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Richtungsweisend für Unternehmen. Jahresbericht 2012 Qualifizieren Umsetzen Wachsen Existenzgründung Planen Informieren informare kwalifikowa ć cualificar implement concrétiser büyümek Existenzsicherung

KO Bericht2012 20140123 - Kompass - Home · 2014-12-01 · Die Wirtschaft insgesamt wandelt sich immer mehr zur Dienstleistungsgesellschaft, ... und der digitalen Welt als wesentlichem

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Richtungsweisend für Unternehmen.Jahresbericht 2012

QualifizierenUmsetzenWachsen

Existenzgründung

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Existenzsicherung

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Richtungsweisend für Unternehmen

Bundesweite Gründungslandschaft 2012

Niedrigste Anzahl von Gründern in 2012 seit 2000

Das Jahr 2012 ist im Gründungsgeschehen ein Rekordjahr – seit dem Milleniumswechsel haben dieStatistiken keine so geringe Anzahl von Gründungengezählt wie in diesem Jahr. Laut GEM-Länderbericht2012 liegt Deutschland im internationalen Vergleichauf Rang 20 von 24 der innovationsbasierten Länder, bezogen auf das Gründungsengagementder Deutschen. Der Anteil der Selbstständigen ander Gesamtbevölkerung im Alter von 18 – 65 Jahrenliegt hierzulande bei 1,5 % – in Polen beispielsweiseliegt er bei 20 % (KfW-Gründungsmonitor 2013).

Der Rückblick auf das Jahr 2012 bestätigt die Prognosen, die Kompass in 2011 für das Folgejahrabgegeben hatte: ein schwaches Wirtschafts-wachstum (0,7 %) – dennoch stand DeutschlandsWirtschaft im europäischen Vergleich letztendlichnoch robust da und reüssierte als Musterland inder Finanz- und Schuldenkrise. Prognostiziert warauch eine Entspannung auf dem Arbeitsmarkt: Die Arbeitslosenquote lag 2012 im Bundesdurch-schnitt bei 6,8 % mit einem Anteil von Dauerar-beitslosen von 35,6 % (2011: 7,1 % bzw. 35,5 %).Doch die verbesserte Situation würde, so hieß esdamals, durch den stark dämpfenden Einfluss der restriktiveren Ausgestaltung des Gründungs-zuschusses durch die Bundesagentur für Arbeitüberlagert.

Und in der Tat: Bundesweit gab es 2012 laut KfW-Gründungsmonitor 2013 insgesamt 775.000gewerbliche Existenzgründungen – das zeigt einenRückgang um sieben Prozent oder 60.000 gegen-über 2011 und zeigt damit den niedrigsten Standseit dem Jahr 2000. Die Zahl der Gründungen imVollerwerb sank von 381.000 in 2011 auf 315.000– mit Auswirkungen auf neu geschaffene Arbeits-plätze (- 15 %). Auch die Anzahl der Gründungenaus der Arbeitslosigkeit sank in 2012 gegenüber2011 um 32 %. Dies mag an der relativ guten Arbeitsmarktlage liegen oder an der Tatsache, dasssich nun bei den vom Staat geförderten Gründun-gen die drastische Reduzierung des Gründungszu-schusses bemerkbar macht. Denn der Anteil derGründungen aus der Arbeitslosigkeit mit BA-Förderung verzeichnet einen Rückgang um 74 %gegenüber 2011.

Somit ist ein Tiefstand erreicht – ohne Zeicheneines Anstiegs in Sicht. Die Zahlen eröffnen aberauch andere Perspektiven: So haben sich mehrGründer in freien Berufen selbstständig gemacht(36 % in 2011, 39 % in 2012). Dies zeigt, dass inDeutschland die wissensbasierten Geschäftsideenauf dem Vormarsch sind. Vollerwerbsgründer arbeitenmit durchschnittlich 48 Wochenstunden zudemmehr als Arbeitnehmer, und Nebenerwerbsgründerwidmen im Schnitt 13 Stunden pro Woche ihremGeschäft. Gemessen an der Veränderung desHaushaltseinkommens rechnet sich die unterneh-merische Selbstständigkeit – doch liegt der rech-nerische Stundenlohn häufig aufgrund der höherenArbeitszeit auf Niedriglohn-Niveau.

Als Hauptmotive für den Entschluss, ein eigenesUnternehmen zu gründen, geben die meisten denWunsch an, der eigene Chef/die eigene Chefin zusein, durch unternehmerische Selbstständigkeitmehr Geld zu verdienen, der Arbeitslosigkeit zuentkommen und eine neue Idee umzusetzen. Trotz-dem: der Anteil dieser letzten Gruppe, der klassischmotivierten Gründer mit Gestaltungswillen, sind in Deutschland gegenüber den so genannten „Necessity-Gründungen“ aus Mangel an Alternativenunterrepräsentiert. Doch sind genau diese Motiva-toren die Basis für Wachstum, Überlebenschancenam Markt und volkswirtschaftliche Effekte.

Zwei Drittel der Selbstständigen (66 %) gründenallein, während 34 % aller Gründungen im Durch-schnitt 3,2 Mitarbeiter einstellen. Betrachtet mandie Entwicklung der letzten zwölf Jahre (2000 –2012), so zeigt sich, dass die Zahl der Solo-Selb-ständigen um 40 % gestiegen ist, hingegen die Zahlder Selbstständigen mit Beschäftigten lediglich um 3 % zugenommen hat. Eine weitere Erkenntnis ergibt sich bei Betrachtung der Qualifikation dieser„Einzelkämpfer“: in den vergangenen 12 Jahrenist die Zahl der Solo-Selbständigen mit mittlereroder hoher Qualifikation stark gestiegen (+ 4 %),die Zahl derjenigen ohne Berufsausbildung hathingegen abgenommen (- 4 %). Hinzu kommt,dass die Anzahl der Solo-Selbständigen, die zu-sätzlich zu ihrer Selbstständigkeit noch einer Teil-zeitbeschäftigung nachgehen, laut GEM-Reporterheblich gestiegen ist (+ 11 %). Außerdem ist zubeobachten, dass die Anzahl der „Einzelkämpfer“,die noch einer zweiten Erwerbstätigkeit nachge-hen, in den letzten Jahren ebenso zugenommenhat (+ 2 %). Somit lässt sich aus diesen Zahlen derTrend zu Hybrid-Erwerbstätigkeiten erkennen.

Migranten: Chancen im eigenen Geschäft

Für Menschen mit ausländischen Wurzeln ist eineeigene Geschäftstätigkeit eine Chance hier Fuß zufassen und selbstbestimmt zum Lebensunterhaltbeizutragen. Laut Gewerbeanzeigenstatistik desBundes erfolgen 44,8 % der Gründungen durchMenschen mit ausländischen Wurzeln. Dabei machenMenschen mit türkischer Staatsbürgerschaft ca. 25 %aus, Russen ca. 10 % und Österreicher, Polen, Ita-liener sowie Griechen jeweils vier bis fünf Prozent.

Gründen Menschen mit Migrationshintergrund an-ders als Deutsche? In der Tat gibt es Unterschiede:Menschen mit ausländischen Wurzeln gründenhäufiger im Team und stellen auch oft zu Beginnder Selbstständigkeit schon Mitarbeiter ein. In vielenLändern ist offenbar die berufliche Selbstständig-keit weiter verbreitet als in Deutschland. Der Grundhierfür mag an einer positiveren Einstellung undKultur gegenüber gewerblicher Selbstständigkeitliegen. Dabei handelt es sich häufig um hochqua-lifizierte GründerInnen, die entweder in ihren Her-kunftsländern ausgebildet wurden oder ein Studiumin Deutschland absolviert haben. (Quelle: Gründer-zeiten 01/2012, Existenzgründungen in Deutsch-land, Herausgeber Bundesministerium für Wirtschaftund Technologie (BMWi) Öffentlichkeitsarbeit11019 Berlin www.bmwi.de)

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Existenzsicherung

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Kompass 2012

Zukunftsperspektive

Die europäische Finanz- und Schuldenkrise wirdsich auch im Gründungsgeschehen niederschlagen.Insbesondere Menschen aus Ländern wie Grie-chenland und Spanien werden hierzulande ihr berufliches Glück in einer unternehmerischenSelbstständigkeit suchen. Doch auch der Anteil derselbstständigen Nicht-EU-Ausländer wird ebenfallssteigen, da diese oft über keinen in Deutschlandanerkannten Bildungs- und Berufsabschluss verfü-gen und daher nicht von den guten Arbeitsmarkt-bedingungen profitieren können. Dies wird dieGründungsberatung vor weitere Herausforderungenin der Qualifizierung stellen und einen Wandel inder „Gründungskultur“ in Deutschland bewirkenund notwendig machen.

Der demographische Wandel wird auch im Grün-dungsgeschehen Spuren hinterlassen: die jungeGeneration, die per se eher eine Gründungsnei-gung hat, wird in Zukunft leichter ein abhängigesBeschäftigungsverhältnis finden und damit demGründungsgeschehen entzogen. Dagegen dürftesich für ältere Menschen, die dem Arbeitsmarktnicht mehr zur Verfügung stehen, eine neue Chanceim Leben durch eine Geschäftstätigkeit ergeben.Sie können den Markt mit Dienstleistungen undProdukten für gleichaltrige Konsumenten erobern.

Es werden sich neue Gründertypen herausbilden,wie zum Beispiel Nebenerwerbsgründungen undhybride Erwerbsformen. Die Zahlen von 2012 belegen schon jetzt, dass Kleinstgründungen imZu- und Nebenerwerb auf dem Vormarsch sind.Aber auch neue Gründungsformen wie z.B. Cor-porate Spin-offs, Web 2.0-Start-ups, Nebenerwerb-Franchises und Social Entrepreneurships werdenlaut der Studie „Die Zukunft der Gründungsförde-rung – neue Trends und innovative Instrumente“von evers & jung im Auftrag des BMWi eine zu-nehmende Rolle spielen.

Die Wirtschaft insgesamt wandelt sich immer mehrzur Dienstleistungsgesellschaft, und damit werdenauch im Gründungsmarkt neue Branchen imDienstleistungssektor eine stärkere Rolle spielen,wie zum Beispiel im Bereich IT. WissensintensiveExistenzen gelten dabei als besonders Wachstums-stark und als Herausforderung für die künftigeGründungsförderung. Ein weiteres Thema der Zukunft wird der Gesundheitssektor darstellen, begünstigt durch die Privatisierung von Gesund-heitseinrichtungen. Auch die Kreativwirtschaft gilt als Branche mit Wachstumsdynamik. Sie giltals „Zugpferd der wissensbasierten Ökonomie“(Prof. Peter Wippermann, evers & jung).

Dabei spielt das Internet DIE zentrale Rolle. Es wirdzur Infrastruktur des 21. Jahrhunderts. Die Netz-werkökonomie ist hier ein wichtiger Faktor in derZusammenarbeit: konkurrieren und gleichzeitig kooperieren, offen sein für externe Netzwerke, Kooperationen und Interaktionen, mit dem Internetund der digitalen Welt als wesentlichem Instrument– das sind die neuen Spielregeln im Wirtschaftsle-ben. Dabei können interaktive Netzwerke neueMöglichkeiten für die Gründungsförderung schaffen.

Kompass 2012

Kompass ist regional UND international gut vernetzt:zur regionalen Wirtschaft, zu Banken, Kommunenund Wirtschaftsförderungseinrichtungen, zu Bera-tungs-/Bildungseinrichtungen sowie zu Organi -sationen mit ähnlichem Auftrag im Ausland. DasExistenzgründungszentrum gibt Orientierung imBeratungsdschungel und bündelt Informationensowie Beratungs- und Bildungsangebote verschie-dener Anbieter. Bei Neugründungen wirkt sichdiese Tatsache, kombiniert mit dem speziellenKompass-Ansatz, positiv auf die Erfolgsquote aus:85 Prozent der Gründer sind nach 5 Jahren immernoch erfolgreich am Markt.

Die Kompass gGmbH liegt mit ihren Zahlen zurGründungsberatung im bundesweiten Trend: sieverzeichnete in 2012 deutlich weniger Beratungenvon Gründungsinteressierten. Doch das Beratungs-zentrum hat sein Angebot auf die geänderten Rahmenbedingungen angepasst: so konzentriert essich verstärkt auf zielgruppenorientierte, differen-zierte Coachings und Workshops für Gründer undJungunternehmer: Menschen mit ausländischenWurzeln oder Personen, die länderübergreifendgründen wollen. Neu ist auch der Fokus auf Nach-haltigkeit und zunehmende Social Entrepreneur-ships. Ferner betreibt Kompass verstärkt Akquisefür Nachgründungs- und Wachstumscoaching undBeratung von Unternehmen in Problemsituationen.Außerdem führt es die Netzwerkarbeit auf inter-nationaler und EU-Ebene mit der Akquisition vonEU-Projektmaßnahmen fort.

Die Zahlen

Insgesamt 719 Gründungsinteressierte und Selbst-ständige haben in 2012 das Angebot von Kompassin Anspruch genommen (2011: 1.081). Davon nah-men 127 Personen den Unternehmercheck oderein Orientierungsgespräch wahr und 103 Gründer -Innen nahmen die Möglichkeit der individuellenBegleitung in Form des Businessplan-Coachings.Letztlich haben 27 GründerInnen den entscheiden-den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt und 110GründerInnen befanden sich im Gründungsprozess.„Hier hat sich die Filterfunktion des bewährten 4 Phasenmodells bewährt, das eine individuellepassgenaue Begleitung ermöglicht“, so Ellen Bommersheim, Geschäftsführerin von KompassZentrum für Existenzgründungen gGmbH. Die Gesamtzahl der beratenen Personen in den Jahren2000 – 2012 beträgt 21.036, davon wurden 4.811Personen in die Gründung geführt.

MigrantInnen-Projekt

Kompass ist Leitstelle im Projekt der Stadt Frank-furt „Gezielte Förderung von GründerInnen mitMigrationshintergrund“. Die Wirtschaftsförderungunterstützt das Projekt. 104 Teilnehmer hatten Interesse an länderübergreifenden Gründungs -vorhaben, die meisten mit einem oder mehrerenakademischen Abschlüssen. „Dies könnte als Be-stätigung der Analyseergebnisse des KfW-Grün-dungsmonitor angesehen werden, nämlich dassdie Tendenz sich selbstständig zu machen, unterhochqualifizierten Angestellten sowie Geschäfts-führern hoch ist. Frankfurt verfügt über ein großesPotenzial“, so Bommersheim weiter. Des Weiterenstieß das Angebot Kompass International StartUpsmit Coaching und Seminare bei weiteren 200 Teil-nehmern auf großes Interesse.

Kompass zweifach zertifiziert

Einen wichtigen Schritt zur Qualitätssteigerungund -sicherung hat Kompass durch die Zertifizie-rung von CERTQUA – Gesellschaft der DeutschenWirtschaft zur Förderung und Zertifizierung vonQualitätssicherungssystemen in der Beruflichen Bildung mbH und der Akkreditierungs- und Zulas-sungsverordnung Arbeitsförderung – AZAV getan.Das Beratungszentrum hat der fachkundigen StelleCERTQUA, die von der Anerkennungsstelle derBundesagentur für Arbeit anerkannt ist, nachge-wiesen, dass es den Anforderungen der AZAVnachkommen wird und das Qualitätsmanage-mentsystem den Forderungen der Norm DIN ENISO 9001:2008 entspricht. Damit ist Kompass geeignet, als Träger die qualitätspolitischen Ziel-setzungen, auf die ausdrücklich verwiesen wird, zuverwirklichen und aufrechtzuerhalten.

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Ausweitung des Kompass-Angebots in 2012

„Netzknoten“ eines erfolgreichen Gründungsnetzwerkes

Kompass ist strategisch orientiert in die Arbeits-markt-,Wirtschafts- und Sozialpolitik Frankfurts. Es ist in die regionalen Vernetzungsstrukturen ein-gebettet und gestaltet diese aktiv mit. Dies entsprichtdem Auftrag, Gründungsförderung als Querschnitts-aufgabe und in Zusammenarbeit mit kommunalerWirtschaftsförderung, Arbeitsverwaltung, Organi-sationen der Wirtschaft (insbesondere Banken)sowie Beratungs- und Bildungseinrichtungen zuverstehen. Kompass fungiert dabei als „Netzknoten“.In 2012 lag der Fokus auf der Internationalisierungsowie verschiedenen Veranstaltungsreihen zurStärkung der lokalen Wirtschaftskraft.

Start-Ups und KMU go international

Durch die Internationalisierung von kleinen undmittelständischen Betrieben gelangen Produkte,Verfahren und Dienstleistungen in neue regionaleund internationale Märkte. Zu den Maßnahmen in2012 gehörte daher die Teilnahme an der Veran-staltung „Match for Export“ in Göteborg, einer internationalen Business Börse für Unternehme-rinnen. Hier wurden unter der Moderation vonKompass gemeinsame Strategien zur Internatio-nalisierung von frauengeführten Unternehmenentwickelt. Partnerländer waren unter anderemItalien, Schweden, Russland und Deutschland.

Über einen Kontakt der WirtschaftsförderungFrankfurt nahm Kompass außerdem an der Veran-staltung des Indischen Entrepreneurverbandes TiEDeutschland e.V. teil. 60 Jahre Deutsch-IndischeZusammenarbeit waren der Anlass für die großeVeranstaltung. Sie bot Kompass eine Gelegenheit,mit dem TiE-Verbandsvorsitzenden Ashutosh Kumareine Kooperation zu vereinbaren. So wurde eineProjektskizze für 2013 für gemeinsame Projekteavisiert. Kompass soll dabei Rückkehrer nach Indien bei der Umsetzung oder Fortführung ihrerunternehmerischen Selbstständigkeit begleiten –und unterstützt damit Frankfurt bei der Vertiefungseiner Wirtschaftsbeziehungen zu diesem großenvorderasiatischen Halbkontinent.

„Länderübergreifend gründen und wachsen – eineHerausforderung“ lautete der Titel der Podiums-diskussion der Aufschwungmesse 2012, die Ge-schäftsführerin Ellen Bommersheim im CampusWestend moderierte. Erfolgreiche Unternehmer informierten und diskutierten über ihre Erfahrungenzu Gründungen im Ausland und ihre „Rezepte“ zuerfolgreichem Geschäftsaufbau in anderen Ländern.

Outplacementkonzept für Neckermann

Im Juli meldete das Frankfurter Traditionsunter-nehmen Insolvenz an. Eine enge Zusammenarbeitmit dem Insolvenzverwalter sowie intensive Ver-handlungen mit Investoren und Konzepte für einenTeilerhalt des Unternehmens blieben ohne Erfolg,so dass insgesamt über 1.100 MitarbeiterInnenihre Arbeit verloren. Die WirtschaftsförderungFrankfurt initiierte daraufhin eine Jobbörse mit 19Unternehmen und richtete die Plattform „Necker-mann-Werkstatt“ auf ihrer Webseite ein, um mögliche Anschlussbeschäftigungen zu befördern.Die dort angekündigten Beratungsveranstaltungender Agentur für Arbeit wurden gut angenommen.Aus der Jobbörse ergaben sich allerdings wenigeÜbernahmen von ehemaligen Neckermann- Mit-arbeitern. Kompass erstellte ein OutplacementKonzept mit der Perspektive einer unternehmeri-schen Selbstständigkeit. Auf der Jobbörse war dasBeratungszentrum mit einem Stand vertreten, andem sich Mitarbeiter über die Möglichkeiten einerUnternehmensgründung informieren konnten. 21ehemalige Neckermann-MitarbeiterInnen nahmendas Betreuungs- und Coaching-Angebot wahr,davon machten sich fünf tatsächlich selbstständig.

6. Frankfurter Familienkongress

Mit einem Beratungsstand war Kompass auch aufdem 6. Frankfurter Familienkongress im Haus amDom vertreten. Thema in diesem Jahr: „Familien-betriebe zwischen Tradition und Zukunft“. DasFrankfurter Bündnis für Familien moderierte denvon mehreren Kooperationspartnern gestaltetenKongress, der die Frankfurter Öffentlichkeit für die Besonderheiten und die Einzigartigkeit von Familienbetrieben sensibilisierte. Der von Kompassin der Vergangenheit beratene Gründer Alles klar!Veranstaltungsservice GmbH (www.allesklar-ver-leih.com) unterstützte den Kongress: Geschäfts-führer Wolfgang Berger sprach auf dem Podiumaus eigener Erfahrung über die Herausforderungeneines Familienbetriebs.

Neue Projekte:

BARTOK – Stärkung der Beratungs- undHandlungskompetenz von Ansprechpartnernder öffentlichen Wirtschaftsförderung

BARTOK bietet ein innovatives und nachhaltigesAus- und Weiterbildungskonzept für Ansprech-partner in der öffentlichen Wirtschaftsförderung.Es zielt auf die Stärkung ihrer Beratungs- undHandlungskompetenz. Mit dem Transfer erfolg-reicher Trainingsbausteine, der Entwicklung vonKompetenzprofilen und der Schaffung von Quali-tätsstandards wird eine Lücke im Bereich Aus- undWeiterbildung für die öffentliche Verwaltung EU-weit geschlossen. Angesichts der globalen Herausforderungen und der angespannten Haus-haltssituationen müssen kommunale und regio-nale Wirtschaftsförderungen effektive Strategienentwickeln, um ihre originären Ziele wie Wachstumund Beschäftigung in Europa, Ansiedlung neuerUnternehmen, Bestandspflege und -sicherungsowie Existenzgründungsförderung umzusetzen.Dazu gehört auch die Entwicklung von Aus- undWeiterbildungskonzepten. Dabei werden Institu-tionen der Wirtschaftsförderung zunehmend mitAufgaben der Beratung und prozessbegleitendenGründungsförderung befasst, verfügen aber in der Regel nicht über ausreichendes Know-How fürdiese Aufgaben. Der innovative Ansatz von BARTOKbietet eine Basis für einheitliche Qualitätsstan-dards in der Aus- und Weiterbildung dieser Ziel-gruppe EU-weit. Die Spannweite des Transfers derErgebnisse reicht von der Anpassung vorhandenerLehr- und Lernmaterialien für die Bedarfe in anderenLändern bis hin zur Verankerung von Qualitäts-standards in der konkreten Aus- und Weiterbildung.

Die vorhandenen Ansätze basieren auf dem integrierten Transferansatz von ENTREDI – Entre-preneurial Diversity, ein INTERREG IVC Kapitalisie-rungsprojekt, in dem sich Partner aus europäischenLändern mit der Verbesserung der regionalen Grün-dungsunterstützung befassten (www.entredi.eu).

Richtungsweisend für Unternehmen

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CIM (Ägypten, Georgien, Kamerun, Marokko) – Geschäftsideen für in Deutschland lebende Rückkehrer

Kompass ist Kooperationspartner für das Programm„Geschäftsideen für in Deutschland lebende Rück-kehrer“, das vom Bundesministerium für wirt-schaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)finanziert wird. Es richtet sich an in Deutschlandlebende potentielle Rückkehrer, die durch unter-nehmerische Aktivitäten zur wirtschaftlichen Ent-wicklung in Ländern wie z.B. Marokko, Kamerun,Georgien und Ägypten beitragen. Das stärkt auchdie lokale Wirtschaft in Deutschland, denn es han-delt sich um technologieorientierte Gründungenund Spin-Offs aus hiesigen Unternehmen.

Kompass unterstützt Menschen aus diesen Länderndabei ihr Unternehmen auf eine solide Basis zustellen, unabhängig davon, ob sie mit ihrem Businessvon ihrem Herkunftsland oder von Deutschlandaus agieren. Das Angebot umfasst vor und nachder Startphase für einen Zeitraum von insgesamtetwa einem Jahr:

• Kurse zur Unternehmensgründung

• Unterstützung bei der Erstellung des Businessplans

• Individuelle Beratung, z. B. zu Finanzierungs-möglichkeiten und Marktanalyse

• Networking: Vermittlung geeigneter Ansprechpartner in relevanten Institutionenwie etwa Banken, Herstellung von Kontaktenzu potenziellen Geschäftspartnern

Das Programm wird koordiniert von CIM – Centrumfür internationale Migration und Entwicklung.

Karma Konsum – Alternativen für nach-haltiges Wirtschaften und Konsumieren

Schon immer waren nachhaltiges Gründen und Social Business zentrale Ziele von Kompass.Schließlich ist das Zentrum für Existenzgründungselbst eine gemeinnützige GmbH, und die zahlrei-chen, auch mehr als drei Jahre nach Gründung erfolgreichen Unternehmen, sprechen für dasnachhaltig erfolgreiche Programm von Kompass.Was liegt da näher als den 4. internationalen Kon-gress für Nachhaltigkeit in Frankfurt am Main zuunterstützen? Kompass war Jurymitglied für denKarmaKonsum Gründer-Award und mit einem Beratungscafé auf der Ausstellung vertreten. DerPreis fördert seit 2009 öko-soziale Existenzgrün-dungen. Der Preisträger Mundraub (www.mund-raub.org) erhält bei Kompass nun strategischeBeratung zu Aufbau & Konsolidierung des Kon-zepts seiner Geschäftsidee: eine Internet-Plattform,auf der Obst-Fundstellen eingetragen und abge-rufen werden können. Ziel des Awards ist es, ExistenzgründerInnen eine fundierte Förderung zu ermöglichen und wichtige Branchenkontakteherzustellen. Die Wirtschaftsförderung Frankfurtträgt den KarmaKonsum Gründer-Award, die IHKFrankfurt realisiert die Veranstaltung.

Lokale Ökonomie – Gründungsförderungwirkt in der Stadtentwicklung

Beispielhaft für den integrierten Ansatz von Kom-pass ist die Koppelung verschiedener Programmemit der Stadtplanung und anderen Dezernaten wieim Programm „Lokale Ökonomie“, das vom Euro-päischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE)kofinanziert wird. Es ermöglicht einen besseren Zugang zu einem erweiterten Kundenstamm, mehr

Zulieferern und bietet Zugriffauf neue Technologien undunternehmensspezifischesKnow-How. Im Rahmen desProjektes wird ein Beratungs-konzept entwickelt, um un-ternehmerisches Denken und

Handeln in Bezug auf die Chancen zu fördern, dieeine regionale Expansion oder Internationalisierungder geschäftlichen Aktivitäten bietet. Ebenso erfolgt die Entwicklung eines umfassenden Informa-tionskonzepts, um marktrelevante und branchen-spezifische Informationen zu erhalten und damiteine Entscheidungsgrundlage für neue Wege – regional und auch international – zu besitzen. Zentrale Ansprechstelle für das Programm „LokaleÖkonomie“ sind die Gewerbeberater der Wirt-schaftsförderung, die sich um die Belange der Unternehmen kümmern. Die Steuerungsgruppebesteht aus den Kammern, Jobcenter und demkommunalen Gründungszentrum Kompass.

Kompass hat in diesem Zusammenhang 2012 einenAktionsplan mit Fort- und Weiterbildungen für Fechenheimer Unternehmerinnen und Unternehmermit entwickelt und diese auch durchgeführt. DieThemen kreisten um Internet, Trends und NeueMärkte, Netzwerken, Social Media, das richtigeMarketing Mix und „Ein Stadtteil im Aufbruch undWandel“. Insgesamt 113 Teilnehmer machten sich in den Seminaren schlau.

Nach wie vor Bewährtes

In 4 Phasen zum Erfolg

Bei aller fachlichen und akademischen Qualifikationist dennoch eine Qualifizierung zur unternehmerischenSelbstständigkeit wichtig. Dies zeigt zum einen dielangjährige Erfahrung von Kompass in der Grün-dungsberatung, dies belegen aber auch Studien wieder GEM-Länderbericht 2012 oder die Studie vonevers & jung im Auftrag des BMWI (2013). Kompassbegleitet und berät Frauen und Männer auf demWeg in die Selbstständigkeit und stellt seit Jahrenpraxisorientiertes Gründungswissen zur Verfügung.Die Vorteile:

• kontinuierliche Begleitung und Fachkompetenz von A bis Z

• professionelle Starthilfe mit Coaching und Training

• hilfreiche Infrastruktur und starke Netzwerkpartner

• Koordinierungsstelle für junge Unternehmerinnenund Unternehmer aller Nationalitäten

• kostengünstige Büroräume im Start-up-Zentrum für die Startphase

1. Phase: Orientieren & informieren

Kompass bietet unter anderem Informationsveran-staltungen, Orientierungsgespräche und Gründungs-profilings, um neue Perspektiven aufzuzeigen.

2. Phase: Planen & qualifizieren

In Seminaren oder Businessplan-Coachings wirdumfassendes Know-How zum Thema „Gründen“vermittelt. So optimieren künftige Jungunterneh-merInnen ihre Chancen.

3. Phase: Starten & umsetzen

In der Stufe „Starten & umsetzen“ bieten Unter-stützungsteams, Umsetzungscoachings oder Netzwerkauktionen die Möglichkeit, neue Heraus-forderungen kompetent anzunehmen und Kontaktezum Geschäftsaufbau zu knüpfen.

4. Phase: Sichern & wachsen

Nach der Gründung erlangen junge Unternehmer -Innen die letzte Stufe des 4-Phasenmodells: Dabeigeht es um die nachhaltige Sicherung der Expansion.Durch Aufbaucoachings und Betriebsanalysen unterstützt Kompass bei der langfristigen Existenz-sicherung.

Kompass 2012

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Richtungsweisend für Unternehmen

Frankfurter Gründerfonds

Der Frankfurter Gründerfonds – gegründet 2010und enger Partner von Kompass – ist zu einer etablierten Adresse bei der Gründungsfinanzierungin Frankfurt avanciert. Der durchschnittlich ange-fragte Kreditbedarf lag unter 25.000 €, ein Betrag,der nur selten gerne von Banken finanziert wird.Im ConCap Gründerfondsbüro gingen 2012 ins-gesamt 113 Anfragen und 29 Anträge ein. Von der ConCap GmbH wurden 18 Bürgschaftsemp-fehlungen an die Bürgschaftsbank Hessen (BBH)ausgesprochen, die 18 Bürgschaftszusagen erteilte.Die Berater von ConCap führten 78 Unternehmens-checks durch, bei denen die Unternehmen nachder Kreditvergabe vierteljährlich ihre Zahlen imGründer Fondsbüro vorlegen. Der FrankfurterGründerfonds ist ein Projekt der Wirtschaftsförde-rung Frankfurt GmbH, in Kooperation mit ConCapConnective Capital GmbH, ein Tochterunternehmender Frankfurt School of Finance & Management.Allein 25 % aller Antragsteller/innen beim Frank-furter Gründerfonds kommen aus dem Gründungs-zentrum Kompass.

www.frankfurter-gruenderfonds.de

Veranstaltungen für Unternehmen und Gründer

Die zunehmende Diversität im Gründungsgeschehenhat Folgen: eine verstärkte Öffnung für die neuenGründertypen und eine Anpassung der Anspracheund der Programme an die sich verändernden Bedürfnisse. Kompass reagiert auf die neuen Rahmenbedingungen, den Wunsch sein Netzwerk zuöffnen und sowohl Gründer als auch Unternehmenin allen Phasen zu unterstützen. Dazu gehörenMatching-Veranstaltungen und Events zu speziellenThemen oder für bestimmte Branchen.

So auch der „Tag der Gesundheit – Gesund undfit im eigenen Unternehmen: Informationen undRatschläge rund um die Vitalkompetenz für Selbst-ständige“. Unter der Schirmherrschaft von Stadt-rätin Dr. Manuela Rottmann informierten Expertenumfassend und praxisnah Gründer und etablierteUnternehmen darüber, wie sie ihre persönlichenund unternehmerischen Ressourcen erfolgreich gestalten können. Von den derzeit 4,2 MillionenSelbstständigen in Deutschland sind 50 % Einzel-unternehmer. Gerade für sie, aber auch für die vielen zahlreichen Kleinbetriebe, hat eine gute Gesundheit oberste Priorität. Die Moderation desTages übernahm Ilona Lindenau, eine der gefrag-testen Top 100 Experten für Kommunikation undMotivation in Deutschland.

HAT Dienstleistungszentren: Kompass prominent vertreten

Seit 2011 ist Kompass Mitglied im ADT, dem Bundesverband der deutschen Innovations-,Tech-nologie- und Gründerzentren sowie Wissenschafts-und Technologieparks. Damit bietet Kompass nichtnur über die Mitgliedschaft im Verband der HAT-Dienstleistungs- und Gründerzentren Zugang undVernetzung zu hessischen Unternehmen und inno-vativen Gründungen, sondern erweitert sein Netz-werk durch die aktive Mitarbeit und Mitgliedschaftim Bundesverband. Doch der Prozess geht weiter:Im Jahr 2012 wurde Kompass-GeschäftsführerinEllen Bommersheim zum Vorstandsmitglied derHAT Dienstleistungszentren gewählt. Damit kön-nen nun die Interessen der Gründungsförderunganders wahrnehmbar vertreten und Gründer undUnternehmen noch besser zusammengebrachtwerden.

Herausforderungen

Die Herausforderungen der Zukunft liegen fürKompass in der Notwendigkeit, ein effektives Vielfaltsmanagement zu etablieren und damit dengeänderten Anforderungen Rechnung zu tragen:Netzwerkökonomie, neue Gründertypen und Grün-dungsformen, neue Branchenschwerpunkte undsteigende Nebenerwerbsgründungen sowie zu-nehmende hybride Erwerbsformen, sinkende Gründungszahlen und wegbrechende relevante öffentliche Förderinstrumente sind die zentralenThemen der Zukunft. Es gilt, alle Finanzierungs-möglichkeiten auf EU-/Bundes- und Landesebenebesser zu nutzen und aus einem Ko-Finanzierungs-pool zu schöpfen. Dabei stößt Kompass auf eineunfaire Wettbewerbssituation: durch die Ausschrei-bungspflicht können Dumpinganbieter Skalierungs-effekte nutzen, die Kompass so nicht zur Verfügungstehen.

Kompass setzt daher auf eine integrierte Koppe-lung aller Programme und auf eine verstärkte Zu-sammenarbeit aller Akteure, um öffentliche Geldereffizienter einzusetzen und Unternehmen zielge-richteter zu unterstützen. Dies ist beispielsweise im Programm „Lokale Ökonomie – Fechenheim“der Fall – hier wirkt die Gründungsförderung auchals Instrument der Stadtentwicklung. Kompasssteht auch für die Förderung von Netzwerken undKooperationen: das Existenzgründungszentrummoderiert Gründungsideen und stärkt bestehendeUnternehmen sowie internationale Kooperationendurch eine clusterübergreifende Moderation.

Die aktuellen Entwicklungsdynamiken erfordern fürdie Gründungsförderung zum einen die Notwendig-keit eines wirksamen Managements unterschied -licher Zielgruppen und Themen, zum anderen dieNotwendigkeit einer effektiven Stärkung der Hand-lungskompetenz für Gründungsförderer selbst –Kompass verbindet seine bewährten Instrumentedes 4+1 Phasenmodells mit Maßnahmen für neueZielgruppen und der Akquisition für neue Projekte,um Meilensteine für nachhaltige und erfolgreicheGründungen zu legen. Die Strategie beruht auf 3Säulen:

• Ansprache und Profilierung von Gründern undGründungsinteressierten und deren Qualifizie-rung für unternehmerische Selbstständigkeit

• Qualifizierung von jungen Unternehmen und Unternehmen durch begleitendes Coaching undStrategieentwicklung

• Internationale Projekte zur besseren Erschließungdes Gründungspotenzials und zu mehr Wachstumund Beschäftigung (z.B. BARTOK, CIM, ENTREDI).

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Jenny Krutzinna und Lukas Koerdt:Synergien nutzen im Coworking

Gründer von „Die Zentrale Coworking“

Gründungsdatum: September 2012

Jenny Krutzinna und Lukas Koerdt hatten ihre Erfahrungen mit dem Arbeiten im Büro, in HomeOffice oder Cafés gesammelt. Die jeweiligen Vor-und Nachteile der Locations waren ihnen hinläng-lich bekannt. Während Krutzinna in Kanada einenBetreiber eines Coworking Spaces kennengelernthatte, kannte Koerdt das Konzept auch ausDeutschland. Die beiden schauten sich unter die-sem Aspekt in Frankfurt um und stellten fest: das Angebot beschränkte sich auf die üblichenBusiness Center oder allgemeine Bürodienstleister.„Diese bieten oft wenig Interaktion, dafür aber fürGründer und Solo-selbstständige viel zu teure undunflexible Räumlichkeiten“, so Krutzinna.

Das sollte sich mit der Gründung von „Die ZentraleCoworking“ ändern. Coworking in Frankfurt willdie Vernetzung von Menschen mit ergänzendenKompetenzen fördern und die Zusammenarbeit angemeinsamen Projekten ermöglichen. „Die ̀Coworker`sollen sich kennenlernen, Synergien nutzen undgemeinsam erfolgreicher sein“, so Koerdt. Deshalbgibt es bei „Die Zentrale Coworking“ auf 230Quadratmetern auch ein Wohnzimmer für Gesellig-keit und ansonsten jeweils zwei ruhige Arbeits- undMeeting-Räume.

Mit klaren Vorstellungen und einem weitestgehendausformulierten Business Plan kamen die beidenGründer im Sommer 2012 zu Kompass. „Nachhilfe“in Form von Beratung und Seminaren benötigtendie beiden noch zu den Möglichkeiten für Gründerin der Region, zur erfolgreichen Beantragung desGründungszuschusses und zur Vorbereitung aufBankgespräche.

Aktuell zählen knapp 60 Coworker aus unter-schiedlichen Branchen zur Gemeinschaft – mehrals erwartet. Die Nachfrage ist ungebrochen unddie Fluktuation trotz monatlicher Kündigungs-möglichkeit sehr niedrig. Nach einem Jahr küm-mern sich Koerdt und Krutzinna nun intensiver um die Umsetzung einiger Veranstaltungsideen.

Die Zentrale Coworking

Berger Straße 17560385 Frankfurt am Main

Telefon: + 49 (0) 69 [email protected] www.die-zentrale-ffm.de

Jürgen Zeller, Virginia Schultheis und Judith Hartnack: Räume inszenierenund Erinnerungen halten

Gründer von Projektbüro AT JUJUGI

Gründungsdatum: November 2009

Die Geschichte von AT JUJUGI begann mit einerInstallation im Kaisersack/Bahnhofsviertel mit dem Titel „Souvenir Frankfurt – ein Schaufensterfür die Stadt, die Region, das Land“ (2009). Ineiner mobilen Holzbox als Ausstellungsraum zeigtedas Trio, was in diesem Viertel wirklich steckt. Jürgen Zeller, erfahren in der Konzeption von kul-turellen Projekten und Ausstellungen, hatte dasKonzept hierfür entwickelt. Er wurde unterstütztvon Kommunikationsdesignerin Virginia Schultheisund Innenarchitektin Judith Hartnack. Aus dieserZusammenarbeit gründete sich das interdiszipli-näre Projektbüro AT JUJUGI, das die Entwicklungvon Produkten und Inszenierungen für Städte undMarken anbietet. Nächste Station 2010: In der Kaiserpassage entwickelten sie ihr Einzelhandels-konzept weiter und testeten verschiedene Veran-staltungsformate. Seit Sommer 2011 sind in derZeilgalerie der Laden „Souvenir Frankfurt“ und dasAtelier von AT JUJUGI zu finden.

In allen Städten gibt es Quartiere mit Imagepro-blemen. Das Gründertrio will solche Räume – so-wohl im wörtlichen kleinen Sinne als auch imgrößeren öffentlich-städtischen Rahmen – ver-markten, gestalten und dadurch revitalisieren.Auch Firmen suchen interessante Locations für Veranstaltungen oder wollen ihre eigenen leer stehenden Ladenpassagen oder Autohäuser zeit-weise umnutzen oder neu inszenieren. Die Gruppeentwickelt hierfür ein grafisches und räumlichesKonzept, das Veranstaltungsformate, Ausstellungenoder Lichtinszenierungen ebenso vorsieht wie dieErstellung von individuellen Souvenirs. Dabei setzendie drei Gründer nicht nur auf Eigenentwicklungenund bestehende Produkte, zu denen sie dazuge-hörende Geschichten grafisch und redaktionellumsetzen, sondern auch auf Einreichung von Mit-bürgern und anderen Kreativen.

Das Projektbüro nutzte ein Jahr lang das Coaching-und Seminarangebot von Kompass – von derStrukturierung der Geschäftsidee über die Unter-stützung bei der Erstellung des Businessplans bishin zu Seminaren im kaufmännischen Bereich.

AT JUJUGI

Zeil 112-114, Ebene 360313 Frankfurt am Main

Telefon: + 49 (0) 69 36 60 47 [email protected]

Markus Feix: Social Business bringt gutesKarma und finanzielle Unabhängigkeit

Gründer und Geschäftsführer von VARIO-MONDO – Shoppen für eine bessere Welt®

Gründungsdatum: April 2011

VARIOMONDO ist ein Social Business mit dem Ziel,Menschen mit Behinderung besser in Arbeit zubringen. Die Gründungsidee wurde inspiriert durchBurghard, den geistig behinderten Bruder desGründers. Burghard war seit 2009 unzufrieden mitseiner Situation in der Behindertenwerkstatt, kanntejedoch keine Alternative. Er ist seit 16 Jahren ineiner Werkstatt für Menschen mit Behinderungund hätte Talent für einen Hilfsarbeiterjob, bekamaber nicht einmal ein Praktikum angeboten. AlsAngehöriger sah Markus Feix, dass es für die Be-hindertenwerkstätten nicht leicht ist, Arbeitsstellenauf dem sogenannten ersten Arbeitsmarkt für ihreSchützlinge zu finden.

Um diesem Umstand abzuhelfen, wollte Variomondoein zusätzliches Angebot schaffen: zunächst dieVermarktung der hochwertigen ästhetischen Produkte aus Behindertenwerkstätten über einenOnlineshop. Um das Social Business Shoppingportalwirtschaftlich stabil und für Verbraucher interessantzu machen, wird das Portfolio um sozial-ökologische(Marken-)Produkte aus fairem Handel, sozialenProjekten und Markenherstellern vervollständigt(Cross Selling) ergänzt. Menschen mit Behinderungwerden an der Wertschöpfungskette beteiligt.

In der Start-Phase, die noch ohne externe Finan-zierung lief, arbeitete Variomondo in 2012 mit drei Studenten auf Mini-Job-Basis, sowie einerMini-Jobberin für die Auftragsabwicklung undContent-Pflege. Variomondo sucht Menschen, diemitmachen und sich unternehmerisch einbringenund etwas aufbauen wollen. Kompass coacht variomondo.com zu allen unternehmerischen Themen: Gesellschaftsstruktur, Finanzierung, Mar-keting, Networking und Öffentlichkeitsarbeit.

„Heute ist Burghard zwar derzeit wieder glücklichin seiner Werkstatt und will erst mal dort bleiben,aber Variomondo existiert nun. Warum dann nichtweitermachen? Wenn dann richtig!“, so Feix, derin seinem Unternehmen auch ein Stück Selbstver-wirklichung findet.

VARIOMONDO

Venatorstraße 9 b65191 Wiesbaden

Telefon: + 49 (0) 611 [email protected]

Gründerprofile Kompass 2012

Page 8: KO Bericht2012 20140123 - Kompass - Home · 2014-12-01 · Die Wirtschaft insgesamt wandelt sich immer mehr zur Dienstleistungsgesellschaft, ... und der digitalen Welt als wesentlichem

Vertrieb 10% Personalberatungen 4%

Gesundheit/Medizin 5% Einfache Dienstleistungen 11%

Handwerk 8% Sonstige freie Berufe 12%

Einzelhandel 14% Import/Export 4%

Grafik/Mediendesign 12% Sonstige 6%

IT-Dienstleistung/-entwicklung 14%

Übersicht der Kompass-Zahlen Kompass 2012

4-Phasenmodell und Kompass Angebote

Geförderte Angebote und Teilnehmer/-innen Kompass 2012 im Überblick

Orientieren& informieren

Gründungsprofiling

Unternehmercheck

Ideenworkshop

Talkrunde

Gründungsseminare

Businessplan-Coaching

Workshops

Netzwerkauktion

Gründercoaching Deutschland

Unterstützungsteams

Netzwerkauktion

Aufbau-Coaching

Länderübergreifende Netzwerkauktion

Betriebsanalyse

Themenseminare

Planen& qualifizieren

Starten& umsetzen

Sichern& wachsen u u u

VORGRÜNDUNGSPHASE NACHGRÜNDUNGSPHASE

Gesamtteilnehmer

Infoveranstaltung 298

Unternehmercheck – Gründungsprofiling 127

Coaching – Businessplancoaching 103

In die Selbstständigkeit geführt 27

Kompass International StartUps – Coaching und Seminare 200

Länderübergreifende Seminare 104

Themenbezogene Veranstaltungen 60

Lokale Ökonomie Fechenheim – Beratende Unternehmen 9

Lokale Ökonomie Fechenheim –Workshops 113

Erfolgsbilanz 2000 – 2012

Branchenverteilung der Geschäftsideen aus »Qualifizierungs- und Beratungsangeboten«

2000 bis 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012

Gesamtzahl der TN 10.970 1.958 2.354 1.418 1.360 1.176 1.081 719

In die Selbstständigkeit geführt 3.206 350 324 274 265 217 148 27

In Gründung 266 110

Fazit Gesamtzahl Kompass TN = 21.036Erfolgreiche gestartete Gründerinnen und Gründer = 4.811

Branchen aus Gründungsseminaren Stand: 31.Dezember 2012