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Bericht 2013 Verein für Krebsforschung Arlesheim Schweiz Lukas Klinik Institut Hiscia

Jahresbericht 2013 Verein für Krebsforschung

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Jahresbericht 2013 Verein für Krebsforschung

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Bericht2013

Verein fürKrebsforschung

ArlesheimSchweiz

Lukas KlinikInstitut Hiscia

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Die Ziele des Vereins für Krebsforschung sind:

– Erforschung der Krebserkrankung– Weitere Ausarbeitung des von

Rudolf Steiner angegebenen Heilmittels– Vervollkommnung der Behandlungs methoden– Ausbildung von Ärzten in dieser Behandlung

Das Heilmittel trägt den Namen Iscador. Es wird aus verschiedenen Mistelsorten(Viscum album) hergestellt.

Der Verein für Krebsforschung verfolgt keine materiellen Ziele. Sein ideeller Charakter wurde von den Behörden durch Steuer befreiung anerkannt.Kontrollstelle ist Streicher & Brotschin Revision und Unternehmensberatung AG, Basel.

Der VorstandVerein für Krebsforschung

Iwer HelwigMichael LorenzMichael Werner

Jeder Autor ist für den Inhalt seines Beitrages selbst verantwortlich.

Redaktion: Corina M. Caminada / Silke Helwig

Druck: Schwabe AG, Muttenz

Fotos p. 9, 42–43: Archiv Lukas KlinikFotos p. 46, 59, 62: von den Autoren zVgAlle weiteren Fotos und Ansichtskarte: Jürg Buess

Der Verein für Krebsforschung

Verein für KrebsforschungKirschweg 9CH-4144 ArlesheimTelefon +41 61 706 72 72Fax +41 61 706 72 00E-Mail: [email protected]: www.vfk.ch

Postcheck Basel 40-4988-9 oderBasellandschaftliche Kantonalbank Arlesheim,Konto-Nr. 16 3.108.686.51BIC: BLKB CH 22IBAN: CH 1200769016310868651

Einzahlungen

Für die Nachbestellung unseres Jahresberichtes, für Adressänderungen und Spenden-bescheinigungen wenden Sie sich bitte an:

Verein für Krebsforschungz.Hd. Frau Christine BrodmannKirschweg 9, CH-4144 [email protected]

Informationen zur Lukas Klinik:www.lukasklinik.chE-Mail: [email protected]: +41(0)61 702 09 09Mo 17.00–20.00Mi 08.00–14.00Fr 14.00–17.00

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Bericht 2013

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Inhaltsverzeichnis

4 Michael Lorenz: Einschneidende Veränderungen werden leider notwendig sein …

6 Michael Lorenz: Spendenaufruf

7 Christoph von Dach: 50 Jahre Lukas Klinik …

9 Silke Helwig: «Es geht um mein Leben» – Jubiläumsschrift zum 100. Geburtstag von Rita Leroi

11 Silke Helwig: «… Ich freue mich darauf, gemeinsam zu schauen, wohin es für die nächsten 50 Jahre geht …» – wir begrüssen Bernd Himstedt-Kämpfer

19 Stephan Baumgartner / Konrad Urech: Krebstagung 2013 in Arlesheim – Anthroposophische Ärztetagung zur Misteltherapie

21 Michael Werner: Zum Stand der klinischen Iscador-Studie beim fortgeschrittenen Pankreas-Karzinom

23 Michael Werner: Bericht zu den Umbauarbeiten im Institut Hiscia (Teil 2)

26 Corina Caminada: »… wie der italienische Kaffee in die Hiscia kam …» – wir verabschieden Donata Bianco

32 Corina Caminada: «Ich beende meine äussere Tätigkeit in der Lukas Klinik, aber ich beende nicht meine innere Verbundenheit …» – wir verabschieden Silke Helwig

42 Jürg Buess / Silke Helwig: Die Lukas Klinik – in den Anfängen und heute

46 Marcus Reif: Eine Brücke auf dem Weg zur allgemeinen Anerkennung der Komplementärmedizin – das Institut für Klinische Forschung IKF in Berlin

52 Colette Pradelle: Anthroposophische Medizin in Frankreich: ein steiniger Weg

59 Afsar Imam Sayyed: Zurück zu ganzheitlicher Genesung – Das Zentrum für Krebstherapie in Lahore/Pakistan

63 Wir verabschieden

65 Wir gratulieren

66 Konrad Urech: «Zaubermistel – goldener Zweig» – eine künstlerische Darstellung der Mistel von Hartmut Ramm und Jürg Buess

68 Corina Caminada: Anthroposophisch erweiterte Krebstherapie im Film

70 Renatus Ziegler: Dokumentation publizierter klinischer Studien mit Iscador

71 Literaturverzeichnis

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Im letzten Jahresbericht hat Herr Helwig auf das «Abenteuer 2012» hingewiesen, dem

wir uns durch die Umstellung der Finanzie-rung im Gesundheitswesen (SwissDRG) stel-len mussten.

Wir haben uns in der Lukas Klinik intensiv auf diese Umstellung vorbereitet und eine «Po-litik der Expandierung und Differenzierung» verfolgt. Das heisst, wir haben neu die The-rapietage, die auch im Sinne der ambulanten Rehabilitation angesehen werden können, ge-schaffen. Dafür war unter anderem eine zen-trale Therapieplanung notwendig geworden.

Nach ausführlicher Planung und entsprechend den Vorschriften des Kan-tonsapothekers erfolgte der Umbau unserer Apotheke, damit sie eine zeitge-mässe Erneuerung und Erweiterung erfuhr, über die wir uns und vor allen Din-gen die Patienten sich sehr freuen.

Den Bedürfnissen unserer Patienten entsprechend haben wir neben der akut-onkologischen Station eine Station für Palliative Care nach den Vorgaben von www.palliativ.ch eingerichtet und eine entsprechende, gleichzeitig teambil-dende, Schulung vorangestellt.

Die Palliativstation wurde im September 2012 eingeweiht und viele Patienten konnten von dieser speziellen hochwertigen Pflege profitieren.

Ab Oktober 2012 wurde Benjamin Kohlhase, bisher als administrativer Lei-ter der Klinik tätig, als Mitglied in die Klinikleitung berufen. Iwer Helwig hat sich aus der Klinikleitung zurückgezogen, um sich ganz den Aufgaben als Ge-schäftsführer des Vereins für Krebsforschung widmen zu können.

Auf der akut-onkologischen Station haben sich wesentliche Veränderungen dahingehend ergeben, dass den stationären Patienten jetzt unter DRG-Be-dingungen nicht wie früher ca. 2–3 Wochen für die Behandlung zur Verfü-gung stehen, sondern nur noch ca. 7–10 Tage. Das hatte zur Folge, dass die therapeutischen Prozesse umgestellt werden mussten, um die Qualität un-seres therapeutischen Angebotes aufrechterhalten zu können. Die Thera-pien, die stationär eingeleitet werden, finden dann zum Teil ambulant ihre Fortsetzung.

Eine weitere Neuerung in der Lukas Klinik im Sinne der Verbesserung der Pa-tientenversorgung ist der Einsatz von Nadja Lichtsteiner als Care-Manage-rin. Patienten werden durch sie, wenn es um die Planung eines stationären Aufenthaltes geht, nach der Sprechstunde empfangen und über alle weiteren Schritte bezüglich der Hospitalisation informiert. Auch wird ein Assessment

Einschneidende Veränderungen werden leider notwendig sein …

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erhoben, gegebenenfalls Therapien geplant und dafür gesorgt, dass der statio-näre Aufenthalt optimal gestaltet wird. Auch während und nach dem statio-nären Aufenthalt sorgt sich die Care-Managerin um unsere Patienten. Sie un-terstützt auch die stationären Ärzte mit der Codierung bezüglich der Fallkos-tenpauschalen.

Notwendig wurde auch, dass wir die Tagesklinik erweitern mussten, da die In-dikation zur intensivierten Iscadortherapie zunehmend gestellt wird. In Kom-bination mit den Infusionen können auch hier zusätzliche Therapien wie Kom-pressen, Massagen, Heileurythmie usw. zur Anwendung kommen.

Die ärztlichen Aktivitäten in den Sprechstunden haben aufgrund der zuneh-menden Nachfrage auch eine deutliche Intensivierung erfahren, so dass im letzten Jahr insgesamt wesentlich mehr Patienten in der Lukas Klinik behan-delt werden konnten.

Trotz aller Bemühungen konnte leider nicht erreicht werden, dass die Klinik im letzten Jahr immer voll belegt war, so dass eine Defizitsituation entstand. Diese wurde noch verstärkt dadurch, dass bis heute alle anthroposophischen Therapien, welche die Qualität unseres Therapieangebotes ausmachen, nicht vergütet wurden.

Diese markante und bedrohliche Defizitsituation der Lukas Klinik hat nach Eva-luation aller Möglichkeiten den Vorstand des Vereins für Krebsforschung und die Klinikleitung zu dem Entschluss kommen lassen, die personelle Besetzung der Lukas Klinik zu verschlanken im Verhältnis zu der tatsächlichen Belegung der stationären Betten. Diese «Politik des Machbaren» hat bereits ab August 2012 zu vorzeitigen Pensionierungen, aber auch Entlassungen von Mitarbei-tern der Pflege, der künstlerischen Therapien und unserer Küche geführt. Wei-tere Veränderungen werden auch in naher Zukunft nicht zu vermeiden sein.

Wir wollen in jedem Fall sicherstellen, dass alle Behandlungsoptionen für den stationären Bereich erhalten bleiben, so dass die bekannte, hochgeschätzte Qualität in der Patientenversorgung auch weiterhin vollumfänglich zur Verfü-gung steht. Pläne zur Sicherung und Verbesserung der finanziellen Situation der Lukas Klinik bestehen. An der Umsetzung wird intensiv gearbeitet.

Michael LorenzChefarzt Lukas Klinik und Mitglied des Vorstands VfK

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Liebe Leserin, lieber Leser

Wegen der Einführung der SwissDRG im Januar 2012 ist bis dato noch keine Vergütung für alle anthroposophischen Therapien erfolgt, so dass

der Lukas Klinik im Jahre 2012 allein dadurch ein Defizit von ca. 1,5 Mio. CHF entstanden ist. Wir möchten allen unseren Patienten auch in Zukunft das volle Therapieprogramm zu ihrem Wohle anbieten. Bis Vergütungen seitens der Krankenkassen respektive Kantone erfolgen, werden wohl noch Jahre ver-gehen. Aufgrund dessen möchten wir einen Fonds für die anthroposophischen Therapien gründen, damit weiterhin für alle Patienten alle Therapien zur Ver-fügung stehen.

Für Ihre grosszügige Unterstützung darf ich Ihnen im Voraus recht herzlich danken.

Michael LorenzChefarzt Lukas Klinik und Mitglied des Vorstands VfK

Spendenaufruf

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Das heisst: 50 Jahre Begleitung von Menschen mitKrebserkrankung, 50 Jahre erfolgreiche Mistel therapie

Wir danken allen Menschen, die uns in den letzten 50 Jahren unterstützt haben. Ausserdem sprechen wir weitere Menschen an – aus der Region,

der Schweiz und der ganzen Welt, die in ihrem eigenen Leben oder in ihrem Umfeld von Krebs betroffen sind.

Der Lukas Klinik Tag 2011 war ein grosser Erfolg. Der Lukas Klinik Tag 2013 wird im September stattfinden und bietet eine breit angelegte Auseinanderset-zung über Anthroposophische Onkologie für alle Interessierten. Zur offiziel-len Jubiläumsfeier laden wir am 13. September 2013 ein.

Den Rahmen der Jubiläumsveranstaltungen bilden drei Podiumsdiskussionen, die im Unternehmen Mitte in Basel im Sommer und im Herbst stattfinden wer-den. Auch hier geht es schwerpunktmässig um Anthroposophische Onkologie – aus der Sicht von Betroffenen, aus medizinischer Sicht und mit kritischem Blick auf die schweizerische Gesundheitspolitik.

Wir feiern ja nicht einzig 50 Jahre Lukas Klinik, sondern auch den 100. Ge-burtstag von Rita Leroi. Aus diesem Anlass schreibt Frau Silke Helwig, eine langjährig in der Lukas Klinik tätige Ärztin, eine Biographie über die Pionie-rin der Anthroposophischen Onkologie und Begründerin der Lukas Klinik. Die Buchvernissage wird am 11. September, dem Geburtstag von Rita Leroi, in fei-erlichem Rahmen durchgeführt.

Daneben steht die Vernetzung mit Fachleuten anderer onkologischer Zentren der Region im Mittelpunkt. Unter anderem wird dafür eine alte Tradition neu aufgegriffen: es findet in diesem Jahr erstmals wieder eine Krebstagung für Ärzte statt. Hier geht es darum, unser fundiertes Know-how in Anthroposophi-scher Onkologie und Misteltherapie mit anderen Experten zu teilen und wei-terzuentwickeln.

Als Geschenk an die Gemeinde Arlesheim und ihre Bevölkerung haben wir das Konzept für einen Mistel-Lehrpfad entwickelt. Auf diesem Weg durch die Ge-meinde Arlesheim werden Besucher Wissenswertes rund um die Mistel bezüg-lich Botanik, Verarbeitung zum Heilmittel Iscador® und die Mistel- Mythologie erfahren. Das Projekt wird sich nur durch Spenden realisieren lassen. Dafür ist ein Spendenaufruf auf unserer Homepage formuliert mit unserer Kontonummer für Spenden. Zurzeit sind wir dabei, im Gespräch mit der Gemeinde Arles heim die Möglichkeiten für einen solchen Lehrpfad auszuloten. Der Spatenstich soll an der Jubiläumsfeier erfolgen.

Natürlich wird auch in diesem Jahr unser Lukas Klinik aktuell zweimalig er-scheinen.

50 Jahre Lukas Klinik …

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Durch unser Jubeljahr wird uns ein Logo begleiten, das wir speziell entwi-ckelt haben: «Im Zentrum der Mensch – 50 Jahre Lukas Klinik» drückt aus, wie wir seit unserer Gründung arbeiten: im Zentrum steht der Mensch, nicht die Krankheit und nicht die äusseren Rahmenbedingungen. Wir setzen alles da-ran, Krebskranke und ihre Angehörigen umfassend zu betreuen und die Anth-roposophische Onkologie weiterzuentwickeln.

Das Jubiläumsjahr 2013 auf einen Blick:

15. Juni 2013 Krebstagung 2013, für Ärztinnen und Ärzte Ita Wegman Klinik, Arlesheim, Therapiehaus

14. August 2013 1. Podiumsdiskussion. Thema: Von Krebs betroffen Unternehmen Mitte, Basel; Moderation: Cornelia Kazis (Redakteurin Radio SRF 1 und 2)

11. September 2013 Feier zum 100. Geburtstag von Dr. Rita Leroi, mit Buchvernissage Lukas Klinik, Arlesheim

14. September 2013 Lukas Klinik Tag 2013 mit Spatenstich zum Mistel-Lehrpfad Lukas Klinik/Reformierte Kirchgemeinde, Arlesheim

19. September 2013 Jubiläumsfeier 50 Jahre Lukas Klinik Lukas Klinik, Arlesheim

Oktober 2013*) 2. Podiumsdiskussion. Thema: Gesundheitspolitik Unternehmen Mitte, Basel; Moderation:

Cornelia Kazis (Redakteurin Radio SRF 1 und 2)

November 2013*) 3. Podiumsdiskussion. Thema: Anthroposophische Onkologie heute

Unternehmen Mitte, Basel; Moderation: Cornelia Kazis (Redakteurin Radio SRF 1 und 2)

Reservieren Sie sich die Daten, Sie sind herzlich eingeladen mit uns zu feiern!

Christoph von Dach RN MScPflegeleiter und Mitglied der KlinikleitungBeauftragter Öffentlichkeitsarbeit

*) = die genauen Daten ersehen Sie bitte unter www.lukasklinik.ch

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Jubiläumsschrift zum 100. Geburtstag von Rita Leroi

Diese Aussage von Dr. Rita Leroi bezog sich auf ihren Einsatz für das Iscador. Sie lässt sich aber

viel weiter fassen. Dieses wurde mir in den vorbe-reitenden Arbeiten für das Lebensporträt zu ihrem 100. Geburtstag und dem 50. Geburtstag der Lukas Klinik deutlich.

Mit 50 Jahren übernahm Frau Dr. Rita Leroi die Lei-tung der Lukas Klinik, von Anbeginn bis zu ihrem Tode 25 Jahre lang.

Mit ca. 50 Jahren beginnt im Menschenleben eine neue karmische Schicksals-Phase; die Zeit der karmischen Forderungen kann ihre karmischen Erfüllungen gefun-den haben mit Hilfe der höheren Hierarchien (s. Ru-dolf Steiner GA 236 Bd. 2 «Esoterische Betrachtungen karmischer Zusammenhänge», 11.Vortrag). Die aus dem Vergangenheitsstrom kommenden Lebens-Her-ausforderungen können beantwortet sein; eine neue Freiheit entsteht, neues Schicksal zu gestalten. Schicksal, das uns nunmehr aus der Zukunft entgegen-kommt.

Im individuellen Leben zeigt sich dieser Übergang oft in krisenhafter Weise. Grosse Fragen wollen beantwortet werden; ein neues Bejahen von Bisherigem; ein Sich-Verabschieden/Abschliessen von bis jetzt Gelebtem; ein ganz neues Ergreifen – das sind die gegebenen Aufgaben.

Frau Dr. Rita Leroi wurde in diesem Alter gefragt, die Leitung der Lukas Klinik zu übernehmen. Das bedeutete für sie, einen grossen Schritt zu tun, sich zu verabschieden von «ihrer glücklichsten Zeit als Ärztin in eigener Praxis»; das bedeutete aber auch, das Wertvolle des Vergangenen achtsam und sorgfältig mitzunehmen, gewissermassen als Rüstzeug für die noch unbekannten, aus der Zukunft kommenden Herausforderungen.

Das Vertrauen in die Weisheit des Schicksals, und immer wieder die Stärkung durch den konkreten Umgang mit der Anthroposophie bis in den persönlichs-ten Lebensbereich hinein, haben sie gewappnet und beflügelt, selbst bei stärks-ten Turbulenzen und Gegenwind dem eingeschlagenen Weg, einem höheren Ziel folgend, treu zu bleiben.

Genau ein Drittel ihrer Lebenszeit, 25 Jahre lang, konnte sie so ihren Zielen dienen.

«Es geht um mein Leben»

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«Es geht um mein Leben»: Dieser Satz, ausgesprochen in ihrem Ringen für das Iscador – Synonym für die Misteltherapie zur Heilung der Krebskrankheit, so wie Rudolf Steiner es als zentrale Aufgabe der anthroposophischen Medizin dargestellt hat –, dieser Satz lässt die Bedingungslosigkeit ihrer Haltung spür-bar werden.

Die Lukas Klinik sollte eine «Modell-Klinik» werden, deren Wesentliches durch Menschen in die Welt getragen werde und so den Krebskranken zum Wohle diene.

In den zahlreichen Gesprächen und Zeugnissen in der vorbereitenden Arbeit für das Lebensporträt zu Rita Lerois 100. Geburtstag und zum 50. Geburtstag der Lukas Klinik begegnete mir, in wie vielfältiger Weise Menschen Impulse durch sie und ihr Wirken aufgenommen haben. Diese Impulse, Keime, die sich in zum Teil unterschiedlichster Weise im Leben und Wirken dieser Menschen entfalteten – modellhaft im Essenziellen, einzigartig in der jeweiligen Form.

Der nachfolgend abgedruckte Beitrag aus Pakistan ist nur ein kleines Beispiel dafür. Die weitere Vielfalt wird dann das Buch zur Erscheinung bringen. Es zeigt, wie es nicht nur um Vergangenheitsbetrachtung, um «vollendete Ge-schichte» geht, sondern wie ihr Impuls gegenwärtig lebt und wie er, neu die Zukunft erkraftend und gestaltend, ergriffen werden kann. So wie es sich im Gespräch mit Dr. Bernd Himstedt zeigte.

Für mich persönlich war diese Arbeit eine reiche, beglückende Erfahrung, wel-che meine innere Quelle erfrischte für Zukünftiges. Dafür bin ich sehr dank-bar. Ich wünsche mir, dass dieses Buch auch den Lesern in der «Begegnung» mit Rita Leroi Quellen eröffnen kann oder sie erstarken lässt.

Silke HelwigLeitende Ärztin Psycho-Onkologie, Lukas Klinik

Hinweise zum Buch:Titel: «Es geht um mein Leben» – Festschrift zum 100. Geburtstag von Rita LeroiErscheinungsdatum: September 2013. Verlag: Zbinden Verlag, Basel. ISBN 978-3-85989-449-5EUR 19.90 / CHF 25.80

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Wir begrüssen: Bernd Himstedt-Kämpfer

Herr Bernd Himstedt-Kämpfer hat am 16. Februar 2013 seine ärztliche Tätigkeit

in der Lukas Klinik aufgenommen. Im Juni 2013 hat er die ärztliche Leitung der Klinik übernommen.

Geboren in Düsseldorf, im Zeichen des Krebses, als zweites Kind. Prägend waren einerseits die katholische Erziehung, ande-rerseits mehrfache Wohnortwechsel, zuletzt mit 13 Jahren nach Paderborn in Westfalen. Dies ist seine geographische Heimat, im Herzen fühlt er sich als Rheinländer.

Herr Himstedt, wie kam es zu Ihrer Berufswahl?

Nach dem Abitur hatte ich das Gefühl: «Die Welt steht mir offen, ich kann alles machen.» Für die Berufswahl hatte ich zunächst keine klare Priorität: Medizin, Philologie, Jura? Meine Grossmutter hatte immer die Vorstellung: «Du studierst Medizin», aber für mich war das nicht klar. So begann ich den Zivildienst mit der Frage: «Ist das was für mich, immer mit kranken Menschen zu arbeiten?», und bin bewusst in ein Altenheim gegangen. Dort erlebte ich Freude und Zufrieden-heit in der Arbeit mit im weitesten Sinne bedürftigen Menschen. Daher habe ich die «menschenferneren» Fächer gelassen und mich für die Medizin entschieden.

Das Studium selbst war über weite Strecken sehr anstrengend, weil es von medizinischen Fakten handelte und kaum vom Menschen selbst. Es war harte Pflicht, um Arzt werden zu können. Zum Ausgleich habe ich in den ersten Se-mestern zusätzlich Geschichte und Latein studiert.

Nach der Vorklinik in Düsseldorf ging ich nach Berlin: neue fachliche Möglich-keiten, die grosse Stadt, politisch aufregende Zeiten im Jahr 1989. Von Berlin aus konnte ich ein Ziel umsetzen, das ich mir fürs Studium gesetzt hatte: Zeit im Ausland zu verbringen. So verlebte ich mein eindrucksvollstes Studienjahr in Nordengland, nahe der schottischen Grenze.

Eindrucksvoll?

Ja, in England erfuhr ich unmittelbar, wofür ich etwas tat. Das englische Stu-dium war damals praxisorientierter als in Deutschland, es fand vielmehr am Krankenbett statt. Morgens war ich auf Station, eingebunden in die Patienten-

«… Ich freue mich darauf, gemeinsam zu schauen, wohin es für die nächsten 50 Jahre geht

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betreuung, nachmittags dann in der Theorie. Im krassen Gegensatz zu Erfah-rungen in Düsseldorf, wo man uns sagte:»Na ja, 50% von Ihnen werden die-ses Semester sowieso nicht überstehen.» Man wurde überhaupt nicht als In-dividuum wahrgenommen. Das war in England anders: Es gab einen direkten Bezug zu den Lehrenden, zu den Patienten, zum zukünftigen Beruf. Und ein reges Studentenleben mit Theater, Chor, Sport.

Wo haben Sie Ihre Famulaturen gemacht?

Zunächst in Paderborn in der Inneren Medizin, später in einem Hospiz in Eng-land. Ich hatte bereits in der Vorklinik Kontakte zu denjenigen, die auf der ers-ten deutschen Palliativstation in Köln arbeiteten. In England bot sich mir das volle Hospiz-Leben. Weitere zweieinhalb Monate famulierte ich in China. Aus-serdem habe ich viele Semester als Pflegehilfskraft in verschiedenen Kranken-häusern in Deutschland gearbeitet.

Haben Sie Vorbilder oder Ideale für das Arztsein?

Grosse Ärzte, die eindrucksvoll waren, zum Beispiel Albert Schweitzer oder Frau Dr. Leroi: Menschen, die in voller Hingabe zu ihrem Beruf gelebt haben. Die Geschichten solcher Menschen waren es, die mich durch mühsame Zeiten des Studiums hindurch trugen. Im persönlichen Kontakt gab es nur einzelne Er-lebnisse mit Kollegen, bei denen ich dachte: «Schau dir an, wie der das macht.» Aber direkte Vorbilder habe ich nicht erlebt – leider.

Haben Sie innere Leitbilder?

Ja, ich habe grosse Erlebnisse gehabt, die ich heute noch mit mir trage. Mit Pa-tienten, die in existentiellen Situationen waren. Das Erinnern dieser Erlebnisse hilft, schwierige Entscheidungen zu treffen.

Prof. Mumenthaler prägte in einer Rede den Satz: «Der Arzt beginnt da, wo der Mediziner aufhört!»

Da klingt sofort bei mir an: «Ich muss Medizin machen, um Arzt zu sein.» Es gab Vorgesetzte, die mich sehr beeindruckten mit ihrer analytischen Fähigkeit. Sie hakten innerlich einen Algorithmus ab und fällten dann die Diagnose, me-dizinisch einwandfrei. Das war eindrucksvoll, aber so wollte ich es nicht ma-chen. Das ist nicht mein Selbstverständnis vom Arztsein.

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In der Begegnung mit Dr. Rita Leroi erlebte man, welch grossen Respekt sie hatte vor dem, was sich zwischen dem behandelnden Arzt und dem Patienten als eine Beziehung, ein Beziehungsraum entwickelte. Und diesen als wichti­gen Faktor im therapeutischen Prozess ansah …

Das erlebe ich immer wieder. Gerade in den Bereichen der Onkologie und Palliativmedizin, wo die Menschen existentiell verunsichert sind. Das ist das Spannende, dass ich neben dem fachlichen Wissen, den Kenntnissen und Fä-higkeiten, die ich zur Verfügung stellen kann, immer auch als Mensch gefor-dert werde. Das Fachliche ist das Handwerkszeug, aber das eigentlich Thera-peutische beginnt mit dem, was ich an Erfahrungen, an Werten dem Patienten bringe. Ohne das Ungleichgewicht in der Beziehung zu übersehen, kann ich Begleiter sein auf einem Teil des Weges, den der Patient geht. Gerade da, wo es um grundsätzliche Fragen geht, nicht nur darum, ein bisschen an Laborwer-ten zu drehen oder noch die zehnte Pille zu geben.

Wie sind Sie der anthroposophischen Medizin begegnet?

Schon früh im Studium über Kommilitonen. Ich habe damals nicht verstan-den, worum es in der Anthroposophie geht, und konnte nichts damit anfan-gen. Letztendlich ist es eine biographische Geschichte, da mein Mann Heil-eurythmist ist. Seit wir uns kennen, kam vieles ganz natürlich auf mich zu. Gleichzeitig erlebte ich in der Arbeit mit Menschen, die uns Fragen bringen – «Was ist denn mit diesem Leben? Und wie ist das mit dem Sterben?» –, in die-ser Arbeit erlebte ich, dass das rein schulmedizinische Bild einfach nicht aus-reicht. Meine katholische Prägung war auch nicht wirklich befriedigend. Es gibt zwar helfende Rituale, aber nicht wirkliche Lösungen. Das anthroposo-phische Menschenbild beschreibt, was ich oft erleben konnte: dass es einen Teil des Menschen gibt, den wir anfassen, den wir beobachten können mit un-seren körperlichen Sinnen, und dass es einen Teil gibt, der darüber hinausgeht und der unabhängig, der nicht Funktion des Körpers ist, sondern der davon frei ist. Rudolf Steiner sagt, «der Geist wird nicht krank». Das ist etwas Wunder-bares und zugleich eine enorme Herausforderung in der täglichen Arbeit. Wie unterstütze und begleite ich diese Essenz des Menschen, was darf ich tun, was muss ich tun? Wie lindere ich körperliche Beschwerden so, dass ich dem Men-schen wirklich helfe – und nicht nur die Situation für die umstehenden Men-schen erträglicher mache?

Ich konnte oft erleben, dass Menschen kurze Zeit vor ihrem Tod sagten: «Ich habe mich noch nie so gesund gefühlt wie jetzt!» Ein anderer Heilungsbegriff, oder?

Ein anderer Heilungsbegriff, aber auch das Erleben einer tieferen Wirklichkeit. Da wird die Arbeit mit Menschen am Ende ihres Lebens beglückend, wenn ein Patient seine Gefühle so ausdrückt. Natürlich ist es immer ein Abschiedneh-men und es ist immer mit Trauer verbunden. Aber wenn dieses Einverstanden-

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sein-Können vom Patienten, von den Angehörigen kommt, so entsteht ganz viel Frieden. Da kommt man in das Zimmer und denkt: «Mein Gott, hier will ich bleiben, hier ist es schön.» Cicely Saunders gründete das erste moderne Hos-piz in England und legte die Grundlage für das, was wir heute als Hospiz-Ar-beit und Palliativmedizin kennen. Sie formulierte es einmal so: «Es gibt Zeiten, in denen es im Interesse der Gesundheit liegt zu sterben.»

Das Vorbild Saunders?

Ja, sie erkannte, es gibt eine grosse Not. Sie sah die Not schwerstkranker Men-schen. Hier wollte sie helfen und fing einfach an. Sie arbeitete, bildete sich aus – sie war ja Krankenschwester, Sozialarbeiterin und Ärztin –, suchte nach dem, was sie brauchte. Sie wartete nicht, dass sich die Umstände änderten, sondern arbeitete solange, bis sie ihr Ziel erreicht hatte. Und das ist schon vorbildlich.

Vorbild im Sinne von: «Da klingt etwas von mir an, da habe ich innere Reso­nanz.» So wie auch die Anthroposophie im praktischen Erleben fassbar wurde?

Das Erleben einer tieferen Wirklichkeit tritt ja nicht nur bei Menschen mit ei-nem entsprechenden Weltbild auf. Ich habe oft erlebt, dass Menschen mit völ-lig unterschiedlicher Einstellung zur Spiritualität unabhängig voneinander bei dem gleichen Verstorbenen das Gefühl hatten, da ist noch etwas zu tun. Der eine hat gebetet, der andere wurde still, der dritte hat das Fenster geöffnet, je-der nach seinem Bedürfnis. Aber das Verbindende war eine Wahrnehmung, dass es noch mehr gibt als den leblosen Körper.

Etwas Diffuses, was wahrgenommen wird. Und aus der Anthroposophie her­aus kann man es benennen …

Ja, genau. Für mich waren diese Erlebnisse Anlass, die anthroposophische Me-dizin zu erlernen. Ich habe in Berlin das Ärzteseminar besucht und begonnen, in meiner täglichen Arbeit Methoden und Mittel der anthroposophischen Me-dizin einzusetzen.

Welche Kraftquellen haben Sie?

Zunächst meine Familie. Und die Erfahrungen mit Patienten. Wenn jemand ge-sund ist im Sterben oder eben im Durchstehen einer lebensbedrohlichen Er-krankung, wenn eine enorme Entwicklung passiert – da kann ich ganz still wer-den und wieder staunen. Wenn ich das erlebe, fällt der ganze Alltag ab und ich kann Kraft schöpfen. Ausserdem durch spirituelle Arbeit, im Gebet. Und eine Kraftquelle, die leider im Moment etwas trockenliegt, ist die Musik und das Klavierspiel.

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Wie war Ihr beruflicher Werdegang in Hinblick auf die Palliativmedizin?

Bereits aus der Schulzeit erinnere ich, dass mich Diskussionen um Sterbehilfe und die Betreuung Schwerkranker fesselten. Bis zum Studium und darüber hin-aus gab es eine Zeit, in der ich viele verschiedene Eindrücke gesammelt habe, inhaltliche Wanderjahre sozusagen, wie z.B. die Arbeit mit den Bewohnern des Altenheims während des Zivildiensts. Während des Studiums hatte ich eine in-tensive Auseinandersetzung mit der Geriatrie, dem Gebiet, das alte Menschen ärztlich betreut. Als die Geriatrie in den Anfängen war, hat sie sich ausschliess-lich auf das Rehabilitations-Potenzial der Patienten konzentriert, für mich war aber die Frage: «Was ist mit denen, die formal kein Rehabilitations-Potenzial haben?» Daher fand ich hier keine Heimat. In der ersten Assistenzzeit (AiP) habe ich Chirurgie gemacht, fand Freude an der praktischen Tätigkeit, mache auch heute immer noch gerne kleinere chirurgische Eingriffe. Es folgte eine Zeit als Vertretungsarzt in Allgemeinpraxen, in denen ich viel über Umgangs-weisen mit Patienten und ärztliche Fragen kennenlernte. Ich merkte jedoch, dass dies alles mich nicht wirklich meinte. So kam die Frage: «Was machst du denn jetzt?» Und ich besann mich wieder auf die Palliativmedizin. Home Care Berlin suchte neue Kollegen und dort fand ich meinen Platz.

Home Care?

… war ein gemeinnütziger Verein, angeschlossen an die onkologischen Praxen in Berlin, ein Modellprojekt. Ausgangspunkt war die Erkenntnis, dass man dem Patienten nicht sagen konnte: «Die Chemotherapie hilft nicht mehr, jetzt müs-sen Sie sich um sich selbst kümmern.» Hieraus entwickelte sich der Impuls. Wir betreuten Menschen mit Tumorerkrankungen in ihrer letzten Lebenszeit zu Hause, um eine möglichst gute Lebensqualität zu erreichen und ihnen ein Sterben zu Hause zu ermöglichen. Es war viel Learning by Doing, denn eine eigentliche Ausbildung gab es noch nicht. Aber sieben Tage die Woche, 24 Stunden Bereitschaft, da lernt man schnell und intensiv. Und es gab sehr erfah-rene Kollegen, die viel Unterstützung leisteten; es war ein gutes Miteinander.

Nach zweieinhalb Jahren merkte ich, dass es für mich nicht vorstellbar war, die nächsten 30 Jahre weiter so zu arbeiten. Es ging schon sehr an die Kraft. Schweren Herzens kam ich zu dem Entschluss zu gehen, um meinen Fach-arzt zu machen.

Wohin führte Sie der Weg?

Ins Bundesland Brandenburg: eine Herausforderung, da die Menschen sehr an-ders sozialisiert waren als ich mit meiner katholischen Prägung, und daher auch der Umgang mit Sterben und Tod mir sehr fremd war. In einem grossen Kran-kenhaus in der Stadt Brandenburg habe ich, nach Rotationen in den verschie-denen internistischen Disziplinen, meinen Internisten gemacht.

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Mir wurde aber klar, um einen Patienten in der Palliativmedizin richtig beglei-ten zu können, ist es wichtig zu wissen, was vorher mit ihm passierte. Und zwar nicht nur aus der Anamnese, sondern aus dem direkten Erleben. Daher suchte ich eine Onkologie, die sich in Potsdam in einem Schwerpunkt-Kran-kenhaus fand. Wir betreuten Patienten mit schweren hämatologischen und on-kologischen Erkrankungen, führten Stammzelltransplantationen durch, und ich hatte prägende Erlebnisse zu den Möglichkeiten und Problemen onkologischer Maximalmedizin. So konnte ich dann die Prüfung zum Facharzt für Hämato-logie und Onkologie ablegen.

Parallel entwickelten wir ein Konzept für eine Palliativstation, die wir planmäs-sig eröffneten. Wir etablierten die Palliativmedizin im Haus und führten Kurse für Pflegende, Ärzte und Ehrenamtliche durch. Ich habe auch Prüfungen für die Zusatzbezeichnung «Palliativmedizin für Ärzte», entsprechend einem Fä-higkeitsausweis in der Schweiz, abgenommen. Wir haben etwas zum Leben gebracht, was vorher in der Region nicht existierte. Im Rahmen der Gesamt-verantwortung als Oberarzt war ich ferner eingebunden in die ambulante und stationäre Betreuung onkologischer Patienten.

Und der Schritt hierher in die Lukas Klinik?

Das war eine eindrucksvolle Geschichte. Mein Mann hatte nach 17 Jahren klinischer Heileurythmie beschlossen, damit aufzuhören. Wir hatten das Ver-trauen, dass das Leben uns zeigt, was kommen soll. Kurz nachdem er auf-gehört hatte, kam die Anfrage einer Heileurythmistin der Lukas Klinik, ob ich nicht Interesse hätte, dahin zu wechseln. Als ich darüber nachdachte, wurde mir klar: «Das ist genau das, was jetzt für dich ansteht. Es ist die Ar-beit mit einem umfassenden Menschenbild, es ist Onkologie und Palliativ-medizin, hier kannst du das, was du von der Anthroposophie bisher kennen gelernt hast, ausbauen, hier kannst du dich entwickeln.» Für die ganze Fa-milie, meinen Mann und unsere beiden Jungs, stand eine Veränderung an. Auch spürte ich, dass die Station in Potsdam nach vier Jahren so weit war, dass jemand anders sie tragen konnte. So waren wir frei, diesen Schritt zu tun; er war sehr passend.

Passend?

Bereits als ich das erste Mal in die Klinik kam, habe ich gedacht: Es ist gut, es stimmt. Es hatte so wenig Fremdes. Es war eher das Gegenteil.

… das ist sehr spannend, dieses Erleben beim Eintritt …

… das hat ganz viel zu tun mit der Haltung, die hier lebt. Der Haltung, mit der man auf die Patienten zugeht. Es war sehr eindrucksvoll, dies zu erleben.

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Worauf freuen Sie sich, wenn Sie an Ihre Tätigkeit hier denken?

Ich freue mich darauf, mit den Menschen der Lukas Klinik und ihrer grossen Erfahrung gemeinsam zu schauen, wohin es für die nächsten 50 Jahre geht … Es ist doch eine geniale Fügung, dass wir jetzt 50 Jahre Klinik begehen und die Frage steht, wie geht es weiter?

Für mich persönlich verbinden sich viele biographische Fäden. Ich kann ver-schiedenes Wissen, Kenntnisse, Erfahrungen einbringen. Und gemeinsam mit anderen eine neue Qualität schaffen, eine neue Perspektive.

… Eine neue biographische Herausforderung …

… die ich deutlich weitergefasst erlebe. Bei früheren Wechseln ging es um sehr konkrete Vorstellungen, die Facharztausbildung, den onkologischen Schwer-punkt, die Eröffnung der Palliativstation. Jetzt kommt die biographische Auf-gabe – hingestellt an einen bestimmten Punkt – alles einzubringen, was vor-her war.

Als Vorbereitung …

Vieles erscheint mir heute so. So musste ich mich in den letzten Jahren in Pots-dam auch um die Finanzen der Hämatologisch-Onkologischen Klinik küm-mern. Das bedeutete für mich wenig Begeisterung und viel Pflicht. Ich habe mich durchgearbeitet und ein Grundverständnis des Systems der Fallpauscha-len entwickelt. Ich kann mit diesen Zahlen umgehen, kann ermessen, was da-rin steckt – oder eben auch nicht. Wie die Dinge in der Schweiz liegen, kann ich nun sagen: «Ja, dann hat das einen Sinn gemacht.»

… So steht denn vor Ihnen welches Bild?

Ein Bild mit vielen Facetten: eine lebendige Lukas Klinik, die offen nach aus-sen ist. In der darum gerungen wird, «was heisst anthroposophisch erweiterte Onkologie?» Steiner sagt ja, der anthroposophische Arzt müsse zunächst Schul-mediziner sein, dann die Erweiterung der anthroposophischen Medizin ver-stehen und leben – was bedeutet das denn, beides wirklich zu verbinden, was ist da zeitgemäss?

Die Betreuung von Menschen mit Tumorerkrankungen geht von der Erstdia-gnose bis zur körperlichen Heilung und Nachsorge oder auch bis zum Tod. Auf diesem Weg ihr Begleiter zu sein, ist unsere Aufgabe; welche äussere Form wir dafür finden, ist wichtig, aber zweitrangig.

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Die Lukas Klinik hat eine internationale Reputation und braucht gleichzeitig eine starke regionale Verankerung. Genauso wie stationärer Bereich und ambu-lanter Bereich einander brauchen. So wird es darum gehen, dieses facettenrei-che Bild gemeinsam zu malen und immer wieder frische Farben aufzubringen.

Dafür wünsche ich Ihnen gemeinsam mit allen Mitarbeitern alles Gute zum Wohle der Lukas Klinik, d.h. vor allem zum Wohle ihrer Patienten.

Das Gespräch mit Bernd Himstedt-Kämpfer führte Silke Helwig

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Anthroposophische Ärztetagung zur Misteltherapie

Die Therapie mit Mistelextrakten bzw. Iscador ist eines der häufigsten kom-plementärmedizinischen Verfahren, das von Krebspatienten in Anspruch

genommen wird. Inzwischen wird die Misteltherapie seit mehr als 90 Jahren eingesetzt und hat sich mannigfach bewährt; gleichzeitig befindet sie sich in steter Weiterentwicklung und Optimierung. Hierzu gehört einerseits die For-schung und Entwicklung am Präparat Iscador selbst, wie sie im Institut Hiscia seit dessen Gründung im Jahr 1949 kontinuierlich betrieben wird. Andererseits gibt es auch viele Fragen, welche die Anwendung von Iscador im klinischen Alltag betreffen, wie etwa neue Applikationen, optimale Dosierungen oder die Auswahl der Wirtsbäume je nach Indikation.

Der fachliche Austausch unter den in einem bestimmten Aufgabenfeld tätigen Wissenschaftlern und Ärzten ist eine unabdingbare Bedingung für eine erfolg-reiche Bearbeitung der offenen Fragen. So gibt es auch auf dem Gebiet der Mis-teltherapie regelmässig Konferenzen zu verschiedenen Fragestellungen. Insbe-sondere im akademisch-wissenschaftlichen Sektor war in den letzten Jahren eine verstärkte Diskussion der Grundlagen und Anwendungen der Mistelthe-rapie zu beobachten. So war die Mistel nicht nur ein Thema in komplemen-tärmedizinischen Konferenzen, wie etwa an dem jährlich stattfindenden Euro-päischen Kongress für Integrative Medizin, sondern auch an konventionellen Konferenzen zur Krebstherapie, wie z.B. dem ESMO (European Society of Me-dical Oncology) Kongress 2012 in Wien.

Bei vielen praktisch tätigen Ärzten entstand in den letzten Jahren allerdings immer drängender auch das Bedürfnis nach einer regelmässigen anthroposo-phischen Arbeitstagung, in welcher sowohl der klinische Erfahrungsaustausch als auch die Quellen, aus denen die Misteltherapie hervorgegangen ist, in den Mittelpunkt gestellt werden. Aufgrund wiederholter Anfragen hat sich der Ver-ein für Krebsforschung deshalb dazu entschlossen, im Juni 2013 eine entspre-chende Tagung für Ärztinnen und Ärzte zu organisieren. Es freut uns, dass diese Tagung im Therapiehaus der Ita Wegman Klinik stattfinden kann und dass da-mit nicht nur inhaltlich, sondern auch örtlich der Zusammenhang mit den Ur-sprungsimpulsen der Anthroposophischen Medizin und mit Ita Wegman gege-ben ist. Der Verein für Krebsforschung, den Ita Wegman 1935 selbst mitgegrün-det hat, greift mit dieser Tagung auch eine alte Tradition wieder auf, denn an diesem Ort wurde über Jahrzehnte hinweg unter der Leitung von Dr. Alexandre Leroi und später von Dr. Rita Leroi eine Fachtagung durchgeführt, welche das Zentrum des klinischen Austausches zur Misteltherapie darstellte.

Um in überschaubarem Rahmen Bedürfnisse und Wünsche der Teilnehmer ein-beziehen zu können, wurden in der Planung der Tagung für 2013 vorwiegend die schweizerischen anthroposophischen Ärzte und Kliniken berücksichtigt. Neben grundlegenden Ausführungen zu den Quellen der Misteltherapie sol-

Krebstagung 2013 in Arlesheim

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len schwerpunktmässig vier Themenblöcke diskutiert werden: die Mistel- bzw. Iscadortherapie des Pankreaskarzinoms, Körpertemperatur und Krebs, Anthro-posophische Palliativmedizin und pharmazeutische Neuentwicklungen des Ins tituts Hiscia. Wir hoffen, mit dieser Tagung wieder ein gemeinschaftliches Forum für den regelmässigen klinischen Erfahrungsaustausch und für die Ver-tiefung der anthroposophischen Misteltherapie zu schaffen, welches auch über die Schweiz hinaus an Ausstrahlung und Bedeutung gewinnen soll.

Für das Organisationskomitee: Dr. Konrad Urech, Dr. Stephan Baumgartner

Krebstagung 2013Samstag, 15. bis Sonntag, 16. Juniin Arlesheim / Schweiz

Programm unter: www.vfk.ch/informationen/krebstagung

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Fast schon einer lieben Tradition folgend, möchte ich auch in diesem Jahresbericht wieder über un-

sere im Moment spektakulärste und interessanteste klinische Studie mit Iscador berichten und für Sie, lieber Leser, den Stand dieses immer wichtiger wer-denden Aspektes unserer Arbeit, der Erforschung der klinischen Wirksamkeit des Iscador, aktualisieren.

Wir haben vor einigen Jahren eine prospektiv-ran-domisierte Phase-III-Studie in Belgrad (Serbien) be-gonnen, die jetzt vor ihrem Abschluss steht. In dieser Studie wurden Patienten mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Pankreas-Karzinom über zwölf Monate behandelt.

Die eine Hälfte der Patienten erhielt Best Suppor-tive Care (BSC) zur Akutbehandlung tumorbedingter Symptome und die andere Hälfte injizierte dreimal wöchentlich Iscador Qu spezial subkutan.

Das primäre Studienziel war das Gesamtüberleben (overall survival, OS), das sekundäre Ziel war die Le-bensqualität der Patienten, welche mit dem EORTC- QLQ-C30-Fragebogen erfasst wurde.

Die Auswertung der geplanten Zwischenanalyse nach 220 von ursprünglich gesamthaft geplanten 400 Patienten ergab ein statistisch hoch signifikantes und klinisch relevantes Ergebnis, sodass die Rekrutierung weiterer Patienten auf Anraten eines Gutachter-Gremiums wegen «erwiesener Wirksamkeit» vor-zeitig beendet wurde.

Die in der Tat beeindruckenden Resultate sind jetzt endlich auch kommuni-zierbar, denn sie wurden inzwischen auf zwei medizinischen Fachkongressen vorgestellt, als da sind:

ECIM European Congress for Integrative Medicine in Florenz, 21./22.9.2012 Galun D et al., European Journal of Integrative Medicine 4, suppl.: OP-007, 11-12 (2012) und ESMO European Society of Medical Oncology in Wien, 28.9.–2.10.2012 Galun D et al., Annals of Oncology 23, suppl.9:712 (2012).

Nach Auswertung der Studiendaten ergab sich beim primären Studienziel, dem Gesamtüberleben, eine mediane Überlebenszeit in der Iscador-Gruppe von 4,8 Monaten im Vergleich zu 2,7 Monaten in der Kontrollgruppe (Abb. 1). Dabei sieht man schon 2–3 Monate nach Beginn der Iscador-Therapie einen deutli-chen Vorteil dieser Gruppe gegenüber der Kontrolle; ebenfalls beeindruckend

Zum Stand der klinischen Iscador-Studiebeim fortgeschrittenen Pankreas-Karzinom

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ist die Zahl der «Langzeitüberlebenden»: In der Iscador-Gruppe sind es 17 von 110 Patienten (15,5%), in der Kontrollgruppe nur 2 von 110 (1,8%).

Die Erfassung der Lebensqualität ergab ebenso beeindruckende Vorteile für die Iscador-Gruppe. So waren 13 von 15 der erfassten Parameter signifikant und klinisch relevant verbessert (Abb. 2).

Die Lebensqualität verbesserte sich in der Iscador-Gruppe im Verlauf der Be-handlung, während sie sich in der Kontrollgruppe fortwährend verschlechterte. Ein überzeugendes Indiz dafür ergab sich bei der Kontrolle des Körpergewich-tes der Patienten (Abb. 3). Bei den Kontrollpatienten verringerte sich das mitt-lere Gewicht von Visite zu Visite in besorgniserregender Weise, während es in der Iscador-Gruppe nach Aufnahme der Misteltherapie sogar wieder anstieg.

In einem Sonderbericht zu dieser Studie empfiehlt die «Ärzte Woche» in Ös-terreich eine «Iscador-Therapie als effektive Option zur Verlängerung der Über-lebenszeit bei gleichzeitiger Verbesserung der Lebensqualität für Patienten mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Pankreas-Karzinom».

Wir dürfen hoffen, dass diese überzeugenden Studienergebnisse dazu beitra-gen werden, dass die Akzeptanz unseres Mistelpräparates Iscador in der On-kologie weiter gefestigt und ausgebaut werden kann.

Als nächster Schritt unserer klinischen Forschung ist eine Studie in Vorbe-reitung, welche zeigen soll, dass auch die Patienten mit Pankreas-Karzinom, welche mit der in Mitteleuropa üblichen Standardtherapie behandelt werden (Gemcitabine, Folforinox,…), einen ähnlichen Vorteil bezüglich der Verlänge-rung der Überlebenszeit bei gleichzeitiger Verbesserung der Lebensqualität aus einer zusätzlichen Iscador-Behandlung ziehen können. Wir hoffen, auch dar-über in der Zukunft positiv berichten zu können.

Dr. rer. nat. Michael WernerLeitung Institut Hiscia

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Die neue Ampullierungs-Abteilung

Vor einem Jahr – kurz vor dem Beginn der akuten Bauphase – haben wir an dieser Stelle im Bericht 2012 über den geplanten Umbau der Hiscia berichtet.

Ein gewichtiger Grund für dieses immense Vorhaben war unter anderem, dass unsere Ampullierungs-Abteilung «in die Jahre» gekommen und eine grundle-gende Renovierung und teilweise Erneuerung unumgänglich geworden war. Wir hatten uns nach kurzem Für und Wider entschlossen, ganz neue, zusätzli-che Räumlichkeiten für die Ampullierung und deren Vorbereitungsarbeiten auf das Flachdach des Westflügels der Hiscia zu setzen, um die Möglichkeit zu ha-ben, bis zum letzten Moment in den alten Räumlichkeiten die benötigten Isca-dor-Ampullen für die Weleda Schweiz herstellen zu können.

Nun – 12 Monate später – und nach einer aufregenden, aber immer interessan-ten und im Wesentlichen störungsfreien Umgestaltungsphase, können wir sagen: «Wir haben es geschafft.» Unsere neue Ampullierung läuft und die zusätzliche Konfektionierungseinheit, die ohnehin erst zu einem späteren Zeitpunkt in Funk-tion treten muss, ist auf einem guten Weg im vorgegebenen Zeitplan.

Die turnusmässig etwa alle zwei Jahre stattfindende Inspektion der Aufsichts-behörde RHINW (Regionales Heilmittelinspektorat der Nordwestschweiz), wel-che ursprünglich für Juni 2012 vorgesehen war, konnte wegen des Umbaus auf den 4./5. März 2013 verschoben werden.

Bericht zu den Umbauarbeiten im Institut Hiscia (Teil 2)

Abb. 1

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Diese wichtige Inspektion der neuen Herstellungsräume und Prüfung der Her-stellungsabläufe ist inzwischen, trotz einiger kleiner Mängel, die bei solchen Inspektionen immer zutage treten, zur grundsätzlichen Zufriedenheit der Be-hörde vonstattengegangen.

Rein äusserlich hat sich unser Institut Hiscia recht auffällig verändert; wie wir meinen, in durchaus vorteilhafter Weise. Die nebenstehenden Fotos zei-gen den Westflügel der Hiscia vor (Bild 1) und nach (Bild 2) dem Umbau. Im oberen, neuen Gebäudeteil befindet sich auf der rechten Seite der Raum für die Ampullierungs-Vorbereitungen mit dem neuen Durchreiche-Autoklaven (Bild 3) und einer Spülmaschine für Reinraum-Geräte (Bild 4). In der Mitte des neuen Obergeschosses befindet sich der eigentliche Ampullierungs-Raum mit der neuen grösseren und leistungsstärkeren Ampullierungs-Maschine (Bild 5 und 6).

Im linken Teil des Neubaus befinden sich die umfangreichen technischen Ein-richtungen für die Reinraum-Belüftung des ganzen Herstellbereiches: ein be-eindruckend kompliziertes und aufwendiges System von Ventilatoren, Filtern, Kühlern, Wärmetauschern und deren Verschaltung zur Steuerung und Überwa-chung der sterilen Luftströme, ohne die eine aseptische Abfüllung keimfreier Arzneimittel heute nicht mehr betrieben werden kann. Diese besonders stren-gen Auflagen hängen damit zusammen, dass unser Iscador wegen der tem-peraturempfindlichen Inhaltsstoffe nach der Ampullierung nicht autoklaviert werden kann.

Abb. 2

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Wir werden in Zukunft in diesen neuen Räumlichkeiten vor allem die kleinen Sorten und Chargen aus der umfangreichen Palette der Iscador-Ampullen so-wie weiterhin eine Reihe von bewährten Magistral-Präparaten für die Lukas Klinik und die Ita Wegman Klinik herstellen, welche sonst wegen der geringen Stückzahl nicht mehr hergestellt und damit den Therapeuten und Patienten nicht mehr zur Verfügung stehen würden.

Unter dem aktuellen Gesichtspunkt, dass die Firma Weleda im Januar dieses Jah-res den Basisvertrag zwischen dem Verein für Krebsforschung und Weleda ge-kündigt hat und wir somit nach Ablauf der Kündigungsfrist von zwei Jahren im Januar 2015 vor einer heute noch offenen und ganz neuen Situation stehen wer-den, sind wir sehr froh, mit den neuen Ampullierungs- und Konfektionierungs-Ab-teilungen die Möglichkeiten zu haben sicherzustellen, dass die Iscador-Patienten ihre helfende und heilende Medikation auch weiterhin bekommen werden und die bewährte Vielfalt dieser anthroposophischen Heilmittel erhalten bleiben kann.

Dr. rer. nat. Michael WernerLeitung Institut Hiscia

Abb. 3 Abb. 4

Abb. 5 Abb. 6

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Wir verabschieden: Donata Bianco

Donata Bianco war vom 1. August 1972 bis Ende August 2012 im Institut Hiscia ange-

stellt in der Mikrobiologie / Herstellung Iscador. Sie lebt mit ihrer Familie in Dornach SO und nach ihrer Pensionierung auch in Italien. Wir haben sie in einem Interview um einen Rück-blick gebeten …

Liebe Donata, du bist am 1. August 1972 in die Hiscia gekommen. Erzähl uns doch, wie du hierher gefunden hast.

Ja, es war der 1. August. Ich wusste damals schon, dass das in der Schweiz der National-feiertag ist. Aber Herr Strom (damaliger Ge-schäftsführer des VfK) hatte mir gesagt, ich solle am 1. August beginnen. Ich musste an dem Tag in die hauseigene Wäscherei im Mitarbeiter-haus Merkur und habe dort ganz allein mit der

verantwortlichen Dame, Frau Fischer, gearbeitet. Am folgenden Tag stiessen dann die anderen Kolleginnen dazu.

Ich hatte davor drei Jahre in einer Apotheke gearbeitet und habe zuerst in der Weleda in Arlesheim nach Arbeit gefragt. Mein Mann war bereits in der Schweiz. Bei der Weleda hat man mir dann gesagt, die Hiscia suche noch Personal. Also bin ich da hin und habe mich vorgestellt. Damals hat man in der Herstellung noch jemanden gesucht und ich bin dann in die Mikrobiologie gekommen.

Eigentlich wollte ich gar nicht in die Schweiz kommen, ich hatte damals ge-weint deswegen, und heute weine ich, weil ich von hier weggehe.

Das heisst, du hast all die 40 Jahre in der Mikrobiologie des Institut Hiscia gearbeitet?

Ja, aber ich habe auch immer in der Herstellung mitgearbeitet, beim Ampul-lieren, Etikettieren. Aber es war damals ganz anders als heute.

Das kann man ja bereits von den wenigen alten Fotos sehen. Was waren für dich denn so die grössten Veränderungen zu heute?

«… wie der italienische Kaffee in die Hiscia kam …»

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Das ist schwierig zu sagen. Damals haben wir alles selbst gemacht. Zum Bei-spiel hatten wir noch die Blutkristallisationsbilder gemacht und die Steigbil-der, was heute noch Frau Scherr macht, und Trocknungstests und auch Ste-riltests, das haben wir alles noch von Hand gemacht. Wir hatten keine Ma-schinen dafür. Es war die Pionierphase, da hat jeder alles gemacht, überall ausgeholfen. Damals wurden auch noch nicht so grosse Mengen Iscador her-gestellt. Wir haben etwa drei Liter am Tag ampulliert. Mehr ging auch nicht, weil wir ja alles von Hand gemacht hatten. Herr Hennink hat damals eine Maschine entwickelt zum Ampullieren und statt Etiketten wurde ein Stempel von Hand auf jede einzelne Ampulle gedrückt. Später gab es dann eine et-was modernere Maschine, die doch schon 10 Ampullen am Stück abfüllen konnte. Aber wir haben ja damals auch noch die Flaschen mit dem Iscador-Konzentrat innen mit Bienenwachs ausgekleidet, und auch die Ampullen. Es gab noch kein Verfallsdatum.

(Anm.: Die Angaben des Auskleidens der Glasflaschen und -ampullen ge-hen zurück auf Angaben von R. Steiner, wonach vermieden werden sollte, den organischen Mistelsaft in Kontakt treten zu lassen mit dem minerali-schen Glas.)

Das muss ja eine Riesenarbeit gewesen sein; wie muss man sich das denn vor­stellen?

Wir mussten das Bienenwachs entsprechend vorbereiten: es wurde filtriert, im Trockenschrank sterilisiert, das alles eine Woche vor dem Einsatz. Die Glasbehälter wurden innen mit Säure ausgespült, damit das Wachs am Glas haften konnte. Dann am Tag selber wurde das Wachs auf 80 °C erhitzt, um es flüssig zu machen. Wir haben das Wachs in den Behälter geleert und dann die Flasche immer leicht gedreht, um das Wachs darin regelmässig zu verteilen. Der Hals der Flasche wurde auch mit Wachs versehen, bevor der Verschluss aufgesetzt wurde, der halten musste, aber nicht zu stark, sonst konnte man die Flasche nicht mehr öffnen. War die Vorarbeit des Spülens mit der Säure nicht sauber gemacht, blieb das Wachs nicht haften. Dann musste man den Vorgang nochmals neu machen. Es musste also sehr exakt gearbeitet werden mit grossem Aufwand. Wir haben so etwa 20 Flaschen am Tag gewachst.

Weil der Aufwand für die einzelnen Schritte so gross war, konnten wir auch im-mer nur eine Sorte Iscador machen. An einem Tag haben wir z. B. nur Ampul-len für die Weleda gemacht, am nächsten Tag Magistralpräparate für die Lukas Klinik. Heute wäre das natürlich nicht mehr denkbar.

Oft sind neue Mitarbeiter gekommen, drei Monate geblieben und wieder ge-gangen, meist zu Ciba-Geigy oder Sandoz damals. Aber ich habe diese Ar-beiten gerne gemacht, es hat mir Spass gemacht trotz allem. Denn es war ab-wechslungsreich und vielseitig. Wir waren im ganzen Ablauf eingebunden.

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Du hast vorhin erwähnt, dass es in der Hiscia damals schon sehr familiär war und ich weiss, dass ihr auch gesungen habt während der Arbeit. Kannst du mir da noch ein bisschen was erzählen?

Ja, gesungen haben wir vor allem bei der Pflanzenlese, aber auch bei der Dre-hung. In den Anfängen war das noch so, dass wir die Pflanzensäfte für die Dre-hung auf ein Wägelchen geladen haben, zusammen mit leeren Flaschen und allem Material, was wir brauchten. Den Wagen haben wir zur Maschine hin-gebracht. Die Drehungen fanden morgens und abends statt und wir mussten davor alles auf Hochglanz putzen. Für uns war das wie ein Fest, wie Ferien, worauf wir uns immer freuten. Z.B. an der Johanni-Drehung (Juni) hat man uns am Dreh-Ende aus der Lukas Klinik Glacé gebracht und wir sassen alle noch beisammen und haben es genossen.

Ist denn die Drehung auch mit besinnlichen Texten begleitet worden?

Das war bei der Pflanzenlese so. Da sassen wir alle im Verleseraum, den gan-zen Tag, und sortierten die Pflanze und die Beeren. Da kam Frau Dr. Leroi re-gelmässig dazu. Die Tage waren genau bestimmt nach Mondstand. Entspre-chend wurde auch zu bestimmten Tageszeiten die Pflanze verlesen. Dann, vor Beginn der Arbeit, übrigens auch vor Drehbeginn an der Maschine, hat Frau Leroi einen Text von R. Steiner zitiert. Bei der Drehung war es wie in der Kir-che, eine ganz besondere Stimmung. Es war immer die ganze Herstellungs-abteilung anwesend. Alle halfen mit. Nach der Drehung wurde wieder alles geputzt, alles Material und das frische Iscador auf den Handwagen geladen und wir gingen damit wieder zurück zur Hiscia, räumten auf und gingen da-nach heim. Es kam sogar schon vor, dass ich morgens um drei Uhr in die His-cia kam fürs Iscador.

Hatte das auch mit der Planetenkonstellation zu tun?

Ja, genau, das wurde damals so verlangt. Da kam ich um drei Uhr morgens in die Hiscia und habe sofort mit dem Verlesen der Pflanzen begonnen. Das dau-erte dann bis etwa zehn Uhr, zur Kaffepause. Weiter verlesen haben wir dann je nach Tag und Konstellation wieder am Nachmittag um drei und das dauerte auch schon bis zehn Uhr abends.

Sommer wie Winter?

Ja ja, das war im Winter auch genau gleich, je nach Mondstand. Die Drehung fand immer an Ostern und im September statt. Das war immer so, bis heute. Aber es war schön! Wie ein Fest! Aber eben, die Iscador-Mengen waren viel kleiner als heute. Wir haben vielleicht 6 l gedreht, nicht wie heute 80 oder 100 l pro Drehung.

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Es war wirklich schön, ich habe es geliebt. Wir haben während der Pflanzen-lese auch gesungen. Aber am schönsten war es jeweils abends danach, dann sind wir noch alle beisammen gesessen und haben gefeiert und gesungen. Ein-mal war Dr. Hoffmann (Nachfolge von Frau Dr. Leroi) sogar dabei. Abends um neun Uhr hat er für uns noch Spaghetti gekocht.

Wo habt ihr denn damals gekocht und Pausen gemacht? Wir hatten da ja noch keine Küche?

Ja, wir hatten auch keinen Kaffee damals, sondern erhielten immer von der Lu-kas Klinik frische Milch im Milchkesseli und Zwieback. Die Milch haben wir dann über dem Gaskocher gewärmt. Die damalige Empfangsdame, Frau Hal-ler, und später Frau Brodmann, haben um neun Uhr gegongt, dreimal, so dass alle wussten, es ist Pausenzeit. So musste man gar nicht auf die Uhr schauen. Wir haben unsere Tassen geschnappt und uns die Milch und den Zwieback ge-holt und meist während der Pflanzenverarbeitung im Pflanzenlabor Pause ge-macht. Dann hat jede von uns erzählt, was sie am Vorabend so gemacht hat. Die Arbeit war anstrengend, aber es war dennoch eine sehr schöne Zeit. Ich würde sofort wieder zurück in die damalige Zeit, wenn ich könnte. Es war al-les freudiger, fröhlicher. Wir haben viel gelacht, uns privat gekannt. Im Som-mer haben wir die Pausen auch draussen im Garten verbracht. Das dürften wir heute nicht mehr wegen der Kleidervorschriften etc. Damals haben wir unsere privaten Kleider getragen.

Donata, ich habe aber doch noch eine grundlegende Frage an dich: wusstest du damals, als du in die Hiscia gekommen bist, überhaupt etwas über die An­throposophie?

Nein, aber es hatte mich interessiert. Ich bin ja sozusagen hineingewachsen in die Anthroposophie durch die Arbeit hier. Ich war sehr jung und war offen da-für. Aber erst über meine beiden Schwiegertöchter bin ich damit vertraut ge-worden. Sie haben mir viel darüber beigebracht. Sie haben ihre eigenen Kin-der in die Waldorfschule gebracht und kennen viele Eltern aus anthroposophi-schem Haus. Ich muss sagen, es hat mir an der Anthroposophie der Umgang im Menschlichen immer sehr imponiert. Aber auch bei uns gab es zwischen-menschliche Probleme, wie überall eben.

Ich möchte doch noch gerne kurz auf Frau Dr. Rita Leroi zu sprechen kom­men, deren 100. Geburtstag wir ja im 2013 feiern. Sie war Leitende Ärztin der Lukas Klinik und Betriebsleiterin des Instituts Hiscia. Ihre Art, den Verein für Krebsforschung nach dem Tod ihres Gatten zu führen, war streng. Sie war aber auch bekannt dafür, dass ihr das Menschliche sehr wichtig war. Sie hat die Mitarbeiter nach dem Befinden gefragt, sich nach der Familie erkundigt, hat sich gekümmert. War das so?

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Ja, sie war eben nicht immer so menschlich. In der Herstellung hatte damals Elisabetta gearbeitet. Sie war jung und hatte viele Überstunden gemacht. Die wollte sie natürlich aufschreiben. Das wurde ihr aber nicht erlaubt. Es hat ge-heissen, wir würden hier für kranke Menschen arbeiten, uns in deren Dienst stellen, das werde nicht abgegolten mit ausbezahlten Überstunden. Da ist sie zu Frau Leroi gegangen, um sich zu beschweren. Aber das nützte nichts. Frau Leroi hat zu ihr gesagt, wenn ein Patient sie benötige, gehe sie hin, egal zu welcher Zeit, und diese Überzeit schreibe sie auch nicht auf. So war es da-mals.

Die Herstellung des Iscador ist ja schon die tragende Säule in unserem Un­ternehmen. Dort entsteht das, was unsere Tätigkeit ausmacht und in die ganze Welt hinausgeht. Daran hast du massgeblich mitgewirkt über 40 Jahre lang, sozusagen als «Mutter der Herstellung». Und welche Gedan­ken und Gefühle diese Arbeit begleiten, hat unbestritten eine enorme Wir­kung auf das Präparat selbst, das weiss man heute nicht nur vom Anthro­posophischen her.

Das glaube ich auch. Früher war es halt schon sehr streng geführt durch Frau Leroi und Frau Gröngröft, welche die Herstellung leitete. Aber mit Herrn Buess als Herstellungsleiter (1982 Eintritt) ist jemand gekommen, der lieb ist, nett und verständnisvoll, menschlich halt. Das finde ich auch wertvoll.

Liebe Donata, worüber wir jetzt aber nicht gesprochen haben, das ist die Krebstagung, die früher noch jährlich hier in der Hiscia veranstaltet wurde.

Oh ja, das war ein besonderer Anlass. Das zog sich über das Wochenende, meist von Freitagabend bis Sonntagmittag. Das war für uns auch immer wie ein Fest. Es wurden Blumen besorgt und Äpfel in einem grossen Korb. Dann haben wir uns hingesetzt und mit einem Lappen die Äpfel poliert, bis sie glänzten. In einem andern Korb haben wir Bonbons vorbereitet und am Morgen der Veran-staltung sind wir gekommen und haben frischen Kaffee gekocht in der Hiscia.

Die teilnehmenden Ärzte, woher kamen die denn, nur aus der Schweiz?

Die Ärzte kamen von überall her, aus Deutschland, Italien, aus ganz Europa. Die Krebstagung selbst fand über viele Jahre im historischen Holzhaus der Ita Wegman Klinik statt, gleich neben der Hiscia. Wir Damen der Herstellung tru-gen Schürzen und haben die Gäste bewirtet, wie Serviertöchter. Es hat uns sehr Spass gemacht.

Zum Abschluss, verrat uns doch noch, wann der italienische Kaffee in die His­cia kam …

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Als es noch Milch und Zwieback gab, da haben wir von der Herstellung jeder seine eigene Thermoskanne mit Kaffee mitgebracht, bis wir eines Tages sagten, wir könnten auch gemeinsam den Kaffee im Haus machen. Das war noch Fil-terkaffee, bis wir später dann die Mokkakanne mitbrachten. Und als wir dann unseren Kaffee kochten, da wollten plötzlich alle anderen auch Kaffee haben. So ging das nach und nach, bis du ja dann die Kaffeemaschine eingeführt hast. Denn vorher hatten wir von der Herstellung – wie heute – zuerst Pause gemacht und unseren Kaffee gekocht und die zweite Pausengruppe hat dann unseren Rest getrunken, bis wir begannen, für alle Kaffee zu machen. Wir haben auch alles selber eingekauft und mit der Zeit haben sich die anderen mit einem klei-nen Beitrag daran beteiligt. Aber da hat schon mal der eine dem anderen auf die Finger geschaut, wie viel Marmelade er aus dem Glas nimmt …

Da gibt es doch die Anekdote von einem Kollegen, der sich jeweils für sei­nen Urlaub seine wohlgemeint verdiente Ration Zwieback eingepackt hat. Stimmt das?

Ja, ich weiss schon, das war tatsächlich ernst gemeint. Aber es war umgekehrt. Er ging zwei Wochen in Urlaub und danach kam er in die Hiscia und meinte, es stünde ihm jetzt seine Ration Zwieback zu für die Zeit seiner Ferien. Das war jemand mit Doktortitel, wohlverstanden! Aber man hat es mit Humor ge-nommen.

Liebe Donata, wir beenden unser Gespräch mit diesen heiteren Anekdoten über das allzu Menschliche, was wahrscheinlich das Einzige ist, was sich nie gross verändert …Ich danke dir sehr für das interessante Gespräch und wir wünschen dir viel Glück, gute Gesundheit und alles Gute für deine weitere Zukunft.

Das Gespräch mit Donata Bianco führte Corina Caminada, Sekretärin des Instituts Hiscia

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Wir verabschieden: Silke Helwig

1984 begann Silke Helwig ihre ärztliche Tätigkeit in der Lukas Klinik; sie wird diese auf Ende 2013 beenden. Bei Flensburg, der nördlichsten Stadt

Deutschlands, aufgewachsen, beginnt sie nach dem Abitur zuerst das Studium der Fächer Chemie, Physik und Sport, dann folgt ein freiwilliges soziales Jahr in einer Tagesstätte für Behinderte. Anschliessend Medizinstudium in Kiel. Be-reits während des Studiums Bekanntschaft mit der anthroposophischen Medi-zin. Famulaturen in der Filderklinik in Stuttgart, in Rissen bei Hamburg. 1983 erster Gastaufenthalt in der Lukas Klinik, Arlesheim. Im weiteren Lebenslauf weiterführende Ausbildungen in Biographie-Arbeit, Psychoonkologie, Pallia-tivmedizin, psychosomatischer Medizin.

Liebe Frau Helwig, was hat Sie persönlich an der anthroposophischen Medi­zin so fasziniert, dass Sie sich so früh dafür entschieden hatten?Es sind zwei Sachen: einerseits, dass ich als Kind einen Bezug zur geistigen Welt hatte und mich die Fragen zu Tod und Vorgeburtlichem fasziniert hatten, bei Mensch und Tier. Den Tod hatte ich immer als Übergang erlebt, nicht als endgültig, was auf liebevolle Weise von meiner Mutter gefördert, also nicht tabuisiert wurde. Ich fand aber erst in der Begegnung mit der Anthroposophie eine äussere Bestätigung meiner eigenen Wahrnehmungen und Gedanken zu Leben und Tod.

Der andere Aspekt ist der medizinische: In einem Pflegepraktikum in einer Kli-nik durfte ich mit den Ärzten auf Visite mitgehen. Da erlebte ich sehr Einschnei-dendes, was mir aufzeigte, wie ich es auf keinen Fall selber machen wollte. Auf der anderen Seite hatte ich einen anthroposophischen Hausarzt, der mir zum Vorbild für meinen Weg wurde. Durch solche Erlebnisse und Begegnungen wurde mein Weg früh in Richtung anthroposophische Medizin gelenkt.

Wann haben Sie die Lukas Klinik kennengelernt?Das war 1983, da war ich als Gastärztin für vier Wochen an der Lukas Klinik. Am Ende meines Aufenthalts hat mich die Klinikleiterin Frau Dr. Leroi gefragt, ob ich mir nicht vorstellen könnte, in der Lukas Klinik zu arbeiten. Aber ich hatte damals noch andere Pläne. Im Frühjahr 1984 kam ein Brief aus der Lu-kas Klinik, eine Kollegin würde früher aufhören, ob ich nicht an der Stelle in-teressiert wäre. Ich befand mich in einer Umbruchsituation. Der Suizid einer sehr guten Freundin, die Krebserkrankung eines Freundes forderten mir viel ab. Ein guter Zeitpunkt, einen neuen Abschnitt zu beginnen. Bei meinem Einstel-lungsgespräch mit Frau Dr. Leroi wurde bei mir aber eine schwere Hepatitis dia gnostiziert. So konnte ich erst drei Monate später als geplant, am 1. Novem-ber 1984, in Arlesheim in der Lukas Klinik mit einem Jahresvertrag beginnen. Ohne meinen Mann.

«Ich beende meine äussere Tätigkeit in der Lukas Klinik, aber ich beende nicht meine innere Verbundenheit …»

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Sie waren damals schon verheiratet?Ja, wir hatten jung geheiratet. Aber er hatte natürlich keine Aufenthaltsbewilli-gung für die Schweiz, also entschloss ich mich für den Schritt allein. Es wurde mir rasch bewusst, dass die Lukas Klinik mein Ort ist. Was sicher mit der Klinik-leiterin Frau Dr. Leroi zu tun hatte, die als Chefin und als Frau in aussergewöhn-lich positiver Weise diese zwei Aspekte zusammengebracht hat. Ihr klarer, ge-radliniger, strukturierter Stil sowie ihre liebevolle, fürsorgliche Art – ihr Motto war:«Der Patient ist König» – hat mir sehr entsprochen. Sie war streng, aber sie war auch sehr tolerant z.B. gegenüber meiner Eigenwilligkeit. In der Begleitung von Schwerstkranken legte sie einen grossen Willen und Optimismus an den Tag, um aussichtslose Situationen zu verbessern, was mich persönlich sehr ansprach.

Ich habe schon sehr jung Erfahrungen in meinem familiären Umkreis mit der Krebserkrankung gemacht, aber immer positive. Das hat mir sicher geholfen, in schwierigen Situationen keine Angst zu haben. Im Gegenteil, das hat mich dann erst recht beflügelt in der Motivation zu helfen. Und in Frau Leroi er-kannte ich in ihrer Art zu wirken meine Ideale wieder. Bis heute ist mir geblie-ben dieser heilige Respekt vor dem, was sich zwischen Patient und betreuen-dem Arzt entwickelt, also dem, was auch in der anthroposophischen Medizin als Schicksalsbegegnung bezeichnet wird – Steiner weist darauf hin – und wo ein Heilimpuls im christlichen Sinne entsteht; ein Raum, wo wirklich Chris-tuskräfte wirken können. Das ist jetzt kurz gesagt, aber darin liegt eben eine ganz grosse «Heilqualität».

Also Sie meinen, es ist nicht zufällig, zu welchem Arzt man als Patient gerät?So denke ich. Es ist immer eine schicksalsmässige Begegnung. Das hat nichts mit Sympathie/Antipathie zu tun. Für die anthroposophischen Ärzte gibt es einen Schulungsweg, in dem Steiner klar die Begriffe «Heiler-Mut», «Hei-ler-Wille» und «Liebe zum Patienten» als zu entwickelnde Haltungen er-klärt, die klar über den Gefühlen der Sympathie/Antipathie stehen. Dabei hilft das liebevolle Interesse, diese vordergründige Sympathie oder eben An-

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tipathie zu überwinden. Natürlich kann es Unstimmigkeiten geben, die sich meist von allein klären. Aber als Arzt befolge ich stets die höheren Ansätze des Heilens. Denn es ist nicht willkürlich, wer mir da mit welchen Fragen gegenübersitzt.

Das heisst, Sie begleiten Ihre Patienten auf einem gemeinsamen Stück Weg?Ja, so ist es. Interessant fand ich übrigens, dass diese Form der «Beziehungsme-dizin» heute auch in der Schulmedizin eingezogen ist. Im Rahmen einer Ausbil-dung in Psychosomatik erlebte ich, wie genau diese Qualität des Arzt-Patienten-Verhältnisses als ein wichtiger Faktor im Gesundungsprozess angesehen wird.

Das bedeutet, in der anthroposophischen Medizin sind schon früh die Impulse gesetzt worden zu einem Aspekt des Heilens, wie wir ihn heute auch in der universitären Medizin antreffen?Ja, vielleicht muss man sagen: wiederantreffen. Die Begriffe unterscheiden sich, die Bedeutung jedoch kaum oder gar nicht. Das ist ungeheuer spannend und vielversprechend. In der Lukas Klinik habe ich diesen Raum gefunden, meine eigenen Impulse einzubringen in der Zusammenarbeit zwischen Patient und Arzt. Frau Leroi hatte dies stets unterstützt und gefördert und den nötigen Frei-raum dafür gewährt, nebst der strengen Pflichterfüllung, die verlangt wurde. Und so wurden aus einem Jahr Lukas Klinik beinahe drei Jahrzehnte.

Haben Sie Frau Leroi noch kurze Zeit gekannt und mit ihr gearbeitet?Vier Jahre lang, ja. Und in der Zeit liegt der Beginn einer Arbeit, die zu einem Schwerpunkt meiner Tätigkeit als Ärztin an der Lukas Klinik wurde. Wir hatten damals schon für die Patienten Biographie-Bögen, anhand derer wir den Le-benslauf notierten, was mich sehr fasziniert hat. Ich befasste mich dann intensi-ver mit der anthroposophischen Biographik und überlegte mir, dass es hilfreich wäre, diese Erkenntnishilfe methodischer, strukturierter einsetzen zu können.

Können Sie ganz kurz erklären, was die anthroposophische Biographik be­inhaltet?In der Anthroposophie stellt Steiner dar, dass das Leben nicht willkürlich ver-läuft, sondern in Gesetzmässigkeiten, in Rhythmen, die für alle Menschen gel-ten. Ich nehme gerne das Bild eines Hauses, für dessen Bau Grundgesetze be-achtet werden müssen, aber in deren Rahmen der Architekt grosse Freiheit der Gestaltung hat. Und so gibt es im Verlauf eines Menschenlebens bestimmte Grundbausteine, Gesetze, die für alle gelten, die aber jeder Mensch als «Ar-chitekt» individuell handhabt. Dadurch kommt dann die Einzigartigkeit zum Ausdruck. Z. B. sind diese Gesetze in den ersten drei Jahrsiebten eines Le-bens noch deutlich ablesbar, die sich eben bis ins Organische abzeichnen: Wir haben alle etwa im selben Zeitraum den ersten Zahn – der Zahnwechsel kennzeichnet in etwa die Schulreife – , die Pubertät, die eine erste Stufe der Erdenreife einläutet; das Ende des Längenwachstums, das früher mit der «Mün-digkeit» zusammenfiel usw. Danach gibt es weitere Gesetzmässigkeiten, die aber nicht mehr so «zwingend» und «von selbst» umgesetzt werden, sondern die mehr in die Freiheit des Einzelnen gestellt sind. Die Fragen, die das Leben

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an uns stellt, wenn wir 21 sind, und wie wir damit umgehen, sind ganz an-dere, als wenn wir 42 sind.

Und in der anthroposophischen Medizin werden diese Rhythmen berück­sichtigt?Sollten sie. Steiner weist darauf hin, dass es nicht reicht, den Menschen hier und jetzt zu betrachten, sondern man sollte ihn in und aus seinem Lebens-lauf heraus verstehen. Ich habe früher schon in verschiedene psychotherapeu-tische Ansätze reingeguckt, mir fehlte aber das Geistige und die Freiheit des Anderen. Es war mir immer wichtig, meinem Gegenüber zu helfen, selbst zu erkennen, statt ihm zu sagen, was richtig und falsch ist und was er zu tun hat.

1988 im Frühling hatte Frau Leroi einen Besuch aus Brasilien angekündigt, Frau Dr. Gudrun Burkhardt , die sie persönlich viele Jahre kannte und die eine neue Therapieform entwickelt hatte, die sie «Biographie-Arbeit» nannte. Am anschliessenden Patientenseminar von Frau Burkhardt durfte ich teilneh-men und war Feuer und Flamme. 1989 hat Frau Burkhardt dann den ersten Lehrgang zur Biographie-Arbeit für Ärzte in Arlesheim angeboten und über fünf Jahre habe ich bei ihr diese Ausbildung begleitend absolviert. Unmittel-bar konnte ich anfangen, diese Methode in meiner Praxis mit meinen Patien-ten umzusetzen.

Dann gehörten Sie sozusagen zu den Pionieren in der Anwendung dieser The­rapieform?Ja, während meiner Ausbildung und nach dem Tod von Frau Dr. Leroi im Sep-tember 1988 setzte ich mich ein für die Anerkennung der Biographie-Arbeit, was in der Lukas Klinik nicht nur auf positive Resonanz stiess. Aber durch viel Überzeugungsarbeit und vor allem die «sichtbaren Auswirkungen» bei den Pa-tienten konnte diese Therapie institutionalisiert werden.

Wahrscheinlich entspricht diese Lebensbetrachtung auch der heutigen ganz­heitlichen Therapieform?Ja, heutige Patienten trauen sich mehr, Fragen zu stellen und suchen genau so etwas, was sie in ihren inneren Fragen begleitet, aber nicht im Sinne von «Gib mir einen Rat» oder «Ich tu’s für dich», sondern die wirklich ihren eigenen Weg finden wollen. Dabei sind es eher die Frauen, die mit solchen Fragen kommen, die offener, mutiger sind, wissen wollen. Aber es kommen auch Männer. Die Krebserkrankung, scheint mir, fördert diese Fragestellungen.

Ist der heutige Krebsbetroffene denn anders in seinem Krankheitsverständnis und entsprechend in seiner Fragestellung als früher? Das ist ganz klar. Ich kenne es noch von meiner Ausbildung her in der Medi-zin, da war es eine Ausnahme, dass man einem Menschen überhaupt sagte, dass er Krebs hatte. Das teilte man den Angehörigen mit, bat aber darum, den Betroffenen nicht damit zu belasten. Damals war der Patient aber selbst auch so, dass er ahnte, aber nicht fragte, nicht wissen wollte. Es war fast wie ein Tabu. Begründung war, «man wolle dem Patienten die Hoffnung lassen»; da-

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rauf folgte dann später die Haltung, ihm lieber noch zur Weltreise zu raten, bevor es zu spät ist, also eher die Hoffnung zu nehmen. Heute gilt das Ideal der gemeinsamen, geteilten Entscheidungsfindung, der «shared decision», was eine gute Information als Grundlage voraussetzt, eben nicht nur von ärztlicher Seite, sondern auch vom Patienten.

Das gilt ja dann nicht nur für die anthroposophische Medizin, sondern ist eine Frage des Zeitgeistes.Genau. Und insofern gibt es eben die Patienten, die in die Sprechstunde kom-men und ihre Bedürfnisse formulieren oder Zweitmeinungen einholen. Heute wird ja schon von «Kunden» statt «Patienten» gesprochen, was ich persönlich jetzt nicht so gut finde. Aber die Tendenz zur Selbstinformation ist schon stär-ker. Ich habe schon auch noch Patienten, die ich «geerbt» habe, die vor 50 Jah-ren angefangen hatten mit der Misteltherapie und das immer noch machen. Sie haben ihr Iscador, sind damit sehr zufrieden und haben auch keine Extra-fragen. Aber diese Generation stirbt aus. Und dadurch, dass die Krebserkran-kung heute immer mehr auch jüngere Menschen trifft, ist das Selbstbewusst-sein grösser und der Umgang mit informativen Medien selbstverständlicher.

Die Misteltherapie ist ja wesentlicher Teil der Krebsbehandlung in der Lukas Klinik. Welchen Stellenwert hat das Iscador in der Therapie denn für Sie? Hat­ten Sie es überhaupt gekannt, als Sie in die Lukas Klinik kamen?Ja, während meines Studiums habe ich Iscador kennengelernt bei einer Ärz-teveranstaltung in Hamburg, wo Frau Leroi gesprochen hatte. Das kleine Ein-maleins habe ich dann während meines ersten Gastaufenthalts in der Lukas Klinik gelernt. Und später in der Lukas Klinik wurde ich sehr gut betreut durch Frau Leroi und Michael Lorenz. Es wurde zu meinem «Instrument», das ich auf meine Weise «spiele» in all seinen Möglichkeiten und im Vertrauen auf die Möglichkeiten des Iscador.

Wie haben Sie denn den Umgang mit schwerstkranken Patienten erlebt?Die Arbeit besonders mit diesen Patienten hat mir enorm Freude gemacht. Es gibt meiner Meinung nach kaum ein Gebiet, wo man so viel zurückbekommt als Arzt und wo man so viel erreichen kann wie da, im umfassenden Sinne. Ich habe immer wieder gehört, dass Menschen kurz vor ihrem Tod gesagt ha-ben: «Ich habe mich noch nie so gesund gefühlt wie jetzt.» Da bekommt der Begriff «Gesundheit» und «Heilung» einen ganz anderen Charakter. Heilung ist letztlich etwas, was über den Tod hinausgeht.

Also es ist nicht das erste Ziel, Leben zu erhalten?Doch schon, immer: Dieses Leben zu fördern, sich für die Heilung einzusetzen, ist primär. Aber es gibt nun mal Dinge, die nicht in unseren Händen liegen. Das sind Schicksalsfragen. Wichtig ist, dass wir so an dem Leben helfend arbeiten, dass dieser Mensch bis zu seinem letzten Atemzug sein Leben im Sinne seiner Entwicklung gehen kann; die Überzeugung, dass das Leben nach dem Tod wei-tergeht, spielt da eben eine grosse Rolle. Und dass jeder noch so kleine Schritt in diesem Leben Sinn macht für das weitere. Dadurch bekommt der Begriff der heu-

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tigen Palliativmedizin eine ganz andere Bedeutung. Da geht es dann nicht nur da-rum, möglichst schmerzfrei und komfortabel aus dem Leben zu gehen, sondern eher um «Wie kann der kranke Mensch seinen Lebensweg gehen so lange und in der Art, wie es für ihn stimmt?». Und wie kann er möglichst – ich sag mal – wach-bewusst bis an die Todesschwelle herangehen. Steiner weist darauf hin, dass der Übergang vom Leben in den Tod der grösste Moment im Leben des Menschen ist und dass es für alles Weitere einen grossen Einfluss hat, wie wir an diese Schwelle herankommen. Das ist eben etwas, was mir sehr am Herzen liegt.

Wir haben zuvor von Heiler-Mut gesprochen. Ich habe dazu ein Beispiel er-lebt, wo eine Patientin nicht mehr stehen konnte, weil ihre Wirbelkörper zu-sammengebrochen waren, weil tumordurchsetzt. Sie war eine sehr bewusste Frau, in meinem Alter. Ich sagte, da kann man noch was erreichen, ich hatte den Willen, sie zunächst nicht. Ich habe mit ihr verhandelt. Sie zu mir:» Ich weiss nicht, ob ich das noch will. Können Sie mir denn versprechen, dass ich nach Armenien kann?» Das war völlig aussergewöhnlich. Mir ging es um die Schmerzbehandlung und darum, sie möglichst wieder auf die Beine zu bekom-men. Und sie wollte nach Armenien, wo die Infrastruktur lückenhaft ist. Da kriegt man erst einmal einen Schreck als Arzt. Wie soll ich so etwas verspre-chen können?! Ich fragte sie, warum sie denn gerade nach Armenien wolle. Sie antwortete, dass sie das nicht wisse. Ich habe ihr gesagt: »Wenn das in Ihrem Schicksal ist, dass Sie nach Armenien müssen, dann werden wir es schaffen.» Wir haben es auch geschafft, obwohl es eigentlich aussichtslos war. Und sie hat eine Stiftung gegründet, nachdem sie in Armenien war, und hat viel Gutes getan. Sie hatte noch einige weitere Jahre gelebt. Aber ich musste mit ihr ver-handeln, diesen Schritt ins Ungewisse zu tun. Ich konnte ihr ja nichts verspre-chen. Man begibt sich da auf Glatteis. Aber ich habe zugestimmt und wir wa-ren zuversichtlich, was ihr geholfen hat, ihre Kräfte zu mobilisieren.

Das mutet ja fast wie ein Wunder an.Na ja, was heisst Wunder? Für mich geschieht da Wundersames, wo zwischen zwei Menschen das christliche Prinzip mitschwingt. Wenn beide Menschen als Gegenüber sich öffnen und von oben eine Kraft dazutritt, die beiträgt, dass etwas geschieht, das ist ein Geschenk. Das würde ich so für mich als Wunder bezeichnen. Aber es ist davon abhängig, dass wir den Raum, das Gefäss bie-ten, dass das hineinkommen kann. Das ist ein ganz intimer Raum, der sich zwi-schen zwei Menschen entfalten kann, und wenn das gelingt als gemeinsames Werk, dann könnte man es schon als Wunder bezeichnen; Heilungen, die an-scheinend nicht sein können. Heilung auch in diesem Leben. Sie merken viel-leicht, das sind mir Herzensangelegenheiten.

Nun beinhaltet die Aufgabe der Ärztin in einer Klinik sicher auch noch an­dere Aufgaben.Ja und das sind nicht alles Herzensangelegenheiten, mindestens auf den ers-ten Blick. Ich bin mal einem sehr alten Anthroposophen begegnet, der wäh-rend eines Praktikums für seine Eurythmie-Ausbildung in einer Heilpädagogi-schen Einrichtung Folgendes erlebte: Als Neuling durfte er nur die Nachttöpfe

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leeren und die Schuhe putzen. Das ging ihm sehr gegen seine Eitelkeit. Dann hat er sich gesagt, er mache das Beste draus und schaue mal, was er da-ran lernen könne. Er hat begonnen die Schuhe zu studieren, zu schauen,

wie die Sohlen abgelaufen sind und sich überlegt, wie der Mensch wohl geht und wie er aussehen könnte. Das hat mich sehr beeindruckt. Da-rum überlege ich mir auch, gerade in schwierigen Situa tionen, was ich da-raus lernen könnte. Und so habe ich in der Lukas Klinik viele Aufgaben übernommen, wie Studienarbeiten, Qualitätsmanagement, Tarifbetreu-ung und vieles mehr. Und an die-sem – ich sage mal – «Toten», habe ich sehr viel gelernt an Organisation, Struk turierung, was sich bis in meine Arbeit mit den Patienten positiv aus-gewirkt hat.

Nun gehört zu diesen Aufgaben, die Sie übernommen haben, ja auch der Jahresbericht, den wir zusammen machen. Das sind sicher schon zehn Jahre.

Da geht es um den Umgang mit Wort und Schrift, was mir immer schon ge-fallen hat. Als ich zugesagt habe zum Jahresbericht, ging es zunächst nur mal ums Weiterführen einer begleitenden Aufgabe. Mein Impuls war aber immer schon, etwas zu entwickeln und zu verändern, oder besser zu machen. In Ih-nen fand ich eine hervorragende Partnerin. So konnten wir doch gemeinsam einige Impulse umsetzen. Die Arbeit, die zunächst nur Pflicht war, wurde so zu einer Freude. In diesem Sinne hoffe ich, dass Sie diese Arbeit so weiterfüh-ren werden.

Haben Sie schon konkrete Pläne, was Sie nach Ihrer Tätigkeit als Ärztin in der Lukas Klinik verwirklichen wollen? Es ist ja wie ein neuer Lebensabschnitt.Ja, doch ich merke, dass der Übergang einiges erfordert, gestaltet sein muss, um Schritt für Schritt mich ablösen zu können. Die Lukas Klinik war all die Jahre mein Lebensmittelpunkt, der alles andere bestimmt hat. Ich will damit nur sa-gen, ich bin rundum Ärztin gewesen.

Dann dürfte der Abschied Ihnen aber doch ein wenig schwerfallen, oder?Sehr, sicher. Aber ich muss auch leben, was ich für meine Patienten als richtig an-sehe. Es ist nun Zeit zu gehen, dann gehe ich auch. Und das ist gut so. Ich kann mir Zeit nehmen für den Abschied, in Ruhe gehen. Was nicht heisst, dass ich kei-nen Abschiedsschmerz habe. Ich beende meine äussere Tätigkeit in der Lukas Kli-nik, aber ich beende nicht meine innere Verbundenheit.

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Und was werden Sie dann tun?Zum einen möchte ich eine kleine Praxis führen für die Patienten, die kommen wollen, aber wirklich nur klein, um Zeit für andere Dinge zu haben.

Was denn so konkret?Ich möchte mein Projekt KULULEKA verwirklichen.

KULULEKA?Ja, das Wort bedeutet soviel wie «sich befreien» und stammt aus der afrikanischen Sprache Xhosa (sprich: Chosa), der Sprache Nelson Man-delas. Entstanden ist der Impuls vor vielen Jahren im Zusammenhang mit der Überwindung der Krebskrank-heit durch die Biographie-Arbeit und die künstlerischen Therapien. Es ging eigentlich immer wieder um das Thema «Freiwerden», auf allen Ebe-nen. Dazu kam, dass viele Patienten die nötigen Therapien nicht bezahlen konnten, weil die Kassen sie nicht fi-nanzieren, wo ich eine grosse Not er-lebte. Um den Menschen die Betreu-ung zu ermöglichen, habe ich begonnen, Gelder zu sammeln. Das Projekt musste einen Namen haben und ich bin wie zufällig in einem Artikel auf die-sen Begriff «Kululeka» gestossen, in dem die Bedeutung des Worts sich ver-band mit meiner grossen Liebe für das südliche Afrika …

… worauf wir auch noch kurz eingehen sollten …… ja, und nach verschiedenen Überlegungen wurde daraus ein Verein. Ziel ist es, den Menschen, die auf diesem Weg sind, die Therapien zu ermöglichen, so lange und wie sie sie brauchen. Entstanden ist die Idee ursprünglich für die Lukas Klinik, weil eben gerade diese ambulanten Therapien oft nicht bezahlt werden. Und jetzt wird es eben ein unabhängiges Projekt, wo durchaus auch Patienten aus der Lukas Klinik teilhaben können (Info s. unten).

Und schreiben möchte ich auch. Ich hätte Kisten voller Material zur Verar-beitung, alles Geschichten von Menschen. Und dann schaue ich mal, wohin mich der Weg führt.

Wohl sicher wieder nach Afrika, oder? Möchten Sie uns noch kurz erzählen, wie diese Liebe entstanden ist?Mein Mann lebte in jungen Jahren im südlichen Afrika.1996 sind wir das erste Mal gemeinsam hingereist. Ich weiss noch genau, wie ich mit dem ersten Schritt auf diesen Boden eine tiefe innere Erschütterung, eine Verbundenheit

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mit diesem Land erlebte. Diese Landschaft, diese Art der Wüste mit ihren Pflan-zen, Tieren, Menschen! Hier kann für uns aus unserem Kulturkreis ein Heil-faktor liegen. Es gibt für mich nichts Wirksameres, wenn man Angst hat oder im Leben nicht weiter weiss, als in so eine Natur reinzugehen. Aber es for-dert auch heraus.

Von Namibia nun nochmals zurück zur Lukas Klinik. Gibt es noch etwas, was Sie in Ihrem Leben als Ärztin in der Lukas Klinik rückblickend besonders be­wegt hat?Oh, da gäbe es vieles. Ich kenne Unmengen von Geschichten, die mich be-rührt haben. Jeder Patient und seine Geschichte ist ein Buch, das ich sofort aufschlagen kann.

Aber Folgendes möchte ich doch noch erzählen, was mir persönlich wichtig ist im Zusammenhang mit der Anthroposophie:

Immer wieder habe ich im Rahmen von Fortbildungen ausserhalb der an-throposophischen Medizin erlebt, welche bedeutsamen Ansätze es da gibt und wie wichtig es ist, hier Brü-cken zu bilden, das Gespräch zu su-chen. Da muss jeder Einzelne sich fra-gen, wie trage ich meinen Teil dazu bei, wo trete ich mal raus aus meinem gewohnten Kreis? Wie gehe ich in ei-nem Gespräch auf den anderen ein?

Heute braucht es die Gemeinschaft, wo jeder Einzelne seinen Beitrag leis-tet, aber nicht ein Einzelner bestimmt. Daraus wird dann das Ganze in der Mitte. Sogar die Leitung einer Klinik heutzutage sollte eine gemeinschaft-liche Sache sein.

Wünschen Sie sich so einen Schritt für die Lukas Klinik?

Was ich mir für die Lukas Klinik wünsche, ist, dass sie wie ein Phönix aus der Asche aufersteht, ganz neu.

Es gibt in der Biographie-Arbeit eine Gesetzmässigkeit, so mit 49, 50 Jahren, wo die Aufgaben und Einbindungen aus der Vergangenheit aufhören. Und das erlebe ich jetzt auch bei der Lukas Klinik, die 2013 ihren 50. Geburtstag fei-ert. Es geht um das Auferstehen mit ganz neuen, zukunftsorientierten Kräften. Und dazu braucht es Menschen, die enthusiastisch das Neue aufgreifen, ge-meinschaftlich. Die Lukas Klinik ist ein guter Ort der Ruhe und der Heilung.

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Oft habe ich das bei Patienten beob-achtet, dass sich alles verschlimmert und es nach Ende aussah, und doch ist daraus etwas ganz Neues entstan-den. So sehe ich es auch für die Lu-kas Klinik.

Von Hilde Domin kommt die Aus-sage: «Ich setzte meinen Fuss in die Luft – und siehe, sie trug.»

Das wird gebraucht: Mut, aus Enthu-siasmus seinen Schritt zu tun, ohne vorgängige Sicherheit.

Das wünsche ich mir für die Lukas Klinik. Dies in grosser Dankbarkeit für all die wertvollen Erfahrungen und Lernmöglichkeiten, die ich dort erlebte, diesen Reichtum, den ich vor allem in den Begegnungen mit meinen Patienten erfuhr.

Vertrauen wir darauf und schicken wir der Lukas Klinik die besten Glückwün­sche und natürlich auch Ihnen, liebe Frau Helwig, weiterhin so viel Mut und Kraft, wie Sie bisher schon bewiesen haben, für Ihren neuen Lebensabschnitt nach fast 30 Jahren als Ärztin in der Lukas Klinik. Herzlichen Dank für das interessante Gespräch.

Das Gespräch mit Frau Helwig führte Corina M. Caminada, Sekretärin des Instituts Hiscia

Infoangaben zu Kululeka: www.kululeka.ch (ab September 2013)

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Die Lukas Klinik – in den Anfängen …

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… und heute

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Das Institut für klinische Forschung IKF in Berlin

Mitte der 1980er Jahre begannen anthroposophische Ärzte, die immun-modulatorisch-therapeutischen Wirkungen von Iscador® und anderen

Mistelpräparaten auch in der Behandlung von AIDS-Patienten einzusetzen. Zu dieser Zeit stand die medizinische Forschung nach einer effektiven AIDS-Therapie noch ganz am Anfang. Erst 1981 waren die frühesten Fallserien zu vormals gesunden jungen Männern mit opportunistischen Erkrankungen wie Lungenentzündungen oder Kaposi-Sarkomen publiziert, 1982 das HIV-Virus als ursächlicher Auslöser dieser nun ‹Acquired Immune Deficiency Syndrome› genannten Krankheit erkannt worden.

Die Anfänge

Im Gegensatz zur onkologischen Misteltherapie, bei der man sich auf jahr-zehntelange Erfahrung zu Wirtsbaum und Dosierung stützen konnte, befand man sich hier therapeutisch noch ganz am Anfang. Dabei wurde schnell deut-lich, dass ohne entsprechende systematische Untersuchungen kein ausreichen-der Wissensgewinn möglich wäre. Vor ähnlichen Problemen stand aber auch die onkologische Misteltherapie. Durch die Neufassung des Arzneimittelgeset-zes im Jahr 1976 fielen in Deutschland alle Mistelpräparate juristisch in das Stadium der ‹fiktiven Zulassung›; die Hersteller waren angewiesen, innerhalb

Eine Brücke auf dem Weg zur allgemeinen Anerkennung der Komplementärmedizin

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von zwölf Jahren Daten zu Unbedenklichkeit und Wirksamkeit nach aktuellem Stand von Wissenschaft und Technik zu erheben. Aktueller Stand – das bein-haltete auch damals schon zentrale Elemente der Richtlinien zur ‹Guten Klini-schen Praxis›, nämlich kontrollierte prospektive Studien gemäss vorab erstell-ter Studienprotokolle, mit nachvollziehbar dokumentierter Datenerhebung und -auswertung. Für das Heilmittel Iscador®, obgleich schon um 1920 in die Me-dizin eingeführt und über Jahrzehnte hinweg weiterentwickelt, optimiert und mit Erfolg therapeutisch eingesetzt, lagen jedoch nur sehr wenige diesen Qua-litätskriterien genügende Studienergebnisse vor.

So begründeten am 10. Mai 1994 unter anderen die Mitglieder des Vereins für Krebsforschung in Arlesheim/CH, Dr. Johannes Hoffmann, Dr. Jürgen-Johannes Kuehn, Erhard Strom, Dr. Michael Werner und Dr. Gerhard Schaller, die Ge-sellschaft für onkologische und immunologische Forschung e.V., die seit 26. Mai 2003 unter dem Namen «Gesellschaft für klinische Forschung e.V.» (GKF) firmiert. Zur Verwirklichung der Satzungsziele des als gemeinnützig anerkann-ten Vereins wurde das Institut für klinische Forschung (IKF) – damals noch un-ter dem Namen «Institut für onkologische und immunologische Forschung» – eingerichtet. Im Juli 1994 nahm das Institut in Räumen des Krankenhauses Mo-abit in Berlin unter der Leitung des holländischen Arztes und Mitbegründers der Vereins, Dr. Robert Gorter, mit zunächst vier Mitarbeitern seine Arbeit auf.

Forschung zur Anerkennung der Misteltherapie

Natürlich stand für die Gründer von Trägerverein und Institut dabei die Not-wendigkeit im Vordergrund, Studiendaten für Iscador® in der geforderten Qua-lität zu gewinnen. Zugleich wollten sie jedoch durch solche streng kontrollier-ten und international akzeptierten klinischen Studien eine Brücke zwischen komplementärer und klassisch-naturwissenschaftlicher Medizin schlagen, um so die Akzeptanz dieses Heilmittels bei den stark naturwissenschaftlich ori-entierten Ärzten der Universitätsmedizin sowie bei Behörden und Kranken-kassen zu verbessern. Darüber hinaus wurde als weiteres Ziel formuliert, mit-hilfe von innovativen Studiendesigns aus dem Repertoire der klinischen For-schung dem besonderen Charakter komplementärmedizinischer Methoden besser gerecht werden zu können.

Diesen weitergehenden Zielen war auch die Entscheidung für den Standort Berlin geschuldet. Dieser lag damals zwar weit weg von den ‹ Hochburgen› der Mistelforschung zwischen Dornach in der Schweiz und Witten/Herd-ecke in Westdeutschland, aufgrund des Beschlusses des deutschen Bundes-tags vom 20. Juni 1991 zum Parlamentsumzug nach Berlin aber nahe an Poli-tik und Entscheidungsträgern. Im September 1997 verlegte das Institut seinen Sitz nach Berlin-Charlottenburg in die Hardenbergstraße 19, in unmittelba-rer Nähe zum Bahnhof Zoologischer Garten. Platzgründe bedingten im Au-gust 2012 einen weiteren Wechsel in die modernen Räume des Nachbarge-bäudes in Nummer 20.

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Hanf weckt wissenschaftliches Interesse

Schon bald nachdem das Institut seine Arbeit aufgenommen hatte, bildete sich unter der Federführung des damaligen Mitarbeiters und späteren Institutslei-ters Dr. Martin Schnelle ein zweiter Forschungsschwerpunkt heraus: Cannabis sativa, die alte Heilpflanze Hanf. Dr. Gorter war während seiner vormaligen Tätigkeit an der University of California in San Francisco auf ihr therapeuti-sches Potenzial in der Behandlung von Appetitlosigkeit und Auszehrung auf-merksam geworden – Symptome, die damals das Bild der AIDS-Patienten und noch heute das vieler Tumorpatienten in fortgeschrittenen Stadien prägen. Ob-gleich die therapeutisch wirksame Hauptsubstanz von Cannabis sativa, das Tetrahydrocannabinol (THC), als isoliert synthetisiertes Präparat bereits bei AIDS sowie bei Chemotherapie in der Krebsbehandlung zugelassen war, über-nahm das Forschungsinstitut Hiscia die pharmazeutische Entwicklung eines standardisierten, später unter dem Namen «Cannador» registrierten Gesamt-pflanzenextrakts. Nach ersten Studien an Tumorpatienten erhielt die weitere Entwicklung 1999 mit der Bitte der britischen Royal Pharmaceutical Society, Cannador® in einer grossen Placebo-kontrollierten Studie zur Spasmen- und Schmerzreduktion bei Multipler Sklerose (MS) einsetzen zu dürfen, eine an-dersgerichtete Eigendynamik. Die ermutigenden, jedoch formal noch unzurei-chenden Ergebnisse aus dieser umfassenden Studie überzeugten die Weleda AG im Jahr 2005, als Co-Sponsor an der Seite der GKF eine äquivalente Be-stätigungsstudie durchzuführen; diese konnte aufgrund positiver Ergebnisse im April 2009 vorzeitig beendet werden. Die anschliessenden Bemühungen um eine Marktzulassung von Cannador® für MS erwiesen sich jedoch als über alle Erwartungen aufwendig. Da die wissenschaftliche Literatur zur Ver-träglichkeit und Sicherheit von Cannabis sativa von den Zulassungsbehörden grossenteils als nicht dem aktuellen Stand von Wissenschaft und Technik ent-sprechend eingestuft wird, werden langandauernde und kostenintensive Tier-studien nötig, die gegenwärtig nicht realisiert werden können. Davon sind lei-der auch weitere potenzielle Indikationsgebiete für Cannador® betroffen, so z.B. tumorbedingte Schmerzen, Anorexie und Kachexie sowie Symptome ei-ner Herpes-Zoster- bzw. Morbus-Crohn-Erkrankung, für die Studien bereits im Gang oder geplant waren.

Die Aufs und Abs klinischer Forschung

Parallel zu den Studien mit Cannabis ging am IKF die klinische Forschung mit Iscador® voran. Die Indikation AIDS musste dabei jedoch wieder aufgegeben werden, weil durch die Entwicklung der HAART-Therapie (highly active an-tiretroviral therapy) die HIV-Infektion zwar nicht vollständig auskuriert, die Entwicklung der AIDS-Symptomatik jedoch auf unbefristete Zeit unterdrückt werden konnte. Da es unethisch wäre, AIDS-Patienten mit entwickelter klini-scher Symptomatik die HAART-Therapie vorzuenthalten, fehlte damit der nö-tige Zielparameter, um die Wirksamkeit der Misteltherapie objektiv belegen zu können.

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Die Studien zur subkutanen Misteltherapie stiessen ihrerseits auf das grosse Hindernis, dass in Deutschland bereits bis zu 80 Prozent aller Krebspatienten mindestens einmal im Laufe ihrer Erkrankung Iscador® oder andere Mistelex-trakte anwenden. Die breite Verfügbarkeit und hohe Akzeptanz der Mistelthe-rapie berauben die Patienten jedoch häufig der Bereitschaft, an randomisiert-kontrollierten Studien teilzunehmen. Auch Ärzte, und dabei vor allem diejeni-gen mit grosser Misteltherapie-Erfahrung, lehnen es häufig ab, ihren Patienten die in ihren Augen nachgewiesenermassen wirksame Misteltherapie vorzuent-halten. So mussten über die Jahre Studien zur subkutanen Misteltherapie bei Zervixdysplasie, Bronchial- und Mammakarzinom aufgrund mangelnder Pati-entenrekrutierung vor Erreichen der geplanten Fallzahl beendet, frühzeitig ab-gebrochen oder noch vor Rekrutierungsbeginn aufgegeben werden.

Infolgedessen führt das IKF solche Studien vermehrt in Ländern durch, in de-nen Iscador® weniger verbreitet, nicht zugelassen oder gar nicht erhältlich ist. Dort ist auch die Präferenz der Patienten für die Misteltherapie weniger stark ausgeprägt, so dass Patienten auch langfristig in einer Kontrollgruppe ohne Misteltherapie verbleiben. So konnte in einer Studie mit Patienten im Zustand nach vollständiger operativer Entfernung eines rezidivierten Osteosarkoms in Bologna/Italien unter der Behandlung mit Iscador P® nach einem Jahr eine si-gnifikant reduzierte Neu-Rezidivierungsrate beobachtet werden. In Serbien – einem Land ohne jeden Zugang zu Misteltherapie – konnte in den letzten Jah-ren eine Studie mit Iscador Qu® an Patienten mit fortgeschrittenem Pankreas-karzinom erfolgreich durchgeführt werden: In einer Zwischenauswertung mit 220 Patienten wurden neben einer deutlichen Lebenszeitverlängerung wesent-lich weniger und schwächere tumorbedingte Symptome und eine höhere Le-bensqualität nachgewiesen. Der letzte der 376 Studienpatienten wird voraus-sichtlich im Mai dieses Jahres seine Teilnahme beenden. Sowohl in Italien als auch in Serbien sind aufgrund der guten Erfahrung weitere randomisierte Stu-dien bei verschiedenen Krebsindikationen in Vorbereitung.

Forschung sucht nach neuen Ufern

Klinische Mistelforschung am IKF beschränkt sich jedoch nicht nur auf die zu-gelassene subkutane Applikation in onkologischen Indikationen. Andere In-dikationen wie HPV- und HCV-Infektion, Chronic-Fatigue-Syndrom oder Pa-raplegie-bedingte Infektionen waren bzw. sind Projekte klinischer Iscador®-Forschung. Andere Anwendungsformen wie die intravenöse, intrapleurale oder intravesikale Applikation wurden im Rahmen von kleineren, explorativ ausge-richteten Studien untersucht. Diese Applikationsformen werden in aller Regel von Ärzten im stationären Aufenthalt vorgenommen und erzeugen weniger di-rekte und unmittelbar beobachtbare Reaktionen am Applikationsort. Damit ist diesen Studien das Haupthindernis für die Verwendung eines Placebopräpa-rats genommen, so dass hier auf den Goldstandard der konventionellen klini-schen Forschung zurückgegriffen werden kann, die prospektive, randomisierte, Placebo-kontrollierte Studie. Die Placebogabe wiederum verhindert grössten-

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teils, dass Patienten der Kontrollgruppe aus Enttäuschung um die entgangene Behandlung die Studie vorzeitig abbrechen. Auch ist eine nichtsubkutane Mis-teltherapie nicht so problemlos ausserhalb klinischer Studien vom Patienten selber durchzuführen wie eine «normale» Iscador®-Therapie.

Doch die klinische Mistelforschung hört auch hier noch nicht auf. Die Unter-suchung anderer Zubereitungsformen der Iscador®-Ursubstanz, z.B. als Hoch-konzentrat, Salbe, Gel, Zäpfchen oder Ovulum, ist zum Teil bereits Gegenstand erster klinischer Studien oder in Planung. Andere pharmazeutische Entwicklun-gen wie Triterpenpräparate sind absehbare Kandidaten weiterer Studien. Hier gilt es, für die nur eingeschränkt verfügbaren finanziellen Ressourcen hinsicht-lich zulassungserhaltender Studien im Bereich der onkologischen subkutanen Misteltherapie einerseits und potenziell zulassungserweiternder Studien mit neuer Indikation, Applikation oder Galenik andererseits einen goldenen Mit-telweg zu finden. Das mit diesen experimentellen Studien verfolgte Ziel ei-ner Brückenbildung zwischen komplementärer und konventioneller Medizin ist am IKF nicht bei Mistel- und Cannabispräparaten stehengeblieben. Andere Kooperationen mit anthroposophischen Heilmittelherstellern beinhalten die Auswertung klinischer Tumorregister und Datenbanken sowie klinische Stu-dien und Anwendungsbeobachtungen mit homöopathischen oder phytophar-mazeutischen Präparaten. Zu echten Schwerpunkten haben sich über die Jahre auch klinische Studien nichtmedikamentöser Therapien sowie die Methoden-entwicklung zur Persönlichkeitserfassung im Rahmen der anthroposophischen Medizin entwickelt; hier bestehen in Berlin mit dem Gemeinschaftskranken-haus Havelhöhe und der Charité aktuelle und weiter verabredete Kooperatio-nen zu Eurythmietherapie, rhythmischer Massage oder zu multimodalen Thera-pieansätzen inklusive aerobem Training, Schlaftherapie, psychoonkologischer Gesprächstherapie und Maltherapie.

Klinische Forschung braucht Partner

Das IKF umfasst im Moment neun festangestellte Mitarbeiter (MA) sowie eine variable Zahl studentischer Hilfskräfte. Es untergliedert sich neben der Insti-tutsleitung in die Bereiche Medizin (1 MA), Biometrie / IT (2 MA), Medizini-sche Dokumentation (3 MA) und Administration (2 MA). Das IKF ist aufgrund seiner mittlerweile jahrzehntelangen Expertise in der Lage, seine klinisch tä-tigen Kooperationspartner bei Studienplanung und -vorbereitung, bei Geneh-migungsverfahren, Studiendurchführung, Datendokumentation, -verarbeitung und -analyse sowie beim Verfassen von Studienberichten und Veröffentlichun-gen zu unterstützen. Es betreut Praktikanten, Diplomanden und Doktoranden, hauptsächlich aus den Studienbereichen medizinische Dokumentation und Humanmedizin. Es hat sich im Laufe der verschiedenen Kooperationen ein an-erkanntes Renommee als konstruktiver, verlässlicher Partner im Bereich der in-tegrativen Medizin erarbeitet und erhält regelmässig externe Anfragen zur me-thodologischen Beratung seiner Kooperationspartner und deren Kollegen. Der gegenwärtige Institutsleiter, Dr. Marcus Reif, ist als Experte für Biometrie und

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Methodik klinischer Studien im International Research Council der Medizini-schen Sektion des Goetheanums, z.B. zur Entwicklung des Masterplan-II-An-trags an die Software-Stiftung, benannt.

Die Gesellschaft für klinische Forschung e.V. geht nun ins 20. Jahr ihres Be-stehens. Über diese ganze Zeit war sie bei ihrem Gründungsvorstand, Dr. Mi-chael Werner, in besten Händen, seit vielen Jahren ebenso zuverlässig unter-stützt vom zweiten Vorstandsmitglied Rainier Dierdorf. Diese Verlässlichkeit spiegelt sich auch in der bemerkenswerten Konstanz der Mitarbeiterstruktur des IKF wider. Mit dem Verein für Krebsforschung verbindet das IKF eine langjäh-rige und professionelle Zusammenarbeit, die über die medizinische Forschung und über die Grenzen Europas hinausreicht, und die durch die zukünftigen Projekte weiter gestärkt werden wird. Aus dieser bewährten Partnerschaft be-gründet sich das Vertrauen, dass das IKF mit seinen Mitarbeiterinnen und Mit-arbeitern gut aufgestellt ist, um die klinische Mistelforschung erfolgreich weiter voranzubringen und so einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung von Krebs- und Immuntherapien zu leisten.

Dr. rer. nat. Marcus ReifLeitung Institut für Klinische, Forschung IKF Berlin

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APMA – Französische Patientenvereinigung für anthroposophische Medizin in Paris

Im Bulletin der französischen Patientenorganisation APMA erscheinen regel-mässig Erfahrungsberichte von Patienten, die die wohltuende Wirkung ihres

Aufenthaltes in der Lukas Klinik schildern. Mit diesem Beitrag legen wir für einmal unsere französische Sicht der Schweiz gegenüber dar. Vielen Dank für die Gelegenheit, den Leserinnen und Lesern dieses Jahresberichtes mit den folgenden Zeilen die französische Patientenorganisation und ihr Engagement vorzustellen.

Die Gründung

Seit den Achtzigerjahren wird es in Frankreich immer schwieriger, für anthro-posophische Medikamente Kassenleistungen zu erhalten. Daraus entstand für die Konsumenten anthroposophischer Medikamente das Bedürfnis, sich zu-sammenzuschliessen und ihre Interessen zu verteidigen.

1982 wird die Patientenorganisation APMA (Association de Patients de la Médecine Anthroposophique) gegründet. Bei der Statutenrevision im Jahr 2010 wird der Vereinszweck wie folgt formuliert: «Der Verein hat zum Zweck, den Patienten den Zugang zu einer Medizin zu ermöglichen, die die körperliche, die seelische und die geistige Dimension des Menschen berücksichtigt, so wie es die anthroposophische Medizin in allen ihren An-wendungen vorsieht.»

Die Tätigkeiten von APMA stützen sich auf eine Reihe von Werten:

• das Selbstbestimmungsrecht gemäss der Charta der Grundrechte der Euro-päischen Union

• Selbstverantwortung und Engagement für Prävention• therapeutische Wahlfreiheit im Rahmen eines medizinischen Pluralismus –

ohne Freiheit keine Verantwortung

Die APMA zählt gegen 2000 Mitglieder und verfügt über eine Geschäftsstelle, die im Jahre 2012 über 4000 Anfragen beantwortet hat (Telefonanrufe, E-Mails, Briefe, Bestellungen von Broschüren).

Anthroposophische Medizin bekannt machen

In den medizinischen Kreisen unseres Landes wird die anthroposophische Me-dizin fast völlig ignoriert, ebenso die Besonderheit ihrer Medikamente. Diese

Anthroposophische Medizin in Frankreich: ein steiniger Weg

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werden als blosse homöopathische Mittel betrachtet. Patienten, die anthropo-sophische Medizin nutzen, beklagen sich oft über Verachtung, Ironie und Un-gläubigkeit, die ihnen nicht nur aus ihrem persönlichen Umfeld, sondern auch aus medizinischen Kreisen und seitens der Krankenversicherung entgegenge-bracht werden. Ärzte mit anthroposophischer Orientierung sind nur mit Mühe ausfindig zu machen.

Die Aufgaben der APMA im Überblick:

• Eine wichtige Aufgabe von APMA besteht darin, die anthroposophischen Fachinformationen zur Verfügung zu stellen. Sie informiert auch über die geltenden Regelungen für die Rückerstattung der Medikamentenkosten.

• Für Patienten, die sich über unsere medizinische Ausrichtung informieren wollen, organisiert APMA Vorträge sowie Informationsveranstaltungen und publiziert Studien in ihrem Halbjahresbulletin.

• Broschüren der Reihe «Conscience et Santé» behandeln verschiedene The-men: Krankheiten, therapeutische Methoden, gesellschaftliche Entwicklun-gen. Auf der Basis eines spirituellen Menschenbildes zeigen Beobachtungen, Erfahrungsberichte und Fachartikel neue Perspektiven auf, die das individu-elle und das soziale Leben bereichern. Denn Gesundheit gründet auch in der Fähigkeit, Fragen, Entscheidungen und Lebensweise individuell zu gestalten.

• In der Reihe von Publikationen werden hier in Frankreich zudem einzelne französische Titel unserer schweizerischen Schwesterorganisation anthro-sana vertrieben. anthrosana macht in der französischen Schweiz das Glei-che mit den Titeln von APMA. Ein Ziel ist es, in einer für heutige Leser ver-ständlichen Sprache über die therapeutischen Möglichkeiten der anthropo-sophischen Medizin zu informieren.

APMA will ausserdem die Solidarität und das Verantwortungsgefühl jener Kon-sumenten ansprechen, die sich für eine freie Therapiewahl einsetzen und die die Ziele der Vereinigung unterstützen wollen. Denn Information ist Teil dieser Freiheit. Darum berichtet unser Bulletin über Initiativen, Vorstösse und Kam-pagnen, die notwendig sind, damit diese Medizin und ihre therapeutischen Möglichkeiten bekannt werden und im Kontext der heutigen Medizin existie-ren können.

Anerkennung in Frankreich

Vertreter der APMA haben sich wiederholt ans Gesundheitsministerium und an die Nationale Krankenversicherung gewandt, um die Existenz und Glaub-würdigkeit der anthroposophischen Medizin aufzuzeigen, die Bedeutung der Wahlfreiheit seitens der Patienten darzustellen und um die Anerkennung die-ser medizinischen Richtung einzufordern. Bei den Verhandlungen um die Zu-lassung und Rückerstattung von Medikamenten hat sich gezeigt, dass es grund-sätzlich die Anerkennung der anthroposophischen Medizin ist, die im Mittel-punkt steht.

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Interventionen der APMA haben mehrmals stattgefunden –

…, um eine Kostenrückerstattung auf der Basis der Gleichbehandlung sozialver-sicherter Personen zu erzielen, unabhängig davon, welche Medizin sie wählen.

…, indem wir Protestpetitionen organisierten: gegen die verweigerte Rücker-stattung sowie gegen die Aufhebung von Medikamentenzulassungen aufgrund der Skandale mit dem Rinderwahnsinn.

…, um offizielle Verfügungen zu Medikamenten der anthroposophischen Ho-möopatie zu erreichen (Anpassung von Verordnungen im nationalen Recht, Zulassungsprozedere usw.).

Diese Interventionen wurden oft durch Patientenaktionen unterstützt: Briefe an Abgeordnete, Aktionen als potenzielle Wähler, Unterzeichnung von Petitio-nen usw. Bei jeder nationalen oder europäischen Wahl haben wir die Kandida-ten befragt und unsere Mitglieder aufgefordert, dasselbe zu tun. Es geht darum, den Entscheidungsträgern vor Augen zu führen, wie stark Bürger und Bürgerin-nen mit der Medizin ihrer Wahl verbunden sind.

Ein Beispiel: Im April 2011, in der Zeit des Skandals um das Medikament «Me-diator», das für den Tod von 500 bis 2000 Personen verantwortlich gemacht wird, hat die APMA ein Schreiben an den Präsidenten der Republik und ans Gesundheitsministerium gerichtet. Wir wurden in der Folge vom Gesundheits-ministerium empfangen als «Patientenaktion zugunsten der Komplementär-medizin». Der Zusammenhang war das angeschlagene Vertrauen in allopa-thische Medikamente (Offenlegung der Nebenwirkungen von «Mediator», angeordnete Überwachung zahlreicher Medikamente, Aufdeckung von Inter-essenkonflikten). Bei dieser Gelegenheit übergaben wir eine bedeutende, wis-senschaftliche Dokumentation mit Studien über anthroposophische Medizin sowie Rapporte über die offiziellen Präsentationen anthroposophischer Medi-zin bei den französischen und europäischen Zulassungsstellen.

Beiträge auf europäischer Ebene

Mit der Entwicklung der EU und dem Aufbau von Zulassungsbestimmungen für Medikamente hat sich für die Patientenorganisationen und ihre Partner (Ärzte und Heilmittelhersteller) ein neues, entscheidendes Aktionsfeld eröffnet. Ein Ereignis im Jahre 1992 markiert diese Entwicklung: die Nennung der anthro-posophischen Medikamente in der Präambel zur Richtlinie über Homöopathie. Es war das erste Mal, dass diese Medikamente in einem europäischen Rechts-dokument aufgeführt wurden. Dies hat sich für die nationalen Aktivitäten als hilfreich erwiesen.

Ein weiterer Schritt: Im Jahr 2000 bildete sich eine Föderation zur Wahrung der Interessen der anthroposophischen Medizin unter dem Namen EPFAM

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(European Federation of Patients’ Association for Anthroposophic Medicine). Sie vernetzt nationale Patientenorganisationen aus Deutschland, Holland, der Schweiz (anthrosana), England, Schweden, Belgien und weiteren Ländern. Die APMA gehörte zu den Gründungsmitgliedern und fungiert heute bei europäi-schen Aktivitäten als Sekretariat der Föderation.

Bei der Gestaltung der europäischen Gesundheitspolitik bemüht sich die EPFAM, den Anliegen ihrer Patienten Gehör zu verschaffen und gegenüber den europäischen Behörden die Vorzüge unserer medizinischen Richtung dar-zustellen mit dem Ziel, geeignete gesetzliche Bestimmungen für noch nicht ge-schützte Medikamente zu erwirken. Als Mitglied des gesundheitspolitischen NGO-Verbands EPHA (European Public Health Alliance), ein Partner der EU-Kommission, leistet die EPFAM ihren Beitrag an die Gestaltung der europäi-schen Gesundheitspolitik.

Alle diese Tätigkeiten gehen weiter, werden erweitert und differenziert. Aber das Wichtigste ist noch nicht erreicht. Wir bedauern heute, dass die Gesetzes-bestimmungen noch nicht den ganzen Umfang der anthroposophischen Me-dikamente abdecken, bei weitem nicht. Diese Lücken bergen die Gefahr, dass eine bedeutende Zahl spezifischer Medikamente dieser Richtung verschwindet.

Forderung therapeutischer Wahlfreiheit

Es darf keinerlei Beschränkung der medizinischen Wahlfreiheit geben. Es ist Aufgabe der europäischen Institutionen und der einzelnen Staaten, die Wahl-freiheit zu schützen und den Patienten die erforderlichen Garantien für die Un-bedenklichkeit, die Wirksamkeit und die Wirtschaftlichkeit der gewählten Me-dizinrichtungen zu vermitteln. Tatsächlich werden bei der Reglementierung der Berufsausübung und der Medikamentenzulassung die komplementärmedizini-schen Richtungen zu wenig berücksichtigt. Unsere Patienten stellen fest, dass die freie Therapiewahl nach wie vor bedroht ist.

Gesetzesbestimmungen, die sich nach der Mehrheit ausrichten, sind wenig geeignet, Minderheiten zu berücksichtigen. Deshalb braucht es eine gesell-schaftliche Wachsamkeit, wie sie die Allianz ELIANT praktiziert, die von Dr. Michaela Glöckler lanciert wurde und die anthroposophischen Wirkungsfel-der Landwirtschaft, Bildung und Medizin vertritt, die alle unter unzutreffenden oder behindernden Gesetzesbestimmungen leiden. Die Organisation ELIANT, der die europäische EFPAM und die französische APMA beigetreten sind, hat eine Million Unterschriften zusammengetragen, die am 13. Mai 2011 der EU-Kommission überreicht wurden.

Menschen, die sich für die anthroposophische Medizin entscheiden, fordern ein neues Paradigma für die Gesundheitskultur. Das war bereits 2004 unser Anliegen, als wir in der Antwort auf eine Umfrage der EU-Kommission un-ter dem Titel «Gesundheit für alle» die Notwendigkeit dieses neuen Paradig-

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mas skizzierten, das der Gesundheitskultur den ihr zustehenden Platz zu-rückgibt. Hier ein paar Sätze aus unserem Beitrag, der eine Zeitlang auf der Website der Kommission platziert war: «Wir denken, dass die Verspätung, mit der die Mitgliedstaaten nichtkonventionelle medizinische Fachrichtun-gen anerkennen, sich teilweise aus einer Mentalität erklärt, die Gesundheit vor allem als Krankheitsbekämpfung (Pathogenese) betrachtet und sich der Prävention (Salutogenese) zu wenig bewusst ist […]. Die Gesundheitspoli-tik, die sich normalerweise an den Schäden durch Tabak-, Alkohol- und Dro-gensucht orientiert, an den schweren Pathologien sowie den neuen Krank-heiten, sieht viel zu wenig das Gesundheitspotenzial, das sich aus der Wahl verantwortungs voller Bürgerinnen und Bürgern für nichtkonventionelle Heil-methoden ergibt.»

Wir begrüssen bei dieser Gelegenheit die Initiativen in der Schweiz, wo kom-plementäre und alternative Medizin auf demokratischem Weg eingefordert werden.

Neue Netze und Partnerschaften

In unserem Einsatz für eine freie Therapiewahl sind wir anderen verwandten Be-wegungen begegnet: Ho-möopathie, Phytothera-pie, Akupunktur, Chinesi-sche Medizin und anderen traditionellen Heilmetho-den. So haben wir neue Partner gefunden und da-mit begonnen, im Rah-men der komplementären und alterna tiven Medizin (CAM – so lautet die ge-bräuchliche Abkürzung als

Sammelbegriff für diese Methoden auf Englisch und Französisch) gemeinsam aufzutreten. Der Eintrag der CAM ins europäische Forschungsprogramm ist das Glanzstück dieser anregenden Dynamik, aus der neue Organisationen entstehen, die die Anerkennung der CAM zum Zweck haben und die sich auf Forschungsebene betätigen. Dazu gehört die anthroposophisch ausge-richtete ESCAMP (European Scientific Cooperative on Anthroposophic Me-dicinal Products) für anthroposophische Medikamente (www.escamp.org) und CAMbrella, ein Netzwerk für komplementäre und alternative Medizin (www.cambrella.eu). Am 29. November 2012 hat diese Organisation dem europäischen Parlament ihre fortschreitenden Arbeiten und ihren Handlungs-rahmen präsentiert.

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Was bringt die Zukunft?

Obwohl eine wachsende Zahl von Patienten die Vorzüge der CAM erfahren, bleibt die Information über die Verbreitung dieser Heilmethoden in Europa mangelhaft. Auf diesen Umstand hat CAMbrella in einer kürzlichen Mittei-lung hingewiesen.

Während trotz allem in Europa bei diesem Bewusstwerdungsprozess Fort-schritte zu verzeichnen sind, stellen wir bei den französischen Behörden ein wachsendes Misstrauen und eine Verhärtung fest. Ausserdem sind die CAM Opfer des perfiden Einflusses der grossen Pharmafirmen, die chemische Me-dikamente produzieren und die Konkurrenz der natürlichen Medizin fürchten.

Da das Umfeld für die anthroposophische Medizin immer schwieriger wird, drängen sich Aktionen auf, um

➝ eine Gesetzgebung zu erzielen, die die Ausübung der medizinischen Berufe garantiert für Ärzte, Pflegefachpersonen und Kunsttherapeuten,

➝ Herstellung, Kostenrückerstattung und den freien Vertrieb von Medikamen-ten in Europa sicherzustellen,

➝ Patienten ausreichend zu dokumentieren, damit sie nicht Opfer von zu we-nig oder möglicherweise falschen Informationen werden.

Fazit: Kampfmassnahmen sind notwendiger denn je!

Wir möchten unsere europäischen Freunde auf den kulturellen Kontext in Frankreich hinweisen, in dem jede medizinische Richtung abgelehnt wird, die sich nicht ausschliesslich auf das molekulare Konzept abstützt, das den Men-schen auf seine physikalisch-chemische Dimension reduziert. Diese Ablehnung richtet sich insbesondere gegen die anthroposophische Medizin, die im April 2011 auf die Liste von fragwürdigen Heilmethoden gesetzt wurde unter dem Vorwand, dass sie eine Gefahr sektiererischer Instrumentalisierung bedeute – so der Vorwurf der staatlichen Sektenaufsicht Miviludes (Mission interministé-rielle de vigilance et de lutte contre les dérives sectaires).

Diese Einstufung belastet die Bewegung der anthroposophischen Medizin in Frankreich mit Misstrauen. Einzelne Ärzte sind durch den Ärzteverband oder die Krankenkassen behelligt worden. Hinzu kommt, dass laufend Medikamente der verschärften Gesetzgebung zum Opfer fallen und eine bedeutende Zahl gar nicht mehr erhältlich ist – insbesondere die Form von Ampullen ist bedroht.

Die APMA ging der Sache nach und wandte sich an den Präsidenten der Mivi-ludes, Serge Blisko. Unserem Brief war ein dreiseitiges Argumentarium beige-legt, das die internationale Verbreitung der anthroposophischen Medizin dar-stellte, um die Bedeutung unserer Bewegung zu unterstreichen. Blisko antwor-tete, dass es in Frankreich keine anerkannte Evaluation der anthroposophischen

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Medizin gebe und dass es Aufgabe seiner Behörde sei, Patienten vor ungenü-gend ausgebildeten und unlauteren Praktikern zu schützen. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass der Eintrag in die schwarze Liste ohne Rücksprache mit den betroffenen Fachpersonen stattgefunden hat.

Da uns die Antwort nicht befriedigte, haben wir uns erneut an die Gesundheits-ministerin gewandt. Hier zur Information einige Auszüge aus unserem Brief:

«Wir sind erstaunt, dass es in einem Rechtsstaat möglich ist, die anthroposo-phische Medizin ohne vorangehende Evaluation noch Anhörung der Betrof-fenen ins Verzeichnis ‹Gesundheit und sektiererische Gefahren› (‹Santé et dé-rives sectaires›) aufzunehmen, und bitten Sie, alle verfügbaren Mittel einzu-setzen, um

➝ die anthroposophische Medizin aus dieser Liste zu entfernen ➝ Massnahmen zu ergreifen, um unter Einbezug der Berufsverbände und der Ärzte, die anthroposophische Medizin praktizieren, eine juristische Anerken-nung für deren Anwendung, Lehre und Weiterbildung zu erzielen,

➝ dafür zu sorgen, dass unprofessionelles Verhalten nicht unberechtigterweise der anthroposophischen Medizin zugeordnet wird und ihren Ruf schädigt, wie es mit dem von Herrn Blisko erwähnten Zahnarzt geschehen ist.

Um die Patienten mit der Medizin zu versöhnen, wünschen wir uns von Her-zen, dass die Behörden das Gesundheitssystem für komplementärmedizinische Methoden öffnen und auf diese Weise die freie Therapiewahl respektieren. Die anthroposophische Medizin ist sehr wohl in der Lage, einen Beitrag an die Ent-wicklung der Gesundheit der Bevölkerung zu leisten – sowohl in therapeu-tischer als auch in ökonomischer Hinsicht.

Erinnern wir noch daran, dass der Europarat mit seiner Resolution vom 4.11.99 – die juristisch nicht bindend, aber ethisch zukunftsweisend war – die Mitglieds-staaten aufforderte, die nichtkonventionellen Heilmethoden in ihrem Gesund-heitssystem zu berücksichtigen, unter denen auch die anthroposophische Me-dizin aufgeführt wurde.»

Auch diesem Brief war das Argumentarium mit der Darstellung der anthropo-sophischen Medizin beigefügt. Nach vier Monaten erhielten wir eine Antwort, die uns wiederum an die Sektenbehörde Miviludes verwies. So dreht sich im «Land der Menschenrechte» die «Demokratie» im Kreis!

Auf Wunsch stellt die APMA den Leserinnen und Lesern dieses Jahresberichts gerne die Briefwechsel mit den französischen Behörden zur Verfügung.

Colette Pradelle, Präsidentin der APMA

APMA, 13 rue Gassendi, F-75014 Paris, Tel./Fax: +331 40 47 03 53 [email protected], www.apma.fr

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Das Zentrum für Krebstherapie in Lahore, Pakistan

Die Laborresultate mit einem positi-ven Befund einer Krebserkrankung

können auf manche Patienten wie ein To-desurteil wirken. Oft kann Verzweiflung die Folge sein und das Gefühl, aller Hoff-nungen im Leben von einem Moment auf den anderen beraubt zu werden.

Die Lukas Klinik und das Forschungs institut Hiscia in Arlesheim unterstützen und ermutigen Krebspatienten in ihrem Kampf gegen diese Erkrankung. Das vielseitige Behandlungskonzept der Lukas Klinik war stets innovativ und bis vor kurzem gab es nichts Vergleichbares auf diesem Gebiet.

In Pakistan ist unsere Klinik federführend in der Arbeit mit diesen Konzepten, obwohl in den 1970er Jahren mein Vater, der verstorbene Dr. Akhter Husain, bereits Krebspatienten behandelte, nebst vielen anderen Erkrankungen. Unsere Klinik wurde 1939 als homöopathische Klinik gegründet, die mit der Entwick-lung Pakistans gedieh und wuchs und sich einen Namen machte in der Behand-lung schwieriger oder sogenannt hoffnungsloser Fälle. Mit der Zeit entschied sich Dr. Akhter Husain, auch Fälle von Krebserkrankung in sein Klinikkonzept einzubeziehen, was sich als richtig erwies. Er schätzte es sehr, dass ich mich dazu entschied, in seine Fussstapfen zu treten und ebenfalls von den Erfah-rungen und Erkenntnissen der Weltklasse-Forscherin Dr. Rita Leroi zu lernen.

Mit dem Jahr 1977 erwies sich der Verein für Krebsforschung in Arlesheim als Segen für uns im Begleiten unserer Vision, die unterstützende Krebsbehandlung anzubieten. Die verstorbene Dr. Rita Leroi von May, eine wunderbare Persön-lichkeit, unterwies uns in medizinischer Sicht und teilte ihre Erfahrungen und Vorgehensweise in den Untersuchungen mit uns. Diese Zusammenarbeit wurde intensiver auch noch über den Tod des verehrten Dr. Akhter Husain hinaus.

Die meisten Patienten, die in unsere Klinik finden, kommen mit akuten Be-schwerden, einige sogar mit Anzeichen von Übermedikamentierung oder den Folgen gefährlicher Selbstmedikation wie geschädigter Leber oder Nieren oder beidem. Krebspatienten erhalten bei uns eine besondere Behandlung mit sta-tionärer Betreuung, Beratung und Anweisungen für die Zeit zu Hause.

Von Hippokrates bis Rudolf Steiner findet man Anweisungen zur Heilung von Krankheit und Förderung von Wohlbefinden nachvollziehbar begründet. Die Vorgehensweise in der Behandlung eines Patienten sollte sanft, nachhaltig und

Zurück zu ganzheitlicher Genesung

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im Einklang mit dem Körper geschehen. Dies wird deutlich wichtiger in der heutigen modernen Zeit mit der wachsenden Zahl an Erkrankungen. Die mo-derne Medizin hat wohl ihre Fähigkeiten bewiesen, jedoch scheinen diese ein-seitig zu sein.

Die konventionelle Krebsbehandlung bewegt sich entweder im palliativen Be-reich oder an der Oberfläche. Tatsächlich ist ihr Verständnis des Problems nicht nachvollziehbar und unrealistisch. Das menschliche Wesen ist nicht ein me-chanisches Konstrukt, sondern vielmehr ein komplexes Gebilde von Seele, Körper und Geist, die nach Harmonie streben. Eine Ausgewogenheit zwischen Nervensystem, endokrinem System und Immunsystem ist unerlässlich. Um dieses Gleichgewicht im Falle einer Erkrankung wiederherzustellen, sind ver-schiedene Aspekte zu berücksichtigen.

Oberste Aufmerksamkeit sollte dem Ernährungsplan gelten im Sinne einer ab-wechslungsreichen Kost, welche den Bedürfnissen und der Verträglichkeit des Individuums gerecht wird. Die Diät sollte schlicht sein, nährstoffreich und leicht verdaulich. Speisen aus Weissmehl und Zucker schliessen wir aus wegen der zweifelhaften Herstellungsweise; dasselbe gilt für Geflügel. Eine ausgewogene Diät mit Proteinen, Stärke und Milchprodukten sowie Fett im Mass wird empfoh-len. Bestimmte entgiftende Lebensmittel können ebenfalls einbezogen werden.

Der wichtigste Aspekt des ganzheitlichen Heilkonzepts ist die Pflege der Be-ziehung Seele-Körper. Wir bieten in unserer Klinik mehrere Wege dazu an, wie Yoga, Biofeedback, Meditation, Zen, Alphawellen-Behandlung und Reiki. In der Arlesheimer Lukas Klinik wird, gemäss der anthroposophischen Philo-sophie, auch eine Form von therapeutischer Bewegung angeboten, die Heil-eurythmie.

In unserer Klinik lehren wir die Patienten die oben genannten Entspannungsthe-rapien, von welchen zusätzliche Formen wie Tiefenatmung im Liegen, wech-selnde Nasenatmung, aerobische Übungen, Meditation, Visualisierung heute auch in anderen Zentren angeboten werden. Es geht um die Frage, welche Be-gleittherapie am besten zum einzelnen Patienten passt.

Autogenes Training z.B. ist eine einfache Form rascher Entspannungshilfe, die in Richtung Meditation zielt und die auch als langzeitliche Behandlung und als rasche Hilfe in Stress-Situationen einsetzbar ist.

Eine der ältesten naturheilkundlichen Therapien ist die Hydrotherapie (Was-seranwendungen), wie u.a. heisse Bäder, Dampfbäder, Salzbäder, wovon das Sitzbad das am meisten verordnete und anwendungsfreundlichste ist. Manch-mal werden auch Schlammbäder empfohlen, welche Entgiftungsprogramme gut unterstützen.

Die Wirksamkeit von Massagen in verschiedenen versierten Techniken ist un-angefochten. Die verwendeten Öle haben medizinische Eigenschaften, wie

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z.B. das wärmende Sesamöl zur Linderung von Polyurie, Mohnsamenöl zur Schmerzlinderung oder Lavendel- und Sandelholzöl zur Beruhigung und Ent-spannung. Es ist hervorzuheben, dass sanfte Massage beruhigende Wirkung hat, während stärkere Massagegriffe eher aktivieren. Die Bewegungen erfolgen im-mer in Herzrichtung, um die venöse Blutzirkulation zu stimulieren.

Die Aromatherapie geniesst eine historische Bekanntheit zurück bis 7000 vor Christus. Unter Anwendung verschiedenster Heilpflanzen verhilft sie zu Wohlbefinden und harmonischer Seelenlage. Lavendel fördert den erholsamen Schlaf, während Sandelholz stimmungserhellend wirkt. Erkältungen und Grip-pesymptome lassen sich lindern durch Inhalationen mit Eukalyptus oder Tee-baumöl. Im ähnlichen Sinn hilft Ingwerdampf zur Durchwärmung des Orga-nismus bei schlechtem Wetter.

Reflexzonentherapie und Akupunktur können einem Patienten Erleichterung bringen bei Übelkeit, Erbrechen, Schlaflosigkeit, Verdauungsstörungen und Kopfschmerzen im Zusammenhang mit der konventionellen Krebsbehandlung. Bachblüten sind eine eher neuere Einführung in unser Angebot an Heilpflan-zen-Therapie. Sie eignen sich vorzüglich für individuelle Stimmungsschwan-kungen und Seelenzustände, wie z.B. Honeysuckle bei Heimweh und Nostal-gie, Gentian bei Pessimismus und Mutlosigkeit, Olive bei Erschöpfungszustän-den und Rock Rose bei grosser Angst und Panikgefühlen.

Zum Schluss möchten wir noch die Kräutertees nennen innerhalb der Heil-pflanzen-Therapie. Ingwertee hilft bei Morgenübelkeit oder Reisefieber, Pfef-ferminztee bei Verdauungsschwäche, Blähungen oder Erkältungen. Ähnliche Erfolge lassen sich erzielen mit Kompressen – ein Tuch wird in Kräuterextrakt getränkt – oder Wickeln mit Kräuterpaste, beides auf die Haut aufgetragen.

Neben den genannten begleitenden Therapien erachten wir die kreativen Ak-tivitäten als förderlich für die Genesung des Patienten. Dazu gehören Model-lieren, Malen, Musizieren oder Biografie-Arbeit. Solche Aktivitäten, immer auf die individuellen Bedürfnisse des Patienten zugeschnitten, helfen bei see-lischen Hindernissen und glätten die Wogen eines unruhigen Geistes.

Unsere neueste Errungenschaft diagnostischer Hilfsmittel ist das Royodoraku-System, basierend auf dem Messen der Lebenskraft entlang der Meridian-linien, wie von der Akupunktur bekannt. Man nennt es auch Elektro-Meridian- Abbildung. Damit können Grafiken erstellt werden von allen Körperfunktionen.

Für eine dauerhafte Heilung erfreut sich die anthroposophische Medizin derzeit einer grossen Nachfrage, wobei die Resultate noch verbessert werden durch die Kombination mit individuell verordneter Homöopathie. Ein Tumorrückgang wird so sehr oft erreicht und die Überlebenszeit erhöht sich um 5–10 Jahre, auch bei älteren Patienten. Das National Cancer Institute in USA unterstützt be-reits Forschung weltweit in diese Richtung. Für uns war es Dr. Rita Leroi, eine hochkarätige Persönlichkeit, welche unsere Forschung in den frühen 1980er

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Jahren inspirierte und uns zu bemerkenswer-ten Erfolgen verhalf.

In unserer Klinik ist es oberstes Anliegen, den Patienten mit allen möglichen Mit-teln zur Genesung zu verhelfen, wobei wir nichts unversucht lassen, um die beste Form von Krebsbehandlung in ganz Südostasien anzubieten. Kürzlich haben wir unsere grös-sere Klinik umverlegt in die Nähe des welt-bekannten Krebs-Zentrums Shokat Khanum Cancer Hospital and Research Centre, ge-gründet durch den international bekannten Kricketspieler Imran Khan, um unsere Thera-pien einer noch grösseren Öffentlichkeit an-

zubieten. Das Shokat Khanum Zentrum berücksichtigt unser Konzept und un-sere Forschung in ihren Konferenzen.

An der letzten MECC-Konferenz in Zypern 2010 wurde unsere Arbeit sehr ge-lobt. Wir sind das einzige Zentrum in dieser Region, das mit dem Verein für Krebsforschung in Arlesheim zusammenarbeitet. Die INCTR-Konferenz in An-talya/Türkei 2009 war ebenfalls sehr ermutigend für uns: Die Teilnehmer wa-ren beeindruckt von unserer ganzheitlichen Herangehensweise an das Thema Krebsbehandlung. Seltsamerweise scheint dieses unser Konzept höchst selten zu sein in den benachbarten Ländern Indien, Iran und dem Mittleren Osten. Wir hoffen sehr, dass unsere unermüdlichen Bemühungen die Forscher in Asien und anderen entwickelten Ländern dazu inspirieren, ihre konventionellen Be-handlungsmethoden in der Krebstherapie zu überdenken.

Dr. Afsar Imam Sayyed Direktor des Cancer Institute of Pakistan, Lahore

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Dr. med. Jürgen-J. Kuehn war vom 1.12.1984 bis zum 28.3.2013 im Verein für Krebsforschung tä-

tig. Seine Aufgaben widmeten sich der Forschung und der unmittelbaren Anwendung seiner Forschungsergeb-nisse an den Patienten.

Tag und Nacht, wie auch oft während seiner Ferienzei-ten, war Dr. Kuehn in der Lukas Klinik bei der Arbeit anzutreffen. Bis zum Schluss seiner Tätigkeit war er an Wochenend- und Nachtdiensten beteiligt.

Die anthroposophische Medizin stand stets im Vorder-grund seiner Bemühungen, jedoch mit gleichgrossem Interesse verfolgte er die wissenschaftlichen Fortschritte in der Medizin, und so war bei ihm guter Rat immer zu finden.

Sein Forschungsgebiet war die Immunologie und spe-ziell widmete er sich hier dem Thema «Fieber». Die an-throposophische Medizin hat durch seine Arbeit vieles erreicht. Unzählige Publikationen zeugen davon. Für seine Patientinnen und Patienten war Herr Dr. Kuehn stets da. Er hat sich unermüdlich und bis zu ihrem letzten Atemzug um sie ge-kümmert. Als Arzt setzte er sich für das Leben ein und so war er auch ein ve-hementer Gegner der aktiven Sterbehilfsbewegung.

Wir verabschieden einen äusserst geschätzten Kollegen in den Ruhestand und wünschen ihm von Herzen viel Freude und Gesundheit in seiner neuen Le-bensphase.

Seinen grossen Leistungen im Verein für Krebsforschung gilt unser bester Dank.

Das Ärztekollegium der Lukas Klinik

Wir verabschieden: Dr. med. Jürgen-Johannes Kuehn

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Ulrich Reichert war vom 9.4.1985 bis zum 30.6.2012 im Verein für Krebsforschung als Mitarbeiter tätig.

Viele Patientinnen und Patienten hat er während der 22 Jahre in ihren Krebserkrankungen begleitet. Teil-weise hat er im Inselspital Bern im Rahmen der KI-KOM die anthroposophische Medizin bzw. die Lukas Klinik vertreten.

Speziell hat sich Dr. Reichert für die Weiterbildung der jüngeren Ärzte in der anthroposophischen Medizin eingesetzt. In den Arbeitskreisen hat er seine Arbeits-technik vorgelebt und sein grosses anthroposophisches Fachwissen an seine jüngeren Kollegen weitergereicht.

Wir verabschieden einen äusserst geschätzten Kollegen in den Ruhestand und wünschen ihm viel Freude in sei-nem neuen Lebensabschnitt.

Seinem grossen Einsatz im Verein für Krebsforschung gilt unser herzlicher Dank.

Das Ärztekollegium der Lukas Klinik

Wir verabschieden: Dr. Ulrich Reichert

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Wir gratulieren

01.02.2013 Fadime Pinar Hausdienst 35 Dienstjahre

01.02.2013 Christoph von Dach Leitung Pflegedienst 20 Dienstjahre

01.04.2013 Iwer Helwig Mitglied der 20 Dienstjahre Geschäftsleitung VfK

01.05.2013 Susanne Bornhauser Pflegedienst 20 Dienstjahre

26.06.2013 Luis De Jesus Hausdienst/Küche 40 Dienstjahre

01.07.2013 Hans-Richard Heiligtag Arzt 30 Dienstjahre

01.10.2013 Rosa da Silva Pflegedienst 30 Dienstjahre

18.10.2013 Stephan Baumgartner Forschung Hiscia 20 Dienstjahre

Für die Treue über so viele Jahre möchten wir allen Jubilaren danken.

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Eine neue künstlerische Darstellung der Mistel von Hartmut Ramm und Jürg Buess

In dem neu erschienenen Werk von Hartmut Ramm (Botaniker am Institut Hiscia) und Jürg Buess (Leiter der Mistelverarbeitung im Institut Hiscia) tritt

etwas in der schönsten Art in Erscheinung, was zu den Grundlagen der Arbeit des Vereins für Krebsforschung gehört: die Beschäftigung mit dem Wesen der Mistel. Diesem Wesen, das als schöpferisches Prinzip den Erscheinungen der Mistel zugrunde liegt, spüren die Autoren mit Texten aus dem Schatz mytholo-gischer Überlieferungen und Erzählungen, und mit stimmungsvollen fotogra-fischen Aufnahmen, nach.

«Zaubermistel – goldener Zweig»

Zaubermistel – Bilder und Mythen

Hartmut Ramm (Hrsg.) Jürg Buess (Fotografie)

goldener Zweig FUTURUM

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Mit den faszinierenden Bildern von Jürg Buess bekommen wir Einblick in die Gestalt- und Farberscheinungen der Mistel, in ihre Entwicklung, ihre Einbettung in den Jahreslauf und in die Landschaft ihrer Wirtsbäume. Wir werden Zeugen ihrer Beziehung zur Tierwelt und können nachvollziehen, wie sehr sich die Mistel von den gewöhnlichen Lebenserscheinungen der Pflanzenwelt emanzi-piert hat und zum engen Begleiter der Kulturwelt des Menschen geworden ist.

Hartmut Ramm hat in der Literatur Quellen aus zwei Jahrtausenden aufgesucht, die Zeugnis ablegen von einem unmittelbaren Zugang zu den Geheimnissen der Mistel. Zu diesen Quellen gehört als älteste die «Aeneis» des römischen Dichters Vergil, der noch im Mysterienstrom der Antike lebte. Ebenso werden Überlieferungen zum kultischen Umgang mit der Mistel bei den Druiden an-geführt, die mittelalterliche, nordische Mythologie der Edda, eine alte Alpen-sage aus der Volksweisheit Sloweniens, aber auch zwei moderne Autoren, die in inspirierter Weise die Mistel ins Bild bringen.

Hartmut Ramm hat jeden der sieben Texte mit einem kurzen Kommentar ver-sehen. Es gelingt ihm dabei, die überlieferten Texte als Sprachbilder zum Er-lebnis zu bringen. Er macht auf die Ur-Bilder der Mistel aufmerksam, die in der eigenen Seele des Menschen lebendig werden und dabei «Kraft, Orientie-rung und Mut» spenden können. Starke Bilder sind es, die dem Geschehen der Mistel zugrunde liegen. Sie zeigen uns die Mistel als Allesheilende, die Mistel als todbringendes Werkzeug, mit dem die Götterdämmerung ausgelöst wurde, die Mistel als Schlüssel zur Unterwelt, aber auch zur Erlangung der Erkenntnis von Reinkarnation und Karma. Gegensätzliche Kräfte wie Sonne und Mond, Gold und Silber, Bewegung und Ruhe, Glück und Unglück oder Himmel und Erde zeigen sich darin als Attribute der Mistel. Das Auffinden solcher Urbil-der und die Erfahrung ihrer Wirkung auf den Menschen sind Früchte von Hart-mut Ramms langjährigem Umgang mit der Erforschung und Kultivierung der Mistel und regelmässigen Vorträgen und Kursen u.a. auch für Krebspatienten.

Die tiefe Weisheit, die in solchen überlieferten Wahrbildern liegt, zeigt sich auch darin, dass sich für die im Buch angedeuteten botanischen und pharma-kologischen Eigenheiten der Mistel durchaus Entsprechungen in diesen mytho-logischen Dichtungen finden lassen. Das vorliegende Werk ist ein Beispiel für das, was man im besten Sinne als «schöne Wissenschaft» bezeichnen kann. Lassen Sie sich von den Darstellungen der Mistel in diesem Buch verzaubern.

Dr. rer. nat. Konrad UrechBiologe / Forschung und Entwicklung

«Zaubermistel – goldener Zweig. Bilder und Mythen» Hartmut Ramm und Jürg BuessErschienen im Futurum Verlag, SFr. 29.90Erhältlich im Buchhandel (ISBN 978-3-85636-239-3) oder in der Lukas Klinik Apotheke, Arlesheim

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Gerne möchten wir nochmals aufmerksam machen auf unsere aktuelle DVD zur Arbeit in der Krebstherapie mit dem Mistelpräparat Iscador, über deren

Entstehung wir bereits im letztjährigen Bericht des Vereins für Krebsforschung berichtet hatten. Die Nachfrage nach der DVD ist gross, und im Folgenden möchten wir gern zitieren, was in der Presse über die öffentliche Vorstellung der beiden Filme zu lesen war:

Das Interesse war gross. Iwer Helwig vom Verein für Krebsforschung durfte rund 300 Besucher und Besucherinnen zur Premiere der beiden neuen Image-filme begrüssen, die in eineinhalb Jahren Arbeit von der Basler Produktions-gemeinschaft FilmFormat hergestellt worden waren. Das Interesse wurde be-lohnt. Denn es waren nicht Imagefilme im eigentlichen Sinn, sondern zwei be-wegende Dokumentarfilme, die dem Publikum vorgeführt wurden.

Der erste Film gibt einen Eindruck in die vielfältige Arbeit an der Lukas Klinik. Regisseur Matthias Affolter hat dabei die Perspektive von aussen gewählt. Nicht die Lukas Klinik stellt sich selber vor, sondern es sind die Patienten, die von ih-ren Erfahrungen erzählen. In vier einfühlsamen Porträts zeichnet der Film den Prozess vom Schock der Krebsdiagnose bis hin zur Rückkehr ins alltägliche Leben nach. Die Protagonisten geben Einblick in ihre Ängste und Hoffnungen und erzählen, wie sie mit Hilfe der Therapien in der Lukas Klinik einen Weg gefunden haben, mit ihrer Krankheit umzugehen.

Auch beim zweiten Film über das Krebsheilmittel Iscador bildet die Geschichte eines Betroffenen den Rahmen. Dazwischen erzählt der Film von den Ursprün-gen, der Wirkung und der Herstellungsweise des Heilmittels. Dabei bleiben vor allem auch die eindrücklichen Naturaufnahmen in Erinnerung, mit denen Kameramann Jonas Jäggy die Mistelernte an Wildstandorten eingefangen hat.

FilmFormat-Produzent Mathias Hefel beschrieb die Arbeit an dem Projekt als «intensive Erfahrung, die betroffen machte, aber gleichzeitig auch sehr berei-chernd war». – Eine Aussage, die genauso auf die beiden Filme zutrifft.

Urs Weth: Zwei neue Filme informieren über die Möglichkeiten der anthro-posophisch erweiterten Krebstherapie an der Schweizer Lukas Klinik und das Mistelpräparat Iscador. In: Info3,«Anthroposophie im Dialog», Dezember 2011

Die DVD mit den beiden Filmen Lukas Klinik – Leben mit Krebs und Iscador – Krebstherapie mit Mistel ist kostenlos zu beziehen über:

Verein für KrebsforschungKirschweg 9CH-4144 ArlesheimTel.: +41 (0)61 706 72 72Fax: +41 (0)61 706 72 00E-Mail: [email protected] im Internet anzusehen unter www.lukasklinik.ch

Anthroposophisch erweiterte Krebs therapie im Film

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Bild DVD und Legende?

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Die Dokumentation aller Publikationen zu klinischen Untersuchungen mit dem Heilmittel Iscador ist aktuell auf dem Stand vom Februar 2012 (Auf-

lage 5.1). Eine ergänzte Auflage ist in Vorbereitung und wird erscheinen, so-bald die wichtige neue Publikation zum Pankreas-Karzinom in Serbien vorliegt.

Das Ziel dieser Dokumentation ist die möglichst vollständige Erfassung aller publizierter Referenzen zu klinischen Versuchen und Beobachtungsstudien mit Iscador zum Thema Immunologie, DNA-Reparatur, Lebensqualität / Schmerz, Tumorremissionen, Überlebenszeit, Sicherheit, systematische Reviews, Meta-analysen und ausführliche Einzelfalldarstellungen. Anhand von Kurzfassungen ausgewählter Arbeiten wird ein Einblick in die entsprechende klinische und pharmakologische Wirksamkeit von Iscador gegeben.

Insgesamt liegen zur Zeit über 65 klinische Versuche und Beobachtungsstu-dien mit Iscador sowie 13 systematische Reviews und 2 Metaanalysen solcher Studien bis Anfang des Jahres 2012 vor. Mehrere Untersuchungen sind noch im Gange oder geplant. Die jeweils neueste Fassung der Dokumentation steht im Internet zur Verfügung.

Unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Studienqualität kann aus der Evaluierung der klinischen Studien mit Iscador ein klinisch feststellbarer Vor-teil für die Iscador-Behandlung bezüglich Lebensverlängerung und Lebensqua-lität festgestellt werden sowie auf eine gute Verträglichkeit und hohe Sicher-heit geschlossen werden.

Dr. rer. nat. Renatus ZieglerKlinische Forschung und Qualitätssicherung

Dokumentation publizierter klinischer Studien mit Iscador

ReferenzRenatus Ziegler / Konrad Urech, Dokumentation publizierter klinischer Versuche und Beobachtungsstudien mit Iscador. Arlesheim: Verein für Krebs-forschung 2012 (Auflage 5.1, Stand: Februar 2012, Englisch und Deutsch). Webseite: www.vfk.ch/forschung/klinische_forschung/dokumentation

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Literatur zur Mistel- und Iscador-Therapie

Die folgenden, in Fachgebiete geordneten Literaturangaben sind chronologisch aufgeführt.

Es handelt sich notwendigerweise um eine beschränkte Auswahl aus der grossen Menge publizierter Resultate. In den als Review markierten Arbeiten sowie im Kapitel «Systematische Reviews und Übersichten zur Mistel-therapie» finden sich Zusammenfassungen und weiterführende Literatur. Eine vollständige Dokumentation publizierter klinischer Studien mit Iscador, welche alle publizierten Referenzen zu klinischen Versuchen und Beobachtungsstudien mit Iscador umfasst, findet man auf unserer Webseite (http://dokumentation.vfk.ch). Sie ent-hält Publikationen zu den Themen Immunologie, DNA-Reparatur, Lebensqualität / Schmerz, Tumorremissionen, Überlebenszeit, Sicherheit, systematische Reviews, Meta-Analysen und ausführliche Einzelfalldarstellungen. Anhand von Kurzfassungen ausgewählter Arbeiten wird ein Einblick in die entsprechende klinische und phar-makologische Wirksamkeit von Iscador gegeben.

Botanik der Mistel

Tubeuf K.V. (Review) Monographie der Mistel. Verlag Oldenbourg, München, Berlin, 1923

Grazi G., Urech K. Einige morphologische Merkmale der Mistelbeere (Viscum album L.) und deren taxonomische Bedeutung. Beitr. Biol. Pflanzen 56, 293–306, 1981

Sallé G. Germination and establishment of Viscum album L. In: The Biology of Mistletoe; Calder M., Bernhardt P. (eds.), Academic Press, 145–159, 1983

Grazi G., Zemp M. Genista cinerea DC., ein natürlicher Sammelwirt für Viscum album ssp. album und Viscum album ssp. austriacum. Vollmann, Wiesbaden. Ber. Dtsch. Bot. Ges. 99, 99–103, 1986

Sallé G. Bases structurales et biochimiques de la résistance au gui dans le genre Populus. Acta Bot. Gall. 140 (6), 633–648, 1993

Urech K., Ramm H. Die Polarität der Mistel. Merkurstab 50 (3), 157–168, 1997

Ramm H. Zur Entwicklung der weissbeerigen Mistel (Viscum album L.): Bildung des Haustorialsystems. Mistilteinn (1), 2–13, 2000

Ramm H., Urech K., Scheibler M., et al.

Cultivation and development of Viscum album L. In: Mistletoe – The Genus Viscum. Büssing A. (ed.), Harwood Academic Publishers, Amsterdam, 75–94, 2000

Ramm H. Zur Entwicklung der weissbeerigen Mistel (Viscum album L.): Bildeprozesse im Mistelspross. Mistilteinn (2), 2–11, 2001

Ramm H. Zur Entwicklung der weissbeerigen Mistel (Viscum album L.): Bildeprozesse in Blüte, Frucht und Same. Mistilteinn (3), 32–41, 2002

Baumgartner S.M., Flückiger H., Ramm H.

Mistelbeerenform und Tierkreis. Elemente der Naturwissenschaft 79 (2), 2–20, 2003

Zuber D. (Review) Biological flora of Central Europe: Viscum album L. Flora 199, 181–203, 2004

Ramm H. Mangan – ein wichtiges Spurenelement für Eiche und Eichenmistel. Mistilteinn (8), 58–67, 2008

Urech K. Misteltragende Eichen – Häufigkeit und geographische Verbreitung in Frankreich. Mistilteinn (8), 28–39, 2008

Urech K., Jäggy C., Schaller G.

Räumliche und zeitliche Dynamik der Viscotoxin- und Mistellektingehalte in der Mistel (VISCUM ALBUM L.). In: Die Mistel in der Tumortherapie 2 – Aktueller Stand der Forschung und klinische Anwendung. R. Scheer, et al. (Hrsg.). KVC Verlag, 67–78, 2009

Ramm H. Zum Einfluss von Bodenverhältnissen auf die Kultivierung der Eichenmistel ( VISCUM ALBUM auf QUERCUS ROBUR und PETRAEA) sowie auf wirtsspezifische Mineral-stoffverhältnisse in pharmazeutischen Mistelextrakten. In: Die Mistel in der Tumor-therapie – aktueller Stand der Forschung und klinische Anwendung. Scheer R. et al. (Hrsg.), KVC Verlag Essen, 31–40, 2009

Urech K. «In Kälte erstarren» und «in Schönheit vergehen» – Eine Studie zur Giftwirkung der Mistel. Mistilteinn – Beiträge zur Mistelforschung 9, 26–45, 2011

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Biologische Wirkungen/Inhaltsstoffe

Selawry O.S., Vester F., Mai W., et al.

Zur Kenntnis der Inhaltsstoffe von Viscum album, II. Mitteilung: Tumorhemmende Inhaltsstoffe. Hoppe-Seyler’s Z. physiol. Chem. 324, 262–281, 1961

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Vester F., Seel A., Stoll M., Müller J.M.

Zur Kenntnis der Inhaltsstoffe von Viscum album, III: Isolierung und Reinigung cancerostatischer Proteinfraktionen. Hoppe-Seyler’s Z. physiol. Chem. 349, 125–147, 1968

Franz H. Mistletoe lectins and their A and B chains. Oncology 43 (suppl. 1), 23–34, 1968 (neu 1986)

Vester F., Nienhaus J. Thymusstimulation and cancer prophylaxis by Viscum proteins. Experientia 26/5, 1970

Ziska P., Franz H., Kindt A.

The lectins from Viscum album L. purification by biospecific affinity chromatography. Experientia 34, 123, 1976

Vester F. Über die kanzerostatischen und immunogenen Eigenschaften von Mistelproteinen. Krebsgeschehen 5, 1977

Stirpe F., et al. Inhibition of protein synthesis by a toxic lectin from Viscum album L. (mistletoe). Biochem. J. 843–845, 1980

Franz H. Inhaltsstoffe der Mistel (Viscum album L.) als potentielle Arzneimittel. Pharmazie 40, 97–104, 1985

Ribéreau-Gayon G., et al. Effects of mistletoe (Viscum album L.) extracts on cultured tumor cells. Experientia 42, 594–599, 1986

Holtskog R., Sandvig K., Olsnes S.

Characterization of a toxic lectin in Iscador, a mistletoe preparation with alleged cancerostatic properties. Oncology 45, 172–179, 1988

Ribéreau-Gayon G., Jung M.L., Beck J.P.

Die Proteine, Alkaloide und Polysaccharide der Mistel (Viscum album L.). Therapeutikon (3) 1, 22–26, 1989 (auch auf Französisch)

Jung M.-L., Baudino S., Ribéreau-Gayon G., Beck J.P.

Characterization of cytotoxic proteins from mistletoe (Viscum album L.). Cancer letters 103–108, 1990

Urech K., Schaller G., Ziska P., et al.

Comparative study on the cytotoxic effect of viscotoxin and mistletoe lectin on tumour cells in culture. Phytotherapy Research, 9 (1), 49–55, 1995

Jäggy C., Musielski H., Urech K., et al.

Quantitative determination of lectins in mistletoe preparations. Arzneimittel-Forschung / Drug Research 45(2), 8, 1–5, 1995

Schaller G., Urech K., Giannattasio M.

Cytotoxicity of different viscotoxins and extracts from the European subspecies of Viscum album L. Phytotherapy Research, 10 (6), 473–477, 1996

Orrù S., Scaloni A., Giannattasio M., et al.

Amino acid sequence. S–S bridge arrangement and distribution in plant tissues of thionins from Viscum album. Biol. Chem., 378, 989–996, 1997

Schaller G., Urech K., Grazi G., et al.

Viscotoxin composition of the three European subspecies of Viscum album L. Planta Medica, 64, 677–678, 1998

Büssing A., Schaller G., Pfüller U.

Generation of reactive oxygen intermediates (ROI) by the thionins from Viscum album L. Anticancer Research 18 (6A), 4291–4296, 1998

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Büssing A. (ed.) (Review) Mistletoe – The Genus Viscum. Harwood Academic Publishers, Amsterdam, 2000

Hajto T., Berki T., Boldizsar F., et al.

Galactoside-specific plant lectin, Viscum album agglutinin-I induces enhanced proliferation and apoptosis of murine thymocytes in vivo. Immunology Letters 86, 23–27, 2003

Kelter G., Fiebig H.H. Ausschluss einer Tumorstimulation durch Iscador Präparate in vitro in einem Panel von 26 humanen Tumorzelllinien. In: Fortschritte der Misteltherapie. Aktueller Stand der Forschung und klinische Anwendung. Scheer R., et al. (Hrsg.). KVC Verlag Essen, 291–302, 2005

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Urech K., Scher J.M., Hostanska K., et al.

Apoptosis inducing activity of viscin, a lipophilic extract from Viscum album L. Journal of Pharmacy and Pharmacology 57, 101–109, 2005

Knöpfl F., Viviani A., Rist L., et al.

Human cancer cells exhibit in vitro individual receptiveness towards different mistletoe extracts. Pharmazie 60 (6), 448–, 2005

Eggenschwiler J., Patrignani A., Wagner U., et al.

Gene expression profiles of different breast cancer cells compared with their responsiveness to fermented mistletoe (Viscum album L.) extracts Iscador from Oak (Quercus), Pine (Pinus), White Fir (Abies), and Apple Tree (Malus) in vitro. Arzneimittel-Forschung / Drug Research 56 (6a), 483–496, 2006

Kovacs E., Link S., Toffol-Schmidt U.

Cytostatic and cytocidal effects of mistletoe (Viscum album L.) Quercus extract Iscador. Arzneimittel-Forschung / Drug Research 56 (6a), 467–473, 2006

Urech K., Büssing A., Thalmann G., et al.

Antiproliferative effects of mistletoe (Viscum album L.) extract in urinary bladder carcinoma cell lines. Anticancer Research 26 (4B), 3049–3055, 2006

Urech K., Schaller G., Jäggy C.

Viscotoxins, mistletoe lectins and their isoforms in mistletoe (Viscum album L.) extracts Iscador – Analytical results on pharmaceutical processing of mistletoe. Arzneimittel-Forschung / Drug Research 56 (6a), 428–434, 2006

Elluru S.R., Huyen van J.P.D., Delignat S., et al.

Induction of maturation and activation of human dendritic cells: A mechanism underlying the beneficial effect of VISCUM ALBUM as complimentary therapy in cancer. BMC Cancer 8, 161–169, 2008

Elluru S.R., Huyen J.P., Delignat S., Prost F. et al.

Antiangiogenic properties of VISCUM ALBUM extracts are associated with endothelial cytotoxicity. Anticancer Research 29(8), 2945–2950, 2009

Kovacs E. Investigation of the proliferation, apoptosis/necrosis, and cell cycle phases in several human multiple myeloma cell lines. Comparison of VISCUM ALBUM QuFrF extract with vincristine in an in vitro model. The Scientific World Journal 10, 311–320, 2010

Immunmodulation (in vitro und Klinik)

Rentea R., et al. Biologic properties of Iscador: A Viscum album preparation. 1. Hyperplasia of the thymic cortex and accelerated regeneration of hematopoietic cells following X-irradiation. Laboratory investigation, 44 (1), 43–48, 1981

Bloksma M., et al. Stimulation of humoral and cellular immunity by Viscum preparations. Planta medica, 46 (4), 1982

Salzer G. Pleura carcinosis. Cytomorphological findings with the mistletoe preparation Iscador and other pharmaceuticals. Oncology 43, supp. 1, 66–70, 1986

Hajto T., Lanzrein Ch. Natural Killer and antibody-dependent cell-mediated cytotoxicity activities and large granular lymphocyte frequencies in Viscum album-treated breast cancer patients. Oncology 43, 93–97, 1986

Hajto T., Hostanska K., Gabius H.J.

Modulatory Potency of the β-galactoside-specific lectin from mistletoe extract (Isca-dor) on the host defense system in vivo in rabbits and patients. Cancer Research 49, 4803–4808, 1989

Hajto T., Hostanska K., Gabius H.-J., et al.

Increased secretion of tumor necrosis factor, interleukin-1 and interleukin-6 by human mononuclear cells exposed to β-galactose-specific lectin from clinically applied mistletoe extract. Cancer Research 50, 3322–3326, 1990

Müller E.A., Anderer F.A. Chemical specificity of effector cell/tumor cell bridging by a Viscum album rhamno-galacturonan enhancing cytotoxicity of human NK cells. Immunopharmacology 19 (1), 69–77, 1990

Hajto T., Hostanska K., et al.

Antitumorale Aktivität des immunomodulatorisch wirkenden Beta-galaktosidspezi-fischen Mistellektins bei der klinischen Anwendung von Mistelextrakten (Iscador). Dtsch. Zschr. Onkol. 23 (1), 1–6, 1991

Lukyanova E.M., et al. Die Behandlung immunsupprimierter Kinder nach dem Tschernobyl-Unfall mit Viscum album (Iscador): klinische und immunologische Untersuchungen. Forschende Komplementärmedizin 1 (2), 58–70, 1994

Steinmass M., Anderer A. Enhancement of human NK and LAK cytotoxicity against HCMV infected cells by rhamnogalacturonan: Specificity of reaction. Viral Immunology 9 (1), 27–34, 1996

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Stein G.N., Meink H., Durst J., et al.

Release of cytokines by a fermented Lectin-I (ML-I) free mistletoe extract reflects differences in the reactivity of PBMC in healthy and allergic individuals and tumor patients. Eur. J. Clin. Pharmacol. 151 (3–4), 247–252, 1996

Chernyshov V.P., et al. Immunomodulatory actions of Viscum album (Iscador) in children with recurrent respiratory disease as a result of the Chernobyl nuclear accident. Complementary Therapies in Medicine 5, 141–146, 1997

Nikolai G., Friedl P., Werner M., et al.

Effect of a mistletoe extract (Iscador Qu FrF) on viability and migratory behaviour of human peripheral CD4+ and CD8+ T lymphocytes in three-dimensional collagen lattices. In Vitro Cell Dev. Biol. – Animal 33, 710–716, 1997

Albonico H.U., Bräker H.U., Hüsler J.

Febrile infectious childhood diseases in the history of cancer patients and matched controls. Medical Hypotheses 51, 315–320, 1998

Gorter R.W., van Wely M., Stoss M., et al.

Subcutaneous infiltrates induced by injection of mistletoe extracts (Iscador). American Journal of Therapeutics 5 (3), 181–187, 1998

Stein G.M., Berg P.A. Flow cytometric analyses of the specific activation of peripheral blood mononuclear cells from healthy donors after in vitro stimulation with a fermented mistletoe extract and mistletoe lectins. European Journal of Cancer 34 (7), 1105–1110, 1998

Stein G.M., Schaller G., Pfüller U., et al.

Thionins from Viscum album L.: Influence of the viscotoxins on the activation of granulocytes. Anticancer Research 19, 1037–1042, 1999

Huber R., Klein R., Lüdtke R., Werner M.

Häufigkeit grippaler Infekte bei Gesunden unter Gabe eines lektinreichen und eines lektinarmen Mistelpräparats im Rahmen einer randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Studie. Forschung Komplementärmedizin Naturheilkunde 8, 354–358, 2001

Tusenius K.J., Spoek J.M., Kramers C.W.

Iscador Qu for chronic hepatitis C: An exploratory study. Complementary Therapies in Medicine 9 (1), 12–16, 2001

Kuehn J.J., Fornalski M. Non-Hodgkin-Lymphom – Immunologische Spekulation und klinische Realität. Der Merkurstab 54 (5), 289–296, 2001

Klein R., Classen K., Berg P.A., et al.

In vivo-induction of antibodies to mistletoe lectin-1 and viscotoxin by exposure to aqueous mistletoe extracts: a randomised double-blinded placebo controlled phase I study in healthy individuals. Eur. J. Med. Research 7, 1–9, 2002

Kovacs E., Kuehn J.J. Measurements of IL-6, soluble IL-6 receptor and soluble gp130 in sera of B-cell lymphoma patients. Does Viscum album treatment effect these parameters? Biomed Pharmacother 56, 152–158, 2002

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Huber R., Rostock M., Goedl R., et al.

Mistletoe treatment induces GM-CSF and IL-5 production by PBMC and increases blood granulocyte- and cosinophil counts: a placebo controlled randomized study in healthy subjects. Eur. J. Med. Research 10 (10), 411–418, 2005

Wispler M.J., Kappler M., Soto-Vera D., et al.

Prospektive, randomisierte, kontrollierte Studie zur Aktivierung des Homings und des allgemeinen Aktivitätsniveaus von T-Lymphocyten durch subkutane Mistel-extrakt-Injektionen bei gesunden männlichen Probanden. In: Fortschritte der Misteltherapie. Aktueller Stand der Forschung und klinische Anwendung. Scheer R., et al. (Hrsg.). KVC Verlag Essen, 513–525, 2005

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Elluru S., Huyen van J.P., Delignat S., et al.

Molecular mechanisms underlying the immunomodulatory effects of mistletoe (Viscum album L.) extracts Iscador. Arzneimittel-Forschung/Drug Research 56 (6a), 461–466, 2006

Huber R., Rostock M., Goedl R., et al.

Immunologic effects of mistletoe lectins: A placebo-controlled study in healthy subjects. J. Soc. Integrative Oncology 4 (1), 3–7, 2006

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Schink M., Tröger W., Goyert A.

Einfluss perioperativer Mistelextrakt-Infusionen auf eine operations- und narkose-bedingte Immunsuppression bei Patienten mit kolorektalem Karzinom. In: Die Mistel in der Tumortherapie 2 – aktueller Stand der Forschung und klinische Anwendung. Scheer R. et al. (Hrsg.), KVC Verlag Essen, 441–453, 2009

Elluru S., Huyen van J.P.D., Wootla B., et al.

Tumor regressive effects of Viscum album preparations – exploration of immuno-modulatory mechanisms. Medicina (Buenos Aires) 67 (Supl. II), 85–89, 2007

Braedel-Ruoff S. Immunomodulatory effects of VISCUM ALBUM extracts on natural killer cells: Review of clinical trials. Forschende Komplementärmedizin 17, 63–73, 2010

Protektive Wirkungen

Rentea R., et al. Biologic properties of Iscador: a Viscum album preparation. Laboratory Investigation 44 (1), 43–48, 1981

Kovacs E., Hajto T., Hostanska K.

Improvement of DNA repair in lymphocytes of breast cancer patients treated with Viscum album extracts (Iscador). Eur. J. Cancer 27 (12), 1672–1676, 1991

Kuttan G. Reduction of leukopenia in mice by Viscum album administration during radiation and chemotherapy. Tumori 79 (1), 74–76, 1993

Büssing A., Lehnert A., Schink M., et al.

Effect of Viscum album L. on rapidly proliferating amniotic fluidcells. Sister chromatid exchange. Arzneimittel-Forschung/Drug Research 45 (1), 81–83, 1995

Kovacs E., Kuehn J.J., Werner M., et al.

Die Wirkung von Viscum album (Iscador) auf die DNA-Reparatur in peripheren Lymphozyten nach Gammastrahlen- und Cyclophosphamid-Exposition. Korrelation zur IFN-Gamma-Produktion. In-vitro-Ergebnisse. In: Grundlagen der Misteltherapie. Scheer R., Becker H., Berg A. (eds.). Hippokrates-Verlag, Stuttgart, p. 197–205, 1996

Kuttan G., Menon L.G., Kuttan R.

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Büssing A., Bischof M., Hatzmann W., et al.

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Steiner R. Geisteswissenschaft und Medizin. 13. Vortrag, Dornach, 2.4.1920, GA 312. Rudolf Steiner Verlag, Dornach, 1985

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Ramm H. Die Mistel und ihre pharmazeutische Verarbeitung vor dem Hintergrund des Planetarischen. Merkurstab 46 (6), 541–552, 1993

Göbel T. Erdengeist und Landschaftsseele. Persephone Bd. 6, Verlag am Goetheanum, 1994

Heiligtag H.R. (ed.) Antroposophical medicine and therapies for cancer. Mercury Press, Spring Valley (NY), 1995

Ramm H. Die Mistel in der Zeit; ein Beitrag zum 75-jährigen Bestehen der anthroposo-phischen Misteltherapie. Merkurstab 48 (2), 113–123, 1995

Heusser P. Führt die Molekularbiologie zu einem neuen Konzept des Organismus? Das Beispiel der Karzinogese. Forschung Komplementärmedizin 4 (2), 106–111, 1997

Leroi R. An anthroposophical approach to cancer. Mercury (16), 30–65, 1997

Kempenich R. De la cellule à la conscience – approche anthroposophique de cancer. Collection Conscience et Santé. Ass. Patients de la Médicine d’Orientation Anthroposophique, 1999

Fintelmann V. (Review) Onkologie auf anthroposophischer Grundlage. Verlag J. Mayer, Stuttgart, Berlin, 2002

Urech K. Polarität von Leim und Schleim in der Mistel. Merkurstab 55 (1), 22–28, 2002

Ramm H. Zum Mistelkult der keltischen Druiden. Mistilteinn (4), 4–15, 2003

Baumgartner S., Flückiger H., Jäggy Ch., et al.

Untersuchungen des Iscador-Maschinenprozesses in Modellsystemen der Zytotoxi-kologie und Phytopathologie. In: Fortschritte in der Misteltherapie. Aktueller Stand der Forschung und klinische Anwendung. Scheer R., et al. (Hrsg.). KVC Verlag Essen, 169–179, 2005

Schramm H. Karzinomerkrankung und Misteltherapie. Rudolf Steiners Angaben in Beziehung zu pro- und antiinflammatorischen Reaktionen in so genannten immunologisch privilegierten Organbereichen. Merkurstab 60 (3), 229–233, 2007

Brettschneider H. Zur anthroposophischen Menschenkunde der Krebskrankheit. In: Tycho de Brahe-Jahrbuch für Goetheanismus, Tycho Brahe Verlag, Niefern-Öschelbronn, p. 105–143, 2008

Kunz C. Wirtsbäume der Mistel – Die Grundpolarität. Merkurstab 6 (2), 123–128, 2008

Schramm H. Krebs als verlagertes Sinnesorgan: die Entwicklung des Ohres und ihre Beziehung zur Karzinogenese. Der Merkurstab 63 (1), 22–28, 2010

Ramm H. Rudolf Steiner und das Wesen der Mistel. Mistilteinn – Beiträge zur Mistelforschung 9, 4–25, 2011

Schmidt D., Baumgartner S.

Eine Bildekräftebetrachtung der Mistel. Mistilteinn – Beiträge zur Mistelforschung 9, 66–87, 2011

Systematische Reviews und Übersichten zur Misteltherapie

Franz H. (ed.) Pharmacologically relevant components of Viscum album L. Mistletoe. Oncology Supplement Dec. 1986, 43/SI/86

Leroi R. (Hrsg.) Misteltherapie – Eine Antwort auf die Herausforderung Krebs. Die Pioniertat Rudolf Steiners und Ita Wegmans. Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart, 1987

Matthiessen P.F., Tröger W.

Die Misteltherapie des Krebses. In: Wrba H. (Hrsg.) Kombinierte Tumortherapie – Grundlagen, Möglichkeiten und Grenzen adjuvanter Methoden. Hippokrates Verlag, Stuttgart, 271–290, 1995

Page 85: Jahresbericht 2013 Verein für Krebsforschung

83

Overstolz A. Die Mistel in der Krebstherapie. Möglichkeiten einer adjuvanten Behandlung am Beispiel von Iscador. Schweiz. Zschr. Verlag für GanzheitsMedizin 10 (7/8), 352–356, 1998 (auch in Englisch, Französisch und Italienisch)

Büssing A. (Hrsg.) Mistletoe – The Genus Viscum. Medicinal and Aromatic Plants-Industrial profile. Vol. 16, Harwood Academic Publishers, 265 p., 2000

Fintelmann V. (Hrsg.) Onkologie auf anthroposophischer Grundlage. Verlag J. Mayer Stuttgart, Berlin, 2002

Kienle G.S., Berrino F., Büssing A., et al.

Mistletoe in cancer: a systematic review on controlled clinical trials. European Journal of Medical Research 8, 109–119, 2003

Schierholz J.M., Schlodder D.

Komplementäre Tumortherapie mit Mistelextrakten: eine aktuelle Übersicht. Deutsche Zeitschrift für Onkologie 35, 124–133, 2003

Kienle G.S., Kiene H. Die Mistel in der Onkologie. Fakten und konzeptionelle Grundlagen. Stuttgart, Schattauer, 2003

Urech K., Ziegler R. Viscum album L. in der Krebs-Therapie; Botanik, Pharmakologie und neue klinische Studien. Drogenreport 16 (29), 34–39, 2003

Overstolz A. Iscador – Mistletoe preparations in anthroposophical extended cancer treatment. Verlag für GanzheitsMedizin, 89 p., 2003 (€ 11.– + post/packing)

Overstolz A. Iscador – Mistelpräparate aus der anthroposophisch erweiterten Krebsbehandlung. Basel, Verlag für GanzheitsMedizin, zweite Auflage 2005

Horneber M.A., Bueschel G., Huber R., et al.

Mistletoe Therapy in Oncology. Cochrane Database of Systematic Reviews 2008, Issue 2 No. CD003297

Fintelmann V., Borchard U., Grebe W., et al.

Experten-Konsens. Misteltherapie in der Onkologie. Praxis Magazin 4, 48–50, 2006

Kienle G., Kiene H. Klinische Studien zur anthroposophischen Misteltherapie – Eine aktuelle Übersicht. in: Ethik und Wissenschaft in der anthroposophischen Medizin. E. Streit, L. Rist (Hrsg.), Peter Lang AG, Intern. Verlag der Wissenschaften, Bern, 115–150, 2006

Kienle G.S., Kiene H., Albonico H.U.

Anthroposophische Medizin: Health Technology Assessment Bericht – Kurzfassung. Forschende Komplementärmedizin 13 (2), 7–18, 2006

Kienle G.-S., Kiene H. Complementary cancer therapy: A systematic review of prospective clinical trials on anthroposophic mistletoe extracts. Eur. J. Med. Research 12, 1–17, 2007

Horneber M., Büschel G., Huber R. et al.

Randomisierte kontrollierte Studie zur Misteltherapie in der Onkologie – eine systematische Übersicht. Die Mistel in der Tumortherapie 2 – aktueller Stand der Forschung und klinische Anwendung. Scheer R. et al. (Hrsg.), KVC Verlag Essen, 295–307, 2009

Kienle G., Grugel R., Kiene H.

Safety of higher dosages of Viscum album L. in animals and humans – Systematic review of immune changes and safety parameters. BMC Complementary and Alter-native Medicine, 11 (25), 2011

Mitteilungen aus der Behandlung maligner Tumore mit Viscum album

Heft 1/1969, 1. Jg. Iscador-Behandlung der Genital-Karzinome I (Kopie)

Heft 2/1969, 1. Jg. Iscador-Behandlung der Genital-Karzinome II (Kopie)

Heft 3/1969, 1. Jg. Methoden zur Früherfassung der Malignome

Heft 1/1970, 2. Jg. Iscador-Behandlung des Mammakarzinoms

Heft 2/1970, 2. Jg. Iscador-Behandlung der Lympho-Granulomatose

Heft 3/1970, 2. Jg. Sonderheft zur Ernährung der Malignomkranken

Heft 2/1971, 3. Jg. Behandlung der Sarkome

Heft 3/1971, 3. Jg. Künstlerische Therapie bei Malignomkranken

Page 86: Jahresbericht 2013 Verein für Krebsforschung

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Heft 1/1972, 4. Jg. Behandlung der Malignome des Verdauungstraktes

Heft 2/1972, 4. Jg. Behandlung der Blasen-Karzinome

Heft 3/1972, 4. Jg. Behandlung der Haut-Malignome

Heft 2/1973, 5. Jg. Leber und Karzinom

Heft 3/1973, 5. Jg. Die Metallkombinationen des Iscadors

Heft 1/1974, 6. Jg. Behandlung der Gehirntumoren (Kopie)

Heft 2/1974, 6. Jg. Die Mistel

Heft 1/1975, 7. Jg. Krebs und Psyche – Viscaceae und Loranthaceae

Heft 2/1975, 7. Jg. Zur Entstehung und Behandlung der Genital-Karzinome

Heft 3/1975, 7. Jg. Zur Entstehung und Behandlung der Genital-Karzinome

Heft 1/1976, 8. Jg. Nierenmalignome

Heft 2/1976, 8. Jg. Aus der Arbeit der Hiscia: Apis in der Krebstherapie

Heft 3/1976, 8. Jg. Chemotherapie, Kaelin-Blutsteigbild

Heft 1/1977, 9. Jg. Hodenmalignome

Heft 2+3/1977, 9. Jg. Zur Iscador-Behandlung des Mamma-Karzinoms

Heft 1/1978, 10. Jg. Zur Iscador-Behandlung des Prostatakarzinoms

Heft 2/1978, 10. Jg. Zur Iscador-Behandlung der Problem-Tumoren

Heft 3/1978, 10. Jg. Immunologie

Heft 1/1979, 11. Jg. Galle und Leber

Heft 2/1979, 11. Jg. Pankreaskarzinom – Mistelzüchtung

Heft 3/1979, 11. Jg. Neue Erkenntnisse beim Bronchuskarzinom

Heft 1/1980, 12. Jg. Krebs und Licht

Heft 3/1980, 12. Jg. Behandlung der Malignome des Verdauungstraktes

Heft 1/1981, 13. Jg. Krebs und Wärme – die Nadelholzmisteln

Heft 2/1981, 13. Jg. Behandlung des Lymphödems – Die Wirtsbäume der Laubholzmistel

Heft 3/81 bzw. 1/82 Berichte aus der Forschungsabteilung des Hauses Widar

Heft 2/1982, 14. Jg. Pleuritis carcinomatosa

Heft 3/1982, 14. Jg. Behandlung des malignen Melanoms

Heft 1/1983, 15. Jg. Nachsorge bei Patienten mit bösartigen Erkrankungen

Heft 2+3/1983, 15. Jg. Zur Iscador-Behandlung des Mammakarzinoms (erw. Auflage)

Heft 1/1984, 16. Jg. Krebs und Seele

Heft 2+3/1984, 16. Jg. Behandlung der Gehirntumoren (neue erw. Aufl.)

Heft 1/1985, 17. Jg. Blei und Silber in der Krebstherapie

Heft 2+3/1985, 17. Jg. Maligne Lymphome

Heft 1+2/1986, 18. Jg. Behandlung der Sarkome

Heft 3/1986, 18. Jg. Immunologische Wirkungen von Mistelpräparaten

Heft 1/1987, 19. Jg. Leber und Karzinom (neue erw. Aufl.)

Heft 2/1987, 19. Jg. Naturwissenschaftliche Ergebnisse: Wirkung der Mistel auf Tiertumoren

Heft 3/1987, 19. Jg. Grundsätzliches zum Verständnis der anthroposophischen Medizin und Krebstherapie

Heft 1+2/1988, 20. Jg. Iscador-Behandlung bei Patienten im Osten und andere Krankengeschichten

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Iscador­Informationen (Diese Ärztezeitschrift ersetzt die oben erwähnte, 1988 abgeschlossene Serie der «Mitteilungen»)

Bisher erschienen:

Heft 1/1994, 1. Jg. Zur Behandlung des Mammakarzinoms

Heft 2/1994, 1. Jg. Die Mistel: Botanik – Morphologie – Inhaltsstoffe

Heft 3/1995, 2. Jg. Bronchialkarzinom, Pleurakarzinose

Heft 4/1996, 3. Jg. Iscador M 5 mg spezial, Iscador Qu 5 mg spezial – Eine Praxisbeobachtung – 1993–1996 von Dr. med. R. Wagner

Heft 5/1996, 3. Jg. Von der Mistel zum Iscador

Heft 6/1997, 4. Jg. Maligne Pankreastumoren und ihre Behandlung

Heft 7/1998, 5. Jg. Zur klinischen Wirksamkeit von Iscador

Heft 8/2002, 6. Jg. Maligne Lymphome und ihre Behandlung

Dokumentation Iscador – Wissenschaftliche Informationen, 2010. Mit CD Dokumentation publizierter klinischer Studien mit Iscador (K. Urech und R. Ziegler). Hrsg.: Weleda Schwäbisch Gmünd (D) (auch englisch).

Richtlinien Richtlinien für die Iscadorbehandlung in der Malignom-Therapie, 2005. Hrsg.: Weleda Schwäbisch Gmünd (D). Ausgabe für die CH

Iscador in der Tumortherapie. Empfehlungen für die Behandlung, 2009. Hrsg.: Weleda Schwäbisch Gmünd (D). Ausgabe für DE

Iscador in cancer therapy. Recommendations for treatment, 2010. Hrsg.: Weleda Schwäbisch Gmünd (D). Ausgabe international

Jahresbericht Jahresbericht des Vereins für Krebsforschung Arlesheim. Die Jahrgänge ab 1994 sind erhältlich beim Verein (auf deutsch, englisch und französisch).

Lukas Klinik Ganzheitlich gegen Krebs. Prospekt der Lukas Klinik. Bebildert und mit allen Infor-mationen, 2011 (auch englisch und französisch).

Ernährung Das Kochbuch – Rezepte aus der Küche der Lukas Klinik. Neuerscheinung 2006, baag Arlesheim (CHF 28.– / € 20.–). Neu auch englisch und italienisch.

Helwig S.: Hinweise für eine gesunde Ernährung. Hrsg.: Lukas Klinik, 1998 (auch französisch und englisch)

Ratgeber Krebsbehandlung und ergänzende Misteltherapie. Ein Leitfaden für Patienten und Angehörige. Hrsg.: Verein für Krebsforschung, Arlesheim 2004 (auch französisch)

Faltprospekt Anleitung zur Injektion von Iscador. Hrsg.: Verein für Krebsforschung, Arlesheim; 2004 (auch englisch, französisch und italienisch)

Informationen für Krebspatienten – Schwerpunkt Misteltherapie. Hrsg.: Weleda Schwäbisch Gmünd 2004 (deutsch und englisch)

Eine Chance mehr bei Brustkrebs – die Krankheit ganzheitlich behandeln. Hrsg.: Weleda Schwäbisch Gmünd 2006

Eine Chance mehr bei Prostatakrebs – die Krankheit ganzheitlich behandeln. Hrsg.: Weleda Schwäbisch Gmünd, 2007

Eine Chance mehr bei Darmkrebs – die Krankheit ganzheitlich behandeln. Hrsg.: Weleda Schwäbisch Gmünd, 2009

Overstolz A.: Die Mistel in der Krebstherapie. Möglichkeiten der adjuvanten Be-handlung am Beispiel von Iscador. Sonderdruck aus Schweiz. Zschr. für Ganzheits-Medizin 10 (7/8), 352–356, 1998 (auch französisch, englisch und italienisch)

Overstolz A.: Iscador – Mistelpräparate aus der anthroposophisch erweiterten Krebsbehandlung. Basel: Verlag für GanzheitsMedizin, zweite Auflage 2005 (auch englisch)

DVD Iscador-Misteltherapie. Von der Mistelpflanze zum Krebsmittel Iscador. Erste Schritte mit der Iscador-Misteltherapie. Basel: Verlag für GanzheitsMedizin, 2006. (beide Filme je deutsch/englisch. Seit 2010 Version mit französischen Untertiteln)

Lukas Klinik – Leben mit Krebs / Iscador – Krebstherapie mit Mistel. Basel: FilmFormat Mathias Hefel, 2011 (beide Filme je deutsch/englisch)

Page 88: Jahresbericht 2013 Verein für Krebsforschung

86

Weiterführende Literatur finden Sie unter www.hiscia.ch

Zudem möchten wir Ihnen die folgenden Websites empfehlen:

www.lukasklinik.ch Homepage der Lukas Klinik, Arlesheimwww.hiscia.ch Homepage des Institut Hiscia, Arlesheimwww.mistel-therapie.de Ausführliche Datenbank zu Mistelwww.einechancemehrbeikrebs.de Homepage der Weleda zu Mistel und Krebswww.stiftung-patientenkompetenz.org Informationen zur Selbsthilfe für Deutschlandwww.patientenkompetenz.ch ... und für die Schweizwww.swisscancer.ch Krebsliga Schweizwww.krebsgesellschaft.de Deutsche Krebsgesellschaft e.V.www.betacare.de Liste der Selbsthilfeorganisationenwww.leben-wie-zuvor.ch Schweizer Verein für Frauen nach Brustkrebs www.stiftungpath.de Weltweit einzige Tumorbank von Patienten für Patientenwww.cancernet.nci.nih.gov National Cancer Institute in USAwww.nccam.nih.gov Abteilung für Komplementärmedizin der amerikanischen Gesundheitsbehörde www.mdanderson.org/cimer Krebszentrum der Universität Texas mit sehr ausführlichen Infos zur Komplementärmedizin

Neue Publikationen 2012

Amer B., Juvik O.J., Dupont F. et al.

Novel aminoalkaloids from European mistletoe (Viscum album L.). Phytochemistry Letters 5 (3), 677–681, 2012

Bar Sela G. White-berry mistletoe (Viscum album L.) as complementary treatment in cancer: does it help? European Journal of Integrative Medicine 3, e55–e62, 2012

Bouzek T. Misteltherapie bei Patienten mit Hirntumoren: 3 Kasuistiken. Der Merkurstab 65 (3), 249–256, 2012

Brandenberger M., Simões-Wüst A.P., Rostock M. et al.

Lebensqualität von Brustkrebspatientinnen während der Misteltherapie: eine quali-tative Studie. Schweiz. Zeitsch. für Ganzheitsmedizin 24 (2), 95–100, 2012

Brandenberger M., Simões-Wüst A.P., Rostock M. et al.

An exploratory study on the quality of life and individual coping of cancer patients during mistletoes therapy. Integrative Cancer Therapies 11 (2), 90–100, 2012

Delebinski C.I., Jaeger S., Kemnitz H.K. et al.

A new development of triterpene acid-containing extracts from Viscum album L. displays synergistic induction of apoptosis in acute lymphoblastic leukaemia. Cell Proliferation 45 (2), 176–187, 2012

Orange M., Lace A., Fonseca M.P. et al.

Durable regression of primary cutaneous B-cell lymphoma following fever-inducing mistletoe treatment: two case reports. Global Advances in Health and Medicine 1 (1), 18–25, 2012

Galun D., Tröger W., Reif M. et al.

Mistletoe extract therapy versus antineoplastic therapy in patients with locally advanced or metastatic pancreatic cancer: a randomized clinical phase III trial on overall survival (abstract). Annals of Oncology 23 (suppl. 9), 2012

Galun D., Tröger W., Reif M. et al.

Phase III trial on mistletoe extract versus no antineoplastic therapy in patients with locally advanced or metastatic pancreatic cancer (abstract). European Journal of Integrative Medicine 4S, 11–12, 2012

Girke M., Debus M., Kröz M.

Aszites bei Non-Hodgkin-Lymphom (V.a. splenales Lymphom): Remission nach viermaliger intraperitonealer Viscum-album-Instillation. Der Merkurstab 65 (3), 257–258, 2012

Hajto T., Fodor K., Perjési P., Németh P.

Difficulties and perspectives of immunomodulatory therapy with mistletoe lectins and standardized mistletoe extracts in evidence-based medicine. Evidence-based Complementary and Alternative Medicine, article ID 298972, 6pp., 2012

Page 89: Jahresbericht 2013 Verein für Krebsforschung

87

Hong C.E., Lyu S.Y. The antimutagenic effect of mistletoe lectin (Viscum album L. var. Coloratum agglutinin). Phytotherapy Research 26 (5), 787–790, 2012

Huber R., Lüdtke H., Wieber J, Beckmann C.

Safety and effects oft wo mistletoe preparations on production of Interleukin-6 and other immune parameters – a placebo controlled clinical trial in healthy subjects. BMC Complementary and Alternative Medicine 11, p. 116, 2012

Kienle G.S., Glockmann A., Grugel R. et al.

Clinical research on anthroposophic medicine: update of a health technology assessment report and status quo. Forsch. Komplementärmed. 18 (5), 269–282, 2012

Kim K.C., Yook J.H., Eisenbraun J. et al.

Quality of life, immunomodulation and safety of adjuvant mistletoe treatment in patients with gastric carcinoma – a randomized, controlled pilot study. BMC Complementary and Alternative Medicine 12 (1), 172, 2012

Kuonen R., Weissenstein U., Baumgartner S., Urech K.

Effects of Viscum album lipophilic extract and oleanolic acid on migratory activity of NIH/3T3 fibroblasts (abstract). European Journal of Integrative Medicine 4 (suppl. 1), 125–126, 2012

Oenay-Uçar E., Erol O., Kandemir B. et al.

Viscum album L. extract protects HeLa cells against nuclear and mitochondrial DNA damage. Evidence-based Complementary and Alternative Medicine, article ID 958740, 7 pp., 2012

Ostermann T. Büssing A. Retrolective studies on the survival of cancer patients treated with mistletoe extracts: a meta-analysis. Explore 8 (5), 277–281, 2012

Sekeroglu V., Aydin B., Sekeroglu Z.A.

Viscum album L. extract and quercetin reduce cyclophosphamide-induced cardiotoxicity, urotoxicity and gentoxicity in mice. Asian Pacific Journal of Cancer Prevention 12 (11), 2925–2931, 2012

Süsskind M., Thürmann P.A., Lüke C. et al.

Adverse drug reactions in a complementary medicine hospital: a prospective, intensified surveillance study. Evidence-based Complementary and Alternative Medicine, article ID 320760, 8 pp., 2012

Strüh C.M., Jäger S., Schempp C.M. et al.

A novel triterpene extract from mistletoe induces rapid apoptosis in murine B16.F10 melanoma cells. Phytotherapy Research 26, 1507–1512, 2012

Tröger W., Zdrale Z., Stankovic N.

Five-year follow-up of patients with early stage breast cancer after a randomized study comparing additional treatment with Viscum album L. extract to chemo-therapy alone. Breast Cancer: Basic and Clinical Research 6 (1), 173–180, 2012

Wilkens J., Mandera R. Die Ulmenmistel. Der Merkurstab 65 (5), 432–447, 2012

Zaenker K.S., Matthes H., Bock P.R., Hanisch J.

A specific mistletoe preparation (Iscador Qu) in colorectal cancer (CRC) patients: more than just supportive care? Journal of Cancer Science & Therapy 4 (9), 264–270, 2012

Ziegler R., Reif M., Kunz C. et al.

Anthroposophische Misteltherapie in Kliniken der Schweiz. Der Merkurstab 65 (5), 448–455, 2012

Hinweis auf Bücher zur Misteltherapie

Ramm H., Buess J. Zaubermistel – goldener Zweig. Futurum Verlag, Basel, 2013

Meyer F., Straub M. Die magischen 11 der heilenden Pflanzen. Gräfe und Unzer, München 2011

Rippe et al. Die Mistel – Eine Heilpflanze für die Krankheiten unserer Zeit. Pflaum Verlag, München, 2010

Wagner R. Von der Erfahrungsheilkunde zur rationalen Therapie. Ein Leitfaden zur Mistel-therapie aus praktischer Erfahrung. Verlag J.M. Mayer, Stuttgart, Berlin, 2009

Schramm H. Heilmittel der anthroposophischen Medizin. Urban und Fischer Verlag, München, 2009

Page 90: Jahresbericht 2013 Verein für Krebsforschung

88

Scheer R., Alban S., Becker H., et al. (Hrsg.)

Die Mistel in der Tumortherapie 2. KVC Verlag Essen, 2009

Wagner R. Fragen und Antworten zur Misteltherapie. Verlag J.M. Mayer, Stuttgart, Berlin, 2007

Wagner R. Mammakarzinom und ISCADOR. Leitfaden für eine qualifizierte Misteltherapie. Verlag J.M. Mayer, Stuttgart, Berlin, 2007

Kienle G., Kiene H., Albonico H.U.

Anthroposophic Medicine, effectiveness, utility, costs, safety. Schattauer Verlag, Stuttgart, New York, pp. 351, 2006

Bopp A. Die Mistel – Heilpflanze in der Krebstherapie. Rüffer & Rub Sachbuchverlag, Zürich, 1. Auflage Dezember 2006

Wagner R. Darmkrebs und Iscador. Verlag J.M. Mayer, Stuttgart, Berlin, 2005

Scheer R., Bauer R., Becker H., et al. (Hrsg.)

Fortschritte in der Misteltherapie. Aktueller Stand der Forschung und klinische Anwendung. KVC Verlag Essen, 662 Seiten, 2005

Overstolz A. (Hrsg.) Iscador – Mistelpräparate aus der anthroposophisch erweiterten Krebsbehandlung. Verlag für GanzheitsMedizin Basel, 102 Seiten (2. Auflage), 2005

Wagner R. Krebs – den Lebensfaden wiederfinden; Psychoonkologie für Arzt und Patient. Verlag Mayer, Stuttgart, Berlin, 171 S., 2003

Kienle G., Kiene H. Die Mistel in der Onkologie. Fakten und konzeptionelle Grundlagen. Verlag Schattauer, Stuttgart, 749 S., 2003

Wagner R. Prostatakrebs und Iscador. Ein Klinikbegleiter und Leitfaden für Diagnostik, Opera tion, Nachsorge und Folgetherapie. Verlag J.M. Mayer & Co., Stuttgart, Berlin, 2002

Fintelmann V. Onkologie auf anthroposophischer Grundlage. Verlag J.M. Mayer & Co., Stuttgart, Berlin, 2002

Wagner R. Iscador M/Qu spezial – Erfahrungen und Ergebnisse. Beiträge zur Krebstherapie. Verlag Urachhaus Stuttgart, 164 Seiten, 2001

Büssing A. (Hrsg.) Mistletoe – The Genus Viscum. Medical and aromatic plants – Industrial profiles. Vol. 16, Harwood Academic Publishers, 265 Seiten, 2000

Heiligtag H.R. Krebs besser verstehen. Ein Ratgeber aus der Sicht der anthroposophisch erweiterten Medizin. aethera im Verlag Freies Geistesleben & Urachhaus, Stuttgart, 1999

Glöckler M., Schürholz J. Krebsbehandlung in der anthroposophischen Medizin. Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 1996

Goebel T. Erdengeist und Landschaftsseele; Gestaltwirkungen geistiger Wesen im Pflanzen-reich und in der Mistel. Persephone, Arb.berichte der Med.Sektion am Goetheanum, Bd. 6, Verlag am Goetheanum, Dornach, 1994

Haller L., Heusser P., Treichler M., et al.

Immunologie und Krebskrankheit – Zur Therapie mit Iscador. Beiträge zur Krebstherapie. Verlag Urachhaus, Stuttgart, 1993

Leroi R. (Hrsg.) Misteltherapie – Eine Antwort auf die Herausforderung Krebs. Die Pioniertat Rudolf Steiners und Ita Wegmans. Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart, 1987

Page 91: Jahresbericht 2013 Verein für Krebsforschung

Die Ziele des Vereins für Krebsforschung sind:

– Erforschung der Krebserkrankung– Weitere Ausarbeitung des von

Rudolf Steiner angegebenen Heilmittels– Vervollkommnung der Behandlungs methoden– Ausbildung von Ärzten in dieser Behandlung

Das Heilmittel trägt den Namen Iscador. Es wird aus verschiedenen Mistelsorten(Viscum album) hergestellt.

Der Verein für Krebsforschung verfolgt keine materiellen Ziele. Sein ideeller Charakter wurde von den Behörden durch Steuer befreiung anerkannt.Kontrollstelle ist Streicher & Brotschin Revision und Unternehmensberatung AG, Basel.

Der VorstandVerein für Krebsforschung

Iwer HelwigMichael LorenzMichael Werner

Jeder Autor ist für den Inhalt seines Beitrages selbst verantwortlich.

Redaktion: Corina M. Caminada / Silke Helwig

Druck: Schwabe AG, Muttenz

Fotos p. 9, 42–43: Archiv Lukas KlinikFotos p. 46, 59, 62: von den Autoren zVgAlle weiteren Fotos und Ansichtskarte: Jürg Buess

Der Verein für Krebsforschung

Verein für KrebsforschungKirschweg 9CH-4144 ArlesheimTelefon +41 61 706 72 72Fax +41 61 706 72 00E-Mail: [email protected]: www.vfk.ch

Postcheck Basel 40-4988-9 oderBasellandschaftliche Kantonalbank Arlesheim,Konto-Nr. 16 3.108.686.51BIC: BLKB CH 22IBAN: CH 1200769016310868651

Einzahlungen

Für die Nachbestellung unseres Jahresberichtes, für Adressänderungen und Spenden-bescheinigungen wenden Sie sich bitte an:

Verein für Krebsforschungz.Hd. Frau Christine BrodmannKirschweg 9, CH-4144 [email protected]

Informationen zur Lukas Klinik:www.lukasklinik.chE-Mail: [email protected]: +41(0)61 702 09 09Mo 17.00–20.00Mi 08.00–14.00Fr 14.00–17.00

Page 92: Jahresbericht 2013 Verein für Krebsforschung

Bericht2013

Verein fürKrebsforschung

ArlesheimSchweiz

Lukas KlinikInstitut Hiscia