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Ethik und Werte von Nouvelle Planète Das hundertjährige Bestehen des von Albert Schweitzer gegründeten Spitals in Lambaréné in Gabun bietet eine gute Gelegenheit, die Grundwerte, die unsere Organisa- tion von diesem bedeutenden Mann übernommen hat, in Erinnerung zu rufen. Alle Tätigkeiten von Nouvelle Planète stützen sich im Wesentlichen auf die „Ethik der Ehrfurcht vor dem Le- ben”, die Albert Schweitzer an den Ufern des Ogooué-Flusses in Gabun entwickelt und niedergeschrieben hat. In den Jahren zwischen den beiden Weltkriegen suchte er nach Antworten auf die Fragen einer Epo- che, welche er als Niedergang emp- fand „Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will; ich muss also Ehrfurcht vor allem Le- ben haben.” 1952 wurde er mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Mehr als ein Philosoph war Albert Schweitzer ein Mann der Tat, ein Praktiker. Er setzte in die Praxis um, was er dachte. Er verkündete „die Pflicht, den Hungernden auf der Welt zu helfen” und erfüllte diese Pflicht, indem er den Ärmsten zu seiner Zeit medizinische Hilfe leistete. „Das Beispiel ist nicht das beste Mittel, es ist das einzige”, sagte er. Er glaubte an den Menschen, der den Fort- schritt vorantreibt, und weniger an die Dinge. Er erwies sich damit als grosser, auf die Zukunft ausgerich- teter Optimist. Wir übernehmen folgende Grund- sätze von Albert Schweitzer: Die Ehrfurcht vor dem Leben. Die Verbindung zwischen dem Men- schen und der Umwelt. Das konkrete Handeln und das Beispiel als Antriebskräfte für al- les und als Vervollständigung der Reflexion – Das Suchen nach Einfachheit und Wirksamkeit. Den Optimismus Diese Konzepte finden sich auch in unserer Charta wieder, die von allen Personen, die sich für Nouvelle Planète engagieren, unterschrieben wurde. Sie werden ergänzt durch andere für uns grundlegende Werte, wie Respekt, Teilen, Anpassung, ge- genseitige Bereicherung ohne Machtverhältnisse auszunutzen, To- leranz, Offenheit für die Mitmen- schen und gegenseitiges Vertrauen. Diese Ethik ist die Grundlage und der Leitfaden für die Tätigkeit von Nouvelle Planète, sowohl, was un- sere Unterstützung für die Projekte betrifft, als auch bei der Organisa- tion der Beziehungen zwischen dem Norden und dem Süden. (siehe auch unseren Artikel auf Seite 2). Philippe Randin Lambaréné - 100 Jahre später SEITE 2 Nouvelle Planète betreut einen Stand am Paléo SEITE 4 UNTERSTÜTZUNG VON PROJEKTEN FÖRDERUNG VON NORD-SÜD-BEZIEHUNGEN Juni 2013 | N° 143 Editorial Eine begehrte Frucht mit vielen Vorzügen Der Aguaje-Baum, auch Buriti-Palme (Mauritia flexuosa) genannt, kommt im Amazonasgebiet vor. Der Baum wächst in sumpfigen Böden oder in Wäldern mit Moorböden und kann eine Höhe von vierzig Metern erreichen. Seine Früchte sind bei der indigenen Bevölke- rung wegen ihres Geschmacks und ihrer therapeutischen Eigenschaften begehrt. Sie gleichen einem dunkelroten Ei mit einer Schale aus glänzenden Schuppen. Das orange Fruchtfleisch ist reich an Proteinen, Fetten, Vitaminen A, C und E sowie Kohlenhydraten. Gepresst ergibt die Frucht einen Saft der geschmacklich an Karotten erinnert, oder auch ein Öl zur Kühlung von Verbrennungen. Es hat sich herausgestellt, dass das Aguaje-Öl Omega-9-Fettsäuren, Tocopherol sowie Beta-Carotin enthält, und gleichzeitig UV-Strahlen filtert und absorbiert. Vor Kurzem wurde festgestellt, dass es dank seinen Anteilen an Antioxidantien die Haut gegen Alterung und vor den schäd- lichen Wirkungen der Sonne schützt. Es schützt ebenfalls die Haare vor dem Aus- trocknen, kräftigt sie und gibt ihnen Glanz. Aus diesen Gründen beginnen die Kosmetikfirmen, das Aguaje-Öl für die Herstellung von natürlichen Produk- ten zu verwenden. Einkommen für doppelt so viele Familien Unsere südamerikanische Partnerorgani- sation Latitud Sur unterstützen ein Pro- jekt für die Produktion von Aguaje-Öl in der indigenen Gemeinschaft Veinte de Enero im nationalen Reservat Pacaya-Sa- miria im peruanischen Amazonasgebiet. Dieses Projekt verschafft der lokalen Be- völkerung ein bedeutendes Einkommen. Das Unternehmen Albert Vieille im fran- zösischen Grasse, das auf den Verkauf von Aromarohstoffen (insbesondere äthe- rische Öle) spezialisiert ist, unterstützt das Projekt durch den Kauf des Öls bei den Herstellern in Veinte de Enero. Zur- zeit deckt die Produktion jedoch nur ge- rade die Nachfrage dieses Unternehmens. Es ist geplant, die Produktionskapazitä- ten dank dem Kauf einer zweiten Presse zu verdoppeln. Durch diese Verbesserun- gen der Infrastruktur könnten die indige- nen Produzenten der steigenden Nach- frage gerecht werden und gleichzeitig die Zahl der MitarbeiterInnen in der Ge- meinschaft verdoppeln. Den Wald und das Naturreservat schützen Die natürliche Ressource fehlt nicht: Im nationalen Reservat Pacaya-Samiria gibt es Buriti-Palmen im Überfluss. Jeder Baum kann jährlich um die 8'000 Früchte tragen. Die Dorfbewohner klet- tern die Bäume hoch, um die Früchte zu pflücken. Die Bäume bleiben so intakt und das Fruchtfleisch kann umweltscho- nend zu Öl verarbeitet werden. Schliess- lich werden etwa zwanzig Familien in Veinte de Enero in der Produktion von Aguaje-Öl beschäftigt sein. Diese wer- den so zu HüterInnen des ihres ausser- gewöhnlichen lokalen Ökosystems auf diese Weise. Der Wald in diesem Gebiet wird auf diese Weise besser geschützt. CHF 80.– pro begünstigte Person für den Kauf einer Presse Die Grundlage dieses Projektes ist der Kauf einer Presse im Wert von CHF 8'000.–. Hundert Personen wer- den in diese Aktivität eingebunden. Dies könnte Ihr Beitrag sein: CHF 80.– pro begünstigte Person für den Kauf einer Presse Zusätzlich zur der Presse, werden noch andere Geräte benötigt: eine Entpül- pungsmaschine (CHF 1900.–), eine Pulverisierungsmühle (CHF 2000.–), ein Brunnen zur Verbesserung der Was- serqualität (CHF 2500.–) und ein Mik- rofiltrationssystem (CHF 4500.–). Mit den Transportkosten beläuft sich das Gesamtbudget also auf CHF 20400.–. Ihre Spende wird es ermöglichen, diese Kosten zu decken. Bitte vermerken Sie auf Ihrem Einzahlungsschein „Öl Pro- jekt” und kreuzen Sie Amazonasgebiet an. Das Aguaje-Öl hat in unseren Breiten- graden eine vielversprechende Zukunft in der Haut- und Haarpflege. Wir dan- ken Ihnen im Voraus herzlich für Ihre Unterstützung. Jeremy Narby Das Dorf Kamakaloat befindet sich süd- lich von Yangon, einige Kilometer vom Meer entfernt. Die Zufahrt ist sehr schwierig. Die gepflasterten Strassen sind in einem äusserst schlechten Zustand und die starken Monsunregen, die jedes Jahr über der Region niedergehen, verschlim- mern die Situation noch zusätzlich. Der Transport von Verletzten von der lokalen Krankenstation ins Regionalkrankenhaus ist deshalb so gut wie undenkbar und vor allem riskant. Die nur einige Schritte von der Kranken- station errichtete Entbindungsstation bie- tet den schwangeren Frauen in Zukunft eine Schwangerschaftsbetreuung von ho- her Qualität und die Möglichkeit, an ei- nem gut eingerichteten und sicheren Ort zu entbinden. Da die Region regelmässig von Wirbelstürmen und Überschwem- mungen heimgesucht wird, wurde ein wi- derstandsfähiges Gebäude geplant. Es be- steht ganz aus Beton, das Fundament geht 1,3 m tief in die Erde und der Boden liegt 60 cm über der Erde. Für das Dach wur- den verstärkte Blechplatten verwendet, die besonders sicher befestigt sind, und es wurden Dachrinnen angebracht. In der Frauenklinik gibt es fünf Räume: zwei Krankenzimmer mit insgesamt vier Bet- ten, ein Wartezimmer, ein Raum für die Geburtsvorbereitung und Untersuchung und ein Geburtszimmer. Die beiden letz- ten Räume wurden gefliest, damit die Reinigung einfach ist und die notwendige Hygiene gewährleistet werden kann. Zu- sätzlich wurden zwei Toiletten mit Sitzen eingerichtet, die ausschliesslich für die schwangeren Frauen reserviert sind. Die Zukunft wird zeigen, ob der Bau dieses Entbindungsstation die gesetzten Ziele erreicht, das heisst, ob die Sterblich- keitsrate von Kindern sowie schwangeren Frauen sinkt und ob die Geburtsrisiken abnehmen. Xavier Mühlethaler Frauen beim Trocknen des Aguaje-Fruchtfleisches. (Foto: Rodrigo Rocdrich) Die Früchte dieser Palme können gepflückt werden, ohne dass der Baum gefällt werden muss. (Foto: Rodrigo Rocdrich) Gesundheit Endlich gibt es ein Entbindungsstation in Kamakaloat MYANMAR Dem lokalen Gesundheitssystem auf dem Land fehlt es dringend an einer Infrastruktur für eine qualitativ angemessene vorgeburtliche Betreu- ung, sowie für die Entbindung selber. Aufruf Kinderhilfe Ein Kindergarten für Ðù c Hiêp VIETNAM Die 292 Familien im Dorf sind erleichtert: Ab dem Alter von drei Jahren können die Kinder in einen Kindergarten mit sanitären Einrichtungen aufge- nommen werden und sich in einem Rahmen, der ihren Bedürfnissen entspricht, entwickeln. Unterstützen Sie die Familien des Pacaya-Naturreservats bei der Aguaje-Öl-Produktion und beim Waldschutz! PERUANISCHES AMAZONASGEBIET Im Amazonaswald gibt es Pflanzen mit Heilwirkung in Hülle und Fülle. Eine davon ist der Aguaje-Baum, dessen Früchte ein in der Kosmetikindustrie begehrtes Öl enthalten. Eine indi- gene Gemeinschaft in Veinte de Enero hat Nouvelle Planète angefragt, um das Öl besser zu bewirtschaften und gleichzeitig den Wald zu schützen. (BURMA) Die neue Entbindungsstation. Zwei neue Klassenzimmer, vier Toilet- ten, zwei Waschbecken fürs Händewa- schen, zwanzig kleine Tische und vierzig kleine Stühle, ein Pausenhof von 336 m 2 mit zehn kürzlich gepflanzten Bäumen – dies sind die Ergebnisse des Kinder- gartenprojekts im Dorf Ðù’c Hiêp im Mekong-Delta. Bereits für das Schuljahr 2013-2014 erwarten die Verantwortli- chen eine Zunahme bei den Anmeldun- gen von etwa 12%. Die Kinder der Pri- marschule, die sich auf dem gleichen Grundstück befindet, können ebenfalls von diesem von Nouvelle Planète unter- stützten Projekt profitieren. In diesen neuen Kindergarten können nicht nur mehr Kindern aufgenommen werden, was ihren Eltern die Möglich- keit gibt, ihre Erwerbsarbeit nach einer Geburt früher wieder aufzunehmen, sondern er spielt auch eine wesentliche Rolle für die Gesundheit der Kinder. Durch den Einbau von sanitären Ein- richtungen und Waschbecken, die der Grösse der Kinder angepasst sind, ist es dem lokalen Partner bereits gelungen, die Hygiene bei den Kindern zu verbes- sern. Die Lehrkräfte haben den 31 Kin- dern gezeigt, wie man sich die Hände wäscht und wie man sich sauber hält. Eine Hecke, die um den Pausenhof ge- pflanzt wurde, verhindert, dass herum- streunende Tiere ihr Geschäft dort erle- digen, wo die Kinder spielen. Zurzeit wird noch ein Spielplatz gebaut. Im Namen der lokalen Bevölkerung und der Kinder danken wir allen herzlich, die diesem Projekt zum Erfolg verholfen haben. Luana Thür Hygiensensibilisation der Kinder. JAB CH-1000 Lausanne 21 PP / Journal Redaktionsverantwortlicher : Philippe Randin Adresse : Nouvelle Planète, Av. Boveresses 24, Postfach 84 1000 Lausanne 21 Tel. 021 881 23 80 [email protected] www.nouvelle-planete.ch Adresse der französischen Vereinigung : Nouvelle Planète, Cap Berriat, 15, rue G.-Jaquet, F-38000 Grenoble

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Zeitung Juni 2013

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Ethik und Werte von Nouvelle Planète

Das hundertjährige Bestehen des von Albert Schweitzer gegründeten Spitals in Lambaréné in Gabun bietet eine gute Gelegenheit, die Grundwerte, die unsere Organisa-tion von diesem bedeutenden Mann übernommen hat, in Erinnerung zu rufen.Alle Tätigkeiten von Nouvelle Planète stützen sich im Wesentlichen auf die „Ethik der Ehrfurcht vor dem Le-ben”, die Albert Schweitzer an den Ufern des Ogooué-Flusses in Gabun entwickelt und niedergeschrieben hat. In den Jahren zwischen den beiden Weltkriegen suchte er nach Antworten auf die Fragen einer Epo-che, welche er als Niedergang emp-fand „Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will; ich muss also Ehrfurcht vor allem Le-ben haben.” 1952 wurde er mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.Mehr als ein Philosoph war Albert Schweitzer ein Mann der Tat, ein Praktiker. Er setzte in die Praxis um, was er dachte. Er verkündete „die Pfl icht, den Hungernden auf der Welt zu helfen” und erfüllte diese Pfl icht, indem er den Ärmsten zu seiner Zeit medizinische Hilfe leistete. „Das Beispiel ist nicht das beste Mittel, es ist das einzige”, sagte er. Er glaubte an den Menschen, der den Fort-schritt vorantreibt, und weniger an die Dinge. Er erwies sich damit als grosser, auf die Zukunft ausgerich-teter Optimist.Wir übernehmen folgende Grund-sätze von Albert Schweitzer:

– Die Ehrfurcht vor dem Leben. Die Verbindung zwischen dem Men-schen und der Umwelt.

– Das konkrete Handeln und das Beispiel als Antriebskräfte für al-les und als Vervollständigung der Refl exion

– Das Suchen nach Einfachheit und Wirksamkeit.

– Den Optimismus

Diese Konzepte fi nden sich auch in unserer Charta wieder, die von allen Personen, die sich für Nouvelle Planète engagieren, unterschrieben wurde. Sie werden ergänzt durch andere für uns grundlegende Werte, wie Respekt, Teilen, Anpassung, ge-genseitige Bereicherung ohne Machtverhältnisse auszunutzen, To-leranz, Offenheit für die Mitmen-schen und gegenseitiges Vertrauen. Diese Ethik ist die Grundlage und der Leitfaden für die Tätigkeit von Nouvelle Planète, sowohl, was un-sere Unterstützung für die Projekte betrifft, als auch bei der Organisa-tion der Beziehungen zwischen dem Norden und dem Süden.

(siehe auch unseren Artikel auf Seite 2). Philippe Randin

Lambaréné - 100 Jahre später SEITE 2 Nouvelle Planète betreut einen Stand am Paléo SEITE 4

UNTERSTÜTZUNG VON PROJEKTEN FÖRDERUNG VON NORD-SÜD-BEZIEHUNGEN

Juni 2013 | N° 143

Editorial

Eine begehrte Frucht mit vielen VorzügenDer Aguaje-Baum, auch Buriti-Palme (Mauritia fl exuosa) genannt, kommt im Amazonasgebiet vor. Der Baum wächst in sumpfi gen Böden oder in Wäldern mit Moorböden und kann eine Höhe von vierzig Metern erreichen. Seine Früchte sind bei der indigenen Bevölke-rung wegen ihres Geschmacks und ihrer therapeutischen Eigenschaften begehrt. Sie gleichen einem dunkelroten Ei mit einer Schale aus glänzenden Schuppen. Das orange Fruchtfl eisch ist reich an Proteinen, Fetten, Vitaminen A, C und E sowie Kohlenhydraten. Gepresst ergibt die Frucht einen Saft der geschmacklich an Karotten erinnert, oder auch ein Öl zur Kühlung von Verbrennungen. Es hat sich herausgestellt, dass das Aguaje-Öl Omega-9-Fettsäuren, Tocopherol sowie Beta-Carotin enthält, und gleichzeitig UV-Strahlen fi ltert und absorbiert. Vor Kurzem wurde festgestellt, dass es dank seinen Anteilen an Antioxidantien die Haut gegen Alterung und vor den schäd-lichen Wirkungen der Sonne schützt. Es schützt ebenfalls die Haare vor dem Aus-trocknen, kräftigt sie und gibt ihnen

Glanz. Aus diesen Gründen beginnen die Kosmetikfi rmen, das Aguaje-Öl für die Herstellung von natürlichen Produk-ten zu verwenden.

Einkommen für doppelt so viele FamilienUnsere südamerikanische Partnerorgani-sation Latitud Sur unterstützen ein Pro-jekt für die Produktion von Aguaje-Öl in der indigenen Gemeinschaft Veinte de Enero im nationalen Reservat Pacaya-Sa-miria im peruanischen Amazonasgebiet. Dieses Projekt verschafft der lokalen Be-völkerung ein bedeutendes Einkommen. Das Unternehmen Albert Vieille im fran-zösischen Grasse, das auf den Verkauf von Aromarohstoffen (insbesondere äthe-rische Öle) spezialisiert ist, unterstützt das Projekt durch den Kauf des Öls bei den Herstellern in Veinte de Enero. Zur-zeit deckt die Produktion jedoch nur ge-rade die Nachfrage dieses Unternehmens. Es ist geplant, die Produktionskapazitä-ten dank dem Kauf einer zweiten Presse zu verdoppeln. Durch diese Verbesserun-gen der Infrastruktur könnten die indige-nen Produzenten der steigenden Nach-frage gerecht werden und gleichzeitig die

Zahl der MitarbeiterInnen in der Ge-meinschaft verdoppeln.

Den Wald und das Naturreservat schützenDie natürliche Ressource fehlt nicht: Im nationalen Reservat Pacaya-Samiria gibt es Buriti-Palmen im Überfl uss. Jeder Baum kann jährlich um die 8'000 Früchte tragen. Die Dorfbewohner klet-tern die Bäume hoch, um die Früchte zu pfl ücken. Die Bäume bleiben so intakt und das Fruchtfl eisch kann umweltscho-nend zu Öl verarbeitet werden. Schliess-lich werden etwa zwanzig Familien in Veinte de Enero in der Produktion von Aguaje-Öl beschäftigt sein. Diese wer-den so zu HüterInnen des ihres ausser- gewöhnlichen lokalen Ökosystems auf diese Weise. Der Wald in diesem Gebiet wird auf diese Weise besser geschützt.

CHF 80.– pro begünstigte Person für den Kauf einer PresseDie Grundlage dieses Projektes ist der Kauf einer Presse im Wert von CHF 8'000.–. Hundert Personen wer-den in diese Aktivität eingebunden.

Dies könnte Ihr Beitrag sein: CHF 80.– pro begünstigte Person für den Kauf einer Presse

Zusätzlich zur der Presse, werden noch andere Geräte benötigt: eine Entpül-pungsmaschine (CHF 1’900.–), eine Pulverisierungsmühle (CHF 2’000.–), ein Brunnen zur Verbesserung der Was-serqualität (CHF 2’500.–) und ein Mik-rofi ltrationssystem (CHF 4’500.–). Mit den Transportkosten beläuft sich das Gesamtbudget also auf CHF 20’400.–.

Ihre Spende wird es ermöglichen, diese Kosten zu decken. Bitte vermerken Sie auf Ihrem Einzahlungsschein „Öl Pro-jekt” und kreuzen Sie Amazonasgebiet an.

Das Aguaje-Öl hat in unseren Breiten-graden eine vielversprechende Zukunft in der Haut- und Haarpfl ege. Wir dan-ken Ihnen im Voraus herzlich für Ihre Unterstützung.

Jeremy Narby

Das Dorf Kamakaloat befi ndet sich süd-lich von Yangon, einige Kilometer vom Meer entfernt. Die Zufahrt ist sehr schwierig. Die gepfl asterten Strassen sind in einem äusserst schlechten Zustand und die starken Monsunregen, die jedes Jahr über der Region niedergehen, verschlim-mern die Situation noch zusätzlich. Der Transport von Verletzten von der lokalen Krankenstation ins Regionalkrankenhaus ist deshalb so gut wie undenkbar und vor allem riskant.Die nur einige Schritte von der Kranken-station errichtete Entbindungsstation bie-tet den schwangeren Frauen in Zukunft eine Schwangerschaftsbetreuung von ho-her Qualität und die Möglichkeit, an ei-nem gut eingerichteten und sicheren Ort zu entbinden. Da die Region regelmässig von Wirbelstürmen und Überschwem-

mungen heimgesucht wird, wurde ein wi-derstandsfähiges Gebäude geplant. Es be-steht ganz aus Beton, das Fundament geht 1,3 m tief in die Erde und der Boden liegt 60 cm über der Erde. Für das Dach wur-den verstärkte Blechplatten verwendet, die besonders sicher befestigt sind, und es wurden Dachrinnen angebracht. In der Frauenklinik gibt es fünf Räume: zwei Krankenzimmer mit insgesamt vier Bet-ten, ein Wartezimmer, ein Raum für die Geburtsvorbereitung und Untersuchung und ein Geburtszimmer. Die beiden letz-ten Räume wurden gefl iest, damit die Reinigung einfach ist und die notwendige Hygiene gewährleistet werden kann. Zu-sätzlich wurden zwei Toiletten mit Sitzen eingerichtet, die ausschliesslich für die schwangeren Frauen reserviert sind.Die Zukunft wird zeigen, ob der Bau dieses Entbindungsstation die gesetzten Ziele erreicht, das heisst, ob die Sterblich-keitsrate von Kindern sowie schwangeren Frauen sinkt und ob die Geburtsrisiken abnehmen.

Xavier Mühlethaler

Frauen beim Trocknen des Aguaje-Fruchtfl eisches. (Foto: Rodrigo Rocdrich)

Die Früchte dieser Palme können gepfl ückt werden, ohne dass der Baum gefällt werden muss. (Foto: Rodrigo Rocdrich)

Gesundheit

Endlich gibt es ein Entbindungsstation in KamakaloatMYANMAR Dem lokalen Gesundheitssystem auf dem Land

fehlt es dringend an einer Infrastruktur für eine qualitativ angemessene vorgeburtliche Betreu-ung, sowie für die Entbindung selber.

Aufruf

Kinderhilfe

Ein Kindergarten für Ðù’c HiêpVIETNAM Die 292 Familien im Dorf sind erleichtert: Ab dem

Alter von drei Jahren können die Kinder in einen Kindergarten mit sanitären Einrichtungen aufge-nommen werden und sich in einem Rahmen, der ihren Bedürfnissen entspricht, entwickeln.

Unterstützen Sie die Familien des Pacaya-Naturreservats bei der Aguaje-Öl-Produktion und beim Waldschutz!PERUANISCHES AMAZONASGEBIET Im Amazonaswald gibt es Pfl anzen mit Heilwirkung in Hülle und Fülle. Eine davon ist der

Aguaje-Baum, dessen Früchte ein in der Kosmetikindustrie begehrtes Öl enthalten. Eine indi-gene Gemeinschaft in Veinte de Enero hat Nouvelle Planète angefragt, um das Öl besser zu bewirtschaften und gleichzeitig den Wald zu schützen.

(BURMA)

Die neue Entbindungsstation.

Zwei neue Klassenzimmer, vier Toilet-ten, zwei Waschbecken fürs Händewa-schen, zwanzig kleine Tische und vierzig kleine Stühle, ein Pausenhof von 336 m2 mit zehn kürzlich gepfl anzten Bäumen – dies sind die Ergebnisse des Kinder-gartenprojekts im Dorf Ðù’c Hiêp im Mekong-Delta. Bereits für das Schuljahr 2013-2014 erwarten die Verantwortli-chen eine Zunahme bei den Anmeldun-gen von etwa 12%. Die Kinder der Pri-marschule, die sich auf dem gleichen Grundstück befi ndet, können ebenfalls von diesem von Nouvelle Planète unter-stützten Projekt profi tieren.In diesen neuen Kindergarten können nicht nur mehr Kindern aufgenommen werden, was ihren Eltern die Möglich-keit gibt, ihre Erwerbsarbeit nach einer Geburt früher wieder aufzunehmen, sondern er spielt auch eine wesentliche Rolle für die Gesundheit der Kinder. Durch den Einbau von sanitären Ein-richtungen und Waschbecken, die der Grösse der Kinder angepasst sind, ist es dem lokalen Partner bereits gelungen,

die Hygiene bei den Kindern zu verbes-sern. Die Lehrkräfte haben den 31 Kin-dern gezeigt, wie man sich die Hände wäscht und wie man sich sauber hält. Eine Hecke, die um den Pausenhof ge-pfl anzt wurde, verhindert, dass herum-streunende Tiere ihr Geschäft dort erle-digen, wo die Kinder spielen. Zurzeit wird noch ein Spielplatz gebaut.Im Namen der lokalen Bevölkerung und der Kinder danken wir allen herzlich, die diesem Projekt zum Erfolg verholfen haben.

Luana Thür

Hygiensensibilisation der Kinder.

JABCH-1000 Lausanne 21PP / Journal

Redaktionsverantwortlicher :Philippe Randin

Adresse :Nouvelle Planète,Av. Boveresses 24, Postfach 841000 Lausanne 21Tel. 021 881 23 [email protected]

Adresse der französischenVereinigung : Nouvelle Planète, Cap Berriat, 15, rue G.-Jaquet, F-38000 Grenoble

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2 Juni 2013 | N° 143

Die ersten von den Frauen produzierte Öltropfen.Die SchülerInnen von Baingo freuen sich auf die neuen Schulzimmer.

Der Garten für den praktischen Teil der Ausbildung.

Das Albert Schweitzer-Spital in Lambaréné.

Herr Abeh ist etwas verlegen, als er uns die Baustelle zeigt, die mit den bescheide-nen Mitteln der Schulausschusses reali-siert wurde. Die Schule ist noch nicht fer-tig gestellt und schon befi nden sich einige Mauern wieder am Rande des Einsturzes. Nur mit rohen Ziegelsteinen gebaut und nicht genügend mit Zement verstärkt, sind sie nicht in der Lage das Gewicht des Daches zu halten. Eigentlich war es vor-gesehen, dass die Gemeinde die zwei ers-ten Klassenzimmer für die Mittelschule in Baingo errichtet. Ende 2011 haben die Eltern der Schulkinder von Baingo eine Aktion zur Mittelbeschaffung gestartet. Da diese aber hauptsächlich von der Landwirtschaft leben und ein geringes Einkommen haben, konnten mit den ge-sammelten Spenden die nötigen Bauma-terialien nicht gekauft werden. Ange-sichts dieser Umstände haben sich die Eltern-Lehrpersonen-Vereinigung (PTA) und die Steuerungsgruppe der Schule an Nouvelle Planète in Kamerun gewandt.

Das Bedürfnis an Schulen in der Sekun-darstufe ist in diesem Gebiet gross. Bei der Gründung der Schule in Baingo im

gen sollen errichtet werden und zwei Wasserhahnen mit Anschluss an das Wasserversorgungsnetz sollen eingerich-tet werden, damit sich die Kinder die Hände waschen können. Die Klassen-zimmer sollen auch mit den nötigen Mö-beln ausgestattet werden. Zurzeit lernen die Kinder auch, wie man Gemüse, Früchte und Getreide anpfl anzt. Ist das Projekt einmal abgeschlossen, können die Gärten auf dem Schulgeländeange-siedelt werden und es werden auch Bäume und Blumen gepfl anzt.

Ein Abschluss in einer technischen Aus-richtung trägt wesentlich dazu bei, den jungen Leuten neue Berufschancen zu eröffnen. Sie können dadurch qualifi -zierte Arbeitsplätze in ihrem Dorf fi nden und müssen nicht in die Stadt abwan-dern, wo die Arbeitslosenrate sehr hoch ist. Der Besuch dieser Schule erlaubt ih-nen auch, ihre Allgemeinbildung zu ver-bessern und ein Selbstwertgefühl aufzu-bauen. Die Generation von morgen wird es so leichter haben, die richtigen Ent-scheidungen für eine unbeschwertere Zukunft zu treffen.

Luana Thür

Jahr 2011 haben sich sofort 246 Schüler-Innen eingeschrieben und die Zahl ist seither stetig gewachsen. Vorerst fi ndet der Unterricht für die sechs Stufen im Gemeindesaal statt, oder wenn es das Wetter zulässt auch draussen unter den Bäumen. Nouvelle Planète hat entschie-den, ein erstes Projekt zu unterstützen, das gegen die fehlenden Infrastrukturen angehen will: zwei Klassenzimmer und separate Latrinen für Mädchen und Jun-

Der von den Komoreninseln, genauer aus Monori, stammende Künstler Seda, mit bürgerlichem Namen Ibrahim Saïd Abdallah, hat eine originelle Art und Weise gefunden, Plastik wieder zu ver-werten: Aus alten Körben, Trinkfl aschen, Behältern und Plastiktüten fertigt er Ge-mälde an.Seda hat seinen Aufenthalt in Burkina Faso anlässlich der Internationalen Messe für Kunsthandwerk in Ouagadougou auch dazu genutzt, mit anderen Plastik-verwertern in Kontakt zu kommen. Seine Erfahrungen hat er so beispielsweise mit der Organisation Gafreh, die Taschen und Brieftaschen aus gebrauchtem Plas-tik herstellt austauschen können. Er hat auch Pierre Guissou von Precitech, einer Einrichtung zur Entwicklung angepass-ter Technologien, getroffen. Organisiert wurde dieser Erfahrungsaustausch von den lokalen Vertretern von Nouvelle Planète, zusammen mit Isabelle Chevalley,

die bereits vorgängig auf den Komoren-inseln aktiv war, und Burkina Faso wäh-rend eines Nouvelle Planète Einsatzes kennen lernte. Dieser Kompetenzaustausch Süd-Süd hat sich als eine sehr positive Erfahrung erwiesen. Allen Beteiligten war es mög-lich, sich einfache Techniken anzueig-nen, die sie weiterentwickeln können, um so ihre eigene Produktion zu verbes-sern. Die Organisation Gafreh war bei-spielsweise besonders von der Idee ange-tan, neue Farbstreifen in verschiedenen Holztönen in ihre Kreationen aufzuneh-men. Seda seinerseits hat das Weben von Plastik und die Herstellung kleiner Web-stühle mit zwei Pedalen, die es in dieser Form auf den Komoreninseln nicht gibt, gelernt. Während seines Aufenthalts hatte er einen solchen Webstuhl gebaut und diesen anschliessend in seine Hei-mat mitgenommen. Sedas Ziel ist es, da-durch die Vielfalt seiner Werke noch ver-grössern zu können.Seda, wie auch diverse Partnerorganisati-onen von Nouvelle Planète in Burkina Faso, widmet sich aus einem praktischen Grund dem Werkstoff Plastik: Man fi n-det ihn auf den Komoreninseln, in Bur-kina Faso, wie auch in allen andern süd-lichen Ländern im Überfl uss. Das Problem mit den Plastikabfällen wird immer grösser. Sie liegen über weite Flä-chen zerstreut, und vergiften so Tiere und verschmutzen das Wasser. Diese Ab-fälle in Kunst zu verwandeln ist eine ele-gante Art, zumindest einen kleinen Teil davon weiter zu verwerten.

Philippe Randin

An einem Karfreitag im Jahre 1913, ver-liessen Albert Schweitzer und seine Ehe-frau das Elsass und wanderten nach Lambaréné aus. Albert war 30 jährig, Theologieprofessor an der Universität in Strassburg, Musiker, Philosoph und Historiker als er beschloss, ein Medizin-studium zu beginnen um mehr in Diensten anderer stehen zu können. Mit 38 Jahren, als junger Arzt und Ehe-mann, stellte er sich einer neuen Her-ausforderung. Vor zehn Jahren, beim Lesen eines Berichts der Missionen in Paris, entstand in ihm der Wille, sich um die gesundheitlich benachteiligte Bevölkerung dieser Welt zu kümmern.

In den 70er Jahren hatte ich das Privileg, dieses Spital, welches heute aus zehn Gebäuden besteht, zu leiten. Mittler weile wurde das Spital immer weiter ausgebaut und brachte es zu in-ternationalem Ansehen. Dies auch dank dem Nobelpreis, welcher Schweit-zer 1952 erhalten hatte. Dieses „Dorf, wo gepfl egt wird” wie der Gründer gerne zu sagen pfl egte, wurde sogar zu einem weltweiten Vorbild und diente als Modell für Ärzte, die in anderen Ländern, wie Haiti, Peru oder Indien „Albert Schweitzer-Spitäler gegründet haben. Diese nahmen ebenso Rück-sicht auf die ökologische und nachhal-

tige Entwicklung, wie dies auch in Lambaréné getan wird. Diese Spitäler haben sich bemerkens-wert gut entwickelt. Das Spital am Ufer des Ogooué wurde mit der Zeit ein funktionelles Spital, ohne Luxus, ein-fach und praktisch. Dieses Spital er-möglicht dem medizinischen Personal im Sinne der Prinzipien dessen Grün-ders zu arbeiten: Wirklich im Dienste der einheimischen Bevölkerung zu ste-hen und die „Humanisierung der Medi-zin” zu berücksichtigen, dessen Grund-sätze nun endlich auch von der UNO anerkannt wurde. Ausser der medizini-schen Versorgung, welche vor allem in Europa bekannt ist, gibt es im Spital von Lambaréné auch ein Forschungslabor für tropische Krankheiten, ein Dorf für Leprakranke, ein zahnärztliches Zent-rum und sogar einen psychiatrischen Dienst. Zum Spital gehören auch acht andere kleinere, öffentliche Gesund-heitseinrichtungen in der Region, von wo aus Präventionskampagnen in einem Umkreis von 100 km durchgeführt wer-den. Diese betreffen verschiedene The-men wie Mutter- und Kinderschutz oder Zahnkrankheiten.Das Beispiel des Pioniers von Lambaréné wird uns ohne Zweifel weiterhin zu wei-teren Ideen anregen. Es ist ein Vorbild für eine Welt mit mehr Solidarität, Ge-rechtigkeit und Frieden.

Willy Randin

Dank der professionellen Verarbeitung von Erdnüssen kann die begünstigte Frauengruppeendlich interessante Ge-winne erzielen und die bescheidenen Einkünfte ihrer Mitglieder nachhaltig verbessern. Dafür mussten sie lernen, wie man technisch qualitativ hochstehendes Öl produziert und es danach auf den Markt bringt. Im Rahmen des Projektes wurden zwei Gebäude errichtet. Das erste ist vollstän-dig auf die Verarbeitung von Erdnüssen spezialisiert. Es wurde mit einer thermi-schen Schälmaschine, einer Hydrau-lik-Presse, einem Tisch zur Extraktion von Afl atoxin und diversen Utensilien ausgestattet. Das zweite Gebäude um-fasst einen Speicherraum sowie ein Büro. Der Höhepunkt des Projektes aber war die Ausbildung, die von Technischen SpezialistInnen des Instituts für Lebens-mitteltechnologie (ITA) organisiert wurde. Diese zeigten den TeilnehmerInnen wäh-rend drei intensiven Kurstagen sämtliche Prozess-Verarbeitungsschritte von der Beschaffung des Rohstoffs bis zur Lage-

rung des fertigen Produkts auf. Die KursteilnehmerInnen haben gelernt, dass zuerst der Rohstoff ausgewählt und dessen Qualität abgeschätzt werden soll, bevor die Erdnusskerne in die Ölverar-beitung gelangen, wo sie durch die ther-mische Schälmaschine durchgelassen und anschliessend gepresst werden. Das rohe Öl muss danach gegen Afl atoxin, ei-nen Schimmelpilzgiftstoff, behandelt und homogenisiert werden. Die Einhal-tung von Hygienestandards ist dabei für die Garantie eines qualitativ hochstehen-den Öls zentral.All diese Punkte wurden während des ersten Kurstages theoretisch besprochen und bereits am zweiten Tag praktisch an-geschaut und erlernt. In einem ersten Versuch wurden 250 Kilogramm Kerne zu 60 Litern Öl verarbeitet. Der Rest der erhaltenen 1'500 Kilogramm Erdnuss-kerne ermöglicht den Frauen der Gruppe Takku Ligguéyé nun, die Produktion selbstständig fortzusetzen.

Xavier Mühlethaler

Kunsthandwerk

Frauenförderung

Gesundheit

Bildung

Ein Komorer lernt die Kunst des Plastik-Recycling BURKINA FASO Von Isabelle Chevalley dazu angeregt, hat

ein auf plastische Kunst spezialisierter, komorischer Kunsthandwerker an der letz-ten Internationalen Handwerksmesse in Ouagadougou teilgenommen. Dieser nahm seine Teilnahme zugleich zum Anlass, sich mit lokalen, auf Plastik-recycling speziali-sierten Organisationen auszutauschen.

Die Erdnussölproduktion hat begonnenSENEGAL Für die Verarbeitung von Erdnüssen zu Öl braucht

es einerseits Fachwissen und andererseits das nötige Material. Die Frauengruppe Takku Ligguéyé aus Seiko versucht sich dank einem von Nouvelle Planète unterstützten Projekt nun darin.

Das Albert Schweitzer-Spital, Symbol der humanitären Entwicklungshilfe, feiert sein hundertjähriges BestehenGABUN Bestimmt wissen Sie, dass die Gründung Nouvelle Planètes auf der Ethik von Albert

Schweitzer beruht und das Prinzip der Ehrfurcht vor dem Leben hoch hält. Das Spi-tal, welches von dem elsässischen Pionier vor rund hundert Jahren in Lambaréné am Fluss Ogooué in Gabun gegründet wurde, spielte eine wichtige Rolle in der Geschichte unserer Organisation für Entwicklungszusammenarbeit.

Eine technische Ausbildung unter Bäumen?KAMERUN Vergangenes Jahr hat die öffentliche Schule von Baingo die offi zielle Erlaubnis

erhalten, die Kinder aus der Region auf den sechs Jahren der Mittelschulstufe zu unterrichten. Einziges Problem: Der Regierung fehlen die nötigen Mittel, um die Klassenzimmer zu bauen.

Seda in Begleitung der Gafreh Mitglieder.

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3Juni 2013 | N° 143

Die Mitglieder der Organisation APD besitzen heute 48 Zicklein.

Die Imker von der Gruppierung CODCOA sind dabei, Honig zu ernten.

Büffelkühe werden von Hand gemolken.

Die Idee zur Honigproduktion kam vom Präsidenten des Bauerngemeinschaft Comité de Développement de la Com-mune d’Arcahaie im Jahr 2011. Er er-zählt uns, er habe nach einer Reportage über amerikanische Imker am Fernsehen darauf gewettet, dass dies auch in Haiti funktionieren könnte. Ohne externe Gelder kaufte er zuerst einen Bienen-stock und einen Smoker und bat dann beim Ministerium für Landwirtschaft in Port-au-Prince um die Möglichkeit, eine Ausbildung in Bienenzucht absolvieren zu dürfen. Die Wette ist gewonnen: zwei Jahre später, arbeiten mehr als 80 Mit-glieder seiner Organisation in diesem Bereich und unterhalten ungefähr 400 Bienenstöcke. Manche Hotels an der Küste sowie die Friedensmission der Ver-einten Nationen (MINUSTAH) bestel-len bei ihnen Honig. Das aus diesem Produkt gewonnene zusätzliche Ein-kommen ist sehr wichtig für die Mitglie-der, welche in sehr abgeschiedenen und armen Ortschaften sonst nur von der Landwirtschaft leben.

Die Association des Planteurs de Délices (APD) präsentierte uns ebenfalls ihr selbstfi nanziertes Projekt. Das Dorf Délices befi ndet sich über sechs Stun-den zu Fuss von der Nationalstrasse ent-fernt auf den Hügeln im Westen. Die sozialwirtschaftliche Situation der Ein-

wohner ist sehr unsicher, da sie fast aus-schliesslich von den Erträgen ihrer Felder abhängig sind. Die Organisation APD hat eine den lokalen Ressourcen angepasste, und raffi nierte Lösung ge-funden: die Zucht von Zicklein. Der von den Tieren produzierte Unrat wird als Dünger benutzt und die männlichen Tiere werden im Alter von acht Mona-ten für ungefähr HTG 2'500 (CHF 55.–) verkauft. Sie haben dieses Projekt gewählt, da die Ziegen sehr an-spruchslos sind: Sie ernähren sich vom reichlich vorhandenen Weidegras und die medizinische Betreuung ist relativ günstig. Ausserdem befi ndet sich in der Nähe ein Bach zum Tränken der Tiere. Nur wenige Monate nach der Einfüh-rung des Projekts sind die APD-Mitglie-der Besitzer einer Herde von 48 Ziegen.

Dies sind zwei von vielen Beispielen von dynamischen Gruppierungen, wel-che wir auf unserer Reise in diesem faszi-nierenden Land getroffen haben. Da Nouvelle Planète Projekte sehr auf die Organisationsstärke und den Einsatz der lokalen Gruppierungen angewiesen sind, waren diese Begegnungen sehr er-mutigend und wir gehen davon aus, mit manchen von ihnen in Zukunft zusam-menarbeiten zu können.

Luana Thür

rasse, die gegen die hohen Temperaturen, die in dieser Region bis auf 50°C anstei-gen können, resistent ist. Ventilatoren in den Stallungen sind aber trotz der Hitze-resistenz der Tiere unabdingbar.Zweimal täglich werden die Kühe von Hand gemolken und geben dabei rund 1'000 Liter Milch. Leicht vermindert wird die Milchproduktion nur dadurch, dass die Tiere nicht sofort abgesetzt und von den Muttertieren länger gesäugt wer-den als bei uns. Tagsüber können sich die Kühe auf den Feldern in der Nähe der Stallungen frei bewegen. Letztere müs-sen aufgrund des wachsenden Viehbe-

den Menschen kommen hauptsächlich aus dem Nachbarsdorf Warora und wol-len sich mit Milch, Joghurt und verschie-denen auf der Grundlage von Milch her-gestellten Süsswaren eindecken. Die Produkte sind weit herum für ihre Qua-lität bekannt: Die Milch wird nicht mit Wasser gestreckt und die Kühe werden gut behandelt. An manchen Tagen ist die Nachfrage gar so gross, dass der Verkehr auf der Hauptverkehrsstrasse geregelt werden muss.2003 hat Nouvelle Planète die Aufnahme der Milchproduktion mit zwölf Kühen und einem Stier, zwölf Büffelkühen und einem Büffel sowie zwölf Kanister und zwei Kühlschränke unterstützt. Heute zählt man 150 Milchkühe, darunter mehrere Büffel und eine Kreuzung aus einer einheimische und einer Milchkuh-

die Gemeinschafte Anandwan ihren Überschuss aus der Milchproduktion verkauft, ist bereits lang. Die anstehen-

Es ist 6 Uhr Morgens, die Sonne steigt gerade am Horizont auf und die Schlange der Kunden vor dem Schalter, an dem

standes jährlich vergrössert werden. Be-gleitet werden die Zuchttiere bei ihrem Auslauf von Hühnern, die sich von ihren Parasiten befreien. Die Exremente der Tiere werden rasch aufgesammelt und als Fischfutter oder Biodünger weiterver-wendet. Der respektvolle und natürliche Umgang mit dem Vieh, die Nachhaltig-keit auf jeder Produktionsstufe und das Ablehnen einer Industrialisierung der Landwirtschaft sind das Erfolgsrezept dieser Milchproduktionsstätte und dies nun bereits seit zehn Jahren.

Xavier Mühlethaler

Ländliche Entwicklung

Vom haitianischen EinfallsreichtumHAITI Für manche Haitianer ist die Schwäche des Staates

kein unüberwindbares Hindernis für die Entwicklung ihrer Gemeinschaft. Mit raffi nierten Ideen und ein paar bescheidenen Mitteln verändern sie Leben. Bericht von zwei sehr ermutigenden Begegnungen.

Wo Milch nur so strömtINDIEN 2003 hat Nouvelle Planète die Gemeinschaft Anandwan bei der Aufnahme der Mil-

chproduktion unterstützt. Was ist zehn Jahre später daraus geworden?

Blick auf unserer Jahresrechnung 2012Ihre Spenden haben es einmal mehr ermöglicht, wunderbare Ergebnisse zu erzielen. Dank Ihrer Grosszügigkeit konnten wir kleine, konkrete, von unseren Partner in den Süden gefragten Projekte unterstützen, sowie direkte Kon-takte fördern mit der Organisation von Einsätzen in Afrika und Asien oder den solidarischen Partnerschaften. Mit der Hilfe zahlreicher Freiwilliger konnten wir auch die administrativen Kosten in Grenzen halten. Herzlichen Dank an alle, die uns geholfen haben, dieses Ergebnis zu erreichen.

2012 (in CHF) 2011 (in CHF)ERTRAG

Ertrag in Zusammenhang mit den ProjektenSpenden (Private, Gemeinden, Kantone, Vereinigungen, Stiftungen, Erbschaften, usw.) 3’334’525.63 50.0 % 2’930’849.42 69.7 %Sonderzuwendung für spezifi sche Projekte über 5 Jahre 2’023’842.00 30.4 % 0.00 0.0 %Unterstützung von Projekte durch Partnerschaften 288’960.53 4.3 % 432’939.55 10.3 %

5’647’328.16 84.7 % 3’363’788.97 80.0%

Ertrag „Direkte Beziehungen und Sensibilisierung”Einnahmen im Ramen der solidarischen Partnerschaften 14’440.00 0.2 % 21’499.69 0.5 %Einnahmen im Ramen der Einsätze für Jugendliche und Praktikas 745’882.45 11.2 % 672’557.23 16.0 %Einnahmen im Ramen der Einsätze für Erwachsenen-Senioren 203’348.10 3.1 % 130’399.20 3.1 %Einnahmen im Ramen der Entdeckungsreisen 23’600.00 0.4 % 0.00 0.0 %Einnahmen im Ramen der Aktionsgruppen 25’614.00 0.4 % 2’073.20 0.0 %

1’012’884.55 15.2 % 826’529.32 19.7 %

Finanzieller Ertrag 5’622.32 0.1 % 6’866.20 0.2 %Ausserordentlicher Ertrag 0.00 0.0 % 6’381.50 0.2 %

TOTAL Ertrag 6’665’835.03 100.0 % 4’203’565.99 100.0 %

AUFWAND FÜR DIE LEISTUNGSERBRINGUNG

Projekt bezogener AufwandProgramm in Burkina Faso 532’410.51 8.0 % 491’951.29 11.7 %Programm in Senegal 410’534.19 6.2 % 339’672.28 8.1 %Programm in Niger 15’984.69 0.2 % 6’252.30 0.1 %Programm in Uganda 55’264.37 0.8 % 97’980.48 2.3 %Programm in Madagaskar 284’143.85 4.3 % 228’459.15 5.4 %Programm in Kamerun 177’803.34 2.7 % 92’011.32 2.2 %Programm in Vietnam 299’068.03 4.5 % 219’464.39 5.2 %Programm in Indien 214’268.00 3.2 % 185’409.44 4.4 %Programm in Philippinen 21.40 0.0 % 7’700.00 0.2 %Programm im Amazonasgebiet 688’475.60 10.3 % 465’094.68 11.1 %Programm in Haiti 315’699.43 4.7 % 172’828.48 4.1 %Programm in Myanmar (Burma) 405’944.34 6.1 % 70’806.42 1.7 %Programm in anderen Ländern 0.00 0.0 % 6’000.00 0.1 %Programm des Secours Dentaire International (SDI) 50’000.00 0.8 % 50’000.00 1.2 %Projekte der Partnerschaften 288’492.75 4.3 % 340’403.82 8.1 %Löhne und Sozialabgaben in Zusammenhang mit den Projekten 70’710.80 1.1 % 73’744.59 1.8 %Kosten für Fundraising 343.30 0.0 % 248.50 0.0 %

3’809’164.60 57.1 % 2’848’027.14 67.8 %

Aufwand „direkte Beziehungen und Sensibilisierung”Dienstleistungen für die Partnerschaften 14’034.50 0.2 % 21’028.50 0.5 %Aufwand im Rahmen der Einsätze für Jugendliche 746’900.16 11.2 % 675’208.31 16.1 %Aufwand im Rahmen der Einsätze für Erwachsene 202’550.65 3.0 % 148’863.40 3.5 %Aufwand im Rahmen der Entdeckungsreise 20’103.75 0.3 % 0.00 0.0 %Programm für Sensibilisierung und Information 14’365.80 0.2 % 70’065.38 1.7 %Aussergewöhnliche Förderung der direkten Beziehungen „Einsatz 25 Jahre” 0.00 0.0 % 45’421.35 1.1 %Förderung direkter Beziehungen 6’594.00 0.1 % 5’115.00 0.1 %

1’004’548.86 15.1 % 965’701.94 23.0 %

Verwaltungs- und Informationskosten 218’499.17 3.3 % 234’241.46 5.6 %Finanzielle Aufwände 8’470.62 0.1 % 15’450.96 0.4 %Aufl ösung oder Zuteilung an Programme 1’625’151.78 24.4 % 140’144.49 3.3 %

TOTAL ALLGEMEIN 6’665’835.03 100.0 % 4’203’565.99 100.0 %

Die Abrechnungen von Nouvelle Planète werden entsprechend der Norm ORPC 21 durch die Treuhhandgesellschaft Jean-Claude Dubois Sàrl, Mitglied der Treuhänderschaft in Lausanne, überprüft.Nouvelle Planète ist anerkannt für ihre „ausschliesslich nutzbringende Öffentlichkeitsarbeit” und abgabenfrei, die Spenden können von den Steuern abgezogen werden. Auf Anfrage erhalten Sie eine Spendenbestätigung.Eine detaillierte Abrechnung (inklusive dem Revisionsbericht) erhalten Sie auf Anfrage.

Ländliche Entwicklung

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4 Juni 2013 | N° 143

26. Juni: Vortragsabend im Zeichen von Burkina FasoDoudou Bagaya, Verantwortlicher der Agrarorganisation Burkina Vert, plant einen mehrtägigen Aufenthalt in der Schweiz. Auf Anfrage von Marcel Cochand und Nouvelle Planète, wird er einen Vortrag halten zur Frage, wie die Landwirtschaft und der Kampf gegen die Wüstenbildung in Burkina Faso ver-eint werden können und zahlreiche Fo-tos zu diesem Thema zeigen. Ergänzt wird dieser Abend durch Karim Sambo-longo, dem leitenden Kopf des Unter-nehmens Bioénergie du Faso, der einen Vortrag über die Zukunft von Solarener-gie in Burkina Faso halten wird.Bereits seit mehr als zehn Jahren unter-stützt Nouvelle Planète gezielt Projekte von Burkina Vert zur Aufzucht von Gemüsegärten, Baumschulen und im Kampf gegen die Wüstenbildung der Organisation. Auch das Unternehmen Bioénergie du Faso wurde schon für Pro-jekte im Zusammenhang mit Solarener-gie in Auftrag genommen.

Nouvelle Planète als karitativer Partner des Paléo Festivals Es ist nicht das erste Mal, dass Nouvelle Planète am grössten Openairfestival der Schweiz einen Stand hat, doch dieses Jahr erhält die Organisation einen Platz an bester Lage. Die Organisatoren des Paléo Festivals waren von den Projekten so überzeugt, dass sie Nouvelle Planète an der diesjährigen Ausgabe zu ihrem kari-tativen Partner im Village du Monde

gemacht haben. Dank diesem Sonder-status erhält Nouvelle Planète einen grossen Stand an bester Lage und ge-niesst grosse Präsenz in den Medien. Vom 23.-28. Juli können die Festivalbe-sucher am Stand madagassisches Kunst-handwerk kaufen und werden mit ver-schieden Darbietungen überrascht.Auf einer Fläche von 18m2 bietet Nouvelle Planète verschiedene Aktivitä-ten im Zusammenhang mit den in Madagaskar unterstützten Projekten an. Die Festivalbesucher werden die Möglich-keit erhalten, eigenhändig gemahlenen

Kaffee zu degustieren und mehr über die verkannte Pfl anze Jatropha zu erfah-ren, während die jüngsten Gäste spiele-risch Madagaskar entdecken können. Schliesslich erhalten alle die Möglichkeit an einem kleinen Wettbewerb teilzuneh-men. All dies und viel mehr gibt es am Nouvelle Planète Stand am Eingang des Village du Monde, direkt neben der Bar des voyageurs. Wir freuen uns auf spannende und inte-ressante Begegnungen im Rahmen die-ser Veranstaltungen.

Joëlle von Ballmoos

„Am ersten Tag wurden wir in der Sekun-darschule in Saaba von ungefähr 1000 SchülerInnen und 45 LehrerInnen will-kommen geheissen. Der Besuch vor Ort hat es uns ermöglicht, die vielen neuen Bauten zu besuchen. Das neue drei-stöckige Gebäude – die Attraktion von Guinkouma – ist fast beendet. Der Grün-der und Direktor, Bruno Bambera, hat es mit Schulbänken und -tischen ausgestat-tet, an denen die SchülerInnen den Unter-richtsstunden werden folgen können.

Das Gebäude wird auch eine Bibliothek beinhalten. Diese befi ndet sich im Erdge-schoss und obwohl noch einige kleinen Arbeiten noch nicht abgeschlossen sind, wird sie bereits rege von SchülerInnen und Lehrpersonen genutzt.

Ein zweiter Brunnen, der der Versorgung der lokalen Bevölkerung dient, ist in Be-trieb genommen worden. Das Wasser des ersten Brunnens ist hauptsächlich für die Versorgung der Schule bestimmt. Zahlrei-che Bäume wurden auf Anfrage von Bruno Bambara auf dem Gelände gepfl anzt und bieten willkommenen Schatten.

Ein Wehmutstropfen ist die Betrachtung der Entwicklung der letzten Jahre: Eines der beiden Gebäuden der Primarschule von Saaba musste der neuen Strasse Ouagadougou - Saaba weichen. Die Be-hörden haben der Schule zwar ein anderes Gelände als Entschädigung versprochen, aber das Gebäude mit den zwei Klassen-zimmern wird wahrscheinlich nicht er-setzt. Die Verhandlungen sind momentan noch im Gange.

Neben dieser eindrücklichen Entwick-lung ist uns einmal mehr aufgefallen, wie wertvoll die Arbeit der Guinkouma-Schule ist. Ungefähr 2000 Schüler Innen erhalten eine Schulbildung in den Primarschulen von Tabtenga, Saaba und Wayalghin sowie an der Sekundarschule in Saaba und profi tieren von den ihnen angebotenen Möglichkeiten. Dank dieser Schulbildung haben sie die Möglichkeit, einen Beruf zu erlernen und schliesslich für ihre Familie aufkommen zu können. Nach über zehnjähriger Zusammenarbeit können wir uns über die Errungenschaf-ten freuen, die die Burkiner vor Ort erreicht haben. Mit viel Enthusiasmus und grossem Engagement sind Bruno Bamabara und seine Frau Françoise ihrer Vision treu geblieben, dass Schritt für Schritt etwas erreicht werden kann. Wir bedanken uns bei all jenen, die uns unter-stützt haben und die nötige Infrastruktur mitfi nanziert haben.”

Anne Barth und Nicolas Crettenand

Thùy und Ngân arbeiten beide für Nouvelle Planète Vietnam und haben schon mehrere Einsätze erlebt. Für Thùy war der Einsatz im Mekongdelta während den letzten Osterferien bereits der Neunte, für Ngân der Vierte. Dazu können die bei-den einige Anekdoten erzählen.

Stellt man den beiden Vietnamesinnen die Frage, was in ihren Augen die besten Mo-mente des Aufenthalts gewesen seien, so sind sie sich in ihrer Antwort einig. Es sind die Lieder, Tänze und Zaubertricks, die für und mit den Kindern der besuchten Schulen während des Abends für kulturel-len Austausch einstudiert wurden. Sie führten diese dann vor den zahlreichen Dorfbewohnern auf. Diese gehören zwei-fellos zu den grossartigsten Momenten des Aufenthaltes.

Die Begegnungen der beiden unterschied-lichen Kulturen lieferten ausserdem Stoff für zahlreiche lustige Geschichten. So er-zählt Ngân, die Gruppe aus der Schweiz sei sich sicher gewesen, dass es für die beiden Begleiterinnen nicht möglich sei, die Schü-lerInnen ohne Probleme voneinander zu

unterscheiden. Sie seien davon überzeugt gewesen, dass sich in den Augen der Asia-ten alle EuropäerInnen gleichen! Zwar hat-ten beide keinerlei Probleme, die Jugendli-chen voneinander zu unterscheiden. Thùy hatte allerdings etwas Mühe, sich die Vor-namen zu merken und diese auch noch richtig auszusprechen. Mit der Aussprache taten sich auch die Jugendlichen aus der Schweiz schwer, denn in der Vietnamesi-schen Sprache bestimmt die Tonalität ei-ner Silbe die Bedeutung des Wortes mit. So haben einige der Schweizer Jugendli-chen beim Versuch Thùys Namen zu sagen (fallender Ton) stattdessen „Es stinkt!” ge-rufen (Thúi, steigender Ton).

Natürlich kam es wie bei jedem Einsatz auch zu einigen kleinen Pannen, zum Bei-spiel eine auf der Fähre vergessene und wieder gefundene Tasche, einige Velopan-nen oder Beschwerden aufgrund des Kli-mas. Alles in allem aber haben die beiden Begleiterinnen die zwei Wochen, die sie mit der Klasse des CFPT verbringen durf-ten, sehr geschätzt. Insbesondere die Zu-verlässigkeit und das Wohlwollen der Lehrkräfte sowie der Einsatz und die Ein-stellung der SchülerInnen auf der Baustelle haben grossen Eindruck hinterlassen.

Und obwohl es für Thùy und Ngân nicht immer einfach ist, während mehreren Wo-chen von ihren Liebsten getrennt zu sein, freuen sie sich bereits wieder auf die kom-menden Einsätze in Sommer und im Herbst.

Joëlle von Ballmoos

Veranstaltungen

Solidarische Partnerschaften

Nouvelle Planète lädt zum Vortragsabend und ans Paléo FestivalSCHWEIZ Die Ehre gebührt im kommenden Sommer den Ländern Burkina Faso und

Madagaskar. Nouvelle Planète nutzt den Aufenthalt in der Schweiz des aus Burkina Faso stammenden Doudou Bagaya, um einen Vortragsabend zu organi-sieren. Am Paléo Festival wird Nouvelle Planète ausserdem die Ehre haben, im Village du Monde ihre Projekte und Anliegen in Madagaskar vorzustellen.

Mit seinen drei Etagen ist die Schulevon Guinkouma die Attraktion der Region SCHWEIZ – SÜDEN Fünf Mitglieder der Vereinigung Guin-

kouma sind nach Burkina Faso gereist. Dort konnten sie sich ein genaues Bild von der von ihnen unterstütze Schule machen und den Direktor und andere Partner treffen. Sie berichten über ihre Erfahrungen.

Einsatz für Jugendliche

Einsatz einer Genfer Schule aus Sicht zweier VietnamesinnenSCHWEIZ – SÜDEN Bereits das dritte Jahr in Folge nimmt

eine Klasse der technischen Fachschule in Petit-Lancy (CFPT) an einem zwei-wöchigen Einsatz im Vietnam teil, um beim Bau von Biogasgruben zu helfen. Für einmal erzählen die beiden vietna-mesischen Begleiterinnen.

SAVE THE DATE :

Mittwoch, 26. Juni 2013 um 19.30 UhrSalle de paroisse du Mont-sur-Lausanne (Route de Lausanne)Vortragsabend:– Comment concilier l’agriculture et la lutte contre la désertifi cation au

Burkina Faso ?– Quel est l’avenir de l’énergie solaire au Burkina Faso ?

Dienstag, 23. Juli bis Sonntag, 28. Juli 2013 Plaine de l’Asse – NyonMadagassische Darbietungen am Stand von Nouvelle Planète am Paléo Festival.

Doudou Bagaya wird in der Nähe von Lausanne einen Vortrag halten.

„Hunger und Armut sind nicht Schicksal. Millionen reicher Menschen kaufen und geniessen Güter, für deren Herstellung die Menschen der Dritten Welt nur einen Hungerlohn erhalten. Wenn ich von Gerechtigkeit spreche, geht es um die Ver-änderung der Lebenssituation benachteiligter Menschen.” - Im Traum von Ursula Brunner, Mitgründerin von Gebana, verhandeln alle, die an der Produktion und dem Handel eines Produktes beteiligt sind, die Preise, Margen und Kosten. Am Ende würde es keine Grossverdiener geben, aber auch keine Verlierer. Es würde jeder erhalten, was er braucht. Eine Auswahl von solchen Produkten können Sie hier als Leserangebot zu vergünstigten Konditionen bestellen. Es ist an der Zeit diesen Traum zu verwirklichen!

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Begrüssung von den SchülerInnen und Lehrpersonen.

Ein lokales und sehr kompetentes Team hat die CFPT-SchülerInnen begleitet.

Unsere Zeitung erscheint fünfmal pro Jahr. Probeexemplare sind kostenlos erhältlich.

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