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168 k_ H. Flohn: Die neue Niederschlagskarte des Deutschen Reiches W.: Dber bodenkundliche Spezialkartierung. - Die Reic.hsstelle fiir Raumordnung und die Akademie flir Landesforschung und Reichs- planung benotigen fiir die Zwecke der Generalplanung Dbersichtskarten im Mallstab 1:100000. Allein der Bodentyp wird dargestellt - in Niedcrsachsen dazu noch die Hauptbodenarten. Fiir eine entsprechende Karte Nicdersachsens wurde die Ubersicht.skartierung mit dem Kraft- wagen durchgefiihrt - je Melltischblatt im Durchschnitt vier Tage. Es erga,b sich dabei, dall in de.r Liineburger Heide noch etwa 30000 ha cines Bodcns brach liegen, dossen BeschaHenheit cine landwirtschaftliche Benutzung zuliillt. Die Landesplanungsstellen, die Heimstii.ttcn ver- la.ngen bodenkundliche Ka.rten in einem grolleren Mallstab, der erlaubt, den haufigen Wechsel der Bodenverhii.!tnisse auf klcinem Raume dar- zustellen, also etwa 1: 5000 bis 1: 10000. Hier empfiehlt cs sich, die Bodenart mit, Farben wiederzugeben lmd die Schichtenfolgr, Wasser- fiihrung und besonrlerc Eigenschaften, wip, Bodenverdichtung, Humus- gcha.lt, Aziditat und Entkailmngstiefe, mit Schraffcn oder auf besondercn Karten darzustellen. Die kartenmii.Jlige Bestandsaufnaluue, die nach dem neuen Bodcnschiitzungsgesetr. von 1934 zu erfolgen hat, liefcrt die Grnndlage fiir spatere bodenkundliche Spcziallmrtrn im MaJlstab 1: 5000. Barsch, 0.: Ubersicht liber die gcophysikalische Reichsaufllahllle. - Die durch das Reichswirtschaftsministerium angeordnete geophysika- lische ReichsaufllUhmc bczweckt Erforschung des Schichtenaufbaues im Untergrund, vorzugsweise zur Schaffung von Unterlagen fiir die Erdiilerschlipllung. Auf diese Weise ist das Gebiet zwischen Weser und Elbe, yon Hannover ill! Sliden bis Hamburg im No[(hm - und allBerdem Schleswig-Holstein zllm grollten Teil - durch Pendel und statische Schweremesser grollregional fertig vermessen. Es ergab sich damus die Arbeitshypothesc, daU diejenigen Sa,lzpfeiler in bcsondcrem Mnlle als crdOlhOHig zu gelten haben, die an eine grollerc regionale Schwereunstetigkeit gebunden sind. Hermann Tia.rmssowitz, GieBen Die neue dos Deutsche" Reiches, herausgegehen yom Reichsamt fUr Wetterdienst Die Herausgabe einer neu. cn Karte uber die Ver1eilung del' Niederschluge im Deutschen Rei c h war cine uuabwe· :sbare Notwendiglmit geworden, nachdem der Klima-At.las von Deutschland (1921) Hingst yergriffen war. VOl' all em Landwirts chaft und Tecllllik ver- lang-ten in steigenrlem MaBe nadl groBmaBstu. bigen N ieder- s chlagskart' cn, (lie dUTCh moglichst enge Fi.i.hrung del' Iso- hyetc.n aucl! die Einze1ue:ten del' Verteihll1g c l'kennen lieBc n. Derartige Karten fUr Siiddeutschland hat J. H ae 11 s er (1930) yerilffentJicht. Dagegen war fUr den gl'o.Beren Teil des Deut- so hen Reiehes keine glcidl'wertige Dar. 3 teJlnng vorlmoden. Dureh die &lit Januur 1935 laufend veroffentEchten monatlichen Niederschlags1mrien (vgl. PeteI'm. Mitt.. 1936, S. 88) ent s tand in erh6hmru Ma& da" Bediirfnis nach einer Durste .iJlIng der mittleren Niedcrschlags verteilung im g'lei- chen MaBs(n.b, die den notwendigen Vergleich mit den Kur- ten der einzelnen Monate g-es tattet.Des halb hat sich da.s Reichsamt fur We tterdienst enrtschloss e n, ein Karten- werk iiber die mittlere Venei; lung der Niederschluge im DelltS{)hen Reich im MaBstab 1:1000000 lIeral1szugeben. Die Jahreskal'te ist Ende 1936 crschienen 1); dje Karten del' I) Verlag Dietrich Re:mer, Berlin. Preis Il l' ,,[ 40 .- (Jahrc s- kart e allcin RM :3.;')0). einrelnen Mona1:e werden in Lieferllngen zu je drei in roseller Foige ersaheinen, so daB das gemmte Kal'tenwerk bis ZUIll Herbst 1937 abgeschlossen vorliegt. Um den Bedurfnissen del' Praxis s o,",,-cit wie m6glich ent- gegenzukommen, wurde die Anzahl del' Isohyeten. wesent- lich vermehrt. Sie sind bei de.l' Jahreskarte in den Trocken- gebiemn mit weniger als 600 mm Niederschlag im A bstand von je 25 mm, bis 1000 mm in Abstand von je 50 mIll, bis 1600 mm illl Abstand von je 100 mm und dariiber im Ab- stand von je 200 mm gezogen worden. Rei den betriigt del' Abstand del' Isohyeten je 10 mm bis zu einer Menge von 100 mm (im Sommer 120 mm), je 20 mm bis zu 200 mm lind dal'iiber hinaus 50 mm. Die den Karten zugrunde gelegte vie r zig j ah rig e Per i 0 d e umfaBt den Zeitraum 1891-1930. Verwe.n<let wurde das Beobachtungsmaterial von fund 4000 Stationen, deren regiom le Verteilllng allerdings in den einzelllcn Landes netzen verschieden dieht war. Leider briobt die Karoo an den Rei c. hsgronzen ab, da eine gle:chwel'tige Darstelhmg del' Nacilbarstaaten nnd damit des Volksbodem; nur in wenigen Fallen ruoglioh ist. Die Kurten sind n:c.ht als Wandkarten, sondern als Hand- kurten was bei der Bewertung des MaBstabe-s OOadlOOt werden muB. Ihre Fel'nwirkung ist dernentspre- ehend nul' lxlschrankt, obwoh1 nieht weniger als 14 Farb- stufen be i der Jabreskarte, bis 12 Farbstufen in den Mouats- karten sie gut le sbar gestalten. Die FarbtolllUlg geht von einern ziemJich hellen Braun aus, das, heller werdend, Troelwngebiete mit weniger als 600 rum Niederschlag im JaJu (bzw. 50 mrn in den Monaten) bedeekt, urn dann in ein ill1l11cr dunkler werdcndes Blau iiberzugehen. Die Mehsten Jahresniedersehlage sind im Deutsc.hc.n R.eidl in den Hoehlagen del' Alpen ge'lllessen worden; sic iiherschreiten nur vereinzelt einen Betrag voon 2500 mm im Jahr. Dagegen belallft sieh die geringstc Niederschlagsmenge inner . halb del' jetzigen Reichsgrenzen (zwischen EisleOOn und Halle) auf rund 430 mm. Die Monatsmengen Bchwanl{en 7.wisehen 20 mm (ruehrfaeh im Februar) und rund 330 mill (Ch.iemgauer Alpen im JuJi). '0001' die groJ3e praktiscJIe Bedeutung dieser sehlagskarte fiir die vers ehiedensten Zweige del' Wirtsc.haft, insbesondere auch fiir Fl'3gen der El'zeuglUlg&-<;chJacht, des Vierjahrcsplanes lind del' Ra.umordnung, braucht hier nicht gesproehen zu werden. Abel' auch fUr den Geographen bringt die Karm man chcrlei Nenes. Die Darstellung liiBt beson- deI'S OOi del' Jahreskal'te die Hohengliedernng des R.eichoer.; bis ins einzeJne de'lltlich durch SC'hjmmern, wenn Iluch anderen gro.BIdimatisehen Einflusoon - Luge zu den gl'oJ3en Zirku- latjonssystemen, Gegensatz Kontinent-Ozean usw. - eLue erhebliehe Bedeutung zukommt. DIll oft. auftretcnde Zirl{elsclllusse 7,l\ vermciden, sind in den Begleitworten zur Karte aile die Gebiete einzeln auf- gefiiJll't, bei denen wegen mangelnder Beobacht.unge:n die Niedersc.hlagsmengen an Hand der Erfahrungen aus Gebieten gesc, hatzt werden muBten. Aueh son st wird in den Begleitworten auf viele wesentlichen Erscheinungen hinge- wiesen und die Grundlage zu deren Deutung gegeoon. . /\1:. Petcrmanns Nlitteilungen Heft _._ .. _ ........ _ ..

k - uni-bonn.de€¦ · Foige ersaheinen, so daB das gemmte Kal'tenwerk bis ZUIll ... Schicksale der Insel in den foJgenden Jahrhunderten sind selll' woohselvoll, Zeite-n der Ruhe

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Page 1: k - uni-bonn.de€¦ · Foige ersaheinen, so daB das gemmte Kal'tenwerk bis ZUIll ... Schicksale der Insel in den foJgenden Jahrhunderten sind selll' woohselvoll, Zeite-n der Ruhe

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k_ H Flohn Die neue Niederschlagskarte des Deutschen Reiches

W Dber bodenkundliche Spezialkartierung - Die Reichsstelle fiir Raumordnung und die Akademie flir Landesforschung und Reichsshyplanung benotigen fiir die Zwecke der Generalplanung Dbersichtskarten im Mallstab 1100000 Allein der Bodentyp wird dargestellt - in Niedcrsachsen dazu noch die Hauptbodenarten Fiir eine entsprechende Karte Nicdersachsens wurde die Ubersichtskartierung mit dem Kraftshywagen durchgefiihrt - je Melltischblatt im Durchschnitt vier Tage Es ergab sich dabei dall in der Liineburger Heide noch etwa 30000 ha cines Bodcns brach liegen dossen BeschaHenheit cine landwirtschaftliche Benutzung zuliillt Die Landesplanungsstellen die Heimstiittcn vershylangen bodenkundliche Karten in einem grolleren Mallstab der erlaubt den haufigen Wechsel der Bodenverhiitnisse auf klcinem Raume darshyzustellen also etwa 1 5000 bis 1 10000 Hier empfiehlt cs sich die Bodenart mit Farben wiederzugeben lmd die Schichtenfolgr Wassershyfiihrung und besonrlerc Eigenschaften wip Bodenverdichtung Humusshygchalt Aziditat und Entkailmngstiefe mit Schraffcn oder auf besondercn Karten darzustellen Die kartenmiiJlige Bestandsaufnaluue die nach dem neuen Bodcnschiitzungsgesetr von 1934 zu erfolgen hat liefcrt die Grnndlage fiir spatere bodenkundliche Spcziallmrtrn im MaJlstab 1 5000

Barsch 0 Ubersicht liber die gcophysikalische Reichsaufllahllle shyDie durch das Reichswirtschaftsministerium angeordnete geophysikashylische ReichsaufllUhmc bczweckt Erforschung des Schichtenaufbaues im ti(~feren Untergrund vorzugsweise zur Schaffung von Unterlagen fiir die Erdiilerschlipllung Auf diese Weise ist das Gebiet zwischen Weser und Elbe yon Hannover ill Sliden bis Hamburg im No[(hm - und allBerdem Schleswig-Holstein zllm grollten Teil - durch Pendel und statische Schweremesser grollregional fertig vermessen Es ergab sich damus die Arbeitshypothesc daU diejenigen Salzpfeiler in bcsondcrem Mnlle als crdOlhOHig zu gelten haben die an eine grollerc regionale Schwereunstetigkeit gebunden sind Hermann Tiarmssowitz GieBen

Die neue ~Jiederschlagskarte dos Deutsche Reiches herausgegehen yom Reichsamt fUr Wetterdienst

Die Herausgabe einer neucn Karte uber die ll1ittlcr~ Ver1eilung del Niederschluge im Deutschen Rei c h war cine uuabwemiddotsbare Notwendiglmit geworden nachdem der Klima-Atlas von Deutschland (1921) Hingst yergriffen war VOl alle m Landwirtschaft und Tecllllik vershylang-ten in steigenrlem MaBe nadl groBmaBstubigen N iedershys chlagskartcn (lie dUTCh moglichst enge Fiihrung del Isoshyhyetcn aucl die Einze1ueten del Verteihll1g c lkennen lieBcn Derartige Karte n fUr Siiddeutschland hat J H a e 11 s er (1930) yerilffentJicht Dagegen war fUr den gloBeren Teil des Deutshysohen Reiehes keine glcidlwertige Dar3teJlnng vorlmoden

Dureh die amplit Januur 1935 laufend veroffentEchten monatlichen Niederschlags1mrien (vgl PeteIm Mitt 1936 S 88) ents tand in erh6hmru Maamp da Bediirfnis nach einer DursteiJlIng der mittleren Niedcrschlagsverteilung im gleishychen MaBs(nb die den notwendigen Vergleich mit den Kurshyten der einzelnen Monate g-es tattetDeshalb hat sich das Reichsamt fur We tterdienst enrtschlosse n ein Kartenshywerk iiber die mittlere Veneilung der Niederschluge im DelltS)hen Reich im MaBstab 11000000 lIeral1szugeben Die Jahreskalte ist Ende 1936 crschienen 1) dje Karten del

I) Verlag Dietrich Remer Berlin Preis Il l[ 40- (Jahrcs shykarte allcin RM 3)0)

einrelnen Mona1e werden in Lieferllngen zu je drei in roseller Foige ersaheinen so daB das gemmte Kaltenwerk bis ZUIll

Herbst 1937 abgeschlossen vorliegt Um den Bedurfnissen del Praxis so-cit wie m6glich entshy

gegenzukommen wurde die Anzahl del Isohyeten wesentshylich vermehrt Sie sind bei del Jahreskarte in den Trockenshygebiemn mit weniger als 600 mm Niederschlag im Abstand von je 25 mm bis 1000 mm in Abstand von je 50 mIll bis 1600 mm illl Abstand von je 100 mm und dariiber im Abshystand von je 200 mm gezogen worden Rei den Monatskart~n betriigt del Abstand del Isohyeten je 10 mm bis zu einer Menge von 100 mm (im Sommer 120 mm) je 20 mm bis zu 200 mm lind daliiber hinaus 50 mm

Die den Karten zugrunde gelegte vie r zig j ah rig e Per i 0 d e umfaBt den Zeitraum 1891-1930 Verwenltlet wurde das Beobachtungsmaterial von fund 4000 Stationen deren regiom le Verteilllng allerdings in den einzelllcn Landes netze n verschieden dieht war Leider briobt die Karoo an den Reichsgronzen ab da eine glechweltige Darstelhmg del Nacilbarstaaten nnd damit des deut~ehen Volksbodem nur in wenigen Fallen ruoglioh ist

Die Kurten sind ncht als Wandkarten sondern als Handshykurten uufzllfas~en was bei der Bewertung des MaBstabe-s OOadlOOt werden muB Ihre Felnwirkung ist dernentspreshyehend nul lxlschrankt obwoh1 nieht weniger als 14 Farbshystufen be i der Jabreskarte bis 12 Farbstufen in den Mouatsshykarten sie gut lesbar gestalten Die FarbtolllUlg geht von einern ziemJich hellen Braun aus das heller werdend di~ Troelwngebiete mit weniger als 600 rum Niederschlag im JaJu (bzw 50 mrn in den Monaten) bedeekt urn dann in ein ill1l11cr dunkler werdcndes Blau iiberzugehen

Die Mehsten Jahresniedersehlage sind im Deutschcn Reidl in den Hoehlagen del Alpen gelllessen worden sic iiherschreiten nur vereinzelt einen Betrag voon 2500 mm im Jahr Dagegen belallft sieh die geringstc Niederschlagsmenge innerhalb del jetzigen Reichsgrenzen (zwischen EisleOOn und Halle) auf rund 430 mm Die Monatsmengen Bchwanlen 7wisehen 20 mm (ruehrfaeh im Februar) und rund 330 mill (Chiemgauer Alpen im JuJi)

0001 die groJ3e praktiscJIe Bedeutung dieser Nied~rshysehlagskarte fiir die versehiedensten Zweige del Wirtschaft insbesondere auch fiir Fl3gen der ElzeuglUlgamp-ltchJacht des Vierjahrcsplanes lind del Raumordnung braucht hier nicht gesproehen zu werden Abel auch fUr den Geographen bringt die Karm manchcrlei Nenes Die Darstellung liiBt besonshydeIS OOi del Jahreskalte die Hohengliedernng des Reichoer bis ins einzeJne delltlich durchSChjmmern wenn Iluch anderen groBIdimatisehen Einflusoon - Luge zu den gloJ3en Zirkushylatjonssystemen Gegensatz Kontinent-Ozean usw - eLue erhebliehe Bedeutung zukommt

DIll oft auftretcnde Zirlelsclllusse 7l vermciden sind in den Begleitworten zur Karte aile die Gebiete einzeln aufshygefiiJllt bei denen wegen mangelnder Beobachtungen die Niederschlagsmengen an Hand der Erfahrungen aus ancl~ren Gebieten geschatzt werden muBten Aueh sons t wird in den Begleitworten auf viele wesentlichen Erscheinungen hingeshywiesen und die Grundlage zu deren Deutung gegeoon

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Petcrmanns Nlitteilungen Heft ___ _

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167 H Harrassowitz Das Jahrbuch H135 cler Preul3ischen Geologischen LaJldcsanstalt

61hungnisvolle soziale Folgen Sic machte11 sieh mit Untershystiitzuong del Landesregierung ZIl Heml-en del Insel Die Nor(lshystrander selbst wUlden Landarbeiter (xler Pachter vcrmiscJtshyten sich mit den Fremden und verloren ihre fri eische Eigenshyart Diese fur N ordstrand bedeutSlmc Epoche ltlaueTt bis Zll

den groBen SturmfIuten um die Mitte des ISJahrhundcrts durch welche die meisten niederliindischen BeSitzel VelUdl shylal3t wllrden wieder in ihre Heilllat zurliclltzulmhren Nach dem sturml1uheichen IS Jahrhunclert unci der schweron Flut von 1825 begann eine Zeit rllhigerer und edreulicherer Entshywicklung fur die Insel Dureh ciille grundlegentle Neuerung im Deichbau welche darim hestand da13 man statt der bilshyherigen Bollwerke den Deiohfu13 mit einer flachen Boschung ersah gelang es dem Abbruch Einhalt zu tun 1m Osten vollzltJg sich wgar e1ne erheblWhe Ausdehnnng dm Insel Nelles Koogsland wurde gewollnen und 1907 kunnte ein Damm zum Festland geoohlage n werden der in den Jah1(1l 1933-35 hochwasserfrei al~ballt Vurde

1m Gegel1satz Zll Nordstrand kommt auf Pe II W 0 rrn das Hauptverdienst die1 WiooeorLecJeiochung nach (leI Klshytastrophe des Jahros IG34 den Inselbewohneorn hQlbst zu Die Schicksale der Insel in den foJgenden Jahrhunderten sind selll woohselvoll Zeite-n der Ruhe wechseln mit solchen sehwerer H eimsuehung ab In siirkste Bedringnis gmiddoterict die Iusel dllrch die Verheerungen del FebruarfJut 1825 Fur die GeschichtD des DeichOOujj und del Deicherwultung N ordshyfries lands liefert kaum ein anderet MarschJand 80 interesshysantes Material wie Pellworm

Eine sehr groBe Stoffmenge ~t in den vorlicbenden drei Ballden angehauft Ilnd nach gruampn Gesichtspllnkten geshyordnet und verarheitet W w1oJl sin(l auch die beigegebenemiddotn altcn Karten lll1d PHine Zwar nehmeu die Ausfiih rung~n libel Gesetzgebung Deichverwaltung und techniampChe MaHshynahmen einen grol3en Rallm ein aoor del geographisclle Gehalt ist so glol3 0013 die Biinde aels ein Quellenwerk ersten Rallgeuro6 fiir kiis tenmorphoJogiscltc und landeslnmdliche Untersuchungen angesprochen werden mUE-Seuron Noeh liegen die iibrigen vier Blinde deo zweiten Te-ilcs ni-cht illl Druck VOl abel ihr Erscheinen wird als nahe hevorstehend angeshyklindigt lind so darf man schon jetzt die Hoffnung ansshyspreohen 0013 alleh der dritte Thil Die Festlandskiiste in Angriff genommen und (lie Unterstiitzung der Staatsvershywa1tung finden IIIOge (lamit ein Werk vollendet werde clas in gleiltlhel eise fiir die Praxis wie fiir die Wisse nschaft hochbedeutsam ist Otto Jessen Rostock

Das Jahrbuch 1935 der Preu6 Geolog LandesanstalP) Dienemann Wilhelm Gcologischp Beratungen im Dienste des

modernen StraIlenbaues - Ein ErJafl des Generalinsprktors fiir das deutsche Strallenwesen fordert bei jedcm groflen Straflenneuball die Zuziehung der Geologen Aus der Erorterullg der EinzlhLUfgaben geoshylogi~eher Beratung dieser Art sei anf dir beiden farbigen Taf~ln hinshy

) PreuD Geologische Lanuellllllstalt zu Berlin Jahrbuch Iiir nas Jahr 19~5 Bu LVI Schrirtltg Bergrat M i s n e r Hert 1 Wi~sellschartshy

Iieher (niehtamtl) Teil 754 S 50 Tal Helt 2 Amtlicher Teil 121 S 2 Tar Berlin 1936 RM 30 - Auswahl dor besprochencn Arbpiten durch die Schrirtleitun~ von Pcterm Mitt

gewieson die Teile del stra6enbaugeologischen Karte der geplanten Reichsautobahn Bremen-Miinster wiedergeben Nur ein ein Kilometer breitcr Streifen wird im MaBstab 1 50000 dargestellt Mit den Farben werden verschiedenartigo Gesteine bezeirhnet Sand Ton Tod usw und bei jedem Farbensehllde wird die technische Bedeutung zugefiigt wie tragfiihig standfest GrundwlIsser hoch u ii

Milthers V Eine Geschiebegrenze in Ostdeutschland und Polen und ihre Beziehung zu den Vereisungen - Bei einer gemeinschaftlichen Untersuehung mit Grahmann WU siidlich Leipzig (line alllfallende Geschiebegrenze festgestellt worden Brauner Ostseeporphyr aus der Gegend siidlich del Alanusinseln stammend kam weiter siidlich nicht mehr vor Bei einllr Ausdehnung der Untersuchungen iiber Sagan Liegnitz Breslau und weiter tiber Kreuzburg nach Cz~stQchowa und Nowo RadQmsk in Polen ergab sieh das gleiche Verhalt~n und wird mit eincr Karte und ausfiihrlich tabellarisch dargestellt 1m Osten komlllt brauner Ostseeporphyr sehr vereinzelt auch stidlich der Hauptshygrenze vor Oberhaupt vergroBert sich liier del Anteil baltischen Mashyterials sehr und DaJageschiebe treten zurtick Nach einer hlstorischen Dbersicht tiber die Vermutungen betreffs der Vereisungsgrenzen im Untersuchungsgebiet wird wahrscheinlich gemacht dall die nachshygewiescne Geschiebcgrenze die iiuflere Grenze der Warthe-Eiszei t beshyzeichnet

Voldstedt Paul Ober die Geschichte des Kiistriner Beckens und der Eberswalder Pforte - Von dell Hauptergebnissen der vorwicgend ortJich wichtigcn Arheit sei hervorgehoben da6 aus dem hiiufigen Aufshytreten von Biindertoncll fast ill del ganzen UJllIandlmg des Kiistrincr Beckens hervorgeht wie hler im iiUcstell Abschnitt des Frankfurter Stadiums ein Stausee bestand der nach SW zum Berliner Tal tiberflofl Ein Abflufl der SchmeJzwasser nach W durch die Eberswalder Pforte fand in der Hauptpbasc des Pommersclten (Baltischen) Stadiums statt es ist aber nicht anzunehmen dal der Ablauf lange gcdauert hiitte Die UnregcJIllii6igkeit der Talbildung beim Thorn-Eberswalder Urshystromtnl erkliirt sich dadurch daB ihm die Oder mit ihrell gesalllten Nebenfliissen niemals zugekommen ist Warthe und Weichsel nllr in einer relativ kurzdauemden Phase

Selle Willi Die nacheiszcitliche Wald- und Moorentwicklung im stidostlichen Randgebiet der Liinebllrger Heide - Es handelt sieh urn pollenallalytische Untersuchungen an sieben Mooren darunter das grollc Gifhorner Moor die mit einer Ausnahme sowohl Flachllloor- als auch Hochmoortorfe fiihren Von jedem Moore werden cinc ausfiihrliche Beschreibung und die tiblichen Diagramme gegeben Die WaldentwickshyIWlg des GebiMes wird einer zusammenfassenden Bctrachtung llntershyzogen Auffiillig ist wic mehrfach - bci Kiefer Eiche Buche - eill Unrorschied zwischen Ost und West vorlicgt wir haben hler ein klimashytisches Obergangsgebiet Der priiborealen Kiefer-Birken-Zeit mit zwei Birkenvorswflcn folgt die boreale mcsolithische Kiefer-Hasel-Zeit mit del zweiten Kulmination den Kiefer llnd del crsten der Hasel Atlalltisch breitet sich Eichenmischwald mit del zweiten Kulmination der Hasel ails (Neolithikum und Bronzezeit) In der subatlantischen Eisenzcit haben Buche und Hainbuche ihre groBte Ausdehmmg In der Kulturshyzeit gewinnen Kiefrr Hasel und Eiche wieder an Gebiet Die Kiefer hat sich nuch ihrem Riickzuge im Atlantikum in ganzen Bestiinden an vielen Orten gehalten Die Fichtell im Norddeutschen Flachlande miisson al~ Vorposten aus ihrem Areal betrachtet werden

Trenel M Aufgaben und Organisation del Bodenkartierung an der Geologischen Landesanstalt Berlin - v Hoyningen-Huene P Die hodcllkundliche Obersichtskartienmg Niedersachsns - S chi ach t

169Vereinheitlichung der del1tschen Landeskartenwerke - E Krenn Der NamE Foroyar

Nicht nur der KlimatoIoge sondern allch der Kulturshygeograph wird das Kartoenwerk mit Interes8e in die Hand nehmen Manche Einzelheiten im kulturlandschaftlichen Bilde des Deutschen Reiclles erscheinen in neuem Lieht So sei hier nul angedeutet vie nahezu ausnahmslos die Geshybiete besonderer Iandwirtschaftlieher Gunst - optiUal~r Anban anspruchovoller KuIturpflanzen wie Wein Zuckershyruben Weizen Tabak u a - mit Troekengmiddotebieten ZIIshy

summenfallen diese Frag-en tiollen an anderer Stelle naber behandelt werden

Mit diesem Kartenwerk gibt das Reichsamt fiir Wettershydienst nicht nllr ner Wissenschaft sondern in erster Linie zahlreichen StelJen der Staats- und Wi rtsehaftsfiihrnng eine wertvolJe Arbe-itsglllndlage Das Allslallll hat ihlll yorliiung nichts Gleiehweltiges an die Seite zu setzen

Hermann Flohn Berlin -----------~-----

Vereinheitlichung (jar deutschen Landeskartenwerke Nuch einem RunderlaB des Reiehs- und PrellBichJ1l

Minilttel~ de~ Innern VOI1 1 Marz 1937 sind Landtskartenshywerke das amtliehe Lanclc grllndlartellwerh (Deutsche Grundshyka do 1 5000 lind Ka taterpla nkarte) und die Toposhygraphioche Karte1 25000 Die Herstellung LaufendshyhaHung Vervielfiiltigung lind VeriiffentIichung cler Delltshyschen Grundkartel 5000 und del Katasterplanharteuro sind bereits dureh einen RunderlaB VOll1 28 September 1936 gmiddoteshyregcIt Die HerstelIllng Laufendhaltung VervieWUtigungshylind Veroffentliehung- der Topoglaphischen Kartel 25 000 werden dureh dell Heuen ErlaB als Aufgabe der Lander btshyzeicitnct und zwar ind ll1it der DUlchfiihrllng beauftragt dug Reichsamt filr Lanosaufnahme das Bayelisehe LandesshyYerlllessu-ngsamt das V lirtteurombelgische InnemninisteriulU las Badische Finanz- und WirbchaftAlniniteriurn und das Hesgisehe Landesvermessungsamt Zur VereinheitlidlUng der topographischen Zeichen wird angeordnet daB Neubearheishytung-en von Karten in allen Einzelheiten narll delll MIli tershyblatt fur die topographischen und kartographisehen AImiddotshylJeiten im Mafistab 1 25000 allszufiihren sind AI Bezeiehshynung eThiiLt jedes Blatt kunftig dcn Nalllen des Ortc8 mit del gro13ten Eillwohnerzahl und eine Nummer Nur 0 keiu Ort vorhanden ist konnen aneh Berg- FII1l- nnd dergleiClwn Namen verwende werden Dio NlImelierung ird fiir las gesalllte Reiehsgebiet einheitlieh festgelcgt nnd erfolgt - mit wenigen Ausnahmen in OstpleuLlen - durch eine vierselshylige Zah 1 Von clie8euror bezeichnen die beiden ersten Ziffeln die vr -O-Reihc (von N 11alth S waehs~md) de heiden letztcn die N-S-Reihe (yon W naeh 0 wach8euroncl) Werden BWttltlr Ion einel odeI Illehl~ren Lanrlesglenzen durchllaquomiddothnitloo -gto -ind sie in ihrem ganzen Umfang yon derjenige-n Lamletashyrermessungsbeholde zu bearbeitell die den groBten FHiehenshymtcil auf dem betleffenden Blatt hat Die Bliitter der ToposhyraphiBchen Karte von Bayelll (Po~iti()nsblatter) werden kiinftig WI leichteren Feststellllng ihlel Lape nehen illl-er cigmiddotenen Nummer in Klammern aueh die NUnImer de~ielligen Blattes eler Topcgraphisehen Kartel 25000 tragen in (lessen Gebiet die ~iidw3t1iche E cke des I~tr(ffencle n Posishyiionsblattes filllt M H

PetpI1l nn~ Gegr Mitteilungpn 1937 Heft (j

Der Name foroyar Von Dr ERNST KRENN AUentsteig (NOsterr)

Das kleine Inselreich zwischen SdlOttland I~lanri und Norwegen ist gemeinhin unter dem Zwitternamen FarOer zusamllIengesetzt ails clem danischen Grundwort unci dem altnorwegischen (= alti8Iiindi~hen) Bestimmungswort ~shykannt Die geschiehtliche Entwieklung der Eilande brachtc es mit sieh daB die ursprunglidl von Kelten bewohnten Felseninseln I) illl 9 Jahrhundert von norwegisehen Wikinshygern besiedelt wurden 2) Das freie Inselreich ram bald unter norwegische HeTr8ehaft als die Freiheit die$e~ Staates jm

14 Jahrhundert besiegelt Will kamen allch die FiirOer mit den anrlelen BeiJanden 3) des norwegischen Reiche zu Daneshymark be-i clem sie auch dann noeh verblieban al~ sieh Norshyyegen von Diinemark lossagte (1814) und Island ein fa it ganz selbsttindiges Konigreich t) wurde Die 8mtliehe Beshyzeichnung des Ar-chipels ist auchheute noch baer0er

Die Inselbe-wohner selbst nennen ilIr Vaterland F iishyl 0 Y a r Plural gesproehen Farjar Die alte isliindi~cblt FOflll des Namens ist untel anderem in der Faereyinga ltag1 erhalten geblieben Faercyjllr ) Noeh heute heiBen die 111shy~eln im Neuislandischen Faereyjar Der Dbergang von Ie in 0 (e) G) begann zeitig wahnehein1ich in del Datidorlll Faereyjum die sich be-reits in der ellsten HiiUte des 14 Jahrshyhunderts vurfindet diese wurde bald zn Faeriulll zusammenshygezogen (lsI Ann vg aueh die Form Phelilllll in DiploshyllIatalilllll Faeroense illl Brief von lwlsberg 1273 Abschrilt ans dern Jahre 1600) Dureh ZusalllrIlenwirlmng des lashybialen Anlautes fund del Endnng -mn entstand FeljulI

geschrieben FOream (illl Bugittencl oppelkloster Munkeli 7) in Norweg(n 15 Jahlhundert) Ff0loUlll (Diplomatariulll Faf1roense Tarshavn 1412 Abschrift am Jahre 1479) f6rshyIium (Det yngre Saumiddotclebrevet = Del iijogmiddotere SchafblieJ Arnam Sam aus dem Jahre 1600) Aug clelll Gesagten elheJlt (la13 del Name c1er Sehafinselo ziellllieh uH 1St Del Obergang del Dativellldung -urn in -nn (gesehlieben F1iroYlllTl geurosproehen Forjun) is1 jungeTen Danm~ wie ltline Forlll Veerron aus dem Ja)ue 1487 zeigt Ein Zusarnrnenhang zwi-laquoehell fOr 111l(1 clem altnDrwegischen faer (= Schar Mutshyerschaf neufCiroyisch eydur neullorwegisch and neuisJiinshydieh saurtnr) besteht seh wahrseheinlich

I) VOlmiddot allem dcnkt D icui I an kfitisch~ Einsiedel (vielmiddot Ipicht Inch gn~mitillllen) di( - - au~ ~(ho11Ialldmiddotlrland kommiddot Illend - pjmiddotn BuBlchcll luI (ell fill3Jnen Holmen lind Eilandcll fiihlten

2) Dic Novpgel kalllPll als Ostllliinllel von ~orwegell und als Vpstmiinnel ion Iem teilweif durch NOllIegel hesiemiddot uBltcn SchottlanumiddotJrlalllti (Vgl c(11 f6royischclI OrtSnamell Vr-stmanna)

3) Island Grolliand Ohptland Orkaden Hebridell ~) Sdt 1918 hw 1920 hat lsJand eillen ~~igenpll Konig nihnmiddot

lich den diinischen (P(~rROllalunion) nUl pin BlIndesgesetz velshyhindet beide Staaten

[) FapImiddotcyillgasaga usgabc TIatn Kopenhagen lRn2 (Codex F1MeyenRis verfa13t ill den Jahren 1387-95)

G) 0 in Foroysk stadaniivnmiddot Keypmannal13yn 1924 0 in FoIoyskmiddotdonsk orilah6k von M A J a e 0 b sen og ChI a t r as Talshav 11 192728

i) llif~PS Kloqlermiddot hattl OUter in Fiiroyal

Au

PetermanllS IGtteilungen IP__ Heft

22

170 E Krenn Der Name Foroyar - Geogmphische Vorlesungen im Sommerhalbjahr 1937

Friiher war man in diesel Hinsicht lIIehr unsieber Man konnte sich dM Ii ill Firoyar nieht erkliireu die sprachshygeschiehtlich richtige Form miiJ3te dorh Faeroyar lauten Es gibl abel auch an tier norwegischen Westkuste mehlele Eimiddot laude die den Namen Facro) de l I ich zweifelsolme auf das altnolwegischc faer = ampmiddothal bezieht haben Del letzte Zweifel wird durch eine geschichtliche Betrachtllng behohen Schon del iriiche Moneh DicuiJ erwuhnt in seinelll Werke De mensura nrhis terrae 8) daB irioohe EinsiedJcr die ampich lIlII 72gt auf den Schafinseln niedergelasse n hatlen und 11111

tl25 VOIl cinwamJernden norwegischen Wikingern vertrieben wurden sehr viele Schafe yorfanden 9) Wenn nun die landshyne illnentien Norwe-gel (vielleicht waren allch Danen dalunter rlentln tiM Wort facr noch bekannter war) die yielen Schara vorfanden liegt e~ auf del Hand daB sie die Eilande naclt die ell - dem lIirtschaftlichen Hallptrnerkl1Jale- - bemiddot nannten

Ein paul IIJ]del~ Formen mit eigentiimlicher Ableitung mngell noeh orwUhnt werden L u cas Deb e 10) leitet den InllelnalJlcn von It fara (neuforoyisch at fara gesprochen iiat fUara uanisch at fara) ab lind erklart ihn folgendermiddot maJlen DM sind die Inseln zwischen denen man fahren muJ3 Lan d t 11) weist auf die Unmenge Seevogel hin lind will tlen Nalllen mi t diinisch fjer (neuforoyisch fjoour ~ sprochcn fjoewur = Feder) in Zus8mmenhallg bringen odeI on dem Worte fjaern (fjalul gesproehen fjearur = fern) ahle iten Ncuertlings tritt A W BrOgger in seiner Arshybeit Den norske bosetningen p i Shetland-Olkneyene 12) fiir eine iihnlichc Deutung de~ Namens ein Er leitlt ihn 011 dem keltischen W orte fearann = Land fern abo Seiner Meinung naeh ist es unwahrscheinlich daJ3 die einwalldernshyclell Norweger das ihnen felnliegencle rliini1lch-schwediche faer statt dem gewohnlichen sauar angewendet haben sollen Hingegen lag fUr dif keltischen Einsiedler das Land fearann = fern die Norweger vers tanden dM Wort nicht und brae llshyle n es mit dem bekannteren fael in Beziehung ein( in lll8onshycher HinsicM nahe liegende Elkliirung Doch eine Fla~e (lrangt sich sofor~ auf Warulll wiihlten die besiedelnden Norweger erst wieder ein ungebriiuchliches dem DiinischshySchwedischen 8ong-ehorendes Wort Wenn man dM bedenkt cheint die herkoilll11liche Erklarung hedeutend an Boden 7U gewinnen

Peter Clausen sagt in Norges beskrivelse Ein Teil meint da13 die Inseln ihren Namen von den vie len Schafen erha1ten haben doch ist dies nicht glaubwiirdig weil faar ein danisches unrl kein nOlwegisches Wort i~ t Die Schafinseln miiJ3ten Saucloi heiJlen weil Illll aud (foroyisch seyaur) ein noregischoo Wort ist

Die beste grammatikalische Erldiirung hat n8ls Wort faer

8) Das Werk schrieh del iriBche Moneh um 82 Ausga be Walckenaer Paris 1807 Kap VII Ausgal)f PJlthey 1870

9) In obigem Werk he iilt es ita nUllc causa latronulll [ormunnorum vacuae anachoritis plenae innumerabilibus oyibus ac diversis generibus multis nimis marinarum avium

10) 1673 - 11) 1800 12) III Skriftel utgitt a v Dpt norske Videnskaps-Akademi

Oslo 1930 II I

dM dasltgtelbe wie altnorweurogiseh sallal bedeutet in 8norN Edda In der Historia Norwegiae heiJlen die SchaIinseln insulae ovium 13) Dicuil wurde bereits erwiihnt Ham mCJ s haimb H ) weist in Fae10sk Anthologi 1) auch darmiddot auf hill uaJ3 ansons le n immer Ii zu ae und 6 zu I) umlautet (6io = faer bOt = b0tur) wiihrend die Inelbevljlkerung nicht Facroyul sondern F Oloyal (Forjal) sagt Infolged~ 1onnle lllan auch von seiten del Vortform mit Deb e 8 dn Namen von fara ableiten shy

Nun findetmiddot sich del Dbelgang von ae in J) doeh in einelll anltleren Work F()rilfi (g-egplOchen f)riliws ein FelllinillulIl yom altnorwegischen fael = Mu(fr = Schaf abgeleitet) bemiddot de-utet Schaflaus (Pediculus OVinLLlti) der lahiale A ulaut I unll (ler dem Vokal folgende r-Laut rei ehte-n aus um ae ZII

o 7U runden Delselbe Ubergang findet siel iibrigen5 auch im Neunorweguchen 16) vgl foroyjsoh pOOR (gesproch(11 pilesa = orllliiden voUstiindig ennatten) und neunorwegiltch paese (p0sE = schwer stlllen)

Weon weiters noch erwahnt WiId daB fOroyisch 0)801 del Iegelmallige Plural des Wortes oy is t dlls s ich aU8 altshynorwegischem ey - eyjaT entwickelte kann die BeweisHihshyrung wohl abgeschlossen we rden Foroyar beJeutet sprachshygeltlchichtlich nnd geschlchtlich gesehen unter Beniitzung des gegenwiirtig vorliegenden Quellenmaterials S c II a fin sel n

13) Storms Monumenta hiamptorica Norvegiae S 92 u 211 14) V l Ham mel 8 h aim b Griinder del neuforoyiscllPn

Schriftsprache ist ein Abkommling deutschel Ahuen aus delII (hemaligen OsterreichillChen Siidschl(gtsien - Vgl meine AI heiten Das klein8te germani~he Yolk (Volk u Rasse 62) Di r wpstnordischen Brudervolker im Lichte del Ur- unci Sprafh geschichtc (erscheint im Norwegenheft der 80nne demniichst) Kelten und Normannen auf den Inseln nordlich von Schottmiddot land (Mitt der Itdandfreunde 163) Das kleins te gmnanische Volk Die Foroyinger (Mitt des SkandilIa Klubs in ien 3i- 193j) Jltoroyar (W~n 7 Dr-Stephanmiddot VE~lag) Die Namenwelt irn Ge biete degt klElinsten germanischeu Volkes del ForoyingtI (Zsch l r Namenforsch 12 1 fr 19i16) 1Ind Stand unci Aufgabr riiroyL~cher FOIschung (Germ-lom Monatsschr 11 12 1936)

1amp) 1884-91 IG) I va r As (gt n griind~te 1847-64 die neullorwegischc

~chriftsJlrache und V U Ham m ( 1 13 h aim b 1847-54 dip II PUshy

fiiroyiscite -Chriftspraehe

Geogr Vorlesungen im Sommerhalbjahr ) 937 d) Hochschulen fUr Lehrerbildung) (Unt = Unterricht) BON N Zepp P Landesk d Westmark 1 mit L Dorf u Siwshy

lungsk 1 mit L Wirtsch-G 1 mit Db Klimak 1 Db am MellshytischbL 1 Heimat- u erdk Lehrarbeit m Lehrversuchen 4 L

DO R T MUN D BrUnger W Westdtland mit L Westfa Landsch mit L Didaktik u Meth d erdk Unt Meth Einzelfragen

K A R L S R U H E Plrommer F Oberrheinlde 2 Didaktik u Methoshydik d erd- u heimatk Unto 4 Ausgewiihlte Abschn Allg G Vb 2 m L

LEIPZIG Jungrlchter W Methodlk d erdk Unto 2 Auslantlshydttum 2

) Schlull von S 149

Page 2: k - uni-bonn.de€¦ · Foige ersaheinen, so daB das gemmte Kal'tenwerk bis ZUIll ... Schicksale der Insel in den foJgenden Jahrhunderten sind selll' woohselvoll, Zeite-n der Ruhe

-----

167 H Harrassowitz Das Jahrbuch H135 cler Preul3ischen Geologischen LaJldcsanstalt

61hungnisvolle soziale Folgen Sic machte11 sieh mit Untershystiitzuong del Landesregierung ZIl Heml-en del Insel Die Nor(lshystrander selbst wUlden Landarbeiter (xler Pachter vcrmiscJtshyten sich mit den Fremden und verloren ihre fri eische Eigenshyart Diese fur N ordstrand bedeutSlmc Epoche ltlaueTt bis Zll

den groBen SturmfIuten um die Mitte des ISJahrhundcrts durch welche die meisten niederliindischen BeSitzel VelUdl shylal3t wllrden wieder in ihre Heilllat zurliclltzulmhren Nach dem sturml1uheichen IS Jahrhunclert unci der schweron Flut von 1825 begann eine Zeit rllhigerer und edreulicherer Entshywicklung fur die Insel Dureh ciille grundlegentle Neuerung im Deichbau welche darim hestand da13 man statt der bilshyherigen Bollwerke den Deiohfu13 mit einer flachen Boschung ersah gelang es dem Abbruch Einhalt zu tun 1m Osten vollzltJg sich wgar e1ne erheblWhe Ausdehnnng dm Insel Nelles Koogsland wurde gewollnen und 1907 kunnte ein Damm zum Festland geoohlage n werden der in den Jah1(1l 1933-35 hochwasserfrei al~ballt Vurde

1m Gegel1satz Zll Nordstrand kommt auf Pe II W 0 rrn das Hauptverdienst die1 WiooeorLecJeiochung nach (leI Klshytastrophe des Jahros IG34 den Inselbewohneorn hQlbst zu Die Schicksale der Insel in den foJgenden Jahrhunderten sind selll woohselvoll Zeite-n der Ruhe wechseln mit solchen sehwerer H eimsuehung ab In siirkste Bedringnis gmiddoterict die Iusel dllrch die Verheerungen del FebruarfJut 1825 Fur die GeschichtD des DeichOOujj und del Deicherwultung N ordshyfries lands liefert kaum ein anderet MarschJand 80 interesshysantes Material wie Pellworm

Eine sehr groBe Stoffmenge ~t in den vorlicbenden drei Ballden angehauft Ilnd nach gruampn Gesichtspllnkten geshyordnet und verarheitet W w1oJl sin(l auch die beigegebenemiddotn altcn Karten lll1d PHine Zwar nehmeu die Ausfiih rung~n libel Gesetzgebung Deichverwaltung und techniampChe MaHshynahmen einen grol3en Rallm ein aoor del geographisclle Gehalt ist so glol3 0013 die Biinde aels ein Quellenwerk ersten Rallgeuro6 fiir kiis tenmorphoJogiscltc und landeslnmdliche Untersuchungen angesprochen werden mUE-Seuron Noeh liegen die iibrigen vier Blinde deo zweiten Te-ilcs ni-cht illl Druck VOl abel ihr Erscheinen wird als nahe hevorstehend angeshyklindigt lind so darf man schon jetzt die Hoffnung ansshyspreohen 0013 alleh der dritte Thil Die Festlandskiiste in Angriff genommen und (lie Unterstiitzung der Staatsvershywa1tung finden IIIOge (lamit ein Werk vollendet werde clas in gleiltlhel eise fiir die Praxis wie fiir die Wisse nschaft hochbedeutsam ist Otto Jessen Rostock

Das Jahrbuch 1935 der Preu6 Geolog LandesanstalP) Dienemann Wilhelm Gcologischp Beratungen im Dienste des

modernen StraIlenbaues - Ein ErJafl des Generalinsprktors fiir das deutsche Strallenwesen fordert bei jedcm groflen Straflenneuball die Zuziehung der Geologen Aus der Erorterullg der EinzlhLUfgaben geoshylogi~eher Beratung dieser Art sei anf dir beiden farbigen Taf~ln hinshy

) PreuD Geologische Lanuellllllstalt zu Berlin Jahrbuch Iiir nas Jahr 19~5 Bu LVI Schrirtltg Bergrat M i s n e r Hert 1 Wi~sellschartshy

Iieher (niehtamtl) Teil 754 S 50 Tal Helt 2 Amtlicher Teil 121 S 2 Tar Berlin 1936 RM 30 - Auswahl dor besprochencn Arbpiten durch die Schrirtleitun~ von Pcterm Mitt

gewieson die Teile del stra6enbaugeologischen Karte der geplanten Reichsautobahn Bremen-Miinster wiedergeben Nur ein ein Kilometer breitcr Streifen wird im MaBstab 1 50000 dargestellt Mit den Farben werden verschiedenartigo Gesteine bezeirhnet Sand Ton Tod usw und bei jedem Farbensehllde wird die technische Bedeutung zugefiigt wie tragfiihig standfest GrundwlIsser hoch u ii

Milthers V Eine Geschiebegrenze in Ostdeutschland und Polen und ihre Beziehung zu den Vereisungen - Bei einer gemeinschaftlichen Untersuehung mit Grahmann WU siidlich Leipzig (line alllfallende Geschiebegrenze festgestellt worden Brauner Ostseeporphyr aus der Gegend siidlich del Alanusinseln stammend kam weiter siidlich nicht mehr vor Bei einllr Ausdehnung der Untersuchungen iiber Sagan Liegnitz Breslau und weiter tiber Kreuzburg nach Cz~stQchowa und Nowo RadQmsk in Polen ergab sieh das gleiche Verhalt~n und wird mit eincr Karte und ausfiihrlich tabellarisch dargestellt 1m Osten komlllt brauner Ostseeporphyr sehr vereinzelt auch stidlich der Hauptshygrenze vor Oberhaupt vergroBert sich liier del Anteil baltischen Mashyterials sehr und DaJageschiebe treten zurtick Nach einer hlstorischen Dbersicht tiber die Vermutungen betreffs der Vereisungsgrenzen im Untersuchungsgebiet wird wahrscheinlich gemacht dall die nachshygewiescne Geschiebcgrenze die iiuflere Grenze der Warthe-Eiszei t beshyzeichnet

Voldstedt Paul Ober die Geschichte des Kiistriner Beckens und der Eberswalder Pforte - Von dell Hauptergebnissen der vorwicgend ortJich wichtigcn Arheit sei hervorgehoben da6 aus dem hiiufigen Aufshytreten von Biindertoncll fast ill del ganzen UJllIandlmg des Kiistrincr Beckens hervorgeht wie hler im iiUcstell Abschnitt des Frankfurter Stadiums ein Stausee bestand der nach SW zum Berliner Tal tiberflofl Ein Abflufl der SchmeJzwasser nach W durch die Eberswalder Pforte fand in der Hauptpbasc des Pommersclten (Baltischen) Stadiums statt es ist aber nicht anzunehmen dal der Ablauf lange gcdauert hiitte Die UnregcJIllii6igkeit der Talbildung beim Thorn-Eberswalder Urshystromtnl erkliirt sich dadurch daB ihm die Oder mit ihrell gesalllten Nebenfliissen niemals zugekommen ist Warthe und Weichsel nllr in einer relativ kurzdauemden Phase

Selle Willi Die nacheiszcitliche Wald- und Moorentwicklung im stidostlichen Randgebiet der Liinebllrger Heide - Es handelt sieh urn pollenallalytische Untersuchungen an sieben Mooren darunter das grollc Gifhorner Moor die mit einer Ausnahme sowohl Flachllloor- als auch Hochmoortorfe fiihren Von jedem Moore werden cinc ausfiihrliche Beschreibung und die tiblichen Diagramme gegeben Die WaldentwickshyIWlg des GebiMes wird einer zusammenfassenden Bctrachtung llntershyzogen Auffiillig ist wic mehrfach - bci Kiefer Eiche Buche - eill Unrorschied zwischen Ost und West vorlicgt wir haben hler ein klimashytisches Obergangsgebiet Der priiborealen Kiefer-Birken-Zeit mit zwei Birkenvorswflcn folgt die boreale mcsolithische Kiefer-Hasel-Zeit mit del zweiten Kulmination den Kiefer llnd del crsten der Hasel Atlalltisch breitet sich Eichenmischwald mit del zweiten Kulmination der Hasel ails (Neolithikum und Bronzezeit) In der subatlantischen Eisenzcit haben Buche und Hainbuche ihre groBte Ausdehmmg In der Kulturshyzeit gewinnen Kiefrr Hasel und Eiche wieder an Gebiet Die Kiefer hat sich nuch ihrem Riickzuge im Atlantikum in ganzen Bestiinden an vielen Orten gehalten Die Fichtell im Norddeutschen Flachlande miisson al~ Vorposten aus ihrem Areal betrachtet werden

Trenel M Aufgaben und Organisation del Bodenkartierung an der Geologischen Landesanstalt Berlin - v Hoyningen-Huene P Die hodcllkundliche Obersichtskartienmg Niedersachsns - S chi ach t

169Vereinheitlichung der del1tschen Landeskartenwerke - E Krenn Der NamE Foroyar

Nicht nur der KlimatoIoge sondern allch der Kulturshygeograph wird das Kartoenwerk mit Interes8e in die Hand nehmen Manche Einzelheiten im kulturlandschaftlichen Bilde des Deutschen Reiclles erscheinen in neuem Lieht So sei hier nul angedeutet vie nahezu ausnahmslos die Geshybiete besonderer Iandwirtschaftlieher Gunst - optiUal~r Anban anspruchovoller KuIturpflanzen wie Wein Zuckershyruben Weizen Tabak u a - mit Troekengmiddotebieten ZIIshy

summenfallen diese Frag-en tiollen an anderer Stelle naber behandelt werden

Mit diesem Kartenwerk gibt das Reichsamt fiir Wettershydienst nicht nllr ner Wissenschaft sondern in erster Linie zahlreichen StelJen der Staats- und Wi rtsehaftsfiihrnng eine wertvolJe Arbe-itsglllndlage Das Allslallll hat ihlll yorliiung nichts Gleiehweltiges an die Seite zu setzen

Hermann Flohn Berlin -----------~-----

Vereinheitlichung (jar deutschen Landeskartenwerke Nuch einem RunderlaB des Reiehs- und PrellBichJ1l

Minilttel~ de~ Innern VOI1 1 Marz 1937 sind Landtskartenshywerke das amtliehe Lanclc grllndlartellwerh (Deutsche Grundshyka do 1 5000 lind Ka taterpla nkarte) und die Toposhygraphioche Karte1 25000 Die Herstellung LaufendshyhaHung Vervielfiiltigung lind VeriiffentIichung cler Delltshyschen Grundkartel 5000 und del Katasterplanharteuro sind bereits dureh einen RunderlaB VOll1 28 September 1936 gmiddoteshyregcIt Die HerstelIllng Laufendhaltung VervieWUtigungshylind Veroffentliehung- der Topoglaphischen Kartel 25 000 werden dureh dell Heuen ErlaB als Aufgabe der Lander btshyzeicitnct und zwar ind ll1it der DUlchfiihrllng beauftragt dug Reichsamt filr Lanosaufnahme das Bayelisehe LandesshyYerlllessu-ngsamt das V lirtteurombelgische InnemninisteriulU las Badische Finanz- und WirbchaftAlniniteriurn und das Hesgisehe Landesvermessungsamt Zur VereinheitlidlUng der topographischen Zeichen wird angeordnet daB Neubearheishytung-en von Karten in allen Einzelheiten narll delll MIli tershyblatt fur die topographischen und kartographisehen AImiddotshylJeiten im Mafistab 1 25000 allszufiihren sind AI Bezeiehshynung eThiiLt jedes Blatt kunftig dcn Nalllen des Ortc8 mit del gro13ten Eillwohnerzahl und eine Nummer Nur 0 keiu Ort vorhanden ist konnen aneh Berg- FII1l- nnd dergleiClwn Namen verwende werden Dio NlImelierung ird fiir las gesalllte Reiehsgebiet einheitlieh festgelcgt nnd erfolgt - mit wenigen Ausnahmen in OstpleuLlen - durch eine vierselshylige Zah 1 Von clie8euror bezeichnen die beiden ersten Ziffeln die vr -O-Reihc (von N 11alth S waehs~md) de heiden letztcn die N-S-Reihe (yon W naeh 0 wach8euroncl) Werden BWttltlr Ion einel odeI Illehl~ren Lanrlesglenzen durchllaquomiddothnitloo -gto -ind sie in ihrem ganzen Umfang yon derjenige-n Lamletashyrermessungsbeholde zu bearbeitell die den groBten FHiehenshymtcil auf dem betleffenden Blatt hat Die Bliitter der ToposhyraphiBchen Karte von Bayelll (Po~iti()nsblatter) werden kiinftig WI leichteren Feststellllng ihlel Lape nehen illl-er cigmiddotenen Nummer in Klammern aueh die NUnImer de~ielligen Blattes eler Topcgraphisehen Kartel 25000 tragen in (lessen Gebiet die ~iidw3t1iche E cke des I~tr(ffencle n Posishyiionsblattes filllt M H

PetpI1l nn~ Gegr Mitteilungpn 1937 Heft (j

Der Name foroyar Von Dr ERNST KRENN AUentsteig (NOsterr)

Das kleine Inselreich zwischen SdlOttland I~lanri und Norwegen ist gemeinhin unter dem Zwitternamen FarOer zusamllIengesetzt ails clem danischen Grundwort unci dem altnorwegischen (= alti8Iiindi~hen) Bestimmungswort ~shykannt Die geschiehtliche Entwieklung der Eilande brachtc es mit sieh daB die ursprunglidl von Kelten bewohnten Felseninseln I) illl 9 Jahrhundert von norwegisehen Wikinshygern besiedelt wurden 2) Das freie Inselreich ram bald unter norwegische HeTr8ehaft als die Freiheit die$e~ Staates jm

14 Jahrhundert besiegelt Will kamen allch die FiirOer mit den anrlelen BeiJanden 3) des norwegischen Reiche zu Daneshymark be-i clem sie auch dann noeh verblieban al~ sieh Norshyyegen von Diinemark lossagte (1814) und Island ein fa it ganz selbsttindiges Konigreich t) wurde Die 8mtliehe Beshyzeichnung des Ar-chipels ist auchheute noch baer0er

Die Inselbe-wohner selbst nennen ilIr Vaterland F iishyl 0 Y a r Plural gesproehen Farjar Die alte isliindi~cblt FOflll des Namens ist untel anderem in der Faereyinga ltag1 erhalten geblieben Faercyjllr ) Noeh heute heiBen die 111shy~eln im Neuislandischen Faereyjar Der Dbergang von Ie in 0 (e) G) begann zeitig wahnehein1ich in del Datidorlll Faereyjum die sich be-reits in der ellsten HiiUte des 14 Jahrshyhunderts vurfindet diese wurde bald zn Faeriulll zusammenshygezogen (lsI Ann vg aueh die Form Phelilllll in DiploshyllIatalilllll Faeroense illl Brief von lwlsberg 1273 Abschrilt ans dern Jahre 1600) Dureh ZusalllrIlenwirlmng des lashybialen Anlautes fund del Endnng -mn entstand FeljulI

geschrieben FOream (illl Bugittencl oppelkloster Munkeli 7) in Norweg(n 15 Jahlhundert) Ff0loUlll (Diplomatariulll Faf1roense Tarshavn 1412 Abschrift am Jahre 1479) f6rshyIium (Det yngre Saumiddotclebrevet = Del iijogmiddotere SchafblieJ Arnam Sam aus dem Jahre 1600) Aug clelll Gesagten elheJlt (la13 del Name c1er Sehafinselo ziellllieh uH 1St Del Obergang del Dativellldung -urn in -nn (gesehlieben F1iroYlllTl geurosproehen Forjun) is1 jungeTen Danm~ wie ltline Forlll Veerron aus dem Ja)ue 1487 zeigt Ein Zusarnrnenhang zwi-laquoehell fOr 111l(1 clem altnDrwegischen faer (= Schar Mutshyerschaf neufCiroyisch eydur neullorwegisch and neuisJiinshydieh saurtnr) besteht seh wahrseheinlich

I) VOlmiddot allem dcnkt D icui I an kfitisch~ Einsiedel (vielmiddot Ipicht Inch gn~mitillllen) di( - - au~ ~(ho11Ialldmiddotlrland kommiddot Illend - pjmiddotn BuBlchcll luI (ell fill3Jnen Holmen lind Eilandcll fiihlten

2) Dic Novpgel kalllPll als Ostllliinllel von ~orwegell und als Vpstmiinnel ion Iem teilweif durch NOllIegel hesiemiddot uBltcn SchottlanumiddotJrlalllti (Vgl c(11 f6royischclI OrtSnamell Vr-stmanna)

3) Island Grolliand Ohptland Orkaden Hebridell ~) Sdt 1918 hw 1920 hat lsJand eillen ~~igenpll Konig nihnmiddot

lich den diinischen (P(~rROllalunion) nUl pin BlIndesgesetz velshyhindet beide Staaten

[) FapImiddotcyillgasaga usgabc TIatn Kopenhagen lRn2 (Codex F1MeyenRis verfa13t ill den Jahren 1387-95)

G) 0 in Foroysk stadaniivnmiddot Keypmannal13yn 1924 0 in FoIoyskmiddotdonsk orilah6k von M A J a e 0 b sen og ChI a t r as Talshav 11 192728

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170 E Krenn Der Name Foroyar - Geogmphische Vorlesungen im Sommerhalbjahr 1937

Friiher war man in diesel Hinsicht lIIehr unsieber Man konnte sich dM Ii ill Firoyar nieht erkliireu die sprachshygeschiehtlich richtige Form miiJ3te dorh Faeroyar lauten Es gibl abel auch an tier norwegischen Westkuste mehlele Eimiddot laude die den Namen Facro) de l I ich zweifelsolme auf das altnolwegischc faer = ampmiddothal bezieht haben Del letzte Zweifel wird durch eine geschichtliche Betrachtllng behohen Schon del iriiche Moneh DicuiJ erwuhnt in seinelll Werke De mensura nrhis terrae 8) daB irioohe EinsiedJcr die ampich lIlII 72gt auf den Schafinseln niedergelasse n hatlen und 11111

tl25 VOIl cinwamJernden norwegischen Wikingern vertrieben wurden sehr viele Schafe yorfanden 9) Wenn nun die landshyne illnentien Norwe-gel (vielleicht waren allch Danen dalunter rlentln tiM Wort facr noch bekannter war) die yielen Schara vorfanden liegt e~ auf del Hand daB sie die Eilande naclt die ell - dem lIirtschaftlichen Hallptrnerkl1Jale- - bemiddot nannten

Ein paul IIJ]del~ Formen mit eigentiimlicher Ableitung mngell noeh orwUhnt werden L u cas Deb e 10) leitet den InllelnalJlcn von It fara (neuforoyisch at fara gesprochen iiat fUara uanisch at fara) ab lind erklart ihn folgendermiddot maJlen DM sind die Inseln zwischen denen man fahren muJ3 Lan d t 11) weist auf die Unmenge Seevogel hin lind will tlen Nalllen mi t diinisch fjer (neuforoyisch fjoour ~ sprochcn fjoewur = Feder) in Zus8mmenhallg bringen odeI on dem Worte fjaern (fjalul gesproehen fjearur = fern) ahle iten Ncuertlings tritt A W BrOgger in seiner Arshybeit Den norske bosetningen p i Shetland-Olkneyene 12) fiir eine iihnlichc Deutung de~ Namens ein Er leitlt ihn 011 dem keltischen W orte fearann = Land fern abo Seiner Meinung naeh ist es unwahrscheinlich daJ3 die einwalldernshyclell Norweger das ihnen felnliegencle rliini1lch-schwediche faer statt dem gewohnlichen sauar angewendet haben sollen Hingegen lag fUr dif keltischen Einsiedler das Land fearann = fern die Norweger vers tanden dM Wort nicht und brae llshyle n es mit dem bekannteren fael in Beziehung ein( in lll8onshycher HinsicM nahe liegende Elkliirung Doch eine Fla~e (lrangt sich sofor~ auf Warulll wiihlten die besiedelnden Norweger erst wieder ein ungebriiuchliches dem DiinischshySchwedischen 8ong-ehorendes Wort Wenn man dM bedenkt cheint die herkoilll11liche Erklarung hedeutend an Boden 7U gewinnen

Peter Clausen sagt in Norges beskrivelse Ein Teil meint da13 die Inseln ihren Namen von den vie len Schafen erha1ten haben doch ist dies nicht glaubwiirdig weil faar ein danisches unrl kein nOlwegisches Wort i~ t Die Schafinseln miiJ3ten Saucloi heiJlen weil Illll aud (foroyisch seyaur) ein noregischoo Wort ist

Die beste grammatikalische Erldiirung hat n8ls Wort faer

8) Das Werk schrieh del iriBche Moneh um 82 Ausga be Walckenaer Paris 1807 Kap VII Ausgal)f PJlthey 1870

9) In obigem Werk he iilt es ita nUllc causa latronulll [ormunnorum vacuae anachoritis plenae innumerabilibus oyibus ac diversis generibus multis nimis marinarum avium

10) 1673 - 11) 1800 12) III Skriftel utgitt a v Dpt norske Videnskaps-Akademi

Oslo 1930 II I

dM dasltgtelbe wie altnorweurogiseh sallal bedeutet in 8norN Edda In der Historia Norwegiae heiJlen die SchaIinseln insulae ovium 13) Dicuil wurde bereits erwiihnt Ham mCJ s haimb H ) weist in Fae10sk Anthologi 1) auch darmiddot auf hill uaJ3 ansons le n immer Ii zu ae und 6 zu I) umlautet (6io = faer bOt = b0tur) wiihrend die Inelbevljlkerung nicht Facroyul sondern F Oloyal (Forjal) sagt Infolged~ 1onnle lllan auch von seiten del Vortform mit Deb e 8 dn Namen von fara ableiten shy

Nun findetmiddot sich del Dbelgang von ae in J) doeh in einelll anltleren Work F()rilfi (g-egplOchen f)riliws ein FelllinillulIl yom altnorwegischen fael = Mu(fr = Schaf abgeleitet) bemiddot de-utet Schaflaus (Pediculus OVinLLlti) der lahiale A ulaut I unll (ler dem Vokal folgende r-Laut rei ehte-n aus um ae ZII

o 7U runden Delselbe Ubergang findet siel iibrigen5 auch im Neunorweguchen 16) vgl foroyjsoh pOOR (gesproch(11 pilesa = orllliiden voUstiindig ennatten) und neunorwegiltch paese (p0sE = schwer stlllen)

Weon weiters noch erwahnt WiId daB fOroyisch 0)801 del Iegelmallige Plural des Wortes oy is t dlls s ich aU8 altshynorwegischem ey - eyjaT entwickelte kann die BeweisHihshyrung wohl abgeschlossen we rden Foroyar beJeutet sprachshygeltlchichtlich nnd geschlchtlich gesehen unter Beniitzung des gegenwiirtig vorliegenden Quellenmaterials S c II a fin sel n

13) Storms Monumenta hiamptorica Norvegiae S 92 u 211 14) V l Ham mel 8 h aim b Griinder del neuforoyiscllPn

Schriftsprache ist ein Abkommling deutschel Ahuen aus delII (hemaligen OsterreichillChen Siidschl(gtsien - Vgl meine AI heiten Das klein8te germani~he Yolk (Volk u Rasse 62) Di r wpstnordischen Brudervolker im Lichte del Ur- unci Sprafh geschichtc (erscheint im Norwegenheft der 80nne demniichst) Kelten und Normannen auf den Inseln nordlich von Schottmiddot land (Mitt der Itdandfreunde 163) Das kleins te gmnanische Volk Die Foroyinger (Mitt des SkandilIa Klubs in ien 3i- 193j) Jltoroyar (W~n 7 Dr-Stephanmiddot VE~lag) Die Namenwelt irn Ge biete degt klElinsten germanischeu Volkes del ForoyingtI (Zsch l r Namenforsch 12 1 fr 19i16) 1Ind Stand unci Aufgabr riiroyL~cher FOIschung (Germ-lom Monatsschr 11 12 1936)

1amp) 1884-91 IG) I va r As (gt n griind~te 1847-64 die neullorwegischc

~chriftsJlrache und V U Ham m ( 1 13 h aim b 1847-54 dip II PUshy

fiiroyiscite -Chriftspraehe

Geogr Vorlesungen im Sommerhalbjahr ) 937 d) Hochschulen fUr Lehrerbildung) (Unt = Unterricht) BON N Zepp P Landesk d Westmark 1 mit L Dorf u Siwshy

lungsk 1 mit L Wirtsch-G 1 mit Db Klimak 1 Db am MellshytischbL 1 Heimat- u erdk Lehrarbeit m Lehrversuchen 4 L

DO R T MUN D BrUnger W Westdtland mit L Westfa Landsch mit L Didaktik u Meth d erdk Unt Meth Einzelfragen

K A R L S R U H E Plrommer F Oberrheinlde 2 Didaktik u Methoshydik d erd- u heimatk Unto 4 Ausgewiihlte Abschn Allg G Vb 2 m L

LEIPZIG Jungrlchter W Methodlk d erdk Unto 2 Auslantlshydttum 2

) Schlull von S 149

Page 3: k - uni-bonn.de€¦ · Foige ersaheinen, so daB das gemmte Kal'tenwerk bis ZUIll ... Schicksale der Insel in den foJgenden Jahrhunderten sind selll' woohselvoll, Zeite-n der Ruhe

169Vereinheitlichung der del1tschen Landeskartenwerke - E Krenn Der NamE Foroyar

Nicht nur der KlimatoIoge sondern allch der Kulturshygeograph wird das Kartoenwerk mit Interes8e in die Hand nehmen Manche Einzelheiten im kulturlandschaftlichen Bilde des Deutschen Reiclles erscheinen in neuem Lieht So sei hier nul angedeutet vie nahezu ausnahmslos die Geshybiete besonderer Iandwirtschaftlieher Gunst - optiUal~r Anban anspruchovoller KuIturpflanzen wie Wein Zuckershyruben Weizen Tabak u a - mit Troekengmiddotebieten ZIIshy

summenfallen diese Frag-en tiollen an anderer Stelle naber behandelt werden

Mit diesem Kartenwerk gibt das Reichsamt fiir Wettershydienst nicht nllr ner Wissenschaft sondern in erster Linie zahlreichen StelJen der Staats- und Wi rtsehaftsfiihrnng eine wertvolJe Arbe-itsglllndlage Das Allslallll hat ihlll yorliiung nichts Gleiehweltiges an die Seite zu setzen

Hermann Flohn Berlin -----------~-----

Vereinheitlichung (jar deutschen Landeskartenwerke Nuch einem RunderlaB des Reiehs- und PrellBichJ1l

Minilttel~ de~ Innern VOI1 1 Marz 1937 sind Landtskartenshywerke das amtliehe Lanclc grllndlartellwerh (Deutsche Grundshyka do 1 5000 lind Ka taterpla nkarte) und die Toposhygraphioche Karte1 25000 Die Herstellung LaufendshyhaHung Vervielfiiltigung lind VeriiffentIichung cler Delltshyschen Grundkartel 5000 und del Katasterplanharteuro sind bereits dureh einen RunderlaB VOll1 28 September 1936 gmiddoteshyregcIt Die HerstelIllng Laufendhaltung VervieWUtigungshylind Veroffentliehung- der Topoglaphischen Kartel 25 000 werden dureh dell Heuen ErlaB als Aufgabe der Lander btshyzeicitnct und zwar ind ll1it der DUlchfiihrllng beauftragt dug Reichsamt filr Lanosaufnahme das Bayelisehe LandesshyYerlllessu-ngsamt das V lirtteurombelgische InnemninisteriulU las Badische Finanz- und WirbchaftAlniniteriurn und das Hesgisehe Landesvermessungsamt Zur VereinheitlidlUng der topographischen Zeichen wird angeordnet daB Neubearheishytung-en von Karten in allen Einzelheiten narll delll MIli tershyblatt fur die topographischen und kartographisehen AImiddotshylJeiten im Mafistab 1 25000 allszufiihren sind AI Bezeiehshynung eThiiLt jedes Blatt kunftig dcn Nalllen des Ortc8 mit del gro13ten Eillwohnerzahl und eine Nummer Nur 0 keiu Ort vorhanden ist konnen aneh Berg- FII1l- nnd dergleiClwn Namen verwende werden Dio NlImelierung ird fiir las gesalllte Reiehsgebiet einheitlieh festgelcgt nnd erfolgt - mit wenigen Ausnahmen in OstpleuLlen - durch eine vierselshylige Zah 1 Von clie8euror bezeichnen die beiden ersten Ziffeln die vr -O-Reihc (von N 11alth S waehs~md) de heiden letztcn die N-S-Reihe (yon W naeh 0 wach8euroncl) Werden BWttltlr Ion einel odeI Illehl~ren Lanrlesglenzen durchllaquomiddothnitloo -gto -ind sie in ihrem ganzen Umfang yon derjenige-n Lamletashyrermessungsbeholde zu bearbeitell die den groBten FHiehenshymtcil auf dem betleffenden Blatt hat Die Bliitter der ToposhyraphiBchen Karte von Bayelll (Po~iti()nsblatter) werden kiinftig WI leichteren Feststellllng ihlel Lape nehen illl-er cigmiddotenen Nummer in Klammern aueh die NUnImer de~ielligen Blattes eler Topcgraphisehen Kartel 25000 tragen in (lessen Gebiet die ~iidw3t1iche E cke des I~tr(ffencle n Posishyiionsblattes filllt M H

PetpI1l nn~ Gegr Mitteilungpn 1937 Heft (j

Der Name foroyar Von Dr ERNST KRENN AUentsteig (NOsterr)

Das kleine Inselreich zwischen SdlOttland I~lanri und Norwegen ist gemeinhin unter dem Zwitternamen FarOer zusamllIengesetzt ails clem danischen Grundwort unci dem altnorwegischen (= alti8Iiindi~hen) Bestimmungswort ~shykannt Die geschiehtliche Entwieklung der Eilande brachtc es mit sieh daB die ursprunglidl von Kelten bewohnten Felseninseln I) illl 9 Jahrhundert von norwegisehen Wikinshygern besiedelt wurden 2) Das freie Inselreich ram bald unter norwegische HeTr8ehaft als die Freiheit die$e~ Staates jm

14 Jahrhundert besiegelt Will kamen allch die FiirOer mit den anrlelen BeiJanden 3) des norwegischen Reiche zu Daneshymark be-i clem sie auch dann noeh verblieban al~ sieh Norshyyegen von Diinemark lossagte (1814) und Island ein fa it ganz selbsttindiges Konigreich t) wurde Die 8mtliehe Beshyzeichnung des Ar-chipels ist auchheute noch baer0er

Die Inselbe-wohner selbst nennen ilIr Vaterland F iishyl 0 Y a r Plural gesproehen Farjar Die alte isliindi~cblt FOflll des Namens ist untel anderem in der Faereyinga ltag1 erhalten geblieben Faercyjllr ) Noeh heute heiBen die 111shy~eln im Neuislandischen Faereyjar Der Dbergang von Ie in 0 (e) G) begann zeitig wahnehein1ich in del Datidorlll Faereyjum die sich be-reits in der ellsten HiiUte des 14 Jahrshyhunderts vurfindet diese wurde bald zn Faeriulll zusammenshygezogen (lsI Ann vg aueh die Form Phelilllll in DiploshyllIatalilllll Faeroense illl Brief von lwlsberg 1273 Abschrilt ans dern Jahre 1600) Dureh ZusalllrIlenwirlmng des lashybialen Anlautes fund del Endnng -mn entstand FeljulI

geschrieben FOream (illl Bugittencl oppelkloster Munkeli 7) in Norweg(n 15 Jahlhundert) Ff0loUlll (Diplomatariulll Faf1roense Tarshavn 1412 Abschrift am Jahre 1479) f6rshyIium (Det yngre Saumiddotclebrevet = Del iijogmiddotere SchafblieJ Arnam Sam aus dem Jahre 1600) Aug clelll Gesagten elheJlt (la13 del Name c1er Sehafinselo ziellllieh uH 1St Del Obergang del Dativellldung -urn in -nn (gesehlieben F1iroYlllTl geurosproehen Forjun) is1 jungeTen Danm~ wie ltline Forlll Veerron aus dem Ja)ue 1487 zeigt Ein Zusarnrnenhang zwi-laquoehell fOr 111l(1 clem altnDrwegischen faer (= Schar Mutshyerschaf neufCiroyisch eydur neullorwegisch and neuisJiinshydieh saurtnr) besteht seh wahrseheinlich

I) VOlmiddot allem dcnkt D icui I an kfitisch~ Einsiedel (vielmiddot Ipicht Inch gn~mitillllen) di( - - au~ ~(ho11Ialldmiddotlrland kommiddot Illend - pjmiddotn BuBlchcll luI (ell fill3Jnen Holmen lind Eilandcll fiihlten

2) Dic Novpgel kalllPll als Ostllliinllel von ~orwegell und als Vpstmiinnel ion Iem teilweif durch NOllIegel hesiemiddot uBltcn SchottlanumiddotJrlalllti (Vgl c(11 f6royischclI OrtSnamell Vr-stmanna)

3) Island Grolliand Ohptland Orkaden Hebridell ~) Sdt 1918 hw 1920 hat lsJand eillen ~~igenpll Konig nihnmiddot

lich den diinischen (P(~rROllalunion) nUl pin BlIndesgesetz velshyhindet beide Staaten

[) FapImiddotcyillgasaga usgabc TIatn Kopenhagen lRn2 (Codex F1MeyenRis verfa13t ill den Jahren 1387-95)

G) 0 in Foroysk stadaniivnmiddot Keypmannal13yn 1924 0 in FoIoyskmiddotdonsk orilah6k von M A J a e 0 b sen og ChI a t r as Talshav 11 192728

i) llif~PS Kloqlermiddot hattl OUter in Fiiroyal

Au

PetermanllS IGtteilungen IP__ Heft

22

170 E Krenn Der Name Foroyar - Geogmphische Vorlesungen im Sommerhalbjahr 1937

Friiher war man in diesel Hinsicht lIIehr unsieber Man konnte sich dM Ii ill Firoyar nieht erkliireu die sprachshygeschiehtlich richtige Form miiJ3te dorh Faeroyar lauten Es gibl abel auch an tier norwegischen Westkuste mehlele Eimiddot laude die den Namen Facro) de l I ich zweifelsolme auf das altnolwegischc faer = ampmiddothal bezieht haben Del letzte Zweifel wird durch eine geschichtliche Betrachtllng behohen Schon del iriiche Moneh DicuiJ erwuhnt in seinelll Werke De mensura nrhis terrae 8) daB irioohe EinsiedJcr die ampich lIlII 72gt auf den Schafinseln niedergelasse n hatlen und 11111

tl25 VOIl cinwamJernden norwegischen Wikingern vertrieben wurden sehr viele Schafe yorfanden 9) Wenn nun die landshyne illnentien Norwe-gel (vielleicht waren allch Danen dalunter rlentln tiM Wort facr noch bekannter war) die yielen Schara vorfanden liegt e~ auf del Hand daB sie die Eilande naclt die ell - dem lIirtschaftlichen Hallptrnerkl1Jale- - bemiddot nannten

Ein paul IIJ]del~ Formen mit eigentiimlicher Ableitung mngell noeh orwUhnt werden L u cas Deb e 10) leitet den InllelnalJlcn von It fara (neuforoyisch at fara gesprochen iiat fUara uanisch at fara) ab lind erklart ihn folgendermiddot maJlen DM sind die Inseln zwischen denen man fahren muJ3 Lan d t 11) weist auf die Unmenge Seevogel hin lind will tlen Nalllen mi t diinisch fjer (neuforoyisch fjoour ~ sprochcn fjoewur = Feder) in Zus8mmenhallg bringen odeI on dem Worte fjaern (fjalul gesproehen fjearur = fern) ahle iten Ncuertlings tritt A W BrOgger in seiner Arshybeit Den norske bosetningen p i Shetland-Olkneyene 12) fiir eine iihnlichc Deutung de~ Namens ein Er leitlt ihn 011 dem keltischen W orte fearann = Land fern abo Seiner Meinung naeh ist es unwahrscheinlich daJ3 die einwalldernshyclell Norweger das ihnen felnliegencle rliini1lch-schwediche faer statt dem gewohnlichen sauar angewendet haben sollen Hingegen lag fUr dif keltischen Einsiedler das Land fearann = fern die Norweger vers tanden dM Wort nicht und brae llshyle n es mit dem bekannteren fael in Beziehung ein( in lll8onshycher HinsicM nahe liegende Elkliirung Doch eine Fla~e (lrangt sich sofor~ auf Warulll wiihlten die besiedelnden Norweger erst wieder ein ungebriiuchliches dem DiinischshySchwedischen 8ong-ehorendes Wort Wenn man dM bedenkt cheint die herkoilll11liche Erklarung hedeutend an Boden 7U gewinnen

Peter Clausen sagt in Norges beskrivelse Ein Teil meint da13 die Inseln ihren Namen von den vie len Schafen erha1ten haben doch ist dies nicht glaubwiirdig weil faar ein danisches unrl kein nOlwegisches Wort i~ t Die Schafinseln miiJ3ten Saucloi heiJlen weil Illll aud (foroyisch seyaur) ein noregischoo Wort ist

Die beste grammatikalische Erldiirung hat n8ls Wort faer

8) Das Werk schrieh del iriBche Moneh um 82 Ausga be Walckenaer Paris 1807 Kap VII Ausgal)f PJlthey 1870

9) In obigem Werk he iilt es ita nUllc causa latronulll [ormunnorum vacuae anachoritis plenae innumerabilibus oyibus ac diversis generibus multis nimis marinarum avium

10) 1673 - 11) 1800 12) III Skriftel utgitt a v Dpt norske Videnskaps-Akademi

Oslo 1930 II I

dM dasltgtelbe wie altnorweurogiseh sallal bedeutet in 8norN Edda In der Historia Norwegiae heiJlen die SchaIinseln insulae ovium 13) Dicuil wurde bereits erwiihnt Ham mCJ s haimb H ) weist in Fae10sk Anthologi 1) auch darmiddot auf hill uaJ3 ansons le n immer Ii zu ae und 6 zu I) umlautet (6io = faer bOt = b0tur) wiihrend die Inelbevljlkerung nicht Facroyul sondern F Oloyal (Forjal) sagt Infolged~ 1onnle lllan auch von seiten del Vortform mit Deb e 8 dn Namen von fara ableiten shy

Nun findetmiddot sich del Dbelgang von ae in J) doeh in einelll anltleren Work F()rilfi (g-egplOchen f)riliws ein FelllinillulIl yom altnorwegischen fael = Mu(fr = Schaf abgeleitet) bemiddot de-utet Schaflaus (Pediculus OVinLLlti) der lahiale A ulaut I unll (ler dem Vokal folgende r-Laut rei ehte-n aus um ae ZII

o 7U runden Delselbe Ubergang findet siel iibrigen5 auch im Neunorweguchen 16) vgl foroyjsoh pOOR (gesproch(11 pilesa = orllliiden voUstiindig ennatten) und neunorwegiltch paese (p0sE = schwer stlllen)

Weon weiters noch erwahnt WiId daB fOroyisch 0)801 del Iegelmallige Plural des Wortes oy is t dlls s ich aU8 altshynorwegischem ey - eyjaT entwickelte kann die BeweisHihshyrung wohl abgeschlossen we rden Foroyar beJeutet sprachshygeltlchichtlich nnd geschlchtlich gesehen unter Beniitzung des gegenwiirtig vorliegenden Quellenmaterials S c II a fin sel n

13) Storms Monumenta hiamptorica Norvegiae S 92 u 211 14) V l Ham mel 8 h aim b Griinder del neuforoyiscllPn

Schriftsprache ist ein Abkommling deutschel Ahuen aus delII (hemaligen OsterreichillChen Siidschl(gtsien - Vgl meine AI heiten Das klein8te germani~he Yolk (Volk u Rasse 62) Di r wpstnordischen Brudervolker im Lichte del Ur- unci Sprafh geschichtc (erscheint im Norwegenheft der 80nne demniichst) Kelten und Normannen auf den Inseln nordlich von Schottmiddot land (Mitt der Itdandfreunde 163) Das kleins te gmnanische Volk Die Foroyinger (Mitt des SkandilIa Klubs in ien 3i- 193j) Jltoroyar (W~n 7 Dr-Stephanmiddot VE~lag) Die Namenwelt irn Ge biete degt klElinsten germanischeu Volkes del ForoyingtI (Zsch l r Namenforsch 12 1 fr 19i16) 1Ind Stand unci Aufgabr riiroyL~cher FOIschung (Germ-lom Monatsschr 11 12 1936)

1amp) 1884-91 IG) I va r As (gt n griind~te 1847-64 die neullorwegischc

~chriftsJlrache und V U Ham m ( 1 13 h aim b 1847-54 dip II PUshy

fiiroyiscite -Chriftspraehe

Geogr Vorlesungen im Sommerhalbjahr ) 937 d) Hochschulen fUr Lehrerbildung) (Unt = Unterricht) BON N Zepp P Landesk d Westmark 1 mit L Dorf u Siwshy

lungsk 1 mit L Wirtsch-G 1 mit Db Klimak 1 Db am MellshytischbL 1 Heimat- u erdk Lehrarbeit m Lehrversuchen 4 L

DO R T MUN D BrUnger W Westdtland mit L Westfa Landsch mit L Didaktik u Meth d erdk Unt Meth Einzelfragen

K A R L S R U H E Plrommer F Oberrheinlde 2 Didaktik u Methoshydik d erd- u heimatk Unto 4 Ausgewiihlte Abschn Allg G Vb 2 m L

LEIPZIG Jungrlchter W Methodlk d erdk Unto 2 Auslantlshydttum 2

) Schlull von S 149

Page 4: k - uni-bonn.de€¦ · Foige ersaheinen, so daB das gemmte Kal'tenwerk bis ZUIll ... Schicksale der Insel in den foJgenden Jahrhunderten sind selll' woohselvoll, Zeite-n der Ruhe

170 E Krenn Der Name Foroyar - Geogmphische Vorlesungen im Sommerhalbjahr 1937

Friiher war man in diesel Hinsicht lIIehr unsieber Man konnte sich dM Ii ill Firoyar nieht erkliireu die sprachshygeschiehtlich richtige Form miiJ3te dorh Faeroyar lauten Es gibl abel auch an tier norwegischen Westkuste mehlele Eimiddot laude die den Namen Facro) de l I ich zweifelsolme auf das altnolwegischc faer = ampmiddothal bezieht haben Del letzte Zweifel wird durch eine geschichtliche Betrachtllng behohen Schon del iriiche Moneh DicuiJ erwuhnt in seinelll Werke De mensura nrhis terrae 8) daB irioohe EinsiedJcr die ampich lIlII 72gt auf den Schafinseln niedergelasse n hatlen und 11111

tl25 VOIl cinwamJernden norwegischen Wikingern vertrieben wurden sehr viele Schafe yorfanden 9) Wenn nun die landshyne illnentien Norwe-gel (vielleicht waren allch Danen dalunter rlentln tiM Wort facr noch bekannter war) die yielen Schara vorfanden liegt e~ auf del Hand daB sie die Eilande naclt die ell - dem lIirtschaftlichen Hallptrnerkl1Jale- - bemiddot nannten

Ein paul IIJ]del~ Formen mit eigentiimlicher Ableitung mngell noeh orwUhnt werden L u cas Deb e 10) leitet den InllelnalJlcn von It fara (neuforoyisch at fara gesprochen iiat fUara uanisch at fara) ab lind erklart ihn folgendermiddot maJlen DM sind die Inseln zwischen denen man fahren muJ3 Lan d t 11) weist auf die Unmenge Seevogel hin lind will tlen Nalllen mi t diinisch fjer (neuforoyisch fjoour ~ sprochcn fjoewur = Feder) in Zus8mmenhallg bringen odeI on dem Worte fjaern (fjalul gesproehen fjearur = fern) ahle iten Ncuertlings tritt A W BrOgger in seiner Arshybeit Den norske bosetningen p i Shetland-Olkneyene 12) fiir eine iihnlichc Deutung de~ Namens ein Er leitlt ihn 011 dem keltischen W orte fearann = Land fern abo Seiner Meinung naeh ist es unwahrscheinlich daJ3 die einwalldernshyclell Norweger das ihnen felnliegencle rliini1lch-schwediche faer statt dem gewohnlichen sauar angewendet haben sollen Hingegen lag fUr dif keltischen Einsiedler das Land fearann = fern die Norweger vers tanden dM Wort nicht und brae llshyle n es mit dem bekannteren fael in Beziehung ein( in lll8onshycher HinsicM nahe liegende Elkliirung Doch eine Fla~e (lrangt sich sofor~ auf Warulll wiihlten die besiedelnden Norweger erst wieder ein ungebriiuchliches dem DiinischshySchwedischen 8ong-ehorendes Wort Wenn man dM bedenkt cheint die herkoilll11liche Erklarung hedeutend an Boden 7U gewinnen

Peter Clausen sagt in Norges beskrivelse Ein Teil meint da13 die Inseln ihren Namen von den vie len Schafen erha1ten haben doch ist dies nicht glaubwiirdig weil faar ein danisches unrl kein nOlwegisches Wort i~ t Die Schafinseln miiJ3ten Saucloi heiJlen weil Illll aud (foroyisch seyaur) ein noregischoo Wort ist

Die beste grammatikalische Erldiirung hat n8ls Wort faer

8) Das Werk schrieh del iriBche Moneh um 82 Ausga be Walckenaer Paris 1807 Kap VII Ausgal)f PJlthey 1870

9) In obigem Werk he iilt es ita nUllc causa latronulll [ormunnorum vacuae anachoritis plenae innumerabilibus oyibus ac diversis generibus multis nimis marinarum avium

10) 1673 - 11) 1800 12) III Skriftel utgitt a v Dpt norske Videnskaps-Akademi

Oslo 1930 II I

dM dasltgtelbe wie altnorweurogiseh sallal bedeutet in 8norN Edda In der Historia Norwegiae heiJlen die SchaIinseln insulae ovium 13) Dicuil wurde bereits erwiihnt Ham mCJ s haimb H ) weist in Fae10sk Anthologi 1) auch darmiddot auf hill uaJ3 ansons le n immer Ii zu ae und 6 zu I) umlautet (6io = faer bOt = b0tur) wiihrend die Inelbevljlkerung nicht Facroyul sondern F Oloyal (Forjal) sagt Infolged~ 1onnle lllan auch von seiten del Vortform mit Deb e 8 dn Namen von fara ableiten shy

Nun findetmiddot sich del Dbelgang von ae in J) doeh in einelll anltleren Work F()rilfi (g-egplOchen f)riliws ein FelllinillulIl yom altnorwegischen fael = Mu(fr = Schaf abgeleitet) bemiddot de-utet Schaflaus (Pediculus OVinLLlti) der lahiale A ulaut I unll (ler dem Vokal folgende r-Laut rei ehte-n aus um ae ZII

o 7U runden Delselbe Ubergang findet siel iibrigen5 auch im Neunorweguchen 16) vgl foroyjsoh pOOR (gesproch(11 pilesa = orllliiden voUstiindig ennatten) und neunorwegiltch paese (p0sE = schwer stlllen)

Weon weiters noch erwahnt WiId daB fOroyisch 0)801 del Iegelmallige Plural des Wortes oy is t dlls s ich aU8 altshynorwegischem ey - eyjaT entwickelte kann die BeweisHihshyrung wohl abgeschlossen we rden Foroyar beJeutet sprachshygeltlchichtlich nnd geschlchtlich gesehen unter Beniitzung des gegenwiirtig vorliegenden Quellenmaterials S c II a fin sel n

13) Storms Monumenta hiamptorica Norvegiae S 92 u 211 14) V l Ham mel 8 h aim b Griinder del neuforoyiscllPn

Schriftsprache ist ein Abkommling deutschel Ahuen aus delII (hemaligen OsterreichillChen Siidschl(gtsien - Vgl meine AI heiten Das klein8te germani~he Yolk (Volk u Rasse 62) Di r wpstnordischen Brudervolker im Lichte del Ur- unci Sprafh geschichtc (erscheint im Norwegenheft der 80nne demniichst) Kelten und Normannen auf den Inseln nordlich von Schottmiddot land (Mitt der Itdandfreunde 163) Das kleins te gmnanische Volk Die Foroyinger (Mitt des SkandilIa Klubs in ien 3i- 193j) Jltoroyar (W~n 7 Dr-Stephanmiddot VE~lag) Die Namenwelt irn Ge biete degt klElinsten germanischeu Volkes del ForoyingtI (Zsch l r Namenforsch 12 1 fr 19i16) 1Ind Stand unci Aufgabr riiroyL~cher FOIschung (Germ-lom Monatsschr 11 12 1936)

1amp) 1884-91 IG) I va r As (gt n griind~te 1847-64 die neullorwegischc

~chriftsJlrache und V U Ham m ( 1 13 h aim b 1847-54 dip II PUshy

fiiroyiscite -Chriftspraehe

Geogr Vorlesungen im Sommerhalbjahr ) 937 d) Hochschulen fUr Lehrerbildung) (Unt = Unterricht) BON N Zepp P Landesk d Westmark 1 mit L Dorf u Siwshy

lungsk 1 mit L Wirtsch-G 1 mit Db Klimak 1 Db am MellshytischbL 1 Heimat- u erdk Lehrarbeit m Lehrversuchen 4 L

DO R T MUN D BrUnger W Westdtland mit L Westfa Landsch mit L Didaktik u Meth d erdk Unt Meth Einzelfragen

K A R L S R U H E Plrommer F Oberrheinlde 2 Didaktik u Methoshydik d erd- u heimatk Unto 4 Ausgewiihlte Abschn Allg G Vb 2 m L

LEIPZIG Jungrlchter W Methodlk d erdk Unto 2 Auslantlshydttum 2

) Schlull von S 149