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Hessische Zentrale für Datenverarbeitung Kompetenz Vertrauen Innovationen Dienst- leistungen Partner- schaften JAHRESBERICHT 2011 Hessische Zentrale für Datenverarbeitung

jahrESbErichT 2011 · von fachverfahren, it-infrastruktur, ressourcen sowie weitere skaleneffekte senken Kosten und entlasten somit, bei glei-cher Qualität der leistungen, die öffentlichen

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Hessische Zentrale für Datenverarbeitung

Kompetenz

Vertrauen

Innovationen

Dienst-leistungen

Partner-schaften

jahrESbErichT 2011

Hessische Zentrale für Datenverarbeitung

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jahresbericht 2011

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inhaltsverzeichnis

4 vorwort des Direktors

6 Profil Der hzD 8 hzD-Geschichte in Kürze9 sicherheit10 shared service center für hessen 10 länderübergreifende it-Kooperationen 10 hzD-Produkte und leistungen und deren anteil am Gesamterlös10 Die fünf umsatzstärksten Kunden der hzD11 it-service-Desk der hzD 11 it-verfahren in hessen11 betrieb wesentlicher it-verfahren für die hessischen ressorts 15 Qualitätsmanagement 15 it-hessennetz und Mehrwertdienste15 zentrale it-beschaffung für hessen18 Personalentwicklung18 Personalstruktur 19 Green it19 zertifikat Ökoprofit19 beruf und familie 21 hzD in zahlen

12 Menschen bei Der hzD 12 Dr. Markus beckmann, innovationsmanager 16 angelika velten, Personalerin und vertrauensperson22 Ursula senftinger, stellvertretende bereichsleiterin finanzen, fachgebiet controlling32 thomas Kubis, betrieb hochsicherheitsbereiche36 hans-Georg ehrhardt-Gerst, bereichsleiter rolloutmanagement und verfahrensbetrieb44 Werner striening, bereichsleiter Mainframes52 Dr. steffi schlott, bereichsleiterin Prozessmanagement, technische Qualitätssicherung 58 nadine Geiß und sebastian Gurlt, fachinformatiker/in fachrichtung systemintegration

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24 Meilensteine 2011

26 01_neUe technoloGien UnD innovationen 27 „Mobile access“ für die hessische landesverwaltung28 videokonferenz für die hessische landesverwaltung28 entwicklung der virtualisierungstechnologie in der hzD29 e-Government 2.0 auf DrUPal31 virtualisierung von justizarbeitsplätzen31 elektronische aufenthaltsüberwachung

34 02_DienstleistUnGen UnD entWicKlUnGen

35 Karriereportal für ausbildung und beruf in hessen38 integration auf basis von DMs-bausteinen39 Digitale lohnsteuerkarte – versand von 2,8 Millionen anschreiben an hessische steuerzahler 40 von der lÜKeX2011 zur iso 27001-zertifizierung41 elektronischer zahlungsverkehr in der justiz42 bundesweite neuentwicklung Konsens-Ginster und Ginster-Dialog43 Körperschaftsteuer43 auswertungsprogramm steuererhebungsverfahren

46 03_KooPerationen UnD Partnerschaften 47 Konsens i – erfolgreicher systemwechsel im steuerlichen verfahrensbetrieb48 stabiler betrieb von bs2000 – die technik hinter Konsens i49 ausweichrechenzentrum in Mainz50 eUritas – europäisches netzwerk öffentlicher it-Dienstleister

54 jahresabschlUss 2011

60 Glossar62 organigramm64 impressum

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vorWortSehr geehrte Damen und Herren,

das vergangene Jahr stand für die HZD weiter im Zeichen der hessischen Haus-haltskonsolidierung. Ebenfalls in diesem Zusammenhang wurde die Neuausrich-tung der HZD vorbereitet, die zum 1. Januar 2012 in Kraft trat.

Seit 2010 reduzierte die HZD ihre Preise gegenüber den Buchungskreisen der hessischen Landesverwaltung um 30 Mio. Euro, was zu einer unmittelbaren und nachhaltigen Entlastung des Landeshaushaltes beiträgt. Mit dieser rund 20 Prozent entsprechenden Umsatzreduzierung gegenüber dem Jahr 2009 stellte sich die HZD der Herausforderung, eine Kostensenkung in entsprechender Höhe durchzuführen.

Dafür haben wir bestehende Einsparprogramme intensiviert und sind neue Möglichkeiten angegangen. Sparen konnten wir vor allem, indem wir externe Leistungen erheblich reduzierten, eigenes Personal durch Schulungen fort-bildeten und das interne Know-how verstärkten. Zwischen 2007 und 2011 sparte die HZD rund 33 Mio. Euro beim Einkauf von Fremdleistungen ein; die eigenen Personalkosten stiegen im selben Zeitraum um nur 13 Mio. Euro.

Mit der Neuausschreibung der Netzdienste sparte die HZD rund 3,5 Mio. Euro ein – bei einer deutlichen Leistungssteigerung für unsere Kunden, denen nun neuere Netze und größere Bandbreiten zur Verfügung stehen.

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Durch die Virtualisierung wesentlicher Teile der HZD-Serverlandschaft konnten wir sowohl einen ökonomisch als auch ökologisch messbaren Beitrag leisten.

Eine detaillierte Übersicht gibt der vorliegende Jahresabschluss 2011.

Auch in Zeiten knapper Kassen lautet meine oberste Prämisse: Die HZD steht der hessischen Landesverwaltung mit ihren rund 65.000 unterstützten Büro-arbeitsplätzen weiterhin als führender öffentlicher IT-Dienstleister kompetent zur Seite und erfüllt oder übertrifft die an uns gestellten Erwartungen. Trotz der Erlösreduzierung bietet die HZD gleiche Leistung und gleiche Qualität, und für unsere Kunden gab es keine Einschränkungen. Dies zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Die Meilensteine des vergangenen Jahres dokumentieren dies in dem vorliegenden Jahresbericht.

Um die HZD weiter für die Zukunft fit zu machen, haben wir zu Beginn dieses Jahres die Organisation neu ausgerichtet. Für uns heißt das jetzt im Wesent-lichen, die drei folgenden Punkte weiterhin konsequent umzusetzen:

verstärkte Ausrichtung auf den Kunden in allen anwendungsspezifischen � Fragen,

mehr Standardisierung bei allen anwendungsneutralen Lösungen sowie �ganzheitliche Verantwortlichkeit für Verfahren und Services. �

Der Jahresbericht 2011, lassen Sie mich dies abschließend erwähnen, ist den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der HZD gewidmet, von denen neun stellver-tretend zu Wort kommen. Allen gilt mein ganz besonderer Dank, denn es sind ihre Verdienste, von denen Sie profitieren. Die Menschen bei der HZD sind die klugen Köpfe hinter der IT-Kompetenz. Sie sind unser größtes Kapital. Sie geben der HZD ihr Profil.

Nach großen, gemeinsam gestemmten Anstrengungen blicken wir weiterhin zuversichtlich in die Zukunft.

Dr. Ulrich Schmidtberg Direktor

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Profil Der hzD Die hzD ist seit 1970 der zentrale it-Dienstleister für die hessische landesverwaltung. Durch innovative, qualitativ hochwertige, zuverlässige und wettbewerbsfähige it-systembetreuung gilt die hzD bundesweit als richtungsweisend.

Das ziel der hzD ist es, diese führende stellung unter den öffentlich-rechtlichen it-Dienstleistern auszubauen und zu festigen. in diese aufgabe investieren rund 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter täglich ihre ganze energie an den hessischen standorten in Wiesbaden und in hünfeld.

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Die hessische zentrale für Datenverarbeitung (hzD) ist der zentrale it-Dienstleister für die hessische landesverwaltung und gilt nach § 26 der hessischen landeshaushaltsordnung als ein landesbetrieb. Die hzD un-

tersteht der Dienst- und fachaufsicht des hessischen Ministeriums der finanzen (hMdf). soweit aufgaben der staatskanzlei und der anderen Ministerien wahr-genommen werden, ist die hzD deren fachaufsicht unterstellt.

Gemäß der satzung vom 23. Dezember 2011 unterstützt die hzD die erledigung von verwaltungsarbeiten und anderen aufgaben des landes durch einsatz der informationstechnik. neben den hessischen Ministerien und deren nachgeord-neten Dienststellen, dem hessischen landtag und der hessischen staatskanzlei zählen auch andere bundesländer und berufsgenossenschaften zu den Kunden der hzD.

Die leistungen umfassen im Wesentlichen it-Projekte, it-verfahren, hessennetz und Mehrwertdienste sowie it-beschaffungen. Durch innovative, qualitativ hoch-wertige, zuverlässige und wettbewerbsfähige it-systementwicklung gilt die hzD bundesweit als richtungsweisend.

Damit weiterhin diese führende stellung unter den öffentlich-rechtlichen it-Dienstleistern ausgebaut und gefestigt wird, investieren rund 800 Mitarbeiterin-nen und Mitarbeiter in Wiesbaden und in der außenstelle hünfeld täglich ihre ganze energie in diese aufgabe und unterstützen damit eine effektive und effizi-ente verwaltung in hessen.

Durch die Konzentration auf die auftraggeber entwickeln die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in enger abstimmung bedarfsgerechte, qualitativ hochwertige it-lösungen bei gleichzeitiger budget- und termintreuer Umsetzung der Projekte.

Die hzD gewährleistet neben der entwicklung von it-lösungen in eigenen re-chenzentren einen zuverlässigen und sicheren betrieb. Diese betriebsstabilität zeigt sich in hohen verfügbarkeits- und Performancewerten, die die erwartungen der Kunden nahezu immer deutlich übertreffen.

ein umfassendes seminarangebot des schulungszentrums, flexibel orientiert an dem bedarf der Dienststellen der landesverwaltung, rundet die Produktpalette der hzD ab.

Lamellen-verkleidung des

Blockheizkraft-werkes auf dem

Dach der HZD-Zentrale in

Wiesbaden

hzD-Geschichte in KÜrze

Mit dem ersten DV-Gesetz entstand 1970 der hessische DV-Verbund.

Ein Kernpunkt war die Gründung der Hessischen Zentrale für Datenverar-

beitung (HZD). Während die fünf Kom-munalen Gebietsrechenzentren – Darm-

stadt, Frankfurt, Gießen, Kassel und Wiesbaden – den kommunalen Sektor

versorgten, unterstützte die HZD die Landesverwaltung mit 170 Bediensteten

in Wiesbaden. 1989 wurde die HZD schließlich Landesbetrieb.

Nachdem sich die hessische Justiz be-reits 1990 auf ihre Verfahren in Hünfeld konzentriert hatte, eröffnete die HZD vor

Ort eine Außenstelle.

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sicherheit

in der verwaltung werden besonders sensible Daten verar-beitet, die strengen Datenschutzbestimmungen unterwor-fen sind. Mit ihren hochsicherheitsrechenzentren verfügt die hzD über alle voraussetzungen, um den anforderun-gen ihrer Kunden gerecht zu werden. Dafür steht die it-sicherheitsleitlinie des landes hessen und das hessische Datenschutzgesetz (hDsG). Über die it-sicherheitsleitlinie hinausgehende schutzbedürfnisse werden individuell ver-einbart und maßgeschneidert umgesetzt.

Die it-sicherheits- und Datenschutzmaßnahmen der hzD beschränken sich dabei nicht nur auf die verarbeitung per-sonenbezogener Daten, sondern beziehen alle auf den systemen der hzD verarbeiteten und gespeicherten Daten sowie den Gebäudeschutz mit ein.

an ihren standorten in Wiesbaden und in hünfeld sowie in Mainz sind die Gebäude ähnlich einem zwiebelschalen-modell aufgebaut. Die sicherheitsanforderungen steigern sich von der äußeren schale (niedrige anforderungen) bis zu den hochsicherheitsbereichen des rechenzentrums (höchste anforderungen). vereinzelungsschleusen und brandschottungen schützen den hochsicherheitsrelevan-ten bereich. stromversorgung und Präzisionskühlung sind redundant ausgelegt, sodass bei ausfall eines systems der betrieb dennoch gewährleistet ist. zutritt zu den hochsicher-heitsbereichen gewährt die hzD nur unter strengsten sicher-heitsvorkehrungen − das gilt für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter genauso wie für besucherinnen und besucher.

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shareD service center fÜr hessen

viele der it-verfahren und it-infrastrukturen werden heute innerhalb der landesverwaltung über behördengrenzen hinweg genutzt, beispielsweise die zentrale e-Mail-Platt-form (zeM), das Mitarbeiterportal oder das Dokumenten-managementsystem (DMs). Die hzD als shared service center bietet ihren Kunden neben der betreuung der kundenspezifischen verfahren auch anspruchsvolle Quer-schnittsdienstleistungen. vorteile sind unter anderem

synergieeffekte durch ressourcenbündelung, �verbesserte Wirtschaftlichkeit, �transparentere abläufe durch standardisierung und �ein bedarfsgerechtes leistungsangebot �

länDerÜberGreifenDe it-KooPerationen

Die shared-service-center-synergien der hzD haben sich nicht nur innerhalb der hessischen landesverwaltung be-währt. Die hzD hat bereits in der vergangenheit sehr er-folgreich länderübergreifende it-Kooperationen unterstützt und verfügt über ein breites erfahrungsspektrum.

Das thema it-Kooperationen ist heute aktueller denn je. an-gesichts knapper öffentlicher budgets erscheint es zwingend, diesen strategischen ansatz systematisch zu verfolgen.

Die bundesregierung schaffte mit der neufassung des art. 91c Grundgesetz die verfassungsrechtliche Grundlage für die bund-länder-zusammenarbeit in der informationstech-nik. viele verwaltungsaufgaben sind in allen bundesländern grundsätzlich vergleichbar.

länderübergreifende it-Kooperationen bieten für die öffent-liche verwaltung eine chance: Die gemeinsame nutzung von fachverfahren, it-infrastruktur, ressourcen sowie weitere skaleneffekte senken Kosten und entlasten somit, bei glei-cher Qualität der leistungen, die öffentlichen budgets.

Die fÜnf UMsatzstärKsten KUnDen Der hzD (2011; Zahlen gerundet) Hessisches Ministerium der Finanzen (HMdF) 51.600 TEURHessisches Ministerium des Innern und für Sport (HMdIS) 36.400 TEURHessisches Ministerium der Justiz, für Integration und Europa (HMdJIE) 17.500 TEURHessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung (HMWVL) 11.400 TEURHessisches Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (HMUELV) 6.000 TEUR

hzD-ProDUKte UnD leistUnGen UnD Deren anteil aM GesaMterlÖs (2011)

IT-Verfahren 52 % IT-Hessennetz und Mehrwertdienste 16 % IT-Beschaffungen 16 % IT-Projekte 15 % Externe Leistungen 1 %

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it-service-DesK Der hzD

Die hzD ist für ihre Kunden das ganze jahr an sieben tagen in der Woche und 24 stunden am tag erreichbar. einge-hende anfragen und servicewünsche werden durch den zentralen it-service-Desk der hzD freundlich und kom-petent bearbeitet. ein wesentlicher leitgedanke des zen-tralen it-service-Desk besteht in der Minimierung der be-arbeitungszeiten. Mehr als 50 Prozent aller anfragen und servicewünsche werden direkt beim erstkontakt durch die first-level-support-spezialisten beantwortet. Die nutzung des it-service-Desks der hzD durch anwenderinnen und anwender aus allen bereichen der hessischen landesver-waltung zeigt, dass sich dieses Konzept bewährt.

it-verfahren in hessen

in der hzD wird der Produktivbetrieb der gesamten it-verfahren der hessischen landesverwaltung in einer zen-tralen organisationseinheit sichergestellt. Die Kunden der hzD erhalten alles aus einer hand, haben einen zentralen ansprechpartner und eine landeseigene organisationsein-heit, die bei auftretenden Problemen mit standardisierten Workflows professionell auf spezifische herausforderun-gen reagieren kann. im einzelnen heißt das:

größtmögliche verfügbarkeit, sicherheit und � Performance aller it-verfahren

sicherer betrieb der zentralen netzwerk-, system- und � anwendungskomponenten

informations- und kommunikationstechnische � ausstattung der nutzer

ausstattung der nutzer mit der notwendigen � anwendungssoftware

erforderliche softwarepflege, beratung � und betreuung der it-verfahren seitens der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

kompetente schulung der endanwenderinnen und � endanwender im Umgang mit den verfahren

betrieb Wesentlicher it-verfahren fÜr Die hessischen ressorts

Hessen-PC �KONSENS-Verfahrensbetrieb �Betrieb und Ausbau des Technischen Hessischen �

Competence Centers (THCC)Infrastrukturverfahren der Polizei �IT-Verfahren der Oberfinanzdirektion �

Frankfurt am Main (OFD)Geodaten-Online-Verfahren �Benutzerservicezentrum Justiz �Benutzerservicezentrum Hessisches Ministerium für �

Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (HMUELV)

Benutzerservicezentrum HBM �Lehrer- und Schüler-Datenbank (LUSD) �Telekommunikationsüberwachung (TKÜ) �Übergreifende IT-Verfahren der Hessischen �

LandesverwaltungPolizeiliches Auskunftsverfahren (POLAS) �Automatisiertes Mahnverfahren (AUMAV) �e-Beihilfe �Automatisierungsverfahren des Gerichtskosten- und �

Kassenwesens (JUKOS)Bewertungsverfahren �Elektronisches Grundbuch (EGB) �

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»bei der hzD bin ich als innovationsmanager unter anderem für den trendbericht verantwortlich. ich beobachte die langfristigen und die aktuellen entwicklungen in der informations- und Kommuni-kationstechnik, um die wichtigen trends in einem zukunftsfähigen Produktportfolio angemessen berücksichtigen zu können. Dabei bedeutet einem trend zu folgen etwas anderes als einem hype hinterher zu laufen.

es zeichnet die hzD aus, dass sie sich ein eigenes bild von trends macht und deren bedeutung für die öffentliche verwaltung in hessen analysiert. Das unterstützt den innovationsprozess im haus, der ideen für neue Produkte in die etablierten entwicklungs-prozesse überführt.

Mich reizt besonders die aufgabe, mich mit vielen verschiedenen themen aus den bereichen hardware, software, Prozesse, it-sicherheit usw. aus-einander zu setzen und diese allgemeinverständlich und kompakt darzustellen. Dafür bietet die hzD ein sehr gutes Umfeld, da die Kolleginnen und Kollegen in vielen verschiedenen fachgebieten echtes experten-wissen besitzen und über langjährige erfahrung verfügen.

HEUTE FÜr MOrgEN

Dr. Markus Beckmann, Innovationsmanager

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Dr. Markus Beckmann, 48 Jahre, ist promovierter Mathematiker mit Schwer-punkt Informatik. Er hat sechs Jahre als IT-Berater in einem High-Tech-Unter-nehmen gearbeitet bevor er 2002 zur HZD kam.

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Lounge im HZD-Neubau in

der Auguste-Viktoria-Straße

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it hessennetz UnD MehrWertDienste

eine leistungsfähige verwaltung ist auf ein sicheres und funktionsfähiges Kommunikationsnetz angewiesen. Mit zu-nehmender zahl von it-anwendungen wächst die bedeu-tung der netzwerkinfrastruktur. netzwerke werden damit zum „nervensystem“ der modernen verwaltung. Mit dem hessen corporate network (hcn) steht der hessischen verwaltung eine besonders wirtschaftliche vernetzung zur verfügung.

Die hzD bietet verbindungen über ein Wide area network (Wan) in unterschiedlichen, auf den bedarf der Dienststel-len zugeschnittenen ausprägungen an. hessenweit stehen Multiprotocol label switching lösungen (MPls) zur ver-fügung. im stadtbereich Wiesbaden kann zusätzlich auf breitbandige citynetz-anschlüsse zurückgegriffen werden. speziell zur anbindung kleiner standorte mit geringeren breitbandanforderungen bietet die hzD eine Dsl-lösung an. für die anbindung von einzelarbeitsplätzen steht eine einwahl-lösung zur verfügung. Des Weiteren übernimmt die hzD die Konzeption, den aufbau sowie den betrieb lo-kaler netzwerke (lan) und die bereitstellung des Dienstes hessen-voice für die Dienststellen des landes hessen.

Gateways zu kommunalen netzen, über das testa-netz zu den anderen bundesländern und zum bund sowie – bei verfügbarkeit – ein anschluss an das Kommunikationsnetz von Deutschland online infrastruktur (Doi) erlauben den sicheren Datenverkehr über die landesverwaltung hinaus.

zentrale it-beschaffUnG fÜr hessen

Die hzD ist die zentrale it-beschaffungsstelle für das land hessen. Die hessische landesverwaltung nutzt mit dieser strategischen einrichtung das breit angelegte it-Know-how der hzD, um die benötigten it-anlagen, it-Geräte und it-Dienstleistungen so wirtschaftlich wie möglich zu beschaf-fen. ausgenommen sind spezielle Kommunikationstech-niken und zugehörige it-einrichtungen der Polizei und anderer behörden mit sicherheitsaufgaben.

Durch die bündelung der fachlichen und rechtlichen Kom-petenz, gepaart mit hoher fachlicher Professionalität, wer-den standardisierte abläufe in den it-beschaffungsprozes-sen entwickelt und optimiert sowie die bedarfsdeckung gesichert. Wesentlich geprägt werden diese Prozesse durch klare vergaberechtskonforme und diskriminierungsfreie ver-fahren, die durch die hzD-vergabestelle in allen Phasen ge-währleistet werden. im einzelfall heißt das unter anderem

die zentrale abstimmung und Umsetzung aller � beschaffungsanfragen,

die einheitliche anwendung der vergaberechtlichen � vorschriften auf nationaler und europäischer ebene unter einbindung eines compliance Managements,

die fortlaufende Überprüfung sinnvoller bedarfs- � zusammenfassungen und ausschreibung von rahmen- verträgen für das it-standardangebot und die externen Dienstleistungen.

erfolgreiche it-beschaffung bedeutet unter Marktbeob-achtung zwischen bedarf und angebot stets den richtigen Weg zu finden. Dieser herausforderung stellt sich die hzD-vergabestelle dauerhaft – mit dem klaren ziel, die dem land anvertrauten ressourcen sparsam und effektiv ein-zusetzen, und die innovative Kraft der it-entwicklungen für die sicherung und verbesserung der leistungen der lan-desverwaltung für bürgerinnen und bürger und Wirtschaft zur Geltung zu bringen.

QUalitätsManaGeMentDie Prozesse für den Betrieb von IT-Verfahren werden bei der HZD gemäß ITSM beschrieben und umgesetzt. Im September 2010 wurde ein Programm zur Einführung von ITIL v3 gestartet. Durch die konsequente Weiterentwicklung des IT-Service Managements mit der Ausrichtung am neuen Standard v3 geht eine weitere Professionalisierung und Standardisierung der IT-Services der HZD einher.

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»Der Umgang mit Menschen ist manchmal schwierig, aber umso interessan-ter, gerade wenn es um die Gewinnung und entwicklung von spezialisten für die hzD geht. Meine erfahrung aus fast 25 jahren in der Personalabteilung der hzD hat mich in meiner auffassung bestätigt: hat man mit Menschen zu tun, muss man kreative Wege gehen können.

Die hzD gewährt seit langem diese freiheit – zum Wohle ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und damit auch zum Wohle ihrer Kunden. Dafür erarbeite ich praxis-taugliche, lebbare lösungen möglichst für jeden beschäftigten, denn jede Mitarbeite-rin und jeder Mitarbeiter soll ihre und seine stärken einbringen können, soll motiviert sein, soll verantwortung übernehmen. Das macht die hzD zu einem starken team.

»INTUITION IST MEINE STärKE« Angelika Velten, Personalerin und

Vertrauensperson

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Angelika Velten, 53 Jahre, Diplom-Psychologin mit Schwerpunkt Arbeits- und Organisationspsychologie, ist seit 1988 bei der HZD in der Personalent-

wicklung, -gewinnung und -betreuung tätig. Sie ist zudem Vertrauensperson.

Zuhause fühlt sie sich in der Moderation von Vorstellungsgesprächen und in der

Unterstützung bei Konfliktlösungen. Sie legt großen Wert auf Teamgeist,

Kommunikation, Intuition, und sie vertraut auf ihr Fingerspitzengefühl.

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PersonalstrUKtUr (Stand: 31. Dezember 2011) Anzahl VZÄStammpersonal 777,3Abgeordnete an andere Buchungskreise 8,0Auszubildende 13,0Langzeitabwesende 22,8Abordnungen an eigenen Buchungskreis 10,9= Personal vor Ort 744,4davon befristetes Personal 77,9 nachrichtlich Anzahl KöpfeStammpersonal 826- davon Beamte 143- davon Beschäftigte 670- davon Azubis 13Teilzeitbeschäftigte 152 Externes Personal (VZÄ) 88

PersonalentWicKlUnG

Da bereits seit 2010 die Weiterentwicklung des vorhande-nen Personals im vordergrund steht, um die Kernaufgaben der hzD mit eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu besetzen, ist die zahl der neueinstellungen im verhältnis zu den vorjahren zurückgegangen. Der schwerpunkt der Personalentwicklung lag 2011 in der stärkung der schlüs-selkompetenzen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. .

zur verjüngung der belegschaft und zur stärkung der bin-dung des neu gewonnenen Personals an die hzD ist weiter-hin beabsichtigt, verstärkt it-nachwuchskräfte einzustellen und diese entsprechend dem Qualifizierungsprogramm zu entwickeln und weiterzubilden. Dazu werden die bereits in der vergangenheit erfolgreichen Maßnahmen wieder auf-gelegt beziehunsgweise intensiviert (zum beispiel trainee-Programme).

HZD-Neubau (vorne) und Haupt-

haus (hinten) in Wiesbaden

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Green it

Weltweit nimmt der energieverbrauch stetig zu – verant-wortlich wird dafür auch die informationstechnologie ge-macht. Durch gezielten einsatz energiesparender systeme lässt sich der energieverbrauch deutlich reduzieren. Die hzD ist sich als größter rechenzentrumsbetreiber der öf-fentlichen verwaltung in hessen dieser verantwortung ge-genüber der Umwelt bewusst.

Die hzD verbessert durch stetige Modernisierung im re-chenzentrum ständig die energiebilanz. Dazu gehört auch der betrieb des hauseigenen blockheizkraftwerkes, das nicht nur strom erzeugt, sondern gleichzeitig entstehende abwärme sowohl für die heizung als auch zur Gewinnung von Kälte nutzt, um so eine Überhitzung der Geräte im rechenzentrum zu vermeiden. seit 2008 werden dadurch rund 1.500 tonnen co2-ausstoß jährlich eingespart.

it-trends setzen auf zentralisierung, standardisierung und Mobilität – das bietet auch der landesverwaltung Mög-lichkeiten der energieeinsparung. Mit hilfe von virtualisie-rungstechniken können vorhandene ressourcen effektiver genutzt werden, wodurch erhebliche einsparungen erzielt werden.

zertifiKat ÖKoProfit

Die hzD fühlt sich einem aktiven Umweltschutz verpflichtet. Das heißt ressourcen zu schonen, die Umwelt zu entlasten, effizienter zu wirtschaften, um somit letztlich auch Kosten zu sparen. im februar 2006 wurde die hzD im rahmen des Umweltberatungsprogramms ÖKoProfit® der stadt Wiesbaden als umweltfreundlicher betrieb zertifiziert. sie kann sich seither „Wiesbadener Ökoprofit-betrieb“ nennen.

zu den großen Umweltschutzmaßnahmen in der hzD gehören:

die realisierung einer blockheizkraftanlage mit � Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung,

die optimierung der licht- und heizungssteuerung, �der konsequente einsatz von recyclingpapieren, �die installation von zeitschaltuhren und Wasser- �

spartasten.

im neubau der hzD in der auguste-viktoria-straße in Wies-baden werden die büroflächen zur betriebskostenoptimie-rung durch aktivierung der betondecken gekühlt. Die spei-chermasse der Decken kann jahreszeitlich bedingt Kälte oder Wärme aufnehmen und kontinuierlich abstrahlen.

berUf UnD faMilie

Die hzD besitzt seit 2001 das zertifikat „beruf&familie“ der berufundfamilie gemeinnützigen Gmbh, das insbesondere auch für die Personalgewinnung genutzt wird. Die hzD wur-de 2011 zum dritten Mal in folge erfolgreich reauditiert. im rahmen der reauditierung wurden der bestand der ange-bote zur vereinbarung von beruf und familie begutachtet und weiterführende ziele einer familienbewussten Perso-nalpolitik definiert. Die daraus resultierenden Maßnahmen werden innerhalb der nächsten drei jahre umgesetzt. Die vierte reauditierung steht 2014 an.

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P r o f i l

hzD in zahlen (Zahlen gerundet)

800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter1.800 angeschlossene Dienststellen 2.000 angeschlossene Schulen2.500 Hessennetz-Anschlüsse von Dienststellen3.000 Server im Rechenzentrum4.200 Einwahlverbindungen über VPN4.500 Netzwerkkomponenten 4.600 Schulungsteilnehmer/Jahr4.800 Netzwerkkomponenten im Service11.000 SAP-Anwender19.000 GB-Datenvolumen/Jahr durch die Versendung von E-Mails (ohne landesintern versendete E-Mails)19.000 Polizei-Anwender25.000 Changes/Jahr (Veränderung bzw. Anpassung der IT-Infrastruktur30.000 Anrufe beim IT-Service Desk65.000 unterstützte Büroarbeitsplätze80.000 Postfächer auf zentraler E-Mail-Plattform (inkl. Funktionspostfächer)150.000 Netzwerkanschlüsse (Ports) in LAN und WAN169.000 GB-Datenvolumen/Jahr durch die Inanspruchnahme des Internets 25.519.579 Mails/Jahr erreichen die Anwender28.800.000 Mails/Jahr versenden die Anwender 142.000.000 sogenannte Spam-Mails wehren jährlich die Internet Mailserver ab480 Terabyte zentral verwalteter Festplattenspeicher1.200 Terabyte zentral verwalteter Bandspeicher

25.519.579

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»Dass arbeitnehmerinteressen von der füh-rungsebene gehört und akzeptiert werden, ist nicht immer selbstverständlich. bei der hzD allerdings ist dies der fall. Das durfte ich in den vergangenen 30 jahren erleben.

seit ich für die hzD arbeite, habe ich mich neben meiner aufgabe als fachgebietsleiterin und stell-vertretende bereichsleiterin für die belange der beschäftigten im Personalrat stark gemacht, zum teil als vorsitzende, zum teil als stellvertreterin, später übrigens auch als stellvertretende frauenbeauftragte. stets hatte die führungsebene ein offenes ohr, hat verständnis gezeigt und großes vertrauen in die Mit-arbeiterinnen und Mitarbeiter gesetzt. als vermittlerin konnte ich Konflikte zwischen führung und basis lösen. jedoch muss das Miteinander über die ebenen hinweg immer wieder neu erarbeitet werden.

auch nach drei jahrzehnten bereitet mir meine aufgabe große freude, da der in der hzD gelebte führungsstil es erlaubt einzugreifen und zu agieren.

ÜBEr DIE EBENEN HINWEg

Ursula Senftinger, stellvertretende Bereichsleiterin Finanzen, Fachgebiet Controlling

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Ursula Senftinger, 57 Jahre, Dipl.-Betriebswirtin (FH) hat ein Jahr beim Statistischen Bundesamt in Wiesbaden gearbeitet bevor sie 1980 zur HZD kam. Sie hat unter anderem als Fachgebiets-leiterin an der Einführung der Kosten- und Leistungs-rechnung mitgewirkt sowie am Aufbau des Bereichs Controlling. Ihre Leiden-schaft gilt der Interessen-vertretung im Personalrat und als stellvertretende Frauenbeauftragte.

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Meilensteine 2011 Die stärke der hzD ist der professionelle, qualitätsgesicherte it-service aus einer hand. neben der entwicklung von it-lösungen gewährleistet die hzD vor allem einen zuverlässigen und sicheren betrieb. Diese betriebsstabilität zeigt sich in hohen verfügbarkeits- und Performancewerten.

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n e U e t e c h n o l o G i e n U n D i n n o v a t i o n e n

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01_ neUe technoloGien UnD innovationen

»zusammen mit unseren Kunden gestalten wir die zukunft der verwaltung. effektive und effiziente Dienstleistungen für bürger und Wirtschaft sind unser gemeinsames ziel. Marcus Milas, Technischer Direktor

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n e U e t e c h n o l o G i e n U n D i n n o v a t i o n e n

„Mobile access“ fÜr Die hessische lanDesverWaltUnG

im frühjahr 2011 wurde die hzD mit einer Markt- erkundung und der Durchführung eines Praxistests für eine erweiterung der „Mobile-access-Plattform“ der landesverwaltung beauftragt. innerhalb kurzer zeit hat die hzD eine infrastruktur aufgebaut, die es insgesamt 66 Personen der hessischen landesverwal-tung (insbesondere viPs und deren administrativen betreuern) ermöglichte, mittels eines tablets auf ihre dienstlichen e-Mails auf der zentralen e-Mail-Platt-form (zeM hessen) zuzugreifen. Der tÜv nord hat eine sicherheitsbetrachtung durchgeführt, die unter anderem die rahmenbedingungen und die restrisi-ken für eine Produkteinführung „Mobile access“ als landeslösung definiert.

smartphones und tablet-Pcs revolutionieren zurzeit den Markt für mobile endgeräte. Prognosen gehen davon aus, dass sich dadurch auch die Kommunikati-on innerhalb der öffentlichen verwaltung schrittweise verändern wird. Um jedoch die bestehenden zentra-len it-infrastrukturen nicht zu gefährden, müssen die risiken bewertet und geeignete Maßnahmen ergrif-fen werden. nur so kann die größtmögliche sicher-heit der Dienste und netze gewährt werden. Um dies künftig flächendeckend für die öffentliche verwaltung sicherzustellen, müssen zunächst neue Methoden, technologien und Prozesse etabliert werden.

Der Markt für mobile endgeräte (handys, smartpho-nes, notebooks, tablet-Pcs) hat inzwischen in etwa die Größe der gesamten Unterhaltungselektronik erreicht. Die entwicklungszyklen für neue Geräte werden immer kürzer; Produktvergleiche werden somit schwieriger, sie können nur Momentaufnahmen abbilden.

in der hessischen landesverwaltung wurden bereits 2008, mit einführung der blackberry-infrastruktur, mobile zugriffe auf die dienstlichen e-Mails, Kalen-derdaten und Kontakte möglich. Damals wie heute

spielte der aspekt „sicherheit“ eine große rolle. so konnten gemäß der erarbeiteten „zentralen richtli-nie“ (Policy) einige funktionen der blackberrys nur stark eingeschränkt genutzt werden. Mit der blackberry-lösung des anbieters riM sind smartphones also be-reits seit drei jahren fester bestandteil der hessischen landesverwaltung.

als anfang 2011 die hzD mit einer Markterkundung und der Durchführung des Praxistests startete, lag der fokus der sicherheitsbetrachtung des tÜv nord dar-auf, ob und in welcher form zusätzliche risiken durch die Umsetzung der angestrebten lösungsansätze zur einbindung der mobilen endgeräte auftreten. Dabei wurden insbesondere Gefährdungen für den netz-zugang in das landesnetz (hessennetz), für den zu-griff auf die zentrale e-Mail-Plattform und für die neu einzusetzenden endgeräte betrachtet. eckpunkte der Untersuchung ergaben, dass die private nutzung oder auch die nutzung von privaten Geräten unter anderem aus sicherheitsgründen nicht unterstützt werden kann. Der gesicherte zugang zum hessen-netz konnte mittels eines nur für diesen zweck ent-wickelten firewall-Moduls von „checkpoint“ erreicht werden. somit waren weitestgehend sichere abrufe über den bereits vorinstallierten e-Mail-client der testgeräte möglich.

zur weiteren absicherung der endgeräte definierte die hzD in einer „sicherheits-Policy“ verschiedene Parameter, darunter die verbindliche eingabe eines Gerätekennworts sowie eine automatische sperrung des Gerätes nach zehn fehleingaben.

zu beginn der erprobungsphase wurden die viP-an-wender, gemeinsam mit den zuständigen administ-ratoren, in installations-Kick offs in das hessennetz eingebunden und die entsprechenden schritte, wie die eingabe des aktivierungsschlüssels und die Po-licy-installation, durchgespielt. Gelegentlich musste ein neuer aktivierungsschlüssel ausgestellt werden, die ein oder andere falsche Kennworteingabe konnte

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das hzD-supportteam schnell beheben. ansonsten lief der test reibungslos.

im abschlussbericht des Praxistests wurden zusam-menfassend verschiedene aspekte einer entspre-chenden künftigen landeslösung für hessen be-leuchtet. neben der betrachtung des zielkonzeptes der aufzubauenden infrastruktur, der feststellung von sicherheitsrisiken und der Definition der notwendi-gen sicherheitsmaßnahmen wird im rahmen der Pro-duktentwicklung „Mobile access“ auch ein künftiges Geschäftsmodell für eine erweiterte „Mobile-access-lösung“ erstellt werden. einige leistungen müssen zu-vor noch ausgeschrieben werden (beispielsweise die zentrale Gerätemanagement-lösung). ein fundiertes Geschäftsmodell kann darum erst dann erstellt wer-den, wenn alle Kosten bekannt sind. Die chancen für eine landesweite einführung werden jedoch grund-sätzlich positiv bewertet.

viDeoKonferenz fÜr Die hessische lanDesverWaltUnG

für viele beschäftigte sind Dienstreisen teil des ar-beitsalltags, denn die hessische landesverwaltung ist eine flächenverwaltung. nicht nur das bahn-ticket kostet Geld, auch die reisezeit.

eine alternative zu Dienstreisen kann der aufbau ei-ner infrastruktur für videokonferenzen sein. Die hzD hat diesen bedarf frühzeitig erkannt und das thema weit vorangetrieben.

in den letzten jahren hat sich die technik soweit ent-wickelt, dass videokonferenzen in der breite zum ein-satz kommen können. in der landesverwaltung wer-den diese zunehmend nachgefragt.

zunächst hat die hzD im rahmen der Produktent-wicklung eine videokonferenz-lösung zur verbin-

dung der standorte Wiesbaden und hünfeld etab-liert. in diesem Kontext wurden die entsprechenden Konzepte entwickelt und die notwendigen zentralen Komponenten einer landesweiten videokonferenz-lösung beschafft und in betrieb genommen. erste Pilot-Dienststellen wurden im april 2012 angebun-den.

in der ersten stufe ist der einsatz von dedizierten vi-deokonferenz-systemen zur landesinternen Kommu-nikation in besprechungsräumen vorgesehen. Denn viele Dienstreisen finden anlässlich regelmäßiger besprechungen statt, bei denen die beteiligten von zwei bis zu drei standorten an einem ort zusammen-kommen. sind an diesen standorten künftig räume mit videokonferenz-systemen ausgestattet, kann die besprechung ohne reiseaufwand in ähnlicher Weise stattfinden.

Die hzD plant, videokonferenz als umfassende Dienstleistung anzubieten: Der Kunde wählt die an-lage für seinen raum aus einem Katalog von Geräten, die von der hzD unterstützt und angeboten werden. Die hzD beschafft, installiert und betreibt die anlage sowie die notwendige infrastruktur im hintergrund.

in weiteren stufen ermöglicht die hzD die video-Kommunikation auch über das Doi-netz mit anderen landesverwaltungen, dem bund und über das inter-net mit Dritten. Die spätere verwendung von arbeits-platz-systemen ist ebenfalls bereits vorgesehen.

entWicKlUnG Der virtUalisierUnGs-technoloGie in Der hzD

Der trend zur virtualisierung in rechenzentren hält seit einigen jahren ungebrochen an. er wird sich in den kommenden jahren, angetrieben von den aktu-ellen entwicklungen im bereich „cloud-computing“, verstärkt fortsetzen. Die Möglichkeit dadurch be-

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triebskosten einzusparen macht insbesondere vor dem hintergrund knapper werdender öffentlicher budgets sinn – gleichzeitig leistet die virtualisierung einen umweltschonenden beitrag zur Green-it.

Die hzD hat das Potenzial der virtualisierung bereits vor jahren erkannt und konsequent vorangetrieben. es folgt ein zeitlicher Überblick:

2009 � wird die virtualisierung als zukunftsthema erkannt, das umfassende einsparpotenziale birgt. Die hzD erarbeitet eine studie zur effizienzsteigerung der it, bei der der virtualisierung eine entscheidende rolle zuerkannt wird.

2010 � ist die virtualisierung zur anerkannten tech-nologie gereift. Die hzD startet ein Projekt zur be-schleunigten einführung virtueller server-Umgebun-gen. virtualisierung wird zur primären zielplattform der hzD erklärt.

Die aufgabenzuwächse der e-Government-Phase führten zu einem bedarf an it-leistungen, denen das über jahre gewachsene hzD-rechenzentrum nicht mehr genug Kapazitäten bieten konnte. in der folge waren die jahre 2009 und 2010 geprägt von intensiven bemühungen der lokalen optimierung. es entstanden zusätzliche rechenzentrums-räume, strom- und Klimatechnik wurden bis zur Grenze des Machbaren ausgereizt. Die hzD mietete zusätzliche rechenzentrums-Kapazität an, um spitzenbedarfe abzufangen.

Die virtualisierung wurde zu einem wichtigen bau-stein bei der erhaltung und Wiederherstellung eines zukunftsfähigen rechenzentrums. sie bietet neben Kostenvorteilen auch deutliche einsparungen an raum, strom- und Klimaleistung.

Ende 2010 � wird die serverlandschaft „DMs-ap-plikation-server“ und die „Windows terminal ser-ver-Umgebung“ virtualisiert. alle server werden von

der blade-technologie (148 veraltete blade-server) auf 14 neue virtualisierungs-hosts umgestellt. Mög-lich ist dies im Wesentlichen durch virtualisierungs-server mit stark erweitertem hauptspeicherausbau, denn der hauptspeicherbedarf der anwendungspro-gramme bleibt als bedarf annähernd konstant. allein durch dieses virtualisierungsprojekt wird eine strom-reduzierung von circa 50 kW erreicht. einsparungen bei der Klimatisierung kommen hinzu.

2011 � ist die virtualisierung die umfassendste Platt-form der hzD. sie wird sowohl in der breite wachsen, indem immer mehr netzwerk-bereiche integriert werden, als auch in der tiefe, indem die standort-übergreifende hochverfügbarkeit für virtuelle server kontinuierlich erweitert wird. Die hzD konsolidiert sukzessive die in der anfangszeit entstandenen ers-ten virtualisierungs-Umgebungen. Die Größe der entstandenen virtualisierungs-Plattform erlaubt es nun auch kurzfristig entstehenden leistungsbedarf ohne vorlauf zu decken. Dadurch lassen sich verläu-fe in der nachrüstung und ergänzung der leistung sowie der bedarfsanmeldung zeitlich vertauschen. somit kann ein zeitgewinn in der bereitstellung reali-siert werden.

e-GovernMent 2.0 aUf DrUPal

Die Möglichkeiten über das internet zu kommunizie-ren und Prozesse mitzugestalten halten zunehmend einzug in die öffentliche verwaltung. behördengän-ge können beispielsweise über online-formulare er-ledigt werden oder bürger können sich interaktiv an online-sprechstunden beteiligen.

insgesamt hat sich das Web 2.0 in kurzer zeit erfolg-reich etabliert. im vergleich zu seinem vorgänger han-delt es sich hierbei um die entwicklung des Mediums internet durch eine erweiterte nutzerbeteiligung. Das ausmaß der vernetzung ist ein wesentliches Kriteri-

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um für den erfolg der Medien. ein bekanntes beispiel ist die online-enzyklopädie „Wikipedia“, auf der infor-mationen nicht nur in echtzeit bereitgestellt werden, sondern bei der anwender die Möglichkeit haben, auf die informationen einfluss zu nehmen.

in der landesverwaltung werden zunehmend Web 2.0-funktionalitäten nachgefragt. Um die landesver-waltung bei der einführung und nutzung unterstüt-zen zu können, hat die hzD eigens eine Plattform im-plementiert: DrUPal.

DrUPal ist eine auf PhP und MysQl basierende open source Plattform, die insbesondere in regie-rungs- beziehungsweise in regierungsnahen institu-tionen und öffentlichen verwaltungen zunehmend verbreitung findet.

Der schwerpunkt von DrUPal ist die fokussierung auf das ‚Mitmach‘-internet. zahlreiche Module zur einrichtung von Wikis, blogs, Umgebungen für das gemeinschaftliche bearbeiten von Dokumenten, fo-ren etc. sind frei verfügbar; das gleiche gilt für viele moderne Designs, die zum teil frei, zum teil gegen geringes entgelt genutzt werden können. Dies er-möglicht sehr kurze Durchlaufzeiten, um neue inter-netpräsenzen einzurichten.

neben der schnelligkeit stand bei der lösungsfin-dung der hzD auch die Möglichkeit zur integration in die bestehende infrastruktur des hessenportals im vordergrund.

so wurde im rahmen einer Pilotierung für das zent-rale Mitarbeiterportal ein veranstaltungskalender ent-wickelt, der über single sign on die authentifizierung des saP Portales nutzt.

ÜBEr DrUPAL

erste veröffentlichte version: januar 2001, � version 7 seit januar 2011

open source basieren auf PhP, MysQl �Multisites (viele sites mit einem � DrUPal)Mehrsprachigkeit �community von mehr als 100.000 benutzern �

und entwicklern entwickelt DrUPal permanent weiter

DrUPal 6: etwa 900 Menschen steuerten � Programmiercode zum core bei (etwa die gleiche anzahl wie bei linux Kernel)

mehrere 1.000 Module für einzubindende � funktionalitäten

mit knapp 300.000 installationen eines der � meistgenutzten content Management systeme weltweit

von Der hzD aUf DrUPal erstellte seiten Zentrales Mitarbeiterportal Integriert in SAP Portal › Veranstaltungskalender Pflege des Veranstaltungskalenders durch einen Redakteur rollenbasiert nach Authentisierung durch SAP Portal

Internet Bildergalerie der Staatskanzlei http://stk2.bildergalerie.hessen.de

Internet Halbzeitbilanz 18. Legislaturperiode Möglichkeit zur Generierung eines F-Dokumentes nach individueller Auswahl der gewünschten Inhalte www.halbzeitbilanz.hessen.de

Internet HZD-Newsletter INFORM DIREKT www.hzd.hessen.de

Mit DRUPAL erstellte E-Government Internetpräsenzen: http://groups.drupal.org/node/19885 Prominentes DRUPAL-Beispiel: www.whitehouse.gov

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virtUalisierUnG von jUstizarbeitsPlätzen

Die heute verfügbaren technologien erlauben eine verstärkte zentralisierung der it-services. nicht zuletzt aus Kostengründen sucht auch die landesverwal-tung verstärkt nach entsprechenden Möglichkeiten und liegt dabei ganz im trend der zeit. abkürzungen wie saas (software as a service), Paas (Plattform as a service) oder iaas (infrastructure as a sevice) geistern durch die landschaft. „cloud computing“ ist in aller Munde. Gleichzeitig mit einer senkung der Kosten soll die zentralisierung dabei auch zu einer erhöhung der Qualität beitragen. Die hessische justiz beschäf-tigt sich aktuell mit diesem thema und hat 2011 mit einem erheblichen beitrag zur Kostenreduktion und Green-it sämtliche arbeitsplätze der hessischen ver-waltungsgerichte virtualisiert. Die dezentrale server-landschaft wurde dabei abgebaut und im rechenzen-trum der hzD konsolidiert. Diesem beispiel werden zahlreiche weitere Dienststellen der hessischen justiz folgen.

Durch die vereinheitlichung und verschmelzung von systemen, applikationen und Datenbeständen wird die it-infrastruktur vereinfacht und vor allem flexib-ler. Dies führt zu einer reduzierung von physischen server-systemen und zum einsatz virtueller systeme. für die hessische justiz bietet sich damit die Möglich-keit, ihre it-infrastruktur zu optimieren und gleichzei-tig die Kosten für die bereitstellung von services und den laufenden betrieb zu senken. auch der betrieb gestaltet sich danach effizienter. zwar werden im re-chenzentrum zunächst investitionen zum aufbau ei-ner adäquaten, zentralen infrastruktur erforderlich, die sich dann aber mit der Umsetzung der zentrali-sierung schnell amortisieren.

eleKtronische aUfenthalts- ÜberWachUnG

am 1. januar 2011 trat das „Gesetz zur neuordnung des rechts der sicherungsverwahrung und zu beglei-tende regelungen“ in Kraft. zur realisierung einer der alternativen, der elektronischen fußfessel, wurde ein zuverlässiger und erfahrener Partner gesucht. hier konnte sich die hzD mit ihrer zehnjährigen erfahrung auf dem Gebiet fußfessel-hausarrest mit dem dazu-gehörigen technischen system der firma elmotech einbringen. Gemeinsam gaben die bundesländer über den eigens eingerichteten lenkungskreis der hzD den auftrag, das Projekt „elektronische aufent-haltsüberwachung“ (eaÜ) durchzuführen und die technische Projektleitung zu übernehmen. bereits im März 2011 wurde die erste verwaltungsvereinbarung zur nutzung des systems unterzeichnet. Unmittelbar im anschluss konnte ein Pilot in zusammenarbeit der hzD und der Polizei Mecklenburg-vorpommern un-ter der fachlichen leitung des hessischen Ministeri-ums der justiz, für integration und europa (hMdjie) gestartet werden.

Gemeinsames ziel war es zum 1. januar 2012 ein sys-tem produktiv zu setzen, welches 500 bis 1.000 Pro-banden in allen bundesländern überwachen kann. auf diesem Weg galt es, zahlreiche technische und organisatorische herausforderungen zu meistern.

Der erste Meilenstein war im Mai 2011 der aufbau des technischen Monitoringcenters (tMc) in der au-ßenstelle hünfeld mit einem 24 x 7 betrieb, des Wei-teren die tests der verschiedenen bundesländer und die erweiterung des gesamten technischen systems. Parallel zu diesen tätigkeiten wurde die „Gemeinsa-me Überwachungsstelle der länder“ (GÜl) in bad vilbel als fachaufsicht durch das hMdjie aufgebaut. Dabei hat die hzD den aufbau der Kommunikations-struktur und die Untersuchung der sicherheitskriteri-en unterstützt. nach zeichnung der verwaltungs- und staatsverträge durch 15 länder, in denen die ge-meinsame nutzung des systems, des tMc und der GÜl vereinbart wurden, sind zahlreiche Gesamttests mit integration der Polizei der länder und allen betei-ligten behörden durchgeführt worden. Die positiven ergebnisse führten zur termingerechten abnahme des Gesamtsystems, womit das verfahren pünktlich am 1. januar 2012 um 0:00 Uhr in betrieb genommen werden konnte.

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Thomas Kubis, 47 Jahre, arbeitet seit Dezember 1990 bei der HZD. Schon auf seinem ersten Rechner – einem Atari 400 mit 16 KB Arbeitsspeicher – hat er programmiert. Nach vier Jahren bei der Marine absolvierte er die Ausbildung zum EDV-Fachorganisator. In der freien Wirtschaft hat er erste Berufserfahrun-gen gesammelt, bevor er zur HZD kam. Heute ist er betriebsseitig Rechen-zentrumsraum-Verantwortlicher, leitet das Testlabor und ist Teil der Serverfarm-Infrastruktur-Gruppe.

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»vor 21 jahren habe ich bei der hzD angefangen und mich, wie man so schön sagt, „hochgearbeitet“. begonnen habe ich als Device operator, heute bin ich unter anderem für den betrieb und die sicher-heitsrichtlinien der hochsicherheitsräume in Wiesbaden und seit neustem auch für das ausweichrechenzentrum in Mainz verant-wortlich.

Die hzD bietet mir aufgaben, in die ich mich einarbeiten muss. Dabei kann ich mich frei entfalten, eigene ideen einbringen, verant-wortung übernehmen. ein schönes Plus: ich sehe unmittelbar die ergebnisse.

ich gehe in meiner arbeit auf und kann mich zu 100 Prozent mit ihr identifizieren. bis heute komme ich jeden tag gerne zur hzD – auch, oder gerade weil es mitunter ganz schön stressig sein kann und in brenzligen situationen schnell gehandelt werden muss.

VOM ATArI 400 ZUM rEcHENZENTrUM

Thomas Kubis, Betrieb

Hochsicherheitsbereiche der HZD

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02_ DienstleistUnGen UnD entWicKlUnGen

»Die hzD verbindet jahrzehntelange verwaltungs-erfahrung mit aktueller it-Kompetenz. Dabei konzentrieren wir uns auf die bedarfsgerechte entwicklung qualitativ hoch-wertiger it-lösungen. Marcus Milas, Technischer Direktor

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D i e n s t l e i s t U n G e n U n D e n t W i c K l U n G e n

Karriere-Portal fÜr aUsbilDUnG UnD berUf in hessen

Mit dem neuen Karriereportal des landes hessen gibt es für arbeitssuchende seit Mitte 2011 eine zentrale, online basierte anlaufstelle für stellenangebote und informationen rund um das land hessen als arbeit-geber. Diese reichen von den arbeitsbedingungen im öffentlichen Dienst bis hin zu ausbildungsmög-lichkeiten. Das spektrum der berufsbilder im lan-desdienst ist vielfältig und so unterschiedlich wie die arbeitsstellen selbst: autobahnmeistereien, schulen, Polizei, landestheater, Ministerien, justizvollzugsan-stalten, Gerichte, Umweltämter und weitere.

für das land hessen ist es wichtig, als attraktiver ar-beitgeber wahrgenommen zu werden. Die verbesse-rung des internen stellenmarktes und der chancen am externen stellenmarkt sind darum im aktuellen e-Government Masterplan der landesregierung ver-ankert. zur Umsetzung hat das hessische Ministerium des innern und für sport (hMdis) im März 2011 das Projekt „optimierung der Personalverwaltung“ ini-tiiert. es besteht aus vier teilprojekten, darunter die einführung einer ebewerberplattform und die Kon-zeption eines erecruiting-systems.

in der ersten Projektphase wurde eine zentrale Platt-form für stellenausschreibungen und ausbildungs-möglichkeiten im internet- und Mitarbeiterportal des landes eingeführt, die hinsichtlich zugang, Design, navigation, information und interaktivität modernen anforderungen entspricht.

Die hzD stellte dafür das neue themenportal „Kar-riere in hessen“ (www.karriere.hessen.de) bereit, das in allen ressortportalen und anschließend in allen weiteren behördenportalen verlinkt wurde. für die dezentrale erfassung und bearbeitung der stellen-angebote hat die hzD einen teamraum auf Moss-basis eingerichtet und spezielle erfassungsmasken entwickelt; außerdem eine exportkomponente, die

stellenangebote zum richtigen zeitpunkt im Karriere- und im Mitarbeiterportal veröffentlicht.

Die stellensuche wurde programmtechnisch so um-gesetzt, dass sie gleichermaßen im Karriereportal und im Mitarbeiterportal integriert ist. Die neue stel-lensuche im Mitarbeiterportal konnte das bisherige Personal-vermittlungs-system ablösen.

Um den geplanten onlinestart am 30. juni 2011 zu er-möglichen, musste die stellenerfassung anfang juni einsatzbereit sein. für die einrichtung der stellenlis-ten der 52 (stand: Dezember 2011) ausschreibenden Dienststellen und die betreuung der anwender hat die hzD ein verfahrensmanagement aufgebaut. auf eine anwenderschulung konnte dank der intuitiven bedienung und eines online-tutorials verzichtet wer-den.

Mit dem großen engagement der teams von Portal, Moss, entwicklung und verfahrensmanagement in der hzD gelang es, das ziel des onlinestartes am 30. juni 2011 zu erreichen. für die termingerechte Umsetzung in nur fünf Monaten gab es ein ausdrück-liches lob durch den Kabinettsausschuss für verwal-tungsmodernisierung.

Die ersten erfahrungen aus dem Praxiseinsatz sind im zweiten halbjahr 2011 bereits in ein neues release mit Korrekturen, verbesserungen und neuen funktio-nen eingeflossen, das im januar 2012 online ging.Parallel zur entwicklung des neuen releases wurde die zweite Projektphase eingeläutet. als weiteren schritt begann die technische Projektleitung mit der analyse und Konzeption einer lösung für die online-bewerbung. Das ergebnis ist die Grobkonzeption eines Moduls für die online-bewerbung, das sich ohne Medienbrüche in die bestehenden lösungen zur veröffentlichung der stellenangebote im Karrie-reportal und im Portal des Kultusministeriums auf der einen seite und saP hcM als system zur Personal-administration auf der anderen seite integriert. als besonderheit kommt noch eine schnittstelle zum be-werberauswahlverfahren „beweda“ der Polizei dazu. Damit kommt hessen dem ziel eines umfassenden erecruiting schon sehr nahe. für das jahr 2012 sind die feinkonzeption und der beginn der Umsetzung geplant.

WWW.Karriere.hessen.De

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»hessen steht im bundesweiten vergleich an der spitze im bereich ejustice. Das ist auch ein verdienst der hzD, deren belegschaft sehr engagiert den ständigen Prozess der verwaltungsmodernisierung mitgestaltet – und das nicht nur in der justiz und nicht nur in hessen.

als bereichsleiter rolloutmanagement und verfahrens-betrieb zeichnen mein 40-köpfiges team und ich für Kundenprojekte und -verfahren der hessischen justiz verantwortlich. Wir wirken also aktiv am weiteren ausbau der spitzenposition mit – eine große heraus-forderung.

Die hzD bietet mir eine anspruchsvolle aufgabe, die eine stetige fachliche und auch persönliche Weiter-entwicklung verlangt. Mein arbeitsplatz fordert und erfüllt mich zugleich. Die angenehme und kollegiale zusammenarbeit über alle hzD-abteilungen hinweg bildet dabei einen sehr förderlichen rahmen.

SPITZENPOSITION ALS HErAUSFOrDErUNg

Hans-Georg Ehrhardt-Gerst,

Bereichsleiter Rolloutmanagement und Verfahrensbetrieb

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Hans-Georg Ehrhardt-Gerst, 44 Jahre, ist seit 2008 Bereichs-leiter Rolloutmanagement und Verfahrensbetrieb. Sein Arbeits-platz ist in der HZD-Außenstelle

Hünfeld. Dank der flexiblen Arbeitszeiten kann der Vater von

vier Kindern Familie und Beruf gut vereinbaren.

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themen wie Digitalisierung und archivierung sind hier ebenso integrativer bestandteil der zentralen DMs-infrastruktur, wie auch die dafür notwendige servicearchitektur. Die bereitstellung durch den hes-senPc verstärkte den einheitlichen anwendungsan-spruch durch heDok.

neben fachlichen erwägungen machen auch die Knappheit qualifizierter spezialisten für entwick-lung und betrieb eine starke standardisierung und vereinfachung dieser Module erforderlich. fachlich ermöglichen standardmodule der DMs-Plattform eine schnellere bereitstellung von lösungen und die nutzung einer gemeinsamen aktenhaltung für un-terschiedliche fachanwendungen oder nutzungszu-gänge.

standardisierung in abstimmung mit anderen län-dern ermöglicht auch die leichtere austauschbarkeit. synergien werden erzeugt, indem die gemeinsamen ergebnisse von beispielsweise nordrhein-Westfalen, rheinland-Pfalz und saarland mit einbezogen wer-den.

Die lösungsentwicklung besteht damit zunehmend nicht mehr aus individueller entwicklung von anwen-dungen, sondern in der integration dieser bausteine. integration oder systemintegration beschreibt die notwendigen Prozesse, tätigkeiten und entwicklun-gen, um einzelne lösungs-bausteine zu einer Ge-samtlösung zu verbinden. Die in der integration tä-tigen hzD-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen ganzheitlich arbeiten. spezifische anforderungen des fachverfahrens, entwicklungsvarianten, anforderung an ressourcen, Kosten und betriebsaspekte müssen gleichberechtigt in die lösungsfindung einfließen wie die langfristige architektonische strategie.

DIE ZIELArcHITEKTUr HEISST „eAKTE ALS DIENST“

eine solche integration ist nur möglich, wenn die da-runter liegende architektur der systeme ermöglicht,

inteGration aUf basis von DMs-baUsteinen

EINE DMS VON DEr SAcHBEArBEITUNg ZUr BASIS FÜr FAcHVErFAHrEN

für die realisierung einer modernen, zukunftsgerich-teten verwaltung mit einheitlichem aktuellem akten-zugang und Möglichkeiten von telearbeit für Mitar-beiterinnen und Mitarbeiter bis hin zur akteneinsicht für bürgerinnen und bürger ist die eakte basierend auf einem Dokumentenmanagementsystem (DMs) eine wesentliche voraussetzung. Die hzD treibt das thema voran. Dabei setzt sie schwerpunkte auf die verwirklichung einer hessennweiten Plattform und weiterverwendbaren standards zur erreichung von servicequalität und Kosteneffizienz.

nach erster einführung des hessischen Dokumen-tenmanagementsystems heDok beginnend in den Ministerien, ist in den vergangenen jahren eine kon-tinuierliche steigerung der nutzung zu beobachten, einerseits über einen weiteren rollout in den landes-dienststellen, andererseits durch die qualitative stei-gerung der nutzung durch den umfassenden einsatz der eakte mit ablösung der Papierakte. nicht zuletzt nach der einführung der eakte in mehreren Minis-terien werden die arbeitsplätze in der hessischen landesverwaltung verstärkt mit dem hessischen Do-kumentenmanagementsystem heDok und DMs-ba-sierten fachverfahren ausgestattet. Dadurch steigen auch die anforderungen an die bereitstellung und den betrieb des DMs. vor allem mit einbeziehung der fachlichen Dienststellen in die heDok-einführung besteht vermehrt der bedarf, neue und bestehende fachverfahren mit dem aktensystem zu verbinden.

BEZWINgUNg DEr VIELFALT

Die Unterstützung der oben genannten fälle führte zur Weiterentwicklung des hessischen DMs mit einer vielzahl von schnittstellen, services und Modulen.

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D i e n s t l e i s t U n G e n U n D e n t W i c K l U n G e n

diese informationen aus den unterschiedlichen sys-temen standardisiert abzurufen und auch wieder dort hineinzuschreiben. in diesem zusammenhang wer-den aktuell unterschiedliche Projekte durchgeführt, die das ziel verfolgen, eine solche architektur zu schaffen. Die hzD entwickelt in Kooperation mit nord-rhein-Westfalen und dem hMdis einen basisdienst zur bereitstellung des „akte-systems als service“.

Um aus nutzersicht einen einheitlichen zugang an mehrere fachverfahren/eakten-systemen zu ermögli-chen, benötigen wir über die serviceschicht des DMs hinaus eine angepasste serviceorientierte architektur der infrastruktur unter berücksichtigung von Daten-schutz und schutzraumsegmentierung.

ihre Kunden bindet die hzD in diese neue integrative sichtweise aktiv ein, im rahmen von Kundenveranstal-tungen wie im frühjahr 2011 („neue anwendungs-möglichkeiten im digitalen Dokumentenmanage-ment“) und in Projekten, die diese integrationsansätze auf basis der DMs-bausteine verwenden.

DiGitale lohnsteUerKarte – versanD von 2,8 Millionen anschreiben an hessische steUerzahler

Die 1925 eingeführte lohnsteuerkarte aus Karton, die seit 1953 abwechselnd in den farben rot, gelb, grün oder orange mit viel aufwand jährlich versendet wurde, gibt es seit dem 1. januar 2012 nicht mehr. Die zukunft gehört der digitalen lohnsteuerkarte. bis ende 2011 wurden bundesweit alle arbeitnehmerin-nen und arbeitnehmer per Post über ihre ab dem 1. januar 2012 gültigen elektronischen lohnsteuerab-zugsMerkmale (elstaM) informiert. ziel der einfüh-rung der elektronischen lohnsteuerkarte ist es, den bisherigen verwaltungsaufwand zu reduzieren, die arbeitsabläufe effizienter zu gestalten sowie Medien-brüche zu vermeiden. Dadurch wird künftig die Kom-

munikation zwischen arbeitgebern, arbeitnehmern, finanzämtern und Meldebehörden erheblich verein-facht.

Die postalische benachrichtigung der erstmals ge-bildeten elektronischen lohnsteuerabzugsmerkmale übernehmen die einzelnen bundesländer in eige-ner verantwortung. Der hzD wurden hierzu aus den bundesweit verfügbaren Datenquellen espeicher, elstaM-Db und idnr-Db die entsprechenden Da-tensätze für das land hessen zur verfügung gestellt. im nächsten schritt wurden die Daten, unter strikter beachtung des Datenschutzes, im hzD-outputma-nagement in Wiesbaden weiterverarbeitet und für den portooptimierten versand aufbereitet, sowie in der folge im Druckzentrum in hünfeld gedruckt und kuvertiert.

Der termingerechte versand von rund 2,8 Millionen anschreiben bis november 2011 erforderte hohen technischen und logistischen einsatz durch die Pro-duktionssteuerung, das outputmanagement sowie das Druckzentrum der hzD.

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von Der lÜKeX2011 zUr iso 27001-zertifizierUnG

im vorfeld der im herbst 2011 durchgeführten lÜK-eX-Übung mit dem schwerpunkt it-sicherheit unter-zog der bereich D2 – informationssicherheitsmanage-ment die informationssicherheitsprozesse in der hzD einem kompletten review. betrachtet wurden die schnittstellen zu den it-service-Management (itsM) Prozessen, den Unterstützungsprozessen wie „alar-mierung der hzD“ und weiteren landesweiten it-si-cherheitsprozessen wie „Gefährdungslage it-sicher-heit“ des hessischen Ministeriums des innern und für sport (hMdis). Die im rahmen der lÜKeX2011 an-genommene lage spielte in dem oben dargestellten situationsumfeld.

DIE gENESE EINEr „LAgE“

it-störungen können ein sicherheitsvorfall wie ein vi-renausbruch, die verletzung der Datenintegrität oder ein Distributed Denial of service (DDos) sein. aus-schlaggebend ist der verlust von integrität, verfüg-barkeit oder vertraulichkeit insbesondere der Daten. bei der einstufung der sicherheitsvorfälle spielen die beeinträchtigung der persönlichen Unversehrtheit und selbstbestimmung (Datenschutz) eine ebenso große rolle wie andere rechtliche oder gesetzliche verstöße (compliance) oder die Gefährdung der wirtschaftlichen oder finanziellen ziele der hzD. Mit der erfassung eines sicherheitsvorfalls werden immer

auch weitere Maßnahmen zur dauerhaften Wieder-herstellung der Datensicherheit vereinbart, die eine nachhaltige vermeidung zukünftiger störungen zum ziel hat. Diese Maßnahmen werden zwischen dem it-sicherheitsbeauftragten (it-sibe) und den beteiligten fachteams vereinbart. ist ein sicherheitsvorfall res-sortübergreifend, tritt der arbeitskreis it-sicherheit im hMdis zusammen. sollten die störungen schwerwie-gend und nicht direkt behebbar sein, tritt die nächste stufe der eskalation ein. Das it-Krisenmanagement (it-KM) des hMdis wird einberufen, um Maßnahmen zu beschließen. in beiden Gremien ist die hzD durch den it-sibe vertreten. Das it-KM empfiehlt in beson-deren fällen dem Minister des hMdis die einberufung des landeskrisenstabs. Dieser entscheidet über die alarmierung der ressorts und der nachgeordneten Dienststellen. bei eskalationen ist die hzD über den it-sibe als ständiges Mitglied im it-KM vertreten und informiert von dort fachlich die führung der hzD.

DAS rAHMENWErK ZUM VOrgEHEN

für einen effektiven ablauf ist es unabdingbar, dass die führung und die Mitarbeiterinnen und Mitarbei-ter in der hzD für alle störungen klare handlungsan-weisungen haben. nur so können unverzüglich, aber nach „best practice“, it-services wiederhergestellt werden. hierfür notwendige informationen bezüg-lich der aufgaben und verantwortlichkeiten sind im Prozessportal der hzD hinterlegt und werden regel-mäßig aktualisiert. im betrieb werden in dem ge-

Situation Prozesse HZDAnsprechpartner HZDAnsprechpartner LandLage

Alarmierung HMdIS u. HZD, IS-Mgmt., ITSM

„Krisenstab und „techn. Koordination HZD“

Innenminister (Krisenstab HMdIS)

Krise/Katastrophe

Notfallmanagement Alarmierung HMdIS u. HZD, IS-Mgmt., ITSM

IT-SiBe HZDCIO (IT-Krisenmgmt. HMdIS)

IT-Krise

IS-Mgmt. ITSM

IT-SiBe HZDGeschäftsstelle AK IT-Sicherheit

Gefährdungslage IT-Sicherheit (Notfall)

IS-Mgmt.ITSM

IT-SiBe HZDIT-SiBe HZDSicherheitsvorfall

Regelbetrieb

ITSMIT-Service Desk HZDZIM HZDIT-Störung

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linke Seite: LÜKEX: Eskalation von Störungen unter besonderer Berücksichtigung (blau hinterlegt) der Informations-sicherheitsprozesse (IS-Mgmt.)

meinsamen auftragsbearbeitungssystem remedy mit den itsM-Prozessen incident und change Ma-nagement die betriebsaktivitäten dokumentiert und über eindeutige iDs miteinander verknüpft. so wird ein review nach beendigung der störung ermöglicht. Der it-sibe und das informationssicherheitsteam (is-team) werden parallel über sicherheitsrelevante stö-rungen informiert.

DEr AUSBLIcK AUF 2012

Die lÜKeX2011 hat dazu beigetragen, das zusammen-wachsen der Prozesse in informationssicherheits- und it-service-Management zu verbessern und das thema notfallmanagement in den blickwinkel zu rücken. Dies ist ein baustein für die geplante iso 27001-zertifizie-rung nach bsi-Grundschutz. Derzeit baut D2 ein in-formationssicherheitsmanagement-system (isMs) auf, welches das Kernstück für die zertifizierung relevanter Geschäftsfelder ist. vergleichbar ist das isMs mit dem Qualitätsmanagement-system (QMs), welches für die iso 9001 zertifizierung genutzt wurde.

ASPEKTE DEr ISO 27001-ZErTIFIZIErUNg SIND:

1. sicherheitsrichtlinien verabschieden 2. organisation der informationssicherheit etablieren3. verwalten und Planen organisationseigener Werte (informationen, software, physische Werte, Dienstleistungen, Personen, immaterielle Werte)4. Personalsicherheit sicherstellen5. Physische und umgebungsbezogene sicherheit prüfen6. betriebs- und Kommunikationsmanagement vorantreiben7. berechtigungskonzept (zutritt, zugang, zugriff) definieren8. beschaffung, entwicklung und Wartung von informationssystemen sichern9. Umgang mit informationssicherheitsvorfällen festlegen

10. sicherstellung des Geschäftsbetriebs (business continuity Management) steuern 11. einhaltung von vorgaben (compliance) gewährleisten

alle aspekte werden sich in den kommenden Mona-ten in entscheidungen und konkreten Maßnahmen der hzD auf ihrem Weg zur zertifizierung widerspiegeln.

eleKtronischer zahlUnGsverKehr in Der jUstiz

seit 2011 treibt die hessische justiz das Projekt erechnung massiv voran – ein wichtiger Meilenstein zum elektronischen rechtsverkehr. Dabei wird im ersten schritt auf die infrastruktur des elektronischen Gerichts- und verwaltungspostfachs gesetzt und jus-tizkostenrechnungen wenn möglich an die inhaber eines solchen Postfachs gesendet. alle ordentlichen Gerichte sind angehalten, die rechnungen über das elektronische Gerichts- und verwaltungspostfach (eGvP) zu versenden. in 2011 konnten so bereits 50.000 rechnungen elektronisch zugestellt werden. ziel ist es, diese Kommunikationsform auszubauen und für 2012 auf über 100.000 rechnungen zu steigern.

Mit den Möglichkeiten der elektronischen rechnung wurde auch die nutzung des ePayment-verfahrens des landes hessen für die justiz etabliert und aus-gebaut. Über einen link auf der rechnung gelangen die Kunden zur ePayment-Plattform, auf der sie die zahlungsdaten angezeigt bekommen und zwischen den zahlarten Kreditkarte, Giropay und lastschrift auswählen können. Die eingehenden zahlungen wer-den automatisiert im Kostenmodul der justiz jUKos gebucht und an saP weitergereicht.

eine zusätzliche zahlungsvariante wird seit ende 2010 im justiz- und verwaltungszentrum Wiesbaden pilotiert. für alle barzahlungen soll zukünftig ein zahl-

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automat zum einsatz kommen. in den vier möglichen sprachen (Deutsch, englisch, russisch und türkisch) wird der Kunde durch den zahlungsvorgang gelei-tet. Der zahlautomat soll das serviceangebot erhö-hen und zahlungen über die gesamte Öffnungszeit der Gerichte ermöglichen. anfang 2012 sollen alle Geschäftsprozesse, bei denen bareinzahlungen und -auszahlungen bei Gericht möglich sind, ausschließ-lich über den zahlautomaten abgewickelt werden.

Die hzD hat für das Projekt die technische Projekt-leitung übernommen. es wurde eine Konzeption für eine flexible und erweiterbare architektur innerhalb der infrastruktur der hessischen justiz erstellt und umgesetzt. Die dafür erforderlichen softwareanpas-sungen und -projekte wurden von den teams im be-reich jUKos und biztalk-server in hünfeld erfolgreich durchgeführt.

bUnDesWeite neUentWicKlUnG Konsens-Ginster UnD Ginster- DialoG

auf basis der beschlüsse der finanzministerkonfe-renz (fMK) obliegt dem land hessen als auftrag neh-mendem land die neuentwicklung im bereich der Grunddatenverwaltung aller steuerpflichtigen Per-sonen (zum beispiel steuernummer, name, adresse, bankverbindungen). Die Umsetzung erfolgt innerhalb des bundesvorhabens Konsens (Koordinierte neue software-entwicklung der steuerverwaltung) im ver-fahren Ginster (Grundinformationsdienst steuer). Die zuständigkeit liegt bei der hzD.

gINSTEr MASTEr

im vorgriff auf den in 2012 zunächst für hessen an-stehenden ersteinsatz der Masterfunktionalität von Ginster als führendes system hinsichtlich der ver-arbeitung von Grunddaten der steuerverwaltung,

standen in 2011 vielschichtige vorbereitende Maß-nahmen bei der hzD an.

in der serveranwendung, insbesondere im bereich der steuerlichen vertretungen, hat die hzD den Da-tenumfang an die erfordernisse der neuen lösung angepasst und umfangreiche Prüfungen für die ein-gegebenen Grunddaten realisiert.

Die Konfigurierbarkeit des systems wurde wesentlich erweitert, um Ginster in anderen bundesländern für eine Übergangszeit noch ohne die Masterfunktionali-tät betreiben zu können.

Weiterhin hat die hzD die vorgaben der Konsens-architektur hinsichtlich des Mischbetriebes mit nicht-Konsens-anwendungen umgesetzt, um in der täglichen Produktion eine nachverarbeitung entspre-chend der im Großrechnerbereich zur verfügung ste-henden Mittel zu gewährleisten.

beim zugehörigen eingabedialog wurde zum jahres-ende 2011 ein stand erreicht, der in der oberfläche schon alle geforderten eingabefelder enthält. Der er-reichte Programmierstand stellt eine gute Grundlage für die in 2012 anstehenden umfangreichen tests der anwendung dar.

STEUErLIcHE IDENTIFIKATIONSNUMMEr FÜr MELDErEcHTLIcH NIcHT ErFASSTE NATÜrLIcHE PErSONEN

in 2011 wurden in zusammenarbeit mit den zustän-digen stellen des bundes die Grundlagen für das gesonderte verfahren bei der noch ausstehenden vergabe von identifikationsnummern für nicht melde-rechtlich erfasste natürliche Personen (zum beispiel Personen, die im ausland leben, aber in Deutschland steuerpflichtige einkünfte haben) geschaffen. alle notwendigen entwicklungstechnischen Maßnahmen seitens Ginster (erstvergabe, Pflege) wurden zur verfügung gestellt.

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VErgABE EINEr WIrTScHAFTS- IDENTIFIKATIONSNUMMEr FÜr WIrTScHAFTLIcH TäTIgE PErSONEN

für wirtschaftlich tätige Personen ist entsprechend den vorschriften der abgabenordnung (§§ 139a, 139c ao) eine Wirtschafts-identifikationsnummer zu erteilen. Die hzD ist hier als Partner der für die er-teilung zuständigen stelle des bundes tätig. in 2011 wurden erste Programmierarbeiten geleistet, um in den beständen der länderfinanzbehörden wirtschaft-lich tätige Personen nach vorgegebenen regeln se-lektieren zu können.

ZUArBEITEN FÜr DIE ELEKTrONIScHE LOHNSTEUErKArTE

Die von der hzD im rahmen von Konsens zu leisten-den zuarbeiten bei der realisierung der elektronischen lohnsteuerkarte (Projekt elsterlohn ii) wurden in 2011 abgeschlossen. Unter berücksichtigung von in Ginster abliegenden Daten zu arbeitgebern wird ein identifika-tionsmerkmal gebildet, anhand dessen die arbeitgeber bei der Übermittlung der lohnsteuerdaten an die fi-nanzbehörde eindeutig erkannt werden können.

für 2012 und die nachfolgenden jahre wird der schwerpunkt auf der einführung von Ginster Master in den anderen bundesländern liegen. hier wird die hzD im rahmen der länderkooperation wesentliche Unterstützungsleistungen erbringen.

KÖrPerschaftsteUer

im rahmen der vereinheitlichung der steuerverfah-ren der länder (Projekt Konsens i) waren 2011 auch die zentralen zuständigkeiten der länder für entwick-lung und Pflege der bundesweit einzusetzenden soft-ware teilweise neu zu regeln. betroffen war hiervon unter anderem das Programmpaket für die jährliche

festsetzung der Körperschaftsteuer bis hin zur erstel-lung des steuerbescheides. Die zuständigkeit lag ar-beitsteilig zuvor in bayern und nordrhein-Westfalen. nach intensiven Gesprächen ist es mit maßgeblicher Unterstützung durch das hessische Ministerium der finanzen (hMdf) und die oberfinanzdirektion (ofD) frankfurt am Main gelungen, das bayerische Pro-grammpaket in einer Größenordnung von 90 Pro-grammen und Makros zu übernehmen. im rahmen einer bis Mitte 2012 dauernden einarbeitungszeit wurden bereits für den veranlagungszeitraum 2011 änderungen in eigener verantwortlichkeit umgesetzt. Mit dieser Übernahme ist eine interessante und durch die damit verbundene außenwirkung auch bedeut-same aufgabe in der hzD etabliert worden.

aUsWertUnGsProGraMM steUererhebUnGsverfahren

hessen hat seit jahren im steuerlichen verfahrens-betrieb zusammen mit rheinland-Pfalz eine länder-übergreifende verantwortung bei der entwicklung und Pflege eines teils der auswertungsprogramme im steuererhebungsverfahren. bedingt durch orga-nisatorische veränderungen in dem Programmier-verbund der länder entschied sich rheinland-Pfalz seine zuständigkeiten abzugeben. erfreulicherweise konnte mit Unterstützung des hessischen Ministeri-ums der finanzen (hMdf) und billigung der übrigen länder erreicht werden, dass der hzD die vakante zuständigkeit übertragen wurde.

Die vorgespräche zur Übernahme der rund 180 Pro-gramme haben begonnen, sie soll 2012 abgeschlos-sen werden. Damit steht die hzD nun gegenüber den anderen 14 bundesländern des Konsens i-Program-mierverbundes in der entwicklungstechnischen Ge-samtverantwortung für diesen teil des steuerlichen verfahrensbetriebs.

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Werner Striening, 66 Jahre, Regierungsdirektor, ist seit

1971 in der HZD beschäf-tigt und seit 1984 Bereichs-leiter Mainframes. Er ist ein

international anerkannter Spezialist in der Großrech-nerwelt. Seine Reputation

über die Landesgrenzen hinaus hat dazu geführt,

dass er im Rahmen der deutschen Entwicklungs-

hilfe für die türkische Finanzverwaltung ein

Rechenzentrum geplant und aufgebaut hat. Ebenso

war er viele Jahre Regie-rungsberater für die Groß-rechnerwelt der indonesi-schen Steuerverwaltung.

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»Die Dinosaurier (Mainframes) der eDv spielen seit der Gründung der hzD eine schlüsselrolle in der eDv-landschaft des zentralen hessischen it-Dienstleis-ters. allen Unkenrufen zum trotz leben die Dinosaurier noch, sie verrichten ihre tätigkeit zuverlässig und un-auffällig, 24 stunden, tag für tag, Woche für Woche, jahr für jahr, seit mehr als 40 jahren. sie erleichtern mehr als 15.000 benutzern die tägliche arbeit. Damit das so bleibt, werden die systeme von den spezialisten der hzD rund um die Uhr betreut. Komplexe Monitor-systeme verfolgen jeden schritt, vorbeugende Wartung und Pflege gewährleisten die teilnahme an der rasanten technologieentwicklung der eDv. Die beherrschung der komplexen Materie setzt viel erfahrung und die ständige bereitschaft neues zu erlernen voraus.

Meine ganze aufmerksamkeit gilt den Großrechnern der hzD. sie sind meine babys. ihr Wohlergehen und das meines teams haben für mich jederzeit höchste Priorität. jeder in meinem bereich ist für sein teilgebiet selbst verantwortlich und hoch motiviert. ein stabiles und performantes system sind Maßstab und anerkennung ihrer und damit auch meiner arbeit. zufriedene Kunden danken es uns.

»DIE grOSSrEcHNEr SIND MEINE BAByS«

Werner Striening, Bereichsleiter Mainframes

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03_ KooPerationen UnD Partnerschaften

»Kooperationen über die landes-grenzen hinweg sind aktueller denn je. beispielhaft ist hier das ausweichrechen-zentrum in Mainz, das die hzD gemeinsam mit dem landesbetrieb für Daten und information rheinland-Pfalz in betrieb genommen hat. Unser blick richtet sich aber noch weiter: eU-richtlinien bestimmen im-mer mehr unser handeln in hessen. Daher hat sich die hzD bewusst dem europäischen verbund der öffentlichen-rechtlichen it-Dienstleister – eUritas – als Gründungs-mitglied angeschlossen. Dr. Ulrich Schmidtberg, Direktor

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K o o P e r a t i o n e n U n D P a r t n e r s c h a f t e n

Konsens i – erfolGreicher systeMWechsel iM steUerlichen verfahrensbetrieb

Die vorgabe für das Projekt Konsens i lautete sinn-gemäß: vereinheitlichung der it-verfahren der steu-erverwaltungen der länder auf basis des bayerischen verfahrens. hieraus ergab sich die herausforderung für die hzD und für die hessische steuerverwaltung, ein anerkanntermaßen hoch entwickeltes Dialogver-fahren für circa 10.000 anwender in den finanzäm-tern abzulösen und die zentralen verfahren auf einen anderen Großrechner (host) mit einem bisher in der hzD nicht eingesetzten betriebssystem umzustel-len. Dieser durch Konsens i bedingte Wechsel, zu der bisher nicht betriebenen betriebssystemplatt-form bs2000 (fujitsu) im steuerlichen verfahrensbe-trieb, bedeutete für die Produktionssteuerung der hzD einen kompletten neuanfang. seit 1984 wurde das jobablaufsteuerungssystem baGjas auf einem ibM-Großrechnersystem eingesetzt. Mit diesem tool konnten Programmabläufe in der stapelverarbeitung auf ibM-Großrechnern sowie auf linux-systemen ge-steuert und durchgeführt werden. Mit der Konsens i-Projektvorgabe, zukünftig die Produktion mit einem bs2000-Großrechner durchzuführen, musste nun ein komplettes Umdenken erfolgen.

nicht nur die Programmsprache war eine andere, auch die verteilung der Produktionsjobs in sogenann-te benutzerkennungen war bislang nicht bekannt. Die Dateiformate sind nur entfernt mit den formaten der ibM-Welt zu vergleichen, die sicherungsmecha-nismen waren neu, und das bis dahin unbekannte bs2000-jobablaufsteuerungssystem esM (entire sys-tem Manager) war zum einsatz zu bringen.

auch durch die Unterstützung der bundesländer bayern, bremen und des saarlandes – also teilweise durch länder, die den Umstieg auf dieses verfahren schon vor jahren durchgeführt hatten – konnte das system zeitgerecht betriebsbereit zur verfügung ge-stellt werden.

Mit der installation des jobsteuerungssystems konn-ten als basis für die weiteren schritte die saarländi-schen netze in das hessische esM importiert werden. es folgten eine vielzahl von weiteren installationen und Uploads, so dass zügig erste produktive tests in zusammenarbeit mit der anwendungsabteilung erfolgen konnten. Dadurch konnten letztlich die er-forderlichen erkenntnisse zur anpassung an die hes-sischen belange gewonnen werden und der bedarf der noch zu entwickelnden Prozeduren für automa-tisch durchführbare „Massenänderungen“ spezifiziert werden. Die testunterstützung wurden von der ober-finanzdirektion (ofD) frankfurt am Main, den testfi-nanzämtern und innerhalb der hzD geleistet, wobei die testergebnisse zur beschleunigung auch online zur verfügung gestellt werden konnten.

am 22. juli 2011 fand der letzte produktive lauf ei-nes steuerverfahrens auf dem ibM-system statt. nach der folgenden Datenmigration und abschließenden einsatztests der produktiven systemumgebung wur-de am 1. august 2011 die erste steuerproduktion auf einer bs2000-Maschine durchgeführt. Die Produktion läuft in der neuen systemumgebung seitdem prob-lemlos und stabil.

Mit der vereinheitlichung der länder im steuerlichen verfahrensbetrieb wurde eine wesentliche Grundla-ge zur effizienzsteigerung bei der neu- und Weiter-entwicklung der Programme geschaffen. Gleichzeitig ergeben sich nach einer einarbeitungsphase neue Möglichkeiten zur optimierung einer arbeitsteiligen zusammenarbeit – beispielsweise in der vereinheit-lichung der störungsbearbeitung über eine zentrale incident-Management-Plattform – die wiederum zu Kostensenkungen führen können. es gilt nun, sie zu entwickeln und zu nutzen.

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stabiler betrieb von bs2000 – Die techniK hinter Konsens i

im Mai 2008 fiel auf der finanzministerkonferenz (fMK) der beschluss bundesweit das bayerische be-steuerungsverfahren einzuführen mit dem ziel, die it-verfahren der steuerverwaltungen der länder zu vereinheitlichen. Die technische landschaft der hes-sischen finanzverwaltung änderte sich durch das Pro-jekt Konsens i grundlegend.

bis zur einführung von Konsens i wurden die steu-erverfahren in hessen im Großrechnerbereich unter dem betriebssystem zos der ibM verarbeitet. Das bayerische verfahren basiert auf der fujitsu-hard-ware-technologie mit dem siemens betriebssystem bs2000. Die installation und Pflege des bs2000-sys-tems war eine neue herausforderung für die hzD.

Die aufgabe der hzD bestand darin, die technischen voraussetzungen für den betrieb des neuen verfahrens zu schaffen. Unmittelbar nach dem beschluss begann die hzD die Migration des integrierten automatischen besteuerungsverfahrens (iabv) von der ibM- in die „Konsens i-Welt“ mit dem betriebssystem bs2000 und fujitsu-hardware technisch vorzubereiten.

neben der Konfiguration und beschaffung eines Großrechners, der einrichtung eines storage area networks (san) für die speicherung der steuerlichen Daten, der anpassung der infrastruktur und der net-zumgebung wurde auch eine ausbildung für aus-gewählte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der sys-temtechnik erforderlich. Die ausbildung begann im Dezember 2008. alle Mitarbeiterinnen und Mitarbei-ter des bs2000-teams blicken auf eine langjährige erfahrung in der arbeit mit Großrechnern zurück.

bereits im januar 2009 konnte der erste fujitsu-rech-ner mit einer Minimalkonfiguration installiert werden. nach und nach passte die hzD das system an die er-fordernisse des verfahrens Konsens i an. Der testbe-

trieb begann. Das system wurde von anfang an einer permanenten leistungsüberwachung unterzogen. zur bestimmung einer bedarfsgerechten zielkonfi-guration wurden entsprechende arbeitslastmodelle entwickelt, die im lauf des Projektfortschritts immer wieder angepasst werden mussten. Umfangreiche testläufe dienten der verfahrenssicherheit und der vermeidung von engpässen im täglichen betrieb.

im februar 2011 begann in zehn ausgewählten fi-nanzämtern der „schattenbetrieb“, um den Produk-tivbetrieb realitätsnah zu testen. einige der in den finanzämtern installierten server und arbeitsplatz-rechner waren dazu mit der Konsens i-software ausgestattet worden. nach erfolgreichem abschluss dieser tests und der erfahrung aus der summe aller testläufe wurde der rechner für den Produktivbetrieb aller finanzämter mit drei Prozessoren ausgestattet, um eine ausreichende Performance sicherzustellen.

Ausweich-rechenzentrum

in Mainz

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K o o P e r a t i o n e n U n D P a r t n e r s c h a f t e n

aUsWeichrechenzentrUM in Mainz

Das ausweichrechenzentrum in Mainz ist wesentli-cher bestandteil der e-Government-strategien von hessen und rheinland-Pfalz. zentrale ziele sind die Konsolidierung der serverlandschaft, die standardi-sierung der it-infrastruktur und der it-verfahren sowie die zentralisierung des betriebs. Gleichzeitig stellen beide seiten hohe anforderungen an sicherheit und verfügbarkeit von Daten und anwendungen.

Diese Übereinstimmung in den strategischen zielen mündete in einer bisher einzigartigen zusammenar-beit zur anmietung eines länderübergreifenden und hochsicheren rechenzentrums. Dieses vorzeigepro-jekt unterstreicht den Willen der landesregierungen, ihre strategien zu leben und e-Government und ver-waltungsmodernisierung bei gleichzeitiger Kostenre-duktion und energieeffizienz sukzessive umzusetzen. Damit sind hessen und rheinland-Pfalz Wegbereiter

Mit der verfahrensübernahme am 1. august 2011 wurde die zielkonfiguration bestätigt. Das system lief rund, ohne abbrüche, ohne Performanceengpässe und zur vollsten zufriedenheit der benutzerinnen und benutzer in den hessischen finanzämtern. Möglich wurde das nur durch eine konsequent durchgeführte strategische und operative Planung im systemtechni-schen bereich. Der erfolg ist aber letztlich das ergeb-nis der professionellen Umsetzung der Planung durch erfahrene und engagierte hzD-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im bereich der systemtechnik, der Pro-duktionssteuerung und der anwendungsabteilung.

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einer innovativen und erfolgversprechenden vorge-hensweise.

Grundsätzlich soll mit dem hochsicheren rechenzent-rum eine innovative und leistungsfähige it-infrastruk-tur zur verfügung gestellt werden, mit der zeitgemäße neue entwicklungen schnell und flexibel umgesetzt und bündelungseffekte genutzt werden können. so können nicht nur jede form von architekturen inte-griert werden, sondern auch moderne technologien (zum beispiel virtualisierung) schnell verfügbar ge-macht werden.

Das ausweichrechenzentrum in Mainz ist in der flä-che zunächst mit 810 m² für hessen und 400 m² für rheinland-Pfalz aufgeteilt. Die funktion eines aus-weichrechenzentrums stellt die bereitstellung weite-rer rechenzentrums-Kapazität sicher. Der räumliche engpass am standort Wiesbaden und der weiter stei-gende bedarf durch neue verfahren machen diese ausweitung dringend erforderlich.

in 2011 wurde die basis-it-infrastruktur für das aus-weichrechenzentrum geplant und bis anfang März 2012 bereitgestellt. Gleichzeitig laufen schon Planun-gen zur sukzessiven inbetriebnahme des ausweichre-chenzentrums, deren Umsetzung sich nahtlos an die bereitstellung der basisinfrastruktur anschließt.

eUritas – eUroPäisches netzWerK Öffentlicher it-Dienstleister

netzwerke von verwaltungs-it-Dienstleistern beste-hen in Deutschland auf und zwischen fast allen ebe-nen des bundes, der länder und der Kommunen. Mit der zunehmenden anzahl von eU-weiten gesetzli-chen regelungen steigt die notwendigkeit, sich auch auf europäischer ebene zu vernetzen, erfahrungen auszutauschen und temporär sowie themenbezo-gen Kooperationen einzugehen. Unter dem namen eUritas – european association of Public it service Providers haben sich daher am 28. februar 2011 in hamburg europäische öffentlich-rechtliche it-Dienst-leister zu einem losen, assoziierten verbund zusam-men gefunden, der eine wertvolle ergänzung zu den bestehenden nationalen netzwerken darstellt. Die hzD ist Gründungsmitglied.

EUrITAS-ZIELSETZUNg

Austausch � auf allen feldern der zusammen- arbeit, die sich im Kontext einer eU-richtlinie zu erstellenden it-Dienstleistung bewegt (entstehung, inbetriebnahme und betrieb), um entstehungs- und betriebskosten zu senken und die Qualität zu steigern.

Transfer � von informationen über eU-Projekte und -Programme, ihre gemeinsame bewertung und der gegebenenfalls erfolgreiche zusammenschluss interessierter it-Dienstleister zu gemeinsamen eU-weiten it-Projekten.

Beratung � : langfristig möchte eUritas der europäischen legislative beratend zur seite stehen, wenn es um die abschätzung von it- folgekosten geht, die durch eU-weite neu- regelungen entstehen können.

EUrITAS-MITgLIEDEr

eUritas-Mitglieder müssen der öffentlichen hand gehören, ‚non-profit‘ orientiert sein, ihren sitz in eu-

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K o o P e r a t i o n e n U n D P a r t n e r s c h a f t e n

ropa (eU) haben und Dienstleistungen für den ‚public sector‘ erbringen. alle eUritas-Mitglieder sind somit experten der informations- sowie Kommunikations-technologie in der öffentlichen verwaltung.

Deutsche EURITAS-Gründungsmitglieder sind

Dataport �Datenverarbeitungszentrum Mecklenburg- �

vorpommernhzD �it-Dienstleistungszentrum berlin �vitako (bundes-arbeitsgemeinschaft der �

Kommunalen it-Dienstleister)

Österreichische EURITAS-Gründungsmitglieder sind

bundesrechenzentrum �amt für oberösterreich �stadt Wien �

Der bisher deutschsprachige eUritas-Mitglieder-verbund strebt an, sich um öffentlich-rechtliche it-Dienstleister aus anderen eU-staaten zu erweitern (enlargement).

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Dr. Steffi Schlott, 59 Jahre, promovierte Ingenieurin,

hat zwischen 1975 und 1991 wissenschaftliche Ge-

räte für ein Unternehmen der optischen Industrie

entwickelt. Zur HZD kam sie 1991. Seit 2009 leitet sie

einen Querschnittsbereich, zu dem auch der Schwer-punkt Geschäftsprozess-

management gehört.

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MIT HErZ UND VErSTAND Dr. Steffi Schlott, Bereichsleiterin Prozessmanagement,

Technische Qualitätssicherung

»sie kennen das sicher auch: ein Prozess wird in Gang gesetzt – und dann fangen die Probleme erst richtig an. Dem versuchen mein team und ich vom Prozessmanagement durch methodische Unter-stützung vorzubeugen. Wir sind berater, Querschnitts-dienstleister für übergreifende Prozesse und Projekte sowohl innerhalb der hzD als auch außerhalb in den ressorts der hessischen landesverwaltung. Unser er-klärtes ziel lautet: effektiver und effizienter arbeiten, standardisieren und zusammenarbeit verbessern. Dabei geben wir den nutzern und anwendern keine anweisungen, sondern erarbeiten praktikable und nützliche lösungen – am liebsten gemeinsam am großen tisch.

Die hzD und die hessische landesverwaltung sind in bewegung. verwaltungsabläufe ändern sich oder müssen neu definiert werden. Die analyse der Pro-zesse kann hier einen wertvollen beitrag liefern. Meine aufgabe ist daher zukunftsgerichtet, was ich sehr reiz-voll finde. Dabei bietet mir die hzD die Möglichkeit, meine erworbenen Kenntnisse und gesammelten erfahrungen wertschöpfend einzubringen – das tue ich mit herz und verstand.

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j a h r e s b e r i c h t 2 0 1 1

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j a h r e s a b s c h l U s s

jahresabschlUss 2011 Die hzD ist ein landesbetrieb, dessen tätigkeit erwerbswirtschaftlich ausgerichtet ist. Die der hzD anvertrauten ressourcen setzt sie nach den Grundsätzen der Wirtschaftlichkeit und sparsam-keit ein.

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j a h r e s b e r i c h t 2 0 1 1

im Geschäftsjahr 2011 führte die hzD die haushalts-vorgabe des jahres 2010 fort, die it-ausgaben in den ressorthaushalten der hessischen landesver-

waltung um 30 Mio. euro zu reduzieren.

im vergleich der Umsatzerlöse der jahre 2010 und 2011 spiegelt sich dieser beitrag der hzD zur haus-haltskonsolidierung wider. für das jahr 2011 betra-gen diese 142 Mio. euro. Die reduzierung gegenüber dem vorjahr (144 Mio. euro) um 2 Mio. euro resultiert im Wesentlichen aus einem rückgang der durchlau-fenden it-beschaffungen im auftrag der ressorts.

Der Betriebsaufwand 2011 beträgt 151 Mio. euro und reduziert sich zum vorjahr (163 Mio. euro) um 11 Mio. euro.

als sondereffekt des vorjahres entfällt hiervon ein be-trag in höhe von 9 Mio. euro auf die erhöhung der rückstellung für drohende verluste aus schweben-den Geschäften, die 2011 der höhe nach keine ver-änderung erfuhr.

im Übrigen konnte die hzD die Kosteneinsparungen zum vorjahr weiter ausbauen.

eine wesentliche Position ist hierbei die fortführung des abbaus externer fremdleistungen. Durch dieses seit mehreren jahren verfolgte Programm konnten die fremdleistungen auf 18 Mio. euro (vorjahr 22 Mio. euro) um 4 Mio. euro reduziert werden. Weiteres einsparpotenzial ergab sich aus der reduzierung der Kosten für Datenverarbeitung bei gleichzeitiger erhö-hung der den ressorts bereit gestellten bandbreiten. Ursächlich für diesen effekt ist die neuausschreibung des netzgeschäftes im jahre 2010, die die laufenden Kosten der Datenfernübertragung um 1 Mio. euro auf 11 Mio. euro sinken ließ.

Der Personalaufwand 2011 stieg zum vorjahr (44 Mio. euro) um 4 Mio. euro auf 48 Mio. euro an. in höhe von 2 Mio. euro sind tariferhöhungen und personen-

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j a h r e s a b s c h l U s s

bezogene rückstellungen ursächlich für die höheren Personalaufwendungen. Diese aufwandspositionen wurden nicht an die leistungsempfänger weiterge-geben. Die übrigen Mehraufwendungen resultieren aus dem für den abbau externer fremdleistungen notwendigen aufbau von eigenem Personal, mit dem die hzD neben der finanziellen seite seit mehreren jahren auch das ziel verfolgt, ihr eigenes Know-how im Kerngeschäft nachhaltig zu stärken.

außerdem trugen effizienzgewinne aus technischen optimierungen, wie unter anderem der servervirtu-alisierung, zu den realisierten einsparungen der hzD im jahre 2011 bei.

Das ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 2011 in höhe von -6 Mio. euro führt unter berück-sichtigung eines außerordentlichen ergebnisses von 5 Mio. euro zu einem jahresfehlbetrag 2011 von -1 Mio. euro.

Die bilanzsumme 2011 beträgt 60 Mio. euro (vorjahr 56 Mio. euro). Durch ein optimiertes forderungsma-nagement konnten die liquiditätsansprüche der hzD aus dem cash-Pooling um 3 Mio. euro verbessert werden. Der bestand weist einen betrag von 17 Mio. euro aus.

im jahresabschluss für das zum 31. Dezember 2011 endende Geschäftsjahr der hzD wurden die gesetzli-chen vorschriften einschließlich der satzung, die vor-gaben des landesreferenzmodells rechnungswesen des landes hessen sowie die Grundsätze ordnungs-mäßiger buchführung beachtet.

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ScHöNE NEUE VIrTUELLE WELT

»nachdem wir unsere ausbildung bei der hzD absolviert hatten, fiel uns der einstieg ins berufsleben leicht. Das lag vor allem daran, dass wir in ein beste-hendes team kamen, das uns toll aufgenommen hat. Unsere Kolleginnen und Kollegen und unsere vor-gesetzten bringen uns sehr viel vertrauen entgegen. sie geben uns die chance zu zeigen, was wir können. Die hzD bietet aufgrund ihres weit gefächerten angebots als einziger it-Dienstleister im land hessen die chance, sich in vielen bereichen weiterzubilden. Man kann sogar neben dem beruf ein studium ab-

Nadine Geiß, 22 Jahre, hat im Januar 2012 ihre

Ausbildung bei der HZD abgeschlossen.

Berufsbegleitend studiert sie derzeit Wirtschafts-

informatik an der Provadis Hochschule in Frankfurt-

Hoechst.

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Sebastian Gurlt, 23 Jahre, hat sich bewusst für eine Ausbidung in der Verwal-tung entschieden, weil er auf der Suche nach einem sicheren Arbeitsplatz mit Perspektiven war. Er wurde zum 1. Juni 2010 von der HZD übernommen. Am Fachinformatiker Fachrich-tung Systemintegration reizt ihn der Umgang mit der Technik.

solvieren. Unserer Meinung nach ist das ausbildungs-modell der hzD zukunftsorientiert und bietet sehr gute Perspektiven.

bei der hzD arbeiten wir als Webentwickler – seit 2011 mit dem content Management system DrUPal. Mit dem tool realisieren wir Web 2.0-auftritte, der einstieg in eine bessere und vor allem schönere neue Welt des internets.

Nadine Geiß und Sebastian Gurlt, Fachinformatiker/in Fachrichtung

Systemintegration

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Glossar AUMAV � automatisiertes Mahnverfahren

BSI � bundesamt für sicherheit in der informationstechnik

DDoS � Distributed Denial of service

DMS � Dokumentenmanagementsystem

DOI � Deutschland online infrastruktur

DV � Datenverarbeitung

EAÜ � elektronische aufenthaltsüberwachung

EBG � elektronisches Grundbuch

EGVP � elektronisches Gerichts- und verwaltungspostfach

ESM � entire system Manager

EURITAS � european association of Public it service Providers

FMK � finanzministerkonferenz

GINSTER � Grundinformationsdienst steuer

GÜL � Gemeinsame Überwachungsstelle der länder

HCN � hessen corporate network

HDSG � hessisches Datenschutzgesetz

HeDok � hessisches Dokumentenmanagementsystem

HMdF � hessisches Ministerium der finanzen

HMdIS � hessisches Ministerium des innern und für sport

HMdJIE � hessisches Ministerium der justiz, für integration und europa

HMUELV � hessisches Ministerium für Umwelt, energie, landwirtschaft und verbraucherschutz

HMWVL � hessisches Ministerium für Wirtschaft, verkehr und landesentwicklung

HZD � hessische zentrale für Datenverarbeitung

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IABV � integriertes automatisches besteuerungs- verfahren

IaaS � infrastructure as a service

ISMS � informationssicherheitsmanagement-system

IT � informationstechnik

ITKM � it-Krisenmanagement

ITSiBe � it-sicherheitsbeauftragter

ITSM � it-service-Management

JUKOS � automatisierungsverfahren des Gerichtskosten- und Kassenwesens

KONSENS � Koordinierte neue software-entwicklung der steuerverwaltung

LUSD � lehrer- und schüler-Datenbank

LÜKEX � länderübergreifende Krisenmanagement exercise

MPLS � Multiprotocol label switching lösungen

OFD � oberfinanzdirektion frankfurt am Main

PaaS � Plattform as a service

POLAS � Polizeiliches auskunftsverfahren

QMS � Qualitätsmanagement-system

RZ � rechenzentrum

SaaS � software as a service

SAN � storage area networks

StK � staatskanzlei

THCC � technisches hessisches competence center

TKÜ � telekommunikationsüberwachung

TMC � technisches Monitoringcenter

VZÄ � vollzeitäquivalent

WAN � Wide area network

ZEM � zentrale e-Mail-Plattform

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orGaniGraMM (stand: juli 2012)

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iMPressUM

Herausgeberhessische zentrale für DatenverarbeitungMainzer straße 2965185 Wiesbadentelefon: 0611 340-0fax: 0611 340-150e-Mail: [email protected]

VerantwortlichManuel Milani, bereichsleiter Kommunikation und information (hzD)

Redaktionbirgit lehr (hzD)

Gestaltungbirgit lehr (hzD)

Fotosandreas stampp (hzD)

Druckmww.druck und so… Gmbh

erscheinungstermin: august 2012

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Mainzer Straße 29 | 65185 Wiesbaden Telefon 0611 340-0 | Fax 0611 340-1150 E-Mail: [email protected] | www.hzd.hessen.de