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Jahresbericht JAHRESBERICHT 2002 2002 wannseeFORUM

jahresbericht 2002 k2 - WannseeFORUM2013/05/29  · JAHRESBERICHT 2002 Vor standsbericht Die traditionsreiche bundesweite Fachtagung für Päda-goginnen aus der Mädchenarbeit fand

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Jahre sbe r i ch tJ A H R E S B E R I C H T

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w a n n s e e F O R U M

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J a h r e s b e r i c h tJ A H R E S B E R I C H T 2 0 0 2

Wannseeheim für Jugendarbeit e.V.

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wannseeFORUMWannseeheim für Jugendarbeit e.V.Hohenzollernstraße 14 · 14109 BerlinFon (030) 806 80 -0 · Fax (030) 806 80 [email protected] · www.wannseeforum.de

R E D A K T I O NGabriele Naundorf, Kristina Rahe

F O T O SDominik Butzmann · wannseeFORUM

G E S TA LT U N G & H E R S T E L L U N Gwww.pacificografik.de · Etienne Girardet & Jens Tenhaeff

I M P R E S S U M

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I N H A LT

A U S D E R A R B E I T D E S V O R S TA N D S Heinz BlumensathU T O P I A . A B E N T E U E R Z U K U N F T Ines Matschewski D I G I TA L L I V I N G Michael LangeD I E G E S E L L S C H A F T U N D W I R – D E R S TA AT U N D I C H Michael S. RauscherV E R S TÄ N D N I S I M G E M E I N S A M E N L E B E N a u s „ Z I V I L D I E N S T “PA R T I Z I PAT I O N U N D D E M O K R AT I E I N B E R L I N Gabriele NaundorfKooperation F R A U E N C O M P U T E R Z E N T R U M B E R L I NKooperation L I F E E V . B I L D U N G S N E T Z B E R L I N P O L I T I S C H E J U G E N D B I L D U N G : K O P F, H E R Z , H A N D Moritz v. Engelhardt S E N I O R E X P E R T E F Ü R D E M O K R AT I S C H E J U G E N D B I L D U N G Moritz v. Engelhardt E I N N E U E R F L Ü G E L I M W A N N S E E F O R U M

A N H A N GVorstand, Personal, GastdozentInnen, Seminare 2002, Statistik

41 21 82 22 42 62 82 93 23 84 2

4 3

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V O R B E M E R K U N GMan wagt es kaum zu formulieren: 2002 war für daswannseeFORUM ein gutes Jahr! – Das verdient festge-halten zu werden. Auch, weil wir wissen, in welchemdramatischen Ausmaß uns die kommenden Jahre he-rausfordern werden.

2002 war ein gutes Jahr, wir haben endlich die Früchteunserer jahrelangen, umsichtig und konsequent betrie-benen Konsolidierungsmaßnahmen einfahren können.Sehr hat uns dabei geholfen, dass wir trotz der bekann-ten Lage der öffentlichen Finanzen in diesem Berichts-jahr keine weiteren finanziellen Einschnitte des Zuwen-dungsgebers Senatsverwaltung hinnehmen mussten.So bleibt positiv festzuhalten:

Die Zahl der Teilnehmertage und Übernachtungen konn-ten nicht nur gehalten, sondern sogar etwas gesteigertwerden. Der Wegfall bzw. die Reduzierung einiger bishe-riger Veranstaltungen konnte durch die Neugewinnungvon interessanten Gastkursen kompensiert werden.

Der amtierende Vorstand hat darüber hinaus trotz dersich verschärfenden, inzwischen katastrophal erschei-nenden Haushaltslage des Landes Berlin im Einverneh-men mit der umsichtig und weitblickend agierendenLeitung des Hauses und zusammen mit der loyalen Mit-arbeiterschaft eine Reihe wesentlicher Ziele verwirkli-chen können. Im einzelnen sind das:

p Trotz weiterer Kürzungen unserer Landeszuschüs-se – Sicherung des Primats der pädagogischen Ori-entierung vor einer rein ökonomistischen Ausrich-tung der Vereinsarbeit,

p Einstellung einer neuen pädagogischen Dozentin,

p Erstellung und kontinuierliche Kontrolle unseres(positiven) Haushalts,

p Zertifizierung des Jahresabschluss durch einen vereidigten Wirtschaftsprüfer,

p Einrichtung einer effizienten Leitungs- und Verwal-tungsstruktur,

p Intensivierung und Ausbau der pädagogischen Ar-beit auf Landes-, Bundes- und Europa-Ebene,

p Aufbau neuer Kooperationsmodelle,

p Fortführung der baulichen Instandhaltung und Mo-dernisierung insbesondere des Landhauses

Dies ist der Rahmen, in dem sich das Wannseeheim fürJugendarbeit in seiner Arbeit im neuen Jahrtausend po-sitioniert.

So haben wir begonnen, neben der traditionellen, aufBerlin und sein unmittelbares Umfeld gerichteten Basis-arbeit insbesondere die internationale Jugendarbeit, dietraditionell nach Westen orientiert war, um eine osteu-ropäische Dimension zu ergänzen. Dazu gehört auchauf eine entsprechende Sprachkompetenz bei den Mit-arbeitern zu achten. So spricht neben unserer neuenMusik-Pädagogin auch der 2002 neu eingestellte Do-zent für politische Bildung mehrere osteuropäische

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Vorstandsbericht

Heinz Blumensath

A U S D E R A R B E I T D E S V O R S TA N D E SB E R I C H T 2 0 0 2

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Sprachen. Unsere politische Bildungsarbeit als Kultur-Arbeit, hat auch im vergangenen Berichtsjahr wiederbundesweite Anerkennung gefunden.

S C H W E R P U N K T E D E R A R B E I T D E SV O R S TA N D E SDer Vorstand hat im Berichtszeitraum 01.01.2002 biszum 31.12.2002 sieben mal getagt. Die wichtigsten Be-reiche seiner Tätigkeit waren:

1. FinanzenDank der fortgesetzten Konsolidierungsmaßnahmenwar es der Verwaltungsreferentin, Frau Barbara Fiebel-korn, und dem Kassierer, Herrn Gerd Teicher, möglich,die Jahresabrechnung 2002 wieder mit einem positivenErgebnis abzuschließen. Mit dazu beigetragen hat derweit über das Normalmaß hinausgehende Einsatz derpädagogischen und technischen Mitarbeiter des Wann-seeheims.

Auch 2002 hat wieder ein vereidigtes Wirtschaftsprü-fungs-Unternehmen die finanzielle Seite unserer Ver-einsarbeit begleitet und die erforderlichen Prüfungszer-tifikate ausgestellt. Der Jahresabschluss für den Vereinwird seit 2001 in Form einer Bilanz erstellt. Der Berichtenthält einen Prüfungsvermerk über die Ordnungsmä-ßigkeit der Buchführung nach den gesetzlichen Vor-schriften. Angesichts eines Haushaltsvolumens vonüber 1,2 Millionen Euro pro Jahr und der Notwendig-keit, mehr als die Hälfte davon selbst zu erwirtschaften,wurden die traditionellen Mechanismen der vereins-rechtlich vorgeschriebenen Kassenprüfungen durchprofessionelle Wirtschaftsprüfungen erfolgreich im In-teresse unserer Zukunftsfähigkeit ergänzt.

Sehr dankbar waren alle Vorstandsmitglieder dafür,dass Irma Haase die Arbeit des Vorstandes, soweit es ih-re Gesundheit zuließ, mit Rat und Tat begleitete. Wirdanken ihr dafür ausdrücklich und wünschen ihr vonHerzen vor allem Gesundheit und Wohlergehen.

Dank des auf allen Ebenen umsichtigen Wirtschaftens,war es 2002 wieder möglich, unseren Mitarbeitern eineWeihnachtsgratifikation zu zahlen. Ferner haben wirdie 2001 beschlossene Angleichung der Löhne und Ge-hälter an den Tarifvertrag Nr. 34 vom 30.06.2000 gültigbis 31.12.2002 vorgenommen.

Das wannseeFORUM konnte im Haushaltsjahr 2002 diegeplanten Einnahmen bei den Nutzungsentgeltendurch die effektive Belegung von Gastgruppen erhöhen.Die Höhe der geplanten Ausgaben wurde durch einewirtschaftliche und sparsame Verwendung der Mittelgemindert. Das Jahresergebnis der Einnahmen- undAusgabenrechnung weist einen Jahresüberschuss für2002 in Höhe von Euro 68.314,01 aus.

Der Verein verfügt per 31.12.2002 über ein Guthabenvon ca. Euro 144.000,00, die als Rücklage nach § 58Abs. 6 Abgabenordnung in die Bilanz eingestellt wur-den. Diese Rücklage soll in 2003 für dringende Investi-tionen verwendet werden. Geplant ist die Umgestaltungder Speiseräume und die Umstellung der Energieversor-gung von Heizöl auf Gas.

2. Pädagogische ArbeitAus dem pädagogischen Bereich wollen wir als erfolg-reiche Beispiele nennen:

Die bundesweite Pfingstakademie zur Jugendbeteili-gung unter Leitung von Moritz v.Engelhardt und Michael Lange fi-nanziert vom Bundesministeriumfür Familie, Senioren, Frauen undJugend.

Im Fachbereich Neue Medien gibtes mit der Seminarreihe „Digital Living“ ein neues An-gebot für medieninteressierte Jugendgruppen. Die ers-ten im Seminar entstandenen Internetseiten gewannengleich bei den Netdays Deutschland den ersten Preis inder Kategorie „Webseiten“. Näheres im Internet unter:www.digital-living.com

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Die traditionsreiche bundesweite Fachtagung für Päda-goginnen aus der Mädchenarbeit fand diesmal zumThema „Töchter Europas“ statt und zwar in der be-währten Kooperation mit dem Haus am Rupenhorn,personifiziert durch dessen Leiterin Uta Denzin v. Bro-ich-Oppert.

Ebenfalls schon Tradition ist die kreative Internationa-le Künstlerische Sommerwerkstatt mit Jugendlichenund jungen Erwachsenen aus 7 Ländern, finanziell un-terstützt von „Jugend für Europa“

Zum 1. September 2002 wurde Michael Rauscher alsDozent für politische Bildung eingestellt. Schon vor die-sem Termin hatte er in Seminaren für Schülervertrete-rInnen hospitiert und Gruppen im Audio-/Medienbe-reich geleitet. Im Rahmen des Projektes „Jugendbetei-ligung“ hat er für den Bezirksschülerausschuss Mar-zahn-Hellersdorf bereits zwei Seminare zur Schülermit-bestimmung veranstaltet. Weiter betreut er die Gemein-schaftsseminare für Zivildienstleistende und wehr-pflichtige Soldaten und baut momentan die Beziehun-gen zu polnischen Partnern aus.

Moritz v. Engelhardt steht auch nach seiner Pensionie-rung insbesondere für die Arbeit mit Schülervertrete-rInnen und für bundesweite Partizipationsprojekte demWannseeheim zur Verfügung und sichert so Kontinui-tät und Weiterentwicklung der politischen Bildungsar-beit. – Genaueres im Berichtsteil S. 32 ff.

Die Verjüngung des Teams ist damit vollzogen. Der Vor-stand ist stolz auf unsere jungen innovationsbereitenKollegInnen, die sich jetzt auch daran machen, die vonden Älteren entwickelten Seminarkonzeptionen zu

adaptieren. Und mit diesen gemein-sam unter qualitätssichernden As-pekten weiterzuentwickeln. Hier-für sei an dieser Stelle allen Betei-ligten – allen voran Moritz v. Engel-hardt und Gabriele Naundorf – so-wie Ines Matschewski, Michael

Lange und Michael Rauscher gedankt. Dass dies nebender eigenen, umfänglichen und erfolgreichen Arbeit rei-bungslos und immer mit Blick auf die Gesamt-Perspek-tive des Hauses geschah, dafür dankt der Vorstand aus-drücklich.

Trotz der bekannten, immer schwerer werdenden Rah-menbedingungen für politische und kulturelle Jugend-bildungsarbeit spielt das Wannseeheim weiterhin er-folgreich in der „Bundesliga“. – Die Fakten dazu enthal-ten die Berichte der Dozenten.

Beispiele aus der Arbeit finden Sie im folgenden Be-richtsteil.

3. Renovierungen und bauliche VeränderungenDie stilgerechte Renovierung des Landhauses wurdefortgesetzt. Der repräsentative Kaminsaal ist in elegan-tem Grün gestrichen, seit Kommissar Sperling aus derKrimi-Serie des ZDF dort sein „Büro“ hat. Die Filmar-beiten helfen zum gegenseitigen Nutzen bei der Reno-vierung des Hauses.

Das Atrium hat endlich auch einen repräsentativenRaum für die Geselligkeit der Gäste, das „Café Atrium“.Schon als Baustelle stellte sich der Raum als begehrterGruppen- und Arbeitsraum heraus. Für die Mitarbeite-rInnen des wannseeFORUMs aus Organisation und Ver-waltung ist es der schönste Erfolg, wenn sich Ideen sichin der Realität des Tagungsbetriebs als tragfähig erwei-sen.

Weitere Maßnahmen sind für 2003 geplant. Hier geht esvor allem um unser „Fundament“, den Speise- undSpülbereich im Kellergeschoss, das den Erfordernissenmoderner Beherbergungsstandards nicht mehr ent-spricht.

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Vorstandsbericht

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Nach wie vor gilt: der neugestaltete Empfang mit unse-rer engagiert-freundlichen und kompetent arbeitendenKollegin, Frau Susanne Müller, ist nicht nur optisch einSchmuckstück, sondern er hat sich auch praktisch sehrbewährt. Kopfschmerzen bereiten uns allerdings neuebauamtliche Auflagen des zuständigen Bezirksamtes,die die alten Jahrzehnte lang problemlos genutzten Bü-roräume betreffen.

Für das Atrium gilt das schon im Vorjahresbericht ge-sagte: es muss u.E. nach wie vor ein neues Nutzungs-konzept entwickelt werden. Die auch die wärmetech-nisch völlig unzulängliche Konstruktion bedarf insge-samt der behutsamen architektonischen Nachbesse-rung. Ein überzeugender Vorschlag ist erarbeitet, seineRealisierung wird von der weiteren Finanzentwicklungabhängen.

Auch der lange Jahre vernachlässigte Park/Garten er-hält endlich wieder Pflege und gestaltende Zuwendungdurch unseren Hausmeister, Herrn Andreas Brügge-mann. Nach Abschluss der für das Frühjahr geplantenBaumaßnahmen im Kellergeschoss, die auch Leitungs-verlegungen im Gartenbereich erfordern, wird die Re-kultivierung in Angriff genommen.

4. Qualitätsentwicklung für alle Bereiche des HausesEin wichtigste Aufgabe bleibt trotz leider nur punktu-ellen Verbesserungen indessen die Neuzuschneidungder Zuständigkeiten im Verwaltungs- und Hauswirt-

schaftsbereich. In Verwaltung, Küche und Reinigungsind neue Qualitätsmaßstäbe erarbeitet und im Zusam-menhang mit einer neuen, einvernehmlich mit den Mit-arbeiterinnen getroffenen Arbeitszeitregelung realisiertworden. Ganz besonders aber freut uns, dass wir alsneue Hauswirtschaftsleiterin Frau Heidrun Fichtner ge-winnen konnten, die nicht nur die Berliner Küchedurch die Weltläufigkeit der Bayerischen zu ergänzenweiß, sondern mit ihrer freundlichen Bestimmtheit dieHerzen der Teilnehmer und Mitarbeiter gewinnt.

5. Perspektiven und verbleibende AufgabenTrotz aller Erfolge – mit dem Jahr 2003 werden wir mitenormen Herausforderungen konfrontiert:

Unsere baulichen Maßnahmen haben es leider an denTag gebracht. Die Vernachlässigung der Altbausubstanzin den vergangenen Jahrzehnten geht an unsere Grund-substanz. Nach Entfernen der Jahrzehnte betriebenenrein kosmetischen „Verkastung“ von Bausschäden sindwir auf so gravierende Mängel gestoßen, dass diese z.B.zur Schließung des unter unserer Terrasse gelegenenBereiches zwingen. Aus eigener Kraft nicht mehr zuleistende Substanz erneuernde Rekonstruktionen ins-besondere im zentral genutzten Terrassenbereich wer-den erforderlich! Hinzu kommen unausweichlich gra-vierende Einschnitte durch unseren Zuwendungsgeber.Hier werden wir in einem bislang unbekannten Maßeumfassend gefordert sein.

Der Vorstand wird jetzt seinen Blick nach innen richtenund sich um die professionelle Entwicklung und Gestal-tung der Kommunikation zwischen den Vereinsmitglie-dern kümmern können. Ein Blick in den Jahresberichtund auf den Internet-Auftritt des Vereins geben ersteEindrücke.

Unsere Mitgliederstruktur machteines deutlich: wir brauchen drin-gend kompetente und engagierte

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Mitglieder, die den anstehen-den Generationswechsel inden nächsten Jahren mit ge-stalten werden und auch inFunktionsämter hineinwach-sen.

Eine letzte „Altlast“ hat denVorstand auch im Berichtsjahr2002 dauerhaft beschäftigt:die leider unbefriedigende Ko-operation mit unserem Ver-tragspartner „Köllnische Heide“. Leider scheint uns die-ses Problem auch weiter zu beschäftigen. Wir werdenggf. einen neuen Partner ins Auge fassen müssen.

6. ÖffentlichkeitsarbeitDas wichtigste Potential des wannseeFORUMs ist seinguter Ruf sowohl als Tagungshaus wie als innovativepädagogische Institution der außerschulischen Bildung.Um auf Anfragen gut „im Bild“ zu sein, haben wir 2002einen „Flyer“ herausgebracht. Die neu gestaltete Selbst-darstellung soll die Atmosphäre des Hauses und seinewunderschöne Lage am Pohlesee zum Ausdruck brin-gen und gleichzeitig die Arbeits- und Freizeitmöglich-keiten positiv damit verbinden.

Unser überarbeiteter neuer Internet-Auftritt wird mitähnlicher Kennung, also mit unserer Corporate Identity,in nächster Zeit unter www.wannseeforum.de abgeru-fen werden können.

7. Ausblick:Fremdenfeindlichkeit, Gewaltbereitschaft und partiellauch ein Infragestellen demokratischer Strukturen stel-

len bei einem Teil heutiger Jugend-licher ernst zu nehmende Haltun-gen dar. Andererseits haben die Zu-sammenhänge mit dem Irak-Kriegeine friedens- und politikinteres-sierte schulische Jugend gezeigt.

Dem steht eine Politik gegenüber, die, erzwungen durcheine skandalöse Haushaltskrise Berlins und einer be-ängstigenden Wirtschaftsschwäche der Bundesrepublikinsgesamt, womöglich substanzvernichtende Einspa-rungen im schulischen wie außerschulischen Bildungs-

Bereich vornimmt, die die junge Generation und die Ge-sellschaft insgesamt um ihre Zukunftsfähigkeit zu brin-gen drohen. Dazu gehört, dass wir 2003 ca. 15%, dassind rund 80.000 Euro weniger, an Landeszuschüssenerwarten müssen.

Wenn dies eintritt, dann wird 2003der Anteil der Berliner Jugendli-chen weniger als die Hälfte der Teil-nehmertage betragen. Die Verträgesind schon 2002 abgeschlossenworden, da lässt sich nichts mehrzurückfahren. Das bedeutet in derPraxis, dass die Belegung des Hau-ses „kippt“. Mehr als die Hälfte derKapazitäten müssten wir dann fürGast- und Kooperationsseminarereservieren. Kriterium der Belegungist nicht mehr Sinn und Vereins-zweck, sondern vorrangig die Geld-beschaffung. Das Wannseeheim fürJugendarbeit e.V. hat keinen Ju-gendverband oder sonstigen gro-ßen Träger wie Gewerkschaftenoder Kirchen im Hintergrund, derzusätzliche Mittel beisteuern könn-te. Sogenannte „solidarische“ pro-zentuale Kürzungen, die vermut-lich eher Ausdruck administrativerKonfliktscheu sind, treffen den inWortsinn „freien“ Träger voll.

Der Vorteil der freien Trägerschaftdes wannseeFORUMS ist die Flexi-bilität und Innovationsfähigkeit oh-

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Vorstandsbericht

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ne Rücksichtnahme auf einen Dachverband. Ideen kön-nen engagiert und konsequent durchgesetzt werden,wie wir seit jahren in der produktiven Zusammenarbeitmit Bund und Land zeigen. Qualität ist bei einheitlichenprozentualen Kürzungen kein Kriterium, eigentlich er-staunlich darauf hinweisen zu müssen bei einer Verwal-

tung, die die Einführung von Qualitätssicherung fürsich und andere fordert.

In diesem Sinne haben wir gegenüber der Senatsver-waltung für Bildung, Jugend und Sport und unserenVereinsmitgliedern und Bundestagsabgeordneten KlausUwe Benneter und Detlef Dzembritzki klar Position be-zogen.

Wir danken allen, die uns kontinuierlich ermutigendbegleitet haben und und damit unsere nicht leichterwerdende pädagogischen Arbeit unterstützten.

Wir werden uns wie bisher weiter als eine weltoffene,europäische Institution entwickeln, die im Herzen Eu-ropas regionale wie internationale Aufgaben wahrzu-nehmen hat.

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A U F D E M W E G N A C H U T O P I ASeit dem 1. Januar 2002 existiert in einem Teil Europaseine einheitliche Währung; zwischenstaatliche Abkom-men zu Reisefreiheit und Warenaustausch schaffenzwischen den meisten Staaten gute nachbarschaftlicheVerhältnisse. Wie wird es in Europa weitergehen? Wer-den mit dem in den nächsten Jahren erfolgenden Bei-tritt der jetzigen Beitrittskandidaten in die EuropäischeUnion alle Probleme beseitigt sein oder werden neueentstehen? Werden die Menschen der verschiedeneneuropäischen Länder vorurteilsfrei und die Regierungenfair miteinander umgehen? Und schließlich: wie sollenFragen zu Wissenschaft, Kernenergie und Ethik im eu-ropäischen Rahmen zukünftig behandelt werden? –Diese Fragen an die Zukunft, die Jugendliche bewegenund von ihnen als der künftigen Entscheidergenerationgelöst werden müssen, standen am Beginn der The-menfindung zu dieser künstlerischen Jugendbegeg-nung.

Der Terminus „UTOPIA“ verweist bereits im Titel aufden großen Stellenwert von Utopien und Visionen fürdie Arbeit in der Begegnung. „ABENTEUER ZUKUNFT“unterstreicht den Charakter der spannenden Herausfor-derung, den die Zukunft für uns besitzt. Jugendlichemüssen Visionen und Utopien entwickeln und äußerndürfen, „Erwachsene“ und Institutionen sollten es sichzur Aufgabe machen, ihnen Raum dafür zu bieten. DaswannseeFORUM öffnet seine Türen speziell in den

Sommerferien für größere multila-terale Begegnungen, die es jungenMenschen ermöglichen, sich überihre Träume und Visionen mitGleichaltrigen anderer Länder undRegionen auszutauschen und diesegemeinsammit medialen und küns-

tlerischen Mitteln nach ihren eigenen Vorstellungenumzusetzen.

Doch Utopien bedürfen (meist) der finanziellen Unter-stützung. Der Spruch „money makes the world goround“ gilt auch für internationale Jugendbegegnun-gen, denn ohne zusätzliche Gelder, etwa für Reisekos-ten, könnten viele Interessierte besonders aus den Bei-trittsländern nicht nach Berlin kommen. Insofern ver-danken wir auch dem Programm „Jugend für Europa“,daß 51 Jugendliche aus 7 europäischen Ländern (Polen,Tschechische Republik, Slowenien, Österreich, Spa-nien, Deutschland) 10 Tage miteinander verbringenkonnten.

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Utopia. Abenteuer Zukunft

Ines Matschewski

U T O P I A . A B E N T E U E R Z U K U N F TI N T E R N AT I O N A L E K Ü N S T L E R I S C H E S O M M E R W E R K S TAT T V O M 2 2 . J U L I B I S 2 . A U G U S T 2 0 0 2

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U T O P I E N I N B E R L I NBerlin als „Stadt der Zukunft mit Vergangenheit“ spiel-te inhaltlich eine große Rolle im Verlauf der Begegnung.

In vier verschiedenen Stadterkundungen boten wir denTeilnehmerInnen am zweiten Tag die Gelegenheit, Ber-lin mit den Augen seiner BewohnerInnen kennenzuler-nen. So führte die Route „Wilder Osten“ zunächst indie als „Stalinallee“ nach dem 2. Weltkrieg wiederauf-gebaute Karl-Marx-Allee im Ost-berliner Bezirk Friedrichshain. Erstdurch Erklärungen können sich ei-nem Ortsunkundigen die eigenwil-lige Architektur und aufwendigeGestaltung der Häuser dieser „ers-ten sozialistischen Straße Berlins“erschließen. Für die Jugendlichen,die z.T. selbst aus Ländern des ehe-maligen Ostblocks und aus West-europa kamen und die Wendezeitals Kinder miterlebten, war dieserTeil der europäischen Geschichteneu und sie konnten erfahren, wasaus Utopien ei-ner besseren Ge-sellschaft wer-den kann. Zufäl-lig bot sich unsdie Gelegenheit,von einem mitder Renovierung beauftragten Architekten viele interes-sante Details und Anekdoten zu erfahren und in das In-nere eines der Häuser einen Blick zu werfen. Die an-schließende Fahrt in den Plattenbaubezirk Hellersdorfzeigte die Fortsetzung der „realsozialistischen“ Utopi-

en in der Städteplanung und das heutige Leben. Die Ju-gendlichen waren sehr erstaunt zu erfahren, daß gera-de dieser Bezirk nicht zu den Problemkiezen gehört,sondern im Gegenteil ein über dem Berliner Durch-schnitt liegendes Pro-Kopf-Einkommen aufweist.

Eine andere Route bot Einblicke in das Leben im Ost-West-Konflikt und mit der Berliner Mauer. Der Besuchim Mauermuseum beeindruckte die ausländischen Teil-

nehmerInnen nachhaltig. Um denJetzt-Zustand und die Zukunftsvi-sionen an einem der zentralen Ber-liner Plätze, dem Alexanderplatz,ging es in einer weiteren Route.Und mit „Berlin für Anfänger“ konnten die Jugendli-chen entlang der „berühmten“ Buslinie 100 die histori-sche und die neue Mitte kennenlernen.

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Ganz andere Einblicke vermittelte die Exkursion amFreitag der ersten Woche zum Neuen Kreuzberger Zent-rum. Der Besuch dieses Viertels durch eine Gruppe vonJugendlichen stellt eher die Ausnahme dar, wie unsvom zuständigen Quartiersmanagement berichtet wur-

de. Die Gegend mutierte in denletzten Jahren vielmehr zum be-vorzugten Ausflugsziel für Fern-sehteams und Soziologieprofesso-rInnen. Hautnah erlebten wir Enge,Ghettobildung und Drogenszene,aber auch die hoffnungsvollen An-

sätze im Sinne einer Umgestaltung zu einem lebens-werten Stadtteil. Die geplanten Foto-Projekte wurdenaufgrund der dort ansässigen Drogenszene aus Sicher-heitsgründen nicht durchgeführt. In den Höfen undHäusern trafen wir auch auf BewohnerInnen aller Al-

tersgruppen, die uns teils interessiert, teils mißtrauischbegegneten. Der einzige direkte Kontakt kam in denProjekten zustande, wie z.B. in einem türkischen Kiez-projekt, das besonders von den im Kiez wohnenden Ju-gendlichen stark frequentiert wird.

K Ü N S T L E R I S C H E U T O P I E NDie gemeinsame kreative Arbeit in sechs künstlerischenArbeitsgruppen bildete den Mittelpunkt der Begegnung.Hier fand der intensivste Austausch statt, rangen die Ju-gendlichen gemeinsam um ein künstlerisches Produkt.In den ersten Tagen der AG-Arbeit wechselten mehrereTeilnehmende die AG, da sie feststellten, daß sie sich ineiner anderen künstlerischen Richtung und in einer an-deren Gruppe wohler fühlten und sich besser entfaltenkonnten. Diese anfänglichen Verschiebungen taten derKreativität keinen Abbruch, ganz im Gegenteil: da-durch, daß die Jugendlichen diese Wahlmöglichkeithatten, konnten sie ihre Fähigkeiten spürbar besser ent-falten und damit auch besser an den Gruppenprozes-sen teilhaben.

Die öffentliche Abschlußpräsentation am 1. August warzweifellos der Höhepunkt der zehntägigen Arbeit inden Workshops. Die zweieinhalbstündige Präsentationvermittelte der gesamten Gruppe und den eingeladenenGästen ein Bild von der erfolgreichen Arbeit. Die meis-ten Gruppen arbeiteten vorwiegend als Gesamtgruppe,die AG „Art Performance & Video“ und die Foto-AG teil-

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Utopia. Abenteuer Zukunft

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te sich in mehrere kleinere Gruppen auf, die selbstän-dig an ihren künstlerischen Produkten arbeiteten undsich auch untereinander unterstützten.

Mit dem Stück „The flame of hope“ eröffnete die Thea-ter-AG den Reigen der künstlerischen Darbietungen. DieGeschichte spielte im alten Prag und handelte von derIdee, daß die Hoffnung größer wird, so wie ein Kerzen-licht, das dadurch erhalten wird und wächst, daß es anandere Kerzen weitergegeben wird. In ihrer englisch-und tschechischsprachigen Präsentation bezogen dieJugendlichen sich auf den positiven Utopie-Gedanken.

Nach den beeindruckenden Bildern der Theater-AG ent-führte uns die AG „Kreatives Gestalten“ mit ihrenselbstgebauten Musikinstrumenten auf eine Klangreise.Mit den Mitteln von Licht und Schatten wurde eine klei-

ne Geschichte erzählt. Die Trommel, Didgeridoos, Flö-ten und Rasseln konnten die anderen TeilnehmerInnennach der Präsentation selbst ausprobieren.

Die sich daran anschließende Präsentation der AG „ArtPerformance & Video“ vermittelte eine große Band-breite an künstlerischen Fähigkeiten und Möglichkei-ten. Neben Installationen wie dem „Tunnel nach Uto-pia“ gab es auch Kombinationen von auditiven und vi-suellen Medien, etwa beim Celan-Projekt einer BerlinerTeilnehmerin. Sie hatte Gedichte Paul Celans als Kopi-en unter einer üppigen Rotbuche angebracht. Währenddie Anwesenden die Gedichte lesen konnten, erklangensie in einer Aufnahme, vorgelesen von TeilnehmerIn-nen. Jugendliche aus allen teilnehmenden Ländernsprachen die Gedichte auf Deutsch, alle mit ihrem ganzspezifischen Akzent. Auch dies verkörperte den euro-päischen Gedanken, besonders inZusammenhang mit diesem Dich-ter, den die Teilnehmerin ganz be-wußt auswählte.

Die Video-Dokumentation „Rauch-haus“ führte die Jugendlichen inein ehemals besetztes Haus in Berlin-Kreuzberg. DieGespräche mit den BewohnerInnen vermittelten ein in-teressantes Bild von einem „alternativen“ Leben undgaben damit einen wichtigen Beitrag zum Thema Uto-pie.

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Die Hoffnung stand für die Musik-AG im Mittelpunktder Überlegungen. Auf der Basis von Träumen, die un-ter anderem Kriegserlebnisse der beiden slowenischenTeilnehmerinnen mit einbezogen, entwickelten diesechs AG-TeilnehmerInnen ein etwa 15minütiges Musi-cal mit Musik, Gesang und Tanz. Der gefeierte und mitallen wiederholte Abschlußsong aus dem Stück „I be-lieve I can fly“ wurde unversehens zur Hymne der Som-merwerkstatt.

Wo verwirklicht sich die Utopie der idealen Stadt undwo ist sie gescheitert? – Diese Fra-ge stand am Beginn der Arbeit inder Foto-AG. Die Jugendlichen soll-ten dabei zunächst das interessan-te und vielschichtige Berlin ken-nenlernen, wobei das Spektrum anwichtigen Orten vom neuen Lehr-ter Bahnhof über Potsdamer Platzund East-Side-Galery bis hin zumZentrum Kreuzberg reichte. AlsKonzept für die Dia-Show entstanddann die Idee, die Veränderungenund den ständigen Wandel fotogra-fisch darzustellen. Aus dem foto-grafierten Bildervorrat stellte dieGruppe gemeinsam die Dia-Präsen-tation zusammen.

In der Tanz-AG erlernten die Teil-nehmerInnen mit Improvisations-und Partnerübungen, aufeinandereinzugehen, in einer Gruppe zu ar-beiten und gleichzeitig als eigenePersönlichkeit präsent zu sein. Wie

bei der Foto-und Art Perfor-mance-AGfand die AG-Arbeit nichtnur im wann-

seeFORUM statt, sondern auch inder Stadt. Eine kurzfristig organi-sierte Performance führte die Grup-pe in den Hirschhof im BezirkPrenzlauer Berg. In der Abschluß-präsentation konnte das Publikum

eine Zusammenfassung dessen erleben, was in derGruppe in dieser Zeit entstand. „Wo ist Utopia?“, laute-te die zentrale Frage. „Da!“ antworteten die TänzerIn-nen.

T H E S A M E P R O C E D U R E A S E V E R Y Y E A R ? E R W A R T U N G E N U N D E R F O L G S D R U C KEs drängt sich zunächst, sowohl bei der Durchführungals auch im Rückblick, stets der Vergleich zu vergange-nen Veranstaltungen auf. Wir alle standen unter demhervorragenden Eindruck der Internationalen Sommer-werkstatt 2001. Die Meßlatte war für alle Beteiligtenhoch angesetzt.Die Utopie des friedlichen Zusammen-lebens in Europa konnten die Jugendlichen in den zehnTagen der Internationalen Werkstatt umsetzen. Dabeiflossen ihre spezifischen Erfahrungen mit ein, die aus

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Utopia. Abenteuer Zukunft

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ihrer eigenen Biografie, der Geschichte des Heimatlan-des und aus vorheriger Projektarbeit resultieren, bei-spielsweise Kriegserlebnisse nach dem Auseinan-derbrechen Jugoslawiens, schwierige ökonomische Ver-hältnisse und auch persönliche Probleme der Jugendli-chen. Den meisten TeilnehmerInnen war bewußt, daß

sie mehr erlebten als nur ein nettes Sommercamp. Soschrieben uns etliche auch noch nach ihrer Rückkehrper Mail über den Zuwachs an Erfahrungen und neuenFreundschaften. Immer wieder erfahren wir von priva-ten Begegnungsreisen zwischen den TeilnehmerInnenaus den verschiedenen Ländern. Und natürlich hatauch Amor, wie zu erwarten war, wieder grenzübergrei-fend gewirkt.

Das Konzept der Sommerwerkstatt 2002 ging nach Ein-schätzung des Teams nicht nur auf, alle Erwartungen

wurden bei weitem übertroffen. Die Werkstatt verlief ineiner harmonischen Stimmung, die uns allen als bei-spielhaft im Gedächtnis bleiben wird. Die Jugendlichenaus so unterschiedlichen Ländern wie Polen und Spa-nien, der Slowakei und Österreich verstanden sichprächtig, unterstützten sich, wo es nur ging, und das

auch quer durch die gesamte Al-tersspanne der Teilnehmenden von15-25. Es gibt immer wieder Werk-stätten und Seminare, nach derenEnde das Team sagen kann, es wä-re ein gutes Seminar gewesen. Bei„UTOPIA. ABENTEUER ZUKUNFT“ hatten wir die Ge-wißheit, bei einer außergewöhnlich fruchtbaren Ju-gendbegegnung dabeigewesen zu sein.

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In den öffentlichen Diskussionen der letzten Jahre tau-chen wiederholt Schlagworte wie „Informationsgesell-schaft“, „Wissensgesellschaft“ und „Globales Denkenund Handeln“ auf. Damit verbunden werden starkeVeränderungen in der Gesellschaft erwartet. Entschei-dend dazu beigetragen hat die rasante Entwicklung derComputertechnologie und insbesondere die des Inter-nets, die einige mit Unbehagen, andere wiederum mitBegeisterung aufnehmen.

Jugendliche wachsen heute selbstverständlich mit neu-en Technologien auf, müssen aber auch in der Lagesein, den rasanten Veränderungen flexibel und kritischzu begegnen. Gerade die Selbstverständlichkeit führtoftmals dazu, die Medienentwicklung nicht mehr kri-tisch zu hinterfragen oder nach Wegen und Möglich-keiten zu suchen, diese auch mitzubeeinflussen.

S E M I N A R K O N Z E P T „Digital Living“ wurde für kleinere Gruppen mit 16-24TeilnehmerInnen konzipiert, um allen TeilnehmerInnendie Möglichkeit zu geben, Internetkommunikationpraktisch kennenzulernen und das Thema am Compu-ter zu bearbeiten.

Ziel des Seminars ist die Auseinandersetzung mit derTechnologieentwicklung im 21. Jahrhundert, insbeson-dere mit den vieldiskutierten Themen Gen-, Bio-, Com-puter- und Informationstechnologien. Die Umsetzung

des Themas geschieht in derSelbstproduktion der Medien. Inder Arbeit in den künstlerischenArbeitsgruppen geht es darum,Kreativität zu entfalten und pro-duktives Denken zu erproben. Un-ter Anleitung von KünstlerInnen

haben die TeilnehmerInnen die Möglichkeit, in ver-schiedenen Arbeitsgruppen bekannte Elemente ihresMedienalltags zu bearbeiten.

Die Gruppenarbeit und die selbstverantwortete Gestal-tung des Freizeitprogramms sollen das Erlernen vonTeamfähigkeit und die Schulung von Organisations-kompetenz fördern. Mit der Präsentation des entstan-denen Produkts soll das Selbstbewusstseins gestärktund ein Erfolgserlebnis vermittelt werden.

Die kreative Arbeit findet in Kleingruppen mit bis zu 8SchülerInnen statt. Angeleitet und unterstützt werdendie TeilnehmerInnen von MedienkünstlerInnen undWebdesignerInnen. Das Seminar sieht dabei 2-3 Ar-

beitsgruppen vor, die einen der folgenden gestalteri-schen Schwerpunkte haben: Webseitengestaltung, Mul-timedia-Anwendung, digitales Video oder Soundbear-beitung.

Zu Beginn des Seminars werden die Erwartungen undBefürchtungen der Jugendlichen zur Technikentwick-lung der nächsten 20-50 Jahre gesammelt und dazuThesen entwickelt. Aus diesen Thesen entstehen in denArbeitsgruppen Ideen für fiktive Gebrauchsgegenstän-de oder Dienstleistungen, die durch die Weiterentwick-lung der Technik möglicherweise in der Zukunft entste-hen könnten. Für die fiktiven Produkte wird eine Prä-sentation am Rechner erarbeitet. Die Produkte werdenso dargestellt, als ob sie real zu bestellen wären.

Jeder Workshop ist verbunden mit Exkursionen, bei de-nen Interviews mit Video oder Tonband geführt wer-den, in denen Leute nach ihrer Meinung zu den vonden Jugendlichen erfundenen Produkten gefragt wer-den. Diese Meinungen ergänzen die Präsentation derArbeitsgruppen.

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Digital Living

Michael Lange

D I G I TA L L I V I N GK R E AT I V E T E C H N O L O G I E N D E S 2 1 . J A H R H U N D E R T S – V O N N E T Z S P I O N A G E B I S Z U V I R T U E L L E N R E I S E N .B E R I C H T A U S D E M M E D I E N S E M I N A R V O M 1 7. – 2 3 . J U N I 2 0 0 2

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Die Ideen wer-den am 3. Tagdes Seminarsden anderenSeminarteil-nehmerInnen

in einer Präsentation mit anschließender Diskussionvorgestellt. Die Gruppe bekommt damit ein erstes Feed-back zu ihren Ideen. Die Präsentation hat Rollenspiel-charakter und intensiviert so die Auseinandersetzungmit dem Thema und dient dem inhaltlichen Austauschder Arbeitsgruppen.

Die fiktiven Produkte oder Angebote werden am Endeauf der Internetseite „digital-living.com“ präsentiertund mit einem Diskussionsforum als Feedbackmöglich-keit verbunden. Die Produkte und die Webseiten wer-den am letzten Abend des Seminars vor den anderenArbeitsgruppen und eingeladenen Gästen präsentiert.

S E M I N A R A B L A U FTeilnehmerInnen des hier beschriebenen 7-tägigen Se-minars waren 16 SchülerInnen einer 9. Klasse einerBerliner Oberschule. Es wurden zwei Arbeitsgruppengebildet: eine Computergruppe, die sich hauptsächlichmit Bildbearbeitung und Homepageerstellung beschäf-tigte und eine Videogruppe, die kurze Filme drehte, die-se am Computer bearbeitete und am Ende auf Websei-ten präsentierte.

Gemeinsame mit der gesamten Gruppe durchgeführteSeminarteile waren eine Einführung ins Thema zu Be-ginn des Seminars, in der über Chancen und Gefahrenvon Datennetzen diskutiert wurde, das obligatorischePlenum am Morgen für Feedback und organisatorischeFragen und zwei längere Gruppenspiele zu demokrati-schen Entscheidungsfindungsprozessen, die am Abendangeboten wurden.

Ein wichtiger Bestandteil der thematischen Arbeit wardie Zwischenpräsentation der Arbeitsgruppen am Mitt-woch und die Abschlusspräsentation am Samstag.

B E I S P I E L H A F T E R A B L A U F D E R A R B E I T S G R U P P E C O M P U T E RAm ersten Tag, dem Montag, fand am Nachmittag nachder gemeinsamen Diskussionsrunde zu „Chancen undGefahren der Datennetze“ die Auf-teilung der Kleingruppen statt. Injeder Kleingruppe wurde ein erstesBrainstorming zu möglichen Zu-kunftsprodukten veranstaltet.

Am Dienstagvormittag diskutiertendie SchülerInnen verschiedene Produktideen. Auch dasproblematische Spannungsfeld zwischen nützlicherForschung und Horrorvision (bereits erkennbar in deraktuellen Wissenschaft) wurde thematisiert. Aus denErgebnissen der Brainstormings entwickelten sich drei

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Hauptansatzpunkte der fiktiven Firma: 1. GenetischeVeränderung der menschlichen Optik, 2. Genetische Be-einflussung der individuellen Charakterausstattung desMenschen und 3. Technische Möglichkeiten (Implan-tat), die den Menschen interaktiv andere Welten undTräume erleben lassen. Es fand eine Einführung in dieTechnik statt: Fotografieren mit den Digitalkameras,Bild-Download, grundsätzlicher Umgang mit den Com-putern. Am Nachmittag entstanden erste Fotos. DieGruppe einigte sich auf den Namen „Human Dream-works“.

Am Mittwoch wurden das Image der Firma und verschie-dene Werbeslogans besprochen. Die TeilnehmerInnenstellten fest, daß es eine schwierige Aufgabe ist, Mani-pulationen am Menschen mit positiven Bildern zu bele-gen. Um 11 Uhr stellten die TeilnehmerInnen jeweils deranderen AG ihre Geschäftsidee in der Art einer Firmen-präsentation vor Interessierten und potentiellen Investo-rInnen vor. Es stellte sich heraus, dass die AGs unter-schiedlich zukunftsnah gearbeitet hatten. Eine angereg-te Diskussion über die moralische Vertretbarkeit der vor-gestellten Produkte der „Menschen-AG“ entspann sich.

Am Nachmittag wurde die Zwischenpräsentation aus-gewertet. Die TeilnehmerInnen stellten fest, daß ihreProduktideen, obwohl alle mehr als vorstellbar sind, fürsie persönlich doch eher zu den Horrorvisionen zählen.Es entstanden weitere digitale Fotos, die am Computerbearbeitet und animiert wurden.

Donnerstag und Freitag wurden die Webpräsentationender fiktiven Produkte weiterentwickelt und ausdifferen-ziert. Als Werbemittel für die Webseite entstanden Bild-

kataloge zum Durchblättern. Wer-betexte für die Produkte wurdengeschrieben. Es erfolgte eine Ein-führung in den Webeditor Golive,mit dem verschiedene Grundlay-outs für Webseiten erarbeitet wer-den. Die Arbeit in unterschiedli-

chen Kleingruppen mit unterschiedlichen Aufgabenbe-reichen wurde fortgeführt.

Am Samstagvormittag wurden die Texte korrigiert, Fein-arbeiten an der Seitenaufteilung vorgenommen und die

Links zwischen den Webseiten erstellt. Um 16 Uhr fanddie Schluss-Präsentation der Ergebnisse aller Gruppenstatt.

Am Samstagabend gab es eine Abschlussparty. AmSonntagvormittag fand gemeinsam die Auswertung desSeminars statt, bevor die SchülerInnen um 11 Uhr ab-reisten.

S C H L U S S F O L G E R U N G E NDie Kombination von inhaltlicher Auseinandersetzungmit neuen Technologien mit der Gestaltung von Inter-netseiten zu fiktiven Produkte funktioniert sehr gut, in-dem sie sehr viele Freiräume für eigene Kreativität bie-tet, ohne dass das Thema beliebig wird.

Viele SchülerInnen hoben bei der Auswertung die viel-fältigen technischen und auch inhaltlichen Möglichkei-ten, das Thema zu bearbeiten, hervor. Dazu gehörtauch der Freiraum, der ihnen beim Umsetzen der Ide-en gelassen wurde. Die Idee, das Thema anhand fikti-ver zu gründender Firmen zu behandeln, wurde sehr

positiv erwähnt. Die erlernten Techniken könnten spä-ter von großem Nutzen sein, gab eine Teilnehmerin an.

Als besonders gelungen wurde die Zwischenpräsenta-tion in der Wochenmitte eingeschätzt, um das Themapräsent zu machen. Die Arbeitsgruppen erfuhren sovoneinander, welche Ideen sie hatten und konntenRückmeldungen zu diesen bekommen. Dass sich da-raus eine spannende Diskussion zu den Risiken von

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Digital Living

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Gentechnologie entwickelte, zeigte, wie ernsthaft auchdie Inhalte der Arbeitsgruppen verstanden wurden.

Das intensive, auf ein Thema bezogene Arbeiten inKleingruppen fanden die TeilnehmerInnen sehr ange-nehm und wünschten sich ähnliches auch öfter in derSchule. Einhelliges Urteil war, dass man etwas gelernt,Fortschritte am Rechner gemacht und größere Sicherheiterworben hat. Einige TeilnehmerInnen erwähnten, dassdie kreativ orientierte Arbeit ihren Bezug zu Computernganz allgemein positiv verändert hat. Hatten sie Com-puter aus Office-Anwendungen vorher eher als langwei-lig empfunden, möchten sie sich zukünftig stärker mitComputern und ihren Möglichkeiten beschäftigen.

Es hat sich gezeigt, dass der Computer ein sehr gutesMedium sein kann, um sich kreativ mit einem Themaauseinanderzusetzen. Als ein Medium, das mehrereMedien vereint und in Verbindung mit dem Internet so-wohl Recherchemöglichkeiten zum Thema als auch dieMöglichkeit der Publikation von Ergebnissen bietet,lässt sich der Computer in der Gruppenarbeit universellverwenden. Auf der anderen Seite erfordert die Arbeitaber klare, auf die Zielgruppe bezogene Konzepte undHandlungsanweisungen, da sich sonst durch die Fülleder Möglichkeiten leicht eine Beliebigkeit einschleichenkönnte.

Zur Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen The-men, die die neuen Technologien als Schwerpunkt ha-ben, hat es sich als sehr vorteilhaft erwiesen, mit denTeilnehmerInnen reale Internetprojekte aufzubauenund diese nicht nur für die Zeit des Seminars zu simu-

lieren. Auch über das Seminar hinaus besteht so dieMöglichkeit, von außen Feedback zu bekommen, wennein entsprechendes Diskussionsforum oder Gästebuchauf der Webseite integriert ist. Die Motivation der Ju-gendlichen ist umso größer, je stärker der Bezug zu ih-rer alltäglichen Nutzung der Informationstechnologienist und insofern eine Erweiterung ihrer persönlichenKompetenzen beinhaltet.

Mit dem Konzept „Digital Living“, das sich im Bereichder Schnittmenge dreier Themen: technologische Ent-wicklung, Mediengestaltung und Medienanalyse/Wer-bung bewegt, ist die Zielsetzung klar beschreibbar. DasKonzept bietet hinsichtlich der gestalterischen Ergeb-nisse genug Offenheit, um die SchülerInnen in ihrer ei-genen Kreativität nicht einzuschränken und sie gleich-zeitig zu einer Auseinandersetzung mit gesellschaftli-chen Fragestellungen zu motivieren.

Die intensive Arbeit mit der Gruppe und das zusätzli-che Angebot an demokratischen Gruppenspielen hatdie SchülerInnen insgesamt in derGemeinschaft gestärkt und es ih-nen ermöglicht, auf die anderenTeilnehmerInnen neu und offen zu-zugehen.

Die entstanden Internetseiten wur-den im November 2002 mit dem ersten Preis der Katego-rie „Webseiten“ bei den Netdays Deutschland prämiert.

Projekthomepage: http://www.digital-living.com

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B E G E G N U N G M I T A N D E R S G E S I N N T E NUnter dem Zeichen der Begegnung zweier Gruppen, diein ihrem Alltag selten etwas miteinander zu tun haben,stand dieses Gemeinschaftsseminar mit Zivildienstleis-tenden und wehrpflichtigen Bundeswehrsoldaten.

Zwar hat fast jeder Zivildienstleistende einen wehr-pflichtigen Soldaten in seinem Bekanntenkreis und um-gekehrt, ein wirkliches Verständnis für den Dienst desanderen entwickelt aber kaum jemand. Statt dessenhört man Vorurteile wie „Drückeberger“ oder „Gewis-senlose Befehlsempfänger“.

So bestand das Ziel dieses Seminars darin, durch Zu-sammenarbeit Vorurteile abzubauen oder aber beste-hende Einstellungsunterschiede und Meinungen re-spektieren zu lernen.

D I E N S T F Ü R D E N S TA ATAuf der inhaltlichen Seite wurde in diesem Seminar dieRolle der Zivildienstleistenden und wehrpflichtigen Sol-daten in unserer Gesellschaft reflektiert. Fragen des Nut-zens und der Kosten einer allgemeinen Wehrpflicht, derRechtfertigung eines Pflichtdienstes dem Staat gegen-über und nicht zuletzt die Frage eines Pflichtdienstesauch für Frauen wurden aufgeworfen und diskutiert.Ebenso wurde über den Bestand einer Armee in derBundesrepublik vor dem Hintergrund pazifistischer Ein-stellungen debattiert.

U N T E R S C H I E D L I C H EE I N S T E L L U N G E NWarum machst du Zivildienst bzw.warum Wehrdienst?Worin siehst du den Zweck deinesDienstes für die Gesellschaft?

Wie stehst du zur Einführung einer Berufsarmee?Wie stehst du zu Auslandseinsätzen der Bundeswehr?

Diese Fragen mussten sich die Zivildienstleistendenvon ihren Seminarkollegen, die direkt aus der Kaserne

ins wannseeFORUM gekommen waren, gleich zu Be-ginn gefallen lassen. Und umgekehrt mussten die jun-gen Soldaten den Zivildienstleistenden zu diesen Fra-gen genauso Rede und Antwort stehen.

Das Kennenlernen in Partnerinterviews und gegenseiti-ger Vorstellung vor allen Teilnehmern war der Einstiegin das Gemeinschaftsseminar „Die Gesellschaft und wir– der Staat und ich. Wehrpflicht und Zivildienst“.

I N P U TIm Anschluss an die Partnerinterviews und an eine Vor-stellungsrunde wurde der inhaltliche Seminarteil durchzwei Kurzreferate eröffnet. Hauptmann Ralf Bonk,Kompaniechef der 2. Kompanie des Fernmeldebataillon382 in Havelberg, stellte die Vor- und Nachteile der all-gemeinen Wehrpflicht – verglichen mit einer Berufsar-mee – gegeneinander und beschrieb die Aufgaben derBundeswehr innerhalb der Bundesrepublik und imAusland.

Werner Neumann, Leiter der Zivildienstschule Braun-schweig referierte über die Anfänge des Zivildienstes,die Verfahren der Kriegsdienstverweigerung und denZusammenhang von Wehrdienst und Zivildienst. BeideVorträge enthielten genügend Zündstoff für lebhafteDiskussionen, die sofort unter den Teilnehmern aufka-men.

E X K U R S I O N E NEinen weiteren Schwerpunkt des Seminars bildeten diebeiden Exkursionen zu den Einsatzorten der Teilneh-mer. Am zweiten Seminartag besuchten die jungenMänner die Kaserne, in der die Fernmelder ihren Wehr-dienst ableisteten. Dort wurden die Zivildienstleisten-den von den Soldaten über das Gelände geführt und be-kamen die Lebens- und Arbeitsbedingungen ihrer „Kol-legen“ zu sehen. Am Tag darauf wurden die Rollen ge-wechselt: Die Berliner Zivildienstleistenden zeigten denSoldaten und den auswärtigen „Zivis“ ihre eigenen undandere Berliner Einsatzstellen.

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Wehrpflicht und Zivildienst

Michael S. Rauscher

D I E G E S E L L S C H A F T U N D W I R – D E R S TA AT U N D I C H . W E H R P F L I C H T U N D Z I V I L D I E N S T. F Ü N F G E M E I N S A M E TA G E V O N Z I V I L - U N D W E H R D I E N S T L E I S T E N D E N V O M 1 6 . – 2 0 . J U N I 2 0 0 2 .

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K Ü N S T L E R I S C H E A R B E I TDie künstlerische Arbeit hat bei den Seminaren imwannseeFORUM einen besonderen Stellenwert. Siehilft, das Erlebte zu „begreifen“, es weiter zu verarbei-ten und Ergebnisse für andere zu veranschaulichen.Dabei hatten die Teilnehmer die Wahl zwischen vier Ar-beitsgruppen. Je nach Interesse konnten sie die Inhal-te des Seminars in Form von Theater, Video oder Web-seitengestaltung umsetzen. Als weiteres Angebot standden Teilnehmern ein DJ-Kurs zur Auswahl. Die DJ-Gruppe hatte den Auftrag, die bevorstehende Ab-schlussveranstaltung, die der Präsentation der Arbeits-ergebnisse dient, musikalisch zu umrahmen.

Die Arbeit in den Kleingruppen bot die intensivste Aus-einandersetzung der Teilnehmer untereinander. Durchdie gemeinsame Arbeit, die z.T. mehrere Stunden an-dauerte, mussten die Teilnehmer auch mit anderen, dieihnen sonst vielleicht fremd erschienen, konstruktiv zu-sammenarbeiten. Die Erwartung einer Abschlussprä-sentation am letzten Seminartag beflügelte die gemein-same Arbeit der Teilnehmer zusätzlich.

B E W E G U N G I N D E N K Ö P F E NDas Gemeinschaftsseminar für wehrpflichtige Soldatenund Zivildienstleistende war ein voller Erfolg. Die Rah-menbedingungen im wannseeFORUM boten dabei idea-le Voraussetzungen für eine intensive Auseinanderset-zung der Teilnehmer mit ihrer eigenen Rolle und derder anderen Teilnehmer.

Die inhaltliche Arbeit an dem Thema, angeregt durchdie Kurzreferate, konnte gleich am ersten Tag in Ganggebracht werden. Die Vorträge haben polarisiert undzugleich die Meinungen der Teilnehmer offenkundigwerden lassen. Erst durch die zahlreichen Wortmel-dungen der Teilnehmer wurden ihre Vor- und Einstel-lungen zum Wehrdienst deutlich. Ab diesem Momentkonnte eine konstruktive Auseinandersetzung zwi-schen den Teilnehmern erfolgen. Interessant sind da-bei folgende Erkenntnisse: Sowohl „Zivis“ als auch„Bundis“ stehen zu ihrem Dienst. Die Entscheidung füreinen der beiden Dienste ist jedoch ideologiefreier undpragmatischer als zu vermuten wäre. Neben der Ein-stellung zu Waffengewalt spielen Heimatnähe des mö-glichen Dienstortes oder eine berufliche Perspektive

eine ernstzunehmende Rolle.

Die Exkursionen haben einen beträchtlichen Anteil amAbbau von Vorurteilen gehabt. Welcher der jungen Teil-nehmer konnte schon von sich behaupten, er hätte alsZivildienstleistender eine Kaserne von innen gesehen?Auch der Besuch der Soldaten in einer Zivildienststellekonnte den Horizont der Soldaten erweitern.

O U T P U TDie deutlichste Annäherung der jungen Männer er-brachten die künstlerischen Arbeitsgruppen, die so-wohl moderne Medien als auch das Theater als Aus-drucksmittel nutzen. Wie bereits weiter oben erläutert,erbringt das gemeinsame Arbeiten am Produkt die po-sitivsten Ergebnisse.

Auch die inhaltliche Auseinandersetzung der Teilneh-mer mit dem staatsbürgerlichen Thema muss hier be-tont werden: In keinem anderen Rahmen des Seminarswurde so intensiv über die Wehrpflicht und ihre Aus-wirkungen debattiert wie hier. Die Ergebnisse konntenin den Dokumentationen der Multimedia-Gruppe undder Video-Gruppe zum Teil ersehenwerden. Am stärksten hat sich dieTheater-Gruppe mit der Rolle des„Zivis“ und des „Bundis“ beschäf-tigt. Ironisch-überspitzt wurdenbeide Dienste aufs Korn genom-men, um schließlich doch festzu-stellen, dass sowohl der Wehr-, als auch der Zivildienstihren festen Platz in unserer Gesellschaft haben.

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Wehrpflicht und Zivildienst

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Jugendliche gehen nach Außen, verlassen wenigstenszeitweise ihre vielfältigen Sub-Kulturen, um ihre Sichtund ihre Interessen mit Berliner Abgeordneten gemein-sam zu diskutieren und im Idealfall konkret durchzu-setzen. Das ist die Basis-Idee der beiden Jugendforen,die im Jahr 2001 im Gropius-Bau und dem Abgeordne-tenhaus erfolgreich stattgefunden haben. Die BerlinerHaushaltsmisere führte 2002 zu Unsicherheiten überdie Finanzierung auch des „respektABel“-Programmsfür Demokratie und Toleranz, für das das Abgeordne-tenhaus ursprünglich Sondermittel bereitgestellt hatte.Das Abgeordnetenhaus war inzwi-schen neu gewählt und Jugendli-che, die an den vorangegangenenForen teilgenommen hatten, frag-ten beim wannseeFORUM nach,wie sie in Kontakt zu den Abgeord-neten kommen könnten.

Jugendliche sind durchaus bereit, sich politisch zu en-gagieren, wenn Ziel und Zeitaufwand überschaubarsind und sie sich nicht langfristig verpflichten müssen.Dieses Ergebnis von Jugendstudien bewahrheitet sichbei den Jugendforen. Die Grundlage für ein Engagementwar also bei vielen Jugendlichen geschaffen. Aber wiesollte es nun weitergehen? War die große Veranstaltungim Abgeordnetenhaus wieder nur ein folgenloses„Event“? Uns lag sehr daran, die Jugendlichen nicht zu

enttäuschen und damit der „Hat ja doch keinen Zweck“-Stimmung weiter Futter zu geben. Zum Glück bewiesendie Jugendlichen Ausdauer bei ihrem Interesse, sich po-litisch einzumischen. Es handelte sich dabei um Jugend-liche, die entweder selbst schon Verantwortung über-nommen haben z.B. als SchülervertreterIn, oder um Ju-gendliche aus problembelasteten Berliner Regionen, diedort in Kiez-Jugendeinrichtungen eingebunden sind.Diese problembewussten Jugendlichen brauchen Unter-stützung zur Bündelung ihrer Interessen und der Ent-wicklung von Kommunikationsstrukturen.

Wunderbarer Weise stand zum Jahresende dann dochGeld für die Vorbereitung eines 3. JugendFORUMs ausdem „respectABel“-Programm zur Verfügung. Für dieAusrichtung einer großen Veranstaltung mit einer Pro-

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Partizipation

Gabriele Naundorf, Michael Rauscher

PA R T I Z I PAT I O N U N D D E M O K R AT I E I N B E R L I N

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jekte-Präsentation war die Zeit zu kurz. Aber eine Ide-en- und Themensammlung kam in Seminaren und an-deren Treffen zustande.

Die TeilnehmerInnen entwickelten konzentriert ihreVorstellungen zur Partizipation, die gut für die weitereVorbereitung brauchbar sind. Im Mädchentreff MaDon-na Neukölln fanden weitere Treffen mit Mädchen/jun-gen Frauen statt, die an den Wochenenden nicht teil-genommen hatten. Ihre Interessenlage unterscheidetsich von der Mehrheit der Jugendlichen, weil bei ihnenkonkrete Probleme drängen, so z.B. die Zwangsverhei-ratung bei den türkischen und arabischen Mädchen.Hier musste das Projekt-Team einen Weg finden, dieeher intellektuellen und die am Praktischen orientier-ten Diskussionsweisen nicht unbedingt zu verbinden,ihnen aber jeweils einen gleichberechtigten Stellen-

wert einzuräumen.

Geplant wurde für 2003 ein 1. Treffen von Jugendlichenmit Abgeordneten aller Parteien, um ein gemeinsamesFORUM für den Dezember vorzubereiten. Die Resonanzauch auf Seiten der Abgeordnetenwar ausgesprochen positiv, was dieAktiven entsprechend motivierte.Die Vorbereitung für das 3. Jugend-FORUM ist mit Schwung in Ganggekommen.

Die Fotos sind eine Vorschau auf das „Kleine Jugendfo-rum“ vom 1. März 2003 im Abgeordnetenhaus Berlin.

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Das FrauenComputerZentrumBerlin (FCZB) entwi-ckelt seit 1984 innovative Fortbildungsangebote im Be-reich der Informations- und Kommunkations-Technolo-gien – speziell für Frauen. Die Angebote richten sich anFrauen mit unterschiedlichem kulturellem und berufli-chem Hintergrund: Sie reichen von einjährigen Weiter-bildungen wie „Multimedia- und Internet-Technologi-en für interkulturelle Kommunikation, Marketing, PRund Werbung“, „Wissenmanagement“ oder „eBusi-ness“ über berufsbegleitende Module, die IT-Grund-kenntnisse, Grafik-, Multimedia- und Internet- undeCommerce-know how vermitteln, bis hin zu Medien-kompetenzen für unterschiedliche Zielgruppen.

Ziel ist es, neue Technologien so einzusetzen, dass sieder Verwirklichung von Chancengleichheit auf dem Ar-beitsmarkt und in der Gesellschaft dienen: die Informa-tionsgesellschaft für breitere Zielgruppen öffnen; Frauenneue Berufsperspektiven ermöglichen; Gender Main-streaming und Diversity fördern.

Z U M B E I S P I E L E Q U A L …Die Berliner Entwicklungspartnerschaft „Gender Main-streaming in der Informationsgesellschaft“ hat zum Ziel,mit innovativen Modellvorhaben die Teilhabe von Mäd-chen und Frauen an der Informationsgesellschaft deut-lich zu steigern. „Gender Mainstreaming in der Infor-mationsgesellschaft“ ist zugleich Name und Programmder Entwicklungspartnerschaft, denn es geht darum,

neue Wege für mehr Chancen-gleichheit auf dem Arbeitsmarkt,insbesondere in der IT-Branche,aufzuzeigen. EQUAL ist mit einemBudget von 3.026 Millionen Euro(ergänzt durch nationale Finanzie-rung) eine Gemeinschaftsinitiative

der Europäischen Union, mit der durch die Entwicklungund Erprobung innovativer Modelle ein Beitrag zur Eu-ropäischen Beschäftigungsstrategie geleistet wird.

Bei der Entwicklungspartnerschaft „Gender Mainstrea-

ming in der Informationsgesellschaft“ sind neben demFCZB die Deutsche Telekom AG, echopool new mediadevelopment GmbH und Life e.V. als „operative Part-ner“ mit an Board. In Kooperation mit TXT Webagen-tur GmbH, Schulen an’s Netz e.V., ONA e.V., Ärztinnengegen Brustkrebs e.V., wannseeFORUM/Wannsee-heim für Jugendarbeit e.V. führen sie Teilprojekte miteiner Vielzahl von Aktivitäten durch.

M E D I E N K O M P E T E N Z E N F Ü R M U LT I -P L I K AT O R I N N E N U N D Z I E L G R U P P E ND E R B I L D U N G S A R B E I TDa ein wichtiger Schwerpunkt des Teilprojektes darinbesteht, Frauen und Mädchen unterschiedlicher Ziel-gruppen einen Mix aus Medienkompetenzen und be-ruflicher Orientierung anzubieten, findet die Koopera-tion mit dem wannseeFORUM auf verschiedenen Ebe-nen statt:

Das wannseeFORUM ist durch seine entsprechendenBildungsangebote eine Institution, die sowohl auf mul-tiplikatorischer Ebene z.B. Lehrerinnen an allgemein-bildenden Schulen, Lehrerinnen an Erzieher-Fach-Schulen, Expertinnen aus der (Mädchen)-Bildungsar-beit als auch auf der Ebene der Arbeit direkt mit Ju-gendlichen tätig ist. In diese Fortbildungs- und Semi-nar-Arbeit fügt sich das Entwicklungspartnerschaft-Teilprojekt ein, indem entweder neue Seminare konzi-piert oder die Thematik „Medienkompetenzen/berufli-che Orientierung“ in die vom wannseeFORUM durch-geführten Angebote integriert werden.

Als Einstieg haben 2002 die ersten Seminare für Multi-plikatorinnen stattgefunden. Im Juli die Fachtagung fürbundesweit tätige Pädagoginnen aus der Mädchenar-beit: Hier wurde die EQUAL-Entwicklungspartnerschaftmit ihrem Teilprojekt „Medienkompetenzen“ präsen-tiert und die Strategie des „Gender Mainstreaming“ ein-geführt. Im November 2002 folgte ein dreitägiger Work-shop für Mitarbeiterinnen aus Institutionen und Projek-ten der Jugend- und Kulturarbeit sowie der Schulen.

28J A H R E S B E R I C H T 2 0 0 2FrauenComputerZentrumBerlin

Renate Wielpütz

K O O P E R AT I O N F R A U E N C O M P U T E R Z E N T R U M B E R L I N U N D W A N N S E E F O R U M

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„Vernetzung“ ist derzeit ein Zauberwort, das insbeson-dere aus den Säckeln der Europäischen Union die Eu-ros klingeln lassen soll. Das wannseeFORUM hat sichim „Bildungsnetz Berlin für geschlechtergerechte Bil-dung und Beschäftigung“ engagiert, weil die unter-schiedlichen PartnerInnen des Netzwerkes aus ihrerPerspektive für die eigene Jugendbildungsarbeit neueIdeen bringen könnten und die Seriosität durch lange,verlässliche Zusammenarbeit gesichert ist. Das gilt ins-besondere für das Netzwerkmanagement von LIFE e.V.,ein Projekt mit dem wir im Bereich Öko-Technik in derVergangenheit schon verschiedene erfolgreiche Aktivi-täten durchgeführt haben.

Das „Bildungsnetz Berlin“ hat gerade begonnen, des-halb kann hier erst das Ergebnis der Planungs- und Vor-bereitungsphase dargestellt werden:

Das „Bildungsnetz Berlin“ will die Berliner Bevölke-rung auf den Wandel Berlins zu einer Stadt des Wis-sens vorbereiten durch naturwissenschaftlich-techni-sche Bildung in allen Lebens- und Bildungsphasen vorallem für Mädchen und Frauen bei gleichzeitiger Moti-vation von Jungen und Männern zur Übernahme vonErziehungsverantwortung. Damit soll ein Beitrag zu Ge-schlechtergerechtigkeit in Bildung und Beschäftigungsowie zu nachhaltiger Entwicklung geleistet werden.Das Projekt orientiert sich in seiner langfristigen Ziel-

setzung am Leitbild der nachhaltigen Entwicklung undverfolgt insbesondere das Ziel der gleichberechtigtenBeteiligung von Frauen an gesellschaftlichen Entschei-dungsprozessen und der Chancengleichheit beim Zu-gang zu Bildung und Arbeitsmarkt. Es orientiert sich

dabei an den national, regional undinternational erarbeiteten und ver-abschiedeten Richtlinien und Emp-fehlungen für die Umsetzung derChancengleichheit der Geschlech-ter.

Als Produkte der Arbeit des Bildungsnetzes erwartenwir neben Curricula und Studien zu den angesproche-nen Themen vor allem Qualitätskriterien für geschlech-

Das kopflastige Thema EU-Förderpolitik wurde imWechsel praktisch mit Techniken der Internet-Recher-che verbunden.

Das war ein guter Einstieg für die im Jahr 2003 geplan-te Veranstaltungsreihe „Umsetzung von Medienkompe-

tenzen in verschiedenen bildungs- und erziehungsbe-zogenen Arbeitsfeldern“. Die Kooperation begann viel-versprechend und ist richtungsweisend für die Zusam-menarbeit mit innovativen Einrichtungen aus unter-schiedlichen Bereichen.

29J A H R E S B E R I C H T 2 0 0 2Life e.V. Bildungsnetz

Rita Eichelkraut

K O O P E R AT I O N L I F E E . V . U N D W A N N S E E F O R U MBildungsnetz Berlin für geschlechtergerechte Bildung und Beschäftigung

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tergerechte Bildung und zielgruppenorientiertes eLear-ning, die veröffentlicht und in andere Organisationenund Bildungsbereiche transferiert werden sollen. Darü-ber hinaus werden innerhalb des Netzwerks Strukturenaufgebaut, die auch über die geförderte Phase hinwegwirksam sein werden: Dazu gehören das Bildungsnetzselbst, das weiterhin an den Schnittlinien zwischenSchule, Arbeitsmarkt, Universität, politischer Bildung,beruflicher Bildung und Jugendhilfe arbeiten wird,ebenso wie die einzurichtende Transferstelle als Koor-dinationsstelle für Bildungsangebote im Bereich Natur-wissenschaft und Technik sowie die gemeinsame Lern-plattform mit Bildungsangeboten der Netzwerkpartner.

Die Erfahrungen aus bestehenden Netzwerken habengezeigt, dass Netze nicht vom Engagement und dem In-put der Beteiligten allein leben können. Lebendige Net-ze brauchen, neben einem guten Management, persön-liche Begegnungen, und – von Anfang an – einen kon-kreten Nutzen für die beteiligten Personen und Organi-sationen (win-win-Situationen für alle Beteiligten). Da-her wurden neben den regelmäßigen PlanungstreffenLernangebote für die beteiligten Partner und Organisa-tionen gemacht, die den Aufbau des Netzes, den Trans-fer von Wissen und die Herausbildung einer vetrauens-vollen Zusammenarbeit unterstützen.

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Demokratie ist nie für alle Zeiten gesichert. Ihre Bewah-rung ist ein permanenter Prozeß, in dem sie immer wie-der errungen und verwirklicht werden muß. Wir sindaufgerufen, jede Generation neu zu gewinnen für dieRealisierung und Verteidigung der Demokratie und derMenschenrechte. In diesem Sinne braucht die Demo-kratie die politische Bildung.

Wenn politische Bildung erfolgreich sein will, insbeson-dere als politische JUGENDbildung, muß sie ganzheit-lich KOPF, HERZ und HAND ansprechen.

Kopf: Politische Bildung muß einsichtig machen, warum De-mokratie und Menschenrechte notwendig sind für einZusammenleben in Freiheit, Gerechtigkeit und Chan-cengleichheit. Sie muß die Menschen in den Stand ver-setzen, für Demokratie und Menschenrechte zu argu-mentieren und sie gegen Demokratie-feindliche und dieMenschenrechte verneinende Parolen und Bestrebun-gen zu verteidigen. Hierzu gehören sowohl Diskussi-ons-Trainings gegen rechtsextreme und rassistische Äu-ßerungen als auch die Beschäftigung mit Philosophieund Geschichte der Demokratie und mit der Ethik derWeltreligionen, insbesondere mit dem Dialog zwischenden Kulturen und Religionen. Hierzu gehört aber aucheine vorurteilsfreie Beschäftigung mit tatsächlichenSchwierigkeiten im Zusammenleben von Menschen ausverschiedenen Kulturen und mit dem Vorrang der Men-

schenrechte vor dem Respekt ge-genüber kulturellen Besonderhei-ten. Undemokratisches Verhaltenund Menschenrechtsverletzungen,die mit religiösen und kulturellenTraditionen begründet werden, auseiner falschen politischen „Cor-

rectness“ heraus zu tolerieren, ist nicht akzeptabel. In-sofern darf unsere Toleranz nicht prinzipiell nachgiebigsein, sondern sie muß kämpferisch für Demokratie undMenschenrechte eintreten. Toleranz gilt nur gegenübersolchen Positionen, die selbst Toleranz einschließen.

Herz:Was politisch mit dem Kopf erkannt, begriffen und ak-zeptiert worden ist, darf nicht auf die kühle Sphäre desVerstandes beschränkt bleiben, sondern muß als Be-geisterung, als Empathie und als ansteckendes Feuerdas Herz ergreifen. Nicht nur, aber vor allem für Ju-gendliche sind die Emotionen, der Gefühlsüber-schwang, die tief empfundene Solidarität und das Mit-leid ganz wichtige Triebfedern. Eine politische Bildung,die nur den Verstand anspricht und nicht positive Ge-fühle für Demokratie und Menschenrechte weckt undnicht Abscheu gegenüber Verletzungen von Demokra-tie und Menschenrechten bewirkt, ist nicht ausrei-chend. Wenn wir die Ebene des nur Moralisierens über-schreiten wollen, dann müssen wir die Dimensionendes Ethischen und des Ästhetischen zusammenbrin-gen. Was als gut erkannt worden ist, muß auch alsschön empfunden werden. Ich soll es nicht nur als rich-tig, sondern auch als angenehm empfinden, wenn ichdemokratisch handele und die Menschenrechte respek-tiere.

Hand:Es nützt wenig, wenn ich Demokratie und Menschen-rechte verstanden und akzeptiert habe und sie auchemotional integriere, aber nicht zum Handeln, nichtzum Umsetzen meiner Einsichten und Gefühle komme.Deshalb muß politische Bildung insofern auch hand-lungsorientiert sein, als sie praktische Auswirkungenund konkretes Engagement zumin-dest mitreflektiert, probehandelndantizipiert oder sogar vorbereitetund einleitet. Es muß nicht immereine kollektive Aktivität vorbereitetwerden wie etwa in einem Schüler-vertretungsseminar, in dem mansich rüstet für ein Projekt in derSchule; es kann durchaus sein, daßdie Einzelnen lediglich angeregtwerden zu der Überlegung: Welchepraktischen Konsequenzen ziehe

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Kopf, Herz, Hand

Moritz v. Engelhardt

P O L I T I S C H E J U G E N D B I L D U N G A L S Q U A L I F I Z I E R U N G F Ü R J U G E N D B E T E I L I G U N GD I E D E M O K R AT I E B R A U C H T P O L I T I S C H E B I L D U N G

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ich persönlich aus meiner hier gewonnenen Einsichtund meiner hier entflammten Begeisterung? Für die ak-tive Demokratie, für die lebendige Bürgergesellschaft istes wichtig, daß die Menschen letztlich zum Handelnkommen. Das muß nicht immer sofort und in jedemFall geschehen. Ich rede nicht einem bedingungslosenAktionismus das Wort. Das genaue Nachdenken, diegepflegte Diskussion, das spielerische Probehandeln imfreien„Spinnen“ und die meditative Versenkung habenihren Sinn und bringen ihren Gewinn. Sie müssen nichtunmittelbare Vorbereitung einer Handlung sein, aber

grundsätzlich muß die Realisierung des Erdachten undGefühlten doch im Blick sein. Und deshalb gilt es, auchdie Hand zu trainieren.

Die Einbeziehung der Künste und der Medien in die po-litische Bildung erlaubt es, gleichermaßen KOPF, HERZund HAND anzusprechen und zu üben. Wenn eineGruppe ein Theaterstück zu einer politischen Thematik(und „politisch“ ist hier sehr weit zu fassen) erarbeitet,dann wird sie sich Wissen aneignen, darüber reflektie-ren, die Gedanken emotional integrieren, das schau-spielerische Handwerkszeug erlernen und ihr Ergebnisauf die Bühne bringen und einem Publikum möglichstgut vermitteln müssen. KOPF, HERZ und HAND sindgleichermaßen beteiligt. Das Verhältnis der Künste/Me-dien zur politischen Bildung ist ein gleichberechtigtes,dynamisch-dialektisches. Die Künste/Medien sindnicht untergeordnete Dienstmägde, sondern sie sindebenbürtig. Bereits die Recherche erfolgt nicht nur kog-nitiv, sondern auch nach den assoziativen, kreativenund spielerischen Gesetzmäßigkeiten der Künste/Me-dien. Das gilt ebenso für die Produktion, für die Präsen-tation und für die Aneignung durch das Publikum.

J U G E N D L I C H E Z I E L G R U P P E N D E RP O L I T I S C H E N B I L D U N GIn den vergangenen drei Jahrzehnten hat sich ein Teilder politischen Bildung, um Chancengleichheit herzu-stellen, zu einseitig auf die sogenannten benachteilig-ten Jugendlichen konzentriert. Ich halte das für falsch.Wenn wir die Ränder erreichen wollen, müssen wirnicht zuletzt auch die Mitte stärken. Für die Weiterent-wicklung der Demokratie ist es wichtig, deutlich die Ju-gendlichen anzusprechen, die in der Lage sind, Demo-kratie und Menschrechte zu verstehen, sie argumenta-

tiv zu vertreten, eine emotionale Zustimmung zu die-sen Werten und Empathie für Schwächere zu entwi-ckeln und sich zum Handeln und zur Verteidigung vonDemokratie und Menschenrechten aufzuraffen.

Ich plädiere nicht für eine Beschränkung auf gute Ge-samtschüler, engagierte Gymnasiasten und informierteStudenten; aber ich will sie nicht ausschließen. In derRe-Education nach 1945 haben die Briten und die US-Amerikaner sich durchaus bemüht, auch die Not und dieVerwahrlosung der durch Flucht, Vertreibung und Zer-störung entwurzelten Jugendlichenzu lindern und diese jungen Men-schen zu integrieren. Zugleich aberhaben sie Ausschau gehalten nacheinigermaßen „stabilen“ Schülernund Studenten, mit denen die De-mokratie aufgebaut werden konnte.

Mein Ansatz, den ich in meiner politischen Bildungsar-beit von Anfang an praktiziert habe, ist der der Mi-schung. Ich will die gebildeten, engagierten und von ih-ren Eltern geförderten Jugendlichen genauso dabei ha-

33J A H R E S B E R I C H T 2 0 0 2Kopf, Herz, Hand

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ben wie die anderen, die bildungsferneren Schichten,sozial schwachen Bevölkerungsgruppen und fremdenKulturen entstammen. Für mich gibt es keine „naturge-gebene“, sozial determinierte Elite. Die später einfluß-reichen Gruppierungen sollen sich aus möglichst vie-len Schichten rekrutieren. Die politische Bildung kanndie Chancengleichheit beim Zugang zu Eliten vergrö-ßern, indem sie alle Jugendlichen anspricht. Aber eswäre für die Demokratie ein nicht akzeptabler Verlust,wenn die privilegierteren und „fitteren“ Jugendlichenvernachlässigt würden.

Mischung bedeutet auch, daß Mädchen und Jungen ingleichem Maße auf allen Ebenen Zugang zur Partizipa-tion verschafft wird. „Gender Main Streaming“ muß alsPrinzip Eingang finden in die politische Jugendbildung,damit Jugendliche sich – ihren geschlechtsspezfischenBesonderheiten entsprechend – in der Jugendbeteili-gung gleichberechtigt entfalten können.

Auch für junge Deutsche und fürJugendliche nicht-deutscher Herkunft muß der Zugang zur Jugendparti-zipation gleichermaßen möglich sein. Für die Integrati-

on, für den Abbau von Spannun-gen zwischen den Kulturen und fürdie Eindämmung von Fundamenta-lismen ist es von großer Bedeu-tung, ob es gelingt, auch Jugendli-che nicht-deutscher Herkunft amdemokratischen Engagement zu

beteiligen.

Der „Zugang für alle“ ist nicht nur eine abstrakte For-derung. Er ist eine Einladung, die zu ihrer Wirksamkeitganz praktischer Konsequenzen bedarf: Die politische

Jugendbildung und die Felder demokratischer Jugend-beteiligung müssen so gestaltet werden, daß sie nichtnur für bestimmte Gremien-gewohnte Jugendliche at-traktiv sind. Sie müssen auch Jugendliche ansprechen,die nicht „mit dem Aktenkoffer an der Hand“ auf dieWelt gekommen sind. Die Trainigsseminare müssen –wie bereits gesagt – KOPF, HERZ und HAND anspre-chen und die Gremien der Jugendpartizipation dürfennicht schlechte Imitationen von politischen Erwachse-nen-Versammlungen sein.

S C H Ü L E R V E R T R E T U N G S - A R B E I T :K L E I N E S E I N M A L E I N S D E R D E M O K R AT I EMeine Berufswahl und meine politische Sozialisationsind wesentlich beeinflußt worden zum einen durch dieEnttäuschung über das Schweigen der Generation mei-ner Eltern und Lehrer zum Nationalsozialismus undzum anderen ganz stark auch durch meine Aktivitätenals Schülervertreter (ich war dreimal Klassensprecherund einmal Schulsprecher). Wichtige Erfahrungenmachte ich in meiner Jugend im Bund Deutscher Pfad-finder und in der Niedersächsischen Jugendleiterschu-le Bündheim. So war es logisch, daß ich sehr früh schonin die außerschulische politisch-kulturelle Jugendbil-dung im Interesse einer effektiven demokratischen Ju-gendpartizipation strebte.

Das Engagement als Klassensprecherin und Klassen-sprecher oder als Schulsprecherin und Schulsprecherist für mich das „kleine Einmaleins der Demokratie“.Die Ausbildung für die Tätigkeit in der Schülervertre-tung ist deshalb ein sehr wichtiger Aufgabenbereich derpolitischen Jugendbildung. Wer als Mitglied der Schü-lervertretung gelernt hat, frei zu sprechen, Interessenanderer zu erkennen, sich mit Zivilcourage und Diplo-matie für die Interessen anderer einzusetzen, Projekteund Aktionen zu organisieren, mit dem Schulverfas-sungsgesetz umzugehen und in Gremien zu agieren,Streit zu schlichten, gute Kompromisse zu schließenund im Kleinen und Konkreten Demokratie und Men-schenrechte zu verwirklichen, und wem das auch nochSpaß gemacht hat, der wird sich auch später in der Ge-sellschaft und in der Politik engagieren.

Es ist für die Zukunft unserer Demokratie wichtig,schon das „kleine Einmaleins der Demokratie“ ernst-

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Kopf, Herz, Hand

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zunehmen und sowohl die Schülervertretungsarbeit alsauch die Ausbildung dazu zu unterstützen.

Eine zentrale Bedeutung in meinerArbeit als politischerBildner nimmt aus diesen Gründen das Angebot „Salzin der Suppe: Trainingsseminare für Schülervertretun-gen“ ein. Es besteht aus siebentägigen Kursen, die dasfreie Sprechen und die Diskussionsleitung, sozialeKompetenz, den Umgang mit dem Schulverfassungsge-setz, das Agieren in Gremien und – in künstlerischenArbeitsgruppen – Phantasie und Teamwork trainieren.Jeweils zwei bis drei Schulen – möglichst in einer Ost-West-Mischung – sind beteiligt. Eine Altersspanne von13 bis 19 Jahren ist ausdrücklich erwünscht. Die ethni-sche und kulturelle Mischung wird angestrebt.

Diese Seminare sind eingebettet in ein System der Be-ratung, des öffentlichen Auftretens, der Vorbereitungund Auswertung. Vor jedem Seminar besuche ich jedebeteiligte Schülervertretung zur Vorbereitung in ihrerSchule. Am Freitag der Seminarwoche präsentieren dieSeminar-Teilnehmenden die Ergebnisse der künstleri-schen Arbeitsgruppen in einer der Schulen vor Schü-lern, Lehrern und Eltern. Ich biete Besuche zur Bera-tung der Jugendlichen bzw. für Gespräche mit Lehrernund mit Elternvertretern an. Etwa sechs Wochen nachjedem Seminar führe ich mit den beteiligten Schüler-vertretungen eine Auswertung durch, in der erfragtwird, welche Anregungen aus dem Seminar umgesetzt

werden konnten, welche Auswirkungen das Seminarhatte und welche Verbesserungsvorschläge für das Se-minarmodell sich aus diesen Erfahrung energeben.

Sinnvoll ist es, die Tätigkeit und die Ausbildung derSchülervertretungen mit der Arbeit der Streitschlichterund „Teamer“ und der Schülerzeitungsredaktionen –wo es solche gibt – und den Ausbildungen dazu zu ver-binden. Streitschlichter bzw. Konfliktlotsen sind oft so-zial besonders kompetente Jugendliche, die auch neueKriterien für die Wahl von Klassensprecherinnen undKlassensprechern mit begründen können. Unter „Tea-mern“ verstehen wir 10.- und 11.-Klässler, die Paten-schaften übernehmen für 7.-Klässler und den JüngerenInteressengruppen in Bereichen wie z. B. Theater, Tanz,Musik, Video oder Sport anbieten. Die Schülerzeitungkann die Arbeit der anderen Engagierten effektiv unter-stützen.

Wo es noch nicht geschieht, solltedas Engagement in der Schülerver-tretung, als Streitschlichter, als Mit-glied einer Schülerzeitungsredakti-on oder als „Teamer“ im Zeugniserwähnt werden. Das wannseeFORUM stellt zusätzlichZertifikate über den Besuch eines Schülervertretungs-Seminars aus. Es hat sich inzwischen herumgespro-chen, daß zunehmend Firmen bei der Vergabe von Aus-bilduungsplätzen auch Nachweise über soziales und in-

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terkulturelles Engagement berücksichtigen.

Zur Zeit wird viel diskutiert über die Evaluation politi-scher Bildung. Zwei renommierte Institute evaluierendie aus dem Kinder- und Jugendplan geförderte politi-sche Bildung außerhalb der Jugendverbände. Da wirdzwar nicht die Wirksamkeit der politischen Bildung,sondern eher die Arbeitsweise ihrer Träger erfaßt. Abersollte es einmal um die Kernfrage „Wie effektiv ist diepolitische Bildung?“ gehen, dann können wir auf unse-re Seminare für Schülervertretungen verweisen, derenAuswirkungen man zuverlässig und aussagekräftigfeststellen kann, indem man seinen Blick darauf rich-tet, ob die Jugendlichen gelernt haben, frei zu spre-chen, Interessen anderer zu erkennen, sich mit Zivil-courage und Diplomatie für die Interessen anderer ein-zusetzen, Projekte und Aktionen zu organisieren, mitdem Schulverfassungsgesetz umzugehen und in Gremi-en zu agieren, Streit zu schlichten, gute Kompromissezu schließen und im Kleinen und Konkreten Demokra-tie und Menschenrechte zu verwirklichen.

A U F B A U E N D E W E I T E R E F E L D E R D E R J U G E N D B E T E I L I G U N GAuf dem „kleinen Einmaleins der Demokratie“ bauenweitere Felder der Jugendbeteiligung auf, die ich hiernur kurz aufzählen will, um deutlich zu machen, dassdie Arbeit mit Schülervertretungen nicht isoliert dasteht: Das können die Jugendvertretungen in den Be-trieben, die Studentenvertretungen und die Mitarbeit inBetriebsräten. Weitere Felder der Jugendpartizipationsind die Mitarbeit in Jugendparlamenten in Stadtteilen,auf kommunaler und auf Landesebene. Neben den kon-tinuierlichen Jugendparlamenten gewinnen die Jugend-foren zunehmend an Bedeutung. Es handelt sich meist

um einmalige eintägige oder mehr-stündige Veranstaltungen zu be-stimmten Themen und mit freiemZugang für alle interessierten Ju-gendlichen, die mit Politikern dis-kutieren und ihnen ihre Forderun-gen vortragen wollen.

Zur Belebung der Bemühungen um die Jugendbeteili-gung hat sicher der Europäische Weißbuchprozeß zurErarbeitung eines Weißbuchs zur Europäischen Ju-gendpolitik beigetragen. Im Rahmen dieses Weißbuch-

prozesses sind auch die Jugendlichen selbst befragtworden. Das geschah im Rahmen Nationaler Jugend-konferenzen im Frühsommer 2000 und einer Europä-ischen Jugendkonferenz im Oktober 2000. Das wann-seeFORUM hat die 1. Deutsche Jugendkonferenz vom09.–14. Juni 2000 ausgerichtet und die 35 deutschenDelegierten bei der Europäischen Jugendkonferenzvom 05.–08.Oktober 2000 in Paris begleitet. Diese Ver-anstaltungen haben der Partizipationsbewegung großenAuftrieb gegeben. Ein Ergebnis des Weißbuchprozessesist die Einrichtung einer bundesweit informierenden,moderierenden und koordinierenden Servicestelle Ju-gendbeteiligung in Berlin.

Es gibt die unterschiedlichsten Formen der Partizipati-on – von der einfachen Anhörung, in der Politiker undVerwaltungsleute etwas über Situation und Forderun-gen von Jugendlichen erfahren, bis hin zu wirklichenBeteiligungsstrukturen, wo Jugendliche tatsächlich mitFolgen entscheiden oder mitentscheiden können.

Die politische Bildung muß darauf achten, daß Jugend-beteiligungsaktivitäten nicht nur Spielwiesen, Alibi-Ver-anstaltungen und Schmuck-Beigaben für Politiker sind.Es muß um ernsthafte Partizipation mit Auswirkungeninnerhalb eines überschaubaren Zeitplans gehen.

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Das Senior-Experten-Service-Programmder deutschen Wirtschaft entsendet jährlichmehrere hundert Fachkräfte im Ruhestandals Berater und Ausbilder in Entwicklungslän-der und in Gebiete in Nicht-Entwicklungslän-dern, in denen Hilfe und Anregungen ge-braucht werden. Die Senior-Experten arbei-ten ehrenamtlich in ihren Einsatzgebietenund bekommen lediglich ihre Reisekosten,Unterkunft, Verpflegung und Versicherung fi-nanziert. In der Regel werden Ingenieure,Handwerker, Ärzte, Banker, gelegentlichauch Lehrer undHochschulprofesso-ren entsandt.

Mit mir ist im Jahr2002 erstmals einpolitischer Bildnerfür drei Monate ein-gesetzt worden. Ichwar von der StadtUlaanbaatar für denAufbau und die Ver-netzung und fürDeutsch-Unterrichtzu Themen der de-mokratischen Ju-gendbildung in derMongolei „angefor-dert“ worden. Für2003 bin ich wiedermit einem dreimona-tigen Einsatz in derMongolei und zusätz-

lich mit einem ein-monatigen Einsatz inRußland beauftragtworden. Im Rahmendieser Arbeit versu-che ich, Kenntnisseund Erfahrungen

aus 36 Jahren Berufstätigkeit im wannsee-FORUM und jahrzehntelangem Engage-ment im Arbeitskreis deutscher Bildungsstät-ten weiterzugeben.

Interessierte Pensionäre und Rentner kön-

nen ihre Bereitschaft zu ehrenamtlichen Ein-sätzen beim Senior-Experten-Service anmel-den. Wenn Anforderungen aus anderen Län-dern vorliegen, werden die geeigneten Seni-or-Experten entsprechend ihren Ausbildun-gen und Erfahrungen gefragt, ob sie einenAuftrag anzunehmen bereit sind.

Entwicklung der Programme „Aufbaudemokratischer Jugendbildung“ in derMongolei und in RußlandDie politische, nicht parteigebundene Ju-

gendbildung, wie sie sich im westlichenDeutschland als Folge der Re-Education unddes Kalten Krieges entwickelt hat, ist in an-deren Ländern weitgehend unbekannt. Unter„politischer Bildung“ wird oft die einseitige,parteipolitisch gebundene Schulung odersogar Indoktrination verstanden. Die deut-schen politischen Bildner müssen oft erläu-tern, daß die in Deutschland praktizierte po-litische Bildung nicht einseitig in eine be-stimmte Richtung führt, sondern offen für al-le demokratischen – wohlgemerkt: alle de-

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Senior-Experte

Moritz v. EngelhardtSenior-Experte für demokratische Jugendbildung

Senior-Experten-Service-Programm

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mokratischen! – Positionen ist, aber intole-rant gegenüber undemokratischen Stand-punkten auftritt.

Während des Weißbuchprozesses in denJahren 2000–2002 zur Erarbeitung einesWeißbuches zur Europäischen Jugendpolitikist mir und anderen Kolleginnen und Kolle-

gen klar geworden: Wenn die EuropäischeJugendpolitik die Beteiligung der Jugend aufkommunaler, regionaler, nationaler und euro-päischer Ebene verstärken will, dann muß sie

auch Sorge dafürtragen, daß Ju-gendliche dafürqualifiziert werden.Daraus folgt, daßwir überall in Euro-pa eine überpartei-liche politische Ju-gendbildung benö-tigen, die diesesleistet. Jugendlichesind nicht mit dennatürlichen Anla-gen eines partizi-pierenden Demo-

kraten geboren.Sie müssen Ju-gendbeteiligunglernen.

Inzwischen expor-tieren Kolleginnenund Kollegen aus Jugendbildungsstätten imArbeitskreis deutscher Bildungsstätten aberüberparteiliche politische Jugendbildungnicht nur innerhalb der Europäischen Union,sondern auch in die Mongolei und nach Ruß-land. Aus beiden Ländern wurde nach der

39J A H R E S B E R I C H T 2 0 0 2Senior-Experte

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Wende der Wunsch an den Arbeitskreisdeutscher Bildungsstätten herangetragen,beim Aufbau demokratischer Jugendbildungzu helfen. An den inzwischen ins Leben ge-rufenen Projekten habe ich mich von Anfangan sowohl als Dozent für politische Bildungim wannseeFORUM als auch als Vorsitzen-der des Arbeitskreises deutscher Bildungs-stätten aktiv beteiligt.

Das wannseeFORUM war besonders ge-fragt, weil die bei uns praktizierte Verknüp-fung von politischer Bildung mit der künstle-rischen und medialen Tätigkeit für den Auf-bau demokratischer Jugendbildung in post-sozialistischen Ländern fruchtbar und attrak-tiv ist.

Kolleginnen und Kollegen aus Jugendbil-dungsstätten des Arbeitskreises deutscherBildungsstätten haben ein gutes Konzept derpartnerschaftlichen Zusammenarbeit entwi-ckelt: In der ersten Hälfte des Jahres kom-men jeweils sechs mongolische Fachkräfteder Jugendarbeit und neun Studenten derMoskauer Geisteswissenschaftlich-SozialenAkademie für jeweils vier Wochen nachDeutschland und hospitieren in deutschenJugendbildungsstätten zu bestimmten The-menbereichen der politischen Jugendbil-dung.

Das wannseeFORUM ist daran stark beteiligt: Hospitanten haben inunserem Haus ganz praktisch teilnehmend beobachten können, wiewir in den Bereichen „Politische Bildung und künstlerische Arbeit“,„Ausbildung von Schülervertretungen“, „Politische BIldung und NeueMedien“ und „Aufarbeitung der jüngsten Vergangenheit in der politi-sche Bildung“ arbeiten bzw. gearbeitet haben. Wir haben vor und nachden Hospitationen mit den ausländischen Gästen ergänzende Exkur-sionen zu Einrichtungen der Jugendbildung gemacht, in denen die ge-nannten Themenbereiche eine Rolle spielten.

Andere Jugendbildungsstätten haben Hospitationen zu den Themen„Zusammenhang von beruflicher und politi-scher Bildung“, „Sozialarbeit und politischeBildung“, „Jugendliche Gewalt – Konzepteder Mediation“, „Mädchen- und Frauenbil-dung“, „Jungen- und Männerbildung“, „Par-tizipation und Engagement für Menschen-rechte und gegen Rassismus“, und „Ökolo-gische Bildung innerhalb der politischen Bil-dung“ angeboten. – Inzwischen ist „Gender

Main Streaming“ verbindliches Querschnitt-Thema in allen Bereichen.

Jeweils im Spätsommer bzw. im Herbst führen Kolleginnen und Kolle-gen aus Jugendbildungsstätten des Arbeitskreises deutscher Bildungs-stätten in der Mongolei und in Moskau Fachveranstaltungen für jeweilsetwa 60 Fachkräfte der mongolischen Jugendarbeit bzw. für ca. 60

Studenten der Moskauer Geisteswissenschaftlich-Sozialen Akademiezu den Hospitationsthemen des Jahres durch. In diesen Fortbildungs-seminaren leiten die vier jeweiligen deutschen Tutoren Workshops zuden einzelnen Themen, und die Hospitanten aus dem Frühjahr sind un-sere Assistenten. Sie haben zum Abschluß der Hospitationen den Auf-trag bekommen, das in Deutschland Erfahrene in der Heimat auszu-probieren und dabei Hypothesen darüber zu entwickeln, was übertra-gen werden kann, ob etwas abgewandelt werden muß und – wenn ja– wie.

Durch diese Dramaturgie wird ein partnerschaftliches Verhältnis her-gestellt. Wir sind nicht die allwissenden Missionare, sondern wir bietenunsere Praxis und unsere Erfahrungen an, unsere Gäste prüfen undbeurteilen sie, und wir sind in den Fachveranstaltungen in der Mongo-lei und in Moskau ausländische Experten, die nach den Probeläufen inder Heimat der Hospitanten und nach deren Hypothesen zur Übertrag-barkeit eine gezielte Fortbildung unter Assistenz der Hospitantendurchführen.

Meine Einsätze als Senior-ExperteSeit 1998 habe ich in meinem Urlaub in der Mongolei diese Arbeit inehrenamtlichen Einsätzen ergänzt durch Besuche der ehemaligen Hos-pitanten an ihren Arbeitsstellen, um zu sehen, was mit unseren Anre-gungen geschieht. Außerdem habe ich Deutsch-Unterricht mit Inhaltender demokratischen Jugendbildung gegeben, für die Vernetzung derJugendbildung in diesem riesigen Land Vorschläge gemacht und Ini-tiativen beim Aufbau selbstverwalteter Jugendzentren und der Planung

40J A H R E S B E R I C H T 2 0 0 2

Senior-Experte

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einer fahrbaren Jugendbildungsstätte auf dem Land beraten. Den er-gänzenden Deutsch-Unterricht und die Beratungsarbeit beim Aufbaudemokratischer Jugendbildung habe ich im Jahr 2001 auch in Mos-kau begonnen, als ich einen ganzen Monat ehrenamtlich in der Akade-mie arbeitete.

Seit 2002 führe ich diese Arbeit ehrenamtlich im Rahmen des „Seni-or Experten Service“-Programms durch. So werde ich in diesem Jahrfür drei Monate in die Mongolei und für einen Monat nach Moskau ge-hen, um als Beauftragter des Arbeitskreises deutscher Bildungsstättenfür den Aufbau demokratischer Jugendbildung in der Mongolei und inRußland in beiden Ländern zu wirken. Diese Arbeit wird wieder ver-bunden mit Deutsch-Unterricht zu Inhalten und zur Terminologie der de-mokratischen Jugendbildung.

Das Beglückende an dieser Arbeit ist, daß sie nicht nur ein einseitigesGeben ist, sondern auch ein bereicherndes Nehmen. Die eigene Pra-xis und die eigenen Erfahrungen auf eine andere Kultur zu übertragenbringt mit sich, daß ich viel über das fremde Land erfahre, gründlichmeine eigene Arbeit reflektiere und mit vielen neuen Anregungen undEinsichten zurückkehre.

Es wäre falsch zu verschweigen, daß diese Arbeit neben den Erfolgs-erlebnissen, den interessanten Erfahrungen und den eindrucksvollenmenschlichen Begegnungen auch manche Härten mit sich bringt, dieaus der Einsamkeit in einer fremden Kultur, aus manchen Behinderun-gen durch im alten System verhaftete Kader, aus organisatorischen Un-

zulänglichkeiten und aus der permanenten Begegnung mit bittersterArmut resultieren.

Die Senior-Experten werben voller Überzeugung für ehrenamtlicheEinsätze in anderen Ländern und weisen gern darauf hin, daß diese Tä-tigkeit vielfältige Erfüllung bringt. Aber sie fühlen sich auch verpflich-tet, die gelegentlichen Härten nicht zu verschweigen.

Weitere Informationen:Senior Experten ServicePstfach 22 62D-53012 [email protected]

41J A H R E S B E R I C H T 2 0 0 2Senior-Experte

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Seit mittlerweile einem Jahr steht er im Kaminsaal, ein1,70 m langer, brauner Yamaha-Flügel. Möglich wurdeseine Anschaffung durch die Spenden zweier Firmenund einiger Privatpersonen.

Das Instrument wird nicht nur imRahmen von Seminaren eingesetzt,sondern steht auch in der Freizeitallen Musikinteressierten zur Ver-

fügung – für diejenigen, die das erste Mal die Tasten ei-nes Klaviers zaghaft drücken und für die Virtuosen un-ter den TeilnehmerInnen.

Wir bedanken uns an dieser Stelle bei den Firmen Sche-ring und Siemens sowie allen privaten Spenderinnenund Spendern, die den Kauf des Instruments ermöglichthaben.42

J A H R E S B E R I C H T 2 0 0 2Neuer Flügel

E I N N E U E R F L Ü G E L I M W A N N S E E F O R U M

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A N H A N GA N H A N G

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1. Vorsitzender Heinz Blumensath2. Vorsitzende Dr. Helga FosterKassierer Gerd Teicher1. Schriftführer Dr. Georg Landenberger2. Schriftführer Gunter SchwedhelmBeisitzerin Jutta Falck-BehnkeBeisitzer Prof. Dr. C. Wolfgang Müller

44J A H R E S B E R I C H T 2 0 0 2

Dokumentation

V O R S TA N D 2 0 0 2

K O R R E K T U R - H I N W E I S :H I E R K A N N A U C H G E R N E I N A N D E R E SB I L D , D A S W I R N O C H G E M E I N S A M A U S S U C H E N K Ö N N E N .

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L E I T E R I N / D O Z E N T I N Gabriele Naundorf

PÄ D A G O G I KDozent Michael LangeDozentin Ines MatschewskiDozent Michael Rauscher ab 1.9.02

V E R W A LT U N GFinanzreferentin Barbara FiebelkornEmpfang und Organisation Susanne MüllerVerwaltungsangestellte Ursula Politowski

H A U S W I R T S C H A F THauswirtschaftsleiter Werner Sellien bis 31.5.02Hauswirtschaftsleiterin Heidrun Fichtner ab 1.9.02Küchenleiterin Brunhilde SkoczowskiKoch Frank Stenzel bis 28.2.02Küche Miloslava Kauertova

Bozena KedziorskaHilde WalzogCarola Wolter

Reinigung Jutta BielkeRita KpodoDagmar KretschmerHeide LiboriusBärbel Riechert bis 30.11.02Carmen Socha ab 5.9.02Lawrence Williams ab 28.10.02

Haustechnik Andreas Brüggemann

Z I V I L D I E N S T L E I S T E N D E Peter Geltat bis 30.6.02John Hoff ab 1.9.02Marcel Rudolph ab 1.8.02

P R A K T I K A N T Daniel Lauterbach bis 28.2.02

F R E I W I L L I G E S S O Z I A L E S J A H R K U LT U RYil Yana Barfknecht bis 31.8.02

45J A H R E S B E R I C H T 2 0 0 2Dokumentation

P E R S O N A L 2 0 0 2

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Dokumentation

Kai-Annett Becker FotografinMartina Becker Fotografin und DesignerinIris Dannenbauer WebdesignerinMoritz v. Engelhardt GermanistBernhard Gaudian TheaterregisseurKatrin Gödeke SozialpädagoginRachel Hameleers TheatermacherinKatrin Hünemörder StudentinMichaela Kniep MedienpädagoginClaudia Lehmann TanzpädagoginIlka Lennertz PsychologinKerstin Minkwitz Musikerin und InstrumentenbauerinClaudia Mucha FotografinTorsten Prothmann MalerKaren Nina Ropohl Schauspielerin und TänzerinEncarna Rubio Martinez Schauspielerin und TänzerinSören Schrader MusikerNelson Vergara Multimedia-KünstlerMartin Verges Musiktheater-RegisseurRicardo Zamora MalerRolff Zlatar Bildender Künstler und Medienpädagoge

G A S T D O Z E N T i N N E N 2 0 0 2K U R S E M I T J U G E N D L I C H E N U N D J U N G E N E R W A C H S E N E N

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47J A H R E S B E R I C H T 2 0 0 2Seminare

14. – 18.1.2002 Ines MatschewskiArbeit, Ausbildung, Leben – Seminar fürAuszubildende zum Chemielaboranten derFU Berlin

14. – 20.1.2002 Michael LangeMacht der Medien – Seminar für SchülerIn-nen der Rütli-Oberschule und der Poel-chau-Oberschule

18.–19.01.2002 Sozialtherapeutisches RollenspielAdelheid-Stein-Institut für Sozialtherap.Rollenspiel e. V.

21.–26.01.2002 Gabriele NaundorfZweifel, Mut und SchokoladeSeminar für ErzieherfachschülerInnen derAnna-Freud-Oberschule

22.–25.01.2002 Bilanz u. Perspektiven der dt. Politik und-der Bundestagsparteien – Friedrich-Ebert-Stiftung

28.–29.01.2002 FortbildungsveranstaltungSpastikerhilfe e. V.

28.–30.01.2003 Grundkurs Darstellendes Spiel: WilhelmHauff „Das Kalte Herz“ – Theaterseminarfür SchülerInnen der Fichtenberg-Ober-schule

01.–03.02.2002 Deutsch-polnische ArbeitstagungBundesvereinigung Kulturelle Jugendbil-dung e. V.

04.–05.02.2002 Tagung Glücksspielreferenten Senatsverwaltung für Finanzen/Dt. Klas-senlotterie

04.–09.02.2002 Ines MatschewskiOrpheus, die Liebe und der TodKünstlerische Winterferienwerkstatt fürBerliner Jugendliche

05.–06.02.2002 Vorstandssitzung des Arbeitskreisesdeutscher Bildungsstätten e. V.

08.–10.02.2002 Klausurtagung der Universität Viadrina

11.–17.02.2002 Moritz v. EngelhardtSalz in der SuppeSeminar für SchülervertreterInnen der Me-rian-Oberschule und der Hector-Peterson-Oberschule

11.–17.02.2002 Hospitation russischer Studenten Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten e. V.

12.02.2002 Gabriele NaundorfGeschlechterspezifische Arbeit in der Kin-der- und Jugendarbeit – in Kooperation mitBall e. V.

13.02.2002 Teamklausur des Evangelischen Kirchen-kreises Charlottenburg

13.–15.2.2002 Kooperation Paritätischer Bildungsträger Paritätische Bundesakademie

14.02.2002 Moritz v. Engelhardt/Gabriele NaundorfAuswertung 2. Berliner Jugendforum vom1.12.01 mit beteiligten Jugendlichen

16.–20.02.2002 Aktzeichnen-Seminar

18.– 23.02.2002 Gabriele NaundorfLust, Frust, PappnaseSeminar für ErzieherfachschülerInnen derAnna-Freud-Oberschule

20.–22.02.2002 Treffen der AG Medien des Arbeitskreisesdeutscher Bildungsstätten e. V.

21.02.2002 Konzepte musisch-kultureller Bildung an der Grundschulein Kooperation mit der Grundschule am In-sulaner

22.– 23.02.2002 Sozialtherapeutisches RollenspielAdelheid-Stein-Institut für Sozialtherap.Rollenspiel e. V.

23.– 24.02.2002 Vorbereitung Schüleraustausch Deutsch-land – USACouncil on International Educational Ex-change e. V.

25.02.–03.03.2002 Michael LangeMacht der MedienMedienseminar für SchülerInnen der Theo-dor-Haubach- und der Carl-v.-Ossietzky-Oberschule

25.–27.02.2002 Gabriele NaundorfBerlin – eine Stadt zwischen Ost und WestSeminar für Zivildienstleistende in Koope-ration mit der Zivildienstschule Braun-schweig

27.02.–01.03.2002 MediationsfortbildungParitätische Akademie Berlin gGmbH

03.–06.03.2002 Didaktik der Chemie – Fortbildungsveran-staltung der FU Berlin

S E M I N A R E 2 0 0 2E I G E N - U N D K O O P E R AT I O N S S E M I N A R E S I N D F E T T G E K E N N Z E I C H N E T

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04.–10.03.2002 Moritz v. EngelhardtSalz in der SuppeSeminar für SchülervertreterInnen derRöntgen-Oberschule, Max-Liebermann-Oberschule, 4. Gesamtschule Hohenschön-hausen und Wilma-Rudolph-Oberschule

07.–08.03.2002 Graduiertenkolleg „Signalketten in lebenden Systemen“ FU Berlin

11.–13.03.2002 Gabriele NaundorfPolitik und Internet Medienseminar für Zivildienstleistende inKooperation mit der ZivildienstschuleBraunschweig

11.–15.03.2002 Bewerbungstraining der Hans-Böckler-Stif-tung

13.–15.03.2002 „Das Rondo“ in Anlehnung an HermannHesseTheaterseminar mit SchülerInnen der Fich-tenberg-Oberschule

15.–16.03.2002 Sozialtherapeutisches RollenspielAdelheid-Stein-Institut für Sozialtherap.Rollenspiel e. V.

15.–16.03.2002 Management in Non-Profit-Organisationen Brandenburgische Landeszentrale für poli-tische Bildung

18. – 19.03.2002 Fortbildungsveranstaltung Verein zur Förderung der Ökologie im Bil-dungsbereich e.V.

18.–22.03.2002 Moderieren und PräsentierenHans-Böckler-Stiftung

21.03.2002 Gabriele NaundorfChange Management – Organisationsent-wicklungin Kooperation mit Life e. V.

21.–23.03.2002 Schülerinnen-WorkshopFemtec – Hochschulkarrierezentrum fürFrauen

22.–25.03.2002 Ines MatschewskiZupfwerkstattMusikseminar für Berliner Jugendliche inKooperation mit dem Landesmusikrat Brandenburg

23.–28.03.2002 Osteuropa-Projekt – Interkulturelle Ausbil-dungDeutsch-französisches Jugendwerk

29.03.–01.04.2002 Internationales Christliches Treffen

01.–06.04.2002 Ines MatschewskiSpaß muß sein!?Künstlerische Osterferienwerkstatt für Ber-liner Jugendliche

08.–13.04.2002 Not ready yet – Pläne sind dazu da von Ih-nen abzuweichen – Theaterseminar fürSchülerInnen an der Oberschule an derWeide

10.–13.04.2002 Organisationsentwicklung Paritätische Akademie Berlin gGmbH

15.–17.04.2002 Gabriele NaundorfBerlin – Die Neue Mitte Seminar für Zivildienstleistende in Koope-ration mitder Zivildienstschule Braunschweig

19.–20.04.2002 Management in Non-Profit-Organisationen Brandenburgische Landeszentrale für poli-tische Bildung

19.–21.04.2002 Körperorientierte Psychotherapie-Fortbil-dung

22.–23.04.2002 Fortbildungsveranstaltung ASA ProgrammCarl-Duisberg-Gesellschaft

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Seminare

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49J A H R E S B E R I C H T 2 0 0 2Seminare

22.–27.04.2002 Gabriele NaundorfHier stehe ich – dort will ich hinSeminar für TeilnehmerInnen am Freiwilli-gen Sozialen Jahr in Kooperation mit demDRK

23.–25.04.2002 Fortbildung AUTISMUSAUTEA – Gemeinnütziges Institut für Au-tismus

02.–03.05.2002 Fortbildung der Spastikerhilfe Berlin eG

02.–05.05.2002 Konferenz Entwicklungspolitik 2002 Studienstiftung des Deutschen Volkes

06.–08.05.2002 Fachverbandstagung Freiwilliges SozialesJahrDeutsches Rotes Kreuz Generalsekretariat

13.–15.05.2002 Gabriele NaundorfFreie Meinung im InternetSeminar für Zivildienstleistende in Koope-ration mit der Zivildienstschule Braun-schweig

13.–15.05.2002 Fachtagung Hilfe zur ErziehungDeutsches Rotes Kreuz

15.05.2002 Treffen der LAG Mädchenpolitik Berlin

17.–20.05.2002 Moritz v. Engelhardt/Michael LangeJugendbeteiligungsinitiative – Pfingsttref-fen zur Jugendbeteiligungmit TeilnehmerInnen aus ganz Deutsch-land

21.–22.05.2002 Gabriele NaundorfVeränderung der Jugendkultur – Auswer-tung der Erfahrungen aus Seminaren mitBerliner JugendlichenFortbildungsseminar für GastdozentInnen

24.–25.05.2002 Coaching – SeminarParitätische Akademie Berlin gGmbH

24.–25.05.2002 Sozialtherapeutisches RollenspielAdelheid-Stein-Institut für Sozialtherap.Rollenspiel

24.–26.05.2002 Körperorientierte Psychotherapie-Fortbil-dung

24.–26.05.2002 Evaluation der Theaterarbeit Theaterseminar für SchülerInnen der Rück-ert-Oberschule

24.–26.05.2002 Internationaler ErfahrungsaustauschGender Mainstreaming YOUTHJugend für Europa

26.–31.05.2002 Das jüdische Berlin – interkultureller Dia-logFriedrich-Ebert-Stiftung

27.05.–02.06.2002 Moritz v. EngelhardtSalz in der SuppeSeminar für SchülervertreterInnen derSchiller-Oberschule, Karl-Ferdinand-Braun-Oberschule, Jules-Verne-Oberschule

31.05.–01.06.2002 Management in Non-Profit-OrganisationenBrandenburgische Landeszentrale für Poli-tische Bildung

03.–07.06.2002 Mediations-AusbildungParitätische Akademie Berlin gGmbH

03.–08.60.2002 Rechtsextremismus und Rassismus im Ein-wanderungslandDeutschland – Friedrich Ebert Stiftung

03.–08.06.2002 Ines MatschewskiStimme und BewegungSeminar für SchülerInnen der Herder-Ober-schule

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07.–08.06.2002 Michael LangeKlausurtagung Modellprojekt „Netz-Transfer“in Kooperation mit der LAG Medienarbeitder LKJ Berlin e. V.

07.–08.06.2002 Gabriele NaundorfGeschlechtergerechte Bildung in BerlinOpen Space in Kooperation mit Life e. V.

09.–10.06.2002 Netzwerktreffen des Netzwerk Entwick-lungspolitischerFachkräfte

10.–16.06.2002 Michael LangeMacht der MedienSeminar für SchülerInnen der Theodor-Haubach-Oberschule und Carl-von-Ossietz-ky-Oberschule

15.–16.06.2002 Gabriele NaundorfFortschreibung des Seminars „Geschlech-tergerechte Bildung in Berlin“ – Konse-quenzen aus Ergebnissen des Open Spacein Kooperation mit Life e. V.

17.–18.06.2002 Vorstandssitzung Arbeitskreis Dt. Bildungs-stätten e.V.

17.–21.06.2002 Jahreskonferenz 2002 – Holocaust-Täter-Opfer-NachkommentreffenOne by One Inc. – Deutsche Sektion

17.–23.06.2002 Michael LangeDigital LivingMedienseminar für SchülerInnen der Carl-von-Ossietzky-Oberschule

19.06.2002 Vorstandssitzung LKJ Berlin e. V.

21.–23.06.2002 Team-Klausur der Paritätischen Bundesaka-demie

21.–23.06.2002 Körperorientierte Psychotherapie-Fortbil-dung

23.–28.06.2002 Gabriele NaundorfFachtagung „Töchter Europas“ für Mitarbeiterinnen in der Frauen- undMädchenarbeit in Kooperation mit demHaus am Rupenhorn

23.–30.06.2002 It's our turn – Junge Frauen für die Politikvon morgenEuropäische Akademie für Frauen in Poli-tik und Wirtschaft

28.–29.06.2002 Gabriele NaundorfWeiblichkeit als Chancein Kooperation mit der BAG Mädchenpoli-tik e.V.

30.06.–20.07.2002 Internationaler JugendsprachkursGoethe Institut Inter Nationes e. V.

21.–28.07.2002 Michael LangeBilderbewegung – vom Trickfilm zur DVD-ProduktionMedienseminar für Jugendliche aus ganzDeutschland

22.7.–02.08.2002 Ines MatschewskiUTOPIA – ABENTEUER ZUKUNFTInternationale Künstlerische Sommerferien-werkstatt mit Jugendlichen aus Deutsch-land, Spanien, Polen, Slowakei, Tsche-chien, Österreich, Slowenien

04.–24.08.2002 Internationaler JugensprachkursGoethe-Institut Inter Nationes e.V.

26.–31.08.2002 Ines MatschewskiStimme und BewegungSeminar für SchülerInnen der Max-Lieber-mann-Oberschule

27.–29.08.2002 Kinder- und Jugendarbeit im Spannungs-feld von Jugendhilfe und Kommerzialitätin Kooperation mit dem FEZ Wuhlheide

29.–30.08.2002 Workshop Buchhaltung Office Consult GmbH Berlin

30.–31.08.2002 Fortbildung Schulleiter an KatholischenSchulen Erzbistum BerlinInstitut für Lehrerfortbildung

31.08.–01.09.2002 Fachtagung Buddhistische Methoden undPsychologisches DenkenBuddhistische Akademie Berlin

02.–06.09.2002 Gabriele NaundorfEinführungsseminar für TeilnehmerInnenam Freiwilligen Kulturellen Jahr der LKJBerlin e.V.

04.–06.09.2002 Einführungsseminar der Auszubildenden Firma Schering AG

06.–08.09.2002 Körperorientierte Psychotherapie-Fortbil-dung

06.–08.09.2002 HörenSagenLiteraturwerkstattSeminar für TeilnehmerInnen am 11. Berli-ner Jugendliteraturwettbewerb

06.–07.09.2002 Michael LangeKlausurtagung Netz-Transferin Kooperation mit der LKJ Berlin e. V.

06.–08.09.2002 Netzwerk „politik orange“Seminar für Jugendliche aus ganz Deutsch-land in Kooperation mit dem Bundesver-band Deutsche Jugendpresse

10 –15.09.2002 Michael LangeDigital Living – Medienseminar für Jugend-liche aus Berlin und Polen

13.–14.09.2002 Management in Non-Profit-OrganisationenBrandenburgische Landeszentrale für Poli-tische Bildung

16.–20.09.2002 Gabriele Naundorf/Michael RauscherDie Gesellschaft und wir – der Staat und ichGemeinschaftsseminar Bundeswehr/Zivil-dienst in Kooperation mit Fernmeldebatail-lon Havelberg + Zivildienstschule Braun-schweig

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Seminare

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51J A H R E S B E R I C H T 2 0 0 2Seminare

16.–20.09.2002 BewerbungstrainingHans-Böckler-Stiftung

20.– 22.09.2002 Ines MatschewskiChorwerkstattmit Jugendlichen aus Berlin und Branden-burg in Kooperation mit dem Landesmusi-krat Brandenburg

23.– 24.9.2002 Teamklausur Leuchtturm Mitte gGmbH Gemeinnütziger Träger der Jugendhilfe

23.–29.09.2002 Ines MatschewskiSalz in der SuppeSeminar für SchülervertreterInnen der Gu-tenberg-Oberschule, der Hermann-Ehlers-Oberschule und der Merian-Oberschule

25.–27.9.2002 MediationsausbildungParitätische Akademie Berlin gGmbH

25.–27.9.2002 BLK – Modellprogramm „Kulturelle Bil-dung im Medienzeitalter“Zentrum für Kulturforschung Bonn

27.–28.09.2002 Sozialtherapeutisches Rollenspiel

Adelheid-Stein-Institut für Sozialtherapeuti-sches Rollenspiel e.V.

30.09.2002 Studientag Lehrerkollegium Georg-Fried-rich-Händel-Gymnasium

04.–06.10.2002 Körperorientierte Psychotherapie-Fortbil-dung

05.10.2002 Michael RauscherMitbestimmung in der Schule – Aufgabenund Ziele der Bezirksschülervertretung –Seminar für SchülervertreterInnen ausMarzahn-Hellersdorf

06.–13.10.2002 It's our turn – junge Frauen für die Wirt-schaft von morgenEuropäische Akademie für Frauen in Poli-tik und Wirtschaft Berlin e. V.

07.–13.10.2002 Ines MatschewskiBeziehungskistenKünstlerische Herbstferienwerkstatt fürBerliner Jugendliche

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17.–17.10.2002 Schreibwerkstatt 2002in Kooperation mit dem Verein KreativesSchreiben e. V.

18.10.2002 Gabriele NaundorfFachtagung „Schlüsselkompetenz + Bil-dung“in Kooperation mit der LKJ Berlin

18.–19.10.2002 Systemische InterventionParitätische Akademie Berlin gGmbH

18 –19.10.2002 Management in Non-Profit-OrganisationenBrandenburgische Landeszentrale für Poli-tische Bildung

18.–20.10.2002 Vorbereitung Jugendmedientage mit derDt. JugendpresseFriedrich-Ebert-Stiftung

20.–25.10.2002 Rechtsextremismus und Rassismus im Ein-wanderungsland DeutschlandFriedrich-Ebert-Stiftung

21.–25.10.2002 Michael Lange Das N@tz – Internetseminar für Dozentenan Zivildienstschulenin Kooperation mit der ZivildienstschuleBraunschweig

25.–27.10.2002 Astrologie-Seminar Astro-Kolleg Allgeier &Noé

26.10.–01.11.2002 Psychosomatische Grundversorgung – Fort-bildung

28.–30.10.2002 Traumatisierung nach Gewalterfahrung Paritätische Bundesakademie gGmbH

28.10.–3.11.2002 Michael RauscherSalz in der SuppeSeminar für SchülervertreterInnen der Sol-ling-Oberschule, Eberhard-Klein-Oberschu-le und Carl-v.-Ossietzky-Oberschule

04.–05.11.2002 Beratung und Fortbildung nach demTEACCH ModellAutea gGmbH Gemeinnütziges Institut fürAutismus

04.–07.11.2002 Deutsch-französischer Gruppendolmet-scherkursBund der Deutschen Landjugend mit Dt.-Franz. Jugendwerk

04.–08.11.2002 Ines MatschewskiArbeit, Ausbildung, Leben – Seminar fürAuszubildende des EJF und des Oberstu-fenzentrums Handel II Marzahn

06.–07.11.2002 ASA-ProgrammCarl-Duisberg-Gesellschaft

08.–10.11.2002 Medizinisch-wissenschaftl. Fortbildung„Reproduktionsmedizin“pro familia – Bundesverband

11.–17.11.2002 Michael LangeDigital LivingMedienseminar für SchülerInnen der Max-Liebermann- und der Bröndby-Oberschule

12.–13.11.2002 Teamklausur Evangelischer KirchenkreisCharlottenburg

15.–16.11.2002 Management in Non-Profit-OrganisationenBrandenburgische Landeszentrale für Poli-tische Bildung

15.–17.11.2002 Körperorientierte Psychotherapie-Fortbil-dung

18.11.2002 Projektarbeit am Schiller-GymnasiumStudientag des Kollegiums der Schiller –Oberschule

18.–19.11.2002 Sitzung der Task-Force zur EuropäischenJugendpolitikBundesministerium für Familie, Senioren,Frauen und Jugend

18.–20.11.2002 Gabriele NaundorfEU-Förderpolitik und Internet-Recherchein Kooperation mit dem FrauenComputer-Zentrum Berlin

20.–22.11.2002 Michael LangeInternet und ExtremismusSeminar für Zivildienstleistende in Koope-ration mit der Zivildienstschule Braun-schweig

21.11.2002 Jül an der Rothenburg-Grundschule: Wasverbindet uns – was trennt uns noch?Studientag Lehrerkollegium Rothenburg-Grundschule

22.–23.11.2002 5. Studientag im Rahmen des Schulver-suchs „Schule im gesellschaftlichen Ver-bund“ in Kooperation mit der Freiligrath-Oberschule

22.–23.11.2002 Entwicklungsworkshop „Bilanz und Per-spektiven“Kontinuum e. V.

25.–27.11.2002 Michael LangeKunst-Werkstatt-ExperimentMedien-/künstler. Seminar für BerlinerSchülerInnen in Kooperation mit der Atri-um Jugendkunstschule

27.–29.11.2002 MediationsausbildungParitätische Akademie Berlin gGmbH

28.11.2002 Von der Sprachheilschule zum Förderzent-rum Sprache – Fördern und Fordern ander Liebmann-SchuleStudientag des Kollegiums der Liebmann-Schule

28.–30.11.2002 Schülerinnen-WorkshopFemtec – Hochschulkarrierezentrum fürFrauen Berlin GmbH

30.11.–01.12.2002 Michael RauscherPartizipation – Vorbereitungstreffen zu ei-nem3. Berliner Jugendforum

02.–04.12.2002 Teamklausur der IVW – Informationsge-meinschaft zurFeststellung der Verbreitung von Werbeträ-gern e.V.

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Seminare

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53J A H R E S B E R I C H T 2 0 0 2Seminare

02.–06.12.2002 Michael Lange2000 + x – Medienseminar für Erzieher-fachschülerInnen der Fachoberschule fürSozialwesen

02.–07.12.2002 Entwicklungspsychologische Beratung beiEltern, Säuglingen und KleinkindernParitätische Akademie Berlin gGmbH

04.–06.12.2002 Fachtagung JugendarbeitDeutsches Rotes Kreuz

06.–08.12.2002 Michael RauscherMitbestimmung in der Schule – Aufgabenund Ziele der BezirksschülervertretungSeminar für SchülervertreterInnen ausMarzahn-Hellersdorf

09.–13.12.2002 Ines MatschewskiArbeit, Ausbildung, Leben – Seminar fürAuszubildende zum Chemielaboranten derFU Berlin

09.–13.12.2002 Michael LangeInternetprojekt 2000 + xMedienseminar für SchülerInnenFachoberschule für Sozialwesen

09.–14.12.2002 Theaterseminar zur Vorbereitung der Teilnahme an bundesweiten Schultheater-treffen der LänderSeminar für SchülerInnen der Lina-Morgenstern-Oberschule

13.–15.12.2002 Fortbildung SeniorenberatungDAJEB – Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Jugend- und Eheberatung e. V.

13.–15.12.2002 Lernpartnerschaft in Europa Projektbüro Dialog der GenerationenPfefferwerk Stadtkultur GmbH

17.12.2002 Jahrestagung Bundesministerium für Wirt-schaft und ArbeitUnterabteilung für Europapolitik

16.–22.12.2002 Moritz v. EngelhardtSalz in der SuppeSeminar für SchülervertreterInnen derSchiller-Oberschule und Max-Liebermann-Oberschule

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Statistik

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