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Jahresbericht 2009

Jahresbericht2009 - assets.krebsliga.chassets.krebsliga.ch/downloads/kls_jahresbericht09_d.pdf · Europa Donna ist eine europaweite politischeBewegungmitdemZiel,das Wissen über Brustkrebs

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1Krebsliga Schweiz | Jahresbericht 2009

Jahresbericht 2009

2 3Krebsliga Schweiz | Jahresbericht 2009

4 Das Wort des Präsidenten8 Das Wort der Geschäftsführerin10 Die Organe12 Unsere Organisation16 Präventionsprogramme18 Psychosoziale Programme20 Wissenschaftliches Sekretariat23 Personal24 Fundraising26 Partnermanagement, Spezial-

projekte27 Finanzen, IT, Administration

Die Jahresrechnung28 Bilanz29 Betriebsrechnung30 Geldflussrechnung31 Rechnung über die Veränderung

des Kapitals und der Fonds34 Anhang36 Details zu einzelnen Bilanz- und

Betriebsrechnungspositionen38 Erläuterungen zur Betriebs-

rechnung39 Sachanlagespiegel40 Bericht der Revisionsstelle

Die kantonalen Ligen44 Krebsliga Aargau46 Krebsliga beider Basel47 Bernische Krebsliga48 Krebsliga Freiburg49 Krebsliga Genf50 Krebsliga Glarus51 Krebsliga Graubünden52 Krebsliga Jura53 Krebsliga Neuenburg54 Krebsliga Schaffhausen55 Krebsliga Solothurn56 Krebsliga St. Gallen-Appenzell57 Thurgauische Krebsliga58 Krebsliga Tessin59 Krebsliga Waadt60 Krebsliga Wallis61 Krebsliga Zentralschweiz62 Krebsliga Zug63 Krebsliga Zürich64 Krebshilfe Liechtenstein

66 Ligenadressen67 Impressum

Inhalt

Jahresbericht 2009

Die Krebsliga informiert

«Wer an Krebs erkrankt, ist angewiesen auf unabhängige,verlässliche Information. Die Krebsliga bot mir aucheinfühlsame, auf meine Bedürfnisse zugeschnitteneBeratung, wie ich mit meiner Erkrankung umgehen kann.»

Irene Gattiker, Grafikerin, Zürich

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professionelle Früherkennung und Prävention unverzichtbar sind – und in derSchweiz dringend gesetzlich verankert werden müssen.

Die Krebsliga Schweiz befürwortet entschieden das Bundesgesetz über Präventionund Gesundheitsförderung, das der Bundesrat Ende September 2009 ans Parla-ment überwiesen hat. Das Gesetz soll es dem Bund ermöglichen, Massnahmen zurGesunderhaltung der Bevölkerung besser zu koordinieren. Eine gemeinsame natio-nale Strategie ist nach Ansicht der Krebsliga eine Notwendigkeit, um die Bevöl-kerung verstärkt für Gesundheitsförderung zu sensibilisieren und mit wirksamenPräventionsangeboten zu erreichen.

Immer mehr Menschen mit Krebs überleben lange ZeitSicher, die Zahl der Betroffenen steigt. Doch ist auch ihre Lebenserwartung in denletzten Jahren signifikant gestiegen: Über die Hälfte der Menschen, die an Krebserkranken, lebt dank den Fortschritten in dermedizinischen Behandlung noch Jahrenach der Diagnose. Diese erfreuliche Tatsache konfrontiert die Gesellschaft, aberauch unsere Organisation mit neuen gesundheitspolitischen Fragen. Krebs wirdzunehmend zu einer chronischen Krankheit, Krebspatienten werden immer häu-figer zu Langzeitpatienten.

Viele bedürfen unserer UnterstützungThemen wie onkologische Rehabilitation und berufliche Wiedereingliederungstehen neu auf der Tagesordnung, ebenso der wachsende Bedarf an qualitativhochstehender Betreuung am Lebensende. In all diesen Bereichen hat die Krebs-liga Schweiz gemeinsam mit den kantonalen Ligen und weiteren Partnern bereitszielführende Vorhaben lanciert. Seit 2008 unterstützt sie zum Beispiel in den Kanto-nen Freiburg, Wallis und Zürich die Etablierung von Netzwerken für onkologischeRehabilitation, welche die interprofessionelle Zusammenarbeit besser koordinie-ren, neu verankern und wo nötig ausbauen.

Mit Genugtuung zur Kenntnis genommen haben wir im Jahr 2009 in diesem Zu-sammenhang auch die von Bund und Kantonen gemeinsam erarbeitete NationalePalliative Care-Strategie. Die Krebsliga Schweiz, die sich als Pionierin seit vielenJahren im Aufbau von Palliative Care in der Schweiz engagiert, wird sich für dieUmsetzung auf kantonaler Ebene einsetzen. Wenn die kurative Medizin ans Endeihres Lateins gelangt, sind die Angebote der palliativen Pflege und Medizin für dieWahrung der Würde und der Lebensqualität der erkrankten Menschen oft entschei-dend.

Klare Leitplanken für eine starke ForschungUm die Lebensqualität von Menschen mit Krebs zu verbessern, aber auch zur Ent-wicklung oder Optimierung von Therapien, ist eines nach wie vor unabdingbar:Forschung, die unser Wissen über Krebs stetig erweitert. Dazu gehören auch Stu-dien, die Menschen einbeziehen; Forschung am und mit Menschen. Als Patienten-organisation und als Institution, die Forschung fördert, steht die Krebsliga Schweiz

Liebe Leserin, lieber Leser

In der Schweiz erkranken jährlichmehr als 35000Menschen an Krebsund über 15000 sterben daran. Damit entwickelt hierzulande durch-schnittlich jede dritte Person im Lauf ihres Lebens eine Tumorerkran-kung, und jede vierte stirbt daran. Glücklicherweise stagniert dieKrebsmortalität heute in der westlichen Welt dank bedeutendenFortschritten in Früherkennung und Therapie. Zu verdanken ist diesden substanziellen Erfolgen der Krebsforschung, zu denen eine ge-zielte Forschungsförderung durch Organisationen wie die KrebsligaSchweiz massgeblich beiträgt. Trotz allem spitzt sich die Entwicklungweltweit zu: Laut einer Prognose der WHO avanciert Krebs 2010 zurTodesursache Nummer 1 und läuft damit den Herz- und Kreislauf-krankheiten den Rang ab.

Immer mehr Menschen erkrankenFest steht: In den kommenden 20 Jahren ist rein quantitativ ein wei-terer Anstieg der Krebsinzidenz zu erwarten. Da Krebs vor allemeine altersbedingte Erkrankung ist – mehr als zwei Drittel der Neu-erkrankungen betreffen über 60-Jährige – wird die Zahl der Neu-erkrankungen aufgrund der demografischen Entwicklung stark an-steigen.

Doch Krebs ist keineswegs nur eine Alterskrankheit. In der Schweizist Krebs in der Altersgruppe der 45–64-Jährigen sogar die häufigsteTodesursache: Bei den Frauen sterben über 50% daran, bei den Män-nern etwas weniger. An Krebs gestorben wird hierzulande folglichsehr oft in den produktivsten Lebensjahren. Diese Tatsache ist auchsozioökonomisch relevant. Sie macht deutlich, dass koordinierte,

Krebs – eine komplexe Erkrankung,die uns alle fordert

Prof. Dr. med.Thomas CernyPräsident

Jeder dritte Mensch erkrankt hierzulande im Lauf seines Lebens an Krebs. Einegesundheitspolitische Realität, die es wahrzunehmen gilt. Als unabhängige Or-ganisation, für welche die Interessen der Betroffenen im Zentrum stehen, hatsich die Krebsliga Schweiz im Jahr 2009 einmal mehr den Herausforderungengestellt. Denn so viel steht fest: Dem gesellschaftlich in nahezu jeder Hinsichtrelevanten Phänomen Krebs können wir nur mit zusätzlichen Anstrengungen dieStirn bieten.

Das Wort des Präsidenten

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hier gleich doppelt auf dem Prüfstand. Wir verfolgen die Entwicklung der Gesetz-gebung im Bereich der Humanforschung denn auch aufmerksam. Den neuenVerfassungsartikel zur Forschung am Menschen, den das Schweizer Stimmvolkam 7. März 2010 deutlich angenommen hat, begrüssen wir: Er stellt den Schutzdes Menschen in der Forschung sicher, schafft gesamtschweizerisch einheitlicheBestimmungen und ermöglicht wissenschaftliche Fortschritte innerhalb klarerethischer Leitplanken.

Beste Behandlungsqualität für alleAuch das jüngste Projekt der Krebsliga Schweiz wurde durch neuere Studien ange-stossen, nachdemsich gezeigt hatte, dass hierzulande in der Behandlung vonBrust-krebspatientinnen teils signifikante regionale Qualitätsunterschiede bestehen(s. S. 20f.). Die Krebsliga hat reagiert und beschlossen, ein Qualitätslabel für Brust-zentren zu erarbeiten. Dieses soll Patientinnen eine Orientierungshilfe bieten, in-dem es aufzeigt, welche Zentren standardisierte, qualitätsgeprüfte Leistungen zurBehandlung von Brustkrebs anbieten. Wir erhoffen uns damit eine nachhaltigeVerbesserung der Versorgungssituation für Brustkrebspatientinnen in der Schweiz.

Mittelfristig strebt die Krebsliga die Entwicklung von weiteren Qualitätslabeln an.Es ist uns ein Anliegen, den Qualitätswettbewerb in der Behandlung von Krebs-erkrankungen zu fördern und die Transparenz für Patientinnen und Patienten zuerhöhen. Ziel ist, dass allen Betroffenen landesweit die beste verfügbare medizi-nische Behandlung zur Verfügung steht.

Die Krebsliga feiert 2010 ihr 100-Jahr-Jubiläum. Als Non-Profit-Organisation ist diePionierin der Krebsbekämpfung zweifellos eine etablierte und rundum anerkanntenationale Institution. Für die Krebsliga kein Grund, sich zufrieden zurückzulehnen:Angesichts der vielfältigen Herausforderungen, die sich in naher Zukunft stellen,braucht es in diesem Land eine unabhängige und patientennahe Akteurin wie dieKrebsliga mehr denn je.

Prof. Dr. med. Thomas Cerny, PräsidentDie Krebsliga fördertinnovative Forschung

«In der Schweiz überleben über 80% der an Krebs erkranktenKinder. Die von der Krebsliga Schweiz unterstützten Studienhelfen, mehr über die Spätfolgen der aggressiven Therapien zuerfahren. Mit diesem Wissen können wir besser vorbeugen.»

PD Dr. med. Claudia Kuehni, Leiterin Schweizer Kinderkrebsregister,Institut für Sozial- und Präventivmedizin, Universität Bern

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erkennung ein. Dank ihrer Beharrlichkeit auf dem politischen Parkett ist es ihr ge-lungen, den Passivrauchschutz in der Schweiz entscheidend voranzubringen undeinen wichtigen Beitrag zur Etablierung von qualitätsgesicherten Mammografie-Screening-Programmen zu leisten. Die Aufnahme der Screening-Mammografie inden Leistungskatalog der Krankenversicherung, die 2009 endlich erfolgte, bestärktund ermutigt uns in unserem Engagement.

… und unabhängigEin zentrales Anliegen der Krebsliga Schweiz ist auch die Förderung der patien-tennahen Krebsforschung. Als unabhängige Organisation ist es unsere Aufgabe,Forschungsprojekte zu fördern, die für die Industrie nicht attraktiv sind, für Patien-tinnen und Patienten aber wichtige Fortschritte bringen. Die Krebsliga fördert ins-besondere die klinische Forschung, die sich mit der Optimierung von Therapien,aber auch mit Fragestellungen zur Lebensqualität von Betroffenen befasst.

Auf dem Weg in die ZukunftAus demografischen Gründen ist in naher Zukunft eine starke Zunahme der Krebs-erkrankungen zu erwarten. Um gewappnet zu sein, haben die kantonalen Krebs-ligen und die Krebsliga Schweiz im Berichtsjahr eine Verbandsentwicklung gestar-tet.Wennwir unsere Aufgaben auf nationaler Ebene sichern und unsere Leistungenin den Regionen noch ausbauen wollen, sind auch in der Mittelbeschaffung neueLösungen gefragt. Um unsere Unabhängigkeit zu gewährleisten – in der For-schungsförderung, in der Beratung und insbesondere in der Gesundheitspolitik –,werden wir jedoch weiterhin auf private Spenden angewiesen sein.

Ob auf kantonaler oder nationaler Ebene: Die Krebsligen der Schweiz stellen sichgemeinsam den künftigen Herausforderungen. Mit Hilfe unserer treuen Spende-rinnen und Spender sowie der Menschen, die uns auf freiwilliger Basis unterstüt-zen, wird unsere 100-jährige Organisation auch künftig Ausserordentliches fürMenschen mit Krebs und ihre Angehörigen leisten.

Marcelle Heller, Geschäftsführerin

Seit hundert Jahren gibt es die Krebsliga Schweiz, seit rund fünf-zig Jahren die kantonalen Krebsligen. Was im Jahr 1910 als privateVereinigung einer Handvoll engagierter Mediziner begann, welchedie Krebsbekämpfung vorantreiben wollten, hat sich zu einer moder-nen, professionellen Non-Profit-Organisation entwickelt, die sichheute landesweit für die Interessen von Menschen mit Krebs undihren Angehörigen einsetzt. Ihre grosse Stärke ist das erfolgreicheZusammenspiel der spezialisierten Dach- und Fachorganisation inBern – der Krebsliga Schweiz – und eines landesweiten Netzes von20 kantonalen und regionalen Krebsligen.

PatientennahMit der Gründung der kantonalen Ligen in den 1950-er-Jahrenkonnte die direkte, individuelle Unterstützung von Krebsbetroffenenund Angehörigen in den Regionen aufgebaut werden. Qualifizierteunabhängige Beratung in Versicherungsfragen,materielle Unterstüt-zung bei finanziellen Engpässen sowie ein offenes Ohr bei Schwie-rigkeiten im Alltag sind für viele Menschen, die an Krebs erkranken,sehr wichtig und nach wie vor unentgeltlich. Die Unabhängigkeit derKrebsliga – von Versicherungen, Leistungserbringern oder von staat-lichen Institutionen – ist für die vertrauensvolle Beziehung zwischenKlientinnen und Klienten der Beratungsstellen und Fachpersonender Liga essenziell.

EngagiertAuch die Krebsliga Schweiz engagiert sich auf vielfältige Weisefür Menschen mit Krebs: Sie weist auf Versorgungslücken hin undäussert sich unabhängig zu gesundheits-, sozial- und forschungs-politischen Themen. Seit ihren Anfängen vor 100 Jahren setzt siesich auf nationaler wie kantonaler Ebene für Prävention und Früh-

Die Krebsligen der Schweizgemeinsam unterwegs

Marcelle HellerGeschäfts-führerin

Wenn es um Krebs geht, gibt es in der Schweiz seit 100 Jahren eine Ansprechpart-nerin: die Krebsliga. Sie informiert über Prävention und Früherkennung, fördertdie Krebsforschung und bietet Betroffenen und Angehörigen Unterstützung undBeratung. Seit Jahrzehnten – engagiert, unabhängig und patientennah.

Das Wort der Geschäftsführerin

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Ursula ZybachDipl. Lm.-Ing. ETHBereichsleiterinPräventionsprogramme

Michele Ghielmini, Prof. Dr. med.Chefarzt der medizinischenOnkologieIstituto Oncologico della SvizzeraItaliana (IOSI), Bellinzona

Seit 2004 Vorstandsmitglied

Irène Bachmann-MettlerProjektleiterin PflegedirektionUniversitätsspital ZürichPräsidentin OnkologiepflegeSchweiz

Seit 2003 Vorstandsmitglied

Gilbert B. Zulian, PD Dr. med.Chefarzt a.i., Abteilung fürPalliativmedizin,Hôpital de BelleriveUniversitätsspital Genf

Seit 2009 Vorstandsmitglied

Jürg Bernhard, Prof. Dr. phil.PsychoonkologeUniversitätsklinik für MedizinischeOnkologie Inselspital, Bern

Seit 2001 Vorstandsmitglied

Daniel Betticher, Prof. Dr. med.ChefarztMedizinische KlinikHFR Freiburg, Kantonsspital

Seit 2006 Vorstandsmitglied

PräsidentThomas Cerny, Prof. Dr. med.Chefarzt Onkologie/HämatologieDepartement Innere MedizinKantonsspital St.Gallen

Seit 1998 VorstandsmitgliedPräsident 2004 bis April 2010

VizepräsidentJakob R. Passweg, Prof. Dr. med.Chefarzt Klinik für HämatologieUniversitätsspital Genf

Seit 2007 VorstandsmitgliedPräsident seit April 2010

KassierGallus MayerMitglied der GeschäftsleitungWegelin & Co., Privatbankiers,St.Gallen

Seit 2006 Vorstandsmitglied

Die Organe

Der Vorstand Die Geschäftsleitung

Markus DienerLeiter Partnermanagementund Spezialprojekte

Rolf MartiDr. rer. nat.BereichsleiterWissenschaftliches Sekretariat

Felizitas DunekampD.A.S.Fundraising ManagementBereichsleiterin Fundraising

Marcelle HellerExec. MBA, Dipl. Verbands-managerin VMIGeschäftsführerin

Aroldo CambiExec. MBABereichsleiterFinanzen, IT, Administration

Brigitte BaschungMPHBereichsleiterinPsychosoziale Programme

Lucienne Bigler-PerrotinGeschäftsleiterinKrebsliga Genf

Seit 2009 Vorstandsmitglied

Martin Nobs, lic. phil.GeschäftsführerBernische Krebsliga

Seit 2009 Vorstandsmitglied

Gabriele BuchsLeiterin Personal

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Unsere Organisation

Ein starkes Netzwerk

Seit 100 Jahren setzt sich die Krebsliga Schweiz dafür ein, dass das Krebsrisikogesenkt, die Symptome der Krankheit gelindert und die Heilungschancen erhöhtwerden. Die Interessen der Menschen mit Krebs und ihrer Angehörigen stehendabei im Mittelpunkt.

Organisation

Die Krebsliga Schweiz feiert 2010 ihr100-jähriges Bestehen. Sie wurde 1910mit dem Ziel gegründet, die Krebsbe-kämpfung in der Schweiz zu organisie-ren. Heute ist die Krebsliga Schweiz alspolitisch und konfessionell neutralerVerein die Dachorganisation der 20 kan-tonalen und regionalen Krebsligen inder Schweiz und in Liechtenstein. DieGeschäftsstelle in Bern ist zugleich dieFachstelle für Krebsprävention, psycho-soziale Unterstützung und Forschungs-förderung. Die Krebsliga finanziert ihreTätigkeiten vorwiegend durch privateMittel. Als Non-Profit-Organisation istsie Mitglied der Stiftung ZEWO sowieder Swiss Association for Quality.

Aufgaben

Zu den Kernaufgaben der KrebsligaSchweiz gehören die Unterstützungkrebskranker Menschen und ihrer An-gehörigen sowie Prävention und For-schungsförderung. Ebenfalls unter ihreAufgaben fällt die Aus- und Weiterbil-dung von medizinischen Fachpersonen.

UnterstützungMenschenmit Krebs und ihre Angehöri-generhaltenbeimKrebstelefonmündlichund bei der Helpline ([email protected]) schriftlich rasch und unbürokra-tisch Antwort auf alle ihre Fragen rundumKrebs. Das Krebsforum (www.krebs-liga.ch/forum) bietet ihnen eine Platt-form für den gegenseitigen Austausch.

Krebstelefon, Helpline und Krebsforumwerden von einem erfahrenen Spezia-listenteam betreut, das seinerseits aufein Netzwerk von Fachleuten zurückgrei-fen kann. Für Betroffene und Angehö-rige gibt die Krebsliga Schweiz zudemInformationsbroschüren heraus. Damitergänzt sie die Angebote ihrer Mitglie-der, der kantonalen Krebsligen, die vorOrt persönliche Unterstützung und Be-ratung anbieten.

PräventionDie Krebsliga Schweiz führt spezifischePräventionsprogramme zu Brustkrebs,Darmkrebs und Hautkrebs. Zusammenmit Partnerorganisationen setzt sie sichauch für Tabakprävention ein. Sie istMitinitiantin der nationalen Infokampa-gne für eine gesunde Ernährung «5 amTag».

Forschungsförderung(Wissenschaftliches Sekretariat)Die Krebsliga Schweiz unterstützt For-scherinnen und Forscher (Projektförde-rung, Stipendien) sowie wissenschaft-liche Tagungen der Krebsforschung. DiePrüfung der eingereichten Forschungs-vorhaben erfolgt durch dieWissenschaft-liche Kommission, der internationale Ex-perten der Krebsforschung angehören.Dem Wissenschaftlichen Sekretariatist auch die Schweizerische Studien-gruppe für komplementäre und alterna-tive Methoden bei Krebs (SKAK) ange-gliedert.

Unsere Partner in der Schweiz

Die Krebsliga Schweiz arbeitet mit ver-schiedenen nationalen Organisationenzusammen, um gemeinsam mit ihnenmehr bewegen zu können.

Krebsforschung Schweiz (KFS)Die Stiftung Krebsforschung Schweizist – zusammen mit der KrebsligaSchweiz – neben dem SchweizerischenNationalfonds die wichtigste Promoto-rin der industrieunabhängigen Krebs-forschung in der Schweiz. Sie unter-stützt jährlich Forschungsprojekte und-institutionen mit insgesamt mehr als10 Millionen Franken. Kompetenzzen-trum und Drehscheibe für die For-schungsförderung ist dasWissenschaft-liche Sekretariat der Krebsliga Schweiz.Präsident der KFS ist seit Herbst 2009Prof. Dr. med. Thomas Cerny.

Oncosuisse – SchweizerischeVereinigung gegen KrebsOncosuisse wurde im Jahr 2009 in eineeinfache Gesellschaft umgewandelt.Diese konzentriert sich neu auf strate-gisch-politische Anliegen im Bereichder Krebsbekämpfung. Als schlanke,flexible Plattform arbeitet sie mit denrelevanten Bundesämtern, Kantonsbe-hörden, Forschungsinstitutionen sowieFachorganisationen zusammen. Daszentrale Projekt von Oncosuisse ist dieAusgestaltung des Nationalen Krebspro-gramms 2011–2016.

Schweizerische Arbeitsgemeinschaftfür klinische Krebsforschung (SAKK)Die SAKK initiiert und koordiniert seitüber 40 Jahren klinische Studien zurBehandlung von Krebs. Die Non-Profit-Organisation umfasst ein breites Netz-werk von rund 20 Forschungsgruppenin der gesamten Schweiz sowie einKoordinationszentrum in Bern.

Schweizerisches Institut für experi-mentelle Krebsforschung (ISREC)Am ISREC werden die Ursachen vonKrebserkrankungen erforscht und die

Krebsbekämpfung gestern und heuteAnlässlich ihres 100-Jahr-Jubiläums gibt die Krebsliga Schweizein medizinhistorisches Fachbuch heraus, das die Geschichteder Krebsbekämpfung in der Schweiz von 1910 bis 2010 auf-arbeitet und die Rolle der Krebsliga in diesem Zeitraumbeleuchtet. Autor dieser Pionierarbeit über ein Jahrhundertspannender Zeitgeschichte ist der Historiker Daniel Kauz.

«Vom Tabu zum Thema? 100 Jahre Krebsbekämpfung in der Schweiz» erscheint imSchwabe Verlag und ist ab November 2010 im Buchhandel oder bei der KrebsligaSchweiz erhältlich.

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Zusammenarbeit zwischenGrundlagen-und klinischer Forschung gefördert. Seit2008 ist das ISREC in die School of LifeSciences der ETH Lausanne (EPFL) ein-gegliedert.

Nationales Institut für Krebsepidemio-logie und Registrierung (NICER)NICER wurde 2007 gegründet und be-zweckt die schweizweite Förderung undUnterstützung der bevölkerungsbezoge-nen Krebsregistrierung sowie der epide-miologischen Krebsforschung. DasInstitut sammelt Daten der kantonalenKrebsregister von Basel, Freiburg, Genf,Graubünden & Glarus, Neuenburg,St. Gallen & Appenzell, Tessin, Waadt,Wallis und Zürich.

Swiss BridgeDie Stiftung Swiss Bridge hat zum Ziel,die Krebsforschung auf nationaler undinternationaler Ebene finanziell zu unter-stützen. Jährlich wird der «Swiss BridgeAward» in der Höhe von 500000 Frankenan herausragende Forscherinnen undForscher verliehen. Der Präsident derKrebsliga Schweiz, Prof. Dr. ThomasCerny, ist Mitglied des Stiftungsrats.Ausschreibung und Evaluation der Ein-gaben werden vom WissenschaftlichenSekretariat der Krebsliga Schweiz wahr-genommen.

ArbeitsgemeinschaftTabakprävention (AT)Die Arbeitsgemeinschaft Tabakpräven-tion ist die Dachorganisation zur Förde-rung des Nichtrauchens in der Schweiz.Sie bietet Rauchstopp-Hilfe und enga-giert sich für den Schutz vor Passivrau-chen. Die Krebsliga Schweiz gehört zuihren Gründungsmitgliedern. Präsidentist BrunoMeili, Geschäftsleiter der Krebs-liga Schweiz von 2000 bis 2009.

Schweizerische Gesundheitsligen-Konferenz (GELIKO)Der Verein ist ein Zusammenschlussvon privaten, gesamtschweizerisch täti-gen Gesundheitsligen und verwandtenOrganisationen. Ihre Ziele sind einebessere Zusammenarbeit unter denMit-gliedern und gemeinsame Interessen-vertretung nach aussen. Die KrebsligaSchweiz ist Mitglied der GELIKO.

Public Health SchweizPublic Health Schweiz engagiert sichals disziplinen- und fachübergreifendeOrganisation auf politischer Ebene fürGesundheitsförderung und Prävention.Präsidentin der Dachorganisation istUrsula Zybach, Bereichsleiterin derKrebsliga Schweiz.

Allianz ‹Gesunde Schweiz›Die Allianz ‹Gesunde Schweiz› wurde imJuni 2008 auf Initiative der GELIKO undvon Public Health Schweiz gegründet.Unter ihrem Dach setzen sich landes-weit 47 Gesundheitsorganisationen –unter ihnen die Krebsliga Schweiz – füreine Stärkung von Prävention und Ge-sundheitsförderung ein.

Schweizerischer Verband der Brust-krebs-FrüherkennungsprogrammeDer Verband fördert das Mammogra-fie-Screening in der Schweiz und koor-diniert die gemeinsamen Aktivitäten derregionalenBrustkrebs-Früherkennungs-programme.

palliative chDie Schweizerische Gesellschaft für pal-liative Medizin, Pflege und Begleitungengagiert sich für den Ausbau und diequalitative Verbesserung von PalliativeCare-Angeboten in der Schweiz.

Fachstelle für GesundheitspolitikpolsanDie Fachstelle für Gesundheitspolitikpolsan GmbH ist ein auf politische Lob-byarbeit spezialisiertes Unternehmen,das als selbstständige Agentur Dienst-leistungen im Bereich der Gesundheits-,Bildungs-, Kultur- und Sozialpolitik inder Schweiz anbietet.

Haus der KrebsligaDie Stiftung «Haus der Krebsliga» istEigentümerin unserer Liegenschaft. DieKrebsliga Schweiz ist im Stiftungsratvertreten.

Unsere internationalen Partner

Wer Krebs wirksam bekämpfen und dieForschung vorantreiben will, sucht mitVorteil die internationale Zusammen-arbeit. Die Krebsliga Schweiz engagiertsich in verschiedenen europäischen undweltweiten Krebsgesellschaften.

Union internationale contre le cancer(UICC)Mit 353 Mitgliederorganisationen in112 Ländern ist die UICC die weltweitgrösste unabhängige Non-Profit-Orga-nisation im Bereich der Krebsbekämp-fung. Sie hat ihren Sitz in Genf. Ihr Prä-sident war bis August 2008 der TessinerOnkologe Franco Cavalli, der von 2001bis 2004 die Krebsliga Schweiz präsi-dierte.

European Cancer Leagues (ECL)Die ECL ist ein Zusammenschluss von24 nationalen Krebsligen aus ganz Eu-ropa, unter ihnen die Krebsliga Schweiz.Mehr als 6000 Fachleute und 500000Freiwillige sind so in die ECL eingebun-den.

European Society for MedicalOncology (ESMO)ESMOist diewichtigste europäischeOn-kologie-Organisation. Dieses Netzwerkumfasst mehr als 5000 Onkologinnenund Onkologen sowie weitere Spe-zialisten der Krebsbekämpfung. AlsNon-Profit-Organisation engagiert sichESMO besonders im Bereich der onko-logischen Weiterbildung, mit dem Ziel,die Behandlung von Tumorpatientenweltweit zu verbessern. Sie organisiertjährlich den bedeutendsten Onkologie-Kongress in Europa.

European Organisation for Researchand Treatment of Cancer (EORTC)Zweck der EORTC ist die Entwicklung,Förderung und Koordination der Krebs-forschung und Krebsbehandlung inEuropa. Dazu gehören beispielsweisedie Weiterbildung von Krebs-Spezialis-tinnen und -Spezialisten sowie die Er-arbeitung von Guidelines bei der Krebs-therapie.

Europa DonnaEuropa Donna ist eine europaweitepolitische Bewegung mit dem Ziel, dasWissen über Brustkrebs und den Zu-gang zur Früherkennung zu verbessern.Die Organisation mobilisiert Betroffene,Expertinnen und Politikerinnen, die sichgemeinsam engagieren. Europa Donnaumfasst über 40 nationale Vereinigun-gen. Das Sekretariat von Europa DonnaSchweiz wird von der Krebsliga Schweizgeführt.

Unsere Organisation

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fristete Vergütung durch die Kranken-versicherung bis Ende 2009 verlängert.

Leistungspflicht definitiv verankertIn den Jahren 2008 und 2009 hat sich dieKrebsligaSchweizdeshalbnochmalsge-meinsam mit verschiedenen engagier-ten Politikerinnen für eine definitiveKostenübernahme eingesetzt. Nach demüberraschenden Nachgeben von Bun-desrat Couchepin im Nationalrat EndeMai 2009 gab das EDI am 30. Oktober2009 schliesslich bekannt, dass die Be-fristung aufgehoben und die Leistungs-pflicht der Krankenversicherung in derentsprechenden Verordnung verankertwerden soll. Dieser Entscheid bestätigtdas jahrelange Engagement der Krebs-liga Schweiz.

Chancengleichheit im VisierDamit ist ein grosser Schritt RichtungChancengleichheit für die Frauen in derSchweizgetan.KeinGrund fürdieKrebs-ligaSchweiz, dieHände indenSchoss zulegen. Das klare Zeichen muss als Auf-forderung verstanden werden, nun injedemKanton die Voraussetzungen zumAufbau eines Screening-Programms zuschaffen, dies in enger Zusammenarbeitmit den kantonalen Krebsligen und demSchweizerischen Verband der Brust-krebs-Früherkennungsprogramme. DieVolksvertreter müssen erneut daranerinnert werden, aktiv zu werden, damitsich in naher Zukunft alle Frauen in derSchweiz im Alter von 50 bis 69 Jahrenalle zwei Jahre auf Kosten der Kranken-versicherung einer qualitätsgesichertenMammografie unterziehen können.

Ursula ZybachBereichsleiterin Präventions-programme

Brustkrebs ist die häufigsteKrebsart unddie häufigste Krebstodesursache beiFrauen inderSchweiz.DieUrsachendie-ser Krankheit sindweitgehendunbekannt,umso wichtiger ist die Früherkennung.Wird ein Tumor in der Brust früh entdeckt,fallen die Therapien schonender aus, unddie Überlebenschancen sind höher.

Früherkennung erhöhtÜberlebenschancenZur Früherkennung von Brustkrebs bie-tet sich eine Röntgenuntersuchung derBrust an, dieMammografie. Programmezur Brustkrebs-Früherkennung, in derenRahmen alle Frauen zwischen 50 und69 Jahren alle zwei Jahre zur Untersu-chung eingeladen werden, gibt es inder Schweiz bis heute nur in der West-schweiz und ab 2010 auch im KantonSt.Gallen. Internationale Studien zei-gen auf, dass die Anzahl der Brustkrebs-todesfälle dank Mammografie-Scree-ning-Programmengesenktwerden kann.Trotz überzeugenden Zahlen sind dieDeutschschweizer Kantone und das Tes-

Engagement bestätigt:Krankenversicherung bezahltMammografie

sin bis heute zurückhaltend im Aufbaueines Mammografie-Screenings. Diessicher auch, weil die Vergütung derUntersuchung durch die Krankenversi-cherung bis im Herbst 2009 nicht defini-tiv geregelt war.

Bestätigung für ein langjährigesEngagementAuf Antrag der Krebsliga Schweiz führtedas Eidgenössische Departement desInnern (EDI) im Jahr 1997 – mit einerzeitlichen Befristung bis 31. Dezember2007 – die Leistungspflicht für Scree-ning-Mammografien ein. Im Juni 2007konnte die Krebsliga dem Bundesamtfür Gesundheit eine umfassende Eva-luation des Mammografie-Screeningsin der Schweiz vorlegen: den Leistungs-antrag «Sicherung der Vergütung desMammografie-Screenings im Rahmendes Krankenversicherungsgesetzes».Gleichzeitig unterstützte die KrebsligaSchweiz Politikerinnen und Politikerauf kantonaler und nationaler Ebenesowie die kantonalen Krebsligen mitzielgruppengerecht aufbereiteten In-formationen – dies sowohl auf Wunschwie auch proaktiv. So wurde im Herbst2007 in einem ersten Schritt die be-

Seit Jahren setzt sich die Krebsliga dafür ein, dass Frauen in der Schweiz Zugangzu Mammografie-Screening-Programmen erhalten. Im Oktober 2009 hat derBundesrat endlich die Voraussetzung dafür geschaffen: Er hat entschieden, dassMammografien, die im Rahmen von Programmen durchgeführt werden, definitivvon der Grundversicherung bezahlt werden müssen.

Präventionsprogramme

Programm in Kraft.*Anschluss an ProgrammKanton Jura, Pilotprojekt befristet bis Ende 2012

Programm in Planung

Programm bewilligt, wird aus Budgetgründen2010 nicht umgesetzt

Politischer Vorstoss eingereicht/überwiesen

Politischer Vorstoss 2008 abgelehnt

Keine Aktivität

BE

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VD

GE

JU

NE

FR

ZH

ZG*BE-JU

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SH

OWNW

AR AI

Stand 31.12.09

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Brigitte BaschungBereichsleiterinPsychosoziale Programme

In der Zusammenarbeit zwischenÄrztin-nen, Pflegenden und Patienten ist dieMit-sprache der Betroffenen in den letztenJahren zu einer Selbstverständlichkeitgeworden. Auf gesundheitspolitischerEbene ist es hierzulande bis dahin abernoch ein weiter Weg.

Patientinnen und Patientensollen mitredenIm Jahr 2009 hat die Krebsliga Schweizdie Idee einer institutionalisierten Mög-lichkeit zur Mitsprache für Patientinnenund Patienten deshalb wieder aufgenom-men. Die Forderung nach der Veranke-rung der sogenannten «delegiertenMit-bestimmung» auf Bundesebene wurdevon wichtigen Gesundheits- und Patien-tenorganisationen1 vor einigen Jahrenerhoben, verhallte bisher aber weitge-hend ungehört. Die Krebsliga machtMitsprache für Patienten in der Schweizerneut zum Thema.

Mehr Mitspracheund Selbstbestimmung

Ziel ist, die Stimme der Patienten alsstarke Kraft im Gesundheitswesen zuetablieren und damit das gesundheits-politische Feld nicht nur dem Staat, denLeistungserbringern und den Versiche-rern zu überlassen. Patienteninteressensollen gegenüber legislativen und exe-kutiven Gremien, aber auch gegenüberder Gesundheitsdirektorenkonferenz,Bundesämtern und Kommissionen ko-ordiniert und direkt vertreten werdenkönnen – und zwar von den Patientinnenund Patienten selbst.

Mit starker StimmeDie Krebsliga hat Vorbereitungen ge-troffen, um im Jahr ihres 100-jährigenBestehens eine Plattform für die erstePatienten-Koalition der Schweiz zuschaffen. Für die Idee Pate gestandenhat das Modell der European CancerPatient Coalition (ECPC). Diese ist seit2003 die Stimme der europäischenKrebspatientinnen und -patienten undvertritt deren Interessen gegenüberPolitik, Medien und Öffentlichkeit.

Selbstbestimmung auch am LebensendeUm dem Recht auf Selbstbestimmung auch dann Rechnung tragen zu kön-nen, wenn Krebsbetroffene dieses krankheitsbedingt nicht mehr selber wahr-nehmen können, hat die Krebsliga Schweiz ein neues Instrument geschaffen:eine spezifische Patientenverfügung nach der Diagnose Krebs.

Diese Patientenverfügung dient dem Behandlungsteam als Kompass beischwierigen Fragen. Sie ist Ausdruck des antizipierten Willens einer Personund schafft Sicherheit und Klarheit, indem sie Hinweise für das Vorgehen gibtund Verantwortungen regelt. Die Patientenverfügung ist auch für Angehörigeeine Hilfe, wenn für einen nicht mehr urteilsfähigen Menschen schwere Ent-scheidungen getroffen werden müssen, zum Beispiel am Lebensende.

Patientenverfügung gesetzlich verankertDas neue Erwachsenenschutzrecht, das voraussicht-lich 2012 in Kraft treten soll, sieht ausdrücklich einegesetzliche Regelung der Patientenverfügung aufBundesebene vor. Ärztinnen und Ärzte sind gehalten,abzuklären, ob eine solche besteht, und sie sind auchverpflichtet, dem Willen der Person entsprechend zuhandeln.

Die Krebsliga Schweiz engagiert sich in vielfältiger Weise für die Interessen vonMenschenmit Krebs und ihren Nächsten. Im Zusammenhangmit den Rechten vonPatientinnen und Patienten besteht in der Schweiz in verschiedener Hinsicht nochVerbesserungspotenzial. Neben der Möglichkeit zur Mitsprache auf gesundheits-politischer Ebene ist auch Selbstbestimmung in krankheitsbedingt schwierigenSituationen am Lebensende verstärkt zu fördern und sicherzustellen.

Psychosoziale Programme

Themen, die für Krebsbetroffenewichtigsind, gibt es unzählige: zum Beispiel So-zialversicherungsfragen oder beruflicheWiedereingliederung. Viele dieser An-liegen sind auch für andere chronische

Krankheiten relevant. Die Gründung ei-ner Patienten-Koalition kann daher nichtnur Krebspatienten, sondern vielen wei-teren Patientengruppen in der Schweizden Weg zur Mitsprache ebnen.

1 Unter ihnen: Koordination und Förderung von Selbsthilfegruppen in der Schweiz (KOSCH), Schwei-zerische Arbeitsgemeinschaft für Patientinnen- und Patienteninteressen (SAPI), SchweizerischePatienten- und Versichertenorganisation (SPO) und die Gesundheitsligenkonferenz (GELIKO).

20 21Krebsliga Schweiz | Jahresbericht 2009

Rund ein Drittel der Frauenwird gemässdieser Studie nicht nach den etabliertenRichtlinien – und damit vermutlich nichtoptimal – behandelt. Ein Befund, derin den Medien viel Aufsehen erregte.Entscheidend für eine bestmöglicheTherapie ist, dass ein Spital mit einemspezialisierten, erfahrenen Brustzen-trum vernetzt ist. Der Schlüssel bei einerso komplexen Krankheit liegt im inter-disziplinären Ansatz: Fachspezialistenaus unterschiedlichen Disziplinen be-sprechen regelmässig gemeinsam dasVorgehen für jede einzelne Patientin.

Optimale Behandlung sicherstellenDie Brustkrebsstudie verdeutlicht zu-dem, dass gerade in jenen Kantonen, dieseit Jahren Mammografie-Screening-Programme anbieten, die Tumore häu-figer in einem frühen, noch gut thera-pierbaren Stadium entdeckt werden, alsin Kantonen, die noch nicht über diesesystematischen Untersuchungsprogram-me verfügen. Ein Resultat, das zusätzli-che Bewegung in die politische Diskus-sion bringt, damit bestehende kantonaleLücken im Leistungsangebot geschlos-sen werden.

Dr. rer. nat. Rolf MartiBereichsleiterWissenschaftliches Sekretariat

Das Schweizer Gesundheitswesen ge-niesst im internationalen Vergleich einensehr guten Ruf – auch im Bereich derOnkologie. Die Kehrseite des verfüg-baren spitzenmedizinischen Angebotssind die immensen und stetig zuneh-menden Kosten. Umso wichtiger wer-den Forschungsarbeiten, welche dieQualität medizinischer Leistungen un-ter Berücksichtigung der ökonomischenFolgen untersuchen. Solche Studienbilden faktenbasierte Entscheidungs-grundlagen für gesundheitspolitischeWeichenstellungen.

Forschungsresultate,die zum Handeln auffordern

Qualitätsunterschiede aufdeckenAls Kompetenzzentrum und operatio-nelle Drehscheibe für die Forschungs-förderung der Krebsliga Schweiz undder Stiftung Krebsforschung Schweizunterstützt das Wissenschaftliche Se-kretariat Forschungsprojekte dieser Artfinanziell, wenn sie den strengen qua-litativen Kriterien genügen. Eine 2009abgeschlossene Studie1) der kantona-len und regionalen Krebsregister haterstaunliche Resultate zu Tage geför-dert: In der Schweiz bestehen beträcht-liche regionale Unterschiede in derBehandlungsqualität von Brustkrebs-patientinnen.

Die Krebsliga Schweiz setzt sich dafür ein, dass Krebspatientinnen und -patientenlandesweit die qualitativ beste verfügbare medizinische Behandlung erhalten.Um dieses Ziel zu erreichen, braucht es Forschung, welche die Qualität der ange-botenen Therapien in den schweizerischen Spitälern und Kliniken evaluiert. EinBereich, der innerhalb unserer Forschungsförderung an Bedeutung gewinnt.

Wissenschaftliches Sekretariat

Krebstagung 2009: Elektrosmog und KrebsElektrosmog wird durch elektromagnetische Felder von Handys,Starkstromleitungen oder Mobilfunkantennen verursacht undsteht im Verdacht, die Entstehung von Krebs zu begünstigen.Die Besorgnis der Öffentlichkeit veranlasste die KrebsligaSchweiz, an der Krebstagung 2009 eine wissenschaftlich fun-dierte Bilanz des aktuellen Wissensstands vorzunehmen. Damitleistete sie einen wichtigen Beitrag, um die kontroverse und häu-fig emotional geführte öffentliche Diskussion zu versachlichen.

Forschungsförderung 2009 in Zahlen

Freie Projektforschung Stipendien Andere Beiträge* Total AnteilGesuche1) Betrag2) Gesuche1) Betrag2) Gesuche1) Betrag2) Gesuche1) Betrag2)

KLS 13 2.85 2 0.09 16 0.20 31 3.13 23%KFS 31 7.35 3 0.47 5 2.57 39 10.39 77%Total 44 10.20 5 0.56 21 2.77 70 13.52

1) Anzahl bewilligte Gesuche * Beiträge an Organisationen, Workshops, Konferenzen etc.2) bewilligter Betrag in Mio. CHF

Der Bedarf an weiteren Forschungsar-beiten zur Qualitäts-, Wirkungs- undKostenkontrolle von Therapien, die inden Spitälern und Kliniken der Schweizbei Tumorerkrankungen angeboten wer-den, ist gross. Damit überhaupt gesamt-schweizerisch Daten zur Häufigkeit vonKrebserkrankungen und deren Behand-lung verfügbar sind, braucht es ein flä-chendeckendes Krebsregister, das diebestehenden 12 kantonalen Registervervollständigt. Im Vordergrund stehtfür uns das Ziel, dass allen an Krebserkrankten Patientinnen und Patientenin der Schweiz eine ausgezeichneteBehandlungsqualität von gleich hohemNiveau zur Verfügung steht. Bei Brust-krebs schreitet die Krebsliga Schweizeinmal mehr voran: Wir arbeiten ander Schaffung eines Qualitätslabels fürBrustzentren, damit sämtliche Brust-krebspatientinnen schweizweit Zugangzu standardisierten, qualitätsgeprüftenmedizinischen Leistungen erhalten.

1) Patterns of care of breast cancer patients in Swit-zerland: a population based study, Silvia Ess et al.,März 2009.DieResultatederStudieKLS-01766-08-2005 sindab-rufbar unter www.krebsliga-sg.ch/de/krebsregister.

22 23Krebsliga Schweiz | Jahresbericht 2009

Gabriele BuchsLeiterin Personal

Auch im Jahr 2009 waren die Erwartun-gen an die Mitarbeitenden und Füh-rungskräfte hoch. Dank moderner Ar-beitsinstrumente, fortlaufender Weiter-bildung und einer offenen Unterneh-menskultur konnten sie ihnen einmalmehr gerecht werden. Im Bereich Per-sonal standen die Optimierung der in-ternen Prozesse und die Konsolidierungpersonalpolitischer Massnahmen imMittelpunkt, beispielsweise eine spezi-fische Weiterbildung für Führungskräfte.

Erstmalig:Lehrlingsausbildung ab 2010In ihrem Jubiläumsjahr wird die Krebs-liga Schweiz erstmals einen Lernendenausbilden und damit eine gesellschaft-liche Rolle wahrnehmen, die einer Non-Profit-Organisation (NPO) gut ansteht.Gemäss einer vom Büro Bass im Jahr2008 durchgeführten Studie beteiligensich in der Schweiz nur gerade 38% allerNPO an der Lehrlingsausbildung.

Kontinuität wahrenund Innovation fördern

In der Krebsliga sind die Vorbereitungennun angelaufen, sodass ab August 2010ein erster Ausbildungsplatz für die kauf-männischeGrundausbildungangebotenwerden kann. Der oder die Auszubil-dende wird in allen zentralen Bereichentätig sein und sowohl mit Prävention,psychosozialen Themen, Forschungs-förderung, Fundraising und Finanzen inBerührung kommen. Diese Rotation bie-tet ein breit gefächertes, interessantesAusbildungsprogramm. Für die künfti-gen Berufsbildnerinnen und Berufsbild-ner unter den Mitarbeitenden ist dieWissensvermittlung eine fordernde Auf-gabe, die jedoch auch der eigenen Wei-terbildung dient – ein zusätzlicher Auf-wand also, aber vor allem eine grosseBereicherung!

Die Krebsliga Schweiz will ihren Mit-arbeitenden als Arbeitgeberin auch inZukunft ein solides, attraktives Umfeldbieten. Die Vereinbarkeit von Beruf undFamilie soll noch stärker gefördert wer-den. So können sich alle bestens denvielfältigen Herausforderungen stellenund gemeinsam die wichtigen Aufga-ben unserer Organisationwahrnehmen.

Die Krebsliga Schweiz will ihren Mitarbeitenden ein solides, attraktives Arbeits-umfeld bieten, damit sie ihre Aufgaben mit Freude und Leistungsbereitschaftanpacken. Die internen Prozesse werden laufend optimiert. Im Fokus bleibendie Dienstleistungsorientierung sowie ein umsichtiger Umgang mit Ressourcen.Wichtigste Neuerung im Berichtsjahr: Die ersten Schritte in Richtung Lehrlings-ausbildung sind getan.

Personal

Die Krebsliga unterstütztpatientennahe Forschung

«Patientinnen und Patienten sind aufmerksame Beobachter.Dank den von der Krebsliga Schweiz geförderten Forschungs-projekten wissen wir mehr darüber, wie sie mithelfen können,Fehler während der Behandlung zu vermeiden.»

PD Dr. David Schwappach, MPH, wissenschaftlicherLeiter, Stiftung für Patientensicherheit, Zürich

24 25Krebsliga Schweiz | Jahresbericht 2009

Felizitas DunekampBereichsleiterin Fundraising

Immer mehr Menschen möchten mitihrem Nachlass etwas bewirken, indemsie eine gemeinnützige Organisation miteinem Beitrag unterstützen. Die Krebs-liga durfte im letzten Jahrzehnt pro Jahrdurchschnittlich rund 5 Millionen Fran-ken aus Nachlässen entgegennehmen.Auch viele kantonale Ligen profitierenvon Zuwendungen von grosszügigenGönnerinnen und Gönnern.

Wertvolle ZuwendungenEs handelt sich im Einzelfall selten umganz grosse Beträge. Meist werden derKrebsliga sogenannte Legate vermacht,also Zuweisungen über eine bestimmteSumme. Nur in etwa einem Drittel derFälle ist die Krebsliga Erbin im recht-lichen Wortsinn, und fast immer teiltsie sich den Nachlass mit Angehörigenoder anderen Hilfswerken.

Den Nachlass planen –und ein Hilfswerk berücksichtigen?

Die einfachste Möglichkeit, wichtige ge-sellschaftliche Anliegen aus seinemNachlass zu unterstützen, ist ein Testa-ment. Der kostenlose Ratgeber derKrebsliga «Ihr Testament» erklärt leichtverständlich, worauf beim Verfassenzu achten ist und welche Vorteile einTestament bietet. Besonders alleinste-hende Personen sollten Vorkehrungentreffen, damit ihr Nachlass in ihrem Sinngeregelt ist. Die Krebsliga organisiertzudem kostenlose Informationsveran-staltungen, in denen unabhängige Spe-zialisten des VZ Vermögenszentrumsüber die Möglichkeiten informieren. AufNachfrage bietet sie interessierten Per-sonen weitere Informationen an.

Um wirksame Zeichen zu setzenWie gross der finanzielle Beitrag auchimmer ist, den jemand der Krebsliga hin-terlassen möchte: Wir sind dafür ausser-ordentlich dankbar. Denn es sind nichtzuletzt solche Zuwendungen, die es derKrebsliga ermöglichen, ihre vielfältigenAufgaben in der Krebsprävention, inder psychosozialen Unterstützung vonBetroffenen oder in der Förderung derKrebsforschung langfristig und damitwirkungsvoll wahrzunehmen.

Zuwendungen aus Erbschaften sind für die Finanzierung von gemeinnützigenOrganisationen wichtig. Die Krebsliga Schweiz und viele kantonale Ligen gehörenhäufig zu den begünstigten Hilfswerken. Menschen, die ihren Nachlass regelnwollen, bietet die Krebsliga Unterstützung an und vermittelt Beratungen durchunabhängige Spezialisten. Die ihr anvertrauten Mittel setzt sie gewissenhaft fürihre wichtigen gesellschaftlichen Aufgaben ein.

Fundraising

Die Krebsliga hilft vorzubeugen

«Dank der Krebsliga Schweiz erhält die Darmkrebs-Präventiondie nötige Aufmerksamkeit. Ich freue mich besonders, dasssie als NPO auch auf politischer Ebene Dampf macht für eineverbesserte Früherkennung von Darmkrebs.»

Dr. med. Reto Guetg, Spezialarzt FMH,Vertrauensarzt santésuisse, Bern

26 27Krebsliga Schweiz | Jahresbericht 2009

Markus DienerLeiter Partnermanagementund Spezialprojekte

Seit Jahrzehnten dürfen wir uns auf dieUnterstützung einer grossen Zahl vonSpenderinnen und Spendern verlassen.Ihr Engagement bildet die finanzielleBasis, dank der unsere Leistungen in denBereichen psychosoziale Programme,Prävention und Forschungsförderungerbracht werden können. In den letztenJahren haben auch neue Konzepte wie«Corporate Social Responsibility» oder«Public Private Partnership» Einzug indie Strategie unserer Mittelbeschaffunggehalten.

Mit zunehmender Wahrnehmung dergesamtgesellschaftlichen Bedeutungder Krankheit Krebs durch Exponentender Privatwirtschaft wuchs auch derenBereitschaft zur Zusammenarbeit mitder Krebsliga. Unsere Organisation hatreagiert und den Kontakt mit Partnern inWirtschaftsunternehmen gesucht. Nachder Gründung der Vereinigung «Suppor-

Die Wirtschaft fürdie Krebsliga gewinnen

ter Krebsliga Schweiz» im Jahr 2007 wur-de im Berichtsjahr die neue Geschäfts-einheit «Partnermanagement und Spe-zialprojekte» geschaffen.

Vielversprechende PartnerschaftenEin gelungenes Beispiel für künftigeKooperationen ist das Projekt TRIAS:GemeinsammitderSchweizerGetreide-mühle Swissmill wurden ein besondersgesundes Brot und eine Backmischungentwickelt. Produkte, die – ebenso wiedie neuen Trias-Cracker – mit einem Ge-winn für die Krebsliga (z.B. 20 Rappenpro Packung) über den Detaillisten Coopverkauft werden –mit Erfolg. Geplant istauch der Aufbau eines massgeschnei-derten Angebots von Krebspräventions-programmen für private Unternehmen.

Viele Verantwortungsträger der Schwei-zer Wirtschaft haben die gesellschaft-liche Bedeutung der Leistungen derKrebsliga erkannt und sind darumbereit, sich zu engagieren – durch finan-zielle Unterstützung, aber auch durchaktives Engagement im Betrieb.

Begriffe wie «Corporate Social Responsibility» und «Corporate Citizenship» sindin aller Munde. Wenn Unternehmen Bereitschaft zeigen, sich auch in gesellschaft-lichen Bereichen zu engagieren, die keinen unmittelbaren Gewinn versprechen,und als «Bürger» der Gesamtgesellschaft Verantwortung übernehmen wollen,spitzt manches Hilfswerk seine Ohren. Die Krebsliga Schweiz begnügt sich nichtdamit: Sie wird aktiv und nimmt sie als Partner beim Wort.

Partnermanagement, Spezialprojekte

Aroldo CambiBereichsleiter Finanzen, IT,Administration

Sei es in der Förderung der Krebsfor-schung oder im Bereich der Krebsprä-vention, sei es in den psychosozialenProgrammen für Betroffene und ihre An-gehörigen: Um nachhaltig zu sein, müs-sen die Aufgaben, welche die KrebsligaSchweiz wahrnimmt, langfristig ge-währleistet sein. Dies gilt ebenso für ihreFinanzierung. Erfreulicherweise durftenwir auch im Jahr 2009 trotz einesschwierigen wirtschaftlichen Umfeldsauf die Unterstützung von vielen Spen-derinnen und Spendern zählen. UnsereOrganisation konnte ihr Spendenniveaunahezu halten.

Vorausschauende PlanungAuch die Finanzpolitik der Krebsliga istauf Kontinuität ausgerichtet. Damit neueTendenzen frühzeitig erkannt und ihreAuswirkungen berücksichtigt werdenkönnen, operiert unser Finanzplan miteinem 4-Jahres-Horizont. Dieser Ansatzbietet jedoch nur dann wesentliche Vor-teile, wenn die mittelfristige Finanzpla-

Finanzen im Lot

nung flexibel gestaltet und umgesetztwird. Im Fall der Krebsliga Schweiz be-deutet das, dass die Planvorgaben zweiMal pro Jahr überprüft und jeweils ent-sprechend angepasst werden. Dies er-fordert von den Programmverantwort-lichen Reaktionsfähigkeit und hoheFlexibilität, gewährleistet aber die Ab-stimmung von Mittelbeschaffung, Mit-telverwendung und Finanzmanagement.Umunsere Programme langfristig sicher-zustellen, ist diese Abstimmung unab-dingbar.

Dank einer vorausschauenden Finanz-planung garantiert die Krebsliga ihrenSpenderinnen und Spendern nicht nureinen umsichtigen Umgang mit denfinanziellen Ressourcen, sondern auchstete Innovation. Sowurde im Jahr 2009zum Beispiel ein Anlagefonds lanciert,mit dem wir in der Mittelbeschaffungneue Wege beschreiten. Dieser Fondsbietet Anlegern dieMöglichkeit, nachhal-tige Investitionen zu tätigen und durchden Verzicht auf die Hälfte der Renditedie Aufgaben der Krebsliga Schweiz zuunterstützen.

Wirtschaftlich betrachtet war 2009 ein schwieriges Jahr, geprägt von Umsatzrück-gängen, steigenden Arbeitslosenzahlen und Sparmassnahmen der öffentlichenHand. Kein einfachesUmfeld für eineNon-Profit-Organisation, die sich vorwiegendaus Spenden finanziert. Aber die Krebsliga Schweiz darf sich glücklich schätzen:Auf unsere Spenderinnen und Spender ist Verlass. Umso mehr stehen wir in derPflicht, mit den uns anvertrauten Mitteln vorausschauend zu haushalten.

Finanzen, IT, Administration

28 29Krebsliga Schweiz | Jahresbericht 2009

Aktiven

Passiven

in TCHF

2009 2008Flüssige Mittel 5 738 8 074

1 Forderungen 626 6782 Aktive Rechnungsabgrenzung 467 530

Total Umlaufvermögen 6 831 9 2823 Finanzanlagen 36 269 33 9234 Sachanlagen 461 480

Total Anlagevermögen 36 730 34 403Zweckgebundene Anlagen 5 240 4 869Total zweckgebundenes Anlagevermögen 5 240 4 869Total Aktiven 48 801 48 554

5 Sonstige Verbindlichkeiten 8 064 8 314Passive Rechnungsabgrenzung 3 028 2 717Total Fremdkapital 11 092 11 031Erlösfonds 1 380 980Stiftungsfonds 5 240 4 869Total Fondskapital (zweckgebundene Fonds) 6 620 5 849Erarbeitetes Betriebskapital 8 221 15 722Freie Reserven 1 640 1 500Reserven für Forschungsförderung 8 230 8 300Reserven für Prävention und Psychosoziales 10 600 10 820Reserve für ausserordentliche Marktrisiken 3 000 0Wertschwankungsreserven 3 123 2 833Jahresergebnis – 3 725 – 7 501Total Organisationskapital 31 089 31 674Total Passiven 48 801 48 554

Die Ziffern 1–5 werden im Anhang näher erläutert.

Die Jahresrechnung Betriebsrechnung in TCHF

2009 20086 Beiträge der öffentlichen Hand 3 497 3 5177 Spenden, Legate und Mitgliederbeiträge 22 055 20 7818 Handels- und Dienstleistungsertrag 1 678 1 5989 Kosten- und Projektbeiträge/Sponsoring 1 806 1 417

10 Ertragsanteile der kantonalen Ligen – 9 847 – 10 184Total Betriebsertrag 19 189 17 129

11 Direkte Projekt-Sachkosten – 6 643 – 5 99512 Forschungs- und andere krebsbezogene Beiträge – 3 536 – 3 76713 Operative Löhne – 5 285 – 5 22814 Reise- und Repräsentationsaufwand – 22 – 7515 Kostenbeiträge der kantonalen Ligen/bzw. Dritter 107 118

Total Projektaufwand – 15 379 – 14 947

16 Löhne für Supportleistungen – 3 292 – 3 25717 Reise- und Repräsentationsaufwand – 43 – 14618 Sonstiger Betriebsaufwand – 6 271 – 5 66015 Kostenbeiträge der kantonalen Ligen/bzw. Dritter 2 508 2 766

Total administrativer Aufwand – 7 098 – 6 297Zwischenergebnis 1 – 3 288 – 4 115

20 Finanzertrag 3 636 1 52321 Finanzaufwand – 533 – 5 544

Total Finanzergebnis 3 103 – 4 021Zwischenergebnis 2 – 185 – 8 136

22 Zuweisung an Erlösfondskapital – 400 023 Entnahme aus Erlösfondskapital 0 420

Total Erlösfondsergebnis – 400 420

24 Externe Erträge 179 10625 Ausgaben gemäss Fondsreglement – 118 – 18526 Finanzertrag 356 18927 Finanzaufwand – 23 – 30528 Zuweisung an Stiftungsfondskapital – 394 – 2529 Entnahmen aus Stiftungsfondskapital 0 220

Total Stiftungsfondsergebnis 0 0Jahresergebnis 1 – 585 – 7 716

30 Zuweisungen – 3 430 – 42031 Entnahmen 290 635

Total Entnahmen und Zuweisungen aus/an Organisationskapital – 3 140 215Jahresergebnis 2 – 3 725 – 7 501

Die Ziffern 6–31 werden im Anhang inhaltlich näher erläutert.

Betriebs-ertrag

Projekt-aufwand

Adminis-trativer

Aufwand

Finanz-ergebnis

Erlösfonds-ergebnis

Stiftungs-fonds-

ergebnis

Entnahmenund Zuwei-sungen aus/an Organi-

sations-kapital

Jahresrechnung 2009

Bilanz per 31.12.2009

30 31Krebsliga Schweiz | Jahresbericht 2009

Jahresrechnung 2009

GeldflussrechnungMittelfluss aus Betriebstätigkeit in TCHF

2009 2008Jahresergebnis – 3 725 – 7 501Abschreibungen auf Sachanlagen 55 160Zuweisung an Wertschwankungsreserve 290 0Entnahme aus Wertschwankungsreserve 0 – 335Entnahme aus BVG-Reserve 0 – 300Zuweisung an Forschungsförderung 0 200Zuweisung an Prävention 0 220Entnahme aus Forschungsförderung – 70 0Entnahme aus Prävention – 220 0Entnahme aus Erlösfondskapital 0 – 420Zuweisung an Erlösfondskapital 400 0Nettogewinn aus Finanzanlagen – 2 572 0Nettoverlust aus Finanzanlagen 0 4 852Zuweisung an freie Reserven 140 0Zuweisung Reserve für ausserordentliche Marktrisiken 3 000 0Veränderung Forderungen 52 251Veränderung aktive Rechnungsabgrenzungen 63 317Veränderung Verbindlichkeiten – 250 343Veränderung passive Rechnungsabgrenzungen 311 162Mittelfluss aus Betriebstätigkeit – 2 526 – 2051

Mittelfluss aus InvestitionstätigkeitInvestitionen Sachanlagen – 36 – 135Investitionen Finanzanlagen – 16 432 – 10 687Investitionen zweckgebundene Anlagen – 394 – 25Reduktion der strategischen liquiden Mittel 998 1 000Erhöhung der strategischen liquiden Mittel – 501 – 39Desinvestitionen Finanzanlagen 16 161 9 989Desinvestitionen zweckgebundene Anlagen 0 220Mittelfluss aus Investitionstätigkeit – 204 323

Mittelfluss aus FinanzierungstätigkeitPermanent zweckgebundene Spenden und Erträge 535 295Zweckgebundene Ausgaben – 141 – 490Mittelfluss aus Finanzierungstätigkeit 394 – 195

Veränderung an ZahlungsmittelnAnfangsbestand an flüssigen Mitteln 8 074 9 997Endbestand an flüssigen Mitteln 5 738 8 074Veränderung an Zahlungsmitteln – 2 336 – 1 923

Rechnung über die Veränderungdes Kapitals und der Fonds

Veränderung des Organisationskapitals in TCHF

2008

Anfangs- Interne Zuwei- Ent- Interne End-bestand Erträge sungen nahmen Transfers bestand

Betriebskapital 14 811 0 0 0 911 15 722Freie Reserven 1 500 0 0 0 0 1 500Freies Kapital für Forschungs-förderung 8 100 0 200 0 0 8 300Freies Kapital für Prävention undPsychosoziales 10 600 0 220 0 0 10 820BVG-Reserve 300 0 0 – 300 0 0Wertschwankungsreserven Wert-schriften 3 168 0 0 – 335 0 2 833Jahresergebnis 911 0 0 – 7 501 – 911 – 7 501Total 39 390 0 420 – 8 136 0 31 674

2009

Anfangs- Interne Zuwei- Ent- Interne End-bestand Erträge sungen nahmen Transfers bestand

Betriebskapital 15 722 0 0 0 – 7 501 8 221Freie Reserven 1 500 0 140 0 0 1 640Reserven für Forschungs-förderung 8 300 0 0 – 70 0 8 230Reserven für Prävention undPsychosoziales 10 820 0 0 – 220 0 10 600Reserve für ausserordentlicheMarktrisiken 0 0 3 000 0 0 3 000Wertschwankungsreserven Wert-schriften 2 833 0 290 0 0 3 123Jahresergebnis – 7 501 0 0 – 3 725 7 501 – 3 725Total 31 674 0 3 430 – 4 015 0 31 089

32 33Krebsliga Schweiz | Jahresbericht 2009

Jahresrechnung 2009

Rechnung über die Veränderungdes Kapitals und der Fonds

Veränderung der Fonds in TCHF

2009

Anfangs- Finanz- Externe Ausg. Interne End-bestand erfolg Erträge gemäss Transfers bestand

Fonds-regl.

ErlösfondsErlösfonds für Forschung:Legat, welches auf Wunschdes Vermachers für For-schungszwecke bestimmt ist 980 0 400 0 0 1 380

Anfangs- Finanz- Externe Ausg. *Nettover- Interne End-bestand erfolg Erträge gemäss änderung Transfers bestand

Fonds- der trans.regl. Passiven

StiftungsfondsRobert Wenner-Fonds:Aus dem Ertrag werden Förde-rungspreise für junge Forscherfinanziert 2 321 211 1 0 0 0 2 533Frieda Keller-Fonds:Der Ertrag fliesst in dieForschungsförderung 1 214 87 0 – 2 0 0 1 299Peter und Lydia Ettinger-Fonds: Der Ertrag fliesst in dieForschungsförderung 887 35 0 – 21 0 0 901Hilfsfonds der KrebsligaSchweiz für Härtefälle:Kapital und Ertrag werdenfür ausgewiesene Härtefälleverwendet 125 0 176 – 118 0 0 183Ausgleichsfonds der Krebsliga:Zur Sicherung eines gesamt-schweizerisch flächendecken-den Angebotes 332 0 2 0 0 0 324Total Stiftungsfonds 4 869 333 179 – 141 0 0 5 240

Veränderung der Fonds in TCHF

2008

Anfangs- Finanz- Externe Ausg. Interne End-bestand erfolg Erträge gemäss Transfers bestand

Fonds-regl.

ErlösfondsErlösfonds für Forschung:Legat, welches auf Wunschdes Vermachers für For-schungszwecke bestimmt ist 1 400 0 0 – 420 0 980

Anfangs- Finanz- Externe Ausg. *Nettover- Interne End-bestand erfolg Erträge gemäss änderung Transfers bestand

Fonds- der trans.regl. Passiven

StiftungsfondsRobert Wenner-Fonds:Aus dem Ertrag werden Förde-rungspreise für junge Forscherfinanziert 2 544 – 142 0 0 – 81 0 2 321Frieda Keller-Fonds:Der Ertrag fliesst in dieForschungsförderung 1 219 0 0 – 5 0 0 1 214Peter und Lydia Ettinger-Fonds: Der Ertrag fliesst in dieForschungsförderung 865 22 0 0 0 0 887Hilfsfonds der KrebsligaSchweiz für Härtefälle:Kapital und Ertrag werdenfür ausgewiesene Härtefälleverwendet 197 0 106 – 178 0 0 125Ausgleichsfonds der Krebsliga:Zur Sicherung eines gesamt-schweizerisch flächendecken-den Angebotes 319 3 0 0 0 0 322Total Stiftungsfonds 5 144 –117 106 – 183 – 81 0 4 869

* Die Veränderung der passiven Rechnungsabgrenzung bezieht sich auf einen im 2007 verliehenen Preis, bei dem TCHF 80 im2008 ausbezahlt wurden. TCHF 1 stellt eine Rundung zur Bilanzposition dar.

34 35Krebsliga Schweiz | Jahresbericht 2009

Immobile SachanlagenEs entspricht nicht einem finanzpoli-tischen Ziel der Krebsliga Schweiz, imAnlageportefeuille Immobilien zu füh-ren. Bei der vorhandenen Liegenschafthandelt es sich um ein Vermächtnis,welches der Erblasser mit einemWohn-recht auf Lebzeiten zugunsten einesDritten versehen hat. Diese Liegenschaftwurde zum amtlichen Wert bilanziert.

Finanzanlagen der allgemeinenBetriebsrechnung sowie der Stiftungs-fondsSämtliche Finanz- und zweckgebunde-nen Anlagen werden zum Kurswert bi-lanziert. Für das Anlagerisiko wird eineWertschwankungsreserve im Organisa-tionskapital bzw. im entsprechendenStiftungsfonds gebildet. Die Berech-nung richtet sich pro Titelgattung nachden marktüblichen Risikosätzen. Beiden Finanzanlagen der allgemeinenBetriebsrechnung beträgt die Wert-schwankungsreserve 9,4% des Markt-wertes. Bei den Stiftungsfonds wirdaufgrund einer stärkeren Gewichtungder festverzinslichen Anlagen ein pau-schaler Wertberichtigungssatz von 5%des Marktwertes angewendet.

Übrige Aktiven und PassivenDie übrigen Aktiven und Passiven wer-den zu Nominalwerten, abzüglich all-fällig notwendiger Wertberichtigungenausgewiesen.

Berufliche Vorsorge

Bezüglich der beruflichen Vorsorge istdasPersonal derKrebsligaSchweiz überdie Sammelstiftung der Winterthur-Columna versichert. Dabei handelt essich um einen Anschluss mit Einzel-abschluss. Das gesonderte Vermögenwird mit einer mittleren Risikostrategieangelegt. Der Deckungsgrad betrug per31.12.2009 prov. 106,95% (Vorjahr def.98,3%).AufgrunddergewähltenAnlage-strategie gilt ein Deckungsgrad von110% als Zielgrösse. Die ordentlichenArbeitgeberbeiträge 2009 betrugenTCHF 882 (Vorjahr TCHF 848 + TCHF 300als Sanierungsbeitrag seitens der Ar-beitgeberin). Es bestehen keine Arbeit-geberbeitragsreserven. Allfällige freieMittel werden nicht zur Reduktion vonArbeitgeberbeiträgen verwendet. Esbesteht aufgrund der geringen Abwei-chung zwischen Zielgrösse und effek-tivem Deckungsgrad weder eine Ver-pflichtung aus Unterdeckung noch einwirtschaftlicher Nutzen zugunsten desArbeitgebers.

Jahresrechnung 2009

Anhang

Grundsätze derRechnungslegung

Die vorliegende Rechnung der Krebs-liga Schweiz entspricht den Grundsät-zen und Standards der Stiftung ZEWO.Die Rechnungslegung erfolgt in Über-einstimmung mit den Grundsätzen vonSwiss GAAP FER, insbesondere mitdem Standard 21 für Non-Profit-Organi-sationen. Die kantonalen Ligen (Vereine)sind rechtlich, personell und wirtschaft-lich unabhängig von der Dachorganisa-tion Krebsliga Schweiz (Verein). Es be-steht keine einheitliche Leitung gemässSwiss GAAP FER, weshalb keine kon-solidierte Jahresrechnung erstellt wird.Wesentliche Geldtransaktionen mit denLigen oder anderen nahestehendenOrganisationen sind in der Jahresrech-nung offengelegt. Die Mittelflussrech-nung basiert auf der Veränderung derflüssigen Mittel. Die flüssigen Mittelenthalten keine Wertschriften.

Im Berichtsjahr wurde ein neues, ge-meinsam mit den kantonalen Krebs-ligen entwickeltes Rechnungslegungs-modell eingeführt. Dies hat zur Folge,dass die Daten insbesondere bei derAufteilung in Projekt- und administra-tivem Aufwand neu gegliedert wurden.

Um die Vergleichbarkeit zwischen denBerichtsjahren 2008 und 2009 herzustel-len, wurde diese neue Aufteilung auchim 2008 vorgenommen. Dabei wurdeaus technischen Gründen ein summa-risches Verfahren gewählt, wonach dietatsächlichen Daten aus dem 2008 mit-tels den prozentualen Werten aus dem2009 gewichtet wurden.

Bewertungsgrundsätze

VorräteDie Krebsliga Schweiz verzichtet aufdie Bewertung der eigenen Vorräte, diehauptsächlich aus Broschüren sowieaus Verkaufsartikeln bestehen. Die Bro-schüren werden nicht über herkömm-liche Märkte, sondern vorwiegend überinterne Kanäle (kantonale Ligen) zuVollkosten abgesetzt. Die Verkaufsarti-kel werden hingegen aktionsweise ver-kauft. Diese Aktionen finden in derRegel innerhalb einer Rechnungsperio-de statt.

Mobile SachanlagenDie mobilen Sachanlagen werden zumAnschaffungswert abzüglich den be-triebswirtschaftlich notwendigen Ab-schreibungen bilanziert und pro rata ab-geschrieben. Die Nutzungsdauer beträgt3 Jahre. Die Aktivierungsuntergrenzepro Anlagegut wurde per 31.12.2008von CHF 500.– auf CHF 2000.– erhöht,um sie mit den kantonalen Krebsligenzu harmonisieren.

36 37Krebsliga Schweiz | Jahresbericht 2009

in TCHF

2009 2008*7 Betriebsertrag 14 571 12 825**18 Kosten für Produktion, Gestaltung/Druck,

Porti usw. – 2 601 – 2 535**16+17 Personalkosten – 552 – 467

Ergebnis 11 418 9 823

**7 Spendenanteil von Krebsforschung Schweizfür die Forschungsförderung 500 500

Ertragsanteile ausMittelbeschaffung 6 807 7 290BSV-Leistungsvertrag 3 040 2 894

*10 Total 9 847 10 184

Kostenanteile fürMittelbeschaffung 2 508 2 820BSV-Leistungsvertrag 107 64

*15 Total 2 615 2 884

Brandversicherungswert Immobilie 437 422Brandversicherungswert der EDV-Anlagen 490 549Brandversicherungswert der Betriebs-einrichtungen 4 500 4 400Total Versicherungswerte 5 427 5 371

VorstandSpesenentschädigungen 25 25

GeschäftsleitungLohnsumme 1 201 1 181Pauschalspesen 40 43Boni 3 24Total Geschäftsleitung 1 244 1 248Total Vorstand und Geschäftsleitung 1 269 1 273

* = Entsprechen den erwähnten Positionen der Bilanz oder Betriebsrechnung.** = Unter anderem in den entsprechenden Positionen der Bilanz oder Betriebsrechnung

enthalten.

Sammel-ergebnis

Transaktionenmit nahestehen-den Organisa-

tionen/Personen

Ertrags- undKostenanteile

der Ligen

Versicherungs-werte

Entschädigungan die leitenden

Organe

Details zu einzelnen Bilanz- undBetriebsrechnungspositionen

in TCHF

2009 2008Forderungen gegenüber Gemeinwesen 35 172Forderungen gegenüber nahestehendenOrganisationen/Personen 464 437Übrige Forderungen 127 69

*1 Total 626 678Es besteht per Bilanzstichtag keine Delkredere-Position

Projektauslagen für das folgende Rechnungsjahr 245 205Übrige Positionen 222 325

*2 Total 467 530

Wertschriften pro Titelgattung zu MarktwertenCancer Charity Support Fund 4 915 0Obligationen 18 648 21 216Aktien 6 881 8 051Alternative Anlagen 1 358 0Immobilienfonds 1 419 873Zwischentotal 33 221 30 1401 Anlagestrategischer Cashbestand 3 048 3 783

*3 Total 36 269 33 923

Lombardkreditlimite per Bilanzstichtagunausgeschöpft: 1 500 1 500Verpfändeter Teil des Wertschriften-portefeuilles zum Buchwert von 7 458 7 4681 Der anlagestrategische Cashbestand hat einen mittelfristigen Charakter (über 12 Monate).

Aus einem Nachlass stammendeLiegenschaft in Aubonne 410 410Übrige Sachanlagen (Mobiliar, Büromasch., EDV) 51 70

**4 Total (vgl. Sachanlagespiegel) 461 480

Verbindlichkeiten gegenüber Gemeinwesen 261 240Verbindlichkeiten gegenüber nahestehendenOrganisationen/Personen 4 085 4 236Übrige Verbindlichkeiten 3 718 3 838

*5 Total 8 064 8 314

Forderungen

AktiveRechnungs-abgrenzung

Finanzanlagender allgemei-

nen Rechnung

Sachanlagen

SonstigeVerbindlich-

keiten

Jahresrechnung 2009

38 39Krebsliga Schweiz | Jahresbericht 2009

in TCHF

2008

Mobiliar und Büro- EDV- Immobilien TotalEinrichtungen maschinen Hardware

Nettobuchwerte per 1.1. 34 3 58 410 505AnschaffungswerteStand 1.1. 696 32 428 410 1 566Zugänge 47 50 38 0 135*Abgänge 633 19 139 0 791Stand 31.12. 110 63 327 410 910Kumulierte WertberichtigungenStand 1.1. 662 29 370 0 1 061Abschreibungen 67 19 74 0 160*Abgänge 633 19 139 0 791Stand 31.12. 96 29 305 0 430Nettobuchwert 31.12. 14 34 22 410 480

* Die Position «Abgänge» enthält sowohl bei den Anschaffungswerten als auch bei den Wertberichtigungen entsprechende Be-reinigungen zur Umstellung auf die neue Aktivierungsuntergrenze von TCHF 2 pro Anlagegut.

2009

Mobiliar und Büro- EDV- Immobilien TotalEinrichtungen maschinen Hardware

Nettobuchwerte per 1.1. 14 34 22 410 480AnschaffungswerteStand 1.1. 110 63 327 410 910Zugänge 10 5 21 0 36Abgänge 0 0 54 0 54Stand 31.12. 120 68 294 410 892Kumulierte WertberichtigungenStand 1.1. 96 29 305 0 430Abschreibungen 17 18 20 0 55Abgänge 0 0 54 0 54Stand 31.12. 113 47 271 0 431Nettobuchwert 31.12. 7 21 23 410 461

6 Projektbeiträge der Bundesämter für Gesund-heit und Sozialversicherungen.

7 Mittelzufluss aus Spenden, Legaten und Mit-gliederbeiträgen.

8 Erträge aus dem Verkauf von Merchandi-sing, Einnahmen aus der Durchführung vonKursen.

9 Beiträge aus der Privatwirtschaft und von ge-meinnützigen Institutionen für die Finanzie-rung von Projekten/Kampagnen.

10 Ertragsanteile der kantonalen Ligen an Mit-telbeschaffungsaktionen sowie an Leistungs-aufträgen des Bundes.

11 Kosten von Dritten, die im direkten Zusam-menhang mit der Erstellung unserer Dienst-leistungen stehen.

12 Beiträge für die Forschungsförderung sowiefür die Durchführung von krebsbezogenenProjekten.

13 Direkte Lohnkosten inkl. Sozialleistungen,die operativen Projekten zugeordnet werden.

14 Reise- und Repräsentationsspesen für opera-tive Projekte.

15 Kostenanteile der kantonalen Ligen an Leis-tungsaufträgen des Bundes.

16 Administrative Lohnkosten inkl. Sozialleis-tungen.

17 Administrative Reise- und Repräsentations-spesen.

18 Abschreibungen, Mieten, Erhalt der Infra-struktur (Informatik und übr. Sachanlagen),Verwaltung.

19 Kostenanteile der kantonalen Ligen anMittel-beschaffungsaktionen.

20 Ertrag aus der Bewirtschaftung der flüssigenMittel und der betrieblichen Finanzanlagen.

21 Aufwand für die Bewirtschaftungder flüssigenMittel und der betrieblichen Finanzanlagen.

22 Erfolgswirksame Zuweisungen zugunstendes Erlösfondskapitals.

23 Erfolgswirksame Entnahmen aus dem Erlös-fondskapital.

24 Erträge aus neuen, externen und zweckge-bundenen Zuschüssen zugunsten der Stif-tungsfonds (Spenden Dritter).

25 Verwendung der Stiftungsfondsmittel ge-mäss Reglementen.

26 Finanzertrag aus den zweckgebundenen An-lagen der Stiftungsfonds.

27 Finanzaufwand für die zweckgebundenenAnlagen der Stiftungsfonds.

28 Zuweisungen zugunsten einzelner Stiftungs-fonds aus noch nicht verwendeten laufendenErträgen.

29 Entnahmen aus Stiftungsfonds für die lau-fenden Ausgaben.

30 Erfolgswirksame Zuweisungen zugunstendes Organisationskapitals.

31 Erfolgswirksame Entnahmen aus dem Orga-nisationskapital.

Jahresrechnung 2009

Erläuterungen zur Betriebsrechnung Sachanlagespiegel

40 41Krebsliga Schweiz | Jahresbericht 2009

Revisionsstelle

Bericht der Revisionsstelle

42 43Krebsliga Schweiz | Jahresbericht 2009

Die kantonalen Ligen

Die kantonalen und regionalen Krebsligen engagieren sich täglich vor Ort fürMenschen mit Krebs. Betroffenen und ihren Angehörigen bieten sie rasch undkompetent individuelle Unterstützung und Beratung.

Mit einem auf die Region zugeschnittenen Profil und der Kraft einer historischgewachsenen Identität setzen sie sich in allen Regionen der Schweiz dafür ein,dass weniger Menschen an Krebs erkranken, weniger Menschen an den Folgenvon Krebs leiden und sterben, mehr Menschen von Krebs geheilt werden undBetroffene und ihre Angehörigen in allen Phasen der Krankheit und im SterbenZuwendung und Hilfe erfahren.

Die folgenden Seiten beleuchten das Berichtsjahr aus ihrer Perspektive.

Die individuellen Jahresrechnungen und ausführliche Informationen über die Tätig-keitender einzelnenKrebsligen findensich imJahresbericht der jeweiligenGeschäfts-stelle. Die Adressen sind auf den Seiten 66/67.

Die Krebsliga berät

«Nach einer Krebserkrankung im Berufsleben wieder Fuss zufassen, ist kein Kinderspiel. Die Krebsliga hat mir geholfen,mit meinem Arbeitgeber Bedingungen zu vereinbaren, die mireinen behutsamen Wiedereinstieg in Etappen ermöglichen.»

André Jornot, sozialpädagogischer Werkstattleiter HF,Brot-Plamboz

Die kantonalen Krebsligen

44 45Krebsliga Schweiz | Jahresbericht 2009

Krebsliga Aargau

Florian HelfrichMarketing und Kommunikation

Brustkrebs ist in der Schweiz bei Frauendie am häufigsten auftretende Krebsart.Jedes Jahr erkranken über 5000 Frauenneu an Brustkrebs, und rund 1300 ster-ben daran. Um Geld für ein AargauerBrustkrebs-Früherkennungsprogrammund bereits betroffene Frauen zu sam-meln, hat die Krebsliga Aargau am8. August 2009 den Vollmondlauf ver-anstaltet. Im Aarauer Schachenstadiontrafen sich trotz des regnerischen Wet-ters 160 engagierte Frauen und Män-ner, um ihren persönlichen Beitrag imKampf gegen die Krankheit zu leisten.Walkend oder joggend absolvierten sieden fünf Kilometer langen Rundkursentlang der Aare und sammelten bei

persönlichen Sponsorinnen und Spon-soren insgesamt 22500 Franken.

«Es braucht so wenig und hilftso vielen»Die Mitorganisatorin Vicky Alexanderaus Auenstein bringt das Prinzip desSponsorenlaufes auf den Punkt: «Esbraucht ein wenig persönlichen Einsatz,um Geld zu sammeln, von dem späterviele Brustkrebsbetroffene profitieren.Doch die Befriedigung, einen persön-lichen Beitrag für den Kampf gegenBrustkrebs geleistet zu haben, istriesig!» Wegen des Erfolges wird dieKrebsliga Aargau den Vollmondlauf imAugust 2010 erneut durchführen.

www.krebsliga-aargau.ch

Am Abend des 8. August 2009 haben 132 Frauen sowie 28 Männer in Aarau aneinem von der Krebsliga Aargau organisierten Vollmondlauf teilgenommen. Siebekundeten dadurch ihre Solidarität mit an Brustkrebs erkrankten Frauen undsammelten 22500 Franken für den Kampf gegen die Krankheit.

Bewegender Vollmondlauf

Die Krebsliga vernetzt

«Der Besuch auf dem Online-Forum der Krebsliga ist festerBestandteil meines Alltags geworden. Als Brustkrebs-betroffene kann ich hier Informationen weitergeben undErfahrungen mit anderen Betroffenen austauschen.»

www.krebsforum.ch Erika Rusterholz, Rentnerin und leidenschaftlicheInternet-Surferin, Neerach

46 47Krebsliga Schweiz | Jahresbericht 2009

Krebsliga beider Basel

Urs BrütschGeschäftsführer

Mit einemmassiv verkleinerten Vorstandund neuen Statuten setzte die scheiden-de Präsidentin Jacqueline BurckhardtBertossa einen würdigen Schlusspunktunter ihre intensive zweijährige Präsi-dentschaft. Seit dem Sommer 2009arbeitet nun der neue Präsident derKrebsliga beider Basel, Marc Lüthi, miteinem siebenköpfigen Vorstand, der mitmehr Kompetenzen als bisher ausge-stattet ist. Im Jahr 2010 werden weitereGrundlagenpapiere wie etwa das Ge-schäfts- oder das Finanzreglement er-neuert oder erstmals erstellt.

Zusammenarbeit vereinbartDie strafferen Strukturen sollen vor al-lem der Umsetzung der Strategie undder Ziele dienen. Zudem hat der Vor-

stand im Berichtsjahr wichtige Signalegegeben. So wurde eine Stelle «Lei-tung psychosoziale Dienstleistungen»geschaffen, welche in diesem Fachbe-reich die nötige Entwicklung sicherstel-len wird. Zudem haben die Krebsligabeider Basel und die Spitalexterne Onko-logiepflege Baselland für die nächstendrei Jahre eine Zusammenarbeit verein-bart. Der Geschäftsführer der Krebsligaführt seit dem 1. Januar 2009 auch dieGeschäfte der Kooperationspartnerin.Geografisch sind die beiden Organisa-tionen bereits seit dem Frühling 2008miteinander verbunden, denn sie teilensich die Büroräume in Liestal, in denenauch die Lungenliga beider Basel un-tergebracht ist. Im Jahr 2010 wird derVorstand eine Strategie für die nächstenfünf Jahre erarbeiten.

www.klbb.ch

Die Krebsliga beider Basel arbeitet mit neuen Statuten und einem verkleinertenVorstand weiter an ihrer Reorganisation. Durch die Anstellung einer Leiterinerhalten die psychosozialen Dienstleistungen mehr Gewicht. Der Geschäftsführerübernahm zudem die Leitung der Spitalexternen Onkologiepflege Baselland.

Neue Statuten, neuer Vorstandund neue Aufgaben

Bernische Krebsliga

Regula GautschiPsychosoziale Beratung

Die Bernische Krebsliga versucht, ihreAngebote möglichst vielen Menschenmit einer Krebserfahrung zugänglich zumachen. In Biel hat sie schon lange eineregionale Kontaktstelle eingerichtet;in den Räumlichkeiten der LungenligaBern.

In den letzten Monaten haben die Ent-scheide der Politik dazu geführt, dassdurch die Einführung des Brustkrebs-Früherkennungsprogramms im BernerJura engere Kontakte mit dieser Regiongeknüpft werden konnten. Die Berni-sche Krebsliga und das Zentrum fürBrustkrebs-Früherkennung BEJUNE ha-ben ihre Zusammenarbeit verstärkt. DerJurabogen profitiert künftig von einereffizienten Kommunikation zwischendiesen Akteuren.

Bereichernde Kontakte geknüpftDank wiederholter Kontakte mit denGesprächspartnerinnen der BEJUNE-Region und der wertvollen Zusammen-

arbeit mit der administrativen LeiterindesZentrums,NathalieMichelat, konnteein ganzes Netzwerk aufgebaut werden,das bislang fehlte. Die ESPAS (Equipede soins, prévention, aide et soutien)in Moutier und ihre Leiterin ElisabethGigandet waren der Bernischen Krebs-liga eine sehr grosse Hilfe und haben ihrBüros und Kommunikationslogistik zurVerfügung gestellt.

Die für den Jura typischen Hügelkettenund die Verkehrsmittel, die hier die An-bindung leisten, erschwerenesderKrebs-liga rein geografisch, ihre Dienstleis-tungen zu erbringen. Aber der überausherzliche Empfang durch die Krebsbe-troffenen und die Bevölkerung sowiedie Bemühungen der Verantwortlichenvor Ort, uns zu helfen, motivieren unsungemein, hier Unterstützung zu leisten.

www.bernischekrebsliga.ch

Seit einigen Jahren bietet die Bernische Krebsliga ihre Dienstleistungen auch imfranzösischsprachigen Kantonsteil an. 2009 hat sie ihr Einsatzgebiet erweitert:Dank der Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Brustkrebsfrüherkennung BEJUNE,das dieses Gebiet abdeckt, konnte sie neu auch im Jurabogen aktiv werden.

Die Krebsliga neu auch imBerner Jura präsent

48 49Krebsliga Schweiz | Jahresbericht 2009

Krebsliga Freiburg

Sabina D’AlessandriVerantwortliche Sozialberatung

Wenn Menschen, die im Berufslebenstehen, an Krebs erkranken, kann diessowohl bei ihnen als auch bei ihremArbeitgeber grosse Unsicherheit hervor-rufen.DieErfahrungzeigt aber, dasseineWiederaufnahme der beruflichen Tätig-keit oder eine Weiterbeschäftigung dererkrankten Person oft möglich ist. Ausdiesem Grund hat die Krebsliga Frei-burg in enger Zusammenarbeit mit derkantonalen IV-Stelle ein Interventions-projekt für berufliche Eingliederung er-arbeitet. Die rechtliche Grundlage bildendie sogenannten WISA-Integrations-massnahmen («wirtschaftsnahe Integra-tion mit Support am Arbeitsplatz»).

Schlüsselrolle für die KrebsligaDie Zusammenarbeit mit den Arbeitge-bern und/oder einer Referenzperson imBetrieb ist einer der Eckpfeiler diesesInterventionsprojekts. Ziel ist, dass diebegleitete Person schrittweise wiederzu mindestens 50 Prozent arbeitsfähig

wird. Die Krebsliga Freiburg übernimmtwährend des ganzen Prozesses eineVermittlerrolle zwischen Ärzten, Arbeit-geber und krebsbetroffener Person.

Aufgabe der Liga wird sein, Arbeitge-bende und Krebsbetroffene zu informie-ren und aufzuzeigen, mit welchen Fol-gen die Krankheit verbunden ist, wiesich die Phasen der Rehabilitation ge-stalten und wie lange sie dauern. Weitergewährleistet sie den Kontakt zwischenÄrzten, versicherter Person und Arbeit-geber und plant schliesslich die Reha-bilitationsschritte in Zusammenarbeitmit dem Arbeitgeber und der Referenz-person im Betrieb.

Die Testphase dieses WISA-Coaching-Projekts erfolgt 2010. Die Krebsliga wirdindividuell angepasste Abläufe undInstrumente anwenden, die sowohl aufdie spezifische Situation der betroffenenPerson als auch auf ihr berufliches Um-feld zugeschnitten sind.

www.liguecancer-fr.ch

Im Jahr 2009 befasste sich die Krebsliga Freiburg insbesondere mit den Schwierig-keiten von Menschen mit Krebs bei der beruflichen Wiedereingliederung. Gemein-sam mit der kantonalen Invalidenversicherungs-Stelle wurde ein Projekt ausgear-beitet, das darauf abzielt, Lösungen zu finden, die sowohl auf die Bedürfnisse derArbeitgebenden als auch der Krebsbetroffenen zugeschnitten sind.

Krebs und berufliche Eingliederung

Krebsliga Genf

Marie-Dominique KingPflegefachfrau

Lucienne Bigler-PerrotinGeschäftsleiterin

Seit einigen Jahren organisieren Marie-Dominique King, Pflegefachfrau fürOnkologie und Palliativpflege, und diePsychomotorik-Therapeutin Marie-Chri-stine Rey Selbsthilfegruppen für Kinder,deren Angehörige schwer erkrankt sindoder die um jemanden trauern.

Wenn die Tage gezählt sindIn engem Kontakt mit den Familien neh-men sie sich der Anliegen besorgter El-tern an, die ihre Kinder angesichts eineslangen, belastenden Krankheitsverlaufsbestmöglich gewappnet wissen möch-ten. Im Hinblick darauf, dass ein Eltern-teil einmal nicht mehr da sein könnte,versuchen die Fachfrauen, die leidvolleErfahrung durch präventive Unterstüt-zungsarbeit aufzufangen, indem sie dieKinder und ihre Familien begleiten.

Die Arbeit erfolgt jeweils bei den Fami-lien zu Hause, mit geeigneten Hilfsmit-teln, um Zeichen setzen, Erinnerungen

verarbeiten und Emotionen ausdrückenzu können. Den Kindern wird auch Ge-legenheit geboten, sich in Gruppen aus-zutauschen, wodurch die Fachfrauennicht zuletzt erfahren, was auch nochhelfen könnte. An der Seite der Familienversuchen sie jeweils herauszufinden,wie am besten mit den Erfahrungenumzugehen ist, die jedes Kind gemachthat, macht oder noch machen wird.

Ein neuer AnsatzDer Ansatz unter Einbezug der Familienbietet die Möglichkeit, sowohl Kinderals auch Jugendliche nachhaltig zu be-gleiten (letztere machen bei Selbsthilfe-gruppen nur selten mit). Die steigendeNachfrage für diese Art der Begleitungzeigt, dass sie einem Bedürfnis ent-spricht. Wichtig ist, nicht nur Zeit fürdie Besuche bei den Familien zu reser-vieren, sondern auch Freiraum für dieReflexionsarbeit zu schaffen, die beidiesem Ansatz unabdingbar ist. Indemsie all dies ermöglicht, bekräftigt dieKrebsliga Genf einmal mehr ihr sozialesEngagement vor Ort.

www.lgc.ch

Dank einer Spende, die für die Weiterführung eines spezifischen Projekts einge-setzt werden sollte, konnte die Krebsliga Genf ihr Unterstützungsangebot fürKinder mit einem schwer erkrankten Elternteil noch erweitern. Leitgedanke desProjekts ist es, Kinder auf die Abwesenheit von Mutter oder Vater, die an ihrerKrebserkrankung sterben könnten, vorzubereiten.

Wenn ein Elternteil einmalnicht mehr da sein sollte

50 51Krebsliga Schweiz | Jahresbericht 2009

Krebsliga Glarus

Theres TschudiPräventionsverantwortliche

Die Betreuung von Brustkrebspatientin-nen hat bei der Krebsliga Glarus einenhohen Stellenwert. In den Broschüren,die abgegeben werden, ist die Selbst-untersuchung der Brust leicht verständ-lich dargestellt. Zusätzlich suchten dieMitarbeiterinnen der Krebsliga Glarusnach Möglichkeiten, die Früherkennungvon Brustkrebs zu fördern. Im Frühling2009 wurden Ideen gesammelt underste Gespräche geführt. Im Juni wur-den Gynäkologinnen und Gynäkologender Region angefragt. Alle waren bereitmitzumachen. Das Team der Frauenkli-nik des Kantonsspitals Glarus, die Gynä-kologinnen Christine Gubler aus Näfelsund Elisabeth Tanner aus Glarus sowieder Gynäkologe Miltiades Dedes ausGlarus boten an, während je eines hal-ben Tages interessierte Frauen ohne Vor-anmeldung und gratis zu untersuchen.

An verschiedenen Stellen im Kantonmachte die Krebsliga auf das Angebot

aufmerksam und verteilte Flyer mit Da-ten und Zeiten. Um auch Migrantinnenerreichen zu können, wurde auch in derBeratungsstelle für Fremdsprachige aufdas Angebot hingewiesen.

Grosses InteresseIm Oktober war es dann so weit. Zuvorhatten die Mitarbeiterinnen der Krebsli-gaGlarusdieArztpraxenaufgesuchtundInformationsmaterial sowie Rosen fürjene Frauen bereitgelegt, die sich unter-suchen lassenwürden. Exakt 100 Frauenzwischen 20 und 90 Jahren besuchtenwährenddenvier Tageneineder Praxen,wurden untersucht und allenfalls weiterberaten. Bei mindestens fünf Frauenwurde ein verdächtiger Befund festge-stellt.

Die Krebsliga Glarus hat sich bei denFrauenärztinnen und dem Frauenarztherzlich bedankt und kann sich eine wei-tere Aktion im selben Rahmen sehr gutvorstellen.

www.krebsliga-glarus.ch

Bei Brustkrebs ist die Früherkennung wichtig, sie kann Leben retten. Die Mitar-beiterinnen der Krebsliga Glarus haben interessierten Frauen eine spontane undkostenlose Untersuchung ihrer Brust ermöglicht. Gynäkologinnen und Gynä-kologen aus der Region erklärten sich bereit, die Untersuchung vorzunehmen.100 Frauen haben das Angebot in Anspruch genommen.

Kostenlose Untersuchungfür Frauen

Krebsliga Graubünden

Dodé KunzGeschäftsführerin

In Zusammenarbeit mit der Gewerk-schaft Syna hat die Krebsliga Graubün-den im Sommer 2009 neue Wege be-schritten. Die PräventionsbeauftragteRomi Odermatt und die Gewerkschafterhaben Baustellen im ganzen Kanton be-sucht. Sie klärten die Männer auf demBau über Gefahren und Risiken vonSonnenstrahlen auf und informiertensie über mögliche Anzeichen von Haut-krebs und die entsprechende Früherken-nung. Zudem konnten die Bauarbeitervor Ort ihre Textilien mit einem spezi-ellen mobilen Messgerät auf UV-Durch-lässigkeit testen.

Vielseitiges OrganDie Haut ist das grösste Organ des Men-schen. Sie reguliert die Körpertempera-turundeinenTeil desWasserhaushaltes,dient als Kontakt- und Sinnesorgan undschützt den Körper vor Umwelteinflüs-sen. Durch die UVB-Strahlen im Sonnen-licht wird über die Haut die Produktion

von Vitamin D angeregt. Dieses spielteine wichtige Rolle für Knochen undZähne sowie für die Muskulatur und dasImmunsystem. Dafür wird aber keine di-rekte Sonneneinstrahlung benötigt.

Unter dem Einfluss von UV-Strahlen ver-dickt sich die Hornschicht der Haut, unddie Pigmentzellen bilden den FarbstoffMelanin, was eine Bräunung bewirkt –die Haut versucht sich zu schützen.Sind ihre Schutz- und Reparaturme-chanismen überfordert, entstehenSonnenbrände, die bleibende Schädenhinterlassen und das Risiko von Haut-krebserkrankungen erhöhen.

Wer unter freiem Himmel arbeitet, istwährend der Sommermonate zwangs-läufig der Hitze und der Sonne ausge-setzt. Haut und Augen müssen beson-ders gut geschützt werden: geeigneteKleidung, Kopfbedeckung, Sonnenbrilleund Sonnenschutzmittel gehören zurGrundausrüstung.

www.krebsliga-gr.ch

Bauarbeiter des Kantons Graubünden konnten direkt an ihrem Arbeitsplatz dieUV-Durchlässigkeit ihrer Kleider testen und sich über die Gefahren von Sonnen-strahlen informieren. Möglich wurde dies dank einer gemeinsamen Aufklärungs-kampagne der Gewerkschaft Syna und der Krebsliga Graubünden, die zum inter-nationalen Hautkrebstag vom 11. Mai 2009 gestartet wurde.

Sonnenschutz für Bauarbeitende

52 53Krebsliga Schweiz | Jahresbericht 2009

Krebsliga Jura

Dr. med. Pierre CrevoisierPräsident a.i.

Wer an Krebs erkrankt, muss nach einereinschneidenden Diagnose und denersten Behandlungen im Alltag wiederFuss fassen. Hier beginnen die Sorgen,die mit einer ungewissen Zukunft undden Veränderungen der Lebensumstän-de und im persönlichen Umfeld einher-gehen. Menschen mit Krebs fühlen sichoft einsam, haben das Bedürfnis zu re-den und sich auszutauschen, möchten,dass man ihnen zuhört, oder möchtenandere Menschen treffen können, diemit ähnlichen Schwierigkeiten zu kämp-fen haben (oder hatten). An der Jahres-konferenz unserer Organisation wurdedies von Rosette Poletti treffend auf denPunkt gebracht.

Cafés, die gut tunAusdiesemGrundhatdieKrebsligaJuraentschieden, sogenannte «Begegnungs-Cafés» zu schaffen. Es handelt sichdabei um Selbsthilfegruppen, diesich kostenlos und eigenständig zumErfahrungsaustausch treffen und dabei

Themen aufgreifen, die ihren Bedürfnis-senundErfahrungenentsprechen.DieseGruppen benötigen jedoch meist eine«Starthilfe». Diese Aufgabe wird vonPersonen übernommen, die aufgrundihrer Krankheitserfahrung selbst Ex-pertinnen sind. Sie gehören der Vereini-gung «Leben wie zuvor» an, welcheihnen auch entsprechende Weiterbil-dungsmöglichkeiten anbietet. Sie be-treuen die Begegnungs-Cafés und er-mutigen die Teilnehmenden, sich zuöffnen und zu erzählen. Weiter habensie die Aufgabe, zu verhindern, dass Ge-spräche über medizinische Fragen ent-gleisen oder dass jemand den Aus-tausch monopolisiert.

Das neue Angebot ist sehr beliebt. DieRückmeldungen auf eine Umfrage unterden Teilnehmenden bestätigen, dass un-sere Selbsthilfe-Begegnungs-Cafés ei-nem echten Bedürfnis entsprechen undzu wirklichen «Wohlfühl-Cafés» gewor-den sind.

www.liguecancer-ju.ch

Das Jahr 2009 war für die Krebsliga Jura aufgrund personeller Engpässe und derunsicheren Konjunktur besonders schwierig. Für eine kleine Liga eine Herausfor-derung. Glücklicherweise konnte sie sich auf das Engagement ihres Vorstandsverlassen. Neben der Sicherung des Erreichtenwaren auch Innovationenwie etwadie Schaffung von Selbsthilfe-Begegnungs-Cafés möglich.

Innovativ sein – trotz allem

Krebsliga Neuenburg

Christiane KaufmannGeschäftsleiterin

Öffentliche Vorträge, eine Kommunika-tions- und diverse Sensibilisierungskam-pagnen, ein Theaterstück zum ThemaKrebs; dies sind nur einige Rosinen des50-Jahr-Jubiläums der Krebsliga Neuen-burg. Es gab jedoch noch mehr: Im Früh-ling nahmen rund 20 Läuferinnen undLäufer – allesamt in einem sportlichenOutfit in den Farben der Krebsliga – anden sechs Etappen der «Tour du can-ton» teil. Im Herbst wurde ein Gesund-heitsbuffet auf die Beine gestellt.Schliesslich spielten die Spieler desHockey Clubs La Chaux-de-Fonds wäh-rend eines ganzen Matchs in rosafar-benen Leibchen, der Farbe der Präven-tionskampagne gegen Brustkrebs.

Positive BilanzZieht man Bilanz, stellt sich unweiger-lich die Frage, ob die Ziele, die wir unsgesetzt hatten, erreicht wurden. Habenzum Beispiel alle Bewohnerinnen und

Bewohner des Kantons mindestens ein-mal in diesem Jahr von ihrer kantonalenKrebsliga gehört?

Sie vermuten richtig: Um dies heraus-zufinden, hätte man eine kostspieligeStudie in Auftrag geben müssen, wes-halb wir noch immer auf eine Antwortwarten… Was bleibt, sind die Erinne-rungen an ein intensives Jahr mit zahl-reichen Events, das uns wundervolleBegegnungen ermöglichte. Wir konn-ten unser Kontaktnetz erweitern und inneuen, bislang unbekannten Bereichenaktiv werden. Jede Begegnung bot dieMöglichkeit, unsere Arbeit vorzustellenund darüber zu informieren, dass dieSpendengelder für Aktionen und zurUnterstützung von Menschen mit Krebseingesetzt werden, die imKantonNeuen-burg wohnhaft sind. Und wir konntendarauf hinweisen, wie sehr die Solidari-tät das tragende Element unserer Tätig-keit ist.

www.liguecancer-ne.ch

«Gemeinsam handeln gegen Krebs» – Das Motto, das für das 50-Jahr-Jubiläumgewählt wurde, umfasst alle Einsatzbereiche der Krebsliga Neuenburg: Hilfe undUnterstützung für Betroffene sowie Prävention für die Öffentlichkeit. Zugleich ruftes in Erinnerung, wie wichtig das Engagement jedes Einzelnen und auch finan-zielle Unterstützung für die Krebsbekämpfung sind.

50 Jahre Krebsliga Neuenburg

54 55Krebsliga Schweiz | Jahresbericht 2009

Krebsliga Schaffhausen

Dr. med. Giannicola D’AddarioCo-Präsident

Andreas Peyer hat die Geschichte derKrebsliga Schaffhausen geprägt. DerFacharzt für medizinische Onkologie undHämatologie war seit 1983 Mitglied desVorstands, ab 1995 hat er diesen wäh-rend 14 Jahren präsidiert. In Erinnerungbleibt die Einführung der SpitalexternenOnkologiepflege (SEOP) imJahr 1987. Inseine Zeit fielen aber auch die Eröffnungeiner Stomaberatungsstelle im Jahr1998 sowie, 2003, die Anstellung einereigenen Sozialberaterin und schliess-lich 2008 die Eröffnung einer Geschäfts-stelle in eigenen Räumen an der Schaff-hauser Rheinstrasse. Im Frühling 2009trat Andreas Peyer nach 26 Jahren imEinsatz für die Krebsliga zurück. Für seinEngagement gebührt ihm ein grosserund herzlicher Dank.

Neue Mitglieder und AufgabenAus dem Vorstand zurückgetreten sindausserdem Markus Imhof und ArminJucker, der das Präsidium bis 1995 inne-

hatte. An der Mitgliederversammlungvom 25. Mai 2009 wurde der Vorstandneu gewählt und erweitert. Als Mitglie-der dazugekommen sind Angelika Huth-Müller, Eventmanagerin, Hans-JörgGraf,Hausarzt, Markus Eberhard, Chefarztam Kantonsspital, sowie der OnkologeGiannicola D’Addario. Das Co-Präsidiumteilen sich das bisherige Vorstandsmit-glied Hannes Michel und GiannicolaD’Addario, die gemeinsam die Onkolo-gie-Praxis in Schaffhausen führen.

Das Jahr 2010 wird für die KrebsligaSchaffhausen eine Herausforderung.Zum 50-jährigen Bestehen sind verschie-dene Anlässe geplant. Auf der Agendastehen ausserdem die Einführung ei-nes kantonalen Krebsregisters und desMammografie-Screenings sowie dieKonsolidierung der SEOP. Schliesslichsoll auch ein psychoonkologisches Be-treuungsangebot aufgebaut werden.

www.krebsliga-sh.ch

Während 26 Jahren standAndreas Peyer für die Krebsliga Schaffhausen imEinsatz,14 Jahre davon als Präsident. Im Frühling 2009 trat er zurück, die Krebsliga danktihm für sein langjähriges Engagement. Nun führen zwei neue Co-Präsidenten undein erweiterter Vorstand die Krebsliga Schaffhausen ins Jubiläumsjahr.

Abschied und Neubeginn

Krebsliga Solothurn

Stephanie AffolterCo-Geschäftsleiterin

Thomas Egger, Onkologe und Präsidentder Krebsliga Solothurn, konnte am30. Oktober 2009 mehr als 100 Besuche-rinnen und Besucher aus dem ganzenKanton zu einem dem Thema «Brust-krebs-Früherkennung» gewidmeten In-formationsanlass begrüssen. Am vonder Radio- und TV-Grösse Dani Fohrlermoderierten Anlass kamen Kapazitätenaus der Szene der Krebsbekämpfungzu Wort, unter ihnen die internationalengagierte Genfer Professorin BettinaBorisch. «Die Mammografie, die vielenFrauendas Leben rettet,macht nur Sinn,wenn sie professionell durchgeführtwird. Das ist nur dann gewährleistet,wenn die Untersuchungsergebnissenicht von einem einzigen Arzt beurteilt,sondern von erprobten Experten mit-beurteilt werden», so Borisch. Staatlichorganisierte Programme hätten aus-serdem den Vorteil, dass Erkenntnissedaraus dank zentraler Auswertung wis-

senschaftlich zur Krebsbekämpfung ver-wendet werden könnten.

Überparteilicher Vorstossim ParlamentFDP-Kantonsrätin Verena Meyer-Burk-hard (Mühledorf) kündigte einen über-parteilichen Vorstoss im SolothurnerKantonsratan,deram4.Novemberdannauch eingereicht wurde und Unter-schriften aus Kreisen der FDP, SP, CVP,GrünenundGrünliberalen trägt. Ziel desAuftrags sei es, soMeyer-Burkhard, sichauch im Kanton Solothurn einer zuver-lässigen und kostengünstigen Methodeder Früherkennung anzuschliessen, zuder Frauen auch ausserhalb einer ärzt-lichen Konsultation freiwilligen Zuganghätten. Moralische Unterstützung er-hielt Meyer-Burkhard am Anlass auchvon SP-Nationalrätin Bea Heim, die sichauf Bundesebene für Prävention undGesundheitsförderung starkmacht.

www.krebsliga-so.ch

Alle Frauen zwischen 50 und 70 sollen sich auch im Kanton Solothurn freiwilligund auf Kosten der KVG-Grundversicherung an einem qualitätsgesicherten Mam-mografie-Screening-Programm beteiligen können. Dies fordert rund die Hälfte derMitglieder des Solothurner Kantonsrates vom Regierungsrat.

Mammografie-Screeningbald auch im Kanton Solothurn?

56 57Krebsliga Schweiz | Jahresbericht 2009

Krebsliga St.Gallen-Appenzell

Regula SchneiderGeschäftsführerin

DieÄrztegesellschaft, dieLungenligaunddie Krebsliga haben am 6. Januar 2009im Kanton St. Gallen gemeinsam eineVolksinitiative eingereicht, die in Res-taurants, Bars und ähnlichen Betriebendas Rauchen ausserhalb von unbedien-ten Fumoirs verbieten soll. Da die soge-nannte Raucherliga mit Unterstützungvon Teilen der Gastronomie eine zweiteVolksinitiative für eine freiheitliche Rege-lung eingereicht hat, musste die Bevöl-kerung in St. Gallen gleichzeitig überzwei Vorlagen abstimmen.

Erfolgreiche AbstimmungskampagneDie Krebsliga St.Gallen-Appenzell hatsich mit grossem Engagement an derAbstimmungskampagne beteiligt. Mitviel Freude und Erleichterung wurdedann auch das klare Bekenntnis derSt. Galler Bevölkerung zu einem wir-kungsvollen Schutz vor Passivrauchenvon den Initianten am27. September ent-

gegengenommen: Mit Ausnahme vonvier Ortschaften haben alle 86 Gemein-den im Kanton St. Gallen für einenkonsequenten Schutz vor dem Passiv-rauchen gestimmt. Insgesamt betrugder Ja-Stimmen-Anteil 59 Prozent. DieVolksinitiative der Raucherliga erhielt43,2 Prozent Ja-Stimmen und wurde so-mit verworfen.

Voraussichtlich werden die entsprechen-den Massnahmen im Frühjahr 2010 um-gesetzt. Damit gehören die heute be-stehende Ungleichbehandlung und dieWettbewerbsverzerrung im Gastgewer-be bald der Vergangenheit an. Es bleibtzu hoffen, dass die eidgenössischeVolksinitiative «Schutz vor Passivrau-chen» zustande kommt und zukünftiggesamtschweizerisch eine konsequen-te Regelung gefunden wird, denn diemeisten kantonalen Gesetze gehen be-reits weiter als das beschlossene Bun-desgesetz.

www.krebsliga-sg.ch

Innert kürzester Zeit konnten Ende 2008 die notwendigen Unterschriften für dieVolksinitiative «Schutz vor dem Passivrauchen für alle» im Kanton St. Gallen ge-sammelt werden. Bei der Abstimmung im September 2009 betrug der Ja-Stimmen-Anteil für rauchfreie Restaurants 59,0 Prozent.

St. Gallen sagt Ja zum Schutzvor Passivrauchen

Thurgauische Krebsliga

Dr. med. Christian TavernaPräsident

Die Spielfreude der Musiker wirkte an-steckend: Mit bekannten italienischenMelodien begeisterte die aus dem Friaulangereiste Blaskapelle Complesso Ban-distico di Fagagna das Publikum. Sie ge-hörte zu den zahlreichen Darbietungenam Volksfest des Udinese Clubs in Matt-wil, das am 13. September 2009 zum25.Malgefeiertwurde.DerUdineseClubversteht es ausgezeichnet, ein Fest zuveranstalten, bei dem die Freude vollzum Zuge kommt und gleichzeitig Men-schen nicht vergessen werden, die mitschweren Krankheiten zu kämpfen ha-ben. Gefeiert wird in Mattwil jeweils füreinen guten Zweck: Seit Jahren gehtder Erlös des Anlasses an die Thur-gauische Krebsliga. So konnte SergioMontagnese, der Präsident des UdineseClubs, ihren Vertretern am 24. Oktobereinen Check von 12025 Franken über-reichen. Ihm und seinem Club gebührtein herzlicher Dank für die grossartigeUnterstützung.

Geschenk zum JubiläumDas Volksfest des Udinese Clubs ist beider Bevölkerung in der Region gut ver-ankert. Dank des guten Wetters war derAnlass auch in diesem Jahr sehr gut be-sucht. Zudem hatte das Organisations-komitee um den langjährigen Club-Präsidenten ein abwechslungsreichesProgramm mit zahlreichen Musik- undTanzdarbietungenvonGruppenausdemIn- und Ausland zusammengestellt.Grossen Applaus erntete auch der jungeOstschweizer Künstler Nicolas Senn mitseinem virtuosen Spiel auf dem Hack-brett. Seinen Auftritt hatte die Thurgau-ische Krebsliga als Geschenk zum Fest-jubiläum organisiert. Seit Jahren sindauch der Wettbewerb der Krebsliga mitFragen zur Prävention und die grosseTombola feste Programmbestandteile.Tradition haben ebenfalls die italie-nischen Köstlichkeiten, die den Gästenserviert werden, von den Salsicce überdie Pasta bis hin zum Wein aus demFriaul.

www.tgkl.ch

In der kleinen Thurgauer OrtschaftMattwiI hat imSeptember 2009 zum25.Mal dasVolksfest des Udinese ClubsMattwil stattgefunden. Seit einem Vierteljahrhundertwird der Erlös des Anlasses der Krebsliga Schweiz und der Thurgauischen Krebs-liga gespendet. Zum Jubiläum hat sich die Krebsliga mit einem musikalischenGeschenk bedankt.

Udinesisch-thurgauischeFreundschaft hilft der Krebsliga

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Krebsliga Tessin

Alba MasulloGeschäftsleiterin

Bereits 1989 zeigten die Entwicklungenim Onkologiebereich und die wachsen-den Bedürfnisse im Zusammenhangmit einer Krebserkrankung deutlich: Einvon ehrenamtlich tätigen Helfern unter-stützter sozialer Betreuungsdienst imTessin ist dringend notwendig.

Herzlichen Glückwunschzum Geburtstag!Mittlerweile ist der onkologische Dienst20 Jahre alt und wichtiger denn je. DieAnzahl der freiwilligen Helferinnen undHelfer, welche die Menschen mit Krebszu Hause, in den ambulanten onkolo-gischen und radiotherapeutischen Ein-richtungen, in den Abteilungen für palli-ativeMedizin sowie bei den Transportenunterstützen, ist von 22 auf 125 gestie-gen. Sie sorgen für eine ganzheitlicheBetreuung der Betroffenen und ihrerFamilie und berücksichtigen die starkenemotionalen und zwischenmenschli-chen Einflüsse der Krankheit auf dasLeben der Patienten. Die Krebsliga Tessinschätzt ihre Mitwirkung sehr und orga-nisiert alle zwei Jahre einen von Exper-

ten durchgeführten, dreimonatigenWei-terbildungskurs. In den letzten 20 Jah-ren wurden über 400 freiwillige Helfen-de ausgebildet.

Unterstützung für ElternEin im Jahr 2009 gestartetes Projekt wird2010 perfektioniert: der «Spazio acco-glienza genitori», der von Krebs betrof-fenen Eltern eine Anlaufstelle bietet.Hier erhalten sie Antworten auf ihre Fra-gen, treffen andere Eltern und könnenmit diesen über Ängste und Zweifelreden, die ihre Rolle als Erziehendemit sich bringt. Die Liga bietet alle zweiWochen Treffen an, an denen eine Psy-chologin und Psychotherapeutin teil-nimmt.

Einsatz für das Mammografie-ScreeningDie Krebsliga Tessin hat ihr Engage-ment zugunsten der Einführung eineskantonalen Brustkrebs-Screening-Pro-gramms verstärkt. Trotz politischerWiderstände sind die Beteiligten zuver-sichtlich, dass sich ihre Bemühungenauszahlen werden!

www.legacancro-ti.ch

Der ehrenamtliche onkologische Dienst der Krebsliga Tessin wurde 20 Jahre alt –ein Grund, mit den 125 freiwilligen Helferinnen und Helfern zu feiern! Ausserdemeröffnete die Liga im Jahr 2009 ein «Spazio accoglienza genitori», eine Anlaufstellefür Eltern. Ein nächstes Ziel ist die Einführung eines kantonalen Mammografie-Screening-Programms.

Unsere Freiwilligen –eine kostbare Kraft

Krebsliga Waadt

Philippe RacineStellvertretender Geschäftsleiter

Das Berichtsjahr stand bei der KrebsligaWaadt ganz im Zeichen der Erweiterungihres Angebots für Betroffene und ihreAngehörigen. Um der steigenden Nach-frage vonseiten der Patientinnen undPatienten entsprechen zu können, wur-de besonders die Programmpalette derGesprächsgruppen, Workshops undKurse erweitert.

Aktives ZusammenseinDieSozialarbeiterinnen,die fürKursorga-nisation und Begleitung verantwortlichsind, stellen fest, dass solche Begeg-nungsmöglichkeiten für Menschen miteiner Krebserfahrung zunehmend wich-tiger werden. Die Krebsliga Waadt hatihr entsprechendes Angebot deshalbausgebaut und zum Beispiel eine Ge-sprächsgruppe für Frauen zum Thema«Selbstbild, Körperbild» ins Leben ge-rufen. Zu den Kreativateliers und denKursen «Bewegung und Entspannung»kam neu ein Kochatelier dazu.

Weiter wurde beschlossen, die Sozial-beratung strukturell zu stärken. Die neugeschaffene Leitungsstelle hat seit dem1. Oktober 2009 Anne Oppliger inne.

Unterstützung beim BerufseinstiegWichtig war im Jahr 2009 auch die Be-schäftigung einer jungen Patientin mitkaufmännischer Ausbildung, die Pro-bleme beim Einstieg in die Berufswelthatte. Die 20-jährige Carole war wäh-rend sechs Monaten für die Krebsligatätig, wo sie sich in die BewirtschaftungderWebsite, die Spenderbetreuung unddiverse administrative Aufgaben einar-beiten konnte.

Es gab noch weitere Höhepunkte im2009: dieTeilnahmederKrebsligaWaadtam «Salon des médecines naturelles etdu bien-être» (Mednat) in Lausanne, wodas begehbare Darmmodell der Krebs-liga Schweiz zu besichtigen war; dieRekrutierung neuer Freiwilliger undschliesslich die Schaffung eines Fondsfür die Ausbildung dieser Freiwilligen,gemeinsam mit Waadtländer Partnern.

www.lvc.ch

Die Krebsliga Waadt hat im Jahre 2009 ihre Sozialberatung verstärkt und gewisseLeistungen für Menschen mit Krebs und deren Angehörige erheblich ausgebaut.Gleichzeitig konnte sie einer jungen Patientin, die mit Schwierigkeiten beim Ein-stieg ins Berufsleben zu kämpfen hatte, vorübergehend eine Stelle anbieten.

Ausbau der psychosozialenAngebote

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Krebsliga Wallis

Dr. med. Reinhard ZenhäusernPräsident

Der Film von Carole Roussopoulos undNicole Mottet handelt von Menschenmit Krebs, vom Lebenmit der Krankheit,von Angst undHoffnung. Auch die Arbeitder Krebsliga Wallis wird in «Ainsi va lavie – cancer, de la peur à l’espoir» dar-gestellt. Die beiden Filmemacherinnenzeigen, wiewichtig es ist, in schwierigenSituationen auf Unterstützung zählenzu können und bringen die Dankbarkeitdarüber zumAusdruck. Die Realisierungdes Films war einer der Höhepunkte desJahres, das Resultat hat bei Fachleutenund Laien ein sehr positives Echo her-vorgerufen. Wo auch immer der Filmgezeigt wurde, zeigte sich das Publikumberührt und nachhaltig beeindruckt.Wenige Monate nach den Dreharbeitenist die bekannte DokumentarfilmerinCarole Roussopoulos an einem Tumor-leiden gestorben.

500 Personen zum 50. Geburtstag2009 feierte die Krebsliga Wallis ihr 50-jähriges Bestehen. Die Benefizveranstal-tung vom 29. August in Conthey war

ein weiteres Highlight des Jubiläums-jahrs. Über 500 Personen kamen, umdie Krebsliga zu unterstützen. StaatsratMaurice Tornay, Vorsteher des Ge-sundheitsdepartements, würdigte denEinsatz der Organisation. ZahlreichePersönlichkeiten aus Kultur, Sport undPolitik leisteten ihren Beitrag zumGelin-gen der Veranstaltung. So stellten sichdie Nationalräte Christophe Darbellayund Jean-René Germanier, der Eis-kunstläufer Stéphane Lambiel sowie derPräsident des FC Sion, Christian Cons-tantin, spontan für eine Modeschauzur Verfügung. Abgerundet wurde derAbend durch hervorragende musika-lische und humoristische Darbietungen.Im Jubiläumsjahr wurde die Gelegen-heit genutzt, der Öffentlichkeit die Akti-vitäten und Anliegen der Krebsliga in Er-innerung zu rufen. Die vielen positivenRückmeldungen motivieren das Teambei seiner täglichen Arbeit.

www.krebsliga-wallis.ch

2009 feierte die Krebsliga Wallis ihr 50-jähriges Bestehen. Die Dreharbeiten füreinen Film von und mit Menschen mit Krebs waren einer der Höhepunkte des Jubi-läumsjahrs. Eine Benefizveranstaltung sowie zahlreiche Anlässe boten zudem Gele-genheit, die Aktivitäten der Krebsliga zu präsentieren und die Bevölkerung für dieAnliegen und Probleme der Betroffenen zu sensibilisieren.

Ein Film zum Jubiläum

Krebsliga Zentralschweiz

Judith KochSozialarbeiterin

Das Leben beginnt und endet jeden Tagaufs Neue. Ein Leben lang sind wir ge-fordert, das Sterben zu lernen. Den Todmitten ins Leben zu nehmen, ist nichteinfach und braucht Mut. Ängste vordem Unbekannten tauchen auf, Ängstevor Schmerzen undAngst vor Verlusten,die uns bevorstehen.

Die Krebsliga Zentralschweiz hat Betrof-fenen und Interessierten im Berichtsjahrmit verschiedenen Veranstaltungen dieGelegenheit geboten, sich auf hoff-nungsvolle und tröstende Weise mitdemSterben und dem Tod auseinander-zusetzen. In Zusammenarbeit mit demVerein Palliativ Luzern, anderen lokalenInstitutionen und dem KulturzentrumSüdpol Luzern ist Anfang 2009 einVeranstaltungsprogramm entstanden,welches behutsam an das Thema – inWürde sterben – heranführen sollte. Un-ter anderen Darbietungen wurde auchdie Fotoausstellung «LebenskunstSter-ben» gezeigt. Darin kamen 16 unheilbar

an Krebs erkrankte Menschen zu Wort.Dank der Kunst wurde es auf sensibleWeise möglich, sich der eigenen End-lichkeit zu nähern.

Die Leere mit Leben füllenWenn Menschen sterben, gibt es immerauch andere, die im Leben zurückblei-ben. Wie können sie weiterleben? DieKrebsliga Zentralschweiz hat eine Ta-gung «Mut zum Trauern» durchgeführtmit dem Ziel, dass Zurückgebliebenelernen zu klagen, zu weinen und zutrauern, bis sie sich leer fühlen und be-ginnen, diese Leere wieder mit neuemLeben zu füllen.

Dass es für viele Menschen ein Bedürf-nis ist, sich frühzeitig mit Leiden undTod auseinanderzusetzen, zeigte nichtzuletzt auch das grosse Interesse an derneuen Patientenverfügung der Krebs-liga. Im Oktober 2009 wurde sie rund900 Mal von der Website der KrebsligaZentralschweiz heruntergeladen.

www.krebsliga.info

Weil es nicht einfach ist, die eigene Endlichkeit zu spüren, hat die Krebsliga Zen-tralschweiz das Sterben und den Tod zum Thema gemacht. An verschiedenenVeranstaltungen hatten Interessierte die Gelegenheit, sich auf hoffnungsvolle undtröstende Weise mit dem Lebensende zu befassen.

Über Sterben und Tod –Nachdenkliches und Tröstendes

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Krebsliga Zug

Rebekka Toniolo SchmidLeiterin Beratungstelle

DieDiagnoseKrebs verändert das Lebenvon Betroffenen und ihren Angehö-rigen – plötzlich ist alles anders. DieTheatergruppe Knotenpunkt zeigt dieSchwierigkeiten im Umgang mit einerKrebserkrankung und wurde dafür imJahr 2009 mit dem Anerkennungspreisder Krebsliga Schweiz ausgezeichnet.Mit ihrem interaktiven Theaterstück«Alles Liebe» trat sie am 24. September2009 im Burgbachkeller Zug auf.

Das Stück befasst sich mit dem Lebennach einer Krebsdiagnose und den Fra-gen und Gedanken, die damit einher-gehen. Es thematisiert die körperlichenVeränderungen, aber auch die Sprach-losigkeit und den Lebenswillen ange-sichts der Krebserkrankung.

Publikum führt Regie«Alles Liebe» zeigt Schmerz und Er-schöpfung, Hoffnung und Resignationsowie – wenn die Krankheit nicht mehr

heilbar ist – den Umgang mit der End-lichkeit des Lebens. Diese Erfahrungeneines Menschen mit Krebs sind für dieUmwelt meist schwer zu verstehen undlösen häufig Angst und Ratlosigkeit aus,Rückzug und Ablehnung können dieFolge sein. «Alles Liebe» geht auf solcheKommunikationsprobleme ein. Beim in-teraktiven Theater können die Zuschau-erinnen und Zuschauer die Szenen aktivmitgestalten. DasMitwirken ermöglicht,den anderen besser zu verstehen, undöffnet Perspektiven für Neues – damitplötzlich alles anders ist.

Die Theateraufführung in Zug war eingrosser Erfolg, das Publikum zeigte sichsehr engagiert. BewegendeSzenenwur-den neu gespielt und ausprobiert. Beieinem Apéro im Anschluss an die Thea-teraufführung nutzten die Zuschauerdie Gelegenheit, mit Fachpersonen undden Schauspielerinnen und Schauspie-lern das besondere Theatererlebnis zubesprechen.

www.krebsliga-zug.ch

Die Krebsliga Zug lud im September 2009 zum Theaterstück «Alles Liebe». Darinsuchen Schauspieler und Publikum gemeinsam Antworten auf Fragen, die sich nacheiner Krebsdiagnose stellen.

«Alles Liebe» –Wenn plötzlich alles anders ist

Krebsliga Zürich

Claudia de CapitaniPR-Verantwortliche

Bei der integrativenFürsorgeamKinder-spital Zürich geht es darum, krebskrankeKinder umfassend und unter Einbezugder Angehörigen zu betreuen. Zum in-terdisziplinären Team gehören eineOberärztin, zwei Psychologen, eine So-zialarbeiterin sowie eine Liaisonpflege-rin, die eine Brückenfunktion zwischenambulanter Pflege und Spitalaufenthaltwahrnimmt. Die Krebsliga Zürich finan-ziert die dafür benötigten 350 Stellen-prozente.

Diese langjährige Mitfinanzierung brach-te Kontinuität und ermöglichte dem Kin-derspital den Aufbau eines einzigarti-gen Betreuungskonzepts für die kleinenPatienten und ihre Familien. Das Teamkümmert sich um schulische und beruf-liche Reintegration, psychosoziale Be-gleitung nach Therapieabschluss, Ent-lastungsmöglichkeiten für die Familie,altersspezifische Gruppenangebote fürPatientengeschwister und Eltern, Koor-

dinationsaufgaben, Brückenbildung zwi-schen Spitalpflege und externer Be-handlung, Schmerzbewältigungsstrate-gien sowie Sterbebegleitung.

Beitrag fürs AnschlussprojektErkrankungen in jungen Jahren hinter-lassen sowohl bei den Kindern als auchbei deren Angehörigen akute und lang-fristige Spuren. Der von der KrebsligaZürich geleistete Beitrag hat massgeb-lichen Anteil an der Einführung einesBetreuungskonzeptes mit dem Ziel,diese Spuren nicht allzu tief werden zulassen.

Umfragen bestätigen, dass die Weiter-führung des Betreuungskonzepts äus-serst sinnvoll und nutzbringend ist. Des-halb, aber auch im Sinne einer nach-haltigen Investition, hat die KrebsligaZürich beschlossen, auch das Anschluss-projekt zunächst für drei Jahre mit einemwesentlichen Beitrag zu unterstützen.

www.krebsliga-zh.ch

Die Krebsdiagnose bei einem Kind bedeutet für jede betroffene Familie eineenorme Herausforderung und eine starke psychologische und soziale Belastung.Im Kinderspital Zürich werden Familien von einem interdisziplinären Team unter-stützt und betreut. Die Krebsliga Zürich trägt seit über zehn Jahren wesentlichdazu bei, dass dieses Angebot möglich ist.

Integrative Fürsorge am Kinder-spital – dank Krebsliga Zürich

64 65Krebsliga Schweiz | Jahresbericht 2009

Krebshilfe Liechtenstein

Marion LealLeiterin Geschäftsstelle

In einer Situation von schwerer Erkran-kung über Freude und Lebenslust zusprechen, scheint ein Widerspruch zusein zu den anderen Gefühlen, die er-lebt werden, wie Angst, Trauer undSchmerz. Und trotzdem kann auch insolch schwierigen Situationen manch-mal überraschend ein Gefühl der Freu-de leise aufkommen. Diesem Gefühl istdie Krebshilfe Liechtenstein an einemNachmittag im Oktober 2009 nachge-gangen. In Zusammenarbeit mit demZentrum für Erwachsenenbildung SteinEgerta Anstalt in Schaan hat sie Erkrank-te, Angehörige und Interessierte zumKurs «Freude und Lebenslust – Zuver-sicht in schweren Zeiten» eingeladen.Als Referentin konnte Irene Schwingergewonnen werden, die als klientenzen-trierte Psychotherapeutin und Imago-Paartherapeutin in Dornbirn eine eigenePraxis führt. Irene Schwinger ist ehe-mals selbst Krebsbetroffene und kann

deshalb nicht nur auf ein beruflichesWissen, sondern auch auf ihre eigenenErfahrungen zurückgreifen.

Vom leisen Gefühl bis zur starken KraftDer Kurs bot die Gelegenheit, Energieaufzutanken und die Lebensfreude zustärken. Anhand von Texten, Musik undErzählungen konnten die Teilnehmen-den in den Erfahrungsschatz der Freudeund Lebenslust eintauchen und diesenGefühlen wieder Raum und Zeit geben.Und so wurde an diesem Nachmittagspürbar, dass Freude nicht nur dort zufinden ist, woman sie erwartet, sondernin verschiedensten Momenten auf-leuchten kann. Es gibt auch die Freudeüber kleine Dinge wie ein Vogelgezwit-scher, einen Geruch oder einen überra-schenden Besuch. Undmanchmalmachtsich diese Kraft ganz stark bemerkbar,und Lachen und Begeisterung brechenhervor.

www.krebshilfe.li

Eine schwere Erkrankung vermag Gefühle wie Freude zu trüben, aber verlorengehen sie nicht: Sie tauchen oft unverhofft auf und geben Kraft und Zuversicht. ZumThema Freude und Lebenslust in schwierigen Zeiten hat die Krebshilfe Liechten-steinmit dem Zentrum für Erwachsenenbildung Stein Egerta einen Kurs organisiert.

Freude, Lebenslust und Zuversichtin schweren Zeiten

Die Krebsliga engagiert sich

«Patientinnen und Patienten fordern mehr Mitsprache in derGesundheitspolitik. Dank der Initiative der Krebsliga Schweiz,die Gründung einer Patienten-Koalition voranzutreiben, rücktpolitische Mitbestimmung für Patienten endlich in Reichweite.»

Dr. rer. pol. Remo Gysin, Stiftungsratspräsident KOSCH, Koordinationund Förderung von Selbsthilfegruppen in der Schweiz, Basel

66 67Krebsliga Schweiz | Jahresbericht 2009

Unterstützung und Beratung –die Krebsliga in Ihrer Region

1 Krebsliga AargauMilchgasse 41, 5000 AarauTel. 062 834 75 75Fax 062 834 75 [email protected] 50-12121-7

2 Krebsliga beider BaselMittlere Strasse 35, 4056 BaselTel. 061 319 99 88Fax 061 319 99 [email protected] 40-28150-6

3 Bernische KrebsligaLigue bernoise contre le cancerMarktgasse 55, Postfach 1843000 Bern 7Tel. 031 313 24 24Fax 031 313 24 [email protected] 30-22695-4

4 Ligue fribourgeoisecontre le cancerKrebsliga FreiburgRoute de Beaumont 2case postale 751709 Fribourgtél. 026 426 02 90fax 026 425 54 [email protected] 17-6131-3

5 Ligue genevoisecontre le cancer17, boulevard des Philosophes1205 Genèvetél. 022 322 13 33fax 022 322 13 [email protected] 12-380-8

6 Krebsliga GlarusKantonsspital, 8750 GlarusTel. 055 646 32 47Fax 055 646 43 [email protected] 87-2462-9

7 Krebsliga GraubündenAlexanderstrasse 38, 7000 ChurTel. 081 252 50 90Fax 081 253 76 [email protected] 70-1442-0

8 Ligue jurassiennecontre le cancerRue des Moulins 122800 Delémonttél. 032 422 20 30fax 032 422 26 [email protected] 25-7881-3

Impressum

HerausgeberinKrebsliga SchweizEffingerstrasse 40Postfach 82193001 BernTelefon 031 389 91 00Fax 031 389 91 [email protected] 30-4843-9

ProjektleitungMarie-Pierre Fauchère

RedaktionMarie-Pierre FauchèreBrigitte Walser

MitarbeitKurt BodenmüllerNicole BuillardClaudia Weiss

Produktion/KoordinationLiliane Haldemann

KorrektoratRub Graf-Lehmann AG,Bern

DesignWassmer Graphic Design,Langnau i. E.

DruckGeiger Druck AG, Bern

FotosTitelbild, S. 2, 7, 25, 42, 45,65: Peter Schneider, Thun;S. 22: Driss Manchoube,Bern

Der Jahresbericht istauch in französischerSprache erhältlich.

Bank Coop – Finanzpartnerder Krebsliga Schweiz

© 2010Krebsliga Schweiz, Bern

9 Ligue neuchâteloisecontre le cancerFaubourg du Lac 17case postale2001 Neuchâteltél. 032 721 23 [email protected] 20-6717-9

10 Krebsliga SchaffhausenRheinstrasse 178200 SchaffhausenTel. 052 741 45 45Fax 052 741 45 [email protected] 82-3096-2

11 Krebsliga SolothurnHauptbahnhofstrasse 124500 SolothurnTel. 032 628 68 10Fax 032 628 68 [email protected] 45-1044-7

12 KrebsligaSt. Gallen-AppenzellFlurhofstrasse 79000 St. GallenTel. 071 242 70 00Fax 071 242 70 [email protected] 90-15390-1

13 Thurgauische KrebsligaBahnhofstrasse 58570 WeinfeldenTel. 071 626 70 00Fax 071 626 70 [email protected] 85-4796-4

14 Lega ticinesecontro il cancroPiazza Nosetto 36500 Bellinzonatel. 091 820 64 20fax 091 820 64 [email protected] 65-126-6

15 Ligue valaisanne contre le cancerKrebsliga WallisSiège central:Rue de la Dixence 19, 1950 Siontél. 027 322 99 74fax 027 322 99 [email protected]üro:Spitalzentrum OberwallisÜberlandstrasse 14, 3900 BrigTel. 027 922 93 21Mobile 079 644 80 18Fax 027 970 33 [email protected]/PK 19-340-2

16 Ligue vaudoise contre le cancerAv. Gratta-Paille 2case postale 4111000 Lausanne 30 Greytél. 021 641 15 15fax 021 641 15 [email protected] 10-22260-0

17 Krebsliga ZentralschweizHirschmattstrasse 29, 6003 LuzernTel. 041 210 25 50Fax 041 210 26 [email protected] 60-13232-5

18 Krebsliga ZugAlpenstrasse 14, 6300 ZugTel. 041 720 20 45Fax 041 720 20 [email protected] 80-56342-6

19 Krebsliga ZürichMoussonstrasse 2, 8044 ZürichTel. 044 388 55 00Fax 044 388 55 [email protected] 80-868-5

20 Krebshilfe LiechtensteinIm Malarsch 4, FL-9494 SchaanTel. 00423 233 18 45Fax 00423 233 18 [email protected] 90-4828-8

Gemeinsam gegen Krebs SQS-COC-100167

Produktgruppe aus vorbildlicherWaldwirtschaft und anderenkontrollierten Herkünften

Krebsliga SchweizEffingerstrasse 40

Postfach 8219CH-3001 Bern

Telefon +41 (0)31 389 91 00Fax +41 (0)31 389 91 60

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KLS

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