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NOVEMBER 2015 November 2015 l 33. Jahrgang www.kloenschnack.de l C 30154 Kostenlos jeden Monat Abonnement 18,– Jahresbezug November 2015 l 33. Jahrgang www.kloenschnack.de l C 30154 Kostenlos jeden Monat Abonnement 18,– Jahresbezug 11 Wahres und Unwahres aus Hamburg und den Elbvororten l Jeden Monat neu l Auflage: 61.000 Wahres und Unwahres aus Hamburg und den Elbvororten l Jeden Monat neu l Auflage: 61.000 NOVEMBER-BLUES Positiv leben im Herbst Angeln bis Lach-Yoga NOVEMBER-BLUES Positiv leben im Herbst Angeln bis Lach-Yoga DER LETZTE SONG Wunschkonzert zum Abschied Die Hitliste auf Trauerfeiern DER LETZTE SONG Wunschkonzert zum Abschied Die Hitliste auf Trauerfeiern REDAKTIONSBESUCH Interview mit Anke Harnack NDR-Moderatorin REDAKTIONSBESUCH Interview mit Anke Harnack NDR-Moderatorin WEDEL · RISSEN · SÜLLDORF · ISERBROOK · BLANKENESE · ALT-OSDORF · NIENSTEDTEN · FLOTTBEK · OTHMARSCHEN

Klönschnack November 2015

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Unser kostenloses Lokalmagazin berichtet über Menschen und Meinungen, beweist Bürgernähe, erzählt Geschichten und präsentiert seinen Lesern das Wesentliche aus dem Hamburger Westen

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    15 November 2015 l 33. Jahrgangwww.kloenschnack.de l C 30154

    Kostenlos jeden MonatAbonnement 18, Jahresbezug

    November 2015 l 33. Jahrgangwww.kloenschnack.de l C 30154Kostenlos jeden MonatAbonnement 18, Jahresbezug 11

    W a h r e s u n d U n w a h r e s a u s H a m b u r g u n d d e n E l b v o r o r t e n l J e d e n M o n a t n e u l A u f l a g e : 6 1 . 0 0 0W a h r e s u n d U n w a h r e s a u s H a m b u r g u n d d e n E l b v o r o r t e n l J e d e n M o n a t n e u l A u f l a g e : 6 1 . 0 0 0

    NOVEMBER-BLUES

    Positiv lebenim Herbst Angeln bis Lach-Yoga

    NOVEMBER-BLUES

    Positiv lebenim Herbst Angeln bis Lach-Yoga

    DER LETZTE SONG

    Wunschkonzertzum AbschiedDie Hitliste auf Trauerfeiern

    DER LETZTE SONG

    Wunschkonzertzum AbschiedDie Hitliste auf Trauerfeiern

    REDAKTIONSBESUCH

    Interview mitAnke HarnackNDR-Moderatorin

    REDAKTIONSBESUCH

    Interview mitAnke HarnackNDR-Moderatorin

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  • Asklepios 1-1-1115-ZW.qxp_Asklepios 22.10.15 11:28 Seite 1

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    NOV EM B E R

    Wie siehst Du das? Wenn manmich das im Oktober zu ei-nem beliebigen Thema ge-fragt htte, htte ich gesagt: Gar nicht.

    Eine akute Augenentzndung zwang

    mich, eine Woche lang die Augen ge-

    schlossen zu halten. Eine interessante,

    aber nicht wirklich angenehme Erfah-

    rung. Auch wenn es manchmal ganz

    schn wre, die Augen einfach verschlie-

    en zu knnen und Themen nach dem

    Motto Ich sehe Dich nicht, also gibts

    Dich nicht aus dem Weg zu gehen. Aber

    das ist natrlich keine Lsung.

    Das fngt schon beim November-Blues

    an. Man kan ihn haben muss man aber

    nicht. Denn wer die Augen nicht zu-

    macht, sondern einfach die Perspektive

    wechselt und dem grauen Monat frohen

    Mutes entgegenblickt, wird sicher ohne

    groe Trbsal im trubeligen Dezember

    landen. Mit einem Augen zwinkern hat

    sich deshalb unsere Autorin Cornelia

    Hsch dem Thema angenommen und

    gibt ab Seite 20 unterhaltsame Tipps fr

    einen November mit guter Laune. Und

    wenns nicht hilft, dann eben doch:

    Augen zu und durch!

    Augen auf und angepackt heit es dage-

    gen in der DRK Kleiderkammer Osdorfer

    Born. Hier helfen Ehrenamtliche dabei,

    Flchtlinge mit dem Ntigsten fr die

    kalte Jahreszeit zu versorgen. Unsere

    Kollegin Anna-Lena Walter war vor Ort

    und hat mit angepackt (Seite 28).

    Ein weiteres Thema, vor dem kein Ham-

    burger die Augen verschlieen sollte, ist

    die Olympia-Bewerbung. In unserem Bei-

    hefter finden sie eine spannende Be-

    trachtung, die Ihnen eine Entscheidungs-

    hilfe sein soll, wenn Ende November zur

    Olympia-Bewerbung gefragt wird: Wie

    sehen Sie das?

    Ihnen einen heiteren NovemberHerzlich Ihre Gitta Schfer

    P.S. fter mal ein Auge zudrcken ;-)!

    Gitta Schfer, Anzeigenleitung Hamburger Klnschnack

    Vorweg

    Liebe Klnschnack-Leserin,werter Klnschnack-Leser,

    03 Vorweg.qxp_kloen 23.10.15 12:46 Seite 3

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    I N H A LT N O V E M B E R 2 0 1 5

    MENSCHEN 8Persnliches aus den Elbvororten INTERVIEW DES MONATS 11Anke Harnack, Journalistin und Moderatorin MENSCH DES MONATS 14ber 40 Jahre lang war Werner Thiele alsChauffeur und Koch im Dienst der Frsten-familie Bismarck. Seine Erinnerungen hat erin einem ppigen Kochbuch niedergelegt TRAUERFEIERN UND MUSIK 16Eine Trauerfeier ist ohne Musik kaum vor-stellbar. Selbst im khlen Norden whlen

    Menschen mitunter bereits Jahre vor ihremTod die Musik aus oder berlassen diese Aufgabe ihren Angehren. NOVEMBER BLUES 20Der Herbst ist da und bringt seine eigeneStimmung mit sich. Der KLNSCHNACK be-leuchtet den November-Blues auf ganz ei-gene Art und Weise und gibt Tipps frsWohlbefinden. HAUSBESUCH 24Prof. Dr. Joachim Rther, Chefarzt SCHULBEGINN UM 8 UHR 26Im Winter wird der frhe Unterrichtsbeginnan Hamburger Schulen zum rgernis. Mo-dellversuche erproben nun einen spterenSchulbeginn. Nicht jedoch im HamburgerWesten. FLCHTLINGE 28Mntel, Hosen und Socken: Die DRK Klei-derkammer Osdorfer Born versorgt 1.000Flchtlinge mit dem Ntigsten fr die kalteJahreszeit. Wie gestaltet sich die Arbeitdort? Der KLNSCHNACK war vor Ort. EHRENAMT 30In der Spielzeug-Werkstatt am OsdorferBorn arbeiten Menschen mit Behinderung,Profis und engagierte Freiwillige Hand inHand. Die Werkstatt soll zum Ausgangs-punkt fr Aktivitten im Stadtteil werden. GASTKOLUMNE 32Gisela Reiners ber Jahreszeiten MELDUNGEN I 34Neues aus der Lokalpolitik MELDUNGEN II 36Neues aus der lokalen Wirtschaft MELDUNGEN III 38Kultur in den Elbvororten und in der Stadt

    PANORAMA 42Vermischtes NEU & TRENDY 46Fr Sie entdeckt KUNST UND KNNEN 48Termine in Galerien, Museen und Ateliers SPORT IM WESTEN 50Rissener SV, Segeln, SC Rist, Skigymnastik SCHIFFE UND MEERE 51Ehrenkapitne auf der Rickmer Rickmers LITERARISCHE SEITEN 52Buchtipps und literarisches Leben DIE KINDERSEITEN 54Meldungen fr Kinder und Jugendliche BEMERKENSWERTES 56Amtsgericht, Wahres und Unwahres RATE MAL ... 67KLNSCHNACKS Rtselseite LEIB & SEELE 68Weintipp und Abend, Rezept des Monats LEBEN UND TREIBEN 70Stiftung Kinderjahre in der Elblounge, Stra-enfest Blankenese, Sommelier des Jahres

    DER FOTORCKBLICK 76An einem Mittwoch im Jahre 1902 an derElbchaussee TIMS THESEN 78Gender Mainstream beim FriseurSONDERTEIL DIE EXPERTEN 79Tipps und Trends: Fr Sie entdeckt! FINANZWELT 108Das liebe Geld SONDERTEIL HANDEL UND WANDEL 109Unternehmer des Monats,Nachrichten aus der Geschftswelt KLNSCHNACK-SERVICE 113Steuertipp, Rechtliches, Finanztipp, Anwlte und Steuerberater LESERBRIEFE 116Lesermeinung AUS DEN KIRCHEN 118Informationen aus den Gemeinden DIE FAMILIENSEITE 119Vortrag, Medizin, St. Simeon, Vorsorge IMMOBILIEN 120Versicherung, Marktdaten, Kolumne KLEINANZEIGEN 122Alles, was der Westen so hergibt oder sucht MEIN ARBEITSPLATZ 130Helga Fries, Museumsmitarbeiterin

    Der Hamburger Klnschnack im November 2015

    November 2015Seit 1983 33. Jahrgang

    HAMBURGER KLNSCHNACKSlldorfer Kirchenweg 222587 HamburgTelefon 040 86 66 69-0Fax 040 86 66 69-40/-41ftp: //remote.ksv-hamburg.deInternet:www.kloenschnack.de

    Titel: JenkoAtaman/fotolia.com, Egal-www123rfcom

    Herausgeber und ChefredakteurKlaus SchmannVerlagsleitungDirk Seidel (V.I.S.D.P.)Sigrid Lukaszczyk (-11), [email protected] Schfer (-56), [email protected] gilt Anzeigen-Preisliste Nr. 24/2014. Anzeigenverwaltung beim Verlag. Media-Unterlagen auf Anforderung. Media-Beratung: Panja Bohlmann (-55), [email protected] Hartmann (-50), [email protected] Schulze (-72), [email protected] Wehrhahn (-53), [email protected] Witt (-57), [email protected]: [email protected] Schlag (-61), [email protected] Holzhuser (-63), [email protected] Schwalbach (-20), [email protected] Walter (-12), [email protected]: [email protected] Hsch, Katharina Apostolidis (Stadtkultur), Myria Holz huser (Rezepte)LektoratDr. Alke [email protected]/LithografieJudith Jacob (-65), [email protected] DatentechnikAndreas Sommer (-21), [email protected] 040 86 66 69-54, Fax 040 86 66 69-40, Annahme bis zum 18. des Vormonatsoder: [email protected] Holzhuser (-63), [email protected] Schmann GmbH, Slldorfer Kirchenweg 2, 22587 HamburgTelefon 040 86 66 69-0, Fax 040 86 66 69-40, DruckKrger-Druck GmbH, Wedel, Auflage: 61.000 ExemplareVerbreitungsgebietIm Abonnement und ber kostenlose Haushaltsver teilung (93 bis 95 Prozent Abdeckung garantiert) in den Hamburger StadtteilenOthmarschen, Flottbek, Nienstedten, Blankenese, Slldorf, Iserbrook,Osdorf, Rissen und in Wedel/Schleswig-Holstein. Zustzliche Ausla-ge an Kios ken, Tankstellen und in der Gastronomie.VertriebHaushaltsverteilung: WBV Direktzustell GmbHTelefon 0800 86 86 006 (kostenlose Service-Nummer)[email protected] 18 Euro innerhalb der Bundesrepublik Deutsch-land, europisches Ausland/bersee 72 Euro (inkl. MwSt., Zustellge-bhr). Der Klnschnack erscheint monatlich zum Ersten. Abonnementbetreuung und LeserserviceGabriele Milchert (-54), [email protected]

    Mit Namen gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Mei-nung der Redaktion wieder. Nachdruck oder sonstige Wiedergabeund Verffentlichung, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung desVerlages. Fr unverlangt eingesandte Manuskripte, elektronische Datentrger und Fotos wird keine Haftung bernommen. Nicht namentlich gekennzeichnete Fotos sind redak tionseigene Fotos.

    Im Verlag erscheinen auch:KLNSCHNACKS SONDERBNDE Die schnsten Ecken der Hansestadt, Bemerkenswertes aus derHansestadt, Erinnerungen an die Vergangenheit, 7,50 im ausge-whlten Buch- und Zeitschriftenhandel

    Erscheinungsort und Gerichtsstand ist Hamburg.Der HAMBURGER KLNSCHNACK erscheint in der Zeitungsgruppe Hamburg GmbH, Groer Burstah 18-32, 20457 Hamburg

    u Anzeigenschluss fr die Dezember-Ausgabe ist Freitag, der 13. November

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  • DAS TAGEBUCHN E U E S A U S D E RK L N S C H N A C K - R E D A K T I O N

    Mo., 12.10.: Nahezu voll-stndige Durchseuchungaller Bros mit Schnupfen-viren. Statt Tsch heit esnun abends: Gute Besse-rung an alle!Di., 13.10.: Gabi will 50Euro wechseln und erntetden Spott aller anwesen-den Bankrotteure, Alimen-teure, Hasardeure ...Do., 15.10.: Klaus jhrt sich.Er fhrt Backwerk, Milchreisund Bratkartoffeln auf. Andreas testet trotz groerMengen auch die Deko aufVerwertbarkeit.Mo., 19.10.: Nach hartemWochenende versucht Helmut mit dem Toiletten-Splkasten ein Fax zu ver-schicken ...Mi., 21.10.: Chefvisite. OveSaffe, GeschftsfhrerHamburger Abendblattund Berliner Morgenpost,kommt zu Besuch. Do., 22.10.: Die Erdrotationsetzt einen Moment langaus, als bekannt wird: Hel-mut hat endlich seinen Ge-burtstagskuchen gebacken!Fr., 23.10.: Birte hat gekn-digt. Trauer mischt sich mitguten Wnschen fr ihreZukunft.

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    07 Redaktionstagebuch.qxp_kloen 22.10.15 13:35 Seite 7

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    Anke Harnack,NDR-Moderatorin beimHrfunk (NDR 90,3) und im TV (Hamburg Journal),brachte gute Laune in dieohnehin schon positiv gestimmte KLNSCHNACK-Redaktion am BlankeneserBahnhof. Die Journalistinund Wirtschaftsjuristinstellte sich dem KLN-SCHNACK fr ein Interview.Beim Verabschieden gabdie auerhalb des Verbrei-tungsgebietes lebendeHarnack den Status dergelegentlichen KLN-SCHNACK-Leserin auf und orderte ein Jahresabonne-ment fr 18 Euro (... damitich besser Bescheid wei,was bei euch so los ist!).Das Interview finden Sie indiesem Heft (einfach um-blttern).

    Nicola Elsner,Masseurin und Heilpraktikerin aus Blankenese, hatte groesGlck. Im vergangenen Mai war sie auf dem Sllberg Gast bei derKLNSCHNACK SOMMERNACHT und gewann den ersten Preis der Be-nefizverlosung! Vergangenen Monat konnte sie ihn einlsen undreiste auf Mein Schiff 3 eine Woche durchs Mittelmeer. Natrlichnicht ohne ihren KLNSCHNACK ...

    Vom Sllberg ins Mittelmeer: Gewinnerin Nicola Elsner mit MS3 Staff Capitain JensTroier und Reiselektre KLNSCHNACK

    Anke Harnack beim KLNSCHNACK

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    Jost Deitmar,Chef im Louis C. Jacob, kann sich mglicherweise auf eine Filmkar -riere freuen. Beim Charity-Event Eat & Art in Jacobs Restaurant verloste die Gastgeberin und Initiatorin der Veranstaltung, die Dsseldorferin Helga Schfer, vor 50 geladenen Gsten ein paarspannende Preise. Einer machte Direktor Deitmar nun zum Kom -parsen in der erfolgreichsten Vorabend-Serie des Deutschen Fernse-hens Grostadtrevier. Das war der Haupt- und Sonderpreis derCharity-Veranstaltung. Zuvor bergab Helga Schfer einen Scheckber 2.170 Euro an Frank Barkowsky, den 1. Vorsitzenden des VereinsCopcar Helfende Hnde. Unter den Gsten fanden sich auch Petra und Bill Ramsey. Mit dem Song What a wonderful World gabSnger Ramsey a cappella seine Meinung zum Besten.

    Demnchst im Krimi: Direktor Jost Deitmar

    Christoph Ahlhaus,ehedem Erster Brgermeister (CDU) in Ham-burg und zur Zeit als Rechtsanwalt in Berlinaktiv, kommt mit Ehefrau Simone zu KLN-SCHNACKS HTTENFEST auf die Sllbergs Terrasse.Traditionell laden Karlheinz Hauser und KlausSchmann rund 150 Gste zum znftigen Erffnungsabend in die rustikale Berghtte(Dresscode: Dirndl und Lederhosen).

    Wolfgang Bosbach,CDU-Bundestagsabgeordneter und Vorsit -zender des Innenausschusses im Bundestag,kommt an die Elbchaussee. Beim 21. Blanke-

    neser Neujahrsemp-fang im Hotel LouisC. Jacob wird Bos-bach eine Neujahrs-ansprache halten.Neben Dr. AntonHofreiter (Die Gr-nen) wird auch Br-germeister OlafScholz als Haus-herr der Stadt dabei sein. ZumNeujahrsempfangim Januar 2016 er-wartet der Hambur-ger KLNSCHNACK

    wieder rund 850 geladene Gste aus Politik,Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft.

    Auf die Htte: Christoph Ahlhaus mit Ehefrau Simone

    CDU-Politiker Wolfgang Bosbach

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    Kathleen Nufer,

    Geschftsfhrerin der feinen Elb-lounge an der Elbchaussee, bittetMitte November zum mittlerweiletraditionellen KLN SCHNACKTREFF indie heiligen Hallen. Den rund 60Gsten (Unternehmer, Geschfts-fhrer, Inhaber) wird das Unter-nehmen Elb lounge prsentiert. 50 Euro hinterlsst dabei jederGast fr einen guten Zweck, dererst am Abend bekannt gegebenwird, und kurze Zeit spter ohneAbzug ausgezahlt wird. Elblounge-Chefin Nufer

    Oskar Rahloff,

    lebensfroher Pensionr aus Blankenese,feiert am 3. November seinen 90. Ge-burtstag. Er hat das BlumengeschftRahloff (heute Gastronomie Roederers)seit seiner Rckkehr aus der Kriegsge-fangenschaft 1948 zunchst zusam-men mit seiner Mutter Paula, dann mitseiner Frau Gisela geleitet, er war auchvon 1978 bis 1990 Prsident der euro-pischen, spter weltweiten Blumen-spendenvermittlungsorganisation Fleurop Interflora mit Sitz in Zrichbzw. Detroit (USA). 1982 holte er einen Floristen-Kongress nachHamburg, zu dem ber 2000 Vertreter aus der ganzen Welt kamen.1985 erhielt er das Bundesverdienstkreuz am Bande fr diese ehrenamtliche Arbeit. Erst im Juni haben Gisela und Oskar Rahloffin Blankenese ihre Diamantene Hochzeit gefeiert. Die beidenfreuen sich, ihren Ruhestand weiterhin in Blankenese genieenzu knnen. Der KLNSCHNACK gratuliert in verschrfter Form!

    Oskar Rahloff mit Ehefrau Gisela im Juni dieses Jahres

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    WORTE DES MONATSWarum ich immer das letzte Wort habe? Woher soll ichdenn wissen, dass dir nichts mehr einfllt ...?

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    !DER SABBELBDELB E L A N G L O S E S B E W E G E N D E S E M P R E N D E SDie Zunftzeichen von Handel und Handwerk sind seit Jahr-hunderten hchst traditioneller Ausdruck meist handwerk-lichen Schaffens. Auch des Lesens Unkundige ahnten,wenn ein Schuster, Schlachter, Bcker, Schmied oder Sattlerseine Werkstatt mit dem Logo seiner Zunft zierte, welchesAngebot sich hinter der Werkstatttr verbarg. Aus denZunftzeichen wurden Piktogramme und viele kamen hin-zu. Sollten die Grtner unserer Tage ihre Kenntnisse undFhigkeiten auch mit einem Zunftzeichen untermalen, sobte sich eine Aktualisierung an: der Laubsauger! Niemandmacht so komplex und dominierend auf sein Schaffen auf-merksam, wie der Freiluftgrtner. Gerade in den Tagen vonfallenden Blttern und buntem Laub drhnt, rhrt und kra-keelt die Flotte der Laubsauger um die Wette. Wie, bitteschn und die Frage muss erlaubt sein, wenn sie sichnicht geradezu aufdrngelte wurde das Laub denn zuvorbewegt? Eine Digitalisierung wre hilfreich ...

    08-10 Persnliches.qxp_kloen 21.10.15 15:51 Seite 10

  • I N T E RV I EW D E S M O N A T S

    Sie sind seit 2013 die Stimme der Hoch-bahn. Laut dieser nutzen jhrlich 431 Mil-lionen Menschen die U-Bahn in Hamburg.Was geht Ihnen dabei durch den Kopf?Aufregend! Ich verknde zwar keine weltbe-wegenden Botschaften, aber ich wei, un-fassbar viele Menschen hren meine Stimmejeden Tag und sind hoffentlich nicht ge-nervt.

    Das kann ich mir nicht vorstellen!(Lacht) Ich bin da uneitel, wenn mich je-mand nicht hren oder sehen mag, ist dastotal okay. Aber wenn das der Fall ist, hat eres schwer, mir auszuweichen, weil ich imRadio, Fernsehen und in der U-Bahn zu h-ren bin. Es gibt ja auch Menschen, die kn-nen es nicht ab, wenn jemand im TV lacht.Die mchten lieber ernste Nachrichtenspre-cher sehen. Das kann ich nicht bieten.

    Sie moderieren den Nachmittag bei NDR90,3 und sind fr das Hamburg Journal unterwegs. Sehen Sie sich mehr als Journalistin oder als Entertainerin?Ich arbeite ausdrcklich nicht als investigati-ve Journalistin, ich verstehe mich als Mode-ratorin. Im besten Fall bin ich Welt- oderStadterklrerin und Unterhalterin. Deswe-gen darf, wenn der Anlass es erlaubt, auchbeispielsweise der erste Brgermeister Ham-burgs in einem Gesprch mit mir mal la-chen. Unter uns: Es ist mein persnlicherEhrgeiz, unseren sehr hanseatischen Brger-meister zum Lachen zu bringen.

    Ihre Devise lautet also mit Spa die Welterklren?Mein Anspruch ist, den Menschen ein The-ma gut zu erklren und entsprechend nach-zufragen. Ich informiere die Menschen lie-ber, als dass ich extrem kritisch hinterfrage,schlielich arbeite ich nicht bei Panorama,sondern beim Regionalmagazin HamburgJournal.

    Wie luft ein ganz normaler Arbeitstagbeim Fernsehen ab?Die Redaktion bestimmt zunchst die The-men, dann berlegen sich die Kollegen wo-hin wir gehen und was wir da machen. Natrlich wird immer ein Schwerpunkt fest-

    gelegt. Auch die Gesprchspartner lerne ichvor dem Dreh kurz kennen.

    Ist Ihnen bei einem Interview schon malwas richtig Peinliches passiert?Oh ja! Vorweg muss ich sagen, ich arbeiteohne Karten die bringen mich durch denTddel. Vor einiger Zeit habe ich den Ge-schftsfhrer der Hamburger Olympia-Be-werbungsgesellschaft Nikolas Hill inter-viewt. Whrend des gesamten Gesprchshabe ich ihn Herrn Graf genannt keine Ah-nung warum ...

    Und wie ist die Geschichte ausgegangen?Herr Hill war so hflich und hatmich whrend der Sendung nicht kor-rigiert. Erst danach kam er auf mich zuund sagte: Sie haben mich geadelt. Ichwar natrlich berrascht und fragte ihn,warum. Erst da bemerkte ich meinen Feh-ler! Das ist natrlich peinlich und unange-nehm, aber es ist mir trotzdem lieber, alsvon Karten abzulesen. Ich habe mich na-trlich bei ihm entschuldigt und ichdenke, er trgt mir diesen Fauxpasnicht nach.

    Schauen Sie privat Fernsehenoder greifen Sie nach der Ar-beit lieber zu einem Buch?Ich steige klassisch mit derTagesschau in den Fernseh-abend ein. Danach zappeich mich durch die ffent-lich-rechtlichen Fernseh-sender. Das journalisti-sche Angebot berzeugtmich da einfach ammeisten. Die berneh-men fr mich das Erkl-ren der Welt. Das er-warte ich einfach vonden Medien.

    Erfllen Ihrer Meinung nach die Privatsender diese Kriterien?Nein, ich schaue ausgewhlt Fernsehen.Trash-Formate sind fr mich geklaute Zeit.Zwar bewundere ich, dass die Privatsendersich oft was trauen und ausprobieren, aberich bin eine Verfechterin des alten Systems.Was die ffentlich-rechtlichen Fernsehsen-der anbieten, hat Hand und Fu. Sie zeigenSpielfilme mit einer aktuellen Brisanz undTalkrunden erklren, sortieren und ordnenThemen noch mal anders ein. Auch nervtmich ganz banal die Werbung auf denPrivatsendern.

    Was denken Sie, als gelernte Wirtschafts-juristin, darber, dass auch die ffentlich-rechtlichen Fernsehsender Werbeunter -brechungen eingefhrt haben?(Lacht) Nach 20 Uhr zeigen die ffentlichenkeine Werbung und das entspricht meinenBedrfnissen. Werbefinanzierung ist aberausdrcklich zugelassen im Rundfunk-

    staatsvertrag. Bei aller Kritik

    halte ich dasduale Sys-

    tem frklug.

    Anke Harnack, Journalistin und Moderatorin

    Ganz nahe an den MenschenJournalistin oder Entertainerin? Moderatorin Anke Harnack mchteunterhaltsam die Welt erklren. Im Interview spricht sie ber Humorim Job, was sie im TV nervt und zeigt auch ihre ernste Seite.

    Sagen Sie mal

    Anke Harnack in der KLNSCHNACK-Redaktion

    Im besten Fall bin ich Welt-oder Stadterklrerin

    11-12 Interview.qxp_kloen 21.10.15 15:26 Seite 11

  • I N T E RV I EW D E S M O N A T S

    Ich sehe auch das Ende des ffentlich-recht-lichen Fernsehens nicht. Klar muss man kri-tisch hinterfragen, was Fernsehen leistensoll, aber wir haben nicht nur einen Bil-dungsauftrag, wir sollen auch unterhalten.

    Apropos unterhalten: Reden und enter -tainen ist Ihr Job, aber Sie treffen auch malganz ernste Tne Stimmt. Ich mchte mit meinen Mglichkei-ten auf Themen aufmerksam machen egalwie klein oder gro diese auch sein mgen.Journalisten sind auch Netzwerker und An-stifter. Wir sind einfach mehr als Sabbelta-schen, wir knnen helfen.

    Was bewegt Sie momentan besonders?Mich berhrt die Flchtlingssituation sehr.Wir mssen die Leute, die neu sind in derStadt, an die Hand nehmen und ihnen zei-gen, wie das hier funktioniert. Wir mssen Fragen beantworten, Dinge er-klren, verteidigen, was wir hier haben,nmlich unsere tolle freiheitliche Gesell-schaft. Das sind unsere Regeln, wir wollen,

    dass Frauen und Mdchen hier frei leben,bei uns gibt es keine Unterdrckung. Dasmssen wir zeigen und vorleben. Das ber-fordert niemanden. Keiner muss sich ber-nehmen, wenn alle etwas machen.

    Laut einer Umfrage vom ARD-Deutsch -landtrend wchst die Verunsicherung unter den Deutschen zu dem Thema Wenn es mal im Getriebe rappelt, werdenwir Deutschen schnell ungeduldig. Wirbrauchen Zeit. Die Flchtlingswelle kommtin der Wucht relativ berraschend, da soll-ten wir einen khlen Kopf bewahren.

    Jetzt mal was anderes. Wie verbringen Sieeigentlich Weihnachten?Zu Hause auf Rgen bei meiner Familie. Die Feiertage drehen sich ums Essen, meis-tens haben wir so viel da, dass wir drei-mal Weihnachten hintereinander feiernknnten.

    Anke Harnack im Gesprch mit KLNSCHNACK-Redakteurin Anna-Lena Walter

    Warum das?Aus einem einfachen Grund: Unser Dorfliegt nahe der Kste, bei ungnstigen Wet-terbedingungen schneien wir schon mal ein.Da hat man dann lieber eine gut gefllteSpeisekammer.

    Und was steht auf dem Speiseplan?Nach der Kirche gibt es Heiligabend ganzklassisch Kartoffelsalat mit Wrstchen undam ersten Weihnachtstag Ente mit Rotkohl.

    Was schenkt sich die Familie zum Fest?Bei uns geht es um das Zusammensein, nichtso sehr um die Geschenke. Gerade in diesemJahr finde ich es wichtiger, anderen, die esnicht so gut haben, etwas abzugeben. Da zusagen, in der Familie kann es etwas wenigersein, wir tun mal denen, die neu sind, einenGefallen und teilen, was wir haben. Dennjetzt haben wir Gesichter zu dem, was sonstso anonym auf dem Spenden-berweisungs-trger steht.

    Der KLNSCHNACK dankt fr das Gesprch.

    Wir sind mehr als Sabbeltaschen

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    ZUR PERSONAnke Harnackwuchs auf der Insel Rgen auf. Ihr Volontariat absolvierte sie bei Antenne Mecklenburg-Vorpommern.Die nchsten Stationen waren dasVorpommern-Studio des NDR inGreifswald, NDR 1 Radio MV undNordmagazin in Schwerin, das NDRFernsehen in Hamburg und die Aktuell-Redaktion von NDR 2.Heute ist die 36-Jhrige die Stimmevon NDR 90,3 am Nachmittag und siemoderiert das Hamburg Journal. Sielebt in Eimsbttel und malt in ihrerFreizeit groflchige Farbwelten.

    http://ankeharnack.deAutorin: [email protected]

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    M E N S C H D E S M O N A T S

    Ich habe so gut gelebt, da sollte ich mich revanchieren.

    Werner Thiele, Koch

    Ein Leibkoch blickt nach vorn ber 40 Jahre lang war Werner Thiele als Chauffeur und Koch imDienst der Frstenfamilie Bismarck. Seine Erinnerungen hat er in einem ppigen Kochbuch niedergelegt.

    Seine Tochter hat es ihm eigentlichstreng verboten, aber Werner Thielekann nicht widerstehen. Wenn das Te-lefon klingelt, daheim auf dem Hof inHolm, dann nimmt der 82-Jhrige den H-rer ab und sagt mit sonorer Stimme: Hierist der berhmte Herr Thiele!Der ehemalige Leibkoch der Frstin Ann-Marie von Bismarck, der mit seinem Frst-lichen Kochbuchauch den KLN-SCHNACK auf sich auf-merksam gemachthat (Ausgabe2/2015) ist kein Lei-setreter. Nach einemJetset-Leben in Friedrichsruh, Marbellaund Monte Carlo, wo Thiele die Prominen-ten dieser Welt bekocht hat, will der Pen-sionr jetzt auf keinen Fall daheim in Holmauf der Couch dmmern, sondern im Ge-sprch bleiben, Menschen treffen, Bcherschreiben. Die eigene Prominenz zu stei-gern, dieses Ziel trgt Thiele stets ernst vor,aber wenn er dann von den Standpauken

    seiner Tochter berichtet, muss er doch herz-lich lachen. Letztlich geht es um den Spaam Erzhlen. Thieles Erlebnisse sind keineDntjes. Wer dem Koch zuhrt, amsiertsich und kann die kleinen Eitelkeiten leichttolerieren. Trotz (oder gerade wegen) jahrelangemUmgang mit dem Hochadel ist WernerThiele offen geblieben, auch gegenber we-

    niger Privilegierten.Die Erstauflage sei-nes FrstlichenKochbuchs hat ervon einem behinder-ten Buchbinder derElbewerksttten bin-

    den lassen. Neben den zahlreichen Presse-und TV-Terminen, mit denen er sein Buchbewirbt, nimmt er sich die Zeit fr Karitati-ves. So ist auch eine Kollaboration mit demKinderhospiz Sternenbrcke geplant. AufAnregung eines Freundes hat Werner Thie-le die Einrichtung besucht und mchte nuntodkranken Kindern ihre Lieblingsessen kochen. Bucherlse aus Verkufen in der

    Sternenbrckemchte er spen-den. Ich habe sogut gelebt, stellt er fest,da sollte ich mich revanchieren.Werner Thiele wurde 2006 pensioniert,kocht aber noch heute mit Leidenschaft und keineswegs immer bodenstndig. Nachdem Abverkauf des Frstlichen Koch-buchs erscheint in diesen Tagen eine Neu-auflage, versehen mit einem besonderenWeihnachtsmen (Hauptgericht ist ein Ka-paun). Zu beziehen ist das Buch aus-schlielich ber den Autor: Postfach 1109,25487 Holm oder [email protected] fr25,50 Euro.

    Der Pensionr will im Gesprchbleiben, Menschen treffen,

    Bcher schreiben

    Autor: [email protected]

    ZUR PERSONWerner Thiele wurde 1934 in Hamburg geborenund arbeitete ab 1966 zunchst alsChauffeur fr die Familie Bismarck.Spter bernahm er auch den Pos-ten am Herd und lernte by doingdie Kochkunst auf Hofniveau. Nach ber 40 Jahren im Dienste derBismarcks wurde Werner Thiele 2006pensioniert. Heute lebt er zusammenmit seiner Familie auf einem altenBauernhof in Holm.

    14 Mensch.qxp_kloen 23.10.15 11:15 Seite 14

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    T R A U E R F E I E R N

    Emotionen, Erinnerungen und Abschied die Hits auf der Trauerfeier

    Time to Say GoodbyeEine Trauerfeier ist ohne Musik kaum vorstellbar. Selbst im khlen Norden whlen

    Menschen mitunter bereits Jahre vor ihrem Tod die Musik aus oder berlassen diese Aufgabe ihren Angehrigen. Whrend in der Vergangenheit Orgelklnge dominierten,

    ist heute alles mglich. Ein Betrachtung von Tim Holzhuser.

    Ziehen Sie das bitte nicht ins Lcherli-che, sagt Nils Seemann, Geschfts-fhrer des Bestattungsinstituts See-mann & Shne in Blankenese. Es sind dieWnsche von Verstorbenen, die mssen wirrespektieren.Versprochen!Worum es geht? Um James Last und Jo-hann Sebastian Bach, Xavier Naidoo, Fred-dy Quinn und letztlich um die Frage: Wastun Menschen, wenn es nicht mehr daraufankommt, wenn Konsequen-zen des eigenen Handelnsnicht mehr zu erwarten sind,wenn das Lstern der Nchs-ten keine Rolle mehr spielt? Sie tun das, was sie wirklichwollen. Sie sind ehrlich. Wermit dem eigenen Tod konfron-tiert wird und Gelegenheit er-hlt, die Musik fr die Trauer-feier selbst auszusuchen, dermuss sich nicht allzusehr mitdem Geschmack und den Er-wartungen seiner Mitmen-schen belasten. Das war nicht immer so. Trauerfeiern sindTradition. ber Jahrhunderte verliefen sie

    in den engen Bahnen einer tendenziell kon-servativen Gesellschaft: kirchliche Orgel-musik zu Beginn, Klassisches von Bach oderGrieg zum Gedenken und wieder die Orgelzum Auszug. Schlager oder gar Jazz wrenvor dem Zweiten Weltkrieg auf einer Trau-erfeier hochgradig exotisch gewesen.Aus heutiger Sicht mag das engstirnig er-scheinen. Fr unsere Groeltern bot einklassisch-feierlicher Musikkanon jedochnicht weniger als einen festen Halt. Gerade

    die lteren, die sich gezwun-gen sahen, immer mehr undmehr Trauerfeiern beizuwoh-nen, hatten die Melodien imOhr. Stcke aus dem evange-lischen Gesangsbuch erinner-ten an Gottesdienste undschlossen so einen groenKreis um Taufe, Konfirmation,unzhlige Sonntage undschlielich den Tod. Darber-hinaus bot der musikalischeKanon Sicherheit vor ge-schmacklichen Entgleisungen

    und stmperhaften musikalischen Darbie-tungen. Stcke wie das Ave Maria oderSo nimm denn meine Hnde schufen

    letztlich eine tiefe Gemeinsamkeit. Jederkonnte sie mitsingen oder summen, jederkonnte sich einen Moment lang an den ge-wohnten Harmonien festhalten.Tempi passati: Zwar werden Stcke wie dasAve Maria oder das Air von Bach auchheute noch hufig auf Trauerfeiern ge-spielt, aber eben nicht ausschlielich. Heu-te werden Bestatter nicht selten mit demWunsch nach keiner Orgel konfrontiert. Gewnscht wird statt-dessen ein bunter Mixaus allen Epochen,Stilen, Lndern, ohnegroe Berhrungs-ngste. So erklingt Hardrockvon AC/DC durchausauch auf Wunsch Ver-storbener. Weit obenhier der Titel HellsBells, aber Trauer-gste berichten auchvon Highway to hell.Angesichts einer sichimmer weiter diversi-fizierenden Musik-szene ist eines jedoch

    Fr unsereGroeltern botein klassisch-feierlicher Mu-sikkanon nichtweniger als ei-nen festen Haltin der Kapelle.

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    Georg Friedrich Hndel, Wird gern genommen: Johann Sebastian Bach, Edvard Grieg,

    Bestatter Nils Seemannaus Blankenese: Musikist wichtig, Musik trgt.

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    16-18 Trauermusik.qxp_kloen 23.10.15 11:01 Seite 16

  • Bocelli schmettern Time toSay Goodbye oder Memo-ry aus dem Musical Cats.Die Beatles konkurrieren mitFrank Sinatras My Way undmit Kinderliedern, die nichtnur bei den Gsten fr einbezaubertes Lcheln sorgen.Das finde ich auch immerschn, erzhlt Bestatter Mi-chael Schtt aus dem HauseSeemann. Der Mond ist auf-gegangen!

    berraschend: Die Individualitt im Trauer-fall kennt Grenzen. Aktueller Chart-Terrorfehlt vllig. Sterbende und Angehrige, sodie Beobachtung, erkennen musikalischeEintagsfliegen und meiden sie. Es wrebertrieben von einem neuen Kanon derTrauermusik zu sprechen, tatschlich aberhat sich ein Repertoire herausgebildet. Esvereint Titel, die bewiesen haben, dass siemindestens so haltbar sind wie ein Eichen-sarg. Musik aus dem Film Doktor Schiwagogehrt ebenso dazu wie Evergreens von ElvisPresley. Moderne Opernsnger wie Andrea

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    Dieses Repertoire erweitert sich nicht un-bedingt durch musikalische Moden, alsvielmehr durch Ereignisse, die Menschenals epochal empfinden. Elton Johns Cand-le in the Wind galt ber Jahrzehnte alsSchnulze ohne groes Potenzial bis derBrite das Stck 1997 zur Trauerfeier vonPrinzessin Diana sang. Seitdem ist es auchin Hamburger Kapellen in der hot rotation.Hufig demonstrieren die gewhlten St-cke ein letztes Mal Verbundenheit zu einemLandstrich, so zum Beispiel das Ostpreu-enlied Land der dunklen Wlder, dasvon ehemaligen Vertriebenen hufig ge-wnscht wird. Hamburger Lokalpatriotenwhlen Hamburg, meine Perle von LottoKing Karl, Fuballfans die Hymne des je -weiligen Vereins. Beim verblichenen Gene-ral kommt mitunter ein Marsch zum Ein-satz, beim Jger das entsprechendeLiedgut. Regelrechte Entgleisungen (Ding-dong,the whitch is dead!) kommen angeblichnicht vor oder aber die Bestatter wollen sichhierzu nicht uern. berhaupt hlt sichNils Seemann mit der Bewertung einzelnerTitel merklich zurck. Selten rt er aus-drcklich von einem Titel ab. Andererseits:

    Wenn jemand unbedingt Jun-ge, komm bald wieder spielenwill, dann frage ich ihn schon,ob er das fr eine gute Ideehlt.Auch wenn Angehrige einebuchstbliche Totenstille anre-gen, interveniert Seemann. Musik hat etwas Trstendes.Menschen knnten bei Musikeher loslassen, knnten derTrauer eher freien Lauf lassenund auch heilsame Trnen to-lerieren.

    Frank Sinatra, Elvis Presley und The Beatles

    Die Form zu wahren ist wichtig bei einer Trauerfeier. Unpassendes Verhalten kann das Unbehagen verstrken.

    MusikalischeEntgleisungenkommen an-geblich nichtvor oder aberdie Bestatterwollen sichhierzu nicht uern

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    16-18 Trauermusik.qxp_kloen 23.10.15 11:33 Seite 17

  • Musiker und auch Produzenten mssen beiden Stcken fr Trauerfeiern einige Beson-derheiten beachten. Die wichtigste ist die Reduk-tion des Stckes auf dieHauptmelodie. Gewnschtwerden pro Stck vier bisfnf Minuten Spieldauer,sechs werden gerade noch to-leriert. Bei acht Minuten ent-steht das Gefhl, ein Konzertzu besuchen, also Teil eineruerst unpassenden Szene-rie zu sein. Dementsprechend sind imHandel CDs erhltlich mit

    Ausschnitten aus einschlgigen Stcken.Musiker bentigen hufig gekrzte Partitu-

    ren, werden bei Trauerfeiernaber generell immer seltener gebucht. Ein Umstand, den Bestatter wie Nils Seemann bedauern, der aber angesichtsdes verblichenen Kanons nichtzu ndern ist. In Zeiten Googles ist es dabeiso einfach wie nie zuvor, aufTrauerfeiern spezialisierte Mu-siker zu finden. Auch die Ange-hrigen groer Orchester, wiedem NDR Sinfonieorchester,spielen bei angemessenen Ga-

    T R A U E R F E I E R N

    ... bleibt die Frage, fr wen die Musik wirklich spielt ...

    www.abschiedstrauer.deAutor: [email protected]

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    Letztlich bleibtdie interessanteFrage, fr wendie Musik aufTrauerfeiernwirklich spielt.Vordergrndigfr die Hinter-bliebenen ...

    Hufig spielen Musiker auch am offenen GrabWer hrt alles zu?

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    gen auf Trauerfeiern. Letztlich bleibt die in-teressante Frage, fr wen Musik auf Trauer-feiern wirklich spielt. Vordergrndig fr dieHinterbliebenen, als Erinnerungen (und frdie GEMA als Einnahmequelle Bestatterfhren Beitrge ab). Vielleicht ist es hierund da aber auch der Wunsch des Verstor-benen, das letzte Wort zu behalten. Ein stadtbekannter Pessimist etwa, dernach einem eher widerwilligen Abgangtrllern lsst Ive Got the World on aString! (sinngem: Ich habe alles imGriff), der wird seinen eigenen Ruf post-hum noch um 180 Grad drehen knnen.

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    16-18 Trauermusik.qxp_kloen 23.10.15 11:02 Seite 18

  • Hrgerte Dornis 1-1-1115-ZW.qxp_HrgerteDornis 21.10.15 13:11 Seite 1

  • N O V E M B E R B L U E S

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    Es ist ein Jammer. Jedes Jahr das glei-che Spiel. Sobald das erste Laub vonden Bumen fllt, die Tage krzerwerden und Spekulatius und Co. die Super-marktregale fllen, kippt in unserem Landdie Stimmung. Es scheint, sobald der Sommer vorbei ist,die Beachclubs schlieen und das obligato-rische Feierabendgrillen bei Einigen nichtmehr zur Abendplanung gehrt, wird dasGute-Laune-Sommer-Paket gegen das Ich-bin-schlecht-drauf-Herbst-Paket getauscht.Statt gut gelaunten,lchelnden, urlaubsge-brunten bestimmennun zusehends ver-mehrt bedrckte, blss-lich-betrbte Zeitge-nossen den Alltag.Zugegeben, der Som-mer ist fr die Freizeitgestaltung und dieGemtslage in vielerlei Hinsicht die un-kompliziertere Jahreszeit. Das liegt wahr-scheinlich daran, dass Grillen mittlerweilezum Volkssport mutiert ist und fast ber-all und bei jedem Wetter geht. Und irgend-wer irgendwie immer eine Idee hat, wonach Feierabend drauen noch entspanntgechillt und gegrillt werden kann.

    Und auch bei der Partnersuche hat der Som-mer vermeintlich die besseren Karten,schlielich ist die Bekleidung weniger undangenehme, warme Temperaturen nebstSonne locken die Menschen nach drauenwiederum unter Menschen. Doch denHerbst ewig ein Schattendasein fristen zulassen und ihn als Depri-Jahreszeit abzu-tun, wre hchst ungerecht, schlielich war-tet auch er mit Vorteilen auf. Und ja, es gibtWege, dem November-Blues zu entkom-men. Da wre zum einen das beliebte, be-

    reits erwhnte ThemaGrillen. Dick einge-mummelt, mit einemwarmen Getrnk inder Hand schmecktdas Grillwrstchenebenso lecker und einnetter Klnschnack

    funktioniert bei jedem Wetter. Wer zu dieser Jahreszeit betrbt ist, weil derSommerflirt perdu ist, dem erffnen sichjetzt ganz neue Wege. Ein Spaziergang ander Elbe mit dem eigenen Hund oder demeines Freundes erhht die Kontaktaufnahmezu anderen Menschen. Whrend die Vier-beiner toben, bleibt Zeit, ohne Menschen-massen an der Elbe ins Gesprch zu kommen,

    Der Herbst ist da und bringtseine eigene Stimmung mitsich. Der KLNSCHNACK beleuchtetden November-Blues aufganz eigene Art und Weiseund gibt Tipps frs Wohl-befinden. Natrlich ohne Gewhr. Den Herbst als

    Depri-Jahreszeit abzutun wre hchst

    ungerecht.

    Froh zu sein bedarf es wenig und wer froh ist,

    Wenn der November zur Last wird

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  • beispielsweise Italienisch lernen und da-nach in eine gemtliche Trattoria und beiPasta und Vino erworbene Sprachkenntnis-se austauschen. Schlielich soll sich ja frLand, Leute und Lebensweise interessiertwerden. Und dazu gehren definitiv die ku-linarischen Kstlichkeiten eines Landes.

    Amsant geht es oft-mals auf dem Sektorder Kontaktanzeigenund Partneragentu-ren im Internet zu. Dawird teils in blumigen,bertriebenen For-mulierungen so was

    von sich selbst geschwrmt, dass einem dieMundwinkel von ganz alleine nach oben ge-hen und man sich selbst sagt: So schlecht,dass ich mich darauf jetzt melde, geht esmir nicht!

    N O V E M B E R B L U E S

    Das Durchforsten des World Wide Webnach derlei Anzeigen amsiert und lsst dasSelbstwertgefhl ob der teilweisen ber-treibungen mit Sicherheit steigen. Selbst-verstndlich, um Kritiker an dieser Stelle zubesnftigen, kann man auf diesem Wegeauch die groe Liebe finden.Gute Laune ist brigens beim Lachyoga ga-rantiert. Beim kollektiven Lachflash mitanderen Menschen verschwindet der No-vember-Blues bestimmt. Und whrendman es geschafft hat, den Herbst ber ge-zielt den November-Blues zu vertreiben,steht schon Weihnachten vor der Tre.Es ist ein Jammer. Jedes Jahr das gleicheSpiel: Was kochen wir denn dieses Jahr anWeihnachten? Aber das ist ein anderes Thema.

    Autorin: Cornelia Hsch, [email protected]

    November-Blues-Chec

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    Ich grbele zuviel.

    ja nein

    Ich fhle mich kraftlo

    s. janein

    Verabredungen

    ja nein

    sage ich ab.

    Ich will aufrumen,

    ja nein

    wei aber nicht, wo i

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    anfangen soll.

    Zum Kochen habe ic

    h ja nein

    keine Lust.

    Ich bin schnell gener

    vt. ja

    Ich bin oft mde.

    ja

    Mein Steh-Auf-Programm

    Einen Tagesplan machen ja nein

    Jemanden anrufen und nicht jammern ja nein

    Ein neues Hobby odereinen Kurs beginnen ja nein

    Etwas aussortieren ja nein(Mbel / Kleidung )

    Mein Lieblingslied ja neinlaut hren

    Etwas Leckeres einkaufen ja nein

    Eine(n) Freundin / Freund ja neintreffen

    und danach bei einem leckeren Stck Ku-chen und heier Schokolade (Schokolademacht ja bekanntlich glcklich) in einemCaf die nette Plauderei fortzufhren. Ein gutes Mittel, auf andere Gedanken zukommen, ist auerdem das Lesen vonKlein- und Kontaktanzeigen. Zum einenentdeckt man even -tuell neue Seiten ansich und findet bei-spielsweise in einemEhrenamt eine glck-lich machende undsinnvolle Herausfor-derung. Oder man entrmpelt endlich den Keller.Ob Uhren oder Weinbestnde, es gibt ja fastnichts, was via Kleinanzeige nicht den Be-sitzer wechseln kann. Oder wie wre es miteinem Sprachkursus? Mit netten Menschen

    Mde und keine Lust zu gar nichts? Wer kennt das nicht ...

    Pro Ja auf der November-Blues-Checkliste links sollte ein Ja des Steh-auf-Programmes rechts angekreuzt sein

    Heute noch was vor? Eine Idee oder ein Mal Lachen am Tag rttelt wach ...

    FOTO: ALLIANCE-FOTOLIA.COM

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    entrmpelt den Keller!Es gibt ja fast nichts,

    was nicht den Besitzerwechseln kann.

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    Der Hausherr vor der huslichen Bcherwand; Thomas Manns Doktor Faustus wird besonders geschtzt

    Professor Dr. Joachim Rther, Chefarzt

    Vom Stipendiaten zur KorypheEs ist immer wieder erstaunlich, wie viele Pflichten Menschen bewl-tigen und dabei noch ein erflltes Privatleben fhren. Professor Rthererlaubte dem KLNSCHNACK einen kleinen Einblick in seinen Alltag.

    Dem Klischee entsprechend neigenChefrzte hufig zu selbstherrli-chem, tyrannischem Auftreten. Ineinigen Fllen stimmt das auch heute noch.Wer intime Kenntnis vom Krankenhausge-schehen hat, wird das besttigen. Das genaue Gegenteil egozentrischen Ver-haltens erlebt der Gesprchspartner beiProfessor Rther, Chefarzt der Neurologi-schen Abteilung an der Asklepios Klinik Al-tona. Geduldig beantwortet der gebrtigeLimburger auch noch die laienhafteste, me-dizinische Frage, erklrt auch komplizierteZusammenhnge seines Faches und plau-dert ber Literatur und Musik ebensokenntnisreich wie ber Forschung und Uni-versitten, ber Thomas Manns Dr. Faus-tus ebenso wie ber das Buch Silicon Val-ley. Gern wre er Meeresbiologe geworden, soder Facharzt fr Neurologie. Doch dannwurde es doch ein Medizinstudium in Mar-burg. Spter war er Assistenzarzt in Aachenund Mannheim, fhrt in seinem LebenslaufGastaufenthalte in Bern und Tbingen an,war Oberarzt in Jena und am Universitts-

    klinikum Eppendorf, Ausbildungsleiter derDeutschen Gesellschaft fr Ultraschall inder Medizin und Chefarzt in Minden, be-vor Professor Rther schlielich Chef derNeurologischen Abteilung der AsklepiosKlinik Altona wurde. Zu den bemerkenswertesten Stationen,auch fr Laien, zhlen die beiden Jahre alsStipendiat am Lucas MRS Imaging Center,Department of Radiology der UniversittStanford. Dort habe ich zwei Jahre im La-bor gestanden, sagt Professor Rther ohnejede Eitelkeit. Seit dem Jahr 2000 ist Gro Flottbek seineHeimat. Hier lebt er mit seiner Ehefrau, dieals Kinderrztin arbeitet. Die beiden 23-und 19-jhrigen Shne haben Berufe ab-seits der Medizin gewhlt. Der eine studiertJura in Mnster, der zweite absolviert eineAusbildung als Schifffahrtskaufmann beieiner Buxtehuder Reederei.Neben einem Zwlf-Stunden-Tag mit Frh-besprechung, Schreibkram, Qualittskon-trolle und Chefvisite auf den verschiedenenStationen folgen Abendstunden am Schreib-tisch fr die Forschung.

    Danebenist der vielseitige Mediziner

    Pressesprecher der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft und beratender Experte derApotheken-Rundschau. Dass bei all demnoch Zeit zum Lesen, Klavierspielen unddas Triathlon-Training bleibt, ist erstaun-lich. Trotz allen Ehrgeizes in und auerhalbder Klinik, bleibt Professor Rther beschei-den. Auf dem Klavier, so der Hausherr l-chelnd, spielt meine Frau besser.

    www.asklepios.deAutor: [email protected]

    ZUR PERSONProf. Dr. Joachim Rther, Jahrgang 1960, studiert an der Phi-lipps-Universitt Marburg zwlf Se-meter Medizin. Als Assistenzarzt ar-beitet er anschlieend in Aachenund Mannheim. Es folgt ein Stipendi-um an der Stanford Universitt mitanschlieenden Gastaufenthalten inBern und Tbingen. Rther habilitiert1998 und wird Leitender Oberarzt inJena. Mit Position eines LeitendenOberarztes in Eppendorf folgt dieProfessur. Seit 2010 ist er Chefarzt ander Asklepios Klinik Altona.

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    Schlafforscher sind sich einig: So gehts nicht ...

    Schulbeginn

    Wenn der Hahn noch schlft Im Winter wird der frhe Unterrichtsbeginn an Hamburger Schulenzum rgernis. Modellversuche erproben nun einen spteren Schul -beginn. Nicht jedoch im Hamburger Westen.

    Bildungsforscher und Mediziner predi-gen seit Jahren: Der frhe Schulan-fang um 8 Uhr morgens, ungeachtetder Jahreszeit, fhrt zu geringer Aufnah-mebereitschaft und verminderten Leistun-gen. Wer sich im Winter um Punkt 8 Uhrmorgens vor eine Klasse stellt und sich die-sen blassen, ghnenden Haufen ansieht,der gewinnt rasch die Ahnung, dass dieWissenschaftler hier nicht ganz falsch liegen. Vor diesem Hintergrund erproben ersteHamburger Schulen in Modellversuchen ei-nen spteren Schulstart,so z.B. das GymnasiumMarienthal. Die Erfah-rungen sind berwie-gend positiv und knn-ten, zumindest an weiter-fhrenden Schulen, zudauerhaften Vernde-rungen fhren. Whrend nun in derStadt lebhaft ber Pround Kontra debattiertwird, spielt das Themain den Elbvororten of-fenbar keine Rolle.So schreibt Ingrid Herz-berg, Direktorin des

    Gymnasiums Blankenese auf Nachfrage: Ineiner Gesellschaft, in der die Anzahl vonberufsttigen Alleinerziehenden und zweiberufsttigen Elternteilen stndig zu-nimmt, halte ich dies fr ein Luxus-Pro-blem, das mich eigentlich nicht bewegt, ob-wohl ich gern selbst ausschlafe und einenlangsamen Start in den Tag schtzen kann.Stephan Pauli, Schulleiter der Elbkinder-Grundschule argumentiert mit dem Betreu-ungsproblem, das sich aus einem spterenSchulbeginn ergbe. Ein Unterrichtsbeginn

    um 9 Uhr ist demnach nur denkbar mit ei-ner vorgelagerte Frhbetreuung fr Kindermit frh berufsttigen Eltern.Pauli: Da die wenigsten Eltern erst nach 9 Uhr bei der Arbeit sein mssen, wre soeine Frhbetreuung picke-packe-voll undentsprechend lebhaft.Dieser Argumentation schliet sich PeterMein an, Leiter der Schule Lehmkuhlen-weg: Die Grundschulen mssen den Elterneine verlssliche Unterrichtszeit von 8 bis13 Uhr mit anschlieendem Hort garantie-ren. Ein spterer Beginn wre zwar theore-tisch mglich, es msste dann aber eine Be-treuung in der Zeit davor sichergestelltwerden, wofr die GBS-Grundschulen je-doch keine Ressourcen bekommen. Auer-dem wrde ein spterer Beginn mit demanschlieenden Hort kollidieren, weil die-ser dann erst um 13.30 oder 14 Uhr startenknnte. Die Kinder bekmen zum Teil erstsehr spt ihr Mittagessen und alle folgen-den Elemente wie Hausaufgabenzeit undKursangebote wrden den Nachmittag derKinder in der Schule entsprechend verln-gern. Eltern und Schler sollten sich daher nichtallzu viel Hoffnung machen. Aller Voraus-sicht nach ndert sich im Hamburger Wes-ten nichts. Warum der frhe Schulbeginnunverndert auch fr die lteren undselbststndigeren Oberstufenschler geltensoll, bleibt indessen unklar.

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    Autor: [email protected] viele Eltern dunkle Abende als Gefahr fr Kinder empfinden, lassensich dunkle Wintermorgen bei einem Schulstart um 8 Uhr kaum vermeiden

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  • F L C H T L I N G E

    Kleiderkammer Osdorfer Born

    Seite an Seite fr den guten ZweckMntel, Hosen und Socken: Die DRK Kleiderkammer Osdorfer Bornversorgt 1.000 Flchtlinge mit dem Ntigsten fr die kalte Jahreszeit.Wie gestaltet sich die Arbeit dort? Der KLNSCHNACK war vor Ort.

    Unter dem weien Zeltdach drngensich Ehrenamtliche und Flchtlingeum Kisten voller Hosen, Pullover,Socken und Schuhe. Sie alle sind auf derSuche nach passenden Stcken.In der Kleiderkammer des Deutschen RotenKreuzes (DRK) im Osdorfer Born herrschtreges Treiben. Auf circa 50Flchtlinge kommen achtEhrenamtliche an der Aus-gabe.Geschickt hilft Inge Meyer*einem Mann dabei, passen-de Winterschuhe zu fin-den. An den Fen trgt ernur Flip Flops bei gefhl-ten fnf Grad Celsius.Schnell besorgt ihm IngeMeyer dicke Socken. Ichkann ihn doch nicht hier inder Klte frieren lassen.In einer ruhigen Minuteberichtet die Elbvorortle-rin, warum sie sich am fr-hen Morgen in der Kleider-kammer eingefunden hat. Als ich von der hohen Anzahl der Flcht-linge am Rugenbarg hrte, wusste ich, damuss ich helfen. Jetzt sind wir Hamburgereinfach gefragt.

    Seit Ende September leben in dem ehema-ligen Baumarkt am Rugenbarg mehr als650 Menschen. Auf dem Parkplatz des Ge-lndes haben noch einmal 160 ein proviso-risches Zuhause in Wohncontainern gefun-den. Auch auf der gegenberliegendenStraenseite wurden fr 120 Flchtlinge

    Container aufgestellt(Stand 9/2015). Den Menschen dortfehlt es am Ntigsten,angefangen bei derpassenden Herbstbe-kleidung. Dank vielerSpenden knnen dieFlchtlinge mit einerwarmen Garderobeausgestattet werden. An der Ausgabe musses an diesem Morgenschnell gehen. Nureine Stunde habendie Flchtlinge Zeit,sich komplett neueinzukleiden. Damit der Ablauf rei-

    bungslos funktioniert, muss im Vorwege einiges erledigt werden. Die zahlreichenKartons, Scke und Reisetaschen voll mitKleidung fr Kinder und Erwachsene muss

    sondiert und sortiert werden. Auch hier istdas DRK auf Helfer angewiesen. Im provisorischen Lager erwartet die Eh-renamtlichen ein riesiger Kartonberg. Be-waffnet mit Handschuhen, Papier und Stiftgeht es ans Werk. Die Kleidung wird nachArt, Gre und Geschlecht sortiert. JederKarton wird genau beschriftet. Verunreinig-te Kleidung wandert in den Mll. Helferin Marion Seiler* sagt: Wer dreckige

    Stcke abgibt, ist unhflich. Die Menschensind traumatisiert und hoffen auf Sicher-heit. Die Kleidung soll zum Wohlbefindenbeitragen und nicht verrgern. Trotz des Chaos im Lager der Kleiderkam-mer ist die Zusammenarbeit unter den Hel-fern beachtlich. Alle arbeiten Seite an Seitefr den guten Zweck.Die Gruppe refugeeswelcome in Osdorfengagiert sich fr die Flchtlinge. Sie orga-nisiert beispielsweise Sprachkurse und wei-tere Angebote. Ebenfalls behilflich ist dieBlankeneser Gruppe Wir sind Alle Blanke-nese refugeeswelcome. Auf der gleichna-migen Facebook-Seite finden Interessierteaktuelle Informationen und wo Hilfe ge-braucht wird.Auch an der Schenefelder Landstrae aufdem Gelnde der Reichsprsident-Ebert-Kaserne leben jetzt 100 Flchtlinge. Hierhat Wir sind Alle Blankenese bereits eineeigene Kleiderspendenaktion organisiert.

    Kleidung trgt zum Wohlbefinden bei

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    Ehrenamtliche statten Flchtlinge aus dem Baumarkt am Rugenbarg mit Winterkleidung aus

    Eine Ehrenamtliche ist einem Flchtling beider Schuhsuche behilflich

    www.hamburg.de/hh-hilft; www.drk-hamburg.deAutorin: [email protected]

    * Namen von der Redaktion gendert

    Lichterzug fr KinderWir sind alle Blankenese hat sichetwas Besonderes einfallen lassen.Am 21. November um 15.30 Uhr sindFlchtlingskinder, Kinder aus denElbvororten und ihre Familien zu einem Laternenumzug vom Blanke-neser Markt bis zur Flchtlingsunter-kunft an der Schenefelder Landstraeeingeladen. Danach gibt es ein ge-mtliches Miteinander. Am 18. November um 14 Uhr werdenim Eltern-Kind-Zentrum Iserbrook,Schenefelder Landstrae 202, Later-nen gebastelt. Die Gruppe freut sichber Helfer, Kuchen- und Bastelmate-rialspenden.

    28 Flchtlinge.qxp_kloen 23.10.15 11:35 Seite 28

  • Edeka-Volker Klein 1-1-1115-ZW.qxp_Edeka-VolkerKlein 16.10.15 08:04 Seite 1

  • E H R E N AM T

    Bernd Wicklein arbeitet regelmig in der Spielzeug-Werkstatt Osdorf: Hier repariert er beispielsweise Puppenwagengestelle, er fertigt aber auch neue Holzspielsachen

    Engagement

    Mit Spa mitten im LebenIn der Spielzeug-Werkstatt am Osdorfer Born arbeiten Menschen mitBehinderung, Profis und engagierte Freiwillige Hand in Hand. DieWerkstatt soll zum Ausgangspunkt fr Aktivitten im Stadtteil werden.

    Sorgfltig und konzentriert schleiftBernd Wicklein die letzten rauen Stel-len am Schaukelschaf glatt, damit esseinen Platz vor der Spielzeug-Werkstatt imBorn Center beziehen kann. Vor genau einem Jahr erffnete das tage-werk.osdorf (einAngebot von alster-dorf assistenz west)im Born Center dieerste Spielzeug-Werkstatt mit inte-griertem Ladenge-schft. Hier reparieren Men-schen mit und ohneBehinderung dasSpielzeug von Kin-dern und Familien,aber auch von Kin-dergrten, Grund-schulen oder vomKlick Kindermuseum. Flott gemacht gehtdas Spielzeug dann gegen eine Unkosten-erstattung wieder an seinen Besitzer zu-

    rck oder es wird fr andere Kinder ge-spendet. ber eine Tauschbrse knnenneue Schtze entdeckt werden.Die Arbeitnehmer der Werkstatt werdenvon den Tischlerinnen Antje Krger undChristiane Diemel sowie Ehrenamtlichen

    wie ManfredAhlborn bei ih-rem Tagewerkbegleitet. Man-fred Ahlbornsagt: Die Auf-arbeitung derSpielzeuge er-mglicht denMenschen viel-fltige niedrig-schwellige Kon-takte zuMenschen mitBehinderung.Ein Ziel des Be-

    schftigungsnangebotes ist der Nachhaltig-keitsgedanke, also gebrauchte Spielsachenaus Holz nicht zu entsorgen, sondern diese

    sorgfltig aufzuarbeiten und weiter zu be-nutzen. Shnke Bnert, Leiter des tagewerk.osdorferlutert: Mit unserem Angebot mchtenwir zu einer bunten und vielfltigen Gesell-schaft beitragen. Die Menschen sollen kei-ne Hemmungen haben, unser Ladenge-schft zu betreten deswegen haben wirdie Glasfronten grozgig offen gestaltet. Offenheit ist das Stichwort, aber auch Res-pekt und Akzeptanz, denn Mitarbeiter wieBernd Wicklein erhalten in der Werkstattdie Mglichkeit, fr ihre handwerklicheLeistung Anerkennung zu erfahren. DieMenschen, die hier arbeiten, tun etwas frdie Gesellschaft und bekommen dafr et-was zurck sie sind nicht ausgegrenzt,sondern mitten im Leben. Auch mchtesich die Werkstatt mehr im Stadtteil vernet-zen und so Integration frdern.

    www.alsterdorf-assistenz-west.de/assistenz/projekte/die-spielzeug-werkstattAutorin: [email protected]

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    Antje Krger, Christiane Diemel und Manfred Ahlborn stehen den Mitarbeitern bei ihren Arbeiten zur Seite

    Spielzeug-Werkstatt Osdorf

    Am 24. November ab 13 Uhr sind Interessierte herzlich eingeladen,den 1. Geburtstag der Werkstatt mitden Mitarbeitern gemeinsam zu feiern.

    Spielzeug-Werkstatt im Born Center, Achtern Born 133b

    30 Spielzeug-Werkstatt Osdorf.qxp_kloen 21.10.15 15:43 Seite 30

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    Nun ist er da, der November. Vielefrchten ihn, dabei hat er doch soviele positive Facetten! Jetzt knnenwir uns hemmungslos dem gleichnamigenBlues hingeben, ohne dass die Mitmen-schen daran herummkeln knnten. Es istein bisschen wie Schwangerschaft da darfman auch schlechter Laune sein, mde undmatt und stets hungrig, nicht unbedingt aufsaure Gurken. Niemand wird eine Schwan-

    gere tadeln, wenn sie mrrisch wird, undebenso kann niemand einen anranzen, weilman so trbsinnig he-rumsitzt und mieseStimmung verbreitet. Esist schlielich Novem-ber. Es ist kalt, grau,nass und berhaupt. Dahat man doch wirklichein Recht auf sein De-pressinchen.Dabei knnen wir dochnun so manchen Mode-launen frnen. In denElbvororten streifen jetztMnnlein wie Weibleinendlich ihre federleich-ten Echtdaunen-Jackenber, mit denen manauch den Polarwinterdurchstehen knnte. Alssie nagelneu im sonnigen September getra-gen wurden, gab es noch manchen schr-gen Blick. Auch die neuesten Ugg-Bootsknnen spazierengetragen werden, mitLeoparden-Druck oder Glitzerpailletten.Echt cool war es ja, die Lammfell-Puschenzu Shorts im Sommer zu tragen aber dashaben doch nur die ganz jungen Dingergemacht. Jetzt sind sie in lila Leder ange-sagt und mit Mustern aus glitzerndenSwarovski-Kristallen auf Schwarz. Passt im-mer.Im rmischen Kalender war der Novemberder neunte Monat. Von der lateinischenZahl novem fr neun stammt sein Name.Der gregorianische Kalender hat ihn ber-nommen. Karl der Groe gab ihm im

    8. Jahrhundert den Namen Windmond,klingt auch hbsch, ebenso wie Nebelungoder Dritter Herbstmond. Das waren imdeutschen Sprachraum gelufige Namen.Schlachtemond nannten ihn die prakti-schen Niederlnder, Zeit frs Schweine-schlachten, fr gutes und viel Essen und si-cher auch fr den einen oder anderenSchnaps.Den gnnt man sich auch gern einfach mal

    nur so gegen die Melancholie, die der No-vember mit seinen ganzen Besinnungs- und

    Gedenktagen somit sich bringt: Al-lerheiligen, Bu-und Bettag, Volks-trauertag und amEnde der Toten-sonntag. Da mussman sich doch maleinen Jubi, Fernet,Single Malt oder wieder modern einen Cognac ge-nehmigen, um sichaufzumuntern. Bei sinkenden Tem-peraturen kannman sich auch inriesige Schals wi-ckeln, die so aus-

    sehen, als trage man einen oder mehrereMichelin-Reifen um den Hals. Wurde ja

    schon im Sommer gern gemacht, allerdingsmit Tchern aus leichtem Stoff, aber vonendloser Lnge. Jetzt muss es Grobstricksein, passend zu den dicken Rollkragenpul-lovern, in denen man sofort schmort, wennman einen normal beheizten Raum betritt.Hauptsache, man liegt im Trend.

    Noch ein-mal zumguten Es-sen. Wasman aberim Novembernicht mehr muss: Eine Bikini-Figur vorweisen. Nicht einmal die dsigsteFrauenzeitschrift wrde jetzt mit Dit-Tippskommen nach der Melodie Wie Sie in dreiTagen die perfekte Figur fr den Strandur-laub erlangen. Wre ja auch doof, wennman sich die Dominosteine, Spekulatienund Marzipankartoffeln versagen msste,die ja frisch am besten schmecken.Wir knnen uns im November auch ohneschlechtes Gewissen dem Drauen-Seinverweigern. Weder ist es schn warm nochscheint die Sonne so schn. Wir knnen je-den Abend ins gut geheizte Kino gehen undmssen nicht erklren, warum wir nichtmit zur Strandperle oder in den Beach-Clubkommen wollen. Auch die beschwerlichenRadtouren werden seltener, die von Blanke-nese aus ja meist mit der Anstrengung ver-bunden sind, das Gert den Berg hochzu-wuchten, egal ob zu Beginn oder am Endedes Ausflugs.Mnner brigens knnen dem Novemberviel Positives abgewinnen. Sie drfen sorichtig schn leiden, wenn die Nase luftoder der Hals kratzt. Schlielich sind siesterbenskrank und haben ein Recht auf Mit-leid, vor allem in diesem garstigen Monat.Und sie drfen sich kleidungsmig jedeExtravaganz gnnen, vom abgeschrabbel-ten, aber wrmenden Wollmantel aus derhintersten Schrankecke, ber drei alte Pul-lover gezogen, bis zu den bescheuertstenMtzen. Gern genommen wird offenbar diePudelmtze, tief ber die Ohren gestrecktund mit dem Bommel nach vorn gekippt. Wenn alles nicht reicht, muss man sich sa-gen, dass nach Totensonntag die Weih-nachtszeit beginnt. Die ist, wenn wir ehr-

    lich sind, gar nicht so schlecht wie uns dieMuffel glauben machen wollen. Und auer-dem: Ist der November berstanden, istnach nur 22 Tagen Wintersonnenwende.Das heit, die Tage werden lnger und derFrhling steht vor der Tr.

    Gisela Reiners

    Mnner brigens knnen dem November viel Positives abgewinnen. Sie drfen so richtig schn leiden, wenn die Nase luft oder der Hals kratzt.

    GASTKOLUMNE: Jahreszeiten

    Wenn der Herbst den Sommer ablstGisela Reiners, Journalistin und Autorin (u.a. Welt und Welt amSonntag), hat sich ber einen bemerkenswerten Monat und die da-zugehrende Jahreszeit Gedanken gemacht November und Herbst.

    Gisela Reiners

    K O M M E N T A R

    Stellungnahme GASTKOLUMNE

    32 Gastkolumne.qxp_kloen 22.10.15 16:01 Seite 32

  • Hamburger Abendblatt 1-1-1115-ZurRitze-ZW.qxp_HamburgerAbendblatt 23.10.15 14:33 Seite 1

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    Oberbefehlshaber der US-Heerestruppen in Europa zu BesuchAnlsslich des Hausgeburtstags wurde Anfang Oktober im Haus Rissenals Gastredner General Ben Hodges begrt. Mit ihm war Brigadegene-ral Markus Laubenthal an die Elbe gekommen. Nachdem Haus-Rissen-Direktor Dr. Philipp-Christian Wachs ber die Relevanz, die Krisen inund auerhalb Deutschlands gesprochen hatte, beantwortete derOberbefehlshaber der US-Truppen in Europa Fragen aus dem Audi -torium. Dabei ging es um Syrien und die Ukraine sowie die gesamtestliche Flanke der NATO. Sowohl Dr. Wachs als auch General Hodgesbewiesen dabei, dass auch komplexe Zusammenhnge klar und ver-stndlich prsentiert werden knnen manchmal sogar mit Humor.www.hausrissen.org

    General Ben Hodges, Oberbefehlshaber der US-Truppen in Europa, Dr. Philipp-ChristianWachs, Direktor Haus Rissen, General Markus Laubenthal, deutscher Brigadegeneral inDiensten der US-Armee

    B L A N K E N E S E R O R T S K E R N

    Der Verkehrsausschuss empfiehltUm die Verweil- und Erlebnisqualitt des Blankeneser Ortskernszu verbessern, empfahl der Verkehrsausschuss der Bezirksver-sammlung Altona den Bezirksabgeordneten eine ganze Reihevon Manahmen. Dazu zhlen: eine autofreie Marktflche, einewesentlich verbesserte Oberflchengestaltung und eine ent-

    sprechende Mblierung. Weiter soll das Niveau der Marktflchean die angrenzende Probst-Paulsen-Strae angeglichen werdenund die Wertstoffcontainer unter der Erde verschwinden. Die Zahl der Marktstnde soll durch bessere Organisation erhhtwerden und die wegfallenden Parkpltze durch eine kontrollierteParkraumbewirtschaftung ausgeglichen werden.

    T R A D I T I O N

    Ein trauriges BildAls die Blankeneser aus den Sommerferien zurckkamen, standvon der Doppeleiche an der vertrauten Stelle gegenber der Kir-che und des Blankeneser Marktes nur noch die linke Hlfte und einBaumstumpf. Der rechte Teil der Doppeleiche war wohl aus Grn-den der Verkehrssichheit gefllt worden ohne vorherige Informa-tion der Blankeneser Brger oder der Altonaer Politiker in der Be-zirksversammlung diese erfolgte nachtrglich. Auch das

    Denkmalamt wurde nicht informiert. DieDoppeleiche und ein Gedenkstein erin-nern im Ortskern Blankenese an die Er-hebung Schleswig-Holsteins gegen diednische Verwaltung 1848. Schon lnge-re Zeit war bekannt, dass der rechte Teilder Doppeleiche weitgehend abgestor-ben war und Manahmen zur Sicherungergriffen werden mssen. Trotzdemwurde seitens des zustndigen Amtesnicht versucht, mit den Brgern oder denPolitikvertretern ins Gesprch zu kom-men, um ber die zuknftige Gestaltungim Falle einer notwendigen Fllung die-ses besonderen Baumes zu beraten, soJohann Riekers von der lokalen CDU.

    Kein Baumdenkmal lebe fr immer, jedoch bemhten sich andereGemeinden rechtzeitig um Ideen fr die eventuell erforderlichenUmgestaltungen idealerweise unter Einbeziehung der Brger.Jetzt bietet der Baum ein trauriges Bild.

    Rest der Doppeleiche

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    Dr. Bernd Baumann

    Der AfD-Brgerschaftsabgeordne-te Dr. Bernd Baumann wurde beimLandesparteitag Anfang Oktoberzum Landesvorsitzenden der AfDin Hamburg gewhlt.Herr Dr. Baumann, seit Wochenwird das Land vom ThemaFlchtlinge beherrscht. Wie beur-teilen Sie die Lage?Die Lage ist dramatisch. InDeutschlands Kommunen sind diekurzfristig mobilisierbaren Auf-nahmemglichkeiten erschpft und wir stehen vor dem Winter, indem bloe Zelte fr hunderttau-sende Frauen und Kindern als Un-terkunft nicht hinreichen.Die Euphorie der von vielen Par-teien und Medien in alle Elends-gebiete des Orients und Afrikaskommunizierte Willkommenskul-tur hat globale Massenwanderun-gen ausgelst, die kaum mehr zustoppen scheinen.

    Europaweit stehen Deutschlandund Schweden weitgehend al-lein. Wie erklren Sie sich das? Die persnliche Hilfsbereitschaft

    und das ehrenamtliche Engage-ment vieler Brger hierzulandesind sehr hoch, was schne underfreuliche Eigenschaften offen-bart. Das ist in Schweden auchsehr stark. Ohne das wren die Po-litiker lngst am Ende.In Deutschland kommt noch et-was hinzu, ber die oben benann-ten Fehler hinaus. Hier diskutierenlinke und linksliberale Politiker,Parteien, Professoren und Medien-schaffende solche Analysen undKonzepte, die sich mit Asyl, Migra-tion, Auslndern und Demografiebefassen, traditionell oft einseitig:Unterschwellig dominieren danoch grob geschnitzte Lehren ausder deutschen Vergangenheit alsmagebliche Leitlinie. Vernunftar-gumente hinsichtlich aktuellerProbleme und Erfordernisse derZukunft werden mit so untermau-erter Hochmoral leicht bersteu-ert. Typisch der Idealismus vielerGrner: Refugees all over theWorld welcome steht da auf Pla-katen, in Onlinemedien und soweiter. Auch die Hamburger Re-gierungsparteien wnschen sichausdrcklich eine mglichst Bun-te Republik, mehr Vielfalt und

    hnliches. Osteuroper haben freine sich so ergebende deutscheAsylpolitik kein Verstndnis. Auchin Westeuropa mehrt sich lauteKritik. Eine europaweite Verteilungder groen Flchtlingszahlen inDeutschland kann Merkel nichtdurchsetzen.

    Wer auch nur leise Bedenken an-meldet, wird beim Thema Flcht-linge hufig schnell in die rechteEcke gestellt. Das hat mit den eben erwhnten,dominanten Zeitstrmungen zutun. Konservativere Haltungenwerden so zunehmend in Verrufgebracht, was auch schon dieMerkelsche CDU vollends entkernthat.

    Welche Vorschlge hat Ihre Par-tei, die vielen Flchtlinge unter-zubringen?Die Unterbringungskapazittengehen uns aus, das sagen smtli-che kundigen Kommunalpolitikerdeutschlandweit. Wir halten die Politik offener Gren-zen fr absolut unverantwortlich.Und nchstes Jahr wird es ja nichtbesser.

    Wie kann derFlchtlingsstrombegrenzt werden?Auf drei Wegen:Die Anerkennungs-quote bei Flchtlin-gen lag im erstenHalbjahr bei gut 37Prozent. Die ande-ren fast Zweidrittelhatten damit kei-nen Schutzgrund und bleibendennoch ganz berwiegend hier.Wir mssen also mehr und schnel-ler abschieben. Als Zweites mussinternational geltendes Recht wie die Dublin III-Verordnung wieder durchgesetzt werden. Weraus sicheren Drittstaaten alsFlchtling zu uns einreisen will,zum Beispiel aus sterreich, wirdin sterreich ja nicht verfolgt undmuss wieder zurck. Die sterrei-cher wrden diese Vorgehenswei-se dann auch bernehmen. Die in-nereuropischen Grenzen wrendamit wieder geschtzt. Darberhinaus muss man als Drittes natr-lich den Flchtlingen helfen: Dassollte man mglichst innerhalbder Kulturkreise tun, aus denendie Menschen stammen.

    Dr. Bernd Baumann

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    Herbstoffensive bei GoodgamesKaum sinken in Deutschland die Temperaturen startet Goodga-me Studios, Deutschlands fhrender Anbieter fr Spielesoftware,bei seinen Erfolgstiteln Goodgame Empire und Empire: FourKingdoms eine heie Herbstoffensive. Die weltweit mehr als 130 Millionen registrierten Spieler der Aufbau-Strategiespiele frBrowser und mobile Endgerte knnen sich ber spannendeEvents, neue Einheiten und Gebude sowie Verbesserungen desGameplays freuen.

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    H A M B U R G E R U N T E R N E H M E R I N N E N T A G

    Handelskammer schlgt engere norddeutscheZusammenarbeit beim Thema Frauen undWirtschaft vorDie Handelskammer Hamburg will beim Thema Frauen und Wirt-schaft enger mit den Frauenverbnden und den IHK im Nordenkooperieren. Das sagte Jaana Kleinschmit von Lengefeld, Vize -prses der Handelskammer Hamburg, Ende September bei derErffnung des Hamburger Unternehmerinnentags vor rund 250Unternehmerinnen, darunter Friederike C. Khn, Prses der IHK zuLbeck. Ob Hamburg oder Lbeck, die Themen sind ja dieselben, soKleinschmit von Lengefeld: Es geht uns darum, Grnderinnenund Unternehmerinnen in ihren spezifischen Anliegen zu betreu-en und zu frdern, Frauen noch viel strker fr das Thema Unter-nehmensnachfolge zu begeistern, mehr Frauen in Fhrungsposi-tionen der Wirtschaft zu bekommen, mehr Mdchen fr dieMINT-Berufe zu interessieren und mehr Unternehmerinnen frdie Ehrenmter in Kammern und Verbnden zu gewinnen.Um noch mehr Frauen fr die Selbstndigkeit und nicht zuletztfr die Unternehmensnachfolge zu motivieren, bietet die Han-delskammer Hamburg gemeinsam mit weiteren Kooperations-partnern schon jetzt eine Reihe von Veranstaltungsformaten an,darunter die Netzwerktreffen e-trifft-u (Existenzgrnderin trifftUnternehmerin). Es ist wichtig, dass wir uns alle gemeinsam noch strker als bis-her als Vorbilder fr Grnderinnen darstellen, betonte Klein-schmit von Lengefeld.Seit 2013 ist die Zahl der Unternehmerinnen in Hamburg wiederleicht rcklufig. Derzeit sind in Hamburg rund 44.000 Frauenselbstndig ttig. Das ist etwa jede zehnte erwerbsttige Frau. DieSelbstndigenquote der Hamburgerinnen liegt ber dem Bun-desdurchschnitt.

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    Auto Wichert fr Olympia inHamburg Auto Wichert mit seinen 16 Standortenin und um Hamburg ist Untersttzer derBewerbung Hamburgs fr die Olympi-schen und Paralympischen Spiele 2024.Das Unternehmen untersttzt die Initiati-ve Feuer und Flamme auf der Etappezum Referendum am 29. November 2015und fordert alle Kunden auf, mit Ja zustimmen. Symbolisch fr alle Standortewurden am Donnerstag von Geschfts-fhrer Bernd Glathe in der LangenhornerChaussee die Flaggen Feuer und Flam-me gehisst und die neue Fahrzeugbe-klebung mit dem Logo Hamburg 2024 Das gibts nur einmal vorgestellt.

    Bernd Glathe mit Sebas -tian Bayer (Leichtathlet,Olympionike) und HSV-Handballer Kevin Schmidt

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    P E R S O N A L I E

    Carl Khne KG verstrkt GeschftsleitungZum 1. Oktober 2015 bernimmt Dr. MikeEberle (47) die Leitung des Supply Chain Ma-nagements beim Hamburger Feinkosther-steller Carl Khne. Mit Mike Eberle konnten wir ein sehr erfah-renes Geschftsleitungsmitglied im BereichSupply Chain gewinnen, erklrt Stefan Leitz,Vorsitzender der Geschftsleitung. Mit sei-

    ner groen fachlichen Expertise wird er die Khne SupplyChain zukunftsorientiert weiterentwickeln.Der promovierte Chemiker Eberle begann seine Berufslauf-bahn 1996 im Bereich der Lebensmittelentwicklung beiUnilever. Nach Stationen in Cuxhaven, Hamburg und Heil-bronn war Eberle als Leiter des Unilever-Feinkostwerks imhollndischen Delft ttig. Im Jahr 2008 wechselte er in die Molkereibranche zur Ml-ler-Tochter Sachsenmilch, wo er Produktion und Technikverantwortete. Spter war er in der Radeberger-Gruppe alsGeschftsfhrer fr die Ressorts Technik und Logistik ver-antwortlich.

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    E.ON ist in HamburgEnergieanbieter mitdem besten Service

    Deutschlands Verbraucher be-scheinigen E.ON einen exzel-lenten Kundenservice: Daszeigt die aktuelle Deutschland-Test-Umfrage der ZeitschriftFocus, bei der ber 300.000Verbraucher in 40 Stdtennach dem besten Kundenser-vice befragt wurden. BeiDeutschlands Energieversor-gern kommt E.ON in der Ge-samtwertung auf den erstenPlatz.E.ON wurde in zwei StdtenStdtesieger, und zwar in Ham-burg und Kassel. Hinzu kamE.ON in den Stdten Aachen,Augsburg, Braunschweig, Bre-

    men, Erfurt, Frankfurt/Main,Halle, Hannover, Krefeld, Mag-deburg, Mannheim, Mnchen,Nrnberg, Rostock und Stutt-gart auf den 2. Platz. Die Ge-samtplatzierung berechnetesich jeweils nach der Anzahlder abgegebenen Stimmen imVerhltnis zu allen Stimmen (jeStadt, Angaben in Prozent).Bei dem groen bundesweitenVergleich wurden 33 verschie-dene Branchen abgefragt. Die Fragestellung des Online-Panels lautete: Welcher Anbie-ter in (Branche) bietet in(Stadt) aus Ihrer Sicht den bes-ten Kundenservice? Bei derEingabe der Antwort wurdenkeine Firmennamen vorgege-ben. Insgesamt nannten dieBefragten 37 verschiedeneEnergieanbieter.

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    Die Grnderakademie 2015Kurzentschlossene haben eventuell noch die Mglichkeit,Restpltze der Grnderakademie 2015 zu ergattern. Die Grnderakademie ist ein einmalig im Jahr stattfinden-der Intensiv-Workshop ber zwei Tage, der Wissen undKontakte zum Thema Grndung vermittelt. Die Teilnehmertreffen auf erfahrene Referenten und erfolgreiche Grnder,die einen Einblick in verschiedene Branchen bieten. Start-up-Plne werden bewertet und erfahren ein ehrlichesFeedbeck. Schlielich steht Networking im Vordergrund.Termin: Fr. und Sa., 6. und 7. November. Es stehen nur etwa 30 Pltze zur Verfgung. Rasante An-meldung ist daher ntig. www.gruenderakademie-hh.de

    Mike Eberle

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  • B L A N K E N E S E R G E S P R C H E

    Toleranz bei Matthias Claudius Toleranz ist in diesem Jahr zu einer derwichtigsten Tugenden geworden. Haupt-pastor em. Helge Adolphsen wird in denBlankeneser Gesprchen am Dienstag, 8.Dezember, 15.30 bis 18 Uhr, Gedanken zurToleranz aus den Schriften von MatthiasClaudius vorstellen. Vor mehr als 200 Jah-ren hat der Hamburger Dichter und Jour-nalist ber Toleranz geschrieben und Tole-ranz gefordert.

    Der Nachmittag mit Lesungen durch HelgeAdolphsen und Irmgard Adolphsen wirdmusikalisch umrahmt. Eberhard Hasenfratz (Klavier) und JuliaHenning (Sopran) werden Vertonungenvon Claudius-Texten vortragen. Denn derDichter des Volksliedes Der Mond ist auf-gegangen hat zahlreiche Komponisten inspiriert. Eintritt: 5 EuroMhlenberger Weg 64a

    K A B A R E T T

    Von Stauffenberg zu Gutten-berg der Adel patzt immerkurz vor SchlussDas Theaterschiff Batavia prsentiert imNovember Sebastian Schnoys neues Ge-schichtskabarett: Integration ist alles. Doch noch immer le-ben in Europa Grofamilien, abgeschottetvom Rest der Gesellschaft. Sie heiraten un-ter sich, verbunden durch Jahrhunderte al-te Riten und essen wilde Tiere, die sie inunseren Wldern selber erlegen. Ihre Netz-werke stammen aus einer Zeit, in der manNetzwerke noch Seilschaften nannte. Ihr Auftritt: tadellos, aber immer nur biskurz vor Schluss. Schnoy macht sich auf zu den ersten Vonund Zus und sucht den Anfang ihres Erfol-ges. Wie konnten aus Raub und DiebstahlRitterlichkeit werden? Wem gehrt heutedie Hlfte des deutschen Waldes? Wiesoerinnern wir von insgesamt 42 Attentatenauf Hitler nur das eine, das adligen Ur-sprungs war? Die jngste Generation besticht heutewieder durch einen tadellosen Auftritt. Sobernimmt Kronprinzessin Victoria fr ih-

    ren alten Vater immer hufiger Termine,wird aber nicht in jede Stripbar eingelas-sen. Termine: Samstag, 7.11. um 20.30 Uhr und Sonntag, 8.11. um 19.30 UhrEintritt: 18 EuroBatavia, Brooksdamm, 22880 Wedel

    B H N E

    Was fr ein Theater! Zum70. Bhnenjubilum vonEberhard Mbius

    Am Montag, 2. November um 19.30 Uhrehrt das Ernst Deutsch Theater in einerSonderauffhrung den KabarettistenEberhard Mbius. Viele Anekdoten, viele Begegnungenan vielen Orten illustrieren ein auer-gewhnliches Leben. Der Abend beginnt mit dem ersten Zu-fallsengagement am WernigerderStadttheater ber Dresden und Stral-sund bis zur langjhrigen Zusammen-arbeit mit dem Hamburger JungenTheater und dem Theater fr Kinder. Schlielich grndete er mit seiner Frau

    Christa das ersteund einzigehochseetchtigeTheater DasSchiff, zu dessenCrew Matrosenwie Heinz Rein-ecke, Senta Ber-ger, Gert Frbe,Peter Striebeckund Peter Usti-nov gehrten. Mbi selbst ge-staltet fr sein Publikum diesen vielsei-ten und amsanten Abend. Kartenreservierung unter Telefon 22 70 14 20 oder online berwww.ernst-deutsch-theater.deFriedrich-Schtter-Platz 1

    ME L DUNG E N

    Sebastian Schnoy

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    Eberhard Mbius

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  • ME L DUNG E N

    A U S S T E L L U N G

    John Lennon in Wedel

    Er setzte Ma-stbe der Beat-Generation, derAvantgardeund der Frie-densbewe-gung. Vor 75Jahren in Liver-pool geborenund vor 35 Jah-ren auf offener

    Strae ermordet, lsst ihn das Ernst BarlachMuseum Wedel zum Doppeljubilum wie-der aufleben. John Lennon, der Knstler, Komponist,

    Trumer und Visionr, war auch Aktivist.Legendr ist sein Sendungsbewusstseinfr Liebe, das er mit Yoko Ono als Bed-Inin Amsterdam inszenierte sowie die ffent-liche Session Hair Peace. Bed Peace. Seinen Order of the British Empire gab erzurck, startete die gemeinsame Poster-kampagne War IS Over und wurde vomSong Give Peace a Chance in die Welt ge-tragen, eine Message fr sein Imaginemit Vision. Von seiner Kindheit ber The Beatles undseiner einzigartigen Liebe zu Yoko werdenFotos, Handschriften, Zeichnungen und Fil-me, wird der Mensch hinter dem Mythosals schillerndes Symbol prsentiert. John Lennon Imagine, bis 28. Februarim Ernst Barlach Museum Wedel.Mhlenstrae 1, 22880 Wedel

    Teodor Petrache

    K O N Z E R T I I

    Christoph Scheffler singtKlaus GrothIn der intimen Konzert-Reihe 40 Sth-le singt am Sonntag, 8. November inder Else Voss Stiftung um 17 Uhr Chris-toph Scheffler zur Gitarrenbegleitung. Scheffler beschftigt sich seit 2004 in-tensiv mit den Vertonungen groth-scher Gedichte. Er richtet dabei seinAugen- und Ohrenmerk auf Sprach-rhythmus und -melodie. Voranmeldung unter [email protected] per Telefon: 0172/458 55 69Eintritt 16 Euro, ermigt 10 Euro. Slldorfer Brooksweg 155

    V E R A N S T A L T U N G E N

    Der Kulturnovember in Wedel Eine AuswahlSa. und So., 7./8.11.: Wedeler Kunst-markt. Der traditionelle Markt desKunstforums Wedel findet zwischen 11 und 18 Uhr statt. Eintritt frei. Do., 12.11.: Filmische Hommage an Peter Fonda. Die VHS Wedel zeigt ab 19 Uhr in der ABC-Strae 3 zum 75. Ge-burtstag von Peter Fonda den legend-ren Film Easy Rider. Freier Eintritt,

    Spenden willkommen.Do., 12.11.: Krimi-Dinner Musical Casi-no im Schulauer Fhrhaus ab 19 Uhr.Gste knnen whrend ihres Mens ei-nen kniffligen Fall des Dinner-Krimi-Theaters verfolgen. Vier-Gang-Meninkl. Aperitif und Musical fr 79 Euro.Karten nur im Vorverkauf unter Telefon04103/920 00. Parnastrae 29. Sa., 14.11.: Hauskonzert ab 16 Uhr inder Musikschule Wedel. Schler spielenvor. Eintritt frei. ABC-Strae 3

    K O N Z E R T I I I

    Mozart und Prt in der KircheIn der Hauptkirche St. Trinitatis Altonakommt am Samstag, 14. November um19 Uhr Da Pacem Domine von ArvoPrt und Requiem von W. A. Mozartzur Auffhrung. Es singen Alexandra Heidorn (Sopran),Genevieve Tschumi (Alt), Nils Tunkel(Tenor), Kazuki Sakai (Bass). Leitung:Dietmar Schnicke. Veranstalter ist derAlumni-Chor des Christianeums. Eintritt fr 15 Euro (ermigt 10 Euro)im Christianeum und an der Abend-kasse. Kirchenstrae 40, 22767 Hamburg

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    Schumann in Russland ... steht am 22. November um 18 Uhr aufdem Programm des Ernst Barlach Hauses.Unter dem Titel Licht und Schatten des Erfolges erleben die Zuhrer Werke frVioloncello von Schumann, Sergei Rach-maninow und Sergei Prokofjew. Es spielen Olena Guliei, Jakob Kuchen-buch, Constantin Pritz, Jieung Yang undPhillip Wentrup aus der Violoncello-Klasse

    von Prof. Bernhard Gmelin.Vorverkauf: Buchhandlung Harder, Waitzstr. 24, Karten an der KonzertkasseGerdes (Telefon 45 33 26) und im ErnstBarlach Haus (Di.-So., 11-18 Uhr). Telefonische Vorbestellung: Telefon 82 60 85. Die Abendkasse ist ab17.30 Uhr geffnet. Eintritt fr Erwachsene15 Euro, fr Schler und Studenten 5 Euro. Baron-Voght-Strae 50a

    Jrgen Doppelstein, Ernst Bar-lach Gesellschaft, Michael-An-dreas Wahle, Sammler, undNiels Schmidt, Brgermeistervon Wedel, in der Ausstellung

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  • ME L DUNG E N

    Katharina Apostolidis, Geigen- und Klavierlehrerin, Kulturredaktion

    [email protected]

    Urauffhrung

    Trilogie meiner Familie 1Ist unser Leben vorherbestimmt durch Vererbung undMilieu oder ist es unseren Leidenschaften unterworfen?Das Schicksal einer Familie, deren einer Zweig es zuWohlstand und Ansehen bringt, whrend der anderezugrunde geht.

    M A R I O A D O R F

    Schauen Sie mal bseMario Adorf entfhrt die Zu-schauer in die Welt des Filmsund des Theaters, liest underzhlt die schnsten Ge-schichten aus seinem Schau-spielerleben. Er erzhlt nichtnur mit viel Humor, sondernerweckt die Personen zumLeben, ber die er spricht.Anekdoten mit Kollegen wieHeinz Rhmann, Fritz Kort-ner, Hans Albers und vielenmehr werden von ihm sorealistisch in Szene gesetzt,dass man glaubt, die Legen-den selbst wren auf derBhne prsent.27. bis 29. November um20 Uhr, St. Pauli Theater,Karten 32 bis 58,90 Euro,Telefon 413 22 60

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    Deep PurpleErstmals seit zwei Jahrenkommen Deep Purple wie-der auf Gastspielreise nach Deutschland. Die Hardrock-Le-gende wird in zwlf Stdten auftreten. Viele Klassiker, vonHighway Star ber Black Night bis Smoke On The Water,dazu einige Lieder ihrer 2013er Charts-CD Now What?! plusdiverse berraschungen aus dem umfangreichen Repertoireder 1968 gegrndeten Gruppe. 23. November um 20 Uhr,Barclaycard Arena Hamburg, Karten 40,95 bis 83,95 EuroTelefon 01806-999 000 555 und Vvk.-St.

    M U S I K V E R M I T T L U N G S A N G E B O T EF R H A M B U R G 2 0 1 5 / 2 0 1 6

    Hrt, hrt! Musik fr junge Ohren! Sosteht es auf der neuen Aus-gabe der Hrt, hrt!-Bro-schre. Doch das Heft bietetweit mehr als Konzerte frKinder: Bei den Angebotenist fr Musikinteressierteund Neugierige jeden Altersetwas dabei. In vielseitigenProjekten der HamburgerOrchester und Konzertver-anstalter knnen Jung undAlt zuhren, staunen oderlernen, selbst zu komponie-ren und Musik zu machen.

    Alle Angebote unter www.hoerthoert.net einsehbar (Die Broschre kann kostenlosber [email protected] bestellt sowie unter www.elbphilharmonie.de/kompassheruntergeladen werden.) Die elende Welt des Proleta-riats in Stdten und Berg-

    werken, die gnadenlose Ausbeu-tung von Mensch und Natur,Markthallen und Kaufhuserals neue Tempel eines explodie-renden Kapitalismus. Getriebenvon ihren Leidenschaften ver-stricken sich die Figuren inMord und Ehebruch, sexuelleHrigkeit und Egomanie, Auf-ruhr und Revolution. RegisseurLuk Perceval komponiert einedreijhrige Reise durch den fas-zinierenden Kosmos der gro-en franzsischen Naturalis-ten. In Liebe, dem ersten Teil,macht der Arzt Dr. Pascal denStammbaum seiner Familie

    zum Studienobjekt. Whrender mit seinen Erfindungen undTheorien die Menschheit vonKrankheit und Alter erlsenwill, versucht die hinkendeGervaise, ein Bastardkind derFamilie, mit einer eigenen W-scherei dem sozialen Elend zuentkommen und ihre Familiezu retten. In den kommendenJahren werden die beiden wei-teren Teile Geld und Hun-ger uraufgefhrt. Die gesamteTrilogie wird ab 2017 als Mara-thon zu sehen sein. 21./22. November, 5./6./30.Dezember, diverse Zeiten,Thalia-Theater, Karten 7,50bis 52 Euro, Tel. 328 144 44

    E N S E M B L E R E S O N A N Z

    Der WehmutTrnen, Seufzer, Ohnmach-ten. Gegen all diese Be-schwerden kennt die indi-sche Kultur ein Heilmittel:klassische Musik. In Indiengilt Musik als Schlssel zurSelbstfindung. Bis heutewird die klassische indischeMusik nach jahrhunderte -alten Traditionen nur vomMund des Lehrers zum Ohrdes Schlers weitergegeben.Wie viele Formen liegendort im Staub begraben,fragt Eero Hmeenniemi inseinem Song-Zyklus Sab Kahan. In Zusammenarbeitmit der indischen SngerinBombay Jayashri hat er indi-

    schen und europischen Barock behutsam einanderangenhert. Nahrung fr die Seele bieten u.a. Edward Elgars Sospiri fr Streicher,Harfe und Orgel, Henry Pur-cells Didos Lament undGeorg Friedrich HndelsConcerto grosso g-moll. Klagen ist menschlich. Folgende Ankerangebotebestehen: Ein Gesprch berklassische Musik in Indienam 2. November um 18 Uhrim resonanzraum St. Pauli.Auerdem eine unge-schminkte Ensemble-Probeam 3. November um 15.30 Uhr ebenfalls im resonanzraum. Zuletzt dort eine Programmeinfhrung mit ganzem Orchester am 4. November um 18 Uhr.Konzert 6. November um 20 Uhr, LaeiszhalleKleiner Saal, Karten 13 bis29 Euro, Tel. 357 666 66und Vvk.-St.

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