81
Poster 1 ERSTAUTOR NACHNAME: Menchini VORNAME: Jacqueline EINRICHTUNG: Zentralapotheke des Klinikums Konstanz STRASSE: Luisenstraße 7 PLZ: 78464 ORT: Konstanz TELEFON: 07531-8011060 EMAIL: [email protected] WEITERE AUTOREN: Peter Buchal, Zentralapotheke des Klinikums Konstanz, Luisenstraße 7, 78464 Konstanz TITEL: iPhone & App`s HINTERGRUND: Informationen sind nur nützlich, wenn sie zeitnah zur Verfügung gestellt werden. Smartphones - hier am Beispiel des iPhones dargestellt - bilden eine ideale Informationsquelle, die am Patientenbett unmittelbar und jederzeit zur Verfügung steht. METHODE: Die Autoren haben das Internet aktuell und systematisch nach Anbietern von medizinisch-pharmazeutischen Apps sowie Usergroups und Internetforen durchsucht. Großer Wert wurde bei den gefundenen Programmen auf die Validität der Quellen sowie auf die Aktualisierung der enthaltenen Daten gelegt. Die Auswahl geeigneter Software erfolgte nach dem Nutzen in der täglichen klinischen Praxis. ERGEBNISSE: Aus der Fülle der geeigneten Apps haben die Autoren 4 Beispiele ausgewählt, die anhand von klinischen Fragestellungen ihre Leistungsfähigkeit demonstrieren. Diese Programme erlauben, einen wesentlichen Teil der möglichen klinischen Fragestellungen zu beantworten und bilden mit dem iPhone quasi das "Schweizermesser" der Krankenhausapotheker. SCHLUSSFOLGERUNG: Das iPhone ist aufgrund seiner unkomplizierten Handhabung und seiner Betriebssicherheit ein ideales technisches Instrument, das in der Kitteltasche des Krankenhausapothekers am Patientenbett für die Beantwortung fast aller medizinisch-pharmazeutischer Fragestellungen hervorragend geeignet ist.

iPhone & App`s - adka.de · Im Rahmen der antibiotischen Visite wurden Patienten erfaßt, bei denen eine antibiotische Therapie als notwendig erachtet wurde und ein ausreichend langer

Embed Size (px)

Citation preview

Poster 1

ERSTAUTOR

NACHNAME: MenchiniVORNAME: Jacqueline

EINRICHTUNG: Zentralapotheke des Klinikums KonstanzSTRASSE: Luisenstraße 7PLZ: 78464ORT: KonstanzTELEFON: 07531-8011060EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN:

Peter Buchal, Zentralapotheke des Klinikums Konstanz, Luisenstraße 7, 78464 Konstanz

TITEL:

iPhone & App`s

HINTERGRUND:

Informationen sind nur nützlich, wenn sie zeitnah zur Verfügung gestellt werden. Smartphones - hier am Beispiel des iPhones dargestellt - bilden eine ideale Informationsquelle, die am Patientenbett unmittelbar und jederzeit zur Verfügung steht.

METHODE:

Die Autoren haben das Internet aktuell und systematisch nach Anbietern von medizinisch-pharmazeutischen Apps sowie Usergroups und Internetforen durchsucht. Großer Wert wurde bei den gefundenen Programmen auf die Validität der Quellen sowie auf die Aktualisierung der enthaltenen Daten gelegt. Die Auswahl geeigneter Software erfolgte nach dem Nutzen in der täglichen klinischen Praxis.

ERGEBNISSE:

Aus der Fülle der geeigneten Apps haben die Autoren 4 Beispiele ausgewählt, die anhand von klinischen Fragestellungen ihre Leistungsfähigkeit demonstrieren. Diese Programme erlauben, einen wesentlichen Teil der möglichen klinischen Fragestellungen zu beantworten und bilden mit dem iPhone quasi das "Schweizermesser" der Krankenhausapotheker.

SCHLUSSFOLGERUNG:

Das iPhone ist aufgrund seiner unkomplizierten Handhabung und seiner Betriebssicherheit ein ideales technisches Instrument, das in der Kitteltasche des Krankenhausapothekers am Patientenbett für die Beantwortung fast aller medizinisch-pharmazeutischer Fragestellungen hervorragend geeignet ist.

Poster 2

ERSTAUTOR

NACHNAME: LeichenbergVORNAME: Katja

EINRICHTUNG: Apotheke des Universitätsklinikum JenaSTRASSE: Erlanger Allee 101PLZ: 07747ORT: JenaTELEFON: 03641/9325405EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN: Michael Hartmann

TITEL:

Der Apotheker im interdisziplinären Team der Palliativ- und Intensivstation

HINTERGRUND:

Die Integration eines klinischen Pharmazeuten in das therapeutische Team hat einen positiven Effekt auf die Qualität der Arzneimitteltherapie und kann zusätzlich die Wirtschaftlichkeit der Behandlung erhöhen. Gemeinsames Ziel des Projektes ist die Arzneimitteltherapie zu evaluieren und zu optimieren

METHODE:

Der Apotheker nahm 1x wöchentlich an den OA-Visiten teil und überprüfte die Medikation auf arzneimittelbezogene Probleme Zusätzlich erfolgten u.a. patientenbezogene Arzneimittelinformation, Lagerhaltungsoptimierung, Erstellung von SOP´s, Steuerung von Sonderanträgen, sowie die Durchführungen von Fortbildungen. Die pharmazeutischeInterventionen (PI) wurden mittels der Datenbank Doku-PIK klassifiziert und dokumentiert. Zusätzlich wurden die Effekte auf die Arzneimittelkosten bzw. Erlöse erfasst.

ERGEBNISSE:

Im Zeitraum von 14 Monaten wurden insgesamt 814 PIs dokumentiert. Die häufigsten Gründe für eine PI waren ungeeignete Arzneimittelauswahl (27%), fehlerhafte Dosierung bzw. Dosierintervall (19%), Beschaffung/Kosten (18%). Die Akzeptanzrate für die vorgeschlagenen Maßnahmen betrug 95,4%. Als Medikationsfehler wurden 38% der PIs bewertet, welche in 5% der Fälle zu einer verstärkten Überwachung des Patienten (NCC-Merp D) führte. Der finanzielle Vorteil der Interventionen beläuft sich auf 62.000 ?.

SCHLUSSFOLGERUNG:

Eine enge Zusammenarbeit im interdisziplinären Team auf der Palliativ- und Intensivstation, sowie eine kontinuierliche Präsenz des Apothekers können zu einer qualitativen Verbesserung der Arzneimitteltherapie sowie zu einer Kostensenkung bzw. Erlössteigerung beitragen.

Poster 3

ERSTAUTOR

NACHNAME: HarnischVORNAME: Ralf

EINRICHTUNG: Universitätsklinikum Halle (Saale), UniversitätsapothekeSTRASSE: Ernst-Grube-Straße 40PLZ: 06120ORT: Halle (Saale)TELEFON: 0345-557-2274EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN: Augsten, Christian, Krankenhaus Paul-Gerhard-Stift Lutherstadt Wittenberg, Apotheke

TITEL:

Einzeldosierte Rektalia für Früh- und Neugeborene - Entwicklung einer Alternative zu Suppositorien

HINTERGRUND:

Von den Mitarbeitern unserer Neonatologie wurde immer wieder berichtet, dass Kindersuppositorien zu je 1 g bei Früh-und kleinen Neugeborenen praktisch schwer anwendbar sind. Wie schon anderweitig beschrieben [1], ist die Herstellung von Rektalia für Früh- und Neugeborene nur unbefriedigend gelöst.

METHODE:

Im Rahmen der hier vorliegenden Arbeit wurde nach Alternativen zur Herstellung paracetamolhaltiger Zubereitungen zur rektalen Anwendung gesucht. Die zu entwickelnde alternative Applikationsform soll eine einfache und sichere Handhabung und Applikation auch bei sehr kleinen Frühgeborenen erlauben.

ERGEBNISSE:

Es wurde eine Fertigspritze zur rektalen Anwendung entwickelt, welche eine halbfeste Zubereitung auf Basis von gesättigten, gemischtkettigen Triglyceriden (Softisan® 378) enthält.

LITERATUR:

[1] NRF, Rezepturhinweise: Zäpfchen-Herstellung, Stand 08.04.2010,Pharmazeutische Zeitung online 2010

Poster 4

ERSTAUTOR

NACHNAME: LierschVORNAME: Stephan

EINRICHTUNG: Thoraxklinik Heidelberg- ApothekeSTRASSE: Amalienstr. 5PLZ: 69126ORT: HeidelbergTELEFON: 06221-3967639EMAIL: [email protected]

TITEL: Punkt-Prävalenzstudien zur Ermittlung und Bewertung des Antibiotikaeinsatzes im Krankenhaus

HINTERGRUND:

Wegen steigender Verbrauchszahlen bei Piperacillin/Tazobactam und Meropenem sollte untersucht werden inwiefern der Einsatz indikationsgerecht ist und ob eine Bewertung des Antibiotikaeinsatzes aufgrund der erhobenen Daten durch die Apotheke Einfluss auf Einsatz und Verbrauch nehmen kann.

METHODE:

In der Untersuchung wurden klinikweit alle Patienten erfaßt, die mit Piperacillin/Tazobactam oder Meropenem zum Untersuchungszeitpunkt behandelt wurden. Um Rückschlüsse auf den Verbrauch schließen zu können, wurden die tatsächlich verabreichten Antibiotika-Dosen über die gesamte Therapiedauer erfaßt. Um den Einsatz bewerten zu können wurden zudem Daten zur früheren Antibiotikatherapie, die Indikation, mikrobiologische Daten, sowie der Verlauf von Infektionsparametern unter der Therapie erfaßt.

ERGEBNISSE:

Unsere Ergebnisse lassen eine Abschätzung hinsichtlich des Verbrauches der untersuchten Antibiotika zu. Durch Wiederholungen der Untersuchung konnte die Aussagekraft verbessert werden. Eine Bewertung der Therapie mit den erfaßten Daten ist eingeschränkt möglich, da hierbei das klinische Bild nicht berücksichtigt wurde. Allerdings konnte durch gezielte Rückfragen und Diskussion mit den behandelten Ärzten Einfluss auf die antibiotische Therapie genommen werden.

SCHLUSSFOLGERUNG:

Punkt-Prävalenzstudien sind einfach in Durchführung und Realisierung. Es können gleichzeitig mehrere Faktoren untersucht werden. Die Durchführung zu verschiedenen Zeitpunkten erhöht die Ergebnisqualität. Je nach Fragestellung bieten sie der Apotheke die Möglichkeit die eigene Kompetenz einzubringen.

LITERATUR:

Epidemiologie für Dummies, 1. Aufl. 2009, Ann Clin Microbiol Antimicrob. 2005;3(4):16, Infection. 2009;37(4):349-52, J Hosp Infect. 2007;65(4):34

Poster 5

ERSTAUTOR

NACHNAME: LierschVORNAME: Stephan

EINRICHTUNG: Thoraxklinik-Heidelberg ApothekeSTRASSE: Amalienstr. 5PLZ: 69126ORT: HeidelbergTELEFON: 06221-3967639EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN: OÄ Dr. med. Susanne Winteroll, OÄ Marion Hoffmann, Thoraxklinik Heidelberg

TITEL:

Interdisziplinäre Antibiotikavisite: Evaluierung von PCT zur Steuerung des Antibiotikaeinsatzes

HINTERGRUND:

PCT ist ein anerkannter Laborwert auf bakterielle Infektionen und kann zur Steuerung des Antibiotkaeinsatzes verwendet werden. Im Rahmen der antibiotischen Visite sollte der Einsatz geprüft und daraus die Wertigkeit des Parameters für unsere Klinik ermittelt werden.

METHODE:

Im Rahmen der antibiotischen Visite wurden Patienten erfaßt, bei denen eine antibiotische Therapie als notwendig erachtet wurde und ein ausreichend langer stationärer Aufenthalt für eine Nachbeobachtung zu erwarten war. Erfaßt wurden neben PCT zusätzlich CRP und Leukozyten sowie Bakteriologie und Antibiogramm über den Therapiezeitraum. Geprüft wurde inwiefern PCT das bakteriologische Ergebnis und den klinischen Verlauf widerspiegeln und mit den anderen Infektmarkern korrelieren.

ERGEBNISSE:

PCT war in allen Fällen einer bakteriologisch nachgewiesenen Infektion deutlich erhöht. Bei antibiogramm-gerechter Therapie konnte das Ansprechen anhand fallender PCT-Werte dargestellt werden. Dennoch war die Steuerung der Therapie anhand von PCT nur eingeschränkt möglich, da gerade hinsichtlich des Therapieendes häufig der klinische Verlauf unabhängig von den Laborwerten entscheidend war. Die Frage des Einflusses von PCT auf den Antibiotikaverbrauch blieb allerdings unbeantwortet.

SCHLUSSFOLGERUNG:

PCT ist als Verlaufparameter der antibiotischen Therapie zuverlässig und sicher. Ein Nichtansprechen der Therapie kann frühzeitig erkannt und der rationale Antibiotikaeinsatz verbessert werden. Die Steuerung der Therapiedauer anhand von Laborwerten erweist sich allerdings als schwierig.

LITERATUR:

Lancet 2010;375:463-74; Chest 2010;138(1):121-129; ClinMicrobiol Infect 2006;12(suppl 9): 8-16

Poster 6

ERSTAUTOR

NACHNAME: WehrleVORNAME: Jahn

EINRICHTUNG: Apotheke Uniklinik FrankfurtSTRASSE: Theodor-Stern-Kai 7PLZ: 60590ORT: Frankfurt am MainTELEFON: 069-6301-4568EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN: Annette Sulzbacher, Milva Sennefelder, Marika Hoffmann, Leonore Autenrieth

TITEL:

Herstellung von applikationsfertigen Spritzen für Anästhesie und Intensivstationen in der Apotheke

HINTERGRUND:

Aus Anaesthesie und Intensivmedizin kam die Anfrage an die Apotheke, einen Teil der täglich verwendeten i.v. Lösungen applikationsfertig in einheitlich nach ISO 26825 gekennzeichneten Spritzen herzustellen. Die Frage war: ist dieses Konzept in der Klinik und der Apotheke umsetzbar?

METHODE:

Nach Projektplanung mit Ärzten und Pflegekräften wurden in der Apotheke folgende Lösungen hergestellt: Adrenalin (2 Konzentrationen), Noradrenalin (3 Konzentrationen), Kaliumchlorid, Argatroban, Amiodaron. Die Abfüllung erfolgt je nach Menge manuell oder mit Baxa-Repeater Pumpen. Wo es möglich ist, wird eine Prüfung der Lösung durchgeführt. Eine Haltbarkeit von 14 Tagen im Kühlschrank sollte gewährleistet sein.

ERGEBNISSE:

Das Konzept setzte sich in der Klinik sofort durch mit dem Wunsch nach mehr. Nach einem Jahr Erfahrung mit dem Projekt schätzen die Ärzte die gewonnene Arzneimittelsicherheit, in der Pflege zeigt sich eine deutliche Entlastung. In der Apotheke ist die Herstellung mit standardisiertem Vorgehen und strikter Organisation beherrschbar. Die begrenzte Lagerkapazität auf Station macht eine tägliche Belieferung "just in time" notwendig.

SCHLUSSFOLGERUNG:

Die Herstellung von applikationsfertigen Spritzen könnte ein wichtiges Standbein für die Herstellung in der Apotheke werden. Dieses Projekt hat zudem in der Klinik die Einführung der genormten Kennzeichnung von Spritzen in Anästhesie und Intensivmedizin initiiert.

Poster 7

ERSTAUTOR

NACHNAME: GlaserVORNAME: Svea

EINRICHTUNG: Apotheke der Städtisches Klinikum Brandenburg GmbHSTRASSE: Hochstrasse 29PLZ: 14770ORT: BrandenburgTELEFON: 03381412351EMAIL: [email protected] AUTOREN: Ingo Franz, Apotheke der Städtisches Klinikum Brandenburg GmbH

TITEL:

Pharmazeutische Interventionen bei Patienten >65 Jahre im Rahmen der Arzneimittelanamnese durch einen Klinischen Pharmazeuten

HINTERGRUND:

Um die Probleme rund um die Arzneimitteleinnahme bei älteren Patienten abzubilden, wurden im Rahmen der Arzneimittelanamnese über den Zeitraum von 1 Monat bei Patienten >65 Jahre mit Hilfe der ADKA-Datenbank DOKUPIK pharmazeutische Interventionen gesammelt und ausgewertet.

METHODE:

In der Arzneimittelanamnese wird die ambulante Medikation inklusive der Selbstmedikation der Patienten erfragt, Dosierungen bzw. Dosisintervalle überprüft und ein Interaktionscheck durchgeführt. Gleichzeitig werden die Arznei- bzw. Nahrungsergänzungsmittel hinsichtlich ihrer Einflussnahme auf eine Operation bzw. Narkose betrachtet. Im Mai/Juni 2010 wurden bei 168 Patienten >65 Jahre pharmazeutische Interventionen getätigt und in die ADKA-Datenbank DOKUPIK eingegeben.

ERGEBNISSE:

Durchschnittlich nahmen die Patienten 6,4 verschiedene Medikamente ein. Bei 59 von 168 Patienten wurden 75 Interventionen dokumentiert. Die Arten der pharmazeutischen Interventionen waren vielfältig. Sie betrafen Maximaldosisüberschreitungen, Dosisanpassungen,Interaktionen und Doppelverordnungen. Außerdem bestand bei vielen Patienten ein hoher Beratungsbedarf zur Arzneimitteleinnahme allgemein.

SCHLUSSFOLGERUNG:

Die Polymedikation bei älteren Menschen stellt ein Risikofaktor dar. Die Arzneimittelanamnese durch einen Apotheker bei Krankenhausaufnahme erhöht die Sicherheit der Arzneimitteltherapie. Die Überprüfung der Medikation kann die altersbedingten Risiken minimieren und die Compliance fördern.

Poster 8

ERSTAUTOR

NACHNAME: SmollichVORNAME: Martin

EINRICHTUNG: Krankenhausapotheke der St. Franziskus-Hospital GmbHSTRASSE: Kruppstraße 37PLZ: 59227ORT: AhlenTELEFON: 023829686300EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN: Irmgard Plößl, Katrin Wiesmann, Christian Neubauer, Georg Rosenbaum

TITEL:

Optimierung der antibiotischen Therapie - Strategien für die klinische Praxis

HINTERGRUND:

Antibiotika repräsentieren eine Wirkstoffgruppe von besonderer therapeutischer und pharmakoökonomischer Relevanz (1). Fragestellung: Durch welche Maßnahmen kann die Krankenhausapotheke dazu beitragen, die antibiotische Therapie klinisch-pharmazeutisch, mikrobiologisch und ökonomisch zu optimieren?

METHODE:

Im St. Franziskus-Hospital in Münster wurde eine interdisziplinäre mikrobiologische Visite initiiert. Das Visitenteam bestand aus dem behandelnden Arzt, einem Facharzt für Mikrobiologie und dem Krankenhausapotheker. In 14-tägigem Turnus wurden insgesamt 107 Patienten visitiert. Im Vorfeld wurde ein Leitfaden etabliert, der praktische Empfehlungen zur kalkulierten Antibiotikatherapie enthält. Die pharmazeutischen Interventionen im Rahmen der Visite wurden systematisch analysiert.

ERGEBNISSE:

Innerhalb von 6 Monaten wurden 12 Visiten durchgeführt und 107 Patienten besprochen; in 42% der Fälle wurde die Therapie modifiziert/beendet. Häufigste Gründe waren nicht erfolgte Deeskalation (37%), fehlende Umstellung nach Antibiogramm (28%), versehentliche Therapiefortführung (22%) sowie initial insuffiziente Therapiewahl (13%). Die Zahl der Interventionen macht den Handlungsbedarf bei der Optimierung der antibiotischen Therapie deutlich.

SCHLUSSFOLGERUNG:

Die interdisziplinäre mikrobiologische Visite hat sich zusammen mit dem Antibiotika-Leitfaden als eine Institution etabliert, die entscheidend zur Optimierung der Antibiotikatherapie beiträgt. Es konnten Liegezeiten verkürzt, Medikationsfehler verhindert und Einsparungen erzielt werden.

LITERATUR:

(1) Lode et al. (2006) Rationaler Einsatz oraler Antibiotika bei Erwachsenen und Schulkindern. Chemotherapie Journal 15: 129-145

Poster 9

ERSTAUTOR

NACHNAME: SmollichVORNAME: MartinEINRICHTUNG: Krankenhausapotheke der St. Franziskus-Hospital GmbH, medicalORDERpharmaSTRASSE: Kruppstraße 37PLZ: 59227ORT: AhlenTELEFON: 023829686300EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN: Irmgard Plößl, Katrin Wiesmann, Christian Neubauer, Georg Rosenbaum

TITEL:

Das DokuPIK-System im klinischen Alltag - Einführung, Anwendung, Bewertung

HINTERGRUND: DokuPIK ist die erste deutsche Online-Datenbank zur Dokumentation von Medikationsfehlern und pharmazeutischen Interventionen und damit ein wichtiges Instrument für die klinisch-pharmazeutische Tätigkeit. Fragestellung: Wie geeignet ist das DokuPIK-System im klinischen Alltag?

METHODE:

2010 wurde DokuPIK als Fehlerdokumentationssystem im St. Franziskus-Hospital Münster eingeführt. Nach den ersten sechs Monaten wurden die Anwender bezüglich der Praktikabilität befragt; außerdem wurden die erhobenen Daten ausgewertet und mit den bundesweit erhobenen Daten (1) verglichen. Als Datengrundlage dienten die dokumentierten Medikationsfehler bzw. Interventionen bei 712 Patienten der orthopädischen Klinik. Die Interventionen wurden entsprechend der DokuPIK-Systematik klassifiziert.

ERGEBNISSE:

Das DokuPIK-System wurde hinsichtlich Konzeption und Anwendbarkeit in der Klinik als sehr gut geeignet bewertet. Art und Häufigkeit der Interventionen unterscheiden sich teilweise von den bundesweiten Daten, was Schlüsse auf die Arzneimitteltherapie der untersuchten Institution zulässt. Medikationsfehler wurden bei 99 von 712 Patienten dokumentiert (14%); dabei waren am häufigsten fehlerhafte Dosierungen (34%), unerwünschte Interaktionen (17%) und fehlerhafte Auswahl des Medikamentes (13%).

SCHLUSSFOLGERUNG:

Die Verwendung des DokuPIK-Systems kann jeder Krankenhausapotheke empfohlen werden. Neben einer Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit können die erhobenen Daten wesentlich dazu beitragen, die Bedeutung der Krankenhauspharmazie im Umfeld von Ärzteschaft und Medizincontrolling zu stärken.

LITERATUR:

(1) Kantelhardt et al. (2010) 12 Monate Dokumentation von Medikationsfehlern mit DokuPIK. Krankenhauspharmazie 31: 359-365

Poster 10

ERSTAUTOR

NACHNAME: MarquardtVORNAME: Goentje-GesineEINRICHTUNG: Zentralapotheke Heidekreis-KlinikumSTRASSE: Oeninger Weg 30PLZ: 29614ORT: SoltauTELEFON: 051916023618EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN: Robert Rabe, Klaus Meier, Zentralapotheke Heidekreis-Klinikum, 29614 Soltau

TITEL:

Wer sind unsere Patienten und was nehmen sie ein?

HINTERGRUND:

Die Bevölkerung wird immer älter. Nehmen parallel auch die Anzahl der eingenommenen Medikamente und die Anzahl der Arzneimittelinteraktionen zu? Ziel dieser Untersuchung war:- die Altersverteilung der Patienten- Art und Anzahl der eingenommenen Haus-& Krankenhausmedikamente zu evaluieren.

METHODE:

Retrospektiv wurden die Daten 100 chirurgisch (Unfall- und Viszeralchirurgie) aufgenommener Patienten ausgewertet. Die Angaben zur Haus-& Krankenhausmedikation sowie zur Anzahl der Arzneimittelinteraktionen wurden aus der Software der Unit-Dose-Versorgung (ATC Host) entnommen. Die ATC-Codes entstammten der ABDA-Datenbank. Angaben zum Alter und zur Liegedauer wurden dem KIS des Heidekreis-Klinikums entnommen. Die statistische Aufbereitung der Daten erfolgte mit PASW 18.0 und Excel 2007.

ERGEBNISSE:

Die Patienten (60 J 51w 49m) nahmen 288 Hausmedikamente (MW 2,88;0-13) diese verteilten sich auf 84 Wirkstoffe und 61 Wirkstoffgruppen. 34% der Patienten hatten keine Hausmedikation. 15 AS Umstellungen waren bei 14 Patienten bei Aufnahme nötig. Die Zahl der eingenommen Medikamente erhöhte sich auf MW 6,84. Insgesamt wurden 396 Medikamente angesetzt, die sich auf 50 Wirkstoffe verteilten. 22% der Patienten hatten mind. 1 IA zwischen den Hausmedikamenten. Mit KH Medikamenten hatten 33% mind. 1 IA.

SCHLUSSFOLGERUNG:

Der komplexe Zusammenhang zwischen Alter, Anzahl eingenommener Medikamente und dem Risiko für Arzneimittelinteraktionen verdeutlicht die Notwendigkeit eines klinisch tätigen Pharmazeuten im Krankenhaus - zumal stationär jeder Patient mindestens ein Medikament einnahm.

LITERATUR:

Bei der Autorin

Poster 11

ERSTAUTOR

NACHNAME: PreisenbergerVORNAME: Judit AntoniaEINRICHTUNG: Apotheke Kliniken Landkreis Heidenheim gGmbHSTRASSE: Schloßhaustraße 100 PLZ: 89522ORT: HeidenheimTELEFON: 073213310EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN: O.R. Frey

TITEL:

Das Arzneimittel-Konsil unter Berücksichtigung der Nierenfunktion - lohnt sich der Aufwand?

HINTERGRUND:

Bei der Bearbeitung von Arzneimittel-Konsilen wird bisher die aktuelle Nierenfunktion nur bei ausgewählten Patienten berücksichtigt.

FRAGESTELLUNG:

- Ist der erhöhten Aufwand der routinemässigen Berücksichtigung der Nierenfunktion zu rechtfertigen?- Sind Einsparungen mit Hilfe der Konsile möglich?

METHODE:

Für die bearbeiteten Konsile wurden zusätzlich das Körpergewicht, Körpergröße und Serumkreatinin ermittelt. Auf Basis der abgeschätzten Kreatininclearance und der in AMeLI® hinterlegten Q0-Werte wurde die Medikation dann hinsichtlich Dosierung und möglicher Kontraindikationen überprüft. Alle Interventionen wurden chronologisch patientenindividuell dokumentiert. Zur Berechnung der Arzneimittelkosten wurde von einer mittleren Therapiedauer von 8 Tagen ausgegangen.

ERGEBNISSE:

- Im Beobachtunszeitraum wurden 61 Konsile mit 408 Medikamenten dokumentiert. - 70% aller Patienten hatten eine KreaCl < 60 ml/min.- Bei 25 Medikamenten wurde die Maximaldosis überschritten oder war die Gabe kontraindiziert.- Bei 147 Interaktionsmeldungen wurde in 14 Fällen interveniert.- Durch aut-idem-Substitution können Einsparungen von 83.429,00 €/1000 Patienten erzielt werden, bei

konsequenter aut-simile-Substitution sind zusätzliche Einsparungen von 23.770,00 €/1000 Patienten möglich.

SCHLUSSFOLGERUNG:

Das Arzneimittel-Konsil unter routinemäßiger Berücksichtigung der Nierenfunktion kann einen relevanten Beitrag zur Therapiesicherheit leisten. Zahlreiche Interventionen rechtfertigen den zusätzlichen Aufwand. Gleichzeitig werden dieAusgaben für Arzneimittel in relevantem Ausmaß reduziert.

LITERATUR:

Hartmann B, Czock D, Keller F.Dtsch Ärztebl Int 2010;107(37): 647-56Salomon L, Deray G, Jaudon MC, et al. Int J Qual Health Care 2003; 15(4):331-35

Poster 12

ERSTAUTOR

NACHNAME: StumpfVORNAME: Anette Dora

EINRICHTUNG: Apotheke Kliniken Landkreis Heidenheim gGmbHSTRASSE: Schlosshaustraße 100PLZ: 89522ORT: HeidenheimTELEFON: 07321-332730EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN: O.R.Frey(1)und A.Köberer(2)(1)Apotheke und(2)Klinik für Anästhesie, operative Intensivmedizin

TITEL:

Stabilität und Kompatibilität von Meropenem und Vancomycin in Perfusorspritzen

HINTERGRUND:

Meropenem (M) und Vancomycin (V) werden zur Therapie schwerster Infektionen eingesetzt. Zur Optimierung der Therapie werden verlängerte Infusionszeiten über mehrere Stunden hin bis zur Dauerinfusion empfohlen.Fragestellung:Sind Meropenem und Vancomycin in Perfusorspritzen kompatibel und stabil?

METHODE:

Vier verschiedene Mischungen der Antibiotika wurden in Perfusorspritzen bei 23°C über insgesamt 48 h gelagert. Die Konzentration von Meropenem (HPLC) und Vancomycin (Immunoassay Abbott Axsym) sowie der pH-Wert der Lösungen wurde zum Zeitpunkt 0, 24 und 48 h bestimmt. Zusätzlich wurden Aussehen und Farbe beurteilt. Lösungen, die keine Ausfällungen oder Trübungen zeigten und deren Gehalt > 90% vom Ausgangswert war, wurden als kompatibel und stabil definiert.

ERGEBNISSE:

Hohe Konzentrationen (M 25 mg/ml / V 25 mg/ml) führten zu einer sofortigen Ausfällung von Meropenem. In den anderen Mischungen wurde, im Vergleich zu reinen Lösungen, die Zersetzung von Meropenem durch die Zugabe von Vancomycin beschleunigt. Zwei Mischungen (M 10 mg/ml / V 10 mg/ml und M 4 mg/ml / V 16 mg/ml) waren bis zu 14 h,die höhere Konzentration (M 20 mg/ml / V 20 mg/ml) bis zu 9 h kompatibel und stabil.

SCHLUSSFOLGERUNG:

Vancomycin und Meropenem sind in 3 der 4 Konzentrationen kompatibel aber nur kurze Zeit stabil. Die Mischung in einer Spritze ist nicht zu empfehlen, die parallele Gabe in verdünnter Lösung über ein y-Stück ist aber möglich. Reine Meropenem-Lösungen sind dabei konzentrationsabhängig 8-24 h stabil.

LITERATUR:

Walker S, Lazzetta J, Law S et al. Can J Hosp Pharm 2010; 63(3): 212-224Bias M, Frey OR, Köberer A. Krankenhauspharmazie 2010; 31(11): 482-486

Poster 13

ERSTAUTOR

NACHNAME: MühlhäuserVORNAME: Ulrike

EINRICHTUNG: Apotheke des Klinikums der Universitätsmedizin GöttingenSTRASSE: Robert-Koch-Str. 40PLZ: 37075ORT: GöttingenTELEFON: 0551-3914123EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN: Matthias Bohn, Apotheke des Klinikums der Universitätsmedizin Göttingen, 37075 Göttingen

TITEL:

Kleine Geschenke fördern die Zusammenarbeit - pharmazeutische Weihnachtspräsente

HINTERGRUND:

Traditionell zu Weihnachten gestaltet die Apotheke ein persönliches Präsent u. versendet es hausintern als Dank für das Jahr. Bei erforderlicher Stückzahl von 500 war es Ziel unter Preis- u. Zeitaspekten Präsentideen zu entwickeln, die erfreuen u. dabei die Wahrnehmung der Apotheke positiv stärken.

METHODE:

Entstanden sind Präsente unterschiedlichen Charakters:1. „Süße Pillen für den Alltag“: In einer Kruke apothekentypisch verpackte bunte Schokolinsen mit Legende in welcher Krisensituation welche Farbe hilft. Als Kartenmotiv wurden Pillen zu einem Stern angeordnet und fotografiert. Botschaft: Energie für stressige Zeit.2. Portraits aller Apothekenmitarbeiter in grüner Bereichskleidung wurden als Fotokollage zu einem Weihnachtsbaum gruppiert. Botschaft: Apotheke zeigt Gesicht als starkes Team.

ERGEBNISSE:

Pro: Weihnachtspräsente fügen der sonst sachlich geprägten Zusammenarbeit zwischen Klinik und Apotheke eine persönliche Komponente hinzu. Sie machen Freude, zeigen Wertschätzung, signalisieren Dank und sind oft Ausgangspunkt für Feedback von Pflege und Ärzteschaft. Für die mitwirkenden Apothekenmitarbeiter ist es oft eine willkommene Abwechslung.Kontra: Die Herstellung kostet Geld und fordert Engagement, oft über die normale Arbeitszeit hinaus. Risiken bestehen bei unvollständigem Verteiler.

SCHLUSSFOLGERUNG: Messen kann man es nicht. Aber das Gefühl sagt: es lohnt sich!

Poster 14

ERSTAUTOR

NACHNAME: SieversVORNAME: Anja

EINRICHTUNG: Zentralapotheke der Medizinischen Hochschule HannoverSTRASSE: Carl-Neuberg-Str. 1PLZ: 30625ORT: HannoverTELEFON: 0511/532-3135EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN: Dr. M. I. Cartes, Risikomanagement,Dr. H. Alz, Zentralapotheke,MHH, Carl-Neuberg-Str. 1, Hannover

TITEL:

Erhöhung der Arzneimitteltherapiesicherheit im Arzneimittelkreislauf der MHH

HINTERGRUND:

Eine Analyse der Meldungen zum Medikationsprozess aus dem hauseigenen Critical Incident Reporting System (CIRS) soll detektieren, welche Risiken im Arzneimittelkreislauf bestehen.Die Ergebnisse zeigen, welche Maßnahmen eingeleitet werden müssen, um die Arzneimitteltherapiesicherheit zu steigern.

METHODE:

Zur Beurteilung der Ausgangslage wurden alle zwischen Okt. 2004 und Mai 2010 eingegangenen CIRS-Meldungen zu Beinahe-Zwischenfällen aus dem Medikationsbereich ausgewertet. Dabei konnten die einzelnen Meldungen unterschiedlichen Kategorien wie Funktionsbereichen, Risikofeldern und Einzelprozessen zugeordnet werden.Ergänzend dazu wurde eine Analyse der in ADKA DokuPIK dokumentierten Verordnungsfehler auf allen in der Apotheke eingehenden Zytostatika-Fax-Anforderungen durchgeführt.

ERGEBNISSE:

588 Meldungen (17,63 %), der im gewählten Beobachtungszeitraum im CIRS eingegangenen Meldungen, betreffen den Medikationsbereich. Diese konnten fünf Abschnitten des Arzneimittelkreislaufs und damit den Bereichen Station, Zentralapotheke und Transportlogistik zugeordnet werden.Vierzehn Einzelprojekte zur Erhöhung der Arzneimitteltherapiesicherheit in der MHH wurden aus der vorangegangenen Analyse abgeleitet und in einem Maßnahmenkatalog zusammengefasst.

SCHLUSSFOLGERUNG:

Höchste Priorität im Medikationsprozess hat die Erhöhung der Arzneimitteltherapiesicherheit. Durch Optimierung von Schnittstellen, Einführung von Kontrollmechanismen und standardisierten Prozessabläufen wird das Unternehmensziel Steigerung der Patientensicherheit kontinuierlich erreicht.

Poster 15

ERSTAUTOR

NACHNAME: HohmannVORNAME: Carina

EINRICHTUNG: Klinikum Fulda gAG, Apotheke und Patienten-Beratungs-ZentrumSTRASSE: Pacelliallee 4PLZ: 36043ORT: FuldaTELEFON: 0661 - 84 55 61EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN: Annette Freidank und Roland Radziwill,Klinikum Fulda gAG

TITEL:

Erfassen von arzneimittelbezogenen Problemen im Rahmen der Arzneimittelanamnese

HINTERGRUND:

Arzneimittelbezogene Probleme (ABPs) können in allen Bereichen der Arzneimitteltherapie auftreten und das angestrebte Therapieziel verhindern. Ziel des Projektes ist die Erfassung und Auswertung aller ABPs im Rahmen der Arzneimittelanamnese/ -subsitution auf 2 Stationen operativer Fachbereiche.

METHODE:

In den Kliniken für Orthopädie und Unfallchirurgie sowie Allgemein- und Viszeralchirurgie werden über einen Zeitraum von 3 Monaten (01/11 - 03/11) von 2 Pharmazeuten im Praktikum unter Supervision von klinischen Pharmazeuten alle ABPs dokumentiert, die im Rahmen der Arzneimittelanamnese/-substitution aufgetreten sind. Die Klassifikation der ABPs erfolgt nach APS-Doc (1, 2). Alle ABPs werden deskriptiv nach Entstehungsort, Auslöser, Ausgang, Maßnahmen und Bewertung des ABP ausgewertet.

ERGEBNISSE:

Im Januar 2011 wurden bei 148 Patienten Arzneimittelanamnesen durchgeführt. Bei 99 der Patienten (73.2 +/- 11.8 Jahre, 47.5% männlich) traten 217 ABPs auf (1.5 ABPs/Patient), die zu einer pharmazeutischen Intervention führten. ABPs traten vor allem in den Hauptkategorien Arzneimittel (24.0%), Darreichungsform / Stärke (20.3%) und Dosierung (17.5%) auf. Die vorgeschlagenen Interventionen wurden zu über 95% auf der Station umgesetzt. Daten über den gesamten Zeitraum werden im Poster vorgestellt.

SCHLUSSFOLGERUNG:

Die Ergebnisse zeigen, dass durch Einsatz von klinischen Pharmazeuten, aber auch von Pharmazeuten im Praktikum ABPs aufgedeckt und in Zusammenarbeit mit Arzt und Pflege gelöst werden können und somit die Qualität und Sicherheit der Arzneimitteltherapie des Patienten gesteigert wird.

LITERATUR:

1. Hohmann C et al. Krankenhauspharmazie. 2008;29:435-412. Hohmann C et al. Krankenhauspharmazie. 2009;30:58-62

Poster 16

ERSTAUTOR

NACHNAME: Dr. RemaneVORNAME: Yvonne

EINRICHTUNG: Apotheke Universitätsklinikum Leipzig AöRSTRASSE: Liebigstr. 20PLZ: 04103ORT: LeipzigTELEFON: 0341-9718903EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN: Dr. Frontini, Roberto; Apotheke Universitätsklinikum Leipzig AöR, Liebigstr. 20, 04103 Leipzig

TITEL:

Papierlose Dokumentation in der Zytostatikazubereitung - Zukunftsmusik oder Realität ?

HINTERGRUND:

Immer mehr Krankenhausapotheken stellen Zytostatika unter GMP-Bedingungen in klassifizierten Reinräumen her. Diese Reinräume müssen nach Annex 1 EU GMP-Leitfaden bestimmte Grenzwerte bezüglich Partikel- und Keimzahlen einhalten. Partikelerzeugende Materialien, wie z.B. Papier sind unerwünscht.

METHODE:

Zur Reduktion des Papieranteils in den Reinräumen spielen elektronische Medien eine immer größere Rolle. Mit Hilfe eines SAP basierten Zytostatikamodul ist es möglich alle Prozesse elektronisch abzuwickeln.

ERGEBNISSE:

Zu jeder Zeit können alle am Herstellungsschritt beteiligten Personen ermittelt, die Einhaltung des Vier-Augen-Prinzips kontrolliert und Aussagen über den Herstellungsstatus einer Zubereitungen getroffen werden.

SCHLUSSFOLGERUNG:

Diese elektronische Nachvollziehbarkeit von Bestellung, Plausibilitätskontrolle, Herstellung und Auslieferung ermöglicht der Apotheke eine Dokumentation in elektronischer Form und reduziert den notwendigen Papieranteil im GMP-Bereich.

Poster 17

ERSTAUTOR

NACHNAME : Dr. RemaneVORNAME: Yvonne

EINRICHTUNG: Apotheke Universitätsklinikum Leipzig AöRSTRASSE: Liebigstr. 20PLZ: 04103ORT: LeipzigTELEFON: 0341-9718903EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN: Dr. Vogel, Jan; Brückner, Susanne; Dr. Frontini, RobertoApotheke Universitätsklinikum Leipzig AöR

TITEL:

Gerätespezifische Reinigungsvalidierung - Bedeutsam für die moderne Krankenhauspharmazie ?!

HINTERGRUND:

Bei Inbetriebnahme eines Gerätes z.B. eines Ansatzkessels zur Herstellung steriler Arzneimittel muss laut EU GMP-Leitfaden Annex 15 und Aide mémoire Qualifizierung/Validierung eine Reinigungsvalidierung vom Nutzer durchgeführt werden. Dafür stehen die "swab" und "last rinse" Methode zur Verfügung.

METHODE:

Das Gerät verfügt über ein integriertes Reinigungsprogramm (SIP/CIP). Da in diesem Gerät ausschließlich flüssige Zubereitungen hergestellt werden, konnte durch Untersuchung des letzten Spülwassers (last rinse) das Reinigungsverfahren validiert werden.

ERGEBNISSE:

Dieser Beitrag beschreibt die Herangehensweise und Durchführung einer Reiniungsvalidierung unter Gesichtpunkten von GMP.

SCHLUSSFOLGERUNG:

Des Weiteren wird auf den Stellenwert der Reinigungsvalidierung in der modernen Krankenhauspharmazie eingegangen.

LITERATUR:

EU-GMP Leitfaden Annex 15Aide mémoire Qualifizierung/Validierung

Poster 18

ERSTAUTOR

NACHNAME : KantelhardtVORNAME: Pamela

EINRICHTUNG: AG ArzneimitteltherapiesicherheitSTRASSE: Alt Moabit 96PLZ: 10559ORT: BerlinTELEFON: 0170-9041710EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN: Gesine Picksak, Zentralapotheke der MHH, Carl-Neuberg-Straße 1, 30625 Hannover

TITEL:

Identifizierung von Wirkstoffen, die mit Medikationsfehlern in Zusammenhang stehen

HINTERGRUND:

Medikationsfehler sind ein Risiko für die Patientensicherheit. Für deren Vermeidung ist die Kenntnis von Risikofaktoren notwendig wie z.B. Wirkstoffe, die häufig Medikationsfehlern verursachen bzw. die Fehler mit schweren Folgen verursachen. Ziel ist die Identifikation dieser kritischen Wirkstoffe.

METHODE:

Der Auswertung liegt eine Datensammlung von 3274 Datensätzen aus den Jahren 2008 bis 2010 zugrunde. Diese wurden im Fehlerberichtssystem DokuPIK von Krankenhausapothekern berichtet und für die Auswertung als MS Office-Excel-Datei aus dieser exportiert.Alle Datensätze wurden durch die Autorinnen unabhängig voneinander auf ihre Richtigkeit überprüft. In den meisten Datensätzen wurden von den Berichtenden bereits Wirkstoffe angegeben, bei Bedarf wurden diese Wirkstoffe durch die Autorinnen berichtigt bzw. ergänzt.

ERGEBNISSE:

In einer Vorab-Auswertung zeigte sich, dass folgende Wirkstoffe am häufigsten von Medikationsfehlern betroffen waren: Simvastatin + Ramipril (incl. Kombinationen), Enoxaparin, Diclofenac, Phenprocoumon, Ciprofloxacin, Prednisolon, Vancomycin, Acetylsalicylsäure, Digitoxin. Zu diesen müssen in weiteren Analysen die Hauptursachen bzw. die Hauptfehlerarten ermittelt werden und zielgerichtet Vermeidungsstrategien entwickelt werden.

SCHLUSSFOLGERUNG:

Basierend auf den vorliegenden Daten können Wirkstoffe identifiziert werden, die ein besonderes Risiko für Medikationsfehler darstellen. Damit ist eine Grundlage zur Entwicklung gezielter Vermeidungsstrategien mit der Möglichkeit des optimalen Einsatzes von personellen und finanziellen Ressourcen geschaffen.

Poster 19

ERSTAUTOR

NACHNAME : PicksakVORNAME: Gesine

EINRICHTUNG: Zentralapotheke der MHHSTRASSE: Carl-Neuberg-Str. 1PLZ: 30625ORT: HannoverTELEFON: 0511 532 3143EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN: Dr. Heike Alz, Zentralapotheke der MHH, Carl-Neuberg-Str. 1, 30625 Hannover

TITEL:

Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) als Unternehmensziel

HINTERGRUND:

Arzneimittel sind das am häufigsten zum Einsatz kommende Therapieprinzip. Medikationsfehler stellen so das quantitativ bedeutenste Risiko für die Patientensicherheit dar. Die Apotheke setzt sich deshalb gezielt für eine interdisziplinäre Sensibilisierung und Verringerung von Arzneimittelrisiken ein.

METHODE:

Zur Ausrichtung der strategischen Ziele in den Bereichen Forschung, Lehre, Patientenversorgung und Finanzen hat die MHH als Führungsinstrument eine Balanced Scorecard (BSC) ausformuliert. Da die Apotheke über viele Jahre intensiv die AMTS und damit die Patientensicherheit gefördert und vorangetrieben hat, ist die AMTS unter Verantwortung der Apotheke mit diversen Projekten als strategisches Ziel in die BSC aufgenommen worden. Zudem werden die Projekte nun durch zusätzliches Personal gefördert.

ERGEBNISSE:

Mit Schaffung der Abteilung AMTS gibt es jetzt einen Klinischen Pharmazeuten, der zentral als Arzneimittelkoordinator bzw. Arzneimittelprozessbeauftragter die Arzneimitteltherapien unterstützt. Somit stellt die Apotheke über diverse Projekte (elektronische und persönliche Arzneimittelkonsile, Fehler-, Infusions- und Schnittstellenmanagement, EPA usw.) außerhalb der klassischen Pharmazeutischen Dienstleistungen einen Mehrwert nicht nur für die Klinik an sich, sondern auch für die Patienten dar.

SCHLUSSFOLGERUNG:

Alle Projekterfolge unterliegen über die BSC einem nach bestimmten Kriterien definierten quantitativen Erfolgsmaßstab. Die Qualitätsstandards der Apotheke werden zukünftig bei der grundsätzlich freien Krankenhauswahl für die Patienten ein wichtiges Kriterium sein.

Poster 20

ERSTAUTOR

NACHNAME : LangebrakeVORNAME: Claudia

EINRICHTUNG: Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, ApothekeSTRASSE: Martinistraße 52PLZ: 20246ORT: HamburgTELEFON: 040/7410-56583EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN: H Hilgarth*, C Hohmann*, A Ihbe-Heffinger*, M Kunkel*, K Leichenberg*, P.Müller*

TITEL:

DokuPIK - Interventionen klinischer Pharmazeuten in Deutschland

HINTERGRUND:

Klinische Pharmazeuten können die Qualität der Arzneimitteltherapie verbessern und dadurch die Morbidität und Mortalität von Patienten senken.1-4 Ziel dieser Untersuchung ist es, das Leistungsspektrum klinischer Pharmazeuten in Deutschland zu beschreiben.

METHODE:

Seit Ende 2008 steht die internet-basierte Datenbank ADKA-DokuPIK zur Verfügung, in der pharmazeutische Interventionen (PI) klassifiziert und dokumentiert werden können. Mit deskriptiven statistischen Methoden wurden PIs im Dokumentationszeitraum vom 1.1.2009 bis 31.12.2009 im Hinblick auf (a) den Initiator, (b) den Grund, (c) die Maßnahme sowie (d) den Ausgang und (e) die Bewertung der Intervention nach einer modifizierten NCC-MERP Klassifizierung, analysiert.

ERGEBNISSE:

Die häufigsten Gründe der zu 92% vom Apotheker initiierten 5272 PIs waren Beschaffung/Kosten (27%), falsche Dosierung/fehlende Dosisanpassung (19%), ungeeignete Auswahl (12%) bzw. Beratung zur Auswahl von Arzneistoffen (11%). Von den vorgeschlagenen Maßnahmen wurden 95,1% in die Therapie übernommen. Bewertet wurden die PIs am häufigsten als Erhöhung der Patientensicherheit (25%), Kostenreduktion (23%) sowie die Behebung von Fehlern C (15%) und B (13%).

SCHLUSSFOLGERUNG:

Diese Ergebnisse zeigen, dass durch die Arbeit von klinischen Pharmazeuten die Qualität der Arzneimitteltherapie verbessert, Medikationsfehler reduziert und Kosten gesenkt werden können, indem aktiv die Medikation der Patienten optimiert wird.

LITERATUR:

1 Bond CA Pharmacother 2006;735-472 Bond CA Pharmacother 2007:481-933 Kaboli PJ ArchInternMed 2006:955-644 Viktil KK BasClinPharmacToxicol 2008:275

Poster 21

ERSTAUTOR

NACHNAME: LangebrakeVORNAME: Claudia

EINRICHTUNG: Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, ApothekeSTRASSE: Martinistraße 52PLZ: 20246ORT: HamburgTELEFON: 040/7410-56583EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN: F. Bernhardt, N. Kröger, A. Zander (UKE, Klinik f. Stammzelltransplantation)

TITEL:

Dosisanpassung bei Adipositas: Fallbericht aus der Stammzelltransplantation

HINTERGRUND:

Adipositas ist assoziiert mit physiologischen Veränderungen, die die pharmakokinetischen Eigenschaften von Arzneistoffen verändern können. Insbesondere für Patienten, die mehr als 150 kg wiegen, gibt es wenig Daten über die Dosierung von Arzneistoffen.

METHODE:

Hier wird über einen sehr adipösen Patienten (233 kg, BMI 50) berichtet, der wegen einer allogenen Stammzelltransplantation unter anderem Zytostatika, Immunsuppressiva, Antiinfektiva sowie Enoxaparin und Digitoxin bekommen hat. Im Vorfeld wurden die Dosierungen anhand von Literaturempfehlungen und/oder pharmakokinetischer Eigenschaften ermittelt. Für einige Arzneistoffe sind Blutspiegelbestimmungen mit anschließender Dosisanpassung durchgeführt worden.

ERGEBNISSE:

Für hydrophile und intensiv renal eliminierte Arzneistoffe (z.B. Piperacillin/Sulbactam, Aciclovir, Cotrimoxazol, Fludarabin, Methotrexat) wurden Standarddosierungen bzw. Dosierungen basierend auf dem idealen Körpergewicht (IBW) verwendet. Für Ciclosporin und Digitoxin konnten wir zeigen, dass initial hohe Dosen benötigt werden, um suffiziente Plasmaspiegel zu erzielen. Nach Erreichen der Steady-State-Verteilung reichen Erhaltungsdosen ähnlich wie bei Normalgewichtigen aus.

SCHLUSSFOLGERUNG:

Eine Pharmakotherapie bei sehr adipösen Patienten ist möglich, jedoch müssen unbedingt die pharmakokinetischen Eigenschaften der Arzneistoffe berücksichtigt werden und möglichst ein enges Monitoring der Blutspiegel erfolgen.

LITERATUR:

Falagas ME. Lancet 2010;375:248-251.Bearden DT. Clin Pharmacokinet 2000;38:415-426.Pai MP. Pharmacotherapy 2007;27:1081-1091.

Poster 22

ERSTAUTOR

NACHNAME: PicksakVORNAME: Gesine

EINRICHTUNG: Zentralapotheke der MHHSTRASSE: Carl-Neuberg-Str. 1PLZ: 30625ORT: HannoverTELEFON: 0511 532 3143EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN: Dr. Heike Alz, Zentralapotheke,PD Dr. Hans-Gert Heuft, Institut für Transfusionsmedizin

TITEL:

Rationaler Einsatz von Blutkomponenten ist effektiver als intensiviertes perioperatives Gerinnungsmanagement

HINTERGRUND:

Intensiviertes Gerinnungsmanagement ist mit einer Kostenexplosion (MHH ø 1687 ? / Pat. 2009 vs 2007) bei Fibrinogen, Faktor XIII, PPSB und Antithrombin assoziiert. Der indikationsgerechte Einsatz und ob der Verbrauchssteigerung Einsparungen in anderen Bereichen gegenüberstehen, stehen in Frage.

METHODE:

Es erfolgte ein retrospektiver Abgleich der Datenbanken der Zentralapotheke und der Transfusionsmedizin, um den MHH-Gesamtverbrauch, den abteilungsbezogenen (Herz-Thorax-Chirurgie [HTG], Hämatologie) sowie den patientenbezogenen Verbrauch von Blutkomponenten (EK, GFP, TK) und Faktoren zum perioperativen Gerinnungsmanagement mit den dazugehörigen Kosten aus den Jahren 2006 bis 2010 zu erfassen.

ERGEBNISSE:

Das intensivierte Gerinnungsmanagement zeigt bei individuellen Patienten moderate Effekte (ø: EK/Pat. 0,65?, GFP/Pat. 0,82?, TK/Pat. 1,0?). Abteilungsbezogen (HTG) und bezogen auf den MHH-Gesamtverbrauch stagniert der EK-Bedarf (5,1 TE/Pat. bzw. ca. 41.500 TE, 2006-2010). Der Verbrauch an TK verläuft undulierend ohne Tendenz. Die Abteilung Hämatologie konnte trotz steigender Patientenzahlen (2006-2010, +52%) ihren TK-Verbrauch senken (2006, 2440 TK; 2010, 1783 TK; -27%).

SCHLUSSFOLGERUNG:

Ein rationaler Einsatz von Blutkomponenten durch weitgehenden Verzicht auf prophylaktische TK-Transfusionen ist effektiver als ein intensiviertes perioperatives Gerinnungsmanagement. Bei Letzterem sind rationale Anwendungsalgorithmen unbedingt erforderlich.

LITERATUR:

Poster 23

ERSTAUTOR

NACHNAME: StieglmeierVORNAME: Ingrid

EINRICHTUNG: Städt. Klinikum BogenhausenSTRASSE: Englschalkingerstr. 77PLZ: 81925ORT: MünchenTELEFON: 9270-2318EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN: Jürgen Frenger, Städt. Klinikum Bogenhausen, Englschalkingerstr. 77, 81925 München

TITEL:

Apothekenvollversorgung

HINTERGRUND:

Um die Effizienz der Arzneimittel(AM)belieferung zu steigern, wurde im Rahmen eines Projekts die Apothekenvollversorgung der Stationen ab 09.2008 sukzessive eingeführt. Ziele waren u.a. die Entlastung des Pflegepersonals, die Verbesserung der Versorgungssituation und die Erhöhung der AMsicherheit.

METHODE:

Die Versorgungsassistenten (PTA/PKA) optimieren die Bestellmengen, nehmen die Bestellung auf, räumen die AM-Lieferung ein, leiten Informationen aus der Apotheke weiter und stehen der Pflege beratend zur Seite. Tiefergreifende Fragestellungen werden an die Apotheker weitergeleitet. Die Kommunikation zwischen Apotheker und Ärzten wird intensiviert.Eine Auswertung der Daten erfolgt hinsichtlich des AM-verbrauchs und der AM-kosten. Zusätzlich erfolgt eine Evaluation durch die Pflege.

ERGEBNISSE:

Die Akzeptanz des Service auf Station ist sehr hoch. Auf den von der Apotheke versorgten Stationen zeigte sich ein deutlicher Rückgang der Arzneimittelkosten Die Einsparungen schreiben sich fort, d.h. Einmaleffekte scheinen nicht zu Grunde zu liegen. Die höheren Versorgungskosten werden durch die Einsparungen bei den Arzneimitteln mehr als kompensiert.Die verbesserte Kommunikation bewirkt eine erhöhte Präsenz der Apotheke auf Station.

SCHLUSSFOLGERUNG:

Durch ein erfolgreiches Zusammenspiel von Pflege, Versorgungsassistenten und Apothekern erhöhte sich die Effizienz der AM-versorgung und der pharmazeutischen Betreuung. Die AM-kosten wurden deutlich gesenkt.Mit Etablierung der Apothekenvollversorgung wurden die angestrebten Ziele erreicht.

Poster 24

ERSTAUTOR

NACHNAME: KaiserVORNAME: Jeanette

EINRICHTUNG: Apotheke der Universitätsmedizin MainzSTRASSE: Langenbeckstraße 1PLZ: 55131ORT: MainzTELEFON: 06131177209EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN: Prof. Dr. Irene Krämer, Apotheke der Universitätsmedizin Mainz

TITEL:

Physikalisch-chemische Stabilität von Trastuzumab Infusions-Zubereitungen

HINTERGRUND:

Ziel dieser Studie war es, die physikalisch-chemische Stabilität von Trastuzumab Infusions-Zubereitungen über einen Zeitraum von 28 Tagen zu bestimmen. Trastuzumab wird bei HER2/neu-Rezeptor positiven Patienten zur Behandlung von Mamma- und metastasierendem Magenkarzinom eingesetzt.

METHODE:

Trastuzumab-Lyophilisat (Herceptin®) wurde mit Wasser für Injektionszwecke rekonstituiert und anschließend mit 0,9% NaCl-Trägerlösung (PP/PE-Infusionsbeutel) auf therapeutisch übliche Konzentrationen (0,4 und 4,0 mg/ml) verdünnt. Die applikationsfertigen Lösungen wurden bei 2-8 °C oder Raumtemperatur (± Lichtschutz) gelagert. An den Tagen 0 (initial), 1, 3, 7, 14, 21 und 28 wurde die Stabilität mittels SE-HPLC, UV/Vis-Spektrometrie, SDS-Page und pH-Messungen (wöchentlich) untersucht.

ERGEBNISSE:

Die Ergebnisse zeigen, dass Trastuzumab-Infusionslösungen mit 0,9% NaCl-Infusionslösung über einen Zeitraum von minimal 28 Tagen physikalisch-chemisch stabil sind. Die gemessenen Trastuzumab-Konzentrationen lagen > 90 % ab der initial gemessenen Konzentration an Tag 0. Es konnten keine Abbauprodukte detektiert werden. Die Lagertemperatur und die Lichtexposition hatten keinen Einfluss auf die Stabilität.

SCHLUSSFOLGERUNG:

Applikationsfertige Trastuzumab Infusionslösungen, verdünnt mit 0,9% NaCl-Infusionslösung, sind unabhängig von Lagerbedingungen über einen Zeitraum von mindestens 4 Wochen physikalisch-chemisch stabil.

Poster 25

ERSTAUTOR

NACHNAME: KlemmerVORNAME: Anja

EINRICHTUNG: Apotheke der Universitätsmedizin MainzSTRASSE: Langenbeckstraße 1PLZ: 55131ORT: MainzTELEFON: 06131174573EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN: Prof Dr. I. Krämer, Apotheke d. Universitätsmedizin Mainz, Langenbeckstr. 1, 55131 Mainz

TITEL:

Stabilität von Argatroban-Infusionslösungen

HINTERGRUND:

In der Apotheke der Universitätsmedizin Mainz werden Verdünnungen von Argatroban in Perfusor®-Spritzen manuell hergestellt. Die Haltbarkeit wird auf 14 Tage datiert. Der Arbeitsaufwand kann verringert werden durch defekturmäßige Herstellung der Infusionslösung und Sterilisation im Endbehältnis.

METHODE:

Argatroban Infusionslösungen der Konzentrationen 0,5 mg/ml und 0,2 mg/ml wurden in der Defektur hergestellt und in 50 ml Braunglasflaschen abgefüllt.Die Sterilisation im Endbehältnis erfolgte im Autoklaven über 15 min. bei 121°C.Der Gehalt an Argatroban in den Infusionslösungen wurde vor und nach Sterilisation mittels HPLC bestimmt. Der Gehalt wurde nach einem Monat und nach 2 Monaten Lagerung untersucht. Zur Prüfung auf Sterilität und Endotoxine wurden Proben an ein externes Labor geschickt.

ERGEBNISSE:

Die hergestellten Infusionlösungen erwiesen sich als steril und frei von Endotoxinen.Der Wirkstoffgehalt blieb nach Dampfsterilisation unverändert und es zeigten sich keine zusätzlichen Peaks im Chromatogramm. Nach zwei Monaten Lagerung bei Raumtemperatur lag der Gehalt bei 102% +/- 0,3% (Konzentration 0,2 mg/ml) und bei 101% +/- 1% (Konzentration 0,5 mg/ml).

SCHLUSSFOLGERUNG:

Die Ergebnisse der Untersuchung ermöglichen die Herstellung in großem Maßstab, wodurch der Arbeitsaufwand zur bedarfsgerechten Belieferung der Stationen mit applikationsfertiger Infusionslösung verringert werden kann.Die Stabilitätsuntersuchung wird über den Zeitraum von insg. 1 Jahr fortgesetzt.

Poster 26

ERSTAUTOR

NACHNAME: Dr. EberlinVORNAME: Marion

EINRICHTUNG: Apotheke der Universitätsmedizin MainzSTRASSE: Langenbeckstr. 1PLZ: 55131ORT: MainzTELEFON: 06131174573EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN: Prof. Dr. I. Krämer, Apotheke der Universitätsmedizin Mainz, Langenbeckstr. 1, 55131 Mainz

TITEL:

Lehre in der Klinischen Pharmazie mittels Trainingsapotheke und virtuellem Praktikum

HINTERGRUND:

Die Ausbildung im Fach Klinische Pharmazie beinhaltet die Anwendung des pharmazeutischen Wissens auf Patienten und ihren Umgang mit der Arzneimitteltherapie. In der Approbationsordnung für Apotheker sind als Veranstaltungstyp insbesondere Seminare vorgesehen.

METHODE:

Am Institut für Pharmazie der JGU Mainz erwerben Studierende der Pharmazie seit dem WS 2010/2011 verstärkt Kenntnisse und Fähigkeiten zur Anwendung der patientenorientierten Pharmazie. Klinisch-pharmazeutische Lehrinhalte werden in einer Trainingsapotheke mit aktueller Apothekensoftware sowie Mustern von erklärungsbedürftigen FAMs vermittelt. Es werden Patientengespräche zur ärztlichen Verordnung, Selbstmedikation und pharm. Betreuung ausgewählter Patientengruppen nach dem SOAP-Schema trainiert.

ERGEBNISSE:

Das Virtuelle Praktikum besteht aus einer Projektarbeit, die auf den aus der Trainingsapotheke gewonnenen Erfahrungen aufbaut. Das Anwenden von komplizierten Applikationssystemen wir mittels Fotografie festgehalten und Teile des simulierten Rollenspiels auf Video aufgenommen. Die Ausarbeitung erfolgt in Teams à 6-8 Studierenden. Die Arbeiten werden auf die Homepage Klinische Pharmazie hochgeladen, wo sie jederzeit für jüngere Semester zur Vorbereitung auf die entsprechenden Seminare bereitstehen.

SCHLUSSFOLGERUNG:

Die Veranstaltung wurde im WS 2010/2011 sehr positiv von den Studierenden bewertet. Durch das neue Lehrangebot soll ein wesentlicher Lernerfolg und eine Motivationssteigerung sich komplizierten Arzneimittelanwendungen zu nähern und diese patientengerecht zu kommunizieren, erreicht werden.

Poster 27

ERSTAUTOR

NACHNAME: EisertVORNAME: Albrecht

EINRICHTUNG: Apotheke Universitätsklinikum AachenSTRASSE: Steinbergweg 20PLZ: 52074ORT: AachenTELEFON: 02418080063EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN: Heumüller R, Hohn N (Apotheke Uni Aachen),Rosentreter M (Institut Geschichte&Ethik d Medizin Aachen)

TITEL:

„Patienten- und Arzneimitteltherapiesicherheit“ in der medizinischen Lehre des UK Aachen

HINTERGRUND:

Das seit einigen Jahren bestehende, freiwillige Seminar zur „Patientensicherheit“ an der Med. Fakultät der RWTH Aachen wurde im SS 2010 um das Thema „Arzneimitteltherapiesicherheit“ erweitert. Das Seminar wird interdisziplinär von Ärzten, Soziologen und Apothekern gestaltet.

METHODE:

Durch Erarbeitung von Fallbeispielen (Intensivmedizin, Pädiatrie, Chirurgie, Notfallmedizin), Exkursionen in die Transfusionsmedizin sowie durch Erlernung von Strategien zur Erkennung und Vermeidung von Risikosituationen werden die Studierenden für Qualitätssicherung und Sicherheitskultur sensibilisiert. Die Apotheke stellt AMTS anhand des Medikationsprozesses vor, ergänzt durch praxisnahe Beispiele.Am Ende der Seminarreihe wird die Lehrveranstaltung mittels Fragebogen evaluiert und ausgewertet.

ERGEBNISSE:

In der Evaluation der Studierenden wurden die klar erkennbaren Lernziele (Note 2,25) und die Relevanz der vermittelten Inhalte für die ärztliche Tätigkeit (1,57) gelobt. Sachverhalte wurden verständlich dargestellt (2,13), Beispiele anschaulich gewählt (1,75) und Verständnisfragen sorgfältig geklärt (1,5).Der Lerneffekt zu Konzepten der Patientensicherheit wurde mit 2,0, der Arzneimittelsicherheit mit 1,75 bewertet. 50% der Antworten hat der Part „Arzneimittelsicherheit“ besonders gut gefallen.

SCHLUSSFOLGERUNG:

Die Ergebnisse zeigen eine hohe Zufriedenheit der Studenten für das angebotene Seminar. Die Veranstalter werden das Seminar interdisziplinär weiter anbieten. Es muss weiter überlegt werden, wie der Erfolg des Ausbildungsmoduls gemessen werden kann.

LITERATUR:

Poster 28

ERSTAUTOR

NACHNAME: HeumüllerVORNAME: Rebekka

EINRICHTUNG: Apotheke Universitätsklinikum AachenSTRASSE: Steinbergweg 20PLZ: 52074ORT: AachenTELEFON: 02418035244EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN: Eisert A. (Aachen),Heidenreich A. (Urologie, Aachen),Jaehde U. (Klinische Pharmazie, Bonn)

TITEL:

Untersuchung zu PRISCUS - Arzneimitteln auf einer urologischen Station

HINTERGRUND:

Die PRISCUS-Liste stellt erstmals auf dem deutschen Markt befindliche potentiell inadäquate Medikamente (PIM) für ältere Patienten zusammen. [1]Es stellte sich die Frage, wie viele PIM derzeit in den Medikationsprofilen älterer Patienten auf einer urologischen Station vorhanden sind.

METHODE:

Bei 65 älteren Patienten (ab 65 Jahre), die im Rahmen eines Pilotprojektes pharmazeutisch betreut wurden, wurde die Medikation mit Hilfe der PRISCUS-Liste analysiert. Für jedes PIM wurde die Häufigkeit der Verordnung ermittelt. Zusätzlich wurde untersucht, ob das PIM bereits bei Aufnahme in der Medikation des Patienten vorhanden war oder ob es während des stationären Aufenthaltes verordnet wurde.

ERGEBNISSE:

Insgesamt wurden 60 PIM identifiziert. 13 von 65 Patienten erhielten mind. ein eindeutig als PIM klassifiziertes Arzneimittel, 38 erhielten ein PIM, welches nicht eindeutig als PIM eingestuft wurde (vgl.[1]).Häufig stammten diese aus den Arzneimittelgruppen Antibiotika sowie Antiphlogistika und Antirheumatika.In einer weiteren Studie soll untersucht werden, welchen Einfluss eine pharmazeutische Betreuung hinsichtlich PIM auf den Erfolg bzw. die Sicherheit der Arzneimitteltherapie hat.

SCHLUSSFOLGERUNG:

20 % der älteren Patienten wiesen mindestens ein nach der PRISCUS-Liste potentiell inadäquates Arzneimittel in ihrer Medikation auf. Dies zeigt, dass die PIM in der Medikation älterer Patienten häufig auftreten und einer besonderen Aufmerksamkeit bedürfen.

LITERATUR:

[1] Holt et al., Dtsch Arztebl Int 2010; 107(31?32): 543?51

Poster 29

ERSTAUTOR

NACHNAME: RösmannVORNAME: Anne

EINRICHTUNG: Apotheke des Universitätsklinikums AachenSTRASSE: Steinbergweg 20PLZ: 52074ORT: AachenTELEFON: 02418080063EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN: Tolba R.Institut für Versuchstierkunde, Pauwelsstr. 30, Aachen,Eisert A.,siehe Adresse Erstautor

TITEL:

Einfluss von L-Carnitin auf die Leberfunktion bei Steatose während einer Asparaginase Therapie

HINTERGRUND:

Asparaginase wird bei akuten lymphatischen Leukämien eingesetzt, oft verbunden mit der Nebenwirkung der Steatose und Leberzellnekrosen (1). Kann L-Carnitin, essentiell für den Lipidstoffwechsel der Zellen, als Sauerstoffradikalfänger die Leber schützen und Lebervorerkrankungen kompensieren?

METHODE:

Nach erfolgter Fettleberinduktion (2) und Explantation der Leber männlicher Wistar Ratten wurden diese über 2 Stunden reperfundiert (3). Es wurden die Asparaginase (A) Monotherapie mit der A + L-Carnitin (LC) Gabe mit einer Placebogruppe verglichen. Hier wurden zu definierten Zeitpunkten Proben aus dem Perfusat genommen, um die Leber zu charakterisieren (Sauerstoffverbrauch, Galleproduktion; Enzymfreisetzung, Ammoniumausscheidung). Zusätzlich erfolgte die Messung des portalvenösen Druckes.

ERGEBNISSE:

Weder die Leberenzyme AST, GLDH und LDH, noch die Gallenproduktion wiesen signifikante Unterschiede auf. Der Sauerstoffverbrauch der beiden Fettlebergruppen war stressbedingt gleich hoch, ein Zusatz von LC brachte eine Verringerung des Sauerstoffverbrauchs (SV) (p

SCHLUSSFOLGERUNG:

Die L-Carnitin Gabe bringt Vorteile hinsichtlich der Ökonomie (SV, PVP) bei bereits bestehenden Lebervorerkrankungen, negativ jedoch ist eine Verminderung der Entgiftungsleistung der Leber. Dieser tierexperimentelle Ansatz muss klinisch weiter untersucht werden.

LITERATUR:

1:Sahoo, S.,Hart, J., (2003),Semin Liver Dis 23:295-2992:Delzenne NM,et al. (1997),J Hepatol 26:880-8853:Bessems M,et al. (2006),Lab Anim.40:236-46

Poster 30

ERSTAUTOR

NACHNAME: HohnVORNAME: Nicole

EINRICHTUNG: Apotheke des Universitätsklinikums AachenSTRASSE: Steinbergweg 20PLZ: 52074ORT: AachenTELEFON: 02418080069EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN: Jacobs M., Gefäßchirurgie UKA, Langer S., Gefäßchirurgie UKA, Eisert A., Apotheke UKA

TITEL:

Analyse zu Priscus-Arzneimitteln bei gefäßchirurgischen Patienten im UKA

HINTERGRUND:

Arzneimittel zeigen bei älteren Patienten häufig veränderte Wirkungen[1-3]. Nach Beers et al. potenziell inadäquate Medikamente (PIM) für Ältere wurden in der Priscus-Liste neu bewertet [4]. Es wurde untersucht, wie viele gefäßchirurgische Patienten mit Priscus-Medikamenten aufgenommen wurden.

METHODE:

In einer retrospektiven Analyse wurde die Aufnahmemedikation von Patienten >65 Jahre auf Priscus-Arzneimittel untersucht. Dazu wurden die Arzneimittelanamnesen einer vorangegangenen Studie in der Klinik für Gefäßchirurgie hinsichtlich der als eindeutig und nicht eindeutig eingestuften ungeeigneten Arzneistoffe der Priscus-Liste analysiert. Für jedes PIM wurde die Häufigkeit der Verordnung ermittelt.

ERGEBNISSE:

Insgesamt wurden 27 PIM bei 16 von 44 älteren Patienten identifiziert, entsprechend 1,69/ Patient. Von den 27 Arzneimitteln waren 12 als ungeeignet, 15 als nicht eindeutig ungeeignet von den Experten eingestuft worden. Benzodiazepine und Alphablocker waren dabei am häufigsten verordnet worden.Priscus-Arzneimittel werden häufig verordnet. Meist stehen Arzneimittel mit einem günstigeren Nutzen-Risiko-Profil für Ältere zur Verfügung, sodass deren Einsatz kritisch überdacht werden sollte.

SCHLUSSFOLGERUNG:

Jeder 5. gefäßchirurgische Patient über 65 Jahre kommt mit einem Priscus-Medikament ins Krankenhaus. In weiteren Studien sollte der Nutzen von Pharmazeutischer Betreuung auf den Einsatz von PIMs und somit für die Arzneimitteltherapiesicherheit gefäßchirurgischer Patienten untersucht werden.

LITERATUR:

1)Lazarou J et al. JAMA 19982)Mangoni AA et al. Br J Clin Pharm 20043)Beers MH et al. Arch Intern Med 19974)Holt S et al. Dtsch Arztebl Int 2010

Poster 31

ERSTAUTOR

NACHNAME: Bias, SenzigVORNAME: Melissa, Jessica

EINRICHTUNG: Klinikapotheke Uniklinik HeidelbergSTRASSE: Im Neuenheimerfeld 670PLZ: 69120ORT: HeidelbergTELEFON: 0176/61061774EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN: Melissa Bias, Jessica Senzig, Martin Ehmann, Torsten Hoppe-Tichy

TITEL:

Pharmaceutical Care - Betreuung einer Radiologischen Station

HINTERGRUND:

Die radiologische Station des UK Heidelberg bat um pharmazeutische Unterstützung mit dem Ziel Interaktionen, Medikations- und Dosierungsfehler zu minimieren. Der Einsatz des Pharmazeuten auf Station soll zeigen, wie er als Teil eines interdisziplinären Teams die Arzneimitteltherapie optimieren kann.

METHODE:

Im Zeitraum von vier Monaten wurden 150 Patienten pharmazeutisch betreut. Dabei wurde der Medikationsplan auf Dosierung, Einnahmezeitpunkt, Interaktionen, Kontraindikationen und Teilbarkeit fester Arzneiformen überprüft, elektronisch erfasst und unter Berücksichtigung der Patientencharakteristik Rücksprache mit dem Arzt gehalten. Die Teilnahme an Oberarztvisite und wöchentliche Kurvenvisite waren fester Bestandteil des Projekts.

ERGEBNISSE:

Das Projekt hat gezeigt, dass der Pharmazeut auf Station durch sein pharmakologisches Fachwissen zu einer verbesserten Patiententherapie beitragen und Mitverantwortung in der Arzneimitteltherapie übernehmen kann. Arzneimittelbezogene Fragen konnten an den Pharmazeuten weitergeleitet und so der Schwerpunkt auf die Betreuung des Patienten gelegt werden. Diese klinisch-pharmazeutische Serviceleistung sollte auch in Zukunft fester Bestandteil des Klinikalltags sein.

SCHLUSSFOLGERUNG:

Die Schnittstellenbetreuung zwischen stationärem und ambulantem Sektor muss stärker im Focus liegen. Eine Intensivierung der Arbeit durch Anamnese- und Entlassungsgespräche, sowie eine kritische Hinterfragung der Hausarztmedikation sind weitere Grundpfeiler der optimalen Arzneimitteltherapie.

LITERATUR:

U. Jaehde, R. Radziwill, C. Kloft, "Klinische Pharmazie-Grundlagen und Anwendung" WVG, 3. Auflage 2010

Poster 32

ERSTAUTOR

NACHNAME: ScheuringVORNAME: Daniela

EINRICHTUNG: Apotheke des Universitätsklinikums HeidelbergSTRASSE: Im Neuenheimer Feld 670PLZ: 69120ORT: HeidelbergTELEFON: 06221 - 56 38062EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN: Schöning T, Ehmann M, Mertens M, Hoppe-Tichy T, Apotheke des Universitätsklinikums Heidelberg

TITEL:

Etablierung von Standards zum sicheren Umgang mit lebenden Viren im Rahmen von klinischen Studien

HINTERGRUND:

Die Klinikapotheke erhielt vom Koordinierungszentrum für Klinische Studien (KKS) die Anfrage zur Zubereitung von Suspensionen onkolytischer Parvoviren im Rahmen einer klinischen Studie beim Glioblastom. Dies erforderte die Etablierung von Standards zum sicheren Umgang mit gentechnischem Material.

METHODE:

Um das Risiko im Umgang mit dem Parvovirus besser abschätzen zu können, wurde eine Sicherheitsbewertung (SB) des Hygieneinstituts in Auftrag gegeben. Kritische Abläufe, welche die Apotheke betreffen, wurden definiert und analysiert. Dies sind im Wesentlichen Warenannahme und Lagerung, Bereitstellung, Zubereitungsprozess, Entsorgung, Transport zur Klinik und Dekontaminationsmaßnahmen. Anschließend erfolgten die Erstellung von Standardarbeitsanweisungen, sowie die Schulung des Personals.

ERGEBNISSE:

Nach GMP und GCP hat die Zubereitung der Suspensionen unter einer Sicherheitswerkbank oder im Isolator in einem separaten Bereich zu erfolgen. Die SB ergab, dass der Parvovirus zwar für Menschen apathogen, aber verhältnismäßig resistent gegenüber chemischen Desinfektionsmitteln ist. Geeignet zur Desinfektion sind daher peroxidhaltige Substanzen. Einmalmaterialien sind zu bevorzugen. Alle betroffenen Mitarbeiter sind in der Umsetzung der Arbeitsanweisungen zu schulen.

SCHLUSSFOLGERUNG:

Die Handhabung von Suspensionen lebender Viren in der Apotheke ist mit einem erheblich höheren Aufwand verbunden. Ein sicheres Arbeiten kann gewährleistet werden, wenn die vorgestellten Maßnahmen umgesetzt werden.

LITERATUR:

European Association of Hospital Pharmacists (EAHP) - Guidance on the Pharmacy Handling of Gene Medicines

Poster 33

ERSTAUTOR

NACHNAME: BergmannVORNAME: Eva Maria

EINRICHTUNG: Apotheke des Universitätsklinikums HeidelbergSTRASSE: Im Neuenheimer Feld 670PLZ: 69120ORT: HeidelbergTELEFON: 06221/5636765EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN: Schwald M, Hoppe-Tichy T

TITEL:

Krankenhaustourismus: Auswirkungen auf die Klinikmedikation

HINTERGRUND:

Aus vielen Ländern kommen Patienten in die Uniklinik Heidelberg, um sich speziell hier behandeln zu lassen.Welche Probleme bei der Arzneimittelumstellung treten bei diesen Patienten im Gegensatz zu deutschen Patienten auf?

METHODE:

Das Gespräch mit dem Patienten wird zum Teil mit Hilfe von Angehörigen und Dolmetschern geführt. Aus der Packungsbeilage des Fertigarzneimittels werden möglichst viel Informationen in lateinischer Schrift erhalten. Die Suche nach äquivalenten Medikamenten, die in Deutschland erhältlich sind, erfolgt mit Hilfe von Ataxx, AiD-Klinik, Roter Liste und Internet. Die anschließende Umstellung auf Präparate der Hausliste wird mit Hilfe von AiD-Klinik durchgeführt.

ERGEBNISSE:

Eine Fehlerquelle ist die eingeschränkte Kommunikationsmöglichkeit mit dem Patienten. Arzneimittelbezogene Schwierigkeiten sind Wirkstoffe und Dosierungen, die in Deutschland nicht im Handel sind. Fertigarzneimittel haben meist andere Namen und oft auch andere Schriftzeichen als bei uns in Deutschland.Aufgrund dieser erschwerten Bedingungen ist es unerlässlich, dass die Umstellung auf Präparate der Hausliste von einem Pharmazeuten durchgeführt wird.

SCHLUSSFOLGERUNG:

Nicht alle Fertigarzneimittel lassen sich ohne Komplikationen auf deutsche Präparate umstellen.Von der räumlichen und kulturellen Entfernung eines Landes lässt sich nicht auf eventuell vorhandene Schwierigkeiten bei der Medikamentenumstellung schließen.

Poster 34

ERSTAUTOR

NACHNAME: KnappVORNAME: Leonie

EINRICHTUNG: Apotheke des Universitätsklinikums HeidelbergSTRASSE: Im Neuenheimer Feld 670PLZ: 69120ORT: HeidelbergTELEFON: 017620088265EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN: Melissa Bias, Dr. Torsten Hoppe-Tichy, Apotheke des Universitätsklinikums Heidelberg

TITEL:

Bewerten Arzneimittelkommissionen (AMK) schon jetzt den Nutzen von Arzneimitteln (AM)?

HINTERGRUND:

Die Gesetzgebung verlangt in Zukunft eine Nutzenbewertung neuer AM. AMKs haben den Anspruch nur AM zu listen, deren Nutzen entsprechend Evidence Based Medicine belegt ist. Eine Verbrauchsanalyse könnte zeigen, dass in bestimmten AM-Gruppen dieselben AM in unterschiedlichen Kliniken gelistet sind.

METHODE:

Alle Universitätskliniken (UK) wurden gebeten den Stückzahlverbrauch ausgewählter AM-Gruppen zu übermitteln. Die Schwerpunkte wurden auf Antiinfektiva, Antiemetika, Schmerztherapie, Antikoagulantien und weitere Indikationsgebiete gelegt. Die Daten von 15 Kliniken wurden in Hinblick auf AM-Auswahl und Verbrauchsmuster analysiert. Die Stückzahlen wurden in Daily Defined Doses umgerechnet. Im nächsten Schritt wurde ein Vergleich mit entsprechenden Leitlinien der AWMF durchgeführt.

ERGEBNISSE:

Die bisher untersuchten Kliniken haben in den ausgewählten Indikationsgebieten dieselben und in ihrem Nutzen positiv bewerteten ATC-Klassen gelistet. Auffallend waren jedoch die Unterschiede im Verbrauchsmuster. Weitere Unterschiede fanden sich in der Wirkstoffauswahl, der Breite des Spektrums und bei der Auswahl der Applikationsform.

SCHLUSSFOLGERUNG:

Die Ergebnisse zeigen, dass es in den untersuchten UK durchaus Unterschiede im Verbrauchsmuster innerhalb einzelner ATC-Klassen gibt. Dennoch kann erkannt werden, dass in den verglichenen UK eine Bewertung von AM unter Berücksichtigung evidenzbasierter Therapie und ökonomischer Aspekte stattfindet.

LITERATUR:

Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation (Hrsg.): Anatomisch-therapeutisch-chemische Klassifikation mit Tagesdosen 2011; www.awmf.org

Poster 35

ERSTAUTOR

NACHNAME: PaaschVORNAME: Stefanie

EINRICHTUNG: Pharmaziepraktikantin Uniklinikum HeidelbergSTRASSE: Im Neuenheimer Feld 670PLZ: 69120ORT: HeidelbergTELEFON: 06221-36765EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN: Christine Schnitzer, Klinikum Coburg, , 96450 Coburg [email protected]

TITEL:

Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit im Umgang mit Methotrexat im nicht onkologischen Bereich

HINTERGRUND:

Anhand dokumentierter und nicht dokumentierter Ereignisse werden Ausmaß und Folgen eines fehlerhaften Umgangs mit Methotrexat deutlich. Daher ist es nötig, innerhalb der Klinik diesbezügliche Fehlerquellen zu erkennen und Maßnahmen durchzuführen, um diese zu minimieren oder auszuschalten.

METHODE:

Die klinischen Prozesse im Behandlungsverlauf von Patienten mit Methotrexat-Medikation beginnend bei der Aufnahme über das Medikationsmanagement bis hin zur Entlassung wurden betrachtet und mögliche und bekannte Fehlerquellen festgestellt. Daraus wurden ganz konkrete Maßnahmen zur Fehlerminimierung entwickelt.

ERGEBNISSE:

1. Aufklärung des Stationspersonals und Aushändigung einer Handlungsempfehlung mit dem Medikament, die auch Hilfestellungen bei Ausnahmesituationen enthält.2. Durch auffällige, eindeutige Wirkstoffkennzeichnung und Dokumentation wird eine Aufmerksamkeitssteigerung erreicht. 3. Durch eine Standardanweisung zur Anforderung und Kommissionierung in der Klinikapotheke wird der Prozess für die Auslieferung hochwirksamer oraler Medikamente festgelegt.

SCHLUSSFOLGERUNG:

Mithilfe dieser gezielten Maßnahmen wird die Anwendungssicherheit von Methotrexat deutlich erhöht, da sich das Medikament von der breiten Masse an Präparaten abhebt. Die Erkennung, Reduzierung und Vermeidung von Fehlern resultiert letztlich in einer erfolgreichen Umsetzung der Individualtherapie.

Poster 36

ERSTAUTOR

NACHNAME: PaaschVORNAME: Stefanie

EINRICHTUNG: Apotheke Uniklinikum HeidelbergSTRASSE: Im Neuenheimer Feld 670PLZ: 69120ORT: HeidelbergTELEFON: 062216761EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN: Almuth Schmidt,Torsten Hoppe-Tichy, Apotheke Uniklinik Heidelberg

TITEL:

Antimikrobielle Therapie im Klinikalltag - Analyse und Auswertung von Medikationsfehlern aus DokuPIK

HINTERGRUND:

Die bundesweite und fachübergreifende Datenbank DokuPIK verzeichnet die meisten Einträge im Vergleich zu anderen CIRS (Critical Incident Reporting System) in Deutschland. Die Auswertung der freiwilligen und anonymen Meldung ist notwendig, um Fehlerquellen zu erkennen und die Therapie zu optimieren.

METHODE:

Die Daten lieferte die zentrale Online-Datenbank DokuPIK (Dokumentation pharmazeutischer Interventionen im Krankenhaus), bezogen auf den Zeitraum April 2008 bis August 2010. Diese wurden in Excel übertragen und alle Angaben mithilfe der Fachinformationen, ATAXX und Stockley's Drug Interactions überprüft, um sicher zu stellen, dass es sich um Medikationsfehler handelt. Anschließend wurden sie in Gruppen eingeteilt, um einen Überblick zu erhalten und eine statistische Auswertung zu ermöglichen.

ERGEBNISSE:

Die Fehleranalyse zeigt, dass viele verschiedene Fachbereiche betroffen sind. Aufgrund des kurzen betrachteten Zeitraumes und der doch zahlreichen Ereignisse lässt sich auf ein hohes Fehlerpotential schließen. Wobei es innerhalb, wie auch zwischen den Bereichen, zu Wiederholungen kommt. Deutlich wird zusätzlich, dass zum einen Medikationsfehler gemeldet wurden, die den Therapieerfolg betreffen, andererseits aber auch Interventionen auftreten, die für den Patienten ohne Konsequenzen sind.

SCHLUSSFOLGERUNG:

Die von DokuPIK gelieferten Daten lassen Rückschlüsse auf das Fehlerpotential und mögliche Ursachen zu. Mit diesem Wissen sollten gezielte Schulungen zur Fehlerprävention durchgeführt werden. Wichtig ist aber ein peer review, bei dem Interventionen von Medikationsfehlern abgetrennt werden.

Poster 37

ERSTAUTOR

NACHNAME: HochbrüggeVORNAME: Henrik

EINRICHTUNG: Medizinische Hochschule HannoverSTRASSE: Carl-Neuberg Straße 1PLZ: 30625ORT: HannoverTELEFON: 0511/532-3135EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN: D.O. Stichtenoth - Klin. Pharmakologie; H. Alz - Zentralapotheke; MHH Hannover

TITEL:

Arzneimittelexpertensysteme - Ein Gewinn für die Arzneimitteltherapiesicherheit auf Station?

HINTERGRUND:

Zur Erhöhung der Arzneimitteltherapiesicherheit wird an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) die Etablierung eines elektronischen Arzneimittel-Expertensystems angestrebt. Vorab sollen Qualität und Praxisrelevanz der Hinweise eines solchen Systems im klinischen Alltag untersucht werden.

METHODE:

Nach Auswahl von Teststationen aus den Bereichen Kardiologie, Pädiatrie, Intensivmedizin und Nephrologie konnte die Medikation und weitere patientenspezifische Daten von mehr als 200 Patienten dokumentiert und mittels zwei verschiedenen Arzneimittelexperten- (clinical decision support, CDS-) Systemen ausgewertet werden. Die Bedeutung der von den Systemen gegebenen Hinweise für den jeweiligen Patienten wurde zwischen Apotheker und behandelndem Arzt diskutiert und beurteilt.

ERGEBNISSE:

Bei der Prüfung von über 2000 Verordnungen wurde eine hohe Zahl an Warnhinweisen generiert. Einige, als direkt für den Patienten relevant beurteilte Hinweise, konnten sofort umgesetzt werden. Ein großer Teil der aufgezeigten kritischen Punkte wurde als relevant und als nicht ausreichend bekannt bewertet, führte aber in Abwägung der Einzelfälle nicht zu einem direkten Therapieeinfluss. Zahlreich sind auch Warnhinweise, die stationsindividuell keine Hilfestellung zur Pharmakotherapie darstellen.

SCHLUSSFOLGERUNG:

Elektronische Systeme schaffen ein Problembewusstsein für die Pharmakotherapie und helfen, kritische Therapien zu vermeiden. Die Vielzahl von Warnhinweisen erfordert jedoch die patientenindividuelle Bewertung durch Arzneimittel-Experten, die auch die klinische Situation der Patienten im Blick haben.

Poster 38

ERSTAUTOR

NACHNAME: MeyerVORNAME: Kerstin

EINRICHTUNG: Krankenhausapotheke OstalbSTRASSE: Wetzgauer Str. 85PLZ: 73557ORT: MutlangenTELEFON: 07171/7013207EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN: Katja de WithZentrum für Infektiologie, Universitätsklinikum Freiburg, Hugstetter Str. 55 Freiburg

TITEL:

Ergebnisse einer Punkt-Prävalenz-Analyse zum Antiinfektivaeinsatz an einem 400 Betten-Krankenhaus

HINTERGRUND:

Im Rahmen der Antibiotic-Stewardship (ABS)-Fortbildungsinitiative wählen die Teilnehmer eine Praktikumsarbeit aus. Punkt-Prävalenz-Analysen zum patientenbezogenen Antiinfektivaeinsatz beschreiben das lokale Verordnungsverhalten und lassen den Bedarf an ABS-Maßnahmen erkennen.

METHODE:

Wir führten eine 1-Tages-Punkt-Prävalenz-Analyse an einem 400 Betten-Schwerpunktkrankenhaus im Zeitraum November 2010 bis Januar 2011 durch. Es wurden die Antiinfektivaverordnungen hinsichtlich Dosierung, Dosierungsintervall und Applikationsart, die Indikation und der Infektionsfokus von 276 stationär behandelten Patienten erhoben. Eingeschlossenen wurden alle konservativen und operativen Abteilungen außer der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin.

ERGEBNISSE:

Von 276 Patienten erhielten 39% Antiinfektiva, fachabteilungsbezogen lag der Anteil zwischen 18% u. 52%. Ambulant erworbene Infektionen wurden in 61%, nosokomiale in 12% der Fälle behandelt. 20% erhielten eine perioperative Prophylaxe. Am häufigsten fanden sich Atemwegsinfektionen (25%), gefolgt von Haut-/Weichteil- (20%), intraabdominellen (17%) u. Harnwegsinfektionen (13%). Zur Therapie wurden am häufigsten Cephalosporine (30%), Chinolone (22%), Penicilline u. Metronidazol (je 13%) eingesetzt.

SCHLUSSFOLGERUNG:

Mit Hilfe der Punkt-Prävalenz-Analyse konnte das lokale Verordnungsverhalten beschrieben werden. Die Ergebnisse sollen klinikintern vorgestellt, diskutiert und als Grundlage für zukünftige ABS-Maßnahmen genutzt werden.

Poster 39

ERSTAUTOR

NACHNAME: GandréVORNAME: Bénigne

EINRICHTUNG: Universitätsmedizin - MainzSTRASSE: Langenbeckstraße 1PLZ: 55131ORT: MainzTELEFON: 06131 174463EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN: Prof. Dr. Irene Krämer, Apotheke der Universitätsmedizin-Mainz

TITEL:

Mikrobiologische und partikuläre Validierungskontrollen eines Roboters in der Zytostatika-Abteilung

HINTERGRUND:

Das Ziel dieser Arbeit war den Hygienestatus der drei Arbeitsbereiche des für die Zytostatika-Herstellung genutzten CytoCare Roboters unserer Apotheke zu bestätigen. Vorlage wiesen die Anforderungen der Ergänzenden Leitlinie für die Herstellung steriler Arzneimittel zum EU-GMP-Leitfaden.

METHODE:

Die Untersuchung der Luftqualität erfolgte an 10 Tagen im kontrollierten, operationellen Bereich anhand mikrobiologischer Methoden (volumetrische Luftkeimsammlung und Sedimentationsplatten) sowie physikalischer Methoden in operationellem und nichtoperationellem Zustand (Partikelzählungen). Die kritischen Oberflächen wurden ebenfalls an 10 Tagen anhand mikrobiologischer Methoden (Abklatschplatten) untersucht.

ERGEBNISSE:

Die drei Arbeitsräume des CytoCare Roboters (Zubereitungsbereich, Lagerbereich und Ladebereich) erfüllen die vom EU-GMP-Leitfaden geforderten Grenzwerte der Reinraumklasse A bezüglich der mikrobiologischen Methoden mit < 1 KBE/Platte, und auch des physikalischen Methoden mit < 3520 Partikelzahl/m3 für Partikel ? 0,5 ?m und mit < 20 Partikelzahl/m3 für Partikel ? 5 ?m. Allerdings befinden sich im Ladebereich die ermittelten Basiswerte an der oberen Grenze des EU-GMP-Leitfadens.

SCHLUSSFOLGERUNG:

Wir konnten bestätigen, dass der neue CytoCare Roboter Arbeitsbedingungen bietet, die mit denen eines Laminar Air Flows vergleichbar sind. Ein besonderes Augenmerk ist auf den Ladebereich zu setzen. In allen drei Arbeitsbereichen konnte Reinraumklasse A nachgewiesen werden.

LITERATUR:

EU Guidelines to GMP for Manufacture of Sterile Medicinal Products: Annex 1. Brussels, 2008

Poster 40

ERSTAUTOR

NACHNAME: ScheerVORNAME: Florian

EINRICHTUNG: Universitätsmedizin MainzSTRASSE: Langenbeckstr.1 PLZ: 55131ORT: MainzTELEFON: 06131174573EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN: Prof. Dr. I. Krämer

TITEL:

Validierung der Plasmaspiegelbestimmung von Antibiotika bei kontinuierlichen Nierenersatzverfahren

HINTERGRUND:

Eine Unterdosierung von Antibiotika führt bei Intensivpatienten zu Therapieversagen und stellt ein Risiko für vermehrte Resistenzbildung dar. Die Pharmakokinetik und erforderliche Dosierung von Antibiotika ist bei Patienten mit kontinuierlichen Nierenersatzverfahren nicht hinreichend untersucht.

METHODE:

Für ausgewählte Antibiotika sollen Plasmaspiegelbestimmungen als Grundlage für zukünftige Dosierungsempfehlungen erfolgen. Es wurde eine HPLC-Methode zur gleichzeitigen Bestimmung der Plasmaspiegel von Piperacillin und Ciprofloxacin entwickelt und validiert. Für die Probenvorbereitung wurde eine Methode zur Plasmaaufreinigung mittels Festphasenextraktion (SPE) etabliert.

ERGEBNISSE:

Die entwickelte SPE zeigt hohe Wiederfindungsraten und eine gute Trennung der Arzneistoffe von Plasma. Der Aufreinigungsschritt ist günstig und wenig zeitaufwendig. Die Konzentrationen von Piperacillin und Ciprofloxacin können in Plasmaproben mit der HPLC Methode innerhalb von 15 Minuten zuverlässig bestimmt werden. Die HPLC-Methode wurde hinsichtlich Linearität, Stabilität, Präzision, Wiederfindung sowie auf die Nachweisbarkeitsgrenze analog der Rili-BAeK-Leitlinien validiert.

SCHLUSSFOLGERUNG:

Eine zuverlässige Bestimmung der Plasmaspiegel ist möglich. Die Pharmakokinetik der Arzneistoffe bei kontinuierlichen Nierenersatzverfahren wird in einer folgenden Studie untersucht. Die Ergebnisse sind zur Steigerung der AMTS bei Intensivpatienten mit lebensbedrohlichen Infektionen bedeutsam.

LITERATUR:

Arzuaga A. Influence of renal function on the pharmacokinetics of piperacillin/tazobactam in ICU patients during CRRT. J Clin Pharmacol 2005;45(2).

Poster 41

ERSTAUTOR

NACHNAME: IsstasVORNAME: Sarah

EINRICHTUNG: Apotheke der Universitätsmedizin MainzSTRASSE: Langenbeckstraße 1PLZ: 55131ORT: MainzTELEFON: 06131-174219EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN: Prof. Dr. Dr. Helmút Schinzel, 2. Med. Klinik, Prof. Dr. Irene Krämer, Apotheke

TITEL:

Entwicklung einer handlungsorientierten Interaktionsdatenbank für Phenprocoumon

HINTERGRUND:

Arzneimittelinteraktionen mit Phenprocoumon sind gut dokumentiert, die Hinweise in Datenbanken sind jedoch meist rein theoretisch. Unser Ziel war es deshalb, eine praxisnahe Interaktions-Datenbank für Phenprocoumon zu erstellen, die Hinweise zum Umgang mit den potentiellen Interaktionen gibt.

METHODE:

Nach intensiver Literaturrecherche wurde eine Übersichtstabelle erstellt, die alle potentiellen Interaktionspartner aus Drugdex, ABDA-Datenbank, Fachinformation Marcumar®, der Kumarin-Interaktions-Liste der Federatie van Nederlandse Thrombosediensten und einem Review zu Warfarin-Interaktionen enthält.Sie wurde von einem Team aus zwei Pharmazeuten und einem Hämostaseologen begutachtet und nach drei Parametern kategorisiert: Schweregrad, klinische Relevanz (je ?0? ? ?4?) und empfohlene Aktivität

ERGEBNISSE:

Die Datenbank enthält 381 potentielle Interaktionspartner von Phenprocoumon. Die Informationen der einzelnen Quellen unterscheiden sich signifikant, was die Beurteilung durch das Expertenteam erschwerte. Nahezu 50% der potentiellen Interaktionen sind lediglich theoretischer Relevanz und keine Maßnahmen erforderlich. Für die wenigen kontraindizierten Arzneistoffe werden Alternativen benannt, in allen anderen Fällen werden konkrete Hinweise zur Minimierung des Interaktionsrisikos gegeben.

SCHLUSSFOLGERUNG:

Basierend auf der systematischen Bearbeitung bekannter Informationsdaten entwickelten wir eine neue, handlungsorientierten Phenprocoumon-Interaktionsdatenbank. Sie kann dazu beitragen, die Therapiesicherheit von Phenprocoumon zu erhöhen.

LITERATUR:

Holbrook,A.M. et al., Systematic overview of warfarin and its drug and food interactions, Arch.Intern.Med. 2005 Vol 165, 1095:1106

Poster 42

ERSTAUTOR

NACHNAME: IsstasVORNAME: Sarah

EINRICHTUNG: Apotheke Universitätsmedizin MainzSTRASSE: Langenbeckstraße 1PLZ: 55131ORT: MainzTELEFON: 06131-174219EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN: Prof. Dr. Dr. Helmút Schinzel, 2. Med. Klinik, Prof. Dr. Irene Krämer, Apotheke

TITEL:

Zusammenhang zwischen Interaktionen und Dosisanpassung in der Phenprocoumon-Therapie

HINTERGRUND:

Ein stabiler INR-Zielbereich wird durch die Gabe einer patientenindividuellen Phenprocoumon-Wochendosis erreicht. Sie ist variabel und hängt ab von Alter, Geschlecht, Ernährung und genetischen Faktoren. Ob sie durch die Einnahme interagierender Arzneimittel verändert wird, ist nicht untersucht.

METHODE:

In einer Anwendungsbeobachtung an 116 Phenprocoumon-Patienten wurden demografische Daten der Patienten, Komorbiditäten, Leber-/Nierenfunktion, Komedikation und Zahl der Änderungen von 10% oder 20% der Phenprocoumon-Wochendosis (WD) erfasst. Durch Vergleich von Patienten, die potentiell interagierende Arzneimittel (pot. IA) (definiert durch ein Expertenteam) oder nicht einnahmen, wurde auf einen statistischen Zusammenhang zwischen der Einnahme pot. IA und der Zahl der Änderungen der WD geprüft.

ERGEBNISSE:

In den Interaktionsgruppen befanden sich je 23 (19,8%) der Patienten. Bei alleiniger Betrachtung des Risikofaktors pot. IA lag das relative Risiko (RR) für eine Dosisänderung von 10% bzw. 20% bei 1,8 bzw. 2,1 (p-Wert je < 0,001).Unter Einbeziehung weiterer Faktoren zeigte sich, dass auch die Zahl an Komorbiditäten (bei 4 Komorbiditäten RR 3,1; p<0,001), das Alter und eingeschränkte Leber-/Nierenfunktion (RR bis zu 1,5; p=0,045) das RR erhöhten.Männer hatten ein geringeres Risiko als Frauen.

SCHLUSSFOLGERUNG:

Die Einnahme interagierender Arzneimittel erhöht die Zahl der erforderlichen Dosisanpassungen der Phenprocoumon WD. Ob ein spezifischer Zusammenhang zwischen bekanntem Interaktionspartner und dem Ausmaß der Änderung der Wochendosis besteht, müsste an einem größeren Patientenkollektiv geklärt werden

Poster 43

ERSTAUTOR

NACHNAME: MildnerVORNAME: Claudia

EINRICHTUNG: Apotheke Universitätsmedizin MainzSTRASSE: Langenbeckstr. 1PLZ: 55131ORT: MainzTELEFON: 06131-175127EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN: Christian Degenhardt, Claudia Lamberth, Rita Metzel, Jessica Witte, Irene Krämer

TITEL:

Entlassmedikation und pharmazeutische Beratung - ein Plus an Arzneimittelsicherheit für Patienten

HINTERGRUND:

Das Mitgeben von Medikamenten aus der Klinik ist gesetzlich auf eine Kann-Regelung beschränkt. Rezepte dürfen am Entlasstag für gesetzlich versicherte Patienten nicht ausgestellt werden. Versorgungslücken sind vorprogrammiert. Patienten werden ungenügend über ihre Arzneimitteltherapie informiert.

METHODE:

Das Auftreten von Medikationslücken und der Umfang der Aufklärung der Patienten über die Weiterführung der im stationären Bereich begonnenen Arzneimitteltherapie werden mit und ohne Intervention des klinischen Pharmazeuten konsekutiv vergleichend in einer kontrollierten Studie an 5 Standorten auf insgesamt 11 Stationen untersucht. Die Zufriedenheit der Patienten, ihrer Hausärzte und Hausapotheken mit dem jeweiligen Entlassungsprocedere wird mittels Fragebögen analysiert.

ERGEBNISSE:

In Phase 1=Istzustand (690 Pat) wurden 23% der Patienten ohne Mitgabe ihrer neuen Arzneimittel entlassen, bei 8% kam es zu Versorgungslücken.19% wurden bzgl. neuer Arzneimittel nicht beraten. 24% waren mit der erfolgten Aufklärung nicht oder nur teilweise zufrieden. In Phase 2 (134 Pat) stieg die Informationsquote durch Eingreifen des Krankenhausapothekers auf 100%, die Patientenzufriedenheit bzgl. Aufklärungsqualität wuchs um 30%. Hausärzte erachteten ihre Patienten als um 17% besser aufgeklärt

SCHLUSSFOLGERUNG:

Durch das Eingreifen des klinischen Pharmazeuten werden Versorgungslücken und die mangelnde Aufklärung der Patienten über ihre Arzneimitteltherapie behoben. Mit der direkten Information der Patienten übernehmen wir in der Klinik eine wichtige, von keinem anderen Berufsstand zu leistende Aufgabe.

Poster 44

ERSTAUTOR

NACHNAME: SalomonVORNAME: Antje

EINRICHTUNG: Ruppiner Kliniken ApothekeSTRASSE: Fehrbelliner Str. 38PLZ: 16816ORT: NeuruppinTELEFON: 03391394212EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN: Dr. Christian Heyde, Dr. Dagmar Eschke, Meike Bindemann, Sylvia Postel, Annett SleinitzRuppiner Kliniken Apotheke, 16816 Neuruppin

TITEL:

Praktische Erfahrungen aus der Einführung eines Unit-Dose-Systems

HINTERGRUND:

Vor Einführung der UD-Versorgung in den RKN befassten wir uns mit den notwendigen Veränderungen der Organisationsstruktur in der Apotheke und auf Station. Hierzu wurde die bisherige Klinische Versorgung mit der zukünftigen Struktur verglichen.Das Ergebnis soll eine Hilfestellung sein.

METHODE:

Es erfolgte eine Befragung der Stationspflege mit einem Vergleich vor und nach UD Einführung sowie eine begleitende Beurteilung der Veränderungen in der Apotheke.

ERGEBNISSE:

In der Apotheke mussten geeignete Räumlichkeiten geschaffen werden um die apparative Erweiterung zu ermöglichen. Des Weiteren wurde die Hauslogistik angepasst und es erfolgten Umstellungen im Arzneimittelsortiment. Neben einer Aufstockung des Personals waren einschneidende Änderungen bei Dienstzeiten und Dienstplan die Folge. Ärzte und Pflege wurden umfassend geschult. Anpassungen erfolgten bei der Lagerwirtschaft, dem Bestellwesen und dem Stellen/Applizieren der Arzneimittel.

SCHLUSSFOLGERUNG:

Eine intensive Vorbereitung in allen Bereichen ist für das Gelingen einer UD Einführung unabdingbar. Bewährt hat sich, die Apotheke als zentralen Ansprechpartner für alle Fragen zu implementieren.Letztendlich lässt sich der Prozess Arzneimittelversorgung mit einem UD-System deutlich optimieren.

LITERATUR:

Eisend, Stember: Verringerung von UAW durch UDGroßmann: Medikationssicherheit steigern und Kosten senkenWalther: Analyse des Medikationsprozesses

Poster 45

ERSTAUTOR

NACHNAME: JürgensVORNAME: Christopher

EINRICHTUNG: Zentralapotheke der Medizinischen Hochschule HannoverSTRASSE: Carl-Neuberg-Str. 1PLZ: 30625ORT: HannoverTELEFON: +49 511 532 4177EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN: Prof. Dr. D. O. Stichtenoth, MHH - Inst. für Klin. PharmakologieDr. H. Alz, MHH - Zentralapotheke

TITEL:

Intersektorale Arzneimitteltherapie - Analyse der Tagestherapiekosten nach stationärer Aufnahme

HINTERGRUND:

Bei stationärer Aufnahme führen die Anpassung der ambulanten Medikation an die Klinik-Arzneimittelliste und das Ab-/Neuansetzen von Medikamenten häufig zu Umstellungen der Hausmedikation. In dieser Untersuchung werden die Änderungen in Bezug auf Verordnungszeilen und Tagestherapiekosten analysiert.

METHODE:

Anhand der Daten über die orale Aufnahme- und anschließende Klinikmedikation an Tag 3 oder 4 von allen Patienten, die auf einer interdisziplinär-internistischen Station (NPH, IMU) der Medizinischen Hochschule Hannover im 2. Quartal 2010 aufgenommen wurden (n=145), erfolgte eine retrospektive Auswertung der Medikationsänderungen in Bezug auf die Anzahl der verordneten Medikamente zusammen mit den Tagestherapiekosten auf Basis des Festbetrages bzw. des Apothekenverkaufspreises einer N3-Packung.

ERGEBNISSE:

Während die durchschnittliche Zahl der pro Patient verordneten Medikamente um 13,7% (6,43-->7,31) steigt, nehmen im Mittel die Tagestherapiekosten nur um 7,68% zu (14,58 €-->15,70 €) verbunden mit einem Rückgang der mittleren Kosten pro Verordnungszeile um 5,32% (2,27 €-->2,15 €). NPH-Patienten erhalten stationär 65,36% mehr Medikamente als IMU-Patienten (9,69 vs. 5,86). Sowohl die Kostensteigerung als auch die Mehrverordnung von Medikamenten können bei Entlassung zu Compliance-Problemen führen.

SCHLUSSFOLGERUNG:

Im interdisziplinären Behandlungsteam kann der Apotheker als Arzneimittelexperte großen Nutzen für medikationsintensive Abteilungen bringen. Die pharmazeutische Betreuung nach stationärer Aufnahme bis zur Entlassung erhöht die Compliance des Patienten und damit die Arzneimitteltherapiesicherheit.

Poster 46

ERSTAUTOR

NACHNAME: TrittlerVORNAME: Rainer

EINRICHTUNG: Apotheke des Uniklinikums FreiburgSTRASSE: Hugstetterstr.55PLZ: 79106ORT: FreiburgTELEFON: 0761/270 54610EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN: Thomas Feuerstein Uniklinikum Freiburg, Matthias Heydenreich Universität Potsdam

TITEL:

Metamorphin im Schmerzpumpencocktail - pharmakologisch relevant ?

HINTERGRUND:

In Schmerzpumpen werden oft Mischungen verwendet für die keine Haltbarkeitsdaten existieren, oder die analgetisch wirksam sind obwohl das Ausgangsopioid nicht mehr vorhanden ist [1]. Sind Abbauprodukte möglicherweise die pharmakologisch relevanten Analgetika?

METHODE:

Es wurde ein Abbauprodukt aus einer Morphin/Metamizol Mischung mittels präparativer HPLC mit MS-Detektor isoliert [2]. Die Strukturaufklärung der Substanz ?Metamorphin? erfolgte mittels 13C-NMR und 1H-NMR. NOESY bestätigte die Struktur. Bindungsstudien wurden an Opiat- und NMDA Rezeptoren aus Hirnrinden von Ratten durchgeführt.

ERGEBNISSE:

Die Struktur von Metamorphin, eine durch Mannichreaktion entstandene Verbindung aus Metamizol und Morphin, konnte ermittelt werden. Da keine Wirkungsverluste in Pumpen beschrieben wurden, die aufgrund der Kinetikuntersuchungen [3] signifikante Mengen an Metamorphin enthalten haben, ist eine eigene pharmakologische Wirkung von Metamorphin wahrscheinlich. Die bisher durchgeführten Rezeptorbindungsstudien zeigen eine mögliche Wirkung an OPiat und NMDA Rezeptoren.

SCHLUSSFOLGERUNG:

Die Frage nach der pharmakologische Relevanz von Metamorphin kann aufgrund der Rezeptorbindungsstudien noch nicht beantwortet werden. Daher sind weitere in vitro Tests, sowie eine Studie mit Patienten geplant.

LITERATUR:

[1] Trittler et al. (2010), Poster ADKA Kongress, Freiburg[2] Trittler (2007), EP1829878A1, Patentblatt 2007/36 [3] Müller (2010), Diss. Uni Freiburg

Poster 47

ERSTAUTOR

NACHNAME: EisenbergVORNAME: Stefan

EINRICHTUNG: Apotheke im Klinikum, Universitätsmedizin GöttingenSTRASSE: Robert-Koch-Str. 40PLZ: 37075ORT: GöttingenTELEFON: 0551/39-22048EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN: Dr. Matthias Bohn, Apotheke im Klinikum, UMG, Robert-Koch-Str. 40, 37075 Göttingen

TITEL:

Einführung einer elektronisch unterstützten Lagertemperaturüberwachung in einer Krankenhausapotheke

HINTERGRUND:

Bei Einführung einer GCP-konformen Temperaturüberwachung für Studienware hat die Apotheke der UMG übliche unterschiedliche Systeme (kalibrierte Logger bzw. an ein Monitoringsystem angeschlossene Logger) auf ihre Leistungs-und Zukunfsfähigkeit alternativ geprüft.

METHODE:

Bei Vergleich von Temperaturerfassungssystemen (zentral und dezentral) verschiedener Anbieter sind Vor- und Nachteile ermittelt und zur späteren Beschaffungsentscheidung gegenübergestellt worden. Anforderungen waren u. a. die allg. Flexibilität des Systems, evtl. Übertragung der Daten per Funk oder kabelgebunden, mögl. Alarmweiterleitung auf Handy oder per Email, optionale Auswertung der Temperaturverläufe als Tabelle und Grafik, einfache Bedienbarkeit der Soft- und Hardware.

ERGEBNISSE:

Eine zentrale EDV-gestützte Datenerfassung bietet gegenüber der Temperaturdokumentation durch lokale Logger, die nur retrospektive Auswertungen zulassen, den Vorteil eines präventiven Frühwarnsystems. Durch die Option eines Funkssystems bewahrt man sich die Flexibilität bei baulichen Änderungen. EDV-unterstützt lassen sich programmseitig Messwerte in Gruppen zusammenfassen und übersichtlich auswerten. Bei Nutzung des Intranets lassen sich auch räumlich entfernte Messstellen (Notdepot) einbinden.

SCHLUSSFOLGERUNG:

Das System der zentralen Überwachung hat, so überzeugt, dass nicht nur die Studienware überwacht wird, sondern auch alle anderen relevanten Kühlräume sowie Tiefkühler, in denen Arzneimittel lagern. Die Dokumentation ist wesentlich genauer und nachvollziehbarer als die handschriftliche Erfassung.

LITERATUR:

Infobroschüre testo Saveris , testo AG

Poster 48

ERSTAUTOR

NACHNAME: HoffmannVORNAME: Marika

EINRICHTUNG: Apotheke des Klinikums der Johann Wolfgang Goethe-UniversitätSTRASSE: Theodor-Stern-Kai 7PLZ: 60590ORT: FrankfurtTELEFON: 069/6301-5318EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN: S. Herklotz-Werner, P. Katenz, A. Sulzbacher, M. Sennefelder, J. Wehrle, L. Autenrieth

TITEL:

Analytik und Stabilitätsprüfungen von in der Apotheke hergestellten Spritzen für die Intensivstation

HINTERGRUND:

Die Herstellung von applikationsfertigen Noradrenalin-, Adrenalin- und Amiodaronspritzen erforderte die Überprüfung der gewünschten Haltbarkeit von 2 Wochen sowie eine schnelle Analytik zur Kontrolle des Wirkstoffgehalts und zum Ausschluss von Verwechslungen zwischen Adrenalin und Noradrenalin.

METHODE:

Adrenalin- und Noradrenalin werden zur Prüfung auf Identität mit in situ hergestellter salpetriger Säure umgesetzt, wobei die resultierende Farbreaktion UV/Vis-spektroskopisch dokumentiert wird. Zur Gehaltsbestimmung werden Adrenalin und Noradrenalin direkt UV-spektroskopisch vermessen, Amiodaron wird auf Grund störender Hilfsstoffe in der Lösung mittels HPLC quantifiziert.

ERGEBNISSE:

Mit Hilfe der beschriebenen Prüfungen können Verwechslungen zwischen Adrenalin und Noradrenalin zeitsparend und zuverlässig ausgeschlossen und die Wirkstoffe valide quantifiziert werden. Die Evaluierung der Lagerbedingungen und Lagerzeit ergab für Adrenalin und Noradrenalin eine Stabilität von über 4 Wochen bei 2 ? 8°C und 72 h bei Raumtemperatur. Amiodaron war analog zur Lit.[1] unabhängig von der Temperatur (Lagerung bei 2 ? 8 °C oder Raumtemperatur) und Lichtexposition über 3 Wochen stabil.

SCHLUSSFOLGERUNG:

Somit kann die Haltbarkeit der hergestellten Adrenalin-, Noradrenalin- und Amiodaronspritzen über 2 Wochen gewährleistet werden und die vorgestellten Prüfmethoden ermöglichen es, die Qualität der Lösungen zeitnah nachzuweisen.

LITERATUR:

[1] C. Dehmel: Standardisierte parenterale Zubereitungen ? Innovation für die Arzneimitteltherapiesicherheit in der Intensivmedizin; Dissertation 2008

Poster 49

ERSTAUTOR

NACHNAME: FritschVORNAME: Annekathrin

EINRICHTUNG: Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, ApothekeSTRASSE: Martinistr. 52PLZ: 20246ORT: HamburgTELEFON: 040 / 7410-56583EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN: C. Langebrake¹, P. Nielsen¹, U. Bacher¹, N. Kröger¹, D. Dartsch², ¹UKE , ²Universität-Hamburg

TITEL:

Eisenüberladung bei Patienten während allogener Stammzelltransplantation - Studienentwicklung -

HINTERGRUND:

Es gibt Hinweise, dass durch die intensive Chemotherapie vor Stammzelltransplantation (SZT) im Blut der Patienten Nicht-Transferrin-gebundenes Eisen (NTBI) freigesetzt wird. Ziel ist die Planung einer Studie zur Untersuchung des möglichen negativen Einflusses der Eisenüberladung auf das Outcome.

METHODE:

Der derzeitige Stand der Wissenschaft wurde mittels Literaturrecherche in Pubmed/Medline erhoben und die primäre Zielgröße festgelegt. Die Messung des NTBI erfolgt mittels einer bestehenden Methode per Atomabsorptionsspektroskopie nach Mobilisierung des freien Eisens durch Nitrilo-tri-Essigsäure (NTA) und anschließender Zentrifugal-Filtration.

ERGEBNISSE:

Entwicklung des Studiendesigns: prospektive Beobachtungsstudie mit 100 konsekutiven, erwachsenen Patienten, die sich einer allogenen SZT unterziehen. Als prognostische und prädiktive Faktoren werden NTBI, Serum-Eisen, -Ferritin, Transferrin und LPI im Verlauf vor bzw. nach SZT, sowie einmalig LIP und LIC bestimmt. Die primäre Zielgröße ist das Outcome der Patienten (Infektionen, Organfunktionen, GvHD, Engraftment). Subgruppenanalysen werden durchgeführt. Die Auswertung erfolgt deskriptiv.

SCHLUSSFOLGERUNG:

Nach positivem Ethik-Votum hat die Studie begonnen.Sollte sich zeigen, dass freigesetztes NTBI das Outcome der Patienten z.B. durch ein erhöhtes Auftreten von Infektionen verschlechtert, können in einem nächsten Schritt die pharmakologischen Interventionsmöglichkeiten untersucht werden.

LITERATUR:

Sahlstedt, Br J Haematol. 2001Sahlstedt, Eur J Haematol. 2009Dürken, Free radic biol med. 1997

Poster 50

ERSTAUTOR

NACHNAME: SchomannVORNAME: Lothar

EINRICHTUNG: Universitätsklinikum EppendorfSTRASSE: Martinistraße 52PLZ: 20246ORT: HamburgTELEFON: 040 7410 58814EMAIL: [email protected]

TITEL:

Prozesskostenrechung der Arzneimittelversorgung am Universitätsklinikum Eppendorf.

HINTERGRUND:

Im Rahmen einer Bachelorarbeit wurde die Wirtschaftlichkeit der Arzneimittelversorgung untersucht. Welche der drei Varianten, Konventionelle Packungsversorgung, Modulversorgung oder Unit Dose Versorgung, stellt die wirtschaftlich günstigste Belieferung der Patienten im UKE dar?

METHODE:

Im Rahmen der Prozesskostenrechnung wurden die Teilprozesse innerhalb der Kostenstellen durch Beobachtung und Befragung analysiert. Die Kapazitätszuordnung erfolgt über die individuellen Maßgrößen. Den Teilprozessen werden die Kosten der Kostenstellen im Verhältnis der Kapazitätszuordnung zugeordnet und anschliessend zu Hauptprozessen verdichtet. Abschließend werden die Kostensätze mit einem einheitlichen Cost Driver ermittelt und verglichen.

ERGEBNISSE:

Der Kostensatz der Unit Dose Versorgung stellt bei einheitlichem Cost Driver "Belegungstage" ohne Berücksichtigung der Investitionskosten die günstigste der im UKE eingesetzeten Varianten der Arzneimittelversorgung dar.

SCHLUSSFOLGERUNG:

Aus wirtschaftlicher Betrachtung sollte die Unit Dose Versorgung als alleinige Variante ausgebaut werden. Diese Ansicht wird durch die noch zu belegende Verbesserung der Patientensicherheit zusätzlich verstärkt.

LITERATUR:

Hentze, J. u. Kehres, E. (2010)Horváth, P. u.a. (1998)Schmidt-Rettig, B. und Böhning, F. (1999)Zapp, W. (2010)

Poster 51

ERSTAUTOR

NACHNAME: NitzscheVORNAME: Tina

EINRICHTUNG: Klinik-Apotheke des Universitätsklinikums DresdenSTRASSE: Fetscherstrasse 74PLZ: 01307ORT: DresdenTELEFON: 0351 45818487EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN: Seifert, C.; Günther, K.-P.; Knoth, H. Universitätsklinikum Dresden

TITEL:

Evaluierung der Arzneimittelanamnese in der orthopädischen Klinik am Universitätsklinikum Dresden

HINTERGRUND:

Ziel der Erhebung ist die objektive Evaluierung der Arzneimittelanamnese in der prästationären Aufnahme der orthopädischen Klinik des UKD, die derzeit von Ambulanzpersonal durchgeführt wird, häufig fehlerbehaftet ist und somit die Arzneimittelsicherheit gefährdet.

METHODE:

Über 8 Wochen erhebt eine Pharmaziepraktikantin bei 176 Patienten die Arzneimittelanamnese im Anschluss an die übliche Befragung und vergleicht die Ergebnisse mit den Hausarztbriefen (HAB) und den Kurveneinträgen des Ambulanzpersonals. Erfasst wird u.a.: Zahl der vorhandenen HAB, Allergiestatus, Häufigkeit von 5 Fehlerkategorien (Stärke, Dosierung, Darreichungsform, falsches Arzneimittel, fehlendes Arzneimittel) bezogen auf die Zahl der Arzneimittel in den HAB und Kurven.

ERGEBNISSE:

1057 Arzneimittel werden in den Patientenkurven erfasst.Die Verteilung der Fehlerhäufigkeit in den HAB und den Arzneimittelkurven ist annähernd gleich. Die häufigsten Fehlerarten sind fehlende Arzneimittel (19,1% in HAB und 17,2% in Patientenkurven) und Dosierungsfehler (17,3% in HAB und 12,9% in Patientenkurven). Der Allergiestatus ist fehlerhaft bei 29,1% der HAB und bei 48,4% der Patientenkurven. Insgesamt sind 45,5% der Arzneimittel in den Patientenkurven fehlerhaft.

SCHLUSSFOLGERUNG:

Im Ergebnis zeigt sich eine Fortsetzung der hohen Fehlerquote der HAB in den Patientenkurven.Daraus ergibt sich die Notwendigkeit von Maßnahmen zur Reduktion der Fehlerhäufigkeit, wie z.B. Qualitätsverbesserung der HAB, Personalschulungen und Arzneimittelanamnese durch einen Apotheker.

LITERATUR:

Hartmann M.; Specht M.; Langkafel P.: Arzneimittelsicherheit im Krankenhaus. Klinikarzt 35 (2006), S.509-513

Poster 52

ERSTAUTOR

NACHNAME: HeiduschkaVORNAME: Bozena

EINRICHTUNG: Klinikapotheke Universitätsklinikum DresdenSTRASSE: Fetscherstraße 74, Haus 60PLZ: 01307ORT: DresdenTELEFON: 015115732381EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN: D. Maywald (1), C. Seifert (1), H. Reichmann(1), H. Knoth(1) (1) Universitätsklinikum Dresden

TITEL:

Analyse der Arzneimittelanamnese in der Neurologie des Universitätsklinikums Dresden

HINTERGRUND:

Die stationäre Aufnahme multimedikamentös behandelter Patienten bietet die Möglichkeit zur Optimierung der Medikation, birgt aber auch die Gefahr, neue Fehler zu generieren. Ziel der Arbeit war es, diese Fehler quantitativ zu erfassen und qualitativ auf inadäquate Medikamente im Alter zu prüfen.

METHODE:

Auf zwei Neurologiestationen wurden die Medikationsdaten von 100 Patienten mittels Patienten- und Hausarztanamnese ermittelt. Unter Nutzung der Patientenkurven erfolgte der Vergleich mit erhobenen Verordnungen von Ärzten und der Dokumentation durch das Pflegepersonal. Auftretende Probleme und Übertragungsfehler wurden identifiziert, ausgewertet und mit publizierter Literatur verglichen. Mithilfe der Priscus-Liste wurden potentiell inadäquate Medikamente für ältere Menschen erfasst.

ERGEBNISSE:

In der vorliegenden Arbeit wurde eine Reihe von Fehlerquellen in der Arzneimittelanamnese ermittelt. Von 538 verordneten Medikamenten wurden 104 arzneimittelbezogene Probleme (19,3%) auf den Ebenen Verschreibung und Dokumentation erfasst. Häufige Fehler waren die Verordnung eines nicht gelisteten AM (30%), eine unvollständige AM-Anamnese (24%) und Substitutionsfehler (13%). 26% aller Patienten über 65 Jahre erhielten mind. ein Potentiell inadäquates Medikament aus der Priscus-Liste.

SCHLUSSFOLGERUNG:

Eine Leitlinie für die Verordnung und Anamnese oder Apotheker auf Station können AM-bezogene Fehler reduzieren. Statt Präparate sollten Wirkstoffe verordnet werden.Die Umsetzung der Priscus-Liste durch Apotheker im stationären Bereich kann die Versorgung älterer Patienten langfristig verbessern.

LITERATUR:

Holt et al.: Dtsch Arztebl Int 2010; 107(31?32): 543?51Hohmann et al.: Krankenhauspharmazie 2008;29:435-41

Poster 53

ERSTAUTOR

NACHNAME: KadenVORNAME: Sandra

EINRICHTUNG: Klinikapotheke Universitätsklinikum "Carl Gustav Carus" DresdenSTRASSE: Fetscherstraße 74PLZ: 01307ORT: DresdenTELEFON: 03514582330EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN: Dr. D. Maywald (1), PD Dr. U. Schuler (1), Dr. H. Knoth (1) (1) Universitätsklinikum Dresden

TITEL:

Einfluss der antimykotischen Prophylaxe auf die Inzidenz invasiver Aspergillosen bei Leukämie

HINTERGRUND:

Ziel der Arbeit war die Bestimmung und der Vergleich der Inzidenz invasiver Aspergillosen bei Patienten mit akuter myeloischer Leukämie vor (2004/05) sowie nach der Einführung von Posaconazol als Prophylaktikum (2008/09) zur Einschätzung der Effektivität einer antimykotischen Prophylaxe am UKD.

METHODE:

In der retrospektiven Beobachtungsstudie wurden AML-Studien-Patienten von 2004/05 bzw. 2008/09 während der Induktionstherapie betrachtet. Anhand klinischer, mikrobiologischer und patientenspezifischer Parameter erfolgte eine standardisierte Klassifikation nach der EORTC/MSG [1] in mögliche, wahrscheinliche und gesicherte invasive Aspergillosen. Für beide Zeiträume wurde die Inzidenz sowie die Überlebenswahrscheinlichkeit nach Kaplan-Meier bestimmt und die NNT der Posaconazolprophylaxe ermittelt.

ERGEBNISSE:

In den betrachteten Zeiträumen wurde eine Senkung der Inzidenz ermittelt (mögliche Aspergillosen 53,6% vs. 33,3%; wahrscheinliche Aspergillosen 3,4% vs. 2,4%). Erkrankte zeigten geringere Überlebenschancen sowie längere Aufenthaltsdauer und Intensivbehandlung. 61% unvollständig/ nicht prophylaktisch Behandelter erkrankten. Die NNT (Posaconazol/ vorherige Prophylaxe) betrug 5. Trotz retrospektivem Design und beschränkter Anwendbarkeit der EORTC-Kriterien ist ein Vorteil von Posaconazol erkennbar.

SCHLUSSFOLGERUNG:

Angesichts des schweren Verlaufs invasiver Aspergillosen, der guten Verträglichkeit von Posaconazol sowie der vorliegenden Daten erscheint die Prophylaxe mit Posaconazol am UKD bei AML-Patienten sinnvoll, wobei Schwerpunkte künftig auf Prävention und Frühdiagnostik gelegt werden sollten.

LITERATUR:

[1] Ascioglu et al.:Clin Infect Dis 2002; 34:7-14[2] Cornely et al.:N Engl J Med 2007;356:348-59[3] Cornely et al.:Haematologica 2009; 94:113-22

Poster 54

ERSTAUTOR

NACHNAME: GärtnerVORNAME: Peter

EINRICHTUNG: Klinik-Apotheke, Universitätsklinikum Carl Gustav CarusSTRASSE: Fetscherstr. 74PLZ: 01307ORT: DresdenTELEFON: 0351-45814762EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN: Daniel Gräfe, Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin, Universitätsklinikum Dresden

TITEL:

Individuelle parenterale Ernährung in der Neonatologie - Verordnung und Plausibilitätsprüfung

HINTERGRUND:

Bei der Herstellung individueller parenteraler Ernährung in der Neonatologie spielt die Plausibilitätsprüfung eine entscheidende Rolle. Diese sollte bei komplexen Infusionsgemischen auf Grundlage gut lesbarer und nachvollziehbarer Angaben zur Dosierung der Komponenten und zur Gesamtbilanz erfolgen.

METHODE:

In enger Zusammenarbeit zwischen Arzt und Apotheker wurde zur Ablösung der üblicherweise handschriftlich erstellten Mischbeutelanforderungen eine Excel-Vorlage gestaltet, mit deren Hilfe der komplette Ernährungsstatus des Patienten abgebildet wird. Alle Einzelkomponenten des parenteralen Ernährungsgemisches werden nach Körpergewicht dosiert automatisch in die zur Herstellung erforderlichen Volumina umgerechnet und inkl. enteraler Nahrungsanteile sowie Begleitinfusionen in die Bilanz einbezogen.

ERGEBNISSE:

Der Schulungsaufwand der Stationen zum Umgang mit dem Excel-basierten Anforderungsschein war gering, da er möglichst selbsterklärend erstellt wurde. Die Plausibilitätsprüfung der individuellen Zusammensetzung der Infusionsgemische kann einfach anhand der körpergewichtsbezogenen Dosierung erfolgen. Fehlverordnung durch falsche Umrechnung kann ausgeschlossen werden. Die Anzahl der telefonischen Rückfragen seitens der Apotheke konnte aufgrund der guten Lesbarkeit stark verringert werden.

SCHLUSSFOLGERUNG:

Arzneimittelverordnungen sollen qualitätsgesichert in elektronischer Form erfolgen. Der Krankenhausapotheker soll die Verordnungen prüfen und bei der Auswahl, Etablierung und Pflege der Verordnungssysteme maßgeblich beteiligt sein. Für den Patienten steigt dadurch die Arzneimitteltherapiesicherheit.

Poster 55

ERSTAUTOR

NACHNAME: ZeiterVORNAME: Bettina

EINRICHTUNG: Apotheke der Universitätsmedizin MainzSTRASSE: Langenbeckstraße 1PLZ: 55131ORT: MainzTELEFON: 06131/174224EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN: F. Bark, M. Kolter, P. Holzapfel, I. Krämer , Apotheke der Universitätsmedizin Mainz

TITEL:

Inkompatibilitäten-reduzierendes Infusionsschema für Anästhesie- Intensivpatienten der Universitätsmedizin Mainz

HINTERGRUND:

Bei gleichzeitiger Infusion mehrerer Arzneimittel (AM) über eine Infusionsleitung, wie bei intensivmedizinischen Patienten üblich, besteht die Gefahr von in vitro AM-Wechselwirkungen (=Inkompatibilitäten IK). Um die Therapiesicherheit zu erhöhen, wurde ein IK-reduzierendes Infusionsschema erstellt.

METHODE:

Auf der Anästhesie-Intensivstation der Universitätsmedizin Mainz wird standardmäßig ein 3- bzw. 4-lumiger zentralvenöser Katheter verwendet. Die üblicherweise als Dauerinfusionen applizierten AM wurden anhand ihres pH-Wertes zwei verschiedenen Lumen zugeordnet. Anschließend wurde in der Literatur nach (In)Kompatibilität der AM recherchiert. Sofern für AM-Kombinationen keine Kompatibilitätsdaten ermittelt werden konnten, wurde die physikalische Kompatibilität (visuell, AM-Mischung 1:1) geprüft.

ERGEBNISSE:

91 AM wurden in Abhängigkeit vom pH-Wert und der Infusionsdauer den verschiedenen Lumen zugeteilt: Braunes Lumen für ? saure Dauerinfusionen, blaues Lumen für ? alkalische Dauerinfusionen, weißes Lumen für ? Kurzinfusionen, graues Lumen für ? Ernährungslösungen. Zusätzlich wurden die Infusionsträgerlösung und die Applikationsdauer angegeben. Es wurde in dem Schema farblich gekennzeichnet, welche Dauerinfusionen miteinander kompatibel bzw. inkompatibel sind.

SCHLUSSFOLGERUNG:

Das Infusionsschema vereinfacht die richtige Applikation der Infusionen und leistet einen Beitrag Fehler zu minimieren. Das Schema findet in jedem Patientenzimmer seinen Platz. Alle Informationen zur richtigen Applikation sind in einem Schema zusammengestellt und können zeitsparend genutzt werden.

LITERATUR:

Poster 56

ERSTAUTOR

NACHNAME: RoerVORNAME: Julia

EINRICHTUNG: Apotheke der Universitätsmedizin MainzSTRASSE: Langenbeckstr. 1PLZ: 55131ORT: MainzTELEFON: 06131/175359EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN: I. Krämer

TITEL:

Machbarkeit des Einsatzes von EVA bei stationären Patienten

HINTERGRUND:

Pharmakovigilanz und Vermeidung von Medikationsfehlern gehören derzeit zu den erklärten Zielen im Gesundheitssystem. Ein Beitrag zur Verbesserung der Compliance und zur Fehlerreduktion bei oraler Arzneimitteltherapie könnte der Einsatz von Einzeldosisblisterverpackungen von Arzneimitteln(=EVA) sein.

METHODE:

Bei der Studie handelt es sich um eine multizentrische, kontrollierte Pilotstudie mit ca. 600 Patienten. Es werden die Vorteile im Stationsalltag von (Co)Diovan in der EVA-Verpackung im Vergleich zum herkömmlich verblisterten (Co)Diovan untersucht. Die EVA-Verpackung ist u.a. beschriftet mit Handelsnamen, Charge, Verfalldatum, Indikation und Einnahmehinweis. Die Pflegekräfte legen das (Co)Diovan in der EVA-Verpackung in die Arzneimitteldosette anstatt es wie üblich ausgeblistert hineinzulegen.

ERGEBNISSE:

Dem Studiendesign wurde von der Ethikkomission zugestimmt. Die Studienmedikation in der EVA-Verpackung wurde von der Herstellerfirma Novartis aus der Schweiz importiert. Es werden folgende Parameter untersucht: Fehlerrate beim Stellen der Arzneimittel, Richtigkeit der Einnahme, sowie das Patientenwissen und die Zufriedenheit von Patienten und Pflegekräfte. Erste Erfahrungen belegen die Machbarkeit der Untersuchung, zeigen aber auch einen großen Zeitaufwand für die Durchführung.

SCHLUSSFOLGERUNG:

Es wird die These aufgestellt, dass die Arzneimittelverteilung und die Arzneimittelapplikation bei Patienten im Krankenhaus durch EVA-verpackte Arzneimittel sicherer und wirtschaftlicher gestaltet werden kann.

LITERATUR:

Bohand et al.;CLINICS 2009;64:11-6Thibault et al.;Intern. Journal for Quality in Health Care 2008;20:206-210Maviglia et al.;Arch intern Med 2007

Poster 57

ERSTAUTOR

NACHNAME: ChristlVORNAME: Patricia

EINRICHTUNG: Apotheke des Universitätsklinikums HeidelbergSTRASSE: Im Neuenheimer Feld 670PLZ: 69120ORT: HeidelbergTELEFON: 06221- 56 38348EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN: Dr.Michael Ober, Dr. Torsten Hoppe-Tichy,Apotheke des Uniklinikums INF 670,69120 Heidelberg

TITEL:

Vergleich der Rührer verschiedener elektronischer Rührsysteme zur Herstellung von Rezepturen

HINTERGRUND:

Für die Herstellung von halbfesten Zubereitungen in der Apotheke stehen im Wesentlichen zwei Rührsysteme zur Verfügung : TopiTec® und Unguator®. In einem Vergleich sollte herausgefunden werden, welches System die besseren Rührergebnisse im Hinblick auf Homogenität und thermische Belastung liefert.

METHODE:

In 200g-Kruken wurde Vaseline mit rotem Eisenoxid eingewogen und gemischt. Beim Unguator® e/s wurde der Standardflügelrührer (SFR) sowie der Einwegrührer (EWR), beim TopiTec®Touch die Kunststoff- (KMS) und die neue Metallmischscheibe (MMS) verwendet. Es wurden jeweils Versuche bei unterschiedlichen Rührzeiten und Drehgeschwindigkeiten durchgeführt. Die Salben wurden optisch auf Homogenität untersucht, sowie die Temperatur am Ende jeder Herstellung gemessen.

ERGEBNISSE:

Der Unguator® lieferte mit dem SFR bei der niedrigsten untersuchten Rührzeit und geringer Geschwindigkeit optisch homogene Zubereitungen. Alle anderen Kombinationen zeigten erst bei höheren Geschwindigkeiten und längeren Rührzeiten vergleichbare Ergebnisse. Die Temperatur stieg erwartungsgemäß mit zunehmender Zeit und Geschwindigkeit, wobei die MMS des TopiTec® die höchsten Temperaturen aufwies.

SCHLUSSFOLGERUNG:

Lange Rührzeiten mit hohen Drehgeschwindigkeiten liefern bei allen Kombinationen homogene Ergebnisse, die jedoch mit einer höheren, die Stabilität beeinflussenden, thermischen Belastung verbunden sind. Der Unguator® ermöglicht mit dem SFR evtl. eine zeitsparende und schonende Herstellung.

Poster 58

ERSTAUTOR

NACHNAME: DöngesVORNAME: Annika

EINRICHTUNG: Apotheke des Universitätsklinikums HeidelbergSTRASSE: Im Neuenheimer Feld 670PLZ: 69120ORT: HeidelbergTELEFON: 06221-566760EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN: Dr. Torsten Hoppe-Tichy, Apotheke des Universitätsklinikums Heidelberg

TITEL:

Hygienische Händedesinfektion - Eine Compliance-Analyse

HINTERGRUND:

Die hygienische HD ist eine der wichtigsten Methoden zur Prävention nosokomialer Infektionen. Untersuchungen zur Anwendungshäufigkeit sollen Anhaltspunkte für die Compliance bei der Händedesinfektion in einzelnen Klinikbereichen geben und helfen möglichen Optimierungsbedarf aufzudecken.

METHODE:

Als Indikator für die Häufigkeit durchgeführter HD wurde der jährliche Verbrauch an Desinfektionsmittel für einzelne Bereiche ermittelt. Dazu wurden Verbrauchsdaten der letzten 6 Jahre herangezogen und in Bezug zu Patientenzahlen und behandelndem Personal gesetzt. Da wenige konkrete Empfehlungen für die Häufigkeit von HD existieren, wurden die ermittelten Daten verglichen (einzelne Bereiche im Jahresvergleich, sowie verschiedene stationäre Bereiche untereinander) und auf Abweichungen untersucht.

ERGEBNISSE:

So führt ein Vergleich zwischen verschiedenen Kliniken zum Ergebnis, dass die Häufigkeit der HD stark variiert. Auch zwischen einzelnen Abteilungen innerhalb einer Klinik unterscheiden sich die Werte nicht unmerklich. Eine zeitliche Gegenüberstellung zeigt, dass die Frequenz der HD in den jeweiligen Jahren in einzelnen Kliniken nicht konstant ist, jedoch lässt sich auch kein klarer Entwicklungstrend feststellen. Diese hohe Variabilität lässt auf eine schwankende Compliance bei der HD schließen.

SCHLUSSFOLGERUNG:

Um ein einheitliches Verhalten bei der Durchführung der HD zu gewährleisten, ist es wichtig, das Personal hinsichtlich der Händehygiene zu sensibilisieren. Hierfür liefert diese Analyse ein hilfreiches Feedback, auf dessen Basis nun für einzelne Bereiche Optimierungsmaßnahmen stattfinden können.

LITERATUR:

Poster 59

ERSTAUTOR

NACHNAME: CasajuanaVORNAME: Cristina

EINRICHTUNG: Apotheke Universitätsklinikum HeidelbergSTRASSE: Im Neuenheimer Feld 670PLZ: 69120ORT: HeidelbergTELEFON: 06221 - 56-6764EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN: Eymard Florian,Störzinger Dominic,Hoppe-Tichy Torsten

TITEL:

Stabilität von Adrenalin und Noradrenalin Notfallspritzen

HINTERGRUND: Entwicklung einer simultanen HPLC-Methode zur quali- und quantitativen Bestimmung von Adrenalin und Noradrenalin. Ziel der Arbeit sind die Ermittlung der Stabilität von Notfallspritzen mit diesen beiden Wirkstoffen und die Optimierung der Zusammensetzung sowie der Lagerbedingungen.

METHODE:

Der Wirkstoffgehalt zu 1:10 und 1:100 verdünnten Ampullen Arterenol® und Suprarenin® wurde mit Hilfe einer HPLC-UV/Vis bestimmt. Die Trennung beider Katecholamine erfolgte durch eine C18 RP Säule. Als Eluent eignete sich die Mischung eines Phosphatpuffers und Methanol. Zur Validierung wurde auf Linearität, Inter-, Intraday und Messpräzision sowie Kurz- und Langzeitstabilität geprüft. Die Stabilität wurde für vier verschiedene pH-Werte und drei verschiedene Lagerbedingungen über 28 Tage bestimmt.

ERGEBNISSE:

Unsere Notfallspritzen erwiesen sich als empfindlich gegenüber alkalischen pH-Werten und erhöhter Temperatur. Auch die Lichtintensität und die Verdünnung hatten einen Einfluss auf die Stabilität. Bei Kühllagerung und einem pH-Wert von 5,5 hielt sich der Gehalt für Noradrenalin und Adrenalin in jeweils beiden Verdünnungen drei Wochen über 95%. Die Haltbarkeit der Notfallspritzen kann durch einen sauren pH-Wert und Kühllagerung erhöht werden.

SCHLUSSFOLGERUNG:

Die Ergebnisse beweisen die Stabilität in diesen Lagerungsbedingungen. In Zukunft soll eine Verbesserung der Zusammensetzung untersucht werden und eventuelle Änderungsvorschläge bewertet werden. Ziel dabei ist die Haltbarkeit der Notfallspritzen zu erhöhen, ohne die Verträglichkeit einzuschränken.

Poster 60

ERSTAUTOR

NACHNAME: KeesVORNAME: Sabrina

EINRICHTUNG: Apotheke Universitätsklinikum HeidelbergSTRASSE: Im Neuenheimer Feld 670PLZ: 69120ORT: HeidelbergTELEFON: 06221/ 566761EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN: Martina Schwald,,Dr. Torsten Hoppe-Tichy,,Uniklinik HD,Im Neuenheimer 69120 Heidelberg

TITEL:

Pharmazeutische Betreuung einer Gefäß-chirurgischen Station - ein Beitrag zur Kostenreduzierung

HINTERGRUND:

Der Kostendruck im deutschen Gesundheitssystem nimmt stetig zu. Die Krankenkassen und der Gesetzgeber versuchen, die Kosten durch gesetzliche Vorgaben gering zu halten. Es wurde untersucht, welchen Beitrag pharmazeutische Betreuung einer chirurgischen Station zur Kostenreduzierung leistet.

METHODE:

Im Zeitraum von zehn Wochen wurden 150 Patienten pharmazeutisch betreut. Die Arzneimittelanamnese der Hausmedikation (HM) erfolgte durch die Pflege. Der Anamnesebogen wurde an die Klinikapotheke gefaxt. Der Pharmazeut prüfte Plausibilität, Indikation, Dosierung, Einnahmezeit, führte einen Interaktionscheck durch und stellte, sofern möglich, die HM unter Berücksichtigung individueller Aspekte auf in der Klinik gelistete Präparate um. Mittels einer Exceltabelle wurde die Kosteneinsparung berechnet

ERGEBNISSE:

Bei den gefäß-chirurgischen Patienten handelt es sich meist um ältere, multimorbide Patienten mit z.T. komplexer Medikation. Im Schnitt nahm jeder Patient bei Aufnahme sieben Medikamente (Streubreite: 1-20). Die Einsparung bei Umstellung von Arzneimitteln (AM) zur Behandlung kardiovaskulärer Erkrankungen war am größten, gefolgt von Antianämika. Zudem wurden auch durch pharmazeutische Interventionen, z.B. durch Berücksichtigung von Kontraindikationen oder Dosierungsempfehlungen Kosten eingespart.

SCHLUSSFOLGERUNG:

Pharmazeutische Betreuung trägt sowohl zur Kosteneinsparung in Bezug auf verordnete AM als auch zur AM-Therapiesicherheit bei und sollte weiter etabliert werden. Durch Vermeidung von Medikationsfehlern können zudem Folgekosten wie z.B. ein verlängerter Krankenhausaufenthalt gesenkt werden.

LITERATUR: Fachinformation

Poster 61

ERSTAUTOR

NACHNAME: WeidnerVORNAME: Anja

EINRICHTUNG: Klinikum Augsburg, ApothekeSTRASSE: Stenglinstraße 2PLZ: 86156ORT: AugsburgTELEFON: 0821/400-4300EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN: Helmut Hehenberger

TITEL:

Nutzen einer klinisch-pharmazeutischen Betreuung in Hämato-/ Onkologie und Stammzelltransplantation

HINTERGRUND:

Die gesamte Medikation bei hämato-onkologischen Patienten insbesondere mit Zytostatika und Antiinfektiva ist wegen der geringen therapeutischen Breite, hohem NW-/ WW-Potential und Einsatz oftmals unter Immunsuppression in Aplasie und/oder unumgänglichen kritischen Kombinationen beratungsbedürftig.

METHODE:

Seit Okt/2010 werden auf der hämato-onkologischen und KMT-Station regelmäßig Kurvenvisiten durchgeführt und an Oberarztvisiten teilgenommen. Bei insgesamt 706 bzw. 172 (127 bzw. 28 verschiedenen) Patienten wurden bis Jan/2011 während 29 bzw. 26 Visiten (Ø 24,3 bzw. 6,6 Patienten pro Visitentag) pharmazeutische Interventionen im persönlichen Arztgespräch getätigt. Die Daten zu Fall, Intervention und Umsetzung wurden tabellarisch gesammelt und nach verschiedenen Kategorien klassifiziert.

ERGEBNISSE:

Es wurden 91 (Ø 3,1/Visite) bzw. 41 (Ø 1,6/Visite) Interventionen besonders in den Bereichen Dosierung (21%), Deeskalation (15%), An-/Absetzen (30%), Auswahl (8%), NW (5%), Einnahme (12%), klinisch relevante Interaktionen (19%) und Arzneimittelinformation inkl. Pharmakokinetik, Kompatibilität, Indikation (28%) u.a. gestellt. 66/ 39% der Interventionen entfielen auf Antibiotika, 3/ 25% auf Antimykotika und 31/ 36% auf andere Arzneimittel. Insgesamt wurden 49 bzw. 48% umgesetzt, 23% entzogen sich.

SCHLUSSFOLGERUNG:

Die hohe Akzeptanz der Interventionen, An-/ Nachfragen besonders zu Pharmakokinetik und Kompatibilität kritischer Arzneistoffkombinationen, Toxizitäten und Interaktionen belegen den Nutzen einer klinisch-pharmazeutischen Betreuung und den Informationsbedarf der Ärzte in der Hämato-/ Onkologie/ SZT.

LITERATUR:

Poster 62

ERSTAUTOR

NACHNAME: GrotelohVORNAME: Annette

EINRICHTUNG: Zentralapotheke der Ev. Krankenhausgemeinschaft Herne| Castrop-Rauxel gGmbHSTRASSE: Wiescherstr. 24PLZ: 44623ORT: HerneTELEFON: 02323-498-2140EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN: Dr. Dr. Katja de With, Universitätsklinikum/ Infektiologie, Hugstetter Str. 55, 79106 Freiburg

TITEL:

Ergebnisse methodisch divergenter Verordnungsanalysen zum stationären Antiinfektivaeinsatz

HINTERGRUND:

Teilnehmer der Antibiotic-Stewardship (ABS)-Fortbildungsinitiative erstellen in Vorbereitung auf den ABS Expert ? Kurs eine Praktikumsarbeit im eigenen Krankenhaus. Neben Punkt-Prävalenz-Analysen geben patientenbezogene Antiinfektivaanforderungen Auskunft über das lokale Verordnungsverhalten.

METHODE:

Neben wöchentlich durchgeführten 1-Tages-Punkt-Prävalenz-Analysen auf einer internistischen Station eines 450 Bettenkrankenhauses wurden zusätzlich patientenbezogene Antiinfektivaanforderungen bis heute ausgewertet. Es wurden die Antiinfektivaverordnungen hinsichtlich Dosierung, Dosierungsintervall, Applikationsart, Indikation und Infektionsfokus erhoben.

ERGEBNISSE:

Die 1-Tages-Prävalenz schwankte zwischen 33-48% bei einer Dominanz ambulant erworbener Infektionen. Am häufigsten wurde Ciprofloxacin bei Harnwegsinfektionen eingesetzt. Patientenbezogene Antiinfektiva-Anforderungen (Breitspektrumbetalaktame, Aminoglykoside, Fluorchinolone, etc.) wurden v.a. bzgl. Dosierung und Therapiedauer unter Einsparung von Kosten und Mengen erfolgreich korrigiert. Infektionsdiagnosen bzw. Indikationen sowie mikrobiologische Befunde waren selten dokumentiert.

SCHLUSSFOLGERUNG:

Punkt-Prävalenz-Analysen lassen den Bedarf an ABS-Maßnahmen erkennen, patientenbezogene Antiinfektivaanforderungen stellen bereits eine effektive ABS-Maßnahme zur Beeinflussung des Verordnungsverhaltens dar.

LITERATUR:

Dellit TH et al., Clin Infect Dis. 2007 Jan 15;44(2):159-77. Ansari F et al., Clin Infect Dis. 2009 Nov 15;49(10):1496-504

Poster 63

ERSTAUTOR

NACHNAME: de WithVORNAME: Katja

EINRICHTUNG: Zentrum für Infektiologie, Universitätsklinikum FreiburgSTRASSE: Hugstetter Str. 55PLZ: 79106ORT: FreiburgTELEFON: 0761/270-18250EMAIL: [email protected]

WEITERE: AUTOREN: M. Steib-Bauert (wie Erstautor),M. Fellhauer, Villingen-Schwenningen,B. Schweickert, M. Feig, Berlin

TITEL:

Antibiotika-Verbrauch im Krankenhaus: Ergebnisse des ADKA-if-RKI-Projekt

HINTERGRUND:

Das ADKA-iF-RKI-Projekt erhebt seit 2007 kontinuierlich den Antiinfektiva-Verbrauch fachabteilungsübergreifend und stationsartbezogen an deutschen Akutkrankenhäusern. Verbrauchsentwicklungen über die Zeit seien hier dargestellt.

METHODE:

Verbrauchsdaten wurden quartalsweise (Q) in RDD bzw. DDD/100 nach Bettengrößenklassen (800) für Krankenhaus gesamt, für operative/konservative/interdisziplinäre Fachbereiche sowie für Normal (NORM)- und Intensiv (ICU)-Station über die Zeit (2007 bis heute) dargestellt. Auswertungen erfolgten für Einzelsubstanzen sowie für alle Substanzklassen Betalaktame, Fluorchinolone (FQ), Aminoglykoside, Glykopeptide und Sonstige.

ERGEBNISSE:

Der Antibiotikagesamtverbrauch ist auf ICUs von 107 DDD/100 (QI/07) auf 122 DDD/100 (QII/10) bzw. von 69 auf 87 RDD/100 über die Zeit angestiegen u. mind. doppelt so hoch wie auf NORM (47-53 DDD/100; 30-33 RDD/100). Am häufigsten wurden Ceftriaxon u. Cefuroxim verordnet. Ansteigende Verbrauchsdichten auf ICU in Abhängigkeit der Bettenzahl wurden für 3. Gen.- Cephalosporine (>800, nicht 800, nicht 800) u. FQ (alle).

SCHLUSSFOLGERUNG:

Der Antibiotika-Gesamtverbrauch und der Cephalosporin-Anteil sind im Vergleich zu früheren Jahren weiter angestiegen. Die Teilnahme einer größeren Zahl von Kliniken, die mit allen Fachabteilungen an einer kontinuierlichen Surveillance teilnehmen, ist für weitere Analysen zwingend.

Poster 64

ERSTAUTOR

NACHNAME: de WithVORNAME: Katja

EINRICHTUNG: Zentrum für Infektiologie, Universitätsklinikum FreiburgSTRASSE: Hugstetter Str. 55PLZ: 79106ORT: FreiburgTELEFON: 0761/270-18250EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN: Ehm, Christine,Adresse wie Erstautor

TITEL:

Voraussetzungen für ABS an Krankenhäusern der Teilnehmer der ABS-Fortbildungsinitiative

HINTERGRUND:

Ziel der ABS-Fortbildungsreihe (www.antibiotic-stewardship.de) ist eine eingehende Schulung von Ärzten und Apothekern, um die Qualität im Bereich ABS zu verbessern. Mit Hilfe eines Fragebogens wurde jeder Teilnehmer zu Struktur und Voraussetzungen für ABS am eigenen Krankenhaus befragt.

METHODE:

Der ABS-Fragebogen gliedert sich in allg. Angaben zum Krankenhaus (KH) sowie in themenbezogene Angaben zu ABS. Es werden strukturelle und personelle Voraussetzungen, ABS-Aktivitäten sowie Angaben zur Verfügbarkeit von Hausliste, Leitlinien, Surveillancedaten (Verbrauch, Resistenz) und Diagnostik abgefragt. Es sind 93 Fragen zu beantworten. Die Auswertung erfolgt mittels GrafStat (V.4.21., Ausgabe 2010), einem Programm zur Erstellung und statistischen Auswertung von Fragebögen.

ERGEBNISSE:

Eine hauseigene Apotheke steht in 81% zur Verfügung, eine Mikrobiologie in 30%. Für Fragen zu Antiinfektiva können Apotheker (83%), gefolgt von Mikrobiologen (57%), Infektiologen (52%) kontaktiert werden. 35% verfügen über keine separate Antiinfektiva-Hausliste, 20% über keinerlei Therapieleitlinien. Der Antibiotikaverbrauch wird überwiegend in Form von Kosten u. Mengen, in DDD/100 nur in 8% der Fälle dargestellt. Verbräuche werden zu 55%, Resistenzraten zu 70% regelmäßig berichtet.

SCHLUSSFOLGERUNG:

Verbrauch und Resistenz werden in einem für ABS-Maßnahmen wenig geeigneten Format und unregelmäßig berichtet. Hausinterne Therapieleitlinien und separate Antiinfektivalisten sind nicht in allen KHs verfügbar. Die ABS-Fortbildungsinitiative kann helfen, Voraussetzungen für ABS zu verbessern.

LITERATUR:

Poster 65

ERSTAUTOR

NACHNAME: Dr. SchuhmacherVORNAME: Carolin

EINRICHTUNG: Schwarzwald-Baar Klinikum Villingen-Schwenningen, ApothekeSTRASSE: Vöhrenbacher Str. 23PLZ: 78050ORT: Villingen-SchwenningenTELEFON: 07721-933902EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN: Schuhmacher C1, Fürst R1, Thielemann FW2, Fellhauer M1,Schwarzwald-Baar Klinikum Villingen-Schwenningen GmbH, Apotheke1, Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie2

TITEL:

Antibiotic Stewardship in der Praktikantenausbildung: Eine einfache Punkt-Prävalenz-Studie

HINTERGRUND:

Beim Antibiotic Stewardship (ABS) befassen sich Apotheker mit Strategien zum rationalen Einsatz von Antiinfektiva. Wie dieses Thema auch in die Ausbildung integriert werden kann, wurde mit einer einfachen, im Rahmen eines Pharmaziepraktikums durchgeführten Punkt-Prävalenz-Studie untersucht.

METHODE:

Während eines Pharmaziepraktikums wurde eine Punkt-Prävalenz-Studie in einer unfallchirurgischen Klinik durchgeführt. Bei einer Kurvenvisite am Stichtag wurden dazu alle Patienten mit einer laufenden Antibiotikagabe detektiert. Mittels eines Erhebungsbogens erfolgte die Dokumentation verschiedener Patientendaten und Kriterien, die zur qualitativen Beurteilung der Antibiotikagabe sinnvoll erschienen. Die Ergebnisse wurden den Verordnern im Rahmen einer internen Fortbildung vorgestellt.

ERGEBNISSE:

Von n=68 Patienten erhielten 25% zum Zeitpunkt der Erhebung eine antibiotische Therapie. Wund- und Harnwegsinfekte waren die häufigsten Indikationen. 65% der Patienten erhielten ein Basiscephalosporin und 83% der Applikationen erfolgten oral. Reserveantibiotika kamen nicht zum Einsatz. Kritisch zu hinterfragen war lediglich der Anteil der Antibiotikagaben ohne erkennbare Indikation (24%). Alle Ergebnisse sind vor dem Hintergrund des begrenzten Stichprobenumfangs zu betrachten.

SCHLUSSFOLGERUNG:

Punkt-Prävalenz-Studien als Momentaufnahmen der Antiinfektiva-Therapie eignen sich geradezu ideal für die Ausbildung von Pharmaziepraktikanten. Neben der Vermittlung von Methoden- und Sachkompetenz resultiert daraus auch noch ein relevanter Beitrag zum Antibiotic Stewardship.

Poster 66

ERSTAUTOR

NACHNAME: MertinVORNAME: Katrin

EINRICHTUNG: Apotheke Klinikum St. Georg gGmbHSTRASSE: Delitzscher Str. 141PLZ: 04129ORT: LeipzigTELEFON: 0341-9091248EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN: Maike Fedders; Margareta Lindner; Thomas Grünewald, Klinikum St. Georg gGmbH; Leipzig

TITEL:

Kontrollierter Einsatz von Antiinfektiva durch ein infektiologisches Konsil

HINTERGRUND:

Die Antibiotikatherapie nimmt sowohl quantitativ als auch hinsichtlich der klinischen Relevanz einen Schwerpunkt in der pharmakologischen Therapie ein. Ein unangemessener Einsatz von Antiinfektiva, insbesondere von Reserveantibiotika wird für einen Anstieg der Resistenzen verantwortlich gemacht.

METHODE:

Die zur Verordnung verfügbaren Antibiotika wurden in drei Gruppen (frei verfügbar, oberarzt-pflichtig und konsilpflichtig) eingeteilt. Ein Jahr vor Intervention und 2 Jahre danach wurde die Anzahl der von der Apotheke abgegebenen Antibiotika ausgewertet. Daraus wurde für jeden Wirkstoff oral und parenteral eine abgegebene „defined daily dosage“(DDD) berechnet, verglichen und mit den Resistenzdaten des jeweiligen Zeitraums korreliert. Zudem erfolgte eine ökonomische Auswertung.

ERGEBNISSE:

Der Verbrauch der Acylaminopenicilline+BLI sowie der Carbapeneme reduzierte sich zugunsten der Aminopenicilline+BLI und Cephalosporinen. Eine starke Reduktion wurde bei Moxifloxacin i.v. (89,8%) erreicht. Ciprofloxacin i.v stieg um 16,3% (2. Jahr) sowie 28,7% (3. Jahr). Tigecyclin stieg im Verbrauch durch höhere Dosierungen und verstärktes Auftreten von E.Faecium. Oxazolidinone und Glykopeptide wurden weniger eingesetzt. Die Resistenzlage blieb stabil. Die Kosten wurden um 90T € reduziert.

SCHLUSSFOLGERUNG:

Das Konzept konnte aufzeigen, das durch eine restriktive Verordnung ein rationaler Antibiotikaverbrauch erzielt werden kann, ohne das Wirksamkeit und Resistenzlage negativ beeinflusst werden. Reserveantibiotika werden nur in besonderen Situationen eingesetzt. Ein ökonomischer Gewinn wird erzielt.

LITERATUR: keine

Poster 67

ERSTAUTOR

NACHNAME: SchlosserVORNAME: Stefan

EINRICHTUNG: MEDINOS Kliniken des Landkreises Sonneberg GmbHSTRASSE: Neustadter Str. 61PLZ: 96515ORT: SonnebergTELEFON: 03675 821 710EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN: de With, Katja,Zentrum f. Infektiologie - Universitätskl.Freiburg,[email protected]

TITEL:

Antiinfektiva-Verbrauchs-Surveillance unter Anwendung unterschiedlicher Tagesdosisdefinitionen

HINTERGRUND:

Der stationäre Antiinfektivaverbrauch wird unter Verwendung der Tagesdosisdefinition DDD der WHO deutlich überschätzt. Eine bessere Abschätzung gelingt mittels RDDs (recommended daily doses) aus dem ADKA-if-RKI-Projekt. Anhand von Unit-Dose-Daten sollen die Tagesdosisdefinitionen validiert werden.

METHODE:

Verbrauchsberechnungen erfolgten unter Verwendung von angenommenen Tagesdosierungen (ADD = assumed daily doses), DDD (WHO) sowie RDD (ADKA-if) jeweils pro 1000 Patiententage für Einzelsubstanzen und Substanzklassen klinikweit (350-Betten-Krankenhaus). Zusätzlich wurden auf der Basis von Unit-Dose-Daten für orale Antiinfektiva tatsächlich verordnete Tagesdosierungen mit den definierten (ADD, DDD, RDD) verglichen.

ERGEBNISSE:

Mittels DDD wurde der Gesamtverbrauch um ~30% überschätzt, mittels RDD um ~10% unterschätzt. Am häufigsten wurden Fluorchinolone (~90 ADD/1000) verordnet, gefolgt von Aminopenicillinen/Betalaktamasehemmer (~80 ADD/1000) u. 2. Generationscephalosporinen (~75 ADD/1000). Verbrauchsüberschätzungen (DDD) zeigten sich v.a. für Amino/BLH und 2.Gen-Ceph.. Die durchschnittlichen Tagesdosen (Unit-Dose-Verordnungen) liegen (Ausnahmen: z.B. Cefuroxim, Penicillin) in der Mehrzahl unterhalb der RDD.

SCHLUSSFOLGERUNG:

Unit-Dose-Daten lassen Tagesdosisschwankungen erkennen und eignen sich zur ihrer Validierung. Sie sind gut geeignet das tatsächliche Verordnungsvolumen zu beschreiben, RDD sind im Vergleich nur wenig unterlegen und DDD in Abhängigkeit der Substanzklassendominanz nicht geeignet.

LITERATUR:

de With et al. - Infection. 2009 Aug;37(4):349-52. Epub 2009 Mar 9.Muller A et al. - Br J Clin Pharmacol. 2006 May;61(5):585-91.

Poster 68

ERSTAUTOR

NACHNAME: de WithVORNAME: Katja

EINRICHTUNG: Zentrum für Infektiologie, Universitätsklinikum FreiburgSTRASSE: Hugstetter Str. 55PLZ: 79106ORT: FreiburgTELEFON: 0761/270-18250EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN: K. Meyer, Stauferklinikum, Mutlangen,S. Schlosser, Medinos-Kliniken, Sonneberg

TITEL:

Ergebnisse von 1-Tages-Punkt-Prävalenz-Analysen an drei verschiedenen Krankenhäusern im Vergleich

HINTERGRUND:

Im Rahmen des Praktikumskurses ABS Expert der ABS-Fortbildungsinitiative wurden von den Teilnehmern bisher drei Punkt-Prävalenz-Analysen (PPA) zum patientenbezogenen Antiinfektivaeinsatz durchgeführt. Die Ergebnisse seien hier vergleichend dargestellt und diskutiert.

METHODE:

Es wurden jeweils methodisch einheitliche 1-Tages-PPA an einem 350 Betten-, 400 Betten- und 1000-Bettenkrankenhaus in den Wintermonaten durchgeführt. Dabei wurden die Antiinfektivaverordnungen hinsichtlich Dosierung, Applikationsart, Indikation, Infektionsfokus, Erregernachweis und Fieber von >1000 stationär behandelten Patienten erhoben. Eingeschlossenen wurden alle konservativen und operativen Abteilungen außer der Klinik für Kinder-und Jugendmedizin, MKG, Dermatologie und Psychiatrie.

ERGEBNISSE:

Die Verordnungsprävalenz lag bei 24% (350 Betten), 39% (400 Betten) bzw. 28% (1000 Betten). Der Anteil nosokomial erworbener Infektionen sowie der für die Antibiotika-Prophylaxe schwankte sehr stark und war im 1000-Bettenkrankenhaus am höchsten (zusammen 68%). Erregernachweise wurden lediglich in bis zu einem Viertel der Fälle gefunden, Fieber nur in Einzelfällen. Der Anteil korrekter Dosierungen (incl. Organinsuffizienzen) betrug 83-90%, der parenteral applizierter Antibiotika zwischen 51-57%.

SCHLUSSFOLGERUNG:

Trotz unterschiedlicher Versorgungsstufe bzw. Krankenhausgröße und damit zu erwartender Unterschiede im Verordnungsverhalten finden sich bsplsw. hinsichtlich Prävalenz, Dosierung und Applikationsart Übereinstimmungen. Diese Ergebnisse müssen durch weitere PPA bestätigt werden.

LITERATUR:

Poster 69

ERSTAUTOR

NACHNAME: RanftVORNAME: Donald

EINRICHTUNG: Universitätsklinikum Leipzig AöRSTRASSE: Liebigstr. 20PLZ: 04103ORT: LeipzigTELEFON: 0341 9718900EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN: Yvonne Remane, Roberto Frontini, Universitätsklinikum Leipzig AöRElisa Aloe, University of Turin

TITEL:

Analysis of facsimile or online prescribing in chemotherapy

HINTERGRUND:

12% of medicationerrors occur by transcription. Hospital prescriptions are sent to the pharmacy mostly by fax (2/3 of the prescriptions). However CPOE (Computerized Physician Order Entry) offers a more suitable way to transmit prescriptions to the pharmacy team and can reduce errors.

METHODE:

All prescriptions for chemotherapeutic preparations in an university hospital were evaluated over a two-months period in a prospective single-centre study design. Clinical pharmacists reviewed daily all prescriptions. Errors in prescriptions were separately evaluated for fax and online prescriptions.

ERGEBNISSE:

In the study period 850 cycles of chemotherapy prescriptions for in-and outpatients were reviewed. Out of them 577 were ordered by fax (68%).13,2% of the prescriptions needed an intervention. 17,7% of the errors occurred by fax prescription and only 3, 7% occurred by CPOE.Out of medical-related errors 21were classified as life-threatening Critical errors occurred 4 times more frequently by FAX prescriptions.

SCHLUSSFOLGERUNG:

The remarkable reduction of errors by using CPOE supports the hypothesis of the best way of communication between wards and pharmacy team. Using CPOE would avoid almost 80% of the errors. Furthermore both, the medical and the pharmacy team save time and increase efficiency.

LITERATUR:

Leape LL, Bates DW, et al. JAMA. 1995 Jul 5;274(1):35-43

Poster 70

ERSTAUTOR

NACHNAME: MeyerVORNAME: Cornelia

EINRICHTUNG: Apotheke des Universitätsklinikums ErlangenSTRASSE: Palmsanlage 3PLZ: 91054ORT: ErlangenTELEFON: 09131/8549266EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN: Koch S. (1), Kornagel E. (1), Busse M. (1), Krebs S. (1), Dörje F. (1, 2)

TITEL:

Pharmazeutische Interventionen ? Ein Vergleich der Dokumentationspraxis an dt. Universitätsklinika

HINTERGRUND:

Zur Dokumentation arzneimittelbezogener Probleme (ABP) wurden verschiedene Systeme entwickelt, die jedoch in jedem Haus unterschiedlich stark genutzt werden. Ziel dieser Befragung war es, den Status quo der pharmazeutischen Dienstleistungen auf Station sowie deren Dokumentation zu untersuchen.

METHODE:

Der eingesetzte Fragebogen wurde im August 2010 über den LAUD-Verteiler per E-mail an alle Apothekenleiter der 32 dt. Universitätsklinika verschickt und bestand aus zwei Teilen (1. Teil: Schnittstellenmanagement (Aufnahme/Entlassung), 2. Teil: direkte pharmazeutische Tätigkeit des Apothekers auf Station). Für beide Bereiche wurden jeweils der Umfang der pharmazeutischen Tätigkeit sowie die dort übliche Dokumentationspraxis der ABP erfasst.

ERGEBNISSE:

Die Rücklaufquote des Fragebogens betrug 66% (21/32 Klinika). Das Schnittstellenmanagement (Aufnahmemanagement an 18 Klinika, Entlassmanagement an 6 Klinika) wird hauptsächlich auf chir. Stationen durchgeführt. An ebenfalls 18 Klinika sind Apotheker darüber hinaus auf Station klin.-pharm. tätig (v.a. auf Intensiv- und chir. Stationen). ABP und/oder pharm. Interventionen werden an insgesamt 16 Häusern sehr heterogen dokumentiert (Doku-PIK: 7, APS-Doc: 2, PI-Doc: 3, Sonstige: 6, keine Angabe: 6).

SCHLUSSFOLGERUNG:

Der Schwerpunkt klin.-pharm. Dienstleistungen liegt bei den meisten Universitätsklinika auf dem Aufnahmemanagement und der direkten Tätigkeit auf Station. Das Entlassmanagement befindet sich noch im Entstehungsprozess. Die Dokumentationspraxis der ABP bzw. pharm. Interventionen ist sehr heterogen.

LITERATUR:

(1) Apotheke des Universitätsklinikums Erlangen

(2) Arbeitsgruppe der leitenden Universitätsapotheker Deutschlands (LAUD im VUD)

Poster 71

ERSTAUTOR

NACHNAME: HugVORNAME: Martin J.

EINRICHTUNG: Apotheke Universitätsklinik FreiburgSTRASSE: Hugstetter Straße 55PLZ: 79106ORT: FreiburgTELEFON: 0761/ 270-5455EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN: Stefan Wöhrl, Martin Sutter, Egid Strehl,Apotheke Universitätsklinik Freiburg

TITEL:

Versorgung intensivmedizinischer Patienten mit Parenteralia

HINTERGRUND:

Patienten auf Intensivstationen erhalten eine Vielzahl an Arzneimitteln, die durch Pflegekräfte zubereitet werden. Ziel dieser Arbeit war es, die Zubereitung steriler Parenteralia in vier medizinischen und chirurgischen Intensivstationen des Universitätsklinikums Freiburg (UKF) zu untersuchen.

METHODE:

Zur Datenerhebung wurden erfahrene Pflegekräfte bei der Arbeit durch einen Apotheker überwacht wobei die Zeit für die einzelnen Prozessschritte erfasst wurde. Zusätzlich wurden über einen Fragebogen stichprobenartig Informationen zur Zusammensetzung und Anzahl der pro Tag benötigten Parenteralia gesammelt.

ERGEBNISSE:

Die Untersuchung zeigte Unterschiede zwischen den einzelnen Intensivstationen. Weder einheitliche Standards für die Arzneistoffkonzentrationen noch für die Art der Zubereitung konnten gefunden werden. Durchschnittlich wurden für die Zubereitung eines 50 ml Perfusors 4,6 min. (SD 90 s. ? 90 min.) benötigt. Die Auswertung der verschiedenen Zubereitungen ergab, dass die Wirkstoffe in 49% der Fälle eine Stabilität von mehr als 3 Monaten besitzen während nur 9% weniger als 7 Tage haltbar waren.

SCHLUSSFOLGERUNG:

Die Daten unserer Untersuchung zeigen, dass durch Standardisierung und Vorproduktion von Perfusoren signifikante Zeit und Kostenersparnis auf Intensivstationen erzielt werden können; Gleichzeitig wird die Qualität und Sicherheit dieser Zubereitungen nicht zuletzt durch eine Standardisierung erhöht.

LITERATUR:

Poster 72

ERSTAUTOR

NACHNAME: FuchsVORNAME: Claudia

EINRICHTUNG: Apotheke Klinikum FuldaSTRASSE: Pacelliallee 4PLZ: 36043ORT: FuldaTELEFON: 0661-846431EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN: Radziwill, Roland- Apotheke Klinikum FD,,PD Dr. Hellinger, Dr. Ziehe - Klinik für AVC Klinikum FD

TITEL:

Ernährungsscreening und Leitlinien zur Ernährungstherapie - ein Beitrag zur Kostenoptimierung

HINTERGRUND:

Der Ernährungszustand von Patienten wird noch zu selten berücksichtigt. Ein guter Ernährungszustand trägt aber laut Studien zu einem besseren Outcome und einer Reduktion von Komplikationen bei.Kann eine standardisierte Ernährungstherapie Kosten senken und die Qualität der Therapie optimieren?

METHODE:

Zur Beurteilung des Risikos für eine Mangelernährung wurden die Patienten in der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie mit Hilfe eines einleitenden Screenings nach dem Ampel-System in 3 Risiko-Gruppen eingeteilt. Es folgte eine prospektive Datenerfassung des Ist-Zustandes der Ernährung und der Komplikationen von 1000 PatientenNach Standardisierung von Screening und Ernährungsstandards wurde die Datenerfassung an weiteren 1000 Patienten als Validierung wiederholt.

ERGEBNISSE:

Die Patienten mit einem Risiko für Mangelernährung haben eine längere Liegedauer (im Mittel 14,15 Tage) als die ohne Risiko (im Mittel 8,17 Tage). Das liegt vor allem an einer erhöhten Komplikationsrate wie z.B. GI-Perforation (5,1 zu 1,2 %), Abdominelle Abszesse (1,7 zu 0,4 %), Pneumonien (18,6 zu 4,9 %), Sepsis (6,8 zu 3,2 %) und Tod (11,9 zu 5,7 %). Identifiziert man die Risikopatienten bereits bei Aufnahme und beginnt umgehend eine gezielte Ernährungstherapie, können Kosten reduziert werden.

SCHLUSSFOLGERUNG:

Ein Etablieren von Screening und Pathways ist in Zeiten des Personalabbaus schwierig, da der Arbeitsaufwand erhöht ist. Durch ein Screening zur frühen Identifizierung der Risikopatienten und eine Konzentration auf diese kann bei begrenztem Mehraufwand ein Optimum an Kostenreduktion erreicht werden.

LITERATUR:

(2008): DGEM-Leitlinien Enterale und Parenterale Ernährung.Weimann, A., Schütz, T., Lochs, H. (Hrsg. 2010): Krankheitsbedingte Mangelernährung.

Poster 73

ERSTAUTOR

NACHNAME: SeiptVORNAME: Martin

EINRICHTUNG: Klinik-Apotheke des Universitätsklinikums DresdenSTRASSE: Fetscherstraße 74PLZ: 01307ORT: DresdenTELEFON: 0351/458 18796 oder - 2417EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN: Tanja Fuchs, Silke Gehron, Andreas Iffland, Petra Marx, Eva-Maria Rief, Antje Prenzel

TITEL:

PTA als Teil des Qualitätsmanagement-Systems der Krankenhausapotheke

HINTERGRUND:

Die Qualität an pharmazeutische Zubereitungen und Dienstleistungen stellt einen zentralen Aspekt in der Krankenhausapotheke dar. Regelwerke geben Richtlinien und Empfehlungen, wie Qualität erreicht werden soll. Doch welche Anforderungen stellt die Klinische Pharmazie an PTA und diese an sich selbst?

METHODE:

Durch die praktische Umsetzung von Leitlinien, Standardarbeitsanweisungen und Verfahrensanweisungen fällt PTA eine Schlüsselfunktion zu, die sie nur durch bestmögliche Qualifikation und Motivation erfüllen können. Durch diese Praxisnähe können sie bei der Standardisierung von Arbeitsprozessen wichtige Beiträge leisten, um Fehlern vorzubeugen und dadurch die Transparenz für Mitarbeiter und die Sicherheit für Patienten zu erhöhen.

ERGEBNISSE:

PTA stellen ein Bindeglied zwischen Theorie und Praxis dar. Durch tägliche Routinearbeiten sind sie in der Lage Herstellungsprotokolle und -anweisungen eigenständig zu erfassen und können aktiv an der Erstellung und Umsetzung von Qualitätsmanagementsystemen mitarbeiten. Gemeinsam mit dem Krankenhausapotheker können PTA QM-Verfahrensweisen/Prozesse beschreiben, vereinheitlichen und gegebenenfalls vereinfachen.

SCHLUSSFOLGERUNG:

Der Arbeitskreis Krankenhaus-PTA des BVpta empfiehlt zur Erreichung der Qualitätsziele in der Krankenhausapotheke die Benennung von Qualitätsbeauftragen und Leitenden PTA, um die praktischen Arbeitsabläufe zu strukturieren und damit den hohen Qualitätsanforderungen gerecht zu werden.

LITERATUR:

Poster 74

ERSTAUTOR

NACHNAME: Dr. VogelVORNAME: Jan

EINRICHTUNG: Apotheke des Universitätsklinikums Leipzig STRASSE: Stephanstraße 11PLZ: 04103ORT: Leipzig TELEFON: 0341 97-18904EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN: Dr. Jürgen Wachsmuth, Dr. Werner Kittlaus und Dr. Wilhelm Brodschelm

TITEL:

Standardisierung der farblichen Gestaltung von Infusionslösungen

HINTERGRUND:

Die farblich einheitliche Kurzkennzeichnung von Infusionslösungen soll dazu dienen, einen raschen Überblick über die enthaltenen Bestandteile verschiedener Infusionslösungen zu bekommen und dadurch Verwechslungen möglichst zu vermeiden.

METHODE:

Zuordnung der farblichen Kurzkennzeichnung von Infusionslösungen:- Aminosäuren: AS in braun- Elektrolyte: E in blau- Kohlenhydrate: - Glucose: G in grün- Mannit: M in grün- Kochsalz: NaCl in grau- Wasser: Aqua in schwarz- Kolloide: HAES in lila- Fette: MCT / LCT in gelb

Zusätzliche Konzentrationsangaben, die bei Aminosäuren, Glucose und Fettlösungen sehr sinnvoll sind, werden ohne Einheit (Symbol “%“) angegeben.

ERGEBNISSE:

SCHLUSSFOLGERUNG:

Mit dieser eindeutigen farblichen Zuordnung der Kurzkennzeichnung verschiedener Infusionslösungen wird die Routinearbeit im Stationsalltag erheblich erleichtert und das Verwechslungsrisiko deutlich minimiert. Der ADKA-Ausschuss für Verpackung und Kennzeichnung bedankt sich sehr für Ihre Mitarbeit.

LITERATUR

Poster 75

ERSTAUTOR

NACHNAME: KaiserVORNAME: Annabelle

EINRICHTUNG: Katholisches Klinikum MainzSTRASSE: An der Goldgrube 11PLZ: 55131ORT: MainzTELEFON: 0151/40312173EMAIL: [email protected]

AUTOREN: Dr. H.-J. Hennes MBA GF Caritas-Werk St. MartinDr. P. Obitz Ltg. Krankenhausapo. Kath. Klinikum Mz

TITEL:

Implementierung eines Kennzahlensystems mit Hilfe der Balanced Scorecard in der Krankenhausapotheke

HINTERGRUND:

Um eine Methode zu finden, die es möglich macht Kennzahlen und Analysen des Controllings transparent zu kommunizieren, wurde die Implementierung einer Balanced Scorecard (BSC) unter Berücksichtigung monetärer und nicht monetärer Ziele am Bsp. der Krankenhausapotheke durchgeführt.

METHODE:

Nach einer wissenschaftlichen Bachelor-Arbeit zur „Implementierung der Balanced Scorecard am Beispiel der Krankenhausapotheke“ etablierte man das entwickelte Konzept. Für die Abteilung der Krankenhausapotheke des Katholischen Klinikums Mainz wurde mit Hilfe der Mitarbeiter, ausgehend vom bestehenden Leitbild des Klinikums, eine Strategie formuliert und eine Strategy Map, sowie eine BSC mit entsprechenden Perspektiven und strategischen Zielen entwickelt und eingeführt.

ERGEBNISSE:

Vor allem für die Krankenhausapotheke ist die BSC ein geeignetes System zur Unternehmenssteuerung. Das stark am Patienten orientierte Handeln der Mitarbeiter kann so optimal abgebildet und bei strategischen Entscheidungen berücksichtigt werden. Durch die grafische Darstellung der BSC entsteht eine Transparenz, die neben dem Aspekt der besseren Steuerung zu einem besseren Verständnis bei den Mitarbeiter führt und somit immer wieder neu motiviert.

SCHLUSSFOLGERUNG:

Die BSC stellt für Krankenhausapotheken ein verständliches und transparentes Steuerungsinstrument dar, welches zudem für eine Verbesserung der Kommunikation zwischen den „patientennahen“ Mitarbeitern und den Mitarbeitern auf der betriebswirtschaftlichen Seite sorgt.

LITERATUR:

Kaplan, R.; Norton, D. [1997]Balanced Scorecard: Strategien erfolgreich umsetzen, Stuttgart, Schäffer-Poeschel Verlag, 1997.

Poster 76

ERSTAUTOR

NACHNAME: Dr. WachsmuthVORNAME: Jürgen

EINRICHTUNG: Apotheke - Universitätsklinikum UlmSTRASSE: Staudingerstraße 5PLZ: 89081ORT: UlmTELEFON: 0731 / 500- 67260EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN: Dr. W. BrodschelmApotheke des Universitätsklinikums, Josef-Schneider-Straße 2, 97080 Würzburg

TITEL:

Zytostatika-Transportverpackungen - Empfehlung zur eindeutigen Kennzeichnung

HINTERGRUND: Die Mitglieder des ADKA-Ausschusses für Verpackung und Kennzeichnung hatten in den letzten Jahren wiederholt die Frage zu diskutieren, wie Transportverpackungen, die Zytostatika enthalten, zu kennzeichnen wären.

METHODE:

Wir berücksichtigen- die Vorschläge der pharmazeutischen Unternehmen, indem wir die Kennzeichnung von Zytostatika-Transportverpackungen erfassen, die in einer Krankenhausapotheke eintreffen- Vorschläge aus Fachkreisen zur Kennzeichnung

ERGEBNISSE:

Die Kennzeichnung der Transportverpackungen ist für den Schutz der Beteiligten vor Kontamination mit potentiell cancerogenen Substanzen unverzichtbar. Als Ergebnis stellen wir ein Etikett vor, das die praxisgerechte und eindeutige Kennzeichnung von Zytostatika-Transportverpackungen gewährleistet.

SCHLUSSFOLGERUNG:

Das vorgeschlagene Etikett kann von den Beteiligten im deutschen Markt übernommen werden, ohne dass größere Anpassungsschwierigkeiten zu erwarten wären. Die Empfänger der Lieferungen wären dadurch vor den Gefahren, die von Zytostatikasendungen ausgehen können, besser geschützt.

LITERATUR:

Dr. Wilhelm Brodschelm; Informationen zur Zytostatika-Kennzeichnung. Krankenhauspharmazie Jhrg. 24 (2003) S. 251.Dr. Wilhelm Brodschelm: Kennzeichnung von Zytostatika-Lieferungen. Die Pharmazeutische Industrie Bd. 69, Nr. 6 (2007) S. 738-739.Monique Ackermann: Einheitliches Etikett für zytotoxische Stoffe. Onkologische Pharmazie Jhrg. 11, Nr.1(2009) S. 23.

Poster 77

ERSTAUTOR

NACHNAME: SchnurrerVORNAME: Jochen Ulrich

EINRICHTUNG: Zentralapotheke St. Bernward-KrankenhausSTRASSE: Treibestr. 9PLZ: 31134ORT: HildesheimTELEFON: 05121-90-1488EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN:

TITEL:

Ökonomische Aspekte der Mitgabe der Überbrückungsmedikationen bei Entlassungen vor Wochenenden

HINTERGRUND:

Die Mitgabe von Überbrückungsmedikationen ist gem. ApoG §14 eine freiwillige Leistung der Krankenhäuser zur Sicherstellung der Arzneimittelversorgung der Patienten bei Entlassungen vor Wochenenden oder Feiertagen. Mit welchen Zusatzkosten muss bei einer konsequenten Umsetzung gerechnet werden?

METHODE:

Im Rahmen der Unit-Dose-Arzneimittelversorgung werden alle Patienten bei Entlassungen vor einem Wochenende oder einem Feiertag mit Überbrückungsmedikationen versorgt. Auf Basis einer vom Krankenhausinformationssystem generierten Entlassliste und der in der Unit-Dose-Software dokumentierten Patientenmedikationen wurden die durch die Überbrückungsmedikation entstehenden Zusatzkosten ermittelt. Der Personalmehraufwand wurde auf Basis von Durchschnittswerten abgeschätzt.

ERGEBNISSE:

Die Kosten für die Überbrückungsmedikation sind mit 1% der Gesamtarzneimittelkosten der analysierten Stationen zu beziffern. Da die Medikation zusammen mit der stationären Unit-Dose-Medikation ausgeliefert wird, liegt der Personalaufwand bei unter 1 Min. pro Patient. Bei einer klassischen Versorgung ist der Aufwand aufgrund der fehlenden Versorgungsstrukturen aber deutlich höher. Bereits bei 2 Minuten pro Patient müsste im Fall des St. Bernward-KH mit 0,2 VK pro Jahr gerechnet werden.

SCHLUSSFOLGERUNG:

Die Mitgabe der Überbrückungsmedikationen generiert Mehrkosten in einer 5-stelligen Größenordnung. Im DRG-System werden diese Kosten nicht abgebildet, so dass die Etablierung dieser für die Patientenversorgung wichtigen Dienstleistung derzeit nur unter strategischen Aspekten erfolgen kann.

LITERATUR:

Poster 78

ERSTAUTOR

NACHNAME: SchnurrerVORNAME: Jochen

EINRICHTUNG: Zentralapotheke St. Bernward KrankenhausSTRASSE: Treibestr. 9PLZ: 31134ORT: HildesheimTELEFON: 05121-90-1488EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN:

TITEL:

Arzneimittelanamnese im Krankenhaus - der Mehrwert des Krankenhausapothekers!

HINTERGRUND:

Die Klärung offener Fragen infolge unvollständig bzw. fehlerhaft erhobener Arzneimittelanamnesen bindet im weiteren Behandlungsprozess Zeit und führt zu Verzögerungen in der Arzneimittelversorgung der Patienten. Welchen Beitrag zur Prozessoptimierung kann der Krankenhausapotheker leisten?

METHODE:

Bis 06.2010 wurden die AM-Anamnesen für elektive chirurgische Patienten von nicht-pharmazeutischem Personal erhoben. Die ausgefüllten Anamnesebögen wurden danach zur Bearbeitung in die Krankenhausapotheke geschickt. Die Auswertung der Dokumentation dieser Dienstleistung wurde mit der Auswertung der seit 06.2010 neu eingeführten Anamneseerhebung durch Krankenhausapotheker verglichen. Bei beiden Verfahren wird das Gespräch auf Basis eines vom Patienten zu hause auszufüllenden Fragebogens geführt.

ERGEBNISSE:

48% der vom Patienten vorausgefüllten AM-Fragebögen enthielten unklare Medikationen. In 62% der Fälle wurden die Unklarheiten durch ein gezieltes Nachfragen beim Patienten bereits durch den Apotheker geklärt . Bei 18% der Patienten mussten die Apotheker bei Angehörigen oder einweisenden Ärzten zur Klärung der offenen Fragen anrufen. Bei der Anamneseerhebung durch nicht-pharm. Personal lag der Prozentsatz mit 35% deutlich höher.

SCHLUSSFOLGERUNG:

Die Klärung unklarer Medikationen während des Anamnesegespräches setzt das Erkennen dieser Medikationen voraus. Die frühzeitige Einbindung des KH-Apothekers stellt dies sicher. Die Anamnesen werden bereits im ersten Schritt in sich vollständig erhoben und offene Fragen werden zeitnaher geklärt.

LITERATUR:

Poster 79

ERSTAUTOR

NACHNAME: SchnurrerVORNAME: Jochen

EINRICHTUNG: Zentralapotheke St. Bernward KrankenhausSTRASSE: Treibestr. 9PLZ: 31134ORT: HildesheimTELEFON: 05121-90-1488EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN:

TITEL:

Ist eine Unit-Dose-Versorgung in Zeiten elektronischer Patientenakten wirtschaftlich noch sinnvoll?

HINTERGRUND:

Elektronische Patientenakten ermöglichen einen Zugriff auf Verordnungsdaten und somit das Therapiemonitoring durch klinische Pharmazeuten. Ist eine Unit-Dose-Versorgung auch ohne die aus dem Therapiemonitoring resultierenden Effekte wirtschaftlich noch sinnvoll?

METHODE:

Die Arzneimittelkosten der Unit-Dose-versorgten Stationen wurden vor und nach Einführung der Unit-Dose-Versorgung analysiert. Als Basis wurden die um die Einkaufseffekte bereinigten Kosten pro Fall zugrunde gelegt. Neben der Entwicklung der Fallkosten wurden die Kosteneinsparungen infolge der optimierten Weiterführung ambulant begonnener Therapien sowie der reduzierten Lagerhaltung auf den Unit-Dose-versorgten Stationen ermittelt.

ERGEBNISSE:

Die Fallkosten konnten auf den Unit-Dose-Stationen um 4,4% gesenkt werden. Die patientenindividuelle Auslieferung der zur Weiterführung ambulanter Therapien benötigten Arzneimittel reduzierte die Ausgaben für nicht gelistete Arzneimittel im Vergleich zu einer klassischen Arzneimittellogistik um 30,4%. In der Summe beträgt die Einsparung 5,8% der Arzneimittelkosten zuzüglich der um 52% reduzierten Kapitalbindung infolge deutlich reduzierter Stationslager.

SCHLUSSFOLGERUNG:

Das Unit-Dose-Konzept führt zu Einsparungen, die nicht auf ein intensiviertes Therapiemonitoring zurückzuführen sind. Die Einführung einer Unit-Dose-Arzneimittelversorgung ist somit auch für Häuser wirtschaftlich sinnvoll, die bereits über eine elektronische Patientenakte verfügen.

LITERATUR:

Poster 80

ERSTAUTOR

NACHNAME: MönksVORNAME: Nelly Christine

EINRICHTUNG: Apotheke Klinikum der Universität MünchenSTRASSE: Marchioninistr. 15PLZ: 81377ORT: MünchenTELEFON: 089 7095 6600EMAIL: [email protected]

WEITERE AUTOREN: Anne-Christine Gruber, Dr. Cornelia Vetter-Kerkhoff

TITEL:

Dokumentation von Sonderanforderungen - Einfaches Tool mit großer Wirkung

HINTERGRUND:

Am Klinikum der Universität München sind wechselnd ca. 9 Apotheker mit der Bewertung der Sonderanforderungen (SA) befasst und müssen eine einheitliche Bearbeitung (Bestellungen bzw. Umsetzung auf die Hausliste) sicherstellen. Für weitere 5 Apotheker und 2 PTA ist die Nachvollziehbarkeit relevant.

METHODE:

Die Bestelldaten der SA (Präparat, Station, Patient, Begründung des Oberarztes) werden aus dem Warenwirtschaftssystem in eine Exceldatei importiert. Die Austauschempfehlungen bzw. das gelieferte Präparat und die Ersparnis werden erfasst. Patienten-, indikations- und klinikbezogene Besonderheiten, die die Bestellung bestimmter Präparate rechtfertigen, sowie relevante Beschlüsse der Arzneimittelkommission (AMK) werden eingetragen. Zusätzlich werden aktuelle Themen für die nächste AMK gesammelt.

ERGEBNISSE:

Durch die Dokumentation lassen sich die Empfehlungen der Apotheker zeitsparend erfassen und nachvollziehen. Die Konformität wird erhöht, die Koordination im Team erleichtert. Individuelle Besonderheiten können fortlaufend berücksichtigt werden. In Telefonaten mit Ärzten generiertes Wissen bleibt erhalten. Die kontinuierliche Ausweisung von Einsparungen ermöglicht ökonomische Auswertungen. Aktuelle Themen für die AMK liegen bereits dokumentiert vor, sodass deren Planung vereinfacht wird.

SCHLUSSFOLGERUNG:

Die computergestützte Austauschdokumentation ist ein nützliches Tool, das die Bearbeitung von SA erleichtert. Sie gewährleistet die Konformität der Empfehlungen der Apotheker, verbessert die Qualität und Akzeptanz der Beratung zu SA und die Zufriedenheit der Stationen.

LITERATUR:

Poster 81

ERSTAUTOR

NACHNAME: RichterVORNAME: Jacqueline

EINRICHTUNG: Apotheke Klinikum der Universität München (KUM) GroßhadernSTRASSE: Marchioninistr.15PLZ: 81377ORT: MünchenTELEFON: 089-7095-6600EMAIL: [email protected]: Vetter-Kerkhoff C, Strobach DApotheke KUM Großhadern, Marchininistr.15, 81377 München

TITEL:

Identifikation von klinikspezifischen Qualitätsignalen (QS) aus dokumentierten Anfragen

HINTERGRUND:

Anfragen an die Apotheke zeigen den Informationsbedarf einzelner Stationen. Können aus einer strukturierten Auswertung aller Anfragen zur AM-Applikation QS generiert werden, die -weiterbearbeitet zu klinikweiten Informationsmaterialien- die AM-Therapiesicherheit (AMTS) im Klinikum erhöhen können?

METHODE:

Dokumentation aller von Ärzten und Pflegepersonal an die AM-Information der Apotheke gestellten Anfragen und der schriftlichen Antworten mit der ADKA Arzneimittel-Info-Datenbank. Retrospektive Auswertung der Anfragekategorie AM-Applikation im Jahr 2010 mit dem Statistikmodul. Auswertung nach Fragesteller. Inhaltliche Prüfung, Auswertung und Kategorisierung aller 248 Anfragen. Integration der aufgezeigten Optimierungsbereiche in klinikweite od. fachspezifische Informationsprodukte.

ERGEBNISSE:

Von 1833 dokumentierten Anfragen 2010 waren 248 (14%) zur AM-Applikation. QS aus Anfragen zur AM-Applikation: Einnahmezeitpunkt oraler AMjejunale SondenPhenytoin ivKalium iv auf Normalstationenkorrekte Herstellung iv Antiinfektivalsg.iv Applikationsgeschwindigkeit und max. Konzentrationkorrekte Anwendung von InhalatorenStandardisierung der SDD. Diese QS sollen klinikinterne Fortbildungen , Intranettabellen, Merkblätter, Wahlfachthemen auf klinikrelevante Themen focussieren.

SCHLUSSFOLGERUNG:

Die inhaltliche Auswertung der Anfragen liefert QS zur Steigerung der AMTS. Das Vorgehen sollte auf andere Anfragekategorien ausgedehnt werden. Ausblick: Klinikweite Aufarbeitung der durch die Anfragen generierten QS vor Ort auf den Stationen mit dem Ziel erhöhter Patientensicherheit.