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Kneipp ® Der Weg zur Nachhaltigkeit. Stand 03/2013

Kneipp® Der Weg zur Nachhaltigkeit. · drei Aspekte Ökonomie, Ökologie Fünf Säulen der Philosophie von Sebastian Kneipp. Seite 7 Kneipp-Preis Kneipp-Werke und Sebastian Kneipp

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Kneipp®Der Weg zur Nachhaltigkeit.

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Inhaltsverzeichnis

03 Grußwort

04 Unternehmensportrait

Historie Werte Mission Statement Nachhaltige Entwicklung bei Kneipp

07 Kneipp-Preis

09 Strenge interne Ansprüche an unsere Produkte

Kneipp Körperpfl egeprodukte Risikobasierte Sicherheitsbewertungen (HACCP) Pharmakovigilanz Reklamationsmanagement Forschung und Entwicklung Packmittelentwicklung Eigenproduktion als Qualitätsmerkmal

13 Hautkompetenzteam

17 Herkunft und Beschaffung pfl anzlicher Rohstoffe

Beschaffung Aktuelle Ausrichtung des Einkaufs Arnika Sheabutter

20 Ökologische Nachhaltigkeit

Strom Gas Dienstreisen und Firmenwagen Emissionen Abfall

Titelbild: Kneipp Fußballmannschaft in Aktion

Validierung der Daten Verifi zierung des Carbon Footprint 2011 Kompensations-Projekt

23 Verbesserung durch die Umsetzung des Standortkonzepts

25 Qualitätskontrolle - mit Sicherheit geprüfte Qualität

Schutz und Sicherheit für Mitarbeiter und Umwelt Verwertung vor Entsorgung

26 Verantwortung für den Mitarbeiter

Hohe soziale Standards Flexible Arbeitszeitmodelle Vertrauensvolle Zusammenarbeit Gesundheitsmanagement Ausbildung, Weiterbildung, Förderung Unfallschutz und Sicherheit Betriebliches Gesundheitsmanagement

31 Verantwortung für die Gesellschaft Beauftragung von sozialen Einrichtungen Unterstützung von Kindergärten Spenden anstelle von Werbegeschenken

33 Anhang I Beurteilungsergebnis von Climate Partner

34 Anhang II Zertifi kat von Climate Partner

35 Anhang III Zertifi kat Umweltmanagement System

36 Impressum

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Persönliches Grußwort

Seit über 120 Jahren steht Kneipp® für wirksame Produkte auf Basis der Natur und der ganzheitlichen Philosophie von Sebastian Kneipp. Unsere Aufgabe ist es die Tradition des Unternehmens und der Marke langfristig erfolgreich weiterführen und dabei den Ansprüchen der Zeit, insbesondere im Angesicht immer knapper werdender Ressourcen, gerecht zu werden. Wir sind uns bei Kneipp unserer Verantwortung bewusst, dass unser Lebensstil heute nicht auf Kosten künftiger Generationen und der Natur gehen darf. Seit längerer Zeit beschäfti-gen wir uns bei Kneipp intensiv mit allen Aspekten der Nachhaltigkeit im Zusammenhang mit den un-ternehmerischen Aktivitäten von Kneipp. Der erste entscheidende Schritt, Nachhaltigkeit fest im Unternehmen zu verankern, wurde im Herbst 2010 gemacht, als wir unser Mission Statement um die Aussage: „Im Einklang mit dieser Philosophie werden wir, als unserer Verantwortung bewusstes Unter-nehmen, im Sinne einer nachhal-tigen Entwicklung handeln (öko-nomisch, ökologisch und sozial).“ ergänzt haben. Somit wurde die strategische Grundlage geschaffen, Nachhaltigkeit in allen Unterneh-

mensbereichen und Bereichsstra-tegien zu etablieren. Gleichzeitig ist das Thema bei Kneipp nicht neu, sondern schon immer eng mit der ganzheitlichen Philosophie von Sebastian Kneipp verbunden, die seit Bestehen der Marke und des Unternehmens Kneipp Richtlinie für alles Handeln ist. So hat eine aus-führliche Analyse der Prozesse eine Vielzahl nachhaltiger Aktivitäten ergeben, über die wir hier berich-ten möchten. Unser Ziel kann aber nicht sein, an dieser Stelle stehen zu bleiben, sondern uns ausgehend von dem bisher Erreichten deutlich weiterzuentwickeln und unsere Verantwortung und unseren Beitrag für eine lebenswerte Zukunft aller zu übernehmen. Wir freuen uns Ihnen nun die zweite Ausgabe unserer Dokumentation zur Nach-haltigkeit bei Kneipp präsentieren zu können, in der deutlich wird, wie wir uns im vergangenen Jahr weiterentwickelt haben. Neu in diesem Bericht sind beispielsweise die Themen: Verleihung des Sebas-tian Kneipp-Preises, die Vorstellung unseres Hautkompetenzteams, spannende Maßnahmen im Quali-tätslabor sowie die Auswirkungen des Standortkonzepts.

Dietmar SaleinGeschäftsführer Kneipp®-Werke

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UnternehmensportraitSeit über 120 Jahren wirksame und natürliche Produktkonzepte für Gesundheit und Wohlbefi nden

Tradition verpfl ichtet: Der als „Kräuterpfarrer“ populär gewor-dene Sebastian Kneipp gilt als einer der wichtigsten Pioniere auf dem Gebiet der pfl anzli-chen Gesundheitsprodukte, die heute aktueller sind denn je.

Bereits im Jahre 1891 legte er zusammen mit dem Würzburger Apotheker Leonhard Oberhäußer den Grundstein für die Kneipp-Gruppe, indem er seinem Ge-schäftspartner die Rechte übertrug, pharmazeutische und kosmeti-sche Produkte sowie diätetische Lebensmittel „mit dem Namen und dem Bilde des Herrn Pfarrer Sebastian Kneipp“ zu entwickeln, herzustellen und zu vertreiben.

Heute ist Kneipp ein modernes, international aufgestelltes Tra-ditionsunternehmen mit großem Entwicklungspotenzial, das sich dem bedeutenden Erbe und der ganzheitlichen Philosophie seines Mitbegründers und Namensge-bers weiterhin verpfl ichtet fühlt.

Das Unternehmen Kneipp bietet hochwertige Arznei- und Nah-rungsergänzungsmittel sowie Körperpfl ege- und Badeprodukte für Menschen an, denen Natur und Gesundheit wichtig sind. Mit natur-heilkundlicher Kompetenz, pharma-zeutischer Erfahrung und moderns-ten Produktionsverfahren erobert das Unternehmen neue Märkte im In- und Ausland und zeigt die einmalige Innovationsfähigkeit der Traditionsmarke.

Gemäß dem Leitgedanken „Kneipp wirkt“ setzt es dabei besonders auf ganzheitliche Konzepte, die als wirksame Problemlöser funk-tionieren. Die Kneipp’sche Lehre mit den fünf Elementen Wasser, Pfl anzen, Bewegung, Ernährung und Innere Balance spielt eine ergänzende und wichtige Rolle. Denn Kneipp sieht seine Aufgabe vor allem darin, dem Verbraucher mit bedürfnisorientierten und alltagsgerechten Konzepten mit „Rat und Tat“ zur Seite zu stehen.

Pfarrer Sebastian Kneipp (1821-1897)

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Historie

Vor über 120 Jahren wurde der Grundstein für die heutigen Kneipp-Werke gelegt.1890 lernte Sebastian Kneipp den Würzburger Apotheker Leonhard Oberhäußer kennen. Aufgrund ihrer gemeinsamen Überzeugung, mit naturheilkundlichen Metho-den Gutes zu tun, wurden sie enge Partner und Freunde. Auf Basis natürlicher Pfl anzenessenzen und anderer reiner Inhaltsstoffe schufen sie jene Rezepturen, die auch heute noch richtungsweisend für unsere Produkte sind.

Geburtsstunde der Kneipp-Werke

Schon ein Jahr später, 1891, legte Sebastian Kneipp das Vermächtnis seiner lebenslangen Studien in die Hände des Freundes und Mitstrei-ters Leonhard Oberhäußer, indem er ihm exklusiv, das heißt weltweit und für alle Zeiten, die Rechte über-trug, pharmazeutische und kosme-tische Produkte sowie diätetische Lebensmittel «mit dem Namen und dem Bilde des Herrn Pfarrer Sebastian Kneipp» zu entwickeln, herzustellen und zu vertreiben. Dieser Vertrag bildet bis heute die Grundlage der Kneipp-Werke.

Erste Kneipp-Mittel

Bis zum Jahre 1897 folgten weite-re bestätigende und erweiternde Erklärungen und Verträge. Das erste Produkt, das in der Würz-burger Engel-Apotheke unter dem

Namen Kneipps hergestellt wurde, waren übrigens die Kneipp-Pillen gegen Darmträgheit. Schnell folgen Tees, Pfl anzensäfte, Pfl anzenpulver, Tinkturen, ölige Auszüge sowie die sogenannten „Spezialitäten“ (Fertigarzneimittel) Rosmarinwein, Magentrost und Flatuol.

Nach dem Tod von Sebastian Kneipp stellte Leonhard Oberhäußer weiterhin Heil- und Pfl egemittel nach den Rezepturen seines Freun-des her und verhalf den Produkten zu Bekanntheit auch über die Lan-desgrenzen hinaus.

Erste Kneipp Produkte

Werte

Die Kneipp-Werke – der Gesund-heit und der Natur verbunden

Kneipp wirkt natürlich. Gemäß diesem Leitgedanken setzt Kneipp auf bewährte und wirksame Pro-dukte auf Grundlage der Natur und einer wissenschaftlich fundierten Lehre. Und dies mit Tradition: Seit 1891 steht bei Kneipp die natür-liche Gesundheit der Menschen im Mittelpunkt. Heute sehen die Kneipp-Werke ihre Aufgabe darin, dem Verbraucher mit ganzheitli-

chen und an seinen Bedürfnissen orientierten Konzepten mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Die fünf Säulen der Kneippschen Lehre Was-ser, Pfl anzen, Bewegung, Ernährung und innere Balance ergänzen die Kneipp-Produktkonzepte dabei auf einzigartige Weise.

Von entscheidender Bedeutung für Kneipp ist das Thema Qualität. Das bedeutet: erstklassige Qualität der pfl anzlichen Rohstoffe als Aus-gangspunkt aller Produkte, aufwän-dige Analyseverfahren und scho-nende Verarbeitung in innovativen Produktionsverfahren. Weiterhin heißt Qualität für Kneipp, ein höchs-tes Maß an Nutzen, Wirksamkeit und Sicherheit seiner Erzeugnisse zu gewährleisten. Die weitestge-hend naturbelassenen Produkte werden nach pharmazeutischem Standdard produziert.

Der außerordentlich hohe Quali-tätsstandard der Kneipp-Produkte beruht auf der sorgfältigen Kompo-sition der Inhaltsstoffe, der wissen-schaftlich belegten Wirksamkeit der Rezepturen und einem seit Generationen bewährten naturheil-kundlichen und pharmazeutischen Erfahrungswissen.

Als Pharma-, Kosmetik- und Le-bensmittelhersteller haben wir diesen hohen Anspruch an die Qua-lität und die Nachhaltigkeit unserer Produkte und unseres Handelns. Aus diesem Grund genießen auch die Themen Umweltschutz und Ar-beitssicherheit bei uns einen hohen Stellenwert.

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und Soziales. Im Jahr 2011 hat Kneipp ausführlich alle Prozesse im Unternehmen im Hinblick auf die drei Aspekte der Nachhaltigkeit analysiert und dokumentiert in diesem Dokument die wichtigs-ten Ergebnisse. Im Rahmen dieser Analyse, durchgeführt anhand des vom Global Compact empfohlenen GRI G3 Standards, wurde deutlich, dass Kneipp in sehr vielen Aspekten bereits sehr weit ist. 2013 wird sich das Unternehmen erneut intensiv mit den Themen des GRI G3 Stan-dards auseinandersetzen.

Hervorzuhebende Beispiele sind die bereits bestehenden Umwelt- und Bio-Zertifi zierungen, die Maß-nahmen zur Energieeinsparung und einer damit einhergehenden Reduktion des CO2 Ausstoßes und Ausgleichsmaßnahmen bis hin zur Entwicklung zu einer CO2 neutralen Firma.

Die Abteilung Qualitätskontrolle hat die Ergänzung der Firmenphiloso-phie um das Thema Nachhaltigkeit zum Anlass genommen, die Prozes-se im fi rmeneigenen Labor genau unter die Lupe zu nehmen, um auf der Grundlage der „grünen Chemie“ Strategien und Maßnahmen für die Wahl umweltfreundlicherer Syste-me und Verfahren abzuleiten. Alle Mitarbeiter der Abteilung haben sich dabei eingebracht. Erste Ver-änderungen wurden bereits 2012 angestoßen, zahlreiche weitere werden folgen. Weitere Informatio-nen auf Seite 25.

Mission Statement

Im Jahr 2005 wurde das aktuelle Kneipp Mission Statement erstmals in dieser Form formuliert und bildet seither die Grundlage unseres Han-delns. Einmal im Jahr wird das Mis-sion Statement von allen Führungs-kräften des Unternehmens erneut geprüft und in Details aktuellen Entwicklungen angepasst, wobei der Grundsatz immer unverändert blieb. 2010 wurde einstimmig beschlossen das Mission Statement um den Aspekt der Nachhaltigkeit zu ergänzen und somit die Grundla-ge für eine gezielte Ausrichtung hin zu einer nachhaltigen Organisation gelegt.

Kneipp wirkt. Natürlich.

• Kneipp bietet dem Endver-braucher einzigartige wirksa-me, innovative und natürliche Produkte und Konzepte für Gesundheit und Wohlbefi nden auf Basis der ganzheitlichen Philosophie Sebastian Kneipps.

• Im Einklang mit dieser Philo-sophie werden wir, als unserer Verantwortung bewusstes Unternehmen, im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung han-deln (ökonomisch, ökologisch und sozial).

• Kneipp ist Marktführer bei Ba-dezusätzen. Der Ausbau dieser Marktstellung sowie starkes Wachstum bei wirksamer Kör-perpfl ege und Naturkosmetik haben höchste Priorität. Wei-terhin aktiv ist Kneipp in den

traditionellen Geschäftsfeldern Nahrungsergänzungsmittel und pfl anzliche Arzneimittel. Kneipp leistet damit insgesamt einen aktiven Beitrag zur Gesund-heitsprävention.

• Für unsere Produkte ist eine fl ächendeckende Erhältlich-keit das Ziel. Der Ausbau der alternativen Vertriebsformen ist dabei integraler Bestandteil unserer Wachstumsstrategie.

Nachhaltige Entwicklung bei Kneipp

Dauerhafte Entwicklung ist Ent-wicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass zukünftige Generati-onen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können. Nachhaltigkeit umfasst immer die drei Aspekte Ökonomie, Ökologie

Fünf Säulen der Philosophie von Sebastian Kneipp

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Kneipp-PreisKneipp-Werke und Sebastian Kneipp Stiftung fördern wissenschaftliche Forschung zur Kneipp Therapie

Sebastian Kneipp hat seine Er-kenntnisse zur gesundheitlichen Wirkung des Wassers und der Pfl anzen in jahrelangen Versuchen und Anwendungen gewonnen und sich dabei auch auf über Jahrhun-derte überlieferte Erkenntnisse aus der Klostermedizin berufen. Er hat aber selbst bereits den ausdrückli-chen Wunsch geäußert, dass seine Erfahrungen auch wissenschaftlich untersucht und untermauert wer-den sollen.

Ganz in diesem Sinne fördern die Kneipp-Werke und die Sebastian Kneipp Stiftung deshalb seit vielen Jahren die wissenschaftliche For-schung zur Kneipp-Therapie. Seit 1971 wird deshalb der Sebastian- Kneipp-Preis für wissenschaftliche Arbeiten, die neue Erkenntnisse über die Kneipp-Therapie vermit-teln, verliehen. Das Preisgeld liegt bei 10.000 €.

Der Sebastian-Kneipp-Preis wird nach genauen Kriterien vergeben, wobei ein Schwerpunkt auf derPfl anzentherapie liegt:

• Arbeiten, die das Zusammen-wirken der Phytotherapie mit einer oder mehreren Kneipp-Therapie-Prinzipien (Hydrothe-rapie, Ernährung, Bewegungs-therapie, Ordnungstherapie) untersuchen.

• Arbeiten über die Wirkungen und die Wirksamkeit von Arz-neipfl anzen oder pfl anzlichen Zubereitungen sowie insbeson-dere auch die Identifi zierung von wirksamkeitsmitbestim-menden Inhaltsstoffen oder Aufklärung der Wirkmechanis-men einer Pfl anze oder ihrer Inhaltsstoffe.

• Arbeiten über das Zusammen-wirken mehrerer pfl anzlicher Inhaltsstoffe.

Dem Preisrichterkollegium gehören namhafte Wissenschaftler deut-scher und internationaler Universi-täten an.

Im Laufe der Jahre wurden viele he-rausragende Arbeiten und Wissen-schaftler ausgezeichnet, hier eine kleine Auswahl:

2012 Forschungsarbeiten zu Wirkstoffen aus Brokkoli, die Tumorstammzellen angreifen und damit aggressives Krebswachstum hemmenPreisträgerin: Frau Prof. Dr. rer. nat. Ingrid Herr

Der Sebastian-Kneipp-Preis 2012 würdigt Untersuchungen über die vorbeugenden und therapeutischen Wirkungen von Nahrungsstoffen bzw. sekundären Pfl anzenstoffen bei Krebserkrankungen. Besonders bemerkenswert an der Forschungs-arbeit von Prof. Dr. Herr ist, dass die untersuchten sekundären Pfl anzen-stoffe Resistenzen von Tumorzellen gegenüber Krebsmedikamenten aufheben und damit deren Wirk-samkeit wieder herstellen können. Damit kann ein Zusammenwirken von Chemotherapie mit spezieller Ernährung zu stark verbesserten Überlebens-Chancen bei einigen Tumoren führen. Der Sebastian-Kneipp-Preis 2012 wird somit für Forschungsarbeiten verliehen, die auf besondere Weise gleich zwei Säulen der Philosophie von Sebas-tian Kneipp und ihren Zusammen-hang einbeziehen: Phytotherapie - die Heilanwendung von Pfl anzen - sowie die Ernährung.

2011 Neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu HerzgespannkrautPreisträger: Prof. Dr. Rauwald/ Prof. Dr. Dhein

Seit der Antike wurde Herzge-spannkraut in der Volksmedizin eingesetzt, ohne dass es tiefere wissenschaftliche Erkenntnisse zu Inhaltsstoffen und molekularen Wirkungen gab. Die Preisträger des Sebastian-Kneipp-Preises 2011

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konnten mit ihrer Arbeit erstmals molekular-pharmakologische Wir-kungen für das in der Neuzeit weit-gehend in Vergessenheit geratende Heilkraut nachweisen.

Titel der Studie für den die Forscher den Kneipp-Preis erhalten: „Studie zu den molekularen Wirkungen und Wirkstoffen von Herzgespann - Le-onurus cardiaca L.: Vom Teeaufguß entwickelter, wirkstoff-angereicher-ter und standardisierter Spezialex-trakt zeigt elektrophysiologische und zellphysiologische Effekte am Herzen, die antiarrhythmische und antianginöse Wirkungen begründen können.“

2009 Baldrian und Hopfen: Zu-sammenspiel, Wirkungsmechanis-musPreisträger: Dr. Uwe Koetter

Schlafstörungen und Unruhe sind weit verbreitet. Der Einsatz von

verträglichen, wirksamen und risikoarmen Präparaten ist daher von erheblicher Bedeutung. Daraus resultiert die intensive Forschung zu den Effekten verschiedener Arz-neipfl anzen. Neben dem besseren Verständnis der schlafanstoßenden Wirkung von Baldrian konnte die ergänzende Wirkung von Hopfen gezeigt werden. Beide Pfl anzen unterstützen körpereigene Mecha-nismen zum Schlaf.

2008 für Untersuchungen zu den anxiolytischen Wirkungen der Arzneipfl anzen Johanniskraut und Venezianisches HundsgiftPreisträgerin: Prof. Dr. Veronika Butterweck

Kneipp-Preis für ihre Arbeiten über die Anti-Stress-Wirkungen von Johanniskraut und der Suche nach den dafür verantwortlichen Inhalts-stoffen, sowie für die Arbeit über die angstlösenden Wirkungen von Venezianischem Hundsgift.

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Strenge interne Ansprüche an unsere Produkte

Kneipp Körperpfl ege-Produkte

Die Verträglichkeit und Wirksam-keit der Kneipp Produkte steht im Mittelpunkt der Kneipp Produkt-Philosophie. Seit Jahren gibt es daher eine intensive Entwicklungs- und Zusammenarbeit mit externen Experten:

• Kneipp Forschung mit Kneipp-Hautkompetenz-Zentrum; interdisziplinäre Grundlagen-forschung, die unmittelbar in die Praxis umgesetzt wird.

• Jede unserer Formulierungen wird durch zwei verschiedene dermatologische Kliniken auf ihre Verträglichkeit abgesichert.

• Alle unsere Produkte werden von erfahrenen Naturwissen-schaftlern in enger Zusammen-arbeit mit international be-kannten Universitätsinstituten entwickelt.

• Kneipp Produkte werden vor dem Inverkehrbringen einer zweifachen Sicherheitsbe-wertung unterzogen, sowohl unternehmensintern als auch unternehmensextern.

• Dank spezieller Verfahren können wir unsere Körperpfl e-gemittel konservierungsmit-telfrei herstellen und schützen so die natürliche Hautfl ora der Menschen und die Umwelt.

Risikobasierte Sicherheits-bewertungen (HACCP)

Für alle lebensmittelnahen Produk-te werden ebenfalls risikobasierte Sicherheitsbewertungen, soge-nannte HACCP (Hazard Analysis and Critical Control Points), durch-geführt. Hierbei werden mögliche Gefährdungen des Produktes durch den Herstellprozess wie auch durch die Rezeptur im Vorfeld erfasst und abgestellt.

Dieses System wird jährlich durch einen externen Sachverständigen im Rahmen einer IFS (Internatio-nal Food Standard) Zertifi zierung unabhängig überprüft.

Pharmakovigilanz

Vigilanz bedeutet übersetzt „Auf-merksamkeit, Wachheit“, Pharma-kon bedeutet hier „Arzneimittel“. In diesem Verfahren werden Meldun-gen und Unverträglichkeiten erfasst und bewertet.

Weiterhin wird eine Entscheidung über weiterführende Maßnahmen getroffen. Hierbei steht der Stu-fenplanverantwortliche in engem Kontakt zum BfArM und zu der eu-ropäischen Zulassungsbehörde für Arzneimittel. Durch dieses systema-tische Sammeln der Informationen wird sichergestellt, dass negative Auswirkungen von Arzneimittel-Wirkstoffen vermieden werden.

Reklamationsmanagement

Die oberste Priorität hat die Zufrie-denheit der Kunden. Wir bemühen

Risikobasierte Sicherheits-

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uns, die Anliegen und Reklama-tionen der Kunden schnell und unbürokratisch zur Zufriedenheit der Kunden zu bearbeiten. Über eine systematische Erfassung aller Reklamationen und Meldungen können Verbesserungen schnell angestoßen werden.

Forschung & Entwicklung

Im Mittelpunkt der Marke Kneipp steht das Produkt, mit dem An-spruch, die Kernwerte – Natur, Wirkung und Qualität - zu verkör-pern. Schon bei der Entwicklung der Produkte wird seit je her streng darauf geachtet, dass die Produkte diesen Ansprüchen entsprechen. Die seit vielen Jahren angewende-ten und regelmäßig aktualisierten Richtlinien, insbesondere in der Entwicklung der Rezepturen, sorgen für ein gleichmäßig hohes Niveau der Kneipp Produkte, auch im Hin-blick auf deren Nachhaltigkeit.

Die Kneipp Forschung

Die Kneipp-Werke legen größten Wert auf Wirksamkeit und Ver-träglichkeit ihrer Produkte. Unsere Forschungs- und Entwicklungs-abteilung wird durch erfahrene Naturwissenschaftler geleitet. Sie betreibt in den verschiedensten Disziplinen eigene, umfangreiche Forschungsaktivitäten. Dabei ko-operieren wir mit Universitätsinsti-tuten auf der ganzen Welt.

Die Ergebnisse dieser Forschungen werden mit unabhängigen, inter-national anerkannten Fachleuten

im Kneipp® Hautkompetenzteam interdisziplinär diskutiert. Sie fl ießen zum Wohle unserer Kun-den direkt und unmittelbar in die Produkte ein. So können wir dem Kunden das bieten, was er von uns erwartet:Die Einzigartigkeit der Marke KNEIPP.

Die Kneipp Produktentwicklung

Unsere Produkte werden unter Lei-tung erfahrener Naturwissenschaft-ler und in enger Zusammenarbeit mit international renommierten Universitätsinstituten entwickelt.

Sie werden vor dem Inverkehrbrin-gen einer zweifachen Sicherheits-bewertung unterzogen.

Auf Qualität und Verträglichkeit der bei uns verwendeten Rohstoffe legen wir besonderen Wert. Roh-stoffe werden unter Berücksich-tigung unserer strengen internen Safety Guidelines ausgewählt. Diese Richtlinien beruhen auf der Auswertung von Erfahrungen der seit drei Jahrzehnten existierenden Kooperation mit dermatologischen Universitätskliniken.

Jede unserer Formulierungen wird von zwei voneinander unabhängi-gen dermatologischen Kliniken auf Verträglichkeit geprüft.

Dank spezieller Verfahren können wir die meisten unserer Körperpfl e-gemittel konservierungsmittelfrei herstellen. So schützen wir die natürliche Hautfl ora des Menschen und die Umwelt.

Nur von uns geprüfte Hersteller, die auch unter Berücksichtigung von Umwelt- und Sozialstandards audi-tiert sind, werden für die Belieferung von Rohmaterialien zugelassen.

Bei der Rohstoffauswahl wird die biologische Abbaubarkeit nach OECD Richtlinien berücksichtigt

Bei der Produktion werden energie-arme Prozesse bevorzugt.

Erdölbasierte Rohstoffe werden, wenn immer möglich, vermieden.

Wir bevorzugen heimische Pfl anzen und fördern den Anbau von Arznei-pfl anzen in Deutschland.

Wir vermeiden Rohstoffe tierischen Ursprungs.

Naturkosmetik stellen wir nach den international anerkannten Richtlini-en von Natrue her.

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Packmittelentwicklung

Neben dem besonderen Augenmerk auf das eigentliche Produkt, das Badeöl, die Salbe bzw. Creme sowie die Tablette oder das Dragee, achtet Kneipp auch bei der Verpackung auf eine ressourcen- und umweltscho-nende Vorgehensweise. Dies gilt insbesondere für die Neuentwick-lung von Packmitteln.

Bei der Neuentwicklung von Pack-mitteln wird standardisiert eine Checkliste verwendet, um folgende Fragen zu klären:

• umweltgerechte Konstruktion und Materialauswahl

• Abfallvolumen • Materialeignung für die mecha-

nische Beanspruchung• ausreichende physikalische und

chemische Beständigkeit• Anlieferungsform nach Um-

weltgesichtspunkten• ausreichender Transportschutz• Entsorgungsmöglichkeiten

Darüber hinaus werden regelmäßig Projekte gestartet, um die vorhande-nen Packmittel umweltverträglicher zu gestalten. Zum Beispiel wurde das Gewicht der 100 ml Glasfl asche, eines der bei Kneipp am häufi gsten verwendeten Primärverpackungs-formate, um 9 g reduziert. Dieses entspricht bei 6 Mio. Flaschen einer CO2 Einsparung von ca. 35 Tonnen.

Als weiteres Packmitteleinspa-rungsprojekt konnten die Kunst-stoffverschlüsse der bei Kneipp meistverwendeten Tube seit 2008 schrittweise um 5,6g reduziert werden. Diese Gesamtreduzierung entspricht bei einem derzeitigen Bedarf von ca. 4 Mio. Verschlüssen pro Jahr einer Einsparung von 74 Tonnen CO2 pro Jahr.

Umstellung von Faltschachteln auf nachhaltiges Papier

Im Jahr 2012 wurde mit der geplanten Umstellung auf zer-tifi ziertes Verpackungsmaterial begonnen. So konnten im ersten Jahr bereits mehr als 50 Prozent der Faltschachteln in PEFC Qualität gedruckt werden. Dies wird auf den Verpackungen auch entsprechend dokumentiert und ist über die Zertifi katsnummer DC COC340/09 nachzuprüfen. Den Anteil wollen wir künftig noch weiter ausbauen. Broschüren und der Kneipp Ver-sandkatalog werden mittlerweile in FSC Qualität gedruckt.

Eigenproduktion als Quali-tätsmerkmal

Kneipp betrachtet sich nicht als reines Vertriebsunternehmen, sondern hat den Anspruch, Produk-te selbst herzustellen, unter der Bedingung, dass eine Eigenproduk-tion wirtschaftlich sinnvoll möglich ist. Dadurch können bei Kneipp die Arbeitsplätze in der Produktion und den zugehörigen Bereichen gesi-chert und gegebenenfalls ausge-baut werden.

Eine möglichst weitgehende Eigen-produktion trägt darüber hinaus entscheidend dazu bei, den CO2-Ausstoß durch geringere Transport-wege zu reduzieren und Transport-kosten einzusparen.

Ist eine Fremdproduktion nicht zu vermeiden, werden die beauftrag-ten Partner sorgfältig ausgewählt und an die Hersteller werden die bei Kneipp üblichen hohen Qualitäts-maßstäbe angelegt. Sie werden in einem festgelegten Verfahren vor der Produktionsaufnahme auditiert, qualifi ziert und dann regelmäßig bewertet.

Im Rahmen der Lieferantenqualifi -zierung werden auch Themen ange-sprochen, die mit der Nachhaltigkeit in Zusammenhang stehen, wie zum Beispiel, ob Umwelt- und Qualitäts-managementsysteme existieren.

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Mit Fremdfertigern werden Verträ-ge mit Qualitätsvereinbarungen abgeschlossen. Bei der Auswahl beschränkt sich Kneipp auf die EU und die Schweiz. Auf diese Weise wird vermieden, dass lange Trans-portwege anfallen und die sozialen Standards wie Arbeitssicherheit oder Ausschluss von Niedrigstlöh-nen gewährleistet werden.

So werden Risiken hinsichtlich der lokalen Beschaffung der erfor-derlichen Rohstoffe, der Qualität, der Reklamationsabwicklung und gegebenenfalls Rechtsstreitigkeiten vermieden, die bei Beschäftigung von Firmen in weit entfernten und speziell in Niedriglohnländern zu erwarten sind.

Wenn möglich, greift Kneipp bevorzugt Angebote von sozialen Einrichtungen auf. Die Herstellung von Geschenkpackungen, gegebe-nenfalls Displays oder anfallende Umpackarbeiten werden beispiels-weise an Behindertenwerkstätten vergeben. Auch staatliche Stellen wie die Justizvollzugsanstalten können hierbei berücksichtigt werden.

Produktion - Dragierung

Produktion - Tablettenpresse

Produktion - Bulkwarenmischer

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HautkompetenzteamKneipp® wirkt natürlich – das gilt auch für Kneipp® Körperpfl ege

Das Kneipp Mission Statement macht es deutlich: „Kneipp ist Marktführer bei Badezusätzen. Der Ausbau dieser Marktstellung, sowie starkes Wachstum bei wirksamer Körperpfl ege, Duschen und Natur-kosmetik haben höchste Priorität“.

Daraus leiten sich konkrete stra-tegische Herausforderungen und Fokus-Aktivitäten ab:

Kneipp will den Markt für natürliche und gleichzeitig auch wirksame Hautpfl ege entwickeln und kon-zeptionell führen. Die einzigartige Positionierung „Wirksamkeit & Natur“ wird durch wissenschaftliche Studien belegt und alle Produkte auf optimale Hautverträglich-keit dermatologisch geprüft. Wir vermarkten unsere Produkte als zertifi zierte Naturkosmetik oder als Kneipp® Naturkompetenz. Naturkompetenz kommt dann zum Einsatz, wenn unter den Einschrän-kungen der Naturkosmetik die belegte Wirksamkeit sonst nicht erreichbar ist.

Im Sinne unseres Mission State-ments „belegte Wirksamkeit bei optimaler Verträglichkeit“ ist es unser Ziel wirksame Körperpfl ege-

produkte mit optimaler Verträg-lichkeit zu entwickeln. Wir legen Wert darauf, dass unsere Produkte speziell auf die Bedürfnisse des Verbrauchers zugeschnitten sind.

Kneipp wird die Forschung & Ent-wicklung weiter stärken und insbe-sondere den Teilbereich Dermatolo-gie und Kosmetische Wissenschaft ausbauen. Ausdruck dafür ist die Gründung des „Kneipp® Hautkom-petenzteams“ im Jahre 2010. Hier stehen unsere Wissenschaftler in engem interdisziplinärem Aus-tausch mit weltweit anerkannten Meinungsbildnern.

Die Besetzung des Kneipp® Haut-kompetenzteams mit führenden Experten verschiedenster For-schungsfelder gibt uns die einzigar-tige Möglichkeit neueste Ergebnisse der Grundlagenforschung in innova-tive Produkte umzusetzen.

Wir ergänzen unsere langjährige Erfahrung in der kosmetischen Entwicklung mit Expertisen aus den Bereichen Dermatologie und Hautbarriereforschung, Allergologie und Immunologie, Zell- und Mikro-biologie, Aromakologie und Duft-forschung sowie Psychophysiologie

und Phytopharmakologie. Das Kneipp® Hautkompetenzteam erforscht beispielsweise pfl ege-bedürftige Hautzustände, wie die trockene Altershaut. Jüngste, durch Kneipp initiierte Forschungsprojekte hinsichtlich der Hautbarriere bei über 80-jährigen tragen zur Ent-wicklung wirksamer Hautpfl egepro-dukte bei.

Das Kneipp® Hautkompetenzteam setzt sich aus externen und inter-nen Wissenschaftlern zusammen:

• Prof. Dr. Dr. Dr. med. habil. Hanns Hatt, Bochum

• Prof. Dr. med. Nicolas Hunzel-mann, Köln

• Prof. Dr. med. Nanna Y. Schürer, Osnabrück

• Dr. phil. Ralf Stürmer, Wuppertal

• Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Bern-hard Uehleke, Berlin

• Dr. rer. nat. Rainer Wohlfart, Kneipp-Werke

• Dr. rer. nat. habil. Peter Staib, Kneipp-Werke

• Dr. rer. medic. Jürgen Blaak, Kneipp-Werke

• Prof. Dr. med. Hans Smola, Paul Hartmann AG

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Prof. Dr. Dr. Dr. med. habil. Hanns Hatt

Der promovierte Zoologe und Medi-ziner ist seit 1992 Professor an der Fakultät für Biologie und Biotechno-logie und Inhaber des Lehrstuhls für Zellphysiologie der Ruhr-Universität Bochum. Er gilt als einer der führen-den Wissenschaftler auf dem Gebiet der Duftforschung.

Im Zentrum seiner Forschungsar-beit steht die Duftwahrnehmung bei Mensch und Tier. Er konnte zahlreiche Duftrezeptoren identi-fi zieren und trug so entscheidend zum Verständnis des Riechvorgangs bei. Darüber hinaus belegte er, dass Duftmoleküle nicht nur in der Nase biochemische Reaktionen hervorru-fen, sondern im gesamten Organis-mus, so z. B. auch in der Haut.

Prof. Hatt berät die Forschungsab-teilung der Kneipp-Werke bei Fra-gen der Duftwahrnehmung wissen-schaftlich. Im Zentrum der Beratung steht die Wirkung unterschiedlicher Duftstoffe auf den menschlichen Organismus.

Prof. Dr. med. Nicolas Hunzelmann

Prof. Hunzelmann ist seit vielen Jahren Leiter der Allergieabteilung der Dermatologischen Klinik an der Universität zu Köln und Initiator des seit 2010 bestehenden Allergie-kompetenzzentrums der Uniklinik Köln. Schwerpunkte der klinisch-wissenschaftlichen Arbeit von Prof. Hunzelmann sind entzündliche Erkrankungen der Haut ausgelöst durch allergische oder autoim-munologische Reaktionen. Hierzu zählen u. a. Kontaktallergien und Ekzeme, Urticaria (Nesselsucht) und Insektengiftallergien.

Prof. Hunzelmann begleitet die For-schungsabteilung der Kneipp-Wer-ke bei dermatologischen Projekten wissenschaftlich. Im Zentrum seiner Beratungstätigkeit stehen entzünd-liche Erkrankungen der Haut sowie die physiologischen Veränderungen der Altershaut. Darüber hinaus berät und unterstützt Prof. Hunzel-mann die Kneipp-Werke bei allergo-logischen Fragestellungen.

Prof. Dr. med. Nanna Y. Schürer

Prof. Schürer ist Dermatologin und Allergologin mit langjähriger Erfahrung in Praxis, Forschung und Lehre. Seit 2002 ist sie außerplan-mäßige Professorin an der Univer-sität Osnabrück und betreut dort die Forschung und Lehre in den Studienbereichen Gesundheitswis-senschaften und Kosmetologie.Im Zentrum Ihrer Forschung steht die epidermale Permeabilitäts-barriere. Durch internationale Kooperationen konnte sie wichtige Erkenntnisse zur Hautbarriere bei unterschiedlichen Bevölkerungs- und Altersgruppen gewinnen. Darüber hinaus leitet sie For-schungsprojekte im Bereich der Dermatomikrobiologie sowie der Hautverjüngung mittels chemi-schen Peels.

Prof. Schürer berät die Forschungs-abteilung der Kneipp-Werke bei zahlreichen dermatologischen und kosmetischen Projekten wissen-schaftlich. Der Beratungsschwer-punkt liegt in der richtigen Pfl ege kosmetisch-relevanter Hautzustände.

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Dr. phil. Ralf Stürmer

Dr. Stürmer ist promovierter Psy-chologe und Geschäftsführer der psyrecon research & consulting,Institut für angewandte Psycho-physiologie GmbH. Das Forschungs-institut ist aus dem Lehrstuhl für Physiologische Psychologie der Bergischen Universität Wuppertal unter der Leitung von Prof. Dr. rer. nat. Wolfram Boucsein† erwachsen.

Die Psychophysiologie befasst sich mit dem Verhältnis von mentalen Vorgängen und körperlichen Reakti-onen. Durch das von Prof. Boucsein entwickelte Verfahren OEA (Ob-jektives Emotionales Assessment) können emotionale Reaktionen (z. B. Wohlbefi nden) und der Grad der Aktivierung (z. B. Entspannung) objektiv gemessen werden. Mithilfe dieser Methode kann beispielsweise die komplexe Wirkung von Düften auf die Psyche des Verbrauchers untersucht werden.

Dr. Stürmer berät die Forschungs-abteilung der Kneipp-Werke bei psychophysiologischen Fragestel-lungen wissenschaftlich. Im Mit-telpunkt der Beratung steht die Wirkung kosmetischer Produkte auf das psychische Wohlbefi nden vor, während und nach der Anwendung.

Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Bernhard Uehleke

Als promovierter Mediziner und Phy-siker forscht und lehrt Prof. Uehleke im Bereich Phytopharmakologie und Phytotherapie. Als Spezialist für die Geschichte der Komplemen-tärmedizin und Hydrotherapie ist er außerdem ein Experte für Kneipp-Therapie.

Seit 2001 ist er in der Abteilung Naturheilkunde tätig und forscht am Immanuel Krankenhaus Berlin im Rahmen der Stiftungsprofessur für Klinische Naturheilkunde am Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie der Charité-Universitätsmedizin Berlin. Seit 2011 ist er Professor an der Hoch-schule für Gesundheit und Sport in Berlin.

Prof. Uehleke berät die Forschungs-abteilung der Kneipp-Werke hin-sichtlich der Wirkung von Pfl an-zenstoffen unter balneologischer, dermatokosmetischer und aromako-logischer Anwendung wissenschaft-lich.

Dr. rer. nat. Rainer Wohlfart

Dr. Wohlfart ist approbierter Apo-theker. Er studierte Pharmazie an den Universitäten Erlangen und Heidelberg und promovierte an der FU Berlin. Bereits im Rahmen seiner Doktorarbeit beschäftigte er sich mit der Wirkung von Bestandteilen ätherischer Öle auf das Zentralner-vensystem. Er verantwortet die Bereiche Forschung, Entwicklung, Arzneimittelzulassung, Produktsi-cherheit und Verkehrsfähigkeit und führt ein Team von 20 Mitarbeitern.

Dr. Wohlfart ist Autor zahlreicher Pu-blikationen, internationaler Patente und Mitglied in Fachausschüssen und Gremien. Schwerpunkte seiner Forschungen sind die Wirkungen von natürlichen Duftstoffen auf Psyche und Haut, die psychophysiologische Wirkung von Badezubereitungen und Verträglichkeits- und Wirk-samkeitsnachweise naturbasierter dermatologischer Rezepturen.

Aufbauend auf der jahrzehntelan-gen intensiven Zusammenarbeit mit Universitäten und Forschungsinsti-tuten unterschiedlichster Fachrich-tungen gründete er im Jahre 2010 das Kneipp® Hautkompetenzteam.

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Dr. rer. nat. habil. Peter Staib

Dr. Staib ist promovierter und habilitierter Mikrobiologe. Seit dem Biologie-Studium und der Promo-tion an der Universität Würzburg untersuchte er auf molekularer und zellbiologischer Ebene die Interakti-on verschiedener Krankheitserreger mit dem Menschen. Nach einem For-schungsaufenthalt in der Dermato-logie der Universitätsklinik Lausanne von 2006 bis 2008 war Dr. Staib bis Ende 2012 Nachwuchsgruppenleiter am Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie (Hans-Knöll-Institut) in Jena.

Als weltweit anerkannter Experte auf dem Gebiet der Haut- und Hefe-pilzforschung sammelte er maß-gebliche Erkenntnisse zum Thema Hautschädigung. Seine Forschungs-ergebnisse sind in einer Vielzahl von Publikationen in international renommierten Fachzeitschriften dokumentiert. Seine wissenschaft-lichen Leistungen wurden durch hochrangige Stipendien, Auszeich-

nungen und Preise honoriert. Nach seiner Habilitation an der Uni-versität Jena wechselte Dr. Staib im Januar 2013 zu den Kneipp-Werken und hat hier die Ressortleitung Kos-metik übernommen.

Dr. rer. medic. Jürgen Blaak

Dr. Blaak ist studierter Gesundheits-wissenschaftler, der an der Univer-sität Osnabrück im Fachgebiet Der-matologie promovierte. Im Rahmen seiner Forschung führte er klinische, mikrobiologische und hautphysiolo-gische Untersuchungen an der Haut-barriere von über 80-jährigen durch. Dadurch wurden neue Ergebnisse zur Altershautphysiologie gewon-nen, publiziert und in innovative Hautpfl egekonzepte umgesetzt. Zudem verfügt er über langjährige Erfahrung bei der Durchführung von dermatologischen Wirksamkeits- und Verträglichkeitsprüfungen.

Dr. Blaak ist seit Anfang 2012 als Leiter Dermatologie und Kosmeti-sche Wissenschaft in der Abteilung

Forschung & Entwicklung tätig. In dieser Position ist er neben der Be-treuung dermatologischer und kos-metischer Forschungsprojekte für die Koordination des Kneipp® Haut-kompetenzteams verantwortlich. Er ist Mitglied der GD Dermopharmazie und der Deutschen Gesellschaft für Wissenschaftliche und Angewandte Kosmetik, wo er außerdem Mitglied der Fachgruppe "Hautreinigung" ist.

Prof. Dr. med. Hans Smola

Prof. Smola ist Dermatologe und Al-lergologe und seit 2004 als Direktor des Medizinischen Kompetenzzent-rums bei HARTMANN beschäftigt. Er ist außerplanmäßiger Professor an der Dermatologischen Klinik der Uni-versität zu Köln und hat langjährig an Mechanismen der Wundheilung und Wirkweisen von innovativen Wundaufl agen geforscht.

Er betreut ein Netzwerk an Klini-kern und Grundlagenforschern, die in Studien die Wirksamkeit von Wundtherapeutika untersuchen. Als weiterer Schwerpunkt seiner Arbeit ist die epidermale Barrierefunktion bei Inkontinenz in den letzten Jah-ren hinzugekommen. Hier liegt der Fokus auf der Altershaut, die durch Inkontinenz schädlichen Reizen ausgesetzt ist.

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Beschaffung

Voraussetzung für die Herstellung hochwertiger Produkte, die den strengen eigenen Ansprüchen genü-gen, ist die Beschaffung der geeig-neten Rohstoffe und Waren. Für deren Beschaffung gibt es offi ziell festgelegte Richtlinien.

2013 wird diese Einkaufsrichtlinie offi ziell um Aspekte der Nachhal-tigkeit ergänzt und zeigt wie die Strategie im Unternehmen umge-setzt wird.

Seit langem gilt, dass Waren wie beispielsweise Verpackungsmaterial oder Dienstleistungen aus Deutsch-land oder europäischen Nachbarlän-dern zu beziehen sind.Gleiches gilt soweit möglich auch für pfl anzliche Rohstoffe. Der Anspruch an die Qualität der Rohware hat hier allerdings Vorrang. Darüber hinaus sind nicht alle benötigten pfl anzli-chen Rohstoffe aufgrund natürlicher Gegebenheiten aus europäischem Anbau erhältlich.

Der für Kneipp wichtige Rohstoff Jo-hanniskraut, eine klassische Arznei-pfl anze nach Sebastian Kneipp, wird aktuell – Ernte 2013 für den Bedarf 2014 - bewusst aus regionalem deutschen Anbau bezogen. Obwohl der Rohstoff auf dem Weltmarkt in gleicher Qualität für einen günstige-ren Preis zu bekommen wäre.

Aktuelle Ausrichtung des Einkaufs

Nachhaltigkeitsthemen werden nun standardmäßig in die Gespräche mit Lieferanten integriert, verbunden mit der Aufforderung das Thema in den jeweiligen Unternehmen zu ver-ankern. So werden Nachhaltigkeits-berichte und Nachhaltigkeitskon-zepte für die hergestellten Produkte eingefordert.

Konkrete Ziele, die sich Kneipp für den Einkauf von Rohstoffen und Waren gesetzt hat, wurden für die unmittelbare Zukunft defi niert:

• Vermehrter Einsatz von zertifi -zierten Verpackungsmaterialien, z. B. FSC oder PEFC-zertifi zierte Kartonagen für Packungs-beilagen, Faltschachteln und Umverpackungen sowie von Werbematerial. 2012 konnte ein großer Teil davon bereits umge-setzt werden.

• Kommunikation der bisherigen Aktivitäten durch entspre-chende Kennzeichnung von bereits nachhaltig hergestellten Packmaterialien mit den ent-sprechenden Logos z. B. Um-verpackungen mit dem Hinweis auf Öko-Signet „Wellpappe aus nachwachsenden Rohstoffen“

• Entwicklung weiterer möglicher Nachhaltigkeitskonzepte für den Rohstoffeinkauf, analog dem Arnika Anbau-Projekt, das im Folgenden beschrieben wird.

Herkunft und Beschaffung pfl anzlicher Rohstoffe Kneipp – der Natur besonders verbunden. Pfl anzliche Inhaltsstoffe sind die Grundlage aller Kneipp Produkte. Auf die Qualität und Herkunft der pfl anzlichen Rohstoffe und einen nach-haltigen Umgang mit der Natur wird deshalb ein besonderes Augenmerk gelegt.

Aktuelle Ausrichtung des Einkaufs

Nachhaltigkeitsthemen werden nun standardmäßig in die Gespräche mit Lieferanten integriert, verbunden

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Arnica montana L.

Das „liebste“ Kraut von Sebastian Kneipp war die Arnika. „Bergwohl-verleih“, wie das Heilkraut auch genannt wird, wirkt bei äußerlicher Anwendung Wunder, z. B. bei Blut-ergüssen, Prellungen, Quetschun-gen, Zerrungen, Muskelkater und Venenbeschwerden. Arnika gehört auch heute zu den wichtigsten pfl anzlichen Rohstoffen bei Kneipp und wird sowohl in pfl anzlichen Arzneimitteln wie der Arnika Salbe S als auch in kosmetischen Produkten und Gesundheitsbädern verwendet.

Die Kneipp-Werke verwenden für ihre Arnika-haltigen Arzneimittel und Produkte, bewusst eine spe-zielle Arnica montana L., die so-genannte „Spanische Arnika“, die sich durch ein besonders geringes Allergiepotential auszeichnet. Da die Arnika montana lange Zeit als nicht anbaubar galt, waren die Arnika-blüten für Arzneimittel bis dahin nur

aus Wildsammlungen erhältlich.

Um den Bestand der wilden Arnica montana L. zu schützen, unterstüt-zen die Kneipp-Werke ein aufwän-diges Zucht- und Anbauprojekt: die erfolgreiche Kultivierung der „Spanischen Arnika“ in Deutschland. Im Jahr 1996 begannen die Kneipp-Werke in Zusammenarbeit mit dem Experten für Pfl anzenzucht Philipp Berner, Arnikapfl anzen spanischer Wildherkünfte anzubauen und züch-terisch zu bearbeiten. Die Pfl anzen wurden dabei Jahr für Jahr durch gezielte Selektionen und Kreuzun-gen bezüglich ihrer agronomischen Eigenschaften (wie Homogenität, Vitalität, Blütenansatz und Ertrag) sowie bezüglich ihres Inhaltsstoff-Gehalts weiter optimiert.

Der lange und steinige Weg hat sich nun gelohnt und zu einer fi rmeneige-nen Sorte mit dem Namen „Arvita“ geführt. Die Erteilung der Sorten-rechte durch das Bundessortenamt an die Kneipp-Werke erfolgte im Dezember 2011.Es sind zwischenzeitlich Anbauver-

träge mit deutschen Bio-Anbauern geschlossen worden.

Für 2012 war geplant erstmals größere Mengen aus diesem Anbau zu beziehen. Dafür wurden 450 000 Jungpfl anzen mit großen Erwartun-gen ausgepfl anzt.

Dass der Weg zum Ziel weiterhin schwierig ist und dass ein derar-tiges Projekt eines besonderen Engagements bedarf und nicht im Detail planbar ist, zeigte sich dann im Laufe des Jahres. 50 Prozent der einjährigen Auspfl anzung sind durch starke Kahlfröste im Februar erfro-ren. Während der Entwicklungs-phase der Blütenstängel im April beeinträchtigte eine starke Trocken-heit die Entwicklung der Pfl anzen weiter stark, so dass die schließlich erreichte Erntemenge deutlich unter den Erwartungen lag.

Diese Entwicklung des Pfl anzenbe-stands hat auch auf die Folgejahre Einfl uss, da die Pfl anzen erst im drit-ten Jahr ihr Ertragsmaximum liefern. So ist auch für das nächste Jahr kein entscheidender Ertrag zu erwarten und größere Mengen Saatgut kön-nen erst im Laufe von 2013 wieder gewonnen werden.

geschlossen worden.

Für 2012 war geplant erstmals

geschlossen worden.

Für 2012 war geplant erstmals

Erste Ernteversuche 2010

Dr. Bruno Frank mit Arnikajungpfl anze

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Trotz des hohen Aufwands für die Etablierung, Pfl ege und Ernte der Pfl anzen bei noch geringen Erträgen wird das Projekt von Kneipp weiter-hin mit Engagement verfolgt. Das Ziel eine jährliche Anbaumenge von mindestens 2000 kg zu erreichen bleibt bestehen.

Sheabutter

Seit jeher verwenden die Menschen in Afrika Sheabutter, ein Pfl anzen-fett, gewonnen aus den Nüssen des wildwachsenden Sheabaumes, auch Karitébaum genannt.

In den Ursprungsgebieten der Sheabutter vertrauen die Menschen auf ihre unschätzbare Pfl ege und

Heilkraft. Sie gilt dort als bewährtes Naturmittel, das die Haut bis ins hohe Alter schön und gesund erhalten kann. Auch wissen die Menschen ihre entzündungshemmenden und schmerzlindernden Eigenschaften bei Juckreiz, Narben und Verbrennungen einzusetzen.

Kneipp verwendet für seine Produk-te eine Sheabutter der Firma AAK (www.aak.com), welche ein Projekt in Burkina Faso nach den Prinzipien des UN Global Compact unterstützt. Unsere Sheabutter wird im Rahmen dieses Projektes geerntet und auf traditionelle Weise hergestellt. Durch die Verwendung dieser Sheabutter profi tieren die Familien vor Ort direkt und haben auf diese Weise einen sicheren Lebensunterhalt.

Warum ist Sheabutter in der Hautpfl e-ge so wertvoll? Sheabutter verfügt neben Triglyceriden ungesättigter Fettsäuren über einen hohen unver-seifbaren Anteil. Unverseifbares macht die Haut weich und bindet Feuchtig-keit in der Oberhaut.

Cremes mit Sheabutter lassen sich besonders schnell und gleichmäßig auf der Haut verteilen. Sie ziehen schnell ein, ohne einen Fettfi lm zu hinterlas-sen und schützen die Haut langanhal-tend vor Austrocknung.

Ernte der Shea-Früchte in Burkina Faso

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Ökologische Nachhaltigkeit Aktivitäten der letzten 5 Jahre

In der jüngeren Vergangen-heit hat Kneipp bei Umwelt-schutz, insbesondere dem sorgsamen Umgang mit Ressourcen und der Einspa-rung von Energie durch eine Reihe von Maßnahmen viel erreicht. Dazu beigetragen haben auch die seit 2007 bestehende Umweltzertifi -zierung, in deren Rahmen auch der regelmäßige Um-weltbericht erstellt wird, sowie vorhandene Biozer-tifi zierungen. Weiterhin ist Kneipp Mitglied der Energie-Effi zienz-Initiative Unter-franken.

Bereits seit dem Jahr 2006 wird mit Nachdruck an verschiedenen Energieeinsparungsmaßnahmen und damit der Einsparung von CO2 gearbeitet:

Strom

In den vergangen Jahren hat der Fokus auf einer kontinuierlichen Reduktion des Energiebedarfs gelegen. Im Oktober 2010 wurde als weiterer großer Meilenstein der Strombezug für alle Standorte auf Strom aus Wasserkraft umgestellt.Das geplante Ziel einer Strom-einsparung von 10 Prozent bin-nen eines Jahres wurde mit einer Einsparung von 5,8 Prozent im Jahr 2012 leider nicht erreicht. Auf-grund zahlreicher Bauaktivitäten im Jahr 2012 werden keine neuen Stromeinsparungziele für dieses Jahr festgelegt. Im Zuge dessen wurden verschiedene Maßnahmen umgesetzt, von denen wir uns künftig weitere deutliche Einspa-rungen erwarten.

Gas

Die gesamte notwendige Heizener-gie wurde bereits zu Beginn der 2000er von Ölheizungen auf Erd-gasbrennwerttechnik umgestellt. Bei der Erdgasverbrennung fallen deutlich weniger Schadstoffe an als bei der Verbrennung von Heizöl. Ebenso ist die Menge erzeugtes CO2 pro Energieeinheit geringer als bei der Verbrennung von Heizöl. Für das Jahr 2011 wurde eine Einspa-rung von 2 Prozent der Heizungs-energie geplant. Tatsächlich erreicht wurde eine Einsparung von 20 Pro-zent gegenüber dem Vorjahr. Auf-grund zahlreicher Bauaktivitäten im Jahr 2012 werden keine neuen Einsparungziele für das Folgejahr formuliert. Im Zuge dessen wurden verschiedene Maßnahmen umge-setzt, von denen wir uns künftig weitere deutliche Einsparungen erwarten.

GasverbrauchStromverbrauch

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Dienstreisen und Firmen-wagen

Nach einer Auswertung aus dem Jahr 2010 wird der überwiegende Teil der Dienstreisen mit der Bahn oder einem PKW durchgeführt. Der Anteil an Flugreisen, die durch die erstgenannten Transportmittel sub-stituierbar wäre, ist sehr gering. In der zukünftigen Reisekostenricht-linie für Dienstreisen wird darauf verwiesen, ein möglichst CO2-armes Transportmittel zu wählen.Die Fahrzeugfl otte der Kneipp- Wer-ke besteht aus Fahrzeugen auf dem neuesten technischen Stand.

Emissionen

Die CO2 Emissionen sind seit der Erstermittlung im Jahr 2006 kontinuierlich rückläufi g. Durch vielfältige Energieeffi zienzmaßnah-men konnte der Verbrauch ständig verringert werden. Dieses ist umso mehr als Erfolg zu werten, da die produzierte Menge an Fertigwaren ständig gestiegen ist. Im Jahr 2011 haben die Kneipp-Werke den CO2 Ausstoß pro Stück Fertigware ge-genüber 2006 um über 78 Prozent gesenkt.

Eine für das Jahr 2011 geplante Reduzierung des absoluten CO2 Ausstoßes um 40 Prozent gegen-über 2010 binnen eines Jahres wurde mit einer Einsparung von 52,7 Prozent übertroffen.

Abfall

Die Kneipp-Werke sind sich ihrer Verantwortung bewusst die Umwelt so wenig wie möglich mit Abfall zu belasten. Aus diesem Grund werden für die Verpackung der Produkte möglichst umweltschonende Ver-packungsmaterialien gesucht und ausgewählt.

Alle Verpackungen können vom Endverbraucher über das Duale System oder andere lokale Sammel-systeme einem Recycling zugeführt werden.

Der im Produktionsprozess an-fallende Abfall wird erfasst und über zugelassene zertifi zierte Entsorgungsfachbetriebe zu einem großen Teil dem Recycling zuge-führt. Bei einem Großteil dieser Entsorgungsfachbetriebe haben wir uns persönlich vom sorgfälti-gen Umgang mit unserem Abfall überzeugt.

Das Abfallaufkommen bezogen auf ein Stück Fertigware ist in den letzten Jahren leicht rückläufi g.

Über das installierte Abfallmanage-ment-System werden die Abfall-mengen und –arten erfasst und ausgewertet. Dies geschieht immer im Hinblick darauf, wie man Abfall vermeiden und insbesondere besser wiederverwerten kann.

Validierung der Daten

Seit 2006 betreiben die Kneipp- Werke ein zertifi ziertes Umweltma-nagement System nach der Norm ISO 14001 (Zertifi kat Umweltma-nagement System siehe Anhang). Dieses System wird jährlich durch einen externen Auditor der Deut-schen Gesellschaft für Qualität bewertet. In diesem Rahmen wer-den die oben angegebenen Daten bewertet und geprüft. Abfallmenge/Fertigware intern [g/St]CO2 Emission/Stück Fertigware intern [g/Stück]

CO2 Emissionen in Tonnen

CO2 (bis 2010 aus Vertrieb und Pool-fahrzeugen) ab 2011 gesamte Flotte Scope 1CO2 (aus Strom) Scope 2

CO2 (aus Gas) Scope 1

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Verifi zierung des Carbon Footprint 2011

Die Kneipp-Werke haben durch die Firma Climate Partner die CO2 Emissionen aller deutschen Stand-orte sowie der Firmenwagenfl otte unabhängig überprüfen lassen. Ein Abdruck des Beurteilungsergebnis-ses befi ndet sich im Anhang.

Warum wurde Climate Partner ausgewählt? Für die unabhängi-ge Überprüfung haben wir einen kompetenten Partner gesucht, der bereits sehr gute Erfahrungen mit der Analyse größerer Unternehmen besitzt. Ferner sollte dieser Part-ner in der Lage sein, gemeinsam mit uns die Nachhaltigkeitsstra-tegie weiter zu entwickeln und zu begleiten. Climate Partner wurde im Jahr 2006 gegründet. Der Hauptsitz ist in München. Climate Partner arbeitet an individuellen Klimaschutzlösungen für weltweit mehr als 1000 vorwiegend große und mittelständige Unternehmen. Die Klimaschutzberatung ist zudem TÜV-zertifi zierter Anbieter von IT-Systemlösungen zur CO2-Bilan-zierung und CO2-Kompensation. Climate Partner arbeitet eng mit Umweltverbänden zusammen und stellt Mitglieder in verschiedenen internationalen Ausschüssen. Weiterhin wurde eine Kompensa-tion der nicht vermeidbaren CO2 Emissionen durch ein Waldschutz-projekt in Sofala, Mosambik, mit Climate Partner als Anbieter durch-geführt.

Die Kneipp-Werke planen mittel-fristig den nicht vermeidbaren CO2

Ausstoß über geeignete Projekte zu kompensieren. 2013 wird daher erneut der CO2 Verbrauch der zum Unternehmen gehörenden Fahr-zeugfl otte auf Basis von Vorjah-reswerten kompensiert. Mit der Zertifi katsnummer: 116-50040-0112-1168 sind auf www.climate-partner.com alle Informationen zu fi nden. Das Zertifi kat befi ndet sich ebenfalls im Anhang.

Kompensations-Projekt

Envirotrade Ltd. betreibt in Zusam-menarbeit mit der Provinzregierung in Sofala, dem Gorongosa National Park und der Gemeinde Nhambita ein Forstwirtschafts- und Wieder-aufforstungsprogramm in der Pro-vinz Sofala im Osten Mosambiks.

Ziel des Projektes ist die Wieder-nutzbarmachung von stark de-gradierten Wäldern, die Erhaltung nachhaltiger Lebensräume sowie die Förderung der Biodiversität. Die Wiederaufforstungsmaßnahmen führen zur Speicherung von CO2, da die heranwachsenden Bäume durch Photosynthese Kohlenstoff (CO2) binden und gleichzeitig den Sau-erstoff (O2) wieder an die Umwelt abgeben. Mit einer Gesamtfl äche von 11.744 Hektar verfügt das Projekt über ein jährliches Reduk-tionspotential von etwa 100.000 Tonnen CO2.Das Projekt erreicht neben einer CO2-Einsparung auch soziale Ver-besserungen im lokalen Umfeld. Der Verkauf von Emissionsminderungs-zertifi katen bedeutet für die lokale Bevölkerung eine regelmäßige Ein-

kommensquelle. Die stattfi ndende nachhaltige Entwicklung fi ndet in der zusätzlichen Zertifi zierung nach CCB-Standard ihren Ausdruck.

Weitere positive Auswirkungen des Klimaschutzprojektes sind

• Deutlicher Anstieg der Einkom-men lokaler Haushalte

• Mittelfristiger Anstieg kommer-zieller Aktivitäten in der Region

• Anstieg der lokalen Lebens-mittelproduktion aufgrund erhöhter Landproduktivität und effi zienterer Landnutzung

• Erhöhtes Bewusstsein im Um-gang mit natürlichen Ressour-cen

• Spezielle Ausbildungsangebote für Frauen und damit erhöhte Geschlechtergerechtigkeit

• Schutz bedrohter Arten durch Aufklärungskampagnen und die Konservierung natürlicher Lebensräume

Das Projekt wird von der Rainforest Alliance nach folgenden Standards validiert: Plan Vivo (ex-ante), CCBS Gold Level.

Wiederaufforstung in Sofala, Mosambik

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Verbesserung durch die Umsetzung des Standortkonzepts

Positive Entwicklung durch Um-setzung des Standortkonzepts

Ende April 2013 fi ndet die Um-setzung eines Standortkonzeptes ihren Abschluss im Rahmen dessen eine Konzentration der Unterneh-mensaktivitäten auf zwei Standorte umgesetzt wurde. Verwaltung und Produktion sind nun zentral am Standort Ochsenfurt-Hohestadt angesiedelt.

Die umgesetzte Struktur ermög-licht nun die Weiterentwicklung des Unternehmens Kneipp sowie langfristig auch die Schaffung neuer Arbeitsplätze und sie ist die Grundlage für die Weiterführung der aktuellen Erfolge des Unterneh-mens und der Marke. Die Vorteile der Verteilung der Produktions- und

Distributionsaktivitäten auf nur zwei Standorte sind vielfältig: So wird ein reibungsloser Verlauf der gesamten Prozesskette von Pro-duktentwicklung/Marketing/Ver-trieb sowie der Herstellung/Materi-alfl uss nun besser möglich, was zu Produktivitäts- und Qualitätsstei-gerung führt. Die Kommunikation zwischen den einzelnen Bereichen und Abteilungen wird verbessert, insbesondere beim Kernprozess Innovation und Produktneueinfüh-rung. Wichtige Investitionen in neue Maschinen und neue Produktgrup-pen sind nun möglich und auch die mit dem Wachstum verbundenen Büro-Arbeitsplätze können ausge-baut werden.

Durch Umstrukturierungen inner-halb der Logistik konnten neue

Kapazitäten für die Produktion geschaffen werden, so dass es möglich war wichtige neue Ma-schinen anzuschaffen. Dies ist für das weitere Wachstum sowie die Beibehaltung der Beibehaltung der Eigenfertigung bzw. internen Abdeckung strategisch wichtiger Produktgruppen, Technologien, Fer-tigungsverfahren und Funktionen von entscheidender Bedeutung.

Verbesserung der Qualität der Büroarbeitsplätze bei gleichzeitiger Verringerung des Energiebedarfs

Ein entscheidender Teil des Stand-ortkonzepts ist die Integration der Büroarbeitsplätze aus der Verwal-tung mit den Bereichen Geschäfts-führung, Marketing, Kommunikati-on, Vertrieb, International Business, Controlling und Buchhaltung, die bisher in Würzburg in einem ge-mieteten Gebäude von Anfang des 19. Jahrhunderts untergebracht waren. Dieser alte Verwaltungs-standort war geprägt von einer maroden Bausubstanz mit einer stark veralteten Infrastruktur bei Heizung, elektrischen Leitungen und Isolierung und von zunehmend beengten Raumverhältnissen, die nicht mehr zeitgemäß waren und kein Wachstum zuließen. Neben den durch das Gebäude bedingten

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Schwierigkeiten, war vor allem die räumliche Trennung zum Rest des Unternehmens von Nachteil. Die Kommunikation und Abstimmung zwischen den Abteilungen war er-schwert, insbesondere beim für das Unternehmen so wichtigen Prozess Innovation und Produkt-Neuein-führung. Fahrtzeiten zwischen den Standorten für persönliche Treffen belasteten die Mitarbeiter. Mit der Zusammenlegung der Standorte wurde von Anfang an verfolgt, das Gemeinschaftsgefühl innerhalb der Firma zu vertiefen.

Durch die Aufstockung einer weiteren Etage des vorhandenen Gebäudes am Standort Ochsenfurt-Hohestadt konnten ohne eine Neuversiegelung von Flächen zeit-gemäße und großzügige Büroar-beitsplätze geschaffen werden. Die Räumlichkeiten hat man mit dem Ziel gestaltet, die Kommunikation und Zusammenarbeit innerhalb und zwischen den Abteilungen zu verbessern. Beim Bau des neuen Bürobereichs wurden eine Reihe baulicher Maßnahmen umgesetzt, die zum einen eine angenehme Ar-beitsatmosphäre schaffen und zum anderen deutlich zum Einsparen von Energie beitragen können.Insbesondere bei der Beleuchtung wurden eine Reihe von Maßnah-men zur Energieeinsparung durch-geführt. Aufgrund eines großen Oberlichts sowie Fenstern an drei Seitens des Raumes in Verbindung

mit Sonnenschutz und Lichtvertei-lersystem zwischen den Scheiben kann das Tageslicht voll genutzt werden, was gleichzeitig für eine angenehme Arbeitsatmosphäre für die Mitarbeiterinnen und Mitarbei-ter sorgt. Weiterhin reduziert eine geringe Grundbeleuchtung und der Einsatz von modernen Arbeitsplatz-leuchten mit effi zienten Leuchtmit-teln (teilweise LED), die präsenz- und tageslichtabhängig gesteuert und geregelt werden, den Energie-bedarf. 3-fach-verglaste Fenster sorgen für eine Verringerung des Wärmeverlustes.

Ca. 40 Prozent Energieeinsparung können durch den Einsatz eines Decken Heiz- und Kühlsystems zur Klimatisierung erreicht wer-den, das für eine Reduzierung des

notwendigen Luftwechsels und zur Einsparung von Antriebsleistung für die Ventilatoren sorgt. Gleichzei-tig sorgt das System im Vergleich zu einer klassischen Klimaanlage für ein angenehmeres Raumklima. Die Lüftungsanlage ist mit einer hocheffi zienten Wärmerückgewin-nung ausgestattet, mit Wärmerad, das über einen Wirkungsgrad von größer 75 Prozent verfügt.

Darüber hinaus ist es nun durch die Aufstockung des Standorts Hohe-stadt und der erhöhten Mitarbeiter-Zahl am Standort möglich, eine neue eigene Kantine anzubieten, wo sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gegensatz zu früher mit gesundem Essen und frisch zubereiteten Mahlzeiten versorgen können.

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Qualitätskontrolle - mit Sicherheit geprüfte Qualität

Die Sicherheit der Produkte hat bei Kneipp höchste Priorität! Von jeher bedeutete verantwortungs-bewusstes Handeln für ein natur-wissenschaftlich-pharmazeutisch denkendes Unternehmen ganz selbstverständlich auch die phy-sikalische, chemische und mik-robiologische Untersuchung der Produkte. Dem Stand der Technik angepasst werden auch heute im großen fi rmeneigenen Labor auf allen Stufen - vom Rohstoff bis zum Endprodukt - aufwendige Analysen nach festgelegten Prüfvorgaben durchgeführt.

Damit ist sichergestellt, dass nur Kneipp Produkte von hoher, gleich-bleibender Qualität den Weg zum Verbraucher antreten.

Schutz und Sicherheit für Mitarbeiter und Umwelt

Das Arbeiten im Labor fordert hoch qualifi zierte Mitarbeiter, die mit Sachverstand chemische Gefahren bewerten und sicherheitsrelevante

Ausrüstung nutzen. Regelmäßi-ge Schulungen und Begehungen stellen sicher, dass die festgesetz-ten Arbeitssicherheitsmaßnahmen umgesetzt und gelebt werden.

Dass sich der Schutz der Umwelt auch in einem chemischen Labor realisieren lässt, zeigen die Leit-prinzipien der „grünen Chemie“, die der amerikanische Chemiker Paul Anastas im Sinne einer nachhalti-gen Chemie formulierte.

Auf Grundlage der Leitprinzipien der "grünen Chemie" erfolgte im Labor der Kneipp-Werke die Bewer-tung der analytischen Methoden nach den Kriterien Gesundheit, Sicherheit, Umweltfreundlichkeit, Energiebedarf und Abfall.

Durch die Bewertung konnten Stra-tegien für die Wahl umweltfreund-licherer Systeme und Verfahren abgeleitet werden. Es wurde be-schlossen, ein Projekt zur Miniatu-risierung der Hochdruckfl üssigchro-matographie (HPLC), einer täglich eingesetzten Standardmethode zur Quantifi zierung von Inhaltsstoffen, umzusetzen.

Mit Hilfe neuer innovativer HPLC-Säulen, die sich durch die Verkleine-rung der Säulenlänge, des Säulen-durchmessers und der Partikelgröße auszeichnen, erreicht man neben kürzeren Laufzeiten (Energiever-brauch) einen um ca. 72 Prozent

reduzierten Verbrauch an Lösungs-mitteln sowie ca. 75 Prozent weniger Lösungsmittelabfall. Diese Methode wurde mittlerweile für alle bei Kneipp untersuchten Baldrian-produkte etabliert.

Verwertung vor Entsorgung

Laborgeräte müssen trotz regel-mäßiger Wartung und Pfl ege in zeitlichen Abständen ersetzt wer-den, um dem aktuellen Stand der Technik zu entsprechen. So werden auch Analysengeräte ausgemustert, die noch voll funktionstüchtig sind. Die Kneipp-Werke unterstützen mit diesen Geräten ein von Prof. Bring-mann vom Institut für Organische Chemie der Universität Würzburg initiiertes Kooperationsprojekt. Im Zuge dessen wurde z. B. ein UV/VIS Spektralphotometer, das für Absorptionsmessungen zur Analy-se und Identifi kation von Stoffen dient, an die Universität von Kin-shasa im Kongo weitergegeben.

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Die Kneipp-Werke sind ein modernes, international aufgestelltes Unter-nehmen, das sich seiner Tradition verpfl ichtet fühlt und ausschließlich in Deutschland Produktionsstandorte betreibt. Kneipp bekennt sich zum code of conduct (Verhaltenskodex) des Mutterkonzerns PAUL HART-MANN AG, der grundlegende ethische Prinzipien festlegt. Zudem gibt es bei Kneipp ein Führungsleitbild, das zusammen mit allen Führungskräf-ten erarbeitet wurde. Es stellt einen verbindlichen Rahmen dar und bringt unser Verständnis von Führung zum Ausdruck.

Das Führungsleitbild beinhaltet fol-gende Leitsätze:

• Führungskräfte geben Orientie-rung durch Ziele

• Führungskräfte sind Vorbild• Führungskräfte übernehmen

Verantwortung und delegieren bewusst

• Führungskräfte fördern die verantwortungsvolle Zusam-menarbeit

• Führungskräfte kommunizieren offen und informieren zielge-richtet

• Führungskräfte schaffen ein Arbeitsumfeld, bei dem sich Motivation, Begeisterung und Leistung entfalten können

• Führungskräfte stoßen sinnvol-le Veränderungen und Verbes-serungen an.

In 2012 haben wir mit einer um-fassenden Führungskräfteentwick-lung begonnen, an der alle Füh-rungskräfte teilnehmen. Sie wird in 2013 fortgeführt und soll für eine nachhaltige Umsetzung der Füh-rungsgrundsätze sorgen.

Hohe soziale Standards

Als Mitglied des Arbeitgeberver-bandes der chemischen Industrie bieten wir unseren Mitarbeitern neben einem attraktiven Gehalt viele Sozialleistungen. Exemplarisch seien der Demografi efonds und die betriebliche Altersvorsorge ge-nannt, bei der das Unternehmen die Entgeltumwandlung des Mitarbei-ters mit vielfältigen Zusatzzahlun-gen unterstützt. Wir achten darauf, dass „für gleiche Arbeit gleiches Geld“ gezahlt wird und Umwelt- so-wie Sicherheitsstandards eingehal-

ten werden. Steigende Bewerberzahlen und eine zu vernachlässigende Mitarbeiter-fl uktuation zeigen die Attraktivität des Unternehmens auf.

Flexible Arbeitszeitmodelle

Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie fördern wir aktiv. Mit Gleit-zeitmodellen ermöglichen wir eine fl exible Arbeitseinteilung. Über 20 Prozent unserer Mitarbeiter/-innen arbeiten in Teilzeit in den ver-schiedensten Arbeitszeitmodellen. Darüber hinaus bieten wir bezahlte und unbezahlte Freistellungen für die Kinderbetreuung und die Pfl ege von Angehörigen an.

Wir achten darauf, dass sich Über-stunden im verträglichen Rahmen halten und das Privatleben nicht auf der Strecke bleibt.

Verantwortung für den MitarbeiterVerantwortung und Werte

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Vertrauensvolle Zusammen-arbeit

Wir fördern das partnerschaftliche Verhalten am Arbeitsplatz und die vertrauensvolle Zusammenarbeit. Ein gutes Betriebsklima ist uns wichtig!

Bewerber und Mitarbeiter werden entsprechend ihrer Fähigkeiten und ihrer Persönlichkeit ausgewählt und gefördert und nicht aufgrund des Geschlechts, Alters oder der ethni-schen Zugehörigkeit.

Sollten Fälle von Mobbing oder Dis-kriminierung auftreten, so ergreifen wir aktiv Maßnahmen zur Konfl ikt-lösung. Ein Mobbing- und Kon-fl iktberater wurde eigens hierfür ausgebildet.

Gemeinsame Aktivitäten, wie z. B. das geplante Sommerfest 2013, fördern das Miteinander und ma-chen zudem einfach Spaß.

Gesundheitsmanagement

Auch innerhalb des Unterneh-mens ist Gesundheit ein wichtiges Thema. Unter dem Motto „Gesund leben und arbeiten – natürlich bei Kneipp“ betreiben wir systematisch ein betriebliches Gesundheitsma-nagement. Zusammen mit den Mitarbeitern prüfen wir den Verbes-serungsbedarf und leiten entspre-chende Maßnahmen ein.

Verschiedene Aktionen regen zu einer gesunden Lebensführung an. In unseren Kneipp-Becken können Mitarbeiter/-innen Kneipp hautnah erleben.

Ausbildung, Weiterbildung, Förderung

Durch Ausbildungsplatzangebote, Trainee- und Praktikantenstellen leisten wir einen Beitrag zur Nach-wuchsförderung und möchten jun-gen Menschen die Möglichkeit zur Qualifi zierung geben. Wir wollen die Kompetenzen der Beschäftig-ten, z. B. anhand einer regelmäßig durchgeführten Weiterbildungsbe-darfsanalyse, zielgerichtet weiter-entwickeln.

Zielvereinbarung gekoppelt mit va-riabler Vergütung ist ein etabliertes Instrument, um das Management auf unsere Strategie zu fokussie-ren und Leistung zu honorieren. Kneipp pfl egt einen kooperativen Führungsstil mit fl achen Hierarchien in einer wendigen und überschau-baren Organisation. Diese fl exible Struktur bietet Freiräume, um eige-ne Projekte und Ideen über breite Aufgabengebiete hinweg praxisnah zu gestalten und zum Erfolg zu führen.

Unter dem Motto „Erfolg durch Dia-log“ haben wir in 2012 ein struk-turiertes „Mitarbeitergespräch“ für alle Mitarbeiter/-innen von der Geschäftsleitung bis zum Mitar-beiter am Band eingeführt. Damit wollen wir eine zielgerichtete Kom-munikation zwischen Führungskraft und Mitarbeiter sicherstellen. Die Mitarbeiter/-innen sollen aktiv ein-gebunden werden, es soll ein Ab-

Mitarbeiter beim Würzburger Firmenlauf 2012

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gleich zwischen Vorgesetzten- und Mitarbeitereinschätzung stattfi n-den und gegenseitige Erwartungen sollen geklärt werden. Auch Verän-derungs- und Entwicklungsmög-lichkeiten der Mitarbeiter/-innen haben im Mitarbeitergespräch einen festen Platz. Wir erhoffen uns dadurch eine positive Wirkung auf das Betriebsklima und auf die Gesamtleistung des Unternehmens

Unfallschutz und Sicherheit

Nachhaltigkeit impliziert für Kneipp ein Engagement auf allen Hierarchieebenen in den Bereichen Arbeitssicherheit, Gesundheit und Umweltschutz. Denn jeder kann an seinem Arbeitsplatz und seiner Tä-tigkeit dazu einen aktiven Beitrag leisten. Kneipp hat daher bereits

ab 2002 ein umfassendes Gesund-heits-, Sicherheits- und Umweltma-nagementsystem (Health-Safety-Environment HSE) eingerichtet.

Ziel des HSE-Managements ist es, die Unternehmenswerte zu erhal-ten, zur Verbesserung der Unter-nehmensprozesse beizutragen und negative Auswirkungen unserer Geschäftstätigkeit auf die Umwelt, die Beschäftigten oder das Gemein-wesen zu vermeiden.

Alle relevanten Aspekte werden mit Hilfe von Indikatoren und Kennzah-len überwacht. Es werden regelmä-ßige Erfolgskontrollen (HSE-Site-Assessments durch externe Prüfer) durchgeführt und Verbesserungspo-tenziale aufgezeigt.

Die Verantwortlichkeit für die HSE-Themen bei Kneipp ist klar geregelt

und in Form eines Organigramms niedergelegt.Alle benannten Personen werden regelmäßig geschult. Für die Füh-rungskräfte der betroffenen Berei-che gibt es jährlich ein Rechts-Up-date, um in der komplexen Materie immer auf dem aktuellen Stand der Gesetzgebung zu sein.

Im Rahmen der HSE-Aktivitäten betreibt Kneipp ein Notfallmanage-mentsystem, das das Verhalten in den denkbaren Krisenfällen (z. B. Brand, Havarien o. ä.) regelt.Kneipp ist in das HSE-Programm der Kneipp Muttergesellschaft PAUL HARTMANN AG eingebunden und arbeitet sehr eng mit den HSE-Verantwortlichen des Konzerns zusammen. Hierbei kann Kneipp auf qualifi zierte Unterstützung in allen HSE-Themen zurückgreifen, z. B. durch direkte Ansprache von Experten oder Informationen im Paul-Hartmann-Intranet.

Zusätzlich hat Kneipp Verträge mit externen Beratern zu den Themen Gefahrguttransport (im Straßen-, See- und Luftverkehr) sowie zur Unterstützung der Fachkraft für Arbeitssicherheit abgeschlossen.

Im Rahmen der Mitgliedschaft im Verband der Chemischen Indust-rie (VCI) beteiligt sich Kneipp am „Responsible Care“ – Programm, das den Zweck verfolgt, die HSE-Perfor-mance und die Stakeholder-Kommu-nikation der Chemieunternehmen zu verbessern. Weitere Informationen: www.responsiblecare.org.

Produktion in Hohestadt

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Betriebliches Gesundheits-management

Vielfältige Herausforderungen (z. B. demografi sche Entwicklung, Globalisierung, Wettbewerbsdruck) führen zu neuen Anforderungen und einer erhöhten Belastung bei den Mitarbeitern/-innen. Durch die Einführung des betrieblichen Gesundheitsmanagements will Kneipp die Entwicklung gesund-heitsförderlicher betrieblicher Rahmenbedingungen schaffen und die Mitarbeiter/-innen zum gesundheitsgerechten Verhalten motivieren.

Ziele und Strukturen

Hierfür wurde 2010 ein Arbeits-kreis gebildet, bei dem die Perso-nalabteilung, der Betriebsarzt, die Arbeitssicherheitsfachkraft und der Betriebsrat eng zusammenarbeiten. Dabei haben wir uns folgende Ziele gesetzt:

1. Gesundheitsprävention: Arbeitsfähigkeit und Leis- tungsfähigkeit erhalten, ar- beitsbedingte Gesundheitsge- fahren vermeiden2. Fehlzeitenreduzierung: Arbeitsunfähigkeit überwin- den und erneuter Arbeitsplatz- unfähigkeit vorbeugen3. Die Kneipp-Philosophie intern für Mitarbeiter/-innen „erleb- bar“ machen

Analyse

Im ersten Schritt hat der Arbeits-kreis die bisherigen Gesundheits-strukturen sowie verschiedene Kennzahlen analysiert. Dabei stellte man fest, dass bei Kneipp bereits eine Menge für die Gesundheit getan wird. So gibt es zum Bei-spiel eine Betriebsvereinbarung zum Thema „Rauchverbot“ oder kostenlos Mineralwasser für die Mitarbeiter/-innen.

Das ist aber kein Grund, sich darauf auszuruhen, sondern Ansporn, noch besser zu werden.

Maßnahmen

Der Arbeitskreis Gesundheit hat aufgrund der Analyse Maßnahmen abgeleitet und diese nach ihrer Wichtigkeit und Dringlichkeit be-wertet. In einer Betriebsversamm-lung wurde die Belegschaft zudem gefragt, welche Maßnahmen ihr wichtig sind. Dann ging es an die Umsetzung!

Im ersten Schritt wurden gesund-heitsfördernde Kurse zu den The-men Bewegung, Ernährung, Stress und Rauchen bezuschusst. Zudem wurden die Kekse, die es bisher bei Besprechungen gab, abgeschafft und den Mitarbeitern dafür kosten-los Obst aus heimischem Anbau zur Verfügung gestellt.

Besonderes Augenmerk galt dem Thema “Gesunder Bewegungsab-lauf am Arbeitsplatz“; insbesondere weil die Analyse zeigte, dass die Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems bei den Mitarbeitern recht hoch waren. Nach einer Arbeits-platzbegehung mit dem Betriebs-arzt und einer Physiotherapeutin wurden in jeder Abteilung mit den Mitarbeitern ein gesunder Bewe-gungsablauf und Entlastungsübun-gen direkt am Arbeitsplatz einge-übt. Um eine Nachhaltigkeit dieses Programms zu gewährleisten haben wir unternehmensinterne Übungs-leiter ausbilden lassen, die jetzt jede Woche mit den Mitarbeitern/-innen Übungen am Arbeitsplatz durchführen.

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Darüber hinaus wurde eine Gesamt-betriebsvereinbarung zum betrieb-lichen Eingliederungsmanagement abgeschlossen, so dass zukünftig mit allen Mitarbeitern/-innen, die länger arbeitsunfähig erkrankt wa-ren, ein Gespräch geführt wird, um Arbeitsunfähigkeit zu überwinden und einer erneuten Arbeitsunfähig-keit vorzubeugen.

Der Versuch, den Mitarbeitern/-innen ein frisch zubereitetes Mittagessen anzubieten, hatte sich aufgrund der Betriebsgröße von Kneipp und den vorhandenden Räumlichkeiten als sehr schwierig erwiesen. Es war unser Anspruch,

dass die Mitarbeiter/-innen ohne Vorbestellung ein Mittagessen einnehmen können und bei der Auswahl und Zubereitung der Spei-sen auf gesunde Ernährung geach-tet wird. Nach vielen Recherchen und Gesprächen konnte endlich ein Kantinenbetreiber gefunden und Umbaumaßnahmen in die Wege geleitet werden. Es ist geplant, die Betriebskantine im April 2013 zu eröffnen.

Eine weitere Maßnahme war die Anerkennung von Mitarbeitern/-innen mit geringen Fehlzeiten. Die kontinuierliche Anwesenheit der Mitarbeiter/-innen ist ein wichti-

ger Pfeiler für einen reibungslosen Arbeitsablauf im Unternehmen und nicht selbstverständlich! Als Zeichen der Anerkennung wurden die Mitarbeiter/-innen, die über Jahre geringe Fehlzeiten aufwie-sen, von der Geschäftsführung im Herbst 2012 zu einem Abendessen einladen. Sie erhielten eine persön-liche Einladung und haben sich sehr gefreut.

Zudem wurden Kneipp-Sportgrup-pen ins Leben gerufen und vom Unternehmen unterstützt. So gibt es jetzt eine Kneipp-Fußballmann-schaft und auch beim Würzburger Firmenlauf sind alle Teilnehmer der Kneipp-Laufgruppe erfolgreich ins Ziel gekommen.

Informationen und AktionenFlankiert wurden alle Maßnahmen durch Informationsveranstaltungen, Newsletter und Aktionen. Es gab In-formationsstände der Krankenkas-sen zu den Themen Bewegung und Ernährung sowie eine Aktion gegen übermäßigen Alkoholkonsum. In unserem Newsletter „Gesund Leben und Arbeiten – natürlich bei Kneipp!“ werden die Mitarbeiter/-innen regelmäßig über die Aktivi-täten im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements infor-miert und können sich einbringen.

Kneipp Fußballmannschaft

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Verantwortung für die GesellschaftSoziale Projekte

Das Wohlergehen und die Gesundheit der Menschen stehen im Mittelpunkt der Philosophie von Sebasti-an Kneipp und damit auch der Kneipp-Werke. Dies beschränkt sich nicht nur auf die Palette von Gesund-heitsprodukten für den Endverbraucher, sondern drückt sich auch durch die Unterstützung verschiede-ner sozialer Projekte aus.

Beauftragung von sozialen Einrichtungen

So greift Kneipp bei der Herstellung von Geschenkpackungen, Displays oder anfallenden Umpackarbeiten bevorzugt Angebote von sozialen Einrichtungen z. B. den Mainfränki-schen Werkstätten auf. Dies trägt dazu bei, dass dort viele Menschen mit Körper- oder Mehrfachbehin-derung nicht nur einen Arbeits-platz und soziale Sicherheit haben, sondern auch eine vielgestaltige und auf ihre Möglichkeiten und Bedürfnisse abgestimmte Aufgabe ausüben können.

Unterstützung von Kinder-gärten, die die Kneipp Philo-sophie integrieren

Im Rahmen des Kundenbindungs-programms „Kneipp-Familie“ gehen zwei Prozent der Umsätze, die mit der „Kneipp-Familie“ Karte getätigt werden, an Kindergärten, die die Lehre von Sebastian Kneipp mit den fünf Säulen Wasser, Pfl anzen, Bewegung, Ernährung und Balance in ihre tägliche Arbeit integrieren. Weitere Informationen fi nden Sie auf Seite 32.

Spenden anstelle von Werbe-geschenken

Weiterhin verzichtet Kneipp auf das Verschicken von Weihnachts- bzw. Werbegeschenken und spendet stattdessen jährlich eine entspre-chend größere Summe, 2011 bei-spielsweise für Kinder- und Jugend-projekte des Vereins „Hilfe im Kampf gegen Krebs e. V.“ an der Universi-tätsklinik Würzburg.

Neben diesem karitativen Zweck schont diese Vorgehensweise auch die Umweltressourcen (weniger Energiebedarf, Abfall und Emissio-nen durch Transport).

Kinderland Bummi in Weimar

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Erneuerung bestehender Wasser tretstelle

Kneipp®-Kita Sonnenschein Lübesse Neuanlage einer „Kräuterwand“

Kneipp®-Kita der Johanniter Nordhausen Neuer Handlauf für „Kneipp-Pfad“

Kneipp®-Kita Spatzennest Groitzsch Pfl anzen für Kräuterbeet/ Neuan- lage Barfußpfad

Die Kneipp Familie wünscht al-len unterstützten Kneipp®-Kitas viel Spaß bei der Umsetzung der Projekte und der Nutzung der so realisierten neuen Möglichkeiten.

Wir von Kneipp® sagen Danke an die Kneipp Familien-Mitglieder und freuen uns auf viele weitere Kneipp-Projekte.

Die Kneipp® Kita „Villa Kunterbunt“ sagt Danke:„Sehr geehrter Herr Richter,die Kinder und das Team der Kneipp®-KITA „Villa Kunterbunt“ in Wachenroth möchten sich für die Zuweisung von 1000,- € sehr herzlich bedanken.Wir freuen uns über die Anschaf-fung eines neuen Balanciertieres für unseren Außenbereich. Die Bestellung wurde bereits aufgegeben...Im neuen Kita-Jahr werden wir uns nochmal mit einem ausführlichen Bericht über die Aktion und „Inbe-triebnahme“ des neuen Spielgerätes melden...Mit freundlichen GrüßenMargit Reif, Kneipp BeauftragteKneipp®-KITA Villa Kunterbunt“

Kinderland Bummi in Weimar

Unterstützung von Kneipp Kindergärten im Rahmen der Kneipp® Familie

In einer Kneipp®-Kita lernen Kinder schon früh spielerisch die Grundla-gen einer gesunden und natürlichen Lebensweise. Die Einbindung in den Kita-Alltag erfolgt durch Spaß bereitende Wasseranwendungen, spielerische und herausfordernde Bewegung die etwa ein Balancier-balken bietet, dem verantwortungs-vollen Umgang mit der Natur, zum Beispiel im eigenen Kräutergarten sowie durch bewusste, gesunde und leckere Ernährung für die Kinder.

Die Kneipp Familie unterstützt Kneipp®-Kitas und ihre Projekte: Zwei Prozent des Umsatzes, den Kneipp Familien-Mitglieder in den

Kneipp® Shops, über Katalogbestel-lungen und online tätigen, gehen als Direktförderung an die Kneipp®-Kitas. Diese können sich jährlich mit Ihren Projekten bei der Kneipp Familie bewerben. Seit Bestehen konnten bereits viele Projekte ganz oder teilweise durch die Kneipp Familie fi nanziert werden.

Dank der im Jahr 2011 gesammel-ten Beträge der Kneipp Familien-Mitglieder konnten im Juli 2012 viele „Kita-Träume“ wahr werden. Hier nur einige Beispiele:

Kneipp®-Kita Villa Kunterbunt Wachenroth Anschaffung eines Balancierbalkens

Kneipp®-Kita Kinderträume Elsteraue Neuanlage eines Barfußpfades

Kneipp®-Kita Buckow

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Anhang I:Beurteilungsergebnis von Climate Partner

1

Verif iz ierung des Corporate Carbon Footprint 2011

Kne i pp -We rke GmbH & Co . KG J un i 2012

climatepartner.com | Munich | San Francisco | Athens | Tokyo | Vienna | Yerevan

2

I. GEGENSTAND DER PRÜFUNG

Die Kneipp-Werke GmbH & Co. KG („Kneipp“) erstellte für den Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember 2011 auf Grundlage des Greenhouse Gas Protocol Corporate Accounting and Reporting Standards (GHG Protocol) den Carbon Footprint des Unternehmens.

Die organisatorischen Systemgrenzen umfassten die Standorte Ochsenfurt-Hohestadt, Bad Wörishofen, Steinbachtal (Würzburg) und Heidingsfeld (Würzburg).

Die operativen Systemgrenzen umfassten alle relevanten Emissionsquellen innerhalb der Kategorien Scope 1 und Scope 2. Hierzu zählten:

¥ Heizung (Erdgas) ¥ Fuhrpark (Diesel) ¥ Strom ¥ Kältemittel

Zusätzlich wurden in der Kategorie Scope 3 folgende Emissionsquellen erfasst, die als relevant eingestuft wurden und für die jeweils Verbrauchsdaten und Emissionsfaktoren zur Verfügung standen:

¥ Trinkwasser ¥ Abfälle ¥ Flugreisen ¥ Vorkette Diesel

Der Carbon Footprint wurde durch ClimatePartner hinsichtlich der grundlegenden Prinzi-pien und Anforderungen des GHG Protocols geprüft.

II. ART UND UMFANG DER PRÜFUNG

Die Prüfung erfolgte am 29. Mai 2012 am Unternehmensstandort in Ochsen-furth/Hohestadt. Die Prüfung wurde so geplant und durchgeführt, dass ein hinreichend sicheres Urteil darüber abgegeben werden kann, ob der Carbon Footprint ein korrektes Bild der Treibhausgasemissionen des Unternehmens innerhalb der definierten System-grenzen gibt und im Einklang mit den Richtlinien des GHG Protocols erstellt wurde.

Die den Berechnungen zugrunde liegenden Verbrauchsdaten wurden hierzu unter Einbe-ziehung von Abrechnungsunterlagen der Energieversorger und Leasingpartner sowie an-hand ergänzender Unterlagen zur Dokumentation von Wasserverbrauch, Abfallmengen und Flugreisen vollumfänglich überprüft. Zusätzlich wurden die Lieferverträge der Strom-versorger einbezogen.

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Anhang II:Zertifi kat von Climate Partner

Urkunde

klimaneutral

Dieses Zertifikat bescheinigt dieKompensation von Treibhausgasendurch zusätzliche Klimaschutz-maßnahmen in Höhe von

CO2-ÄQUIVALENTEN

279.000 kg

UNTERSTÜTZTES PROJEKT

Waldschutz, Sofala, Mosambik

VERLIEHEN AN

Kneipp-WerkeWinterhäuser Str. 8597084 Würzburg

FÜR DAS PROJEKT

Klimaneutraler Fuhrpark1.1.2013-31.12.2013

Zertifikatsnummer: 116-50040-0112-1168www.climatepartner.com

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Anhang III:Zertifi kat Umweltmanagement System

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Impressum

Herausgeber

Kneipp-WerkeKneipp-Mittel-Zentrale GmbH & Co KGWürzburg Winterhäuser Str. 8597084 Würzburgwww.kneipp.de

Tel.: +49 (931) 8002 0Fax: +49 (931) 8002 [email protected]

Verantwortlich für denredaktionellen Inhalt

Angela Kreipl Leiterin [email protected].: +49 (931) 8002 0

Sascha Landgraf [email protected].: +49 (931) 8002 0

Bildnachweis

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