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Jahresbericht 2019

Jahresbericht 2019 - delta-ngo.ch · Jahresbericht 2019. Inhaltsverzeichnis Editorial 3 Über uns Mission und Vision 4 Organisation 6 delta Vorstand und Geschäftsleitung 8 Beirat

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  • Jahresbericht 2019

  • Inhaltsverzeichnis

    Editorial 3

    Über uns

    Mission und Vision 4Organisation 6 delta Vorstand und Geschäftsleitung 8Beirat 10

    Aktuelle Projekte

    Häftefallfonds für psychisch kranke und von Armut betroffene Mitmenschen in Belgaum, Südindien (S1) 12Aufbau alterspsychiatrischer Dienst in Zusammenarbeit mit „COOJ Mental Health Foundation“ in Goa, Indien (M5) 17

    Neu startende Projekte

    Betreutes Wohnen „Snehatheeram“ für psychisch kranke obdachlose Frauen, Kindangara, Südindien (Projektnummer M4) 24„Nishkalanka“ Behandlungzentrum für alkoholabhängige Menschen und ihre Familien in Belgaum, Indien (M6) 26

    Vereinsneugründungen bisherige Projekte

    Verein KAIRESH 31 Verein Ärzte für Ärzte 34 Finanzen

    Jahresrechnung 2019 37Buchhaltung 2019 und Budget 2020 39

    Werden Sie Gönner! 41

    Die Letzte Seite 43

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    Editorial

    Das vergangene Jahr war geprägt von unserer inhaltlichen Neuausrichtung. Schweren Herzens haben wir uns von drei sehr erfolgreichen Projekten verab-schiedet: Die beiden Berufsbildungs-projekte in Mosambik und Kirgistan un-ter der Leitung von Patricia Jucker und Thirza Schneider haben sich zusam-mengeschlossen und den neuen Ver-ein KAIRESH gegründet, um weiterhin jungen Erwachsenen aus schwierigen sozialen Verhältnissen eine Ausbildung zu finanzieren (www.kairesh.org). Wir von delta haben uns sehr gefreut, dass wir die Aufbauarbeit über die vergan-genen Jahre begleiten durften. Wir sind der Überzeugung, dass die Investition in die Jugend vor Ort eine nachhaltige ist: Einerseits fördern Berufsbildungs-projekte lokale Multiplikatoren, ande-rerseits werden ihre Zugangschancen zum Arbeitsmarkt wesentlich erhöht, was wiederum der gesamten Grossfa-milie zu Gute kommt, da mehr Lohn zur Deckung diverser finanzieller Bedürfnis-se zur Verfügung steht. Das dritte Pro-jekt „Medizinische Hilfe für Nordsyrien“ hat sich unter der Leitung von Fabian Lötscher und Benjamin Rufer im Ver-ein „Ärzte für Ärzte“ verselbstständigt (www.afa-ngo.ch). Dr. Lötscher und Dr. Rufer arbeiten als Ärzte im Lindenhof- und Inselspital in Bern und bringen als solche die entsprechenden Kompe-

    tenzen mit, um das Projekt lückenlos weiterzuführen. Seit Projektbeginn im Jahr 2015 konnten wir 116‘400 CHF Spenden für die medizinische Grund-versorgung der Bevölkerung im kriegs-erschütterten Nordsyrien sammeln. Die erfolgreichste Spendenaktion war sicherlich unser erstes online Crowd-funding im Frühling 2019, bei dem in-nerhalb von drei Monaten 23‘000 CHF zusammengekommen sind. Wir sind beeindruckt von der anhaltenden So-lidarität unserer Spender und möchten uns im Namen von Dr. Basrawi Ali, un-serem kurdischen Arzt in Kobanê, und den notleidenden Menschen in Nord-syrien ganz herzlich bei Ihnen bedan-ken! In diesem Sinne wünschen wir unseren ehemaligen Projektleitenden viel Freude und Erfolg bei der Weiter-führung ihrer wichtigen Arbeit in den neu gegründeten Vereinen!

    Dr. med. Monika Müller, PhDVereinspräsidentin FMH Psychiatrie und Psychotherapie

  • Mission & Vision

    delta – develop life through action er-möglicht fachgerechte Behandlung und Betreuung für Menschen mit psy-chischen Erkrankungen in ressourcen-armen Ländern.

    • Wir engagieren uns in der Weiter-bildung von professionellen Behand-lungspersonen vor Ort.

    • Wir fördern die Integration von Be-troffenen in Beruf und Gesellschaft.

    • Wir bezahlen Behandlungskosten für Betroffene, die sich eine fachge-rechte Behandlung aus eigener Fi-nanzkraft nicht leisten können.

    • Wir unterstützen entsprechende Institutionen im Auf-/Ausbau ihrer Ge-sundheitsdienst-leistungen.

    Global Mental Health

    Weltweit ist Depression der zweithäu-figste Grund für verminderte Lebens-qualität und Suizid die dritthäufigste Todesursache bei Menschen im er-werbsfähigen Alter. Lange Zeit dachte man, dass psychische Erkrankungen

    lediglich ein Problem in Industriestaa-ten darstellen. Verschiedene interna-tionale Untersuchungen haben diese Annahme widerlegt und sogar gezeigt, dass psychische Erkrankungen in res-sourcenarmen Ländern zunehmen. Absolut gesehen leben die meisten Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen in den Ländern des Südens, weil diese den Grossteil der Weltbevölkerung ausmachen. Somit wächst der Bedarf an professionel-len Versorgungsstrukturen. Gemäss WHO tragen die Versorgungssys-teme in ressourcenarmen Ländern dem wachsenden Problem von psy-chischen Erkrankungen nur ungenü-gend Rechnung. Dies hat eine grosse Versorgungslücke zur Konsequenz. In besagten Ländern erhalten rund 80% aller Betroffenen mit einer schweren psychischen Erkrankung keine ad-äquate medizinische Versorgung. Im Durchschnitt ist ein Facharzt*in für Psychiatrie für ein Einzugsgebiet von 2 Millionen Einwohnern zuständig, während in westlichen Ländern ein Facharzt*in für 11‘500 Einwohner zu-ständig ist. Beispielsweise ist auch die totale Anzahl an Psychiater*innen in In-dien und in der Schweiz gleich gross,

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    Über uns

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    obwohl Indien flächenmässig und ein-wohnerzahlmässig der Schweiz um ein Vielfaches überlegen ist. Die Regie-rungen von ressourcenarmen Ländern wenden lediglich 1% der jährlichen Gesundheitsausgaben für psychische Erkrankungen auf, wobei hauptsäch-lich psychiatrische Kliniken finanziert werden. Es bestehen massive Imple-mentierungs- und Finanzierungspro-bleme, sodass eine nachhaltige, staat-lich organisierte Versorgungsstruktur zur Weiterbetreuung nach Klinikaustritt fehlt. Der ambulante Sektor ist darüber hinaus weitgehend privat organisiert und von öffentlichen Mitteln abge-schnitten. Die Patienten bezahlen den Grossteil ihrer Gesundheitsausgaben selber. Diese Selbstfinanzierung ver-stärkt die Unterversorgung zusätzlich, da die Betroffenen sich adäquate pro-fessionelle Behandlungen aus eigener Finanzkraft nicht leisten können. Psy-chisch kranke Menschen sind wegen ihrer Erkrankung in ihrer Erwerbstä-tigkeit eingeschränkt. So sind psychi-sche Erkrankungen oft mit einem so-zialen Abstieg vergesellschaftet, was dazu führt, dass Betroffene entweder nur für schlecht bezahlte Arbeiten an-gestellt werden oder mit dem Verlust

    des Arbeitsplatzes konfrontiert sind. Das Unvermögen von Staat und Indi-viduum eine adäquate Versorgung zu gewährleisten, unterstreicht die Wich-tigkeit von NGO’s im Bereich psychi-scher Gesundheit. Delta will deshalb fachgerechte Behandlung und Betreu-ung für Menschen mit psychischen Erkrankungen in unterversorgten Län-dern ermöglichen.

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    Organisation

    licht den Projektleitenden durch seine Übernahme von organisatorischen Aufgaben eine optimale Projektumset-zung. Der Vorstand entscheidet über die Aufnahme von neuen Mitgliedern und die Verbuchung von projektunge-bundenen Spenden, erstellt Jahresbe-richt, Jahresrechnung und Budget zu Handen der Mitgliederversammlung und setzt die von der Generalver-sammlung festgelegten strategischen Ziele um. Er wird in seiner Arbeit durch die Geschäftsleitung, die Mitglieder und freiwillig Mitarbeitende unterstützt.

    Geschäftsleitung

    Die Geschäftsleitungsstelle wurde im Jahr 2019 zum ersten Mal als eine 10% Teilzeitstelle geschaffen mit dem Ziel die operationelle Effizienz des Ver-eines zu erhöhen, Konstanz in die Be-arbeitung von operationellen Aspekten zu bringen und den Vorstand in seiner Arbeit zu entlasten. Der Hauptaufga-benbereich liegt in der Übernahme von administrativen Aufgaben. Zu einem kleineren Anteil übernimmt die Ge-schäftsleitung auch strategische Auf-gaben. Sie ist in ihrer Arbeit direkt dem Vorstand unterstellt. Es handelt sich

    Mitgliederversammlungen

    Die Mitglieder versammeln sich zwei-mal jährlich. Die Generalversammlung im Frühling ist die höchste Entschei-dungsinstanz von delta. Sie konsti-tuiert sich aus allen Mitgliedern, die durch ihr Stimmrecht über die Geneh-migung von Jahresbericht und –rech-nung, das Budget für das kommende Jahr, die Verwendung von zweckunge-bundenen Spenden sowie über allfäl-lige Statutenänderungen entscheiden. Ebenfalls wird die Stossrichtung der Projekte besprochen, neue Projekte genehmigt sowie die Jahresziele fest-gelegt und evaluiert. Jedes Mitglied kann sich von der Mitgliederversamm-lung für 2 Jahre in den Vorstand wäh-len lassen. Während des Brain Day im Herbst werden, gegebenenfalls mit Unterstützung durch externe Exper-ten, konkrete Massnahmen zur Um-setzung der Jahresziele festgelegt. Der Brain Day dient entsprechend sowohl der Planung der Vereinstätigkeiten als auch der Qualitätssicherung.

    Vorstand

    Der Vorstand tagt zweimonatlich und ist die höchste operativ arbeitende Ins-tanz. Die Arbeit des Vorstands ermög-

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    um die einzige bezahlte Stelle. Dem Prinzip der Gewaltentrennung folgend kann sich die Geschäftsleitung nicht für den Vorstand bewerben und kein eigenes Projekt führen. Die Geschäfts-leitung wird durch die Mitglieder- und Gönnerbeiträge sowie gezielte Admi-nistrationsspenden finanziert. Projekt-gebundene Spenden können nicht zu deren Finanzierung genutzt werden. Wir konnten mit Susanne Altoè eine perfekte Besetzung dieser Stelle fin-den. Sie stellt sich auf Seite 11 vor.

    Revisionsstelle

    Senem Sahin und Simon Kehrli sind eidgenössisch diplomierte Wirt-schaftsprüfer und unterstützen delta als professionelle Revisoren. Unsere Jahresrechnung wird nach Standard des Obligationenrechts abgeschlos-sen und eingeschränkt durch die Re-visoren geprüft.

  • Organisation

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    Delta Vorstand und Geschäftsleitung

    Monika Müller, PsychiaterinVereinspräsidentin, Leiterin Indienprojekte

    „Die Unterversorgung von psychisch kranken Mit-menschen in ressourcenarmen Ländern ist unvor-stellbar gross und wird weder von den Regierun-gen noch von Hilfsorganisationen entsprechend adressiert. Mit delta leiste ich einen Beitrag zur Schliessung der Versorgungslücke.“

    Catrina Mugglin, ÄrztinVereinssekretärin

    „We make a living by what we get, but we make a life by what we give.” - Winston Churchill

    Livia Winzeler, PsychologinVereinskassierin

    „Wenn viele kleine Menschen an vielen kleinen Or-ten viele kleine Dinge tun, können sie das Gesicht der Welt verändern“ – Afrikanisches Sprichwort

    Susanne Rüfenach, ÄrztinStv- Vereinskassierin

    „Ich betrachte die mir zur Verfügung stehenden Ressourcen als Geschenk. Dieses Geschenk möchte ich durch persönliches Engagement mit anderen Menschen teilen.“

  • Susanne Altoè teilt hier ihre Motivation, sich bei delta zu engagieren:

    „Obwohl Menschen mit psychischen Erkrankungen einen relativ grossen Anteil unserer Gesellschaft ausmachen, erlebe ich es in meinem Berufsalltag immer wieder, dass die Betroffenen sozial an den Rand geraten. Die Zuwendung zu, und die Anwaltschaft für die Anliegen psychisch kranker Menschen ist für mich der Ausdruck meines Menschenbildes. Dieses ist geprägt von der unantastbaren Würde eines jeden Menschen und seinem intrinsischen Wert in einer Gesellschaft, der nicht von physischer oder psychischer Leistungsfähigkeit abhängt. Delta hat sich als Verein diese Anwaltschaft auf die Fahnen geschrieben, indem er sich auf konkrete Projekte vor Ort fokussiert, wo die fachgerechte Behandlung und Be-treuung psychisch kranker Menschen nicht gesichert ist, da die lokalen Gesund-heitssysteme über weit weniger Ressourcen verfügen als bei uns. Nachhaltigkeit und Verankerung im Gewebe der Ortsgemeinschaften sind dabei entscheidend, um die Lebensqualität der Betroffenen nachhaltig zu verbessern. Durch mein En-gagement im Bereich der Administration und Organisation bei delta möchte ich einen gezielten Beitrag leisten, diese konkrete Hilfe vor Ort möglich zu machen.“

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    Susanne AltoèTheologin und Spital- und Klinikseelsorgerin Geschäftsleiterin

    „How we walk with the broken speaks louder than how we sit with the greatest.“ - Luis Alvarez

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    Organisation

    Im Jahr 2019 haben wir ebenfalls ei-nen Beirat für delta eingesetzt. Dieser wird vom Vorstand bestimmt und un-terstützt delta bei der Vernetzung in Gesundheitswesen, Wirtschaft, Poli-tik, Entwicklungszusammenarbeit und Journalismus. Er vertritt die Interessen von delta in diesen Bereichen und be-rät bei fachlichen und strategischen Fragen. Er tagt zweimal jährlich zu-sammen mit dem Vorstand. Es han-delt sich dabei um ein ehrenamtliches Mandat. Wir konnten 12 hochkarätige Beiräte und Beirätinnen für unsere Ar-beit begeistern:

    • Rudolf Dannecker, ehemaliger Vize-Direktor DEZA und Beirat Helvetas

    • Dr. med. Conrad Frey, ehemali- ger Chefarzt Luzerner Psychiatrie und Gründer der Ambulatorien für Kriegs- und Folteropfer des Schweizerischen Roten Kreuzes

    • Linda Gurtner, selbstständige Unternehmerin

    • Dr. med. Barbara Hochstrasser, Chefärztin Psychiatrische Privat klinik Meiringen

    • Hildegard Hungerbühler, Fach- expertin Gesundheit und Integra- tion, Schweizerisches Rotes Kreuz

    • Ursula Hürzeler, ehemalige SRF Auslandkorrespondentin und Echo der Zeit Moderatorin

    • Prof. Thomas Müller, Chefarzt und Direktor Psychiatrische Privatklinik Meiringen

    • Marcus Sartorius, Anwalt in eigener Kanzlei, ehemaliger Anwalt und Fürsprecher

    • David Scheidegger, Mitglied der Geschäftsleitung GEWA

    • Sandra Tamer, selbstständige Unternehmerin E-Marketing

    • Prof. Sebastian Walther, Chef- arzt und Stv. Direktor Universitäre Psychiatrische Dienste Bern

    Beirat

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    Prof. Dr. med. Sebastian Walther

    Chefarzt Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Bern, erklärt hier, wieso er sich als Beirat für delta engagiert:

    „Die Gesundheitsversorgung ist weltweit ein wichtiger Bestandteil von Lebens-qualität. Dies gilt ganz besonders für psychische Gesundheit. Ausserhalb der westlichen Industrieländer herrscht generell ein Mangel an Angeboten für psy-chisch kranke Menschen. Gleichzeitig wären aufgrund der massiven sozialen und ökonomischen Veränderungen genau solche Angebote unbedingt nötig. Die Be-völkerung von Schwellen- und Entwicklungsländern ist besonders vom demo-graphischen Wandel betroffen mit einer wachsenden Gruppe alter Menschen. Gleichzeitig fallen soziale Strukturen wie die Grossfamilie weg, die sich bislang um Kranke kümmerte. Die knappen Ressourcen der Gesundheitssysteme rei-chen nicht für eine adäquate medizinische Versorgung. Vom Mangel sind wiede-rum besonders Menschen mit psychischen Erkrankungen betroffen. Wir können nicht das Gesundheitssystem anderer Länder verändern oder staatliche Aufga-ben übernehmen. Aber wir können mit einzelnen Massnahmen die Versorgung punktuell verbessern. Gezielte Hilfestellung vermag Lösungswege aufzuzeigen, die auch von Menschen innerhalb der Region aufgegriffen und multipliziert werden können. Gleichzeitig verschaffen die Projekte vor Ort auch eine generelle Aufmerk-samkeit für die Anliegen der psychisch kranken Menschen. Die Arbeit von delta begeistert mich, weil sie genau an diesen Stellen ansetzt: kleine Projekte mit Mo-dellcharakter und Hilfe zur Selbsthilfe bilden den Kern der Massnahmen. Für delta setzen sich einzelne, engagierte Menschen ein. Die Organisation ist sehr schlank und das Themengebiet umschrieben. So können die Mittel fokussiert für die Pro-jekte eingesetzt werden. Aus eigener Erfahrung weiss ich, welche starken Effekte sich in Regionen mit mangelhafter Versorgung bereits durch relativ kleine, gezielte Interventionen erreichen lassen. Als Fachexperte möchte ich delta bei ihrer Arbeit unterstützen. Deshalb engagiere ich mich im Rahmen meiner Möglichkeiten im Beirat von delta.“

  • Projektbeschrieb

    Armut und psychische Gesundheit sind eng miteinander verknüpft. Vie-le Menschen, die an psychischen Erkrankungen leiden, leben auch in Armut. Dieses Problem ist in ressour-cenarmen Ländern infolge einer er-höhten Armutsrate besonders ausge-prägt. In Indien lebt rund einer Viertel aller Menschen von weniger al CHF 2.- pro Tag. Der Zugang zu fachge-rechter psychiatrischer Behandlung und Betreuung ist in infolge dieser Armut stark eingeschränkt. Zudem nehmen insbesondere schwere psy-chische Erkrankungen oftmals einen chronischen Verlauf, was eine lang-fristige Behandlung notwendig macht. Da es keine Krankenkassen gibt, müssen die Gesundheitskosten von den Betroffenen selber getragen wer-den. Dies strapaziert das kleine Bud-get der Armutsbetroffenen zusätzlich, sodass oft kein Arzt aufgesucht wird. Gleichzeitig verfügen armutsbetroffe-ne indische Mitmenschen häufig über ein tiefes Bildungsniveau. Sie haben deshalb meist keine Kenntnis über Entstehung und Behandlungsmög-

    lichkeiten psychischer Erkrankungen. Dies verschärft die bereits bestehende und für ressourcenarme Länder typi-sche Unterversorgung. Die Familien von psychisch kranken Menschen ha-ben aber nicht nur mit hohen Kosten, sondern auch mit einem niedrigen Ein-kommen zu kämpfen. Die Betroffenen sind gerade aufgrund ihrer Erkrankung in ihrer Erwerbstätigkeit eingeschränkt oder mit dem Verlust des Arbeitsplat-zes konfrontiert. Zusätzlich werden sie infolge des mit der Krankheit einher-gehenden sozialen Abstiegs oft nur für schlecht bezahlte Arbeiten angestellt. Staatliche Betreuungsstrukturen feh-len weitgehend, sodass die Familie die Gesamtbetreuung übernimmt mit der Konsequenz, dass erwerbsfähige Fa-milienmitglieder nicht mehr ihrer gere-gelten Arbeit nachgehen können, was das Einkommen der Familie zusätzlich schmälert. Diese Einkommenslücken tragen wesentlich zur Armut der ge-samten Familie bei, was weitreichen-de Konsequenzen mit sich zieht. Beispielsweise sind weniger Mittel vor-handen für Schulbildung, sodass die

    Härtefallfond für psychisch kranke und armutsbetroffene Mit-menschen in Belgaum, Südindien (Projektnummer S1)

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    Aktuelle Projekte

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    festelle unterstützt delta armutsbetrof-fene, psychisch kranke Menschen und ihre Familien direkt.

    Bisher erreichte Ziele und Neu-ausrichtung

    Delta unterstützt die Sozialhilfestel-le seit dem Jahr 2013 mit jährlichen 6000 CHF. Zwischen 2013 und 2018 konnten wir insgesamt 200 von Armut betroffene indische Familien oder Ein-zelpersonen unterstützen. Dabei wur-den insbesondere Betroffene mit nied-rigem Bildungsniveau unterstützt, die unqualifizierte und schlecht bezahlte Arbeit verrichteten und 80-150 CHF pro Monat verdienen. Die Unterstüt-zung liess sich in drei Hauptbereiche unterteilen: Übernahme von medizini-schen Behandlungskosten; Deckung Ausbildungskosten; sowie direkte Un-terstützung von armutsbetroffenen in-dischen Familien durch Entrichten von Sozialhilfegeld in Form von Vouchern, welche in bestimmten Läden gegen Nahrungsmittel, Hygieneartikel und andere Gebrauchsartikel umgetauscht werden können.

    Kinder von psychisch kranken Eltern häufig nur unqualifizierter Arbeit nach-gehen, was die Armutsspirale über Generationen hinweg festigt. Zudem können alltägliche Bedürfnisse kaum gedeckt werden, nicht zu sprechen von unerwarteten Auslagen, beispielswei-se im Falle von Krankheit eines Fami-lienmitgliedes. Schliesslich führt Armut zu erhöhtem psychischem Stress, was sich wiederum negativ auf die psychi-sche Gesundheit auswirkt. Staatliche Sozialhilfe für diese besonders vulne-rablen Menschen gibt es nicht, eine Invalidenrente beträgt in Indien ca. 25 CHF pro Monat. Diese deckt nur einen Bruchteil der Lebensunterhalts-kosten der Betroffenen. All diese Zu-sammenhänge machen deutlich, dass die Bekämpfung von Armut einerseits die psychische Gesundheit verbessert und andererseits eine fachgerechte Behandlung psychische Erkrankungen Armut vermindert. Pater Cyril Fernan-des ist katholischer Priester und Sozi-alarbeiter. Er führt seit 30 Jahren eine Sozialhilfestelle in Belgaum, Südindi-en. Zusammen mit drei Angestellten klärt er täglich mehrere Sozialhilfege-suche ab, besucht die Bittsteller direkt zu Hause, um sich ein Bild von der Situation zu machen, und entrichtet Hilfestellung unterschiedlicher Art. In Zusammenarbeit mit dieser Sozialhil-

  • Projektbericht 2019

    Durch die Neuausrichtung von del-ta auf psychische Gesundheit wurde zwar die Auswahl der Begünstigten ab 2019 angepasst, jedoch die Art und Höhe der Unterstützung wie bisher weitergeführt. Neu unterstützt delta armutsbetroffene, psychisch kranke indische Mitmenschen und deren Fa-milien.

    • Delta deckt psychiatrische Be-handlungskosten und verbessert da-mit den Zugang zu notwendiger psy-chiatrischer Behandlung.

    • Delta deckt allgemeine medizi-nische Behandlungskosten von psy-chisch kranken Mitmenschen sowie deren Angehörigen, und senkt da-durch den ökonomischen Druck auf die armutsbetroffenen Familien, da hohe medizinische Behandlungskos-ten bei gleichzeitig fehlender Kranken-kasse Armut zusätzlich verschärft.

    • Delta übernimmt Ausbildungs-kosten von Kindern psychisch kranker Mitmenschen und verbessert ihren Zugang zum Arbeitsmarkt, was die Armut der gesamten Familie langfristig bekämpft.

    • Delta entrichtet Sozialilfegeld in Form von Vouchern zur Deckung von Grundbedürfnissen der Betroffenen und ihrer Familie, was sich als wich-tige psychosoziale Intervention auf die psychische Gesundheit der Betroffe-nen auswirkt.

    Insgesamt unterstützte delta in Zu-sammenarbeit mit der Sozialhilfestelle im vergangenen Jahr 24 psychisch kranke und armutsbetroffene indische Mitmenschen und deren Familien. Im Folgenden beschreiben wir vier Situa-tionen, welche die verschiedenen Un-terstützungsmöglichkeiten illustrieren:Wilson Sebastian ist in einem Waisen-haus aufgewachsen und arbeitet als Hilfskraft in einem Hotel. Sowohl die schwierigen psychosozialen Verhält-nisse während seiner Kindheit und Ju-gend, wie auch die aktuelle Situation mit unqualifizierter Anstellung in der Gastronomie sind wichtige Risikofak-toren für einen problematischen Alko-holkonsum. Wilson entwickelte eine Alkoholabhängigkeit und seine Ehe-frau verliess ihn mit dem einjährigen Kind. Durch die Unterstützung der Sozialhilfestelle wurde Wilson in eine Entzugsbehandlung integriert, welche von delta bezahlt wird. Aktuell trinkt er deutlich weniger, sodass er seinen so-zialen und beruflichen Verpflichtungen nachkommen kann.

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    Aktuelle Projekte

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    Bharati Kamble’s studiert Sprachen an einer staatlichen Universität mit dem Ziel Lehrerin zu werden. Ihr Vater ist al-koholabhängig und lebt nur zeitweise bei seiner Familie, sodass das Fami-lieneinkommen durch ihre Mutter be-stritten wird. Diese hat keine formelle Ausbildung genossen und verdient als Erntehelferin rund 50 CHF pro Monat. Delta ist der Überzeugung, dass durch die Ausbildung der drei Kinder die ge-samte Familiensituation massgeblich verbessert werden kann und freut sich deshalb, die Ausbildungskosten von Bharati zu übernehmen. Rekha Kadyogol ist Mutter von zwei kleinen Kindern und verdient als Putz-hilfe rund 60 CHF pro Monat. Ihr Ehe-mann leidet ebenfalls an einer Alkoho-labhängigkeit, sodass die junge Frau das Familieneinkommen selbststän-dig bestreiten muss, während sie ihre kranke Schwiegermutter betreut. Zu-sätzlich leidet sie unter häuslicher Ge-walt durch den oftmals betrunkenen Ehemann. Sie hat die Sozialhilfestelle im Jahr 2019 zum ersten Mal aufge-sucht und Pater Cyril ihre Suizidge-danken anvertraut. Seither unterstüt-zen wir sie mit monatlichen Vouchern, um die Grundbedürfnisse der Familie zu decken.

    Kiran Mayur verlor seine Mutter als er noch ein kleines Kind war und wuchs bei seinem psychisch kranken Vater auf. Die Familie ist von Armut betrof-fen, die einzige Einnahmequelle be-steht im Verkauf von Früchten auf ei-nem kleinen mobilen Marktstand. Um ihre Selbstständigkeit zu fördern und das Familieneinkommen aufzubes-sern, unterstützen wir sie in der An-schaffung einer Fruchtsaftmaschine.

    Wilson Sebastian mit seiner kleinen Familie

    Kiran Mayur und die neue Saftmaschine

  • Kontakt

    Dr. med. Monika Müller, PhDVerein delta – develop life through actionVereinspräsidentin und Projektleiterin Härtefallfonds S13000 Bern

    [email protected]

    www.delta-ngo.chwww.facebook.com/develop.life.through.action

    Ausblick

    Wir werden die angepasste Zusam-menarbeit mit Fokus auf psychische Gesundheit in den kommenden drei Jahren konsolidieren und die finanziel-le Unterstützung in der Höhe von 6000 CHF jährlich bis Ende 2022 unverän-dert weiterführen. Da die Sozialhilfe-stelle sich erstmals vertiefter mit psy-chischer Gesundheit befasst, werden wir ebenfalls evaluieren, ob die Team-mitglieder eine entsprechende Weiter-bildung benötigen und diese gegebe-nenfalls in die Wege leiten.

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    Aktuelle Projekte

    Bharati Kamble (links) und Rakha Kadyogol (rehts) sind zwei Frauen, welche die sozialen Konse-quenzen der Alkoholabhängigkeit in Indien und die dringende Notwendigkeit des Härtefallfonds beispielhaft illustrieren

  • Aufbau Alterspsychiatrischer Dienst in Zusammenarbeit mit „COOJ – Mental Health Foundation“ in Goa, Südindien (Projektnummer M5)

    die indische Regierung basierend auf den Empfehlungen der WHO kürzlich ihre nationale Strategie im Bereich psychischer Gesundheit angepasst. Jedoch bestehen massive Implemen-tierungs- und Finanzierungsprobleme, die einer erfolgreichen Umsetzung der Strategie im Wege stehen. Die Versor-gung psychisch kranker Mitmenschen in Indien konzentriert sich nach wie vor auf den stationären Bereich. Es fehlen insbesondere sozialpsychiatrische, gemeindenahe Einrichtungen. Dies obwohl insbesondere bei alterspsy-chiatrischen Patienten die ambulante, milieutherapeutische Behandlung im Vordergrund steht und Anfahrtswe-ge kurz und einfach gehalten werden sollten. Dr. Peter Castelino ist indi-scher Psychiater in Goa und hat im Jahr 2000 die Stiftung «COOJ Mental Health Foundation» gegründet. Diese lokale Stiftung führt ein gemeindena-hes, sozialpsychiatrisch orientiertes Behandlungszentrum im ländlichen Norden von Goa, wo die Versorgungs-lage besonders lückenhaft ist. Im Jahr 2014 kam ein alterspsychiatrisches Behandlungsprogramm dazu, bei dem initial im Sinne einer Aktivierungsthera-pie verschiedene Altersheime in Nord-

    Projektbeschrieb

    Die verbesserte Versorgung von kör-perlichen Erkrankungen führte dazu, dass in Indien die Lebenserwartung von durchschnittlich 40 Jahren in den 1960er Jahren auf heute durch-schnittlich 70 Jahre angestiegen ist. Dadurch steigt auch die Anzahl äl-terer Mitmenschen mit psychischen Erkrankungen, zu denen auch De-menz gehört. Gleichzeitig handelt es sich bei Indien um das Land mit der zweithöchsten Bevölkerungsdichte, sodass fast 62 Millionen Menschen über 65-jährig sind. Um das rasante Bevölkerungswachstum zu bremsen, propagiert die indische Regierung das sogenannte Zweikind Programm. Da-durch werden die Familien kleiner und es gestaltet sich zunehmend schwie-riger, sich neben der regulären Arbeit um kranke ältere Angehörige zu küm-mern. Darüber hinaus sind insbeson-dere die reicheren indischen Bundes-staaten, zu denen auch Goa gehört, von Arbeitsmigration betroffen, sodass ältere Mitmenschen häufig isoliert in Goa zurückbleiben. Der Bedarf an entsprechenden professionellen Ver-sorgungsstrukturen wächst. Zwar hat

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  • Goa aufgesucht wurden. Im Jahr 2018 wurde mit der Unterstützung von delta innerhalb des bestehenden Behand-lungszentrums eine milieutherapeuti-sche, alterspsychiatrische Tagesklinik gegründet. Dabei soll der Fokus auf Funktionserhalt, Tagesstrukturierung sowie Durchbrechen der sozialen Iso-lation von betagten psychisch kranken Mitmenschen unabhängig ihrer Grund-erkrankung gelegt werden. Zusätzlich soll die Belastung der primären Be-treuungspersonen, sei dies zu Hause oder im Pflegeheim, gesenkt werden. In einem nächsten Schritt werden wir COOJ bei der Einführung eines aufsu-chenden Behandlungsangebotes bei Betroffenen zu Hause unterstützen.

    Projektbericht 2019

    Ein wichtiger Meilenstein, den wir im Jahr 2019 erreicht haben, ist die kom-plette Ausstattung der Tagesklinik. Insgesamt wurde das vereinbarte Bud-get gut eingehalten. Der Anfang 2018 überwiesene Betrag von 16‘863 CHF dient zum Aufbau der Tagesklinik bis Ende 2020 (Einrichtungsgegenstände, Öffentlichkeitsarbeit, Bus und Lohn-kosten Chauffeur). Die Tagesklinik ist dreimal pro Woche morgens von 9:00 – 13:00 geöffnet und wird regelmässig von 15 Pati-enten besucht. Im Jahr 2019 haben insgesamt 35 Betagte die Tagesklinik

    mindestens einmal besucht. Die häu-figsten Gründe, die Tagesklinik nicht längerfristig in Anspruch zu nehmen, bestand in einer Verschlechterung von körperlichen Zusatzerkrankungen, in Transportschwierigkeiten bei weiter entlegenen Wohnorten, die nicht mit dem Bus erreicht werden können, sowie befürchteter Stigmatisierung aufgrund des Besuchs eines solchen Angebotes. Es gab aber auch positive Gründe, wieso Patienten die Tageskli-nik wieder verliessen. So konnte z.B. die 80-jährige Philomena D‘Souza die Behandlung erfolgreich abschliessen, weil sie ihre Depression überwunden hat. Initial war Frau D’Souza infolge ihrer Depression und ihrer arthrose-bedingten Knie-Schmerzen ans Haus gebunden, oftmals hat sie tagsüber nicht einmal das Bett verlassen. Sie gibt hier selber Auskunft darüber, wie die Behandlung in der Tagesklinik ihr geholfen hat: „COOJ wurde für mich ein Ort der Begegnung mit Menschen, die ähnliche Probleme haben wie ich. Nach einer längeren Phase des Einge-wöhnens konnte ich wieder Freude an meinem Leben entwickeln und hatte Spass, an den Aktivitäten von COOJ teilzunehmen. Nun kann ich mein Le-ben wieder selber in die Hand nehmen und habe ich mich trotz meines hohen Alters entschieden, nach Europa zu reisen um Verwandte zu besuchen.“

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    Aktuelle Projekte

  • Kreativateliers der Tagesklinik: Die Patienten lieben insbesondere kleine Gartenarbeiten und das gemeinsame Kochen!

    Wie bereits 2018 hat COOJ auch die-ses Jahr Praktikumsplätze für Psycho-logie-Studierende der Universität Goa angeboten. Neu kamen dieses Jahr 16 Praktikantinnen hinzu, die eine Grund-ausbildung im Bereich Pflege absolvie-ren, um betagte, kranke Mitmenschen zu Hause zu pflegen. Durch die Inte-gration dieser Praktikanten in unsere alterspsychiatrische Tagesklinik ist es uns gelungen, wichtige Multiplikatoren bezüglich psychischer Erkrankungen im Alter inklusive Demenz zu sensibi-lisieren. Zusätzlich führte COOJ zwei Tagungen für Angehörige durch, um

    Der neu renovierte Eingangsbereich der Ta-gesklinik mit Pflanzentöpfen aus dem Kreativa-telier der Tagesklinik

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  • diese über die Demenzerkrankung zu informieren, Tipps im Umgang mit de-menten Angehörigen zu vermitteln und auf die Burn-out Gefahr von familiären Betreuungspersonen hinzuweisen. Wie bereits letztes Jahr führte COOJ mehrere Sensibilisierungskampagnen durch, um die indische Gesellschaft für unser Anliegen der fachgerechten psychiatrischen Versorgung von Be-troffenen aufzuklären. So gab es Pro-gramme am Welttag für Alzheimer, am Welttag für psychische Gesundheit sowie am internationalen Tag der älte-ren Generationen. Die grösste Veränderung dieses Jah-res besteht im Wechsel der Leitung der Tagesklinik in Indien. Aarti Sinha hat nach 5 Jahren Arbeit bei COOJ ihre Verantwortung an Dayle Rodrigues weitergegeben. Dayle ist gebürtig in Goa, wo sie auch Psychologie studiert hat. Direkt nach ihrem Studium hat sie im Jahr 2015 begonnen, bei COOJ zu arbeiten, initial als Praktikantin, danach als Festangestellte. Anfangs hat Dayle im sozialpsychiatrischen Zentrum mit-gearbeitet und Aarti beim Aufbau der Tagesklinik als ihre Stellvertreterin tat-kräftig unterstützt. Es lag somit auf der Hand, dass COOJ sie nach dem Weg-gang von Aarti mit deren Leitung be-traute. Wir freuen uns, mit Dayle eine junge, dynamische Inderin gefunden zu haben, die unsere innovative Arbeit

    mitträgt und vor Ort weiterentwickelt!

    Dayle Rodrigues, Psychologin und neue Lei-terin der alterspsychiatrischen Tagesklinik

    Delta wurde als begünstigte Organisa-tion im November 2019 an den Spie-gelbasar eingeladen. Die reformierte Kirchgemeinde des Spiegels b. Bern organisiert diesen Basar seit vielen Jahren in ehrenamtlicher Tätigkeit und spendet den Ertrag an jeweils zwei gemeinnützige Organisationen. Wir möchten uns im Namen der indischen Patientinnen und Patienten ganz herzlich für die grosszügige Spende von rund 13‘000 CHF bedanken. Wir werden diese Spende vollumfänglich für den alterspsychiatrischen Dienst in Indien einsetzen.

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    Aktuelle Projekte

  • Übergabe der Spende des Spiegelbasars an Dr. Peter Castelino und die Patienten von COOJ

    Ausblick

    Unser Hauptziel für das kommende Jahr ist, die Arbeit der Tagesklinik zu konsolidieren. Wir möchten die An-zahl der Patienten schrittweise erhö-hen (maximale Belegungskapazität 35 Patienten) und die Öffentlichkeitsar-beit unverändert weiterführen. Zudem möchten wir den alterspsychiatri-schen Dienst mit einem aufsuchenden

    Angebot im Sinne einer Psychiatrie-spitex (community mental health wor-ker) ergänzen. Da es sich hierbei um ein Novum handelt, haben wir be-schlossen, dieses Behandlungsange-bot in einem ersten Schritt während einer einjährigen Pilotphase zu evalu-ieren. Nach diesem Jahr werden wir entscheiden, ob und in welcher Form wir es weiterführen werden. Wir ha-ben uns für die Pilotphase zum Ziel gesetzt, den Bedarf, die Machbarkeit und die Akzeptanz eines aufsuchen-den, alterspsychiatrischen Behand-lungsangebotes zu überprüfen. Wir werden die betagten Mitmenschen in ihrem häuslichen Umfeld (bei ihnen zu Hause, im Altersheim) besuchen, um psychosoziale Basisinterventio-nen zu implementieren (Tagesstruktur, Vernetzungsarbeit), Gedächtnistrai-ning anzubieten und Strategien zu vermitteln, um kognitive Defizite zu kompensieren. Wir werden die Gele-genheit ebenfalls nutzen, um Angehö-rige oder Betreuungspersonen über psychische Erkrankungen bei älteren Mitmenschen aufzuklären. Zur Um-setzung des Angebotes werden wir eine Sozialarbeiterin im Bereich psy-chische Gesundheit oder eine Pflege-fachperson einstellen, die von einer Laienperson und zwei ehemaligen Patienten von COOJ unterstützt wird. Aufgrund des Mangels an Fachkräf-

    21

  • ten, haben in ressourcenarmen Län-dern bis zu 90% aller Patienten mit schweren psychischen Erkrankungen keinen Zugang zu entsprechender Behandlung. Es sind somit alternative Behandlungsmodelle mit Delegation an Nicht-Fachpersonen nötig. Zahl-reiche wissenschaftliche Untersu-chungen haben gezeigt, dass Laien effizient verschiedene psychische Er-krankungen behandeln können, wenn sie entsprechend ausgebildet und su-pervidiert werden. Die Einbindung von Betroffenen (Peers) in die Behandlung ist in vielen westlichen Ländern ein wichtiger Bestandteil sozialpsychiatri-scher Arbeit. Bei den Peers handelt es sich um Patienten, die selber von ei-ner psychischen Erkrankung betroffen sind oder waren, und die aktiv in die Behandlung eingebunden werden. Ob ein solches Behandlungsmodell mit Therapie von Betroffenen zu Betrof-fenen in einem hierarchisch-indischen Kontext Akzeptanz findet, wird sich im Verlauf des Projektes zeigen. Die indi-schen Verantwortlichen sehen in der Einbindung von Peers auch die Chan-ce, eine Wiedereingliederung der Be-troffenen zu fördern. Delta unterstützt die Konzeption und die Implementa-tion des Behandlungsangebotes ak-tiv in Form von Wissenstransfer und Supervision. Im Jahr 2020 werden wir die neue Leiterin des alterspsy-

    chiatrischen Behandlungsangebotes in Indien, Dayle Rodrigues, für eine zweiwöchige Weiterbildung an die Universitätsklinik für Alterspsychiatrie in Bern einladen.

    Budget

    Das Gesamtbudget für die nächsten Schritte beläuft sich auf CHF 36‘000.-Die Kosten zur Weiterführung der Ta-gesklinik und die Öffentlichkeitsarbeit beziehen sich auf das Kalenderjahr 2020. Die Pilotphase der aufsuchen-den Arbeit wird sich über 15 Mona-te erstrecken. Für das Jahr 2020 ist mit Ausgaben in der Höhe von CHF 22‘089.- zu rechnen. Zur kompletten Finanzierung des Gesamtbudgets der geplanten Ausgaben fehlen uns aktuell noch CHF 19‘916.-. Dafür sind wir auch dieses Jahr auf Ihre Hil-fe angewiesen, wofür wir uns bereits jetzt herzlich bei allen Spenderinnen und Spendern bedanken!

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    Aktuelle Projekte

  • Kontakt

    Dr. med. Monika Müller, PhDLic. phil. Livia WinzelerProjektleiterinnen Alterspsychiatrischer Dienst Goa, M5Verein delta – develop life through action3000 Bern

    [email protected]@delta-ngo.ch

    www.delta-ngo.chwww.facebook.com/develop.life.through.action

    Budget in CHF

    Weiterführung Arbeit Tagesklinik 14‘770

    Transportdienst 8‘456

    Gartenprojekt 5‘000

    Diverses 1‘314

    Öffentlichkeitsarbeit 1‘600

    Pilotphase aufsuchende Arbeit 15‘685

    Diverses 1‘229

    Lohn Sozialarbeiterin oder Pflegefachfrau 5‘970

    Lohn Peers (2x1‘791) 3‘582

    Aufsuchendes Arbeiten (Transport, Verpflegung) 3‘504

    Unerwartete Ausgaben (10% des Budgets) 1‘400

    Weiterbildungsbesuch Dayle Rodrigues in der Schweiz 3‘950

    Flugkosten, Visum, Versicherung 1‘430

    Aufenthaltskosten (180 CHF pro Tag) 2‘520

    Total 36‘005

    23

  • derung. Der Betreuungsschlüssel ist in der Regel trotz der Einhaltung der staatlichen Mindestanforderungen un-genügend. Angebote zur Tagesstruk-turierung oder Reintegration in Familie und Gesellschaft fehlen weitgehend, da die geringen personellen Ressour-cen zur Deckung der Grundbedürfnis-se eingesetzt werden. Zusätzlich sind diese Einrichtungen privat geführt und deswegen von öffentlichen finanziellen Mitteln abgeschnitten. Da ein moder-nes Sozialversicherungssystem fehlt und eine Invalidenrente nur ungefähr 25 CHF pro Monat entspricht, können die Patienten nur einen sehr geringen finanziellen Beitrag zu ihrer Versorgung leisten. Die Langzeitbetreuung von psychisch schwer kranken Menschen ist deshalb in erheblichem Masse von Spendengeldern abhängig. Vor diesem Hintergrund wurde im Jahr 2012 in Kidangara, Südindien, die Wohninsti-tution „Snehatheeram“ zur Langzeitbe-treuung von obdachlosen Frauen mit schweren psychischen Erkrankungen oder geistiger Behinderung gegründet. Diese befindet sich im Besitz einer in-dischen Stiftung und wird von katho-lischen Ordenschwestern geführt. Sr.

    Neue Projekte

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    Projektbeschrieb

    Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen haben häufig Schwierig-keiten, den Alltag alleine zu bewältigen, und sind deswegen auf längerfristige Unterstützung angewiesen. Häufig sind die Symptome schwerwiegend und die Patienten unbehandelt, so-dass die Familien an die Grenze ihrer Betreuungsmöglichkeiten kommen. Bei immer kleiner werdenden Familien wird die familiäre Pflege zusätzlich er-schwert, da diese auf weniger Beteilig-te verteilt und mit der Erwerbstätigkeit koordiniert werden muss. Schliesslich werden sowohl die kranken Mitmen-schen wie auch ihre Familien stark durch die Gesellschaft ausgegrenzt, sodass die Betreuung im häuslichen Umfeld noch belastender wird. Weil die Familien mit der langfristigen Be-treuung überfordert sind und gleich-zeitig professionelle Strukturen fehlen, werden schwer psychisch kranke Mit-menschen teilweise obdachlos. In den wenigen Langzeitinstitutionen wohnen gleichzeitig Menschen verschiedenen Alters mit psychischen Erkrankungen und Menschen mit geistiger Behin-

    Betreutes Wohnen „Snehatheeram“ für psychisch kranke obdachlose Frauen, Kindangara, Südindien (Projektnummer M4)

  • 25

    Tessy Cheiran ist ausgebildete Pfle-gefachfrau und leitet „Snehatheeram“ seit acht Jahren. Aktuell wohnen rund 33 Frauen in „Snehatheeram“. Der Grossteil der Bewohnerinnen hat kei-ne familiären Bezugspersonen, sodass sie langfristig in „Snehatheeram“ leben werden. Gleichzeitig ist Kidangara und die umliegende Region besonders stark vom Klimawandel betroffen, da diese von zahlreichen Wasserstrassen durchzogen wird und unterhalb des Meeresspiegels liegt. In der Monsun-zeit kommt es deshalb immer wieder zu Überschwemmungen. Diese haben in den vergangenen Jahren an Häufig-keit und Intensität zugenommen. Da die Bewohnerinnen nicht einfach in Notunterkünfte evakuiert werden kön-nen, hat delta den ersten Stock des Hauses ausgebaut um temporären Schutz vor den Überschwemmungen zu bieten und gleichzeitig die Betreu-ungskapazität zu erhöhen.

    Ziele und Projektdauer

    Die jährlichen Überschwemmungen führen immer wieder zu Sachschäden, für deren Behebung oftmals das Geld fehlt. Delta wird in einem nächsten Schritt eine Wandrenovation im Erd-geschoss vornehmen um den Pilzbe-fall einzudämmen. Zudem werden wir während eines Jahres eine Sozialarbei-

    terin in Teilzeitarbeit anstellen, um eine niederschwellige Tagesstruktur für die Bewohnerinnen anzubieten, und die Betroffenen für eine Invalidenrente an-zumelden. Nach einem Jahr wird eva-luiert, ob und unter welchen Bedingun-gen die Anstellung weitergeführt wird.

    Kosten

    Der Jahreslohn einer entsprechend ausgebildeten Person mit sozialarbei-terischem Hintergrund beträgt 3111.- CHF und die Renovationskosten wer-den sich auf 5067.- CHF belaufen.

    Kontakt

    Dr. med. Monika Müller, PhDLic. phil. Livia WinzelerProjektleiterinnen betreutes Wohnen „Snehatheeram“, M4Verein delta – develop life through action3000 Bern

    [email protected]@delta-ngo.ch

    www.delta-ngo.chwww.facebook.com/develop.life.through.action

  • Projektbeschrieb

    Gemäss WHO hat in Indien der Alko-holkonsum zwischen 2010 und 2017 um 38% zugenommen, sodass rund 10% der Bevölkerung einen proble-matischen Alkoholkonsum aufweist. Dabei sind insbesondere Männer betroffen, was in einem Land wie In-dien dazu führt, dass die Familie oft in Armut lebt, weil entweder die Ein-künfte des Familienoberhauptes kom-plett fehlen, oder zu einem Grossteil für den Alkoholkonsum aufgewendet werden. Problematischer Alkohol-konsum stellt zusätzlich ein wichtiger Faktor für häusliche Gewalt gegen-über Frauen und Kindern dar. Neben diesen negativen sozialen Konse-quenzen beeinflusst problematischer Alkoholkonsum die körperliche und seelische Gesundheit nachhaltig ne-gativ. Die Patienten leiden häufig an Lebererkrankungen oder entwickeln Tumore in der Mundhöhle oder der Speiseröhre, sind schlecht ernährt und haben insbesondere in ressour-cenarmen Ländern ein grösseres Ri-siko, ansteckbare Erkrankungen wie Tuberkulose oder HIV zu entwickeln. Ein Grossteil der Patienten mit prob-

    lematischem Alkoholkonsum leidet an Depressionen oder Angsterkran-kungen, die sie durch den Konsum selber zu regulieren versuchen. In ressourcenarmen Ländern wie Indien beschränken sich die Therapiemög-lichkeiten auf die akute Entzugsbe-handlung sowie die Behandlung von körperlichen Folgeschäden. Psycho-soziale therapeutische Ansätze und spezifische Entwöhnungstherapien fehlen weitgehend. Somit gleicht die Behandlung eher der Symptombe-kämpfung und bleibt meist ohne an-haltenden Effekt. Um diese Behand-lungslücke zu schliessen werden von der WHO insbesondere zwei Stra-tegien propagiert: Einerseits sollten Behandlungsprogramme in die haus-ärztliche Grundversorgung integriert werden, andererseits können einzelne Behandlungseinheiten an Laienperso-nen übertragen werden, sofern diese gezielt angeleitet werden. Im Falle von Alkoholabhängigkeit macht die Integ-ration in die Grundversorgung sehr viel Sinn, weil die Patienten häufig infolge ihrer körperlichen Folgeerscheinun-gen den Arzt aufsuchen. Das „Car-dinal Gratias Hospital“ im ländlichen Südindien, ist ein kleines Grundver-

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    Neue Projekte

    „Nishkalanka“ Behandlungzentrum für alkoholabhängige Menschen in Belgaum, Indien (Projektnummer M6)

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    sorgungsspital mit rund 30 Betten und einem ausgebauten hausärztlichen Sprechstundenprogramm, bei dem täglich an die 120 Patienten gesehen werden. Wir werden das „Nishkalan-ka“ Behandlungszentrum für proble-matischen Alkoholkonsum in dieses Grundversorgungspital integrieren. Dr. Sindhu Mathew ist die Leitende Ärztin des Spitals und ist verantwortlich für die lokale Projektführung. Den sozialen und finanziellen Bedürfnissen der be-troffenen Menschen und ihrer Familien werden wir in Zusammenarbeit mit der Sozialhilfestelle Belgaum (Projekt S1) begegnen. Zudem werden wir durch Dr. Antonio Carvalho, einem indischen Psychiater, unterstützt, der sich um die psychiatrischen Probleme kümmert.

    Dr. Sindhu Mattew, Leitende Ärztin des „Car-dinal Gratias Hospital“ bei ihrer aufsuchenden Arbeit in einem weit entlegenen Dorf

    Dr. Antonio Carvalho, verantwortlicher Psychi-ater für das „Nishkalanka“ Behandlungzentrum zusammen mit Dr. Monika Müller, Projektleite-rin delta, vor einer der wenigen psychiatrischen Einrichtungen in der nächstgelegenen Stadt Belgaum.

    Ziele und Projektdauer

    Das „Nishkalanka“ Behandlungszent-rum für problematischen Alkoholkon-sum wird aus drei sich ergänzenden Programmen bestehen: Erstens pla-nen wir ein stationäres Entzugs- und Entwöhnungsprogramm für Menschen mit Alkoholabhängigkeit mit 10 Betten.

  • Zweitens werden wir in die laufenden Sprechstunden des Spitals ein ambu-lantes Präventions- und Kurztherapie-programm integrieren. Hierbei geht es insbesondere darum, leichtere Formen des problematischen Alkoholkonsums ohne Spitalaufenthalt zu behandeln, und nach Spitalaustritt eine Rückfall-prophylaxe durchzuführen. Drittens

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    Neue Projekte

    „Cardinal Gratias Hospital“ von aussen mit dessen Sprechstundentrakt in dem das Behandlungs-programm integriert wird

    werden wir ein aufsuchendes Ange-bot aufbauen, um Öffentlichkeitsar-beit in den Dörfern durchzuführen und Selbsthilfegruppen wie die Ano-nymen Alkoholiker zu etablieren. Es handelt sich um ein drei-jähriges Pro-jekt mit voraussichtlichem Beginn im Sommer 2020.

    Das Gebäude in welchem das stationäre Entwöhnungsprogramm stattfinden wird braucht noch ein paar Renovationsarbeiten

  • 29

    Kosten

    Sowohl die Patienten, wie auch un-sere lokalen Partner leisten selber einen wesentlichen Kostenbeitrag zur Realisierung des Projektes. Jähr-lich werden rund CHR 11‘700.- vom lokalen Partner übernommen, wel-che deshalb nicht im Projektbudget aufgeführt wurden. Dabei handelt es sich insbesondere um die Innen-ausstattung der Räumlichkeiten des Entwöhnungsprogrammes, sowie die Lohnkosten des bereits im Spi-tal angestellten Personals (Ärztinnen, Pflegepersonal, Apotheke, Administ-ration). Des Weiteren werden sowohl Entzugsbehandlungen und ambulan-

    te Konsultationen im Rahmen des Prä-ventionsprogrammes in den Räum-lichkeiten des Spitals durchgeführt. Die Patienten bezahlen nach Möglich-keit rund 30 CHF für den stationären Entzug und 65 CHF für einen Monat stationäre Entwöhnungsbehandlung. Für eine ambulante Konsultation be-rechnen wir 50 indische Rupien, was rund 60 Rappen entspricht. Dieser kleine symbolische Grundbetrag ist gleich hoch wie derjenige für die haus-ärztliche Sprechstunde. Dadurch soll die Hürde, diese Gesundheitsdienst-leistung in Anspruch zu nehmen, mög-lichst tief gehalten werden.

    Jahr 1 Jahr 2 Jahr 3 Renovation Gebäude Entwöhnungsprogramm 5205 Ausstattung des Multifunktionsraumes 3480 Ausbildung der Angestellten 1600 Festanstellungen 12603 12603 12603 Anstellungen auf Stundenbasis 3800 3800 3800 Öffentlichkeitsarbeit 633 633 633 Reisespesen aufsuchendes Programm 152 152 152 Unerwartete Ausgaben 2’000 2’000 2’000

    29’473 19188 19188

  • Kontakt

    Dr. med. Monika Müller, PhDProjektleiterin „Nishkalanka“ Behand-lungszentrum Alkoholabhängigkeit, M6Verein delta – develop life through action3000 Bern

    [email protected]

    www.delta-ngo.chwww.facebook.com/develop.life.through.action

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    Neue Projekte

  • 31

    KAIRESH

    Die ehemaligen Projekte B2 und B3 unter der Leitung von Patricia Jucker und Thirza Schneider unterstützen jun-ge Erwachsene aus zerrütteten familiä-ren Verhältnissen in den Ländern Mo-sambik und Kirgistan im Hinblick auf den Abschluss einer beruflichen Aus-bildung oder eines Studiums. Die Pro-jektleitenden der nahezu identischen Projekte, Patricia Jucker, Projektleiten-de des Projektes B2 in Mosambik und Thirza Schneider, Projektleitende des Projektes B3 in Kirgistan, gründeten deshalb im Frühling 2019 den Verein KAIRESH. Auch die Namensgebung des Vereins symbolisiert den neuen Zusammenschluss in idealer Weise: „KAIR“ kommt von „Kairat“, was auf kirgisisch Mut und Verantwortung be-deutet, und „ESH“ kommt vom heb-

    räischen Wort „Kedesh“ und steht für einen sicheren Zufluchtsort. Kedesh ist gleichzeitig auch der Name des Waisenhauses in Mosambik, welches Patricia Jucker seit 2008 regelmässig besucht und unterstützt. Durch die-se Vereinsneugründung konnten bei-de Projekte lückenlos weitergeführt werden, sodass der Vereinswech-sel keinen Einfluss auf die laufenden Ausbildungen hatte. Neben Berufsbil-dungsstipendien zur Verbesserung der Chancen auf dem Arbeitsmarkt, und im Sinne der Ausbildung von Multipli-katoren mit positivem Effekt auf die ganze Familie, unterstützt KAIRESH neu auch Waisenkinder in den beiden Ländern Mosambik und Kirgistan.

    Vereinsneugründungen

    Mit der Neuausrichtung von delta auf psychische Gesundheit in ressourcenarmen Ländern kam es zur Abspaltung der beiden Bildungsprojekte in Mosambik und Kirgistan, sowie der Unterstützung der medizinischen Versorgung in Nordsyrien. Da sich die Projekte seit Angliederung bei delta sehr vielversprechend entwickelt haben, kam deren Beendigung weder für delta noch für die jeweilige verantwortli-chen Projektleitenden in Frage. So sind im Jahr 2019 zwei neue Vereine entstan-den, um die ehrenamtliche Arbeit in angestammter Form weiterzuführen. Dabei konnte delta als Vereinsmodell dienen, was die Neugründung der Vereine um eini-ges erleichterte. Beide Vereine haben die Steuerbefreiung erhalten, sodass Spen-den auch weiterhin von den Steuern abgezogen werden können.

  • 32

    Rückblick erreichte Ziele innerhalb von delta

    Die Berufsbildungsprojekte B2 und B3 haben in den vergangenen Jahren in-nerhalb von delta insgesamt fünf jun-gen Erwachsenen ein Studium ermög-licht.

    • Francisco Antònio Jamie (24 J.), Mosambik, studierte von 2014 bis 2017 Rechnungswesen und Wirt-schaft an der Universität Beira. Er ar-beitet jetzt in der Administration eines grossen Unternehmens, welches inter-national in Afrika tätig ist.

    • Francisco Arthur Chico Chale (22 J.), Mosambik, studiert seit Feb-ruar 2016 an der Universität in Beira Politikwissenschaft und Internationale Beziehungen, und wird voraussichtlich sein Bachelor-Studium im Jahr 2021 abschliessen.

    • Chenema Francisco Domingo Cus-todios (22 J.), Mosambik, befindet sich seit Februar 2019 in der Ausbildung als Pflegefachfrau am Instituto Tecnico Lugenda, einer privaten Institution, ver-gleichbar mit einer Fachhochschule in der Schweiz.

    • Rustam Zaitov (24 J.), Kirgistan, studierte von 2015 bis 2019 an der Bishkek Humanitarian University Sozi-ale Arbeit und Psychologie. Er arbeitet jetzt als Sozialarbeiter bei der Hilfsor-ganisation Oasis, die sich insbesonde-re um Waisenkinder und Jugendliche von Staatsheimen kümmert.

    • Ruslan Gainudinov (25 J.), Kirgis-tan, studierte von 2015 bis 2019 Busi-nessmanagement an der Kyrgyz Sta-te Technical University in Kirgistan. Er arbeitet jetzt als PR-Manager bei einer kirgisischen PR-Firma.

    An dieser Stelle bedanken wir, Thirza Schneider und Patricia Jucker, uns bei delta für die wertvollen Jahre, in denen wir unsere Projekte implemen-tieren und führen konnten. Gespannt schauen wir nun auf die Zukunft von KAIRESH und darauf, welchen Unter-schied wir zusammen im Leben der einzelnen Jungs und Mädels machen werden. Herzlichen Dank auch an alle Spender, welche die Projekte B2 und B3 in den vergangenen Jahren unter-stützt haben und/oder bereits Projekte von KAIRESH unterstützen!

    Vereinsneugründungen

  • 33

    Vision & Mission von KAIRESH

    KAIRESH setzt sich dafür ein, Mut und Hoffnung (zurück) zu geben und damit neue (Zukunfts-) Perspektiven zu kreieren. Dabei legen wir einen be-sonderen Fokus auf die Förderung von Kindern und Jugendlichen und so-mit auf die nächste Generation. Zur Zeit bestehen Projekte in Kirgistan und Mosambik. Als Verein sind wir jedoch offen für weitere Projekte in anderen Ländern und schliessen auch Inlandprojekte nicht aus.

    Wie können Sie KAIRESH unterstützen?

    • Geldspenden. Mit Ihrer Spende unterstützen Sie Waisenkinder in Mo-sambik und Kirgistan. Sie können Ihre Spende von den Steuern abziehen. • Mitgliedschaft. Mit Ihrer Mitgliedschaft unterstützen Sie den neuen Ver-ein aktiv, z.B. als KassierIn. Der Mitgliederbeitrag in der Höhe von 50 CHF wird zur Deckung der administrativen Kosten genutzt.

    Koordinaten KAIRESH

    Verein KAIRESH Neumattstrasse 263127 Mühlethurnenwww.kairesh.orgwww.facebook.com/kairesh

    IBAN: CH28 0900 0000 1526 0498 9

    Vereinspräsidentinnen: Thirza Schneider ([email protected]) und Patricia Jucker ([email protected])

  • 34

    Ärzte für Ärzte

    Das ehemalige Projekt M3 unter der Leitung von Monika Müller und Fabian Lötscher leistete einen Beitrag zur Ge-sundheitsversorgung der Menschen im kriegserschütterten Nordsyrien. Seit 2011 wütet in Syrien ein Bürgerkrieg, in dem gemäss oppositionsnahen Ak-tivisten bis jetzt 380‘000 Menschen getötet wurden. Gemäss UNHCR befanden sich bis 2020 6.6 Millionen syrische Menschen auf der Flucht. Der Grossteil lebt als Binnenflüchtlinge in grossen, meist schlecht versorgten Lagern innerhalb von Syrien selber, oder flüchtete in die Nachbarländer im Mittleren Osten. Über 75 % der Kran-kenhäuser wurden durch gezielte An-griffe komplett oder teilweise zerstört, die syrische Medikamentenproduktion brach um 40% ein. Ärzte, Pflegeper-sonal und freiwillige medizinische Hel-fer wurden systematisch verfolgt und umgebracht. Dies führte unweigerlich zur Flucht vieler Ärzte, mit der unmittel-baren Konsequenz noch schwierigerer Arbeitsbedingungen für das zurück-gebliebene Personal. Bis jetzt ist die medizinische Situation im Norden Sy-riens gemäß aktuellen WHO-Berichten prekär, insbesondere in der westlichen Region um Idlib und Aleppo. Gleichzei-tig ist die im März 2016 ausgerufene

    autonome Föderation Nordsyrien – Rojava das einzige einigermassen sta-bile und funktionierende Staatssystem innerhalb von Syrien. Dieses von den Kurden autonom verwaltete Gebiet befindet sich im Norden Syriens in un-mittelbarer Nachbarschaft der Türkei. Um die erfolgreiche Projektarbeit der vergangenen 5 Jahre lückenlos wei-terzuführen, wurde im Juli 2019 der Verein «Ärzte für Ärzte» gegründet. Die Bevölkerung in Nordsyrien wird voraussichtlich noch für Jahre auf Hilfsleistungen angewiesen sein. Wir werden deshalb die Anstellung von Dr. med. Basrawi Ali unverändert weiter-führen, damit er vor Ort als Orthopäde der notleitenden Bevölkerung helfen kann. Zusätzlich haben wir vor unse-re Hilfeleistungen auf weitere Kollegen vor Ort auszuweiten und diese auch im Aufbau und der Beschaffung von Infra-struktur zu unterstützen.

    Rückblick erreichte Ziele innerhalb von delta

    • Feb 2015: Es erfolgt ein Pilotein-satz in den Flüchtlingslagern an der türkisch-syrischen Grenze mit Aus-stattung der Zentralapotheke mit Me-dikamenten im Wert von 10‘000 CHF.

    Vereinsneugründungen

  • 35

    • Okt 2018: Erster Besuch von Dr. med. Basrawi Ali in Bern für ei-nen Aufklärungsanlass und Über-gabe von orthopädischem Material in der Höhe von 9’600 CHF. Dabei handelt es sich um Gebrauchtmate-rial in gutem Zustand, das zu einem Vorzugspreis bei der Firma Stryker in der Schweiz eingekauft werden konnte.

    • Jan 2019: Wir erhöhen die Anstellung von Dr. med. Basrawi Ali auf eine 75%-ige Teilzeitstelle. Die Lohnzahlungen für das Jahr 2019 betrugen 24’500 CHF.

    • März 2019: Erfolgreiche Crowd -funding Aktion und Einkauf von weiterem hochwertigem orthopä-dischem Material in der Höhe von 32’500 CHF. Zweiter Besuch von Dr. med. Basrawi Ali in Bern zum kurdi-schen Neujahrsfest.

    • Okt 2019: Syrisches Danke-sessen für Grossspender mit an-schliessender Diskussionsrunde im Beisein von Dr. med. Basrawi Ali in Bern.

    • Sept 2015: In Zusammenarbeit mit unseren türkischen Berufskollegen organisieren wir eine Materiallieferung (Laborverbrauchsmaterial, Verbands-material) von der Türkei ins Spital in Kobanê im Wert von 9‘000 CHF.

    • März 2016: Cahit Uçar, freiwilli-ger Mitarbeiter, reist nach Kobanê und übergibt 9‘000 CHF an den Leitenden Arzt des Spitals zum Einkauf von Me-dikamenten und Narkosemitteln.

    • März 2017: In Zusammenarbeit mit unserem deutschen Partnerverein «Armut und Gesundheit» statten wir die Kollegen vor Ort mit einem mobi-len Ultraschallgerät aus. Delta beteilig-te sich an der Hälfte der Kosten in der Höhe von 6’500 CHF.

    • Jan 2018: Zusammen mit «Ar-mut und Gesundheit» stellen wir Dr. med. Basrawi Ali an. Dr. Ali stammt aus Kobnaê und ist mit seiner Familie nach Deutschland geflüchtet. Er kehrt als ausgebildeter Orthopäde monats-weise nach Kobanê zurück um vor Ort im staatlichen Spital zu arbeiten. Delta übernimmt Lohnkosten für das Jahr 2018 in der Höhe von 15’300 CHF.

  • 36

    Vision & Mission von Ärzte für Ärzte

    Ärzte für Ärzte setzt sich für die direkte Unterstützung von Menschen in medizinischer Notlage und medizinischer Versorgungsknappheit ein. Dabei konzentriert sich die Arbeit auf Hilfeleistungen für medizinische Institutionen und medizinisches Fachpersonal.

    Wie können Sie Ärzte für Ärzte unterstützen?

    • Geldspenden: Mit Ihrer Spende ermöglichen Sie Gesundheitsversorgung der Menschen im kriegserschütterten Nordsyrien. Sie können Ihre Spende von den Steuern abziehen. • Mitgliedschaft. Mit Ihrer Mitgliedschaft unterstützen Sie den neuen Verein aktiv, z.B. als KassierIn. Der Mitgliederbeitrag in der Höhe von 100 CHF wird zur Deckung der administrativen Kosten genutzt.

    Koordinaten Ärzte für Ärzte

    Verein Ärzte für Ärzte Viktoriarain 73013 Bernwww.afa-ngo.ch

    IBAN: CH57 8080 8006 5588 5292 8SWIFT-Code: RAIFCH22E88Raiffeisenbank Bern

    Vereinspräsidenten: Fabian Lötscher, Facharzt für Innere Medizin und Rheu-matologie ([email protected]) und Benjamin Rufer, Facharzt für Orthopädie ([email protected])

    Vereinsneugründungen

  • 37

    Finanzen

    Jahresrechnung 2019 Betriebsrechnung 2018 2017

    Jahresrechnung 2019BILANZ

    2019 2018Flüssige Mittel 95'582 114'464Forderung aus Lieferung und Leistung 14'926 0AKTIVEN 110'507 114'464

    Kurzfristiges Fremdkapital 1'014 100Langfristiges Fremdkapital 43'284 45'649 davon Fonds Projekt B1 (Girls Hostel) 0 -810 davon Fonds Projekt S1 (Härtefallfond) 7'973 6'543 davon Fonds Projekt B2 (Kedesh) 1'635 28'260 davon Fonds Projekt M3 (Syrien) 16'538 4'875 davon Fonds Projekt B3 (Kirgistan) 1'050 10'946 davon Fonds Projekt M5 (Tagesklinik Goa) 16'088 -4'165Vereinskapital 66'210 68'715 davon Fonds Administration 8'603 16'931 davon Fonds zweckneutral 25'000 25'000 davon Fonds Finanzierung Projekte 15'000 12'158 Jahresgewinn 17'607 14'626PASSIVEN 110'507 114'464

    BETRIEBSRECHNUNGErhaltene Spenden 107'692 85'790 zweckgebunden 92'185 57'956 davon Projekt B1 (Girls Hostel) 0 1'490 davon Projekt S1 (Härtefallfond) 7'430 6'447 davon Projekt B2 (Kedesh) 1'887 3'444 davon Projekt M3 (Syrien) 59'066 27'055 davon Projekt B3 (Kirgistan) 3'550 7'920 davon Projekt M5 (Tagesklinik Goa) 20'253 11'600 Fond Administration 0 13'150 zweckneutral 15'507 14'684Erlöse aus Mitgliederbeiträgen 2'100 2'500

    Zinsertrag 0 0Ertrag 109'792 88'290

    Entrichtete Beiträge und Aufwendungen 104'873 59'518 davon Projekt B1 (Girls Hostel) 0 3'000 davon Fonds S1 (Härtefallfond) 6'000 6'000 davon Projekt B2 (Kedesh) 28'512 1'548 davon Projekt M3 (Syrien) 56'915 27'312 davon Projekt B3 (Kirgistan) 13'446 5'893 davon Projekt M5 (Tagesklinik Goa) 0 15'765Fond Administration 9'790 2'558 davon Lohn inkl. Sozialversicherung 4'870 0 davon Büromaterial 294 0 davon Postversand 733 456 davon Veranstaltungen 268 0 davon Werbedrucksachen, Werbematerial 1'336 1'021 davon Website 1'670 170 davon Bankspesen 234 331 davon Diverses 385 580Aufwand 114'663 62'076Ergebnis vor Veränderung Fondskapital -4'870 26'214

    Veränderung des Fondskapital 12'687 1'562 (-Zuweisung)/Entnahme Projekt B1 (Girls Hostel) 0 1'510 (-Zuweisung)/Entnahme Fonds Projekt S1 (Härtefallfond) -1'430 -447 (-Zuweisung)/Entnahme Fonds Projekt B2 (Kedesh) 26'625 -1'896 (-Zuweisung)/Entnahme Fonds Projekt M3 (Syrien) -2'151 257 (-Zuweisung)/Entnahme Fonds Projekt B3 (Kirgistan) 9'896 -2'027 (-Zuweisung)/Entnahme Fonds Projekt M5 (Tagesklinik Goa) -20'253 4'165Jahresergebnis (vor Zuweisungen an Vereinskapital) 7'817 27'776

    Veränderung des Vereinskapitals 9'790 -13'150 (-Zuweisung)/Entnahme Fond Administration 9'790 -13'150 (-Zuweisung)/Entnahme Fond zweckneutral 0 0 (-Zuweisung)/Entnahme Finanzierung Projekte 0 0Freies Kapital 0 0Jahresergebnis nach Zuweisung Vereinskapital 17'607 14'626

    Anhang

    Sitz und Zweck

    Vollzeitstellen

    Unter dem Namen „DELTA – develop life through action“ (nachfolgend „DELTA“) besteht ein Verein gemäss Art. 60 ff. des Schweizerischen Zivilgesetzbuches mit Sitz in Bern. Der Verein bezweckt die direkte Unterstützung von Menschen mit niedrigem sozioökonomischem Status mit dem Ziel, Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten

    Die Anzahl der Vollzeitstellen im Jahresdurchschnitt lag im Berichtsjahr, sowie im Vorjahr nicht über 10.

  • Finanzen

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    Jahresrechnung 2019BILANZ

    2019 2018Flüssige Mittel 95'582 114'464Forderung aus Lieferung und Leistung 14'926 0AKTIVEN 110'507 114'464

    Kurzfristiges Fremdkapital 1'014 100Langfristiges Fremdkapital 43'284 45'649 davon Fonds Projekt B1 (Girls Hostel) 0 -810 davon Fonds Projekt S1 (Härtefallfond) 7'973 6'543 davon Fonds Projekt B2 (Kedesh) 1'635 28'260 davon Fonds Projekt M3 (Syrien) 16'538 4'875 davon Fonds Projekt B3 (Kirgistan) 1'050 10'946 davon Fonds Projekt M5 (Tagesklinik Goa) 16'088 -4'165Vereinskapital 66'210 68'715 davon Fonds Administration 8'603 16'931 davon Fonds zweckneutral 25'000 25'000 davon Fonds Finanzierung Projekte 15'000 12'158 Jahresgewinn 17'607 14'626PASSIVEN 110'507 114'464

    BETRIEBSRECHNUNGErhaltene Spenden 107'692 85'790 zweckgebunden 92'185 57'956 davon Projekt B1 (Girls Hostel) 0 1'490 davon Projekt S1 (Härtefallfond) 7'430 6'447 davon Projekt B2 (Kedesh) 1'887 3'444 davon Projekt M3 (Syrien) 59'066 27'055 davon Projekt B3 (Kirgistan) 3'550 7'920 davon Projekt M5 (Tagesklinik Goa) 20'253 11'600 Fond Administration 0 13'150 zweckneutral 15'507 14'684Erlöse aus Mitgliederbeiträgen 2'100 2'500

    Zinsertrag 0 0Ertrag 109'792 88'290

    Entrichtete Beiträge und Aufwendungen 104'873 59'518 davon Projekt B1 (Girls Hostel) 0 3'000 davon Fonds S1 (Härtefallfond) 6'000 6'000 davon Projekt B2 (Kedesh) 28'512 1'548 davon Projekt M3 (Syrien) 56'915 27'312 davon Projekt B3 (Kirgistan) 13'446 5'893 davon Projekt M5 (Tagesklinik Goa) 0 15'765Fond Administration 9'790 2'558 davon Lohn inkl. Sozialversicherung 4'870 0 davon Büromaterial 294 0 davon Postversand 733 456

    davon Veranstaltungen 268 0 davon Werbedrucksachen, Werbematerial 1'336 1'021 davon Website 1'670 170 davon Bankspesen 234 331 davon Diverses 385 580Aufwand 114'663 62'076Ergebnis vor Veränderung Fondskapital -4'870 26'214

    Veränderung des Fondskapital 12'687 1'562 (-Zuweisung)/Entnahme Projekt B1 (Girls Hostel) 0 1'510 (-Zuweisung)/Entnahme Fonds Projekt S1 (Härtefallfond) -1'430 -447 (-Zuweisung)/Entnahme Fonds Projekt B2 (Kedesh) 26'625 -1'896 (-Zuweisung)/Entnahme Fonds Projekt M3 (Syrien) -2'151 257 (-Zuweisung)/Entnahme Fonds Projekt B3 (Kirgistan) 9'896 -2'027 (-Zuweisung)/Entnahme Fonds Projekt M5 (Tagesklinik Goa) -20'253 4'165Jahresergebnis (vor Zuweisungen an Vereinskapital) 7'817 27'776

    Veränderung des Vereinskapitals 9'790 -13'150 (-Zuweisung)/Entnahme Fond Administration 9'790 -13'150 (-Zuweisung)/Entnahme Fond zweckneutral 0 0 (-Zuweisung)/Entnahme Finanzierung Projekte 0 0Freies Kapital 0 0Jahresergebnis nach Zuweisung Vereinskapital 17'607 14'626

    Anhang

    Sitz und Zweck

    Vollzeitstellen

    Unter dem Namen „DELTA – develop life through action“ (nachfolgend „DELTA“) besteht ein Verein gemäss Art. 60 ff. des Schweizerischen Zivilgesetzbuches mit Sitz in Bern. Der Verein bezweckt die direkte Unterstützung von Menschen mit niedrigem sozioökonomischem Status mit dem Ziel, Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten

    Die Anzahl der Vollzeitstellen im Jahresdurchschnitt lag im Berichtsjahr, sowie im Vorjahr nicht über 10.

    Bilanz

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    Buchhaltung 2019

    Im Jahr 2019 sind Spenden in der Höhe von CHF 107`692.- eingegan-gen. Dies entspricht dem höchsten Spendenvolumen seit Vereinsgrün-dung. Zu diesem Erfolg haben 2019 zwei Crowdfundings beitragen: Zum einen konnte das Projekt M3 «Medi-zinische Versorgung kriegsbetroffener Menschen in Nordsyrien» im Rahmen der Online-Spendenaktion «100-days» CHF 23‘164.- generieren. In diesem Rahmen hat uns die Stiftung Linden-hof dieses Jahr zum ersten Mal mit zusätzlichen CHF 10‘000.- berück-sichtigt (https://www.stiftunglindenhof.ch). Zum anderen wurde unser Pro-jekt M5 «Alterspsychiatrische Tages-klinik» grosszügig vom Spiegelbasar der Kirchgemeinde Spiegel bei Bern unterstützt. Beim Spendenbetrag von CHF 13‘870.- handelt es sich um die höchste Einzelspende seit Vereins-gründung. Wir danken allen Spendern ganz herzlich für dieses tolle Ergebnis!Spendenvolumen und Ausgaben der einzelnen Projekte sind der Betriebs-rechnung und der Bilanz zu entneh-men. Infolge der Neuausrichtung von delta haben sich die Projekte B2 «Patenschaften Berufsausbildung Ju-gendlicher Kedesh», B3 «Patenschaf-ten Berufsausbildung Kairat» und M3 «Medizinische Versorgung kriegsbe-

    troffener Menschen in Nordsyrien» von delta abgelöst. Die Projektfonds der drei Projekte werden per 1.1.2020 saldiert. Sämtliche projektgebundenen Spenden welche bei delta bis zum 31.12.2019 eingegangen sind, werden vollumfänglich an die neuen Vereine weitergeleitet. Spendeneingänge bei delta für die Projekte B2, B3 und M3 ab 01.01.2020 werden mit einer ent-sprechenden Information an die Spen-denden zweckneutral verbucht. Durch die Ablösung der drei Projekte ist mit einem Rückgang des Spendenvolu-mens im Jahr 2020 zu rechnen sowie mit einer Abnahme der Mitgliedschaf-ten.Der Jahresgewinn 2019 betrug CHF 17’607.-. Dabei handelt es sich um zweckungebundene Spenden, welche nicht für ein spezifisches Projekt ein-gegangen sind. Diese Spenden sind für delta ebenfalls sehr bedeutsam, da sie entsprechend der grössten Not-wendigkeit eingesetzt werden können und so eine gewisse Flexibilität ermög-lichen. Die Generalversammlung hat folgende Verwendung des Jahresge-winnes bestimmt:

    • CHF 15‘846.- zur Äufnung des Fonds «Finanzierung Projekte»

    • CHF 1’761.- zur Äufnung des Fonds «Administration», was 10% der

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    Finanzen

    Einnahmen der zweckungebundenen Spenden entspricht

    Per 01.05.2019 konnte eine 10% Ge-schäftsstelle geschaffen und erfolg-reich besetzt werden. Das erklärt den grösseren Organisationsaufwand des Jahres 2019. Die Finanzierung erfolgt über den Fond Administration und tangiert die Projektspenden nicht. Der Fond Administration wird durch Mitglie-der- und Gönnerbeiträge sowie durch

    gezielte Administrationsspenden ge-spiesen. Es können maximal 10% der jährlich eingegangenen zweckneutra-len Spenden für Organisationsaufwand genutzt und somit auf den Fonds Ad-ministration gebucht werden. Falls Sie zur langfristigen Finanzierung der Ge-schäftsleitungsstelle beitragen möch-ten, freuen wir uns, wenn Sie sich für eine Gönnerschaft oder eine gezielte Administrationsspende entschliessen!

    Budget 2020

    Das Budget 2020 rechnet mit einem Gesamtaufwand von CHF 75‘240.- wie un-ten ersichtlich:

    * davon entfallen 7`189.50.- CHF für den Lohn der Geschäftsleitung.

    Härtefallfonds, Indien (S1) 6‘000 CHF

    Alterspsychiatrischer Dienst, Indien (M5) 22‘089 CHF

    Snehatheeram betreutes Wohnen, Indien (M4) 8’178 CHF

    Nishkalanka Behandlungsprogramm Alkoholabhängigkeit, Indien (M6) 29’473 CHF

    Organisationsaufwand delta Schweiz* 9’500 CHF

    Total 75’240 CHF

    Revisionsbericht 2019

    An dieser Stelle möchten wir uns herz-lichen bei unseren ehrenamtlichen Re-visoren bedanken, die jeweils mit gros-sem Engagement sicherstellen, dass

    Bilanz und Betriebsrechnung Gesetz und Statuten entsprechen! der Revisi-onsbericht 2019 sowie die vollständige Jahresrechnung wird dieses Jahr auf der Webseite einsehbar sein.

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    Werden Sie Gönner!

    • Die selbstständige Wahl des Gönnerbeitrages gemäss Ihrem Wunsch

    Sie können aus drei verschiedenen Gönnerbeiträgen auswählen (Gold, Silber oder Bronze) und Ihren Beitrag jährlich nach Ihrem Wunsch anpassen.

    • Einen unbürokratischen Verein

    Wir halten unseren Verein schlank und gut organisiert, damit wir unsere zeit-lich limitierten Ressourcen möglichst effizient da einsetzen können, wo sie gebraucht werden. Wir setzen Projek-te vor Ort schnell und mit wenig Büro-kratie um.

    • Eine professionelle Projektumsetzung

    Viele delta Mitglieder und Beiräte be-handeln oder betreuen auch in der Schweiz psychisch kranke Menschen. Dadurch garantieren wir eine professi-onelle Projektarbeit.

    Als Gönner unterstützen Sie die Arbeit von delta als gemeinnützigen Verein und leisten einen äusserst wertvollen Beitrag an die fachgerechte Behand-lung und Betreuung von psychisch kranken Menschen in ressourcenar-men Ländern. Sie ermöglichen eine langfristige und nachhaltige Projektar-beit und helfen bei der Deckung unse-res minimalen Organisationsaufwan-des, damit möglichst viele Spenden direkt bei den Betroffenen ankommen. Wir bieten Ihnen:

    • Eine Privat-, Praxis- oder Klinikgönnerschaft

    Wir ermöglichen Ihnen, sich trotz Ihrer zeitlich limitierten Ressourcen effektiv für unterversorgte psychisch kranke Mitmenschen einzusetzen – sei dies als Privatperson, neben Ihrer Praxistä-tigkeit oder als renommierte Schweizer Klinik.

    • Die Möglichkeit zum Steuerabzug

    Delta hat als gemeinnütziger Verein die Steuerbefreiung von Kantonen und Bund erhalten. Sie erhalten im Januar eine Steuerbescheinigung für sämt-liche von Ihnen im Vorjahr getätigten Spenden, die Sie der Steuererklärung beilegen können.

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    Werden Sie Gönner!

    Neben der Gönnerschaft können Sie uns auch mit Ihrer Mitgliedschaft, Ihrer freiwilligen Mitarbeit oder Ihrer Spende unterstützen. Ihr Engagement ist für die Weiterentwicklung von delta und

    für unsere erfolgreiche Projektarbeit essentiell! Wir freuen uns auf Ihre Kon-taktaufnahme und klären gerne Ihre Fragen ([email protected]; 077 400 91 40).

    Gönnerschaft bei delta

    Privatgönnerschaft Gold CHF 200.- Silber CHF 150.- Bronze CHF 100.-Praxisgönnerschaft Gold CHF 500.- Silber CHF 300.- Bronze CHF 200.-Klinikgönnerschaft Gold CHF1000.- Silber CHF 800.- Bronze CHF 500.-

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    Die letzte Seite

    Redaktion: Monika MüllerLayout und Gestaltung: Simon Gyger

    Fotos: Verein Delta (www.delta-ngo.ch)

    Dylan Arthur ist an Schizophrenie erkrankt. Vor seiner Erkrankung hat er Kunst studiert. Nun arbeiteter im Rehabilitationszentrum von COOJ und malt Bilder zum Verkauf in Goa

  • Verein Deltadevelop life through action

    Gemeinnütziger Verein mit Sitz in der Schweiz

    CH-3000 Bern

    [email protected]

    www.facebook.com/develop.life.through.action

    SpendenkontoIBAN CH37 0900 0000 6026 1042 8

    Hilfe zur SelbsthilfeEhrenamtlichkeitProfessionalitätSolidaritätNeutralität