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50 Jahre Kogel 1965 2015

Jubiläumsschrift 50 Jahre Heizungsbau Kogel · 2020. 4. 22. · Heizungstechnik in all Ihrer Vielfalt haben wir uns unseren Platz im Markt erkämpft. Mit guten und bestens ausgebildeten

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  • 50 Jahre Kogel1965 2015

  • 1965 – 2015 ∙ 50 Jahre Kogel ∙ Heizungsbau ∙ Haustechnik

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    Liebe Geschäftsfreunde und Kunden,sehr geehrte Damen und Herren,

    50 Jahre Firma Kogel in Leonberg und Eltingen– das ist schon was!

    50 Jahre sind eine richtig lange Zeit – besondersheutzutage, wo alles, was gestern noch galt, morgenschon vergessen ist und man täglich mit Neuemüberhäuft wird. Wo man sich sputen muss, um nichtauf der Strecke zu bleiben, um nicht hoffnungslosveraltet und überholt zu sein. Da ist es etwasBesonderes, einen Betrieb 50 Jahre lang erfolgreichzu führen.

    In diesen 50 Jahren haben insgesamt dreiGenerationen mit diesem Betrieb in familiärer Einheitgelebt. Im typischen Leben einer Handwerkerfamilielässt sich Privates und Geschäftliches nicht trennen.Wir wuchsen im Laufstall im Büro auf und musstenschon von klein auf sehr selbstständig sein. Gefehlthat es uns freilich an nichts, aber der Betrieb standund steht immer an erster Stelle. Auch finanziell lässtsich Privates und Geschäftliches nicht trennen. Wennes dem Betrieb schlecht geht, ist die ganze Existenzin Gefahr.

    Wissen Sie noch, wie man sich vor Zeiten vonHandy, Tablet, SMS und WhatsApp verständigt hat?

    Das Telefon des Büros klingelte auch amWochenende in der Wohnung. Es war so ein grauesTelefon mit Wählscheibe. Dann hat man dieKundendaten notiert und die Telefonnummer deseingeteilten Kundendienstmonteurs angerufen– natürlich eine Festnetznummer. Oft war der

    Monteur außer Haus, aber seine Frau oder dieKinder mussten das Wochenende über das Telefonhüten und wussten, wo der Herr des Hauses zuerreichen war.

    Früh hatte unser Vater den Betriebsfunk eingeführt.Im Büro stand eine Funkstation und die Transporterhatten ein Funkgerät installiert. Jeder Wagen hatteeine Nummer. Der Chef war natürlich Kogel 1.

    Heute sendet man eine Kurznachricht oder nutztgleich das Internet. Die ersten Hersteller bieten dieMöglichkeit, über das Einlesen eines Barcodes direktam Gerät Betriebsanleitungen einzusehen oderErsatzteile zu bestellen. Das ist schon fast ScienceFiction im Vergleich zu den Anfängen der FirmaKogel.

    Geändert haben sich auch die Erwartungen an einDienstleistungsunternehmen. Durch den Einzug dermodernen Kommunikation, den Rückgang des

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    wenigstens zwei Tage dauernden Briefverkehrs unddurch die elektronische Datenverarbeitung ist allessehr viel schnelllebiger geworden. So erwartet derKunde heute auch eine entsprechend schnelleReaktion. Die Beauftragung von Reparaturen erfolgtgerne mit dem Wunsch: Ausführung gestern.

    So ist zwar vieles einfacher und schneller geworden,dafür aber auch hektischer. Der Leistungsdruck imAlltag hat sich deutlich erhöht – für die Mitarbeiter imBüro ebenso wie für die Monteure und Techniker vorOrt.

    Die Baubranche hat in den letzten Jahren einenrichtigen Aufschwung erlebt nach einer langen hartenFlaute zuvor. Entsprechend gut geht es dem Betriebzu unserem 50jährigen Jubiläum. Die Menscheninvestieren wieder in Immobilien, sie sanieren undrenovieren und es scheint so, als ob Deutschlanddas einzige Land sei, das die Eurokrise überwundenhat. Hoffen wir, dass es möglichst lange so bleibt.

    Wir haben viel erreicht. Als absolute Fachleute fürHeizungstechnik in all Ihrer Vielfalt haben wir unsunseren Platz im Markt erkämpft.

    Mit guten und bestens ausgebildeten Mitarbeitern,die engagiert und loyal hinter Ihrer Firma stehen, sindwir in der Lage, effektiv und hochwertig zu arbeiten.Dafür danken wir unserer Belegschaft herzlich.

    Wir möchten Sie gerne auf die gedankliche Zeitreise,die wir im Rahmen der Vorbereitungen desFirmenjubiläums gemacht haben, ein Stückmitnehmen.

    Das Thema 1965 – 2015 zieht sich durch unsereVeranstaltung und diese Festschrift.

    Wir danken Ihnen für Ihr Interesse und wünschenIhnen viel Spaß beim Schmökern!

    Susanne und Silvia KogelIlse Susanne Rommel

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    Links: Gaszähler mit Münzeinwurf, vor kurzem demontiert inStuttgart. Wer warmes Wasseroder kochen wollte, musste einenentsprechenden Geldbetrageinwerfen.

    Rechts: Deckblatt des Lehrbuchsan der Meisterschule fürZentralheizungs und Lüftungsbauer, Stuttgart (1962)

    Unten: Auszüge aus demBuderusLollarHandbuch von1965 mit den Daten einesRadiators und eines Gaskessels.

    Impressionen aus der Geschichte des Heizungsbaus

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    50 Jahre Firma Kogel ein Anlass zu feiern,Rückschau zu halten und nach vorne zu blicken.

    Als Hans Kogel zum 2. Januar 1965 die Firma „HansKogel Heizungs und Rohrleitungsbau“ gründete, warLeonberg gekennzeichnet von einem raschenBevölkerungswachstum in der Nachkriegszeit, dassich abzuflachen begann. Noch keine 26 Jahre alt,war es ein mutiger Schritt, die Firma auf den Weg zubringen. Von Anfang an war dasHandwerksunternehmen von Wachstum, Umsichtund Innovation gekennzeichnet. Schon im erstenJahr der Gründung gelang es, vom Büro imElternhaus umzuziehen in ein altes Bauernhaus, indem eine Wohnung und das Büro eingerichtetwerden konnten. 1973 war es dann soweit: AufGrund der stetig wachsenden Mitarbeiterzahl wurdeder Umzug in das neu entstandene GebietNiederhofen vollzogen.

    Die Firma Kogel war von Anfang an an großenöffentlichen Bauvorhaben in unserer Stadt beteiligtseien es die Gemeindehäuser der Katholischen undEvangelischen Kirche, der Baubetriebshof der StadtLeonberg, die Spitalschule oder das Hallenbad.Wichtiger noch als diese öffentlichen Aufträge warendie privaten Wohnanlagen und Häuser. Der Erfolgsowohl bei der Stadt wie am privaten Markt wurdegewährleistet durch Qualität und Zuverlässigkeit.

    Gerade 51 Jahre alt erfuhr Herr Kogel von einerschweren Erkrankung. Gemeinsam mit seinenTöchtern gelang es ihm jedoch, die Weichen so zustellen, dass diese schwere persönliche Krise, diezeitgleich mit einem gravierenden Einbruch derBaukonjunktur einherging, bewältigt werden konnte.

    Dies wäre nicht möglich gewesen ohneungewöhnliche Tatkraft, Leidenschaft und Vertrauenauf die eigenen Kräfte. Was heute im politischenRaum immer wieder eingefordert wird, praktiziertedie Familie Kogel schon damals. Die beiden TöchterSusanne und Silvia traten in das väterlicheUnternehmen ein und übernahmen die Führung desklassischen Handwerksbetriebs.

    Ob unter der Leitung von Hans Kogel oder heuteunter der seiner Töchter Susanne und Silvia, einesblieb immer gleich: Eine Firmenphilosophie derZuverlässigkeit auf Höhe der Zeit. Heute bietet dasUnternehmen das gesamte Spektrum an modernerHeiztechnik von Gas und Ölheizung überFestbrennstoffkessel, Pelletheizungen, thermischeSolaranlagen, Wärmepumpentechnik bis hin zu MiniKWK, BHKW und Photovoltaikanlagen an. Und egal,ob es sich um ein größeres oder kleineres, um einWohn, Geschäfts oder Produktionsgebäudehandelt. Die Firma Kogel ist überall zu Hause.

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    Was bleibt: Eine Zwischenbilanz, die mit Stolz vonden gegenwärtigen Geschäftsführerinnen Susanneund Silvia Kogel gezogen werden kann, und dieZuversicht, dass mit Hilfe der gemachtenErfahrungen die Weichen für eine gute Zukunftgestellt sind. Möge in 50 Jahren meine Nachfolgerinim Amt zum 100jährigen Jubiläum ein weiteresZwischenresümee ziehen auf dem Weg desUnternehmens in das zweite Jahrhundert seinesBestehens.

    Bernhard SchulerOberbürgermeister

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    Menschlichkeit, Kreativität, Leidenschaft und vielHerzblut ziehen sich wie ein roter Faden durch dieGeschichte dieses Unternehmens.

    Es ist sehr beeindruckend, was hier in denvergangenen 50 Jahren geleistet wurde. Neben dervolkswirtschaftlichen Wertschöpfung nimmt in diesemHause auch das ehrenamtliche Engagement für dieRegion einen hohen Stellenwert ein.Mit sicheren Arbeits und Ausbildungsplätzen stärktdie Fa. Kogel im Raum Leonberg die Wirtschaftsregion Stuttgart.

    Hier wird mit Hand, Herz und Verstand umgesetzt,was Kunden sich vorstellen und wünschen. Nicht nurder Großkunde sondern auch der private Bauherrwird verstanden.Mit hoher Beratungskompetenz und der Erfahrungvon 50 Jahren unternehmerischem Einsatz wirdHandwerkskunst in Perfektion garantiert.

    „Tradition ist nicht das Halten der Asche, sondern dieWeitergabe der Flamme.“(Thomas Morus)

    Als Handwerkskammer Region Stuttgart sind wir sehrstolz auf solche innovative Traditionsbetriebe undwünschen dem Unternehmen für die nächsten Jahreein weiteres erfolgreiches Agieren.

    Claus MunkwitzHauptgeschäftsführerHandwerkskammer Region Stuttgart

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    Liebe Frau Kogel,

    Henry Ford sagte einmal:

    „Erfolg besteht darin, dass man genau dieFähigkeiten hat, die im Moment gefragt sind.“

    Wenn ein Unternehmen 50 Jahre – in zweiGenerationen – so erfolgreich am Markt positioniertist, hat sich der Mut bei der Firmengründung, derunternehmerische Einsatz und Weitblick in dennachfolgenden Jahren, gepaart mit Sachverstandund Fachkompetenz wie in seinem Sprichwortbewahrheitet. Zu diesem Erfolg möchte ich Ihnen undIhrer kompletten Belegschaft als Obermeister derInnung Sanitär und Heizung Stuttgart – Böblingen,auch im Namen des gesamten Innungsvorstandes,recht herzlich gratulieren.

    Sie verstehen es, die Zeichen der Zeit zu erkennenund Ihre Fähigkeiten, trotz ihres jahrelangenEngagements im Gemeinderat und dem damaligenInnungsvorstand Leonberg, richtig einzusetzen.

    War die Gründungszeit noch geprägt vom Aufbauund Wirtschaftswunder, so steht heute, nach derÖlkrise der 70er Jahre und einer Ausbeutung derNatur, die Energieeinsparung und damit dieSchonung unserer Erde weit mehr im MittelpunktIhrer Arbeit.

    Ich bin mir sicher, dass Sie dieser Rolle gerechtwerden und zum Wohle Ihrer Kunden und unseresHandwerks die nächsten Jahre gekonnt den Betriebweiter leiten.

    Die Innung wünscht Ihnen für die Zukunft eineglückliche Hand, privat und geschäftlich alles Gute,Gesundheit und Erfolg sowie zufriedene Kunden undMitarbeiter.

    Rolf ExlerObermeisterInnung Sanitär und Heizung Stuttgart Böblingen

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    Am 21. März 1939wird Hans Kogel inPforzheim geboren,da der Weg insLeonberger Krankenhaus wegen heftigerSchneefälle nichtpassierbar war.Aufgewachsen ist erin Friolzheim, aberzur Schule ging er inHeimsheim. JedenMorgen stand also –bei jedem Wetter –ein Fußmarsch in dasNachbardorf an und mittags wieder zurück. Nachdem Umzug der Familie besuchte er die OberschuleLeonberg.

    Anfang September 1956 begann er eine Lehre alsRohrinstallateur bei der Firma Gebrüder SulzerHeizung und Lüftung GmbH Stuttgart, die er am21.03.1959 mit Erfolg abgeschlossen hat.Anschließend war er als Zeichner und Planer vonHeizungsanlagen bei der damals einzigenHeizungsbaufirma in Eltingen beschäftigt.

    Um sich beruflich weiterzuentwickeln wollte erIngenieur werden. Also begann er im Oktober 1960das Studium zum „Ingenieur für Heizung;Wasserversorgung und Gastechnik“ am Oskar vonMillerPolytechnikum München (Akademie fürangewandte Technik). Der Weg führte insbenachbarte Bayern, da in München damals im

    weiten Umfeld die einzige Möglichkeit bestand,genau dieses Fach zu studieren.

    Was Heizungs und Regelungstechnik anbelangt wardie Schweiz zu dieser Zeit führend in Europa. Sobewarb sich Hans Kogel bereits während des letztenSemesters um einen Arbeitsplatz bei der FirmaPfiffner Ingenieurleistungen in Zürich. Dort wollte erseine frisch erworbenen Kenntnisse und Fähigkeitenin der Praxis anwenden und das auf dem höchstenStand der Technik.

    Nachdem er im Juli 1963 das Ingenieurszeugniserhalten hatte, baute er im Haus der Eltern nochschnell eine Heizung ein und zum 01. September trater die neue Stelle im Ausland an. Seine Begeisterungwar groß, die Aufgaben hochinteressant und sehrlehrreich.

    Trotzdem kam er im Oktober 1964 wieder zurücknach Leonberg. Sehr persönliche Gründe gaben

    Hans Kogel: Ein bewegtes Leben für die Firma und für das Ehrenamt

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    dafür den Ausschlag, die sich im August 1963angebahnt hatten.

    Im Jahr 1965 gab es zwei bedeutendeWeichenstellungen im Leben von Hans Kogel. Am02.01.1965 gründete er seine Firma „Hans KogelHeizungs und Rohrleitungsbau“, die sich innerhalbkürzester Zeit in Leonberg etablierte und sich in denfolgenden Monaten rasant weiterentwickelt hat.

    Im August heirateten Hans Kogel und Ilse Rommel.Schon vor der Firmengründung wurde er tatkräftigdurch sie unterstützt. Von nun an ging es offiziellgemeinsam weiter, auch in der Firma.

    Zum erfolgreichen Aufbau des eigenen Betriebsgesellte sich auch bald das Familienglück: 1967 und1969 kamen die beiden Töchter Susanne und Silviazur Welt.

    In seinem vielfältigen Privatleben war Hans Kogel ein„Hans Dampf in allen Gassen“.Eng mit der Firma verknüpft war sein ehrenamtlichesEngagement in der damaligen Innung Leonberg.

    Einige Jahre engagierte er sich im Vorstand.

    Am Technischen Hilfswerk gefielen ihm die positivenLeistungen für die Allgemeinheit, also engagierte ersich auch dort. Anfangs nahm er noch persönlich anden Übungen teil, später blieb er dann ausZeitmangel dem THW immerhin als Spenderverbunden.

    Hans Kogel beließ es nicht dabei. Das ehrenamtlicheEngagement schätzte er sehr hoch ein, daherunterstützte er zahlreiche Vereine durch seineMitgliedschaft, durch aktive Mitarbeit und / oderdurch finanzielle Unterstützung.

    Das Segelfliegen faszinierte ihn, daher wurde erMitglied bei den Sportfliegern Leonberg. Zum selbstFliegen ist er aber nie gekommen. Die Geselligkeit imVerein hat er jedoch sehr genossen.

    Er war Mitglied im TSV Eltingen und unterstützte denSportverein durch Sponsoring. Ebenfalls Mitgliedwurde er bei den Kleintierzüchtern und beimSchafzuchtverband. Er interessierte sich sehr für die

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    Viehzucht und hielt eigene Schafe. Lange Zeit warenes Heidschnucken. Seine Frau Ilse bereitete sie sohervorragend zu, dass sie bald das Lieblingsessenwaren, wenn Gäste kamen.

    Ein Hobby hat aber alle anderen Freizeitinteressenüberragt: seine Liebe zu Pferden. Bereits 1967erfüllte er sich den Wunsch nach einem eigenenPferd. Auf dem Fohlenmarkt in Riedlingen erwarb erein prämiertes Stutfohlen. Dies stellte er in derClausenmühle bei seinem Freund Dieter Bolay zurAufzucht unter. Mit diesem Fohlen unternahm ergerne Sonntagsspaziergänge. So ging er öfter dasMüllergässle hinauf, auch die Staffeln, um seinerFamilie guten Morgen zu sagen.

    Als aus dem Fohlen ein Pferd geworden war, durftees in die neu erbaute Anlage des Reit undFahrvereins Leonberg umziehen. Diesem Verein warHans Kogel schon einige Zeit vorher beigetreten. Alsdort ein Fanfarenzug gegründet wurde bezahlte erspontan die ersten Instrumente.1968 kam dasGrößte: der Erwerb des Grundstücks am Glemseck.Mit viel Engagement wurde dieses über Jahrehinweg, pferdegerecht umgebaut. Nun konnte erauch eigene Pferde züchten.

    Bei den Vielseitigkeitsturnieren des R+FV Leonberg,zu denen führende Reiter aus der Szene kamen, hater jahrelang die Bewirtung gemanagt. Ausgetragenwurden die Turniere damals am Seehaus unter derRegie der Familie Seitter.

    Die Firma war gut eingeführt und konsolidiert als er1990 von seiner schweren Erkrankung erfuhr. SeinLeben hat er so normal wie möglich weitergeführt.

    Viele Krankenhausaufenthalte und schwereBehandlungen konnte er lange wegstecken.Ab 1996 war er dann stark gezeichnet und auchkörperlich sehr hinfällig. Trotzdem war er fast täglichin seinem Geschäft.

    Die Übergabe der Firma an seine Töchter war, durchderen entsprechenden Ausbildungen, langevorbereitet. Im Oktober 1997 ist er in seinemgeliebten Glemseck, umgeben von Pferd, Schaf,Hund und Katze und bis zuletzt betreut von seinerFamilie, eingeschlafen.

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    Oben abgebildet ist die Sonnenkreuzunggegen Ende der 60erJahre. Zu sehen sinddas alte Gasthaus Sonne und dasFeinkostgeschäft Burkhardt. Der Fotografstand in der Ditzinger Straße (heuteFeuerbacher Straße). Nicht weit von derSonnenkreuzung in der Ditzinger Str. 10befand sich der erste Firmensitz der FirmaHans Kogel Heizungs und Rohrleitungsbau.

    Rechts sieht man den Marktplatz Anfang der60erJahre.

    Impressionen aus der Stadtgeschichte

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    In den 60erJahren gab es im damaligen LandkreisLeonberg nur wenige Heizungsbaufirmen. Esexistierte in Heimerdingen ein EinMannBetrieb undeine Firma mit ca. 8 Beschäftigten am StandortMerklingen bzw. Eltingen.

    Nachdem Hans Kogel sowohl eine Lehre als auchein Ingenieurstudium erfolgreich abgeschlossen undauch schon erste Berufserfahrungen in größerenUnternehmen in Stuttgart und Zürich gesammelthatte, machte er sich an die Gründung eines eigenenHandwerksbetriebes.

    Am 6. Oktober 1964 wurde die Ausnahmebewilligungzur Eintragung in die Handwerksrolle erteilt. Diesewar erforderlich, weil er das Studium in Bayernabsolviert hatte.

    Hans Kogel und Ilse Rommel bereiteten dieFirmengründung gemeinsam vor. Da aber beideberufstätig waren, konnten alle Aktivitäten nurAbends und am Wochenende durchgeführt werden.

    Im Untergeschoss des Elternhauses in derSchwabstr. 13 in Leonberg wurde in einem Zimmer

    das Büro eingerichtetund das Notwendigste– zum Teil gebraucht –angeschafft. Eshandelte sich dabeiunter anderem umeine mechanischeRechenmaschine, eineSchreibmaschine,

    Zeichenbrett, Rechenschieber, Schreibtische undwichtig: ein Klemmbrett für die handschriftlich, imDurchschreibeverfahren zu erstellende Buchhaltung.

    In Eltingen wurde ein Lager angemietet undzweckmäßig ausgestattet. Bewerbungsschreiben anBauträger und Architekten mussten versandt werdenund Hans Kogel stellte sich bei ihnen auch persönlichvor.

    Ab 2. Januar 1965 gab es in Leonberg die Firma

    „Hans Kogel Heizungs und Rohrleitungsbau“

    Zwei Monteure waren es am ersten Tag, zumPferdemarkt waren es vier, im August, bei der Heiratvon Hans Kogel und Ilse Rommel, waren es schonacht. Ab Oktober 1965 war das Büro, in dem bisdahin überwiegend nach Feierabend gearbeitetwurde, ständig besetzt. Die Ehefrau macht's möglich.

    In der Ditzinger Str. 10, heutige Feuerbacher Str.,wurde, nach einem Hinweis von Architekt Ludmann,ein altes Bauernhaus gekauft.

    Die Anfänge der Firma Hans Kogel Heizungs und Rohrleitungsbau

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    Vorhanden war eine Scheune, die als Lager genutztwurde, und ein Wohnhaus, in dessen Erdgeschoss

    das Büro eingerichtetwurde und darüber dieWohnung. VerschiedeneUmbauten wurdendurchgeführt, damit derEinzug in das ersteeigene Firmengebäudeschließlich im Dezember1965 erfolgen konnte.

    Die Firma entwickelte sich sehr dynamisch. DieMitarbeiterzahl erhöhte sich permanent, jeweilsangepasst der steigenden Auftragslage. Von Anfangan spielten neben der Planung und dem Einbau vonHeizungsanlagen auch der Kundenservice und derNotdienst eine große Rolle. So konnten raschNeukunden gewonnen werden, sei es im privatenWohnungsbau oder bei Gewerbebauten.

    Auch für öffentliche Auftraggeber wurde man tätig.Beispielsweise erhielt Hans Kogel Ende der 60erJahre den Zuschlag für den Einbau derHeizungsanlage in das neu errichtete katholischeGemeindehaus in der Stohrer bzw. Bahnhofstraße,das Johanneshaus. Auch für die Stadt Leonbergwurde man tätig. 1972 erfolgte der Zuschlag für dieHeizung im neuen Baubetriebshof. 1973 war man amtechnischen Ausbau des neuen Hallenbadesbeteiligt. Vom Generalunternehmer Ed. Züblin AG,Stuttgart, der für die Errichtung der neuenSpitalschule verantwortlich war, erhielt man 1975 denAuftrag für die dortige Heizungsanlage.

    Entsprechend dem Wachstum der Firma musste

    auch das Firmengebäude ständig um undausgebaut werden. Dennoch wurde trotz allerUmbauten das Haus Ditzinger Str. 10 bald zu klein.Da kam es gerade recht, dass die Stadt Leonberg einneues Baugebiet in Eltingen entwickelt hat. ImGewerbemischgebiet Niederhofen wurde einGrundstück erworben und ein passender Neubauerstellt. 1973 erfolgte der Umzug von Leonberg in dieTorfstr. 23 nach Eltingen.

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    Doch es ging nicht immer nur problemlos nach oben.Manch schwierige Zeit galt es zu meistern. Gerade1973, als man mit Fremdkapital neu gebaut hatte,

    brach die Ölkrise herein und es folgte eine schwereRezession. Man erinnert sich einerseits gerne an dieautofreien Sonntage, andererseits stiegen die Zinsenfür Baudarlehen bis auf über 13%. Nicht nur dieFirma Kogel selbst war betroffen, sondern vielepotentielle Kunden fehlten, da mancher geplanteNeubau zurückgestellt wurde.

    Der inzwischen etablierte Handwerksbetriebmeisterte diese Herausforderungen gut. Auch in den80er Jahren konnten wieder einige öffentlicheGroßaufträge gesichert werden, beispielsweise beimNeubau der Ostertagrealschule und bei derStadthalle. Bei Gewerbekunden hatte die Firmaebenfalls einen guten Ruf, sodass man zum BeispielEnde der 80er Jahre den Auftrag beim Neubau derHauptstelle der Volksbank Leonberg in derRömerstraße erhielt.

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    Neubauprojekte mit Beteiligung derFirma Kogel in der 70erJahrenLinks unten: Johanneshaus (Bahnhofstr.),Eröffnung 16.10.1971

    Rechts unten: Titelblatt der Broschüre zurEröffnung der Spitalschule im Mai 1976

    Mitte unten: Originalfoto der Heizungsrohreaus der Broschüre

    Ende der 60erJahre präsentierte sich auch die neu gegründeteFirma Kogel bei der Leistungsschau „Schwäbischer Fleiß”. DasMessgelände befand sich dort, wo heute das WohngebietEzach liegt.Oben links und Mitte: Titelblatt der MessezeitungOben rechts: Ilse Rommel im Gespräch an einem Messestand

    Impressionen aus der Geschichte der Firma Kogel

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    Als im November 1997 nach langer und schwererKrankheit Hans Kogel verstarb, war die Trauer beiFamilie, Belegschaft, Kunden und seinen Freundengroß. Die Krankheit hatte er so gut es ging geheimgehalten, sodass viele von seinem Tod überraschtwaren. Die Familie selbst hatte den schwerenLeidensweg über acht Jahre hinweg begleitet undwusste um die Ernsthaftigkeit der Situation. Trotzdemwar es auch für sie ein Schock.

    Der Firmengründer hielt bis zuletzt die Fäden in derHand, weshalb er er keine vollständigeBetriebsübergabe durchgeführt hatte. Daher war eseine in weiten Teilen unbekannte und große Aufgabefür seine beiden Töchter, in seine Fußstapfen zutreten und die Betriebsleitung zu übernehmen.

    Dennoch waren beide gut vorbereitet, denn siesammelten Berufserfahrung innerhalb und außerhalbdes elterlichen Betriebs. Susanne Kogel absolvierteihre Schulausbildung in vor allem in Leonberg undging 1985 vom JohannesKeplerGymnasium ab.Anschließend begann sie im elterlichen Betrieb eineLehre als Heizungbauerin und verfolgte parallel dasZiel der Fachhochschulreife. Nach Abschluss derAusbildung sammelte sie zunächst Berufserfahrungim elterlichen Betrieb und in zwei weiterenHeizungsbaubetrieben in der Region Stuttgart.

    Anfang der 90er Jahre begann sie ein Studium derVersorgungstechnik (Fachrichtung Heizung/Klima) ander Fachhochschule für Technik in Esslingen. Ab1995 durfte sie sich dann DiplomIngenieruin (FH)nennen und trat damit ganz in die Fußstapfen des

    Vaters, der ebenfalls zunächst eine Ausbildung unddann ein Studium absolviert hatte. Praktische undtheoretische Kenntnisse können sich so gutergänzen. Ihre frisch erworbenen Fähigkeiten setzteSusanne Kogel dann gleich in der Firma ein, wo sieab 1995 für Planungen, Ausschreibungen, Bauleitungund technischen Einkauf zuständig war.

    Kogel Heizungsbau auch in zweiter Generation erfolgreich

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    Für die zwei jahre jüngere Schwester Silvia Kogelsah es zunächst nicht nach einer Karriere imHeizungsbaugewerbe aus. Nach ihrerSchulausbildung in Sindelfingen und Leonberg,absolvierte sie zunächst eine Ausbildung alsNachrichtengerätemechanikerin und arbeiteteanschließend auch in dem Beruf. Nachdem dieFamilie von der schweren Krankheit Hans Kogelserfahren hatte, stieg sie in die Firma ein.

    Silvia Kogel absolvierteeine zweite Ausbildungals Bürokauffrau imelterlichen Betrieb undübernahm anschließenddie Verantwortung fürdas Rechnungswesenund die Lohnbuchhaltung. Parallel zumBeruf ließ sie sich zurBetriebswirtin des Handwerks weiterbilden.

    Ab 1997 lag also die Leitung des Unternehmes inweiblichen Händen. Obwohl beide Schwestern denHandwerksbetrieb von Kindesbeinen an kannten, jageradezu im Betrieb aufgewachsen waren, undentsprechende Berufsausbildungen undBerufserfahrung vorzuweisen hatten, trauten ihnenviele Kunden, Ingenieure und Architekten kaum zu,angesichts der Krise im Baugewerbe die Firmaerfolreich weiterzuführen. Ende der 90er Jahre wares für viele schlicht unvorstellbar, dass zwei Frauenin diesem typischen Männerhandwerk überhauptbestehen könnten. Diese Unkenrufe, auch unterstütztdurch Wettbewerber, haben es nicht einfacher

    gemacht. Bei Vergabeverhandlungen war es deshalbbesonders schwer zu punkten. Dazu hatten diebeiden Schwestern noch wenig Erfahrung in derAkquise von größeren Neubauaufträgen.

    Aber auch innerhalb der Firma mussten die neuenChefinnen zunächst Überzeugungsarbeit leisten. Füreinige altgedienten Mitarbeiter war es eine großeUmstellung, nun von einer Frau die Anweisungenentgegen zu nehmen. Dazu kam, dass bis dahin vonHans Kogel ein eher klassischer hierarchischerFührungsstil gepflegt wurde. So konnte es schon mallauter zugehen und jeder Vorgang im Betrieb wurdevom Chef selbst entschieden. Doch Susanne undSilvia Kogel war es wichtig, einen eigenen, neuenFührungsstil einzuführen.

    Diese schwierigen Rahmenbedingungen ließen auchgelegentlich Verzweiflung aufkommen, wie esweitergehen kann. Auch wenn manchmal fast dieHoffnung verloren ging, bissen die beidenSchwestern immer wieder die Zähne zusammen undmachten weiter.

    Fachlich und moralisch unterstützt von einem tollenTeam, ging es langsam, aber stetig aufwärts. DieMeister und die kaufmännischen Mitarbeiter standenimmer gemeinsam mit der Geschäftsführung mit derNase im Wind. Sie haben sich voll eingebracht, Ideenentwickelt und sich weit über den üblichen Einsatzhinaus für Ihren Betrieb engagiert.

    Großer Dank gilt besonders der SeniorChefin IlseRommel. Sie hatte schon Jahre nicht mehr im Betriebgearbeitet, aber nach dem Tod von Hans Kogel istsie zur Unterstützung Ihrer Töchter wieder aktiv

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    eingesprungen.

    So wurde es dann doch von Jahr zu Jahr etwasleichter und es machte Susanne und Silvia Kogelauch immer mehr Freude, die Firma weiter zuentwickeln und nach eigenen Vorstellungen zugestalten.

    Parallel zur positiven Entwicklung in der Firma hatsich natürlich auch privat einiges getan.

    Die Tochter von Silvia Kogel, Charlotte, erblickte1997 das Licht der Welt und machte der ganzenFamilie mit Ihrem süßen Lachen viel Freude.

    Ilse Rommel hat sich im Sommer 1999 endgültig inden Ruhestand zurückgezogen und genießt es sehr,nach einer langen Lebensphase in der Firma nunmehr Zeit für sich zu haben.

    Susanne Kogel baut in Ihrer Freizeit die Zucht vonSkudden, einer vom Aussterben bedrohtenSchafrasse, aus. Hier schlagen wohl die väterlichenGene mit einem Hang zur Landwirtschaft durch. Undes werden alle Familienmitglieder zum Versorgenvon Hund und Katz eingespannt.

    Nicht nur die Landwirtschaft ist Susanne Kogel sowichtig wie ihrem Vater, auch das ehrenamtliche

    Engagement hat für sie einegroße Bedeutung. Seit 2006ist sie Stadträtin der CDU imLeonberger Gemeinderatund seit 2014 Mitglied imVorstand von Haus & Grund.Aus Zeitgründen mussteSusanne Kogel die aktiveArbeit im Vorstand derInnung Sanitär, Heizung,Lüftung leider aufgeben.

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    Das Leobad 2008 und das Eltinger Freibad 1960.

    Die Leonberger Bausparkasse, später Wüstenrot, prägte lange Zeit das Stadtbild von Leonberg. Anfang der60er Jahre wurde gegenüber gerade das damalige Landratsamt gebaut (Foto rechts im Vordergrund). Das inden 70er Jahren erbaute „Leobau“Hochhaus (Foto links) wurde 2009 wieder abgerissen. In wenigen Jahrenwird auch das ehemalige Landratsamt nicht mehr stehen. Anseine Stelle tritt ein Neubau des Leonberger Rathauses.

    Impressionen aus der Stadtgeschichte

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    Zu Beginn der 1990er Jahre florierte dieBauwirtschaft, nicht zuletzt durch die starkeNachfrage nach der Wende. Mitte der 90er Jahreschlug der Boom in eine Krise um, da die Nachfrageeinbrach. Genau in dieser Zeit fand derGenerationswechsel in der Firma Kogel statt.

    Die neue Geschäftsführerin Susanne Kogel sah sichvon Anfang vor große Herausforderungen gestellt.Innerhalb von 12 Jahren ging der Umsatz dergesamten Bauwirtschaft insgesamt um rund 30%zurück. Die wenigen Aufträge waren im Wetttbewerbhart umkämpft und der hohe Konkurrenzdruck führtezu fast ruinösen Preisen.

    Es waren schwere und anstrengende Jahre nachdem Führungswechsel. Erschwerend kam hinzu,dass einige Neubaukunden in Konkurs gingen.Geplante Aufträge brachen kurzfristig weg und dasGeld war auf nimmer Wiedersehen verschwunden.Im schlechtesten Fall kam es sogar vor, dass dieHeizungsanlage gerade eingebaut worden war unddann der Auftraggeber in Konkurs ging. Bei denschwierigen Verhältnissen damals war der Verlustjedes kleinen Auftrages oder gar Geldbetrages eineKatastrophe für die Firma. Schließlich leben nicht nurdie Eigentümer von den Erträgen einesHandwerksbetriebs. Auch die Mitarbeiter mit ihrenFamilien sind auf eine gute Geschäftslageangewiesen.

    Auf den äußeren Druck reagierte die gesamteMannschaft mit großem Teamgeist, auch wenndringend notwendige Umstrukturierungen

    durchgeführt werden mussten. ModernereManagementmethoden hielten Einzug. DerTeamgeist wurde von nun an in den Mittelpunktgestellt. Eigenverantwortliches Arbeiten erforderteverstärkt selbstständiges Denken und Handeln,sodass nicht mehr jeder Vorgang über denSchreibtisch der Chefin gehen musste.

    Auch die zwischenzeitlich teilweise veränderteMontagemannschaft hat die Umstellungen wie z.B.die Einführung von Stundenkonten und die derAuftragslage angepasste Einteilung der Arbeitszeitvoll mitgetragen. Das saubere und kompetenteAuftreten und Arbeiten aller Mitarbeiter sorgen bisheute für den guten Ruf des Unternehmens.

    Die Belegschaft istnach und nach zueiner Gemeinschaftzusammengewachsen. So unterstützen sich dieKollegen gegenseitig und neueMitarbeiter werdengut aufgenommen.Fortbildungen,

    sowohl was Gesetze und Verordnungen als auchwas technische Neuerungen betrifft, stehenregelmäßig auf dem Programm der Belegschaft,sodass sie jederzeit auf dem aktuellen Stand ist. Soschafft es der Heizungsbaubetrieb, auch moderneelektronische Regeltechnik ohne Fremdfirmeneinzubauen und zu warten.

    Kogel Heizung Haustechnik ein Handwerksbetrieb auf der Höhe der Zeit

  • 1965 – 2015 ∙ 50 Jahre Kogel ∙ Heizungsbau ∙ Haustechnik

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    Seit Jahren liegt die Zahl der Mitarbeiter stabil beietwa 25. Viele halten dem Unternehmen solange dieTreue, dass es immer wieder Betriebsjubiläen zufeiern gibt. Es gibt immer zwei Auszubildende inverschiedenen Ausbildungsjahren. Nur junge Frauenhaben sich in all den Jahren leider nie um eine Stellebeworben.

    Der Kundenkreis besteht aus Wohnbaugesellschaften, Hausverwaltungen, örtlichen Firmenund öffentlichen Auftraggebern aus der Region. Nichtzuletzt halten zahlreiche Privatkunden der FirmaKogel die Treue.

    Besonders wichtig ist wie schon immer seit derFirmengründung durch Hans Kogel derKundenservice. Der Notdienst ist für die Kunden dasganze Jahr erreichbar. Sanierungen, Wartungen undReparaturen für viele private Haus undWohnungsbesitzer gehören zu den Schwerpunktendes Handwerksbetriebs. Dabei bietet ein eigenesgroßes Ersatzteillager weitgehende Unabhängigkeitvon Lieferfristen, wenn es mal schnell gehen muss.Dieses starke Standbein des Kundenservice hat dieFirma auch in schwierigen Zeiten über Wassergehalten.

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    In den vergangenen 50 Jahren hat sich die KogelGmbH einen Namen als zuverlässiger Partnergeschaffen. Sie bietet das gesamte Spektrum dermodernen Heiztechnik und Warmwassererzeugungan. Das Angebot reicht von der konventionellen Gas

    und Ölheizung über Festbrennstoffkessel undPelletheizungen bis hin zu thermischen Solaranlagenauch in Kombination mit KraftWärmeKopplung oderals Blockheizkraftwerk. Auch die immer stärkernachgefragte Wärmepumpentechnik undPhotovoltaikanlagen installiert die Firma Kogel.Durch die große Bandbreite des Angebots könnenBauherren und Immobilienbesitzer optimal beratenwerden, um unabhängig von der verwendetenTechnologie die beste Lösung für das jeweiligeVorhaben zu finden. So wird jede Anlage individuellgeplant, gebaut und betreut. Durch entsprechendqualifiziertes Personal können auch Wartungs undReperaturaufträge für bewährte Altanlagenübernommen werden.

    Die Anlagengröße reicht dabei vom Einfamilienhausund der Etagenheizung bis hin zu Heizzentralen vonHochhäusern und Industriebetrieben. Die FirmaKogel ist ein moderner, erfolgreicherHandwerksbetrieb auf der Höhe der Zeit. Dabei

    stehen die Anforderungen der Kunden ganz oben –egal, ob in Wohngebäuden, in Geschäftshäusernoder in Produktionshallen.

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    Fragen an Fred Haßler, Technischer Zeichner:

    Heutzutage gibt es ein breit gefächertes Angebot anHeiztechnik vom Gaskessel über BHKW bis hin zuWärmepumpen. Wie muss man sich die Heiztechnikin den 60er Jahren vorstellen?Das fängt mit so einfachen Dingen an wie mitThermostatventilen. Sie sind heute selbstverständlichan jedem Heizkörper zu finden, aber damals warensie noch nicht lange auf dem Markt und wurdenkaum verbaut. Die Kessel waren Stahl oderGußkessel, die mit Feststoffen oder Öl befeuertwurden. Damit wurden dann Dampf oderWarmwasserheizungssysteme betrieben. SelbstHeizkörper, die es heute in allen möglichen Formenund Farben gibt, waren in der RegelGliederradiatoren nach DIN. Die benötigten Maße hatman dem Großhändler durchgegeben und der hatdann die richtige Anzahl an Gliedernzusammengeschweisst.

    Gaskessel gab es nicht?Gas war in der 60er Jahren Stadtgas, das gab esnicht überall. Heute liegen Erdgasleitungen in fastjedem Teil der Stadt. Früher war Gas teuer undwurde in der Regel nur für Gasherde verwendet.Außerdem hatten Heizungsbauer kaum etwas mitGastechnik zu tun, das waren eher dieSanitärmeister.

    Nun sind Sie technischer Zeichner, d.h. vor allem fürdie Planung zuständig. In diesem Bereich gab essicherlich auch große Umwälzungen, nicht zuletztdurch die Computertechnik, oder?Oh ja! Heute steht wohl in jeden Haushalt ein PC undin Büros ist der Computer nicht mehr wegzudenken.Schüler rechnen mit programmierbaren Taschenrechnern und Studenten lernen selbstverständlichden Umgang mit CAD. Das gab es in den 60erJahren alles nicht! Gerechnet wurde mit Papier,Bleistift, Rechenschieber und Rechentabellen. DerBeruf „Technischer Zeichner“ war sehr wörtlich zunehmen: am Reißbrett zeichnete man die Pläne, dieals Vorlage für die Blaupause dienten. „Blaupause“ist vielen heute nur noch als geflügeltes Wortbekannt. Damals war es tatsächlich ein Verfahren,mit dem Pläne durch Belichtung und Entwicklungvervielfältigt wurden.

    Diese Art zu Arbeiten kann man sich in heutigenBüros gar nicht mehr vorstellen.Ja, aber nicht nur für Techniker hat sich vielesverändert. Auch die Verwaltung läuft es heute ganzanders. Damals wurde noch mit Schreibmaschine,Kohlepapier und GehaMatrizen gearbeitet. Erstspäter sind Kopiergeräte erschwinglich geworden.Und heute druckt man viele Schriftstücke gar nichtmehr aus sondern verschickt sie gleich per Email.

    Geschichte und Geschichten: Heizungsbau in den 60er Jahren

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    Fragen an Gustav Steinbach, Heizungsmonteur:

    Sie haben in den 60erJahren Heizungsmonteurgelernt. Wie muss man sich die Arbeit auf dem Baudamals vorstellen?Manche Dinge haben sich kaum verändert. Schlitzeklopfen und Heizkörper setzen geht noch genauso,nur vielleicht nicht mehr von Hand sondern mit demSchlagbohrer. Andere Dinge sind ganz anders, z.B.der Bau von Rohrleitungen.

    Was hat sich da genau verändert?Früher hat man auf der Baustelle viel geschweisst.Die Rohre und die Kessel waren aus Stahl. Kupferwar „Flaschnermaterial“ und ist erst viel später beiHeizungen verbaut worden. Und die Qualität derStahlrohre ist auch nicht vergleichbar. Man hat jedesRohr vor dem Einbau anschauen müssen, ob dieSchweißnaht der Länge nach auch ordentlichausgeführt war. Heute ist die Qualität sichergestellt,aber es wird kaum noch geschweisst. Die Herstellerliefern fertige Systeme, die vor Ort nur nochzusammengepresst werden. Auch die Heizkörperkommen fix und fertig. Früher wurden diegeschweissten DINHeizkörper erst auf der Baustellevom Maler lackiert.

    Technisch hat sich also einiges verändert. Wie siehtes denn mit der Arbeit selber aus?Elektrische Geräte gab es fast gar nicht. Es wareinfach viel Handarbeit. Und man musste bei jedemWetter im Rohbau arbeiten. Bautüren gab es nichtund die Bauheizung war ein Holzfeuer in einemleeren Fass. Schicke Montagewägen hatte man nicht

    sondern nur einen Pritschenwagen, der das Materialbrachte. Die Monteure sind direkt mit dem Auto oderdem Fahrrad zur Baustelle gefahren.

    Über Monteure auf dem Bau gibt es ja vieleKlischees, beispielsweise den obligatorischen KastenBier.Da war schon was dran. Man hat schon das eineoder andere Bier getrunken am Tag. Der Chefmusste auch öfters ausrücken und die Monteure inden Kneipen einsammlen. Einmal soll sogar einArchitekt einen Monteur aus dem Bett geklingelthaben, weil um 10h immer noch niemand auf derBaustelle war. Und am Montagmorgen ist es öftervorgekommen, dass die halbe Mannschaft nicht dawar, weil sie sich beim Kicken am Wochenendeverletzt hat. Und das eine oder andere Werkzeugoder Material hat auch schon mal den Besitzergewechselt. Das alles ist heute so nicht mehrdenkbar: die Arbeitsmoral ist im Durchschnitt wohlgestiegen. Bei dem heutigen Termindruck geht dasauch gar nicht mehr anders. Die Arbeit ist zwarkörperlich weniger anspruchsvoll, dafür wird mehrWissen verlangt, z.B. bei Pumpen und Steurerungen.

    Es ging also viel rauher zu als heute, aber dieArbeitsbedinungen waren wohl auch ganz anders.Ja, das fängt schon bei so alltäglichen Dingen an wiedem Handy. Das hat heute jeder dabei und isterreichbar. In den 60er Jahren hatte man einFunkgerät im LKW und einen Funkmast auf demFirmengebäude. Das war die einzige Verbindungvom Büro auf die Baustelle.

    Geschichte und Geschichten: Handwerk in den 60er Jahren

  • Buderus Heiztechnik GmbH, Esslingen

    Kögler Schornsteinbau, CalwStammheim

    Kopp Montage, Vaihingen an der Enz

    KWB GmbH, NL Südwest, Rottenburg am Neckar

    Gebr. Lotter, Ludwigsburg

    Montis Montage und Isoliersysteme, RietheimWeilheim

    Permatrade, Leonberg

    Pfeiffer & May, Leonberg

    Schaal + Müller, Ditzingen

    SenerTec, Stuttgart

    Stiebel Eltron, Stuttgart

    Vaillant Kundenforum Stuttgart, LeinfeldenEchterdingen

    Varmeco, VillingenSchwenningen

    Viessmann, NL Stuttgart, KorntalMünchingen

    WDV / Molliné, Stuttgart

    Wir bedanken uns bei folgenden Sponsoren:

    Stadtarchiv Leonberg:

    S. 11 (3 Bilder)

    S. 13 (2 Bilder)

    S. 15 (5 Bilder)

    S. 19 (2 Bilder)

    Luftaufnahmen von Frank Albrecht:

    S. 14 (1 Bild)

    S. 19 (2 Bilder)

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