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ISSN-0931-565934. Jahrgang
THW-JOURNAL BY 2/2013 3
THW-Journal Bayern 2/2013
Herausgeber
Der Landesbeauftragte für Bayern der
Bundesanstalt Technisches Hilfswerk
Hedwig-Dransfeld-Allee 11
80637 München
Tel. 089 - 159151 - 110
Chefredaktion
Siglinde Schneider-Fuchs
Anschrift: Schönbornstraße 19
91330 Bammersdorf
Mobil 0172 1301000
Schreibtisch 09191-65801
Redaktion
Johann Schwepfinger
Grafik und Gestaltung
Manuel Schneider
Regionalredaktion Straubing
Sepp Fuchs
Regionalredaktion Ingolstadt
Markus Schneid
Regionalredaktion Mühldorf
Stefan Huber
Regionalredaktion Bamberg
Karoline Kötter
RedaktionsinformationManuskripte und Bilder nur anRedaktion oder Regionalredakteure.Mit Namen gezeichnete Beiträge
geben die Meinung der Verfasser wieder.Nachdruck einzelner Beiträge,auch im Auszug, nur mit Quellenan-gabe und mit Genehmigung derRedaktion gestattet. Kürzungen eingesandter Manuskripte bleiben derRedaktion vorbehalten.
ErscheinungsweiseZweimal jährlich im 34. Jahrgang
AnmerkungObwohl abgebildete Personen nichtimmer mit vorschriftsmäßigerpersönlicher Schutzausrüstungbekleidet sind, hält die Redaktion den Druck der Bilder zur Illustration von Berichten für erforderlich.
Anzeigen
Public-Anzeigenagentur mbH
Postfach 1522, 55385 Bingen
Tel. 06721-495120, Fax 06721-16227
Herstellung
PuK Krämmer GmbH
Nürnberger Str. 7, 91217 Hersbruck
Tel. 09151/7307-81
Titelbild:
Gestaltung Bernhard Münch
Foto: Stefan Mühlmann
Liebe THW-Kameraden und -Kameradinnen,
liebe Leserinnen und Leser,
es ist angenehm, glücklich zu sein. Die Chance dazu viervielfacht sich, wenn die Fähigkeit existiert, Glück wahrzunehmen und
anzunehmen.
Die kleinen Glücksmomente in der Bilanz und in der Planung aufzuspüren, dazu eignet sich ein Jahreswechsel besonders gut.
Es geht nicht um das große Zufriedenheitsgefühl, sondern um die vielen Chancen, die es zu erkennen gilt.
Was macht glücklich? Für diejenigen, die sich in einer Hilfsorganisation engagieren, gehört das „Helfen können“ auch zu den
Auslösern für das Glück, das in der Zufriedenheit liegt.
Wer sich nur auf sich selbst konzentriert, versäumt diese Erfahrung.
„Helfen können“ hat jedoch die anspruchsvolle Voraussetzung, ständig lernbereit zu sein und Erfahrungen annehmen zu kön-
nen. Die zu jedem Jahresende bilanzierten Ausbildungsstunden (mehr als 1,5 Millionen Stunden nur in der Standortausbildung)
zeigen, wieviel Energie in diesen Bereich verwendet wird – getreu dem THW-Wahlspruch:
Helfen wollen ist gut, Helfen können ist besser, Helfen will gelernt sein.
Die Statistiken haben jedoch nur begrenzte Möglichkeiten, darüber Auskunft zu geben, wie groß die Zahl der Stunden ist, die in
einem Jahr dafür aufgewendet werden. Denn die reinen Lernstunden sind nur ein Teil dessen, was im THW-Leben die Fähigkeit
ausmacht, Teil einer erfolgreichen Gemeinschaft zu sein. Gutes Beispiel dafür ist das beherzte Helfen, das Nils Hoffmann aus
Augsburg praktiziert hat. (Seite 85)
Ein Wunsch für alle für das kommende Jahr und alle weiteren Jahre: Immer im richtigen Moment das Richtige tun –
eine gute Basis, zum Glücklichsein.
In diesem Sinne wünsche ich allen im und am THW eine gute Zeit
Wir drucken mitmineralölfreienÖkofarben von
4 THW-JOURNAL BY 2/2013
THW
Zum Nach-Denken...Freud und Leid liegen oft eng beieinander. So haben wir etwa im Hochwassereinsatz dieses
Jahres, bei den kleineren Einsatzätzen der täglichen Gefahrenabwehr oder auf den Ein-
satzstellen im Ausland erlebt, dass anderen Menschen zu helfen eine unglaubliche Freude
macht. Und dass die mehr als nur gelungene Erfüllung einer schwierigen und häufig nicht
ungefährlichen Aufgabe jedem Helfenden verdientermaßen das Gefühl gibt, etwas sehr
Sinnvolles getan zu haben.
Das Leid der unmittelbar Betroffenen hat keine Einsatzkraft und keinen der vielen Unter-
stützer des THW unberührt gelassen. Manchmal waren auch die Helferinnen und Helfer
durch Verletzungen selbst Leidtragende. Jeder muss sich der möglichen Gefahren für Leib
Wir trauern
um zwei THW-Helferinnen, die bei einem tragischen Unfall auf der Elbe ums Leben gekommen sind.
Die bayerische THW-Familie nimmt Anteil an diesem schweren Verlust.
Wir denken an die Familien, an all die Menschen, die von diesem Unglück betroffen sind.
Wir fühlen mit ihnen.
THW-Landesverband THW-Landesvereinigung THW-Jugend
und Leben bewusst sein.
Angesichts dieses hohen Preises kann man die Frage stellen, ob es den Einsatz wert ist, den alle Angehörige des THW erbringen, sei es ehren- oder
hauptamtlich. Meine Antwort ist dabei ganz eindeutig: Unser Dienst ist notwendig. Jetzt und in Zukunft.
Eine der wichtigsten staatlichen Grundaufgaben ist, die Menschen vor den Folgen von Schadenseinwirkungen zu schützen. Neben den in diesem Jahr
besonders bedeutsamen Einsätzen gegen die Naturgewalten müssen wir uns auf von Menschen verursachte Bedrohungen einstellen, sei es durch
Unfälle oder bewusst herbeigeführte Schäden. Ich denke dabei auch an terroristische Handlungen oder Angriffe über den Cyberraum. Beeinträchtigen
solche Schadenseinwirkungen wesentliche, kritische Infrastrukturen, wie etwa die Stromversorgung, kommt es auf zielgerichtetes, abgestimmtes
und zügiges Handeln an, um die Funktionsfähigkeit unseres Zusammenlebens als Ganzes wiederherzustellen. Dieses Handeln ist dann ganz konkret
und geschieht vor Ort. Die oft geübte Stromversorgung an der Einsatzstelle bekommt dann auf einmal – im Vergleich zum täglichen Einsatz – ein
noch größeres Gewicht.
Wir sind Angehörige des THW, um jederzeit Menschen zu helfen. Diese Grundaufgabe haben wir freiwillig übernommen, wohl wissend, dass diese
Aufgabe anspruchsvoll und manchmal gefährlich ist. Und gerade weil sie gefährlich ist, ist es notwendig, dass wir uns auf die Grundaufgabe Einsatz
fokussieren, wie es gerade mit der bundesweiten Projektgruppe zur Organisation des THW geschieht.
Im Entwurf des Koalitionsvertrages heißt es zu den Aufgaben des THW für die Zukunft, dass das Leistungsspektrum und die Aufgaben des THW
auch den Schutz kritischer Infrastrukturen umfassen und dass hierzu das Ehrenamt als Basis des Zivil- und Katastrophenschutzes gefördert und
gestärkt werden soll.
Wir im THW sind nun aufgerufen, dies gemeinsam mit unseren Partnern in der Gefahrenabwehr und mit Unterstützung unserer Politiker zu gestalten.
Treu Helfen Wir! Glück Auf!
Dr. Voß
Der THW-Landesbeauftragte
THW-JOURNAL BY 2/2013 5
THW
Bayerische Werbekampagne des THW
Die Plakatmotive der bayerischen Wer-
bekampagne für das THW fallen auf. Die
Motive, die sich an bayerischen Sehens-
würdigkeiten orientieren, können von den
jeweiligen Regionen, denen sie zugehören,
für die individuelle Werbung genutzt wer-
den.
Entwickelt wurde das Konzept durch Stu-
denten der Bayerischen Akademie für Wer-
bung und Marketing als Studienarbeit.
Der THW-Landesverband nützt die Home-
page der THW-Landesvereinigung, um un-
komplizierte Kommunikation und Umgang
mit den Werbematerialien zu gewährleisten.
http://www.thw-bayern.de/landingpage/
das ist die Adresse der Startseite des Inter-
net-Auftrittes. Dort wirbt der optische Inte-
ressen-Fänger Hochwasser in Verbindung
mit der Frauenkirche und der Nürnberger
Kaiserburg und wer mehr über Motivation
und Ziele der Kampagne wissen will, wird
gut bedient.
Die Motive aus den anderen Regionen ha-
ben die Marienfestung in Würzburg, den
Regensburger Dom und Schloss Neusch-
wanstein ins Zentrum gesetzt – jeweils
mit der optischen Assoziation zu extremen
Schadenslagen verknüpft.
Die Übersicht über diese „Sensibilisierungs-
kampagne“ gibt es auch auf der Homepage
des THW-Landesverbandes Bayern: http://
www.lv-by.thw.de.
Von der Phase 1, der Awarenesskampgagne
(Awareness = Bewusstsein), sind, neben den
großen Plakaten, auch kleinere Versionen
und Flyer, die mit Textergänzungen arbeiten,
entwickelt worden. Einige von den Darstel-
lungen sind hier abgebildet. Sie waren zum
Teil – so oder modifi ziert – auch schon als
Großfl ächenplakate an exponierten Stellen
zu sehen – Beispielfoto Bahnhof München-
Pasing. Alleine in München waren die Pla-
kate an annähernd 60 Stellen präsent – über
und unter der Erde.
Aktive Präsentationen (Roadshow THW –
live) gab es in den zurückliegenden Mona-
ten an rund einem Dutzend Standorten und
es sollen mehr werden.
2014 steht die Suche nach den neuen Ge-
sichtern für das THW Bayern im Fokus, ein
Fotowettbewerb, bei dem auch tolle Preise
ausgelobt werden.
Ansprechpartnerin für Fragen zur Kampagne ist Dr. Alessandra Donatello, THW-
Landesverband Bayern, [email protected], Tel. 089-159 151 163
Unwahrscheinlich? Wir sind da.
www.thw-bayern.de
Die Flyer und Plakete – Muster auf den folgenden Seiten – können individuell für
Veranstaltungen und Präsentationen vor Ort verwendet werden.
6 THW-JOURNAL BY 2/2013
THW
Passiert nicht? Wir sind da.
www.thw-bayern.de
Ausgeschlossen? Wir sind da.
www.thw-bayern.de
Undenkbar? Wir sind da.
www.thw-bayern.de
Unmöglich? Wir sind da.
www.thw-bayern.de
THW-JOURNAL BY 2/2013 7
THW
Unmöglich?Wir sind da.
Das THW in Bayern — Zivilschutz, örtliche Gefahrenabwehr,Hilfe im Ausland.
BundesanstaltTechnisches HilfswerkLandesverband BayernHedwig-Dransfeld-Allee 1180637 MünchenTelefon: 089 -159 151 -0E-Mail: [email protected]
Werde Mitglied im THW!Es wird ein großartiges Abenteuer
Passiert nicht? Wir sind da.
www.thw-bayern.de
8 THW-JOURNAL BY 2/2013
THW
Passiert nicht?Wir sind da.
Unwahrscheinlich? Ausgeschlossen? Wir sind da, wenn’s passiert.
Unwahrscheinlich? Ausgeschlossen? Unmöglich? Wir sind da!
Das Technische Hilfswerk ist weltweit einmalig. Organisatorisch im Geschäftsbereich des Bundesinnenministeriums angesiedelt, wird das THW zu 99% von Ehrenamtlichen getragen: 15.000 davon sind in Bayern tätig. THW-Helfer leisten technische Hilfe im Auftrag der Bundesrepublik Deutschland im In- und Ausland. Zu diesem Zweck erhalten sie im THW eine fundierte, vielseitige technische Ausbildung. Der Umgang mit schweren Geräten wie Motorsäge, Notstromaggregaten, Trennschleifer gehört u.a. zu den Fertigkeiten unserer THW-Helfer. Mehr Infos über das THW in Bayern erhältst du auf unserer Homepage unter:www.lv-by.thw.de
Das THW ist aber auch ein abwechslungsreicher Treffpunkt für alle Menschen, die in ihrer Freizeit gemeinsam an interes-santen und bereichernden Initiativen für sich und die Gesell-schaft teilnehmen wollen: Ausbildungen, Übungen, Einsätzen.THW-Leben ist Bereicherung!
Besuche uns: Nimm mit einem Ortsverband in Deiner Nähe Kontakt auf und probiere das THW-Leben aus! Es könnte Dein Leben verändern. Wir warten auf Dich!
Standorte Bayern
10 THW-JOURNAL BY 2/2013
THW
Noch ganz im Zeichen des
Hochwassers würdigte der Frei-
staat am 3. Juli 2013 mit einem
Festakt die Neugründung des
Landesfeuerwehrverbandes vor
20 Jahren. In die Staatskanzlei
nach München kamen neben
Feuerwehrlern aus ganz Bayern
auch Vertreter der Politik und
Spitzen der bayerischen Hilfsor-
ganisationen. Gemeinsam wür-
digte man die Neugründung als
wichtigen Schritt zur Stärkung
des ehrenamtlich getragenen
umfassenden Hilfeleistungssy-
stems in Bayern.
Ministerpräsident dankte THW
Ministerpräsident Horst See-
hofer lobte in seiner Rede den
Einsatz der Feuerwehren und
aller Einsatzkräfte in der Hoch-
wasserbekämpfung. Direkt an
das THW – repräsentiert durch
den THW-Landesbeauftragten
Dr. Fritz-Helge Voss - wandte
sich Ministerpräsident Horst
Seehofer mit dem Dank für das
THW-Engagement im Hochwas-
ser. Besonders freue ihn, dass
auch angesichts der Gefahr
sich die gute Zusammenarbeit
aller Organisationen im baye-
rischen Hilfeleistungssystem
Festakt der Feuerwehr:
20 Jahre Neugründung des Bayerischen Landesfeuerwehrverbandes
bewährt habe. Gemeinsam sei
hier Großes geleistet worden.
Der Präsident des Landesfeuer-
wehrverbandes, Alfons Wein-
zierl, blickte mit Stolz auf die
Ergebnisse der letzten 20 Jahre
zurück. Man habe vor allem im
politischen Bereich viel für das
Feuerwehrwesen in Bayern tun
können. Verschmitzt lächelnd
forderte er dann eine Erhöhung
der Mittel für die Feuerwehren
zur Verbesserung der Hoch-
wasserbekämpfung. Er sei halt
ein Niederbayer und die seien
hartnäckig.
Innenminister Herrmann wür-
digte seinerseits die Bedeu-
tung des Landesfeuerwehr-
verbandes im bundesweit
einmaligen bayerischen Hilfe-
leistungs sys tems. Die Erkennt-
nisse des Hochwassers werde
man in einem Spitzengespräch
mit allen Organisationen ge-
meinsam formulieren.
Als Zeichen der Verbundenheit
wurden beiden Spitzenpoliti-
kern Feuerwehreinsatzjacken
mit der Rückenaufschrift „Mi-
nisterpräsident“ und „Innen-
minister“ überreicht. Diese
werden sich gut in die be-
reits bestehende Sammlung
einfügen, sind doch beide
sehr mit allen Hilfsorganisa-
tionen in Bayern verbunden.
red
Innenminister Joachim Herr-
mann stellt Info-Kampagne zur
Rettungsgasse vor: Faltblatt für
Autofahrer, gezielte Rundfunk-
durchsagen sowie spezielle
Hinweistexte bei Polizeifahrzeu-
gen. Das THW München-Ost un-
terstützte diese Kampagne für
mehr Sicherheit „Rettungsgasse
hilft Leben retten“ auf dem Ge-
lände der Autobahnmeisterei
Hohenbrunn.
Bayerns Innenminister Joachim
Herrmann präsentierte gemein-
sam mit Dr. August Markl, dem
Vorsitzenden des ADAC Süd-
bayern, das Anliegen: „Unser
Ziel ist, die Notwendigkeit der
Rettungsgasse wieder stärker in
das Bewusstsein der Autofahrer
zu rücken“.
Wie Staatsminister Herrmann
weiter erläuterte, wurde in einer
vom bayerischen Innenministe-
rium einberufenen Expertenrun-
Rettungsgasse hilft Leben retten
de mit Vertretern des ADAC, des
Bayerischen Rundfunks, der Lan-
desverkehrswacht Bayern, des
Landesfeuerwehrverbandes,
des Bayerischen Roten Kreuzes,
des Technischen Hilfswerks, des
Verbandes der Bergungs- und
Abschleppunternehmer, der Jo-
hanniter-Unfall-Hilfe, des Malte-
ser Hilfsdienstes, der Deutschen
Lebens-Rettungs-Gesellschaft
sowie des Assistance Partner
Vereins ein ganzes Maßnah-
menpaket geschnürt, um die
Rettungsgassenbildung zu ver-
bessern.
Die Pflicht zur Bildung der Ret-
tungsgasse ist in Paragraph elf
der Straßenverkehrs-Ordnung
festgeschrieben. Darin heißt
es: Stockt der Verkehr auf Auto-
bahnen und Außerortsstraßen
mit mindestens zwei Fahrstrei-
fen für eine Richtung, müssen
Fahrzeuge für die Durchfahrt
THW-JOURNAL BY 2/2013 11
THW
von Polizei- und Hilfsfahrzeu-
gen in der Mitte der Richtungs-
fahrbahn, bei Fahrbahnen mit
drei Fahrstreifen für eine Rich-
tung zwischen dem linken und
dem mittleren Fahrstreifen, eine
freie Gasse bilden.
Wie der Innenminister be-
tonte, gehören zu den Hilfs-
diensten auch Fahrzeuge mit
gelbem Rundumleuchten wie
Abschleppfahrzeuge und dem
ersten Anschein nach nicht als
Hilfsdienste erkennbare Fahr-
zeuge, die beispielsweise von
den Umweltbehörden sein kön-
nen. Herrmann stellte klar, dass
die Rettungsgasse ausreichend
Innenmister Joachim Hermann, MdL, Ortsbeauftragter (OB) München-
Land Andreas Frank, OBr München-Ost Erst Meister, Referatsleiter Einsatz
im THW-Landesverband Siegfried Schymala im Hof der Autobahnmeisterei.
THW auch bei den staatlichen Ehrungen
des Freistaates integriert
breit sein müsse, damit auch
schweres Gerät wie Autokräne
an die Unfallstelle gelangen
könne. Der Seitenstreifen sei
kein Ersatz für die Rettungs-
gasse.
Anm.d.Redaktion:“ Faltblatt Rettungsgas-
se“ als Suchangabe führt zu dem pdf auf
der Homepage www.stmi.bayern.de
pm-stmi-reda
Der bayerische Landessprecher
Rudolf Skalitzky ist der erste
Mann im THW, dem das Steck-
kreuz des Ehrenzeichens des
Bayerischen Staates für ehren-
amtliches Engagement in der
Einsatzorganisation THW ver-
liehen worden ist.
Mit ihm bekamen Hansjörg
Nast-Kolb vom THW-Ortsver-
band Sonthofen das Ehrenzei-
chen für 40jährige aktive Dienst-
zeit und Christian Rettlinger vom
THW-Ortsverband Gunzenhausen
das Ehrenzeichen für 25jährige ak-
tive Dienstzeit.
Möglich geworden ist diese Aus-
zeichnung durch das neue Stif-
tungsgesetz, das für dieses Ehren-
zeichen den Kreis der Empfänger
erweitert. Bislang war es auf die
Verdienste im Feuerlöschwesen
und beim Bayerischen Roten
Kreuz beschränkt.
Nun gehören zum Kreis der
Auszuzeichnenden auch die
katastrophenhilfspflichtigen,
im Rettungsdienst mitwir-
kenden freiwilligen Hilfsor-
ganisationen - Bayerisches
Rotes Kreuz (BRK), Arbeiter-
Samariter-Bund Landes-
verband Bayern e.V. (ASB),
Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.
Landesverband Bayern (JUH),
Malteser Hilfsdienst e.V. Bayern
(MHD), Deutsche Lebens-Ret-
tungs-Gesellschaft Landesver-
band Bayern e.V. (DLRG) - und
die Bundesanstalt Technisches
Hilfswerk Landesverband Ba-
yern (THW).
Stellvertretend für alle freiwil-
ligen Helfer hat Staatsminister
Joachim Herrmann, MdL, 21 Eh-
renamtlichen aller sieben Ein-
satzorganisationen das staatli-
che Ehrenzeichen in München
verliehen.
Starke Ehrenamtlichkeit
in Bayern
„Kein anderes Land in Deutsch-
land kann eine ähnlich hohe
Ehrenamtsquote vorweisen“,
betonte der Staatsminister
und nannte die Gesamtzahl für
den Freistaat: „Zur Sicherheit
Bayerns tragen 450.000 ehren-
amtliche Helfer bei“.
Zum Nachlesen: www.stmi.bayern.de -
Suchbegriff: Ehrenzeichen für Feuerwehr
und Hilfsorganisationen.
sf
Die Geehrten mit Staatsminister Herrmann Alle Fotos: Johann Schwepfinger
12 THW-JOURNAL BY 2/2013
THW-Jugend
Unser Landesjugendleiter hat geheiratet
Am 14. September 2013 trat unser Landesjugendleiter Thomas Sig-
mund mit seiner langjährigen Lebensgefährtin Martina in Günz-
burg vor den Traualtar. Besonders schön daran ist, dass sich die
beiden THWler aus den Ortsverbänden Günzburg und Landshut
bei einer THW-Veranstaltung kennengelernt haben: beim Bezirks-
jugendlager in Augsburg im Jahr 2001 sind sich die beiden zum
ersten Mal begegnet. Danach mussten noch einige weitere Jugend-
lager vergehen, bis die beiden tatsächlich ein Paar wurden, aber
seit dem Landesjugendlager in Selb gehören Thomas und Martina
zusammen.
Am 14. September gaben sie sich in der Frauenkirche in Günzburg
das Jawort. Zahlreiche Familienmitglieder, Gäste und THWler be-
gleiteten sie auf ihrem Weg. Vor der Kirche empfing ein Spalier der
Günzburger Kameraden das Brautpaar. Der gemeinsame Weg
führte durch eine Spirale - moderate Aufgabenstellung für ein Braut-
paar. Anschließend feierten die Gäste mit dem Brautpaar bis in die
frühen Morgenstunden.
Michael Mrugalla für die THW-Jugend Bayern
Aus der gesamten bayerischen THW-Fa-
milie trafen Glückwünsche für das jun-
ge Ehepaar ein. Die Journal-Redaktion
schließt sich mit den besten Wünsche an.
Landesjugendlager in Hersbruck
Erinnerungen und Perspektiven
Das mittelfränkische Städtchen Hersbruck hatte von 3. August
bis 10. August 2013 einen zusätzlichen Stadtteil. Rund 1.200
Junghelferinnen und -helfer aus 67 bayerischen Ortsverbänden
färbten den Ort, der üblicherweise gut 12.000 Einwohner zählt,
im Rahmen des 16. Landesjugendlagers der THW-Jugend Bayern
e. V. für eine Woche blau ein und verbrachten eine großartige
Zeit miteinander.
Erster Höhepunkt: Landeswettkampf
Der erste Höhepunkt war gleich am Sonntag der Landeswett-
kampf, bei dem die sieben Bezirkssieger gegeneinander antra-
ten.
Kritisch beäugt von den Schiedsrichtern stellten sich die Mann-
schaften verschiedenen Aufgaben. Den Zuschauern, darunter
zahlreiche Vertreter aus Politik, Wirtschaft und befreundeten
Hilfsorganisationen, Gäste aus der THW-Leitung, dem Landes-
verband, der Bundesvereinigung, der Landesvereinigung, der
Bundesjugendleitung und verschiedenen Landesjugendlei-
tungen, aus den Geschäftsstellen und Schlachtenbummler aus
zahlreichen Ortsverbänden, wurde ein spannender Wettkampf
geboten.
Es galt, zwei „Verletzte“ zu retten und zu transportieren, um
sie anschließend zu versorgen. Nach der gelungenen Rettung
musste noch eine Wand abgestützt und anschließend ein Steg
über einen Fluss errichtet werden. Dieser hing an zwei Mastkrä-
nen und schwamm auf Tonnen.
Nach dem eigentlichen Wettkampf wartete auf die Mann-
Das Lager wird eröffnet - von Landesjugendleiter Thomas Sieg-
mund und seinem Team. Links Landesbeauftragter Dr.Voß
14 THW-JOURNAL BY 2/2013
THW-Jugend
Siegermedaillen aus Prominentenhand: Der Bayerische Staatsminister
Joachim Herrmann hat als Assistenten THW-Vizrpräsident Gerd Friedsam.
Liebe THW Familie,
unser THW darf, soll und kann begeistern. Das Landesjugend-
lager in Hersbruck war eine der Gelegenheiten, zu der Begeis-
terung spürbar wurde und jeden Beteiligten erfasst hat. Unter
der Federführung der Landesjugend wurde das bisher größte
Landesjugendlager auf die Beine gestellt, das wir in Bayern
erlebt haben. Zusammen mit dem THW-OV Lauf (Nürnber-
ger Land), unterstützt von der Geschäftsstelle Schwandorf
und vielen anderen Ortsverbänden, Geschäftsstellen und der
Dienststelle des Landesbeauftragten wurden alle organisato-
rischen, logistischen, finanziellen und sonstigen Probleme aus
dem Weg geräumt. Zusammen mit Teilnehmern, die sich auf
das Abenteuer eingelassen haben, ergab es ein tolles Lager.
Trotz Gewitter!
Mein Dank geht an alle, die als Teilnehmer, Betreuer, Organi-
sator oder als Gast an dem Lager teilgenommen haben. Be-
glückwünschen möchte ich den Landesjugendleiter Thomas
Sigmund (Siggi), der mit seinem Team sein erstes Lager ge-
meistert hat, und die Jugendgruppe aus Obernburg, die den
Sieg wieder nach Unterfranken geholt hat. Und ich möchte
werben für die nächsten Lager, in denen Begeisterung gelebt
wird. Wir sehen uns dort.
Euer
Fritz-Helge Voß
THW-Landesbeauftragter für Bayern
Konzen-
tration für
Präzision
- Clemens
ist ganz bei
der Sache!
Bürgermeister Robert Ilg begrüßt die THW-Jugend in
seiner Stadt.
Die Jugendgruppe aus Obernburg.
Fotografen:
Stefan Mühl-
mann, Stefan
Huber, Michael
Mrugalla
THW-JOURNAL BY 2/2013 17
THW-Jugend
schaften noch eine Bewäh-
rungsprobe der anderen Art.
Um eine Überschneidung mit
dem Eselrennen, das tradi tionell
am ersten August-Wochenende
in Hersbruck stattfindet, zu ver-
meiden lagen zwischen dem
Ende des Wettkampfes und der
Siegerehrung dieses Mal lange
dreieinhalb Stunden. Deswe-
gen warteten alle gespannt
darauf, wem der Bayerische
Minister des Inneren, Joachim
Herrmann, MdL, den Pokal
übergeben würde.
Obernburg vertritt Bayern beim
Bundeswettkampf
Am Ende des Tages strahlte
die Gruppe aus Obernburg mit
ihrem Pokal um die Wette. Die
Unterfranken hatten den Wett-
kampf mit knappem Vorsprung
für sich entschieden und dürfen
nun beim Bundeswettkampf
2014 die bayerischen Farben
vertreten. Auf den Plätzen zwei
und drei folgten die Mann-
schaften aus Kulmbach und aus
Ergolding.
Für die folgenden Tage der Zelt-
lager-Woche hatten sich die Or-
ganisatoren jede Menge einfal-
len lassen. Die Jugendgruppen
schwärmten zu Besichtigungen
und verschiedensten Aktivitäten
aus. Auch auf dem Lagergelän-
de war jede Menge geboten:
Lagerolympiade, Sportturnier,
Disco, Kinoabend,… Wem da
langweilig wurde, der war selbst
schuld.
Wie großartig die Stimmung
war, zeigte sich auch, als wegen
eines Sturms kurzfristig alle zu-
sammen in der Verpflegungs-
halle festsaßen: So eine Party
hätte niemand organisieren
können!
„Was uns bleibt, sind unver-
gessliche Erinnerungen an eine
wunderschöne Stadt, ein her-
vorragendes Lager und die vie-
len interessanten und lustigen
Geschichten während unseres
Aufenthaltes.“, diese Aussage
von Landesjugendleiter Thomas
Sigmund unterschreiben sicher
viele. In Gedanken fügen sie
an: „Und die Vorfreude auf das
Bundesjugendlager 2014 und
das Landesjugendlager 2015.“
Mattias Metz, Michael Mrugalla - reda
Auf dem Weg zum Spül-Zelt... Geschicklichkeit im Training...
Haltung bewahren ist nicht immer einfach...
Ausflug niederbayerischer Grup-
pen in den Nürnberger Zoo
THW-JOURNAL BY 2/2013 19
THW in der Welt
Lebensmittel Wasser - eine wichtige Hilfe für die Philippinen
Die Bangkok Post sprach vom
„weltweit stärksten Taifun“. Seit
Anfang November sind die Phi-
lippinen nicht mehr aus den
Schlagzeilen gekommen mit
der Verwüstung, die die Natur-
katastrophe hinterlassen hat.
Bis Ende November sammelten
sich ca. 6,5 Millionen „Ergeb-
nisse“ bei der Google-Suche zu
dem Thema. Alle Zahlen, die zu
dem riesigen Schadensgebiet
existieren, können das Ausmaß
nur bedingt wiedergeben und
sind immer nur gestützt auf die
gerade erreichbaren Informa-
tionen.
Seit Anfang November bemü-
hen sich viele Nationen und In-
stitutionen der Welt um Hilfe für
die Menschen, denen der Taifun
Haiyan tausendfach nicht mehr
als das Leben gelassen und
ebenfalls tausendfach den Tod
ganzer Familien verursacht hat.
Am 9. November ist das THW
auf Ersuchen des Auswärtigen
Amtes tätig geworden. Es hat
auf vielfältige Weise unterstützt
– Hilfsgüter für World Vision
zum Flughafen gebracht, ein
fünfköpfiges Team nach Manila
entsandt, um die deutsche Bot-
schaft bei der Bewertung der
Hilfsmöglichkeiten zu unterstüt-
zen sowie die Einsatzoptionen
für das THW zu erkunden. Es hat
Trinkwasseraufbereitungsanla-
ge in die notleidenden Gebiete
gebracht und die Menschen mit
sauberem Wasser zum Leben
versorgt. (siehe Kasten Presse-
erklärung BMI vom 12.11.)
Das Wasser wurde nicht nur
zentral aufbereitet an verschie-
denen Orten, es wurde auch in
die abseits gelegenen „Dörfer“
gebracht zu den Menschen, die
keine Chance hatten, zu den
Wasserverteilstellen zu kom-
men.
Einzelheiten zu dem Einsatz-
verlauf sind u.a. auch auf der
Homepage www.thw.de unter
Die Philippinen
(Republik der Philippinen), sind ein
Staat und Archipel im westlichen
Pazifischen Ozean und gehören zu
Südostasien. Ihren Namen erhielten
sie von dem Entdecker Ruy López de
Villalobos, der die Inseln zu Ehren
des spanischen Infanten Philipp Las
Islas Filipinas nannte. Der Archipel,
der sich von 5 bis 21 Grad nördlicher
Breite und von 117 bis 125 Grad
östlicher Länge erstreckt, bildet
den fünftgrößten Inselstaat der
Welt nach Indonesien, Madagaskar,
Papua-Neuguinea und Japan. (wi-
kipedia bietet eine große Anzahl
Informationen dazu)
dem Stichwort „Auslandseinsät-
ze“ nachzulesen. Das THW hat
als ersten Media-Officer für die-
sen Einsatz Georgia Pfleiderer
(THW-Leitung, Presse- und Öf-
fentlichkeitsarbeit) mit vor Ort
entsandt (14.-22.11.) Ihr folgte
Karin Schnur (THW-Ortsverband
Germersheim) als Media-Officer
nach, deren Einsatzzeit vom
22.11. bis zum 5. Dezember lief
(nach Redaktionsschluss dieser
THW-Journal-Ausgabe).
Wo ist das THW
und was macht es?
Die THW-Mission hat auch in
diesem Einsatzgebiet viele De-
tails. In Manila war es die Deut-
sche Botschaft, in der das THW
bis zum 28. November unter-
stützt hat bei der Bewältigung
der Lage und der logistischen
Herausforderungen. Am 29.
September haben die THW-
Logis tiker am Flughafen von
Cebu ihre Aufgabe beendet,
die Logistik-Einrichtung dort zu
unterstützen.
In Cebu City, Bantayan, Tacloban
und Guiuan sind THW-Teams
aktiv. Die ersten Ablösungen
der Einsatzkräfte sind kurz vor
Redaktionsschluss auch schon
geschehen. Die THW-Kräfte sind
ehrenamtlich vor Ort. Sie haben
dafür von ihrem Arbeitgeber
„frei“ bekommen oder sich Ur-
Foto: Maximiliane Mangelsdorf am Flughafen Berlin Schönefeld
laub genommen – deshalb sind
die Einsatzzeiten der Einzelnen
begrenzt und die Ablösungen
müssen funktionieren.
In Cebu City unterstützt ein
Team aus fünf Experten (Stand
28.11.) die Einsätze in Bantayan
und Guiuan.
In Bantayan liegt der Schwer-
punkt in der Trinkwasserver-
sorgung. Trinkwasseraufberei-
tungsanlagen sind installiert in
Santa Fé und haben z.B. am 27.
November 24.000 Liter produ-
ziert. Die zehn THW-Experten
vor Ort arbeiten zusammen mit
Swiss Humanitarian Aid (SHA).
Mit Lastwagen wird das Wasser
zu verschiedenen Stellen der
Insel gebracht und so der Ra-
dius der Hilfe erweitert. Kom-
Wie aus Tech-
nik Hilfe wird
zeigt sich immer
wieder auch bei
derartigen Ein-
sätzen. Hier die
Verteilung von
Wasser, das in
die „Siedlung“
gebracht wor-
den ist. Media-
Officer Gerogia
Pfleiderer hilft
mit.
THW-JOURNAL BY 2/2013 21
THW in der Welt
BMI Presseerklärung vom 12. November:
Rettungseinsatz für die Philippinen läuft an: Frisches Trink-
wasser Dank THW-Hilfe
Der Taifun „Haiyan“ hat auf den Philippinen große Verwüs-
tungen und großes menschliches Leid hinterlassen. Die Men-
schen benötigen dringend internationale Hilfe. Die Lage wird
noch dadurch erschwert, dass es aus den Schadensgebieten
kaum verlässliche Informationen über das Ausmaß der Katas-
trophe gibt.
Der Bundesminister des Innern, Dr. Hans-Peter Friedrich, hat
daher bereits am Wochenende ein Vorab-Team des THW von
Deutschland aus entsandt, das seit Sonntag vor Ort aktiv ist. Die
Experten haben erste Erkundungen für den Einsatz des THW
durchgeführt und die Hilfsmöglichkeiten der Bundesregierung
geprüft. Nach Abstimmung mit nationalen und internationa-
len Organisationen bereitet das THW derzeit den Einsatz von
zwei Trinkwasseraufbereitungsanlagen vor, mit denen 6000
Menschen pro Tag mit frischem Trinkwasser versorgt werden
können. Hinzu kommt ein Labor zur Überprüfung der Wasser-
qualität sowie Werkzeuge für Notreparaturen in den zerstörten
Wassersystemen und der Infrastruktur.
Hierzu Dr. Hans-Peter Friedrich: „Wichtig ist, dass die technische
Unterstützung so nah wie möglich an die Krisengebiete he-
rankommt, um die dringend erforderliche Hilfe für die notlei-
denden Menschen rasch zur Verfügung zu stellen. Deshalb wer-
den bereits in wenigen Stunden entsprechende Einsatzmodule
mit weiteren THW-Einsatzkräften zur Insel Cebu aufbrechen.
Das THW wird damit in einer der Zielregionen der von dem
Taifun schwer getroffenen Inseln auf den Philippinen mit ins-
gesamt 24 Helferinnen und Helfern im Einsatz sein.“
Fotos:
Georgia Pfleiderer,
Karin Schnur,
Kai-Uwe Wärner,
thw
Guiuan liegt auf einem
schmalen Insel-Finger und war
dem Wüten der Natur - wie
viele andere des Landes auch -
schutzlos ausgesetzt.
22 THW-JOURNAL BY 2/2013
THW in der Welt
munale Wasserstellen werden
untersucht und können, wenn
sie sauber und wieder funkti-
onsfähig gemacht sind, wieder
genutzt werden. Auch das ist
THW-Arbeit.
In Guiuan unterstützt das THW
die Vereinten Nationen bei der
Versorgung der Überlebenden.
Ein großes Lager ist auf dem Ge-
biet der Guiuan Universität ent-
standen. Sechs THW-Experten
arbeiten dort gemeinsam mit
30 anderen von acht Organisa-
tionen ((Internews, TSF, UNHCR,
WFP, OCHA, THW, ETC, People in
Need). Es wurde unter anderem
auch eine Satelliten-Anlage zur
besseren Kommunikation und
Koordination installiert.
In Tacloban unterstützten eben-
falls THW-Logistik-Experten. Sie
arbeiteten als ein Teil des EU-
CP-Teams an der Koordination
der Hilfe.
Die Bildernachlese soll einen
Einblick geben in die THW-Ar-
beit auf den Philippinen. Der
Text, den der THW-Ortsverband
Lohr am Main zum Einsatz sei-
ner beiden Helfer geliefert hat,
ebenfalls.
rech.sf
Jörn Rohde (hinten, 2.v.r.), Geschäftsträger der deutschen Botschaft in Manila, probierte das vom THW auf der philippinischen Insel Bantayan aufbereitete
Trinkwasser bei einem Besuch bei den Spezialisten der SEEWA (Schnell-Einsatz-Einheit-Wasser-Ausland. Auch das Foto rechts entstand in Bantayan.
Was warum stehen geblieben ist, spielt keine Rolle mehr. Gefahr geht von
überall aus, wo Ruinen stehen. wie hier in Guiuan.
„Water People“ werden die
Einsatzkräfte der SEEWA im
Ausland häufig genannt. SEE-
WA steht für eine operativ-tak-
tische Auslandseinheit, mit der
das THW schnell auf aktuelle
Gefahrenlagen im Bereich der
Trinkwasserversorgung reagie-
ren kann.
Zu den Aufgaben der SEEWA
zählen die Erkundung, die mo-
bile Trinkwasseraufbereitung,
die Wasserabgabe, die Wasser-
analyse, technische Beratung
und die Instandsetzung zer-
störter Wasserversorgungssy-
steme. Die Einsatzteams (in der
Regel jeweils zehn Personen)
sind mit moderner Ausstattung
aus ge rüs tet und ebenso wie
die Experten der Schnell-Ein-
satz-Einheit Bergung Ausland
(SEEBA) in der Lage, innerhalb
weniger Stunden in ein Kata-
strophengebiet aufzubrechen.
Die SEEWA arbeitet technisch
und personell eng mit den zu-
ständigen Behörden vor Ort
zusammen und integriert sich
in die bestehenden Koordinie-
rungsstrukturen.
Das Können und Wissen der
Experten wurde seit Indienst-
stellung der SEEWA 2004 schon
mehrfach in Anspruch genom-
men.
Ein paar Einsatz-Beispiele:
2004 halfen SEEWA-Kräfte nach
dem Tsunami in Sri Lanka, ein
Jahr später nach dem verhee-
renden Erdbeben in Pakistan.
2006 waren die Experten im Li-
banon im Einsatz.
Von September bis Dezember
2007 waren nach der Über-
schwemmungskatastrophe in
Afrika SEEWA-Kräfte im Auftrag
der Bundesregierung in Uganda
und Ghana tätig.
2008 folgten Einsätze in My-
anmar, wo der Zyklon Nargis
ganze Landstriche verwüstete,
und in China, wo ein Erdbeben
in der Provinz Sichuan schwere
Schäden verursachte.
2010 half die SEEWA in Haiti.
Der Karibikstaat wurde am 12.
Januar von einem Erdbeben der
Stärke 7,0 erschüttert. Die Trink-
wasser-Aufbereitungsanlagen
desTHW versorgen die Bewoh-
ner der Städte Port-au-Prince
und Léogâne mit lebenswich-
tigem Wasser.
thw.de-reda
„Water People“ - THW-Spezialeinheit
für die Versorgung mit Trinkwasser
THW-JOURNAL BY 2/2013 23
THW in der Welt
Wir packen mit an, dass die Hil-
fe vor Ort koordiniert werden
kann – so schildern Christian
Rosenberger und Michael Nät-
scher, THW-Männer aus dem
Ortsverband Lohr a. Main ihren
Eindruck.
Mit einer Frachtmaschine,
beladen mit Hilfsgütern und
Ausrüstung,ging der Flug ab
Berlin direkt nach Cebu - einem
der wenigen intakten Flughäfen
auf den vom Taifun heimge-
suchten Philippinen.
In Cebu angekommen, nahm
es einige Zeit in Anspruch, bis
Hilfsgüter, Camp-Ausstattung
Trinkwasserlabor und Trink-
wasserwiederaufbereitungsan-
lage abgeladen worden waren.
Danach trennte sich die THW-
Mannschaft. Das „Trinkwasser-
Team“ wurde von Cebu City
Richtung Norden nach Santa
Fé, eine Cebu vorgelagerte
Insel verlegt. Dort erhalten die
Menschen nun wieder sauberes
Wasser zum Trinken, Kochen
und Waschen.
Für die beiden Helfer aus Lohr
ging die Reise weiter. Ein schwe-
disches Militärflugzeug brach-
te sie auf die Insel Samar, in die
THW im Einsatz auf den Philippinen
Zum Beispiel THW-Helfer aus dem Ortsverband Lohr
vom Taifun schwer zerstörte
Stadt Guiuan. Seitens der UN
soll dort ein „Vor-Ort-Einsatz-Ko-
ordinierungszentrum“ (OSOCC)
entstehen. Diese Führungsstelle
hat die Aufgabe die Arbeit der
vor Ort tätigen Organisationen
zu koordinieren.
Es gilt nationale wie internati-
onale Hilfsorganisationen und
Hilfskräfte gezielt einzusetzen.
Alle bekannten UN Organi-
sationen wie z. B. das Kinder-
hilfswerk UNICEF, das Welter-
nährungsprogramm WFP, das
Internationale Komitee des
Camp der Helfer - Es hat über 35 Grad Celsius, die Luftfeuchtigkeit liegt bei
über 90 Grad. - Bild unten: Lagebesprechung.
Das richtige Material zum richtigen Ort - eine Herausforderung bei der Lage.
Rechts oben Christian Rosenberger.
Koordination am Flughafen, links Michael Nätscher.
Roten Kreuzes, sowie diverse
Hilfskräfte aus der ganzen Welt
sind vor Ort. Allein aus Deutsch-
land sind an die 20 Hilfsorgani-
sationen wie das Technische
Hilfswerk, Ärzte ohne Grenzen
oder Humedica auf den Philip-
pinen, um zu helfen. Nur durch
die planvolle Koordinierung
der Hilfskräfte ist gewährleistet,
dass der betroffenen Bevölke-
rung flächendeckend und effek-
tiv geholfen werden kann
Bei schwül-warmem Wetter und
immer wieder heftigen Regen-
schauern befreiten die beiden
Lohrer mit vier THW- und wei-
teren internationalen Kollegen,
den für die Zelte vorgesehenen
Platz von Trümmern. Danach
konnten die Zelte aufgeschla-
gen und sturmfest verzurrt
werden Es entstand zuerst ein
Basis-Camp für die Helfer, dann
ging es an den Aufbau der Zelte
für die Koordinierungsstelle. So
kann geordnet gegen das durch
den Taifun hinterlassene Chaos
gearbeitet werden.
Unterstützt werden die Helfer
von Militärs, die Transportkapa-
zität zur Verfügung stellen und
beim Umladen der tonnen-
schweren Ausrüstung helfen.
Die THW´ler berichten, sowohl
US-amerikanische als auch phi-
lippinische Soldaten seien sehr
hilfsbereit und freundlich, die
Zusammenarbeit funktioniere
hervorragend.
24 THW-JOURNAL BY 2/2013
THW in der Welt
Die Ersten sind wieder zu Hause
So kann ein Wiedersehen sein: Daniel
Krentel aus dem THW-Ortsverband Berlin
Tempelhof-Schönefeld hatte zu dem Vo-
raus-Team gehört, das als erstes für Aufga-
ben im Bereich Erkundung/ Logistik in das
Katastrophengebiet der Philippinen ent-
sandt wurde. Am 20. November kehrte er
aus Manila nach Berlin zurück und wurde
am Flughafen Tegel von seiner Familie und
seinem THW-Team herzlich empfangen.
Die Presse ließ sich die Eindrücke, die Da-
niel Krentel mitgebracht hatte, schildern.
Das erste THW-Team bestand aus Hel-
fern der Berliner Ortsverbände Trep-
tow-Köpenick, Tempelhof Schöneberg,
Reinickendorf und aus Quedlinburg in
Sachsen-Anhalt. Es war nicht der erste
Auslandseinsatz für Krentel. Der Gruppen-
führer der 2. Bergungsgruppe des THW-
Ortsverbandes Tempelhof-Schöneberg
wurde bereits vom 19. Dezember 2012
bis zum 2. Januar 2013 als „Administrator“
und „Logistics Officer“ für das THW in der
jordanischen Hauptstadt Amman einge-
setzt. Das THW unterstützt in Jordanien
das Flüchtlings- und das Kinderhilfswerk
der Vereinten Nationen, UNHCR und UNI-Fotos: Jörg Peter - zenobi GmbH
CEF, beim Auf- und Ausbau des Flücht-
lings-Camps nahe al Za’atari für die aus
Syrien ankommenden Flüchtlinge. Weitere
Hintergrundinfos dazu unter: http://ov-
berlin-tempelhof-schoeneberg.ov-cms.
thw.de/aktuelles/aktuelle-meldungen/
artikel/einsatz-in-jordanien-1/
Ortwin Passon - reda
Michael Nätscher schildert das Voran-
kommen auf den zerstörten Straßen als
mühsam und zeitaufwändig. „Beim Vor-
überfahren wird einem das Ausmaß der
Zerstörung bewusst. Ein Lichtblick sind
viele Einheimische, die den Vorbeifahren-
den freundlich zuwinken.“ Die Stimmung
im Team ist gut und die Helfer sind froh,
angesichts der Verwüstung, die der Taifun
hinterlassen hat, ihren Teil zur Hilfe für die
Menschen vor Ort beitragen zu können.
Katrin Brendolise - reda
Camp-Material-Transport auf Guiuan
Fotos: Karin Schnur
THW-JOURNAL BY 2/2013 27
THW in der Welt
Bei der Unterstützung syrischer
Flüchtlinge in Jordanien haben
sich im zu Ende gegangenen
Jahr 13 THW-Helfer aus neun
bayerischen Ortsverbänden
engagiert. Das THW ist seit ca.
eineinhalb Jahren in Jordanien
an verschiedenen Stellen im
Einsatz. Die THW-Helfer ar-
beiten mit Rahmen von Aufbau
und Betrieb des Flüchtlingsla-
gers Mafrag, unterstützen im
Flüchtlingslager Za’atari und
haben die „emergency installa-
tion“ übernommen.
Annähernd 30 weitere Spezia-
listen aus mehr als einem Dut-
zend THW-Ortsverbänden in
Bayern haben sich in Übungen
und Ausbildungen auf natio-
naler und internationaler Ebene
weitergebildet, um den mög-
lichen Anforderungen gerecht
werden zu können.
Einsatzland Jordanien
In Jordanien ist das THW auch mit dem Bau von Wasserspeichern sowie eines Wasser- und Abwassersystems für
syrische Flüchtlinge betraut.
Quelle: THW
Situation in Al Azraq
Das THW hat im Herbst vom
Bundesinnenministerium den
Auftrag erhalten, auch nach
der Aufstellung der sogenann-
ten WASH-Komponenten, also
Wasser-, Abwasser- und Hygi-
enestrukturen, im Camp (im
Flüchtlingslager al Azraq) zu
bleiben und die Wartung der
Strukturen zu übernehmen.
Das THW ist am Entstehen die-
ser „Flüchtlingsstadt in der Wüs-
te“ von der Planung an beteiligt.
Es arbeitet zusammen mit „mo-
rethanshelters“ (www.more-
thanshelters.org). Viele weitere
Informationen zur Entwicklung
dieses THW-Einsatzes auf www.
thw.de, Stichwort Jordanien
In der Novemberausgabe von
Kompakt steht zu lesen, dass
das THW auch noch im Auftrag
des Kinderhilfswerkes der Ver-
einten Nationen UNICEF tätig
ist. Auf dem Areal in al Arzaq ,
das etwa 25 Quadratkilometer
umfasst, sollen bis zu 120.000
Menschen Zuflucht finden.
Ein Großteil der Wohnmög-
lichkeiten steht bereits an den
für sie vorgesehenen Plätzen.
Das THW hat die meisten der
2.100 vorgesehenen Abwasser-
tanks in den Boden eingelassen
und das Wasser versorgungs-
system eingerichtet. Gemein-
sam arbeiten UN-Vertreter und
Jordanische Mitarbeiter unterstützen den Aufbau des Camps in Azraq.
Quelle: THW/Nicolas Hefner
humanitäre Organisationen in
Hochtouren daran, die Infra-
struktur bereitzustellen, die die
Menschen für ein geregeltes
Leben im Flüchtlingslager be-
nötigen werden: Krankenhäu-
ser, Straßen und Büros werden
gebaut. Unter Umständen
müssen die Vorrichtungen
mehrere Jahre überdauern, bis
28 THW-JOURNAL BY 2/2013
THW in der Welt
die Menschen eine Möglichkeit
haben, in ihre Heimat zurückzu-
kehren.
Die Arbeiten am zweiten Flücht-
lingslager in al Za’atari sind ab-
geschlossen. Dort hatte das
THW ebenfalls zum Aufbau
des Wasservesorgungssystems
sowie zum Bau von Sanitärein-
richtungen und Küchen beige-
tragen.
Seit Beginn des Einsatzes in Jor-
danien im April 2012 wurden
insgesamt rund 200 THW-Kräfte
nach Jordanien entsandt.
rech.sf
Syrienkrise: THW-Engagement im Nord-Irak
Die Regierung der Region Kur-
distan-Irak und das THW unter-
zeichneten am 24. November
eine gemeinsame Erklärung,
die zukünftig als Grundlage für
alle THW-Aktivitäten zur Unter-
stützung der syrischen Flücht-
linge im Irak dient. Mit ihrer
Unterzeichnung ist der Weg für
einen THW-Einsatz im Nordirak
geebnet.
In Jordanien ist das THW bereits
mit dem Bau von Wasserspei-
chern sowie eines Wasser- und
Abwassersystems für syrische
Flüchtlinge betraut.
In mehreren Flüchtlingslagern
wird das THW nun zur Verbes-
serung der Infrastruktur bei-
Im Auftrag des Auswärtigen
Amtes wird der THW-Einsatz im
Rahmen der Syrienkrise auf den
Nord-Irak ausgeweitet. In der
autonomen Region Kurdistan
soll das THW den Aus- und Auf-
bau von Flüchtlingscamps un-
terstützen. Anfang November
startet ein Vorausteam des THW
in die Hauptstadt der Region Er-
bil, um diesen Einsatz vorzube-
reiten. „Mit der Ausweitung des
Einsatzradius unterstreicht die
Bundesregierung die Bedeu-
tung des THW in der deutschen
humanitären Hilfe“, sagte THW-
Präsident Albrecht Broemme im
Vorfeld der Mission.
Entwicklungsphase
Der Flüchtlingsstrom aus Sy-
rien in die Nachbarländer reißt
nicht ab. Im Nord-Irak sind in
den vergangenen Monaten
mehrere Flüchtlingscamps
entstanden, die zum Teil be-
reits überlastet sind. Aufgrund
dieser Entwicklung ist die Infra-
struktur in den Camps größten
Teils nicht ausreichend. Ziel des
THW-Einsatzes im Nord-Irak ist,
lokale Behörden sowie das Kin-
derhilfswerk UNICEF und das
Flüchtlingshilfswerk UNHCR
der Vereinten Nationen bei der
Verbesserung der Lebensbedin-
gungen für die syrischen Flücht-
linge zu unterstützen.
Mögliche Aufgaben für das
THW sind neben dem Ausbau
bestehender Infrastruktur auch
Unterstützungsleistungen beim
Aufbau neuer Flüchtlingslager.
Dazu gehören die Errichtung
von Abwassersystemen, die Ver-
besserung der Wasserversor-
gung, der Bau von Schulen auf
Containerbasis sowie die Aus-
bildung von Reparaturteams in
den Flüchtlingslagern. Wie das
THW-Engagement im Irak kon-
kret aussehen wird, klärt nun
das Vorausteam. Dazu setzt es
sich vor Ort mit lokalen Behör-
den, dem Kinderhilfswerk UNI-
CEF und dem Flüchtlingswerk
Weg frei für Einsatz im Nordirak
fang November die Arbeit in
der Region.(siehe „Syrienkrise“)
In den vergangenen Monaten
waren bereits über 200.000
Flüchtlinge dort eingetroffen.
thw
Shokr Yaseen Yaseen, Direktor des „Buero of Migration & Displace-ment“ der Region Kurdistan-Irak (links) und THW-Einsatzleiter Jörg Eger unterschreiben die gemein-same Absichtserklärung.
THW/Patrick Tarrach
logistische Hilfeleistungen im
Rahmen des Europäischen Ge-
meinschaftsverfahrens sowie
im Auftrag von UN- Or ga ni sa -
tionen.
thw
UNHCR in Verbindung.
Das THW wird im Auftrag der
Bundesregierung auch welt-
weit eingesetzt. Dazu gehören
unter anderem technische und
tragen. Als erste Maßnahme
wurden auf Bitten der lokalen
Behörden 500 Feuerlöscher für
die Flüchtlingslager beschafft
und übergeben. Diese sind
notwendig, da in den Camps
mit Kerosin-Brennern gekocht
wird. Bislang ist dort keine Feu-
erwache stationiert.
Mit der Entsendung eines Vo-
rausteams begann bereits An-
Aktuelle Beteiligung des LV BY an
den laufenden Auslandseinsätzen
Einsatz Jordanien - Krise Syrien; Unterstützg. syr. Flüchtlinge
Heuler, Andreas, OV Nürnberg, EA vom 30.-10.-01.12.2013
Bittruf, Harald, OV Bayreuth, EA vom 28.11.-03.01.2014
Einsatz Nord-Irak - Krise Syrien; Unterstützung syr. Flüchtlinge
Mauerer, Gregor, OV Starnberg, EA 15.11.-14.12.2013
Stanke, Raphael, OV Bad Ailbling, EA 16.12.-16.01.2014
Weinbacher, Ferdinand, OV München-Mitte, EA 06.11.-12.12.2013
Einsatz Philippinen - Taifun Haiyan
Nätscher, Michael, OV Lohr, EA 13.11.-08.12.2013
Rosenberger, Christian, OV Lohr, EA 13.11.-08.12.2013
Deininger, Michael, OV Starnberg, EA 13.11.-30.11.2013
Frauenknecht, Stephan, OV München-West, EA 27.11.-04.12.2013
Gessner, Michael, OV Bad Kissingen, EA 28.11.-22.12.2013
Petryczka, Roman, OV Coburg, EA 03.12.13-01.01.2014
Stand Anfang Dezember
THW-JOURNAL BY 2/2013 31
THW - Bundesvereinigung
Ideenwettbewerb
bündelt
Möglichkeiten
Die THW-Bundesvereinigung
hat den Ideen-Wettbewerb wie-
der ausgeschrieben.
Viele THW-Ortsverbände und
Helfervereine hatten sich am 1.
Ideenwettbewerb beteiligt. Die
Nachfrage nach einem weiteren
Wettbewerb war zahlreich.
Viele Verantwortliche haben
den Wert eines derartigen Aus-
tausches – über die Preisgelder
hinaus – erkannt.
Ziel des Ideenwettbewerbs
2013/2014 ist wieder, enga-
gierte und kreative Projekte zu
fördern und zu würdigen. Damit
wird der Erfahrungsaustausch
zwischen den THW-Standorten
flächendeckender möglich. Es
ist nicht hilfreich, wenn jeder
Ortsverband, jede Helferverei-
nigung „das Rad neu erfinden
muss“.
Zukunft aktiv mit gestalten
Die Zukunft aktiv mit gestal-
ten über den Weg der guten
menschlichen Gemeinschaft
im Ortsverband – unterstützt
durch den örtlichen Förderver-
ein – das findet in vielen THW-
Standorten seit Jahren statt.
Die THW-Bundesvereinigung
ermuntert alle, örtliche Erfah-
rungen weiterzugeben und sich
davon inspirieren zu lassen.
Ein Schwerpunkt:
Helfer binden
Der Ideenwettbewerb hat den
Schwerpunkt der „Helferbin-
dung“. Dabei ist dem Aspekt
„Generationen-Übergreifend“
besondere Aufmerksamkeit zu
widmen.
Ein Schwerpunkt:
Sympathieträger mehren
Ein weiterer Aspekt ist das Be-
mühen, Sympathieträger zu
mehren. Mit Sympathieträger
ist einerseits der auf seine Weise
aktive Mensch im THW gemeint,
der keine direkte Einsatzbefähi-
gung hat. Er ist ebenfalls unver-
zichtbar. Mit Sympathieträgern
sind aber auch die Menschen
eine Zielgruppe, die nicht selbst
aktiv dem THW angehören, es
aber durch positive Haltung
zur Organisation und fördernde
Aussagen unterstützen.
Aus der Gesamtheit der Bemü-
hungen um die Menschen, er-
gibt sich auch der Synergieef-
fekt der Werbung - um weitere
Ehrenamtliche für die Bundes-
anstalt THW und um weitere
Unterstützer finanzieller und
ideeller Art für die örtlichen
Fördervereine.
Modalitäten
Die Bewerbungsfrist endet am
10. März 2014.
Die Teilnehmer erklären sich
einverstanden, dass ihre Unter-
lagen nach Abschluss des Wett-
bewerbs wieder in www.thw-
bv.de eingestellt werden, um
Anregungen und Erfahrungen
zu vermitteln.
Geldpreise für die Besten
Mitmachen lohnt sich auch
diesmal. Der erste Preisträger
erhält 2.000 Euro, der zweite
1.500 Euro, der dritte 1000 Euro.
Die Plätze vier bis sechs bekom-
men je 500 Euro und die Plätze
sieben bis fünfzehn je 100 Euro.
Die THW-Bundesvereinigung
will damit auch einen Beitrag
zur Finanzierung guter Projekte
leisten.
Was kann als Projekt einge-
reicht werden?
Der Wettbewerb ist die Platt-
form für innovative und / oder
erfolgreiche Projekte und Kon-
zepte mit dem Ziel der Helfer-
bindung, der Helfergewinnung
und der Mehrung von Sympa-
thieträgern im THW und rund
um das THW.
Alle kreativen Vorschläge sind
willkommen.
Einschränkungen für die Be-
werbung gibt es nicht. Einrei-
chende können Ortsverbände
oder Förder(helfer)vereine sein.
Die Preise werden zweckgebun-
den für die Projekte vergeben.
Anmeldeformulare und wei-
tere Einzelheiten gibt es auf der
Homepage der THW-Bundes-
vereinigung: www.thw-bv.de
Siglinde Schneider-Fuchs
THW-JOURNAL BY 2/2013 33
THW - Bundesvereinigung
DLRG feierte 100jähriges Bestehen
Während des DLRG-Empfangs in der Orangerie fand eine technisch attrak-tive DLRG-Fahrzeugpräsentation vor dem Schloss Charlottenburg statt, die auch sachkundige THW-Besucher anzog.
In vielfältiger Form feierte die
Deutsche Lebensrettungsge-
sellschaft ihr 100jähriges Beste-
hen. Einer der Höhepunkte war
der Empfang, bei dem Bundes-
präsident Joachim Gauck in der
Orangerie des Schlosses Char-
lottenburg in Berlin den Mitglie-
dern der DLRG seinen Respekt
zollte für ihr nationales und in-
ternationales Engagement.
An dem Empfang nahmen auch
THW-Präsident Albrecht Broem-
me und für die THW-Bundes-
vereinigung gf. Vizepräsident
Rüdiger Jakesch und das Mit-
glied des geschäftsführenden
Präsidiums, Siglinde Schneider-
Fuchs, teil.
Im Anschluss an die Feierstun-
de passierte der Bootskorso der
DLRG auf den Berliner Wasser-
straßen das Schlossareal. Be-
satzungen der fast 200 Motor-
Rettungsboote der DLRG aus
ganz Deutschland nutzten den
Weg auf der Spree, der sie auch
durchs Regierungsviertel führte,
zu Demonstrationen gegen die
Schließung von Schwimmbä-
dern: „Weniger Schwimmbäder
Auch der DLRG-Landesverband Bayern war mit Booten präsent.
- mehr Ertrinkungstote ! Tren-
wende jetzt ! - Schwimmbäder
erhalten“.
Während in Potsdam das große
Fest-Abend-Programm statt-
fand, trafen sich in der Ge-
schäftsstelle des Berliner DLRG-
Bezirks Schöneberg Aktive aus
THW und DLRG. Der gemein-
same Grillabend mit DLRG-
Kräften der Wasserrettungssta-
tionen Kuhhorn und Schildhorn
und der THW-Abordnung aus
Barth mit Jutta Krämer an der
Spitze war ein fröhlicher. Von
der THW-Landesvereinigung
waren Vizevorsitzender Martin
Stoffer, Schatzmeister Matthias
Grommek und der Beauftragte
für Öffentlichkeitsarbeit Ortwin
Passon mit von der Partie. Auch
Siglinde Schneider-Fuchs von
der THW-BV folgte der Einla-
dung. Der Abend war ein sehr
individueller und gelungener
Beitrag zur organsationsüber-
greifenden Zusammenarbeit.
Ortwin Passon - reda
Fotografen:
Jörg Peter - zenobi GmbH, Siglinde
Schneider-Fuchs
Gastgeber Thomas Schüler fand sehr interessierte Zuhöhrer bei der Vorstel-
lung des neuen DLRG-Einsatzleitwagens.
Winken für die zahlreichen Zuschauer beim Bootskorso, rechts Jutta Krämer,
THW-Ortsbeauftragte von Barth.
34 THW-JOURNAL BY 2/2013
THW im Museum
Die Jahresbilanz des Feuer-
wehrmuseums in Waldkraiburg
in Bayern kann sich auch für
den THW-Anteil der Sammlung
sehen lassen. Drei Beispiele
sollen verdeutlichen, warum
es lohnend ist, sich dort um-
zusehen, wo Feuerwehr- und
THW-Ausstattung gemeinsam
präsentiert werden.
Bisher sind schon über 20.000
Menschen gekommen und ge-
ben dem Konzept und seiner
Umsetzung recht. Museums-
chef Harald Stanko und sein
Team erhalten viel lobenden
Zuspruch.
Das Feuerwehrmuseum Wald-
kraiburg nimmt für sich in An-
spruch, die größte Sammlung
der Feuerwehrgeschichte der
Republik zu beherbergen.
Gemeinsame Geschichte wird
sichtbar
Der jahrzehntelange Partner-
schaft zwischen den Feuer-
wehren und dem THW sowie
den Sanitätsdiensten im Frei-
staat Bayern wurde im Ober-
bayerischen Waldkraiburg ein
Ort geschaffen, an dem die
Geschichte des Hilfeleistungs-
systems sichtbar wird.
THW im Feuerwehrmuseum
Die Weichen sind schon 2012
gestellt worden. Der Präsident
der THW-Bundesvereinigung,
Stephan Mayer, MdB, sicherte
die Mitwirkung am Museums-
projekt zu.
Symbolisch erfolgte die Überga-
be des THW - Wimpels von Bun-
desvereinigung und Stiftung an
Organisator Harold Stanko und
Initiator Karl Seegerer, ehema-
liger Chef der Berufsfeuerwehr
München.
Der „grüne Haken“, von Albrecht
Broemme, Präsident des THW,
zu dieser Aktion für die Zukunft
die Geschichte und Tradition
des Technischen Hilfswerk zu
dokumentieren, lag schon vor.
Johann Schwepfinger pflegt
die Verbindung zum Museum
im Auftrag von THW-Präsident
Broemme.
Die Aktion der Olpener THWler lässt das THW-Einsatzfahrzeug noch besser
aussehen (Links und unten) Fotos: Johann Schwepfinger
Die beiden Präsidenten, Stephan
Mayer, MdB von der THW-Bundes-
vereinigung und Albrecht Broemme
von der Bundesanstalt THW, bei
einem Treffen im Museum.
Jugend interessiert sich
für die Geschichte
Als Beispiel für die Besucher
soll die THW-Jugend aus Dach-
Der Nachwuchs von Feuerwehr und THW bestaunte die Exponate aus der
Vergangenheit beider Organisationen.
Museumsleiter Harald Stanko (r.) erhält den Wimpel der THW-Bundesverei-
nigung von BV Präsident Mayer, MdB. In der Mitte Karl Seegerer, ehemaliger
Chef der Berufsfeuerwehr München.
THW-JOURNAL BY 2/2013 35
THW im Museum
au stehen, die gemeinsam mit
der Freiwilligen Feuerwehr
Neubiberg an einem Novem-
berwochenende 2013 nach
Waldkraiburg gekommen war.
An diesem Tag besichtigte auch
eine Reisegruppe aus dem All-
gäu die Ausstellungsstücke.
Internationale Beteiligung
beim Blaulichttreffen
Der Sommer-Höhepunkt war
das 1. Bayerische Blaulichttref-
fen, das der Oldtimer Feuer-
wehrverein Erharting e.V., das
Feuerwehrmuseum Bayern und
die Historische Magirus Feuer-
wehrtechnik e.V. mit 120 Freun-
den und ihren 40 Oldtimern
feierte. Abordnungen aus Ös-
terreich und der Tschechischen
Republik sowie aus vielen baye-
rischen Regierungsbezirken wa-
ren der Einladung ins oberba-
yerische Waldkraiburg gefolgt.
Mit Stolz zeigten sie ihre mit
viel Engagement gepflegten
Fahrzeuge, Geräte und Schutz-
bekleidungen. Neue Kontakte
knüpfen und Erfahrungsaus-
tausch standen im Vordergrund
für die Historiker.
Die gemeinsame Geschichte
kann sich sehen lassen
Georg Beck, Initiator des Vereins
der FFW Erharting, und Muse-
umsorganistor Harald Stanko
begrüßten bei sommerlichen
Temperaturen von 36°C über
200 Besucher. Beim anschlie-
ßenden Rundgang gab es Ein-
blicke in Technik und Tradition
der über 100-jährigen Feuer-
wehrgeschichte und ihre Part-
nerorganisationen.
Alle waren begeistert von der
Präsentation der Oldtimer, denn
nicht nur die Originale waren
zu sehen, auch in der Modell-
ausstellung von Thorsten Ro-
driguez aus Fürth zeigten Di-
oramen die ganze Palette des
Einsatzgeschehens der Hilfsor-
ganisationen.
Drei Ehrungen zum Abschluss
eines erfolgreichen Tages er-
hielten: die Polizisten aus Prag
für die weiteste Anreise - 375
Kilometer; die FF Moosham
(Öster reich) für das älteste
Feuerwehrgespann von 1931
und die Salzburger Gendarme-
rie für das schönste Auto - den
Porsche.
Ein Auto voller Geschenke aus
Olpe
Den Abschluss des Jahresrück-
blicks bildet eine Erinnerung,
die viel Freude ausgelöst hat:
Vergangenheit und Zukunft trefffen im Museum häufiger aufeinander.
Ein Oldtimer - wie viele Erinnerungen sind damit verknküpft...
THW-Kameraden aus Olpe
brachten Gerätschaften. Damit
setzten Dirk Wember und Sascha
Fohler die Zusage des THW-Ka-
meraden Dirk Enger, für seine
„Emma“/ GKW - Gerätschaften
zu liefern, in die Tat um. In den
letzten Tagen des alten Jahres
waren sie gekommen.
Museumsleiter Harald Stanko
staunte über die spontane Ak-
tion der Kameraden aus dem
THW Ortsverband Olpe; er war
überrascht, was so alles in einen
VW passt und freute sich, dass
sich die leeren Gerätefächer mit
Fachdienstausstattung füllten.
Die Zahl der Freunde in der
THW Familie, die die Geschich-
te erhalten wollen, wächst und
so ist dies auch in der Partner-
schaft Feuerwehr - THWhS im
Museum zu sehen.
Johann Schwepfinger - reda
36 THW-JOURNAL BY 2/2013
THW historische Sammlung
Vom 17. bis 20. Oktober 2013
waren die ehrenamtlichen
Mitarbeiter der THW histo-
rischen Sammlung (THWhS)
zum Jahrestreffen nach Berlin
geladen. Rudi Hattenkofer, Lei-
ter der THWhS, begrüßte 32
Mitglieder aus allen THW-Lan-
desverbänden zu der Tagung.
Seitens der THW-Leitung waren
der Beauftragte für das Ehren-
amt, Hans Joachim Derra, und
Simone Weber dabei. THW-
Präsident Albrecht Broemme,
der Landesbeauftragte für Ber-
lin und Brandenburg, Manfred
Metzger, Dr. Petra Krüger von
der THW-Bundesschule und
Siglinde Schneider-Fuchs für
die THW-Bundesvereinigung
nahmen zeitweise am Jahres-
treffen teil.
Der Sitzungstag fand in den
Räumen des Landesverbandes
statt, die Exkursionsziele waren
an einem Tag die Burg Eisen-
hardt, wo 1936 die Reichsschu-
le der Technischen Nothilfe ge-
gründet worden war, an einem
weiteren Tag war die Gruppe
zu Gast im THW-Ortsverband
Berlin-Neukölln, wo die Tagung
des Fördervereins der THWhS
stattfand.
Jahrestagung der THWhS in Berlin:
Die Zukunft wächst aus der VerangenheitDie Mitglieder der THW-historischen Sammlung versuchen in der Gegenwart
das Gestern für das Morgen zu bewahren
Der Reichstag und in ihm der
Plenarsaal waren ebenfalls inte-
ressante Ziele, die auf Einladung
von Staatssekretär Hans-Joachim
Fuchtel, dem Ehrenpräsidenten
der THW-Bundesvereinigung, ver-
einbart worden waren. Eine Boot-
stour zeigte den Teilnehmern Ber-
lin von einer interessanten Seite
– die Stadt hat mehr Brücken als
Venedig.
Rüdiger Jakesch, der geschäfts-
führende Vizepräsident der THW-
Bundesvereinigung, hieß die 32
Tagungsteilnehmer bei einem
Abendessen am Potsdamer
Platz willkommen.
Bilanz-Höhepunkt: die Er-
öffnung der Lehrsammlung
Wasserdienst.
Rudi Hattenkofer zog zu-
nächst Bilanz der Tätig-
keiten der THWhS im Jahr
2013. Highlight war die Er-
öffnung der Lehrsammlung
Wasserdienst am Standort
Barme der THW-Bundes-
schule Hoya am 16. Juni
2013 durch THW-Präsident
Broemme. Über drei Jahre
hatten viele Angehörige der
THWhS die Wochenenden am
Wasser übungs platz der Schu-
le verbracht, um die dort jetzt
ausgestellten Wasserfahrzeuge
nebst Zubehör zu restaurieren
und zu präsentieren. Arbeits-
termine der THWhS waren aber
auch an der THW-Schule Neu-
hausen a.d.F und am Standort
Heiligenhaus angesetzt. Dort
werden das Archiv bzw. die
Fahrzeuge, Geräte und Ausstat-
tungsgegenstände der THWhS
gepflegt.
Auf den Stufen des Reichstages
stellten sich die Mitarbeiter in der
THWhS zum Erinnerungsfoto.
THW-Präsident Broemme besuchte die Mitarbeiter der
THW-historischen Sammlung bei ihrer Tagung im THW-
Landesverband Berlin.
THW-JOURNAL BY 2/2013 37
THW historische Sammlung
Die THWhS will ein Konzept
erarbeiten, in dem festgelegt
wird, welche Fahrzeuge bis
2022 als erhaltenswert einzu-
stufen sind. Es soll mit der THW-
Leitung abgestimmt werden
und sicherstellen, dass eine
langfristige Übernahme mög-
lich wird, ehe die Fahrzeuge
ausgesondert werden sollen.
Die Kräfte in den Ortsverbän-
den sollen mit in die Entwick-
lung einbezogen werden. Ziel
ist zum Beispiel, die Teilnahme
an RetroClassics, einer Oldty-
mer-Ausstellung.
Bei der Besichtigung der Burg
Eisenhardt am nächsten Tag
in der Stadt Bad Belzig waren
die Mitglieder der THWhS be-
eindruckt vom großen Wissen
von Museumsleiter Thomas
Schmöhl. Abschließend wur-
den Daten und Informationen
zum Thema Technische Nothil-
fe ausgetauscht. Man beschloss
eine engere Zusammenarbeit,
die THWhS bot an, das Muse-
um mit Rat und Tat zu unter-
stützen. Im Jahr 1936 wurde
dort die Reichsschule der Tech-
nischen Nothilfe gegründet. In
einem kleinen Museum ist die
Geschichte der Schule durch
Bilder und einige Dokumente
dargestellt.
Der von den Mitgliedern der
THWhS gegründete gemein-
nützige Förderverein führte
seine Tagung am Sonntag,
20. Oktober 2013, in der Un-
terkunft des Ortsverbandes
Berlin-Neukölln durch. Vorsit-
zender Rainer Mahn berichtete
über die Tätigkeiten im Verein
und begrüßte neue Mitglieder.
Helmut Kaiser - reda
Hans Joachim Derra ist Beauf-
tragter für das Ehrenamt der
THW-Leitung und mit dieser
Stabsstelle für die Historische
Sammlung zuständig. Er hat
zur THWhS eine große Nähe.
Es war spürbar, wie viel Über-
einstimmung existiert. Weil
er 2014 in Pension geht (vor
dem nächsten Jahrestreffen,
das vom 17.-19. Oktober an
Herzlicher Abschied für Hans-Joachim Derra
Fotografen:
Rainer Mahn, Jürgen Kardel
der Bundesschule in Hoya
stattfindet) haben ihn die Mit-
arbeiter der THWhS in Berlin
verabschiedet – mit liebevoll
zusammengestellten Bilder-
sammlungen, einer Petromax
im blauen Blech und der Einal-
dung, sich als als Pensionär zu
engagieren.
sf
Hans-Joachim Derra freut sich über
die Petromax.
Links Rudi Hattenkofer und
THW-Landesbeauftragter Manfred
Metzger, rechts Rudi Heppe, der die
Petromax restauriert hat.
Erhalten Sie die Geschichte in Ihrem OV
Bauen Sie in Ihrem Ortsverband ein historisches Archiv auf.
Sammeln Sie die Daten der vergangenen und laufenden Einsätze.
Dazu sammeln Sie die Bilder des Einsatzes, den Schriftverkehr und die zum Einsatz veröffent-lichten Zeitungsartikel.
Binden Sie hierzu auch die „Generation 60 +” ein.
Haben Sie hierzu noch detailierte Fragen?
Wir helfen Ihnen aktiv
bei der Erstellung Ihres OV-Archives – melden Sie sich bei uns!
Kontakt per Mailverteiler: [email protected]
Anm.der Redaktion: die Homepage der
THWhS bietet viele wissenswerte Details
und zugleich spannende Unterhaltung –
inkl. Bilderrätsel. Sie gibt auch konkrete
Anleitung, wer wie mitmachen kann.
http://www.thwhs.de
THW-JOURNAL BY 2/2013 39
THW - Landesvereinigung
Stephan Stracke, MdB, Vorsit-
zender der THW-Landesverei-
nigung Bayern, zeigte bei der
Landesversammlung in Ingol-
stadt vor den Delegierten aus
den örtlichen Fördervereinen,
zu denen sehr viele aktive THW-
Frauen- und –Männer gehören,
seinen Respekt vor der Leistung
der Einsatzorganisation des
Bundes. Nach den großen He-
rausforderungen in Verbindung
mit dem Hochwasser können,
nach seinen Worten, auch viele
Politiker die Wichtigkeit des
THW noch besser einschätzen.
Guter Gastgeber:
THW-Ortsverband Ingolstadt
Sein Dank galt dem Ortsver-
band Ingolstadt mit seinem
THW-Ortsbeauftragten Chri-
stian Ott, der die Tradition seiner
Vorgänger weiterführt und ein
gerne gesehener Gastgeber für
die THW-Landesversammlung
ist. Neben den gut geeigneten
Räumlichkeiten, der herzlichen
Gastfreundschaft und der gu-
ten Küche ist auch die Lage
angenehm – Ingolstadt ist im
Flächenstaat Bayern „ziemlich
in der Mitte“. Ein herzlicher Will-
kommensgruß galt auch dem
zuverlässigen Fotografen-Team
Josef Fuchs und Johann Schwe-
pfinger.
In seinem Jahresbericht hob
Stephan Stracke, MdB, die Wich-
tigkeit guter Kontaktpflege mit
den politischen Mandatsträgern
hervor und kündigte für 2014
wieder einen parlamentarischen
Abend mit den Mitgliedern des
Bayerischen Landtages an.
Er hieß die THW-Helferverei-
nigung München Ost als 106.
Mitgliedsverein in der Landes-
vereinigung willkommen.
Das gute Miteinander
motiviert
Breiten Raum gab er der Wür-
digung des guten Miteinanders
in der bayerischen THW-Familie
und insbesondere im Vorstand
der Landesvereinigung. Seiner
Stellvertreterin gratulierte er
zur Verleihung des Bayerischen
Verdienstordens für ihren uner-
müdlichen Einsatz für die Allge-
meinheit.
Stephan Stracke, MdB, über-
mittelte auch die Grüße des
THW-Bundesvereinigungsprä-
sidenten Stephan Mayer, MdB.
Stracke erinnerte an die Be-
suche des Bundesinnenmini-
sters bei den THW-Ortsverbän-
den, der Fragen und Probleme
aufgenommen habe. Das he-
rausragende Problem sei die
strukturelle Unterfinanzierung
des Haushaltes. Alleine Bayern
bräuchte zusätzlich 16 Millionen
Euro, um alle Defizite abzubau-
en. Deshalb soll der Schwer-
punkt vermehrt auf der Pflege
politischer Kontakte liegen.
Das THW-Logo
als Thema mit Fragezeichen
Siglinde Schneider-Fuchs infor-
mierte die Delegierten unter
anderem über die mögliche
Verwendung des THW-Logos.
Die Modalitäten im Umgang
damit sind noch nicht abschlie-
ßend geklärt.
Landesversammlung in Ingolstadt:
Vorstandschaft komplett im Amt bestätigt
Strukturelle Unterfinanzierung behindert das THW - Politische Kontakte sollen
intensiviert werden - Gründungsmitglied Dirk-Hubertus Bosse wieder mit von
der Partie - Keine Erhöhung der Mitgliedsbeiträge zur Landesvereinigung
Landesvorsitzender Stephan Stracke im Gespräch mit dem Ingolstädter
THW-Ortsbeauftragten Christian Ott
Die Delegierten aus den örtlichen Vereinen bei ihrer Landesvesammlung
40 THW-JOURNAL BY 2/2013
THW - Landesvereinigung
Fest steht aber, dass interne
Verwendung problemlos und
kostenlos ist, die öffentliche
Verwendung jedoch kosten-
pflichtig, wenn Geld damit
erwirtschaftet wird (2 Prozent
des Umsatzes müssen abge-
führt werden). Das offizielle
THW-Logo ist der Schriftzug
Technisches Hilfswerk mit dem
Zahnrad.
Neuwahlen bestätigten das
Vertrauen in die Handelnden
Die Landesversammlung, be-
stehend aus den Delegierten
der örtlichen Helfervereine,
tritt einmal jährlich zusammen,
um Erfahrungen auszutauschen
und Ziele festzulegen.
In der jüngsten Landesver-
sammlung standen die turnus-
gemäßen Wahlen an, die alle
Vorstandsmitglieder in ihren
Ämtern bestätigten:
Landesvorsitzenden Stephan
Stracke, MdB; seine Vize Siglinde
Schneider-Fuchs; Schatzmeister
Sigfried Schymala und Schrift-
führer Helmut Königbauer.
Die Kassenprüfer Werner Strung
und Gerhard Dobel wurden
ebenfalls einstimmig wieder-
gewählt.
Zum Wahlvorstand gewählt
waren Dr. Fritz-Helge Voß, der
THW-Landesbeauftragte, und
Rudolf Skalitzky, der THW-Lan-
dessprecher, ihnen assistierte
der Landesjugendleiter.
Die Wahl der Bundesdelegierten
(zur THW-Bundesversammlung,
die von der THW-Bundesverei-
nigung jedes Jahr veranstaltet
wird und für den 28./29. März
in Lübeck geplant ist) und der
Ersatzdelegierten erfolgt per
Akklamation. Die Namen ste-
hen im Kasten.
Gründungsmitglied
Dirk-Hubertus Bosse
gehört wieder aktiv dazu
Der Vorstand komplettierte sich
in der kurzen Zeit, später er-
folgten konstituierende Sitzung
in München mit der Kooption
des langjährigen Webmasters
Joachim Süß und eines neuen
Mitgliedes, das alle herzlich will-
kommen hießen: Dirk-Hubertus
Bosse, pensionierter THW-
Landesbeauftragter. Er ist der
Bitte um Mitwirkung gefolgt
und will seine Kraft wieder der
bayerischen THW-Landesver-
einigung widmen. Er ist Grün-
dungsmitglied der Einrichtung
und war von 1992 bis 2004 stell-
vertretender Vorsitzender.
THW-Landesbeauftragter Dr.
Fritz-Helge Voss, der ebenso
wie der Landessprecher Ru-
dolf Skalitzky und der Landes-
jugendleiter Thomas Sigmund
Alles steht im Regen -
aber für zwei Fotografen
darf das mal sein. Ei-
ner stellte sich auf die
gleiche Ebene, der an-
dere fotografierte vom
1. Stock aus - einmal
schauen alle nach oben,
bei den Bildern von oben
schauen sie geradeaus.....
Ein Überraschungslückwunsch zur
„heimlichen“ Hochzeit - für den
Landesvorsitzenden von seiner Stell-
vertreterin. Die kirchliche Trauung
2014 ist angekündigt.
THW-JOURNAL BY 2/2013 41
THW - Landesvereinigung
Die 13 gewählten
Bundesdelegierten
Anton Stegmüller, Donauwörth
Karl Bleistein, Eichstätt
Herbert Hupfauer, Günzburg
Klaus Kollmeder, Landshut
Rudolf Skalitzky, Landshut
Michael Saller, Landshut
Klaus Liepert, Memmingen
Friedrich Hauck, Miltenberg
Andreas Wageneder, Mühldorf
Jeffry Morales, Alzenau
Thomas Brenner, Günzburg
Rudolf Unger, Pegnitz
Michael Haas, Beiersdorf
Ersatz-DelegierteBretz Franz, Fürstenfeldbruck
Strung Werner, Ingolstadt
Dobel Gerd, Ingolstadt
Sandner Albert, Ingolstadt
Eck Ernst, Landshut
Huber Stefan, Landshut
Unglert Daniel, Memmingen
Hönig Herbert, Markt Schwaben
Pleyer Markus, Ergolding
Scholz Johannes, Kaufbeuren
Porzelt Maximilian, Alzenau
qua Amt dem Landesvorstand
angehört, gab den Delegierten
einen Überblick über die aktu-
elle Entwicklung. „Motivation,
Einsatzwille, Souveränität“ wa-
ren sein Resümee.
THW leistete 230.000 Einsatz-
stunden beim bayerischen
Hochwasser
Den Erfahrungen im Einsatz
widmete er breiten Raum und
stellte dar, dass die Zusammen-
arbeit mit anderen Einsatzor-
ganisationen im Hochwasser-
einsatz in Bayern hervorragend
gelaufen sei. Zu den 900.000
Einsatzstunden der Feuerwehr
haben THW-Helfer weitere
230.000 Einsatzstunden in die
Bilanz eingebracht.
Es gebe aber auch bemerkens-
werte Tendenzen zur Doppel-
beschaffung von Geräten bei
Feuerwehr und THW. Spezial-
gerätschaften des THW wer-
den immer öfter auch bei den
Wehren eingesetzt und führten
dazu, dass dringend benötigte
Finanzmittel für die eigent-
lichen Aufgaben nicht mehr
verfügbar seien, aber auch,
dass Gerätschaften im Einsatz-
fall nicht alle genutzt werden
könnten, weil Bedienpersonal,
Transportkapazitäten oder Aus-
bildung fehlen. Dr. Voss strebt
So abwechslungsreich können Wahlen sein - Die Namen der Kandidaten für die Bundes-Delegierten wurden an die Leinwand projeziert (links). Große
Aufmerksamkeit bei Schriftführer Königbauer, Landessprecher Skalitzky, Webmaster Süß und Dirk-Hubertus Bosse, der wieder zum Vorstand gehört. Lan-
desbeauftragter Fritz-Helge Voß kümmerte sich persönlich um die Wahlzettel (r.)
eine noch bessere Verzahnung
der Kernkompetenzen der
Einsatzorganisationen an. Die
ergänzenden Arbeiten seien
auch vor der wachsenden, sich
ständig verändernden Bedro-
hungslage wichtig. „Wir haben
uns als Einsatzorganisation be-
währt“, sagt Dr. Voss, wenn er
über den Zivilschutzauftrag des
Technischen Hilfswerks spricht.
Die Sensibilität kritischer Infra-
strukturen wie Strom- oder Was-
serversorgung stehe vermehrt
im Fokus. Genährt werde diese
Befürchtung durch die Aufde-
ckung von Sicherheitslücken
und dem Bekanntwerden von
Hacker-Attacken.
Sigfried Schymala, Schatzmeister
der THW-Landesvereinigung, gab
erfreut den Mittelzuwachs durch
Spenden nach der Hochwasser-
katastrophe bekannt. Er sprach
sich im Namen des gesamten
Vorstandes entschieden gegen
Beitragserhöhungen aus. Bei der
Gesamtverbesserung der Finanz-
situation erhofft sich die Vereins-
führung eine Verbesserung der
Lage durch die Aktivitäten von
Dirk-Hubertus Bosse, der sich der
Kontaktpflege und Sponsoren-
suche widmen will.
Schatzmeister
Sigfried Schyymala
Landesjugendleiter
Thomas Sigmund
Der neue Landesjugendleiter Tho-
mas Sigmund stellte sich und seine
anwesenden Stellvertreter vor und
informierte darüber, dass nach der
neuen Satzung auch der Landes-
beauftragte und die Landes-
vereinigung im Landesjugend-
vorstand stimmberechtigt sind.
Die Satzungsmuster usw. und
der Handlungsleitfaden kön-
nen von der Website der Lan-
desjugend heruntergeladen
werden.
Außerdem können Fragen zur
Satzung an den Satzungsrefe-
renten der Landesjugend, Wal-
ter Behmer, gerichtet werden.
(walter.behmer@thw-jugend-
THW-JOURNAL BY 2/2013 43
THW - Landesvereinigung
bayern.de). Thomas Sigmund
freute sichdarüber, dass das
Pilotprojekt „Fachkunde für Ju-
gendbetreuer“ anerkannt ist
und kündigte weitere Seminare
für die Jugend an. www.thw-ju-
gend-bayern.de
Wo findet das nächste Landes-
jugendlager statt?
Ausrichter (THW-Standorte) für
die nächsten beiden Landes-
jugendlager werden noch ge-
sucht.
Das Bundesjugendlager 2014
findet in Mönchengladbach
statt. Das Zeltlager beginnt
am 2. Ferienwochenende: ab
6.8.2014. Am 26. April findet
eine gemeinsame Aktion unter
dem Motto „Rama dama“ statt.
Weiter Planungen – Zukunfts-
kongress, 30. Geburtstag der
THW-Jugend – werden bekannt
gegeben.
Strukturelle Unterfinanzierung
- ein Thema für die Politik
Landessprecher Rudolf Skalitzky
gliederte seine Ausführungen
in drei Schwerpunkte:
1. Bundesinnenminister Dr.
Friedrich hat viele Ortsverbän-
de in Bayern besucht. Die Infos
für den Minister und die ihn be-
gleitenden Politiker waren ab-
gestimmt. Der Fokus lag auf der
strukturellen Unterfinanzierung
des Technischen Hilfswerkes.
2. In der neuen „Helferrichtlinie“
soll die Trennung von Mitwir-
kung und Mitbestimmung bei-
behalten werden.
3. Der Bayerische Landtag hat
beschlossen, eine Auszeich-
nung für alle Hilfsorganisati-
onen zu vergeben. Anträge
können über den Landesver-
band gestellt werden. Er bat,
das Angebot zahlreich zu nut-
zen. (Siehe auch der Bericht
„THW auch bei den staatlichen
Ehrungen des Freistaates inte-
griert“ auf Seite 11)
Nach der gemeinsamen Mit-
tagspause stellte Schatzmei-
ster Sigfried Schymala in einem
Vortrag das Thema Sponsoring/
Spende im THW dar. „Sponso-
ring im THW durch Förderver-
eine“ lautete der Titel der infor-
mativen Powerpoint, die auf der
Homepage der THW-Landesver-
einigung steht.
Das gilt auch für die Hinwei-
se und Handlungshilfen zum
Thema Kontaktpflege und Ein-
bindung von Mandatsträgern
durch die örtlichen Helferverei-
nigungen in Abstimmung mit
dem THW-Ortsverband und den
Ortsbeauftragten.
Politische Basis-Arbeit
muss sein
Die stellvertretende Landesvor-
sitzende stellte die Notwendig-
keit der örtlichen Kontaktpfle-
ge zu Mandatsträgern auf allen
Ebenen - von der kommunalen
bis zur europäischen - in den
Mittelpunkt. Die grundlegende
politische Information, wie sich
das THW in der Realität dar-
stellt, sei in der notwendigen
Dichte auf örtlicher Ebene zu
leisten. Die ergänzenden und
hilfreichen Bemühungen der
Landesebene können ganz an-
dere Erfolge erzielen, wenn die
Abgeordneten wissen, dass das
THW ein staatsbürgerliches En-
gagement ist, das so ausschließ-
lich von den Ehrenamtlichen
der Bundesanstalt THW gelei-
stet wird: Sie dienen dem Staat
und damit der Bevölkerung,
ohne dafür bezahlt zu werden.
Und sie tun das im Inland und
weltweit im Auftrag ihres Hei-
matlandes.
Auch die richtige Zuordnung
im Hilfeleistungssystem des
Bundes und der Länder kann
auf diese Weise unterstützt
werden. Schließlich sei das THW
das Instrument des Bundes, das
die Länder ohne eigene Vor-
haltekosten nutzen können.
Sie brauchen sich nicht um
Ausstattung, Ausrüstung und
Ausbildung zu kümmern, nicht
um Liegenschaften und die
damit verbundenen Kosten.
In den Landesstrukturen muss
das THW nur zum richtigen
Zeitpunkt angefordert werden,
dann funktioniert die ergän-
zende Zusammenarbeit mit al-
len Hilfsorganisationen.
Parlamentarische Abende, wie
auch 2014 mit Landtagsabge-
ordneten wieder geplant, kön-
nen nur ergänzen und erreichen
nie alle Parlamentsmitglieder.
Diese politische Informations-
arbeit ist auch für die Bundes-
tagsabgeordneten und die
Europaabgeordneten unent-
behrlich. Auch hier können
die Veranstaltungen der THW-
Bundesvereinigung mit THW
(parlamentarisches Frühstück
und Begegnungen MdB meets
THW mit praktischen Demons-
trationen) am besten wirken,
wenn von den Ortsverbänden
nachhaltige Arbeit geleistet
worden ist.
Einsatz: Kernaufgabe
Zuarbeit Ergänzungsaufgabe
THW-Landesbeauftragter Dr.
Fritz-Helge Voß berichtete zu
dem Projekt „Fokus Einsatz“.
Bei der Aufgabenbetrachtung
stellte er zwei Fragen in den
Mittelpunkt:
1. Ist die Aufgabenzuweisung
richtig?
2. Sind wir als Einsatzorganisa-
tion auf den Einsatz ausgerich-
tet?
Er erläutere die Vorgehensweise
im Projekt anhand der Prozess-
landkarte, die deutlich macht,
wo die Kernaufgaben und wo
die Ergänzungsaufgaben inein-
andergreifen. Die Ergebnisse
der Bestandsaufnahme der
Ist-Situation sollen im Frühjahr
2014 vorgelegt werden.
Dr. Voß bat die Versammlungs-
teilnehmer, die Notwendigkeit
des Projektes innerhalb der Or-
ganisation informell und positiv
weiter zu kommunizieren. Nach
außen steht es dem THW gut an,
sich organisatorisch wieder mit
den Erkenntnissen der letzten
20 Jahre weiter zu entwickeln.
„Es geht darum, wie wir uns in
Zukunft aufstellen“. Das gelte
Dr. Voß erläutert das
Projekt „Fokus Einsatz“
Das Fotografenteam der
Landesvereinigung:
Sepp Fuchs,
Johann Schwepfinger
es auch den Mandatsträgern
zu vermitteln und sie so für die
notwendigen THW-Reformen
zu sensibilisieren. sf
THW-JOURNAL BY 2/2013 45
Aus dem Regierungsbezirk Oberbayern
Am 20.Juli 2010 rückten die Dachauer THW Helfer zu einer Pferde-
rettung nach Rodelzried bei Lauterbach aus. Damals versank das
Pferd im Schlamm des Baches und konnte sich aus eigener Kraft
nicht mehr befreien. Nun, genau 1.130 Tage später, wurde das
THW-Dachau mit seinem Tierrettungsgeschirr wieder nach Lau-
terbach mit der Alarmierung “Pferderettung” gerufen. Wie sich am
Einsatzort herausstellte, ein alter Bekannter. Das gleiche Pferd das
vor ca. drei Jahren in den Bach gestürzt war, musste am 22. August
2013 wieder von Feuerwehr und THW an fast derselben Stelle ge-
rettet werden. Wie das “Bachpferdchen” dorthin kam, konnte nicht
geklärt werden. Es wurde mit dem Rettungsgeschirr am Kran des
THW Wechselladerfahrzeugs befestigt und aus dem Schlamm ge-
hoben. Seine Besitzer konnten es unversehrt in Empfang nehmen.
THW rettet Pferd
– Es ist ein alter Bekannter...
Bei Arbeiten auf einem Feld in der Nähe von Westerholzhausen
(Gem. Indersdorf ) kippte ein Mähdrescher um und geriet in Brand.
Die Feuerwehren aus Westerholzhausen und Markt Indersdorf
branchten den Brand schnell unter Kontrolle. Um den Drescher
wieder aufzurichten, musste der Dieseltank ausgepumpt und der
bereits in den Lehmboden eingedrungene Kraftstoff ausgehoben
werden. Die Feuerwehr alarmierte das THW Dachau, das den Diesel
auspumpte und in Behälter füllte. Dann konnte der Mähdrescher
mit der Kraft eines Traktors wieder aufgerichtet werden. Ungefähr
1,5 m³ Lehmboden hoben die THW-Kräfte aus und transportierten
sie in Big Packs. Bei dem Unfall entstand kein Personenschaden.
Der Fahrer eines LKWs starb bei einem Unfall auf der A8. Der mit
Erdreich beladene LKW scherte rund einen Kilometer nach der Au-
tobahnausfahrt Dachau nach links aus, prallte gegen die Betonleit-
wand des Mittelstreifens und kippte nach rechts um. Zwei hinter
ihm fahrende PKWs konnten nicht mehr rechtzeitig bremsen und
fuhren in den LKW. Der LKW fing sofort Feuer. Einsatzkräfte der
Feuerwehren aus dem Landkreis Dachau sowie Fürstenfeldbruck
konnten das Feuer zwar löschen, der Fahrer konnte sich jedoch
nicht mehr rechtzeitig aus dem Führerhaus befreien und verstarb
noch an der Unfallstelle.
Die Einsatzleitung der Feuerwehr alarmierte das THW Dachau zur
Unterstützung. Es galt, die Fahrbahn zu räumen sowie das mit Öl
und Betriebsstoffen verunreinigte Erdreich in der Betonleitwand
zu beseitigen. Mit Radlader wurde das Erdreich des havarierten
und völlig ausgebrannten LKW in Mulden des THW verladen. Das
mit Öl und Diesel getränkte Erdreich wurde in Behälter eines Ent-
sorgungsunternehmens verfrachtet. Mit dem Beleuchtungsfahr-
zeug wurde die Einsatzstelle für die Bergung des LKW´s durch eine
Spezialabschleppfirma ausgeleuchtet. Bis in den nächsten Morgen
dauerten die Arbeiten auf der A8 an, ehe diese wieder komplett
für den Verkehr freigegeben werden konnte.
Tödlicher Verkehrsunfall auf der A8
Mähdrescherbrand verunreinigte Erde
Das Pferd ist befreit
Das LKW-Wrack musss zerlegt werden
46 THW-JOURNAL BY 2/2013
Aus dem Regierungsbezirk Oberbayern
Die Kindergruppe des THW-In-
golstadt, in die Kinder ab sechs
Jahren gehen können, feierte
ihren ersten Geburtstag. Die
beiden Jugendbetreuerinnen
Birgit Ott und Sabine Thomas
erläuterten in einem Gespräch
mit Rainer Straszewski, dem Be-
auftragten für Öffentlichkeitsar-
beit im Ortsverband, ihre Erfah-
rungen.
Rainer: Ihr feiert in diesen Tagen
den ersten Geburtstag der Mini-
Gruppe. Was war der Anlass, eine
Minigruppe zu gründen?
Birgit, Sabine: Alle zwei Jahre
veranstaltet die THW-Jugend
ein Bundesjugendlager und
im gleichen Rhythmus ein Lan-
desjugendlager. Beim jüngsten
Bundesjugendlager in Lands-
hut haben wir einige Kinder,
die noch keine zehn Jahre alt
waren, mit THW-Shirts herum-
laufen sehen. Da die Mitglied-
schaft in der THW-Jugend erst
mit zehn Jahren möglich ist,
haben wir uns hierüber gewun-
dert und uns erkundigt. Wir
erfuhren, dass die THW-Jugend
im Rahmen eines Pilotprojektes
versucht hatte, die Jugendar-
beit auch auf die Altersgruppe
der 6- bis 9-Jährigen zu erwei-
tern und dass dieses Pilotpro-
jekt erfolgreich abgeschlossen
worden war.
Rainer: Und damit war die Ent-
scheidung gefallen, auch in In-
golstadt eine solche „Minigrup-
pe“ zu gründen?
THW-Minigruppe feiert 1. Geburtstag
Birgit, Sabine: Nicht ganz. Be-
vor wir eine eigene Minigruppe
gründen wollten, wollten wir
zunächst herausfinden, wie die
Resonanz hierauf ist. Wir haben
daher beschlossen, einfach ein-
mal anzufangen.
Rainer: Das Interesse war offen-
sichtlich vorhanden?
Birgit, Sabine: Erfreulicherwei-
se ja. Zunächst haben wir einen
Bericht in die Zeitung gesetzt
und eine Infoveranstaltung für
interessierte Eltern und Kinder
durchgeführt. An diesem Termin
kamen drei Kinder mit ihren El-
tern. Zwei davon waren Kinder
von aktiven THW-Helfern. An
diesem Tag haben wir festgelegt,
dass wir die Gruppenstunden
immer auf die Ausbildungssams-
tage legen, damit die THW-Helfer
ihre Kinder mitbringen können,
also praktisch als Kinderbetreu-
ung. Die erste Gruppenstunde
war dann am 24. November
2012, zu der bereits fünf Kinder
gekommen sind.
Rainer: Wie viele Mitglieder
habt ihr heute?
Birgit, Sabine: Derzeit sind es
13 Kinder.
Rainer: Alles Kinder von aktiven
THW Helfern?
Birgit, Sabine: Nein, wir sind
bunt gemischt: Kinder von
THW-Helfern, Freunde von die-
sen oder aber Kinder, die ohne
Kontakte zum THW zu uns ge-
kommen sind.
Rainer: Wie kann ich mir eure
Gruppenstunden vorstellen?
Was habt ihr bisher alles ge-
macht?
Birgit, Sabine: Spiel und Spaß
stehen im Vordergrund. So
wird bei jeder Gruppenstunde
gespielt, gebaut, gebastelt und
es werden Bücher angesehen.
Aber darüber hinaus haben wir
auch allerlei Aktionen und Aus-
flüge unternommen.
Rainer: Zum Beispiel?
Birgit, Sabine: Wir haben das
Ingolstädter Tierheim und die
Berufsfeuerwehr besichtigt,
einen Schneemann und eine
Futterglocke für Vögel gebaut,
Osterhasen gebastelt, einen
„Schnupperkurs“ in Erster Hilfe
bei der Johanniter Unfallhilfe
(JUH) gemacht, vor dem Ingol-
städter Münster beim „City PS“
unsere Kindergruppe präsen-
tiert, im Rahmen des Projektes
„Wuff“ einiges über richtiges
Verhalten mit Hunden gelernt,
die Geburtstage unserer Minis
gefeiert, erfahren, wie ein Ret-
tungshund arbeitet und und
und.
Rainer: Und sicherlich auch
vieles in Sachen „THW“ erlebt?
Birgit, Sabine: Ja sicher. Ziel
der Minigruppe ist es ja u.a.
auch, die Kinder spielerisch an
die Aufgaben des THW heran-
zuführen. Wenn es der Ausbil-
dungsplan der Jugend oder der
Erwachsenen zulässt, sehen wir
uns bspw. deren Übungen und
Ausbildungen an. Oder wir nut-
zen die THW-Gerätschaften, um
den Kindern spielerisch wich-
tige Dinge zu zeigen.
Rainer: Wie kann ich mir das
vorstellen?
Birgit, Sabine: Im September
wollten wir unseren Minis den
„toten Winkel“ erklären. Am
bes ten funktioniert dies, in
dem die Kinder sich auf den
Fahrersitz eines Fahrzeugs set-
zen und im Spiegel beobach-
ten, was hinter dem Fahrzeug
passiert. Was liegt da näher, die
THW-Fahrzeuge hierfür zu ver-
wenden? Und bei dieser Gele-
genheit haben wir auch gleich
einen Blick auf die vielen Gerät-
schaften geworfen.
Rainer: Im Alter von 10 Jahren
haben die Minis die Möglich-
keit, in die Jugendgruppe zu
wechseln. Gibt es da vorher
schon Kontakte zwischen den
Minis und der Jugend, damit
der Übergang nicht so abrupt
kommt?
Birgit, Sabine: Ja sicher. Die
Minis sind genauso fester Be-
standteil des Vereinslebens im
THW, wie die beiden Jugend-
gruppen oder die Erwachsenen.
Da gibt es automatisch immer
wieder Kontakte. Sei es, dass die
Gruppenstunden gleichzeitig
stattfinden, sei es bei unseren
Sommer- oder Weihnachts-
Die Ingolstädter THW-Minis vor dem „groooßen“ Einsatzgerät.
Wie kam es dazu? Wie gestaltet sich der Alltag?
THW-JOURNAL BY 2/2013 47
Aus dem Regierungsbezirk Oberbayern
feiern oder aber bei gemein-
samen Aktionen. Im Mai haben
wir beispielsweise ein gemein-
sames Zeltlager von Minigrup-
pe und Jugendgruppe auf dem
Gelände des Stadtjugendrings
am Baggersee veranstaltet.
Rainer: Wie finanziert ihr euch?
Birgit, Sabine: Im Wesentlichen
durch Spenden. So haben uns
ortansässige Firmen beispiels-
weise mit Sach- oder Geldspen-
den unterstützt. Hierfür auch
an dieser Stelle ein herzliches
„Dankeschön“. Da unsere Grup-
penstunden samstags - zeit-
gleich zu den Ausbildungen der
Erwachsenen - stattfinden, kön-
nen wir aber an der einen oder
anderen Stelle auch hierdurch
Synergien nutzen, bspw. durch
die gleiche Verpflegung.
Rainer: Da habt ihr ja ein erfolg-
reiches erstes Jahr hinter euch.
Wie seht ihr die Zukunft der Mi-
nis? Werdet ihr weiter wachsen?
Birgit, Sabine: Ja und nein. Wir
möchten unsere Minis intensiv
betreuen. Und da möchten wir
nicht mehr als acht Kinder je
Betreuer haben; sonst kommt
das Einzelne zu kurz. Somit ha-
ben wir derzeit noch Platz für
drei weitere Kinder. Aber die
Älteren werden ja, hoffentlich,
nach und nach in die Jugend-
gruppe wechseln, so dass wir
immer wieder freie Plätze ha-
ben werden.
Rainer: Wie können sich interes-
sierte Eltern bei euch melden?
Birgit, Sabine: Einfach eine
Mail an minis@thw-ingostadt.
de schreiben und mal bei uns
vorbeischauen.
Rainer: Na dann: herzlichen
Glückwunsch zum 1. Geburts-
tag und alles Gute für die nächs-
ten Jahre. r/r
40 Jugendliche von Feuerwehr und
THW bewältigten im Rahmen des
„24-Stundenaktionstags“ acht sehr
unterschiedliche Einsatzszenarien.
Die Teilnehmer der verschiedenen
Organisationen wurden dabei
„bunt zusammengewürfelt“ und
erhielten so auch so manchen Ein-
blick in die Arbeit der jeweils ande-
ren Organisationen.
„Einsatz für die Feuerwehren
Stammham, Lenting und Hepberg,
sowie das THW Ingolstadt“ schallte
es durch die Rufanlage in der In-
Aktionstag der Jugendhilfsorganisationen:
Jugendfeuerwehr und THW-Jugend übten gemeinsam
golstädter THW-Unterkunft.
40 Junghelfer in voller Mon-
tur gingen zu ihren Fahrzeu-
gen. Für drei Fahrzeuge ging
es zum Naherholungsgebiet
Baggersee, wo es eine Öl-
sperre aufzubauen galt. Zwei
weitere Fahrzeuge wurden
an die Donau gerufen, wo
eine (simulierte) Person ver-
misst gemeldet war.
Szenarien, die so oder so
ähnlich auf die Junghelfer
zukommen können, sobald
sie in den aktiven Dienst der
„Großen“ übernommen werden.
Die drei Feuerwehren und das
THW veranstalten seit 2004 ein-
mal jährlich den sog. „24-Stun-
den-Aktionstag“, jedes Mal
ausgerichtet durch eine andere
Organisation. Heuer war das
THW der Gastgeber. Ziel ist es,
die Jugendlichen der unter-
schiedlichen Organisationen
schrittweise (und gemeinsam)
an die Arbeit der Feuerwehren
und des THW heranzuführen.
In 24 Stunden (von Samstag 8
bis Sonntag 8 Uhr) hatten die
Jugendlichen wieder viele un-
terschiedliche Aufgaben zu be-
wältigen: die Rettung einer Per-
son aus einem Schacht und aus
einem Steinbruch, den Aufbau
einer Ölsperre und die Suche
einer vermissten Person an und
auf der Donau.
Vorläufiger Höhepunkt des Ta-
ges war eine Schauübung am
Samstagabend, bei der auch
Vertreter aus Politik und Ret-
Sie haben das gleiche Ziel: helfen können.
Einen Menschen aus dem Wasser ins Boot zu holen, ist nicht einfach.
48 THW-JOURNAL BY 2/2013
Aus dem Regierungsbezirk Oberbayern
tungswesen anwesend waren
wie Rita Böhm (stellvertretende
Landrätin des Landkreises Eich-
stätt), Christian Tauer (Bürger-
meister Lenting), Bernhard
Samiller (Kreisbrandinspektor
des Landkreises Eichstätt), Mi-
chael Springl (Stadtbrandrat
Ingolstadt), Martin Lackner
(Kreisbrandmeister und Kom-
mandant der Freiw. Feuerwehr
Stammham), Franz Waltl (Kreis-
brandmeister Jugend Eichstätt),
Karl-Heinz Lensing (Stadtbrand-
inspektor Ingolstadt), sowie die
Führungskräfte der beteiligten
Feuerwehren Lenting, Stamm-
ham und Hepberg und des THW
Ingolstadt. Angenommen wur-
de ein Verkehrsunfall mit zwei
Fahrzeugen. Hier konnten die
angehenden Helfer ihr Können
mit hydraulischem Rettungsge-
rät unter Beweis stellen und vier
„Verletzte“ aus den Autowracks
befreien.
Die Nacht war kurz
Nach einem vielseitigen Tag
hieß es um 23 Uhr „Lichter aus“.
Keine Stunde später wurden die
Jugendlichen zu einem „Brand-
einsatz“ alarmiert. Auf der Fahrt
entpuppte sich dies jedoch als
Fehlalarm, so dass es unverrich-
teter Dinge wieder zurück in die
Unterkunft ging. Um 5.30 am
Sonntag wurde es noch einmal
„ernst“. Die Junghelfer wurden
zu einem Holzstapelbrand nach
Lenting gerufen, den die Lentin-
ger Feuerwehr kontrolliert aus-
gelöst hatte. Nach einer Stun-
de meldete die Einsatzleitung
„Feuer aus“ und so war gegen 7
Uhr auch die letzte der gestell-
ten Aufgaben abgearbeitet.
Der Jubiläums-Aktionstag
kommt
Mit einem Frühstück ging der
Aktionstag zu Ende. Veranstal-
ter und Jugendliche freuen sich
gleichermaßen auf ein Wieder-
sehen anlässlich des „Jubilä-
umsaktionstages“ 2014 - aus-
gerichtet von der Feuerwehr
Stammham.
Rainer Straszewski-reda
Die jährliche Zweitagesausbil-
dung ist fester Bestandteil des
Ausbildungsprogramms beim
THW Ingolstadt. Insgesamt
500 Ausbildungsstunden ab-
solvierten die Einsatzkräfte in
unterschiedlichen Trainings-
szenarien.
Zur Bewältigung schwerer Un-
glücke ist oftmals der Einsatz
umfangreicher Rettungsgeräte
und schweren Geräts erforder-
lich. Und gerade in solchen Si-
tuationen, unter dem Eindruck
einer Katastrophe, müssen die
Helfer ihre Ausstattung sicher
beherrschen. Das funktioniert
nur durch regelmäßiges Üben.
Das Ingolstädter THW veran-
staltet daher, zusätzlich zu den
ca. 15 Ausbildungssamstagen
pro Jahr, einmal jährlich eine
Zweitagesausbildung (Sams-
tag/Sonntag), um auch kom-
plexe Einsatzszenarien üben zu
können. Bei eintägigen Ausbil-
dungen muss auch immer noch
die Zeit dafür berücksichtigt
werden, alles wieder einsatzfä-
hig herzurichten.
Die aktuellen Aufgaben waren
zum Beispiel: einen Verletzten
mit unterschiedlichen tech-
500 Stunden Intensivtraining für den „Fall der Fälle“
nischen Hilfsmitteln von einer
vier Meter hohen Plattform zu
retten, mit dem Radlader einen
behelfsmäßigen Weg zu errich-
ten und einen 1,50 m tiefen
Leitungsgraben auszuheben.
Auch Boote kamen wieder zum
Einsatz: die THW-Bootsführer
trainierten auf der Donau unter-
schiedliche Fahrmanöver sowie
die Gewässererkundung. Ferner
stand der Bau zweier Bootsanle-
ger auf dem Programm. Außer-
dem nutzten die Teilnehmer der
aktuellen Grundausbildung die
Gelegenheit, sich auf ihre vier
Wochen später stattfindende
Abschlussprüfung vorzuberei-
ten.
„Handwerkliches“ war jedoch
nur einer der Ausbildungs-
schwerpunkte. Weiterer Fokus
lag auf der Aus- und Weiter-
bildung der Führungskräfte.
Die gekonnte Führung eines
gesamten Technischen Zuges
durch den Zugtrupp sowie die
Führung und Anleitung der Hel-
fer durch die Trupp- und Grup-
penführer ist für den erfolg-
reichen Einsatz unabdingbar.
Am Sonntagvormittag waren
die Übungsstationen „abgear-
beitet“, das Gerät wieder verla-
den und die Helfer konnten in
die Unterkunft einrücken. Fei-
erabend war damit noch lange
nicht: sämtliche Geräte und
Fahrzeuge galt es zu reinigen,
zu verstauen und die Einsatzbe-
reitschaft wieder herzustellen.
Nach zwei Übungstagen und
insgesamt 500 Ausbildungs-
stunden wurde die Zweitages-
ausbildung am frühen Sonntag-
nach mittag beendet.
Rainer Straszewski-reda
Oft müssen Verletzte von schwie-
rigen Positionen aus in Sicherheit
gebracht werden.
Alle Fotos Ingolstadt:
Rainer Straszewski
THW-JOURNAL BY 2/2013 49
Aus dem Regierungsbezirk Oberbayern
Einsatzmedaille „Fluthilfe 2013“ löste Begeisterung aus
Noch warten viele ehrenamtliche Einsatz-
kräfte in Deutschland auf den feierlichen
Moment, in dem sie ihre Einsatzmedaille
Fluthelfer 2013 bekommen. Wegen Aus-
schreibungsmodalitäten für die Beschaf-
fung wandern die Termine in die nahe
Zukunft. Die Frauen und Männer des
THW-Ortsverbandes München-Ost hat-
ten Glück. Sie gehörten zu den wenigen,
die aus dem ersten Kontingent „bedient“
werden konnten. Bundesinnenminister
Dr. Friedrich war persönlich in den Orts-
verband gekommen und zeichnete die
25 THW-Frauen und -Männer aus, die im
Einsatz gestanden hatten.
Zum fröhlichen Erinnerungsfoto mit dem Bundesinnenminister, den Bundes- und Landesabgeordneten sowie dem THW-Ortsbeauftragten gehören auch
zwei THW-Damen: Andrea Hildebrand vom THW-Landesverband und Franziska Meister, die Tochter des Ortsbeauftragten. Rechts ein Gespräch im Hof des
THW-Ortsverbandes München-Ost. Fotos: Johann Schwepfinger
Mit ihm verschafften sich Dr. Hans-Peter
Uhl, MdB; Dr. Wolfgang Stefinger, MdB und
Markus Blume, MdL, einen Eindruck vom
THW-Ortsverband München-Ost.
Ortsbeauftragter Ernst Meister führte sie
durch die Räumlichkeiten, stellte seine
Mannschaft vor und demonstrierte den
Gästen auch das mittlerweile bundesweit
bekannte Sandschlauch-Schaufelsystem
des Ortsverbandes München-Ost.
Über das System wird das THW-Journal in
der nächsten Ausgabe genauer berichten.
sf
Gemeinsamkeit ist die Maxime im THW - ge-
meinsam gelernt, geübt, im Einsatz gewesen,
ausgezeichnet worden...
Jeder gibt sein Bestes. Bundesinnenminister
Dr. Friedrich integriert sich in „seine Einheiten“
gerne.
50 THW-JOURNAL BY 2/2013
Aus dem Regierungsbezirk Oberbayern
Bei dem ersten gemeinsamen
Ausbildungswochenende der
THW-Jugendgruppen Mün-
chen-West und Pfaffenhofen
stand das Thema Stegebau im
Mittelpunkt - und das ist ohne
die Hilfe vieler Leinen und den
daraus entwickelten Stichen
und Bunden nicht zu machen.
Doch der Reihe nach: nach An-
kunft der Mannschaft aus Mün-
chen-West in der Pfaffenhofener
Unterkunft gab es zur Stärkung
ein anständiges Abendessen.
Die Junghelfer durften sich
nach Herzenslust Fleisch und
Würschtel grillen; dazu gab es
Kartoffelsalat und frisches Brot.
Nachdem der erste Hunger ge-
stillt war, wurden die Jungs und
Mädels in zwei Gruppen aufge-
teilt, um sich spielerisch gegen-
seitig kennenzulernen. Um 22
Uhr war dann Nachtruhe ange-
sagt. Um sieben Uhr starteten
alle mit einem ausgiebigen
Frühstück in den Tag.
Am ca. zehn Kilometer ent-
fernten Übungsgelände des
THW Pfaffenhofen wurde den
Jugendlichen ihre Aufgaben
mitgeteilt: Überqueren des dor-
tigen Teiches mit Hilfe verschie-
dener Stegevarianten.
Die Junghelfer wurden in drei
Gruppen aufgeteilt, von denen
die erste diesseits ein Podest
aus EGS (Einsatzgerüstsystem)
herzustellen hatten, die zweite
Gruppe wurde mit dem Bau der
Böcke für einen Chinasteg be-
auftragt und die letzte Gruppe
befasste sich mit dem Bau von
Tonnenstegelementen.
Die gesamten Vorbereitungen
wurden von den Jugendlichen,
unter fachkundiger Anleitung
durch die betreuenden Ju-
gendgruppenleiter, bis Mittag
erfolgreich erledigt. Um das an-
schließende Zusammenfügen
der einzelnen Elemente und das
An die Leinen, fertig, los!
Gemeinsames Ausbildungswochenende der THW-Jugendgruppen München-West und Pfaffenhofen
Fertigstellen des kompletten
Steges sicher gewährleisten zu
können, wurden die Junghelfer
mit einem kräftigenden Eintopf
versorgt.
Danach galt es wieder, alle Kräf-
te zu vereinen und den Steg
zusammenzusetzen. Durch
die gute Zusammenarbeit der
beiden Ortsjugenden konnte
gegen 15 Uhr bereits mit Erfolg
die Vollendung des Steges ver-
kündet und gebührend gefeiert
werden.
Um den Steg entsprechend
einzuweihen, veranstaltete die
gesamte Truppe einen Live-
Walk, wobei manche Teilneh-
mer mehr Engagement zeigten
als andere, aber am Ende gab
es doch für jeden ein Foto.
Nachdem Abschlussfoto auf
dem Steg musste dieser leider
wieder abgebaut werden. Auch
hier war dank der tollen Zusam-
menarbeit der Jugendlichen
innerhalb kürzester Zeit alles
erledigt und es war die Zeit für
den Abschied gekommen.
Dieses Wochenende hat viele
An einem Samstagnachmittag
kam es in einem Mehrfamili-
enhaus in Ebersberg zu einer
Explosion, bei der ein Mensch
in der Wohnung getötet und
drei weitere durch Splitterflug
auf der Straße verletzt wurden.
Durch die Wucht der Explosion
wurden Fenster und Türen aus
ihren Verankerungen gerissen
und die Fassade sowie die Woh-
nungen stark in Mitleidenschaft
gezogen.
Neben zahlreichen Feuerweh-
ren aus dem Landkreis Ebers-
berg wurde auch der THW-
Fachberater des Ortsverbandes
Stegebau - eine der Kernkompetenzen des THW seit Jahrzehnten
neue Freundschaften zwischen
den Jugendlichen aus München
und Pfaffenhofen gebracht und
so hoffen alle auf eine weiteres
gemeines Ausbildungswochen-
ende im nächsten Jahr.
Christian Hofner - red
THW Freising stützt Mehrfamilienhaus nach Explosion ab
THW-JOURNAL BY 2/2013 51
Aus dem Regierungsbezirk Oberbayern
(OV) Markt Schwaben durch die
Integrierte Leitstelle in Erding
alarmiert.
Nachdem die Feuerwehren den
Brand gelöscht hatten, begut-
achtete ein Statiker das Haus
und forderte Sicherungs- bzw.
Abstützmaßnahmen.
Der örtliche Einsatzleiter der
Feuerwehr forderte daher die
Bergungsgruppen des THW-
Markt Schwaben an. Rasch rich-
tete der Ortsverband eine Füh-
rungsstelle ein und übernahm
die Einsatzabschnittsleitung
„THW“ . Durch den THW-Fach-
berater des OV Markt Schwa-
ben wurde zudem der Einsatz
der Abstützkomponente Holz
(ASH) des OV Freising empfoh-
len. Diese wurde kurz darauf
ebenfalls hinzugezogen. Aus
dem Ortsverband München-Ost
wurde auch das Einsatz-Gerüst-
System (EGS) angefordert.
Der diensthabende Fachbera-
ter des Ortsverbandes Freising
wurde direkt nach der Alarmie-
rung mit dem Einsatzleitwagen
zur Lagebeurteilung entsandt,
die THW-Einsatzkräfte rückten
kurz darauf mit Zugtruppkom-
bi, Gerätekraftwagen I mit Tief-
lader und Radlader, Kipper mit
ASH-Anhänger, Unimog mit
Baustützenanhänger, Mobil-
kran und MAN-Lkw mit Lade-
kran sowie ein Ladefahrzeug
mit dem notwendigen Werk-
zeug und 35 ehrenamtlichen
Helferinnen und Helfern an die
Einsatzstelle aus.
Während die Kameraden des
Ortsverbands Markt-Schwaben
mit dem Einsatzgerüstsystem
und den aus Freising gelieferten
Baustützen eine Innenabstüt-
zung in dem Gebäude errich-
teten, begannen die Freisinger
Abstützspezialisten mit dem
Aufbau des Abstützsystems
Holz. In Absprache mit dem Sta-
tiker wurden zwei Strebstützen
mit zehn Metern Höhe auf der
rechten Gebäudeseite errichtet
und verschwertet. Die einzel-
nen Bauteile wurden dazu auf
der Straße vor dem Gebäude
vorbereitet. Zeitgleich wurden
die Bodenlager eingerichtet
und verankert. Mit dem THW-
Kran wurden die einzelnen
Abstützelemente eingehoben
und mit Hilfe der Drehleiter der
Feuerwehr verschwertet (sicher
verbunden) sowie die gesamte
Abstützkonstruktion am Haus
mit Gewindestangen gesichert.
Alle Einsatzkräfte wurden durch
das BRK Ebersberg am Einsatz-
ort verpflegt.
Einsatz über mehrere Tage
Nachdem in den frühen Mor-
genstunden durch die Ber-
gungsgruppen des OV Markt
Schwaben alle Zugänge zum
Gebäude mit Holzplatten ver-
schlossen worden waren, konn-
te der Einsatz beendet werden.
Am späteren Sonntagvormittag
öffneten die Helferinnen und
alle Fotos: thw
52 THW-JOURNAL BY 2/2013
Aus dem Regierungsbezirk Oberbayern
Helfer aus Markt Schwaben auf
Anforderung der Hausverwal-
tung das Gebäude wieder, um
der Hausverwaltung und den
Bewohnern den kurzfristigen
Zugang zu ermöglichen. An-
schließend wurde das Gebäude
wieder verschlossen.
Kirminalpolizei bei Ermitt-
lungen unterstützt
Durch die Kriminalpolizei wur-
den nochmals zwei Bergungs-
gruppen für den darauffol-
genden Montag angefordert.
Die Helferinnen und Helfer aus
Markt Schwaben unterstützten
die Ermittlungsbeamten bei der
Spurensuche. So öffneten sie
das Gebäude und entfernten
die Holzplatten um Tageslicht
in das Wohnhaus zu lassen.
Dunkle Bereiche leuchteten sie
fachgerecht aus. Auf Weisung
der Beamten trugen sie auch
Trümmerteile und Schutt ab.
Anschließend wurde das Ge-
bäude wieder verschlossen.
Der Landrat des Landkreises
Ebersberg sowie der Bürger-
meister der Stadt Ebersberg
sprachen dem Technischen
Hilfswerk ihren Dank aus.
Stefan Sandner, Michael Wüst - reda
Über die Abstützkomponente des THW Freising
Das THW Freising hält für Einsätze an beschädigten und angeschlagenen Gebäuden eine
umfangreiche Ausstattung zum Abstützen und Aussteifen vor.
Neben dem Abstütz-System Holz (ASH), einem vorgefertigten Abstützsystem, das an der
Einsatzstelle nur noch angepasst und aufgebaut werden muss, verfügt der Ortsverband
über rund 200 Baustützen - unterschiedlicher Größen - für die Innenabstützung und das
THW-Einsatzgerüstsystem.
Diese Ausstattung, verbunden mit der dafür notwendigen umfangreichen und zeitintensiven
Sonderausbildung der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer und Sondergerät wie einen
Mobilkran, erlaubt es den Freisinger Einsatzkräften auf alle Einsatzszenarien an und in be-
schädigten und angeschlagenen Gebäuden entsprechend zu reagieren.
Michael Wüst - reda
THW-JOURNAL BY 2/2013 53
Aus dem Regierungsbezirk Niederbayern
Eine Textzeile aus dem Liedgut
der Landshuter Fürstenhochzeit
1475 beginnt mit „Gott zum
Gruß Ihr Gäste all...“ und wie
die Fürsten und Edelleute, fah-
rendes Volk und Landsknechte
damals nach Landshut gekom-
men sind, so versammelten
sich an den vier Wochenen-
den im Juni und Juli mehr als
100.000 Besucher in der histo-
rischen Innenstadt Landshuts.
Bei ausgelassener Stimmung,
bestem Wetter und lautstarken
„Hallooo“ und „Himmel Lands-
hut - Tausend Landshut“-Rufen
(ein historisch belegter Huldi-
gungsruf auf die zur Hochzeit
herausgeputzte Herzogsstadt
Landshut) verfolgten die Zu-
schauer den festlichen Umzug
durch die Alt- und Neustadt.
Knapp 2500 Kostümierte stellen
den Kirchen zug der Braut Hed-
wig, eine polnische Königsto-
cher aus Krakau, und ihres
bayrischen Bräutigams Herzog
Georg von Bayern-Landshut,
dem Sohn Herzog Ludwigs des
Reichen, nach.
Zusammen mit allen Lands-
huter Hilfsorganisationen, der
Feuerwehr, dem Bayerischen
Roten Kreuz und dem Malteser
Hilfsdienst, sowie der Polizei,
dem Ordnungsamt und einem
Sicherheitsdienst sorgte das
Technische Hilfswerk für einen
reibungslosen und sicheren
Ablauf des Festzuges und vie-
ler weiterer Einzelveranstal-
tungen.
Die Aufgaben, die der veran-
staltende Verein „Die Förderer
e.V.“ – wie alle vier Jahre - an das
THW Landshut herangetragen
hat, sind genauso vielfältig, wie
das Fest an sich. Bereits einein-
halb Jahre vor den alle vier Jah-
re stattfindenden Aufführungen
„ Himmel Landshut - Tausend Landshut!! Landshut Halloooo!! “
Die Landshuter Hochzeit:
Großeinsatz für 280 THW-Helferinnen und -Helfer aus ganz Bayern
Moriskentänzer im Festzug der Landshuter Hochzeit vor dem historischen Rathaus.
Im Archiv des Bayerischen Rundfunks ist nachzulesen, dass es sich dabei um einen Balztanz aus dem maurischen
Spanien handelt.
Als Straßenräumer fungiert eine Gruppe des THW bevor der Festzug auf dem Rückweg die Strecke ein zweites Mal
passiert. Im Hintergrund der Turm der Stiftsbasilika St. Martin, mit 130,6 Metern der höchste Backsteinturm der Welt
54 THW-JOURNAL BY 2/2013
Aus dem Regierungsbezirk Niederbayern
begannen die Vorbereitungen.
Auch mit dem Blick auf das Un-
glück während der LoveParade
in Duisburg haben sich die Auf-
lagen für eine Großveranstal-
tung dieser Art mit dermaßen
vielen Menschen auf kleinem
Raum für den Veranstalter ver-
mehrt. Jede Hilfsorganisation
hat für ihren Zuständigkeits-
bereich ein eigenes Konzept
entwickelt. Diese wurden
schlussendlich zu einem ge-
meinsamen Sicherheitskonzept
für die Aufführung der Lands-
huter Hochzeit 2013 zusam-
mengeführt.
Im Speziellen war das Tech-
nische Hilfswerk für folgende
Einsatzschwerpunkte verant-
wortlich:
- Betreuung von
Fernsehkanzeln
Bereits in der Vorbereitung wur-
de der Neubau von hölzernen
Film-, Fernseh- und Pressekan-
zeln angeregt und durchge-
führt. Vor dem Festzug wurden
diese fünf Kanzeln von einer
eigenen Bereitschaft mit dem
Tieflader an ihren Aufstellort
verbracht und im Anschluss
wieder abtransportiert und
eingelagert. Während des Um-
zuges wurden sie von Helfern
des THW Landshut betreut und
der Zutritt kontrolliert. Zusätz-
lich stellte das THW eine wei-
tere provisorische Fototribüne
aus dem Einsatzgerüstsystem
(EGS) auf.
- Kommunikation:
Um die Kommunikation der bis
zu 285 Einsatzkräfte des THW zu
gewährleisten, wurde mit dem
Equipment und Know-how der
Fachgruppe Führung und Kom-
munikation des Ortsverbandes
Mühldorf und des Bereichsaus-
bilders Werner Weinzierl vom
Ortsverband Ergolding ein
Funkrelais im 2m-Bandbereich
aufgebaut und betrieben.
- Pferdebereitschaft:
Zusammen mit dem Löschzug
Achdorf der Feuerwehr Lands-
hut wurde eine schnelle Einsatz-
gruppe für mögliche Unfälle mit
Pferden oder den historischen
„Fahrnissen“ (Kutschen, Sänf-
Platz in der Ersten Reihe: Helfer am Absperrseil
Aufbau der Absperrgitter für Flucht- und Rettungswege.
Auch Junghelfer beteiligen sich aktiv.
THW-JOURNAL BY 2/2013 55
Aus dem Regierungsbezirk Niederbayern
ten, etc.) gebildet. Hierfür stand
neben dem Gerätekraftwagen
und dem MAN 10m-To-Kran der
Fachgruppe Wassergefahren
auch ein Kleinalarmfahrzeug
mit Tierhebegeschirr der Feu-
erwehr sowie ein eigens ange-
mieteter Pferdetransportwagen
in Bereitschaft. Das Zusammen-
spiel dieser Einsatzkräfte wurde
im Vorfeld geübt.
- Absicherung der Proben:
Schon im Vorfeld sicherte das
THW Landshut mehrere Proben
einzelner Veranstaltungen aber
auch Probeumzüge zur Einge-
wöhnung der Pferde entlang
der Zugstrecke ab.
- Koordianation:
Für die Koordination der Anrei-
se aller auswärtiger THW- und
einiger Polizeikräfte, deren Ein-
weisung und Einteilung in die
Einsatzabschnitte, Verpflegung
vor und nach dem Umzug, wur-
de an jedem Festzugssonntag
ein LUK-Stab und eine Verpfle-
gungsgruppe in der Unterkunft
eingesetzt.
- Veranstaltungssicherung:
Die Absicherung von Einzelver-
anstaltungen gehörte zu den
Kernaufgaben des THW, be-
ginnend mit der Generalprobe
„Am Turnierhof des Herzogs“,
die, wie es sich für eine General-
probe gehört, auf Grund eines
starken Gewitters als einzige
Veranstaltung 2013 nach gut
zwei Dritteln der Aufführung
abgebrochen werden musste.
Entsprechend reibungslos und
bei bestem Wetter liefen alle
- THW´ler im Kostüm
hinten v l: Gruppenführer Fgr. Wasser-
gefahren Florian Kräh, die Junghelfer
Valentin Simon und Jakob Strasser, der
Standartenträger der Stadt Lands-
hut als einziger
Nicht-THW´ler der
Gruppe und der
stv. Bundesjugend-
leiter Marc-André
Ciesiolka
vorne v l: Lan-
dessprecher Rudi
Skalitzky (als
Gast), Ehrenorts-
beauftragter und
Staatssekretär a.D.
Dr. Herbert Huber,
Helferin Sandra
Kräh, Ortsbeauf-
tragter Michael
Saller, Helferin
Regina Saller, Hel-
fer Philipp Schaefer
und als Gast THW-
Präsident Albrecht
Broemme
Als Einsatzleiter am dritten Aufführungswochenende informierten Zugfüh-
rer Sven Böhlke (links) und der stv. Ortsbeauftragte Fabian Kühn (rechts)
den Ehrengast Ministerpräsident Horst Seehofer und Oberbürgermeister
Hans Rampf über die Aufgaben des THW bei der Landshuter Hochzeit.
Fahnenschwinger in Aktion.
Im Hintergrund die Burg Trausnitz.
Eine Kulisse, die im THW vom Bundes-
wettkampf der THW-Jugend aus dem
Vorjahr bekannt ist.
Die „SEG 1475 bei der Aufführung 2013“
anderen Veranstaltungen wie die
„Festlichen Spiele im nächtlichen
Lager“ an den Samstagabenden
und die „Reiter- und Ritterspiele“
nach dem Festumzug am Sonntag-
nachmittag ab.
- Der Festzug:
Das Mammutprogramm für das
THW waren die Auffüh-
rungssonntage mit der Ab-
sicherung des Highlights
Festzug. Hier mussten die
vorgenannten Einzelaufträ-
ge mit dem Hochzeitszug
koordiniert und verzahnt
werden. Bereits um sechs
Uhr früh rückten die ersten
Arbeitsgruppen zum Aufbau
der Fernsehkanzeln in die
Altstadt aus, parallel wurden
von weiteren Helfern die
über 3700 Meter Absperrseil
entlang der Zugstrecke aus-
gelegt. Im Anschluss daran
traf die Bereitschaftspolizei
aus München mit drei Lastzü-
gen und mehr als 170 Absperr-
gitter ein, welche zur Sicherung
der Flucht- und Rettungswege
an vielen Zufahrten zur Alt-und
Neustadt, sowie den Verbin-
dungsgassen aufgestellt wer-
den mussten. Die Kontrolle der
Bestuhlung in der Stadtresidenz
wurde schon fast nebenbei er-
ledigt. Die unterstützenden
Ortsverbände erreichten gegen
11.00 Uhr den Ortsverband und
wurden den insgesamt vier Ab-
schnitten (Dreifaltigkeitsplatz,
Altstadt, Heilig-Geist-Gasse,
Neustadt) im Innenstadtbe-
reich und den entsprechenden
Abschnittsleitern zugeteilt, in
THW-JOURNAL BY 2/2013 57
Aus dem Regierungsbezirk Niederbayern
die Aufgaben eingewiesen und
zur Verpflegung geschickt. In
zwei geschlossenen Konvois
fuhren die Fahrzeuge zu den
beiden Großparkplätzen, die
für das THW reserviert waren.
Die knapp 280 Einsatzkräfte des
THW verteilten sich anschlie-
ßend über die Innenstadt, be-
setzten das Absperrseil entlang
der Zugstrecke und die Durch-
lassstellen der Fluchtwege und
Zufahrten für Rettungs- und
Einsatzfahrzeuge.
Immer wieder mussten Ge-
spräche mit den Besuchern
des Festzuges, welche teilweise
schon seit vielen Stunden an
der Wegstrecke ausharrten und
die besten Plätze für sich in Be-
schlag nahmen, über die Aufga-
ben und die Notwendigkeit der
Anwesenheit der Einsatzkräfte
in der ersten Reihe geführt wer-
den. Die Lautsprecherdurchsa-
gen mit einem Einsatzfahrzeug
des Ortsverbandes Ergolding
läuteten die heiße Phase vor
dem Beginn des Umzugs ein.
Der Aufnahme des Absperrseils
folgte bald der Festzug, der die
Strecke auf jeweils Hin- und
Rückweg passierte. Von großen
Unfällen und Einsätzen blieb
das THW zwar verschont, je-
doch leisteten die Einsatzkräfte
bei unzähligen Kreislaufproble-
men, Verstauchungen und an-
deren kleineren Verletzungen
sowie einem Herzinfarkt Erste
Hilfe und unterstützten die Ret-
tungskräfte des BRK und des
MHD auch bei der Suche nach
verlorengegangenen Kindern.
Der THW-Ortsverband Landshut bedankt sich
bei allen unterstützenden THW-Helferinnen und -Helfern der Ortsverbände
aus Altötting, Augsburg, Bad Aibling, Bamberg, Berchtesgadener Land, Bogen, Dachau,
Deggendorf, Eggenfelden, Ergolding, Forchheim, Freising, Garmisch-Partenkirchen, Ge-
retsried, Gunzenhausen, Günzburg, Hilpoltstein, Ingolstadt, Kelheim, Kirchehrenbach,
Krumbach, Laaber, Landsberg am Lech, Mallersdorf, Marktredwitz, Markt Schwaben,
Miesbach, Mühldorf am Inn, München Land, München Mitte, Nabburg, Neumarkt,
Parsberg, Passau, Pfaffenhofen, Regen, Roding, Rosenheim, Rothenburg o.d. Tauber,
Schongau, Simbach, Starnberg, Straubing, Sulzbach-Rosenberg, Traunreut, Traunstein,
Weiden;
den Mitarbeitern der THW-Geschäftsstelle Mühldorf und dem THW-Landesver-
band Bayern
für ihre Hilfe;
bei der Feuerwehr Landshut, dem Rettungsdienst um BRK und MHD, der Polizei,
der Stadt Landshut, dem Sicherheitsdienst und dem Veranstalter
für die hervorragende Zusammenarbeit!!!
Sofort nach Umzugsende, wäh-
rend die Aufbauten in der Alt-
stadt bereits zurückgebaut wur-
den, musste noch eine kritische
Situation unfallfrei gemeistert
werden. Der Weg der Berittenen
und der Fahrnisse zum Zehr-
platz, auf dem die Reiter- und
Ritterspiele im Anschluss statt-
fanden, kreuzte sich mit dem
Besucherstrom. Immer wieder
mussten durch Kräfte des THWs
und der Polizei eine Gasse für
die Pferde und Fahrnisse gebil-
det werden.
Im Anschluss daran kehrten
alle unterstützenden Ortsver-
bände und ein Großteil der
Fotografen:
Johannes Grimm (Grimm KG,
Altstadt Landshut), Bernd Preis
(OV Simbach), Helmut Kaiser
(OV München), Michael Huber,
Natalie Hohenester, Markus
Obermeier, Sven Böhlke Stefan
Huber, (alle OV Landshut)
Landshuter Mannschaft zurück
zur Unterkunft, wo sie erneut
verpflegt wurden. Lediglich die
sogenannte Pferdebereitschaft
verblieb am Veranstaltungsort
und sicherte das Ritterturnier
mit ab.
Selbstverständlich trugen ne-
ben den vielen Aktiven sowohl
die verdienten Althelfer, als
auch die Jugendgruppe ihren
Teil zum reibungslosen Gelin-
gen des THW-Einsatzes bei.
Als zweiter und dritter Posten
an den Durchlassstellen und
Fernsehkanzeln sowie bei der
Unterstützung der Einsatzlei-
tung konnten die „Helfer von
Morgen“ (der Nachwuchs) das
Geschehen aus der ersten Reihe
verfolgen.
An den vier Wochen leisteten
1072 Helfer des THW Bayern
knapp über 10.000 Stunden
Hilfe.
Stefan Huber
Absicherung des Zug-Endes. Nach dem Festzug sperrt das THW die Straße Einsatzkräfte auf dem Weg vom Parkplatz zur Festzugstrecke.
58 THW-JOURNAL BY 2/2013
Aus dem Regierungsbezirk Oberpfalz
Seit 60 Jahren engagieren sich
Ehrenamtliche im Schwandor-
fer THW und sind dabei als Ein-
satzorganisation des Bundes
nicht nur in Schwandorf und
den umliegenden Landkreisen
aktiv. Seit Jahren sind die Eh-
renamtlichen aus Schwan dorf
weltweit als humanitäre Bot-
schafter im Einsatz. Der Bun-
desminister den Inneren und
oberster Dienstherr des THW,
Dr. Hans-Peter Friedrich, hat-
te die Ehrenschirmherrschaft
für das Jubiläum übernom-
men und war persönlich nach
Schwandorf gekommen.
Am 5. Mai 1953 wurde Stadt-
baumann a.D. Engelhardt mit
dem Aufbau und der Organi-
sation des THW in Schwan dorf
beauftragt. Bereits am 7. Ok-
tober konnte der Ortsverband
Schwandorf gegründet werden.
Zur Jubiläumsfeier gaben zahl-
reiche Vertreter aus der Politik,
der Stadt, den Feuerwehren und
Rettungsorganisationen sowie
der Polizei dem THW- Schwan-
dorf die Ehre. Die THW-Aktiven
und ihre Familien freuten sich,
dass Gründungsmitglieder an
der Feier teilnehmen konnten.
THW-Ortsbeauftragter Mar-
tin Liebl hieß alle herzlich
willkommen, insbesondere
Staats minis terin Emilia Müller,
die Bundestagsabgeordneten
Marianne Schieder und Karl
Holmeier, der Schirmherr des
Jubiläums war, sowie die Land-
tagsabgeordneten Joachim Ha-
nisch, Franz Schindler und Otto
Zeitler sowie Landrat Volker
Liedtke und Oberbürgermei-
ster Helmut Hey. Neben Poli-
zeiführungskräften waren auch
Abordnungen der benachbar-
60 Jahre THW in Schwandorf
Bundesinnenminister Dr. Friedrich appellierte an die Arbeitgeber, soziale Kompetenz
Ehrenamtlicher mehr wertzuschätzen
Landrat Liedtke: Auf das THW kann man sich immer verlassen
ten Feuerwehren, des BRK, der
Johanniter, der Rettungshun-
destaffeln Bayerischer Jura und
Bayerwald sowie benachbarter
THW-Ortsverbände zum Jubi-
läums fest gekommen.
Als erster Festredner würdigte
Karl Holmeier, MdB, die Arbeit
der Schwandorfer THW-Helfer.
60 Jahre THW bedeute 60 Jahre
hohes Engagement zum Schutz
der Bevölkerung. Die Helfer in
Schwandorf seien eine starke
Mannschaft, die ihre fachliche
Qualifikation schon sehr unter
Beweis gestellt hätten. Holmei-
er verwies auf die Flutkatastro-
phen, den Papstbesuch oder Un-
fälle auf der Autobahn und lobte
auch die Nachwuchsarbeit des
Ortsverbandes. Das THW bedür-
fe der Unterstützung der Politik
auf allen Ebenen, sagte der Jubi-
läumsschirmherr und dankte für
das große ehrenamtliche Enga-
gement der THW-Helfer und die
gute Zusammenarbeit mit den
anderen Hilfsorganisationen.
„Vollkasko-Mentalität“ hilft
nicht
Bundesinnenminister Dr. Hans-
Peter Friedrich ging auf die
„Vollkasko-Mentalität“ von Mit-
bürgern ein, die in Notfällen
sofort nach Hilfe rufen, dabei
aber vergessen, dass diese Hilfe
nur durch den freiwilligen Ein-
satz anderer erfolgen könne.
Friedrich würdigte das Ehren-
amt. Nur dadurch könne es ge-
lingen, auch außerhalb großer
Ballungsräume eine flächen-
deckende Sicherheitslage fest-
zustellen. Er appellierte an die
Arbeitgeber, bei Einstellungen
auf soziale Kompetenz und
ehrenamtliches Engagement
der Bewerber zu achten. Jede
Frau und jeder Mann, der sich
ehrenamtlich engagiere, sei ein
Gewinn für die Gesellschaft und
für die Demokratie. Die Politik
sei deshalb bemüht, den Hilfs-
organisationen das zukommen
zu lassen, was sie benötigen. Dr.
Friedrich sagte auch, dass er ei-
gentlich die Fluthelfermedaille
habe mitbringen wollen, doch
durch die notwendige europa-
weite Ausschreibung habe sich
die Herstellung verzögert.
Staatsministerin Emilia Müller
zollte den THWlern ebenfalls
ihre Anerkennung. Sie seien
überall da, wo Not am Mann sei
„Martin Liebl hat gezeigt, dass man mit Fleiß und Durchhaltever-
mögen große Ziele erreichen kann. Er ist ein treuer Begleiter des
THW und ein Vorbild für unsere Nachwuchskräfte. Die Verleihung
des THW-Ehrenzeichens in Bronze bringt unsere Wertschätzung
für sein Engagement zum Ausdruck. Ich wünsche ihm und dem
Ortsverband Schwandorf, dass er sich weiterhin mit Kraft, Freude
und Erfolg seinen vielfältigen Aktivitäten im THW widmen kann.“
Mit diesem Schlusssatz in der zweiseitigen Laudatio drückte der
Landesbeauftragte für Bayern auch aus, was viele Gäste der Feier-
stunde Martin Liebl öffentlich bescheinigten: Sein außergewöhn-
liches Engagement, das nicht nur im Inland gute Erfolge zeigt, son-
dern auch in der Verantwortung im Auslandseinsatz (Äthiopien,
Libanon, Haiti, Italien) den Menschen in Not und dem Ansehen des
THW gedient hat. Bundesinnenminister Dr. Friedrich überreichte
Martin Liebl im Rahmen der Jubiläumsfeier das Ehrenzeichen, das
eine hohe staatliche Auszeichnung darstellt. sf
THW-Ehrenzeichen in Bronze
für Martin Liebl
THW-JOURNAL BY 2/2013 59
Aus dem Regierungsbezirk Oberpfalz
und würden verlässlich und pro-
fessionell helfen. Das THW sei
rund um die Uhr in Bereitschaft
– 365 Tage im Jahr, ohne nach
dem eigenen Risiko zu fragen.
Die Fluthilfe durch das THW in
Deggendorf und Passau wer-
tete die Ministerin als Zeichen
der Solidarität. In Bayern wür-
den sich derzeit rund 3,8 Milli-
onen Menschen ehrenamtlich
engagieren – eine Arbeit, die
der Staat nie leisten könnte, so
Müllers Fazit.
Landrat Volker Liedtke freute
sich, dass der Landkreis mit vier
THW-Ortsverbänden besonders
gut ausgestattet sei und lobte
die ausgezeichnete Zusam-
menarbeit mit der Katastro-
phenschutzbehörde des Land-
ratsamtes. Auf das THW könne
man sich immer verlassen. Ge-
meinsam mit den anderen Hilfs-
organi sationen im Landkreis
habe das THW ein System des
Schutzes und der Hilfeleistung
errichtet. Oberbürgermeister
Helmut Hey gratulierte dem
Ortsbeauftragten Martin Liebl
zur hohen Auszeichnung, die
ihm Innenminister Friedrich
überreicht hatte.
Für die Feuerwehren und die
anderen Rettungsorganisati-
onen überbrachte KBI Thomas
Schmidt die Glückwünsche.
Das THW sei eine weltweit
geschätzte und anerkannte
Organisation, die aus dem Ka-
tastrophenschutz nicht mehr
wegzudenken sei und sowohl
Eine Visitenkarte vom Bun-
desinnenminister - die THW-
Jugend genießt sein Vertrau-
en. Die Mädels verteilen die
Festschrift zum Jubiläum.
Fotos: Johann Schwepfinger
Blumen für die Damen -
Staatsministerin Emilia Mül-
ler und THW-Repräsentantin
Andrea Hildebrand vom
Landesverband Bayern - und
ein pralinengeziertes THW-
Zahnrad für Dr. Friedrich
haben THW-Ortsbeauftragter
Liebl und sein Stellvertreter
Axel Kagerer überreicht
vor Ort als auch national und
international Enormes leiste,
sagte Schmidt und be schei-
nigte eine sehr gute Zusam-
menarbeit.
Der Musikverein Dachelhofen,
der den Festakt musikalisch
umrahmte, spielte zum Ab-
schluss der Feierstunde die
Bayern hymne und die Deut-
sche Nationalhymne. Die Gäste
sangen mit.
Im Anschluss war die Bevölke-
rung zum Hallenfest eingela-
den. Die THW-Helfer hatten in
der Fahrzeughalle die „wahr-
scheinlich längste Bar Bayerns“
aufgebaut und vor der Halle
einen echten Wasserfall errich-
tet. „Eddy Gabler and Friends“
spielten zur Unterhaltung auf
und die rund 600 Gäste wurden
mit Pizza und Gegrilltem bewir-
tet. ov-red
Karl Holmeier, MdB, Schirmherr des Jubiläums, würdigte die kontinuierliche
Zuverlässigkeit und die Erfolge des Schwandorfer THW‘s. (r)Eine fesche Damenriege im „THW-Service“ stand für das Fest bereit.
60 THW-JOURNAL BY 2/2013
Aus dem Regierungsbezirk Oberpfalz
Das THW-Schwandorf wurde
an einem Montagabend gegen
20.25 Uhr zur Unterstützung
von Feuerwehr und Wasser-
wacht zu einer Personensuche
an der Naab im Bereich des
Stadtparkes, in unmittelbarer
Nähe zum THW-Gelände alar-
miert.
Seit dem späten Nachmittag
galt eine 84-Jährige Frau aus
dem Stadtgebiet Schwandorf
als vermisst. Als am frühen
Abend Spaziergänger im Stadt-
park eine Gehhilfe am Naab-
ufer stehen sahen und weit und
breit niemand zu sehen war,
verständigten sie die Polizei.
Diese leitete die umfangreichen
Suchmaßnahmen ein.
Die 22 eingesetzten THW-Helfer
leuchteten in Zusammenarbeit
mit der Feuerwehr das Naabu-
fer und den Stadtpark großflä-
chig aus. Zudem kamen mehre-
re Boote für die Suche auf dem
Wasser zum Einsatz. Die beiden
THW Boote konnten direkt am
THW-Gelände auf der Naab ein-
gesetzt werden.
Personensuche und Leichenbergung an der Naab
Das THW Schwandorf wurde
im Rahmen der Autobahnbe-
reitschaft gegen 15.46 Uhr auf
die A93 zum Kreuz Oberpfäl-
zer Wald gerufen. Hier war ein
aus Weiden stammender Fiat-
Fahrer auf die rechte Leitplanke
gefahren, überschlug sich in der
Folge mehrfach und blieb auf
der rechten Fahrspur auf dem
Dach liegen. Dabei wurde der
Fahrer mittelschwer verletzt
und nach der Erstversorgung
durch das BRK ins Klinikum
nach Weiden gebracht.
In Zusammenarbeit mit der Feu-
erwehr Pfreimd wurde die Un-
fallstelle abgesichert und der
Verkehr über die Parallelspur
Gegen 21.30 Uhr fand die
Bootsbesatzung des THW-
Schlauchbootes die Vermisste
etwa 300 Meter flussabwärts im
Uferbereich. Die Kriminalpolizei
ermittelt..
Andreas Fleischmann - reda
Unfälle am Autobahnkreuz Oberpfälzer Wald
am Autobahnkreuz in Rich-
tung Waidhaus vorbeigeleitet.
Nachdem die Fahrbahn von
Trümmern und auslaufenden
Betriebsstoffen gereinigt und
der Unfall-PKW durch ein Ab-
schlepp unter nehmen geborgen
war, konnte die A93 in Fahrtrich-
tung Weiden gegen 17.15 Uhr
wieder freigegeben werden.
Im Rückstau kam es gegen 17.30
Uhr zu einem weiteren Unfall.
Hier war ein Porschefahrer auf
einen vor ihm fahrenden PKW
aufgefahren. Nachdem beide
Fahrzeuge nur leicht beschä-
digt waren, konnten sie nach
der Unfallaufnahme durch die
Polizei die Fahrt fortsetzen. Bindemittel werden von der Straße wieder entfernt - im Hintergrund das
Fahrzeug, das sich mehrfach überschlagen hatte.
THW-JOURNAL BY 2/2013 61
Aus dem Regierungsbezirk Oberpfalz
Bei der traditionellen 24-Stun-
den-Übung von Feuerwehr-
und THW-Jugend der Stadt
Schwandorf wurden zahlreiche
Einsatzübungen gemeistert
und die Kameradschaft weiter
ausgebaut.
An einem Wochenende Mitte
September fand in diesem Jahr
die traditionelle 24h-Übung
der Schwandorfer Jugendfeu-
erwehren und der THW-Jugend
Schwan dorf statt. Die Jugend-
lichen des THW trafen sich um
7.30 Uhr in der Unterkunft und
wurden in zwei Bergungsgrup-
pen eingeteilt. Nach der Über-
prüfung der eigenen Fahrzeuge
und Geräte bestand Gelegen-
heit, sich auch mit den Gerät-
schaften der beteiligten Feuer-
wehren vertraut zu machen.
Um 10.50 Uhr wurde die 1. Ber-
gungsgruppe des THW mit dem
Gerätekraftwagen (GKW) mit
dem Alarmstichwort „Verschüt-
tete Person“ zum ersten Einsatz
des Tages gerufen. Bei Arbeiten
an einer erst kürzlich wiederent-
deckten Bunkeranlage im Lin-
denviertel war ein Arbeiter in
dem unter der Erde gelegenen
Bunker verschüttet worden. Ein
mit Leinen gesicherter Trupp er-
kundete den Bunker und suchte
diesen nach der verschütteten
Person ab. Nach dem Auffinden
und der Erstversorgung des
Verletzten wurde dieser mittels
einer schiefen Ebene aus Steck-
leiterteilen wieder an die Ober-
fläche befördert und an den
Rettungsdienst übergeben.
Nur wenige Minuten nach dem
Alarm für die erste Bergungs-
gruppe rückte auch die zwei-
te Bergungsgruppe mit dem
Mehrzweckkraftwagen (Mzkw)
zu einer Vermisstensuche aus.
An der Einsatzstelle erfuhr der
Gruppenführer, dass eine Mut-
ter ihren Sohn bei der Polizei als
vermisst gemeldet und mitge-
teilt hatte, dass dieser des Öf-
teren in einer Sandsteinhöhle
Schwandorfer Nachwuchsretter zeigten ihr Können
am Egidiberg gespielt hatte.
Diese Höhle sollte nun von den
THW-Kräften nach dem Kind
abgesucht werden. Die Erkun-
dung der Höhle durch einen mit
Gurten und Leinen gesicherten
Trupp verlief ergebnislos, so
dass die Suche auf den umlie-
genden Wald ausgedehnt wur-
de. Nach kurzer Suche fanden
die Einsatzkräfte das vermisste
Kind circa fünf Meter oberhalb
der Höhle hinter einem Baum.
Zur Rettung von dem steilen
Hang wurde mittels Greifzug
eine Seilbahn zwischen zwei
Bäumen errichtet, über die das
verletzte Kind in der Schleif-
korbtrage auf Straßenniveau
abgelassen und anschließend
an den Rettungsdienst überge-
ben werden konnte.
Nach diesem ereignisreichen
Vormittag konnten sich Jugend-
liche und Betreuer um 13.00
Uhr mit Schnitzel und Pommes
in der THW-Unterkunft stärken,
bevor beide Bergungsgruppen
um 13.55 Uhr zur Unterstützung
der Feuerwehr bei einem Brand-
einsatz in Haselbach alarmiert
wurden. Vor Ort stellte sich he-
raus, dass der Stall eines großen
landwirtschaftlichen Anwesens
in voller Ausdehnung brannte.
Zur Brandbekämpfung und
zum Schutz zweier benachbar-
ter Maschinenhallen musste
Löschwasser aus einem Bach
über eine ca. einen Kilometer
lange Schlauchleitung zur Ein-
satzstelle gefördert werden. Um
die Wasserentnahme aus dem
Bach zu erleichtern, staute die
zweite Bergungsgruppe des
THW den Bach mit einem Sand-
sackwall auf, während die erste
Bergungsgruppe die Sicherung
der auf der Straße verlaufenden
Schlauchstrecke übernahm. Als
der Einsatzleitung der Fund
eines bis dahin vermissten Kin-
des in einem Stapel Betonrohre
gemeldet wurde, übernahm die
erste Bergungsgruppe die Ret-
tung des eingeklemmten Kin-
Bildernachlese zu den Übungs-Einsatz-Situationen
62 THW-JOURNAL BY 2/2013
Aus dem Regierungsbezirk Oberpfalz
des. Hierzu wurde das oberste
Rohr mit hydraulischen Winden
angehoben und gesichert, um
danach die übrigen Rohre mit
hydraulischen Zylindern ausein-
anderzudrücken. Dann konn-
te das verletzte Kind mit der
Schaufeltrage gerettet werden.
Währenddessen bauten mehre-
re Feuerwehren die Löschwas-
serversorgung vom Bach zur
Einsatzstelle auf und konnten
durch den Einsatz mehrerer
Strahlrohre, sowie eines Wen-
derohres über die Drehleiter
den Brand erfolgreich bekämp-
fen. Danach konnte mit dem
umfangreichen Rückbau der
Schlauchleitungen und des
Sandsackwalls begonnen wer-
den, so dass man gegen 16.30
Uhr wieder am Standort war.
Den Jugendlichen des THW
blieb gerade genug Zeit, die
gebrauchten Sandsäcke vom
Mehrzweckkraftwagen abzu-
laden, als um 17.00 Uhr bereits
die nächste Alarmierung zum
Einsatzstichwort „Verschüttete
Person“ erfolgte. An der Einsatz-
stelle angekommen, erfuhren
die Gruppenführer vom bereits
eingetroffenen Einsatzleiter
der Feuerwehr, dass bei Lade-
arbeiten an einem Sandhügel
auf dem Gelände des Bauhofes
eine Person verschüttet worden
war. Während die Feuerwehr-
kräfte sofort mit Schaufeln die
Suche nach dem Verschütteten
begannen, versuchten die THW-
Helfer mit Windenstützen und
Bohlen ein Nachrutschen des
Sandes oberhalb der vermu-
teten Unfallstelle zu verhindern.
Anschließend unterstützten die
THWler bei der Grabung nach
dem Vermissten. Zudem galt
es, Angehörige des Opfers so-
wie Fotographen von der Ein-
satzstelle fern zu halten und
zu betreuen. Nach etwa 20 Mi-
nuten Graben wurden die Ein-
satzkräfte fündig, konnten den
Verschütteten leider jedoch nur
noch „tot“ bergen. Nach dem
Rückbau der Abstützung und
der Reinigung des eingesetz-
ten Materials konnten alle Ein-
satzkräfte um 17.45 Uhr diese
Einsatzstelle verlassen.
Um 19.00 Uhr trafen sich Ju-
gendliche und Betreuer aller
beteiligten Feuerwehren und
des THW zum gemeinsamen
Abendessen in der Schwandor-
fer Feuerwache.
Gegen 20.35 Uhr erfolgte für
das THW und die Feuerwehren
Büchelkühn, Klardorf, Fronberg
und Freihöls der Alarm zum
letzten Einsatz des Tages. Zum
Einsatzstichwort „Verkehrsunfall
mit mehreren Eingeklemmten“
rückten die beiden Bergungs-
gruppen mit GKW und Mann-
schaftstransportwagen (MTW)
aus. An der Einsatzstelle stellte
sich den Gruppenführern fol-
gende Lage dar: An dem Un-
fall waren vier PKW beteiligt,
von denen zwei noch auf den
Rädern standen und in denen
die eingeklemmten Insassen
um Hilfe riefen. Der dritte PKW
lag auf dem Dach, während der
vierte auf der Seite lag, auch in
diesen Fahrzeugen waren noch
Personen eingeschlossen. Ein
Entstehungsbrand im auf der
Seite liegenden PKW war von
der bereits eingetroffenen Feu-
erwehr Büchelkühn schon ge-
löscht worden, so dass die THW-
Helfer und die Einsatzkräfte der
unmittelbar folgenden Feuer-
wehr Klardorf mit insgesamt
drei hydraulischen Rettungssät-
zen sofort mit der Rettung der
Verletzten begannen. Die we-
nig später eintreffenden Kräfte
der Feuerwehren aus Fronberg
und Freihöls und der Feuerwehr
Büchelkühn leuchteten die Ein-
satzstelle aus und stellten den
Brandschutz an den Unfall-
fahrzeugen sicher und über-
nahmen die Erstversorgung
der Eingeklemmten, während
die Feuerwehr Klardorf die Ar-
beit an einem der auf den Rä-
dern stehenden Fahrzeuge mit
zwei eingeklemmten Insassen
aufnahm. Mit personeller Un-
terstützung der Feuerwehren
Fronberg, Freihöls und Büchel-
kühn begannen die THW-Helfer
mit der Sicherung der übrigen
Nächtliche Einsatz-Szenarien stellen sich Aktiven
und Zuschauern besonders eindrucksvoll dar
THW-JOURNAL BY 2/2013 63
Aus dem Regierungsbezirk Oberpfalz
Unfallfahrzeuge und der anschließenden
Rettung der Eingeklemmten. Der auf
dem Dach liegende PKW wurde mit hy-
draulischen Winden gesichert, bevor zur
Rettung des Fahrers mit hydraulischem
Rettungsgerät eine Tür geöffnet und die
B-Säule durchtrennt und nach oben ge-
bogen wurde. Dadurch wurde der Weg
frei, um den Verletzten schonend mit
der Schaufeltrage zu retten. Der auf der
Seite liegende PKW wurde zunächst mit
Unterbauholz sowie Steckleiterteilen sta-
bilisiert. Dann wurde mit zwei Blechauf-
reißern das Dach aufgeschnitten und die
Verstärkungsstreben mit der elektrischen
Säbelsäge durchtrennt, um auch hier eine
schonende Rettung zu ermöglichen. Bei
dem zweiten auf den Rädern stehenden
PKW wurde mit hydraulischem Rettungs-
gerät eine Türe geöffnet, um den Zugang
zu dem verletzten Fahrer zu ermöglichen,
bevor die verbliebenen Scheiben ent-
fernt sowie B- und C-Säulen durchtrennt
wurden, um ein Abklappen des Daches
über die Windschutzscheibe zu ermögli-
chen. Anschließend konnte auch dieser
Verletzte wirbelsäulenschonend gerettet
werden. Diese Übung war nach den Auf-
räumarbeiten gegen 22.30 Uhr beendet
und zurück in der THW-Unterkunft mach-
ten es sich Jugendliche und Betreuer auf
den bereits vorbereiteten Feldbetten für
die Nacht bequem.
Wenige Stunden später, um 8.00 Uhr wur-
den alle zum gemeinsamen Frühstück
geweckt und danach ging es ans Aufräu-
men und Reinigen von Unterkunft, Ein-
satzfahrzeugen und Geräten. Zusammen
waren auch diese Arbeiten bald erledigt,
so dass Jugendliche und Betreuer nach
etwas mehr als 24 ereignisreichen und in-
teressanten Stunden nach Hause gehen
konnten.
Das THW dankte den Jugendfeuerwehren
der Stadt Schwandorf für die Organisati-
on dieser gelungenen Veranstaltung, die
sehr zur Verbesserung der Zusammenar-
beit zwischen den Rettungskräften von
Morgen und zur Knüpfung neuer Freund-
schaften zwischen THW-Jugend und Ju-
gendfeuerwehr beiträgt. Eine weitere
Dankadresse ging an die Stadt Schwan-
dorf für die Übernahme der Verpflegungs-
kosten aller Teilnehmer und an die Firma
Gerhard Lehrer GmbH für die freundliche
Bereitstellung der Unfallfahrzeuge und
des Übungsgeländes.
Thomas König, Andreas Fleischmann - reda
Sie können helfen
- ob über oder unter der Erde - bei Tag
oder Nacht -
die Zusammenarbeit funktioniert
64 THW-JOURNAL BY 2/2013
Aus dem Regierungsbezirk Oberpfalz
Besonderer Rahmen für aktiven Senior:
Fachberater Dr. Gerhard Schmid ist 50 Jahre im THW
Politische Delegation besuchte das THW in Regensburg
Zu der ehrenden Anerkennung
der langjähjrigen Aktivität von
Dr. Gerhard Schmid gratulierte
Bundesinnenminister Dr. Fried-
rich, Philipp Graf von und zu
Lerchenfeld, MdB, Oberbürger-
meister Hans Schaidinger und
Christian Schlegl, CSU-Frak-
tions vorsit zender in Regens-
burg. Die Politiker-Delegation
war zu einem Infromationsbe-
such in Regensburg.
THW-Landesbeauftragter Dr.
Fritz-Helge Voss überreichte,
gemeinsam mit Bundesinnen-
minister Dr. Friedrich in diesem
Rahmen auch die Ernennungs-
urkunde für den neuen Ortsbe-
auftraten von Laaber, Joachim
Bauer.
Informationsbesuch zu Hoch-
wassererfahrungen und „Bug-
welle der Finanzierung von
Ausstattung“.
Sein OB-Kollege aus Wörth
a.d. Donau war ebenfalls mit
in Regensburg, wo der Ortsbe-
auftragte für Regensburg, Do-
minik Kastaun, alle aus Politik
und THW willkommen hieß. Der
Informationsbesuch hatte den
Schwerpunkt , die Hochwas-
sererfahrungen zu benennen.
Oberbürgermeister Schaidinger
dankte dem THW für die Zusam-
menarbeit.
Ferdienand Härtl - reda
Aus der Hand des obersten Dienstherren des THW erhält der
Ortsbeauftragte von Laaber, Joachim Bauer, seine Ernen-
nungsurkunde - die örtliche Feierstunde in Laaber fand im
Herbst statt..
50 Jahre THW-Wissen und Enga-
gement verkörpert Dr. Gerhard
Schmid, der als Fachberater aktiv
ist. Die Urkunde ist Ausdruck des
Dankes der Organisation.
Die fröhliche THW-Riege, die sich in
Regensburg getroffen hatte.
Fotos: Ferdinand Härtl
Bundesinnenminister Dr. Friedrich
im Gespräch mit Christian Schlegl,
Oberbürgermeister Schaidinger,
Philipp Graf von und zu Lerchen-
feld, MdB und Dr. Fritz-Helge Voss.
Im Hintergrund rechts Helmut
Köngbauer, THW-Geschäftsführer
i.R. und Schriftführer der THW-
Landesvereinigung.
THW-JOURNAL BY 2/2013 67
Aus dem Regierungsbezirk Oberfranken
THW Kirchehrenbach unter-
stützt Polizei beim Verkehrser-
ziehungsunterricht
Auch in diesem Jahr wurden
an der Schule Kirchehrenbach
im Zusammenhang mit dem
Verkehrserziehungsbeauftrag-
ten der Polizei Ebermannstadt,
Werner Götz, die Schülerinnen
und Schüler der vierten bis
sechsten Klassen auf die Ge-
fahren des Toten Winkels aufge-
klärt. Für diese Lehrstunde holte
sich Werner Götz das Technische
Hilfswerk, Ortsverband Kircheh-
renbach dazu.
Anhand von Seilen und einer
Plane bestimmten die Schüler
unter Anleitung die Größe des
Toten Winkels. Am Gerätekraft-
wagen (GKW) musste hierfür
zuvor ein Spiegel abgedeckt
werden, da das Fahrzeug über
einen entsprechenden Spiegel
zum Ausleuchten des Toten
Winkel verfügt.
Die Gefahren eines abbie-
genden LKW zeigte dann die
darauffolgende Darstellung: Vor
Beginn der Aktion hatte Werner
Götz gefüllte Wasserbecher in
einem Viertelkreis, der dem Lauf
des abbiegenden LKW’s ent-
spricht, aufgebaut. Nun sahen
die Schüler, dass während das
Vorderrad dem Lauf der Becher
folgte, überrollte das Hinterrad
die Becher. „Etwa einen Meter“
erklärte Polizist Götz anschlie-
ßend „rollt das Hinterrad enger
um die Kurve als das Vorderrad“.
Er erinnerte nochmal an den in
der Fahrradschule gelernten
Mindestabstand zur Straße von
einem Meter.
Welche Konsequenzen ein Un-
fall mit einem LKW haben kann,
demonstrierte Werner Götz di-
rekt danach mit einem teilge-
füllten 5 Liter-Kanister. Er ließ
den GKW mit dem Hinterrad
über den Kanister fahren, wo-
rauf dieser platzte und das Was-
ser in alle Richtungen spritzte.
Mehr Sicherheit für Kinder durch Verstehen von Gefahren
Danach übergab Werner Götz
noch das Wort an die Helfer
des THW, die sich und die Or-
ganisation vorstellten und
Ausstattungsgegenstände des
Fahrzeugs präsentierten und
erklärten.
Erschreckend: Etwa 30 Kinder
können in so einem Toten Winkel
„verschwinden“.
Fotos: Karoline Kötter
Damit das Gelehrte zum Toten
Winkel auch lange in Erinnerung
bleibt, wurden an die Schüler
ein Infozettel, der extra für die-
se Lehrstunde gestaltet worden
war und ein Bastel-GKW ausge-
geben. Karoline Kötter
68 THW-JOURNAL BY 2/2013
Aus dem Regierungsbezirk Oberfranken
Die Fachgruppen FK aus Bayern
und Heidelberg (als Gäste) tra-
fen sich für ein gemeinsames
Übungswochenende mit 150
Helfern.
„Nes-Lantis – Bad Neustadt
unter Wasser“ lautete der Ar-
beitstitel für die Großübung
des Technischen Hilfswerks an
einem Wochenende im Land-
kreis Mellrichstadt. Der Einsatz
fand in Bad Neustadt statt, das
Logistikzentrum der rund 150
Helfer aus ganz Bayern wurde
auf dem Parkplatz am Mell-
richstädter Schwimmbad auf-
gebaut. Alle elf Fachgruppen
„Führung und Kommunikation“
aus dem Landesverband Bayern
haben daran teilgenommen.
Mellrichstadt war am Wochen-
ende blau – so viele THW-Helfer
prägten das Stadtbild.
Beteiligt haben sich bayerische
Führungsteams aus Markthei-
denfeld, Nürnberg, Lauf, Hilpolt-
stein und Kempten. Unterstützt
wurden sie von Fermeldetrupps
aus Lauf, Marktheidenfeld, Selb,
Straubing und München.
Internationale Besetzung
Mit von der Partie war auch
eine Fachgruppe aus Heidel-
berg (Baden-Württemberg),
und zwei Rettungssanitäter aus
Graz (Österreich) unterstützten
die Kameraden aus Kempten
im Einsatz. Dies beruht auf
einem Konzept zum gegensei-
tigen Austausch von Helfern bei
Übungseinsätzen, das in Südba-
yern mit den Anrainer-Staaten
verwirklicht worden ist.
Sieben Monate Vorbereitung
Übungen dieser Art finden
einmal im Jahr statt. Dafür ge-
eignete Ortsverbände werden
vom THW-Landesverband aus-
gewählt. Für die jüngste Übung
wurde bei den Mellrichstädter
Helfern angefragt, ob sie ein
solches Training durchführen
wollen. Natürlich haben die
THWler sofort zugestimmt.
Mehr als sieben Monate hat
das Team um Thorsten Haag,
Chef der Fachgruppe Führung
und Kommunikation in Mell-
richstadt, den Ablauf geplant
und organisiert. Gut 150 THW-
Helfer waren an dem Übungs-
Wochenende in Mellrichstadt
im Einsatz. Entsprechend wurde
die Oskar-Herbig-Halle in eine
große Mannschaftsherberge
umfunktioniert. Der große Saal
war mit Feldbetten vollgestellt,
das Mittagessen „in gewohnt
guter THW-Qualität“ wurde im
Nebenraum ausgegeben.
„Land unter“ in Bad Neustadt
Das Szenario für die Übung war
ein verheerendes Hochwasser
in Bad Neustadt, wo Brend und
Saale über die Ufer getreten wa-
ren. Dabei ergaben sich einige
Herausforderungen für die Leu-
te in den Führungsstellen. Unter
anderem musste der Bau eines
Sandsackdammes in der Otto-
Hahn-Straße geplant werden
und es galt, die Einsatzkräfte
für den Bau zu koordinieren.
Weiterhin wurde angenommen,
dass Unterebersbach aufgrund
der Wassertiefe nur noch mit
Lkw oder Unimog erreichbar
ist. Aufgabe hier war es, einen
Fußgängersteg aus mehreren
Gerüstsystem-Sätzen zu schaf-
fen. Zu allem Übel gab es einen
großflächigen Stromausfall, der
die Organisation einiger Ver-
sorgungsstationen für die Zivil-
bevölkerung in der Innenstadt
Landesweite Übung für
Fachgruppen Führung/KommunikationFachgruppe Führung/Kommunikation (FGr FK)
Die Fachgruppe Führung/Kommunikation (FGr FK) dient der Führung von
THW-Einheiten sowie der technischen Unterstützung von Einsatzleitungen.
Sie übernimmt die Kommunikationsaufgaben, die zur Führung der Einsatz-
kräfte und für die Verbindung zum Bedarfsträger erforderlich sind:
Abholen und Verlängern von Telekommunikationsanschlüssen aus Fest-netzen über drahtlose Telekommunikationsverbindungen,
Einrichten und Betreiben von eigenständigen kabelgebundenen und drahtlosen Telekommunikationsnetzen,
Ergänzung bestehender Telekommunikationsnetze.
Der Führungstrupp (FüTr), der Fernmeldetrupp (FmTr) sowie der Führungs-
und Kommunikationstrupp (FüKomTr) sind Bestandteil dieser Fachgruppe
und dienen der Unterstützung beim Einsatz mehrerer THW-Einheiten. Auch
der Weitverkehrstrupp (WVTr) gehört zur Fachgruppe Führung/Kommuni-
kation. Bundesweit gibt es 5 WVTr, die als Antennenträger über 40 m hohe
Teleskopmasten verfügen.
Die Fachgruppe FK gliedert sich in die folgenden Bestandteile:
Führungspersonal
Führungstrupp (FüTr)
Führungs- und Kommunikationstrupp (FüKomTr)
Fernmeldetrupp (FmTr)
Sanitäts-Helfer beim Besichtigen des Übungsgeländes
THW-JOURNAL BY 2/2013 69
Aus dem Regierungsbezirk Oberfranken
erforderte. Und am Rhön-Klini-
kum musste der Hubschrauber-
landeplatz beleuchtet werden.
Die Helfer für die Planung wa-
ren auf fünf Führungsstellen
verteilt, die parallel und un-
abhängig voneinander an der
Einsatzplanung arbeiteten.
Einspielungen von Einheiten
und Lagemeldungen wurden
von Helfern des THW-Ortsver-
bands Mellrichstadt sowie von
den Ortsverbänden Bad Kis-
singen und Schweinfurt über-
nommen. Die Führungsstellen
bestehen aus einem Führungs-
und Kommunikationswagen,
von den Helfern „FüKomKW
mit Anh FüLa“ genannt, wobei
der als Faltcontainer konzi-
pierte Anhänger „Führung und
Lage“ heißt. Ausgeklappt, steht
hier eine Arbeitsfläche von 20
Quadratmetern zur Verfügung.
Die Farbe der Container für die
Führung ist weiß mit blauer
Beschriftung. Die Geräte und
Fahrzeuge der „ausführenden“
Helfer sind im THW-Blau gehal-
ten und mit weißer Schrift ge-
kennzeichnet.
Übung der Fernmeldetrupps
Tilman Gold, Einsatz-Refe-
rent im THW-Landesverband
Bayern, führte Gäste vom BRK,
den Maltesern und der Feuer-
wehr zu den übenden Helfern.
Gleichzeitig fand eine Übung
der Fernmeldetrupps statt.
Hier wurden die verschiedenen
Möglichkeiten des Informa-
tionsaus tausches im Einsatzfall
geübt.
Bestandteil der Übung war un-
ter anderem der Aufbau einer
analogen Feldtelefonstrecke,
die sich aufgrund ihrer Robust-
heit, Einfachheit und Zweckmä-
ßigkeit nach wie vor großer Be-
liebtheit erfreut. Im Einsatz war
auch das Nachfolgegerät, das
Awitel (Albis Wired Telephone),
eine digitale Telefontechnik,
wobei sich bis zu 30 Geräte an
einem Kabel anschließen lassen.
Das Awitel, eine militärische
Entwicklung, ist im Übrigen ge-
nauso robust und strapazierfä-
hig wie das alte Feldtelefon.
Die Fachgruppen Führung und
Kommunikation übernehmen
beim Einsatz auch Aufgaben
wie das Verlängern von Tele-
kommunikationsanschlüssen
aus Festnetzen über drahtlose
Verbindungen, das Einrichten
und Betreiben von eigenstän-
digen Telekommunikationsnet-
zen sowie die Ergänzung beste-
hender Netze.
Bis in die Nacht wurde geübt,
wobei der Einsatz sehr gut ver-
lief, wie aus der Führungsriege
zu hören war. „Alles war per-
fekt und sehr gut organisiert“,
lobten unter anderem die
Gruppen aus Heidelberg und
Kempten das Engagement der
Mellrichstädter Kollegen. Das
Gelände mit den Parkplätzen
und der naheliegenden Oskar-
Herbig-Halle erwies sich für
diese Einsatzübung als bestens
geeignet. Und am Ende fanden
auch die Schiedsrichter kaum
einen Grund für Kritik.
Peter Federlein (Mainpost) - reda
Fernmeldetrupp beim Kabelbau Fotos: PF
Ganz schön eng, Innenleben eines FüLa-Anhängers (Führung und Lage)
Der Turm, errichtet aus Bauteilen des Einsatz-Gerüst-Systems (EGS) lies das
Übungsgelände schon von weitem sichtbar werden.
THW-JOURNAL BY 2/2013 71
Aus dem Regierungsbezirk Oberfranken
Die Türen der Unterkunft des
Technischen Hilfswerks in der
Lorenzreuther Straße standen
weit offen:Anlass war der 60.
Geburtstag der Hilfsorganisati-
on. Die Helferinnen und Helfer
des THW-Ortsverbandes rund
um Ortsbeauftragte Ute Eck-
stein hatten sich allerlei einfal-
len lassen, um ihre Geburtstags-
gäste zu unterhalten.
Der Hof der THW-Unterkunft
- sonst den Einsatzfahrzeugen
und Anhängern vorbehalten -
verwandelte sich in einen Fest-
platz. Die große Garage war
Gastraum, das Carport diente
als „Blaue Bar“.
Dass das tragische Pfingsthoch-
wasser nicht nur kolossale Schä-
den verursachte, sondern auch
Menschen zusammenführte,
bewies eine große Abordnung
der Freiwilligen Feuerwehr
Stephansposching, einer Ge-
meinde im niederbayrischen
Landkreis Deggendorf. Die
Marktredwitzer THW’ler freun-
deten sich während ihres Ein-
satzes im Überschwemmungs-
gebiet mit den Kameradinnen
und Kameraden der Wehr an.
„Wenn Ihr Eure 60-Jahr-Feier
habt, kommen wir nach Markt-
redwitz und braten für Euch Ste-
ckerlfische“, lautete das Verspre-
chen. Es wurde Wort gehalten.
Besonders gut frequentiert war
die große Ausstellung, die ein-
drucksvoll aufzeigte, welche
Wandlung das THW über die
Jahrzehnte hinweg (seit seiner
Gründung 1950) erlebt hat.
Schwere, fast schon historisch
anmutende Geräte, Puppen
mit verschiedenen Einsatzklei-
dungen und große Plakatwän-
de beschrieben dies ausführ-
lich.
Die Stärke des THW ist die Viel-
falt, jeder Ortsverband hat eine
andere Fachgruppe und ande-
re Spezialgeräte“, erklärten Ute Bundesinnenminister Dr. Hans-Peter Friedrich (2. von links) war sehr angetan von den historischen Einsatzfahrzeu-
gen. V l: Zugführer Sebastian Prüm, OBe Ute Eckstein, Vize-Ortsbeauftragter Jürgen Ranft.
THW-Ortsverband Marktredwitz feierte 60jähriges Bestehen
Eckstein und ihr Stellvertreter
Jürgen Ranft so manchem Eh-
rengast im Rahmen einer per-
sönlichen Führung durch die
Unterkunft. Bundesinnenmi-
nister Dr. Hans-Peter Friedrich,
Landrat Dr. Karl Döhler, Schirm-
herr und Martin Schöffel, MdL,
sowie zahlreiche Stadträte und
Bürgermeister.
Einen regen Einsatz als Foto-
motive hatten die zahlreichen
historischen Einsatzfahrzeuge,
welche rund um die THW-Unter-
kunft postiert waren. Darunter
waren auch sehr gut erhaltene
Gerätekraftwagen (GKW) der al-
ten Automarken Borgward und
Hanomag, sowie einige histo-
rische Feuerwehrautos.
Die THW-Jugend stellte ihre
Aktivitäten vor und betonte,
dass sie sich jeden Donnerstag
ab 17 Uhr trifft und alle Kids ab
10 Jahren zum Mitmachen ein-
geladen sind.
Die gute THW-Verpflegung ist
legendär und fand an den Fei-
ertagen weitere Fans.
Michael Meier - reda
Hohe Auszeichnung fürTHW-Ortsbeauftragte Ute Eckstein
Kreisbrandrat Bergmann überreichte Ehrenmedaille
des Landesfeuerwehrverbandes
Der Festabend zum 60. Ge-
burtstag des THW-Ortsver-
bandes Marktredwitz fand
im Otto-Hahn-Gymnasium in
Marktredwitz statt. Der Schirm-
herr Martin Schöffel, MdL, und
die THW-Ortsbeauftragte Ute
Eckstein begrüßten die vielen
Gäste, zu denen Landrat Dr.
Karl Döhler, Petra Ernstberger,
MdB; Elisabeth Scharfenberg,
MdB; zahlreiche Bürgermeister,
Repräsentanten der Feuerwehr,
Vertreter der Polizei und der
Reservisten Waldsassen, sowie
Abordnungen von THW-Orts-
verbänden im gemeinsamen
Geschäftsführerbereich, THW-
Geschäftsführer Rüdiger Mae-
tzig und „die Wichtigsten, die
Helferinnen und Helfer des THW
Marktredwitz“ gehörten.
Die größte Überraschung insze-
nierte an diesem Abend Kreis-
brandrat Gerhard Bergmann:
72 THW-JOURNAL BY 2/2013
Aus dem Regierungsbezirk Oberfranken
Er überreichte, zusammen mit
den Kreisbrandinspektoren Ar-
min Welzel, Roland Renner und
Stadtbrandinspektor Harald
Fleck der THW-Ortsbeauftrag-
ten Ute Eckstein die Ehrenme-
daille des Landesfeuerwehrver-
bandes Bayern.
„Steckerlfisch“ aus Niederbayern
zum Jubiläum in Oberfranken - das
Donauhochwasser hatte die Gemein-
samkeit der Freiwilligen Feuerwehr
aus Stephansposching mit dem
THW-Marktredwitz begründet.
Eine fröhliche, fleißige THW-Familie: der THW-Ortsverband Marktredwitz ist bunt gemischt in vielfacher Hinsicht -
auf dem Foto „die, die gerade da waren“.
Die Ehrenmedaille des Landesfeuer-
wehrverbandes.
Kleine Bildernachlese
vom großen Jubiläum
Die „Ordonanz“-Aufgabe übernahmen die Freunde von den Reser-
visten Waldsassen.
THW-JOURNAL BY 2/2013 73
Aus dem Regierungsbezirk Oberfranken
Neue Unterkunft
- für eine bessere
Gegenwart und
eine gute Zukunft
THW-Kronach ist stolz auf
seine neue Unterkunft
„Der Hartnäckigkeit unseres
Ortsbeauftragten Frank Hof-
mann und der des Privatinves-
tors Alexander Müller ist es zu
verdanken, dass der komplette
Bau in weniger als einem Jahr
fertiggestellt und bezugsfertig
war.“ Das Lob aus Helferkreisen
war häufiger zu hören bei der
Einweihung der neuen Unter-
kunft, die ca. 150 Vertreter aus
Politik, Wirtschaft und Behör-
den gemeinsam mit den THW-
Angehörigen feierten.
Einige THWler hatten sich ex-
tra für den Umzug, die „Inbe-
triebnahme“ und die Vorbe-
reitungen für das große Fest
Urlaub genommen.
Wer die alte Kronacher Liegen-
schaft inmitten eines Wohn- Bundesinnenminister Dr. Friedrich im Gespräch mit der THW-Jugend. Die Presse lauscht.
74 THW-JOURNAL BY 2/2013
Aus dem Regierungsbezirk Oberfranken
gebietes kannte, weiß welche
Verbesserung der Ortsverband
durch diesen Umzug erfahren
hat. „Nun haben wir großzügige,
lichtdurchflutete Büro- und
Aufenthaltsräume, eine Küche
in der das Kochen wieder rich-
tig Spaß macht sowie Umklei-
de- und Sanitärräume, die man
gerne benutzen mag“, freuten
sich die Kronacher THWler.
Begeistert waren alle, dass der
oberste Dienstherr extra nach
Kronach gekommen war zur Er-
öffnungsfeier: Bundesinnenmi-
nister Dr. Hans-Peter Friedrich
und der Präsident der Bundes-
anstalt THW, Albrecht Brömme.
Im gastfreundlichen Oberfran-
ken war für kräftiges Essen und
Trinken gesorgt. Dabei unter-
stützten die Kameraden des
THW-OV Bayreuth mit ihrer
Fachgruppe LogV (Logistik Ver-
pflegung) mit ihrer Feldküche
tatkräftig.
Der Sonntag stand ganz im Zei-
chen der Bevölkerung. Im Rah-
men eines Tags der offenen Tür
mit diversen Vorführungen und
Besichtigungen hatten die Kro-
nacher Bürger Gelegenheit, mit
dem THW zu feiern. Sie kamen
in Scharen. Besonders freuten
sich die aktiven THWler, dass
einige alte Helfer, die teilweise
ihren Dienst schon vor 30 und
mehr Jahren beendet haben,
an diesem Tag gekommen sind
und gestaunt haben, was sich
alles verändert hat.
Zur Auflockerung zeigte die
THW-Jugendgruppe eine Per-
sonenrettung mittels Leiter-
hebel von einem Turm und
Interessierte konnten eine Sau-
erstofflanze in Aktion erleben.
Ein Rettungsgerät, das durch
Beton wie durch weiche Butter
und seit Jahrzehnten fasziniert.
Hajo Badura - reda
Bachbett stellenweise vorübergehend trocken gelegt
Das Umleiten eines Flüsschens
im Ludwigsstädter Ortsteil
Ebersdorf war eine Herausfor-
derung für das THW-Kronach,
die es erfolgreich meisterte.
Die Stadt Ludwigsstadt war
an den THW-Ortsverband mit
folgender Problemstellung
herangetreten: Ein teilweise
verrohrter Bachlauf war „in
die Jahre gekommen“ und die
metallische Verrohrung stellen-
weise durchgerostet. Als Siche-
rungsmaßnahme sollte das de-
fekte Rohr mit einer Grund sohle
aus Beton verstärkt werden.
Dazu müsste aber die Baustelle
rund 48 Stunden trocken ge-
halten werden – bis der Beton
abgebunden hatte.
Nach kurzer Besichtigung der
Baustelle war klar, dass die
Aufgabe mit den Mitteln der
Fachgruppe Wasserschaden
/ Pumpen zu bewältigen war.
Die größere Herausforderung
dabei war eher, genügend „Per-
sonal“ bereitzustellen, um die
Einsatzstelle rund 72 Stunden
rund um die Uhr zu besetzen
und zu betreiben. Mitten in der
Urlaubszeit ist es nicht immer
einfach für Helfer, an ihrer Ar-
beitsstelle frei zu bekommen.
Als auch dies gelöst war, begann
an einem Mittwochmorgen das
Einrichten der Einsatzstelle.Ge-
meinsam mit der ausführenden
Baufirma wurde vor der Arbeits-
stelle ein Stau aus Sandsäcken
und Bigbags errichtet, um das
Wasser aufzuhalten und die
nötige Wassertiefe für die THW-
Pumpen zu erreichen. Dort
wurde eine MAST-Tauchpumpe
mit einer Leistung von 2.400 Li-
tern je Minute eingebracht und
mittels einer A-Schlauchleitung
das Wasser an der Baustelle
vorbei gepumpt – und nach
ca. 150 Metern wieder in das
Bachbett zurückgeführt.Da die
Arbeitsstelle mit dem frischen
Beton während der nächsten
zwei Tage auf keinen Fall nass
werden durfte, hatten das THW
noch eine 200 % ige Sicherheit
mit eingebaut: Auch wenn eine
einzige Pumpe für die ankom-
menden Wassermengen ausrei-
chend gewesen wäre, wurden
noch zwei weitere Pumpen
mitsamt Schlauchleitungen
integriert. So hätte sowohl im
Falle eines Defektes als auch
eines geplatzten Schlauches
sofort auf eine andere Pumpe
umgeschaltet werden können.
Damit gab es auch genügend
Reservekapazitäten für den Fall
eines eventuellen Sommerge-
witters mit Starkregen.
Der Strom für die Pumpe kam
zwar aus der Steckdose – ge-
nauer gesagt aus dem örtlichen
Feuerwehrhaus, aber zur Absi-
cherung war auch die 50 KVA
Netzersatzanlage des THW
vor Ort. Auch ein eventueller
Stromausfall wäre kein Problem
gewesen.
Als die Baustelle trocken gelegt
war, konnte ein Saugbagger
anrücken, um Schmutz, Schutt
und Reste des alten Rohres
zu entfernen und am Mitt-
wochnachmittag konnte die
neue Sohle betoniert werden.
Am Freitag gegen Mittag gab
der verantwortliche Bauleiter
grünes Licht zum Abschalten
der Pumpe. Der Beton hatte
ausreichend abgebunden und
konnte wieder überspült wer-
den.
Die THW-Helfer begannen den
Rückbau. Die ganze Aktion
verlief ohne Störungen und
Zwischenfälle – auch die MAST-
Pumpe zeigte sich vom 60-
stündigen Dauerbetrieb ohne
Unterbrechung unbeindruckt.
Hajo Badura - reda
Der THW-Ortsverband Bayreuth hat Abschied genommen
von
Gerhard Bär
Gerhard Bär gehörte dem THW seit 1974 an und dem Förderverein Bayreuth seit 1977.
Er war viele Jahre Schirrmeister des Ortsverbandes.
In den Hochwassereinsätzen in Sachsen 2002 und in Bayern 2005 war er dabei und bekam den Sächsischen Fluthelferorden und die Einsatzmedaille Fluthilfe 2002.
Gerhard Bär war ein hilfsbereiter THW-Kamerad.
Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.
Thomas Oetter THW-Ortsbeauftragter
THW-JOURNAL BY 2/2013 75
Aus dem Regierungsbezirk Mittelfranken
Zum Abschied
für einen Freund und KameradenNach langem Kampf haben wir fassungslos miterlebt, wie unser
Thomas Römisch am 27. August aufgeben musste.
Thomas war seit 29 Jahren nicht nur fester Bestandteil im Ortsverband,
sondern vielmehr der zentrale Punkt und ein Freund, der immer hilfs-
bereit für alle ein offenes Ohr hatte.
In seiner Funktion als stellvertretender Ortsbeauftragter und Fach-
mann in allen Fragen der Technik ging sein Ruf deutlich über die
Grenzen des THW hinaus.
Die heute erfolgreiche Zusammenarbeit mit weiteren Hilfsorga-
nisationen wie Feuerwehr und Polizei sind nicht zuletzt auch sein
Verdienst.
Wo immer Du jetzt bist - Du wirst immer deinen Platz bei uns haben!
Deine Helfer, Helferinnen und Jugendlichen
von DEINEM Ortsverband Fürth.
Licht für die „Lange Nacht der Wissenschaften“Inzwischen zum sechsten Mal fand in Nürnberg, Fürth und Erlangen die „Lange Nacht der Wissenschaften“ statt. Das THW Erlangen
war zum zweiten Mal dabei. Aufgabe war es, das Gelände der Technischen Fakultät in Erlangen auszuleuchten. Mit Hilfe von Schein-
werfern, Powermons und einem „Helimax“, der beim Ortsverband Rudolstadt-Saalfeld angefordert wurde, konnte die Beleuchtung
sichergestellt werden. Beim „Helimax“ handelt es um einen Ballon mit 5,5 Metern Durchmesser und einem Volumen von rund 95
Kubikmetern, der mit Helium befüllt wird. Die Lichtleistung beträgt 12.000 Watt. Das THW verfügt bundesweit nur über drei Beleuch-
tungsballons dieser Art.
Mit einem Infostand informierte der Ortsverband und der Förderungsverein über die Aufgaben des THW. Ein besonderer Dank geht
an die Kollegen aus dem Ortsverband Rudolstadt-Saalfeld für die Unterstützung und die hervorragende Zusammenarbeit!
Michael Mrugalla
Joachim Herrmann, Bayerischer
Staatsminister des Innern, für Bau
und Verkehr, hat auch „sein“ THW
in der langen Nacht der Wissen-
schaften besucht.
Er ist seit Jahren Beiratsmitglied im
Förderungsverein des Erlanger THW-
Ortsverbandes und bekommt von
Claudia Mrugalla die Funktion der
Schmutzwasserpumpe erklärt.
76 THW-JOURNAL BY 2/2013
Aus dem Regierungsbezirk Mittelfranken
Die Technische Fakultät Erlangen im
Licht des Technischen Hilfswerkes.
Fotos: Michael Mrugalla
Ikarus 2013 - Das war der
Name der Katastrophenschutz-
Übung im Landkreis Erlangen-
Höchstadt. Landrat Eberhard Ir-
linger hatte hohes Lob in seiner
ersten Pressemitteilung nach
der Übung für alle Beteiligten.
„Hier wurde demonstriert, mit
welch hoher Bereitschaft man
sich im Landkreis solchen An-
forderungen stellt.“ Die Übung
habe gezeigt, mit welch hohem
Schutz die Bevölkerung bei ei-
ner Gefahrensituation rechnen
kann.
Die angenommene Gefahrenla-
ge ging von einem Zusammen-
stoß zweier Flugzeuge über dem
Flugplatz Herzogenaurach aus.
Von den Auswirkungen waren
der Flugplatz, ein nahes großes
Waldgebiet und eine Reha-Klinik
betroffen. Erschwert wurde die
Lage durch die Dunkelheit.
Die Übung hatte mehrere
Schwerpunkte. Einer war die
Zusammenarbeit verschie-
dener Hilfsorganisationen Da-
bei bewährte sich erstmalig der
Einsatz des Digitalfunks in der
Übungsleitung, die in einem
Nebengebäude der Reha-Klinik
untergebracht war. Zur Do-
kumentation der sehr weitflä-
chigen Übung war zeitweise ein
Den Ernstfall im Landkreis geprobt
Hubschrauber der Bayerischen
Polizei im Einsatz. Bei der Suche
nach vermissten Personen auf
dem Gelände der Reha-Klinik
wurden Suchhunde eines Si-
cherheitsdienstes eingesetzt.
Ein weiterer Schwerpunkt der
Übung war die Kommunikati-
on und die Zusammenarbeit
zwischen der Führungsgruppe
Katastrophenschutz im Land-
ratsamt Erlangen und den
Führungskräften mit der Unter-
stützungsgruppe Örtliche Ein-
satzleitung im Schadensgebiet.
Die Übung wurde von zahl-
reichen Behördenvertreten
und Gästen aus der Kommunal-
und Kreispolitik beobachtet. Im
Stadtgebiet von Herzogenau-
rach waren, nach Angaben der
Kreisverwaltung, mehr als 800
Einsatzkräfte von Freiwilligen
Feuerwehren, Rettungsdienste
des ASB/BRK, Technisches
Hilfswerk, Bundeswehr, DLRG,
Polizei, Landratsamt sowie Sta-
tisten, Notfallseelsorger und
die Schiedsrichter im Einsatz.
Bei der Auswertung sollen vor
allem das von den Doku-Trupps
erstellte Bild- und Videomateri-
al der einzelnen Szenarien Er-
kenntnisse über den Verlauf der
fast vierstündigen Alarmübung
bringen. Kreisbrandinspektoren
und –meister aus dem benach-
barten Landkreis und Angehöri-
ge der Hilfsorganisationen THW,
BRK, ASB, der Polizei aus der Me-
THW-JOURNAL BY 2/2013 77
Aus dem Regierungsbezirk Mittelfranken
tropolregion und ein Vertreter
der staatlichen Feuerwehrschu-
le Würzburg waren als neutrale
Schiedsrichter/Beobachter zu-
sätzlich eingeladen.
Ein Abschlussbericht wurde
angekündigt, wenn aller Mate-
rialien incl. hunderter Fotos und
Filmmaterial ausgewertet sind.
Einen positiven Eindruck haben
während der Übung die „Sta-
tisten“ hinterlassen. Rund 100
„Patienten“, meist aus Pflege-
dienstschulen und caritativen
Einrichtungen, die von ASB-
und BRK-Schminktrupps mit
Verletzungsmustern versehen
wurden, waren mit vollem Eifer
dabei und brachten so manche
Einsatzkraft gehörig ins Schwit-
zen.
Schon in den Mittagsstunden
des Übungstages waren zum
Beispiel Angehörige des Tech-
nischen Hilfswerks mit den ein-
zelnen Fachkomponenten und
des ABC-Zuges auf dem Areal
damit beschäftigt, die Übung
für den Abend vorzubereiten.
Mit Pyrotechnik gelang es den
Spezialisten des Technischen
Hilfswerks, die Szenen in der
Dunkelheit realitätsnah nachzu-
stellen. Umfangreiche Verkehrs-
lenkungsmaßnahmen wurden
durch starke Kräfte der Polizei
und der Feuerwehr eingeleitet.
PM-Lkr ERH - reda
78 THW-JOURNAL BY 2/2013
Aus dem Regierungsbezirk Unterfranken
Im Einsatz arbeiten Feuerwehr
und Technisches Hilfswerk
häufig Hand in Hand. Die Feu-
erwehr ist eine kommunale
Einrichtung für den Katastro-
phenschutz. Das THW ist die
Einrichtung des Bundes für den
Bevölkerungsschutz und kann
in den Bundesländern genutzt
werden, ohne dass diese eige-
ne Aufwendungen (für Ausbil-
dung, Ausrüstung, Ausstattung,
Liegenschaften etc.) erbringen
müssen.
Für die gemeinsame Arbeit zum
Wohle der Bevölkerung ist das
gegenseitige Wissen um die
individuelle Ausbildung ein
Vorteil. Deshalb nahmen fünf
Helfer des THW-Ortsverbandes
Alzenau die Einladung des
Stadtbrandrates Karl-Georg
Kolb an und absolvierten die
Feuerwehr-Grundausbildung
bei der Feuerwehr Aschaffen-
burg. Gemeinsamkeiten aus-
zutauschen und voneinander
zu lernen – eine wichtige Basis
für Zusammenarbeit. Gemein-
sam mit den fünf THW-Helfern
nahmen 16 Feuerwehranwärter
aus der Stadt und dem Land-
kreis Aschaffenburg an dem
Lehrgang teil.
Die Feuerwehrgrundausbildung
ist eine Wissensgrundlage eines
jeden Feuerwehrmitgliedes im
Feuerwehr und THW Hand in Hand im Ehrenamt
aktiven Dienst. In zwei Wochen
wurden in 70 Lehrgangsstun-
den Grundlagen aus Theorie
und Praxis auf den Gebieten
Retten von Menschen und Tie-
ren, Erste Hilfe, Bekämpfung
von Bränden und technische
Hilfeleistung vermittelt. Die er-
folgreiche Lehrgangsteilnahme
ist Grundvoraussetzung, um
im Feuerwehreinsatz grundle-
gende Tätigkeiten am Einsatz-
ort übernehmen zu können.
Die Alzenauer THW Helfer wer-
den die neu erlernten feuer-
wehrspezifischen Fähigkeiten
als Multiplikatoren an die Hel-
fer des Ortsverbandes weiter-
geben. Die THW-Helfer waren
sich einig: der Einsatz hat sich
gelohnt und hat den „Blauen
Horizont“ der typischen THW-
Aufgaben erweitert. Für den
Einsatzfall erwarten sie sich
dadurch eine noch engere und
vertrautere Zusammenarbeit
mit den Kollegen „in Rot“ von
der Feuerwehr.
Der Ortsbeauftragte des THW
Alzenau, Eberhard Leibl, dankte
für das gezeigte Engagement,
denn die fünf THW-Helfer ha-
ben für den Lehrgang nicht nur
Freizeit sondern auch ihren pri-
vaten Urlaub geopfert.
Thomas Barthel-reda
Mehr Wissen von den Fähigkeiten des Anderen bedeutet mehr Respekt und bessere Zusammenarbeit. Foto: Thomas Barthel
THW-JOURNAL BY 2/2013 79
Aus dem Regierungsbezirk Unterfranken
Jörg Köster ist für
50 Jahre Zugehö-
rigkeit zum THW
geehrt worden. Eberhard Leibl, Ortsbeauftrag-
ter des THW-Ortsverbandes Al-
zenau, überreichte ihm die Eh-
renurkunde des Präsidenten der
Bundesanstalt des Technischen
Hilfswerks, Albrecht Broemme.
Mit 15 Jahren trat Jörg Köster
am 10. September 1963 in das
THW Alzenau ein und besuchte
in seiner aktiven Zeit insgesamt
32 Lehrgänge, die ihn beson-
ders qualifizierten.
Jörg Köster diente im THW in
verschiedenen Führungspo-
sitionen. Er war auch THW-
Ortsbeauftragter von Alzenau,
Prüfer der THW-Grundausbil-
dung, Fachberater, und war
darüber hinaus qualifiziert für
die ‚Schnelle Einsatz-Einheit
Bergung Ausland‘ (SEEBA). Als
Vorsitzender des THW Helfer-
vereins hat er auch auf der Un-
terstützerebene für den THW-
Ortsverband gewirkt.
Im Jahr 2005 ist Jörg Köster von
Alzenau nach Kempten umge-
zogen – was ihn aber nicht
daran hindert, dem Alzenauer
Ortsverband nach wie vor ver-
bunden zu bleiben. Zum jähr-
lich stattfindenden Brückenfest
ist er unterstützend immer
mit dabei und meldete sich
auch im Zuge des diesjährigen
Hochwassers als Helfer bereit
und war als Reserve mit den
Alzenauer THW-Kollegen zum
Einsatz eingeplant.
Seine Ehrung erhielt er im Rah-
men des Helferfestes, das der
THW-Ortsverband zusammen
mit aktiven Helfern und ihren
Familien sowie allen, die aus
verschiedensten Gründen nicht
mehr am aktiven Einsatzgesche-
hen teilnehmen können, feiert.
Thomas Barthel
Anerkennung für 50 Jahre Zugehörigkeit: Ortsbeauftragter Eberhard Leibl über-
reicht die Ehrenurkunde an Jörg Köster.. Foto: OV
Das 22. Jugend-Zelt-Lager des
THW-Ortsverbandes Miltenberg
fand auf dem Übungsgelände
des THW-Ortsverbandes Wei-
den in der Oberpfalz statt.
Traditionell ist das Programm
eine Mischung aus Wissensver-
mittlung und Freizeitspaß. Der
Schwerpunkt in der Ausbildung
lag bei fachgerechten Umgang
mit technischem Gerät, der Ret-
tung Verletzter sowie der Suche
nach Verletzten zum Beispiel in
Form einer Rettungskette, der
Spannendes Jugendprogramm
im Zeltlager: Das Drama am Turm
Erst-Versorgung von Verletz-
ten. Das Aus- und Beleuchten
von Einsatzstellen und das Er-
kunden mit Hilfe von Karten
und Kompass gehörten ebenso
dazu.
Ein Übungsszenario, genannt
das Drama am Turm, bot den
Rahmen für die praktische Er-
probung. Angenommen war ein
Unwetter, das einen Erdrutsch
an einem Aussichtsturm auslö-
ste und eine Wandergruppe in
Gefahr brachte.
Zu Anfang galt es, die ver-
missten Personen, gemäß dem
Grundsatz »drunter, drüber und
drumherum« zu orten, die Erst-
Versorgung zu leisten und den
fachgerechten Abtransport zu
organisieren. Die Einsatzstelle
musste ausgeleuchtet werden.
Dazu war eine eigene Strom-
versorgung notwendig, die evtl.
auch für technisches Gerät zur
Verfügung stehen sollte.
Der Abtransport der verletzten
Personen gestaltete sich in dem
unwegsamen Gelände außer-
ordentlich schwierig. Deshalb
war es eine der Aufgaben, eine
»schiefe Ebene« zu errichten für
den sicheren Abtransport der
verletzten Personen.
Für Vielseitigkeit im Zeltla-
gerprogramm sorgten außer-
dem eine Lagerolympiade,
Schwimmbadbesuche und Be-
triebsbesichtigungen wie zum
Beispiel bei den Nachtmann
Bleikristallwerken, bei Polytec
Composites Weiden GmbH
und bei der Hubschrauber-Ret-
tungsstaffel.
Rolf Bohlender - reda
80 THW-JOURNAL BY 2/2013
Aus dem Regierungsbezirk Unterfranken
Wer sich ehrenamtlich enga-
giert, der weiß was es heißt,
seine - heutzutage immer
knappere - Freizeit für eine
gute Sache zu opfern. Ein paar
Jährchen, vielleicht zehn oder
gar 20 Jahre bekommen einige
zusammen. Zwei Ehrungen im
THW-Ortsverband Würzburg
standen für Anerkennung und
Würdigung für besonderes En-
gagement.
In einer feierlichen Runde mit
geladenen Gästen aus Politik,
Feuerwehr, Polizei und Ret-
tungsdienst sowie von den THW
Ortsverbänden wurde das vor-
bildliche Engagement gelobt.
THW-Geschäftsführer Reiner
Stein übereichte das THW-Eh-
renzeichen und die 50-Jahre-
Ehrenurkunde.
Ehre für Ehrenamt
Das Technische Hilfswerk ver-
fügt über eine umfangreiche
Ausstattung und das Tech-
nische Wissen um Behörden
und Öffentlichen Einrichtungen
bei „Spezialaufgaben“ z.B.
Pump arbeiten oder Bewegen
von schweren Lasten etc. be-
hilflich zu sein.
Bereits im vergangenen Jahr
Belastungstest für RingankerTHW Ausrüstung und Know-How als Unterstützung für Behörden und Öffentliche Einrichtungen
Peter Zinner erhielt das THW-Ehrenzeichen in Sil-
ber. Er ist seit zehn Jahren THW-Ortsbeauftragter
von Würzburg und hat während seiner „Laufbahn“
im Ortsverband in vielen Positionen Verantwor-
tung übernommen – geprägt von umfangreichem
Fachwissen.
Raimund Gehrig war bis zu seinem Ruhestand
in der THW-Geschäftsstelle tätig und steht nun
im Ortsverband Würzburg den Helfern mit Rat
und Tat zur Seite. Raimund Gehrig erhielt die
Ehrung für 50jährige Zugehörigkeit im Ehren-
amt beim THW.
Maik Richter - reda
konnte das THW Lohr Erfah-
rungen sammeln im Bereich Be-
lastungstest für Anschlagpunkte
der Schifffahrt. Die Stadt Schwein-
furt und das Wasser- und Schiff-
fahrtsamt hatten das THW Lohr zur
Belastungsprüfung angefordert.
In diesem Jahr wurde erneut nach
einer Zugüberprüfung gefragt, um
die Sicherheit von Anlegeringen
der Mainfähre in Wipfeld zu
tes ten.
Unter den wachsamen Au-
gen von Bürgermeister und
Wasserschifffahrtsamt wur-
den jeweils 2 dieser Ringe
mit unserem Greifzug und
sogenannten Klappkloben
nach dem Prinzip des Fla-
schenzuges mit einer Kraft
von mindestens 7,1t verspannt.
Die Zugkraft wurde mit einer
geeichten Zugwaage der Fach-
gruppe Logistik vom OV Aschaf-
fenburg überprüft.
Alle Ringe bestanden die Belas-
tungs prüfung und so kann die
Mainfähre wieder sicher an den
Ufern befestigt werden.
Simon Lichtinghagen/Katrin Brendolise
Helfer beim Anschlagen des Greifzuges und anbringen der Waage Waage unter Zug Fotos: OV
82 THW-JOURNAL BY 2/2013
Aus dem Regierungsbezirk Unterfranken
Im Einsatz arbeiten Feuerwehr
und Technisches Hilfswerk
häufig Hand in Hand. Die Feu-
erwehr ist eine kommunale
Einrichtung für den Katastro-
phenschutz. Das THW ist die
Einrichtung des Bundes für den
Bevölkerungsschutz und kann
in den Bundesländern genutzt
werden, ohne dass diese eige-
ne Aufwendungen (für Ausbil-
dung, Ausrüstung, Ausstattung,
Liegenschaften etc.) erbringen
müssen.
Für die gemeinsame Arbeit zum
Wohle der Bevölkerung ist das
gegenseitige Wissen um die
individuelle Ausbildung ein
Vorteil. Deshalb nahmen fünf
Helfer des THW-Ortsverbandes
Alzenau die Einladung des
Stadtbrandrates Karl-Georg
Kolb an und absolvierten die
Feuerwehr-Grundausbildung
bei der Feuerwehr Aschaffen-
burg. Gemeinsamkeiten aus-
zutauschen und voneinander
zu lernen – eine wichtige Basis
für Zusammenarbeit. Gemein-
sam mit den fünf THW-Helfern
nahmen 16 Feuerwehranwärter
aus der Stadt und dem Land-
kreis Aschaffenburg an dem
Lehrgang teil.
Die Feuerwehrgrundausbildung
ist eine Wissensgrundlage eines
jeden Feuerwehrmitgliedes im
Feuerwehr und THW Hand in Hand im Ehrenamt
aktiven Dienst. In zwei Wochen
wurden in 70 Lehrgangsstun-
den Grundlagen aus Theorie
und Praxis auf den Gebieten
Retten von Menschen und Tie-
ren, Erste Hilfe, Bekämpfung
von Bränden und technische
Hilfeleistung vermittelt. Die er-
folgreiche Lehrgangsteilnahme
ist Grundvoraussetzung, um
im Feuerwehreinsatz grundle-
gende Tätigkeiten am Einsatz-
ort übernehmen zu können.
Die Alzenauer THW Helfer wer-
den die neu erlernten feuer-
wehrspezifischen Fähigkeiten
als Multiplikatoren an die Hel-
fer des Ortsverbandes weiter-
geben. Die THW-Helfer waren
sich einig: der Einsatz hat sich
gelohnt und hat den „Blauen
Horizont“ der typischen THW-
Aufgaben erweitert. Für den
Einsatzfall erwarten sie sich
dadurch eine noch engere und
vertrautere Zusammenarbeit
mit den Kollegen „in Rot“ von
der Feuerwehr.
Der Ortsbeauftragte des THW
Alzenau, Eberhard Leibl, dankte
für das gezeigte Engagement,
denn die fünf THW-Helfer ha-
ben für den Lehrgang nicht nur
Freizeit sondern auch ihren pri-
vaten Urlaub geopfert.
Thomas Barthel-reda
Mehr Wissen von den Fähigkeiten des Anderen bedeutet mehr Respekt und bessere Zusammenarbeit. Foto: Thomas Barthel
THW-JOURNAL BY 2/2013 83
Aus dem Regierungsbezirk Unterfranken
Eigensicherung muss im Fokus bleiben.
Die Abschlussprüfung setzte sich aus dem Beantworten eines
Fragebogens sowie dem „Begehen“ der gesamten Atemschutz-
übungsanlage zusammen. Alle Teilnehmer erzielten ein über-
durchschnittliches Prüfungsergebnis. Die einzige weibliche Teil-
nehmerin schloss die Theorieprüfung mit voller Punktzahl ab.
Dieser Lehrgang ist die Voraussetzung für Aufbaulehrgänge an
den staatlichen Feuerwehrschulen, wie z. B. Atemschutzgeräte-
wart, Gefährliche Stoffe, Strahlenschutz usw.
Die Lehrgangsteilnehmer kamen aus den Ortsverbänden Alze-
nau, Karlstadt, Lohr, Marktheidenfeld, Ochsenfurt, Würzburg.
Lehrgangsleiter Kreisbrandmeister Joachim Mantel überreichte
zusammen mit Ausbilder Steffen Heilmann von der Feuerwehr
Lohr die Zeugnisse und bat, das Erlernte am Heimatstandort mit
der gesamten Truppe zu üben und zu vertiefen. Joachim Mantel
überbrachte auch die Grüße des Kreisfeuerwehrverbandes und
der Kreisbrandinspektion. Als weitere Ausbilder der Feuerwehr
Lohr wirkten mit: Steffen Heilmann, Steffen Rausch, Thomas Hüb-
ner, Sebastian Mademann, Thomas Naffin, Aljoscha Holitzka und
Harald Hein. Als Ausbilder seitens des Technischen Hilfswerks fun-
gierten Andreas Stahl, Christian Brunn, Michael Nätscher, Chris-
tian Rosenberger, Marcel Benedum sowie Alexander Nätscher.
THW Ortsbeauftragte Michael Nätscher (Lohr) und Fritz Engelke
(Marktheidenfeld) dankten der Feuerwehr Lohr für die umfang-
reiche Unterstützung bei der Durchführung des Lehrgangs. Die
Pausenverpflegung organisierte der THW Ortsverband Lohr a. Main.
Joachim Mantel, Katrin Brendolise - reda
Die elf frisch ausgebildeten Atem-
schutzgeräteträger des THW mit
Führungskräften. Vorne: Christian
Brunn, Alexander Bolz , Dennis
Zwiebler, Marcel Pohley, Felix En-
gelke, Anna Fürst, Andreas Stahl;
dahinter: Manuel Rubenbauer,
Joachim Mantel, Robin Löschel,
Simon Lichtinghagen, Christian
Landeck, Tobias Koch, Michael
Schmitt, Sebastian Mademann,
Steffen Heilmann.
Fotos: OV
84 THW-JOURNAL BY 2/2013
Aus dem Regierungsbezirk Unterfranken
Zu Ehren von Reinhard Kuhla
und Christian Günther fand in
der Haßfurter Stadthalle eine
festliche Veranstaltung statt:
Die Verleihung des Ehrenzei-
chens in Bronze der Bundesan-
stalt Technisches Hilfswerk. Das
Haßfurter Tagblatt titelte seinen
Bericht dazu: „Duo mit Mut und
menschlichen Qualitäten“.
Nicht nur Sigfried Schymala,
stv. THW-Landesbeauftragter,
der die Laudatio für die beiden
Geehrten sprach und die Aus-
zeichnungen überreichte, be-
stätigte die Leistung, die jeder
für sich und beide gemeinsam
für den THW-Ortsverband Haß-
furt erbracht haben.
Reinhard Kuhla trat 1967 in
Ansbach ins THW ein. Eine be-
rufliche Veränderung 1972 war
der Grund, sich dem THW-Orts-
verband Haßfurt anzuschließen.
Er wurde Verwaltungshelfer.
In verschiedenen Stabslehr-
gängen erarbeitete er sich das
Fachwissen, das er in der Katas-
trophenschutz-Einsatzleitung
des Landkreises Haßberge
einbrachte. Zugleich wirkte er
sehr erfolgreich als stellvertre-
tender Vorsitzender der THW-
Helfervereinigung Haßfurt, die
Duo mit Mut und menschlichen Qualitäten (Haßfurter Tagblatt)
er mittlerweile als 1. Vorsit-
zender führt. Als THW-Ortsbe-
auftragter hat Reinhard Kuhle
viel zukunftsorientierte Arbeit
geleistet. Er hat die Jugendar-
beit maßgeblich ausgebaut,
die Kameradschaft geprägt und
die Ausbildung gefördert. Lau-
dator Schymala stellte heraus,
wie vorbildlich Reinhard Kuhle
es verstand, die eigene Mann-
schaft zu motivieren und Kon-
takte zu anderen Behörden und
Organisationen zu pflegen. Bis
2005 war Reinhard Kuhle THW-
Ortsbeauftragter.
Praktisch nahtlos führte Chris-
tian Günther die Arbeit von
Reinhard Kuhla weiter. Günther
war 1987 als Neunjähriger in
die THW-Jugend eingetreten.
Nach seiner Grundausbildung
übernahm er die Betreuung der
Jugend. Viele seiner einstigen
Junghelfer sind dem THW bis
heute treu geblieben. Er kann
sich auf eine altersmäßig gut
gemischte Gemeinschaft ver-
lassen. Christian Günther wurde
zunächst Zugführer und 2005
Ortsbeauftragter. „Er bleibt
auch in schwierigen Situationen
stets gelassen und behält den
Überblick.“
Mit der ausdrücklichen Fest-
stellung, dass beide Geehrten
über ganz besondere mensch-
liche Qualitäten verfügen und
den Mut bewiesen haben, Ver-
antwortung zu übernehmen,
stellte Sigfried Schymala beide
Geehrten in den Mittelpunkt,
den auch die nachfolgenden
Gratulanten ansteuerten.
Landrat Handwerke beschei-
nig te ebenfalls beiden, Meilen-
steine gesetzt zu haben – auch
für das gute Miteinander im
Landkreis. Haßfurts Bürger-
meister Rudi Ecke unterstrich
„Überragend, besser könnte es
gar nicht laufen“. Kreisbrandrat
Ralf Dressel und 1. Polizeihaupt-
Die Geehrten mit den Ehrengästen
Die Redaktionsschluss-Termine für 2014 sind:
Ausgabe zwei: 15. Mai, Ausgabe drei: 10. August, Ausgabe vier: 1. November
kommissar Kurt Förg schlossen
sich an.
„Ohne Helferinnen und Helfer
hätte ich lange in der Unter-
kunft in der Augsfelder Straße
sitzen können und nichts er-
reicht.“ Damit gaben Reinhard
Kuhla ebenso wie Christian
Günther die Anerkennung an
die Mannschaft weiter. Die
Geehrten dankten auch dem
Ehren-Kreisbrandrat Josef Jüng-
ling, der seinen Teil zu dem so
gelobten Stand der Zusammen-
arbeit beigetragen hatte.
Sabine Weinbeer, Haßfurther Tagblatt
- reda
THW-JOURNAL BY 2/2013 85
Aus dem Regierungsbezirk Schwaben
In einem feierlichen Festakt im
alten Rathaus Lindau wurde
der Amtswechsel des THW-
Ortsbeauftragten vollzogen.
Andreas Bucher, seit 32 Jahren
im THW, davon 23 Jahre lang
Ortsbeauftragter, wurde wür-
devoll verabschiedet und sein
Nachfolger Meinrad Gfall in sein
Amt eingeführt.
Viele THW-Kameraden und
Abordnungen der Blaulichtor-
ganisationen, Vertreter der Po-
litik und der Stadtverwaltung
waren gekommen. Oberbür-
germeister Gerhard Ecker hob
in seinem Grußwort die beson-
deren Verdienste von Andreas
Bucher hervor. Der Aussage,
dass dessen Leidenschaft das
THW sei, stimmte Landrat El-
mar Stegmann zu. Er war voll
des Lobes für Andreas Bucher:
„Er ist für mich das Gesicht des
THW Lindau“. Eberhard Rotter,
MdL, bedankte sich auch für
den ehrenamtlichen Einsatz
aller THW-Helferinnen und
Helfer und für die zuverlässige
Zusammenarbeit mit den Ret-
tungskräften. Polizeichefin Sa-
bine Göttler würdigte den per-
sönlichen Einsatz von Andreas
Bucher zum Wohle der Allge-
Führungswechsel beim THW-Ortsverband Lindau
Der langjährige Lindauer THW-Ortsbeauftragte Andreas Bucher (l) und der
neue THW-Ortsbeauftragte Meinrad Gfall zusammen mit THW-Geschäfts-
führerin Brigitte Müller beim Amtswechsel. Foto: Ulrich Stock
meinheit. Stellvertretend für
alle zehn THW-Ortsverbände im
Geschäftsführerbereich Kemp-
ten sprach Klaus Liepert seinen
großen Dank aus für die jahre-
lange gute Zusammenarbeit.
Die Ernennung zum „Ehren-
brandmeister“ war die Variation
der Feuerwehr, danke zu sagen.
Stadtbrandinspektor Robert
Kainz überreichte dazu eine
große Urkunde. Kreisbrandrat
Friedhold Schneider würdigte
die Verdienste mit der Verlei-
hung des silbernen Ehrenzei-
chens der Feuerwehr.
Gemeinsam freuen sich alle auf
die neue Liegenschaft, in die
Feuerwehr und THW zum Ende
des nächsten Jahres einziehen
werden.
THW-Ausbildungsbeauftragter
Norbert Landerer gab einen
Rückblick über die großen und
vielfältigen Ereignisse der letz-
ten 30 Jahre des Ortsverbandes
und berichtete über die geleis-
tete Arbeit, z. B. bei Hochwas-
sereinsätzen, dem Ausbau des
Übungsplatzes, Anschaffung
von Ausstattung, Gründung
der Jugend- und Tauchgruppe,
Integrierung in die Bodensee –
Ölwehr, Aktionen wie Lindauer
Wandertag und vielem mehr.
Die formelle Amtsübergabe - Ab-
berufung von Andreas Bucher
als THW-Ortsbeauftragter und
Berufung von Nachfolger Mein-
rad Gfall - lag in den Händen
von THW-Geschäftsführerin Bri-
gitte Müller. Sie gab Einblick in
die großen Anforderungen, die
das Amt des Ortsbeauftragten
stellt, das geprägt ist von einem
hohen Maß an Verantwortung
und Einsatzbereitschaft. Mit
stehenden Ovationen bedank-
ten sich die Anwesenden bei
Andreas Bucher, bevor dieser
in seinem Schlusswort sich vor
allem bei seiner THW-Mann-
schaft, seinem Arbeitgeber, der
Stadt Lindau, und allen anderen
bedankte und versicherte, dass
er dem Ortsverband unterstüt-
zend, gerade im Hinblick auf
den Neubau, weiterhin zur Sei-
te stehe.
Brigitte Müller
Der Brand in einem Sägewerk
im Westen von Krumbach be-
schäftigte zahlreiche Einsatz-
kräfte verschiedener Organisa-
tionen.
Im Einsatz waren die Feuer-
wehr Krumbach mit Vollalarm
sowie alle Ortsteilwehren, et-
liche umliegende Gemeinde-
Feuerwehren sowie spezielles
Einsatz equipment aus Weis-
senhorn, Thannhausen und
Günzburg.
Die Polizei war mit mehreren
Streifen sowie dem Kriminal-
dauerdientst (KDD) vor Ort, das
BRK mit zahlreichen Fahrzeugen
Sägewerk in Flammen
Einem Feuergeist gleich schlugen die Flammen aus der 50 x 150 Meter großen Sägeanlage. Foto: Norbert Weiß
Aus dem Regierungsbezirk Schwaben
sowie der Schnelleinsatzgruppe
und das THW Krumbach.
Der Fachberater THW wird ab
Meldestufe B4 automatisch
mitalarmiert und rückte somit
kurz nach dem Erstalarm aus.
Später wurde der Technische
Zug des THW-Ortsverbandes
Krumbach zum Ausleuchten
und zur Sicherstellung der
Treibstoffversorgung alarmiert.
Dabei bewährte sich - wie schon
im Hochwassereinsatz in Deg-
gendorf - die mobile Tankanla-
ge der Fachgruppe Logistik. Ins-
gesamt war das THW mit zwei
Gerätekraftwagen, mehreren
Einsatzfahrzeugen sowie einem
Kipper und dem Lichtmastan-
hänger in das Einsatzgeschehen
eingebunden.
Der Feuerwehr gelang es, den
Brand so gut unter Kontrolle
zu bringen, dass er sich nicht
auf Nachbargebäude und Hal-
len ausdehnen konnte. Ein
Hubschrauber war mit einer
Wärmebildkamera eingesetzt
um, so die Polizei, wegen der
hohen Waldbrandgefahr der
angrenzenden Gebiete mit der
Kontrolle weitere Unglücke ver-
hindern zu helfen.
Feueralarm war kurz vor 23.00
Uhr ausgelöst worden, die
Nachlöscharbeiten zogen sich
über den kompletten anschlie-
ßenden Tag bis in die Abend-
stunden.
„Eine 50 mal 150 Meter große
Sägeanlage mit einer moder-
nen Förderanlage, zahlreiche
technische Geräte und der La-
gerbereich wurden zerstört, so
dass der Schaden etwa zehn
Millionen Euro beträgt.“ mel-
dete die Tagespresse.
Daniel Erhard - reda
THW-Junghelfer Nils Hoffmann
(11) setzte eben Erlerntes er-
folgreich in die Tat um.
Nils Hoffmann, ein cleverer Junge.
Foto: Dieter Seebach
Auf dem Weg zum Einkaufen
fand Nils einen am Boden lie-
genden Mann vor, der nicht
mehr ansprechbar war. Sofort
war Nils klar, dass er hier schnell
helfen musste. Er sorgte ohne
zu zögern dafür, dass Hilfe ge-
rufen wurde und wandte sofort
das zwei Wochen vorher im Er-
ste-Hilfe-Kurs der THW-Jugend
richtige Verhalten in so einer
Situation in die Tat um. Nils
legte den Ohnmächtigen in die
stabile Seitenlage, wobei er im-
mer wieder Puls und Atmung
kontrollierte und auf den Ret-
tungsdienst wartete.
Dickes Lob vom Feuerwehr-
kommandanten Wiesner
Für das beherzte und vorbild-
Sachkundig aktiv:
THW-Junghelfer Nils Hoffmann
liche Helfen gab es
auch ein dickes Lob
vom Feuer wehr-
kommandanten der
Freiwilligen Feu-
erwehr Steppach,
Markus Wiesner, der
mit seiner Mann-
schaft ebenfal ls
zum Notfall gerufen
wurde. Für sein be-
sonnenes, sachkun-
diges Helfen lud ihn
und seine Familie
die Steppacher Feu-
erwehr zum „Tag der
offenen Tür“ ein.
Wir sind stolz auf
diese Leistung
„Wir freuen uns sehr
darüber, dass unsere
Ausbildung und der
Erste-Hilfe-Kurs für
unsere THW-Jugend
mit dazu beitragen
konnten, dass einem
Menschen in einer
Notsituation gehol-
fen werden konnte.
Nils hat eine tolle
Leistung vollbracht,
auf die wir alle sehr
stolz sind und hof-
fen, dass dieses Bei-
spiel auch Schule
machen wird.“
Dieter Seebach
Nils Hoffmann (l) bei der Ausbildung,
gemeinsam mit Sarah Seebach
(hinten links), ihrer Schwester Lena
Seebach (vorne rechts) und hinten
rechts Alexander Miller. Die Vier sind
zwischen 11 und 13 Jahre „alt“.
Foto: Tim Siegel
Aus dem Regierungsbezirk Schwaben
86 THW-JOURNAL BY 2/2013