I E R U N G T E C H N I S C H E R V E R T R I E B S P R O Z E S S E

Der gängige ProzessProduktkonfiguration vereinfacht insbesondere den Angebotsprozess. Im Vertrieb kann das richtige System viel Zeit sparen

und dem Kunden lässt sich so die angebotene Anlage mittels leichter Modelle veranschaulichen. VON STEPHAN URBANSKI

044 | PRODUCT LIFECYCLE MANAGEMENT | Produktkonfiguration

Epta hat eine Konfigurationslösung auf Basis der Perspectix-Technologie erarbeitet und konfiguriert damit kundenspzifisch komplexe Verbundsysteme.

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Produktkonfiguration | PRODUCT LIFECYCLE MANAGEMENT | 045

tegration zu SAP den anderen Angeboten überlegen war“, berichtet William Pagani, Group Marketing Director bei Epta.

Der neue „Epta Product Information Configurator“, kurz EPIC, basiert auf P’X5. Er stellt 3D-Komponententypen in Bib-liotheken bereit, ermöglicht eine regel-basierte Konfiguration mit anwender-freundlicher Bedienung, unterstützt mit ansprechenden Visualisierungen und ar-beitet integriert in das ERP-System von SAP. „Gegenüber der früheren Lösung spa-ren wir durch den Einsatz sehr viel Arbeits-zeit“, berichtet Pagani. „Das neue System ist sehr viel flexibler und hilft den Anwen-dern, die Komplexität der Produkte bes-ser zu beherrschen. Deshalb erreichen wir eine hohe Anwenderzufriedenheit.“

Katalog im Handumdrehen aktualisiertKundenwünsche voll zu erfüllen, ist seit mehr als sechs Jahrzehnten auch das Er-folgsrezept der Otto Bihler Maschinenfab-rik. Das gelingt dem Unternehmen durch sein modular aufgebautes Produktspekt-rum und seine umfassende Lösungskom-petenz. Zudem leistet heute die vertriebs-orientierte P’X5-Software eine perfekte

Prozessunterstützung. Die Software ermög-licht dem Anlagenbauer, nach Außen mit dreidimensionalen Maschinenkonzepten zu glänzen. Intern profitiert das Unterneh-men durch eine sehr schnelle und einheitli-che Erstellung von Angebotsdokumenten, Produktkatalogen und Preislisten.Für einen einzigen Katalogzyklus in den drei Standardsprachen Deutsch, Englisch und Französisch und unter Berücksichti-gung anderer regionalspezifischer Aspek-te müssen 555 einzelne PDF-Dokumente erstellt und an alle relevanten Vertriebsor-ganisationen verteilt werden. Diese Arbeit nahm in der Vergangenheit rund zwei Wo-chen in Anspruch. Ein separates Software-werkzeug mit eigener Datenbank verwalte-te die Komponentenpreise und war nur per Schnittstelle mit einem Konfigurator ver-bunden. In mühevoller Kleinarbeit mussten die Informationen in Beziehung gebracht und miteinander abgeglichen werden.

Heute pflegen die Bihler-Mitarbeiter die Preislisten direkt in P’X5 und können auf das alte Werkzeug einschließlich seiner Datenbank und deren Verwaltung verzich-ten. Artikel müssen nicht mehr doppelt gepflegt werden und die Gefahr entfällt,

dass Ungereimtheiten zwischen zwei Sys-temen auftreten. Zudem freut die IT, dass sie sich fortan um eine Schnittstelle weni-ger kümmern muss.

„Früher benötigten wir zwei Wochen, heute reicht ein halber Tag. Mit wenigen Klicks sind alle Kataloge fertig und können ohne Nachbearbeitung ins Intranet gestellt werden“, beschreibt Ralf Staub von Bihler die erreichten Verbesserungen. J B I |

Stephan Urbanski ist Junior-Berater Online-Marke-ting & PR bei Hightech Marketing in München.

Bei Bihler stellt der P’X5-Konfigurator komplexe Fertigungs-prozesse plastisch und plausibel dar.

mitarbeiter, Händler und andere können so technisch korrekte und exakt kalkulier-te Angebote erstellen.

• camos CPQ lässt sich online (LAN und Internet) und mobil sowie auf Tablets ein-setzen.

• camos Develop ist das benutzerfreund-liche Tool zur Modellierung und Pflege des Produkt- und Beziehungswissens. Auch komplexe Regeln lassen sich durch die grafisch unterstützte Eingabe einfach und übersichtlich pflegen.

• camos Connect SAP sind von SAP zer-tifizierte Integrationsmodule, mit denen camos CPQ bidirektional in SAP ERP und CRM integriert werden kann. Die Schnitt-stellenarchitektur stellt durchgängige Prozesse und einen konsistenten Daten-austausch sicher.

Die camos Software und Bera-tung GmbH mit Sitz in Stuttgart entwickelt mit camos Quotation und camos Configurator eine der

führenden CPQ-Softwarelösungen (Confi-gure Price Quote) für Angebotserstellung und Produktkonfiguration im B2B-Markt. camos ist kompetenter Partner für die in-dividuelle Konzeption, Implementierung, Integration und Einführung von CPQ- Lösungen für den Vertrieb. Namhafte Kun-

den mit technisch komplexen Produkten wie Siemens, KONE, Liebherr oder MAN setzen die Software weltweit sowohl mo-bil im Außendienst als auch inhouse inte-griert in ERP-Systeme, zum Beispiel SAP ERP, ein. Mit zirka 100.000 named Usern insbesondere im Maschinen- und Anla-genbau ist camos in Europa der bedeu-tendste Anbieter in diesem Segment.

So erstellen Sie übersichtliche, vollständige Angebote, ermitteln korrekte Preise und beherrschen Ihre Produktkonfiguration:• camos CPQ (Configure Price Quote) unter-

stützt buchstäblich die Produktkonfigurati-on, Preisbildung und Angebotserstellung. Unser technologisch führender Produkt-konfigurator ist die Basis für den erfolg-reichen Vertrieb variantenreicher Produk-te. Auf Grundlage von Preislisten und/oder einer Herstellkostenkalkulation wer-den exakte Preise ermittelt. Die Vertriebs-

A N G E B O T E F Ü R K O M P L E X E P R O D U K T E U N D D I E N S T L E I S T U N G E N E R S T E L L E N

Mehr Erfolg mit CPQ-Software

Weitere Informationen zu camos und den Lösungen finden Sie unter www.camos.de oder im Social Net.

A N Z E I G E

Page 46: IoT-Plattform integriert und vereinheitlicht Fahrzeugdaten

DIGITAL ENGINEERING Magazin 05-2016

Produkt eine wichtige Rolle. Obwohl eine ausreichende Design-Iteration wichtig ist, müssen die Änderungen schnell umsetz-bar sein mit der Gewissheit, dass das End-produkt so entsteht, wie es der Konstruk-teur geplant hat.

Schnelle Iteration durch Echtzeit-DarstellungRendering ist seit langem ein wichtiges In-strument zur Visualisierung von 3D-Kons-truktionen. Die Echtzeit-Darstellung mit OpenGL eignet sich gut für eine schnel-le Iteration. Eine solche Darstellung kann jedoch das Aussehen von Materialien und Gegenständen nur approximieren. Dies ist oft nützlich, um mit den mecha-nischen Komponenten einer Form zu ar-beiten, aber es kann das Aussehen eines fertigen Produkts nicht genau vorhersa-gen. So können die Designer nur anhand von Vermutungen arbeiten. Verschiede-ne Formen von Ray-Tracing und anderen CPU-basierten Rendering- Methoden, die Licht realistischer als OpenGL simulie-ren können, stehen Konstrukteuren be-reits seit Jahren zur Verfügung. Aber sie sind schwer zu bedienen und zu langsam, um in schnelle iterative Designabläufe zu passen. Deshalb gestalten viele Kons-trukteure ihre Designs, ohne jemals eine realistische Darstellung des Modells ge-sehen zu haben.

Mit interaktivem, prädiktivem, physika-lisch basiertem Rendering (PBR) könnte sich die Art und Weise, wie Konstrukteu-re arbeiten, ändern. PBR verbindet ein-fach zu bedienende physikalisch basierte Beleuchtung, nachprüfbare realistische

Konstrukteure können jetzt die Vor-teile der 4K-Auflösung maximieren, ohne dafür Performance in ihrem Design-Workflow zu opfern. Die

hohe Bildqualität mit Vierfach-HD-Auflö-sung ermöglicht eine scharfe, detaillierte Darstellung der Entwürfe – auch in hohen Zoom-Stufen. Modelle lassen sich interak-tiv skalieren und Detailansichten ermög-lichen einen besseren Überblick während des Konstruktionsvorgangs. Dank der ho-hen Grafikleistung der neuesten Worksta-tion-Grafikkarten kann der Anwender in-teraktive, fotorealistische Darstellungen oder Simulationen schneller und leichter umsetzen. Von der Konstruktion zum Mo-dell ist es oft nur noch ein einziger Schritt.

Heute ist meist das Design das wichtigs-te Unterscheidungsmerkmal bei den Pro-dukten. Berechenbarkeit und iterative Geschwindigkeit sind jedoch wichtige Charakteristika in der Ökonomie des De-signs und die Konstruktion ist der Prozess der Iteration. Eine Idee wird visualisiert, diskutiert und verfeinert, bis sie schließ-lich zum Endprodukt reift. Mehr Durchläu-fe bedeuten dabei auch mehr Chancen, um neue Ideen einzubringen, Fehler zu er-kennen und aus Konzepten immer bessere Designs zu erzeugen. Aber es reicht nicht, nur ein schönes Design zu präsentieren. Auch die Produkteinführungszeit und die Produktionskosten spielen bei einem wettbewerbsfähigen und ertragsstarken

H Ö H E R E B I L D Q U A L I T Ä T U N D M E H R P R O D U K T I V I T Ä T

Schneller vom Modell zum DesignDer Übergang von HD zu 4K stellt für Designer und Ingenieure eine ausgezeichnete Gelegenheit dar, ihren CAD-Arbeitsplatz

aufzurüsten. Die Kosten für 4K-Monitore tendieren nach unten und selbst 5K-Monitore sind mittlerweile erschwinglich.

Unabhängig davon, ob man in 2D oder in 3D arbeitet, ermöglicht die deutlich höhere Bildschirmauflösung eine bessere

Bildqualität, einen größeren visuellen Arbeitsbereich und eine höhere Produktivität. VON HARDY KOEHLER

046 | HARDWARE & PERIPHERIE | Grafiklösungen für Konstrukteure

Page 47: IoT-Plattform integriert und vereinheitlicht Fahrzeugdaten

DIGITAL ENGINEERING Magazin 05-2016

Grafiklösungen für Konstrukteure | HARDWARE & PERIPHERIE | 047

Materialien und zuverlässig fotorealisti-sche Render-Ergebnisse mit der hohen Rechenleistung von Grafikprozessoren (GPUs). Ein Designer kann damit nicht nur sehen, wie das fertige Produkt wirk-lich aussieht, sondern auch Überarbeitun-gen im interaktiven Ansichtsfenster sei-ner Anwendung verfolgen, während er es ändert. So wie hardwarebeschleunigtes OpenGL zum Standardmodus für die in-teraktive Arbeit in 3D wurde, sollte bald physikalisch-basiertes Rendering durch GPU-Beschleunigung zum interaktiven Design-Modus werden. Künftig dürfte PBR ein wesentlicher Bestandteil des iterativen Workflows sein.

Neueste Quadro-Lösungen Im zweiten Halbjahr 2016 wird Nvidia neue Quadro-Lösungen ausliefern, die auf der neuen Pascal-Grafikprozessortech-nologie basieren. Sie bieten mehr Perfor-mance und Funktionalität. Professionelle Anwender sollen damit komplexe Modelle und detaillierte Virtual-Reality-Umgebun-gen erstellen können.

Im Vergleich zu gängigen Gaming- Grafikkarten bieten die Quadro-Produkte von Nvidia professionellen Anwendern mehr Leistung, Zuverlässigkeit und Stabi-lität. Zudem ermöglichen sie den Einsatz von mehreren 5K-Monitoren sowie die Re-mote-Nutzung und -Überwachung.

Die leistungsstarke Workstation-Grafikkar-te Quadro P5000 eignet sich mit großem 16-GByte-GDDR5X-Speicher für umfangrei-che Rendering-Aufgaben an großen Model-len mit vielen visuellen Effekten und Simu-lationen. Mit der Workstation- Grafikkarte Quadro P6000 mit 3.840 Rechenkernen und 24-GByte-GDDR5X-Speicher verdop-pelt Nvidia sogar die Leistung im Vergleich zu Render-Lösungen aus der Vorgänger-Generation. R T |

Hardy Koehler ist Direktor Enterprise Channel Sales EMEAI bei Nvidia.

ANWENDUNGSBEISPIEL PGO AUTOMOBILES

PGO Automobiles nutzt fortschrittliche Visualisierungstechnologien für den Ent-wurf seiner „Haute-Couture“-Fahrzeuge und deren Bewerbung.Während die meisten Fahrzeuge auf unse-ren Straßen von einer kleinen Gruppe glo-baler Automobilunternehmen produziert werden, hat sich der kleine Hersteller den Ruf als Frankreichs exklusivster Sportwa-genhersteller erarbeitet. Als Boutique-Produzent muss PGO in jeder Phase – vom Konzept über das Design bis hin zur Ver-marktung – den Premium-Charakter des Unternehmens zum Ausdruck bringen. Ergänzend zu seinen Ausstellungsräu-men wollte PGO eine Online-Experience innerhalb der Website implementieren, die es Kunden erlaubt, ihr eigenes virtuelles Fahrzeug nach ihren Wünschen zu konfi-gurieren.

Das Ziel war ein interaktiver State-of-the-Art-Konfigurator mit geschichteten Renderings, der Kunden eine Reihe von 360-Grad-Innen- und Außenansichten ihres Wunschautos ermöglicht. Für dieses neue Online-Tool wären rund 100 Render-Bilder in 4K-Auflösung notwendig. Als Rendering-Lösung, die dem Team große Flexibilität bietet, verwendete PGO die Solidworks Suite mit Solidworks Visua-lize als Back-End-Rendering-Lösung. Mit der 3D-CAD-Software können Designer Einstellungen interaktiv ändern, während diese gleichzeitig in einem Ansichtsfens-ter visualisiert werden. Je nach erforderli-chem Detail-Grad lässt sich das Ansichts-fenster im „Vorschau“-Modus verwenden, der einen interaktiven Workflow mit hoher Qualität ermöglicht. Alternativ kann man mit dem „Accurate“-Ansichtsmodus die

Nvidia-Iray-Technologie aktivieren und erhält so interaktive fotorealistische Dar-stellungen.Ein einzelnes Bild des Außenmodells mit Metallic-Lack, das mit den verfüg-baren CPU-Ressourcen der Workstation gerendert wurde, benötigte mehr als 50 Minuten. Der Wechsel in den GPU-Modus unter Verwendung einer Quadro K2000 von Nvidia reduzierte die Renderzeit auf 25 Minuten. Dies war PGO jedoch noch nicht schnell genug. Selbst einfachste Anpassungen, zum Beispiel das Ändern der multiplen Farbkonfigurationen, wa-ren weiterhin zu zeitaufwändig. PGO löste dieses Problem durch das Aufrüsten seiner Render-Workstations mit einer Quadro M6000. Dieses leistungsstarke System verkürzte die Renderzeit um das Fünf-fache auf weniger als fünf Minuten.

Vom Sketch (links) über das Modell (Mitte) bis hin zum fotorealistischen Design in 4K – gerendert mit Nvidia-Iray-Technologie. Bild: PGO Automobiles

Nvidia Quadro P6000: Das neue Grafikkarten-

Flaggschiff für leistungs-hungrige Anwender.

Bild: Nvidia

Visualisierung des CAD-Modells mit Solidworks Visualize und Nvidia Iray bei PGO Automobiles.Bild: PGO Automobiles

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DIGITAL ENGINEERING Magazin 05-2016

Die kleine CAD-KarteDoch geballte Grafik-Power für CAD- Anwendungen gibt es auch in viel kleine-ren Abmessungen: In Form der AMD FirePro W4300. Das ist eine kompakte Grafikkarte mit halber Bauhöhe und verkürzter Bauart – eine sogenannte Low-Profile-Karte. Die W4300 passt zwar auch in gängige Work-stations normaler Bauart, ihre ganzen Vor-teile spielen sie jedoch in heute am Markt verfügbaren Small-Formfaktor-Worksta-tions aus. Ausgestattet mit einer leistungs-starken Grafikkarte wie der W4300, eignen sich die kleinen SFF-Workstations für 3D-Modellierung und CAD-Konstruktion.

Virtualisierung hart verdrahtetLeistung kommt nicht nur durch eine hohe Zahl Transistoren zustande, auch neue Technologien bringen immer wie-der Fortschritte in der Anwendung. So ist es heute nicht mehr zwingend notwendig, als Konstrukteur eine dezidierte Worksta-tion unter dem Schreibtisch stehen zu ha-ben. Virtualisierung, also die Verlagerung der Grafik-Hardware in den Serverraum, lautet das Stichwort.

Das Besondere der AMD-Lösung besteht darin, dass sie hardwarebasiert virtualisier-te Grafik bereitstellt. Das bedeutet, dass die Virtualisierungsfunktion nicht in Software umgesetzt ist. Diese Remote-Grafikkarten ermöglichen hochleistungsstarke und si-chere Remote-Workstation-Installationen,

Wenn es um Grafikkarten für professionelle Workstations geht, bietet die Firepro-Fami-lie von AMD heute professio-

nelle Grafiklösungen, die einen Mehrwert für verschiedenste Sparten, etwa Finanz-wesen, digitale Beschilderung, Fertigung & Hochleistungscomputer, bilden. Spe-ziell für Konstruktion und Design finden AMD-Firepro-Grafikkarten Anwendung in mobilen Workstations und ihren Desktop-Pedants, in Rack-Workstations für Rechen-zentren und in speziellen Grafik-Servern, die als Remote-Workstation oder GPU-Rechensystem ihren Einsatz finden. Da-bei reichen die Wurzeln der Firepro-Karten über zwei Jahrzehnte zurück.

Die Gesamtleistung zähltWas bei allen professionellen Grafikkarten punktet, sind nicht nur die Pferdestärken – also die Anzahl der Rechenkerne, die maxi-male Taktzahl des Prozessors und die Größe und Geschwindigkeit des verbauten Spei-chers. Was zählt, ist die real umgesetzte Leis-tung. Leistung in jeder Hinsicht: Geschwin-

digkeit, Zuverlässigkeit und Produktivität. Diese Art von Leistung beruht auf leistungs-fähigen Grafik-Chip-Architekturen, profes-sionellen Anwendungsoptimierungen, An-wendungstests und -zertifizierungen sowie speziellen Grafikkartenlayouts.

Das FlagschiffDie Grafik-Leistung hat immer seinen Ur-sprung in der Grafikprozessoreinheit (die GPU), die heute aus Milliarden von Transis-toren bestehen kann. In der Firepro-Fami-lie bildet die GPU der W9100-Grafikkarte mit über 6 Milliarden Transistoren die Leis-tungsspitze. Die W9100 ist eine spezielle Entwicklung mit 32-GByte-Grafikspeicher direkt auf der Karte – mehr als alle ande-ren professionellen Grafikprozessoren, die heute auf dem Markt zu finden sind. Sie verfügt zudem über sechs Darstellungs-ausgaben sowie über die AMD-Eyefinity-Multidisplay-Technologie. Mit ihrer kom-promisslosen Ausrichtung wendet sich diese Karte beispielsweise an Ingenieure, die komplexe Berechnungen und Simula-tionen ausführen müssen.

W A S P R O F E S S I O N E L L E G R A F I K L Ö S U N G E N L E I S T E N

Der Mehrwert des „Pro“Wozu benötigt man als Ingenieur eigentlich noch professionelle Grafiklösungen? Die Consumer-Karten bieten schließlich

bereits höchste Leistungen. Doch bei genauer Betrachtung ist Leistung nicht immer gleich Leistung.

VON GEORGE WATKINS

048 | HARDWARE & PERIPHERIE | Grafiklösungen für Konstrukteure

Strichzeichnungen und Quader in der Konstruktion müssen nicht mehr sein. Moderne Grafiklösungen liefern bei Bedarf realitätsnahe Darstellungen ganzer Baugruppen im CAD. Bilder: AMD

Die Low-Profile-Karte W4300 bietet auch in kleinen Small-Form-Fak-tor-(SFF)-Workstations genug Leistung für CAD-Anwendungen.

Page 49: IoT-Plattform integriert und vereinheitlicht Fahrzeugdaten

Grafiklösungen für Konstrukteure | HARDWARE & PERIPHERIE | 049

die Workstation-Anwendern nahezu an jedem Ort und auf jedem Gerät die benötigte Leistung und Sicherheit bieten.

Leistung durch OptimierungDie Leistung, die eine Kar-te in der Praxis bringt, basiert auch darauf, wie sie auf die zu erwartende Anwendung optimiert ist. AMD arbeitet für diese Optimierung eng mit den An-bietern der gängigen Ingenieurssoftware zusammen, um neue Grafiktechnologien in die Anwendungen zu integrieren und damit die Gesamtleistung der Anwendun-gen zu optimieren. Kooperationen etwa mit Solidworks und PTC führten zur Im-plementierung von verbesserten Rende-ring-Methoden, etwa Order-Independent Transparency (OIT) in Solidworks und PTC Creo Parametric. Diese Technologie bringt insbesondere eine höhere Bildtreue, wenn Teile einer Konstruktion transparent dar-gestellt werden sollen.

Leistung durch ZertifizierungEin weiterer Punkt, den es bei der profes-sionellen Anwendung von Grafikkarten zu beachten gilt, und der auch Leistung bringt, ist die Zertifizierung. AMD-Firepro-Grafiklösungen werden mit zahlreichen professionellen Anwendungen getestet und zertifiziert. Die enge und steigende Zusammenarbeit mit den Softwareanbie-tern professioneller Anwendungen bei der Prüfung und Zertifizierung von AMD-Fire-pro-Grafiklösungen sichert dem Anwen-der ausgereifte und stabile Treiber.

Fokus auf stetige WeiterentwicklungDie Welt der Computertechnik und der ent-sprechenden Grafiklösungen steht niemals still. Ebenso ruht auch das AMD-Firepro-Team bei der Verbesserung der Lösungen nicht. Gerade aktuell zeigt sich dies mit ei-nem großen Treiber-Update, das die An-wendungsleistung gängiger Design-Soft-ware, etwa Catia von Dassault Systèmes,

Creo Parametric von PTC und NX von Sie-mens PLM Software, deutlich steigert.

Die Entwicklung geht aber immer noch weiter und die unlängst herausgegebe-nen Beta-Treiber unterstützen zusätzlich die AMD-LiquidVR-Technologie, die hilft, Virtual-Reality-Inhalte noch realistischer darzustellen. Auch DirectX 12 und die so-genannte Vulkan-API (Application Pro-gramming Interface) werden mit der neu-en Beta unterstützt. Die Vulkan-API ist eine quelloffene Programmierschnittstelle für die Entwicklung plattformübergreifender Anwendungen mit dem Schwerpunkt auf 2D- und 3D-Grafik. Mittels dieser Schnitt-stelle soll sich hardwarenäher als via OpenGL auf die Grafik-Hardware zugrei-fen lassen, was ebenfalls Leistungsgewin-ne bringen kann. Zu guter Letzt ist die Treiberqualität für AMD-Firepro-Produkte außerordentlich hoch. Lediglich zwei Pro-bleme wurden der globalen AMD-Kun-dendienststelle seit Juli 2016 gemeldet.

Tradition in der GrafikbrancheAMD-Firepro-Grafiklösungen blicken auf eine lange Geschichte zurück und das AMD-Firepro-Team widmet sich auch wei-terhin der Verbesserung der Produktivität und Performance von Ingenieuren durch immer leistungsstärkere, professionelle Grafiklösungen. Es wird Immer schnelle-re Grafikprozessoren geben, ebenso wie speziell auf die professionelle Anwendung zugeschnittene Grafikkarten, stabile und leistungsstarke Treiber, Kooperationen mit den Softwareentwicklern und neu Soft-ware- und Hardware-Funktionen. J B I |

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Innovative Lösungen für Konstrukteure, Entwickler und Ingenieure Industrie 4.0 | Internet der Dinge

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…mit Realview. Solche Funktionen entstehen durch enge Zusam-menarbeit zwischen Softwarehersteller und Grafikkartenhersteller.

Ein Beispiel für die Optimierung der Software auf die Hardware ist die Funktion Realview. Hier einmal ohne und …

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DIGITAL ENGINEERING Magazin 05-2016

Zum Produktportfolio zählen auch Part-nerlösungen von „Scanblue“ und „Craft-Unique“ für die dreidimensionale Echt-Erfassung und Druck-Ausfertigung. In Kombination mit seinen eigenen Work-stations kann Tarox damit Komplettpake-te für Profi-Konstrukteure anbieten. Für die Kommunikation in Echtzeit steht die darauf spezialisierte Firma Connectlounge bei Tarox360-Projekten zusätzlich zur Sei-te. Deren Chief Technical Director, Gary Hilgemann, bedient sich dafür der Kom-pressionstechnologie Raypack. „Die Güte-beschaffenheit, die Geschwindigkeit und die Kosteneffizienz für Bild, Video, Voice und Verschlüsselung sind einzigartig“, sagt er über Datenverdichtung und -verarbeitung und verweist auf den Zusatznutzen durch „Deep-Learning“-Effekte. Der Unterneh-mensbereich unter dem Dach von Tarox360 stellt Komplett-Systeme ab 5.000 Euro für Einsteiger im B2B-Bereich in Aussicht.

Vielfalt der EinsatzgebieteFür das Digital Engineering sieht Sebastian Moronczyk vor allem die Bereiche „Con-tent Management“ und „Content Creation“. Fortschrittliche Unternehmen interessieren sich mit Blick auf ihre Auszubildenden fürs Lernen mithilfe von Augmented Reality, denn unter Experten gilt dieses als ideales Mittel, um Jugendliche zu erreichen.

Ein anderes Beispiel: Aus 3D-Scans und 3D-gedruckten Modellen können Kons-trukteure professionelle Prototypen er-stellen.

In Kraftwerken etwa könnte es im Faci-lity Management erheblich helfen, Aggre-gate via Scan und VR zu erfassen, falls man nach Unfällen schnell exakte Angaben be-nötigt.

Und welche Möglichkeiten der 3D-Druck im Automobil- und Flugzeugbau zulässt, zeigen Anwendungen bei der Lufthansa oder das gedruckte Elektro auto „StreetScooter C16“ der RWTH Aachen.

So spektakuläre Produkte, Prozesse und Systeme muss trotz allen Möglichkeiten der Mittelstand nicht gleich hervorbrin-gen, unterstreicht Sebastian Moronczyk: „Kleine und mittlere Unternehmen soll-ten sich von versierten IT-Partnern über geeignete Ansätze in ihrem Betrieb bera-ten lassen. Es gilt, trotz dieser disruptiven Technologien nicht in Angst zu verfallen, sondern die neuen Chancen beim Schop-fe zu packen. Denn neue Gewerbe und Geschäftsmodelle werden auf jeden Fall entstehen.“ R T |

Augmented Reality, Virtual Reali-ty, innovative Datenkompression hochauflösender Formate, siche-rer Datentransfer ohne Qualitäts-

verlust, 3D-Scan und 3D-Druck – für dieses zukunftsgewandte Themenspektrum ent-wickelt das Team einer neuen Business-Unit beim IT-Lösungsanbieter Tarox hand-habbare und bezahlbare Systeme. Mit „Content Management“, „Content Creati-on“ und „Content Building“ entstehen un-ter dem Dach von „Tarox360“ drei konkre-te Anwendungsgebiete, die miteinander kombinierbar sind.

„Der digitalen Transformation in agi-len Organisationen gilt das Gebot der Stunde. Nicht nur in der Industrie 4.0 ge-hört der 3D-Technologie die Zukunft“, sagt Tarox-Vorstand Matthias Steinkamp. „Wir sehen uns in der Pflicht, unsere Part-ner und Kunden frühzeitig beim Einstieg

neuer IT-Lösungen zu unterstützen und investieren deshalb rechtzeitig, um ihnen Lösungen zu präsentieren“, ergänzt er. Eine wichtige Anforderung ist es heute, sich mit cleveren Prozessen so in die Wert-schöpfung von Kunden einzubringen, dass Nutzen und Produktivität steigen, be-tont Steinkamp.

Der für „Tarox360“ verantwortliche Sebastian Moronczyk setzt genau da an: „Mit den neuen Möglichkeiten führen Anwender ihre Ideen durch digitale Me-dien in die Wirklichkeit. Wir wollen dafür intelli gente Systeme in digitalen Prozes-sen bereitstellen und damit die Leistungs-fähigkeit erhöhen“. Dafür offeriert Tarox innovative Technologien für den Mittel-stand. Das Unternehmen bietet als qua-si „Competence Center“ seinen System-hauspartnern „zielgerichteten Support“. Konkrete Anwendungsgebiete sieht er in der Prototypen-Konstruktion, im Werk-zeug- und Modellbau, in Handwerk, Ar-chitektur, Modedesign, Onlineshop-Sys-tementwicklung sowie in Marketing und Vertrieb.

Von Beratung bis zu BundlesDer westfälische IT-Lösungsanbieter stellt dazu Schlüssel-Ressourcen und -Diens-te bereit: von der individuellen Beratung und Schulung über Dateimanagement und „Schaufenster“-Plattformen bis hin zu branchenspezifischen IT-Bundles für Scan- und Druckaufträge. Der Start ist aktuell ge-prägt von Projekten im Mittelstand, zum Beispiel im Werkzeugbau, wo sich per 3D-Druck eigene Modelle schneller und kos-tengünstiger produzieren lassen.

N E U E R B E R E I C H F Ü R 3 D - L Ö S U N G E N U N D V I R T U A L R E A L I T Y

Chancen erkennen und nutzenSpektakuläre Erlebnisse und Ergebnisse im 3D-Bereich prägen zwar die Schlag-

zeilen, wie ein Beispiel aus den Niederlanden mit gedruckten Brücken oder

Spinnenkleidern zeigt. Doch für Konstrukteure – vom Ingenieur im Anlagenbau

bis zum Mediziner für Prothesen – geht es eher um pragmatische Lösungen für

den Alltag. Tarox stellt dafür praxisnahe Systeme zur Verfügung.

050 | HARDWARE & PERIPHERIE | Tarox360

Der neu gestartete Bereich „Tarox360“ war erstmals auf der Haus-messe „Inside 2016“ vertreten und stieß wie hier beim virtuellen Gang durch einen plastisch anmutenden Onlineshop auf großes Interesse. Bild: Tarox

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5/16 August/September D, A, CH: Euro 14,40 | ISSN 1618-002Xwww.digital-engineering-magazin.de

Innovative Lösungen für Konstrukteure, Entwickler und Ingenieure Industrie 4.0 | Internet der Dinge

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Mobile Automation

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gänge verkraften müssen. Robert Meier, aus dem Bereich Fahrzeugtechnik U-Bahn, erläutert: „Seit 2010 fahren auf zwei der drei Linien automatische U-Bahn-Fahr-zeuge, bei denen auch die Abfertigung der Fahrzeuge, abgesehen von einzelnen Stationen in der Hauptverkehrszeit, auto-matisch erfolgt. Alle 100 Sekunden trifft ein neues Fahrzeug auf dem Bahnhof ein, der Aufenthalt beträgt maximal 30 Sekun-den. Wenn hier Türen ausfallen, wird der ganze Ablauf gestört.“

Die Verfügbarkeit der insgesamt 46 neu beschafften Fahrzeuge ist also obers-tes Ziel, um den Fahrplan im Griff zu ha-ben. Pro Jahr muss jede Tür rund 70.000 Öffnungs- und Schließzyklen verkraften. Alle zehn Jahre wird eine Tür komplett instandgesetzt, um Funktionalität und Sicherheit weiterhin und langfristig ge-währleisten zu können.

Weniger Wartung garantiertHier setzt Igus mit seinen Leitungen aus dem Chainflex-Programm an, die für be-wegte Anwendungen in Energieketten entwickelt worden sind. Sie verlängern die Wartungsintervalle im Bereich der Tür-systeme auf bis zu 16 Jahre, wie sich bei Versuchen nachweisen ließ. Die Leitung CFSpecial.414 wurde speziell für den be-wegten Einsatz in Schienenfahrzeugen entwickelt. Der Mantelwerkstoff ist ha-logenfrei und flammwidrig gemäß IEC 60332-1-2, CEI 20-35. Darüber hinaus er-weist sich dieser Werkstoff als nicht toxisch gemäß EN 50305-9.2 und besitzt eine ge-ringe Rauchgasdichte nach EN 61034-2. Damit entsprechen die Kabel den hohen Anforderungen hinsichtlich des Brand-schutzes für Schienenfahrzeuge.

Diese Leitungen sind vor etwa drei Jah-ren entstanden, als Igus für spezielle Kun-denwünsche in Verbindung mit zuverläs-siger Haltbarkeit keine Leitung aus dem

Gerade in Einsätzen unter der Erd-oberfläche sind strenge Brand-schutzrichtlinien und deren Ein-haltung Garant dafür, dass ein

sicherer Betrieb gewährleistet und Katas-trophen eventuell verhindert werden kön-nen. Dies zeigt sich auch am Beispiel von U-Bahnen. Strenge Normen haben hier in den letzten Jahren zu notwendigen Maß-nahmen geführt, dass Rauchentwicklun-gen unterbunden und Rauchausbreitung begrenzt wird. So achtet auch der U-Bahn-Betreiber VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft in Nürnberg in seinen Fahrzeugen auf brandsichere Bauteile, die zudem tech-nisch ausfallsicher funktionieren. Im Be-reich der Energieführung fiel die Wahl auf igus-Produkte, die in der Türschließauto-matik teure Kabelbrüche verhindern.

Dabei gibt es in Deutschland vier klas-sische U-Bahn-Betreiber: die Berliner Ver-

kehrsbetriebe, die Münchner Verkehrsge-sellschaft, die Hamburger Hochbahn und die VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürn-berg. Letztere ist ein 100-prozentiges Toch-terunternehmen der Städtischen Werke Nürnberg, die wiederum zu 100 Prozent der Stadt Nürnberg gehören. Sie betreibt neben einer U-Bahn-Werkstätte auch eine technische Abteilung für Änderungen, für Umbauten, für Ersatzteilklärungen und für die Fahrzeugneubeschaffung.

Auch automatisch reibungslosUm einen reibungslosen Fahrzeugbetrieb zu gewährleisten, unterliegen alle verbau-ten Komponenten einer fortwährenden Überprüfung. Dies gilt speziell für die au-tomatisch schließenden und öffnenden Türen, bei denen Energieführungssyste-me beziehungsweise Leitungen extrem kleine Biegeradien und häufige Abrollvor-

Z U V E R L Ä S S I G S C H L I E S S E N D E T Ü R E N S I C H E R N D E N U - B A H N - B E T R I E B I N N Ü R N B E R G

Den Foderungen gerechtTüren von U-Bahnen sind heikle Anwendungsgebiete, gerade wenn, wie in Nürnberg die Züge bereits teils autonom

unterwegs sind. In Nürnberg helfen Leitungen und Energieketten von Igus teure Fahrzeugausfälle zu verhindern und

Wartungsintervalle zu verlängern. VON ANDREAS MUCKES

052 | SPECIAL | Mobile Automation

In den Werkstätten der VAG Nürnberg werden sämtliche Schienenfahrzeuge regelmäßig überholt und gegebenenfalls repariert oder modernisiert. Bilder: igus

Page 53: IoT-Plattform integriert und vereinheitlicht Fahrzeugdaten

DIGITAL ENGINEERING Magazin 05-2016

Mobile Automation | SPECIAL | 053

Standardprogramm bieten konnte. Der Biegeradius entspricht dabei den Anforderungen der VAG. Zu-dem sind die Leitungen für bis zu zwei Millionen Zyklen in der Ener-gieführungskette geeignet, was in realen Bedingungen intensiv getes-tet wurde. Dies bedeutet, dass die für die Instandhaltung benötigten 1,4 Millionen Zyklen bei einer Lauf-zeit von 20 Jahren mit genügend Reserve versehen sind.

Sicherheit durch umfangreiche TestsUm derartige Aussagen treffen zu können, betreibt Igus ein großes Prüflabor, in dem an insgesamt 180 Teststationen über zwei Milliarden Testzyklen pro Jahr ablaufen. Die 3.000 Energiekettensystemtests per annum umfassen Außenver-suche, Erprobungen in Klima- und Geräuschkammern mit Verfahrwe-gen bis zu 240 Metern, um nur ei-nige Forschungsansätze zu erwäh-nen. Dabei werden die Messwerte der Widerstände der Adern in wei-ten Teilen vollautomatisch doku-mentiert, um diese im Anschluss auszuwerten. Somit lässt sich Pro-zesssicherheit auch im Falle des Nürnberger U-Bahn-Türsystems gewährleisten.

Damit die Steuerleitungen gut geschützt ihren Dienst verrichten können, wurden Energieführungs-

ketten des Typs E2.15 aus der Familie E2 micro verbaut. Diese sind für den horizon-talen Einsatz gedacht und eignen sich für freitragende Anwendungen bis zu 1,3 Me-ter. Sie besitzen ein Anschlusselement mit Zugentlastungsmöglichkeit und optional einen Quickflansch.

Montagefreundlichkeit essentiellGroße, montagefreundliche Bolzen ma-chen sie sehr stabil, und glatte Konturen schonen die Leitungen. Dies ist im Falle der VAG besonders wichtig, kam es doch in der Vergangenheit durch zu dünne, sich verwindende Energieketten zu Kabel- und Kettenschäden. In den älteren Fahrzeu-gen, die im konventionellen Betrieb mit Fahrer auf der U-Bahn-Linie U1 im Einsatz sind, wurden aus diesem Grund die Ener-gieführungen nachgerüstet und funktio-nieren seitdem ohne Ausfälle.

Die Serie E2.15 eignet sich für Anwen-dungen mit 15 Millimetern Innenhöhe und bis 50 Millimeter Innenbreite. Sie empfiehlt sich, wenn eine kleine Teilung gewünscht ist und die Füllgewichte bis 1,25 kg/m betragen. Über ein großes Bau-kastenprogramm lassen sich viele ver-schiedene Ausführungen abdecken.

Zuverlässiger PartnerFür Robert Meier von der VAG Nürnberg ist in diesem Zusammenhang auch die Liefer-zuverlässigkeit der Partner wichtig: „Wir rüsten immer wieder Leitungen in Fahr-zeugen nach. Darüber hinaus haben zum Beispiel auch die älteren Fahrzeugtypen aus dem Baujahr 1992 bereits vor zehn Jahren Igus-Energieketten erhalten, um Leitungsbrüche zu verhindern. Kontinuität ist wichtig und daher ist es unabdingbar,

dass Lieferanten nicht nach einem Jahr vom Markt verschwunden sind.“

Die Anforderungen steigen weiterDabei steigen die Anforderungen an die Tür künftig auch noch weiter an. Meier: „Die Entwicklungen und Anforderungen gehen immer mehr hin zur intelligenten Tür. Dort befinden sich Leitungen für das optische Türschließsignal, für die Senso-rik zur Einklemmerkennung sowie für den Türtaster.“ Vor dem Hintergrund neuer Vor-schriften und Normen müssen auch ältere Fahrzeuge nachrüstbar sein und die Liefer-fähigkeit wird zum Qualitätskriterium. Die partnerschaftliche Zusammenarbeit zwi-schen igus und der VAG Nürnberg steht wohl auch künftig nichts im Wege, weitere Projekte sind bereits in Planung. J B I |

Andreas Muckes ist Produktmanager Chainflex bei Igus in Köln.

Jede Tür wird alle 10 Jahre komplett überholt. Nach dieser Zeit hat sie 700.000 Öffnungs- und Schließzyklen hinter sich gebracht. Eine Belastung, die zu Leitungsbrüchen und damit zu Zugausfällen führen kann.

Die neue Leitung wurde speziell für den bewegten Einsatz in Schienen-fahrzeugen entwickelt.

Mit der speziell entwickelten Leitung und Energieführungsketten von igus ließen sich die Wartungsintervalle verlängern.

Steigende Anforderungen an die Türen sorgen für regen Austausch zwischen dem VAG-Verantwortlichen Robert Meier (Mitte) und den igus-Experten Werner Pecher (links) sowie Andreas Muckes (rechts).

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DIGITAL ENGINEERING Magazin 05-2016

zu zehn Millionen Bewegungszyklen bei hohen Belastungen. Höchste Anforderun-gen erfüllt der kompakte Handjoystick aber nicht nur bezüglich der Lebensdauer: Eine ergonomische Griffgestaltung ermöglicht ein ermüdungsfreies Arbeiten mit vielen Möglichkeiten der Funktionsintegration, wie zum Beispiel Taster, Wippen, Miniatur-joysticks, Trigger oder Deadman-Schalter.

Kontaktlose Hall-Sensoren ermöglichen die hohe Zuverlässigkeit und zudem ist ein Schutzgrad bis IP68 optional möglich. Der Try52 ist mit einer oder zwei Achsen er-hältlich und unterstützt analoge Schnitt-stellen als auch USB und CAN; zudem lässt sich ein Spannungsregler integrieren.

MultifunktionalDie großzügige Dimensionierung sorgt bei den Heavy-Duty-Joysticks für eine be-sondere Robustheit und ermöglicht in-tegrierte Funktionen durch zusätzliche Schalter; sogar Daumenjoysticks im Griff selbst sind umsetzbar.

Mit der Serie 891 bietet Megatron eine besonders multifunktionale Lösung: Die Joysticks überzeugen sowohl durch ihren ergonomischen, konfigurierbaren Griff als auch durch hochwertige Mechanik. Ne-ben verschiedensten Tastern, Schaltern und Triggern lassen sich mit bis zu sechs Mikroschaltern auslenkungsabhängige

Staub, Schmutz, Feuchtigkeit, starke Erschütterungen und nicht zuletzt Hitze und Kälte: Eine Baustelle ist ein raues Arbeitsumfeld. Entspre-

chend robust müssen die dort eingesetz-ten Maschinen sein, um ihre Aufgaben zu-verlässig erledigen zu können.

Hohe Anforderungen gelten entspre-chend auch für die verbauten Kompo-nenten – auf störanfällige Bauteile wird bewusst so weit wie möglich verzichtet. Gleichzeitig sollten sich die Baumaschi-nen jedoch so intuitiv, komfortabel und präzise wie möglich bedienen lassen. Die Lösung liegt in sogenannten Heavy-Duty-Joysticks, die speziell für den Outdoor-Ein-satz konzipiert sind.

„Diese robusten Lösungen sind nicht nur für Baumaschinen, sondern auch für Kom-munalfahrzeuge und die Verwendung in der Landwirtschaft oder der Seefahrt ge-eignet“, erläutert Marco Ahrens, Produkt-manager für Joysticks bei Megatron. „Aber auch Indoor können Sie ihre Vorteile aus-spielen, zum Beispiel im Lagerwesen oder in der Logistik.“

Mechanisch belastbarIn mobilen Maschinen müssen Joysticks vor allem eines sein: Hochbelastbar. „Die Funktion muss auch unter extremen Be-dingungen gewährleistet sein“, kommen-tiert Ahrens. Der Multifunktionsgriff Try52 von Megatron zum Beispiel garantiert bis

R O B U S T E J O Y S T I C K S F Ü R D E N E I N S A T Z I N D E R M O B I L E N A U T O M A T I O N

Robust, genau und multifunktionalHeavy-Duty-Joysticks kann so schnell nichts erschüttern: Sie sind für extreme Bedingungen konzipiert und trotzen auch

Schmutz und Wasser. Bedienkomfort und Präzision bleiben dabei jedoch nicht auf der Strecke. VON MATTHIAS HERRMANN

054 | SPECIAL | Mobile Automation

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Die Welt des MaschinenbausDie sogenannten Heavy-Duty-Joysticks sind speziell für den Outdoor-Einsatz, etwa auf Baustellen, in der Logistik oder

Schifffahrt, konzipiert. Bild: Aleksey Stemmer – Fotolia

Selbstverständlich ist auch bei den robusten Joysticks eine hochpräzise Steuerung gewährleistet“, MARCO AHRENS, PRODUKTMANAGER FÜR JOYSTICKS BEI MEGATRON.

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Mobile Automation | SPECIAL | 055

Schaltszenarien nach Kundenanforde-rung realisieren. Der kobrakopfähnliche, ergonomische Knauf ist entweder mit Fe-derrückstellung in die Mittellage oder Rei-bungsbremse erhältlich, bis zu vier Ach-sen sind realisierbar. Verwendet werden je nach Kundenwunsch potentiometrische Aufnehmer oder Hall-Sensoren.

„Hall-Sensoren bieten durch ihr elektro-magnetisches Funktionsprinzip eine be-sondere Robustheit und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis“, erklärt Ahrens. „Es handelt sich hierbei um eine nahezu ver-schleißfreie Technologie.“

Durch die optional sicher gekapselte ver-gossene Elektronik sind die Joysticks auch in feuchten Umgebungen anwendbar und unempfindlich gegenüber Tempe-raturschwankungen und Schmutz. Hall-Sensoren sind Prinzip-bedingt schockre-sistent, und durch die robuste Bauweise wird diese Eigenschaft noch verstärkt. Wasserdicht wird der Joystick durch Dich-tungen oberhalb des Panels.

Auf Nummer sicherFür besonders raue Arbeitsumgebungen sind Joysticks mit einer hohen Schutzklasse

und einer speziellen Ausführung in Indust-riequalität geeignet. Megatron bietet in die-ser Kategorie zum Beispiel die Serie Try80 an. Der Handjoystick ist auf Anfrage in einer wasser- und schmutzdichten Ausführung in IP68 erhältlich; verbaut werden auch hier be-sonders widerstandsfähige Hall-Sensoren. Aber auch sonst kann sich die Ausstattung sehen lassen: Neben den standardmäßig verfügbaren analogen Ausgangssignalen ist diese Serie auch mit einer USB- oder einer Can-Schnittstelle verfügbar. Der Anwender kann zudem je nach Bedarf zwischen ver-schiedenen Knaufversionen wählen.

Individuelle Wünsche werden eben-falls gerne erfüllt: „Bei allen unseren Joy-sticks gilt, dass wir die Produkte auf Anfra-ge gemäß den jeweiligen Anforderungen anpassen“, erläutert Marco Ahrens. So sei gewährleistet, dass immer und überall optimal geeignete Lösungen zum Einsatz kommen, die zuverlässig und langfristig ihre Dienste tun – auch und gerade unter extremen Bedingungen. J B I |

Matthias Herrmann ist Marketing Manager bei der Megatron Elektronik GmbH & Co. KG.

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Besonders multifunktional: Der Griff der Serie 891 lässt sich kun-denspezifisch erweitern.

Höchste Belastbarkeit erreicht der Multifunktionsgriff Try52.

Die Serie Try80 in robuster Indus-triequalität erreicht optional die Schutzart IP68. Bilder: Megatron

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DIGITAL ENGINEERING Magazin 05-2016

Steuerung dieses automatisierten Verdich-tungs- und Entleerungsprozesses für die einzelnen Betätigungsphasen Linearsenso-ren anstelle einfacher Endschalter verwen-det, ist eine Optimierung der einzelnen Be-wegungen möglich. Ihre Geschwindigkeit lässt sich der erforderlichen Präzision und den Gegebenheiten anpassen. Da Leis-tung nur dann abgefragt wird, wenn sie gebraucht wird, verlängert sich zudem die Lebensdauer der mechanischen Kompo-nenten und es sinken sowohl Energiever-brauch als auch Wartungskosten.

Darüber hinaus gestattet die perma-nente Bewegungsüberwachung durch Sensoren eine Reduzierung der Risiken für Mensch und Maschine. Sie sorgt dafür, dass der Verdichtungsprozess gestoppt wird, falls Gefahr besteht, dass Personen verletzt oder sperrige Teile die Maschine beschädigen könnten. Schließlich verdich-ten moderne Müllfahrzeuge den Abfall während der Fahrt.

Drucksensoren für den ÜberlastschutzDas deutsche Unternehmen Meier-Ratio verwendet einen Drucksensor der Serie KS von Gefran für die Überwachung der Be-lastung mehrerer Zylinder in ihren Absetz-kippern aktueller Generation. Erreicht der Druck im Kreislauf den zulässigen Höchst-wert, gestattet eine Schutzfunktion des

Hydraulische Zylinder spielen in verschiedenen industriellen An-wendungen, vor allem jedoch im Bereich der Mobilhydraulik, eine

entscheidende Rolle. Sie übernehmen in Erdbewegungs-, Bau-, Bergbau- und Landwirtschaftsmaschinen sowie in Nutz-fahrzeugen mit hydraulischen Arbeitsein-richtungen wie Straßenreinigungs- und Schneeräumfahrzeugen sowie Abfallver-dichtern wichtige Funktionen.

Da speziell in dieser Fahrzeugkategorie ein hoher Automatisierungsgrad die Ar-beit des Fahrzeugführers erleichtern und die Sicherheit des Fahrzeugs erhöhen soll, wurden die hydraulischen Systeme und Bewegungssteuerungen stetig weiter ent-wickelt. Heute ist eine ständige Positions-überwachung aller bewegten Teile und des hydraulischen Antriebskreislaufs üb-lich, da dies jederzeit die Sicherheit sich in der Nähe aufhaltender Personen ga-rantiert – unabhängig von der Tätigkeit des Bedieners. Zudem gestattet die weit-gehende Automatisierung der mechani-schen Teile mit Berücksichtigung der Be-

triebsbedingungen eine Optimierung des Energieverbrauchs.

Beispiel AbfallverdichterAbfallverdichter sind vergleichsweise komplexe Fahrzeuge. Handhabung und Entleerung der Müllcontainer erfolgt au-tomatisch, je nach Fahrzeugtyp allerdings auf unterschiedliche Weise. Doch egal ob Front-, Heck- oder Seitenlader – in jedem Fall müssen die Fahrzeuge in der Lage sein, unterschiedliche Behälterformate handhaben und mögliche Hindernisse überwinden zu können. Ist der Müllcontai-ner in das Fahrzeug entleert, folgt die Ver-dichtung des Mülls im Laderaum.

Fahrzeuge aktueller Generationen ver-wenden ein Abfallverdichtungssystem mit hydraulischem Antrieb. Es nimmt den Ab-fall auf und presst ihn gegen den zuvor eingesammelten und verdichteten Müll. Dabei verschiebt sich das Gegenschild stückweise. Zum Entleeren des Müllwagens bewegt sich dieses Schild dann in die ent-gegengesetzte Richtung und befördert so den verdichteten Abfall hinaus. Werden zur

K O M P L E T T E S S E N S O R - P R O G R A M M F Ü R D I E M O B I L H Y D R A U L I K

Feinfühlige GewaltSensoren zur Weg-, Winkel-, Neigungs- und Druck-Messung übernehmen in der Automatisierung hydraulischer

Arbeitseinrichtungen wichtige Funktionen. Eingesetzt in Hebevorrichtungen, Landmaschinen oder Müllfahrzeugen

erleichtern sie nicht nur die Arbeit, sondern sorgen auch für mehr Sicherheit. VON TORSTEN FUCHS

056 | SPECIAL | Mobile Automation

In den aktuellen Absetz-kippern von Meier-Ratio übernehmen Druck-sensoren der KS-Serie die Überwachung der Belastung mehrerer Zy-linder und sorgen damit für weniger Verschleiß und Sicherheit.Bild: Meier-Ratio

Druckmessumformer der Serie KS sind zur Druckmes-sung in der Hydraulik und Pneumatik konzipiert. Bild: Gefran

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Mobile Automation | SPECIAL | 057

Systems nur noch Bewegungen, die die Gesamtbelastung und damit den Druck im Kreislauf verringern.

Der Sensor wird also als Überlastschutz eingesetzt, um Schäden am Absetzkipper zu verhindern. Bei Überschreitung des zu-lässigen Gesamtgewichts wird der Fahrer durch einen Alarm gewarnt. Die eingesetz-ten Sensoren zeichnen sich durch ihren einfachen Aufbau und besonders kleine Abmessungen aus. Sie sind zudem aus-gesprochen stoß- und vibrationsfest und eignen sich für eine Vielzahl hydraulischer sowie pneumatischer Anwendungen. KS-Sensoren arbeiten ohne Füllmedium und besitzen ein Ganzmetallgehäuse aus Edel-stahl. Da das Sensorelement komplett mit dem Anschlussnippel verschweißt ist, be-steht keine Gefahr der Alterung oder Be-schädigung durch aggressive Medien wie beim Einsatz von Gummidichtungen.

Zudem überzeugen diese Sensoren durch ein sehr gutes Preis-Leistungs-Ver-hältnis. Die Elektronik der aktuellen Gene-ration verfügt über Normsignalausgänge in den Versionen „Strom“ (4 bis 20 Milliam-pere) und „Spannung“ (0 bis 10 Volt DC). Der erweiterte Temperaturarbeitsbereich von -40 bis +125 Grad Celsius gewährleis-tet eine optimale Stabilität. Die Bandbrei-te der Messbereiche ist groß. Sie liegt zwi-schen 0 bis 1 bar und 0 bis 1000 bar mit einer Messungenauigkeit kleiner 0,5 Pro-zent des Endwerts (inklusive Nichtlineari-tät, Hysterese, Wiederholbarkeit und Null-punkt- und Endwert-Offset).

Linearsensoren für die PräzisionAls weiteres Beispiel verwendet das nie-derländische Unternehmen Geesink-Norba die potentiometrischen Linear-sensoren der Serie PMI von Gefran zur Überwachung eines Verdichters. Dank ih-res patentierten Systems für die magneti-sche Schleifermitnahme bietet diese sehr robuste Lösung in Anbetracht der heiklen

Position auf der Pressplatte einen hohen Schutz. Sie kontrolliert präzise Position und Parallelität und sorgt damit für eine ordnungsgemäße Ver-dichtung, ohne dass mecha-nische Bauteile Schaden neh-men. Diese Linearsensoren erfüllen sämtliche technischen Anforderungen, sind jedoch in der An-schaffung wesentlich günstiger als hoch-präzise (und damit hier überqualifizierte) magnetostriktive Wegaufnehmer.

Die potentiometrischen Sensoren sind druckfest gegenüber Arbeitsdrücken bis 250 bar (400 bar Scheitelwert). Das Ge-häuse aus Edelstahl und der Ausgang mit PUR-Kabel gewährleisten eine hohe Beständigkeit gegen mechanische Bean-spruchungen. Der Wegaufnehmer wird in den Versionen mit Sensorkopf mit Einbauflansch oder mit Montagegewin-de angeboten. Der maximale Messweg reicht von 50 bis 1000 Millimeter. Auch in Sachen Präzision hat dieser Sensor die Nase vorn: So beträgt der maximale Line-aritätsfehler 0,05 Prozent vom Endwert und die Wiederholbarkeit liegt im Hun-dertstel-Millimeter-Bereich.

Robust für die MobilhydraulikNeben den beschriebenen Drucksenso-ren und Wegaufnehmern finden sich im Gefran-Sensorprogramm für die Mobil-hydraulik auch Winkel-, Neigungs- und Drehsensoren. Eingesetzt in Hebezeugen, landwirtschaftlichen Gerät und Erdbewe-gungsmaschinen sorgen sie für eine si-chere Steuerung von Bewegungen wie Lenkeinschlag und Beschleunigung und gewährleisten die Sicherheit bei Drehung oder Neigung der gesamten Maschine.

So eignen sich beispielsweise die robus-ten, kompakten Singleturn-Winkelsenso-ren der Serien GRA und GRN zur Messung des Drehwinkels von Hebevorrichtungen, des Lenkeinschlags und der Gaspedalstel-

lung von landwirtschaftlichen Maschinen oder des Positionswinkels von Erdbewe-gungsmaschinen. Sie nutzen dazu die Hall-Technologie, sind mit oder ohne Wel-le erhältlich und überzeugen durch eine gute elektromagnetische Verträglichkeit.

Die hochpräzisen Neigungssensoren mit einer oder zwei Achsen (XY beziehungs-weise 360 Grad) messen unter anderem die Neigung der Fahrzeugachse und des Aus-legers bei Hebezeugen sowie die Neigung der Antriebssteuerung oder des Dreipunkt-Krafthebers von landwirtschaftlichen Ma-schinen. Die einfach oder wahlweise redun-dant aufgebauten Sensoren verfügen über analoge und digitale Ausgänge.

Der vibrationsfeste potentiometri-sche Seilzugaufnehmer GSF zeichnet sich durch seine große Robustheit aus. Er ergänzt die Produktreihe der Wegauf-nehmer und dient beispielsweise der Steuerung und Positionsmessung von Te-leskopausschub und Stützausleger von Hebevorrichtungen und Erdbewegungs-maschinen. Er eignet sich für einen gro-ßen Wegbereich und ist auch in einer red-undanten Ausführung erhältlich.

Alle Druck-, Dreh-, Linear- und Nei-gungssensoren sind nach SIL 2 zertifiziert. Für die Winkelsensoren ist die Typgeneh-migung E1 beantragt, damit die Sicherheit der Fahrzeuge und Maschinen unter den typischen kritischen Arbeitsbedingungen jederzeit gewährleistet ist. J B I |

Torsten Fuchs ist Niederlassungsleiter bei Gefran Deutschland in Seligenstadt.Gefran liefert Weg-, Drehungs-, Neigungs-, Druck- und Kraftsensoren für die mobile Automation.

Bild: Gefran

Magnetostriktiver Wegaufneh-mer vom Typ RK integriert in einen Hydraulikzylinder.

Potentiometrische Linearsenso-ren kommen beispielsweise zur Überwachung des Verdichters bei Fahrzeugen des niederlän-dischen Herstellers Geesink-Norba zum Einsatz. Bilder: Gefran

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und das daraus resultierende geringe Spiel über die komplette Lebensdauer des Getriebes hinweg. Erreicht wird dieser Vor-teil durch die spezielle Konstruktion des Kurvenscheiben-Getriebes.

Während bei herkömmlichen Planeten-getriebe durch den Effekt der Flankenglät-tung an den Zahnrädern nach gewisser Zeit eine deutliche Spielzunahme durch Abnutzung zu verzeichnen ist, behält das RF-P-Getriebe konstant ein Verdrehspiel von kleiner 2 Winkelminuten. Ermöglicht wird dies durch die für Zykloidgetriebe ty-pische Kraftübertragung über Rollen ohne Zahnräder. Die rollende Reibung aller an der Kraftübertragung beteiligten Elemen-te gewährleistet außerdem ein sehr gerin-ges Losbrechmoment.

Weiterentwickelte ZykloidgetriebeDie neue RF-P-Serie ist eine Weiterent-wicklung der bestehenden RV-Exzenter-getriebe mit zweistufigem Untersetzungs-prinzip. Diese Grundkonstruktion führte bereits zu einem exzellenten Getriebever-halten hinsichtlich Dynamik und Laufruhe sowie einer hohen Wiederhol- und Bahn-genauigkeit, auch bei sehr schnellen und abrupten Bewegungen.

Dank der jahrzehntelangen Erfahrun-gen des international tätigen Getriebe-herstellers konnten die Basisgetriebe nun vor allem in puncto Lebensdauer und Ge-schwindigkeit in der Anwendung optimiert werden. Die Lagerung der Exzenterwelle wurde dafür noch einmal überarbeitet und die Anzahl der Stifte im Getriebe reduziert. So können wesentlich höhere Drehzah-len an der Abtriebswelle realisiert werden. Durch die Anpassung des kompakten und robusten Präzisionsgetriebes an schnelle-re Anwendungen fällt das Getriebespiel im Vergleich zur RV-Serie zwar etwas höher aus, bleibt aber über die gesamte Lebens-dauer von bis zu 20.000 Stunden konstant.

Ein wichtiger Schwerpunkt bei Nab-tesco liegt auf der Entwicklung spezieller Getriebe für das Hochge-schwindigkeits-Handling. Pick-and-

Place-Roboter etwa nach Scara- oder Del-ta-Bauart arbeiten im industriellen Umfeld mit immer höheren Geschwindigkeiten, so dass auch die dort verbauten Getrie-be stark beansprucht werden. Bei diesen Maschinen sind nicht nur die Beschleuni-gungs- und Bremskräfte sehr hoch; die In-genieure müssen darüber hinaus auch die Wärmeentwicklung aufgrund der hohen Umdrehungen stets im Auge behalten.

Um all diesen Faktoren gerecht zu wer-den, hat Nabtesco mit der RF-P-Serie eine Getriebebaureihe in zykloider Bauart ent-wickelt, die sich speziell für Anwendun-gen mit hohen Drehzahlen eignet. Zudem erfüllen die Präzisionsgetriebe in Sachen Kompaktheit, Robustheit und langer Le-bensdauer ebenfalls hohe Anforderungen

und werden auch in Anwendungen mit wenig Bauraum eingesetzt.

Voll Speed in der Robotik„Aktuell setzen wir unsere neuen High-Speed-Getriebe nicht nur in Robotik-An-wendungen, sondern auch in Fahrerlosen Transportfahrzeugen (FTS) im Bereich der Transport- und Lagerlogistik ein“, berich-tet Daniel Obladen aus dem Bereich Sa-les General Industries bei Nabtesco Pre-cision Europe. „Die Komponenten eignen sich darüber hinaus auch für den Einsatz in Werkzeugmaschinen für besonders schnellen Werkzeugwechsel.“

Die kompakten Exzentergetriebe der RF-P-Serie realisieren hohe Abtriebsge-schwindigkeiten bis zu 200 Umdrehungen pro Minute und arbeiten darüber hinaus extrem präzise. Der Hauptunterschied zu herkömmlichen Planetengetriebe-Lösun-gen ist jedoch der minimale Verschleiß

Z Y K L O I D G E T R I E B E F Ü R S C H N E L L E A N W E N D U N G E N

Der neue MaßstabZykloidgetriebe der RF-P-Serie von Nabtesco setzen Maßstäbe, wenn es um Hochgeschwindigkeit auf engstem Bauraum

geht: Die Präzisionsgetriebe eignen sich für den Einsatz in den Armachsen von Delta- und Scara-Robotern, im Radantrieb

fahrerloser Transportsysteme sowie in Werkzeugmaschinen. VON MARCUS LÖW

058 | ELEKTROTECHNIK & AUTOMATION | Antriebstechnik

Nabtesco hat mit der RF-P-Serie eine Getriebebaureihe in zykloider Bauart entwickelt, die sich speziell für Anwendungen mit hohen Drehzahlen eignet. Bilder: Nabtesco

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Antriebstechnik | ELEKTROTECHNIK & AUTOMATION | 059

Das passende GetriebeAuch die Faktoren Zuverlässigkeit und Ro-bustheit spielten bei der Entwicklung der neuen Nabtesco-Baureihe eine wichtige Rolle. So sind für die Modelle RF-19P und -32P hohe Schockbelastungen von bis zu 570 beziehungswiese 960 Newtonmetern kein Problem, das entspricht dem Dreifa-chen des zulässigen Nennmoments. Die reduzierte Reibung im Getriebe ermög-licht nicht nur höhere Drehgeschwindig-keiten bei geringem Spiel, die Getriebe sind zudem äußerst wartungsarm, lang-lebig und weisen einen hohen Wirkungs-grad von bis zu 80 Prozent auf. „Das RF-19P stellt eine Erweiterung der RF-32P-Serie für geringere Drehmomente dar (Nennmo-ment 190 Newtonmeter)“, erklärt Daniel Obladen. Gerade die besonders schnellen Roboter würden in der Automatisierung häufig für Handling-Aufgaben mit beson-ders kleinen Teilen eingesetzt, zum Bei-spiel in der Handyherstellung. In diesem Fall wäre das 32P überdimensioniert. „So bieten wir unseren Kunden einen zusätz-lichen Mehrwert und decken ein breiteres Einsatzspektrum ab. Aktuell sind wir mit einer Erweiterung der Baureihe in höhe-re Drehmomentbereiche beschäftigt“, be-merkt Obladen.

Für die WerkzeugmaschineIn der Werkzeugmaschine eignet sich das RF-P-Getriebe besonders für den Einsatz in automatischen Werkzeugwechslern. Speziell in den Ausführungen mit einer Kette, bei denen die Drehzahl deutlich er-höht werden kann, bieten die Reduzier-getriebe Vorteile und Werkzeuge können wesentlich schneller gewechselt werden.

Durch die Möglichkeit der Ausführung mit Gehäuserotation kann der Anwender das Kettenrad darüber hinaus direkt mit dem Getriebegehäuse drehen zu lassen. Das spart Zeit und Kosten bei der Montage.

Um den Hochgeschwindigkeits-Anwen-dungen gerecht zu werden, liefert Nab-tesco die RF-P-Getriebe direkt mit dem passenden Schmiermittel. Für den Lebens-mittelbereich bietet der Getriebehersteller darüber hinaus spezielle, verträgliche H1-Schmierstoffe an.

Hin zum SystemanbieterWie alle anderen Baureihen wird das Ba-sisgetriebe der RF-P-Serie in Japan herge-stellt und auf Kundenwunsch in Deutsch-land veredelt oder angepasst. „Wir bieten Modifikationen mit Anbauteilen wie Flan-schen und Ritzeln sowie komplett ge-schlossene und vorgeschmierte Getriebe-lösungen“, erläutert Obladen. „Das kommt vor allem Unternehmen zu Gute, die nicht über die entsprechenden Engineering-Kapazitäten im eigenen Haus verfügen.“ Diesen Service-Gedanken möchte der Ge-triebehersteller künftig noch weiter aus-

bauen. Dann möchte Nabtesco nicht mehr nur als reiner Getriebe-, sondern als Sys-temlieferant in Erscheinung treten. Das Unternehmen wird dem Kunden im Rah-men dieser Strategie ganzheitliche Lösun-gen für seine antriebstechnischen Heraus-forderungen anbieten. Aus diesem Grund möchte Nabtesco mittelfristig auch die elektrische- und steuerungstechnische Ex-pertise seines Teams erweitern. „Wir wer-den vormontierte Teilsysteme liefern, die der Kunde nur noch einbauen muss“, um-reißt Obladen die Zukunftsvision des Un-ternehmens.

Gutes Anwendungsbeispiel sind in die-sem Zusammenhang Scara-Roboter mit zusätzlicher Schwenk- und Hubachse. So wird Nabtesco zukünftig neben der Konst-ruktion kundenspezifischer Getriebe auch zusätzliche Winkelgetriebe anbieten und darüber hinaus die Auslegung des kom-pletten Roboters inklusive Servomotoren übernehmen. J B I |

Marcus Löw ist Vertriebsleiter bei Nabtesco Precision Europe.

Die kompakten Zykloidgetriebe realisieren auch auf engstem Bauraum hohe Geschwin-digkeiten von bis zu 200 Umdrehungen pro Minute bei minimalem Spiel.

Die neuen Zykloid-getriebe eignen sich bestens für den Ein-

satz in den Armachsen von Delta- und Scara-

Robotern sowie im Radantrieb fahrerloser

Transportsysteme.

Die neue RF-P-Serie ist eine Weiterentwicklung der bestehenden RV-Exzentergetriebe mit zweistufigem Untersetzungsprinzip.

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Hohe Auflösungen, gute Dynamik, große mechanische To-leranzen und schnelle Umsetzung kundenspezifischer Sonderlösungen. Das sind Eigenschaften magnetischer Sensoren, die den Hall-Effekt nutzen. Dabei wird ein Hall-

Element von einem Strom durchflossen. Wenn nun ein Magnetfeld senkrecht einwirkt, liefert das Hall-Element eine Spannung quer zum Stromfluss. Da diese Spannung proportional zur magneti-schen Feldstärke verläuft, ist eine berührungslose Winkelmessung ohne viel Aufwand zu realisieren: Man bringt einfach einen Magne-ten auf einer drehbaren Welle an.

Durch Kombination mehrerer Sensorelemente und Integration der kompletten Signalverarbeitung in wenigen Bauelementen sind so komplexe Systeme in kleinstem Bauvolumen möglich. Die Hall-Sensoren arbeiten weitgehend alterungsunempfindlich und unab-hängig von Feldstärkeschwankungen der Gebermagnete. Sowohl kontaktlose Systeme mit Welle als auch Systeme ohne mechani-sche Wellenanbindung ermöglichen die Messung bis zu 360 Grad oder gar über mehrere Umdrehungen hinweg.

Der schnellste der WeltMagnetische Winkelsensoren der Baureihe RFC-4800 von Novotech-nik haben sich mittlerweile in vielen Anwendungsfällen bewährt. Ein besonderer Fall ist der schnellste Papierspender der Welt, Speed-man Max vom Verpackungsspezialisten Papier Sprick. Die Entwick-lung richtet sich speziell an Versender mit hohem Füllvolumen oder großen Stückzahlen, denn Hohlräume von Kartons und Paketen lassen sich damit schnell und umweltfreundlich füllen; Schäden am Transportgut werden so zuverlässig verhindert. In dem Spender für Verpackungsmaterial sind ebendiese Sensoren der Reihe RFC-4800 verbaut.

K O N T A K T L O S E M A G N E T I S C H E W I N K E L S E N S O R E N I M M A S C H I N E N B A U

Ziemlich flexibel und schnellKontaktlose Winkelerfassung erfolgt häufig über magnetische Verfahren. Solche, die den Halleffekt nutzen, liefern absolute

Messwerte, arbeiten auch unter rauen Umgebungsbedingungen zuverlässig, sind preisgünstig und eignen sich für mobile

Einsatzfälle ebenso wie für zahllose Applikationen im Maschinen- und Anlagenbau.

VON CENGIZ ÜCLER UND ELLEN-CHRISTINE REIFF

060 | ELEKTROTECHNIK & AUTOMATION | Sensorik

Der Speedman Max für Versender mit hohem Füllvo-lumen und großen Stückzahlen ist mit einer Förder-geschwindigkeit von bis zu 3,3 Metern pro Sekunde und einem Füllvolumen von etwa drei Kubikmetern pro Minute der schnellste Papierspender der Welt. Bild: Sprick

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Sensorik | ELEKTROTECHNIK & AUTOMATION | 061

Das zum Patent angemeldete System för-dert Papier mit einer Geschwindigkeit von bis zu 3,3 Metern pro Sekunde und produ-ziert daraus pro Minute etwa drei Kubik-meter Füllvolumen. „Gefüttert“ wird die Maschine mit Recycling-Papier von Sprick. Es ist in platzsparend gefalteten Bahnen von 360 oder 2.200 Laufmetern erhältlich und mit dem Blauen Umweltengel zertifi-ziert. Der Papierspender ist ideal einsetz-bar in zentralisierten Verpackungsberei-chen oder als End-of-Line-Lösung, um die Geschwindigkeit des Verpackungs- und Füllprozesses deutlich zu erhöhen.

Einfache IntegrationDamit die Papierzufuhr reibungslos funk-tioniert, muss die Vorschubgeschwin-digkeit geregelt und die Länge des Vor-schubs erfasst werden. Diese Aufgabe übernahm früher eine Kombination aus einem an der drehenden Welle befestig-ten Profilrad und zwei Näherungsschal-tern. Das funktionierte gut, hatte jedoch einen entscheidenden Nachteil.

Die Montage erwies sich als aufwändig: Profilrad und Näherungsschalter mussten jeweils befestigt und justiert werden, zu-dem galt es die beiden Näherungsschalter miteinander zu verkabeln. Der magneti-sche Winkelsensor dagegen lässt sich we-sentlich leichter einbauen und konnte so die ursprüngliche Lösung nahezu ein zu eins ersetzen, weil die für diese Applikati-on gewählte Ausführung das Messsignal inkremental als HTL-Signal ausgibt.

Die einfache Montage hängt unmittel-bar mit der Funktionsweise zusammen: Für die Winkelerfassung wird an der drehen-den Achse in unmittelbarer Nähe zum An-

trieb ein positionsgebender Magnet ange-bracht. Je nach Drehwinkel verändert sich die Orientierung des Magnetfeldes und damit die Signale des nur etwa 15 Millime-ter flachen Sensors. Der Sensor-IC rechnet diese Signaländerung in ein drehwinkel-proportionales Ausgangssignal um, damit die übergeordnete Steuerung damit etwas anfangen kann. Dass Sensorelement und positionsgebender Magnet konstruktiv voneinander getrennt sind, vereinfacht die Montage, denn Sensor und Positionsgeber arbeiten auch über einen Luftspalt von bis zu 1,4 Millimetern ohne Probleme zusam-men. Eine Markierung zeigt für die Monta-ge die richtige Ausrichtung zum Sensor an.

Das Sensor-Gehäuse besteht aus tem-peraturbeständigem Kunststoff und inte-grierte Befestigungslaschen ermöglichen einen einfachen Anbau und eine beque-me mechanische Justierung. Besondere Einstellvorrichtungen sind daher obsolet. Der Sensor ist vollkommen vergossen und damit unempfindlich gegenüber Schmutz. Für die elektrische Verbindung sind Kabel oder Einzellitzen vorgesehen, die in das Gehäuse eingegossen sind. Ohne Welle und Lagerung und mit variablem Messab-stand, sind applikationsbedingte Einbau-toleranzen unproblematisch.

Für Industrie und mobile AutomationIhre Vorzüge können die magnetischen Winkelsensoren in vielen Anwendungen ausspielen. Mit unterschiedlicher Mecha-niken und Steckerabgängen lassen sie sich einfach anpassen und auch bei den elek-trischen Schnittstellen herrscht Vielfalt: von verschiedenen ein- und mehrkanali-gen Varianten mit analogen Schnittstellen über SPI, SSI und inkremental bis hin zu Canopen oder IO-Link sind alle gängigen Schnittstellen verfügbar.

Neben industriellen Applikationen er-schließt sich ihnen auch im mobilen Be-reich ein breites Einsatzfeld. Schließlich verkrafteten sie Schwingungen und Vibra-tionen bis 20 g (gemäß IEC 600658-2-6) so-wie Stöße bis 50 g (6 Millisekunden, gemäß IEC 68068-2-27) und erfüllen sämtliche in mobilen Anwendungen geforderten EMV- und EMC-Spezifikationen. Die zulässige Umgebungstemperatur liegt zwischen -40 und +125 Grad Celsius, die Anforderungen der Schutzart IP67 beziehungsweise IP-6K9K sind erfüllt. Obendrein arbeiten die Sensoren sehr genau. Sie liefern Messwer-te mit einer Auflösung von bis zu 14 Bit.

Die (unabhängige) Linearität liegt bei +/- 0,3 Prozent, die Wiederholgenauigkeit bei 0,1 Grad. Die Anwendungsbereiche sind damit breit gefächert, neben Maschinen- und Anlagenbau gibt es auch bei Flur-För-derzeugen, Bau-, Agrar- und Forstmaschi-nen und in der Medizintechnik zahlreiche Anwendungsbeispiele. Selbst in Wellen-kraftwerken verrichten magnetische Win-kelgeber zuverlässig ihre Dienste. J B I |

Dipl.-Ing. Cengiz Ücler ist Produktmanager bei Novotechnik. Ellen-Christine Reiff arbeitet beim Redaktionsbüro Stutensee.

PAPIER SPRICK

Seit mehr als 130 Jahren für beschäf-tigt sich das Unternehmen Papier Sprick mit Verpackungen. Dabei ist das erfolgreiche Bielefelder Unternehmen mit vier Standorten in Deutschland mehr als nur einer der führende Liefe-ranten von Verpackungsmaterialien. Eine besondere Stärke ist die Bereit-stellung spezieller Lösungen zur Opti-mierung von Verpackungsprozessen. Die Basis dafür liegt im erfolgreichen Zusammenspiel von Entwicklung, Pro-duktion und Vertrieb. Sprick erzeugt Papier und Wellpappe auf der Basis von Recyclingpapier, entwickelt und produ-ziert ebenso Verpackungssysteme und Verpackungsmaschinen.

Für die kontaktlose Winkelerfassung ist an der drehenden Achse ein Magnet angebracht. Je nach Drehwinkel ändert sich die Orientierung des Mag-netfeldes. Bild: Novotechnik

Sensor und Positionsgeber sind getrennte Komponenten. Das erleichtert die Integration. Bild: Novotechnik

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DIGITAL ENGINEERING Magazin 05-2016

062 | ELEKTROTECHNIK & AUTOMATION | Steuerungstechnik

Der GAU für Anlagenbetreiber ist der unvorhergesehene Ausfall. Ursachen könnten etwa sein: plötzliches Bauteilversagen, Be-

triebsstörung durch mangelnde Wartung oder auch Bedienungsfehler. Dabei ist egal, wie robust eine Maschine konstruiert wurde. Welche Möglichkeit hat der Ma-schinenbauer also, um die Anlagen-Effizi-enz beim Anwender zu steigern?

Der Automatisierungsspezialist Omron beispielsweise bietet eine unterstützende Steuerungslösung an, die in der Lage ist,

viele der Fehlerquellen im Vorfeld zu er-kennen, einzuschätzen und den Betreiber rechtzeitig zu warnen. Zudem ist das Sys-tem in der Lage, Fehlbedienungen zu un-terbinden.

Konstruktive MaschinenverfügbarkeitMaterialverschleiß kann eine typische Ur-sache für einen Anlagenstillstand sein. Dazu ein Beispiel: Ein Lager nähert sich dem Ende seiner Lebensdauer. Der Lauf wird rauer, die Reibung steigt langsam an. Wird dieser schleichende Fehler er-

kannt, bewertet und beim nächsten War-tungsturnus mit einbezogen, kann einem Totalausfall mit Produktionsstillstand vor-gebeugt werden. Eine weitere typische Problemursache, die oft erst im laufenden Betrieb erkannt werden kann, sind Par-tikel, die vom Produkt abfallen und be-wegte Teile der Anlage beeinträchtigen. Hier helfen vorbeugende Maßnahmen wie eine bessere Abdichtung. In jedem Fall braucht der Betreiber entsprechende Informationen aus der Anlage, um diese Fehler erkennen zu können.

Die Sysmac-Steuerungen von Omron etwa bieten eingebaute Diagnose- und Überwachungsmöglichkeiten, die letzten Endes dabei helfen, ungeplante Ausfäl-le zu minimieren. Der Bediener wird von der Steuerung beispielsweise über einen Monitor oder Handhelds über den aktuel-len Stand der Anlage informiert und kann rechtzeitig Maßnahmen ergreifen.

Für den Anlagenbauer ist eine solche Aufrüstung nur mit geringem Aufwand und praktisch ohne Zusatzkosten ver-bunden, da diese Funktionen zur Stan-dardausrüstung der Steuerungsplattform gehören. Der Anlagenbetreiber jedoch profitiert von deutlich höherer Produktivi-tät über die Anlagenlebensdauer.

Frühwarnsystem für lauDie Umsetzung in die Praxis ist einfach: Bei Aktuatoren wie Zylindern kann beispiels-weise über einen einfachen Teach-Vorgang der zugehörige Controller beim Neuteil auf das ideale Bewegungsprofil in beide Rich-tungen eingelernt werden. Danach wer-den Verschleißgrenzwerte definiert und schon ist ein Frühwarnsystem installiert.

Monitor oder Handhelds informieren über den ak-tuellen Stand der Anlage.

M A S C H I N E N - U N D A N L A G E N V E R F Ü G B A R K E I T S T E I G E R N M A R K T P O T E N Z I A L

Punkten mit AnlageneffizienzIn der Ära schnellen Warenumschlags mit kleiner Lagerhaltung sind dauerhafte Anlagenverfügbarkeit und -effizienz

die entscheidenden Kaufkriterien. Konventionelle Ansätze stoßen an ihre Grenzen. Intelligente Steuerungen etwa mit

integrierten Diagnosesystemen und bedarfsorientierten Wartungshinweisen schaffen hingegen enorme Vorteile und

Mehrwerte für die Produktionsplanung. VON MATHIAS SCHNEIDLER UND ANDREAS ZEIFF

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WER IST SPEZIALIST FÜR SYSTEMS ENGINEERING GIBT ES SCHÖNE LÖSUNGEN FÜR INDUSTRIE 4.0 WELCHE CAM SOFTWARE ERFÜLLT UNSERE ANFORDERUNGEN WAS IST BEI DER ARCHIVIERUNG VON DOKUMENTEN ZU BEACHTEN BENÖTIGEN WIR FÜR UNSERE PRODUKTION EINE MES LÖSUNG WER BIETET BERATUNG FÜR 3D DRUCK

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genen Produkte zu erhöhen. Für den An-lagenbetreiber zählt letztendlich nicht nur Funktion, sondern auch die planbare Ver-fügbarkeit einer Anlage sprich geringere Ausfallzeiten durch Einrichtung, Wartung oder Störung und damit erhöhte Anla-geneffizienz.

Mit altem Rezept in die ZukunftSchon die alten Ägypter nutzten mensch-liches Wettbewerbsdenken. Sie arbeiteten mit mehreren Bautrupps gleichzeitig, um durch Wettbewerb die Effizienz beim Bau der Pyramiden zu steigern. Dieses Konzept hatte die Industrie lange eher vernachläs-sigt; es ist aber durchaus noch zugkräftig: Große Bildschirme über einzelnen Maschi-nen oder Anlagen, die den aktuellen Stand der Auslastung oder die Menge produzier-ter Waren anzeigen, können auch heute die Werker in kollegialer Konkurrenz zu höheren Leistungen anspornen.

Dazu nutzen sie dann im Gegensatz zu ihren Antiken Vorfahren moderne Tech-nik, also vorbeugende Wartung und In-standsetzung oder schnelles Teach-in bei einem Wechsel auf neue Produkte. Wich-tig dabei, dass sich die Bediener mit ih-rer Anlage, etwa einer Verpackungsstra-ße, identifizieren und bei Hinweisen auf mangelndes Leistungspotenzial schnell nach Verbesserungsmöglichkeiten su-chen. Anlagenbetreiber stellen bei so ei-nem Vorgehen immer wieder fest, dass die Produktivität so auch ohne weitere Maßnahmen deutlich steigt. J B I |

Mathias Schneidler ist Marketing-Manager bei Omron. Dipl.-Chem. Andreas Zeiff arbeitet beim Redaktionsbüro Stutensee.

Der Controller informiert frühzeitig, wenn sich das Bewegungsprofil den Grenzwer-ten nähert und meldet die eine benötigte, vorbeugende Wartung. Ähnliches gilt für die Sensorik. Auch hier hat jeder Sensor ei-nen idealen Betriebsbereich, der sich über die Zeit, beispielsweise wegen Vibration, Staub, Öl etc. verschlechtert.

Im Gegensatz zum Menschen kann ein Steuerungssystem auch schleichende Ver-änderungen des Ausgangssignals in Rich-tung der Toleranzgrenze objektiv erken-nen und warnen, bevor das Produkt durch die Leistungseinbuße in Mitleidenschaft gezogen wird. Selbst Antriebe lassen sich so überwachen, denn auch für ein Servo-drehmoment gibt es Idealwerte. Wird die eingestellte Toleranzgrenze erreicht, deu-tet das auf einen Defekt am Antrieb oder der angetriebenen Komponenten hin und eine Warnung oder ein Alarm wird aus-gegeben. Steigt das Drehmoment lang-sam an, ist ein schleichender Fehler wahr-scheinlich und eine vorbeugende Wartung oder zumindest eine Fehlersuche in regu-lären Maschinenstandzeiten möglich.

Instandhaltungsmaßnahmen müssen also nicht mehr zwingend nach starren Terminplänen erfolgen, denn bei wech-selnden Umgebungs- und Betriebstem-peraturen können etwa Ölwechselinter-valle verkürzt oder verlängert werden. Die Steuerung fasst all diese Daten zu Warnun-gen oder Alarmen als Anlagenhistorie zu-sammen und visualisiert die „Anlagen-Ge-sundheit“ am Bedienterminal.

Schneller ProduktwechselWeitere Kostentreiber sind heute Umrüst-vorgänge. Der Trend zu kleinen Losgrößen in der produzierenden Industrie erfordert häufige Produktwechsel. Auch hier lohnt sich eine Investition in durchdachte Au-

tomatisierungskonzepte mit intelligenten Steuerungslösungen, die eine schnellere Umrüstung auf neue Produkte erlaubt. So lassen sich damit neue Fertigungsbedin-gungen schnell per Teach-in für die einzel-nen Komponenten der Anlage einlernen.

Ist später eine Umstellung auf ein be-reits produziertes Produkt nötig, kann das in den meisten Fällen automatisch über „Konfiguration per Tastendruck“ gesche-hen. Die Produktwechselzeiten verringern sich damit drastisch. Ähnliches gilt auch für Funktionen zur Sicherung oder Wie-derherstellung von zu programmieren-den Funktionsbausteinen. Werden über die Steuerung oder per SD-Karten alle re-levanten Daten gesichert, kann im Störfall die Ausfallzeit praktisch auf die reine me-chanische Reparatur begrenzt werden.

Die Datenübertragung per Bus oder Kar-te auf die einzelnen Austauschkomponen-ten ersetzt dann ein neues Teach-in. Weite-rer Vorteil: Da auf bereits verifizierte Daten zurückgegriffen wird, reduzieren sich auch mögliche Support-Nachfragen. Hinzu kommt: der Anwender kann die meisten Störungen direkt in Eigenregie beheben.

Omron unterstützt diese anwender-freundliche Anlagengestaltung durch einen logischen Aufbau der Steuerungssoftware. Funktionsblöcke, in einer Funktionsbiblio-thek hinterlegt, können einfach per Drag-and-Drop aufgerufen werden. Eine Archi-vierung der gesammelten Daten über den Anlagenzustand ist auch in Datenbanken möglich. So lassen sich nützliche Trendda-ten langfristig speichern und das Anlagen-management verbessern.

Für den Maschinenbauer ist die Fähig-keit der Selbstanalyse von Maschinen und Anlagen ohne Mehraufwand eine gute Chance, das Marktpotential der ei-

064 | ELEKTROTECHNIK & AUTOMATION | Steuerungstechnik

Werden alle relevanten Daten gesichert und ausgewertet, lassen sich Ausfallzeiten praktisch auf die reine mechanische Reparatur begrenzen.

Große Bildschirme über einzelnen Maschinen oder Anlagen zeigen den Stand der Auslastung oder die Zahl der pro-duzierten Waren an. So lassen sich die Werker in kol-legialer Konkur-renz zu höheren Leistungen an-spornen.Bilder: Omron

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Digital Engineering-Marktplatz | MARKT | 065

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066 | VORSCHAU | Ausgabe 6/16 – erscheint am 9. September 2016

DIGITAL ENGINEERING Magazin 05-2016

IMPRESSUMHerausgeber und Geschäftsführer: Hans-J. Grohmann ([email protected])

DIGITAL ENGINEERING MAGAZIN im Internet: http://www.digital-engineering-magazin.de

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Mitarbeiter dieser Ausgabe: Henning Bitter, Thorsten Fuchs, Christiane Heering, Matthias Herrmann, Tobias Hitzel, Dr. Dirk Max Johns, Wolfgang Klingauf, Hans-Robert Koch, Hardy Köhler, Marcus Löw, Gunthart Mau, Roswitha Menke, Leif K. Midbøe, Andreas Muckes, Swen Postels, Ellen-Christine Reiff, Bernd Rosenbaum, Jan-Henry Schall, Mathias Schneidler, Jens-Christian Strate, Michael Swack, Cenciz, Ücler, Stephan Urbanski, Hans-Thomas Walker, George Watkins, Andreas Zeiff

So erreichen Sie die Anzeigenabteilung:Anzeigenverkaufsleitung: Martina Summer (0 81 06 / 30 61 64, [email protected])Mediaberatung: Jana Maier (0 81 06 / 350-241, [email protected])Anzeigendisposition: Chris Kerler (-220; [email protected])

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ISSN 1618-002X, VKZ B 47697Dieses Magazin ist umweltfreundlich auf chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt.

Außerdem erscheinen bei der WIN-Verlag GmbH & Co. KG: Magazine: AUTOCAD & Inventor Magazin, DIGITAL MANUFACTURING, e-commerce Magazin, digitalbusiness CLOUD & IoTPartnerkataloge: AUTOCAD & Inventor Solution Guide, DIGITAL ENGINEERING SOLUTIONS, IBM Business Partner Katalog

Weitere Themen: Management: Industrie 4.0 und das industrielle Internet der Dinge Lösungen für die Maschinensicherheit CAM-Lösungen Industrielle Kommunikation

Aus aktuellem Anlass sind Themenänderungen möglich.

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IM NÄCHSTEN HEFT

AMB, CAM und der Werkzeugmaschinenbau

Am 13. September öffnen sich die Tore des Stutt-garter Messegeländes für die AMB, die Interna-tionale Ausstellung für Metallbearbeitung; dort treffen sich die Player aus den Bereichen Werk-zeugmaschinenbau, Produktionstechnik und CAM-Software. Auch wir fokussieren in der kom-menden Ausgabe auf diese Themen. Insbesonde-re in einer Expertenumfrage zum Branchen thema Werkzeugmaschinenbau sowie mit aktuellen Infos aus der CAM-Branche.

Special: Virtual Reality (VR)In der Consumer-Industrie ist VR im Kommen, im Engineering hat es sich bereits etabliert. Ob Auto-mobil-, Anlagen- oder Maschinenbau, Luft- und Raumfahrt oder Medizin und Biologie. In unserem Special geben wir einen Überblick über den ak-tuellen Stand der Technik und zeigen in Anwen-der- und Fachbeiträgen wie sich VR-Systeme auf-bauen lassen, um damit Variantenvielfalt, Qualität und Kosten in der Entwicklung auch bei steigen-den Anforderungen im Griff zu behalten.

Motek und Handhabungstechnik

Vom 10. Bis 13. Oktober wird auf dem Messe-gelände in Stuttgart automatisiert, montiert und gehandhabt. Die Motek steigt, Messe für Produk-tions und Montageautomatisierung, für Zuführ-technik und Materialfluss. Wir schauen uns schon im Vorfeld in diesen Themenbereichen um und bereiten die Ergebnisse wie gewohnt fundiert auf.

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EXPLORING THE INTERSECTION OF DESIGN & TECHNOLOGY

Mehr erfahren Sie unter: event.Converge2016.com/europe/DEM

Essen, Deutschland20.-21. September

SANAA-Gebäude

Presented in partnership with Red Dot Design Museum.

Spannende Vorträge

FerrariFRANCO CIMATTI

Head of Vehicle Concepts and Pre-development

RUAG SpaceFRANCK MOURIAUX

General Manager Structures

Die vollständige Agenda finden Sie unter: event.converge2016.com/europe/DEM

Vier wegweisende Master Classes

Class 1: Von der Gestaltungsfreiheit zur Wertschöpfung - Making of des Airbus Light Rider

Diese Master Class wird gemeinsam von Airbus APWorks, EOS und solidThinking gehalten. Die Stärken der additiven Ferti-gung liegen in den Bereichen, in denen konventionelle Herstellungsmethoden an ihre Grenzen stoßen. Die Technologie entfaltet insbesondere dann ihre Vorteile, wenn neue Design - und Entwicklungsätze angewendet werden.

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