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Die Zeitung des Keren Hajessod Schweiz HAPPY BIRTHDAY, KEREN HAJESSOD! STARAUFGEBOT AN DER JUNE CONFERENCE An der diesjährigen June Conference des KH folgte ein Highlight dem anderen. Die Schweizer Delegation feierte dabei nicht nur 90 Jahre KH und den Abschied vom Vorsitzenden Avi Pazner, sondern vor allem den mit einem Yakir Award ausge- zeichneten René Braginsky. Seite 4. DAS «P2K UPDATE» MAGAZIN 90 JAHRE KH PLAKATE BENNY FEIFEL DER NEUE DELEGIERTE www.kerenhajessod.ch – info@kerenhajessod.ch September 2010 / Tischrei 5771 Nr. 11

KH News 11

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Die Zeitung des Keren Hajessod Schweiz, Ausgabe September 2010 / Tischrei 5771

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KEREN HAJESSOD SCHWEIZVEREINIGTE ISRAEL AKTION

KHnews 1

Die Zeitung des Keren Hajessod Schweiz

KEREN HAJESSOD SCHWEIZVEREINIGTE ISRAEL AKTION

Happy BirtHday, Keren Hajessod!staraufgeBot an der june ConferenCe

An der diesjährigen June

Conference des KH folgte ein

Highlight dem anderen. Die

Schweizer Delegation feierte

dabei nicht nur 90 Jahre

KH und den Abschied vom

Vorsitzenden Avi Pazner,

sondern vor allem den mit

einem Yakir Award ausge-

zeichneten René Braginsky.

Seite 4.

das «p2K update» Magazin

90 jaHreKH plaKate

Benny feifelder neue delegierte

www.kerenhajessod.ch – [email protected]

September 2010 / Tischrei 5771Nr. 11

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KEREN HAJESSOD SCHWEIZVEREINIGTE ISRAEL AKTION

August 2010 / Iyar 5770

Inhalt

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KHnews September 2010 / Tischrei 5771

editorial

inHaltsVerzeiCHnis

Liebe Freunde des Keren Hajessod,die Sommerferien sind vorbei. Das neue jüdische Jahr 5771 steht vor der Tür. Wie immer macht man sich Gedanken über das vergangene Jahr und gute Vorsätze für das neue. Auch wir vom KH tun dies. Wir halten an Bewährtem fest und suchen gleich-zeitig immer nach Möglichkeiten, uns zu verbessern. So präsentieren wir Ihnen heute die KH News im neuen Design und wie immer voll mit Infos über unsere Projekte und Veranstaltungen.Sie finden in dieser Ausgabe einen Bericht über die alljährliche «June Conference». Dieses Jahr war sie für uns Schweizer ganz besonders wichtig, wurde doch René Braginsky nebst acht weiteren Personen mit dem Yakir Award ausgezeichnet. Diese spezielle Jubiläums-konferenz wurde von Joe und Claire Tugendhaft aus Genf vorzüglich präsidiert. Einziger Wehmutstropfen bei diesem Anlass war der Abschied von unserem überaus geschätzten World Chairman Avi Pazner. Sein Nachfolger ist bereits gewählt und tritt am 1. Oktober 2010 sein neues Amt an. Er wird in der nächsten Ausgabe der KH News vorgestellt. Bereits in dieser Ausgabe dürfen wir Ihnen unseren neuen Schaliach Benny Feifel vorstel-len. Wir wünschen ihm, dass er sich schnell einlebt und viel Freude und Erfolg bei seiner neuen Tätigkeit hat.Ein weiterer Bericht ist dem Konzert gewidmet, das meine Tochter Amanda Bollag im Rahmen der Partnerschaft mit Rechovot im Multigenerationenzentrum gegeben hat. Über die Partnerschaft selbst gibt es sehr viel Neues zu berichten. Deshalb informieren wir Sie darüber ab sofort regelmässig in einem speziellen Magazin: dem «P2K update». Last but not least informiert Sie diese Ausgabe über die Prioritäten des KH. Die drei kurzen Artikel vermitteln einen Eindruck von den vielfältigen Leistungen des KH. Wir bemühen uns stets, Not zu lindern, Erziehung zu fördern und die Aljiah zu ermöglichen. Dies gelingt uns nur dank Ihrer Grosszügigkeit, wofür wir Ihnen wie immer herzlichst danken.

Ich wünsche Ihnen allen ein gesegnetes, gesundes und friedliches 5771.

Ihr Sami Bollag

Die KH June Conference 2010 4

Benny Feifel: der neue KH Delegierte 7

KH-Priorität 1: Alijah und Integration 9

KH-Priorität 2: Jüdische Identität 11

KH-Priorität 3: Unterstützung der Randgebiete 13

Exklusiv-Interview mit Guy Rolnick 14

90 Jahre KH Werbeplakate 16

iMpressuM

HERAUSGEBER:Keren Hajessod Schweiz Schöntalstr. 21, 8036 ZürichTel 044 461 68 68, Fax 044 461 68 [email protected] www.kerenhajessod.chPC-Konto 80-30297-4

REDAKTION, GESTALTUNG:picard&, Vernetzte Kommunikation Zürich

FOTOS:Alain PicardKeren Hajessod

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KEREN HAJESSOD SCHWEIZVEREINIGTE ISRAEL AKTION

KHnewsJune Conference

September 2010 / Tischrei 5771

June Conference

die Auszeichnung von Verteidigungsminis-ter Ehud Barak, dem KH Weltvorsitzenden Avi Pazner und dem KH Generaldirektor Greg Mazel überreicht. 500 geladene Gäste wohnten der bewegenden Zeremonie im Hof des historischen Keren Hajessod Hauptsitzes bei und Tausende verfolgten sie live über Internet.

aBsCHlussparty Mit sHiri MaiMon

Am Abend des 17. Juni kamen die Fans zeitgenössischer israelischer Popmusik voll auf ihre Kosten. Der aktuelle israelische Superstar Shiri Maimon vermochte mit ihrer Ausstrahlung und ihrer Musik alle zu begeistern. Nach den beiden vorangegange-nen Gala-Abenden war dieser Party-Abend eine willkommene Abwechslung und ein fulminanter Schlusspunkt der Festivitäten.

Vielfältiges tagesprograMM

Tagsüber standen den Teilnehmern jeweils verschiedene exklusive Ausflüge zur Auswahl: ins Ella Valley, wo die Welt-klasseweine Tzora und Castel gekeltert werden; zur Höhle Machpela in Hebron, der zweitheiligsten Stätte des Judentums; zu einem IDF Luftwaffenstützpunkt; zu den neusten archäologischen Entdeckungen der Davidstadt; zu kulinarischen Entde-ckungen vom Machaneh Yehuda Markt; oder zu den jüngsten, noch nicht öffentlich zugänglichen Ausgrabungen rund um die Klagemauer.

len Medien geführt wurden. Die jüdischen Leader und Freunde Israels rief er dazu auf, sich auch in diesem Bereich einzusetzen. Die June Conference eröffnete er mit den Worten «עם ישראל חי» («Das Volk Israel lebt»).

«Between anCient stones»

Unter dem Motto «Between Ancient Stones» («Zwischen alten Steinen») spielte das IPO unter der Leitung von Ronen Borshevsky die Leonore-Ouverture von Beethoven, Max Bruchs Concerto No. 1 und die «Fanfares to Israel» von Ben Haim. Zum Abschluss des ersten June Conference Abends interpretierte der weltbekannte israelische Sänger David D‘Or den Ever-green «Jerusalem of Gold». Das Publikum bedankte sich mit stehenden Ovationen.

liVe-üBertragung üBer internet

Der Gala-Abend des 16. Juni stand ganz im Zeichen des Yakir Awards. Jedes Jahr wird mit dieser höchsten Auszeichnung des Keren Hajessod eine Person geehrt, deren Engagement für Israel herausragend und aussergewöhnlich ist. Zum Anlass des 90-jährigen Jubiläums beschloss der KH, dieses Jahr ausnahmsweise gleich neun Personen mit dem Yakir Award zu ehren: eine Person für jedes Jahrzehnt. René Bra-ginsky war einer dieser neun Auserwählten. Nach einer Laudatio durch den ehemaligen Gouverneur der Bank of Israel wurde ihm

die june ConferenCe feierte90 jaHre KH – und rené BraginsKy

Das Israel Philharmonic Orchestra (IPO) eröffnete den ers-

ten Abend der June Conference mit der Hatikva. Über 1000

Gäste erhoben sich von ihren Sitzen. Der laue Sommerwind

trug die harmonische Melodie vom Amphitheater der

Hebrew University am Mount Scopus bis weit in die Judäische

Wüste hinein. Mit diesem hoch emotionalen Auftakt

begannen die offiziellen Feierlichkeiten zum 90-jährigen

Jubiläum des Keren Hajessod.

Nir Barkat, der Bürgermeister von Jerusa-lem, drückte in seiner Ansprache seine grosse Wertschätzung gegenüber den Teil-nehmern dieser Weltkonferenz und allen Keren Hajessod Spendern aus. Er bedankte sich für die Unterstützung von Projekten in Israels Hauptstadt und sprach über die

immensen Herausforderungen, mit welchen Jerusalem heute konfrontiert wird.

Der Genfer Philanthrop und Co-Präsident der diesjährigen June Conference (zusam-men mit seiner Gattin), Joe Tugendhaft, eröffnete seinen Vortrag mit dem Psalm- Die Schweiz war an der diesjährigen June Conference gut vertreten Shiri Maimon verzaubert die Gäste

Zitat «ים אשכחך ירושלים» («Wenn ich dich je vergesse, oh Jerusalem»). Er betonte die Verantwortung der jüdischen Weltbevölke-rung für das ewige Bestehen und das Wohl-ergehen Israels und Jerusalems und für den Schutz gegen bösartige Angriffe, wie sie im Zusammenhang mit der «Friedensflotte für Gaza» von Regierungen und internationa-

René Braginsky erhält den Yakir Award

Avi Pazner hält seine Abschiedsrede

Gala-Diner am KH-Hauptsitz

June Conference Co-Präsident Joe Tugendhaft richtet sich in seiner Eröffnungsrede an die über 1000 anwesenden Gäste

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Benny feifel ist der neue delegierte des KH in der sCHweizEin junger, dynamischer Israeli mit starken österreichischen Wurzeln trat im Sommer die

Nachfolge von Yonit Weiss als KH Delegierter in der Schweiz an. Wie es dazu kam, verrät er

in seinem Antrittsinterview.

Wo sind Sie geboren und aufgewachsen?

Ich bin in Tel Aviv geboren. Aufgewachsen bin ich in Herzlia, etwa zwanzig Kilometer nördlich von Tel Aviv. Ich besuchte die Tel Aviv University und die IDC Herzlia.

Sie sprechen hervorragend Deutsch – woher kommt das?

Meine Eltern kommen aus Wien, Öster-reich. Sie haben als überzeugte Zionisten und als Chanichim bei Bnei Akiva Mitte der siebziger Jahre – am Ende ihres Studi-ums – Alijah gemacht. Meine Eltern haben mit uns zu Hause immer Deutsch gespro-chen.

Bitte erzählen Sie uns etwas über Ihren beruflichen Werdegang.

Ich habe Jura und Politikwissenschaften studiert. Mein Anwaltspraktikum habe ich im Bereich Commercial Law gemacht und bin in Israel approbierter Rechtsanwalt. In den letzten Jahren habe ich in der pharma-zeutischen Industrie gearbeitet.

Haben Sie Familie in der Schweiz?

Nein, ich habe keine Familie in der Schweiz, jedoch Verwandte und Freunde in Österreich.

Warum engagieren Sie sich gerade für den Keren Hajessod?

Ich bin Zionist und Keren Hajessod hat bei uns in der Familie Tradition. Als Israeli war mir die Organisation weniger bekannt, allerdings habe ich über die Ziele und die Geschichte der Organisation gelesen und

mich damit identifiziert, da ich der Mei-nung bin, dass heute viel in Israel gemacht werden muss, und die besten Partner dafür sind die Freunde Israels in der Diaspora.

Sie sind – im Verhältnis zu unseren früheren Delegierten – sehr jung. Wie beeinflusst das Ihre Arbeit für den KH?

Keren Hajessod muss sich auch ein Stück weit an die jüngere Generation anpassen, die ein starkes Israel kennt. Zudem hoffe ich, viel Energie mit zu bringen und viel-leicht andere, neue Perspektiven.

Sie repräsentieren den Keren Hajessod in der Schweiz. Welche Bereiche dieser Orga-nisation möchten Sie den Schweizerinnen und Schweizern vor allem näher bringen?

Israel ist ein wirtschaftliches Wunder. Seit einigen Monaten ist Israel in der OECD, die finanzielle Krise hat Israel in relativ geringem Ausmass getroffen, Hightech aus Israel ist in der ganzen Welt bekannt, so wie auch die chemische Industrie weltweit sehr erfolgreich ist.

Die meisten dieser Wunder betreffen einen kleinen Teil der israelischen Gesellschaft. Es gibt sehr grosse soziale Unterschiede zwischen dem Zentrum des Landes und der Peripherie. Weniger als 20 Minuten von Tel Aviv entfernt gibt es Kinder, die kaum Chancen auf Normalität haben, um die sich kaum ein Mensch wirklich kümmert. Diese Kinder erhalten durch Unterstützung von Keren Hajessod reelle Chancen, die für sie lebenswichtig sind. Die Vorstellung, die man von Israel bekommt, wenn man den Wirtschaftsteil einer israelischen Zeitung liest, ist nicht das Land, in dem die Mehr-

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KH Schweiz

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www.manor.ch

heit des Landes lebt. Es ist sehr wichtig, die sozialen Unterschiede in Israel zu verklei-nern und die Einwanderung von Olim auch aus den freien Berufen zu fördern, um die Wirtschaft Israels zu stärken.

Sie haben Ihre Arbeit bereits im Som-mer begonnen. Welches sind Ihre ersten Eindrücke?

Dieses Land ist wunderschön, und die Schweizer, die ich bis jetzt kennen lernen durfte, sind äusserst gastfreundlich.Zudem hat mich sehr beeindruckt, mit welch grossem Engagement sich die Men-schen hier in der Schweiz ehrenamtlich für den Keren Hajessod einsetzen.

Interview: Karina Wolff

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KEREN HAJESSOD SCHWEIZVEREINIGTE ISRAEL AKTION

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KH Prioritäten

israel durCH alijaH und integration stärKen

Einwanderer sind Israels Lebenselixir. Ihre Integration ist

dennoch eine Herausforderung. Eine neue Sprache zu lernen,

sich in eine neue Kultur einzuleben, Arbeit zu finden, einen

Wohnort zu wählen und zu finden sind nur einige der Auf-

gaben, die Einwanderer zu bewältigen haben.

Dieser Prozess wird oft durch Lücken im kulturellen, schulischen und ökonomischen Bereich erschwert. Bei Menschen, die aus Ländern stammen, in denen sie unter sehr schwierigen Bedingungen lebten, wie z.B. aus Äthiopien, ist das Resultat oft eine schwere Lebenskrise. Besonders ältere Immigranten, denen ein soziales Netz von Familie und Freunden fehlt, oder junge Ein-wanderer, die alleine nach Israel kommen um nach ihren zionistischen Idealen zu

leben, benötigen besondere Unterstützung.Der Keren Hajessod hat sich dazu ver-pflichtet, dass jeder jüdische Mensch, aus welchem Grund auch immer, Israel zu seiner Heimat machen kann. Investitionen zu Gunsten von Alijah und Integration sind für Israel unabdinglich und der effizienteste Weg, eine jüdische Mehrheit in Israel zu erhalten. Zusammen mit der Jewish Agency beobachtet der Keren Hajessod weltweit die Lebenssituation von jüdischen Men-

leistungen des KH

Heimreise- Kontaktaufnahme und Vorbereitung- Flüge für Einwanderer- Pilotprogramme für Jugendliche

vor der Alijah

Angebote zur erfolgreichen Integration - Eingliederungszentren - Anfänger-Ulpan - Kibbuz-Ulpan- «Zusammen zu Hause»

(babayit beyachad)

Förderung junger Einwanderer- Na‘aleh 16 - Selah- Net@- Youth Future- Atid - Stipendien für Studenten, die

Alijah machen

Besondere Förderung von Olim mit speziellen Bedürfnissen- Etgarim - Ausserschulische Lernzentren - Kedma

schen. Dies ermöglicht bedrohten jüdischen Gemeinden wann immer nötig beizustehen und gleichzeitig die Möglichkeiten der Alijah anzubieten. Erfolgreiche Integration von Einwanderern hilft sowohl den Eingewanderten selbst, als auch der gesamten jüdischen Gemeinschaft. Der Keren Hajessod unterstützt eine Vielfalt von Programmen für die Eingliederung von Neuankömmlingen und Unterstützung zur Selbsthilfe für Einwanderer mit besonders schwierigem Hintergrund. Sie werden intensiv begleitet und lernen alle notwen-digen Fähigkeiten, um sich in ihrer neuen Lebenswelt einzuleben und sich in Israel erfolgreich und gut zu integrieren.

Sichern Sie die Zukunft Israels. Mit einer Erbschaft, einem Legat oder Fonds.

MMiki Pluznik, Delegierter des Keren Hajessod, steht Ihnen gerne für eine unverbindliche Beratung zur Verfügung.

Schöntalstrasse 21 Postfach 8036 Zürich Tel. 044 461 68 68 [email protected]

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KH Prioritäten

israel durCH förderung der jüdisCHen identität stärKen

Die Zukunft des jüdischen Volkes ist durch ständig steigende

Assimilation und eine bedrohlich hohe Anzahl an so genannten

Mischehen bedroht. Über fünfzig Prozent aller jüdischen

Kinder weltweit erhalten keinerlei jüdische Erziehung.

2.5 Millionen jüdische Jugendliche verlieren ihre Verbindung zum Judentum. Sie dis-tanzieren sich von ihren Gemeinden, ihrem historischen Erbe und ihren Glaubensge-nossen. Jüdische Gemeinden werden immer kleiner. Entsprechend geht die Unterstüt-

zung Israels und jüdischer Anliegen zurück. Der Keren Hajessod kämpft weltweit gegen diese Bedrohung des jüdischen Volkes an: durch jüdische Identitätsbildung und Schaf-fung einer engen Bindung der nächsten Generation zu Israel.

leistungen des KH

Junge jüdische Menschen nach Israel bringen: - Langzeitprogramme - MASA – Israel Reise - Taglit-Birthright - Israel erleben

Israel jungen jüdischen Menschen näher bringen: - Gesandte für Jugendbünde - Lehrer in jüdischen Schulen - BeraterInnen in jüdischen

Ferienlagern und Jugendzentren - Zionistische Seminare

Wiederbelebung von jüdischem Leben rund um die Welt: - Sommer- und Winterferienlager - Jugend- und Studentenclubs - Heftzibah, jüd. Tagesschulnetzwerk - Kontaktaufnahme in Lateinamerika - Programme in Israel - Programm für Gesandte - Chi’l – Jüdische Tagesschulen

Jerusalem stärken: - Programme in Kirjat Moriah

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Damit Israel den jungen jüdischen Men-schen in Zukunft am Herzen liegt, wurden Programme geschaffen, die die Qualität jü-discher Erziehung und Bildung verbessern. Jedes Jahr wird so weltweit bei Tausenden von jüdischen Jugendlichen eine starke zio-nistische Orientierung bewirkt. Der Keren Hajessod ermöglicht die Ausbildung von Erziehern und leitenden Personen in den Gemeinden. Jüdische Jugendliche bauen wieder eine Bindung zu ihrem historischen Erbe auf. Diese Aktivitäten sichern die Zukunft der jüdischen Gemeinschaft.

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KH Prioritäten

israel durCH die unterstützung der randgeBiete stärKen

Israels Wirtschaftswachstum der letzten Jahre hat geringe

Auswirkungen auf die ökonomische und soziale Lage in

den Randgebieten. Die wirtschaftliche Stagnation in diesen

Gegenden ist bedingt durch die prekäre Sicherheitslage.

Der Norden des Landes hat sich noch nicht von den wirtschaftlichen Auswir-kungen des zweiten Libanonkrieges erholt. Die Menschen leben mit der ständigen Bedrohung des Wiederaufbrechens der Gewalt. Im westlichen Negev steht das Leben sozusagen still, seit täglich tödliche Missiles einschlagen und die Menschen um ihr Leben bangen. Der besser gestellte Teil der Bevölkerung verlässt die Region, was zu einer bedenklichen Veränderung der demografischen Entwicklung führt. Falls ein Wegzug in dramatischer Grössenord-nung eintreten sollte, wäre dies ein Sieg für unsere Feinde. In dieser sonst schon sehr geschwächten Region trifft es die benachtei-ligten Menschen am härtesten. Gefährdete Jugendliche, Neueinwanderer vor allem aus Äthiopien und ältere Menschen leiden am meisten in dieser Situation.

Enorme Anstrengungen müssen unter-nommen werden, um Israels Peripherie zu stärken. Um der benachteiligten Bevölke-rung zu helfen, muss der Teufelskreis von Armut, Verzweiflung und Vernachlässigung durchbrochen werden. In einer zusehends profitorientierten Wirtschaft ist die Aufgabe des Keren Hajessod immer dringlicher geworden. Über die Jahre hinweg hat sich das soziale Sicherheitsnetz, das mehr wirtschaftliche Ausgeglichenheit gewährleis-tete, an Stärke verloren. Die Unterschiede in verschiedenen Bereichen wie Wirtschaft und Ausbildung werden immer grösser, je nach geografischer Lage der Gemeinden.Um die soziale und wirtschaftliche Zukunft des jüdischen Staates zu sichern, sind Inves-titionen in längerfristige und nachhaltige Projekte wichtiger denn je. Die soziale Sche-re muss sich wieder mehr schliessen, damit

leistungen des KH

Soziale Gräben schliessen durch Bereitstellung von Ausbildungsmög-lichkeiten für junge Israelis in Rand-gebieten: - Net@- Atidim- Sparks of Science (Funken

der Wissenschaft)

Die demographische Balance im Negev und im Galil wieder herstellen und stärken: - Zukunft der Jugend- Ayalim - Tsafona und Daroma

Besonders verletzliche Mitbürger stärken – gefährdeten Jugendlichen, älteren Menschen und Neueinwan-derern ein würdiges Leben in Israel ermöglichen: - Jugenddörfer- Nationales äthiopisches Projekt- Betreutes Wohnen für Senioren

das Leben von benachteiligten Menschen wirklich verbessert werden kann. Gefähr-dete und bereits schwer belastete Bürger, besonders in strategisch wichtigen Regionen wie dem Negev und dem Galil, müssen gestärkt werden und sich weiterentwickeln können. Der Keren Hajessod unterstützt umfassende innovative Programme, die primär die Bevölkerung dieser Regionen stärken, allen voran die Jugendlichen. Er lie-fert sozusagen die Bausteine um eine bessere Zukunft für die israelische Gesellschaft zu bauen und macht so eine klare Aussage: Wir werden hier bleiben. Durch eine Vielzahl innovativer Angebote und der den Bedürfnissen entsprechenden Verteilung der gesammelten Spenden stärkt der Keren Hajessod die israelische Gesell-schaft und sichert die soziale und wirt-schaftliche Zukunft Israels.

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KEREN HAJESSOD SCHWEIZVEREINIGTE ISRAEL AKTION

KHnewsWirtschaft

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Wirtschaft

wird. Israel braucht dringend eine Struktur-reform, und eine der wichtigsten Baustellen dafür ist zweifellos die Bildung.

Wenn aber etwa Spitäler, Universitä-ten, Schulen im Ausland Geld sammeln, entsteht der Eindruck, Israel könne solche Institutionen nicht selbst finanzieren.

Tatsächlich wurde einigen von ihnen durch die Regierung der öffentliche Geldhahn zugedreht, weil wir sonst vor einigen Jahren in der aktuellen Situation Griechenlands gelandet wären.

Wie weit geht heute der Einfluss der Politik auf die Wirtschaft?

Man kann hier zwei Blickwinkel anwenden. Entweder man geht davon aus, dass wir nur den Frieden brauchen, um alles wunderbar werden zu lassen. Oder man sagt, dass wir nun auf Biegen und Brechen die nötigen Reformen durchführen müssen, auch wenn die Politik an Ort und Stelle tritt wie in den Jahren seit Oslo.

Interview: Yves Kugelmann

Ordnung. Verglichen mit den aufsteigenden Märkten ist sie allerdings nicht übertrieben hoch. Wir müssen also unser Geschäftsmo-dell noch verbessern.

Steht das alles nicht im Widerspruch zur Feststellung, dass die Armutsrate Israels ansteigt?

Ich habe bisher über das halbvolle Glas gesprochen, aber es gibt auch das halbleere. Jenes andere Israel ist das schlimmste aller OECD-Länder bezüglich Einkommens-diskrepanz. Die Schere hat sich in den letzten 20 Jahren weit geöffnet. Die früher zunehmende soziale Wohlfahrt zeigte diese Kluft deutlich, aber ab 2002 konnten wir infolge der Budgetkürzungen diese Aufgabe nicht mehr erfüllen, das Missverhältnis wuchs erneut an. Die Armutsrate in Israel ist tatsächlich sehr, sehr hoch, sie hat ihren Ursprung aber vornehmlich in zwei Bevöl-kerungsgruppen: den Charedim und den israelischen Arabern, wo auch die Arbeitslo-sigkeit sehr hoch ist.

Und die russischen Immigranten?

Sie sind eines der besten Wunder, das der israelischen Wirtschaft passieren konnte. Denn sie haben bei der Entwicklung der

Hightech-Industrie, dem Vorreiter der Exportwirtschaft, sehr geholfen. In den Entwicklungs- und Forschungsabteilungen dieser Firmen findet man Unmengen Rus-sisch sprechender Leute.

Im Ausland herrscht die Meinung vor, dass aufgrund der Budgetkürzungen beispielsweise israelische Universitäten auf Spendengelder angewiesen sind.

Insofern, als solche Spendengelder in die Infrastruktur unseres Landes fliessen, ist das eine gute Sache. Die Zustände verbessern kann man doch nur, wenn man die Mittel dorthin spendet, wo strukturelle Reformen unterstützt oder die Infrastruktur entwickelt

Musste die öffentliche Hand demnach gar keine Stützungsfinanzierungen leisten?

Es gab wohl ziemlich laute Stimmen von der Wirtschaftsseite, die nach Unterstüt-zung mit öffentlichen Geldern riefen. Aber ich glaube, unsere Regierung war gut bera-ten, dies nicht zu tun. Sie kam zum Schluss, dass die Situation nicht so problematisch sei und vor allem kein Fehler im System vorliege; Firmen mit Problemen sollten also

selbst damit fertig werden. Ein Einschuss öffentlicher Mittel in die Privatwirtschaft wäre ein schlechtes Signal für die Zukunft gewesen. Israel konnte dies vermeiden.

Gab es Steuerverbilligungen wie in anderen Staaten?

Nein, man wollte die Staatsverschuldung nicht wieder aus dem Ruder laufen lassen, auch wenn solche Massnahmen andernorts als Stabilisator eingesetzt wurden. Einzig unsere Zentralbank brach mit einer zehn Jahre alten Regel und intervenierte auf dem Fremdwährungssektor mit Stützungskäufen, um der Exportindustrie zu helfen.

Israel ist also derzeit in einer guten wirtschaftlichen Situation?

Ja. Wenn man unsere Wirtschaft mit einer Firma vergleicht, würde man sagen, dass wir eine gute Bilanz ausweisen. Das Verhältnis von Schulden zum Bruttoinlandprodukt ist zwar noch immer hoch, aber verglichen mit etlichen westlichen Ländern, die gegen 75 bis 80 Prozent tendieren, stehen wir gut da.

Und wie stehen die Wachstumsaussichten?

Verglichen mit einigen der schwächeren eu-ropäischen Länder ist die Wachstumsrate in

wie weit geHt Heute der einfluss der politiK auf die wirtsCHaft?Guy Rolnik, Herausgeber der Wirtschafts-Tageszeitung «The Marker» und einer der

renomiertesten Wirtschaftskenner Israels, weilte im Juni für einige Tage in Zürich. Tachles-

Chefredaktor Yves Kugelmann traf ihn für ein exklusives KH News Gast-Interview.

Weshalb hat Israel die jüngste Finanz- und Wirtschaftskrise so gut überstanden?

Es gibt bekanntlich Investoren mit einem kurzen Erinnerungsvermögen und solche, die gar keines haben. Israel hat diesen Sturm auf den Finanzmärkten der westlichen Welt soweit unbeschadet überstanden, aber wir vergessen dabei gerne, dass wir unsere schlimmste Finanz- und Wirtschaftskrise aller Zeiten 2001 und 2002 hatten. Damals platzte die Dotcom-Blase und gleichzeitig hatten wir die Zweite Intifada. Während zwei Jahren schrumpfte unsere Wirtschaft, und Ende 2002 sah unser wirtschaftli-ches Profil ungefähr so aus wie jenes von Griechenland heute. Israel stand kurz vor der Pleite. Die Regierung reagierte dann aber richtig, führte eine Wirtschaftsreform durch, regulierte das an der damaligen Krise mitschuldige Bankenwesen und limitierte die Staatsschulden radikal. Das schützte

uns diesmal vor der Krise. Während sich die neue Blase von 2004 bis 2006 aufbaute, leckte Israel immer noch seine Wunden und beteiligte sich nicht am Leverage Boom.

Ist das schon das ganze Geheimnis?

Nein, es gibt weitere Gründe. Wir konnten keine eigene Immobilienblase aufbauen, weil man in Israel Grundbesitz nicht so hoch fremdfinanzieren kann wie in den USA oder in Grossbritannien. Die Ban-

ken spielen da nicht mit, man bekommt allenfalls 50 oder 60 Prozent als Hypothek. Ausserdem ist es bei uns nicht möglich, so wie in den USA gebündelte und auch schlechte Hypotheken anonym im Geld-markt zu platzieren. Und dazu kam noch, dass aufgrund der Intifada die Immobilien-preise fielen. Der Markt war also alles an-dere als überhitzt. Als sich dann eine Bank und einige Immobiliengesellschaften im Jahr 2007 dem amerikanischen Subprimes-Reigen anschlossen, als bei uns alles wieder aufwärts ging, kamen sie zu spät. Die Party dauerte nur noch eineinhalb Jahre, bevor das System kollabierte. Wir hatten schlicht nicht genug Zeit, um wirklich schlimm in den schlechten Risiken involviert zu sein.

Aber man sagt, die israelischen Privat-haushalte seien hoch verschuldet – richtig?

Das hört man in der Tat ständig. Aber die Zahlen belegen etwas anderes: Die Israeli gehören weltweit zu den besten privaten Sparern und schlagen sogar Deutschland und Frankreich, die in der EU führend sind. Wir hatten demgemäss bei Ausbruch der aktuellen Krise kein Problem mit Schulden, weder auf der privaten noch auf der staatli-chen Ebene.

Israel hat also unter dieser Krise überhaupt nicht gelitten?

Doch, in zweierlei Hinsicht. Erstens ist unsere Wirtschaft exportorientiert; Exporte machen 40 Prozent unseres Bruttoinland-produkts aus. Und diese gerieten natürlich unter Druck. Aber unsere Exportwirtschaft ist dafür bekannt, sehr schnell zu reagieren, und das hat sie getan und tut es noch im-mer. Zweitens hatten viele unserer Firmen

in ausländische Immobilien investiert. Da-runter haben sie stark gelitten, aber es war zu bewältigen. Auf der anderen Seite haben wir davon profitiert, dass wir eben kein Bankenproblem hatten. Die einzige Bank, die mit einem Bein in der Subprimes-Krise steckte, wurde von der Regulierungsinstanz unter Druck gesetzt, diese Papiere gleich zu Beginn der Krise abzustossen. Die früheren Reformen hatten überdies dafür gesorgt, dass die zuvor zu 80 bis 90 Prozent bei Banken aufgenommenen Schulden unserer Wirtschaft bei Ausbruch der Krise zu einem überwiegenden Teil aus dem Kapitalmarkt stammten und sich so besser verteilten, statt fast nur die Banken zu treffen. Andernfalls hätte es wohl auch bei uns einen Run auf die Banken mit anschliessender Notwendig-keit staatlicher Unterstützung gegeben.

«die arMutsrate in israel ist tatsäCHliCH seHr, seHr HoCH» guy rolniK

1990 stiess Guy Rolnik als Wirtschafts-reporter zur Haaretz Gruppe, wo er 1998 Chefredaktor für Wirtschafts-themen wurde. Rund zwei Jahre später gründete er die heute führende Wirt-schaftszeitung Israels: «TheMarker». Guy Rolnik ist neben seiner Funktion als Chefredaktor auch Vize-Verleger der Haaretz Gruppe. Er verfügt über einen Wirtschaftsabschluss der Universität Tel Aviv sowie einen MBA der Kellogg School of Management, Chicago und der Recanati Business School, Tel Aviv. Zudem ist Herr Rolnik Absolvent des Advanced Management Program der Harvard Business School.

«die israeli geHören weltweit zu den Besten priVaten sparern»

15KEREN HAJESSOD SCHWEIZVEREINIGTE ISRAEL AKTION

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«wenn Man unsere wirtsCHaft Mit einer firMa VergleiCHt, würde Man sagen, dass wir eine gute Bilanz ausweisen»

«israel BrauCHt dringend eine struKturreforM»

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KHnews90 Jahre Keren Hajessod

werBeplaKate als zeitzeugen der gesCHiCHte israelsSeit seiner Gründung im Jahr 1920 wirbt der Keren Hajessod um die Gunst von Spendern.

Davon zeugen unter anderem zahlreiche Werbeplakate. Im Rahmen des 90-Jahre-Jubiläums

wurden über vierzig dieser Plakate aus den Archiven geholt und reproduziert.

Wer auf dem Ben Gurion Flughafen die Pass- und Handgepäckskontrolle hinter sich hat, durchschreitet auf dem Weg zur grossen Abflughalle und zu den Gates einen langen, breiten Gang. Hier ziehen seit dem 8. Juni vierzig historische Keren Hajessod Plakate die Aufmerksamkeit aller Passagiere auf sich. Viele der Abfliegenden, die zu diesem Zeit-punkt noch zwei Stunden bis zum Bording vor sich haben, bestaunen in aller Ruhe die markanten Illustrationen. Einige kramen sogar ihre Kameras hervor und fotografieren ihre Lieblingsmotive.

Doch diese Ausstellung ist weit mehr als eine wahllose Aneinanderreihung mehr oder weniger kunstvoller Werbemotive. Sie ist eine eindrückliche, plakative Dokumen-tation der Geschichte Israels, von der Idee Herzls bis heute. Bei den ersten Motiven steht noch die biblische Verheissung, die religiöse Motivation im Vordergrund. Später folgen Themen wie die Rettung der Holocaust-Verfolgten, der Gründungs- und Pioniergeist, der Schutz vor militärischen Angriffen und schliesslich die Solidarität und die Sicherung von Israels Zukunft.

Die historischen Keren Hajessod Plakate erscheinen nun auch in einem hochwertig produzierten Buch, ergänzt durch geschicht-liche Hintergründe und Erklärungen. Gestaltet wurde das Buch vom renommier-ten Künstler und Grafiker Professor David Tartakover, der im Jahr 2002 mit dem Israel Preis ausgezeichnet wurde. Die erste Auflage des Poster-Buches ist in Hebräisch erschie-nen. Im Laufe der nächsten Wochen wird es als zweisprachige Fassung auch in Englisch/Französisch und Spanisch/Portugiesisch aufgelegt.

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September 2010 / Tischrei 5771

90 Jahre Keren Hajessod

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Das edle Posterbuch wird in den nächs-ten Wochen in einer limitierten Eng-lisch/Französisch-Ausgabe erscheinen. Der Kaufpreis ist noch nicht bekannt. KH News Leser können jetzt schon ein Exemplar vorreservieren. Ein Anruf auf 044 461 68 68 oder ein E-Mail an [email protected] genügt.

Die Plakate sind ab sofort auch auf www.kerenhajessod.ch zu bestaunen.

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KHnewsPartnerschaft 2000 Schweiz-Rechovot

aManda und MisCHa in ConCert

Partnerschaft 2000 Schweiz-Rechovot ist schon Realität. Am

13. Juli 2010 trat die angehende Opernsängerin Amanda

Bollag zusammen mit dem Bariton Michael Gaysinsky im

Schweizer Multigenerationencenter in Rechovot auf. Atid-

Präsidentin Simone Karasek war dort.

Wir sind noch ein wenig zu früh. Mit einer Gruppe von jungen Menschen aus Tel Aviv sind wir nach Rechovot gefahren, um einen kulturellen Abend zu erleben. Aus dem Konzertsaal des Schweizer Multigeneratio-nencenters «Chavayot Schweiz» in Rechovot dringen vereinzelte Gesangsübungen und Klavierklänge nach draussen. Bis zum Kon-zertbeginn schauen wir uns im Zentrum um. Es besteht aus drei grossen Gebäuden mit Bibliothek, Kindertagesstätte, Thera-pieschwimmbad, Musikschule und Räumen für allerlei kulturelle und soziale Bedürfnisse der Quartierbevölkerung. Wir sind beein-druckt von der Grösse und vom Leistungs-spektrum. Unterdessen haben sich vor dem Konzertsaal bereits einige Gäste versammelt. Wir werden in den Saal gebeten und sichern uns die besten Plätze. Die Konzertbesucher aus Rechovot freuen sich sichtlich auf einen eleganten Kammermusikabend. Auch wir sind gespannt und leicht aufgeregt.

Die beiden Solisten des Abends sind Aman-da Bollag, die angehende Opernsängerin und Sopranistin aus Zürich und der in Israel lebende Michael Gaysinski. Amanda studiert in New York an der Manhattan School of Music, Michael Gaysinski, der sich später als Mischa vorstellt, wirkt im Chor der Tel Aviv Opera mit. Die beiden Sänger werden von der charmanten Pianis-tin Lena Gershuni begleitet, die als erste die Bühne betritt und den Abend mit einigen Worten über die Sänger eröffnet.

Mit einem sympathischen Lächeln betritt Amanda die Bühne. Schon bei ihrem ersten Lied, «Do not go my love» von Hage-man, vermag sie das Publikum mit ihrer sinnlichen und zugleich präzisen Stimme zu begeistern. Sie entführt uns auf eine musikalische Reise. Das zweite Lied, «Ouvre ton coeur» von Bizet, lässt uns in einer ver-träumten Welt voller Liebe und Verführung

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«p2K update»Ab sofort erscheint neben den «KH news» zwei- bis dreimal jährlich das Magazin »P2K update». Es informiert über die Entwicklungen und Program-me des neuen KH Schweiz Projektes «Partnerschaft 2000 Schweiz-Recho-vot», oder eben «P2K».

Die «KH news» werden weiterhin über KH-relevante Themen, Magbitveran-staltungen und Israel im Allgemeinen berichten. Beide Magazine werden über Werbung und Sponsoring finanziert und Spendern, Interessenten sowie jüdischen Organisationen kostenlos zur Verfügung gestellt.

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verweilen. Im Kontrast zu den ersten beiden Liedern singt Mischa nun mit seiner tiefen, warmen Stimme den berühmten Monolog Tevjes aus «Fiddler on the Roof». Mischas theatralische Gestik macht das Lied zu einem spannenden Schauspiel.

Der Hauptteil des Konzertes besteht aus zwei Arien. Nach kurzer Einführung singt Amanda «Oh, mio babbino caro» aus der Oper «Gianni Schicci» von Puccini. Die zweite Arie ist «Tu che di gel» aus der Oper «Turandot» von Puccini. Diese Geschichte ist nach den Worten der Sängerin noch drama-tischer. Amanda zeigt uns dies mit Ausdruck und Vibrato in ihrer Stimme und mit viel Gestik. Am Schluss der Arie stösst sie sich ein immaginäres Messer in die Brust.

Nach dem Duett «Sunrise – Sunset» aus «Fiddler on the Roof» und «Yeruschalaim shel zahav» beschliesst Amanda das Konzert mit dem hoffnungsvollen «Shir la shalom».

Ein wunderschöner kultureller Abend in Rechovot geht zu Ende. Doch die charak-tervollen Stimmen der beiden Sänger klin-gen noch lange in meinen Gedanken nach.

Simone Karasek

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