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Jahres- und Wirkungsbericht 2018 nach dem Social Reporting Standard Prävention in Kindertagesstätten und Grundschulen - sozial-emotionale Kompetenzen fördern - der Entwicklung von Sucht und Gewalt vorbeugen

Jahres- und Wirkungsbericht 2018 nach dem Social Reporting ... · 7.135 Erzieherinnen, 142.700 Kinder1 · Der Papilio-ElternClub hat 955 Eltern erreicht. Papilio-Integrationfür kultursensitiveErziehungin

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Jahres- und Wirkungsbericht 2018 nach dem Social Reporting Standard

Prävention in Kindertagesstätten und Grundschulen- sozial-emotionale Kompetenzen fördern- der Entwicklung von Sucht und Gewalt vorbeugen

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Was uns antreibt: Allen Kindern eine Chance gebenPapilio liegen die Kinder am Herzen. Wir wollen sie vor prob-lematischen Entwicklungen wie Sucht und Gewalt schützen. Dafür müssen wir früh ansetzen, bereits in der Kita und bis in die Grundschule hinein. Papilio-Programme fördern die sozial-emotionalen Kompetenzen und stärken die psychoso-ziale Gesundheit der Kinder. Damit leisten wir einen Beitrag zur Sucht- und Gewaltprävention.

Was wir tun: Programme fürPräventionsketten von 0 bis 9Papilio entwickelt und verbreitet Programme für Kitas und Grundschulen:· Papilio-U3 für unter Dreijährige· Papilio-3bis6 für Kinder im Kindergartenalter· Papilio-Integration für kultursensitive Erziehung in der Kita· Papilio-6bis9 für Kinder im GrundschulalterAlle Programme von Papilio sind wissenschaftlich fundiert oder werden wissenschaftlich evaluiert.

Wie wir vorgehen: Regionale MultiplikatorinnenPapilio in Augsburg organisiert und steuert die bundes-weiten Aktivitäten:· Wir gewinnen Partner zur Einführung der Programme.· Wir bilden Trainerinnen fort, die dann als Multiplikatorin-

nen in ihrer Region arbeiten.· Die Trainerinnen bilden Erzieherinnen und Lehrerinnen

fort.· Erzieherinnen/Lehrerinnen sind die zentralen Vermitt-

lungspersonen, weil so alle Kinder, insbesondere auch die aus schwer erreichbaren Familien, gefördert und geschützt werden können.

Wie verbreitet ist Papilio: ZahlenPapilio-U3· 12 Trainerinnen in 5 Bundesländern sind fortgebildet. · 87 Erzieherinnen sind fortgebildet und erreichen 784 Kinder. Papilio-3bis6· 226 Trainerinnen in 14 Bundesländern· 7.135 Erzieherinnen, 142.700 Kinder1 · Der Papilio-ElternClub hat 955 Eltern erreicht.Papilio-Integration für kultursensitive Erziehung in der Kita· 28 Trainerinnen in 10 Bundesländern · 19 Erzieherinnen, 380 KinderPapilio-6bis9 für die Grundschule· 10 Trainerinnen in 3 Bundesländern · 40 Lehrerinnen, 842 KinderSeit 2006 hat Papilio mit der Augsburger Puppenkiste 264 Aufklärungskampagnen-Tage veranstaltet und damit das Thema „Frühe Prävention“ bekannt gemacht, Netz-werke aufgebaut und Kinder wie Erwachsene begeistert.

Anmerkung: Die meisten Mitarbeitenden in Kindertagesstätten und Grund- schulen sind Frauen, die Mehrzahl der Papilio-Trainerinnen ebenfalls. Daher verwenden wir im Reporting durchgängig die weibliche Form und schließen bei Erzieherinnen, Lehrerinnen und Trainerinnen auch die Männer mit ein. Mit „Erzieherinnen“ ist immer das gesamte pädagogische Fachpersonal in Kindertagesstätten gemeint, also z. B. auch Sozialpädagoginnen und Kinderpflegerinnen.

1 Die Zahl ist hochgerechnet: Wir gehen davon aus, dass eine fortgebildete Erzieherin 10 Kinder erreicht und Papilio-3bis6 zwei Jahre durchführt.

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Inhaltsverzeichnis

Papilio - Kinder mit Zukunft

TE IL A - Überbl ick

1. Einleitung 41.1 Vision und Ansatz 51.2 Gegenstand des Berichts 6

TE IL B - Unser Angebot

2. Das gesellschaftliche Problem und unser Lösungsansatz 7 2.1 Das gesellschaftliche Problem 7 2.2 Bisherige Lösungsansätze 7 2.3 Unser Lösungsansatz 8 2.3.1 Leistungen (Output) und direkte Zielgruppen 8 2.3.2 Intendierte Wirkungen (Outcome/Impact) auf direkte und indirekte Zielgruppen 11 2.3.3 Darstellung der Wirkungslogik 13

3. Ressourcen, Leistungen und Wirkungen im Berichtszeitraum 14 3.1 Eingesetzte Ressourcen (Input) 14 3.2 Erbrachte Leistungen (Output) 14 3.3 Erreichte Wirkungen (Outcome/Impact) 16 3.4 Maßnahmen zur begleitenden Evaluation und Qualitätssicherung 16 3.5 Vergleich zum Vorjahr: Grad der Zielerreichung, Lernerfahrungen und Erfolg 17

4. Planung und Ausblick 18 4.1 Planung und Ziele 18 4.2 Einflussfaktoren: Chancen und Risiken 18

5. Organisationsstruktur und Team 20 5.1 Organisationsstruktur 20 5.2 Vorstellung der handelnden Personen 20 5.3 Partnerschaften, Kooperationen und Netzwerke 22

TE IL C - Unsere Organisat ion

6. Organisationsprofil 23 6.1 Allgemeine Angaben über die Organisation 23 6.2 Governance der Organisation 24 6.2.1 Leitungsorgan 24 6.2.2 Aufsichtsorgan 24 6.2.3 Interessenskonflikte 25 6.2.4 Internes Kontrollsystem 25 6.3 Eigentümerstruktur, Mitgliedschaften und verbundene Organisationen 25 6.3.1 Eigentümerstruktur der Organisation 25 6.3.2 Mitgliedschaften in anderen Organisationen 25 6.4 Umwelt- und Sozialprofil 25

7. Finanzen, Rechnungslegung 26 7.1 Buchführung und Rechnungslegung 26 7.2 Vermögensrechnung 26 7.3 Einnahmen und Ausgaben 27 7.4 Finanzielle Situation und Planung 27

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Sehr geehrte Partner, Förderer und Interessenten,2018 machte Papilio einen großen Schritt nach vorne: Wir sind nicht mehr nur „das Kindergartenprogramm“, sondern stehen nun auf vier Füßen.

• Papilio-U3 für unter Dreijährige in Kitas• Papilio-3bis6 für Drei- bis Sechsjährige in Kitas• Papilio-Integration für Kitas mit Kindern mit Flucht- und Migrationshintergrund• Papilio-6bis9 für Sechs- bis Neunjährige in Grundschulen

Papilio-U3 Der Rahmen und die Fortbildungs-inhalte für das neue Programm sind entwickelt, die Multiplikatorinnen für die Modellregionen sind fortgebildet und die Modellkitas haben begonnen, die Neuentwicklung mit den Kindern umzusetzen. Die Befragungen laufen.

Papilio-3bis6 Unser „Klassiker“ verbreitet sich kontinuierlich weiter: 17 Trainerinnen kamen als Multiplikatorinnen hinzu. Wichtig war uns auch, dass wir für den zugehörigen Papilio-ElternClub weitere 6 Trainerinnen gewinnen und fortbilden konnten.

Papilio-Integration Diese wichtige Fortbildung haben wir seit 2017 im Portfolio und konnten 2018 24 Trainerinnen gewinnen, die das Know-how nun in die Kitas ihrer Regionen tragen werden.

Papilio-6bis9 Die Kernphase des Präventionsprojekts ist abgeschlossen. Höhepunkt waren die Premierentage des neuen Stücks „Paula kommt in die Schule“ mit der Augsburger Puppenkiste. Rund 2.100 Kinder – überwiegend aus den Modell-schulen – erlebten die 19 Aufführun-gen in NRW und Brandenburg.

Wir danken allen, die uns diese Erfolge durch ihr Engagement und ihre Partnerschaft ermöglichen. Ganz besonders danken wir unseren Mitar-beitenden, die bei hohem Arbeitsanfall sehr viel leisten und dabei gute Laune und positive Energien verbreiten.

Heidi Scheer Geschäftsführerin

Und das Leitungsteam:

Dr. Bernd Fischl Kaufmännischer Leiter

Melanie KuglmeierLeiterin Unternehmensentwicklung

Dr. Charlotte Peter Leiterin Entwicklung und Wissenschaft

Ruth Siemes-Frömmer Pädagogische Leiterin

Nicole FichtnerLeiterin Unternehmenskommunikation

A|1. EinleitungA|1. Einleitung

Das Papilio-Leitungsteam von links nach rechts: Dr. Bernd Fischl, Melanie Kuglmeier, Heidi Scheer, Nicole Fichtner, Dr. Charlotte Peter, Ruth Siemes-Frömmer

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A|1.1 Vision und AnsatzDas Papilio-ZielPapilio ist ein führender Anbieter von qualitativ hochwertigen, nachweislich wirksamen, entwicklungsorientierten Präventionsprogrammen im Setting Kita und Grundschule in Deutschland.

Was steht hinter diesem Ziel?Papilio stärkt die psychosoziale Gesundheit von Kindern, denn diese ist die Grundlage für eine positive Entwicklung und ein erfolgreiches Lernen. Damit trägt Papilio zur frühen Prävention von Sucht und Gewalt im Jugendalter bei. Auf lange Sicht werden mehr Kinder ihren Weg ins Erwachsenen-alter selbstbestimmt und auf gesunde Weise gehen.

Als Sozialunternehmen vermittelt Papilio sozial-emotionale Kompetenzen*. Papilio fördert alle Kinder, ist aber besonders wirksam bei Kindern, die bereits hohe Risiken mitbringen. Dabei reduzieren wir nachweislich erste Verhaltensauf-fälligkeiten, da diese als zentraler Risikofaktor für spätere problematische Entwicklungen gelten.

Doch wir fokussieren nicht auf die Probleme, sondern schaffen Lösungen. Hierfür vermitteln wir in allen Papilio-Fortbildungen eine positive und reflektierteHaltung. Diese schärft den individuellen Blick auf die Kinder und ihre Förderung.

* Soziale Kompetenzen sind z. B. Fähigkeiten wie: Mit anderen Menschen umgehen, Freundschaften

schließen, sich an Regeln halten, seine Anliegen einbringen, auf andere Rücksicht nehmen.

Emotionale Kompetenzen befähigen, mit den eigenen Gefühlen umzugehen und sich auch auf die

Gefühle anderer einzustellen. Soziale und emotionale Kompetenzen sind eng verbunden

und beeinflussen sich gegenseitig. Näheres unter

https://www.papilio.de/sozial-emotionale-kompetenz.html

Kinder brauchen Flügel

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Gegenstand des Berichts ist Papilio im Jahr 2018. Dieser Bericht wurde am 08. März 2019 entsprechend den Vorgaben des SocialReporting Standards (SRS 2014) fertig gestellt. Alle Informationen

sind auf dem Stand vom 08. März 2019, soweit sie sich nicht ausschließlich auf das vergangene Geschäftsjahr 2018 be-ziehen. Papilio reportet seit dem Berichtsjahr 2011 nach SRS.

Verantwortungsbereich Ansprechpartner

GeschäftsführerinHeidi Scheer, Papilio e.V., Ulmer Str. 94, 86156 AugsburgFon 0821 4480 5670, Fax 0821 4480 5671, [email protected]

Kaufmännischer Leiter Dr. Bernd Fischl, [email protected]

Leiterin Unternehmensentwicklung Melanie Kuglmeier, [email protected]

Leiterin Entwicklung und Wissenschaft Dr. Charlotte Peter, [email protected]

Pädagogische Leiterin Ruth Siemes-Frömmer, [email protected]

Leiterin Unternehmenskommunikation Nicole Fichtner, [email protected]

Text Andrea Nagl, [email protected]

Koordination Sarah Wehn, [email protected]

A|1.2 Gegenstand des Berichts

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Papilio entwickelt und verbreitetPräventionsprogramme

B|2.Das gesellschaftliche Problem und unser LösungsansatzDer Papilio e.V. entwickelt und verbreitet Präventionsprogramme für Kitas und Grundschulen. Fortbildung und Forschung von Papilio wirken langfristig positiv auf den Feldern „Gesundheitsförderung“ sowie „Soziale Dienste und Integration“.

2.1 Das gesellschaft-liche Problem

Sucht1) und Gewalt2) sind massive Prob-leme. Nicht nur Opfer und Täter leiden darunter, sie verursachen auch erhebli-che volkswirtschaftliche Schäden.

Dramatisch bewusst wird das jedem, wenn Amokläufer die Öffentlichkeit schockieren, die betroffene Stadt in einen Ausnahmezustand versetzen und ein Leid anrichten, das Jahrzehnte nachwirkt.

Weniger öffentlich aber viel breiter in ihren Auswirkungen sind Drogen: Ju-gendliche probieren Drogen, vielleicht

weil es „cool“ ist, fühlen sich dabei stark, wandern in die Drogen-szene ab, brechen Schule oder Ausbildung ab, stürzen die Familie in Konflikte, rutschen in die Beschaf-fungskriminalität.

Therapieversuche kosten viel Geld. Wenn Süchtige Glück haben, schaffen sie es, irgendwann wieder clean zu werden und ein „normales“ Leben zu beginnen. Aber die körperlichen, seelischen, sozialen und finanziellen Folgen – bei Betroffenen, dem gesamten Umfeld und in der Gesellschaft – sind nie mehr ungeschehen zu machen.

Sucht und Gewalt sind bei Kindern und Jugendlichen inzwischen Massen-phänomene: • Alkohol: 14,2 % der Heranwachsen- den zeigen einen riskanten Alkohol- konsum; ein regelmäßiger Alkohol- konsum wird von 6,2 % der Mädchen und 13,6 % der Jungen im Alter von 12 bis 17 Jahren berichtet.3)

• Drogen: Synthetische Drogen/

psychoaktive Stoffe nehmen weiterhin an Bedeutung zu. Und obwohl es ein breites Spektrum an Präventions- und Behandlungsangeboten gibt, lag die Zahl der Drogentoten im Jahr 2016 bei 1.334 (+ 9 %).3) • Gewalt: 23.135 Jugendliche (14 -18 Jahre) wurden 2017 eines Gewaltdelikts verdächtigt, 23.999 wurden Opfer eines Gewaltdelikts.4)

2.2 Bisherige Lösungsansätze

Als Papilio-3bis6 2003 entwickelt wurde, gab es kein annähernd ver-gleichbares Programm, das nachhaltig im frühen Kindesalter ansetzte.

Die vorhandenen Programme hatten einen oder mehrere der folgenden Nachteile:

• Ansatz Schule und Jugendliche: Viele Präventionsprogramme setzen in der Schule an oder

1) Papilio zielt auf die Prävention von substanzbezogenen

Süchten. Die WHO definiert Sucht als einen „Zustand seelischer

und/oder körperlicher Abhängigkeit von einer Substanz mit

stimulierender Wirkung, [mit] periodischer oder kontinuierlicher

Aufnahme der Substanz“. Bei diesen Substanzen handelt es sich

z. B. um Alkohol, Tabak, Medikamente, Opiate oder Cannabis.

Suchtprobleme werden sehr oft von anderen Verhaltensproble-

men begleitet, beispielsweise von aggressivem und delinquentem

Verhalten. Mehr unter https://www.papilio.de/suchtpraevention.html

2) Entwicklungspsychologischen Studien zufolge tritt aggressives

Verhalten schon ab dem 2. Lebensjahr auf und gehört als

„Trotzphase“ zur normalen Entwicklung. Wenn dieses Verhalten

in den nächsten Lebensjahren weder vom Kind abgelegt noch

durch Interventionsmaßnahmen reduziert werden kann, erhöht

sich das Risiko für spätere Verhaltensstörungen, was wiederum

Gewaltverhalten in allen Formen (Tätlichkeiten, Mobbing, Gewalt

gegen Sachen) fördert.

3) vgl. Drogen- und Suchtbericht der Bundesregierung, 2017; 2018.

4) vgl. PKS Bundeskriminalamt, 2017, Zeitreihen,

Tabellen 20 und 91.

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versuchen, Jugendliche an anderen Orten abzuholen. Ihr Nachteil ist, dass Jugendliche, denen die sozial- emotionalen Basis-Kompetenzen fehlen, fast nicht mehr erreichbar sind. Papilio-Programme schaffen genau diese Basis.

• Begrenzte Durchführung: Viele Programme werden nur einmalig, als „Aktion“, als „Projekt“ durch- geführt. Papilio-Programme hingegen werden dauerhaft und damit nach- haltig wirksam durchgeführt.

• Externe Kräfte: Externe Experten kommen in die Gruppe und machen „Programm“. Neben der Kurzfristig- keit birgt dieses Vorgehen das Problem, dass die Fachkräfte die Kinder nicht kennen und damit auch nicht sicherstellen können, dass sie alle Kinder erreichen. Deshalb macht Papilio die Erzieherinnen/Lehrerinnen zu den zentralen Vermittlungs- personen: Sie kennen „ihre“ Kinder.

• Qualitätssicherung: Teilnehmerinnen von Präventionsfortbildungen werden bei der Anwendung der Programme oft allein gelassen. Papilio dagegen begleitet die Einführung der Programme und ist auch danach immer für Fragen erreichbar.

• Wissenschaft: Viele Programme haben keine Evaluation, die ihre Wirksamkeit in einer ausreichend großen Stichprobe nachweist. Wenn dann aber ein Programm wissenschaftlich fundiert ist, schafft es oft den Sprung in die Praxis nicht. Papilio hat ein erprobtes Verbreitungsmodell.

2.3 Unser Lösungsansatz

Aus der Forschung5) wissen wir, dass „Verhaltensprobleme“ der zentrale Risikofaktor für die Entwicklung von Sucht und Gewalt im Jugendalter sind. Verhaltensprobleme tauchen im Kin-dergartenalter auf und verfestigen sich etwa im Alter von acht Jahren.

Wer also wirkungsvoll vorbeugen will, muss vorher ansetzen und die gesunde Entwicklung der Kinder altersgemäß fördern. Deshalb setzt Papilio bei Kindern von 0-9 Jahren an und richtet sich an alle Kinder einer Gruppe/Schulklasse. Dieser Ansatz wird auch als „universelle Prävention“ bezeichnet. Nur dieser frühzeitige, universelle An-satz hat Aussichten, die gesamtgesell-schaftliche Problematik wirkungsvoll anzugehen. Zudem ist er ökonomisch günstiger als spätere Präventions- und Therapiemaßnahmen.

2.3.1 Leistungen (Output) und direkte Zielgruppen

Papilio entwickelt selbst Programme, untersucht (mit wissenschaftlichen Partnern) ihre Wirksamkeit und sorgt dann für die Verbreitung in Deutsch-land und mittlerweile auch in Finnland und Belgien.

Um möglichst viele Kinder zu erreichen und die Kinder möglichst nachhaltig zu fördern, geht Papilio den Weg über die Erzieherinnen in die Kindertagesstät-ten bzw. über die Lehrerinnen in die Grundschulen.

Sie bekommen im Rahmen einer Fort-bildung konkrete Maßnahmen an die Hand, um die Kinder wirkungsvoll zu fördern. Sie beziehen auch die Eltern mit ein. Da Bildung unter der Hoheit der Länder steht und es auch aus Kostengründen schwierig wäre, Kinder-tagesstätten/Schulen bundesweit von Augsburg aus zu bedienen, praktiziert Papilio ein Train-the-Trainer System. Papilio gewinnt Trainerinnen und bildet sie fort, damit sie die Präventions-programme verbreiten können.

Zielgruppen für die Rekrutierung von regionalen Trainerinnen sind Präven-tionsstellen und Träger, z. B. Kommunen, Wohlfahrtsverbände und private Träger, sowie Fachschulen für die Erzieherinnen-Ausbildung.

5) Webster-Stratton, C. & Taylor, T. (2001). Nipping early risk factors in the bud: Preventing substance abuse, delinquency, and violence in adolescence through interventions targeted at young

children (0-8 years). Prevention Science, 2, 165-192.

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Der Papilio-Weg:Partner gewinnen, Trainerinnen qualifizieren, Anwenderinnen fortbilden

Die Verbreitung der Präventions-programme erfolgt in vier Schritten. Die Aktivitäten werden zentral vom Unternehmenssitz in Augsburg aus gesteuert.

1. Partner gewinnenPapilio erarbeitet die notwendigen Strukturen zur Einführung der Prä-ventionsprogramme in einer Region, indem es Partner gewinnt (= direkte Zielgruppen).

2. Trainerinnen qualifizierenFür diese Region werden künftigeTrainerinnen (= direkte Zielgruppe)ausgewählt und von Papilio qualifi-ziert. In einer intensiven Fortbildung lernen die Trainerinnen, wie ein Programm funktioniert und wie sie es weitervermitteln.

3. Kindertagesstätten/Schulen gewinnen und Erzieherinnen/Lehre-rinnen fortbildenNach ihrer Fortbildung werden die Trainerinnen selbstständig in ihrerRegion aktiv: Sie gewinnen Träger,Kindertagesstätten und/oderSchulen dafür, das Programm ein- zuführen, und bilden die Erzieherin-nen/Lehrerinnen fort.

4. In der Kindertagesstätte/Schule einführen und Eltern einbeziehenDie Erzieherinnen/Lehrerinnen führen das Programm ein und setzen es dauerhaft um. Sie beziehen die Eltern mit ein. Die Trainerinnen sind für die weitere Betreuung „ihrer“ fortgebilde-ten Erzieherinnen/Lehrerinnen zustän-dig und stehen bei Fragen zu Papilio hilfreich zur Seite.

Eltern werden von Papilio indirektüber die Erzieherinnen/Lehrerinnen und die Kinder erreicht, und über Bücher, CDs und das Elternheft zum ElternClub direkt einbezogen.

Wirkungslogik (rechts): Die Grafik verdeutlicht die Wirkungs-ebenen von Papilio mit den direkten (Trainerinnen) und wichtigsten indirek-ten Zielgruppen. Um eine verständliche Darstellung zu erreichen, sind hier weder weitere Wirkungslinien (z. B. direkt zu den Erzieherinnen) noch weitere Ziel-gruppen dargestellt.

Um den Boden für die frühzeitige Prävention zu bereiten, hat Papilio als Zielgruppe auch Politik, Verwaltung und Verbände im Blick: Wichtig sind hier vor allem die Ministerien mit ihren Fachstellen für Prävention, Soziales und Frühpädagogik, die Fachstellen in den Ländern und Kommunen, Politiker vor Ort und in den Parlamenten sowie

Verbände, die sich der Prävention und Gesundheitsförderung widmen. Deshalb betreibt Papilio aktive Kommunikation und gestaltet lokale Netzwerke mit.

Neben der Verbreitung ist die Entwicklung und Forschung der zweite große Bereich bei Papilio. Damit die frühe Prävention durch eine Präventionskette von 0 bis 9 Jahren gewährleistet werden kann, entwickelt Papilio seit 2016 ein Präventionsprogramm für Grundschulen und seit 2017 ein weiteres für Kinder unter 3 Jahren (U3).

Trainerinnen

Erwachsene in der zukünftigen Gesellschaft

Erzieherinnen / Lehrerinnen

Papilio

Kinder + Eltern

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Das Geschäftsmodell von Papilio

Stufe 1Partner gewinnen Papilio e.V. (Zentrale)

Fördermittelgeber(z. B.: Krankenkassen, Stiftungen,

Ministerien)

Papilio-TrainerinnenArbeitgeber Trainerinnen

(z. B.: Fachstellen, Präventionsstellen, Fachakademien, Jugendämter)

Arbeitgeber Päd. Fachpersonal(z. B.: Kindertagesstätte, Krippe,

Grundschule)

Stufe 3Erzieherinnen und Lehrerinnen gewinnen und fortbilden;Qualität sichern

Pädagogisches Fachpersonal

Stufe 4Intergration in den pädagogi- schen Alltag

Kinder + Eltern

Arbeitszeit

Arbeitszeit

Geld

Nutzungsgebühr pro TeilnehmerinFortbildung zur

Papilio-Trainerin

Fortbildung Papilio für pädagogisches Fachpersonal

Integration von Papilio in die Arbeitdes pädagogischen Fachpersonals

Koordinatorinnen

Stufe 2Trainerinnen quailifizieren;Qualität sichern

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Papilio steigert dieErziehungskompetenz

2.3.2 Intendierte Wirkungen (Outcome und Impact) auf direkte und indirekte Zielgruppen

Aus wissenschaftlichen Langzeitstudien ist bekannt, dass Verhaltensprobleme der zentrale Risikofaktor für Sucht und Gewalt sind. Gleichzeitig können Schutzfaktoren negative Entwicklungen verhindern.

Deshalb hat Papilio eine doppelte Wirkungsstrategie: 1. Risikofaktoren reduzieren, d. h.: Papilio reduziert erste Verhaltens- auffälligkeiten, damit sich echte Verhaltensprobleme nicht entwickeln und verfestigen können.

2. Schutzfaktoren stärken, d. h.: Papilio fördert die sozial-emotionalen Kompetenzen, denn diese gelten als Basis dafür, dass Kinder sich alters- gerecht entwickeln, in der Schule lernen können, in der Jugend resilient gegen Risiken wie Sucht und Gewalt sind und als Erwachsene selbstbewusst und mit Rücksicht auf andere ihr Leben gestalten.

Entscheidend für diese Wirkungs- strategie ist das Alter von 0 bis 9 Jahren. Deshalb hat Papilio 2003 ein Kindergartenprogramm entwickelt, denn 3 bis 6 Jahre sind die Kernzeit dieser Lernprozesse.

Das Programm Papilio-3bis6 hat wissenschaftlich nachgewiesen, dass es die beiden Ziele erfüllt: Verhaltensauffälligkeiten senken und sozial-emotionale Kompetenzen steigern. Details siehe unten.

2016 – 2018 hat Papilio ein Programm für Grundschullehrerinnen und Hort-Erzieherinnen entwickelt, um in der Fortführung des Kitaprogramms auch die 6- bis 9-Jährigen in der Übergangs-phase von Kita zu Schule zu unter-stützen und zu fördern.

2017 startete die Entwicklung des Programms Papilio-U3 für Erzieherinnen in Kitas mit Kindern unter 3 Jahren. Die Wirksamkeit beider Programme wird ebenfalls wissenschaftlich überprüft.

Selbstredend sind alle Papilio-Maßnah-men in den Programmen altersgerecht. „Spielen“ ist für Kinder gleichzeitig Lernen. Sie „erspielen“ sich soziale Regeln, den Umgang miteinander und ein gewaltfreies Lösen von Konflikten.

Alle Programme erreichen die Kinder über die Kindertagesstätten und Grundschulen. Damit sind alle Kinder und ihre Eltern erreichbar. Mindestens ebenso wichtig ist die nachgewiesene Wirkung auf die Erziehungspersonen.

Details zu den Papilio-EvaluationenDass der Präventionsansatz von Papilio auch tatsächlich wirkt, wurde in den

Jahren 2002 bis 2005 in einer Studie mit 700 Kindern, deren Eltern und Erzie-herinnen belegt. Diese Längsschnitt-studie von Univ.-Prof. Dr. Herbert Scheithauer (Freie Universität Berlin) zeigt die Wirksamkeit von Papilio-3bis6. Die Neuberechnung der Ergebnisse von 2005 in den Jahren 2015/2016 hat die Wirksamkeit der Maßnahmen noch-mals bestätigt.

Zentrale Ergebnisse:6)

Erzieherinnen• nehmen Papilio-3bis6 begeistert an weil sie erleben, dass es wirkt und dass sie insbesondere die als schwierig empfundenen Kinder besser fördern können.7)

• berichten, dass Papilio-3bis6 positiv auf die Zusammenarbeit im Team wirkt.• erweitern ihre Fachkompetenzen und bekommen eine bessere Basis für die Erziehungspartnerschaft mit den Eltern.

Wirkung bei Kindern:• Papilio-Kinder zeigen mehr soziale Kompetenz.8)

• Papilio-Kinder reduzieren erste Verhaltensauffälligkeiten deutlich.9)

• Bereits auffällige Kinder profitieren besonders deutlich von Papilio-3bis6.• Papilio-Kinder erzielen bessere schulische Leistungen.10)

6) Mayer H., Heim P., Peter C., Scheithauer H. (2016). Papilio.

Ein Programm für Kindertagesstätten zur Prävention von

Verhaltensproblemen und zur Förderung sozial-emotionaler

Kompetenz. Ein Beitrag zur Sucht- und Gewaltprävention.

Theorie und Grundlagen. 4. überarbeitete und ergänzte Aufl.

Augsburg: Papilio Verlag.

7) Alle Wirkungen bei den Erzieherinnen wurden erfasst über

Fragebögen mit Fragen z. B. nach Zufriedenheit mit verschiedenen

Aspekten der Kindertagesstätten, Selbstwirksamkeitserwartung,

beruflicher Belastung. Die „Selbstwirksamkeitserwartung“ ist ein

wichtiges Indiz, da aus vielen Studien bekannt ist, dass

pädagogische Fachkräfte besonders positiv auf Kinder wirken,

wenn sie davon überzeugt sind, dass sie selbst etwas bewirken

können.

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Verhaltensauffälligkeiten bei Papilio-Kindern (grün) und Vergleichskindern (rot)

Ve

rha

lte

nsa

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eit

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10

9

8

7

6

5T1 T2 T3

M e s s z e i t p u n k t e

Abbildung: Mittelwerte bzgl. gesamter Verhaltensauffälligkeiten (Gesamtproblemwert, SDQ-Erzieherinnen) für beide Gruppen und die drei Messzeitpunkte.

Die Grafik zeigt die Ergebnisse der Studie zu Papilio-3bis6 bezüglich aller Verhaltensprobleme. Papilio-Kinder (grüne Kurve) reduzierten ihre Verhal-tensprobleme im Lauf eines Kinder-gartenjahres deutlich stärker als die Vergleichskinder (rote Kurve). Zu den Verhaltensproblemen gehören z. B. Hyperaktivität und mangelnde Aufmerksamkeitsfähigkeit.

Bei dem Modellprojekt „Papilio für Kindergärten in sozialen Brennpunk-ten“ (2009 - 2014) zeigte sich, dass Papilio-3bis6 gut nutzbar und umsetz-

bar ist. Aus Erzieherinnensicht verbesser-ten die Kinder u. a. Interaktion, Sozial-verhalten sowie das Erkennen und den Ausdruck von Emotionen. Kinder mit geringen Deutschkenntnissen wurden besser in die Gruppe integriert.

Im Modellprojekt Papilio-ElternClub (2012 - 2015) zeigte sich eine große Zufriedenheit aller Beteiligten.Die Eltern berichteten über mehr Sicherheit im Umgang mit dem Kind und schwierige Situationen konnten besser gelöst werden. Zudem führte der ElternClub zu einer verbesserten

Beziehung zwischen Eltern und Erzieherin sowie zu einer stärkeren Vernetzung zwischen Kindertagesstätte und Elternhaus.

Die Studiendaten zum Grundschul-programm werden noch ausgewertet. Lehrerinnen aus dem Modellprojekt haben bereits zurückgemeldet, dass das Programm z. B. beim Klassenraum-Management hilft. Das bedeutet, dass der Unterricht weniger gestört wird. Die Kinder arbeiten besser mit und sind konzentrierter.

8) Wurde erfasst über Fragebögen für Erzieherinnen und Eltern und gemessen mit der Skala „sozial-emotionale Kompetenzen“ des Verhaltensbeurteilungsbogens für Vorschulkinder (VBV-EL 3-6). Die Skala enthält zehn Items bezogen auf Fertigkeiten, die sich auf einen angemessenen Umgang mit den eigenen Emotionen sowie auf eine positive Interaktion mit anderen Kindern in Spielsituationen etc. beziehen.

9) Erfasst mit Fragebögen für Erzieherinnen und Eltern und gemessen mit der deutschen Version des Strengths and Dif-ficulties Questionnaire (SDQ-Deu). Der SDQ enthält 25 Items, von denen je fünf eine Einzelskala bilden, z. B. externalisierende Verhaltensauffälligkeiten, Hyperaktivitäts-/Aufmerksamkeits-probleme, Probleme im Umgang mit Gleichaltrigen. 10) Ergebnis der Papilio-Langzeitstudie (Papilio-3bis6 wurde ein Jahr in der Kindertagesstätte durchgeführt, dann nicht mehr.),

Messzeitpunkt am Ende des ersten Grundschuljahrs: Im Vergleich zu Werten aus Normstichproben weisen die ehemaligen Papilio-Kinder am Ende der ersten Schulklasse überdurchschnittliche Mathematik- und Rechtschreibleistungen auf. Insbesondere die ehemaligen Niedrig-Risiko-Kinder weisen weit über der Norm liegende Werte auf, während die ehemaligen Hoch-Risiko-Kinder in ihren schulischen Leistungen am Ende der ersten Schulklasse immerhin im Normbereich liegen.

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11) Links auf die Details und Termine zu den Trainerinnen-Fortbil-

dungen unter https://www.papilio.de/fortbildungen-trainer.html

12) Die Grundschul-Fortbildung wurde 2017 erstmals im

Rahmen des Präventionsprojekts „Paula kommt in die Schule“

durchgeführt, die Details werden noch nicht veröffentlicht.

13) Links auf die Details und Termine zu den Erzieherinnen-

Fortbildungen unter

https://www.papilio.de/fortbildungen-kitas.html

14) Die U3-Fortbildungen wurden 2018 erstmals im Rahmen des

Präventionsprojekts Papilio-U3 durchgeführt, Details werden noch

nicht veröffentlicht.

15) Die 6bis9-Fortbildungen wurden 2018 erstmals im Rahmen des

Präventionsprojekts „Paula kommt in die Schule“ durchgeführt,

Details werden noch nicht veröffentlicht.

* Details zu den Papilio-Materialien unter

https://www.papilio.de/materialien.html

** Fortbildungen und Fortbildungsmaterial können

gefördert werden.

Zielgruppe Aktivität / Produkt /Dienstleistung

Kurze Beschreibung Entgelt in EUR ** Erwartete Wirkung

(Potenzielle)Papilio-Trainerinnen

Modell-Fortbildung zur Trainerin für Papilio-U314)

Dauer insgesamt 6 Tage GefördertTrainerinnen gewinnen Kindertagesstätten bzw.Erzieherinnen, um sie in Papilio-U3 fortzubilden.

Potenzielle Trainerinnen

Fortbildung zur Papilio-3bis6-Trainerin11)

Dauer inkl. Zertifizierung 9 Tage

2.607,35inkl. Material

Trainerinnen gewinnen Kindertagesstätten bzw. Erzieherinnen, um sie in Papilio-3bis6 fortzubilden.

Potenzielle Trainerinnen

Fortbildung zur Trainerin für Papilio-Integration11) Dauer insgesamt 3 Tage 390,- inkl. Material

Trainerinnen bilden Erzieherinnen fort, damit diese praktische Handlungskompetenz im Umgang mit geflüchteten Kindern und ihren Familien erlangen.

Papilio- Trainerinnen

Fortbildung zur Papilio-ElternClub-Trainerin11)

Dauer inkl. Supervision 4 Tage

750,- zzgl. Material und Tagungspauschale

Trainerinnen bilden Erzieherinnen zu Papilio-ElternClub-Begleiterinnen fort.

Lehrerinnen an Fachschulen und -akademien

Fortbildung zur Papilio-Trainerin für Fachschulen

Einbindung der Papilio-3bis6-Inhalte in die Aus- bildung der Erzieherinnen

Indiv. AngebotJunge Erzieherinnen haben die Voraussetzung, Papilio-3bis6 in Kitas umzusetzen, und tragen so zur Verbreitung bei.

(Potenzielle) Papilio- Trainerinnen

Modell-Fortbildung zur Trainerin für Papilio-6bis912)

Dauer insgesamt 6 Tage GefördertTrainerinnen gewinnen Grundschulen/Lehrerinnen, um sie in Papilio-6bis9 fortzubilden.

Pädagogisches Personal in Kinder- tagesstätten

Modell-Fortbildung zur Einführung von Papilio-U3 in der Kita14)

Dauer insgesamt 8,5 Tage

GefördertErzieherinnen führen Papilio-U3 in der Kita einund setzen es dauerhaft um.

Fortbildung zur Einführung von Papilio-3bis6 in der Kita13)

Dauer insgesamt 8 Tage

927,35inkl. Material

Erzieherinnen führen Papilio-3bis6 in der Kita ein und setzen es dauerhaft um.

Fortbildung zur ElternClub-Begleiterin13)

Dauer insgesamt 5 Tage

600,-inkl. Material

Erzieherinnen und Eltern arbeiten besser zusammen. Eltern werden sicherer in Erziehungsfragen.

Fortbildung Papilio-Integration13) Dauer 2 Tage Gefördert

Erzieherinnen haben praktische Handlungskompetenz im Umgang mit geflüchteten Kindern und ihren Familien.

8 verschiedene Fortbildungen der Papilio-Akademie13)

Vertiefung spezifischer Themen aus der Papilio-Arbeit

20, - bis 95,-Qualitätssicherung, Kompetenzerweiterung, Bindung an Papilio.

Fachbuch Papilio „Theorie und Grundlagen“

39,90Unterlage für Fortbildung. Belegt Qualität und Hintergründe zu Papilio-3bis6.

Grundschul-Lehrerinnen/Hort-Erzieherinnen

Modell-Fortbildung zur Einführung von Papilio-6bis9 in Schule/Hort15)

Dauer insgesamt 6 Tage GefördertLehrerinnen/Erzieherinnen führen Papilio-6bis9 in ihrer Klasse/Hortgruppe ein und setzen es dauerhaft um.

Eltern Bilderbuch* mit Elternteil „Paula und die Kistenkobolde“

14,95Eltern wenden zuhause Teile der Papilio-3bis6-Maßnahmen an. Kinder erlernen soziale und emotionale Kompetenz.

Vorlesebuch* mit Elternteil „Paula im Koboldland“

9,95

DVD* mit Elternheft „Paula und die Kistenkobolde“

Kostenfrei, nur Portogebühr

Papilio-ElternClub-Elternheft *

Heft mit Arbeitsanregungen9,95

Eltern und Erzieherinnen haben intensiveren Kontakt. Eltern erziehen bewusster und wirksamer.

KinderAlle Aktivitäten zielen darauf ab, die psychosoziale Gesundheit von Kindern zu fördern und präventiv zu wirken. Die Kinder reduzieren erste Verhaltensauffälligkeiten (Risikofaktoren) und entwickeln mehr sozial-emotionale Komptenzen (Schutzfaktoren).

2.3.3 Darstellung der Wirkungslogik

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B|3.Ressourcen, Leistungen und Wirkungen im Berichtszeitraum3.1 Eingesetzte Ressourcen (Input)Im Jahr 2018 wurden die folgenden Ressourcen eingesetzt:• Personalkosten: EUR 594.528,– • Sachkosten: EUR 959.212,–

3.2 Erbrachte Leistungen (Output)Auszeichnung und Anerkennung • Im September 2018 wurde Papilio als SR-Champ für seinen Jahres- bericht 2017 ausgezeichnet und gewann als Erstplatzierter in 2 Kategorien EUR 4.000,-. • Anerkennung als bundesweiter Träger der freien Jugendhilfe. Das eröffnet neue Möglichkeiten für die Verbreitung unserer Programme.

Papilio-AkademieInsgesamt wurden 2018 von den Papilio-Trainerinnen (bei Papilio ange-stellte, freie und bei Trägern ange-stellte) 107 Fortbildungen, Workshops, Qualitätsverbünde und Supervisionen durchgeführt.

Papilio-U3• Entwicklung des neuen Programms Papilio-U3 für Kinder unter 3 Jahren.

• Fortbildung von 12 neuen Trainerinnen.• In 10 Fortbildungen insgesamt 87 Erzieherinnen qualifiziert.• Seit Oktober 2018 Einführung in 43 Kitas.• Damit wurden 2018 784 Kinder unter 3 Jahren erreicht.• Erarbeitung aller dafür notwendigen Materialien, Maßnahmen und Video- tools.• Erste Erhebungswelle für die Wirksamkeitsevaluation.

Papilio-3bis6• In 2 Fortbildungen 17 neue Trainerinnen qualifiziert.• 1 Qualitätsverbundstagung für Papilio-3bis6-Trainerinnen.• In 23 Fortbildungen insgesamt 208 Erzieherinnen qualifiziert.• Damit wurden 2018 in Deutschland mindestens 41.600 Kindergarten- kinder erreicht.• 19 weitere Fortbildungen (Intensivseminare und Qualitätsver- bünde), mit denen Papilio-3bis6- Erzieherinnen ihre Zertifizierung aufrechterhalten.• 10 Aufklärungskampagnen-Tage gemein- sam mit der Augsburger Puppenkiste.16) Damit wurden rund 3.000 Kinder und 900 Erwachsene erreicht.

• Fortbildung von 6 neuen ElternClub- Trainerinnen.• In 6 Fortbildungen insgesamt 55 ElternClub-Begleiterinnen qualifiziert.• 266 Eltern haben an je 6 ElternClub- Treffen teilgenommen.• Sozialministerin Stefanie Drese wird Schirmherrin von Papilio-3bis6 in Mecklenburg-Vorpommern.

Papilio-Integration• In 3 Fortbildungen 24 neue Trainerinnen qualifiziert.• In 5 Fortbildungen insgesamt 19 Erzieherinnen qualifiziert.• 380 Kinder erreicht.• 8. Papilio-Fachsymposium am 15./16. März in Halle (Saale), Thema: „Prävention braucht Integration“ mit über 100 Teilnehmerinnen.

Papilio-6bis9• Entwicklung und Evaluation des neuen Programms Papilio-6bis9 für Grundschüler der ersten und zweiten Klasse.• Fortbildung von 10 Trainerinnen.• In 6 Fortbildungen insgesamt 40 Lehrerinnen und pädagogische Fachkräfte qualifiziert.• Durchführung des neuen Programms in 33 Schulen.

16) Hauptziele eines Tourtags sind, (1) neue Kitas sowie Entschei-

der in Politik und Verwaltung für die frühkindliche Prävention

zu gewinnen sowie (2) Anwenderinnen vor Ort zu stärken und

zu motivieren (Qualitätssicherung). Ablauf eines Tourtags: (1)

Begrüßung und Kurzeinführung mit lokaler (Fach-)Prominenz,

(2) drei Aufführungen der Augsburger Puppenkiste, (3) zweistün-

diger Fachvortrag vor pädagogischem Fachpersonal zur frühen

Prävention mit Papilio. Details unter

https://www.papilio.de/aufklaerungskampagne.html

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Papilio wirkt!

• 842 Grundschulkinder mit dem Präventionsprogramm erreicht.• Befragungen für die Evaluations- studie, Beginn der Datenauswertung. • Inszenierung des Bühnenstücks „Paula kommt in die Schule“ durch die Augsburger Puppenkiste und 8 Premierentage in den Modell- regionen NRW und Brandenburg. Damit wurden rund 2.100 Kinder und 200 Erwachsene erreicht.

Netzwerkarbeit• Besuch von Informationsveranstal- tungen mit dem Ziel, Neukontakte

und Interessenten für Papilio zu ge- winnen. Bei 8 Veranstaltungen wurde die Arbeit von Papilio präsentiert und in der Folge konnten neue Papilio-Trainerinnen gewonnen und Erzieherinnen fortgebildet werden. • 28 Netzwerktermine bei präventions- relevanten Tagungen, Verbänden und anderen Veranstaltungen, zum Teil mit Präsentation von Papilio.

Öffentlichkeitsarbeit und Marketing• Versand von 45 Pressemitteilungen und Durchführung von 17 Presse- gesprächen.

• 255 Veröffentlichungen in Online- und Printmedien, TV und Hörfunk.• 2 Fachartikel in Fachzeitschriften. • Regelmäßige Facebook-Aktivitäten.• 22 Messeauftritte und Fachvorträge, z. B. „Kongress Armut und Gesundheit“.• 578 verkaufte Bücher und CDs.

Weitere AktivitätenDer Papilio e.V. wird 2019 in die Papilio gGmbH umgewandelt. Die entsprechen-den Vorbereitungen wurden abgeschlossen.

Bundesland Trai

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U3

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Baden-Württemberg 0 0 3 120 2 7 1 5 15 0 0 0 2.400

Bayern 5 30 24 864 6 8 4 8 180 5 10 9 17.763

Berlin 1 19 9 13 1 0 1 0 10 0 0 0 436

Brandenburg 1 12 15 430 1 8 2 0 72 1 7 7 8.807

Bremen 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0

Hamburg 1 0 10 288 2 7 1 5 62 0 0 0 5.760

Hessen 0 0 40 1.672 12 49 11 0 259 0 0 0 33.440

Mecklenburg-Vorpommern 0 0 13 338 2 13 0 0 90 0 0 0 6.760

Niedersachsen 0 0 5 49 0 0 2 1 9 0 0 0 980

NRW 4 26 64 2.639 11 37 2 0 554 4 23 17 53.540

Rheinland-Pfalz 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0

Saarland 0 0 6 6 0 0 0 0 2 0 0 0 120

Sachsen 0 0 1 22 1 2 0 0 2 0 0 0 440

Sachsen-Anhalt 0 0 9 63 1 2 2 0 7 0 0 0 1.260

Schleswig-Holstein 0 0 15 501 3 12 2 0 88 0 0 0 10.020

Thüringen 0 0 12 130 0 0 0 0 36 0 0 0 2.600

Deutschland/Gesamt 12 87 226 7.135 42 145 28 19 1.386 10 40 33 144.326

Belgien 0 0 5 36 0 0 0 0 10 0 0 0 720

Finnland 0 0 4 302 0 0 0 0 24 0 0 0 6040

Insgesamt wurde damit bis 2018 Folgendes erreicht:

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3.3 Erreichte Wirkungen (Outcome/Impact)

Die Wirkung von Papilio-3bis6 wurde grundsätzlich in Kapitel 2.3 erklärt: Kinder, Eltern und Erzieherinnen profitieren, das soll hier nicht noch einmal ausgeführt werden.

Jedes neue Programm oder Modul wird in einem Modellprojekt daraufhin evaluiert, ob es die angestrebten Wirkungen auch in der Praxis erzielt. Solche Evaluationen sind aufwändig und werden punktuell aktu-alisiert.

Deshalb ist für die Wirkung im Kita-Alltag wichtig, dass die Erziehungspersonen die Programme und Module auch so umsetzen, wie sie vorgegeben sind; man spricht hier von der „Umsetzungstreue“.

Um diese Umsetzungstreue zu gewährleisten, betreibt Papilio eine ganze Reihe von Qualitätssicherungs- maßnahmen. Details siehe Kap. 3.4.

Stellvertretend für die Begeisterung, die Papilio in den Zielgruppen bewirkt, hier ein Zitat von Papilio-Trainer Helmut Wehn:

„Als Jugendamtsleiter des Kreis-jugendamtes Märkischer Kreis und als Vorsitzender der Anonymen Drogen-beratung Iserlohn e.V. habe ich viele

Präventionskonzepte kennengelernt. 2012 haben wir in der Drogenberatung unser Angebot um/mit Papilio erweitert, und das aus gutem Grund: Es wirkt! Mich hat es so überzeugt, dass ich mich entschieden habe, nach meiner Pensionierung als Papilio- Trainer zu arbeiten. Aktuell bin ich in 10 Kitas in NRW und Thüringen tätig.“

In Kindertagesstätten kommt Papilio-3bis6 gut an, die Erzieherinnen der ersten Stunde wenden das Programm nach wie vor mit großer Begeisterung an.

Zur Überprüfung der langfristigen Wirkung wurden 2015 die Kitas kontaktiert, die Papilio-3bis6 im Rah-men der Wirksamkeitsstudie (ALEPP) 2002 - 2005 erstmals einführten. Ergebnis: Nach 11 Jahren sind noch 20 von anfänglich 25 Einrichtungen aktiv und führen alle oder einzelne Papilio- Maßnahmen durch.

Papilio wurde bereits zwei Mal mit dem PHINEO „Wirkt-Siegel“ ausgezeichnet. PHINEO ist eine unabhängige Rating-Agentur, die Sozialunternehmen und deren Wirksamkeit in einem mehr-stufigen Prüfverfahren bewertet. 2016 wurde die Wirksamkeit für das Modul Papilio-ElternClub attestiert.

Papilio wird vom Wegweiser Prävention empfohlen und ist seit 2011 in der Datenbank „Grüne Liste Prävention“ gelistet: www.ctc-info.de/nano.cms/datenbank/programm/35. Der Listung geht eine unabhängige Prüfung voraus.

Papilio-3bis6 hat dabei die bestmögliche Bewertung erhalten: „3-Effektivität nachgewiesen“. Die Grüne Liste wird vom Landespräventionsrat Niedersachsen beim Niedersächsischen Justiz- ministerium geführt.

3.4 Maßnahmen zur begleitenden Evaluation und Qualitätssicherung

Um die hohen Qualitätsstandards der Evaluation von Papilio weiterhin zu sichern, sind folgende Maßnahmen in der pädagogischen Arbeit der einzelnen Akteure entwickelt worden. Somit wird auch die programmgetreue Umsetzung in der Praxis greifbar und transparent und gibt dem Papilio e.V. jederzeit die Möglichkeit, korrigierend einzugreifen.

Die laufende Qualitätssicherung erfolgt durch folgende Maßnahmen:• Alle Papilio-Fortbildungen sind stan- dardisiert (= verbindliche Curricula für alle Fortbildungen) und werden doku- mentiert. Die Dokumentation geht an den Papilio e.V., wird fachlich ausge- wertet und mit Rückmeldungen ver- sehen an die Trainerin zurückgeschickt. Ziel ist Lernen durch Feedback.• Wenn die Materialien für die Papilio- Erzieherinnen aktualisiert werden, werden diese allen Trainerinnen zur Verfügung gestellt und sie sind ver- pflichtet, diese für ihre Fortbildungen/ ihren Unterricht zu verwenden.

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Papilio sichert die Qualität mit vielen konkreten Maßnahmen

17) Details zu den Voraussetzungen der Zertifizierung für die verschiedenen Zielgruppen unter https://www.papilio.de/zertifizierungen.html

• Für die Einführung der Papilio- Programme und -Module erhalten Erzieherinnen verschiedene Materia- lien, z. B. Hefte, Bücher und praktische Unterlagen zum direkten Gebrauch in der Kindertagesstätte/Schule. Ziel ist es, eine möglichst exakte und damit wirksame Umsetzung vor Ort sicher- zustellen.• Während der Einführung von Papilio- Programmen und -Modulen werden die Erzieherinnen/Lehrerinnen beglei- tet und können sich bei Fragen und Problemen jederzeit an ihre Trainerin wenden.• Die Trainerin hospitiert in der Kindertagesstätte und beobachtet die Umsetzung der Papilio- Maßnahmen. Sie gibt den Erzieherinnen Feedback, ggf. mit Verbesserungsvorschlägen. Ziel auch hier: Die Umsetzungsqualität sichern.• In der Bildungslandschaft ist es absolut außergewöhnlich, dass ein Fortbildungszertifikat nicht für die Teilnahme an der Fortbildung, sondern für die Umsetzung des Gelernten in der Praxis vergeben wird. Papilio- Erzieherinnen reichen bei ihrer Trainerin eine Dokumentation der durchgeführten Maßnahmen und einen Abschlussbericht ein. Sind die Unterlagen vollständig, wird die Erzieherin zertifiziert.17)

• Alle Fortbildungsteilnehmerinnen füllen Feedbackbögen aus. Die Feedbacks führen zu einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess, der in die Fortbildungsvorbereitung und die Überarbeitung von Materialien einfließt.• Die Aufrechterhaltung des Zertifikats erfolgt durch jährliche Weiterbildung (Teilnahme an einer Qualitätsverbundstagung, einem Intensivseminar der Papilio-Akademie oder einem Papilio-Symposium). • Allgemeine Fortbildungen der Papilio- Akademie sowie die Tourtage steigern Motivation, Handlungskompetenz und Kommunikationsfähigkeit der Trainerinnen und Erzieherinnen.• Qualitätsverbundstagungen sichern Netzwerkarbeit und Umsetzungs- qualität.• Die laufende Zusammenarbeit mit der Wissenschaft, in persona Univ.-Prof. Dr. Herbert Scheithauer an der Freien Universität Berlin, sichert ab, dass Papilio auf der Höhe der wissenschaftlichen Erkenntnisse bleibt. Dafür gibt es einen regel- mäßigen Austausch zwischen der Papilio-Geschäftsführerin Heidi Scheer, der wissenschaftlichen Leiterin von Papilio, Dr. Charlotte Peter, und Univ.-Prof. Dr. Herbert Scheithauer, in dem die laufenden Aktivitäten besprochen werden.

3.5 Vergleich zum Vorjahr: Grad der Zielerreichung, Lernerfahrungen und Erfolg

Die gesteckten Ziele im Rahmen der Finanzplanung und der sozialen Wir-kung (Social Impact) konnten in 2018 vollumfänglich erreicht werden.

Die im Businessplan angesetzten Meilensteine wurden uneingeschränkt erreicht.

Es wird weiter stetig am Ausbau von Papilio mit der Unterstützung von verschiedenen Förderern gearbeitet.

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B|4.Planung und Ausblick4.1 Planung und ZieleZusammen mit Fachleuten aus Päda-gogik, Psychologie und Prävention, mit Förderern und Kooperationspartnern wollen wir die Papilio-Programme weiterentwickeln und verbreiten, damit möglichst viele Kinder die Chance auf eine frühe Prävention in Kindertages-stätten und Grundschulen haben. 2017 wurde ein neuer Fünf-Jahres-Plan erarbeitet.

Bis 2023 wollen wir folgende Zwischenziele erreichen:• Papilio verfügt über einen durch- gehenden Präventionsansatz von 0 bis 9 Jahren.• Die Wirksamkeit unserer Programme ist wissenschaftlich belegt und die Programme werden mit hoher Qualität umgesetzt. • Das Programm Papilio-3bis6 wird in allen Bundesländern von mindestens 3 Trainerinnen und 10 Kitas umge- setzt, Papilio-U3 und Papilio-6bis9 in jeweils fünf Bundesländern.• 10 Fachschulen für die Ausbildung von Erzieherinnen haben Papilio- 3bis6 in den Lehrplan integriert.• 10 kommunale Netzwerke haben in ihren Präventionsketten mindestens eines der drei Papilio-Programme integriert.• Eine wissenschaftliche Langzeitstudie von der Geburt bis ins Jugendalter ist in Vorbereitung.

• Papilio ist durch Förderer, Spender und eigene Einnahmen für die nächsten fünf Jahre gesichert.

4.2 Einflussfaktoren: Chancen und RisikenChancen• Das Gute-Kita-Gesetz soll kommen.Papilio propagiert seit Jahren eine bessere Qualität in der Betreuung und bildet Erzieherinnen entsprechend fort. Die Diskussionen um das Gesetz rücken die Qualität der Betreuung in den Fokus. Papilio wird in der Akquise das Thema „Qualität“ intensiver ansprechen, da häufiger sensibilisierte Ansprechpartner zu erwarten sind.Wenn das Gesetz kommt, bietet es konkrete Chancen und Argumente, um Entscheider von der Qualität der Papilio-Programme zu überzeugen.

• PräventionsgesetzKrankenkassen sind seit 2015 auf-grund des Präventionsgesetzesverpflichtet, mehr Geld für Präven-tion auszugeben und dabei auch gezielt in die Lebenswelt Kita zu investieren. Es dürfen nur evaluierte Programme gefördert werden.Papilio-3bis6 gehört zu den wenigen evaluierten Präventionsprogrammen für Kitas.Das Präventionsgesetz bietet weiter-hin Chancen für Papilio. Wichtig sindinsbesondere die kommenden Ausfüh- rungsverordnungen zum Reporting.

Dadurch können wir belegen, dass unsere Arbeit nachhaltig und wirk-sam bei der Zielgruppe angekommen ist. Zudem wird mit bestehenden und potenziellen Partnern gesprochen, um die Papilio-Programme und -Module weiter verbreiten zu können.

• Flucht und Migration führen zu großen Herausforderungen in Kitas und Grundschulen.Papilio hat 2016 die Fortbildung „Papilio-Integration“ entwickelt. Sie unter-stützt Erzieherinnen dabei, Kinder mit Fluchterfahrung, Sprachproblemen und anderen Schwierigkeiten zu fördern.Weiterhin offensive Bewerbung der Fortbildung, um die Papilio-Kompetenz zum Thema bekannt zu machen.Wichtig ist dabei die lösungsorien-tierte Kommunikation, denn Kinder mit Fluchterfahrungen fordern die Perso-nalressourcen in den Kitas heraus. Deshalb gezielte Kommunikation mit den Trägern: Nur qualitativ hochwerti-ge und praxisorientierte Fortbildungen wie die von Papilio schaffen wirklich Lösungen; die Alternative ist die Minimal-versorgung mit hoher Belastung für das Personal und Personalschwund.

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Papilio versteht sich als Vorreiter für frühe Prävention in Kitas und Grundschulen

• Ausbau der Krippenplätze, jedoch sind Erzieherinnen für die speziellen Anforderungen der Betreuung von unter Dreijährigen (U3) bisher nicht ausreichend qualifiziert bzw. vorbereitet.Papilio entwickelt hier seit 2017 eine fundierte und qualitätsgesicherte Weiterbildung, damit frühzeitig in der Präventionskette angesetzt wird, um Schutzfaktoren im Entwicklungsverlauf der Kinder zu stärken. In 2019 ist wichtig, die Entwicklung und Modelldurchführung des Präven-tionsprogramms Papilio-U3 erfolgreich durchzuführen, um im Anschluss das neue Programm verbreiten zu können.

Risiken• Zu schnelles Wachstum Nach dem Abschluss wichtiger Förder-verträge 2016 ist die Zahl der Mit-arbeitenden stark angestiegen. Die bisherige Struktur muss(te) an das Wachstum angepasst werden. Papilio wird seit Oktober 2016 von einem Leitungsteam geführt. Das verbreitert die Kompetenz- und Handlungsbasis. Die Führungskultur muss kontinuier-lich weiterentwickelt werden. Personenunabhängige Sicherung und Ablage von zentral wichtigem Wissen und Vertretungsregelungen werden aktuell geschaffen.

• Trainerinnenmangel und deshalb mangelnde Verbreitung in Kinder-tagesstätten. Papilio hat seit 2003 226 Trainerinnen fortgebildet, von denen etwa 100 aktiv sind. Weiter Akquise neuer und Motivie-rung der fortgebildeten Trainerinnen.

• Präventionsgesetz verändertdie Marktsituation.Es gibt mehr Mitbewerber und die Dokumentations- und Berichtspflichten werden aufwändiger. Öffentlichkeitsarbeit intensivieren, denn sie wird ein Schlüssel sein, um den Vorsprung als langjähriger Anbieter zu halten. Der Schwerpunkt liegt auf Prä-sentationen und persönlichen Kontak-ten im Rahmen von Veranstaltungen, Tagungen und Besprechungen. Neue potenzielle Förderer ansprechen, um nicht in finanzielle Abhängigkeiten zu geraten.

• Fachkräftemangel verschärft sich vor allem in den Ballungsgebieten:Der Ausbau der Kindertagesstätten verstärkt den Fachkräftemangel so, dass Erzieherinnen keine Zeit für Fortbildun-gen haben. Dies erschwert die Verbrei-tung von Papilio. Die Einbindung von Papilio-3bis6 in Fachschulen ausbauen, damit Papilio über diesen Weg verbreitet wird. Das Gute-Kita-Gesetz eröffnet Mög-lichkeiten für die Qualitätsentwicklung in Kitas.

• Massive Sparzwänge bei den Kommunen und Trägern, die jede Fortbildung unmöglich machen.Kann ein K.O.-Kriterium sein, um überhaupt ins Gespräch zu kommen. Wichtig ist der Hinweis auf die neuen Fördermöglichkeiten für Kitas im Rah-men des Präventionsgesetzes und des Gute-Kita-Gesetzes.

• Politische Rahmenbedingungen:Der gesetzlich diktierte Kindertages-stättenausbau bindet so viele Ressour-cen, dass keine Ressourcen für eine Papilio-Fortbildung bleiben.Das politische Bewusstsein für die Qualität in der Kindertagesstätte schärfen und bei allen politischen Gesprächen und Kontakten die besondere, nachgewiesene Qualität von Papilio-3bis6 betonen.

• Offenes Konzept ist auf dem Vor-marsch:Immer mehr Kitas arbeiten nach offe-nem oder teiloffenem Konzept, was die Einführung von Papilio-Programmen erschwert.Kontakte zu entsprechenden Kitas intensivieren und mögliche Umsetzun-gen klären.

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B|5.Organisationsstruktur und Team5.1 Organisations-struktur

Träger der Entwicklung und Verbrei-tung der Präventionsprogramme ist der Papilio e.V. in Augsburg. Er wird 2019 in eine gGmbH umgewandelt. Die Rechtsformänderung wurde von der Mitgliederversammlung am 17. Okto-ber 2018 einstimmig beschlossen.

Papilio hatte zum Stichtag 31.12.2018 mit 21 festen Mitarbeitenden (davon 6 in Teilzeit, 7 in Vollzeit sowie 4 auf 450-EUR-Basis) überschaubare Struk-turen.

Es gibt eine wöchentliche Team-Telefonkonferenz, eine Augsburg-Präsenz-Woche alle 2 bis 3 Monate für alle Mitarbeitenden (insbesondere auch Homeoffice-Mitarbeitende), mehrere Jours fixes und regelmäßige Gespräche mit den Mitarbeitenden. Eine gemein-same Aufgabenübersicht aller Projekte und Abteilungen sichert seit 2018 die Abstimmung und Steuerung der Aufgaben.

Drei freie Mitarbeitende und mehrere Dienstleister unterstützen die Bereiche Wissenschaft, Finanzen, Grafik, EDV, Internet und Unternehmenskommuni-kation. Rund 100 Trainerinnen über-nehmen die Verbreitung von Papilio in

ihren jeweiligen Regionen. Diese sind nicht beim Papilio e.V. angestellt, sondern überwiegend bei den jeweiligen Kooperationspartnern, z. B. Präventi-onsstellen, Kommunen, Wohlfahrts-verbänden oder Fachakademien. Sie erhalten Unterstützung von Papilio, aber keine Geldleistungen, sondern führen vielmehr von den Fortbildungs-gebühren der Erzieherinnen eine Nutzungsgebühr an den Verein ab.

5.2 Vorstellung der handelnden Personen

Heidi Scheerist die geschäftsführende 1. Vorsitzende seit Herbst 2016. Sie arbeitete davor ehrenamtlich im Vorstand mit und bildete als zertifizierte Papilio-Trainerin pädagogisches Personal in Kitas fort. Zudem entwickelte sie zusammen mit der Papilio-Gründerin Heidrun Mayer die Papilio-Akademie.

Die Dipl.-Pflegewirtin (FH) ist Kommu-nikationstrainerin, hat Fortbildungen zum NLP-Master und zu idiolektischer Gesprächsführung absolviert und hat über 20 Jahre Erfahrung in der Erwachsenenbildung rund um das Thema Kommunikation. Seit 2002 hat sie einen Lehrauftrag an der HFH München.

Hans-Peter Lenhartwar bis 27. Juni 2018 stellvertretender Vorsitzender. Er trat aus persönlichen Gründen zurück. Andrea Naglwurde an seiner Stelle als stellver-tretende Vorsitzende gewählt. Sie begleitet Papilio von der ersten Idee an, war maßgeblich am Businessplan beteiligt, der 2010 in die Selbststän-digkeit führte, und gehörte zu den Vereinsgründern. Sie hat über 25 Jahre Erfahrung in Journalismus, PR und Kommunikation. Sie arbeitet seit 20 Jahren selbstständig für Sozialunter-nehmen und KMUs, letztere überwie-gend aus der Baubranche.

Donal O‘Riada war von 2015 bis 17. Oktober 2018 stellvertretender Vorsitzender. Er legte sein Amt nieder, um die Umwandlung in die gGmbH zu unterstützen.

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Papilio hat überschaubare Strukturen und eine transparente Kommunikation

Leitungsteam Für die operativen und strategischen Aufgaben hat Papilio ein Leitungsteam. Es besteht aus den sechs Führungskräften:

Heidi Scheer Geschäftsführerin

Dr. Bernd Fischl Kaufmännischer Leiter

Melanie KuglmeierLeiterin Unternehmensentwicklung

Dr. Charlotte Peter Leiterin Entwicklung und Wissenschaft

Ruth Siemes-Frömmer Leiterin Pädagogik und Implementierung

Nicole FichtnerLeiterin Unternehmenskommunikation

Katharina Hepke Niklas Ortelbach

Katja Pfalzgraf Michaela Ströher, Michaela Lenhart

Helmut Wehn

Mitglieder-versammlung

Heidi Scheer Geschäftsführende 1. Vorsitzende

Hans-Peter Lenhart/Andrea Nagl(Donal O‘Riada bis 17.10.18)

Vorstand

Renate Weber Lisa GünzerVerwaltung

Melanie KuglmeierLeiterin Unternehmensentwicklung

Charlotte PeterLeiterin Entwicklung u. Wissenschaft

Katharina Hepke

Dr. Bernd FischlKaufmännischer Leiter

Stefan Venus

Nicole FichtnerLeiterin Unternehmens-

kommunikation

Annika Jungclaus-AboldSarah Wehn

Dieter KopperAndrea Nagl

Ruth Siemes-FrömmerLeiterin Pädagogik und

Implementierung

Felicitas BernhardtKatja Pfalzgraf

Michaela KudellaHelmut Wehn

Stichtag: 31.12.2018

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Kooperationspartner Förder-phase von bis

AOK - Die Gesundheitskasse in HessenZiel: Implementierung in Hessen | Grundlage: Kooperationsvertrag, PräventionsgesetzBedeutung: Seit 2005 Förderpartner in Hessen für Papilio-3bis6, seit 2014 Papilio-ElternClub, seit 2018 Papilio-Integration

4. 01.10.2016 31.12.2019

Auridis GmbH, gemeinnützige GmbH Ziel: Wachstum generieren | Grundlage: KooperationsvertragBedeutung: Förderpartner für die Organisationsentwicklung

3. 01.01.2012 31.12.2019

BARMER Ziel: Implementierung in 15 Bundesländern | Grundlage: Kooperationsvertrag, PräventionsgesetzBedeutung: Förderpartner seit 2006 in NRW, HH, S-H, Bayern, seit 2016 in 15 Bundesländern für: Papilio-3bis6, Papilio-ElternClub, seit 2017 Papilio-Integration.

2. 01.01.2016 31.12.2018

BARMER Ziel: Entwicklung des Präventionsprogramms Papilio-U3 inkl. der wissenschaftlichen EvaluationGrundlage: Kooperationsvertrag, Präventionsgesetz

1. 01.01.2017 31.12.2019

Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (initiiert durch die Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention)Ziel: Publikation eines Theoriebuchs zu Papilio-IntegrationGrundlage: Zuwendungsbescheid aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages

01.07.2018 15.01.2019

Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz(initiiert durch die Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention)Gegenstand: Integrationsmaterialien für KitasGrundlage: Erweiterung des Zuwendungsbescheids aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages

01.07.2018 31.12.2018

DEUTSCHLAND RUNDET AUF Ziel: Trainerinnen und Erzieherinnen für den Papilio-ElternClub gewinnen und fortbildenGrundlage: FördervereinbarungBedeutung: Förderpartner zur bundesweiten Verbreitung des Papilio-ElternClubs

1. 01.12.2017 30.11.2019

Hessisches Ministerium für Soziales und Integration und Hessische Landesstelle für Suchtfragen e.V.Ziel: Implementierung in HessenGrundlage: Partnerschaft über die Kooperation mit der AOKBedeutung: Förderpartner für die Verbreitung von Papilio-3bis6, Papilio-ElternClub und Papilio-Integration und für die Koordination/Begleitung der Fachstellen für Suchtprävention, die Papilio-Programme anbieten

seit 2006 kontinuierlich

KNAPPSCHAFTPräventionsprojekt „Paula kommt in die Schule“Ziel: Entwicklung des Programms Papilio-6bis9 | Grundlage: Kooperationsvertrag, PräventionsgesetzBedeutung: Neuentwicklung des Programms Papilio-6bis9 inkl. der wissenschaftlichen Evaluation, Neuinszenierung durch die Augsburger Puppenkiste

1. 01.01.2017 31.03.2019

Round Table 125 HeidenheimZiel: Einführung von Papilio-3bis6 und Papilio-ElternClub im Landkreis Heidenheim

seit 2011 kontinuierlich

Überregionale Suchtpräventionsfachstelle TANNENHOF Berlin-Brandenburg e.V. (THBB) und Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie Ziel: Einführung von Papilio-Programmen in Brandenburg | Grundlage: Kooperationsvertrag

seit 2007 kontinuierlich

Rotary Clubs „Berlin-Gendarmenmarkt“, „Berlin-Nord“ und „Berlin-Unter den Linden“Bedeutung: Fundraising für Aufgabenfelder, die nicht anderweitig gedeckt sind wie Eigenanteile von Fortbildungen oder Gestaltung/Produktion von kindgerechten Materialien

seit 2017

5.3 Partnerschaften, Kooperationen und NetzwerkePapilio kooperiert auf Bundes- und Landesebene sowie in den Entwicklungsprojekten mit zahlreichen weiteren Partnern. Detaillierter Überblick unter https://www.papilio.de/ueber-papilio.html.

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C|6.Organisationsprofil

Name Papilio e.V.

Ort Sitz der Organisation gemäß Satzung: Augsburg

Rechtsform e.V. (Die Umwandlung in eine gGmbH zum 1. Januar 2019 ist beschlossen.)

Kontaktdaten

Ulmer Str. 94, 86156 AugsburgFon 0821 4480 5670Fax 0821 4480 [email protected]

Gründung Der Papilio e.V. wurde gegründet am 26. März 2010

Nachfolgeregelung vorhanden

Link zur Satzung https://www.papilio.de/files/papilio/red/download/verein-satzung.pdf

Link zum Gesellschaftsvertrag https://www.papilio.de/files/papilio/red/download/gesellschaftsvertrag.pdf

RegistereintragVereinsregister Augsburg, VR 200829 vom 08.04.2010 Eintrag ins Handelsregister erfolgt im April 2019

Gemeinnützigkeit

Als gemeinnützig anerkannt gemäß §§ 51 ff AO seit 30.03.2010. Bescheid des Finanzamtes Augsburg-Stadt vom 08.06.2017Laut § 2 der Satzung: Zweck des Vereins ist es, Kinder und Jugendliche in ihrer sozial-emotionalen Entwicklung nachhaltig zu fördern. Ziel ist, Kinder und Jugendliche vor Entwicklungen wie Sucht und Gewalt zu schützen. Leitmotiv ist die frühzeitige und nachhaltige Prävention.

Mitarbeitendenvertretung keine

6.1 Allgemeine Anga ben über die Organisation

Papilio wächst im Netzwerk mit immer mehr Partnern und Förderern

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Mitarbeitende (Köpfe) 2017 2018*

Feste Mitarbeitende 17 21

davon Vollzeit 7 7

davon Teilzeit 4 9

davon auf 450-Euro-Basis 6 5

Freie Mitarbeitende 2 3

Ehrenamtliche 6 6

Summe Mitarbeitende (Köpfe) 22 30

Rechnerische Anzahl von bezahlten Vollzeitstellen (Full Time Equivalents, FTE)

10,35 11,77

*) Satzungstext Download unter

https://www.papilio.de/files/papilio/red/download/verein-satzung.pdf

6.2 Governance der Organisation

6.2.1 LeitungsorganHeidi Scheer ist die geschäftsführende 1. Vorsitzende des Papilio e.V. und ab 2019 geschäftsführende Gesell-schafterin der Papilio gGmbH. Stellvertretende Vorstände sind Hans-Peter Lenhart, abgelöst am 27. Juni 2018 durch Andrea Nagl, und Donal O‘Riada (bis 17. Oktober 2018).

Laut Satzung ist die 1. Vorsitzende im Außenverhältnis jeweils einzel- vertretungsberechtigt. Nach der Geschäftsordnung für die Geschäfts- führung vom 22. Juni 2010 muss ein zweites Vorstandsmitglied ab einem Wert von 5.000 Euro zeichnen. Fürdie Aufstellung der Richtlinien der Vereinsarbeit und Fragen von grund-sätzlicher Bedeutung braucht derVorstand laut Satzung die Zustimmungder Mitgliederversammlung, die einer

einfachen Mehrheit der abgegebenen Stimmen bedarf. Heidi Scheer ist mit voller Stelle beim e.V. angestellt. Die Stellvertreter üben ihre Funktion ehrenamtlich aus.

6.2.2 AufsichtsorganDie Mitgliederversammlung überwacht die Geschäftsführung und nimmt ihre Aufgaben laut Satzung*) wahr. Ent-scheidungen bedürfen einer einfachen Mehrheit der abgegebenen Stimmen. Die Mitgliederversammlung tagt mindestens einmal im Jahr. Aktive Gründungsmitglieder waren in 2018:

• Christine Pehl Coach und Beraterin für CSR• Peter Walter Geschäftsführer i.R.• Die Vorstandsmitglieder Heidi Scheer, Hans-Peter Lenhart, Andrea Nagl und Donal O´Riada Bernd Fischl war seit 1. September 2018 Vereinsmitglied, damit er zum 1. Januar 2019 Gesellschafter in der gGmbH werden konnte.

Der Papilio e.V. kann sich laut Satzung einen Beirat geben. Beiratsmitglieder sind:

• Ralf OtteGründungsmitglied des Papilio e.V., Rechtsanwalt und ehemaliger Geschäftsführer des Bunten Kreises Augsburg (gemeinnützige Nachsorge für Familien mit schwer und chronisch kranken Kindern). Er berät Papilio in juristischen Fragen ehrenamtlich.

• Prof. Dr. Lieselotte Ahnert Professorin für Angewandte Entwick-lungspsychologie an der Universität Wien. Sie gehört zu den international führenden Forschern, die den Einfluss der Tagesbetreuung auf die soziale und emotionale Entwicklung, aber auch das gesundheitliche Wohlbefinden und die Belastung des Kindes untersuchen.

*Die Zahlen beziehen sich auf das gesamte Geschäftsjahr.

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Festangestellte und ehrenamtliche Mitglieder engagieren sich für Papilio

• Prof. Dr. Thomas KlicheProfessor für Bildungsmanagement am Fachbereich Angewandte Humanwissen-schaften der Hochschule Magdeburg-Stendal. Zu seinen Schwerpunkten zählen Evaluation, Umsetzungs- und Praxisforschung sowie Qualitätssiche-rung für Prävention und Gesundheits-förderung.

6.2.3 InteressenskonflikteEs bestehen keinerlei Hinweise auf Interessenskonflikte.

6.2.4 Internes Kontrollsystem Dr. Bernd Fischl leitet den kaufmän-nischen Bereich (aus Effizienzgründen nach Bedarf auf selbstständiger Basis). Die Jahresabschlussprüfung (Testat) erfolgt durch eine unabhängige Wirt-schaftsprüfungsgesellschaft.

Die Fördermittelgeber erhalten entsprechend der jeweiligen Vereinbarung ein Reporting, das die Transparenz über die Verwendung der erhaltenen Fördermittel sicherstellt.

6.3 Eigentümerstruktur, Mitgliedschaften und verbundene Organisationen

6.3.1 Eigentümerstruktur der OrganisationAls Verein sind zu diesem Punkt keine Angaben zu machen.

6.3.2 Mitgliedschaften in anderen OrganisationenDer Papilio e.V. ist Mitglied:• in der Bundesvereinigung Prävention und Gesundheits- förderung,• im Bundesverband Innovative Bildungsprogramme (BIB),• im Netzwerk Landeszentrale für Gesundheit in Bayern e.V. (LZG), • im Deutschen Verein,• im Bündnis Prävention Bayern und• im bundesweiten Netzwerk Stiftung und Bildung.

Die Informationen, Aktivitäten und Kontakte dieser Netzwerke bergen Chancen für die weitere Entwicklung insbesondere mit Blick auf das Präventionsgesetz.

6.4 Umwelt- und Sozialprofil

Der Papilio e.V. achtet aus Kosten- und Umweltgründen auf sparsamen

Energieverbrauch. Die vielen Reisen werden überwiegend mit öffentlichen Verkehrsmitteln erledigt, Flüge werden vermieden.

Die Büroräume sind mit Fernwärme beheizt und sehr gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen.

Bei Seminaren, Tagungen u. a. wird bei der Verpflegung so geplant, dass möglichst wenig Abfall entsteht.

Mit Büromaterialien wird sparsam umgegangen, indem z. B. Druckpapier beidseitig bedruckt wird.

Burn-out ist ein potenzieller Risikofaktor. Dies ist den Verantwortlichen des Sozi-alunternehmens bewusst, insbesondere weil das sinnhaltige Engagement auch dazu verleiten kann, über seine Kräfte zu gehen. Deshalb achtet die Geschäfts-führung darauf, dass die Anforderungen nicht in Überforderung münden.

Die Arbeitszeiten sind familienfreund-lich flexibel, mit einer Kernarbeitszeit von 10 bis 16 Uhr. Homeoffice ist mög-lich, wenn es familiäre Bedingungen gebieten und die Arbeitsaufgaben es zulassen.

*) Satzungstext Download unter

https://www.papilio.de/files/papilio/red/download/verein-satzung.pdf

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7.2 VermögensrechnungVereinfachte Darstellung der Mittelverwendung und -herkunft.

Währung, Einheit 2017 2018*

Aktiva (Vermögen, Mittelverwendung)

I. Immaterielles Vermögen (z. B. Software) 5 5

II. Sachanlagen 13.260 10.219

davon Immobilien - -

III. Finanzanlagen - -

IV. Forderungen/Vorräte 168.638 302.106

davon gegen Mitglieder oder Gesellschafter - -

V. Liquide Mittel (Kasse, Bankguthaben) 820.435 729.601

VI. Rechnungsabgrenzungsposten 8.145 6.933

Summe Vermögen 1.010.483 1.048.864

Passiva (Mittelherkunft)

Verbindlichkeiten

I. Aufgenommene Darlehen - -

davon von Mitgliedern oder Gesellschaftern - -

II. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 15.627 33.876

III. Sonstige Verbindlichkeiten 12.569 9.805

IV. Rechnungsabgrenzungsposten - -

Summe Verbindlichkeiten 28.196 43.681

Saldo Aktiva abzgl. Verbindlichkeiten(= Eigenkapital + Rückstellungen)

982.287 1.005.183

davon zweckgebundene Mittel 25.000 0

C|7.Finanzen, Rechnungslegung

* Vorläufig

7.1 Buchführung und Rechnungslegung

In den folgenden Abschnitten sind die wichtigsten Daten und Ereignisse zu-sammengefasst. Ferner soll ein grober Überblick über die finanzielle Situation ermöglicht werden.

Aktuell erfolgt die doppelte Buch- führung extern. Unser Jahresabschluss, welcher nach dem HGB gemacht wird, setzt sich aus einer Bilanz und der Ge-winn- und Verlustrechnung zusammen. Dieser wird von der BFMT Tax GmbH Steuerberatungsgesellschaft, Flurstr. 9, 94234 Viechtach, erstellt. Die Jahres-abschlussprüfung (Testat) erfolgt durch die QJS Audit GmbH Wirtschafts- prüfungsgesellschaft, Prinz-Ludwig-Str. 9, 93055 Regensburg.

Das Controlling und Reporting (Excel-basiert) erfolgt regelmäßig und wird bei Bedarf aktuellen Anforderungen angepasst. Ein sogenanntes Manage-ment-Cockpit liefert der Geschäfts-führung regelmäßig komprimierte Informationen zur Steuerung der Organisation.

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Euro 2017 2018*

Einnahmen

1. Erlöse 183.390 147.551

davon aus öffentlichen Aufträgen 93.088 37.381

2. Zuwendungen 912.209 1.411.590

davon aus öffentlicher Hand (Zuschüsse) 830.622 1.195.227

3. Beiträge 470 530

4. Sonstige Einnahmen 134 4.176

Summe Einnahmen 1.096.203 1.563.847

Ausgaben

A1. Projektkosten 753.319 1.151.098

A2. Werbekosten 15.535 4.774

A3. Verwaltungskosten 279.494 397.868

4. Finanzierungskosten - -

5. Steuern - -

6. Sonstige Ausgaben - -

Summe Ausgaben 1.048.348 1.553.740

Jahresergebnis (Einnahme abzgl. Ausgaben) 47.855 10.107

7.3 Einnahmen und Ausgaben

Papilio arbeitet transparent: Fördern Sie uns!

7.4 Finanzielle Situation und Planung

In 2018 konnte Papilio mit den bestehenden Förderern weitere Verträge schließen und eine weitere Förderung ist hinzugekommen, so dass eine solide Wirtschaftslage attestiert werden kann.

Augsburg, 08. März 2019

Heidi Scheergeschäftsführende GesellschafterinPapilio gGmbH

* Vorläufig

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Papilio gGmbHUlmer Straße 9486156 AugsburgFon 0821 4480 5670Fax 0821 4480 [email protected]

Druck: skala druckagentur mailservice GmbH, Hauptstr. 16, 86698 Oberndorf

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