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Jahresbericht_ 2009

Jahresbericht09 Caritas Schweiz

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Der Jahresbericht der Caritas Schweiz gibt Auskunft über die Tätigkeiten des Hilfswerks im vergangenen Jahr. Hier sind auch die wichtigsten Zahlen aus der Jahresrechnung publiziert.

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Page 1: Jahresbericht09 Caritas Schweiz

Jahresbericht_2009

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Impressum

Wir helfen Menschen.

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QualitätsmanagementsystemISO 9001:2008, Reg.-Nr.14075

Titelbild: Andreas Schwaiger/Caritas SchweizKinder aus einem Dorf in der Region Sikasso, Mali.Caritas unterstützt die Bauern im Kampfgegen Erosion und Übernutzung.

Redaktion: Dominique Schärer, Odilo Noti

Grafik: Evelyne Bieri, Natalie Stettler

Druck: Cavelti Druck und Media, Gossau SG

Caritas SchweizBereich KommunikationLöwenstrasse 3PostfachCH-6002 LuzernTelefon +41 41 419 22 22Fax +41 41 419 24 24E-Mail [email protected]

Postkonto 60-7000-4

Ausführliche Informationen zu aktuellen Projekten finden Sieauf der Website von Caritas Schweiz:www.caritas.ch

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Präsidium und GeschäftsleitungArmut halbieren Seite 2Auf Krisen reagieren 4

Internationale ZusammenarbeitAn einer sicheren Welt für alle arbeiten 7Verheerende Katastrophenserie in Asien 9Eine Schule fürs Leben 10

GrundlagenSchweizer Sicht nach Europa tragen 11Armut macht krank 13

Inland und NetzSoziale Integration fördern 14Erfolgreich in die Schulzeit starten 16Kompetente Hilfe aus der Schuldenfalle 17

Caritas-Netz in der SchweizNeue Lebenssituationen meistern 18Der etwas andere Supermarkt 20

KommunikationNachhaltige Beziehungen aufbauen 21Regionale Gönnertreffen 23

Caritas-Projekte weltweitProjekte und Programme im Ausland 2009 24

Personal und QualitätsmanagementFür Management der Vielfalt sorgen 26

Finanzen und AdministrationSpendenertrag gestiegen 28

KleiderzentraleKleider nach Rumänien transportiert 30

Caritas-FairtradeNeuer Unica-Laden eröffnet 31

Caritas in ZahlenJahresrechnung 2009 32Anhang mit Grafiken 38

Ein herzliches Dankeschön 45

Organe 47Adressen Caritas-Netz 49

Wir helfen Menschen.

Inhalt

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Page 4: Jahresbericht09 Caritas Schweiz

Das Jahr 2010 ist das Europäische Jahr zurBekämpfung von Armut und sozialer Ausgren-zung. Nun gibt es mittlerweile einige interna-

tionale Jahre oder Tage, dieein bestimmtes gesellschaft-liches oder soziales Problemins öffentliche Bewusstseinheben sollen. Die Caritasmöchte dieses Jahr derArmut aber dazu nutzen,

der Armutsbekämpfung in der Schweiz einenentscheidenden politischen und gesellschaftli-chen Schub zu verleihen.

Wir wissen aus unserer täglichen Arbeit,was es heisst, arm zu sein. Darum fühlen wiruns verpflichtet, Armut wieder zu einem zen-tralen gesellschaftspolitischen Thema zu ma-chen. Konkret fordert die Caritas mit ihrer Er-klärung eine Dekade zur Bekämpfung derArmut in der Schweiz (2010–2020). Deren Zielist es, die Zahl der armutsbetroffenen Men-schen zu halbieren wie auch das Risiko dersozialen Vererbung von Armut markant zu ver-ringern.

Politik und Wirtschaft müssen ihre An-strengungen verstärken, damit diese Vorgabebis zum Jahr 2020 erreicht werden kann. Dierund 40 sozialen Organisationen, welche dieCaritas-Erklärung gemeinsam mit den Schwei-zer Bischöfen unterzeichnet haben, werdenihren eigenen Beitrag leisten und genau verfol-gen, ob die Armutspolitik des Bundes, derKantone und der Gemeinden, aber auch dasVerhalten der Unternehmen und der Sozial-partner sich auf einem erfolgreichen und wir-kungsvollen Pfad bewegt.

Jede zehnte Person ist arm

Wer ist eigentlich arm in der reichen Schweiz?Menschen sind arm, wenn sie in dieser Ar-beitsgesellschaft kein existenzsicherndes Ein-kommen für sich und ihre Familienangehörigenerzielen und später darum auch keine Rentebeziehen können, die zum Leben reicht.

Wie viele Menschen sich in der Schweiz ineiner solchen prekären Lebenslage befinden,ist der breiten Öffentlichkeit wenig bekannt.Schätzungen besagen, dass jede zehnte Per-son in der Schweiz zu einem Haushalt gehört,der von einem Einkommen unterhalb der Ar-mutsgrenze leben muss. Caritas geht davonaus, dass 700 000 bis 900 000 Menschen soarm sind, dass sie Hilfe vom Sozialstaat bean-spruchen können. Aber längst nicht alle ma-chen von diesem Recht Gebrauch.

Die Bekämpfung von Armut berührt dieunterschiedlichsten Politikbereiche. Nicht nurdie Sozialpolitik ist gefordert, sondern auchdie Arbeitsmarkt-, Steuer-, Migrations-, Bil-dungs- und Gesundheitspolitik. Ziel all dieserBemühungen muss es sein, Armut zu vermei-den, die Würde der armutsbetroffenen Men-schen zu wahren, ihre soziale Existenz zu si-chern und Wege aus der Armut zu weisen.

Armut erkennen und dokumentieren

Damit die Situation der Armen verbessert undArmut spürbar reduziert werden kann, müssenBehörden und Institutionen, aber auch diebreite Öffentlichkeit das Phänomen der Armut

Armut gibt es auch in der reichen Schweiz. In den nächsten Jahren wird die Zahl der

Menschen in Armut sogar stark zunehmen. Vor diesem Hintergrund haben Präsidium und

Vorstand im Dezember 2009 das Grundsatzdokument «Armut halbieren. Erklärung der

Caritas zur Halbierung der Armut in der reichen Schweiz» verabschiedet. Ein Aktionsplan

beschreibt den Weg, um dieses Ziel zu erreichen.

Armut halbieren

Präsidium

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als solches erkennen. Armut darf kein Tabumehr sein. Zurzeit existieren weder klare Zielenoch überprüfbare Indikatoren, womit sichdas Ausmass der Armut oder die Fort- undRückschritte im Prozess ihrer Beseitigungmessen lassen. Bund und Kantone müssendeshalb kontinuierlich über die Wirkung ihrerArmutspolitik Bericht erstatten, miteinanderverbindliche Ziele aushandeln und mit Indika-toren die Fortschritte messen und dokumen-tieren.

Dazu ist es notwendig, dass Politik undWirtschaft ihre Anstrengungen verstärken. Sosollte der Bund endlich ein Rahmengesetz er-arbeiten, worin die grundlegenden Aspekte derExistenzsicherung und der Integration schweiz-weit geregelt würden. Ebenso müssen dieRichtlinien der Schweizerischen Konferenz fürSozialhilfe SKOS als allgemeinverbindlich er-klärt und die Zuständigkeiten für die soziale undberufliche Integration klar geregelt werden.

Bund und Kantone müssten aber auch dieSchaffung von Sozialfirmen fördern. In Ab-stimmung mit der Arbeitslosen- und der Inva-lidenversicherung sowie der Sozialhilfe solltenhier wenig qualifizierte, aber durchaus arbeits-fähige und arbeitswillige Arbeitslose eine län-gerfristige Anstellung finden. Damit wird ver-hindert, dass Menschen immer wieder nachAblauf eines befristeten Einsatzes auf derStrasse stehen.

Caritas schafft 1000 Arbeitsplätze

Caritas nimmt aber auch sich selber in diePflicht und will ihr Engagement in folgendenArbeitsfeldern intensivieren: Erstens beobach-ten und überprüfen wir jedes Jahr die An-strengungen von Bund und Kantonen in derArmutspolitik. Armut muss ein Thema sein!

Sodann will Caritas ihre Sozialberatung fürFamilien, die in Armut geraten sind, massivsteigern. Unsere Sozialberatung kommt heuterund 15 000 Personen zugute. Die Beratungsoll neu auf 25 000 Personen pro Jahr ausge-dehnt werden.

Caritas wird drittens das Netz der Caritas-Märkte markant ausbauen und so armuts-betroffenen Menschen in der ganzen Schweizdie Möglichkeit geben, Güter des täglichenBedarfs zu sehr günstigen Preisen einzukau-fen. Konkret wird die Caritas die Zahl derMärkte zu verdoppeln.

Caritas wird viertens ihr bisheriges An-gebot an Sozialfirmen ausbauen. So will dieCaritas 1000 zusätzliche Arbeitsplätze schaf-fen für Menschen, die im ersten Arbeitsmarktkeine Anstellung finden.

Fulvio CacciaPräsident

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Präsidium

Mit einem Aktionsplanwill Caritas bis 2020 dieArmut in der Schweiz halbierenund das Risiko der sozialenVererbung von Armut markantverringern.

Foto: Spinas | Gemperle/Caritas Schweiz

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Geschäftsleitung

2009 war für viele Menschen kein gutes Jahr.Die Schweiz durchlebte einen wirtschaftlichenEinbruch. Nach Jahren bester Konjunktur ist

die Wirtschaft in eine Rezes-sion gestürzt. Die Situationauf dem Arbeitsmarkt hatsich ständig verschlechtert,so dass Ende 2009 etwaeine Viertelmillion Menschenin der Schweiz von Arbeits-

losigkeit betroffen waren. Jeden Monat werdenrund 1800 Personen ausgesteuert; das sind20 000 übers ganze Jahr gerechnet. Konkretheisst dies, dass die ausgesteuerten Perso-nen künftig entweder von ihren Ersparnissen –oder wenn diese aufgebraucht sind – von derSozialhilfe leben müssen. Das bedeutet auch,dass einige Tausend Familien im vergangenenJahr an den Rand der Gesellschaft gedrängtwurden.

Kampagne gegen Armut

Die Milliarden, die zur Rettung der Banken ein-gesetzt werden mussten, reissen Lücken indie Finanzen der öffentlichen Hand und derNationalbank. Die Mittel im Kampf gegendie Rezession belasten die Staatskasse, dieDefizite steigen. Die Wahrscheinlichkeit, dasskünftig bei der Unterstützung von arbeitslosenMenschen und Sozialhilfeempfängern gekürztwird, ist gross. Sozial Schwache gehen schwie-rigen Zeiten entgegen, denn die Chancen dergesellschaftlichen Integration sind angesichtsder Krise gering.

Das Jahr 2009 war sozial- und entwicklungspolitisch eine grosse Herausforderung. Die

Folgen der Wirtschaftskrise sind enorm, sowohl in der Schweiz wie in den Ländern des

Südens. Armut und Hunger nahmen zu, und die Unterstützung der Caritas war von vielen

Seiten gefragt. Mit der Erarbeitung einer neuen Strategie legen wir den Grundstein für die

inhaltliche Arbeit bis 2015 und machen uns bereit für neue Herausforderungen.

Auf Krisen reagieren

Aufgrund dieser Situation haben wir Ende2009 erstmals den Schritt gewagt, eine ge-samtschweizerische Kampagne, zusammenmit den Schweizer Bischöfen, den RegionalenCaritas-Stellen und den Caritas-Vereinsmit-gliedern, in die Wege zu leiten. Die Kampagnegilt der Armut in der Schweiz. Armut in unse-rem Land darf nicht weiter ein Tabu sein. DieKampagne basiert auf der Erklärung «Armuthalbieren», in der unsere Verpflichtungen fürdie nächsten zehn Jahre verankert sind.

Mehr Arbeit, weniger Mittel

Die Bankenkrise wirkt sich aber auch weltweitaus. Insbesondere die Länder des Südenssind hart getroffen worden. Die Folgen derKrise sind dort umso schlimmer, weil den Ent-wicklungsländern die finanziellen Möglichkei-ten fehlen, um mit staatlichen Konjunkturpro-grammen die Wirtschaft zu stützen. Die Zahlder Armen und Hungernden hat im vergange-nen Jahr denn auch massiv zugenommen.Das von der Uno festgeschriebene Ziel, bis2015 die Armut weltweit zu halbieren, hateinen gewaltigen Rückschlag erlitten und ist –wenn kein Wunder geschieht – unerreichbargeworden. Das ist bitter.

Caritas hat diese Entwicklungen zu spürenbekommen: Die Hilferufe aus dem Süden sindlauter und fordernder geworden. Demgegen-über stehen uns aber weniger Mittel zur Verfü-gung, weil insbesondere Stiftungen, eine wich-tige Geldquelle für Caritas, von der Finanzkrisestark getroffen wurden. Es gibt aber auch eine

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Geschäftsleitung

Bereitschaft, sich immer wieder neuen Anfor-derungen zu stellen, danke ich allen Mitarbei-tenden ganz herzlich.

Um für die nächsten fünf Jahre inhaltlichgewappnet zu sein, haben wir im vergangenenJahr mit dem Strategieprozess 2015 begon-nen. Dieser ist so angelegt, dass die Strategienicht einfach von oben, sondern auch vonunten herauf erarbeitet wird. Die einzelnen Be-reiche und deren Mitarbeitenden werden in-tensiv in den Prozess einbezogen. Damit wol-len wir erreichen, dass wir uns im Sommer2010, wenn die Gremien über die neue Strate-gie 2015 entschieden haben, breit abgestütztgleich an die Umsetzung machen können.

Nothilfe und Wiederaufbau

Das vergangene Jahr war nicht nur von derWirtschaftskrise, sondern auch von Naturka-tastrophen geprägt: So erschütterte im Früh-ling ein starkes Erdbeben die italienische Re-

Gegentendenz: Wir dürfen auf die grosse Soli-darität der breiten Bevölkerung in der Schweizzählen. So konnten wir im vergangenen Jahrbei den Spendeneinnahmen ein ausgezeich-netes Resultat und eine signifikante Steige-rung im Vergleich zum Vorjahr erzielen. Dassdies trotz Rezession möglich war, dafür möchteich allen Spenderinnen und Spendern ganzherzlich danken. Grossartig! Das macht unsMut.

Flexibilität gefragt

Veränderungen im wirtschaftlichen und sozia-len Umfeld bedeuten für Caritas, sich auf dieneuen Gegebenheiten und Herausforderungenneu einzustellen. Konkret heisst dies, dass wirunsere inhaltlichen Schwerpunkte und Struk-turen immer wieder überprüfen und optimierenmüssen. Das verlangt von den Mitarbeitendenaussergewöhnliche Lernbereitschaft, Motiva-tion und Flexibilität. Für diese eindrückliche

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In dem immer wieder von Krisen und Katastrophen betroffenen Haiti ist Caritas Schweiz mit langfristigenProjekten wie auch mit Nothilfe aktiv. Foto: Pia Zanetti /Caritas Schweiz

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Dank

Eine wichtige Veränderung gab es 2009 auchin der Geschäftsleitung. Barbara Walther, Be-reichsleiterin Inland, ist nach mehr als 20 Jah-ren Arbeit für die Caritas in den wohlverdientenRuhestand gegangen. Sie hat die intensivstenZeiten der Flüchtlingsbewegungen aus Ex-Ju-goslawien bewältigt. Ihr Einsatz für die Asylsu-chenden war enorm, und ihr Engagement fürMenschen auf der Flucht wird uns immer einVorbild sein. Sie hat sich sowohl politisch wieorganisatorisch für die Asylsuchenden in unse-rem Land unermüdlich eingesetzt. In Fragender Migration war ihre Kompetenz schweiz-weit bekannt. Barbara war eine starke Säuleder Caritas und eine prägende Persönlichkeit.Ich wünsche ihr herzlich alles Gute für ihrenneuen Lebensabschnitt und sage ihr Danke imNamen all der Menschen, denen sie Zuflucht,Hoffnung und eine neue Perspektive gegebenhat. Die Leitung des Bereichs Inland hat nunCarlo Knöpfel übernommen.

Abschliessend möchte ich allen Mitglie-dern des Präsidiums, des Vorstandes und derGeschäftsprüfungskommission für die inten-sive Arbeit herzlich danken. Durch ihr stetesMitdenken und Mitgestalten sind sie entschei-dend dafür verantwortlich, dass Caritas fit undkompetent in die Zukunft geht.

Hugo FaselDirektor

gion um L’Aquila. Die Zerstörung war gross,die Hilfe von Caritas dringend notwendig. Wirführten eine erfolgreiche Spendensammlungdurch und können nun zusammen mit derGlückskette in einem weitgehend zerstörtenDorf Hilfe beim Wiederaufbau leisten. Aberauch Asien wurde im Herbst einmal mehr vonWirbelstürmen, Fluten und Erdbeben heimge-sucht. Unter mehreren Ländern waren die Phi-lippinen und Indonesien besonders betroffen.Auch hier kann Caritas dank Spendengeldernmit Nothilfe und Wiederaufbau die schwer be-troffenen Menschen unterstützen.

Im Jahr 2009 haben wir auch die grossenWiederaufbauprojekte, die Caritas mit Unter-stützung der Glückskette und anderen Gebernin den Tsunami-Gebieten realisieren konnte,praktisch vollständig abgeschlossen. Rund 90Millionen Franken hat Caritas Schweiz bisherfür die Not- und Wiederaufbauhilfe in der Re-gion gesprochen. Die geografischen Schwer-punkte der Caritas-Hilfe befinden sich in derindonesischen Provinz Aceh, in Südindien undan der Ostküste Sri Lankas. Caritas baute3318 Häuser neu und setzte weitere 615 zumTeil schwer beschädigte Häuser wieder inStand. Doch nicht nur die Zahlen sind ein-drücklich; für uns ebenso wichtig ist die Tatsa-che, dass die SGS (Société Générale de Sur-veillance) bei ihrer Evaluation bezüglichQualitätsstandards den Wiederaufbauprojek-ten der Caritas die Bestnote erteilt hat. Daraufsind wir stolz.

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Geschäftsleitung

Eine junge Tadschikin pflückt russische Oliven. In Tadschikistan unterstützt Caritas Schweiz die ländlicheBevölkerung im harten Kampf um das Überleben. Foto: Pia Zanetti /Caritas Schweiz

Page 9: Jahresbericht09 Caritas Schweiz

Wirbelstürme, Erdbeben, Überschwemmun-gen und Vulkanausbrüche: Der unmittelbareSchaden solcher Naturkatastrophen steht nur

am Anfang einer Kette vonFolgen, denen eine krisen-anfällige Gesellschaft ausge-liefert ist. Armut, Unterernäh-rung, Obdachlosigkeit oderSeuchen bis hin zu bewaff-neten Konflikten können

durch eine Naturkatastrophe ausgelöst oderzumindest verschärft werden. Diese Katastro-phen zerstören oft jahrelange Entwicklungs-bemühungen und beeinträchtigen das wirt-schaftliche Fortkommen. Umgekehrt machteine mangelhafte wirtschaftliche Entwicklungdie Länder und insbesondere die arme Bevöl-kerung anfälliger für Krisen – ein eigentlicherTeufelskreis. So etwa wird das Millenniumszielder Vereinten Nationen, den Hunger bis zumJahr 2015 zu halbieren, in vielen Ländern nichtnur durch die Wirtschaftskrise, sondern auchdurch die Auswirkungen von Naturkatastro-phen massiv erschwert. Darum ist es entschei-dend, dass sich die bedrohten Länder mittelsMassnahmen für die Katastrophen-Prävention,die Katastrophen-Bereitschaft und die Kata-strophen-Bekämpfung auf kommende Situa-tionen vorbereiten.

Krisenprävention zeitigt Erfolg

In zahlreichen Ländern, in denen sich CaritasSchweiz für die Krisenprävention engagiert,zeitigen die getroffenen Massnahmen Erfolg.

So schützen im von Erosion und Trockenheitbetroffenen Tadschikistan Flussverbauungenvor Geröllrutschen und Überschwemmungen,während die Bevölkerung gleichzeitig für kon-krete Präventionsmassnahmen sensibilisiertwird. In dem vom Klimawandel besonders be-troffenen Bangladesch wurden Schutzbautenerstellt. Die Menschen in den Dörfern verfügenunterdessen über eine so gute Katastrophen-bereitschaft, dass die letzten Wirbelstürmemarkant weniger Todesopfer forderten als frü-here Katastrophen. Und auf den Philippinenweiss die Bevölkerung, wie sie sich bei einemAusbruch des Vulkans Mayon zu verhalten hat,und es werden Bäume angepflanzt, die alsSchutzwälle vor dem Lavastrom dienen.

Fünf Jahre nach dem Tsunami

Die Verhinderung von künftigen Katastrophenspielte auch eine massgebliche Rolle beimWiederaufbau in den 2004 vom Tsunamischwer getroffenen Ländern. Hier wurde einbesonderes Augenmerk auf erdbebensichereGebäude gelegt. So wurden in der indonesi-schen Provinz Aceh, in Südindien und an derOstküste Sri Lankas insgesamt 3318 Häusersowie 4000 sanitäre Anlagen für mehr Hygieneaufgebaut. Dank der Caritas-Hilfe konntenzudem sieben Schulen, drei Spitäler und Ge-sundheitsstationen sowie 21 Mehrzweck- undGemeindezentren errichtet werden. Insgesamterreichte die Hilfe der Caritas 143 000 Men-schen. Es galt vor allem sicher zu stellen, dassdie Familien wieder ein Einkommen und eine

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Das vergangene Jahr war nicht nur geprägt von der globalen Wirtschaftskrise, sondern

auch von schweren Naturkatastrophen. In zahlreichen der 42 Länder, wo sich Caritas

Schweiz mit humanitären Projekten und in der Entwicklungszusammenarbeit engagiert,

liegt ein Schwerpunkt bei der Krisenprävention. Dabei gilt es insbesondere, der Heraus-

forderung Klimawandel zu begegnen.

An einer sicheren Welt für alle arbeiten

Internationale Zusammenarbeit

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Internationale Zusammenarbeit

Im Südsudan leistet Caritas humanitäre Hilfe, damitdie Menschen trotz Dürre bis zur nächsten Ernte imAugust 2010 überleben. Foto: Pia Zanetti /Caritas Schweiz

des Bruttoinlandprodukts zu verzichten. DieseHaltung entspricht weder dem Willen der Hilfs-werke noch jenem des Parlaments, die 2008genau diese Erhöhung verlangten. Als Mitgliedvon Alliance Sud, der Arbeitsgemeinschaft derHilfswerke, setzt sich Caritas mit ihren Part-nern für mehr entwicklungspolitisches Engage-ment der Schweiz ein.

Norbert KieligerLeiter Bereich Internationale Zusammenarbeit

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Lebensgrundlage haben. Für die Realisierungihres Engagements in der Tsunami-Regionstanden der Caritas Direktspenden in derHöhe von 15 Millionen Franken zur Verfügung,dazu kamen weitere 75 Millionen Franken vonder Glückskette sowie Spenden aus dem in-ternationalem Caritas-Netz.

Klimawandel und Ernährungssicherung

Einer der Gründe für zahlreiche Naturkata-strophen ist der Klimawandel, der infolge dermassiven Erhöhung der Treibhausgase in vie-len Ländern des Südens die klimatischen Be-dingungen dramatisch verschärft. Für CaritasSchweiz sind die Fragen rund um den Klima-wandel seit Jahren wichtig. Daher berück-sichtigen wir Klimakomponenten in unserenProjekten und haben 2009 Vorarbeiten fürKlimaschutzprojekte an die Hand genommen,welche neben der Reduktion des CO2-Aus-stosses auch der armen Bevölkerung einenZusatznutzen geben. So haben wir beispiels-weise ein Projekt eingeleitet, bei dem Häuserin Bosnien isoliert werden, damit nicht nur derCO2-Ausstoss gesenkt wird, sondern die Be-wohner auch Heizkosten sparen können.

Eng verknüpft mit dem Klimawandel istauch die Herausforderung «Ernährungssiche-rung», der etwa die Schwerpunkte unserer Pro-gramme in Somaliland, Äthiopien und Süd-sudan gewidmet sind. In Mali oder Bosnienwerden erfolgreich Wertschöpfungsketten auf-gebaut, dank derer die Produzenten existenz-sichernde Preise für ihre Produkte erzielenkönnen. Es hat sich gezeigt, dass die Unter-stützung der Kleinbauern anstelle der Gross-produktion der nachhaltigere Weg zur Ernäh-rungssouveränität vieler Menschen ist.

Kontinuierliches Engagement

Erfolge in der Internationalen Zusammenarbeitsind nur durch langjährige Arbeit und durchkontinuierliches Engagement zu erreichen.Enttäuschend war deshalb im Herbst die Zu-satzbotschaft des Bundesrates zum entwick-lungspolitischen Bericht mit dem Entscheid,auf eine sukzessive Erhöhung der staatlichenEntwicklungszusammenarbeit auf 0,5 Prozent

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Katastrophenhilfe konkret

Im Herbst 2009 erlitt Südostasien eine unge-wöhnlich schwere Serie von Naturkatastro-phen. Am 30. September forderten zwei Erd-beben auf Sumatra (Indonesien) über 1000Todesopfer. Nur wenige Tage später zogen dieTaifune «Ketsana» und «Parma» eine Spur derVerwüstung von den Philippinen bis nach In-dien, das zudem von schweren saisonalenÜberschwemmungen betroffen war. CaritasSchweiz stellte 1,4 Millionen für die Nothilfe zurVerfügung und leistete in fünf Ländern Unter-stützung.

Erdbeben in Indonesien

Um die Hilfe nach den Erdbeben im indonesi-schen Padang zu koordinieren, reiste BettinaIseli von der Katastrophenhilfe der Caritas um-gehend vor Ort. Sie hielt sich zum Zeitpunktdes Bebens in Meulaboh auf, wo CaritasSchweiz kürzlich den Bau von 1249 erdbe-bensicheren Häusern für Opfer des Tsunamiabschliessen konnte und derzeit die Betroffe-nen dabei unterstützt, neue Einkommensquel-len zu schaffen. In Padang verteilte CaritasSchweiz mit Partnern im Distrikt PariamanGrundnahrungsmittel, Werkzeuge, Blachen,Decken und Hygieneartikel an 4180 Familien.Zudem wurden drei mobile Kliniken mit medi-zinischem Material ausgerüstet. Caritas wirdsich in Padang auch beim Wiederaufbau en-gagieren.

Wirbelstürme auf den Philippinen

Die Taifune «Ketsana» und «Parma» verur-sachten in der Umgebung von Manila und imNorden der Philippinen die schwersten Über-schwemmungen und Erdrutsche seit 40 Jah-ren. Caritas konnte über ihre langjährigen Part-nerorganisationen «Citizens Disaster ResponseCenter» und «Visayan Forum» umgehend Not-hilfe leisten. 28 400 betroffene Familien erhiel-ten Nahrungsmittel, Decken, Schlafmatten,Küchenutensilien und Folien, um sich vor demRegen zu schützen, sowie psychosoziale Un-terstützung. In zwei armen Stadtquartieren

Verheerende Katastrophenserie in Asien

Dank ihren Partnern erreichte Caritas die Bevölke-rung nach den verheerenden Naturkatastrophen aufden Philippinen umgehend. Foto: Roland Pacis/Visayan Forum

von Manila wurden medizinische Massnah-men zur Seuchenprävention ergriffen.

Hilfe auch in Vietnam

In Vietnam unterstützte Caritas mit lokalenPartnern die Verteilung von Reis, Saatgut undDünger an jeweils 600 Familien sowie die Re-paratur und den Wiederaufbau von Kindergär-ten und Häusern. In Kambodscha gab CaritasSchweiz über die lokale Caritas an etwa 3000Familien Nahrungsmittel, Hygieneartikel, Mos-kitonetze und Küchensets ab. Ausserdembaute Caritas mobile Kliniken auf, um dieOpfer des Taifuns medizinisch und psycholo-gisch mit speziell dazu ausgebildetem Perso-nal zu betreuen.

In Indien schliesslich mussten bei riesigenÜberschwemmungen in Andhra Pradesh undKarnataka 2,5 Millionen Menschen ihre Häuserverlassen. Caritas Schweiz unterstützte 3600Familien in Vijayawada und Guntur im Bun-desstaat Andhra Pradesh mit Nahrungsmitteln(Reis, Salz, Zucker, Öl und Kindernahrung)sowie Küchensets, Kleidern und Decken.

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Eine Schule fürs Leben

«Ich durfte nicht zur Primarschule gehen, dennmein Vater war so arm, dass er die Büchernicht bezahlen konnte. Ich arbeitete in einerFabrik, wo ich Zigaretten rollte», sagt die 13-jährige Ruposi Kumari aus Bangladesch.«Dann erzählten mir Freundinnen vom ‹Centerfor Mass Education in Science› (CMES). MeinTraum ist es, die Ausbildung abzuschliessenund auf dem Markt ein Geschäft zu eröffnenoder später selbstständig zu Hause alsSchneiderin für die ganze Gemeinschaft arbei-ten zu können.»

Zukunft dank Bildung

Ruposi Kumari gehört zu den unzähligen Kin-dern und Jugendlichen aus armen Familien inBangladesch, die dank der Organisation CMESeine praktische Ausbildung und damit eineChance auf eine bessere Zukunft erhalten. IhrGründer, der renommierte Physikprofessor undPädagoge Ibrahim Muhammad, wurde für seinüber 30-jähriges Engagement 2009 mit demPrix Caritas ausgezeichnet. Der Bruder desNobelpreisträgers Yunus Muhammad hat mitCMES eine der grössten und anerkanntestenNichtregierungsorganisationen in Bangladeschgeschaffen.

Insgesamt besuchen über 30 000 Kinderund Jugendliche aus ärmsten Verhältnisseneines der 24 CMES-Zentren im ganzen Land.Es stehen ihnen ein breites Angebot auf ver-schiedenen Schulstufen, Ausbildung in ländli-cher Technologie oder zahlreiche Spezialpro-gramme offen, so etwa das «Adolescent GirlsProgram», speziell für die Förderung von jungenMädchen. CMES bietet den jungen Menschendie Möglichkeit, schulische Grundkenntnisseund gleichzeitig praktisches Berufswissen zuerwerben und sich später selbstständig zumachen.

Pilze und Honig auf den Markt bringen

Caritas Schweiz unterstützt seit 2006 dasCMES-Zentrum in Malgara mit über 500 Schü-lern im Norden des Landes. Kernstück der Zu-

Entwicklungszusammenarbeit konkret

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Der Pädagoge Ibrahim Muhammad wurde für seinProjekt für Kinder und Jugendliche mit demPrix Caritas geehrt. Foto: Bertrand Rey/Caritas Schweiz

sammenarbeit ist die Entwicklung nachhalti-ger und ökologischer Aktivitäten wie zum Bei-spiel die Pilzzucht, die Honigproduktion, dieWurmkompostierung oder die Herstellung vonneuen Produkten, die sich auf dem Markt ver-kaufen lassen. Die Kinder tragen das Bewusst-sein für einen nachhaltigen Umgang mit derUmwelt aktiv in ihre Dörfer zurück. Im vergan-genen Jahr erklärte die lokale Regierung CMESfür die beste NGO in der Region und stellte ihreinen Raum für die Präsentation und den Ver-kauf ihrer Produkte zur Verfügung.

Seit 2009 unterstützt Caritas ein weiteresCMES-Zentrum in Jaldhaka, nur 80 Kilometerwestlich von Malgara. Zwischen den beidenInstitutionen können so Synergien genutztwerden.

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Europa ist für Caritas nicht gleichzusetzen mitden Mitgliedsstaaten der Europäischen Union.Neben der Schweiz und Norwegen sind

beispielsweise die Ukraine,Russland, Armenien undGeorgien Mitglieder von Ca-ritas Europa. Europa wirddamit als geografische Ein-heit verstanden, die weitüber die Grenzen des frühe-

ren Eisernen Vorhangs hinausreicht.Diese Zusammensetzung hat zur Folge,

dass die politischen und sozialen Hintergründe,die Interessen der Mitglieder sowie auch derenRessourcen und Kompetenzen zum Teil sehrunterschiedlich sind. In der Regel verfügen diegrossen westeuropäischen Caritas-Organisa-tionen über die längere Erfahrung und überbessere Ressourcen als die osteuropäischen.Doch hat sich dies in den letzten Jahren ver-ändert. So hat sich zum Beispiel Caritas Polenauf internationaler Ebene zu einem wichtigenAkteur entwickelt.

Migrations- und Sozialpolitik

Caritas Schweiz ist mit dem Bereich Grund-lagen auf europäischer Ebene aktiv: So istdie Fachstelle Sozialpolitik seit längerem inder sozialpolitischen Kommission von CaritasEuropa und in einer Arbeitsgruppe zur Zukunftdes europäischen Sozialstaates vertreten. Unteranderem hat sie das zentrale Papier über dasPhänomen Armut mit den geforderten Mass-nahmen verfasst, das für die Kampagne «Zero

Poverty» – wie die Caritas-Kampagne gegenArmut auf europäischer Ebene heisst – wäh-rend des Jahres 2010 verwendet wird. DieFachstelle Migrationspolitik ist Mitglied dermigrationspolitischen Kommission und hatebenfalls für die europäische Kampagne gegenArmut ein Positionspapier formuliert. Diesesanalysiert, wie die fremdenfeindliche Haltungder Mehrheitsbevölkerung den Ausschluss vonMigrantinnen und Migranten sowie von Min-derheiten und damit auch die Armut in Europafördert.

Europäische Akteure beeinflussen

Die Aufgaben der migrationspolitischen Kom-mission von Caritas Europa sind vielfältig. ZweiAufgabenfelder stehen im Zentrum: Einerseitssoll sie die unterschiedlichen Institutionen aufEbene der Europäischen Union im Sinne desEngagements von Caritas beeinflussen. Ande-rerseits hat sie die Mitgliederorganisationenund deren Vernetzung in migrationspolitischenFragen zu fördern.

Die erste Aufgabe bedingt, dass die migra-tionspolitische Kommission eine einheitlichePosition zu den verschiedensten Themen imMigrationsbereich bezieht. Dies ist oftmalsaufgrund der unterschiedlichen Sichtweisenund Interessen nicht so einfach. Zum Beispielsind die Menschenrechte für die westlichenMitglieder unantastbar, während osteuropäi-sche Kolleginnen und Kollegen oft andere Prio-ritäten setzen, so zum Beispiel die Wirtschafts-entwicklung. Oder im Bereich der «Sans

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Im Netzwerk von Caritas Europa sind 48 Organisationen aus 44 Ländern zusammenge-

schlossen. Caritas Schweiz ist seit längerem in der Sozialpolitik auf europäischer Ebene

aktiv. Und seit Sommer 2008 ist auch die Fachstelle Migrationspolitik in einer Arbeits-

gruppe von Caritas Europa vertreten. Dieses Engagement dient dazu, die Schweizer

Sichtweise ins europäische Netzwerk einzubringen.

Schweizer Sicht nach Europa tragen

Grundlagen

Page 14: Jahresbericht09 Caritas Schweiz

Papiers» – also Personen, die keine Aufent-haltsbewilligung besitzen – bestehen zwischenden süd- und nordeuropäischen Mitgliedernerhebliche Differenzen. Während der Umgangmit Irregularität in Spanien alltäglich ist undCaritas Spanien Arbeitsvermittlung für «Sans-Papiers» anbietet, ist dies in Zentral- undNordeuropa – auch in der Schweiz – schlichtundenkbar. Diese unterschiedlichen Voraus-setzungen haben zur Folge, dass oft fundierteDiskussionen geführt werden müssen, bis eineeinheitliche Position verabschiedet werdenkann.

Fachwissen austauschen

Die Vernetzung der Mitgliederorganisationenund die inhaltliche Verbreitung von Fachwis-sen oder Methodenkompetenzen, beispiels-weise im Bereich der juristischen Beratung,finden im Rahmen von Tagungen und Trainingsstatt, die allen Mitgliedern offenstehen. Dane-ben gibt es auch regionale Treffen, zum Bei-spiel für die baltischen oder südeuropäischenStaaten.

Um das Lobbying auf europäischer Ebenezu verstärken, reiste im Dezember 2009 eineDelegation der migrationspolitischen Kommis-sion nach Madrid, da Spanien im Jahr 2010die EU-Präsidentschaft innehat. Im Rahmenvon regelmässigen Treffen mit den Präsident-schaften will die migrationspolitische Kommis-sion die Ziele von Caritas darlegen, Hinter-grundinformationen erhalten und die wichtigenAkteure kennen lernen.

Solidarität innerhalb vonCaritas Europa

Weshalb engagiert sich Caritas Schweiz aufeuropäischer Ebene? Caritas Schweiz verfügtmit den Fachstellen des Bereichs Grundlagenüber Ressourcen, wie sie nur wenige Mit-glieder im europäischen Netzwerk besitzen.Im Sinne der Solidarität ist es deshalb fair,wenn die Starken die Schwachen unterstützen.Hinzu kommt, dass die Aussenperspektivevon Caritas Schweiz als Nicht-EU-Mitglied fürCaritas Europa eine Bereicherung darstellt.

Und was hat Caritas Schweiz davon? Es isteine Tatsache, dass Entwicklungen und Ge-setzgebungen auf europäischer Ebene früheroder später auch für die Schweiz relevant wer-den. Auch Themen, die auf internationalerEbene diskutiert werden, etwa der Zusam-menhang von Migration und Entwicklung oderder Umgang mit Roma, sind oder werden fürCaritas Schweiz relevant. Die Arbeit auf euro-päischer Ebene dient daher dem Austauschmit anderen Caritas-Organisationen. So wer-den Tendenzen in Europa frühzeitig wahrge-nommen, ebenso wie wirksame Massnahmenzur Verbesserung der benachteiligten Bevöl-kerung diskutiert. Caritas Schweiz läuft so we-niger Gefahr, der Binnenperspektive der klei-nen Schweiz zu erliegen und damit wichtigeTrends zu verpassen. Und nicht zuletzt kannCaritas Schweiz ihre eigene Sichtweise aufeuropäischer Ebene einbringen.

Bettina ZeuginLeiterin Fachstelle Migrationspolitik

Grundlagen

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Die berufliche Integration von Migranten und Flüchtlingen ist wichtig. Bei migrationspolitischen Fragen gehtes darum, im europäischen Caritas-Netz eine einheitliche Position zu finden. Foto: Barbara Graf Horka/Caritas Schweiz

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Armut macht krank

Grundlagen konkret

vier Jahre weniger lang und hat ein zwölf Malhöheres Risiko invalid zu werden als ein Aka-demiker. Die Lebenserwartung einer Universi-tätsabgängerin ist im Schnitt 3,6 Jahre höherals jene einer Frau, die bloss die obligatorischeSchulzeit absolviert hat.

Lebenschancen verbessern

Für diese Ungleichheit gibt es verschiedeneErklärungsansätze. Eine prekäre Lebenslageschränkt die Möglichkeiten erheblich ein,einen gesunden Lebensstil zu pflegen. Aberauch psychosoziale Belastungen sind mate-riell ungleich verteilt. So nehmen mit geringe-rem Berufsstatus etwa die Anerkennung undder Handlungsspielraum im Job ab, was sichnegativ auf das Wohlbefinden auswirkt. ImWeiteren gibt es unter Gesundheitsexpertenmittlerweile keinen Zweifel mehr daran, dassdas persönliche Verhalten zu einem nicht un-erheblichen Teil sozio-strukturell determiniertist und die ungleichen Lebensbedingungeneinen grossen Einfluss auf die Gesundheithaben. Es ist nachweisbar, dass Einflüsse inden frühen Lebensjahren, ja bereits in derSchwangerschaft, sich in nicht zu vernachläs-sigender Weise auf die Gesundheit im Er-wachsenenalter auswirken.

Verhaltensprävention allein genügt dahernicht, um die gesundheitliche Chancengleich-heit zu verbessern. Gesundheitsförderungmüsse stärker auf die Verbesserung der sozio-ökonomischen Verhältnisse ausgerichtet wer-den, fordern Simone Villiger und Carlo Knöpfel.Nur so könne die gesundheitliche Chancen-gleichheit gestärkt und der Missstand, dassArme häufiger krank sind, bekämpft werden.Gefragt sei eine Gesundheitspolitik, die auch indie Bildungs-, Steuer- und Sozialpolitik inter-veniere. Die Studie fordert daher eine Gesund-heitsverträglichkeitsprüfung. Diese soll aufzei-gen, ob die gesundheitliche Ungleichheit durcheinen politischen Entscheid grösser oder klei-ner werde.

Das Diskussionspapier kann mit beiliegen-der Bestellkarte angefordert oder bestellt wer-den unter www.caritas.ch/shop.

Von Armut betroffene Menschen in der Schweizsind häufiger krank und leben weniger lang. Essind vor allem gesellschaftliche Verhältnisse,die diese mangelhafte Chancengleichheit inder Gesundheit verursachen. Diese Problema-tik thematisiert das neue Diskussionspapier«Armut macht krank».

Simone Villiger und Carlo Knöpfel zeigendarin auf, dass die Gesundheitsdiskussion vonfalschen Bildern geprägt ist. So herrscht oftdie Meinung vor, dass der Grund vieler Krank-heiten im persönlichen Fehlverhalten der Be-troffenen liege. Die Wissenschaft zeichnet einanderes Bild: Viele Untersuchungen belegen,dass die Gesundheit einer Person in erhebli-chem Mass von ihrem sozioökonomischenStatus, also vom Bildungsgrad, vom Beruf undnicht zuletzt vom Einkommen abhängt. Ein un-oder angelernter Arbeiter lebt durchschnittlich

Die Gesundheitsförderung muss sich stärker auf dieVerbesserung der sozioökonomischen Verhältnisseausrichten, heisst es im Diskussionspapier «Armutmacht krank». Foto: Harald Theissen/Ex-Press

Page 16: Jahresbericht09 Caritas Schweiz

Der Schwerpunkt der Inlandarbeit ist dieBekämpfung von Armut und sozialer Ausgren-zung. Alle Menschen haben das Recht aufsozio-kulturelle Existenzsicherung und gesell-schaftliche Integration. Dafür setzt sich Caritasseit vielen Jahren ein. Armut und soziale Aus-grenzung weisen viele Dimensionen auf. Men-schen in prekären Lebenslagen können aufkeine stabilen Arbeitsverhältnisse vertrauen,müssen mit zu geringen Einkommen aus-kommen, wohnen in beengten und lärmigenVerhältnissen, kämpfen mit gesundheitlichenEinschränkungen, bringen geringe beruflicheQualifikationen mit, haben einen unsicherenAufenthaltsstatus oder leben in spannungs-vollen Familienbezügen. Es braucht sehr viel,um Menschen so zu stärken, dass sie aus die-sen Armutsspiralen wieder herausfinden.

Lebenslauforientiertes Angebot

In der Inlandarbeit orientiert sich Caritas anwenigen zentralen Leitlinien. Eine davon ist dieOrientierung am Lebenslauf. Caritas möchteein durchgehendes Angebot an Hilfestellun-gen anbieten, angefangen von der Unterstüt-zung junger Familien bis zur Begleitung dervierten Generation in ihrer letzten Lebens-phase. Wichtig ist dabei das Management derÜbergänge. Wo der Eintritt in die Schule nichtgelingt, weil die nötigen sozialen und sprachli-chen Kompetenzen fehlen, ist der Weg in eineprekäre Lebenslage bereits vorgezeichnet.Auch der Wechsel von der Schule zur Berufs-ausbildung ist ein kritischer Moment. Manche

Seit dem 1.Juli 2009 hat Caritas Schweiz einen neuen Bereich Inland und Netz. Diese neu

formierte Organisationseinheit setzt sich aus dem alten Bereich Soziale Aufgaben und

Migration (SAM) sowie der ehemaligen Stabsstelle Caritas-Netz zusammen. Damit sind

wesentliche Aktivitäten der Inlandarbeit von Caritas Schweiz an einem Ort zusammen-

geführt. Diese überarbeitete Struktur erleichtet die Zusammenarbeit mit den Regionalen

Caritas-Stellen, insbesondere bei der Armutsbekämpfung.

Soziale Integration fördern

Inland und Netz

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Der neue Bereich Inland und Netz (INN) gliedertsich in fünf Abteilungen, eine Fachstelle unddas Bereichssekretariat sowie die Fachdoku-

mentation. Es handelt sichum die Abteilungen «Anwalt-schaft», «Caritas-Netz», «Fri-bourg», «Zentralschweiz»,«Bergeinsatz» sowie dieFachstelle «Katastrophen-hilfe Schweiz». Schon die

Namen der verschiedenen Organisationsein-heiten lassen das weite Spektrum an Aufga-ben erahnen, die durch die Inlandarbeit derCaritas Schweiz wahrgenommen werden. DasKaleidoskop der Zielgruppen, für die der Be-reich Hilfe und Dienstleistungen anbietet,reicht von Asylsuchenden bis zu verschulde-ten Personen, von Fussballtrainern bis zuÜbersetzerinnen mit Migrationshintergrund,von Working Poor bis zu Freiwilligen, die Men-schen in der letzten Lebensphase begleiten.

Armut und Ausgrenzung bekämpfen

Weitere Zielgruppen sind Männer, die glauben,dass ihre Töchter beschnitten werden müs-sen, oder armutsbetroffene Menschen mit In-teressen an kulturellen Angeboten; Frauen, diesich für Gesundheitsfragen interessieren, undJugendliche, die bei Bergbauernfamilien einTime-out absolvieren; Familien, deren Häuserbei einem Unwetter Schäden erlitten, wie auchStudierende, die sich für Fragen des Manage-ments der Vielfalt (diversity management) inte-ressieren.

Page 17: Jahresbericht09 Caritas Schweiz

brauchen Unterstützung bei der Suche nachder geeigneten Lehrstelle. Das Mentoring-Projekt «Incluso» etwa ist hier das richtige An-gebot. In der Phase der Familiengründungwerden oft die Mittel knapp. Hier hilft Caritasmit dem Caritas-Markt, der Kulturlegi und dembreiten Angebot an Budget- und Schuldenbe-ratungsstellen. Der Bereich Inland und Netzentwickelt und koordiniert solche Netz-Pro-jekte, damit alle Regionalen Caritas-Stellenentlang dem Lebenslauf ein vollständiges Hilfs-angebot ausweisen können.

Armut verhindern

Eine weitere Leitlinie lautet: Armut vermeidenist besser als Armut bekämpfen. Caritas willdarum ihr Hilfsangebot für armutsbetroffeneund bildungsferne junge Familien, Kinder undJugendliche weiter ausbauen. «Einmal arm,immer arm», diese Feststellung soll nicht mehrSchicksal sein. Hier sind die nötigen Investitio-nen zu tätigen, damit die Gefahr der sozialenVererbung von Armut gebannt werden kann.Dabei muss an vielen Orten angesetzt werden.Zum Beispiel bei der Gesundheit. Mit demProjekt «Caritas-Markt – gesund!» kann Caritaszusammen mit der Stiftung Gesundheitsförde-rung Schweiz das Sortiment in den Läden aufein äusserst günstiges Angebot an Früchten

und Gemüse ausdehnen und armutsbetrof-fene Menschen für gesunde Ernährung sensi-bilisieren.

Arbeitslose integrieren

Eine dritte Leitlinie erinnert an das Recht aller,einen Platz in diesem Land beanspruchen zudürfen. Es kann nicht sein, dass mehr undmehr Menschen in der ArbeitsgesellschaftSchweiz überflüssig werden. Hier bietet CaritasArbeitsplätze in Sozialfirmen an, damit Lang-zeitarbeitslose einer sinnvollen Tätigkeit nach-gehen können. Einen besonderen Schwer-punkt bilden dabei Angebote zur sozialen undberuflichen Integration von anerkannten Flücht-lingen sowie Asylsuchenden, die vorläufig auf-genommen werden. So können diese Men-schen zum Beispiel in Gastro-Kursen ersteErfahrungen als Hilfskräfte in einer grossenKüche sammeln und damit ihre Chancen aufdem Arbeitsmarkt verbessern.

Das alles kann der Bereich Inland und Netzvon Caritas Schweiz nicht allein leisten. DieZusammenarbeit mit dem Netz der Regiona-len Caritas-Stellen ist unabdingbar für die Um-setzung der verschiedenen Leitlinien.

Carlo KnöpfelLeiter Bereich Inland und Netz

Inland und Netz

In den eigenen Läden bietet Caritas Zürich Langzeitarbeitslosen eine sinnvolle Beschäftigung an.Foto: Urs Siegenthaler/Caritas Zürich

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Page 18: Jahresbericht09 Caritas Schweiz

«Wir haben Spass im Kindergarten!», sagt dievierjährige Sara fröhlich (Name geändert).Keck blickt sie in die Kamera, vor sich die Mal-utensilien, in der linken Hand einen Pinsel.Sara hatte einen guten Start im Kindergartenund freut sich nun schon auf die Schule.

Ein erfolgreicher Start in Kindergarten undSchule ist jedoch für viele Kinder aus Familienmit Migrationshintergrund nicht selbstverständ-lich: «Viele Kinder können beim Eintritt in denKindergarten noch nicht gut Deutsch, oder ihreEltern kennen das Schulsystem nicht», sagtMarta Ostertag von Caritas Zürich. Manchmalfehle auch der Kontakt zu Schweizer Kindern,oder die Kinder würden nicht genug gefördert,wenn beide Eltern viel arbeiten und wenig zu

Erfolgreich in die Schulzeit starten

Migration Schweiz konkret

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Hause sind. «Wenn die Kinder angesichts sol-cher Hindernisse schon beim Eintritt in denKindergarten im Nachteil sind, so erschwertdies später eine erfolgreiche Schulkarriere»,so Marta Ostertag.

Um Kinder mit Migrationshintergrund denStart in die Schule zu erleichtern, führt CaritasZürich seit 2006 das Projekt «schulstart plus».Dieses bietet in verschiedenen Gemeindendes Kantons Vorbereitungskurse in sechsSprachen für Eltern und Kinder an. Teils ge-meinsam, teils getrennt knüpfen Eltern undKinder neue Kontakte, lernen Bibliothekenund Ludotheken kennen, besuchen an einem«Schnuppernachmittag» einen Kindergartenund eine Schule und tauschen sich mit Lehr-kräften aus. Während des Kurses lernen dieEltern so das Wesentliche über das Schulsys-tem, und sie wissen, bei welchen Beratungs-stellen sie allenfalls weiterführende Unterstüt-zung finden oder einen Sprachkurs buchenkönnen.

Angebot in mehr Gemeinden

«Es ist zwar eine Herausforderung, den unter-schiedlichen Bedürfnissen gerecht zu werdenund die Migrantinnen und Migranten für dieseKurse zu gewinnen. Denn sie sind oft mit exis-tenziellen Fragen wie Wohnen oder Arbeitbeschäftigt», sagt Marta Ostertag. «Wenn dieEltern den Kurs dann aber besuchen, so sindsie doch immer sehr zufrieden.» Auch dieSchulen sind interessiert, die entsprechendeZielgruppe auf das Angebot der Caritas Zürichaufmerksam zu machen. So konnte das Pro-jekt im Jahr 2009 auf vier neue Gemeindenausgeweitet werden, und ab 2010 bietet esauch Weiterbildung und Erfahrungsaustauschfür die Kursleiter. «Wenn sich Eltern dazu er-mutigen lassen, das Schulsystem zu verste-hen und mit den Lehrpersonen zusammen-zuarbeiten, so ist das ein sehr positivesResultat», zeigt sich Marta Ostertag zufrieden.Das Projekt «schulstart plus» wurde 2009 vonCaritas Aargau und Caritas Graubünden über-nommen und soll dieses Jahr auf zusätzlicheRegionen ausgeweitet werden.

Die vierjährige Sara hat grossen Spass im Kinder-garten und freut sich schon jetzt auf die Schule.

Foto: Reto Klink /Caritas Zürich

Page 19: Jahresbericht09 Caritas Schweiz

Konsum existiert, seit es die Menschheit gibt.Dass wir heute aber nicht nur das kaufen, waswir zum Überleben brauchen, sondern auchdas, was das Leben «schöner» macht, istKennzeichen unserer Konsumgesellschaft. DerKinobesuch gehört ebenso zu unserem tägli-chen Leben wie das neue Sofa, das Handyoder die Ferien am Meer. Für viele eine Selbst-verständlichkeit – doch nicht für alle!

In der Schweiz kann sich schätzungsweisejede zehnte Person die Existenz nicht selbstsichern. Viele müssen Schulden machen, wol-len sie am Gesellschaftsleben teilhaben. Daskostet Zinsen und ist auch mit einem Risikobehaftet. Falls nämlich unerwartete Ereignissewie Arbeitslosigkeit, Krankheit oder Schei-dung eintreten, kann aus der Verschuldungschnell eine Überschuldung werden.

Das Projekt «Plan B»

Hier setzt das Projekt an, das im Rahmender Corporate Responsibility-Aktivitäten derAduno-Gruppe – einer Holdinggesellschaftverschiedener Banken wie zum Beispiel Kan-tonalbanken oder die Raiffeisen Gruppe – ent-standen ist. Die Aduno-Gruppe will Verantwor-tung für Personen übernehmen, bei denen

Kompetente Hilfe aus der Schuldenfalle

Soziale Aufgaben Schweiz konkret

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Das Projekt «Plan B» bietet Online- und Telefonberatung, wo Fragen rund ums Thema Schulden kompetentbeantwortet werden. Foto: Andreas Schwaiger/ Caritas Zürich

das Leben nicht nach Plan A verläuft. Adunorief hierzu 2009 den «Plan B» ins Leben undfand in Pro Juventute und Caritas Schweizkompetente Partner für dessen Umsetzung. Indieser mehrjährigen und auf Langfristigkeit an-gelegten Kooperation, bei welcher Aduno dienotwendigen Ressourcen bereit stellt, lanciertCaritas das nationale Projekt «Schuldenbera-tung – Plan B».

Das Projekt unterstützt armutsbetroffeneMenschen mit Schuldenproblemen. Eine neueWebsite bietet Ratsuchenden die Möglichkeit,sich zu den Themen Budget und Schuldenrasch kundig zu machen. Sie verweist auchauf die durch das Projekt zu schaffende On-line- sowie Telefonberatung, wo Fragen rundums Thema Schulden beantwortet werden. Istdies online oder telefonisch nicht möglich, sowerden die Betroffenen an die zuständigeSchuldenberatungsstelle verwiesen. Die Ka-pazitäten für persönliche Beratungen könnendurch das Projekt ebenfalls ausgebaut wer-den. Dieses bietet schliesslich in Form vonKursen für Erwachsene auch Hilfe für die bis-her schlecht erreichbare Zielgruppe der Mig-ranten und Migrantinnen.

Mit dem Projekt «Schuldenberatung – PlanB» leistet Caritas einen Beitrag, Armut in derSchweiz zu verhindern.

Page 20: Jahresbericht09 Caritas Schweiz

Die Mitarbeitenden der Regionalen Caritas-Stellen begleiten und unterstützen in den vonCaritas Schweiz koordinierten Projekten be-

nachteiligte Menschen jegli-chen Alters, insbesondereauch dann, wenn es gilt,eine neue Lebenssituationzu meistern.

So setzt die lebenslauf-orientierte Begleitung der

Caritas bereits bei den werdenden Eltern an.Mit sprachlich und kulturell angepassten Ge-burtsvorbereitungskursen werden schwangereMigrantinnen unterstützt, um die Startchancenihrer Kinder zu verbessern. Und die Mütter- undVäterberatung macht mit Unterstützung derCaritas ihr gesundheitsförderndes Angebot fürdiese oft noch kaum integrierten Eltern besserzugänglich. An den «FemmesTische»-Treffenwiederum tauschen Migrantinnen ihr Wissenund ihre Erfahrungen über Erziehungs- undGesundheitsfragen miteinander aus.

Kinder mit Migrationshintergrund habenaufgrund kultureller und sprachlicher Unter-schiede auch beim Schuleintritt nicht die glei-chen Chancen wie ihre schweizerischen Al-tersgenossen. Deshalb unterstützt Caritas mitdem Projekt «schulstart plus» Migrantenfami-lien bei der Integration in das Kindergarten-und Schulsystem. Dank der Unterstützungdurch den Integrationskredit des Bundes kannab 2010 «schulstart plus» als schweizweitesNetz-Projekt umgesetzt werden.

Für Kinder und Jugendliche aus armutsbe-troffenen Familien leistet das Patenschaftspro-jekt «mit mir» Unterstützung: Freiwillige wer-

den als Patinnen und Paten zur gemeinsamenGestaltung von Freizeit vermittelt. Das sowohlbei Kindern als auch bei Paten beliebte Projektwird zur Zeit von Caritas Bern, Thurgau undLuzern geführt. Caritas Graubünden lanciertedas Projekt vor wenigen Monaten.

Erwerbslose Menschen integrieren

Die Wirtschaftskrise und die mit ihr verbun-dene steigende Zahl erwerbsloser und ausge-steuerter Personen stellten das Caritas-Netz2009 vor grosse Herausforderungen. Trotz zumTeil schwieriger Finanzierungsbedingungen galtes, sinnvolle und geeignete Einsatzplätze undProgramme bereit zu stellen. So eröffnete inDelémont im September der Gastrobetrieb«Restau-Verso» seine Türen. Dieser sichert IV-Bezügern einen Arbeitsplatz. Ebenfalls aktivist Caritas Thurgau mit dem Ding-Shop inSirnach, wo Arbeitsplätze für Langzeitarbeits-lose und Menschen mit körperlichen Beein-trächtigungen angeboten werden.

Erfolgreiche Kulturlegi

Mehr als 9000 armutsbetroffene Menschennutzen in der Schweiz das Angebot der Kultur-legi und können so vergünstigt an kulturellenund sportlichen Anlässen sowie an Bildungs-veranstaltungen teilnehmen. Das Angebotwurde im vergangenen Jahr ausgebaut, mitdem Ziel, die Kulturlegi möglichst bald allenberechtigten Schweizerinnen und Schweizern

Angesichts der fortdauernden Wirtschaftskrise sind die Regionalen Caritas-Stellen sowie

die Abteilung der Caritas Schweiz, die das Caritas-Netz koordiniert, stark herausge-

fordert: Die hohe Zahl von Unterstützungsgesuchen sowie die markante Zunahme der

Umsätze in den Caritas-Märkten weisen auf die oft versteckte Not hin, die viele Menschen

in unserem Land erleiden.

Neue Lebenssituationen meistern

Caritas-Netz in der Schweiz

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Page 21: Jahresbericht09 Caritas Schweiz

zugänglich zu machen. So umfasst nun die er-weiterte Kulturlegi Zentralschweiz den gesam-ten Innerschweizer Kulturraum mit den Kanto-nen Luzern, Nidwalden, Obwalden, Schwyzund Zug. Caritas Freiburg hat als erste Regio-nale Caritas-Stelle der Westschweiz die für denJanuar 2010 geplante Lancierung der Legivorbereitet.

Ferien für Armutsbetroffene

Zwischen dem 24. Mai und dem 11. Oktober2009 bot die Sunstar-Gruppe jede Wochezwei Zimmer in einem ihrer Hotels in derSchweiz an, wo armutsbetroffene Familienoder Alleinstehende gratis Ferien verbringenkonnten. Dank diesem Angebot konnten sichsozial benachteiligte Menschen für einmal vonihrem strengen und schwierigen Alltag erho-len. Caritas vermittelte insgesamt 49 Erwach-sene und 42 Kinder. Aufgrund des positivenEchos führt Sunstar das grosszügige Angebotauch dieses Jahr weiter.

Die inzwischen 19 Caritas-Märkte habenihren Umsatz 2009 um elf Prozent auf 7,2 Mil-lionen Franken gesteigert. Wiederholt muss-ten im vergangenen Jahr die Lieferanten an-gegangen werden, um den steigenden Bedarfan Waren decken zu können.

Das Engagement der Caritas in derSchweiz ist nur möglich dank einer grossenAnzahl von Freiwilligen. Die Verantwortlichenfür Freiwilligenarbeit haben sich im Herbst aneinem Strategieworkshop intensiv mit der Zu-kunft der Freiwilligenarbeit im Caritas-Netzauseinandergesetzt und Visionen für die Zu-kunft entwickelt. Koordiniert von der Fach-stelle «Begleitung in der letzten Lebensphase»wurden zudem in zehn Regionen Freiwilligeausgebildet und Freiwilligengruppen in derpalliativen Pflege geführt. Für sie wurde einmodernes Ausbildungsprogramm geschaffen.Für ihren Einsatz gelten die neu erarbeitetenCaritas-Standards.

Sonja KaufmannLeiterin Abteilung Caritas-Netz

Caritas-Netz in der Schweiz

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Für Kinder und Jugendliche aus armutsbetroffenen Familien leistet das Patenschaftsprojekt «mit mir»Unterstützung. Foto: Jutta Vogel/Caritas Luzern

Page 22: Jahresbericht09 Caritas Schweiz

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Caritas-Netz in der Schweiz konkret

«Die Caritas-Märkte sind für mich und meineKinder eine grosse Erleichterung», sagt dieFrau mit dem Einkaufswagen. Sie will nicht mitNamen genannt sein. Zweimal in der Wochedeckt sich die Kundin, die auf Sozialhilfe an-gewiesen ist, im Caritas-Markt Oerlikon mitLebensmitteln und Gütern des täglichen Be-darfs ein, ebenso wie der pensionierte ältereHerr, der dank Ergänzungsleistungen und miteinem äusserst knappen Budget über dieRunden kommt.

Günstig einkaufen

Finanziell benachteiligte Personen werden imCaritas-Markt als vollwertige Kunden behan-delt. Dank einer speziellen Einkaufskartekönnen sie die Produkte zu durchschnittlich40 Prozent ermässigten Preisen erwerben,was ihre finanzielle Situation merklich entlas-tet. Ein grosser Teil des Sortiments in denCaritas-Märkten stammt aus Überproduktion,Fehllieferungen, schadhaften Serien und Li-quidationen von über 300 Lieferanten. DieseUnternehmen bieten ihre Produkte kostenlosoder stark verbilligt der Genossenschaft Cari-tas-Markt an. Diese wiederum beliefert Lädenin der ganzen Schweiz. «Gewisse Basisnah-rungsmittel wie etwa Zucker, Milch oder Mehlgeben wir unter dem Einstandspreis ab», sagtRolf Maurer, Geschäftsleiter der Genossen-schaft Caritas-Markt. «Um die Verbilligungsolcher Produkte zu unterstützen, haben wirverschiedene Unternehmen für eine Produkte-patenschaft gewinnen können.»

Neuer Caritas-Markt in Sursee

Dass die Caritas-Märkte ein Bedürfnis sind,zeigen schon die Zahlen: Im Jahr 2009 er-reichte der Caritas-Markt mit einem Jahresum-satz von über 7 Millionen erneut einen Höchst-stand – im Vorjahr hatte der Umsatz noch 6,3Millionen Franken betragen. Besonders EndeJahr nahm die Zahl der Kundinnen und Kun-den zu. Im Rahmen der im Dezember gestar-teten Kampagne «Armut halbieren» hat sich

Der etwas andere Supermarkt

Der Einkauf im Caritas-Markt entlastet das Budgetvon armutsbetroffenen Personen merklich.

Foto: Reto Albertalli /Caritas Schweiz

Caritas zum Ziel gesetzt, die Zahl der Caritas-Märkte bis Ende 2020 mindestens zu verdop-peln. So konnte im November 2009 neu derCaritas-Markt in Sursee eröffnet werden; denndie Kleinstadt hat sich zu einem wichtigenwirtschaftlichen Zentrum im Kanton Luzernentwickelt.

www.caritas-markt.chwww.armut-halbieren.ch

Page 23: Jahresbericht09 Caritas Schweiz

Aus der Sicht der Spendenbeschaffung, alsoder Bedürfnisse eines Hilfswerkes zur Finan-zierung ihrer Projekte, sind zwei Grundaus-

richtungen entscheidend,um unter Bedingungen vongesellschaftlichen und wirt-schaftlichen Unwägbarkei-ten bestehen zu können.Erstens muss die Spenden-beschaffung zu einem Be-

ziehungsaufbau mit Gönnerinnen und Gönnernführen. In der englischen Sprache wird dafürder Ausdruck «Relationship Fundraising» ver-wendet.

Zweitens sollte ein Hilfswerk darauf ach-ten, dass es differenzierte und angepasste In-strumente der Spendengewinnung einsetzt.Mit einem ausgewogenen «Fundraising Mix»lassen sich verschiedene Gruppen von Spen-derinnen und Spendern ansprechen. Dadurchwerden für ein Hilfswerk auch Risiken reduziert.So etwa wäre es angesichts der gegenwärti-gen Finanzkrise problematisch, sich nur aufeine kleine Gruppe von sogenannten Gross-spendern und Stiftungen zu verlassen. Umge-kehrt sorgen die vielen privaten Gönnerinnenund Gönner für die soziale Verankerung einerOrganisation und sichern langfristig die Finan-zierung von Projekten und Programmen.

Veränderte Spenderbedürfnisse

Was aber heisst Spendenbeschaffung durchBeziehungsaufbau konkret? – Diese Philoso-phie ist gerade dann unerlässlich, wenn immer

mehr Organisationen sich bei einem stagnie-renden Spendenkuchen um Gönnerinnen undGönner bemühen. Das ist in der Schweiz klarder Fall. Es gilt die Regel: Es ist kostengüns-tiger, bestehende Spenderinnen und Spenderzu binden als neue zu finden.

Vor diesem Hintergrund muss sich einHilfswerk um den Aufbau und die Pflege einerdauerhaften und möglichst persönlichen Be-ziehung zu seinen Gönnerinnen und Gönnernbemühen, und es muss diese – entsprechendihrer hohen Bedeutung – für die Finanzierungder Hilfswerk-Aktivitäten wertschätzen undwürdigen.

Die Caritas ist in der glücklichen Lage, aufein grosses Segment von langjährigen undtreuen Spenderinnen und Spendern zählen zudürfen. Es sind private Gönnerinnen und Gön-ner, aber auch institutionelle Spender wie Pfar-reien, Kirchgemeinden und Orden oder Stiftun-gen und Firmen. Gleichzeitig ist unübersehbar,dass eine neue Generation von Spenderinnenund Spendern herangewachsen ist. Dieseweisen vielfach eine gestiegene Bildung unddamit ein höheres Einkommen auf. Sie verfü-gen über eine wachsende Ausland- und Reise-erfahrung auch in den Ländern des Südens.Wichtig ist ihnen die Orientierung an Wertenwie Solidarität und Gerechtigkeit. Gleichzeitigbringen sie ihre Ansprüche an die Arbeit einesHilfswerkes sehr klar zum Ausdruck. Sie äus-sern spezifische und präzise Informationsbe-dürfnisse, und sie achten darauf, ob ein Hilfs-werk kompetent ist, die richtigen Themen undProbleme bearbeitet und durch sein Engage-ment messbare Wirkungen erzielt.

Trotz Finanz- und Wirtschaftskrise konnte die Caritas ihre Spendeneingänge von 23,2 auf

25,1 Millionen Franken erhöhen. Das Spendenergebnis ist letztlich Ausdruck dafür, dass

Gönnerinnen und Gönner ihre Beiträge in erster Linie als Zeichen der Solidarität mit be-

nachteiligten und armutsbetroffene Menschen verstehen. So betrachtet liegt dem Spen-

den eine moralische Haltung zugrunde. Diese Solidarität kommt gerade in ökonomisch

schwierigen Zeiten zum Tragen.

Nachhaltige Beziehungen aufbauen

Kommunikation

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Page 24: Jahresbericht09 Caritas Schweiz

Kommunikation

Treue und Nähe sichern

Dieser neuen Generation von Spendern undSpenderinnen hat ein Hilfswerk Rechnung zutragen. Nur eine Organisation, die sich ihreTreue und Nähe dauerhaft sichert, kann ihregemeinnützigen Engagements langfristig undnachhaltig sichern. Deshalb hat die Caritas vorlängerem damit begonnen, den Kontakt undden Dialog mit ihren Gönnern und Gönnerinnenzu vertiefen. Gewiss zählt dazu die persönli-che Ansprache in den Spenden- und Verdan-kungsbriefen. Auch die vertiefte Hintergrund-information im Magazin «Menschen» ist einBestandteil dieses Bemühens. Oder die ver-stärkte Praxis von schriftlichen Befragungenund telefonischen Interviews will der Partizipa-tion von Seiten der Spenderinnen und Spenderzum Durchbruch verhelfen – genauso wie dieErmöglichung von Reaktionen per Brief oderE-Mail. Sehr wichtig sind schliesslich Veran-staltungen wie der Prix Caritas, die regionalenGönnerversammlungen oder die vorweih-nachtliche Aktion «Eine Million Sterne».

Auf diesen Wegen sucht die Caritas daspersönliche Gespräch mit den Spenderinnenund Spendern. Umgekehrt können diese derCaritas gegenüber ihre Fragen formulieren, In-formationsbedürfnisse artikulieren oder Rück-meldungen zur Arbeit der Caritas geben.

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Bei der Aktion «Eine Million Sterne» können Spenderinnen und Spender wie auch die breite Bevölkerungihre Solidarität zum Ausdruck bringen. Foto: Patrick Lüthy/Caritas Schweiz

Damit ist auch die zweite Grundausrich-tung, der «Fundraising Mix», angesprochen.Neben der Vertiefung der Beziehung zu beste-henden Gönnerinnen und Gönnern muss einHilfswerk überlegen, wie es neue Gruppen fin-den und ansprechen kann. Dabei gilt, dass derpersönliche Spendenbrief und der unadres-sierte Streuwurf nach wie vor ein Hauptinstru-ment bilden.

Internetauftritt weiterentwickelt

Caritas hat darüber hinaus ihr Institutionsfund-raising intensiviert und – vor allem im vergan-genen Jahr – ihren Internetauftritt weiterent-wickelt. Kernstück ist dabei der elektronischeNewsletter. Immer klarer zeigt sich, dass diesergerade für eine Generation jüngerer Spende-rinnen und Spender ein wichtiges Ansprech-mittel ist. Die Briefpost hat bei ihr einen ver-gleichsweise geringen Wert, das Internet istdas zentrale Instrument der Informationsbe-schaffung. Umgekehrt kann die Caritas geradein Katastrophensituationen sehr rasch agie-ren. Deshalb soll dieser Kanal in den nächstenJahren intensiviert werden.

Odilo NotiLeiter Bereich Kommunikation

Page 25: Jahresbericht09 Caritas Schweiz

Am Eingang des Museums der Kulturen inBasel drängen sich Menschen; einige kennensich, man grüsst einander. Sie sind Gönnerin-nen und Gönner aus der Region Basel, die derEinladung der Caritas Schweiz zum regionalenSpendertreffen gefolgt sind. Es erwartet sie einabwechslungsreicher Nachmittag: Nach eineroffenen Diskussionsrunde informiert BettinaBühler, bisher stellvertretende Leiterin der Ka-tastrophenhilfe und neue Leiterin der AbteilungAfrika/Lateinamerika, die Gäste über die Not-und Wiederaufbauhilfe in Burma. Passend zudiesem Schwerpunktthema, haben die Teil-nehmenden dann die Möglichkeit einer Füh-rung durch die Museumsausstellung «Naga –eine vergessene Bergregion».

Austausch suchen

Jedes Jahr führt die Caritas drei bis vier sol-cher Treffen in verschiedenen Schweizer Städ-ten durch. Geladen sind Spenderinnen undSpender aus der jeweiligen Region, denen dieCaritas ein persönliches Dankeschön sagenmöchte. Denn ohne die vielen kleinen undgrossen Zuwendungen könnte die Caritasnicht aktiv werden und in einem bedeutsamenUmfang helfen. Zudem bieten die Treffen dieMöglichkeit eines Austausches im konstrukti-ven und kritischen Sinne – ein Angebot, dasrege genutzt wird. Denn von Seiten der Gön-

Regionale Gönnertreffen

Kommunikation konkret

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Die regionalen Gönnertreffen bieten Möglichkeiten des persönlichen Kontakts: Eine Spenderin im Gesprächmit Caritas-Direktor Hugo Fasel. Foto: Caritas Schweiz

nerinnen und Gönner gibt es wichtige offeneFragen: Wie viel von meinem Geld kommt tat-sächlich bei den Bedürftigen an? Arbeitet dieCaritas mit anderen Hilfswerken zusammenund wie sieht die Kooperation aus? Soll ichbesser projektbezogen spenden?

Den Fragen stellt sich jeweils Hugo Fasel,Direktor Caritas Schweiz, der diese Anlässeausserordentlich schätzt: «Mir ist die Stimmeder Spenderinnen und Spender sehr wichtig,und ich freue mich über ihre Fragen. So merkeich, wie sie aktiv mitdenken und die Arbeit derCaritas mittragen.»

An den Treffen kommt auch das ThemaNachlassplanung zur Sprache, das jeweils aufgrosses Interesse stösst. «Viele Spenderinnenund Spender möchten über das eigene Lebenhinaus Bleibendes schaffen und Menschen inNot unterstützen. Ein solches Engagement istjedoch ein grosser Schritt, der wohl überlegtsein will», sagt Irene Verdegaal, Verantwortli-che der Gönnerinnen- und Gönnerbetreuung.Sie stellt an den Veranstaltungen Menschenvor, die diesen Schritt gemacht haben.

Für die Caritas sind die Gönnertreffen sehrwertvoll. Denn sie bieten eine der wenigenMöglichkeiten des persönlichen Kontakts.Und auch die Unterstützerinnen und Unter-stützer schätzen die Treffen – der Andrang istteilweise so gross, dass an einigen Orten nochweitere Veranstaltungen geplant werden, umalle Anmeldungen berücksichtigen zu können.

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Europa/GUS 8’823’824Diverse Länder(inkl. Schweiz) 1’177’192

25 Bosnien-Herzegowina 1’819’01626 Kosovo 1’952’75227 Moldawien 827’88828 Rumänien 131’68129 Russland 352’11430 Tadschikistan 2’376’86031 Türkei 52’36832 Ukraine 133’954

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Afrika 8’670’961Diverse Länder 28’059

11 Äthiopien 1’175’96812 Kenia 352’46313 Mali 1’153’58714 Ruanda 411’86015 Somalia 1’881’00316 Sudan 2’524’29917 Tschad 709’19618 Uganda 294’65219 Zimbabwe 139’874

Asien/Mittlerer Osten/Nordafrika 23’458’954

Diverse Länder 13’26210 Ägypten 114’81111 Bangladesch 1’354’17012 China 189’80213 Indien 1’936’18314 Indonesien 8’189’91815 Irak 519’19116 Myanmar/Burma 2’643’44517 Kambodscha 197’44118 Libanon 324’91319 Pakistan 3’596’61320 Palästina 1’113’03221 Philippinen 886’40322 Sri Lanka 824’21923 Thailand 635’43324 Vietnam 920’119

Länder mit Projekten und Programmenvon 50’000 bis 100’000 Franken

Länder mit Projekten und Programmenvon 100’001 bis 500’000 Franken

Länder mit Projekten und Programmenvon 500’001 bis 1’000’000 Franken

Länder mit Projekten und Programmenab 1’000’001 Franken

Projekte und Programme im Ausland 2009

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* inkl. Kleiderprogramm durch Materialzentrale der Caritas im Wert von 500’015 Franken.

Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit, Bern:– DEZA-EZA (Entwicklungszusammenarbeit Programmbeitrag) 4’300’000– DEZA-HH (Humanitäre Hilfe) 1’492’758– DEZA-HH (Humanitäre Hilfe/Naturalien) 703’847– DEZA-OZA (Bereich Zusammenarbeit Osteuropa und GUS) 1’575’000Bundesamt für Migration (Wiederaufbauprojekte in Bosnien) 460’000Bund Politische Abteilung IV 710’000Fürstenstum Liechtenstein, Ausländeramt 1’090’240Stiftung Glückskette, Genf 9’120’637Weitere Organisationen (z.B. internationales Caritas-Netz) 16’678’382

Mitfinanzierung der Auslandarbeit (in Franken)Die unter den einzelnen Ländern aufgeführten Programme und Projekte im Ausland wurdenim Jahr 2009 von Dritten wie folgt unterstützt:

Total Projekte und Programme der Caritas im Ausland (in Franken)

Entwicklungs- Katastrophen- Totalzusammenarbeit/ hilfe

Aufbauhilfe

Afrika 8’570’961 100’000 8’670’961Lateinamerika 6’840’484 424’993 7’265’477Asien/Mittlerer Osten/Nordafrika 11’613’472 11’845’483 23’458’954Europa /GUS 8’501’494 322’330 8’823’824

Allgemeine Beiträge für Entwicklungs-zusammenarbeit (ArbeitsgemeinschaftEntwicklungspolitik, int. Caritas-Netz) 662’046 662’046

Beiträge in Naturalien 703’847 703’847

Gesamttotal* 36’892’304 12’692’806 49’585’110

Lateinamerika 7’265’477Diverse Länder 236’798

33 Bolivien 926’87134 Brasilien 640’82735 Guatemala 804’21336 Haiti 1’005’42537 Honduras 190’18238 Kolumbien 1’732’47139 Kuba 490’38140 Mexiko 377’44041 Nicaragua 760’01342 Peru 100’855

25

Page 28: Jahresbericht09 Caritas Schweiz

Die Strategie 2010 von Caritas Schweiz hältmit der Leitlinie «Das Management der Vielfaltweiterentwickeln» unter anderem fest, dass

neben den beiden Schwer-punkten Gender und Trans-kulturelle Kompetenzen auchdie Fortführung begleiteterArbeitsplätze, die Vereinbar-keit von Familien- und Er-werbsarbeit sowie die För-

derung einer ausgeglichenen Durchmischungder Altersgruppen einen Grundpfeiler der Per-sonalpolitik darstellt.

Gerade in einer demografisch alterndenGesellschaft ist die Personalarbeit bei CaritasSchweiz dank ihrer Richtlinien im Bereich«Management der Vielfalt» auf einen optimalenAltersgruppenmix ausgerichtet – damit ältereund jüngere Mitarbeitende voneinander lernenund so die Innovationsfähigkeit mit dem Er-fahrungsschatz verschiedener Altersgruppenkombiniert werden können. Einerseits kannCaritas Schweiz auf diese Weise das vorhan-dene Wissen optimal nutzen und weitergeben,andererseits stärkt sie die Mitarbeitenden inihrer Kompetenzerhaltung und -erweiterung.Folglich werden auch ihre Chancen auf demArbeitsmarkt erhöht. Das Durchschnittsalterbeträgt bei Caritas Schweiz rund 44 Jahre.

Gegenseitige Lernprozesse

Die Beispiele von Verena Künzle, Bereichssek-retärin Internationale Zusammenarbeit undBerufsbildnerin, und Eduard Lazraj, zurzeit

kaufmännischer Lernender im dritten Lehrjahrim Bereich Personal und Qualitätsmanage-ment, zeigen am Beispiel der Berufsbildung,dass eine solche Personalpolitik lebenslangesLernen und die kontinuierliche Auseinander-setzung mit der eigenen Person sowie der be-ruflichen Situation und Zukunft fördert.

«Was ich von den Lernenden lerne? Wiesie denken, wie sie lernen, denn das hat sichin den letzten Jahren sehr verändert», erzähltVerena Künzle. «Über die Zusammenarbeit mitden Lernenden behalte ich ein Bewusstseinfür die Jungen von heute, gerade weil ich sel-ber keine Kinder habe. Fachlich bin natürlichmehr ich diejenige, von der die Lernenden pro-fitieren, und das ist ja auch richtig so.» Nichtzuletzt sei sie vom unverkrampften Verhältnisjunger Menschen zur Technik beeindruckt:«Ein Problem steht an, die Jungen drückenspontan drei Knöpfe und voilà, es funktioniertwieder», sagt die Bereichssekretärin.

Umgekehrt berichtet Eduard Lazraj: « Ichprofitiere enorm vom grossen Erfahrungsschatz

Das sozialpolitische Engagement von Caritas Schweiz zeigt sich nicht nur in ihren Pro-

jekten im In- und Ausland, sondern auch im eigenen Betrieb. So legt Caritas Schweiz Wert

darauf, Arbeitsplätze zu schaffen und aufrecht zu erhalten. Beim eigenen Personal ge-

währleistet sie eine ausgewogene Durchmischung der Altersgruppen, unter anderem mit

Ausbildungsstellen für Lernende, Juniors sowie Praktikantinnen und Praktikanten.

Für Management der Vielfalt sorgen

Personal und Qualitätsmanagement

26

Lebensalter MitarbeitendeCaritas Schweiz

15–190

10

20

30

40

50

Anzahl Personen

20–24 25–29 30–34 35–39 40–44 45–49 50–54 55–59 60–64 65–70

14

6

18

3228

49

40 41

35

26

1

Page 29: Jahresbericht09 Caritas Schweiz

Personal und Qualitätsmanagement

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verschiedener Altersgruppen können voneinander profitieren: Bereichs-sekretärin Verena Künzle und der kaufmännische Lernende Eduard Lazraj. Foto: Pia Zanetti/Caritas Schweiz

Personalstatistik

Ende 2009 waren bei Caritas Schweiz auf195 Vollstellen 168 Frauen und 111 Män-ner, insgesamt also 279 Mitarbeitende be-schäftigt. Dazu kamen 112 Mitarbeitendeim Stundenlohn, vor allem Dolmetschende.15 Prozent der Mitarbeitenden haben einenausländischen Pass, und 38 Prozent sind50 Jahre oder älter. Bei Caritas Schweiz ar-beiten zudem rund 240 lokal angestellteMitarbeitende in Projekten der internationa-len Zusammenarbeit.

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älterer Mitarbeitender, indem ich Fragen stelle,zuhöre, beobachte. Manchmal erhalte ich auchdirekt einen Tipp.» Was die Technik anbelangt,so teilt er die Einschätzung von Verena Künzle:«Dort fühle ich mich auf dem neusten Wis-sensstand, und ältere Mitarbeitende könnensicherlich von mir profitieren.» Nicht zuletzt seier als Berufseinsteiger überaus motiviert undehrgeizig und möchte für seine weitere Ent-wicklung viel lernen sowie Neues entdecken.«Das ist sicherlich auch ein Ansporn für an-dere Mitarbeitende», ist der kaufmännischeLernende im dritten Lehrjahr überzeugt.

Engagiert in der Ausbildung

Das Hauptengagement von Caritas Schweiz inder Ausbildung von Lernenden liegt zurzeit inder kaufmännischen Grundbildung, wobei dieOrganisation Wert darauf legt, jungen Men-schen mit unterschiedlichen Voraussetzungenund sozialer Herkunft eine optimale Berufs-ausbildung zu ermöglichen. Deshalb bietet derAusbildungsverbund von Caritas Schweiz neuauch Lehrstellen für Büroassistentinnen undBüroassistenten (mit eidgenössischem Berufs-attest) an. Ziel für die kommenden Jahre ist einweiter ausgebauter Ausbildungsverbund mitPartnern aus dem Caritas-Netz, aus dem Kreis

der Hilfswerke oder dem sozialen Sektor. DesWeiteren tragen auch die heutigen Juniorstellenund Praktika weiterhin zum richtigen Alters-gruppenmix bei Caritas Schweiz bei.

Der Bereich Personal und Qualitätsmana-gement unterstützt dabei einerseits die ver-schiedenen Bereiche von Caritas Schweiz inder Umsetzung dieser Personalpolitik und istandererseits federführend in der Erarbeitungvon personalpolitisch relevanten Richtlinien.

Albert SchnyderLeiter Bereich Personal undQualitätsmanagement

Page 30: Jahresbericht09 Caritas Schweiz

Dank höheren Spendeneingängen konnte Caritas Schweiz den Gesamtertrag steigern.

Ein sehr gutes Ergebnis ist ebenfalls bei den Wertschriftenerträgen zu verzeichnen – die

Basis dazu bildet ein der Nachhaltigkeit verpflichtetes Anlagereglement. Der administra-

tive Aufwand wiederum konnte in absoluten Zahlen um rund eine halbe Million Franken

gesenkt werden.

Spendenertrag gestiegen

Finanzen und Administration

28

25 Millionen Franken besitzt. Setzt man dieseZahl aber ins Verhältnis zu den Jahreseinnah-men von 86 Millionen Franken, so relativiertsich dieser Wert sehr deutlich. Nachhaltige Ent-wicklungszusammenarbeit meint eine langfris-tige Tätigkeit und nicht eine Kurzintervention.Deshalb dauern die Projekte der Caritas in derRegel auch drei bis fünf Jahre, und die gesam-melten Gelder werden stufenweise, entspre-chend dem Projektfortschritt, ausbezahlt. DenGesamtbetrag auf einmal zu überweisen, wärenicht sinnvoll, ja sogar gefährlich, da die Geld-institute vor Ort nicht immer stabil sind, die Si-cherheitslage oftmals prekär ist, und es nicht imgleichen Ausmass möglich wäre, den Projekt-fortschritt zu steuern und zu kontrollieren.

Spenderfranken sorgfältig anlegen

Diese Gelder müssen also, bis sie ausbezahltwerden können, professionell bewirtschaftetwerden. Professionell bedeutet, ein ausgewo-genes Verhältnis zwischen Sicherheit, Renditeund Liquidität zu erreichen. Zusätzlich berück-sichtigt Caritas Schweiz soziale und ökologi-sche Kriterien. Professionell bedeutet deshalbebenfalls, eine Diversifikation zu erreichen, wasauch Realwerte, also Aktien, beinhaltet. Bei derletzten grossen Finanzkrise im Jahr 2008 wur-den vermeintlich sichere Nominalwerte propa-giert, was historisch gesehen nicht haltbar ist.So war nach der letzten grossen Weltwirt-schaftskrise 1929 die Hälfte aller Staaten zah-lungsunfähig und konnte ihre Anleihen nichtmehr zurückzahlen. Genau so gravierend kann

Im vergangenen Jahr konnte Caritas Schweizdank höheren Spendeneinnahmen und sehrguten Wertschriftenerträgen ihren Gesamt-

ertrag auf rund 86 Millionensteigern. Davon flossen etwa54 Millionen in die Ausland-arbeit, 17 Millionen Frankenin die Inlandarbeit, vier Mil-lionen Franken in die Förde-rung des fairen Handels und

zwei Millionen Franken in die Sammlung undVerteilung von Altkleidern. Der administrativeAufwand, der auch die Werbekosten beinhal-tet, sank auf 8,5 Millionen Franken.

Der Gesamtaufwand überstieg die Einnah-men um 6,4 Millionen Franken, was zu einerentsprechenden Abnahme der Verpflichtungengegenüber von Projekten (Fondsabnahmen)führte. Diese Ertragsschwankungen, verbun-den mit Jahren von Abnahmen und Zunahmenbei den Fonds für Projekte und Programme,sind üblich für ein Hilfswerk, das wie CaritasSchweiz in der Katastrophenhilfe tätig ist. Diesist deshalb so, weil nach grossen Katastro-phen die Hilfsbereitschaft der Öffentlichkeitsehr hoch ist und innerhalb kurzer Zeit grosseGeldbeträge gesammelt werden. In solchenJahren – beispielsweise 2005 (Tsunami) – sindEinnahmen wesentlich grösser als die Ausga-ben, und die Überschüsse stellen Verpflich-tungen der Caritas dar. Diese Überschüssewerden durch die Realisierung von Hilfsprojek-ten in den Folgejahren wieder abgebaut, soauch im Jahre 2009.

Es mag erstaunen, dass ein Hilfswerkwie Caritas Wertschriften im Umfang von fast

Page 31: Jahresbericht09 Caritas Schweiz

Finanzen und Administration

sich eine Inflation auswirken, welche in dennächsten Jahren als nicht unwahrscheinlicherscheint, nämlich als Folge der enormen Ver-schuldung der Staaten.

Caritas Schweiz steigerte im Verlaufe desJahres 2009 ihren Aktienanteil auf 28 Prozentund erreichte mit ihrer Wertschriftenstrategieeine Jahres-Performance von 9,54 Prozent.Damit schlug Caritas den Benchmark erneutund deutlich. Wer in Aktien investiert, ist grös-seren Schwankungen unterworfen. Es gibtJahre mit Verlusten (beispielsweise 2008),aber auch Jahre mit Gewinnen. Wichtig ist dieGesamtrechnung, die im Falle von Caritas ein-deutig positiv ist: In den letzten sieben Jahrenkonnte insgesamt eine Rendite von 33 Prozentoder fünf Prozent jährlich erreicht werden. Esging also kein einziger Spendenfranken verlo-ren. Dieser wurde vielmehr im Durchschnittpro Jahr mit fünf Prozent verzinst.

Administrative Kosten gesenkt

Die Spenderinnen und Spender wie auchCaritas sind daran interessiert, dass ein mög-lichst grosser Anteil des Spendenfrankes dieMenschen in Not erreicht. Dafür sind zweiKomponenten unabdingbar: Erstens müssendie Leistungen effektiv und kostengünstig er-bracht werden, zweitens müssen griffige Kon-

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Die Publikationen von Caritas Schweiz informieren die Spendenden über die Wichtigkeit ihrer Unterstützungwie auch über die geleistete Hilfe. Foto: Natalie Stettler/Caritas Schweiz

trollmechanismen gewährleisten, dass die Fi-nanzmittel korrekt eingesetzt werden. Fürbeides kann Caritas Schweiz eine Garantieabgeben. Die Verwaltungskosten, wie die Ad-ministrationskosten auch genannt werden,konnten dank eines im vergangenen Jahr ein-geleiteten Sparprogramms bereits um 5 Pro-zent oder 0,5 Millionen Franken gesenkt wer-den. Sie sollen in den nächsten zwei Jahrenweiter reduziert werden. Mit 9,5 Prozent dergesamten Leistungserbringung im Jahr 2009waren diese Kosten, welche die Mittelbeschaf-fung beinhalten, nicht nur im Branchenver-gleich, sondern auch im Vergleich zur Privat-wirtschaft sehr tief.

Neben dem konsequenten Kostenmanage-ment helfen auch strategische Beschaffungs-und Finanzierungsallianzen, das Kostenniveautief zu halten. Ein Meilenstein hier ist die Ein-führung eines völlig überarbeiteten, integrier-ten Informatikprogramms, des Sextant.NET.Zusammen mit anderen namhaften SchweizerHilfswerken und einer Informatikfirma wurdeeine Software-Lösung entwickelt, die in derBranche führend ist. Dieses Programm sowieweitere Kontrollmechanismen stellen sicher,dass alle Mittel zielgerichtet, zweckgebundenund effizient eingesetzt werden.

Hans Krummenacher-WüestLeiter Bereich Finanzen und Administration

Page 32: Jahresbericht09 Caritas Schweiz

Rund 650 Tonnen Textilien und Schuhe erhielt die Kleiderzentrale im vergangenen Jahr.

In Zusammenarbeit mit der Mercedes Benz Schweiz AG wurde ein Teil der gesammelten

Ware nach Rumänien geliefert.

Kleider nach Rumänien transportiert

Kleiderzentrale

30

den dürfen. So wurden 270 Tonnen Ware anCaritas oder ihre Partnerorganisationen in La-teinamerika, Afrika und und Osteuropa im Wertvon rund 2,7 Millionen Franken versandt.

Zusammenarbeit mit Mercedes

Bei einem Transport von rund 40 Tonnen ge-brauchten und neuen Kleidern nach RumänienAnfang April wurden mehrere Ziele erreicht:Die Nutzfahrzeugabteilung der Mercedes BenzSchweiz AG stellte erstmals zwei neue Last-wagen sowie zwei Lehrfahrer zur Verfügungund liess die Nutzfahrzeuge auf der Fahrt vonFachjournalisten testen. So konnte Caritas dieTransportkosten einsparen. Die Ware wurdean die beiden Caritas-Schwesterorganisatio-nen in Satu Mare und Iasi geliefert, welche dieKleider an Bedürftige verteilten.

Rund 1400 Asylsuchende aus den Kanto-nen Luzern, Schwyz und Obwalden wurdenmit den nötigsten Kleidern und Schuhen ver-sehen. Zugenommen hat die Zahl von Allein-erziehenden, kinderreichen Familien und Per-sonen aus Heimen und Rehabilitationszentren,die mit Kleidern und Schuhen ausgestattetwurden. Im Auftrag der Winterhilfe erhieltenzudem 750 Personen mittels Postversand diegewünschten Kleidungsstücke. Schliesslichnahm das Secondhandgeschäft wieder etwaszu, während sich der Theater- und Fasnachts-laden weiterhin grosser Beliebtheit erfreute.

Hugo FuchsGeschäfsleiter Kleiderzentrale

Der Auftrag der Kleiderzentrale, gebrauchte wieauch teilweise neue Kleider und Schuhe zusammeln, zu sortieren und der sinnvollen Wei-

terverwendung zuzuführen,ist weiterhin gefragt. 2009waren hierzu 23 Mitarbei-tende (auch in Teilzeit) ange-stellt. Daneben finden seitJahren vier bis fünf Perso-nen aus Arbeitslosenprojek-

ten vorübergehend eine sinnvolle Beschäfti-gung, vornehmlich im Sortierwerk.

Zusätzlich zu den 650 Tonnen Textilien undSchuhen, welche die Kleiderzentrale aus den40 Textil-Containern der Region Luzern sowievon verschiedenen gemeinnützigen Organisa-tionen und engagierten Privatpersonen erhielt,überliessen Textilhandelsketten und Importeureder Kleiderzentrale neue Textilien mit der Auf-lage, dass diese nur im Ausland eingesetzt wer-

40 Tonnen Kleider wurden zusammen mit MercedesBenz nach Rumänien transportiert. Foto: Fabian Schmid

Page 33: Jahresbericht09 Caritas Schweiz

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100% Farbenspiel.100% fair.

Das Geschäftsjahr brachte bei den Umsätzenim Grosshandel eine Stabilisierung. Den eige-nen Unica-Detailhandelsläden gelang es, den

Umsatz gegenüber dem Vor-jahr im Durchschnitt umsechs Prozent zu steigern:in Basel um elf Prozent, inLuzern um vier Prozent undin Zürich um ein Prozent. Ineinem Jahr, das von der

Wirtschafts- und Finanzkrise geprägt war, kanndiese Steigerung als gut gewertet werden.Auch der Umsatz des schweizweit grösstenFairtrade-Internetshops von Caritas-Fairtrade,wo über 1500 fair gehandelte Produkte ange-boten werden, hat sich positiv entwickelt. DerShop auf www.caritas-fairtrade.ch wird vonDetaillisten wie Endkonsumenten geschätztund widerspiegelt die Vielfalt des Sortiments inidealer Weise.

Neues Konzept in Altdorf

Seit März gibt es mitten in der Altstadt vonAltdorf einen neuen Unica-Laden mit zeitge-mässer Ladeneinrichtung: Der von Freiwilligenbetriebene ehemalige Caritas-Laden Altdorfwurde an einem neuen und gut frequentiertenStandort mit dem Konzept der Unica-Lädeneröffnet. Diese Überführung ist neu für denCaritas-Fairtrade und wird als dreijähriges Pilot-projekt betrieben. Die langjährige Ladencrewbetreut den Laden professionell und mit vielHerzblut. Einige der Ladenfrauen engagierensich seit über 27 Jahren für die Caritas. Das

Das Geschäftsjahr 2009 zeigte trotz Wirtschaftkrise positive Entwicklungen bei den Um-

sätzen der eigenen Unica-Läden. Im Grosshandel konnte das Ergebnis des Vorjahres ge-

halten werden. Insgesamt beeinflusste die pessimistische Stimmung auf dem Schweizer

Konsumgüter-Markt den Caritas-Fairtrade nur geringfügig.

Neuer Unica-Laden eröffnet

Caritas-Fairtrade

Budget wurde 2009 leider knapp nicht erreicht,insgesamt jedoch ist der Laden auf gutemKurs. Die Altdorfer Bevölkerung schätzt dasumfangreiche Fairtradesortiment sehr. VieleBesucher zeigten bei der Eröffnung grossesInteresse am Ladenkonzept, den marktgerech-ten Fairtrade-Produkten und am vielfältigenSortiment.

Christof BachmannGeschäftsleiter Caritas-Fairtrade

Der Caritas-Fairtrade bringt originelle Modekollektio-nen in die Unica-Läden. Foto: Spinas | Gemperle/Caritas Schweiz

Page 34: Jahresbericht09 Caritas Schweiz

Berichte der Kontrollorgane

Jahresrechnung 2009

32

Die Geschäftsprüfungskommission (GPK)hat ihren Controllingauftrag an vier Sitzun-gen wahrgenommen und sich mit folgendenSchwerpunkten befasst:

Rechnungsrevision– Berichte der Revisionsstelle: Jahresrech-nung 2008 der Geschäftsstelle CaritasSchweiz und der Betriebe Fairtrade undKleiderzentrale;

– Schlussbericht der internen Revision 2008mit Revisionsplan 2009 im Beisein desVertreters der Revisionsstelle sowie desVerantwortlichen für die internen Revisio-nen;

– Bericht der Revisionsstelle zur einge-schränkten Revision der Jahresrechnung2008/2009 der ANT-Informatik AG.

Berichte und Präsentationen von Mitarbei-tenden– Präsentationen des Direktors zum geplan-ten Vorgehen zur StrategieentwicklungCaritas Schweiz 2010–2015 und zurKampagne «Armut halbieren!»;

– Präsentation zum aktuellen Stand derUmsetzung des Landesprogramms Ko-sovo 2008–2011.

Weitere von der GPK behandelte Geschäfte– Management-Review 2008 mit Kennzah-len der Geschäftsstelle Caritas Schweizsowie der Betriebe Fairtrade und Kleider-zentrale;

– Stellenrapport und Personalstatistik 2008;– Jahresplanung 2010: Tätigkeitsplan, Stel-lenplan und Budget (inklusive Zusatzbe-richt zum Budget) mit Kommentar undKennzahlen sowie Lohnrunde 2010;

– Umsetzung des Sparprogramms 2010/2011 im Rahmen der mittelfristigen Fi-nanzplanung 2009–2011;

– Massnahmen des Stiftungsrats der Pen-sionskasse Caritas zur Behebung dertemporären Deckungslücke;

– Verzicht auf restliche Darlehensforderun-gen sowie Teilverzicht auf das Aktienkapi-tal zur Sanierung der ANT-Informatik AG;

– Die GPK hat Kenntnis genommen von denquartalsweisen Budgetvergleichen, denProtokollen des Anlagerates, des Präsidi-ums und des Vorstandes sowie von denregelmässigen Informationen des Direk-tors zu aktuellen Geschäften aus demoperativen Bereich.

Die GPK dankt der Geschäftsleitung für diestets offene und eingehende Informationsowie die ausgezeichnete Zusammenarbeit.Sie kann bestätigen, dass keine Vorkomm-nisse im abgelaufenen Jahr besondereMassnahmen durch die GPK erforderten.

Josef Truttmann, Präsident der GPK

Bericht der Geschäfts-prüfungskommission

Als Revisionsstelle haben wir die beiliegende Jahresrechnung (Bilanz, Betriebs-rechnung, Geldflussrechnung, Rechnung über die Veränderung des Kapitals undAnhang, Seiten 33–41) der Caritas Schweiz für das am 31.12.2009 abgeschlos-sene Geschäftsjahr geprüft. In Übereinstimmung mit Swiss GAAP FER unterlie-gen die Angaben im Leistungsbericht nicht der ordentlichen Prüfpflicht der Revi-sionsstelle.

Verantwortung des VorstandesDer Vorstand ist für die Aufstellung der Jahresrechnung in Übereinstimmung mitden gesetzlichen Vorschriften und den Statuten verantwortlich. Diese Verantwor-tung beinhaltet die Ausgestaltung, Implementierung und Aufrechterhaltung einesinternen Kontrollsystems mit Bezug auf die Aufstellung einer Jahresrechnung, diefrei von wesentlichen falschen Angaben als Folge von Verstössen oder Irrtümernist. Darüber hinaus ist der Vorstand für die Auswahl und die Anwendung sachge-mässer Rechnungslegungsmethoden sowie die Vornahme angemessener Schät-zungen verantwortlich.

Verantwortung der RevisionsstelleUnsere Verantwortung ist es, aufgrund unserer Prüfung ein Prüfungsurteil überdie Jahresrechnung abzugeben. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmungmit dem schweizerischen Gesetz und den Schweizer Prüfungsstandards vorge-nommen. Nach diesen Standards haben wir die Prüfung so zu planen und durch-zuführen, dass wir hinreichende Sicherheit gewinnen, ob die Jahresrechnung freivon wesentlichen falschen Angaben ist.

Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Er-langung von Prüfungsnachweisen für die in der Jahresrechnung enthaltenenWertansätze und sonstigen Angaben. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegtim pflichtgemässen Ermessen des Prüfers. Dies schliesst eine Beurteilung der Ri-siken wesentlicher falscher Angaben in der Jahresrechnung als Folge von Ver-stössen oder Irrtümern ein. Bei der Beurteilung dieser Risiken berücksichtigt derPrüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung der Jahresrech-nung von Bedeutung ist, um die den Umständen entsprechenden Prüfungshand-lungen festzulegen, nicht aber um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit des in-ternen Kontrollsystems abzugeben. Die Prüfung umfasst zudem die Beurteilungder Angemessenheit der angewandten Rechnungslegungsmethoden, der Plausi-bilität der vorgenommenen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtdar-stellung der Jahresrechnung. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlang-ten Prüfungsnachweise eine ausreichende und angemessene Grundlage fürunser Prüfungsurteil bilden.

PrüfungsurteilNach unserer Beurteilung vermittelt die Jahresrechnung für das am 31.12.2009abgeschlossene Geschäftsjahr ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechen-des Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage in Übereinstimmung mit SwissGAAP FER. Ferner entsprechen die Buchführung und Jahresrechnung demschweizerischen Gesetz und den Statuten.

Berichterstattung aufgrund weiterer gesetzlicher VorschriftenWir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderungen an die Zulassung gemässRevisionsaufsichtsgesetz (RAG) und die Unabhängigkeit (Art. 728 OR) erfüllen undkeine mit unserer Unabhängigkeit nicht vereinbare Sachverhalte vorliegen.

In Übereinstimmung mit Art. 728a Abs. 1 Ziff. 3 OR und dem Schweizer Prü-fungsstandard 890 bestätigen wir, dass ein gemäss den Vorgaben des Vorstan-des ausgestaltetes internes Kontrollsystem für die Aufstellung der Jahresrech-nung existiert.

Wir empfehlen, die vorliegende Jahresrechnung zu genehmigen.

Ferner bestätigen wir, dass die durch uns zu prüfenden Bestimmungen der Stif-tung ZEWO eingehalten sind.

Luzern, 17. Februar 2010

BDO VisuraBruno Purtschert, Leitender Revisor, zugelassener RevisionsexperteChristof Bättig, zugelassener Revisionsexperte

Bericht der Revisionsstelle zur Jahresrechnung 2009

Page 35: Jahresbericht09 Caritas Schweiz

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Bilanz per 31. Dezember 2009

Jahresrechnung 2009

2009 2008

Aktiven Anhang CHF CHF

UmlaufvermögenFlüssige Mittel 11’736’682 13’163’810Wertschriften 2.1 24’635’548 24’560’606Forderungen 3’755’991 5’328’035Vorräte 2’536’776 2’082’445Finanzierungszusagen Internationale Zusammenarbeit 100’000 750’000Aktive Rechnungsabgrenzung 337’338 812’180

43’102’335 46’697’076

AnlagevermögenSachanlagen 2.3 12’851’674 12’706’387Finanzanlagen 2.2 211’002 862’002

13’062’676 13’568’389

Total Aktiven 56’165’012 60’265’465

Passiven

Kurzfristiges FremdkapitalKreditoren 1’706’322 367’412Sonstige Verbindlichkeiten 861’678 590’896Passive Rechnungsabgrenzung 928’280 466’277

3’496’281 1’424’585

Langfristiges FremdkapitalDarlehen 1’133’000 933’000Vergabungen mit Auflagen 619’243 806’356Hypotheken Tödistrasse Chur 1’800’000 1’800’000Rückstellungen 2.4 170’000 170’000

3’722’243 3’709’356

Wertschwankungsfonds 2.5 274’916 –

Fondskapital (zweckgebundene Fonds) 2.6 48’167’880 54’601’446

Organisationskapital 2.6 503’692 530’079

Total Passiven 56’165’012 60’265’465

Page 36: Jahresbericht09 Caritas Schweiz

Gesamtbetriebsrechnung 2009

Jahresrechnung 2009

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Darstellung gemäss Umsatzkostenverfahren 2009 2008

Aufwand CHF CHF

Internationale ZusammenarbeitEntwicklungszusammenarbeit allgemein 1’367’783 1’263’858Projekte/ProgrammeAfrika 9’424’311 12’302’185Asien/Mittlerer Osten/Nordafrika 9’769’460 9’903’191Lateinamerika 7’953’516 8’732’857Europa/GUS 8’807’484 8’947’131

Katastrophenhilfe Ausland/Naturalienhilfe 16’793’416 21’015’793

54’115’971 62’165’015Inland (ohne Caritas-Netz)Inland allgemein 434’089 365’204Integration und Soziale Projekte Schweiz 1’144’980 1’216’238Anwaltschaft 1’101’156 1’078’081Unterbringung/BetreuungAsylsuchender/Rückkehrberatung 10’591’721 7’948’814

Bergeinsätze 1’164’243 1’170’386Katastrophenhilfe Schweiz 1’651’897 1’051’289

16’088’086 12’830’012Übrige BereicheDirektion/Verein /Grundlagenarbeit 941’113 1’160’929Caritas-Netz Schweiz 982’185 1’355’564Kommunikation 7’830’530 8’539’329Personal- und Qualitätsmanagement 1’389’859 1’481’106Finanzen und Administration 3’493’731 3’678’845

14’637’419 16’215’773BetriebeFairtrade 4’150’436 4’096’494Kleiderzentrale 1’717’689 1’699’218

5’868’125 5’795’712Caritas allgemeinCaritas allgemein 890’282 626’400Abschreibungen 369’899 343’100

1’260’181 969’500

Total Aufwand 91’969’781 97’976’012

Abnahme Verpflichtung gegenüber Projekten/Programmen –6’433’566 –6’636’999Abnahme Organisationskapital – –6’524’603

Total Ertrag 85’536’215 84’814’410

Die Zusammensetzung des Aufwands (Verwendung der Mittel) ist auf Seite 43 grafisch dargestellt.Die Gesamtbetriebsrechnung nach dem Gesamtkostenverfahren ist auf den Seiten 37 und 38 dargestellt.

Page 37: Jahresbericht09 Caritas Schweiz

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Jahresrechnung 2009

Darstellung gemäss Umsatzkostenverfahren 2009 2008

Ertrag Anhang CHF CHF

Internationale ZusammenarbeitSpenden/Legate/Patenschaften/Rückvergütungen 12’136’648 11’082’960Spenden kirchliche Organisationen/Gruppen 1’627’032 1’529’012Spenden Kantone und Gemeinden 1’036’120 1’150’750Projektbeiträge Bund 9’226’605 9’024’923Projektbeiträge Glückskette/Organisationen 26’154’259 34’384’159Diverse übrige Erträge – 877’816

50’180’664 58’049’620

Inland (ohne Caritas-Netz)Spenden/Legate Schweiz /Rückvergütungen 554’199 414’880Spenden kirchliche Organisationen/Gruppen 106’972 17’944Flüchtlingsopfer 413’254 451’193Projektbeiträge Bund 606’935 727’764Projektbeiträge Kantone und Gemeinden 9’853’438 7’670’954Beitrag Schweizerische Flüchtlingshilfe (SFH) – 115’452Projektbeiträge Glückskette/Organisationen 2’034’387 1’178’062Diverse Erträge/Dienstleistungen 1’559’081 1’257’977

15’128’265 11’834’227

Caritas allgemeinFreie Spenden/Legate/Rückvergütungen 8’518’385 7’888’788Freie Spenden Kantone und Gemeinden 24’200 4’300Spenden kirchliche Organisation 229’870 173’108Schweizerisches Caritas-Opfer 419’535 433’046Projektbeiträge Organisationen und Bund 13’000 –Vermögenserfolg 2.1 2’281’521 –869’782Liegenschaftserfolg 131’994 111’335Diverse Erträge/Dienstleistungen allgemein 2’782’750 1’581’728

14’401’256 9’322’523

BetriebeVerkaufserlöse Fairtrade 4’073’897 3’814’675Verkaufserlöse/Dienstleistungen Kleiderzentrale 1’752’133 1’793’366

5’826’031 5’608’041

Total Ertrag 2.7 85’536’215 84’814’410

Zum Ertrag (Herkunft der Finanzierungsmittel) sind auf Seite 42 Diagramme vorhanden.

Page 38: Jahresbericht09 Caritas Schweiz

Geldflussrechnung 2009

Jahresrechnung 2009

36

2009 2008

Fonds flüssige Mittel CHF CHF

Geldfluss aus BetriebstätigkeitErgebnis (Fondsveränderung) –6’433’566 –6’636’999Abnahme Organisationskapital: Unternehmensfonds – –6’524’603

Fonds für sozial Zwecke –26’387 –13’418Abschreibungen: Sachanlagen 457’603 400’900

Finanzanlagen 500’000 230’000Veränderung Wertschwankungsfonds 274’916 –3’317’766Buchgewinne/-verluste auf Wertschriften –1’722’191 4’893’480

Veränderungen kurzfristiger Forderungen und VerbindlichkeitenZunahme/Abnahme Forderungen 1’572’044 –2’094’107Zunahme/Abnahme Finanzierungszusagen 650’000 231’939Zunahme/Abnahme Vorräte –454’331 20’602Zunahme/Abnahme aktiver Rechnungsabgrenzungen 474’842 359’883Zunahme/Abnahme kurzfristiger Verbindlichkeiten 1’609’693 –1’119’307Zunahme/Abnahme passiver Rechnungsabgrenzungen 462’004 –606’907

–2’635’374 –14’176’303

Geldfluss aus InvestitionstätigkeitInvestitionen in: Sachanlagen –610’890 –544’717

Wertschriftenanlagen –5’535’169 –5’701’905Finanzanlagen (Darlehen) – –Beteiligungen – –

Desinvestitionen in: Sachanlagen 8’000 –Wertschriftenanlagen 7’182’418 14’806’787Finanzanlagen (Darlehen) 150’000 202’500Beteiligungen 1’000 –

1’195’359 8’762’665

Geldfluss aus FinanzierungstätigkeitZunahme sonstiger langfristiger Verbindlichkeiten 12’887 –858’027

12’887 –858’027

Total Geldfluss (Veränderung der flüssigen Mittel) –1’427’128 –6’271’665

Bestand der flüssigen Mittel am 1. Januar 13’163’810 19’435’475Bestand der flüssigen Mittel am 31.Dezember 11’736’682 13’163’810

Total Veränderung der flüssigen Mittel (Cash) –1’427’128 –6’271’665

Page 39: Jahresbericht09 Caritas Schweiz

37

Gesamtbetriebsrechnung 2009

Jahresrechnung 2009

Darstellung gemäss Gesamtkostenverfahren Anhang 2009 2008

Betrieblicher Ertrag und betriebliche Leistungserbringung CHF CHF

Spenden 22’296’959 20’941’394Legate /Erbschaften 1’704’737 1’095’095Spenden (zweckgebundene) aus Geldern der öffentlichen Hand 1’065’320 1’155’050

Total Spenden 2.7 25’067’016 23’191’540

Beiträge Dritter 2.7 28’188’646 35’647’366

Total Ertrag aus Spenden und privaten Beiträgen 53’255’662 58’838’906

Öffentliche Aufträge 2.7 19’699’978 17’427’951Andere betriebliche Erträge 9’012’128 7’956’524

Total Ertrag 81’967’767 84’223’380

Personalaufwand 20’529’926 20’464’872Projektmonitoring vor Ort /Reiseaufwand 642’471 723’273Direkte Projektkosten 59’114’333 65’253’063Unterhaltskosten 305’799 287’860Forschungsaufwand 410’400 475’444Abschreibungen 59’037 58’335

Total Projektaufwand 81’061’966 87’262’847

Personalaufwand 2’525’845 2’723’395Projektbesuche/Reisespesen 24’918 34’321Sachaufwand 1’343’188 1’187’520Unterhaltskosten 232’247 307’034Sammelaufwand 4’086’314 4’551’286Abschreibungen 331’160 285’956

Total administrativer Aufwand 8’543’672 9’089’512

Total Aufwand für die Leistungserbringung 89’605’638 96’352’359

Zwischenergebnis 1 (entspricht dem EBIT) –7’637’871 –12’128’979

Finanzerfolg und übriges Ergebnis

Finanzertrag, Kursgewinne 2.1 2’783’211 837’927Finanzaufwand –223’774 –5’022’475Veränderung Wertschwankungsfonds –274’916 3’317’766Liegenschaftserfolg 69’785 49’126

Total Finanzergebnis 2’354’306 –817’656

Ausserordentlicher Ertrag 24’977 26’849Ausserordentlicher Aufwand 2.8 –1’174’979 –241’816

Total übriges Ergebnis –1’150’002 –214’967

Zwischenergebnis 2 –6’433’566 –13’161’602

Page 40: Jahresbericht09 Caritas Schweiz

1 Rechnungslegungsgrundsätze

1.1 Grundsätze zur Buchführung und Rechnungslegung

Die Rechnungslegung für die Jahre 2008 und 2009 erfolgt in Übereinstimmung mit den Fachempfehlungen zur Rechnungslegung(Swiss GAAP FER) und vermittelt ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage(Prinzip «true and fair view»). Darüber hinaus entspricht die Jahresrechnung den Grundsätzen und Richtlinien der Stiftung ZEWO.

1.2 Bewertungsgrundsätze

Für die Rechnungslegung gilt grundsätzlich das Anschaffungs- bzw. Herstellungskostenprinzip. Dieses richtet sich nach dem Grund-satz der Einzelbewertung von Aktiven und Passiven. In Bezug zur Bewertung der wichtigsten Bilanzpositionen gilt Folgendes:– Flüssige Mittel: zum Nominalwert, Fremdwährungen zum Kurs am Bilanzstichtag.– Wertschriften: zum Kurswert per Bilanzstichtag.– Forderungen: zum Nominalwert unter Berücksichtigung einer angemessenen Wertberichtigung für gefährdete Guthaben.

Guthaben gegenüber Arbeitsgemeinschaften zum Nominalwert des anteiligen Eigenkapitals.– Vorräte: zum Einstandspreis abzüglich einer Wertberichtigung für beschädigte Ware.

Fairtrade: Die Vorräte sind zu Anschaffungskosten bewertet.– Immobilien: zum geschätzten Anschaffungswert abzüglich Abschreibungen.– Sachanlagen: zum Anschaffungswert abzüglich Abschreibungen.– Rückstellungen: Höhe basiert auf der Einschätzung der Geschäftsleitung und widerspiegelt die per Bilanzstichtag zu er-

wartenden zukünftigen Aufwendungen.– Übriges Fremdkapital: zum Nominalwert.– Fremdwährungen: zum Kurs am Bilanzstichtag.

1.3 Methodik zur Ermittlung des administrativen Aufwandes

Die Ermittlung des administrativen Aufwandes erfolgt in Übereinstimmung mit der «Methodik zur Berechnung des administrativenAufwands» der Stiftung ZEWO.

Jahresrechnung 2009

38

Anhang zur Jahresrechnung 2009

Fortsetzung von Seite 37 2009 2008

CHF CHF

Veränderung zweckgebundene Fonds(+ = Abnahme / – = Zunahme der Fonds)Veränderung Fonds Internationale Zusammenarbeit (IZA) 5’389’645 5’628’018Veränderung Fonds Soziale Aufgaben und Migration Schweiz 988’857 1’026’965Veränderung Fonds Betriebe (Kleiderzentrale) 55’065 –17’984Veränderung Fonds Caritas allgemein – –

Total Veränderung zweckgebundene Fonds 6’433’566 6’636’999(Abnahme/Zunahme Verpflichtungengegenüber Projekten/Programmen)

Veränderung Organisationskapital – 6’524’603

Jahresergebnis – –

Die Gesamtbetriebsrechnung nach dem Umsatzkostenverfahren ist auf den Seiten 34 und 35 dargestellt.Beim Gesamtkostenverfahren werden sämtliche Erträge und Aufwendungen des Geschäftsjahres einander gegenübergestellt (Total Spenden,Personalaufwand usw.). Beim Umsatzkostenverfahren werden den einzelnen Umsatzgruppen bzw. Tätigkeitsfeldern die entsprechenden Auf-wendungen gegenübergestellt.

Page 41: Jahresbericht09 Caritas Schweiz

39

Jahresrechnung 2009

Wertschriftenbestand (Bilanz) 2009 2008

Kassenobligationen 5’219 0,0%3’199’324 13.0%3’257’100 13.2%

5’068 0,0%4’524’077 18,4%5’704’811 23,2%

Obligationen SchweizObligationen AuslandAktien Schweiz 2’588’109 10.5% 2’273’887 9,3%Aktien Ausland 444’067 1.8% 401’938 1,6%Fonds (u.a. sozial und ökologisch nachhaltige Fonds) 14’063’330 57.1% 10’686’425 43,5%

Diverses (Anteilscheine Wohnbaugenossenschaft) 1’078’400 4.4% 964’400 3,9%

Total 24’635’548 100% 24’560’606 100%

Zusammensetzung Vermögenserfolg 2009 2008

Ertrag aus Zinsen, Dividenden und Kurserfolge 2’783’211 837’927Bildung und Auflösung Kursschwankungsfonds (vgl. 2.5) –274’916 3’317’766

Vermögenserfolg (realisiert und nicht realisiert) 2’508’295 4’155’693Finanzaufwand –208’774 – 5’007’475

Vermögenserfolg (netto) 2’299’521 –851’782davon Anteil Caritas allgemein 2’281’521 –869’782davon Anteil Betriebe: Kleiderzentrale 18’000 18’000

Beteiligungen Land Buchwert Buchwert Kapital Anteil2009 2008 Caritas Schweiz

ANT-Informatik AG (Softwarehersteller [SextANT]) Schweiz 200’000 201’000 CHF 306’000 32%

Genossenschaft Caritas-Markt (Lebensmittel- Schweiz 2’000 2’000 CHF 13’000 15%Läden für Armutsbetroffene in der Schweiz)

MIT Aktiengesellschaft (Schule und Ausbildungs- Bangla- 1 1 Taka 15 Mio. 25%stätte für Tätigkeiten in der Landwirtschaft) desch (CHF 230’000)

Total Beteiligungen 202’001 203’001

Darlehen 9’001 659’001

Total Finanzanlagen 211’002 862’002

Zur Absicherung von Fremdwährungsrisiken können Devisentermingeschäfte abgeschlossen werden. Dafür muss der betref-fende Titel teilweise als Sicherheit hinterlegt werden. Per Bilanzstichtag sind keine Termingeschäfte offen und keine Sicher-heiten beansprucht worden.

Neben den klassischen Finanzzielen Rendite, Risikooptimierung und Liquiditätssicherung orientiert sich Caritas Schweiz beider Anlage ihr anvertrauter Gelder an sozialen und ökologischen Kriterien gemäss den Empfehlungen der National-kommission Justitia et Pax. Im Jahr 2009 wurde eine Performance von +9,5% (Vorjahr –12,3%) erzielt, insgesamt in denletzten sieben Jahren +33,2% oder durchschnittlich +5,0% pro Jahr.

2.2 Finanzanlagen

Die Beteiligung ANT wird nicht konsolidiert, aber nach anteilmässigem Eigenkapital erfasst («Equity Accounting»). SeitensCaritas Schweiz sind der Präsident sowie der Bereichsleiter Finanzen und Administration Mitglieder des Verwaltungsrates.

Regionale Caritas-Stellen: Caritas Schweiz pflegt eine enge Zusammenarbeit mit den Regionalen Caritas-Stellen. Diesesind aber rechtlich und finanziell unabhängig. Sie sind auf der letzten Seite des Geschäftsberichtes aufgeführt.

2.3 Sachanlagen

Liegenschaften Anlagen und Informatik Übrige TotalEinrichtungen Sachanlagen

Anschaffungswerte 1. Jan. 12’673’502 232’608 1’108’319 109’818 14’124’247Zugänge 101’792 64’638 391’927 52’534 610’891Abgänge – – – –8000 –8000

Stand 31.Dez. 12’775’294 297’246 1’500’246 154’352 14’727’138Kumulierte Abschreibungen 1. Jan. –568’032 –135’402 –654’681 –59’743 –1’417’858Zugänge –113’489 –69’196 –249’021 –25’899 –457’605Abgänge – – – – –

Kumulierte Abschreibungen 31. Dez. –681’521 –204’598 –903’702 –85’642 –1’875’463

Nettowerte am 31.Dez. 12’093’773 92’648 596’544 68’710 12’851’675

Abschreibungssätze 50–100 J.: 1–2% 5/10 J.: 20/10% 5 J.: 20% 5 J.: 20%

Anschaffungen bis CHF 5000 werden direkt der Betriebsrechnung als Aufwand belastet.

2 Erläuterungen zur Jahresrechnung

2.1 Wertschriftenbestand und Vermögenserfolg

Page 42: Jahresbericht09 Caritas Schweiz

Jahresrechnung 2009

40

Bestand Zugänge Abgänge/ Auflösung Bestand1.1.2009 Verbrauch 31.12.2009

Sanierung Löwenstrasse 5, Luzern 170’000 170’000

Nettowerte am 31.Dez. 170’000 – – – 170’000

Bestand Zugänge Abgänge/ Auflösung Bestand1.1.2009 Verbrauch 31.12.2009

Kursschwankungsfonds – 274’916 – – 274’916

Zweckgebundene Fonds Anfangs- Zugänge Interne Abgänge/ Schluss-bestand Transfers Verbrauch bestand

Fonds Internationale Zusammenarbeit 44’144’740 50’180’664 2’900’000 –58’470’308 38’755’095Fonds Inland 9’054’278 15’128’265 1’227’830 –17’344’952 8’065’421Fonds Caritas allgemein 1 – 11’018’870 –4’289’090 –6’729’780 –Fonds Betriebe 1’402’428 5’914’160 161’260 –6’130’486 1’347’363

Total zweckgebundene Fonds 54’601’445 82’241’959 – –88’675’525 48’167’879

Organisationskapital Anfangs- Zugänge Interne Abgänge/ Schluss-bestand Transfers Verbrauch bestand

Soziale Zwecke2 149’880 747 –27’134 123’493Weiterbildung 50’000 50’000Unternehmensfonds 330’199 – 330’199

Total freie Mittel 530’079 747 – –27’134 503’692

Zusammenstellung der Erträge 2009 2008

1. Private Unterstützung/freiwillige Zuwendungen CHF CHF

SpendenSpenden von Privaten 9’169’139 7’648’681Spenden von kirchlichen Organisationen/Gruppen 1’524’052 1’249’401Offizielle Kirchenopfer 832’790 884’239Freiwillige Opfer 499’822 531’161Spenden von Stiftungen und Institutionen 7’160’025 7’576’095Spenden Kantone und Gemeinden 1’065’320 1’155’050Rückvergütungen – –Patenschaften 3’111’132 3’016’843Legate/Erbschaften 1’704’737 1’084’962

25’067’016 23’146’432

Beiträge DritterGlückskette 10’007’267 11’209’032Andere Hilfswerke/Organisationen 18’181’379 24’468’641

28’188’646 35’677’673

Total private Unterstützung/freiwillige Zuwendungen 53’255’662 58’824’105

2. Öffentliche BeiträgeBundesbeiträge für Entwicklungszusammenarbeit 4’285’000 4’200’000Bundesbeiträge für Humanitäre Hilfe 1’492’758 1’279’901Bundesbeiträge für Zusammenarbeit Osteuropa 2’035’000 2’068’499Bundesbeiträge für Flüchtlingshilfe 511’085 339’706Bundesamt für Gesundheitswesen 91’750 205’739Bundesbeiträge übrige 710’000 730’000Bundesbeiträge Naturalien 720’947 749’498Beiträge Kantone und Gemeinden für Flüchtlingshilfe 9’853’438 7’822’799Übrige Beiträge öffentliche Hand – 27’500

Total öffentliche Beiträge 19’699’978 17’423’642

2.4 Rückstellungen

2.6 Fondsbestände 2009 (Rechnung über die Veränderung des Kapitals)

2.7 Herkunft der Erträge 2008–2009

1 Fonds zur Finanzierung ordentlicher Vorhaben des laufenden Jahres.

2 erfolgsneutral gebucht

2.5 Wertschwankungsfonds (vgl. 2.1)

Dieser Fonds wird basierend auf der implizierten und historischen Volatilität der einzelnen Anlagekategorien bei den Wert-schriftenanlagen jährlich neu berechnet. Beim momentanen Wertschriftenbestand wäre der Zielwert CHF 2,1 Mio.

Page 43: Jahresbericht09 Caritas Schweiz

3 Weitere Angaben

Entschädigungen an Mitglieder leitender Organe: Präsidium, Vorstand und Geschäftsprüfungskommission arbeitenehrenamtlich. Für ihre Auslagen an Sitzungen erhalten sie eine pauschale Entschädigung. Im Jahr 2009 sind insgesamtCHF 20’150 als Entschädigung an die leitenden Organe ausbezahlt worden (Vorjahr CHF 27’120). Davon hat der PräsidentCHF 9050 (Vorjahr CHF 9500) erhalten. Der Gesamtbezug aller acht Mitglieder der Geschäftsleitung inklusive Sozialleis-tungen und betrieblicher Kinderzulagen betrug im Jahr 2009 CHF 1’108’518 (Vorjahr CHF 1’058’859).

Nahestehende Organisationen: Regionale Caritas-Stellen gelten gemäss Swiss GAAP FER nicht als nahestehende Ge-sellschaften. Die Regionalen Caritas-Stellen sind auf der letzten Seite aufgeführt (vgl. auch Abs. 2.2).

Forderung gegenüber ANT-Informatik AG: CHF 0 (Vorjahr CHF 500’000).

Forderung gegenüber Genossenschaft Caritas-Markt: CHF 100 (Vorjahr CHF 153’227).

Gemeinwesen: Forderungen gegenüber Gemeinwesen: CHF 686’966 (Vorjahr CHF 1’384’353).Verpflichtungen gegenüber Gemeinwesen: CHF 264’635 (Vorjahr CHF 230’000).

41

Jahresrechnung 2009

Objekt 31.12.2009 31.12.2008

Luzern 5’412’000 5’412’000Emmen, Kleiderzentrale 2’905’000 2’905’000Chur, Tödistrasse 7, 9, 11 5’010’000 5’010’000

Langfristige Mietverträge 2009 2008

Objekt Löwenstrasse 5, Luzern gestaffelte Laufzeiten: Barwert (p = 4%) 857’516 1’041’103

davon fällig im: 2008 – 219’8482009 bis 2011 jährlich je 225’235 225’2352012 211’164 211’1642013 155’255 155’2552014 97’060 97’0602015 41’115 41’115

Fortsetzung von Seite 40 2009 2008

3. Andere Erträge CHF CHF

Warenerträge/Aktionserträge/Veranstaltungen 7’200’008 6’738’849Dienstleistungen/übrige Erträge 3’056’070 2’652’773Vermögenserfolg 2’299’521 –851’782Ausserordentlicher Ertrag 24’977 26’823Mehrwertsteuer – –

Total andere Erträge 12’580’576 8’566’663

Total Erträge 85’536’215 84’814’410

Brandversicherungswerte der Liegenschaften:

Pensionskasse: Caritas Schweiz ist zusammen mit Caritas Luzern Stifterin der Pensionskasse Caritas, welche seit 1. Januar2000 besteht. Es handelt sich um eine Kasse nach dem Beitragsprimat, einzig im Risikoteil besteht ein Leistungsprimat. DerDeckungsgrad beträgt per 31. Dezember 2009 99,8 % (Vorjahr 90,5 %). Basierend auf den Erkenntnissen des Vorjahres undum wieder über eine angemessene Reserve zu verfügen, wurden Sanierungsmassnahmen beschlossen. Caritas Schweiz wirddeshalb im Jahr 2010 einen zusätzlichen Betrag von CHF 200,000 einzahlen, welcher nicht in der Jahresrechnung 2009 ent-halten ist. Der Aufwand von Caritas Schweiz für die berufliche Vorsorge betrug 2009 CHF 1’594’789 (Vorjahr CHF 1’651’877).

Belastungen von Aktiven zur Sicherung eigener Verpflichtungen: Sicherstellung der Liegenschaften in Chur fürHypothekarkredit vom CHF 1,8 Mio.: CHF 4’387’125 (Vorjahr CHF 4’424’334)

Leistungsbericht: Der vorliegende Geschäftsbericht (Seiten 1 bis 31) gilt als Leistungsbericht.

Naturalien und Freiwilligenarbeit: Caritas Schweiz erhält Lebensmittel für die Nothilfe, vornehmlich Milchpulver.Diese Lieferungen werden vorsichtig bewertet und sind in der vorliegenden Jahresrechnung mit CHF 703’847 (VorjahrCHF 746’523) enthalten. Interne Abgeltungen für Kleiderlieferungen in Auslandprojekte sowie Kleiderbezüge der Inlandarbeit(Migration) sind mit CHF 565’334 in der Jahresrechnung berücksichtigt (Vorjahr CHF 710’896 ). Caritas Schweiz vermittelteim vergangenen Jahr 1’049 Personen (Vorjahr 1’170), die 10’584 Tage (Vorjahr 10’410 Tage) Freiwilligenarbeit in Bauern-betrieben in den Schweizer Alpen und im Jura leisteten. Dieses Engagement entspricht vorsichtig berechnet einer Summevon CHF 2,6 Mio. (Vorjahr CHF 2,5 Mio.). Dieser Betrag ist nicht in die Jahresrechnung eingeflossen.

Weiterführende Angaben: Detailliertere Informationen zu einzelnen Positionen der Bilanz, Betriebsrechnung, Mittelfluss-rechnung, Rechnung über Veränderung des Kapitals sowie zu Punkten des Anhangs können bei Caritas Schweiz, Bereich Fi-nanzen und Administration, angefordert werden.

Ausserbilanzgeschäfte:

2.8 Ausserordentliche Aufwände

Rückvergütungen aus Aufträgen Asyl und Flüchtlinge Kantone FR (19’236.50), ZG (220’630.45), OW (435’111.55), Ab-schreibung Darlehen ANT 500’000.

Bei den Rückvergütungen handelt es sich um Überschüsse (Mehrertrag, Minderaufwand) aus Leistungsaufträgen, die denKantonen zurückbezahlt werden müssen. Das ist vertraglich so im Voraus abgemacht. Bei der ANT handelt es sich um eineBereinigung der Beteiligungsverhältnisse und einen teilweisen Forderungsverzicht, vgl. auch 2.2 und 3 Forderungen gegen-über Nahestehenden.

Page 44: Jahresbericht09 Caritas Schweiz

Caritas in Zahlen

42

Herkunft der Finanzierungsmittel 2009

ErläuterungSpenden: Unterstützung durch Private, Kirchenopfer, Unter-stützung durch kirchliche Institutionen, Legate.Öffentliche Beiträge: Beiträge des Bundes für die Entwick-lungszusammenarbeit und die humanitäre Hilfe sowie Bei-träge des Bundes und der Kantone für die Asyl- und Flücht-lingshilfe.

Beiträge Dritter: Beiträge der Glückskette aus ihren Spen-densammlungen für die Projektarbeit im Inland und im Aus-land und Beiträge anderer Hilfswerke (aus dem internatio-nalen Caritas-Netz u.a.).Andere Erträge: Warenerträge (z. B. aus Fairtrade und Klei-derhilfe), Erträge für Dienstleistungen und Zinserträge.

Mittelherkunft für Projekte und Programme der Caritas im Ausland

Mittelherkunft für Caritas-Aktivitäten im Bereich des Asyl- und Flüchtlingswesens

Mittelherkunft für sämtliche Caritas-Aktivitäten

Öffentliche Beiträge84,86% (10,46 Mio. Fr.)

Spenden 29,31%(25,07 Mio. Fr.)

Öffentliche Beiträge 23,03%(19,70 Mio. Fr.)

Andere Erträge 14,71% (12,58 Mio. Fr.)

Beiträge Dritter 32,96% (28,19 Mio. Fr.)(davon Glückskette 10,01 Mio. Fr., andere Organisationen 18,18 Mio. Fr.)

Beiträge Dritter 52,12% (26,15 Mio. Fr.)

Öffentliche Beiträge 18,39%(9,23 Mio. Fr.)

Spenden 29,49%(14,80 Mio. Fr.)

Beiträge Dritter 2,80% (0,35 Mio. Fr.)

Andere Erträge 7,37% (0,91 Mio. Fr.)

Spenden 4,97% (0,61 Mio. Fr.)

Page 45: Jahresbericht09 Caritas Schweiz

Verwendung der Mittel 2009

43

Caritas in Zahlen

ErläuterungInternationale Zusammenarbeit: Katastrophenhilfe, humani-täre Not- und Überlebenshilfe im Ausland sowie Entwick-lungszusammenarbeit.Soziale Aufgaben Schweiz: Bergbauernhilfe, Katastrophen-hilfe, soziale Einsätze und Freiwilligendienst, soziale Projekte.Betreuung von Asyl Suchenden: Unterbringung und Betreu-ung von Asyl Suchenden im Auftrag der öffentlichen Hand,Rechtsberatung.

Integration Flüchtlinge: Fürsorge- und Integrationsleistungengegenüber anerkannten Flüchtlingen im Auftrag der öffent-lichen Hand (in Zusammenarbeit mit den Regionalen Caritas-Stellen).Verwaltung: Direktion, Personal- und Finanzadministration,Forschungsarbeit (Sozial-, Migrations- und Entwicklungs-politik).Kommunikation: Information, Marketing, Medien- und Bil-dungsarbeit.

Internationale Zusammenarbeit der Caritas 2009

ErläuterungInternationale Zusammenarbeit: Entwicklungszusammenar-beit und Katastrophenhilfe im Ausland.Ausland allgemein: Beiträge in Naturalien sowie Beiträge anAlliance Sud, an das internationale Caritas-Netz und andere.

InternationaleZusammenarbeit

Soziale Aufgaben undKatastrophenhilfe

Schweiz

Betreuung vonAsyl Suchenden/Anwaltschaft

IntegrationFlüchtlinge

Verwaltung/Forschung

Abschreibungen Kommunikation

50

45

60

70

65

55

35

25

15

5

40

30

20

10

0

Kleiderzentrale /Fairtrade

0,37 Mio.0,40%

7,83 Mio.8,51%

Millionen Franken

6,71 Mio.7,30%

5,87 Mio.6,38%

5,48 Mio.5,96%

6,81 Mio.7,40%4,79 Mio.

5,21%

54,12 Mio.58,84%

Europa/GUS Afrika Asien/Mittlerer Osten/Nordafrika

Lateinamerika0

20

22

24

26

28

30

18

16

14

12

10

8

6

4

2

Auslandallgemein

Millionen Franken

8,67 Mio.8,82 Mio.

23,46 Mio.

7,27 Mio.

1,37 Mio.

Page 46: Jahresbericht09 Caritas Schweiz

Private Unterstützung 2000–2009

Caritas in Zahlen

44

ErläuterungCaritas-Spenden: Spenden von Privaten, Unterstützungdurch kirchliche Institutionen, Kirchenopfer und Legate, dieder Caritas direkt zukommen.Beiträge Dritter: Beiträge der Glückskette aus ihren Spen-densammlungen für die Projektarbeit im Inland und im Aus-

land und Beiträge anderer Hilfswerke (aus dem internatio-nalen Caritas-Netz u.a.).Das Ausmass der privaten Unterstützung (Caritas-Spendenund Beiträge Dritter) hängt unmittelbar mit dem Auftretenvon Katastrophen zusammen.

Entwicklung des administrativenAufwandes (2004–2009)

Projekte, Mittelbeschaffung,Verwaltung 2009

ErläuterungDie Grafik gibt die Administrationskosten (Kosten für dieLeitung, die Personal- und Finanzadministration sowie dieSammelarbeit) in Prozent an, d.h. im Verhältnis zur Leis-tungserbringung (Total Projekt- und Administrationsauf-wand: Definition gemäss Swiss GAAP FER 21). Dieser Auf-wand ist, vor allem in den Bereichen Migration undKatastrophenhilfe, starken Schwankungen unterworfen,was sich wiederum auf die Administrationskosten auswirkt.Seit 2003 wird der administrative Aufwand nach der Me-thode von Swiss GAAP FER 21 erhoben. Die Zahlen von2002 konnten noch nicht nach diesem Rechnungslegungs-standard ermittelt werden, da er in der Schweiz erst auf den1. Januar 2003 eingeführt worden ist. Die ZEWO hat ihn aufden 1. Januar 2004 als verbindlich erklärt.

ErläuterungDie Grafik zeigt den Projektaufwand sowie den administra-tiven Aufwand in Prozenten der Leistungserbringung desJahres 2009. Von den Einnahmen sind 90,5 Prozent in dieProjekte geflossen, 4,6 Prozent sind für die Mittelbeschaf-fung und Werbung aufgewendet worden und 4,9 Prozentfür die allgemeine Verwaltung wie beispielsweise Personal-wesen, Buchhaltung, Informatik und Infrastruktur. DieseKennzahlen sind in Übereinstimmung mit den Vorgaben vonSwiss GAAP FER 21 und entsprechend den Richtlinien derStiftung ZEWO zur Ermittlung des administrativen Aufwan-des gemeinnütziger Organisationen erhoben worden.

10

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009

Millionen Franken

2004 2005 2006 2007 Durchschnitt0

2

4

6

8

10Prozent

7,0 6,8 6,5

2008

6,8

2009

9,4 9,5

7,7

Caritas-Spenden Beiträge Dritter Total private Unterstützung

ÜbrigeradministrativerAufwand 4,9%

Fundraisingund Werbung 4,6%

Projekte 90,5%

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Dank

Ein herzliches Dankeschön

Unser Dank geht insbesondere an:Glückskette; Direktion für Entwicklung und Zusammen-arbeit (DEZA); Bundesamt für Gesundheit (BAG); Bundes-amt für Migration; Eidgenössisches Departement fürauswärtige Angelegenheiten, Politische Abteilung IV; REPIC,St. Ursen; Liechtensteinische Landesverwaltung; Interna-tionales Caritas-Netz (darunter vor allem Caritas Deutsch-land, Caritas Finnland, Caritas Frankreich, Caritas Liechten-stein, Caritas Luxemburg, Caritas Norwegen, Caritas Polen,Caritas Portugal und Caritas Spanien).

Unter anderem haben folgende Kantone, Städteund Gemeinden unsere Projekte unterstützt:Kantone: Aargau, Appenzell Ausserrhoden, Basel-Land,Basel-Stadt, Bern, Freiburg, Genf, Glarus, Jura, Nidwalden,Obwalden, Schaffhausen, Schwyz, Uri, Wallis, Zug, Zürich.Städte: Aarau, Altstätten, Chur, Frauenfeld, Fribourg,Genève, Glarus, Grenchen, Kloten, Lancy, Luzern, Neuchâ-tel, Olten, Onex, Pully, Rapperswil-Jona, St. Gallen, Vevey,Winterthur, Zug, Zürich.Gemeinden: Albligen, Altdorf, Arlesheim, Baar, Bremgartenbei Bern, Buchs AG, Collonge-Bellerive, Elgg, Grosswan-gen, Küsnacht ZH, Langnau am Albis, Le Grand-Saconnex,Lyss, Montreux, Meyrin, Muri bei Bern, Muttenz, OberwilBL, Ostermundigen, Plan-les-Ouates, Riehen, Rotkreuz,Rüschlikon, Saanen, Thônex, Uznach, Vaz/Obervaz, Vernier,Visp, Yverdon-les-Bains, Wettingen, Zollikofen.

Speziell danken wir folgenden Stiftungen:Agnos Stiftung, Thalwil; Arthur Waser Stiftung, Luzern; CarlWeber-Recoulle-Stiftung, Dietlikon; Credit Suisse Founda-tion, Zürich; Ernst Göhner Stiftung, Zug; Familien-Vontobel-Stiftung, Zürich; Ferster Stiftung, Buchs; Fondation Assis-tence, Vaduz; Fondation Eben-Hézer, Lausanne; FondationMurana, Vaduz; Georg Fischer-Stiftung Clean Water, Schaff-hausen; Georges Wick Stiftung, Luzern; Hans C. Klauser-Humbel-Stiftung, Meilen; Hatt-Bucher Stiftung, Zürich;Helfer und Schlüter Stiftung, Bern; Julius Bär Stiftung,Zürich; Kuralice-Stiftung, Chur; Leopold Bachmann Stif-tung, Rüschlikon; Louis und Louise Galm-Nohe-Stiftung,Basel; Medicor Foundation, Triesen; Migros Kulturprozent,Zürich; myclimate, Zürich; Paul Schiller-Stiftung, Lachen SZ;Pfander-Grieder-Stiftung, Dübendorf; René und SusanneBraginsky-Stiftung, Zürich; Schweizerische GemeinnützigeGesellschaft, Zürich; Loterie Romande, Lausanne; StanleyThomas Johnson Stiftung, Bern; Starr International Founda-

tion, Zug; Stiftung Accentus, Zürich; Stiftung Animar,Schötz; Stiftung Binelli und Ehrsam, Adliswil; StiftungGebrüder Kägi, Lichtensteig; Stiftung Heinrich & Julie Sand-meier-Streiff, Zug; Stiftung Julius Bär, Zürich; StiftungSt. Martin, Meilen; Symphasis Stiftung, Zürich; U.W. Linsi-Stiftung, Stäfa; von Duhn Stiftung, Triesen; Vontobel-Stiftung, Zürich; Xellent-Stiftung, Wynau.

Unter anderen haben uns diese Vereine und Schu-len unterstützt:Altpfadfinder-Verband, Pfeffingen; Association Patronale del’Horlogerie, Biel/Bienne; Bergclub Züri, Einsiedeln; Caritas-Laden, Stans; Colonia Libera Italiana, Rheinfelden; Ecoled’Humanité, Hasliberg Goldern; Eltern- und FamilienvereinOberwil-Lieli; Gemeinnütziger Frauenverein Rüegsauscha-chen; Gewerkschaft UNIA, St. Gallen; Hochschule Luzern;Johannesverein Basel; Jugendarbeit Saanenland, Gstaad;Jugendkulturförderungsverein Kriens; Kath. FrauenbundOberwallis; Kinderchor Uznach; Lions-Club Oberwallis, Brig;Milchgenossenschaft Niederrohrdorf; MPS Schwyz, Ibach;Oberwalliser Mittelschule, Brig; Ökumenisches Kerzen-ziehen, Frauenfeld; Öffentliche Bibliothek, Basel; PfarreifestAesch BL; Primarschule Klasse 6a, Sierre; Schule und Kin-dergarten Heiligenschwendi; Service de l’action sociale,Plan-les-Ouates; Tennisclub Teufenthal; Uniun da Chunnas,Sedrun; Verein am Ball für Strassenkinder, Emmenbrücke;Wohnbaugenossenschaft Meisenweg, Burgdorf.

Neben vielen anderen haben die nachfolgendenFirmen sich an der Finanzierung unserer Projektebeteiligt:Aduno SA, Bedano; Aduno Gruppe, Zürich; AGI undSwissca, Zürich; Akabu AG, Jona; Akzo Nobel CoatingsAG, Luzern; Amavita Apotheken, Bern; Amedis-UE AG,Unterentfelden; ammarkt AG, Herisau; B.I.D. – Guy Millwa-ter, Bremgarten AG; BDO Visura, Solothurn; Bio PartnerSchweiz AG, Seon; Breitling SA, Grenchen; Brother(Schweiz) AG, Baden-Dättwil; Bruba Immobilien Anstalt,Balzers; Camion-Transport AG, Wil SG; Castelberg Opto-metry, Landquart; Centrapriv Zürich AG, Zürich; ClaridenLeu SA, Lausanne; CPT AG, Basel; de Vries SystemsConsulting, Zürich; Delta Investment SA, Genève; DruckereiAlbisrieden AG, Zürich; Druckerei Kyburz AG, Dielsdorf;Escher, Roten und Troger, Brig; Essex Chemie AG, Luzern;Etude d’avocats Amaudruz Poncet, Genève; Finakey S.A.,Genève; Fintrading SA, Genève; Galexis AG, Niederbipp;

Wir danken allen Spenderinnen und Spendern für ihre grosszügige Unterstützung im ver-

gangenen Jahr. Ihr Engagement und ihre Solidarität ermöglichen uns weltweite Hilfe für

Menschen in Not.

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Dank

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Humbel Spezialitätenbrennerei AG, Stetten AG; IKAS Pneu-haus, Visp; Impuls services, Winterthur; Impuls ApothekeGabler, Zürich; Layoutsatz AG, Pfäffikon SZ; Link MarketingServices AG, Zürich; Lüthy + Stocker AG, Solothurn;McPaperland Andreas Kümin AG, Schlieren; Mecon mesure& consult Gmbh, Zürich; Mercedes-Benz Schweiz AG,Schlieren; Modeva AG, Pratteln; Novita Engineering GmbH,Volketswil; PA Asia Limited, Brüssel; PEG Papeteristen-Ein-kaufsgenossenschaft, Aarburg; pgb peter gmür brand-schutzengineering, Schönenbuch; Planzer Transport AG,Dietikon; Psychotherapeutische Praxis, Zürich; RestaurantPark am Rheinfall, Neuhausen am Rheinfall; Riccardo’sÖko-Reinigungs-Service, Giswil; Ricola AG, Laufen; RiedoBau und Stahl AG, Oberbipp; Ryser Treuhand AG, Zürich;S & Z Print AG, Brig-Glis; Saint-Gobain Isover SA, Lucens;Schiller AG, Baar; Schweiz. Mobiliar Genossenschaft, Bern;Sesam Consulting GmbH, Basel; Singer Jean & Cie SA,La Chaux-de-Fonds; Steppdekor AG, Teufen AR; StohlerAG, Therwil; Taloca AG, Zug; Thalia Bücher AG, Basel;TopPharm AG, Münchenstein; Triner AG, Schwyz; UBS AG,Basel; Valora Retail AG, Muttenz; Vermex AG, Schaffhau-sen; Vetrag AG, Stäfa; Voigt AG, Romanshorn; Volg Kon-sumwaren AG, Winterthur; Wohnbau AG, Basel.

Unter anderem haben folgende Landeskirchen,Kirchgemeinden, Pfarreien, Klöster und kirchlicheVereinigungen unsere Arbeit unterstützt:Bischöfliche Ordinariate der Diözesen: Basel; Chur; Genf,Lausanne und Freiburg; Lugano; Sitten; St. Gallen.Abtei Saint-Maurice; Kloster Einsiedeln; Katholischer Kon-fessionsteil St. Gallen; Röm. kath. Kirche des KantonsBasel-Stadt; Röm. kath. Landeskirche des Kantons Basel-Landschaft.

Abbaye d’Hauterive, Posieux; Association FraternelleRomande, Cerniat FR; Benediktinerkloster, Mariastein;Benediktinerinnenkloster St. Niklaus von Flüe, Melchtal;Bethlehem Mission Immensee; Communauté des Frèresdes écoles chrétiennes, Neuchâtel; Couvent Ste-Ursule,Sion; Fondation des Amis de la Croix de Groissiat, Genève;Franziskaner (OFM), Zürich; Frauenkloster St. Katharina,Wil SG; Frauenkloster St. Klara, Stans; Ilanzer Dominikane-rinnen; Institut Ingenbohl, Brunnen; Institut Menzingen;Kanisius-Schwestern, Fribourg; Kapuzinerkloster, Olten;Kapuzinerkloster, Rapperswil SG; Kapuzinerkloster, Wil SG;Kloster Einsiedeln; Kloster Grimmenstein, Walzenhausen;Kloster Heiligkreuz, Cham; Kloster Mariazell-Wurmsbach,Bollingen; Kloster St. Elisabeth, Schaan; Kloster St. Laza-rus, Seedorf UR; Kloster St. Peter und Paul, Cazis; KlosterSt. Scholastica, Tübach; Kloster und Institut Baldegg;Marianische Kongregation, Bourguillon; Missionsschwesternvon der heiligen Familie, Kriens; Monastère de la Visitation,Fribourg; Monastère des Bernardines, Collombey; Monas-tère des Dominicaines, Estavayer-le-Lac; Monastère Saint-Joseph, Fribourg; Monastero Santa Caterina, Locarno;Monastero Santa Maria, Poschiavo; Pallottinerinnen-Ge-meinschaft, Niederuzwil; Provinzialat der Schweizer Kapuzi-ner, Luzern; Ritawerk, Luzern; SchwesterngemeinschaftSt. Anna, Luzern; Sœurs de Saint-Augustin, St-Maurice;Sœurs hospitalières, Delémont; Sœurs Hospitalières deSte Marthe, St. Ursen; Spitalschwestern-Gemeinschaft vonLuzern mit Ursprung Beaune, Luzern; St. Katharina-Werk,Basel; Stiftung der Gemeinschaft der Liebfrauenschwes-tern, Zug.

Kirchgemeinden: Altdorf; Arbon; Arth; Baar; Gesamtkirch-gemeinde Bern; Birmensdorf ZH; Brugg AG; Buchrain;Burgdorf; Celerina/Schlarigna; Cham; Chêne-Bourg; Delé-mont; Ebikon; Ennetbürgen; Gams; Goldau; Häggenschwil;

Hitzkirch; Horw; Interlaken; Kirchberg SG; Kirchdorf AG;Kleindöttingen; Klosters; Kloten; Konolfingen; Lachen SZ;Laufenburg; Lüchingen; Luzern; Lyss; Meggen; Münsingen;Neftenbach; Niedergösgen; Oberkirch LU; Oberwil BL;Oberwil-Lieli; Pieterlen; Rheinfelden; Schaffhausen; Scher-zingen; Schötz; St. Gallenkappel; Thalwil; Therwil; Thun;Tschugg; Turgi; Wattwil; Wettingen; Willisau; Winterthur;Wohlen AG; Wollerau; Zug; Zürich; Zürich; Zwingen.

Pfarrämter: Alle-Miécourt-Charmoille-Asuel-Bonfol et Vend-lincourt; Altstätten-Hinterforst SG; Bruder Klaus, Liestal;Bruder Klaus, Birsfelden; Cathédrale St-Nicolas, Fribourg;Cham; Christkönig, Rudolfstetten; Christkönig, Kloten;Delémont-Bourrignon-Movelier-Mettembert-Pleigne-Soyhiè-res et Les Riedes; Dompfarramt St. Gallen; Dreifaltigkeit,Bern; Ebikon; Germain d’Auxerre, Porrentruy; Gut Hirt, Zug;Hagenwil b. Amriswil; Heilig Kreuz, Langnau im Emmental;Heilig Kreuz, Neuhausen am Rheinfall; Heiliggeist und DonBosco, Basel; Heiligkreuz, Chur; Heiligkreuz, Lachen SZ;Hl. Dreifaltigkeit, Oberurnen; Hl. Herz Jesu, Goldau;Jakobus d. Ä., Escholzmatt; Kath. Pfarramt, Goldach;Kath. Pfarreiseelsorge Freiburg; Kath. Seelsorgeverband,Baden; Liebfrauen, Seewen SZ; Lüchingen; Maria Frieden,Dübendorf; Maria Himmelfahrt, St. Urban; Mariä Himmel-fahrt, Schattdorf; Mariä Himmelfahrt, Wädenswil; MariaKrönung, Zürich; Maria Lourdes, Zürich; Mariä Geburt,Plaffeien; Martigny-Ville et Eglise St-Michel Bourg, Martigny;Mission catholique anglophone Centre Jean XIII, Genève;Missione Cattolica Italiana, Bern; Missione Cattolica Italiana,Morges; Missione Cattolica Italiana, Wettingen; Montlingenund Kriessern; Muolen; Notre-Dame, Genève; Paroissecatholique de langue française, Bern; Peter und Paul,Küssnacht am Rigi; Präfektur der Jesuitenkirche,Luzern; S. Vittore, Poschiavo; Sacré-Cœur, La Chaux-de-Fonds; Sankt Meinrad, Pfäffikon SZ; SeelsorgeverbandAllschwil-Schönenbuch, Allschwil; St. Agatha, Dietikon;St. Ambrosius, Erstfeld; St. Andreas, Uster; St. Andreas,Gossau SG; St. Anna, Schindellegi; St. Anton, Zürich;St. Antonius, Celerina/Schlarigna; St. Antonius, Ibach;St. Antonius Erem., Ennetbürgen; St. Eusebius, Grenchen;St. Franziskus, Riehen; St. Fridolin, Glarus; St. Gallus,Kerns; St. Georg, Sursee; St. Johannes der Täufer, Zug;St. Johannes der Täufer, Romanshorn; St. Josef, Dietikon;St. Josef, Rheinfelden; St. Laurentius, Dagmersellen;St. Margareta, Wünnewil; St. Margaritha, Ballwil; St. Mar-grethen SG; St. Maria, Biel/Bienne; St. Maria, Schaffhau-sen; St. Maria zu Franziskanern, Luzern; St. Marien, Olten;St. Martin, Baar; St. Martin, Effretikon; St. Martin, Malters;St. Martin, Olten; St. Matthias, Steinhausen; St. Mauritius,Appenzell; St. Mauritius, Berikon; St. Mauritius, Bern;St. Mauritius, Schötz; St. Mauritius, Zermatt; St. Michael,Zug; St. Moritz; St. Nikolaus, Reinach BL; St. Nikolaus,Wil SG; St. Peter und Paul, Sarnen; St. Peter und Paul,Willisau; St. Peter und Paul, Zürich; St. Pius X, Meggen;St. Sebastian, Rebstein; St. Theodul, Sachseln; St. Theodulund Theodor, Luzern; St. Ursen, Solothurn; St. Verena,Rickenbach b. Wil; St-Denis, Châtel-St-Denis; St-Guérin,Crans-Montana; St-Pierre, Fribourg; Wollerau.

Ein herzliches Dankeschön geht zudem an all jenezahlreichen Institutionen, die wir aus Platzgründennicht aufführen können. Schliesslich danken wirunseren privaten Spenderinnen und Spendernsowie all jenen, die anonym bleiben möchten.

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Organe

Verband

Vorstand

Präsidium

Präsident: Fulvio Caccia, Dr. sc. techn. ETH,Camorino TI

Vizepräsidentin: Michèle Berger-Wildhaber,Apothekerin, Neuenburg

Felix Gmür, Dr. phil. et lic. theol., General-sekretär der Schweizer Bischofskonferenz,Freiburg

Markus Kappeler, dipl. phil. II, Verlagsleiter,Schweizerischer Katholischer Jugendverband(SKJV), Luzern

Ada Marra, lic. ès sc. pol., Nationalrätin VD,Lausanne

Pierre-Alain Praz, lic. ès sciences économi-ques et sociales, Direktor Caritas Waadt,Lausanne

Felix Walker, Dr. rer. pol., St. Gallen

Mariangela Wallimann-Bornatico, lic. iur.,Wabern BE

Weitere Vorstandsmitglieder

Franco Angeli-Busi, Locarno

Eva Maria Belser Wyss, Prof. Dr. iur.,Universität Freiburg, Marly FR

Dr. Nicolas Betticher, Offizial des BistumsLausanne, Genf und Freiburg, Bourguillon FR

Alois Bissig, Fürsprecher, Römisch-katholi-sche Zentralkonferenz der Schweiz (RKZ),Ennetbürgen NW

Christoph Bossart, Direktor Caritas beiderBasel, Basel

Sr. Nadja Bühlmann, lic. iur., Kloster Baldegg,Sursee LU

Verena Bürgi-Burri, Krankenschwester,Dallenwil NW

William Delévaux, Diakon, Sitten

(bis 27. Mai 2009)

Tiziana Frassineti, lic. ès sciences économi-

ques et sociales, Villars sur Glâne FR

Beatrice Inglin-Buomberger, Professorin an

der Fachhochschule Nordwestschweiz – HSA

Basel, Basel

Jean-Pascal Jaquemet, Advokat und Notar,

Evionnaz VS (bis 27. Mai 2009)

Markus Köferli, dipl. theol., Bereichsleiter

Spezialseelsorge Zentralkommission Zürich,

Zürich

Curt-J. Lützen, dipl. Sozialarbeiter, Gross SZ

(gest. am 16. Januar 2010)

Sr. Annemarie Müller, Generalprokuratorin,

Kloster Ilanz, Ilanz GR

Hubert Péquignot, Direktor Caritas Neuen-

burg, Neuenburg

Traugott Rüttimann, Koppigen BE

Margrit Santschi, Katechetin, Büron LU

Stefanie Schalcher, Ethnologin, Zürich

Dr. Peter Schmid, Offizial Bistum Basel,

Solothurn

P. Markus Steiner, dipl. mat. ETH, Rektor,

Kloster Einsiedeln, Einsiedeln SZ

Thomas Studer, Direktor Caritas Bern, Bern

(ab 27. Mai 2009)

Joseph Thali-Kernen, Diakon, Gesamtleiter

Seelsorgeverband Allschwil-Schönenbuch,

Allschwil BL

Daniel Walker, lic. phil., MBE HSG,

Unternehmer, St. Gallen

Page 50: Jahresbericht09 Caritas Schweiz

Verband

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Geschäftsstelle Caritas Schweiz

Geschäftsleitung

Direktor:Hugo Fasel, lic. rer. pol.

Bereich Internationale Zusammenarbeit:Norbert Kieliger, lic. rer. pol.

Bereich Grundlagen:Dr. Carlo Knöpfel (bis 30. Juni 2009)Hugo Fasel (interimistisch ab 1. Juli 2009)

Bereich Soziale Aufgaben und MigrationSchweiz (bis 30. Juni 2009)/Bereich Inlandund Netz (ab 1. Juli 2009):Dr. Barbara Walther (bis 30. Juni 2009)Dr. Carlo Knöpfel (ab 1. Juli 2009)

Bereich Kommunikation:Dr. Odilo Noti

Bereich Personal und Qualitätsmanagement:Dr. Albert Schnyder

Bereich Finanzen und Administration:Hans Krummenacher-Wüest, Betriebsöko-nom FH; dipl. Wirtschaftsprüfer

Rechtliche Grundlagen

Name: Caritas SchweizRechtsform: VereinStatuten: 1. Juni 2007Vereinszweck: Erfüllung der interdiözesanenund gesamtschweizerischen Caritas-Aufga-ben der Bistümer der römisch-katholischenKirche der Schweiz durch: Förderung desCaritas-Gedankens und eines entsprechen-

den Verhaltens und Handelns; Erkennenmenschlicher Notlagen sowie die Sensibili-sierung und Aktivierung der Öffentlichkeit fürdiese Probleme; Erarbeitung tragfähiger Lö-sungen und Erbringung konkreter und fach-gerechter Hilfeleistungen; Mitwirkung bei derSchaffung gerechter gesellschaftlicher Struk-turen.

Aufsichtsrat Kleiderzentrale

Walter Brogli, Präsident, Küssnacht am RigiSZ

Christoph Bossart, Direktor Caritas beiderBasel, Basel

Dr. Barbara Walther, Mitglied der Geschäfts-leitung der Caritas Schweiz, Luzern(bis 30. Juni 2009)

Dr. Carlo Knöpfel, Mitglied der Geschäfts-leitung der Caritas Schweiz, Luzern(ab 1. Juli 2009)

Geschäftsprüfungskommission

Präsident: Josef Truttmann, eidg. dipl. Buch-halter/Controller, Horw LU

Dr. Guido Käppeli, Unternehmer, Schwyz

Ursula Muther-Guntern, lic. phil. I, Verwalterinder röm. kath. Landeskirche Bern, Biel

Dr. Isabelle Zuppiger Ritter, Amt für Jugend-und Berufsberatung Kanton Zürich, Rufi SG

Revisionsstelle

BDO VISURA, Luzern

Page 51: Jahresbericht09 Caritas Schweiz

Adressen Caritas-Netz

Adressen

3

Regionale Caritas-Stellen

Caritas AargauLaurenzenvorstadt 80Postfach5001 AarauTelefon 062 822 90 10Fax 062 822 63 [email protected]

Caritas beider BaselLindenberg 204058 BaselTelefon 061 691 55 55Fax 061 693 22 [email protected]

Caritas BernEigerplatz 5Postfach3000 Bern 14Telefon 031 378 60 00Fax 031 378 60 [email protected]

Caritas Kanton FreiburgRoute André Piller 2Postfach 621762 GivisiezTelefon 026 321 18 54Fax 026 321 18 [email protected]

Caritas GenfRue de Carouge 53Postfach 751211 Genf 4Telefon 022 708 04 44Fax 022 708 04 [email protected]

Caritas GraubündenRegierungsplatz 307000 ChurTelefon 081 258 32 58Fax 081 258 32 [email protected]

Caritas JuraRue du Temple 192800 DelsbergTelefon 032 421 35 60Fax 032 421 35 [email protected]

Caritas LuzernMorgartenstrasse 196002 LuzernTelefon 041 368 51 00Fax 041 368 51 [email protected]

Caritas NeuenburgRue de Vieux-Châtel 42000 NeuenburgTelefon 032 886 80 70Fax 032 721 44 [email protected]

Caritas St. GallenTeufener Strasse 119000 St.GallenTelefon 071 577 50 10Fax 071 577 50 [email protected]

Caritas TessinVia Merlecco 8Postfach6963 PregassonaTelefon 091 936 30 20Fax 091 936 30 [email protected]

Caritas ThurgauFelsenstrasse 11Postfach8570 WeinfeldenTelefon 071 626 80 00Fax 071 626 80 [email protected]

Caritas WaadtRue César-Roux 81005 LausanneTelefon 021 320 34 61Fax 021 320 34 [email protected]

Caritas ZürichBeckenhofstrasse 16Postfach8021 ZürichTelefon 044 366 68 68Fax 044 366 68 [email protected]

Geschäftsstelle

Caritas SchweizLöwenstrasse 3Postfach6002 LuzernTelefon 041 419 22 22Fax 041 419 24 [email protected]

Page 52: Jahresbericht09 Caritas Schweiz

Wir helfen Menschen.